Nw. XXXIII. H^ I 8 c> 5. Laibacher RMM Wochenblatt Z u i» Nutzen und Vergnügen, _____^ Erinnerungen für die W a l d k u l l u r. Dcr großblumige Magnolicdaum, IVIazrmIia 3l3n6'>üoi-H wird für den König dcr Baume 8^'oalten ; er strebt nach einer Höhe von 7« Schuhn. Unter allen Bäumen «st seine Blumeukrone b'e>gsi)ß:e. Die jüngcrn Blumenblätter sind le-ocrcntiss-, dieattern purpurfarbig, Haarich!. Die Blume zeigt sich in May und Iullp ; sie erfüllet Mit Wohlgcrnchen die weit.: Lütt umhcr. Die Flucht ist groß, und dcy ihr^-r vollkommenen Zci-lignng pnrpnrrolh. In Florida wächst dirstr Vaum, oen man auch den karoluüschcn Lorder-bnum nenner, in nassen snmpsigletl Waldern. Hier "andeü i,i e> i irgcnds, als indcrBar nZoisischm ^an lanq mit tlncr ticfgesurchtcil yartni Schale, die al?er einen kleinen, ooch angenchm süßen Kern hat. Er wird wie unser gemeiner Wa'.luußbaum, Orek fortgepflanzet, und benutzt. Dcr Schatten ist den Gewachsen -.n Garten ulld Wiesen schädlich. Ber Takamachak, ?opulu5 dalzamifera, ist k'm hochstämmiger Vaum ron sehr schönem Wüchse, der schnell zu einer ansehnlichen Höhe, sich «npor HM: « unterscheidet sich von unserer schwarzen Pappel, 5^nec1, durch die eyrur.dcn längl-chtcn Blätter, die auf der Untcrflächc :vclft, au,' der Oberfläche aber mit einem kaum sichc-dan-n Filz sich auszeichnen. Srine Blalcansatze sl^d ftUl dorl'lg. Nicse Blätter habe» cmen blt-tcrn Saft, der dem Ungeziefer widrig ist. Die Knospen c.ebcn im Frühlinge einen starken bal-samischcn^Geruch, der sich bey warmen Wetter tropfenweise zeigt. Er liebt einen feuchten Grund, wie die Evle, und Wcide.^Er wird verpfiauzet, durch Wiirzelsproncn und eni<« zeug, das schnelle Hihe und branchdare Kodlen giebt. Durch diese Bäume töinitc das inutter seltener werdende Bauholz in wenig Jahren ersetzet werden. Man sieht voa diesen Bäumen derzeit im Garten zu Lusttdal eine schöu gepflegte und angenehme Zllleevarthic. Ihre ferncic An^ Pflanzung aber^st zur Anlage eines Waides eben auch gar wohl geeignet. Die hangende Esche, ssraxiiiuä pe»^:1ö, und die Thrancnweide, 8zlix l,abi^onil:a krümme mcldenblällrige Baccari^ 3^c^ri3 ^. nimtalla grnndet im uerfort Uüt.-r ftty^n ^iin-mcl: si,- erschwingt sich sclien a.s 12 Säuch in dlc-pdhc, vczbrcilet abcr ihre Äste rings'.iuihl'r. Stc vermehret sich bcy uns bloß durch^Stock-w'ge, die, nachdem man sie im Apr-l in gute sn,ch,> Erde gelegt hat, sich bald bcwur;.-l'? un) Ichon lm Herbste des ncmlichcn Iahlcs Blüch'-' zr-gen. DieieS aus Virginien hcrstammende Ge-' wachs beschließt die Flora der Lustwaldcr. Wiesenbaume, ?l-3t6n3e3. Einige Förstner nennen Wiesbamn? dici^!-gcn welche auf^Wiesen, dwl chenra.me, icdoch solche, daß das Gras vor den Wlnden, d.e es auslrocknen lönltten, beschütze werde; und chre Schatten die Starke der 4)!ye hemme; das Ansaugen der Baumwimel-chrn aocr ole uberftießcnde Nasse und Feucktia-N'lt auf den Wiesen benehme: auf diese Art werden die Wiesen schön und fruchtbar ertvi^n und glel^ftun zu Luslgartcy umgestaltet. Englander haben ^ c" ^' ^'bk ^'ser Bäume die wtl). büchend R^railan.e, ^cu!u8 pavi, die in unjern pftauzu.igen nicht 1^ ^.ß Höhe erreicht, nnt .w. ,cvarlacl.rothcn Blücheu e „ ^ volles .l.sehen gn'dt; zu schö, fj,r die Wälder; nur mu dem ^ der Wlesen die angen nst Dcr buhende Kelchbaum, ^,1^,,,^,, ^^ r,6u8 zeigt im May lind Il'ny seine dunkell."lr-pursarbe Blüthen dic sehr ...genehm riechen -'ec lst selten 4^'uß hoch; er l.ebt d-e freye Lust und eine warme lro^.e L.ge. Er kömmt aus ^aro> w,a, und laßt .lcp h.cr durch Zweige vcrmebren. Seine Rinde hat einen grwurzh.'.ften Geruch. Der abendländische Zürgelbaum, Oeitiz occi^ 6enmij§, er schwingt sich bey ^« Schuhe in die Höhe. Sein'Stamm ist ausrecht; ausdauernd. - den Vögeln bcl'.igm ftine Beere. Zum Gerben derHante, zu ,"^ßreiftn und zu Bäumen an Wa-grn ist er sonder ar dieiüich. Er wird gar laicht dnrch Saaten fon^cpstanzct; laßt sich auch durch dieEinlegnng der Zweige vermehren. (Die Fortsehnng folgt.) Fraginei> te aus den Bliest,'» eine» reisenden Brillen. Ein beliebtes Berliner Journal enthalt einige Briefe eines Reisenden über seinen Aufenthalt in Wien. M.>g cnich der Verfasser derselben, od« wohl er sei >>,'n Briefen durch Einmischung englischer Redensanen ein anglikanisches Aussehen geben »rill, >den so ein reisenderBrilte seyn, wie Risbek ein reisender Franzose war, so verdient dock foigc lde Stelle, weil sie als das Zeugniß eil-.rö Aus,anders, der sonst vieleszu tadeln weiß, die g^grüi'dece Volausseyung der Unpartheyl ch-kcit für sich bat, dcso»dcrs ausgezeichnet zu werden. Der Reisende schrndt neinllch aus Wien,den,2.Iuny <8oF. „Ich babc nun mehrere T«ge daiultzugcb acht, dic nlcrkwürdiftjn'.'l Gebäude lind öffentliche Anstalten der reichen Kaiselstadt zu beseycn, und muß zur Ehre der Regierung und aNge>nriil^,: Po-lizcy gestehen, daß unter allen S:a?ivi!, die ich in Großbrittannien uno auf dein Eonlcciellt dis jetzt sah, Wicn weil über a'.le V^rglelchung die Stadt ii^, worin d?rflag'.'>'de. lrin^^ueiiac Rci-> scndc mit der «ilößten Dllicatcffe und ^ ^",ili. tat bchandelr wird. Man benlcrkt an den Aufsehern und selbst an den Aufwarte.!, cine Gutnln-thigkeit unc' Ur.eig nnilhigkcit, die ich noch nirgends so antraf, nd zur Ehre ihn'ö Regenten sey es gesagt, es d »'.kt niemand an Geldnebmen. Nicht einmal ein Aufwarlcr macht eine krumme Hand. Urtheilen ^ie, wie fthr uns dieß aussalzn mnßte. da wir in Dresden von unserm Lohn-bedienten überall cinc^preislistc erhalten hatten, wie viel für den Eintritt in jedes Museum und Cabinet erlegl werden müsse. Dieselbe Liberalität, die don allein bey der Bibliothek anzutreffen ist, herrscht hierin allen kaiserlichen Sammlungen. — Ich will es jeht nich: versuchen, mit Ihnen von allen c en Merkwürdigkeiten und Anstalten, die hier Wochen lang die immer anss neue gereihte Neugicrde befriedigen, im Einzelnen zu sprechen. Aber zwey darunter sind so ent» schieden über allem, was wir im nördlichen Deutschland und in England der An sehen, erhaben, daß ich Sie bitten möchte, es allen Ihren Freunden, die je den Stephcmscbnrm begrüßen, zur Gewissenssache zu machen, sie ja zu sehen, ich meine die anatomischen Wachs-Praparate des nun verstorbenen Llbatc Fontcna in Florenz, und das Taubstummen-Institut. Wahrlich, beyde allein sind cs werti), daß jemand um ihrentwillen von London grade nach Wien reist. Sie werden den Fremden mit der zuvorkommendsten Bereit-Willigkeit gezeigt und gewahren ein Vergnügen, gegen welches jeder Genuß schwindet. Bepdczei-gen augenfällig die Mittel, womit einige der schrecklichst«! Gebrechen, die ein Erbtheil unserer Natur, (tl^t üeln i5 n?n- ro) oder die wir als Allswrcl sc der bürgerlichen Gesellschaft zu be-tr ntn> n haben, geheilt merdel» können. Die Präparate s,r:d zum Theil fürchterlich schön. Schade i!> r, d.'.ß mehr aufZergliederlmg nbll-haupt, als auf pathologische Falle dabey Rücksicht gcnon'-mcn ist. Sie sollen dem Kaiser Joseph an 80,000 Thaler gekostet haben. DasTaubstunünen-Ilisti-tut gedeiht vortrefflich unter dem Director May und seinen Gehülfen. May scheint ganz Vater dieser Hülflosen zu sepn. 42 dergleichen Unglückliche werden a'.lf Kosicn des Kaisers erzogen. Doch hat der Dircc:ör cuw) noch überdem 6 bis 3 Pensionare. Ich ben:>'rkte, dl'.ß sie ein etwas scuch-tes Lokal httticn un5 hoit, daß sie sonst in einem qeisilichcl: Hause weit gesünder gewohnt bat-ten. Z>er treffliche Dr. Gml, dessen Abwesenheit von Wien für uns eine sehr schmerzliche Fchl-schlagiulg ist, soll als ?lrzt dieses In ^iluts große Verdienste hadrn, u id auch in Absicht auf die jetzige Wohnung der Taubstummen die Kedenk-lichkcii ältern, daß sie dadurch leicht scrophulös werden könnten." Über dcn Weinbau in den öster^ leichischen Staaten. Keine der vielen Provinzen der weitläufigen gesegneten österreichischen Monarchie, (daS einzige Gallizicn, das> selbst im B.'üowine. ^ reise, noch des Weinbaues fähig wäre, ist ohne Weinbau: selbst das kalle Böhnien, und das hochgebürgig. te Karnthcn baut Wein. Ungarn mit seinen Provinzen, Kram, das Littorale, die Grafschaft G5rz, Tyrol, Vorarlberg, das südöstliche Iccyer-mark, Österreich unlcrder Ens, baut mehrWein, als seine Einwohne zn verzehren im Stande ßnd. Und doch hat v?n allen diesen so reichlich ausgeführten Weiden (den cdl.il Tokayer und Meilkftr ausgcnonmen) keiner jene allgemeine Velcbritat, welche nicht bloß die leichten fran-zösischtn, sondern sclbst die Mein — Mosel — Neckar und Main Weine, durch gan; Europa gcniefsen. An der Donau wurden früher Reben gepflanzt, als am Rhein und an der Mosi'l, lind doch stehen die sogenannten Donau-Weine sel^'l im Inlande auf der untersten Stuft, und aus «llen Weinlisten ausländischer Weinwirlht', ist Der Österreicher '(nicht als der Beste) dla1) eben derselben im 5'eller debandell», daß wir anch dann Weine erhallen, die denjenigen gleichen, welche auf cnVse Weise gewonnen werden. Wenn es noch eines ferneren Beweises bedürfte, daß der Wein durch gründliche Kenntniß des Weinbaues, und durch phpiisch-cheinlsche Bchand« lllng desselben im Keller vcrcdelt werden kanlt^ so würde dieß stcher incht oer unwichtigste seyn, dan scldsi in Frankreich, dessen Weine, eine so große Cclebriläl glichen, und das jährlich über F» Millionen Lirrcü Weine auoführl, die ersten und größten Dkonomcn und C^miker, Rozicr und C.)aptal, Parinenticr und Hnsscur, sich mit dem Sc^diunl des Welnbaueö uüd der Behandlung der Weine beschäftigen. (Die Fortstyuug folgt.) ____ Beytrage zur Landeskunde und Geschichte vo.^ Kram. Mathias Castcllitz. Mathias Castcllitz war geboren zn Ke^lei bcrg in Innerkrain am 24. Iäner 1620. Schcn in seiner frühen Jugend zeichnete stch dic-s„r n.erkwürdlge Mann durch cin nicht gemeines Genie, und als er zn den Schuld! kam, durch eine jrhr c^aliae Veiire.iouilg ans. lpodlu-ch er seine iiandoleule zu nichi geri/igen Erwartungen für die Zäunst berechtigte. Nachdein cr schon seine Stuben voltendct hatte, und als Wellpric« ster mit der ausgezeichnetesten Pstichniebe der Seelsorge oblag, anbey aber auch wissenschaftliche Beschäftigungen mit glücklichem Erfolge trieb, erhielt cr als eine Anerkennu.lg seiner Verdienste die Pfarl Töpliy in Unlerklain die er dreyzchn volle Jahre mit dcr ihm cigcncn Sorgfalt und Betllebfan.keit verwaltete; dann wurde er in eben dieser Eigenschaft nach St. Aarlhcl« mä, (ebenfalls in Untcrkram) und endlich als Canonicuscm die Collcgitttiiilchc zuRudolphs-werlh übersetzt, wo rr zulrht auch Stadlpfarrcr wurde. In dieser Würde oeschloß cr stin Leden zu Neustadtl am 26. April 1688. Castellitz war dcr Verfasser einiger Aszelischen Werte, die er in kraincrischrr Sprache hcrans gab, und deren Werth sich durch ihren häufigen Gcbranch in dcr Sc.lsorgc hinlänglich bewahrte. Seinen litterarischen Bemühungen verdanken wir auch einLalein-KlftincrsHcs Wörterbuch. A.S'