Nr. 235 Prnnumtl al!on«prr i« : Im Lomploir »nnz>. ft. ll, halbj. sl. k>-5«, ss«i die »<>ist«:ll»nn '«« H"»« hall»!. s><> lr. 1'iü der Pos! ,,<,n,j. «. >5>. haldj. ss. ? «>. Freitag, I«, Ottober. « .^üil'N «ü ll,, grijh«, ps. .^«Ie « lr.: bei «<»»«» 187«. Amtlicher Tbeil. 3e. t. nild l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Einschließung vom 19. September d. I. dem I. und l. Gencralconsuls-Stellvertreter und Commerz-lanzlcidirector bei der l. und l. Botschaft in Paris, Ministerialrath Dr. Leopold Watcher Niller von Multhein in Anerkennung seiner bisherigen vorzüglichen Dienstleistung das Comthurlreuz des Franz Joseph. Ordens allergnädigst zu verleihen geruht Ferner haben Sc. Majestät mit derselben Allerhöchsten Entschließung dem l. und l. Consul in Prizrend Friedrich Lippich und dem bei dem l. und l. General-consulate in Sllltari in Verwendung stehenden l. und l. Viccconsul Julius Grünn er in Anerkennung ihrer bisherigen vorzüglichen Dienstleistung das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5. Oktober d. I. den Professor am StaatS.Real° und Obergymnasinm auf der Landstraße in Wien Anton Schlenkrich zum wirklichen Director derselben Lehranstalt allergnädigst zn ernennen geruht. Strcmayr m. r>. Nichtamtlicher Theil. Die Schluhconlerenzen in Pest. Die während der letzteren Tage in Pest abgchal. tenen Schlußconfercnzen der österreichischen und ungarischen Minister hatten dcn Zweck, einige in der Schwebe gebliebene Deiailbestimmuna.cn deS Wirth» schafllichen Ausgleichs zu erledigen und die erforderlichen Gesetzentwurf»-, welche im Januar künftigen Jahres den beiden Legislativen gleichlautend unterbreitet »mrben sollen, zu redigieren. Beides wurde erzielt, und die Au«, g l e i ch «< v e r Handlungen zwischen den beiden Re-gic» un^n sind jonach definitiv beendigt. Nach» dem, wie gesagt, sämmtliche noch in der Schwebe no bllebcne Dctailfrageu gelüst wurde", haben die brisen Regierungen einer Meldung des ..Pester Lloyd" zufolge, folgende Gesetzentwürfe vereinbart nnd ausgearbeitet: 1. De„ Gesetzentwurf über die AnStraaung der Divergenz bezüglich der AchtzI>Millioncn-Schuld, welcher den beiden Parlamenten gleichzeitig mit dcn übrigen Aus gleichsvorlagen unterbreitet werden wird. 2. Den Gesetzentwurf über die Verftflichtnngcn der in beiden Theilen der Monarchie operierenden Acticn-lltieUschaflcn, welcher dem Zoll> ".nd Ha„dclsncrlra^c an« Llfügt werden wird. 3. Den Gcsetzcntwurf über die Quoie der gemein-saincn Ausgaben, in welchen auch die neuen Gestim» mtt.'^en über die Zollrcstitntion aüfaenommen wurden. Dieser Gesetzentwurf wird dcn Deputationen der beiden Parlamrntc vorgelegt werden. Die ReMum, «.hl neu» lich von der Ansicht aus, daß die Procedur bezüglich der Vereinbarung d?« Quoicnvelhallnisscs oiesesinal die nein» lichc ;>., sein hat, wie im I^hrc 1807. da es sich nicht um die Verlängerung, sondern um die Erneuerung der beireffeüden Ausglcichsparlie handelt. Es werden sonach auch jetzt Regnlcolardepulalioncn entsendet werden, denen der von den Regierungen vereinbarte Gesetzentwurf als Substrat vorgelegt wird. Endlich: 4. Dcn Gesetzentwurf über die Verzehrungsstcucr. eigentlich die zwei G'sctzcntwürfe über die Zucker, und über die Spiritusswicr. Alle oicie Gesetzentwürfe werden den beiden Parlamenten gleichzeitig nnd gleichlautend zur Verhandlung unlclürcilct. Was die Handelsverträge mit den auswärtigen Staaten betrifft, so sind zunächst die Verhandlungen mit dem deutschen Reich- im Zuge, und es wird eine mug' lichsl frühzeitige Vcvcii.barung angestrebt. Italien hat die Allflimdlgung deö Handelsvertrages zurückgezogen, das Verhältnis bleibt sonach bis Ablauf der Vertrags zeit unverändert. Mit England wurde ein einjähriges Provisorium vereinbart, dessen Bestimmungen dem Reichs tage schon im November werden nntcrbrcitet werden. Wegen einer gleichen Vereinbarung mit Frankreich sind Verhandlungen im Zuge. t>le schon demnächst zum Ab-schlusse gedeihe,» dürften. Schließlich warde noch der Noäug proeyclonä» be-zügllch der Bankfrage festgestellt. Nachdem die beiden Regierungen über die Frage vollständig einig sind und auch die Details der lünfiigen Banlorganisation erledigt haben, wird nunmehr das betreffende Elabo7at der Lci> tung der österreichischen Nationalbanl mit der Aufforde. rung mitgetheilt werden, daß sic sich darüber äußern möge, ob sie auf Grund der feslaesttllten Oraanisalion geneigt ist, sich um das Privilegium für t»«e beiden In» stitutc zu bewerben. Dlc „Fmalisiernng" des Ausgleichs, insoweit es sich nm dic licidcil Nccn'eruiisscl, handelt, ist somit znr Thatsache acworde»: dae übrige ist Sache der beiden Pa'lamci'lr. Zum Arnim-Prozesse^ In dem großen smsalionclw, Pr^N.bito Vronsse des Grafen Arnim ist bclanntlich am 0 ^ ^ Ur lhnl gefällt aber nicht pnblicim worden.' Da^ es eine Verhandlung in oontnm^illm war, durften die Vertheidiger :iicht sprechen, dagcgcn haben dieselben nnn einen Protest qcacn dcn ganzen Prozeß schriftlich überreicht, dcn der „Verl. Bürsenconricr" mittheilt. Die Verlhcidiounq begründet zunächst die Abwesenheit des Grafen Nrnlm damit, daß derselbe die Eompelenz des Gerichtshöfe« nicht anerkenne, und ferner damit, oaß die Verhandlung, falls der Graf erschienen wäre, geheim geführt worden wäre, der Graf aber entschieden der Meinung entgegen-treten wollte, als Hütte er im geringsten die Oeffentlich. keil zu scheuen. Sodann führt die Vertheidigung die von ihr verlangten, von dem Oerichtehofc aber nicht vorne« ladencn Entlastungszeugen an. Es sind die« Mr. Thiers, der sich zu einer Vernehmung bereit erklärt hatte und bekunden sollte, daß Nrnim ihm gegenüber die deutschen Forderungen rechtzeitig und nachdrücklich geltend gemacht habe; die Herren Duc de Vr,oglie, Decazes und L6on Renault, der ssürst Bismarck, der bekunden sollte, daß in dem Verhalten Vlrnims als Botschafter während der Verhandlungen mit Frankreich lein Material zu einer Anklage vorhanden sei, daß Graf Arnim nie eigennützig gehandelt habe, und daß die Thalsachen, auf welche sich die Anklage stützt, schon vor Jahren dem Kaiser und Bismarck bekannt gewesen seien; Felbmarschall Freih. o. Manleuffel wegen der Verhandlungen, die zwischen Nancy und Paris hinter dem Rücken «rnimS geführt worden seien, und der Minister des l0n. Hauses, von Schleinitz, zur Bekundung des rechtlichen Verhallens NrnimS während der deutsch'französijchen Verhandlung. Schließlich erklärt der Protest, ein Eontumacial.Urtheil werde nie vermögen, die Nation zu überzeugen, daß Graf Arnim ein Landcsoerräther sei und daß er durch die Broschüre Pro«Nihilo den Kaiser beleidigt habe. Die Fricdensaction in Konstantinopel. Die Situation in Konstantinopel lft momentan eine sehr erregte. Die türkischen Staatsmänner sind nicht der Ansicht, daß die Ablehnung der Forderungen dcr europäischen Diplomatie zu ciner Solidarität der Action zwischen den sechs Großmächten führen werde. Auf der Pforte zweifelt man nicht, daß vor der Eventualität clncr Zerstückelung der Türlei die in der Bil< dung begriffene Mächtc Grnppieruug wieder auseinander-falle. Sie hat stets darauf gerechnet und rechnet mehr denn je auf den Antagom'Smns der Interessen, welcher dir Großmächte ausrinandcrhäll. Der Umstand, daß gewisse Cabincttc gezögert haben, sich dem St. Peters' burger Cabiucttc anzuschließen, ist dcn Türken nemlich nicht entgangen und hat wesentlich dazu beigetragen, sie in ihrem Widerstände zu ermuthigen. So sehr der Sultan auch die Wiederherstellung des Friedens wünscht, so hüll er doch vor allem darauf, in Uebereinstimmung mit seinem Bolle vorzugehen. Das türkische Volt, unbewußt der eigenen Schwäche nnd der Gefahr, in der es schwebt, will nicht dcn For» dcrnngen Enropa's in einer Frage nachgeben, die es nach allen Seiten hin gar nicht einmal zu fassen ver- Ver Teusels-Capitiin. Nomllll vox I. Stsinman», (storlsrtzm!«,.» s. Sie schritten aufs ueuc auf den Schrank zu. Da V ber Bettvorhang rasch und heftig auseinander. Ein ^"isch lächelndes Gesicht blickte ihnen entgegen und eine '^n, schneidende Stimme sagte: . „Laßt Euch nicht stören, meine Herrcu. Schou seit «'er Viertclstuudc habe ich Euch beobachtet und kenne "t" Zweck Eures Besuches." de, «^ ^" ^" Teufels,Eapitün. der so sprach und aus ^ m spraug. Mit gezogenen» Degen stürzte cr auf I, Banditen zu, die sich erschrocken in cinc Ecke des Hl'umers flüchteten. rief sx.?""Wo! Bernhard! wo zum Henker steckst du?" "«t Etleune von Malton. gewo,m b^ch" halten schnell ihr kaltes Blut wieder Ben '^! "I? ^" vergebens, Tcufcls-Capitän," höhnte zuHilfe l ..^ """ v°" hier und wird dir nicht riß ei'n?^'^ wir hier zusammeulrcffcn," sagte Rinald, Herr, ' „ m <"" seinem Oürlel und feucrlc sie auf '"U t>er l.,i! !?" "b. Dieser fuhr zurück und griff ^lutstrom ,1!.'^?'^ """I seiner Backe, aus der ciu eilte er n°^ >, ^^- Aber dieser Wunde nicht achtend, "") oem Foster, um dcn Meuchelmördern die Flucht abzuschneiden, ergriff seine Pistole und gab Fencr, ohne genan zn visieren. Ein halbcrsticktcr Schrei ließ sich hören und ein dumpfer Fall erdröhnte. Aber bevor Etiennc dcn Feind erkennen konnte, dcn er niedergeschmettert, wurde die Lampe vom Tische geworfen, so daß daS Licht erlosch. Etiennc setzte sich in Vcrlhcwlgung und erwartete den andern Feind. Aber es blieb still um ihn. und nnr das Acchzcn des Verwundeten berührte sein Ohr. „Ergebt Euch. Ihr Schurken!" befahl cr mit einer Stimme, die wie Donner tönte. Nur das Geräusch von Schritten, die sich der Thür zu bewegten, antwortete auf diesen Befehl. Dcr Teufels Eapitän stampfte mit dem Fuße. Gleich darauf erschien Easlillan. eine Lampe in dcr Hand. Er hiell sie Ben Joel entgegen, der die Treppe hinab zu fliehen gc< dachte. Dieser, gcbleudet von dem Lichte, fuhr zurück und ficl Eticnne in die Arme. der ihn mit all seiner Kraft auf dcn Boden niederdrückte. Der Sccretä'r entledigte sich seiner Lampe und kam seinen» Herrn zuHilfe. Der Bandit wurde entwaffnet und so gebunden, daß er nicht mehr zu schade», vermochte. Jetzt konnte sich Herr von Malton mit Rinald beschäftigen. Dcrfclbc lag stöhnend da. das Antlitz auf den» Boden, dcr von feinem Vlutc gerölhct war. ..Solllc cr todt sein?" sagte Eticnnc. „Das wäre mir nicht lieb. Mau hättc »hu zwingen können, seinc ganze Schnrtcrci zu gestehen." Dcr Verwundete stieß einen dumpfcn Wchlaul aus. „Ah, cr ist noch am Leben," versetzte ycrr von Malton, hob ihn aus und zog ihm scin Wan,mS ab. Die Kugel war dem Verbrecher in die linke Seite ge-druugen. Elirnnc leglc ihn ans das Bett und unter-snchte seine Wnndc. „Es ist für diese« Leben aus »nil ihm," murmelte cr, „so vicl ich mich auf dergleichen verstehe. Wir wollen aber doch versuchen, lyn wieder zu sich zu bringen." Der Secretär begab sich schnell in ein anderes kleines Zimmer, worin dcr Pfarrer geschlafen, der seinem Milchbrnder fein Schlafzimmer überlassen hatte. Natürlich war Bernhard Thomas dort nicht zu finden. Hcrr von Malton errieth, was geschehen war. Er nahm seinc andere Pistole, lud sie und näherte sich Bcn Jocl. „Wo ist dcr Pfarrer?" sagte cr lall. „Gestehst du es nicht auf dcr Stcllc, so schieße ich dir eine Kugel durch den Kopf." Der Bandit knirschte vor Wuth mit bcn Zähnen, abcr er gehorchte dem Befehl. Dir Haushälterin und Marotte, die von dem Lärm erwacht waren, eilten herzu. Eastillan, ocr zurll^ gelehrt war. verließ mit ihncu das HauS, "" den "n Hausc des armen Laudmanncs liegenden "'"" « vcfrcicn. Dcr TcufclS-Capilän blieb, um ^" „stand, bewachen und dcn Verwundeten, s" g"l " zu verbinden. .,„, Fühlung fortfahren, Bcvor w,r aber m uns "r «Z, wie Herr von ist es nöthig, dem Mcr "A ^ ^ g Maltou so unerwartet im p«"' " ^'"'Wäl!r?nd Elirnnc ^ allzugroße Unzufriedenheit zu erwecken und iudem er sich mit neuen Männern umgibt, die Bedingungen Europa's annehmen tönen. Einstweilen thäte die Pforte weise daran, die Sprache der türkischen Blätter, welche nicht darnach ist, die Ge< müther zu beschwichtigen, zur Mäßigung zu verhalten. So befaßte sich diesertage das .. Bassiret", eines der verbreitetsw, Journale in Stambul, in einem langen Artikel mit Rußland, in welchem es auf die schon etwas abbrauchten Vergleiche zwischen dem Benehmen der Mo-hamedaner und jenem der Russen in Polen und Central» Asien zurückkommt. Es fragt, ob die Bevölkerung dieser lctzleren Länder nicht ebenso interessant sei, als jene der Herzegowina und Serbiens. Es schließt nicht nur mit einer Pcrhorrescieru»g jedweder fremder Intervention in die inneren Angelegenheiten der Türkei, sondern apostrophiert auch die christlichen Mächte mit der Auf« fordcruna, den Krieg zu erklären, wenn sie eS für gerathen finden. Die Situation der türkischen Armee. ! Aus dem türkischen Lager vor Deligrad geht der ..Augsb. Allg. Ztg." nachstehende interessante Schilderung über die angeblich desperate Situation zu, in der sich liie türtische Armee zur Stunde befin« den soll, „Die Türken — heißt es in derselben — nehmen naH wie vor den Waffenstillstand ernst, sind fester denn je von dem baldigen Frieden überzeugt, lassen ihre Zeit in süßem t'ur nieuts verstreichen und schimpfen nur weidlich, weniger auf die Serben als auf deren mostowitifche Offiziere, die ihnen mit kleinen Nergeleien ^ ous Leben T^, und Nacht sauer machen. Keine Ver schanzun^, keine Batterie ist von den Türken während der Waffenruhe aufgeworfen worden, den linken Flügel unter Hafiz Pascha ausgeuommen, wo einige neue Geschütz Emplacements errichtet worden sind. Nicht einmal der seit nahezu drei Wochen in Nisch angekommene Belagerunqsparl, aus einigen alten 24 Pfünderu uud vier Krupp'sche» lsxCenlimcter-Ka-ionen bestehend, ist in das Lager geschasst worden. Die Serben haben während dieser Zeit, wie mit bloßem Auge aus den türtischen Positionen sichtbar war, durch taufende von Arbeitern auf der ganzen Linie Alexinac.Deligrad starke Erdwerte und zahlreiche Batterien im Thale der Morava in so unmittelbarer Nähe der Türken errichtet, daß sie mit ihren dort stehenden Feldgeschützen bis mitten in das Lager derselben zu feuern imstande sind. Dabei wird das Wetter immer abscheulicher, heiterer Himmel und Sonnenschein fangen an die Ansuahmc, trübe Luft, Regeufchauer und Nordstürmc den normalen Zustand zu bildeu. Dieser Umstand kann der türkischen Armee, falls, wie es fast den Anschein hat, die Operationen wieder beginnen sollten, geradezu verderblich werden. Erstens ist ein großer Theil der vor Alexinac versammelten Truppen an ein ganz anderes Klima gewöhnt als das, welches der serbische Winter mit sich'bringt; zweitens ist die Bodcnbeschaffenheit der von den Türken befetzten Höhenzüge eine derartige, daß wenige Stunden anhaltenden Regens gellügen, jeden Perlehr auf den improvisierten Colonnenwegen fast zur Unmöglichkeit zu machen. Die steinigen Felsschichten der weiter rückwärts gelegenen Gebirgszüge treten an den Abhängen des Mo-ravathalcs nirgends zutage. Sie sind hier mit einer tiefen Schicht fetten Lehmes bedeckt, der zäh und undurchlässig ist und dafür an seiner Oberfläche zu einer auf hartem Untergrund liegenden spiegelglatten Masse wird, auf welcher selbst die ochseubcspannten Karren nur unglaublich laugsam uud mit stets erneutem Vorspann vorwärts kommen. Die Pferde aber, die in der türtischen Armee durchgchends nach arabischer Sitte mit runden Tellereisen beschlagen sind, komme» iu den Bergen alls dein Rutschen und Fallen nicht heraus. Ich selbst bin vor wenigen Tagen auf einem solchen Ritt zum liuken Flügel, nachdem es die Nacht hindurch geregnet hatte, nicht weniger als siebenmal zu Fall gekommen und muß gestchen, ein unangenehmeres Terrain noch nirgends angetroffen zu haben. Sollte, wie es nicht ausbleiben kann, später wochenlang andauerndes Regenwetter eintreten, so würde sich zwar die Glätte verlieren, dafür aber der gauze Boden mit sußtiefem Schlamm überzogen werden, der, durch die Wagen und Reiter aufgewühlt, erst recht jede Communication verhindern muß. Zunächst ist es nur die türkische Armee, die unter diesen Terrainschwierigkeiten zu leiden hat; die Serben sind Herren der innerhalb ihrer Stellungen vorhandenen großen Chausseen, während sie die einzige auf der türkischen Moravaseite im Thal entlang führende Straße unter dem Feuer ihrer Batterien halten." Vom Kriegsschauplätze. Die öffentliche Ruhe und Sicherheit ist abermals an der Morava von militärischer Seite nicht gestört worden. Die Armee Tschcrnajcffs nimmt noch immer russische Freiwillige in ihre wohlverschanzten Reihen auf und das türkische Heer erprobt noch immer die Wasser, dichtigleit ihres Laubhüttcnlagers. Abdul Kerim Pascha ist aus dem durchnäßten Hauptquartier von Peöca. Schloß zurückgekehrt. Eben zu Hause angelangt, ließ sich der Amlmaun bei ihm anmelden und erzählte dem Grafen mit sichtbarem Stolze alles, was geschehen, daß Herr von Malton wirklich ein großer Verbrecher und jetzt im Gefängnisse sei. Der wackere Edelmann hatte den Amtmann mit einem wilden Fluche nach Hause geschickt und war mit stürmischer Eile nach Toulouse gefahren. In weniger als zwei Tauen gelang es ihm, da er mit den dortigen «chordcn bekannt war. den Freund zu befreien und die chaud.iche Intrigue des schurkischen Kammerdieners des Grasen von Lembran zu vernichten. Dann verschaffte er dtm Kapitän ein Pferd, versah ihn mit Geld und liey »yn nach Suiut«Sermu leisen. Unterwegs be-«e«""e ''e "n Marotte, die ihn sogleich erkannte, da ihr E°"U"'im Zuge und s^ ^m g^ geschildert ^ . ü."^ ^v?" Umstände an und theilte ihm den Zweck 'hrer Nelse mit. Neide waren dann in aller E.le ''°«^Scr.m g^ngt. Sie waren es. die Rinald m'd Ocn Joel an der Taverne. w° sie weilten volübcrreiten ,ahen, ohne sie zu erkennen. ' Um diese Stunde war Ben I°«l gefangen und Rinald auf den Tod verwundet Der Teufel«. Capilän ^^ ^ Hr ^ v-rn,°chte Graf Bertrand nicht lange zu w rftehe, ^ 6« war jchon eine Stunde nach Mitternacht, als EaMan mk dem Pwrrer zurückkehrte, der sich sehr beschämt zeigte, daß er sich so von den beiden Schurken halte hintergehen lassen. Aber Etiennc lrüstele ihn und bat ihn, mit ihm an das Bell des einen, jetzt sterbenden Schurken zu treten. Während Ben Joel in einem Keller deS Hauses gefangen lag, umstanden EUenne von Malton, der Pfarrer und Eastillan das Lager des verbrecherischen Italieners. Dieser war erst vor wenigen Augenblicken wieder zum Bewußtsein gelangt. Seine halberluschcnen Augen irrten wie im Traume umher. Aber der scharfe Blick, den Eticnne auf ihn richtete, schien gleichsam zaubcr. mächtig auf ihn zu wirken uud brachte ihn zu der Er, lenntnis, daß alles, was iu den letzten Stunden mil ihm vorgegangen, lein Traum, sondern schreckeusoolle Wirklichkeit sei. Der Teufels.Capitän trat ihm näher uud legte seine Hand sanft auf die des Verbrechers. „Rinald", sagte er mit ernstem Tone, ..der Tod ist Euch nahe. Versöhnt Euch mit Eurem Schöpfer. Er wird Euch gnädig sein und Euch Zeit lassen, was Ihr Böses au den Menschen gethan, in etwas wieder gut zu machen." ^ . , . Jetzt war es an dem Pfarrer, sem helliges Amt zu beginnen, denn der gefährliche Zustand des Verwundeten verschlimmerte sich von Minute zu Minute. Etienne und der Sccrelär zogen sich zurück, und Bernhard ^yomas nahm die Beichte des Ruchlosen entgegen, dessc» min.!'^l?l " lich verloren sah, von schrecklichen Ge. wlssensbissen gesotten wurde. (Fortsetzung folgt.) nica wieder nach Nlsch zurückgeleb/t, um die Vefehll aus Konstantinopel über eine vorzunehmende Entschei-dUl,göschlacht so rasch als möglich aus telegraphischem Wege wieder im abwehrenden Siune beantworten zu können. Nachdem Tscher najeff noch immer um Verstärkungen in Gelgrad ansucht, so soll der Kriegsminister die Absicht haben, di? letzten ,u,ch waffenfähige» Männtl' Se>bienS vom 42. bis zum 5/2. Lebc»«jahse zu den Fahnen einzuberufen. Dadurch würde die scr» bische Armee vielleicht auf l00,00t1 Mann gebracht werden können. Für die zu formierenden zehn russischen Bataillone werden, wie die „Pol. Eorr." berichtet, eigene Cadres gebildet, woraus man schließen könnte, daß die russische Infanterie der serbischen Armee bald 6 — WM Mann betragen dürfle, dic Kosaken nicht mitgerechnet, welche gewiß mehr als ein Cavalleriercgi-mcnt formieren. Weiler verlautet, daß Lesjanln die Offensive gegen Osman Pascha ergreifen werde; Zajc'ar sei nur mehr von acht Bataillonen Nizams besetzt, nachdem Abdul Kerim de» größten Theil der türkischen TimoldivisioN an dic Morava berufe» habe. Jedes Bataillon Lcä< janins soll zwei Commandanten, einen Serben und einen Russen uud der letztere die Befehlsgebun^ haben. Dlt Disciplin der Offiziere wird durch solche seltsame Orga-uisation keineswegs gefestigt werden. In Deligrad ist man trotz der eingerissenen sanften Anarchie augenscheinlich ganz guter Dinge. Dil Russen bei der Armee Tschernajeffs erklären offen, daß sie ihr Blut nur für die gänzliche Befreiung Serbiens, nicht aber für die Herstellung des »wwu qua vergossen haben und weiterhin vergießen »vollen. Tschcrnajeff und die übrigen Condotlieri wünschen also um jeden Preis einen Winlerfeldzug und wahrscheinlich noch einen weitere» Krieg im nächsten Frühjahre, während die serbische Rc' gierung nur für den Fall die Fortsctzlnig des d»r< beiderscitige, anhaltende Defensive ausgezeichneten Kriegs wünscht, wenn alle Bemühungen der Großmächte, dcn Frieden herbeizuführen, zu keinem Resultate führen soll' ten. Jedenfalls scheint sich Tschcrnajeff seit dem Königs-pronunciameulo der serbischen Regicrnng gegenüber in einem Zustande auffallender Unabhängigkeit zu befinde», deren Aufhebung den Regieru»gsmünncrl! in MlsN'ab ohne äußeren Druck und Einfluß schwerlich geling"' dürfte. Politische Uebersicht. Latbach, 12. Oktober. Die bevorstehenden Wahlen in den aalizisch^ Landtag haben bereits eine heftige Agitation zwifch"' den Polen und Nuthcnen hervorgerufen. In dem lein bcrgcr Sladtwahlcomitc, in welchem beide Parteien m>-treten sind, kam cö schon mehrmals zu unliebsawl" Scenen und endlich, da die verfassungstreue Minor»!«' das föderalistische Wahlprogramm der polnischen Mehl' hcit nicht annahm, zum vollständigen Bruche. Wie ,.W. T. N." aus London vom 9. Ollob" meldet, ist die in den Blättern erwähnte Circus Depesche des Grafen Andrassy anläßlich der M'V"' Sumarotoffs sehr kurz gefaßt uud enthält sich jeder 3«"' dcutung über den Inhalt des Handschreibens des Cz^' an Sc. Majestät Kaiser Franz Joseph, dessen erfolg Uebergabc sie einfach notificiert. Der Motivcnbericht, mit welchem der ungar>' sche Lanoeövertheldiaungs-Minifter seinen Budgetr»!"'"" ciubegleitet, beschäftigt sich auch diesmal mit der M?^ wendiglelt, für die lriegsmähige Ausrüstung der Hono^' truppe rechtzeitig Sorge zu tragen. Wol sei der ^"" ster bestrebt gewesen, bei einem großen Theil der A»>e rüstunasartilcl dic Lieferung um Friedenspreise auch !^ den Kriegsfall zu sichern. Diese Preise erstrecken >7 jedoch nuc für eiuc gewisse Quantität und »icht ^" auf die sofortigen massenhaften Lieferungen unbcschrö"" Mengen, die im Falle überraschender Ereignisse "°^ wendig würden. In einem solchen Falle könne day die Marschbereitschaft der Honoedarmec infolge der un" bliebenen rechtzeitigen Dclaileiuläufe Abbruch crleld^' Auch hat der Minister die erforderlichen Summen, .., er auf zwei Millionen veranschlagt, nur mit ^i"l .< auf die herrschende Finanzlage nicht in seinen E"^ eingestellt. ^r Die noch immer circulicrcnde Iourualmeldlllch.^-deutsche Botschafter habr von der italienischen, ^v-rung dic Auswcisuug des Cardinals Leoocholvs'l laugt, ist unbegründet. „t- Das Resultat der letzte» Malreswahlcn in 3^ in reich ist noch nicht bekannt, doch sollen sie, ob".^ vielen Departements die bisherigen Maircs ^.^>ß gewählt wurdcu, der Republik günstig sein. 2M ^ verlautet, bereitet der Minister des Innern, ^" in eiu Circular an sämmtliche Gemeindevorsteher vor, ^^. er sie auf ihre Pflichten gegen den Staat nnd d" ^. nlunc, welche sie zu verwalten haben, aufmerksam ^ Marschall Mac Mahon ist am ^. d- -"^e Paris wieder eingetroffen und hat für die bevor,'^ ^ Saison definitiv im Elis6e Wohnung genommen- ^ Das Amtsblatt veröffentlicht ein Decret, wom' ^ französische Senat und die Kammer ""' ^eß 30. Oktober einberufen werben. Der Arbeiters'». in Paris schloß seine Sitzungen in bester O"" 185? Für den Wieberzusammentritt im Jahre 1877 ist ?yon, bestimmt. In London wird wieder das Gerücht colportiert, daß Earl BeaconSfield sehr leidend sei und möglichen falls noch vor dem Zusammentritt des Parlaments die Prcmierschaft niederlegen, aber ein Portefeuille behalten werde. Seine Annahme des Ochcimsieaelbcwahrer-Postcng neben dem des ersten Lords des Schatzamtes habe — lmint man — den Weg für die anticipicrtc Veränderung gebahnt. Diejenigen, schreibt die „Weekly Dispatch", welche vorgeben, in Lord BeaconsficldS Absichten eingeweiht zu sein, versichern, daß er in lurzcm die Zügel leine« Hnllpiposlcns an Sir Stafford Northcote abgeben und nur das Geheimsicgel behalten werde. Mr. Ward h»nl dürfte wahrscheinlich der neue Kanzler des Schatzamtes sein, und Lord George Hamilton wird als der wahrscheinliche Marlnemimster bezeichnet, während Mr. C. B. Denison, ein alter Indier, sein Nachfolger als Unter'Slaatssecrctär im Ministerium für Indien werden dürfte. Herr Forster, einst Minister ünler Gladstone, Hal nach seiner Rückkehr aus Konstantinopcl seinen Wühlern in einer Rede erklärt, daß die Gladslone'schen Autonomie-Ideen in der Türlci nicht ausführbar seien. Wenn es stch aber einmal um eine Occupation handeln sollte, so könnte sie nur von England, Oesterreich und Ruß' land gemeinsam ausgeführt werden. Betreffs Rußlands machte Forster aus seinen Antipathien lein Hehl, als gegen den Perübcr der Grcuellhalen von Turkestan. Dem „Tiempo" zufolge behält sich die Regierung Spaniens das Recht vor, den Beschluß der General-Junta von Biscaya mbetrcff der Suspendierung der Geisüichcngehalte zu modificieren oder zu annullieren, indem derselbe auf eine Slüruug der cinlrächligcn Beziehungen zwifchen Spanien und dem Vatican hinauslaufen würde. Die Pforte hat die Mächte mit einem kühnen Schachzug überrascht; sie hat in der That den Waffenstillstand bewilligt, aber nicht, wic verlangt, für sechs Wochen, sundern gleich für sechs Monate, das heißt bls linde März. Der betreffende Beschluß wurde im außer' ordentlichen Rathe drr Pforte gefaßt und soll mit den Bcdn'lMlge» durch ein Circularjchrtibcn der Mächte no-tificitic werden. Der Grund, aus dem die Pforte für den Waffenstillstand eine viel weitere Frist ansetzte, als die Mächte verlangten, liegt auf der Hand; sie hrgtc offenbar den Verdacht, daß eine sechswöchentliche Waffen^ ruhe vorgeschlagen worden sei, um ihre militärische Action bis zum Beginn des Winters lahmzulegen und Serbien be» Vortheil zu verschaffen, sich für einen Winterfeldzug, in dem es der Türkei bei dlm Charakter seiner Truppen wesentlich voraus wäre, inzwischen ungestört rüsten zu können. Deshalb will die Pforte den Waffenstillstand gleich auf den ganzen Winter erstreckt wissen. Die nächste Frage entsteht natürlich: waS sagt Serbien, beziehungs, weise Rußland zu dieser Wendung? „Wir meine», — bemerkt hlczu die „Presse" — es sei bei aufrichtigen FricdtnSabsichten und ohne geheime Pläne zu verrathen, schwer, den Antrag der Pforte abzulehnen, derselbe gibt den friedlichen Bestrebungen der Mächte die freieste Bahn, und man sollte meinen, bis der „Schnee" noch einmal „schmilzt," könnten bei aufrichtigem Zusammenwirken wenigstens die gefährlichsten Theile der orientalischen Frage gelüst sein. Die Bedingungen, unler welchen die Pforte den Waffenstillstand anbietet, sind hoffentlich der-nrt, daß sie angenommen werden können. Dieselben wer» beu ja in den nächsten Tagen bekannt werden. ES kann "lcht lange anstehen, bis die Mächte zu dem neuen An-^"« Stellung genommmen haben. WaS Serbien anbe-al!^' ^ """be in den letzten Tagen aus Belgrad nach s, °" Eliten telegraphiert, der Regierung sei die Ein-' """g der Feindseligkeiten sehr erwünscht. Hagesneuigkeiten. Gewerbliches Mldnngswtsen. , Das neueste Heft der vom statistischen Departement "! l- t. Handelsministerium herauagegcorucn ., Nach« ,'chteu über Industrie. Handel und Per. l.?V' enthält den amtlichen Bericht über die Geschäfts, ""«gleit des t. t. H a n d c l S m i n l st c r i u m S wäl> "U> des Jahres 1875. Wir theilen im nachstehenden "s demselben vorerst das wesentlichste über das ge' erbliche Bildungswesen mit. ^ Aus dem Jahre 1874 wurden 71 gewerbliche Fach. ÜH,, ichlsanstallen ^ur Unterstützung und Erhaltung ^"liomlnen. Die große Anzahl der bereits vorhandenen 8»? ""b der für dieselben erforderliche beträchtliche H Ilenaufwand, sowie die Nothwendigkeit einer festeren rech« .""U und dauernden Organisierung derselben Fackl^"' ^ Bestrebe», mit der Errichtung neuer Ved«3 " ""^ langsam und nur im Falle dringenden «Hntt, -^"zugehen. Daher sank die Zahl der neu er. I^"' «^schulen von 1(i des Vorjahres auf 12 im Iadr «. ^""b. Es wurden ncmlich im letzteren hau« ^«^""' b>e Webeschulcn in Iägerndorf, Neu. Schünlink !^° "" Schluckenau; die Wirlschule in bazzo- ki ^ 5"chsch"le fi,r Marmorlmeitung in Pre-btrer '«er,^°5^""'' ""d Modellierschule mit besonnt Mal^ln. .!^",U der Siderolithindustrie in Tcplitz; "alchlnstrlckcurse in Brunn. Graz, Klaaenfurt, Lemberg und Prag. Außerdem wurde die Korbftechl« Wunderlchrwerlstätte von Pctrowitz in Schlesien nach Kmaczala ü, West'Galizien übertragen und der Glas» spimlal. aus Troppau, daß in nächster Woche auch Orel eine Frau he„nsi!hlen werde, und zwar Frl. Julie Braun, eine »er schönsten Troppaucrinnen und die Tochter ans einer der ansscsehenstct, Familien dieser Stadt. - ( Slcrbcsall.) E>uc in Mannclrciscn iu ihrer NN historische Pcrsüulichlcit, der l, l. pcus. Mariucdicucr Herr Giro-lümo e u.Mang el.) Liner der ersten wiemr Dloguisten bcllagl sich be, einem peftcr Veschilft«f«unbe «der das seit 5 Iahrcn erfolgte Verbot dcr Ausgrabung von Vtumien in Egyplen, welche frllher per Zentner um 500 ft. bezogen worden sind und im pulverisierten Zustande al« Sympathie-Mittel eine gesuchte Leibspeise der Linwohuer Sleiermarl« und Kllrnten« waren. Derselbe führt un. daß er jährlich um 5000-8000 st. solcher Munnen absetzen lönnle. fall« da« Au«grabung»l,erbo< ausgchoben würde. — l 2, n Schwimmlleib jür Piertze.) Der be-lannle Distanzreiter Zubovics ha», wie ungarische Vlätter berichte», cin Schwimmllcid sllr Pferde crjuudcn. Er w,ll demnächst nuf einem mit solchem »leide »„«aeriisteltn Pferde d« «eise von Preß« bürg bi« Pest aus der Douau zurücklegen. — (Die Assen in Verliu. > D« belllner Matter vcrlllndcn mit großer Ocnugthuur.g, daß der schwere Verlust, den Berlin mit dem Tode oc« OranglUtangs im Aquarium erlitten, wieder wettgemacht uud diese Lücke dnrch ein junge« Orang-Pärchcn, dat! mau von Vormo glücklich nach Europa gebracht, ausgrsülll sci. Da« junge Orang.Pilrchen ift erst ei« I»tzr alt uud wurde de« Gorilla »ugtslllt, der sein Spielziug in den bei« or» zarle:» Spröijlingen seine« Orfchlechl« gefunden. Außerdem erhielt aber das berliner llquarium noch zl«i der in Indien al» heilig verehrleu Hulmanafftu, von denen der eine mit elncm fil» bernen Ohrgehänge nach Europa czelommen. — lH« ringe.) Die jeh! geschlossene Hilringsfischnei in Schottland ist durchau« nicht befriedigend uusgefallsn. Die Nu«, bculc aller Fischstationrn hat nur 392.600 „Lran«" geliefert «der 85 durchschnittlich per Vnol. Im vorigen Jahre «ber wurb-n in dcr gleichen Frist 5>40,00O ycwouuen, so daß die diesjährige Eiubußc iu runder Sume etwa iili0,000 L. ober per Vo,t 55 i.'. beträgt, fokales. — (Durchgeteist.) Mit dcm gestrigen triefitr Post-zugt ist Sc. lönigliche Hoheit der Herr Grohhcrzog von Mecl» lenbnrg nach Wien gercift. — (Se. Excellenz Herr FZM. ßreiherr von Kühn) ist gestern abend« von Gürz wieder nach Trieft rück» gelehrt und trat nach beendeter Inspicicrnng heule frUH mit dem Eilzugc seine Rückreise von Trieft nach Vraz an. — (Ab schieo «seier.) Gestern abend« fand unler Ve-lheiliglma des gesummten aclivln und Reserve«Offizier«c«rps ber hiesigen Garnison lm festlich geschmückten Glassalon der ««sin,, »icstauralion bit zu Ehren de« Divisiouür«, Sr. Excellenz des Herrn FML. Pürcker Edler von Pürlhain, o«. anstallelc Nbschicdsseicr statt, nachdem demselben bereit« im Lause des Vormittags eine in dcr Wohnung Sr. Excellenz erschienene zahlreiche O s si zier sd ep u l at i ° n die Gefühle herzlichsten «cdaucrnö sowie liesster Vcrehruug und Danlbarleit lundgegeven hatte. Auch am Abende halte e» Herr GM, Woschild» ilbernomme», diesen Gesühlen erneucrlen Ausdruck zu geben, in« dem er Sl. Ez.nllmz dr« wärmste» Daule« für dic während der gauzen Zeit seiner Eommaudofuhrullg dcm Ofsiziciscorp« zu« gcweudcte gercchlc uud luohlwolleude «ehaudlung vctsicherlt und Sr. Excelleuz im Nameu des letztere» ein herzliche« „Glück aus" zu dessen weiterer militärischer Lanwle zunrj. Nach einer lurztn nud sichlllch bewegten Erwiderung scitcu« des Hrrin Feldm«,llch«ll" liculcuaul« ergriff der Hcrr Rcservecommaudanl Oberst von t«eh das Wort, um ersterem auch namens de« hiesigeu mil'l«l' w , ssenschasllichen Vereins fl!r dic dcn'!>l"^^' wllhrle wirlsame Forderung der Bcllinemlertsjl« ^" ^""^^, zubringe», woraus endlich noch Hcrr Ovclstlilu's«"'^" . ^ ^ «ilovii Mit warmen Wo.tcn d" »rau ^ , , .r,l«l zugle ch mit e.«m drcim°.i»"> ^°« ' «"cheö St. EfcHmz au, d/c arsamm.c 2) « m,« " e" °.« Ofs.z«r«c°rp« »««bracht.. 1858 — Das Fest verlief in angenehmster Weise und blieb, fern von jedem officiellen Anstriche, durchwegs van dem Geiste herzlichster Sympathie und Hochschilhung fllr dm Scheidenden durchweht. Die Pausen wurden von der Capelle des 53. Infanterieregiment« ausgefüllt, die an diesem Abende soniol in Bezug auf Vortrag als auch Wahl des Programme« ihr VesteS bot. Auch Herr Ehrfeld trug durch Ab» brennung eine« besonders gelungenen Feuerwerkes, währenddem die Kapelle die PollShymne und deu Radetzlymarsch intonierte, da« seinige zur Ausschmückung des Festes bei, das die Au» wesendtn bis Mitternacht in ungetrübter Stimmung vereinigt hielt. - Im Nnfchlussc an diese Notiz wollen wir noch erwähnen, daß verflossenen Sonntag auch eine zahlreiche Deputation der laibacher Stadtverlretung unter Führung des Herrn Bürgermeister« Lasch an Sr. Excellenz dem Herr» Feldmarschall« Lieutenant ihre Aufwartung machte und demselben unter gleich» zeitiger Versicherung ihrcS Danle« daS aufrichtigste Bedauern ilber das Scheiden au« dessen hiesigem Wirkungskreise namens der Stadt Laibach zu erlennen gab. Herr Feldmarlchall'Lieutenant v. Pllr «ler nahm diese Ovation mit herzlichstem Danle ent» gegen, indem er zugleich versicherte, daß auch er dem freundlichen und sympathischen Entgegenkommen, daS er in Laibach von Anbeginn an bis zum Schlüsse seiner Thätigkeit sowol feiten« der Behörden wie auch in deu Kreisen der Bevölkerung gesunden habe, ein dauerndes freundschaftliches Gedenken bewahren werde. — ( G e n eral ver sa mml n n g.j Die heurige ordentliche Oeneralvetfammlung des lrainischen Landes-Lehrer« verein« findet am 2. N o o e m b er d. I. um 9 Uhr vormittags im Turnsaale der II. städtischen Volksschule (im neuen Schul« gebäude am Zois'schm Graben) statt. Das Programm der Tage«« ordnung derselben ist nachstehende« : 1. Ansprache des Vereins« obmannes Prof. Liuhart; 2. über die sog. Nachstunden an den Irainischen Volksschulen; Referent Herr I. Raltelj, Lehrer an der II. stlldt. Volksschule; 3. Rechenschaftsbericht vom VereinSlassier Herrn Johann Eppich; 4. Anträge der Mitglieder; b. Neuwahl des Aueschusse«. — ( Schulverhilltnisse.) Der Schulbezirl Land Laib ach zählte im abgelaufenen Schuljahre einer Zusammenstellung der „Laibacher Schulzeitung" zufolge 23 öffentliche Volks« schulen, von denen drei zwei-, die übrigen eintlassig waren. Dic Zahl der schulpflichtigen Kinder vom 6. bis zum 12. Lebensjahre in diesen Schulsprcngelu betrug 5223, wovon 50? von der Vczirtsschulbehörde vom Unterrichte befreit waren. Schulbesuchende gab e« 3894 oder 75 Perzcnt der Schulpflichtigen Die meisten Schulpflichtigen und Schulbesuchenden hatte der Schulsprengel Vrunndorf (54m. maß; Turn» Plätze nur zwei, Turnhalle leine. Eilf Pfarren des Bezirkes mit etwa 1152 schulpflichtigen Kindern hatten bisher noch leine öffentliche Schule, an fünf derselben mit 548 schulpflichtigen Kindern bestanden jedoch angemeldete Nolhschulen, die von 236 Kindern besucht wurden. — Mit Beginn des Schuljahr« 1876/77 wurden au zwei bisher einklassigen Schulen (zu Franzdorf und Mariaflld) zweite Klaffen eröffnet. — (Florentiner Quartett.) Da« durch seine wiederholten Eoncerte in Laibach auch hier in freundlichster Erinnerung stehende Florentiner Quartett des Herrn Jean Vecker und Genossen hat soeben zwei Preise für Kammermusik c>u«geschrieb?n, und zwar 1000 Mark flir daS beste Streich» und 1000 Mark für da« beste Clavier-Ouartett. Al« Preisrichter werden drei hervorragende Musilcr Wiens fungieren. Die Lomvunisten, welche sich um diese Preise bewerben, wollen ihre Werke an Herrn 3- llugel, Secretär des Hol.Llavilrfabrilllnten Herrn Bösen» dorfer. einsenden. — (Der „Christusloftf" von Gabriel Max), den wir im heurigen Sommer auch in Laibach zu sehen und zu bewundern Gelegenheit hatten, ist nun zum erstenmale dnrch einr authentische und gediegene Reproduction vervielfältigt worden. Der prager Kunsthändler Herr Nikolaus Lehmann, in dessen Besitz sich das Originalbild befindet, ließ dasselbe in der mlinchener Kunstanstalt von Hanfsta'ngel photographieren und die Ver. vielfältigungen dieser Aufnahme in seinem Verlage erscheinen. Die treue Wiedergabe aller Eigenthümlichkeiten und der vollendeten Technil des Originals ist in ausgezeichneter Weise gelungen. Obwol die Bilder uon Mar durch ihren Farbenton an fick wol besser zur photographischen Reproduction geeignet sind und in derselben mehr befriedigt nls die Gemälde der meisten modernen Künstler, si) mag doch der „Lhristustops" große Schwierigleiten gemacht und besondere Sorgfalt erfordert haben. Es handelte sich nemlich darum, in der Photographie weder den mystischen Ausdruck des Kopfes noch die realistische Naturtreue des Untergrundes, des Byssustuches, zu verwischen, und in der That erscheinen beide Eigenthümlichleiten glücklich gewahrt. Was das vielbestrittene Nugenspiel betrifft, so ist es in der Photographie nur wie ein leicht verfliegender Schattenwechsel wahrzunehmen. Im allgemeinen muß man sagen, daß diese Photographie ganz geeignet ist, das Interesse für das Original neu zu erwecken und die Wirkung desselben in harmonischer Weise wiederzugeben. — Nebst dem „Christustopf" hat Herr Lehmann auch noch die Photographien zweier anderer Gemälde von Max, die sich in seinem Besitze befinden, herausgegeben. Es sind die beide» Gegenstücke: „Christus I erweckt eine Todte" »nd „Ahasverus ander Leiche eines Kindes". Auch die Gegensätze in der Farbe und im Ausdruck der innern Stimmung, auf denen die Wirkung diefer beiden Bilder beruht, sind in den Photographien, fo weit es möglich ist, oh»e Abschwächung oder Alterierung wiedergegeben. Alle drei Bilder zusammen bilden einen wohlgcwählten Dieitlang zur Charakterisierung der lünst» lerifchen Eigenart des Malers. — (Schadenfeuer.) Aus dem politischen Bezirke Gurlfcld kommt uns die Nachricht von zwei Brände» zu, txe sich gegen Ende des vorigen Monates daselbst ereigneten. Am 19. v.. M. kam in einer dem Grundbesitzer Johann Urelar von Catez gehörigen Fruchtharpfc ein Schadenfeuer zum Aus» bruche, welches dieselbe sammt dem darin befindlichen Heuvorrulhe, nach Angabe des Beschädigten in einer Quantität von 5 sein Begehren unmöglich nachkommen könne. Telegraphischer Vechselcours ! vom Ili Oktober, Papier-Rente «5 20. Silber, Rente l»«35, - iMl SlaatS-Anlcheuiil . - Banl-Acticu851 . Credit-Actie« l53' -. — Londmi 122-55. —Silber Ii'2'30. ^ K. l. Milnz-V"' taten 5 84 NapoleonSd'or 9 80. — ! Heute: Vei Vismarck. Schwank in einem Nct voN^ , Nauermeister. Russisch. Lustspicl in einem Act lion w ' > Moser. Iuui Schlüsse: Vor Pari sl Genrebild mit Ge!«"» in einem Act von L. Schneider. Meteorologische Beobachtn«^» tu Laibach^ ^ 7U.Mg. 737.o? l- 9,» windstill dünner3lcbel 12, 2 „ N. 737.^« .^20.4 SW. mäßig heiler ti" 9.. Ab 738.,« 416.« jSW. mäßig heiler , Vormittags rascher Wollenzug aus West. NachmiltaaS H abend« heiler, etwas windig. Das Tagctünitlel der Wlil^ 4- 155", nm 3 5" ilber dem Normale. s Verantwortlicher Redacteur: Oltomar Vambe»ß^x ! »M- heute "WE seine Fische nnd Krebse am Krakauer Damm Nr. 4, im Gasth""^ ,,z«m Krebsen." Nölsenberickt Atten, n. Oktober. Vie Börse nahm die neuesten Meldungen mit Reserve auf. Die Stimmung blieb eine relativ g„te,'insofellle auf keinem Gebiete eine Reaction ^ ____^'^""''^'"/^» trat. doch ist leinesweg» von animiertem GeschilftSgange zu berichten. ___________ . «tbrn«.! «em« ^. «550 «b«" Illnner.) ^ / ' ^b0 V5K0 April, i Sill>«rr.nte - - - «»l'ü «h70 Vose, 1889 ^ - . . «85b ««70 , 18K4 . '.....258 - 2b9 - ^ 18«0 . .......I«« 50 107— " /^,U1°0< V.'^^ «>:m«nen°Pf°udbri.ft ! . . ' ^^ "2^ l Prilmienanleheu der «todt «Lim 94.75 "^ Vvhmen l Oruud. >' - ^ - ^^-«ülizien ( ent. <' ' bbbo y«._ «iebenbilr«tn ^ .,^g j - - 7« ^. ^ Un«. Ei,e.,b°t,n°«nl.....Vsel> 99-^ Un«. Priln.ieu.Unl. . - - - - "" " A Wien« «°u,muu°l.»nlchcn . 34- 94 bv ^anlvertin ''''«''' .____ —_ Vod»erttzU«ulftM ' ' ' ' ^ ^. ^. ««l« «1»« Lreditanfilllt........ 15.42s' 154 40 «reditaustalt, „«gar..... 12480 125 - Depositenbank....... -.-.. — — ««compteanfial«...... 640 — 660 - ttilluco-Banl....... — — — ^ si«tionall,anl....... 8Kb--. 856 — Oefierr. Vanlgefellschaft . . . --— —— Unionbanl ........ b9 — bS2b lverlehrsbanl ....... 84- Sb- ««tien v« 3r«nepj<5<) ^.^_ , UnM'sche Oftbahn ..... 29.,. 29 b0 Tramwlly-Vtlellsch. . . . .' ' z«8k>0 104 — v«n«ese>schnfte«. ^ Nllg. «fterr. Vaugesellschafl . —.— __.__ Wiener Vaugesellschllft. . . . ' »..^ ___ Pfandbriefe. «lle- österr. Vodencredit . . . 106 _. ,06 50 . ^.< . . !^ ^ 3°b,»,tn H97H Ift.^ «°ti°n°lb°nl ^ W.....97.ß<> 97.^ Uu«. Vodencredit......^.^ ^^h Prioritste». vlil°b3-b0 "^ ßtullfurt.........59b" ^<»c) Hamburg.........5!)bl1 ^^ London .........19»'«^ ^b0 Pari« .........4«4l) »" «eldfarte«. .. Dulateu .... b ft. 83 lr. b si. ^,. ^ «apoleonsd'or . . 9 ^ 77'/.^ !> " " Deutsche Reich«. ,5 , banknoten ...6l)^k """kl)l Oilber .... 10« ^ Ul) , 10^ <» ^ «rawifcht Vrunbeutl°fiun««-Oblisatio^ PriMltnoUtrwlg: «rld 90-—,«««'""