Nr. 145. Mittwoch, 27. Juni 1894. Jahrgang. 113. Mbacher Zeitung. Pr«nu«erall°nSprel« : Mit P ostverlend »nn - M'ziähri« si, l5. halbMrlg fl. < 5N Im Comptoir: O»nMhr!a st, ,1. Halbjahr!!, si, 5.5.«, ssl!r di.> Z»s!cN»„l, '"«! H""^"?"^^''" ^<^,.^ s. ^" u°^^!'', ^' lleine In,era!e b!i! » 4 Zsilm 25. l,. nrMvc per Zeile e tr,! bei olleren Wiederholungen pcr Zelle 3 lr. Die »Laib. Zeit.» erscheint liisslich, mil «nlnahme bei Sonn- und Feiertage. Die «ldmlniftratin« befindet sich Congressplay Nr. L, dir Redaction Uahlcholgnsse Nr. 15, Lprechstunben der Redaction von 8 bis N Nh» vormittags, — Unfranlicrtc Briefe werben nicht angenommen, Mamiscripte nicht zurückgestellt. Nichtamtlicher Mil. Die Ermordung Carnots. Die tieferschütternde Kunde von der Ermordung des Präsidenten der französischen Republik erfüllt die Welt mit Trauer und erregt überall die größte Bestürzung und das tiefste Mitgefühl. Die Tagesblätter beschäftigen sich ausnahmslos mit dem Ereignisse, widmen dem Ernste desselben eingehende Beachtung und dem Dahingeschiedenen den ehrenvollsten Nachruf und verlangen ein schärferes Vorgehen gegen die Anarchisten. Die «Neue freie Presse» schreibt: Die Franzosen werden ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren. In den Schranken, die einem Präsidenten der Republik durch Verfassung und Brauch gezogen sind, hat er tiefer eingegriffen in die Schicksale seiner Nation, als in der weiten Oeffmllichkeit bekannt fein dürfte. Wem dürfte es nicht wiederstreben, mit kalter Kritik alle Fasern einer Persönlichkeit bloßzulegen, welche durch chr tragisches Ende viel größer erscheinen wlrd als ste jemals im Leben war? Carnot hat seinem berühmten Namen nicht allein durch seine Stellung, sondern auch durch seine lautere Gesinnung, seinen reinen Charakter, seine Menschenfreundlichkeit und wahre Hingebung an die republikanische Idee neuen Glanz verliehen. In schweren und harten Zeiten hat er den Bestand der Republik gerettet, sich in der Sturzwelle der boulan-gistischeu Brandung behauptet, die Verwüstungen des öffentlichen Geistes durch den Panama-Process überdauert und durch seine sympathische Persönlichkeit, seine gefälligen Umgangsformen, feine große Volksthümlich. keit der Republik viele Herzen gewonnen. Frankreich ist unter seiner Leitung aus gefährlichen Krisen unversehrt hervorgegangen. Nahezu sieben Jahre sind verstrichen, seitdem Carnot in einem vierspännigen Wagen aus Versailles nach dem Elyse'e gebracht wurde. Im nächsten December wäre sein Mandat abgelaufen, und nach menschlicher Voraussicht wäre er neuerdings zum Präsidenten gewählt worden. Damals hat er unvermuthet den Sieg davongetragen, weil seine vielbedeutenderen Mitbewerber sich durch gegenseitige Eifersucht in Schach hielten und weil nach dem widrigen Eindrucke, welchen der Ordenshandel eines Schwiegersohnes des alten Gr<5vy hervorrief, das Bedürfnis vorhanden war, emen Makellosen Ehrenmann, dem sofort das allgemeine Ver- trauen zustiegen muss, an die Spitze der Republik zu stelle». Diese Erwartung hat Carnot in höchstem Maße erfüllt. In dem argen Verfall? der parlamentarischen Sittlichkeit hat er den Saum seines Kleides vor jedem Fleck bewahrt, und gerade diese Ehrlichkeit war das Geheimnis einer politischen Lebenskraft, die in Frankreich ungewöhnlich ist. Dem «Fremdenblatt» entnehmen wir: Die gefährliche Episode Voulanger, die Beseitigung Constans' und die Anknüpfuug engerer Beziehungen zu Nussland sind die drei wichtigsten Momente aus der Präsidentschaft Carnots. Nach den Festen von Kronstadt und Toulon wuchs seine Popularität. Er hatte einige Zeit gebraucht, um sich in den repräsentativen Theil seiner Aufgabe hineinzufinden, und fein bescheidenes Wesen, seine schmächtige Gestalt, sein ruhiges, wenig lebhaftes schmales Antlitz entsprachen allerdings nicht ganz dem Bilde, das sich eine dem Glänze huldigende Nation wie die französische, von ihrem Oberhaupte zu machen liebt. Es war wohl auch diefe Nüchternheit der Erscheinung, die ihm den Kampf gegen Boulanger erschwerte, der ganz Aeußcrlichkeit war, ganz im Deco-rativen aufgieng und den brillanten Feldherrn, den die Franzosen erfehnten, wenigstens auf dem Paradeplatze zu spielen wusste. Aber allmählich gewann auch Carnot eine gewisse Beliebtheit; er war bürgerlich wie Grcvy, aber er verschwendete mit vollen Händen, wenn es galt, im Namen der Republik aufzutreteu; seine Frau, eine vornehme Dame, stand ihm dabei kundig zur Seite. Auch wusste das Volk, dass er kein Ehrgeiziger war, dass es ihm nur darum zu thun war, die ihm gestellte Aufgabe gewissenhaft zu erfüllen und sich die Zufriedenheit Frankreichs zu erwerben; er schloss weder die conservativsten Gemäßigten noch die Radicalen grundsätzlich aus; er war ein Freund der Ruhe im Innern und des Friedens nach außen. Der Verbrecher, der ihn gestern erdolcht hat, hat einen pflichteifrigen, tüchtigen, patriotischen Mann in den Tod gesendet. Carnot ist auf seinem Posten gestorben. Die Frage, wer sein Nachfolger wird, löst sich fast von felbst; die Schwierigkeiten, die der Wahl Casimir Pe'riers gegenübergestanden wären, wenn das Mandat in regelmäßiger Weise frei geworden wäre — die Mitbewerbung Carnots und die Bedenklichkeit mancher zum Radi-calismus Neigenden, eine Persönlichkeit von Autorität auf den höchsten Platz zu stellen, hat die Mörderwaffe weggeräumt, denn die That mufs einen Sturm der Entrüstung gegen die Anarchisten hervorrufen und die feste Entschlossenheit, ihnen zu zeigen, dass die Gesellschaft sich mit aller Macht vertheidigen will. Es ist ehr wahrscheinlich, dass der nächste Präsident der französischen Republik Casimir Pörier heißen wird. Die «Presse» äußert sich wie folgt: Der Dolch» stoß des anarchistischen Fanatikers hat einen braven Ehrenmann, wie Frankreich unter seinen hervorragenden Politikern nicht deren allzuviele von gleicher Integrität des Charakters besitzt, anf die Bahre gebracht. Außergewöhnliche staatsmännische Begabung kann Carnot allerdings nicht nachgerühmt werden. Er hatte weder die hinreißende Beredsamkeit eines Gambetla, noch jene in allen Winkelzügen der großen und kleinen Politik sich zurechtfindende Begabung und jene Zähigkeit des Wollens, die Jules Ferry nachgerühmt werden konnten. Er repräsentierte aber in ausgesprochenster Weise das. was die Franzosen den Kon 56N«, den gesunden Menschenverstand nennen. Er hat es während seiner Präsidentschaft verstanden, unter ganz anßer-gewühnlichen Verhältnissen die allgemeinste Achtung und Sympathie zu erwerben. Er war im ganzen Lande populär im bestm Sinne des Wortes geworden, obwohl man ihm Popularitätshascherei niemals zum Vorwurf machen konnte. Ruhe, Besonnenheit und in allen Lebenslagen maßvoll, wusste er zwischen den sich heftig befehdenden Parteien geschickt zu lavieren, wie es seine ihm durch die Verfassung angewiesene Stellung verlangte, ohne seiner persönlichen Würde etwas zu vergeben. Von seinem unmittelbaren Vor» ganger im Amte, Grövy, unterschied er sich durch seine Uneigennützigkeit in auffallender Weise. Gröoy, der Sparmeister, thesaurierte sein hohes Gehalt und seine hohen Repräsentationsgelder für feine Familie, obwohl er bereits reich war, als er ins Elyse'e einzog. Carnot, der früher ein sparsam zurückgezogenes Leben geführt, verbrauchte als Präsident nicht nur alle Einkünfte, die im von staatswegen zuflössen, sondern auch die Renten seines nicht unerheblichen Vermögens vollauf, was ihm hoch angerechnet wurde. Frankreich und vor allem die Stadt Paris bedürfen eines Staatsoberhauptes, das repräsentiert, das im geselligen Leben neue Impulse gibt und damit die Luxus-Industrie fördert. Iieuilteton. Hochzeitsgcbriiuche. Von M. N. II. Vei den Türken wird die Hochzeit von den Eltern "nd Verwandten des Brautpaares verabredet uud Mstens der geschlossene Contract vor dem Kadl be-Migt. Der Mann muss die Frau gewöhnlich taufen, wahrend die Braut ihrem Bräutigam ein Tuch, das ^"schan Makermasi, schickt. Das Brautpaar steht jlch °or der Hochzeit gar nicht. Am Hochzeitstage wird tne Zraut verschleiert in das Haus des Bräutigams ge-'Uhrt. der sie mit offenen Armen empfängt. ,, Der Araber sucht das Mädchen, dessen Gestalt Hm gefällt, erst von Angesicht zu Angesicht zu sehen, befällt sie ihm. so beginnt das Werben, welches fur ^wohnlich sein Vater besorgt. Der Preis, aus Ochsen, Mrden uud Schafen bestehend, wird festgesetzt, der Ertrag vor dem Schcik unterzeichnet und dann Yt or ""chtigste Theil der Sache erledigt. Dann folgt eme ^oße Schmauserei, wobei jedoch Männer"nd Frauu prennt bleiben. Gegen Abend führen die Matron ?'e Braut in das Zelt des Bräutigams. D.e beide Pechen nicht, dic Braut verneigt sich ledoch vor hr^n Herrn uud Gebieter der ihr ein Goldstuck auf die Stirne drückt Re^Leute wiederholen diese Ceremome t'wobei die Braut jedesmal anders gekleidet rschemt f"d natürlich auch jedesmal ein neues Goldstück be- In der Berberei wird der Handel über den Preis der Frau und eine gewisse Summe für ihren Unter, halt im Falle einer Scheidung ebenfalls zwischen den beiderseitigen Eltern oder nächsten Verwandten abgeschlossen. Am Abend vor der Hochzeit dringt der Bräutigam mit zahlreichen Begleitern, alle zu Pferde, in die Behausung der Braut ein. Am nächsten Tage kehrt er, in sein prächtigstes Gewand gekleidet, mit einem Priester (Talib) wieder heim. Dieser setzt dann den Ehecontract auf, welchen der Bräutigam nach der Wohnung feiner Zukünftigen bringt und ihn ihr, die von einem neidischen Vorhang bedeckt ist, gleichzeitig mit dem Trauring einhändigt. Später wird die Braut auf einem Maulthier oder, wenn sie sehr vornehm ist, einem mit einem Baldachin versehenen Kameele nach dem Hause des Bräutigams gebracht, der mit seinen Freunden nebenher reitet, die ihrer Freude durch Schießen und anderen Lärm Ausdruck zu geben suchen. Vei den Persern herrscht noch weniger Ceremoniell. Man kommt daselbst im Beisein des Kadi über die Größe des Brautschatzes überein, der entweder dem Schwiegervater als Geschenk verbleibt oder der Braut im Falle der Scheidung verschrieben wird, und bringt dann die so Erkaufte mit einem rothseidenen Tuche über dem Kopfe in das Haus ihres künftigen Mannes. Darauf folgt ein Hochzeitsschmaus, an welchem jedoch nur der junge Ehemann theilnimmt. Wohnen die Neuvermählten bei dem Vater der Braut, so darf dieser die junge Frau nicht mehr un-vcrschlciert schen, ja nicht einmal mehr sprechen, wenn er sich nicht die Erlaubnis dazu vorher durch ein Ge« schenk erkauft hat. Bei den Buddhisten in Indien wird das Braut- paar am Hochzeitstabende mit einer seidenen Schnur umwunden, hierauf ein zusammengefaltetes Tuch zwischen die beiden gelegt und ein Feuer angezündet. Der Brah-mine spricht dann ein Gebet, in welchem er den Mann ermahnt, der Frau immer alles zum Lebensunterhalte Nothwendige zu geben und die Frau, ihrem Manne treu zu sein, und segnet dann die beiden. Das Tuch wird wieder weggenommen, die Schnur gelöst und das Hochzeitsmahl beginnt. In Pegu werden die Mädchen, jedoch meist nur auf eine gewisse Zeit, gekauft, und der Bräutigam nimmt seine Braut ohne weitere Ceremonien mit nach seinem Hause. In Siam bilden die älteren weiblichen Anverwandten die Unterhändler und schließen den Kauf mit dem Bräutigam ab. Die Priester gehen hierauf wiederholt in das Haus des jungen Ehepaares und segnen dasselbe, worauf durch einige Tage Lustbarkeiten folgen. In China wird die Frau von den Reichen gekaust, von den Armen aus den Findelhausern geholt. Wenn bei den ersteren die Ehepacten ausgewechselt werden, wird die Braut unter Fackel- und Musikbegleitung von den jungen Leuten in einem geschlossenen, mit einem Baldachin bedeckten Sessel nach dem Hause drs Bräutigams getragen und diesem der Schlüssel eingehändigt, worauf er die Sänfte öffnet und feine Braut in Empfang nimmt. Hier sieht er ihr Gesicht zum erstenmale, indem er ihr den schwarzen Schleier abnimmt. Die Haupt-Ceremonie ist das Wechseln der Tassen, was an einem nur von dem Bräutigam benutzten Thcetisch vollzogen wird. Laibacher Zeitung Nr. 145, 1244 27. Juni 1894. Politische Ueberficht. Laib ach, 26. Juni. In der polnischen Presse wnd die Reise der Parlamentsmitglieder nach Galizien in sehr sympathischer Weise besprochen und zum Ausgangspunkte politisch bedeutsamer Enunciationen gemacht. Die «Ga-zetta Narodowa» bezeichnet dieselbe als ein Ereignis von großer politischer Tragweite, das auch den Zweck und die principielle Bedeutung der galizischen Ausstellung in eminenter Weise hervortreten lasse. Die pol« nische Nation habe die Bildung der Coalition im österreichischen Parlament freudig und mit aufrichtiger Sympathe begrüßt als die Krönung langjähriger, mitunter mit schweren Opfern erkaufter Bestrebungen des rcichsräthlichen Polenclubs zur Bildung einer dauernden und kräftigen Parlamentsmehrheit sowie zur Er« lcdigung der dringenden Gesetzvorlagen im Neichsrathe. Die Ermordung des Präsidenten der französischen Republik hat in Wien in allen Kreisen der Bevölkerung einen tief erschütternden Eindruck hervorgerufen. Es gibt sich allgemein schmerzliche Ergriffenheit über den tragischen Tod des französischen Oberhauptes und tiefster Abscheu über das entsetzliche anarchistische Verbrechen kund. Vom Giebel des französischen Botschaftspalais auf dem Lobkowitz« Platze weht die französische, mit einem Trauerflor drapierte Tricolore. Nebst den von uns bereits gemeldeten Trauerkundgebungen haben der englische Botschaftsr am Wiener Hofe, Sir Monson, und der deutsche Botschafter Graf Eulenburg persönlich condoliert. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Baron Chlumecky, sprach ebenfalls persönlich sein Beileid aus. Auf den aufliegenden Bogen haben zahlreiche Mitglieder der französischen Colonie ihre Namen gezeichnet. Botschafter Lozi reist im Laufe der Woche nach Frankreich, um den Leichenfeierlichkeiten für Sadi Carnot beizuwohnen. In Budapest hat die Nachricht von der Ermordung Earnots allenthalben Entrüstung und lebhafte Theilnahme hervorgerufen. Zahlreiche Extraausgaben verbreiteten die Nachricht. Auf den belebten Plätzen bilden sich spontan Gruppen, die das Ereignis lebhaft besprechen. Im Abgeordnetenhause, wo die Nachricht bereits durch die Blätter bekannt geworden war, erregte dieselbe tiefste Abscheu und begegnete überall ungeheuchelter Theilnahme für Carnot. Die Couferenz der liberalen ungarischen Partei in Budapest nahm über Antrag des Iustizministers Szilagyi die zu dem Gesetzentwurfe über die Civilehe vom Magnatenhause beschlossene Abänderung einstimmig an. Im ungarischen Abgeordnetenhause theilte gestern der Präsident mit, dass nach dem an ihn gelangten Nuntium das Magnatenhaus den Ehe-geschentwurf in der vom Abgeordnetenhause festgestellten Fotm angenommen habe. Nur wurde nach dem jetzigen Paragraph 148 ein neuer aufgenommen, welcher nach Erledigung der auf der Tagesordnung stehenden Gesetzentwürfe zur Verhandlung gelangt. Das Haus beschloss hierauf, nach dem bereits fertiggestellten Arbeits-Programme zu verhandeln und gieng sodann in die Tagesordnung ein. Die Gesehentwürfe über den Bau eines Ausstellungsgebä'udes für bildende Künste, über die 1891er Mehrausgaben und über die Biersteuer wurden ohne Debatte in dritter Lesung angenommen. Hierauf folgte die Verhandlung des Gesetzentwurfes über die freie Religionsüblmg, welche, mit Ausnahme einiger weniger Stimmen, im allgemeinen angenommen wird. Morgen folgt die Specialdebatte. Bei der am 23. d. M. stattgehabten Stichwahl in den deutschen Reichstag im 6. schleswig-holsteiuischen Wahlkreise erhielt bisher Mohr (national-liberal) 13.025, von Elm (Socialdemokrat) 13.622 Stimmen. Die Wahl des letzteren erscheint als gesichert. Die Stimmung der Pariser Bevölkerung ist eine sichtlich beruhigtere. Nirgends, auch nicht iu den excentrischen Stadtvierteln, in der Nähe der Fabriken, in welchen italienische Arbeiter beschäftigt sind, ereignete sich bisher eine anti-italienische Demonstration. Mehrere Blätter ermähnen zur Ruhe. «Eclair» schreibt: «Italien ist hier gottlob nicht im Spiele. Hüteu wir uns, die Verantwortung für ein individuelles Verbrechen auf ein Volk auszudehnen. Cesario ist zweifellos Anarchist; die Anarchie hat kein Vaterland. Unsere Pflicht ist uns vorgezeichnet. Wachen wir über uns selbst. Dulden wir keine Gewaltthätigkeit, keine Reaction. Die Uebergabe der Präsidentengewalt wird sich ohne Stockung vollziehen. Frankreich weint, aber es ist stark.» In Rom war das Gerücht verbreitet, dass der Kriegsminister wegen des Zwischenfalles in der Kammer sein Portefeuille dem Ministerpräsidenten Crispi zur Verfügung gestellt habe, um sich volle Actionsfreiheit aegen den Deputierten Imbriani zu wahren. Man habe jedoch dem Kriegsminister zu bedenken gegeben, dass, wenn er infolge dieses Zwischenfalles sein Amt niederlegen würde, er einen gefährlichen, einschneidenden Präcedenzfall gegen die parlamentarische Redefreiheit schaffen werde. Gladstone hat nun definitiv erklärt, dass er dem nächsten Parlamente nicht mehr angehören wolle, sondern seine politische Laufbahn für abgeschlossen betrachtet. Die Liberalen haben deshalb für Gladstone's Wahlkreis Midlothian Sir Thomas Gibson Carmichael als Candidate« ausersehen. Wie der Petersburger «Regierungsbote» meldet, ist der Kaiser am 24. d. M. nach Borki abgereist. Tagesnemgleiten. — (Insfticierungsreisen.) Ihre Excellenzen der Präsident der Staatsbahnen, Ritter von Bilinski, und Uckerbauminister Graf Fallenhayn sind am 24. b. M. in Lemberg eingetroffen. — (Attentat auf Rittmeister v. Zubo-V i cS.) Aus Veröcze wird gemeldet: Nm 24. d. M. verübte ein entlassener Stallknecht gegen den belanutlu Sportsmann Fedor von Zubovics einen Mordversuch, indem er dem letzteren eine Heugabel in den Rücken stieß, Zubovics verwundete den flüchtenden Attentäter mit einem Schusse aus dem Revolver. Der Attentäter wurde später verhastet. Zubovics ist nur leicht verwundet. — (Die Rettungsgesellschaft in Wien.) Das «Fremdenblatt» meldet: Infolge der entscheidenden Wendung, welche die Affaire der Rettungsgesellschaft durch die eingeleitete Untersuchung genommen hat, beabsichtigt Graf Lamezan von der Stelle eines Präsidenten der Rettungs' gescllschaft zurückzutreten. Wie verlautet, werden von nun der Decan und der Prodecan mit Rilcksicht darauf, dass die freiwilligen Sanitätsmänner sich aus den Kreisen der studierenden Medicincr recrutieren, auf die Leitung der Gesellschaft Einfluss nehmen. — (Die große Grubenkatastrophe in Karwin.) Aus MährischOstrau wird telegraphiert: Die Oasanalysen aus den abgedämmten Schächten, in denen sich die furchtbare Katastrophe ereignet hat, lauten günstig. Es ist die baldige Wiedereröffnung der Gruben zu erwarten. Der Grubenbrand ist allem Anscheine nach bereits erloschen. Eine Commission, bestehend aus Ober-Ingenieur Brzezovslu, Dr. Fillunger und den Bergräthen Mayer und Horovslu, beschloss unter Vorsitz des Reuier-Vergamtsvorstandes Dr. Riel vorerst die seit dem Stillstand im untersten Horizonte angesammelten Wassermengen zu heben. Der Minister des Innern, Marquis Nacquehem, weilt noch in Karwin und nimmt an den Arbeiten regsten Antheil. — (Cncyklila.) Wie das «Vaterland» meldet, ist die letzthin angekündigte Encyllila des heil. Vaters erschienen, obwohl nicht, wie sonst, unter dem Namen «i^i^tola «no^cli^»,», sondern «^nutolu, ^io.iwli«^». Das ziemlich umfangreiche Schriftstück ist an «alle Fürsten und Völker» gerichtet, folglich auch an die nichtlatholischen, und spricht daher auch weder in der Adresse noch am Schlüsse die Erlheilung des apostolischen Segens aus, der als ein kirchliches Gnadenmittel nur den Mitgliedern der Kirche zutheil wird. Der Inhalt des päpstlichen Schreibens entspricht im ganzen den bisher darüber Verlautbarten Angaben. — (Aus Kiel) vom 25. Juni: Vormittags um 11 Uhr fand ein Festgotlesdienst statt. Hierauf hielt der Kaiser eine Ansprache an die Marinetruvpen, in welcher er den Eintritt des Prinzen Adalbert in die Marine als einen symbolischen Act bezeichnete und darauf hinwies, dass der Monat seines Eintrittes von eminenter Beden-tung für die vaterländische Geschichte sei, indem er an die Schlachten bei Hohenfriedberg und bei Waterloo und an den Tod des Kaisers Friedrich erinnerte, Ereignisse, die alle in diesem Monate stattfanden. Eontre-Udmiral Uschenborn dankte für die der Marine'erwiesene Auszeichnung. Prinz Adalbert nahm an dem hieraus folgenden Parademärsche theil. — (Gedenktafel.) Im Mirabell-Garten z« Salzburg wurde, wie die «Salzburg« Zeitung» meldet, am 21. d. M. die von der Gemeinde gewidmete, neben der Monumental-Sliege angebrachte Gedenktafel enthüllt-Dieselbe, aus rothem Marmor hergestellt, enthält folgende Inschrift: «Zur danlbareu Erinnerung an die von Seiner k. und l. Apostolischen Majestät Kaiser Franz Josef I-aus Anlass der fünfzigjährigen Gedächtnisfeier der Wiedervereinigung des herzogthums Salzburg mit der Krone Oesterreichs huldvollst gewahrte unentgeltliche Ueberlassung des Mirabell-Gartens und der Wälle und Gründe zwische" dem bestandenen Mirabell- und dem Linzer-Thore an b»e Stadtgemeinde Salzburg.» — (Das Grubenunglück in P ontyprldd) Die Anzahl der in der Kohlengrube «Albion» Ver' schütteten wird auf 251 geschätzt. Bisher wurden 1" Todte aufgefunden. In Japan werden die Frauen ebenfalls gekauft und die Unterhandlungen durch die Verwandten geführt. Nm Hochzeitstage begibt sich die Braut unter Musik zu dtin Tempel des Fo, wo sie den Bräutigam er« wartet und dann mit ihm vor dem Götzenbilde von dem Bonzen eingesegnet wird. Hierauf begeben sich die Neuvermählten in das reich geschmückte Haus des jungen Ehemannes, wo die Hochzeitsfestlichkelten statt-ftnden, die zuweilen sieben bis acht Tage dauern. Bei den Parsen spricht der Unterpriester (Mohed) bei der Verlobung drei Gebete vor dem Brautpaare und deren Eltern, worauf niemand mehr das Recht hat, das Paar zu trennen. Der Heirat gehen einige Tage Schmausereien vorher, zu welchen namentlich d,e Kinder der Verwandten und Freunde eingeladen werden. Am Hochzeitstage selbst, um 5 Uhr abends, spricht der Priester, zwischen Schüsseln mit Reis und Früchte» stehend, den feierlichen Segen über das vor ihm sitzende Ehepaar, welchen er um Mitternacht im Hause des Bräutigams wiederholt. Nachher durchzieht der Bräu-tlgam zu Pferde und die Braut in einem vergitterten Wagen die Stadt. Der erstere wird von seinen Freunden, die letztere von ihren Gespielinnen auf Palanlins be« gleitet. Unzählige Fackeln werden nebenher aetraaen und rauschende Musik und das Abbrennen von Ra-keten. Schwärmein u. s. w. geben der allgemeinen Freude Ausdruck. Der Zug begibt sich endlich nach dem Vause der Braut, woselbst er sich auflöst, während das Brautpaar seme Wohnung aufsucht. Am nächsten Tage schicken die jungen Eheleute den Festtheilnehmern kleine Geschenke, welche bekanntlich nicht allein in Japan sondern auch in anderen Ländern «die Freundschaft erhalten». Elternlos. Roman von F. Minck. '(18. Fortsetzung.) «So war es,» bestätigte Beerendorff. «Und was war dagegen ich? Ein Nichts! Es war ein furchtbarer Schlag, der mich gleichsam zu Boden streckte. Die Anklage, die man gegen mich erhob, war eine vernichtende. Dieselbe machte mir auch meine Packträgerdienste, die ich um der Mutter willen verrichtet hatte, zum Vorwurf. Durch dieselben sei ich verkommen, hieß es. Das Ende war, dass man mich, trotz mangelnder Schuldbeweise, wegen Betruges verurtheilte .... Meine Verurteilung hatte unmittelbar den Tod meiner Mutter zur Folge und außerdem einen Angriff auf meine Schwester, der man einen leichtfertigen Lebenswandel zum Vorwurf zu machen suchte. Dem Himmel sei Dank! Hier musste der Pfeil der Verleumdung ab« prallen, wenngleich die Aermste verschiedene Verhöre zu bestehen hatte, die sie nahezu zur Verzweiflung brachten. — Nach dem Begräbnis der Mutter verließen wir Geschwister den Ort, wo wir soviel zu leiden gehabt hatten. Meine Gesundheit war durch die kurze Haft vollständig erschüttert, mein Lebensmuth gebrochen. Die Schande drückte mich zu Boden, und ohne den Beistand meiner Schwester würde ich ihr erlegen sein. Sie richtete den verlorenen Glauben 6n eine Gerechtigkeit wieder in mir auf; ihren Vorstellungen danke ich den mannhaften Entschluss, mit Energie die Schmach abzuschütteln und durch mein ferneres Leben zu beweisen, dass man mir ein schweres Unrecht zugefügt habe. — Wir kamen Hieher, wo Hedwig in ein Geschäft eintrat. Ich selbst ging zuerst nach der Schweiz und später nach Frankreich. Dort erhielt ich die Nachricht, dass die Schwester die Gattin Franz Vohwinkels geworden sei. Die Nachricht erfüllte mich mit hohel Freude; ich wusste nicht, wie so bald sich dieselbe w tiefen Kummer verwandeln follte. Selbst als ihre Vuese seltener kamen und schon eine unsagbare GedrückM dieselben durchwehte, hatte ich noch immer keine AhnuW von der Härte des Schicksals, das sie mit dem, wa» ich als ihr Glück pries, betroffen hatte. Im Herbst d^ Jahres 1882 kam ich, wie ich Ihnen schon sH zuletzt nach hier, um Hedwig und ihr Kind zu sehen. «".. ich meine Schwester traf, wissen auch Sie, wenn '. Ihnen nur gelegentlich zu Gesicht gekommen ist. .^ erkannte sie kaum wieder. Aber nicht nur, dass H Schiwheit verblüht und sie eine blasse und lrä'ttl l°) Frau geworden war, mehr schmerzte mich die gewaltlg" Veränderung, die in ihrem ganzen Charakter sich ^^ zogen hatte. Denn diese Veränderung sagte nnr ntty als Worte, welch ein unheilbarer Riss durch ihr ^ gegangen sein musste. Es darf Sie kaum befrenM » Herr Commerzienrath, dafs ich in Franz VohwU" den schuldigen Theil erblickte und für meine Sch^'l Partei ergriff, wenngleich dieselbe anch nicht ein "5 , über ihren Gatten äußerte, das einen Schatten seine Person hätte werfen können. Nur durch "N einzigen Wunsch, durch ein einziges Verlangen ließ ^ mich einen Blick in das tiefe Leid werfen, dem > zum Opfer gefallen war. «Wenn ich gestorben v ' Karl,» sprach sie bei unserm letzten Beisammensein "^ mir, «dann erbarme dich Hanna's. Ihr Vater u sein Kind nicht, für ihre Verwandten ist sie n«r Stein des Anstoßes. Darum lass nicht zu, dass Ha",H unter diese Menschen kommt, — sondern nimm d" " " ihrer an meiner Stelle an!» ... Ich habe diese ^ nie vergessen; sie haben mich begleitet, nun ich g"^ fertigt heimkehren durfte!» Laibacher Zeitung Nr. 145. 1245 27 Juni 1894. Die Ermordung Carnots. Der Mörder Carnols wurde nach einem summarischen Verhöre in eine vorläufige Gefängniszelle gebracht, nicht ohne Gewaltanwendung, da er sich wider-setzte. Er wird ununterbrochen bewacht. Vor der Zelle sammelte sich in drohender Haltung eine große Menschenmenge an; sie wälzte sich aber alsbald gegen die Prä-sectur, um daselbst weiteres zu erfahren. Man hörte un-! unterbrochene Rufe: «Nieder mit dem Mörder!» In einzelnen Speife- und Kaffeehäusern mit italienischem Ve-bienungspersonalc kam es alsbald zu ernsten Schlägereien. Eine andere Volksmenge sammelte sich vor dem großen Gefängnisse und verlangte stürmisch den Tod des Mörders. Auch diese Mcnge stürzte sich wüthend aus das Spelse-haus Casati, welches vollständig verwüstet wurde. D»e Präfectur wurde durch Militär bewacht, und.zum Schutze des italienischen Consulates wurden energische Maßnahmen ergriffen. Der Polizeifträfect Lepine vernahm emen sicheren Domergue, einen sechzigiährigen Mann, welcher den 25 Centimeter langen Dolch, mit dem die That verübt worden war, auflas; der Griff ist aus vergoldetem Kupfer, die Scheide aus Sammt mit fchwarzen und rothen Streifen. Der zweite vernommene Zeuge war der Fr,edens-wächter, welcher den Mörder aus den Händen des dem Elysöe zugetheilten Polizei - Inspectors Dubols, der die Verhaftung vorgenommen hatte, entgegennahm. Das Journal «Paris» meldet aus Lyon, es sel daselbst ein Mann verhaftet worden, welcher kurz nacy dem Attentate erklärte, er wundere sich mcht über dasselbe. Er hatte tagSzuvor von einem Friseurgehllfen gehört, dass man Carnot erdolchen werde. D.eser Mann konnte leine präcisen Auskünfte über den Frchurgeh.lfen geben, weshalb er festgenommen wurde. D,e Polizei glaubt, das Attentat fei das Werk eines Compots. Vienne, wo Cesario einige Zeit lebte, ist als Anarchisten-Centrum bekannt. ..^ . «- . Die Gemahlin deS verstorbenen Präsidenten Carnot traf mit ihren beiden Söhnen am 2b. d. M. um ? Uyr früh in Lyon ein und ist von einer ungeheuren Menschen, menge ehrerbietigst begrüßt worden. Madame Carnot fuhr sofort zur Präfectur. Einer der beiden Söhne Carnots war beim Anblick der Trauerfahnen e.nem Ohnmachtsanfalle nahe. «. ., » «,: , «Temps, veröffentlicht folgende Depesche aus Kiel: Madame Carnot, Paris. Die Kaiserin und ich sind üef erschüttert von der Schreckensnachricht, die uns aus Lyon zugekommen. Ich bitte Sie, überzeugt zu sein, dass unsere ganze Sympathie, unsere ganze Theilnahme in diesem Augenblicke bei Ihnen und M«r Familie ist Gebe Ihnen Volt die Kraft, den furchtbaren Schicksalsfchlag zu ertragen. Würdig seines großen Namens, ist Präsident Carnot gestorben wie ein Soldat auf dem Felde der Ehre. Wilhelm ^. U. Die Depesche, welche König Humbert an den französischen Ministerpräsidenten richtete, hat folgenden Wortlaut ' An den französischen Conseilspräsidenten in Lyon. Die verabscheuungswürdige That, welche Frankreich seines Staatsoberhauptes beraubte, dessen Person du allgemeine Achtung und Sympathie genoss, hat mich in den innersten Gesühlen meines Herzens getroffen. Der Tag, welcher bisher dem Genusse des gemeinsamen RuhmeS beider Nationen gewidmet war, vereinigt sie heute in gemem- samer Trauer. Humbert. — An die Witwe Carnots telegraphierte König Humbert: An Ihre Excellenz Madame Carnot in Lyon! Der Streich, der Ihren Gemahl getroffen, erfüllte gleichzeitig mein Herz und daS meiner Gemahlin mit tiefem Schmerz. Italien ist, nicht minder wie Frankreich, durch das verübte Verbrechen verwundet und schließt sich ganz und gar Ihrer Trauer an. Ich bin niemals so sicher gewesen als heute, seine wirklichen Gefühle zu verdolmetschen. Humbert. Botschafter Graf Hoyos sprach in seinem Namen und im Namen seiner Gemahlin telegraphisch die tiefste Theilnahme aus. Die Sympathie Englands für Frankreich gibt sich in wärmster Weife kund. Außer den bereits mitgetheilten Artikeln der Blätter, welche alle in fast gleichen Ausdrücken die Schandthat verurtheilen, Carnots Tod als furchtbares Unglück für die französifche Republik beklagen und seinen hohen staatsmännischen Eigenschaften die vollste Anerkennung zollen, sind seit gestern morgens in der Eisenbahn, aus der Straße, in Prioatlreisen nur Aeußerungen der regsten Theilnahme für Frankreich und des tiefsten Abscheues über die Schandthat Cesario's zu vernehmen. In der City und im Westend nahm das Lyoner Verbrechen alles Interesse in Anspruch, und der Geschäftsverkehr war momentan geradezu sistiert. Es herrschte eine weit größere Aufregung als nach der Ermordung Lincolns und Garfields. Der Mörder des Präsidenten ist ein junger Mensch im Alter von 25 Jahren, etwas untersetzter Statur, bartlos, trägt einen kurzen Rock und eine Kappe. Derselbe schritt zwischen den Wachleuten gesenkten HauptcS einher, gleichsam bereit, durch einen Sprung die Freiheit wieder zu gewinnen. Der Attentäter wurde auf die Wachstube gebracht und ihm Handschellen angelegt. Die Fragen des Präfecten und der behördlichen Functionare beanwortete er ohne sichtbare Bewegung, aber ohne Prahlerei. Bei der Durchsuchung fand man bei dem Mörder ein ddto. Paris 20. Juni 1894 vidiertes Arbeitsbuch vor, worin der Geburtsort Monte Visconte in der Provinz Mailand angegeben ist. Hierauf fchrieb der Attentäter einige unzusammenhängende Worte in lateinischen Buchstaben nieder, worunter die Namen des Herzogs von Genua und der wohlangesehenen Familie de Magni Francesco vorkommen. Zu anderen Aussagen ist der Mörder nicht zu bewegen. Der Untersuchungsrichter unterzog vorgestern vormittags den Mörder einem Verhöre. Derselbe weigerte sich, weitere Angaben zu machen und erklärte, dass er nur vor dem Schwurgerichte sich äußern werde. Die Menge plünderte das Local des italienischen Musik-vereines und einige italienische Wirtshäuser. Bisher find 60 Verhaftungen vorgenommen worden. Paris. Die Leiche Carnots, begleitet von Madame Carnot und drei Söhnen des Verstorbenen, ist gestern früh eingetroffen und wurde ins Elysöe überführt. Die Blätter glauben, Casimir Psrier habe für die Präsidentschaft die meisten Chancen, jedoch fei eine Ueberraschung nicht ausgeschlossen. — Die Plünderungen der italienischen Läden in Lyon dauerten bis gestern abends fort. Dank dem energischen Eingreifen der Behörden ist nur ein materieller Schaben zu verzeichnen. — In Toulon wurde ein Italiener, welcher das Andenken CarnotS schmähte, von französischen Matrosen tödtlich verwundet. Local- und Plovinzial-Nachrichten. — (Allerhöchste Spende.) Ihre Majestät die Kaiserin spendete für die durch Ueberschwemmung nothleidende Bevölkerung Schlesiens und Galiziens tausend Gulden aus der Allerhöchsten Privatcasse. — (Der Kaiser in Südtirol.) Der «Bote für Tirol und Vorarlberg» meldet: Das Programm für den Aufenthalt Sr. Majestät des Kaiser« in Trient ist folgendes: SamStag den 30. Juni, 6 Uhr abends, Ankunft Sr. Majestät; Empfang im Bahnhöfe von Seite deS Statthalters, deS FürftbifchofS, des Corpscomman-danten, des Landeshauptmannes und der Vorstände der Localbehöroen. Eine Ehrencompagnie beS 11. Bataillons des Tiroler Kaiser-Iäger-Regiments mit der Musikkapelle des 16. Infanterie-Regiments wird dort Aufstellung nehmen. Am Empfangsflügel der Compagnie werden sich die ortsanwesenden militärischen Vorgesetzten aufstellen (alle in Gala). Die Hofwürdenträger, die Civil- und Militärbeamten verfammeln sich in coi-jior« vor dem Allerhöchsten Absteigequartier (in Gala, beziehungsweise Parade) zur Begrüßung. Sobald der Hofzug die Station Gardolo passiert, sind die Festungssiaggen aufzuhissen; von der Batterie werben 33 Kanonenschüsse abgefeuert werden; bei der Ankunft in der Station sind weitere 33 und nach der Ankunft im Allerhöchsten Hoflager 35 Kanonenschüsse abzufeuern. Abends um 9 Uhr Serenade und Feuerwerk. — Sonntag, 1. Juli: Um 8 oder 9 Uhr morgen« Messe im Dome, Von 10 bis 12 Uhr Empfang, even-tuell Audienzen. Um 2 Uhr Hoftafel. Von 4 bis 7 Uhr besuchen Se. Majestät das Castell, das Gericktsgebäude, daS Gymnasium, daS Institut der Taubstummen, da« Waisenhaus, das Asyl Pedrotti und daS Asyl Zanella. Um halb 8 Uhr abends Galavorstellung im Theater. — Montag, 2. Juli: Von 7 bis halb 8 Uhr morgens Parade der Garnison auf der Piazza d'Nrmi. Um halb 8 Uhr Abfahrt Sr. Majestät nach dem Fort Civezzano. Um 8 Uhr Ankunft im unteren Fort. Um halb 9 Uhr Ankunft im Hauptfort. Rücklehr in die Stadt. Um 9 Uhr 20 Minuten befuchen Se. Majestät die Kasernen und da« Militärspital. Um 9 Uhr 50 Minuten Abfahrt nach dem Fort St. Rocco. Um 10 Uhr 40 Minuten Rücklehr. Um 11 Uhr 10 Minuten Ankunft im Allerhöchsten Hoflager. Um 2 Uhr Hoftafel. Von 4 bi« 6 Uhr besichtigen Se. Majestät das Rathhaus und das bürgerliche Museum, das Schulgebäude, das Institut für Seidenzucht und das neue bürgerliche Schlachthaus. Um 6 Uhr Besuch des Do»» äi I'i'cüiw. — Am Dienstag vormittags erfolgt die Abreise Sr. Majestät nach Campiglio. — (Die internationale Ausstellung für Volksernährung, Armeeverftslegung u. f. w.) hat die heimifche Firma Gebrüder KoSler nach Beurtheilung der zur Ausstellung gelangten Biererzeugnisse mit der goldenen Medaille prämiiert. — (Die Einziehung der Silberscheidemünzen zu zwanzig Kreuzern und der Kupferscheibemünzen zu vier Kreuzern österreichischer Währung.) In Durchführung des Gesetzes vom 2. August 1892, womit die Kronen. Währung festgestellt wird, und gemäß UebereinlommenS mit dem königlich unMischen Finanzministerium hat Seine Excellenz der Herr Finanzminister unter Beziehung auf die Verordnungen vom I.Mai 1693 und vom Isten April 1893 die gänzliche Einziehung der Silberscheide- Ein minutenlanges Schweigen trat ein. «Frau Hedwig Vohwinkcl befand sich m emem bedauerlichen Irrthum,, entgegnete der Commerzienrath dann, indem er sich mit seinem Seideutuche über die Stirn fuhr, und der Ton seiner Stimme war em unsäglich müder. «In Bezug auf Ihre Person, Herr Commerz:en-rath, bin ich davon überzeugt,» bekannte jener freimüthig. «Ihre Nichte hat in meinem Hause eine Aufnahme gefunden, wie ihr eine solche nirgends besser hatte zutheil werden kimnen.» raffte Gerhard Vohwinkel stcy zu Worten auf. ^ « ^ » «Ich weiß es,, entgegnete Karl Veerendorff, des andern Erregung richtig zu deuten nicht imstande, mit bewegter Stimme, «und darum bitte lch Ihnen um meiner armen Schwester willen das Unrecht, welches dieselbe Ihnen zufügte, ab. Alle Welt ist voll davon, mit welcher Großmuth Sie sich der Hinterlassenen angenommen haben.» . . „.., «Ich liebe Hanna, wie eins meiner eigenen Kinder,, betheuerte Gerhard Vohwinkel m,t wachsender Fassung. «So würde es mir äußerst schmerzlich sem, mich von Hanna auf einem andern, als naturgemäßen Wege trennen zu sollen.» ^ ... ... ., , > «Sie denken cm Hanna's Tod? S.e lst fthr leidend?, fragte Veerendorff mit leifer, bewegter S mme^ «Ich hoffe, dass es uns gelingen w,rd, fte am Leben u erba ten » wich der Commerziemath der dir^n^AnwMaus -Sie wünschen zweifellos eme ^Vr ^rl^erendorffs Gesicht ergofs es sich "^AiNeV welche Frage! Hanna ist das einzige Kind meiner unglücklichen, zärtlich geliebten todten Schwester, und damit das einzige Wesen, das mir im Leben verwandt ist. So sehr habe ich mich allzeit mit ihrem Schicksal beschäftigt, dass ich unablässig, nur von dem Gedanken getragen, gearbeitet habe, ihre Zukunft sicherzustellen. Ich bin zur Stunde nicht nur ein wohlhabender, sondern sogar ein reicher Mann und habe kein größeres Verlangen, als Hanna vor allen Stürmen des Lebens Schutz bieten zu dürfen. Und darum — führen Sie mich unverweilt zu dem geliebten Kinde!» «Nicht jetzt, nicht in dieser Stunde!» wehrte Gerhard Vohwinkel, unverkennbar erschreckt. «Es kann nicht in Ihrer Absicht liegen, Ihre Nichte in irgend welche Gefahr zu bringen. Soll das aber ausgeschlossen ein, so muss Hanna auf die Freude Ihres Kommens vorbereitet sein. Bestimmen Sie jeden andern Zeitpunkt.» «Mir ist ein jeder recht,, erhob Karl Beeren-dorff sich. «Nun denn, fo kommen Sic heute nachmittags um die vierte Stunde,» leistete der Commerzienrath der Bewegung des andern Folge. «Und vergessen Sie nicht, dass selbst die Freude tödteu kann, — wenn Sie Hanna lieb haben!» Drittes Capitel. Hanna bewohnte noch immer das kleine Gartenzimmer. Nichts hatte sich daran seit dem Tage, an welchem sie das Haus ihres Onkels betreten, verändert lind doch war all, s so ganz, so ganz anders geworden Ob besser? Wenn Hanna sich je zuweilen die Frage vorleate so schüttelte sie wehmüthig den Kopf und ein schmerzliches Lächeln umspielte ihren Mund. Zum siebentenmale war es Frühling geworden, seit sie im Hause des Onkels lebte. Sie erinnerte sich noch sehr wohl des Tages ihrer Ankunft und der darauf folgenden Zeit. Dieselbe hatte ihr anfangs der Bitterkeiten und Demüthigungen genug gebracht, als es ihr noch nicht gelungen war, Frau Anny freundlich und nachsichtig gegen sich zu stimmen. Und doch dachte sie bisweilen, dass Frau Anny ihr damals lieber gewesen sei, als gegenwärtig, da sie ihre Nichte förmlich mit Liebenswürdigkeiten und Zuvorkommenheiten überhäufte, die doch — das junge Mädchen fühlte es deutlich — der Tante nicht vom Herzen kamen. Hanna wusste, dass Frau Anny sie hasste, trotz der mannigfachen Zeichen von Liebe und Sorgfalt, mit welchen sie ihre Nichte peinigte. Ja, peinigte! Das war der einzige Ausdruck, den Hanna zu ihrem tiefsten Schmerz für eine Frau fand, deren Gatte sich aufs großmüthigste ihrer, der armen Elternlofen, angenommen hatte. Bei ruhigerer Betrachtung sagte sie sich, dass ihre Gefühle in Bezug auf Frau Änny zweifellos eine Folge des krankhaften Zustandes waren, der auch ihre Verwandten so viele Rücksichten auf sie nehmen ließ. Hanna fühlte sich in der That krank, matt bis zum Sterben, und es gab Stunden, in welchen sie ein heißes Verlangen nach dem Ausgang alles Elends in sich fühlte. Heilte zum erstenmale nach langer Zeit hatte sie das Empfinden neuer Lebenskraft. Draußen strahlte dic Sonne frühlingswarm; es war, ali wenn die schwellen» den Knospen dcs alten Lindenbanmes sich bereits unter ihrem Kuss erschließen wollten. Auf allen Zweigen aber regten sich die gefiederten Sänger und ließen ihre ersten Rufe erschallen — Frühlingsrufe. lFortjehuna loht.) Laibacher Zeitung Nr. 145 1246 ________ 27. Juni 1894. münzen zu zwanzig Kreuzern und der Kupserscheidemünzen zu vier Kreuzern ö. W. unter den nachfolgenden Bestimmungen verfügt! 1.) Die Silberfcheidemünzen zu zwanzig Kreuzern und die Kupferscheidemünzen zu vier Kreuzern ö. W. werden mit 1. Jänner 1895 außer gesetzlichen Umlauf gesetzt. Dieselben sind daher nur noch bis einschließlich 31. December 1894 im Privatverlehre zum Nennwerte, beziehungsweise mit dem im Artikel XXI. des Gesetzes vom 2. August 1892 bestimmten Zahlwerte, und zwar nach Maßgabe des Artilels X des Gesetzes vom 1. Juli 1868 in Zahlung zu nehmen. 2.) Von dem Tage an, an welchem diese Verordnung in Wirksamkeit tritt, dürfen diese Münzen von den l. k. Cassen und Aemtern nicht mehr ausgegeben werden. Dagegen sind dieselben von den l. l. Eassen und Aemtern bis einschließlich 31. December 1895 bei allen Zahlungen und im Verwechslungswege zum Nennwerte, beziehungsweise mit dem im Artikel XXI des Gesetzes vom 2. August 1392 bestimmten Zahlwerte, und zwar nach Maßgabe des Artilels X des Gesetzes vom 1. Juli 1868 anzunehmen. Nach Ablauf dieses Termines ist jede Verpflichtung des Staates zur Einlösung dieser Münzen erloschen. 3.) Diese Verordnung tritt «it dem 1. Juli 1894 in Wirksamkeit. — (Polizeiliche Vorschriften fürRad-fahrer.) In letzterer Zeit wird vielfach darüber Klage geführt, dass ein großer Theil der Radfahrer die ftraßen-pol'zeilichtn Vorschriften außeracht lässt, die nöthigen Eignale nicht gibt, die Gehsteige befährt, um Straßenecken und bei Gafsenlreuzungen, unbekümmert um die Passanten, im schnellsten Tempo dahinsaust. Abgesehen davon, dass die Sicherheit der Passanten gefährdet wird, sind die unvorsichtigen Sportlünstler selbst in größter Gefahr, und dies hauptsächlich durch die Fuhrwerke, deren Lenkern man doch leine größere Achtsamkeit zuschreiben kann. Ein oder zwei warnende Exempel infolge Ein« schreiten« der Polizei dürften dem Unfuge steuern. * (Feuer.) Am 17. b. M. früh kam im Strohdache der zweifenstrigen Harfe des Kaischlers Anton Penca von Pristava der OrtSgemeinde Wrussnitz ein Feuer zum Nusvruche, welches sowohl die Harfe als die darunter befindlichen Ackergeräthschaften vernichtete. Der Schaden beläuft sich auf circa 30 fl. Durch das rasche Eingreifen der Ortsinfassen wurde der Brand localisiert. Da der Versicherte verhältnismäßig hoch versichert ist, wutde der Verdacht ausgesprochen, dass der Genannte das Feuer selbst gelegt habe, weshalb der Fall auch der l. l. Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht wurde. r. — (Die Viehzucht in Krain.) Wie wir bereit« seinerzeit berichteten, beabsichtigt die lraimsche Landwirtschastsgesellschaft die Verbesserung des Rindvieh« ftandes im Lande durch die im Lande selbst vorfindlichen Zuchtstiere anzustreben. Bisher wurden solche im Mürz. und Müllthale für theures Geld angekauft, während im eigenen Lande mancher Landwirt ein tüchtiges Stierlalb, anstatt es zur Zucht zu verwenden, dem Metzger übergab. Da man zur Ueberzeugung gekommen ist, dass auch die edlen Rassen in den genannten auswärtigen Thälern degenerieren, so beschloss man, im Lande gute Stierkälber anzulaufen und sie im Versuchs- und Musterhofe der Landwirtschaftsgesellfchaft in Waitfch bei Laibach zu Zucht-stieren aufzuziehen. In diesem Vorhaben wurde die Gesellschaft auch durch die Erfahrungen tüchtiger Viehzüchter im Lande, z. V. des Herrn Baron Berg in Nassensuß, bekräftigt, der nicht mehr die Mürzthaler Rasse züchtigt, sondern die Murbodner und Lavantthaler Rindviehabart, mit der er sehr gute Erfolge erzielt. V. >^(Die Consecration des Bischof« von Veglia.) Am 24. d. M. sand, wie bereits telegraphisch gemeldet, in der Kathedrallirche zu St. Just in Trieft die feierliche Consecration des neuernannten Bischofes von Veglia, Monsignor Andreas sterl, statt. Die Consecration wurde vom hochwürdigen Fürfterzbischof Doctor Zorn von Görz unter Assistenz des hochwürdigsten Fürstbischofes Dr. Missia von Laibach, der Bischöfe Dr. Glllvina von Trieft-Capodiftria und Dr. Flapp von Parenzo-Pola vollzogen. Die Ceremonie, welcher Statt« Halter Ritter von Rinaldini mit den Herren der Statthalters Bürgermeister Dr. Pitteri und andere Persönlichleiten beiwohnten, währte beinahe drei Stunden und wurde mit dem vollen Gepränge celebriert. Die Kathedral-Kirche war von Andächtigen überfüllt. — (Landwirtschaftliche Ausstellung.) Für dle lm Herbste in Wien gleichzeitig mit der Zucht-und Nutzviehschau stattfindende internationale Ausstellung von Kraflfuttermitteln, Futter-Bearbeitungs-Maschinen, Mollerei-Geräthen, serner von Stalleinrichtungen und EtaÜ-Utensilien gibt sich eine recht lebhafte Theilnahme lund. Die Bestimmungen der Voncurrenz mit den Milch-Separatoren für den Handbetrieb werden demnächst zur Versendung gelangen. Was die Thierschau betrifft, so werden auf derselben die hervorragendsten Rinderrassen Oesterreichs, ferner Simmenthaler Thiere aus dem Gioß-herzogthum Baden ,c. vertreten sein. Auskünfte ertheilt mündlich und fchriftlich das Secretariat der l. l. Land-Wirtschasts-Gefellfchaft in Wien, I. Bezirk, H?rrenaasse Nr. 13. — (Verein der Aerzte in Krain.) Die Mitglieder des Vereines der Aerzte in Krain unternehmen heute einen collegialen Ausflug nach Oberloitfch. — (Stand der österr.-ungar. Bank vom 2 3. Juni.) Banknoten-Umlauf 432,843.000 Gulden (— 1,107.000), Metallfchah 280,934.000 Gulden (-j- 727.000), Portefeuille 140.540.000 fl.(-^-1,956.000), Lombard 23,219.000 Gulden (-j- 721.000 Gulden), steuerfreie Banknoten - Referve 56,286.000 Gulden (-j- 2,269.000 Gulden), Staatsnoten-Umlaus 322,721.000 Gulden (— 10.000 Gulden). Neueste Nachrichten. Gelegrannne. Wien, 26. Juni. (Orig.-Tel.) Seine Majestät der Kaiser befahl, dass ihm zweimal täglich über das Befinden des Kriegsministers berichtet werde. Auch die Erzherzoge, Minister und andere hervorragende Persönlichkeiten zogen Erkundigungen ein. — Der Kriegsminister Edler v. Krieghammer befindet sich recht wohl. Das heute abgehaltene ärztliche Consilium stellte die Heilung des gebrochenen Armes binnen acht Wochen fest. Wien, 26. Juni. (Orig.-Tel.) Bei der heutigen Besichtigung der Volksernährungsausstellung fagte Se. Majestät der Kaiser in der französischen Abtheilung zum Ausstellungsvertreter: «Ich war auf das tiefste erschüttert von der Nachricht der Ermordung des Präsidenten Carnot. Er hat doch bei feinem integren Charakter gewifs keine Feinde gehabt!» Se. Majestät hatten bei angeregtester Stimmung durch fünf Viertelstunden den Rundgang fortgesetzt und ist um '/^ 1 Uhr, nachdem er dem Gesammtcomite un'o dem Comits der ungarischen Abtheilung seinen Dank ausgesprochen hatte, in die Hofburg zurückgekehrt. Längere Zeit verblieb der Monarch in der Ausstellung der französischen Colonie, deren Objecte Zeichen der Trauer trugen. Paris, 26. Juni. (Orig.-Tel.) Die Leiche Carnots wird im Pantheon beigesetzt werden. Gegenwärtig ist der Leichnam im großen Saale des Erdgeschosses im Elyse'e aufgebahrt. Vier Frequentanten der Schule von St. Cyr halten die Ehrenwache. Die Leiche wird im Hofe des Palais ausgestellt werden. Eine große Anzahl Besucher trägt sich in die aufgelegten Bogen ein. Die Witwe Carnots hat eine längere, in den wärmsten Ausdrücken abgefafste Veileidsdepesche des Kaisers von Nussland erhalten. Der Minister des Aeußern, Giers, hat an den Botschafter Baron Mohrenheim folgenden telegraphischen Auftrag ergehen laffen: «Wollen Sie bei der französischen Regierung und bei Madame Carnot der Dolmetsch unserer Gefühle und der tiefen Sympathie sein, mit der wir uns der Trauer anschließen, die Frankreich betroffen hat. Ich habe dem Kaiser, der sich auf der Fahrt nach Borki befindet, die Trauernachricht telegraphisch mitgetheilte Paris, 26. Juni. (Orig.-Tel.) Der Ministerrath setzte die Beisetzung der Leiche des Präsidenten Carnot auf Sonntag fest. Sodann wurden die unzähligen, an Madame Carnot und die Regierung eingelangten Depeschen zur Kenntnis genommen. Nach Schluss der Sitzung statteten die Minister der Witwe des Präsidenten einen Besuch ab. Paris, 26. Juni. (Orig.-Tel) Im allgemeinen glaubt man, dass für den Fall, als ein zweiter Wahlgang nothwendig werden sollte, Casimir Parier die Stimmen der Gemäßigten und Dupuy die Stimmen der Radicalen und der übrigen Opposition erhalten würde. Der Leitartikel der socialistischen «Pe'tite Re-publique» schließt jedoch mit der Losung: «Weder Casimir Pe'rier, noch Dupuy!» Paris, 26. Juni. (Orig.- Tel.) Ein Beamter der Polize'präfectur bestätigte dem Berichterstatter des «Journal», man glaube, dass Cesario in die Vor-sälle von Aigues - Mortes verwickelt gewesen sei, und dass hierin das Ausgangsmotiv der Missethat zu suchen sei. Paris, 26. Juni. (Orig.-Tel.) Das Comite der französisch-italienischen Liga richtete an den Ministerpräsidenten Dupuy ein Schreiben, welches die Empfin° düngen innigster und wärmster Theilnahme für die edle französische Nation zum Ausdruck gelangen lässt. Aiterarisches. Im Verlage von I. C. Hinrichs Buchhandlung in Leipzig ist eine Straszenü bersichtstarte für Radfahrer uou Deutschland und Deutsch-Oesterreich erschienen. Die Straßenübersichtstarte soll dem Tourenfahrcr eine bequeme Ueber, ficht über die zwischeu grüße reu Städten einzuschlagenden Touren gewähren. Es sind die wichtigsten Straßen stark ruth, die minder wichtigen schwach roth, die übrigen Wege schwarz wiedergegeben. Außerdem finden sich in deutlichen rothen Zahlen die Entfer« nungen zwischen den Hauptorteu angegeben, so dass es jedem Rad" fahrer leicht wird, in kürzester Zeit seinen Reiseplan aufzustellen, den er dann mit Hilfe der einzelnen Sectionen der Deutschen Prosillarte (deren Uebersicht mit schwachen blauen Linien auf-gedruckt ist) weiter ausarbeiten lanu. Da die Angaben der Strahenlängcn ganz genaue, nach amtlichem Material? gemachte sind, so dürfte sich die Karte übrigens nicht nur zu Sport-, sondern auch zn allgemeinen Zwecken eignen. Die Ausstattung ist eine sehr geschmackvolle. Der uierfarbig aus sehr gutem Papiere sauber ausgeführte Druck lässt den Preis von 2 Mark sehr niedrig erscheinen, ein Grund mehr, die schöne Karte jedem Radfahrer zur Anschaffung warm zn empsehlen. Alles in dieser Rubrik Besprochene kann durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr K Fed. Bamverg be zogen weiden. Angekommene Fremde. Hotel Stadt Wien. Am 26. Juni: von Fichtcnan, Gutsbesitzerin, Rudolfswert. — Pcrchetta, Privatier, s. Oemahlin, Pola. — von Stefanoff, Private, Moskau. — Abram, Kfm., s. Familie; Dr. Mann s. Familie; Culcman, Kfm.; Fader, Privatier, Trieft. — Menles, Klein, Herzog, Ullmann, Kstte., Wien. — ZniderZic, Gymnasial-schüler, Agram. — Bord, Kfm., Prag, — Fuchs, Kfm,, Brunn. — Hammcrschlag, Kfm., Straßburg. — Koppstein, Kfm., Siosol. — Trusnovicz, k. u. l. Lieutenant, Klagcnsurt. — Nosirann, Privatier, s. Tochter, Pancova. — Guerra, Maurermeister, Sittich. — Garteneder, Private, Graz. — Bizjal, Kfm., Dorn« egg. — Föderl, Cadet, Gonobitz. Hotel Elefant. Am 26. Juni: von Matony, Privatier, Feistritz a. G. — Dr. von Zahn, k. l. Rcgierungsrath, Graz. — Rubal, Kessel« inspector; von Pölz!, k. u. l. Gcnie-Oberlieutenant, Trieft. — Rack, Einjahrig-Freiwilliger, Klagcufurt. — Spindler, Privatier, Straßburg. — Junghaus, Stirler, Vöhm, Krst, Kflt.., Wien. — Vittorio s. Frau, Wrz. — Staugc, Breslau. — Spcndal, Priester, Neumarktl. — Vidmar, Priester, Sanach. —Nirl, Kfm., s. Tochter, Agram. — Greßl, Kfm., Bregenz. — Hladel, Priester, Schwarzen-berg. — Schweizer, Fabrikant, Schrems. Hotel Vaierischer Huf. Am 26. Juni: Pletti, Privatier, Trieft. — Koeder, Kfm.; Lauric, Schmiedmeister, Retje. — Kump, Südfrüchten-Händler, Untcrbuchberg. Verstorbene. Den 25. Juni. Johann Ahlin, Schuhmacher-Gehilfe, 24 I., Kuhthal 11, Lungentubcrculosc. — Maria Vidmar, Kaischlers'Tochter, 19 T., Karolinengrund 4, Fraisen. Deu 2 6. Illn i. Maria Kralj, Gießers-Tochter, 4>/. I., Petcrsstraßc 56, Diphthcritis. Deu 2 7. Iun i. Anton Zorec, Mehlhändlers-Sohn, 6 I., Floriansgasse 38, Diphtheritis. Im Spirale: Den 24. Juni. Anna Zcrovnik, Inwohnerin, 65 I., Darmlatarrh. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. >G ^Z ^D» L" ^^ bo» Himmel» Z L« ^H____s«Z Z2 ^^____________3ZH Q schwach^ ' bcwölit" < .^ 26. 2. R. 735-1 24 2 windstill bewölkt ,„^ 9 «Ab. 734 3 19« windstill bewSltt "^ Tagsüber meist bewölkt, nachmittags und abends abwechselnd geringer Rcgcu, abends Wetterleuchten in Nord, ferner Donner. — Das Tagesmittel der Temperatur 21 0", um 2 2° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Julius Ohm-Illnuschow3ly Ritter von Wissehrad. Danksagung. Der Verein der Buchdrucker, Lithographen und Stein-drncler Krains fühlt sich verpflichtet, dem Viichdruckercibeschcr Herrn Johann Krajec fiir den freundlichen Empfang, welchen er dem Vereine bei dessen Ausflüge nach Rudulfswcrt in liebenswürdigster Weise zutheil kommen ließ, sowie HcrruR. Do l enc, Director der Laudcs'Ackerbau- und Weinbanschule in Stauden, für die bereitwilligst gestattete Besichtigung der Anstalt unter seiner Führung den besten Dant auszusprcchen. Laibach am 26. Juni 1894. Der Ausschuss. Ausweis über den Gcschiiftsstaud dcr l. l. priv. wechselseitigen Vrandschadcn-Vcrsichcrungsanstalt in Graz mlt 31. Mai 1694. I. Oebciude.Nbtheilung: 104.011 Theiluehmcr, 244.691 Gebäude, 165,199.593 fl. Versicherungswert. II. Mobiliar-Abtheilung: 17.877 Versichcruugsscheine, 52,948.699 Gulden Versicherungswert. Hl. Spiegelglas-Abtheilung: 444 Versicherungsscheine, 1l)2.646 st-Versicherungswert. Schäden: I. Gebäude.Abtheilung: Zuerkannt in 166 Schadenfallen 109.7U Oulden 3 kr. Schadenvergütung, prudent für 9 Schaden-fälle 6065 st. 16 kr. Schadensumme, II. Mobiliar»Abtheiluug: Zuerkannt in 54 Schadenfällen 32.314 Gulden 38 kr. Schadenvergütung, pendent für 1 Schaden" fall 2755 fl. Schadensumme. III. Spiegelglas-Abtheilung: Zuerkannt in 9 Schadenfä'llen 95 sl. 85 kr. Schadenvergütung, pendent für 1 SchadcnfaN 5 fl. Schadensumme. Aeservefond mit 31. Decenlber 1893: 1,?:l?.W4 fi. ) Wir machen unsere geehrten Leser darauf aufmerksam, dass die Ziehung dcr Wiener Lose mit 5 Haupttreffern il itt.O^v Kronen schon am 12, Juli stattfindet. (2320») Depot der k.u.k. Generalstabs-Karten. Maßstab 1: 75000. Preis per Blatt 50 lr., in Taschenfonna auf Leinwand gespannt 80 lr. Ig.V.Kleinmayr H Fed. Kambergs Buchhandlung ^ in taibach. Laibacher Zeitung Nr. 145. 1247 27. Juni 1694. Course an der Wiener Börse vom 26. Juni 1894. N°« d«. oMenen 3°ursbl°tte ztlllll»^nl,h»n< «tld W°« b°/, ltinheitliche Rente l>l Nlllen »n», Ma< Nnvembei ... »» — »?'«« !n Noten delz,ssebluar «l»au<» »?!!?> 98 1!> „Silber verz. Iänucr Juli »7 l»5 »8 1k> „ „ „ April October 9«- Mi!» l»54er 4"/„ Slaaftlllse , 2s>» st. X« 5« »49' > l»««er 5"/„ ,, ganze 5<«> st, «4? 50 !4»'- - "NNer „ „ Fünftel I<><> st. 15? ?5 15» 75. l«»4er Ntaatslose . . 1«<> fi. 197 - 19K — dto. „ . . 50 st. 1"? — 18» — l°/° Dom.'/<°/» 1»»«! «2485 "/."/«Rubolpl,.«. l. O, (dw. Vt.) für 1000fl,N°m, . . — — — — ^/» btll.i.llronenw, stenerf,(b von 200 ft, o. W. pr. Stück »5? — 258' . d>°. Ulnz°Uud!vti« »on fl. «. W. .. 5'//>/°...... »37 23"' - «». Lalzb.»Ilr. 200 fi, «.W. 5°/» »»7 2» li>!» « «lliz,Karl«Üubw.'N.2a«fl.«M. »15 50 212' - Geld Wa« «,°» Vtaatt znr Z»^»«« übernomme« <«sd. .pslor.» Ollllgotlonn», ,il!sabcthb°l,u 60« >,. »NO« M. ',ls »UN M. 4°/„, - . > >2U"- 5 dt°! «ente Monenwähi., 4°/°. Neuerfrei fül»0U»ro»enNom. 9b— »b'W 4 /° dt°. dto, dtn. per Ultimo . 9.^> - 95 N d»° St ,-U°Ie 5°/« . . ,. 1LU?!, IL/'^b "°d°ö -Mlelhe1878 . . 1U7'8510»!« »llleben der Stadt GUr» . . ^'^ -^'^ «nehtn ° Stadtgemeinöewien 106 «0 lc^O »nleLen b, Etadtgemeinde Wien Silber ober Gold), . . . iu" <«» ««l <ü> Nrüm en^nl, d,3t°bt»m, Wien 175 50 176 - LH°u.«nlehen °er.°«b, 5°/„ '"« ;°'^ ^ 4«/^ «trainer Aandel'ülnl. . . 97 10 «« »0 Velb »»« PsandbrUft (ftl tU0 fi.). Voocr. all«, »st. in bU I. Vl.4°/V. 12»'?5 l«4'b0 dto, .. in bn ,. 4'/,°/» —'— —'— Vodcr, allg. «str, W50I. vl.4°/, 98'b0 9»'«0 dto. Prüm.-Schldv. S°/„, l.Vm. - '- —'— dto. „ »°/„,lI.Em. 1lt»5>)1l« — N.'üsterr. Lande«-Hyp,Nnsl. 4"/» 9S-SU 100'40 0est..ung. «anl verl. 4'/,°/° . ------- —'— bto. „ 4«/o . . 100— 100 80 dt!!.b0Mr. „ 4°/„ . . 100'— 10« 80 Eparcalit, t.lfi., L01.5'/,°/„vl, »01— — — Priorität«'Vbligatisn»n (für 10» fl.). Nerbinand«-Norholll,n Em. l»S« 99 70 l0N 30 Ocfterr. Nordweftbahn ... 108 9« l<>9 9» Vtlllltlbllhn....... »20 80 U»2'40 Südbllhn k S°/o..... 15»^»Ib4Präm..Schuldv. b. Vndencrebltanst.I.Em, 19— 19 75 bto. N. «m, 1889 .... 28 — 81 — Laibacher Lose..... 24 »0 »4 90 »«ld «»« (per Stück). «nglo-vest. Nanl »c» fl. S0°/„«. ,b» LN 154 — Nantverein, Wiener 100 st, . «8 SN I2»t0 «odcnci.'«nft,,«ft,20Ust,L.40°/, 471' -47Ä'.- 2LN 50 Vrag Dur« Glsenb, 150 fl. Vilb. 82'— 83 — Siebenbürgrr Eisenbahn, erste. —— —' — StaatKeisenbahn 200 fi. E. . . 341- 34I'5,i Eüdbahn 200 fi. Silber . . . ins 50 107 «5, Tüonordd. «rrb..U, »00 fi, «M. /,„ - W, - Tl»»l»»h'«tl.,Wr.,l?0l!.ll.!l». 296 —298- »«.1U«?,»»0k,--------..— »lld wme lra«»ay-<»ef., neue Wl.,V^o> rttüt«»«clln! 100 fi, , . . 9?.. »? 50 Ung.Hah. Eifenb. 200 st. Silber 204 t.<» »l<5 Prege? ««1n"3nb.'»e1, »«' st «l>4 — «05 50 b»l»o«!r»rj. V^einkohlen «0 st ?:>e - 74l! — „Vchlöglmüdl". 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Landesgerichte in Laibach wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Franz Moschek die executive Versteigerung der dem Franz Treun, Hausbesitzer in Laibach, Triesterstraße Nr. 12 a, gehörigen, gerichtlich auf 23.060 fl. geschätzten Realität E. Z. 115 des Grundbuches der Cat.-Gde. Oradischa-Vorstadt in Laibach bewilligt und hiezu zwei Feilbietungs-Tagsatzungen, und zwar die erste auf den 6. August und die zweite auf den 10. September 1894, jedesmal vormittags um 10 Uhr, im Amtsgebäude am Alten Markte Nr. 36, II. Stock, Saal Nr. 10, mit dem Anhange augcorduet worden, dass die Pfandrealität bei der ersten Feilbietung nur um oder über dem Schätzungswerte, bei der zweiten aber auch unter demfelbeu hintangegeben werden wird. Die Licitations-Bedingnisse, wornach insbesondere jeder Licitaut vor gemachtem Anbote ein 10"/<, Vadium zu Handen der Licitations-Commission zu erlegen hat, sowie das Schätzungs-Protokoll und der Gruudbuchs-Extract löunen in der dies-gcrichtlicheu Registratur eingesehen werden. Laibach am 16. Juni 1894. (2533) 3—3 St. 4947. Oklic. C. kr. okrajno sodišèe na Kr.škem naznanja, da se je v izvršilni stvari gosp. dr. J. Puèkota na Krškem proti Alojziju Sribarju iz Kaie peto. 11 gold. 58 kr. s pr. nekje na Ogerskem od-sotnemu eksekutu postavil kuratorjem na èin Marko Turšiè iz Mal. Trnja in se je njemu izvršilno eenitev zem-Ijišè vl. št. 124, 125 in 126 kat. obè. Vel. Trn dovoljujoèi odlok z dne 7ega junija 1894, št. 4947, dostavil. C. kr. okrajno sodišèe na Krškem dne 7. junija 1894. (2460) 3—3 St. 5055. Oklic. C. kr. deželno sodiSèe v Ljubljani daje na znanje, da .se je na prosnjo Antona Kolnika iz Ljubljane proli ml. Ludoviku Zupanu iz Admonta v izterjanje terjatve 3402 gold. 11 J/tt kr. s pr. dovolila izvršilna dražba na 2510 gold., oziroma na 330 gold, in na 160 gold, cenjenih, ml. Ludoviku Zupanu lastnih polovic zemljišè vlož. St. 83, 578 in 591 zemljiških knjig kat.obö. Karlovsko predmestje v Ljubljani. Za lo izvrSitev odrejena st a dva röka, na 23. julija in na 27. avgusta 1894, vsakikrat ob 10. uri dopoldne pri t.em sodišèi na Starem Trgu h, st.ev. 36 v 11. nadstropji s pristavkom, da se bodo te polovice zemljišè pri prvem röku le za ali nad cenilno vrednosljo, pri drugem pa tudi pod njo oddale. Pogoji, cenilni zapisnik in izpisok iz zemljiske knjige se morejo v na-vadnih uradnih urah pri tem sodisèi pregledati. V Ljubljani dne 2. junija 1894.