GEOLOGIJA 27, 5—25 (1984) Ljubljana TDK 929:55 Zois = 30 Sigmund Freiherr Zois von Edelstein Ziga baron Zois pl. Edelstein Ernest Faninger Prirodoslovni muzej Slovenije, Prešernova 20, 61000 Ljubljana Auszug Der Artikel befasst sich mit dem Lebenslauf von Sigmund Freiherr Zois von Edelstein (1747—1819), dem bekannten Naturwissenschaftler, insbesondere Mineralogen, nach dem auch das Mineral Zoisit benannt worden ist. Zuerst wird der Ursprung der Familie Zois behandelt, wie Michael Angelo Zois Anfang des acht- zehnten Jahrhunderts nach Ljubljana kam, sein schneller Aufstieg zum Grossunternehmer, Grossgrundbesitzer, Adeligen und Freiherrn. Ferner wird eingehend die Rede sein von seinem Sohn und Universalerben Sigmund Zois, welcher insbesondere als Naturwissenschaftler, aber auch auf anderen Gebieten tätig war. Angemessene Aufmerksamkeit soll der Heraldik zuteil werden, der Schluss wird Hinweise geben zur Besichtigung von Erinnerungsstätten, die mit der Familie Zois in Ljubljana verbunden sind. Kratka vsebina Članek obravnava življenjepis Žige barona Zoisa (1747—1819). Ce upoštevamo celoten plemiški naslov, pišemo ime Žiga baron Zois pl Edelstein. Bil je odličen naravoslovec, predvsem mineralog, po katerem se tudi imenuje mineral zoisit. V članku najprej obravnavamo izvor rodovine Zois, prihod Michelangela Zoisa v začetku osemnajstega stoletja v Ljubljano in njegov hiter vzpon v velepodjetnika, veleposestnika, plemiča in barona. Sledi obširna obravnava njegovega sina in univerzalnega dediča Žige Zoisa, predvsem naravoslovca, ki pa je deloval tudi na drugih področjih. Članek obravnava še heraldiko. Na koncu navajamo znamenitosti v Ljubljani, ki spominjajo na Zoise. Einleitung Der Name Zois ist in den Naturwissenschaften ein wohl bekannter Be- griff. Nach dem Mineralogen Sigmund Freiherr Zois von Edel- stein (1747—1819) wurde ein Mineral Zoisit benannt, dagegen erinnern die Pflänzchen Viola zoysii und Campanula zoysii an seinen Bruder Carl Frei- herr Zois von Edelstein (1756—1799), der Botaniker gewesen ist. 6 Ernest Faninger Abb. 1. Sigmund Freiherr Zois von Edelstein (1747—1819) nach A. Herrlein (1809) Das Porträt hängt in der Narodna in univerzitetna knjižnica in Ljubljana SI. 1. Žiga baron Zois pl. Edelstein (1747—1819) po A. Her- rleinu (1809) Portret visi v Narodni in univerzitetni knjižnici v Ljubljani Die vorliegende Arbeit ist Sigmund Freiherr Zois von Edel- stein (Abb. 1) gewidmet. Um diesen hervorragenden Naturwissenschaftler, anerkannten Slawisten und führende Persönlichkeit der slowenischen Er- neuerer wohl richtig zu verstehen, muss zu Sigmunds Biographie unbe- dingt auch sein Vater Michael Angelo Freiherr Zois von Edel- stein (1694—1777) herangezogen werden (Abb. 2). Sigmund Freiherr Zois von Edelstein И Abb. 2. Michael Angelo Freiherr Zois von Edelstein (1694— 1777) nach J. Potočnik (Pototschnig) Das Porträt wird in der Narodna galerija (Nationalgalerie) in lijubljana aufbewahrt Sl. 2. Michelangelo baron Zois pl. Edelstein (1694—1777) po J. Potočniku Portret hranijo v Narodni galeriji v Ljubljani Michael Angelo Zois und die Herkunft der Familie Zois Die Geschichte des Hauses Zois vor dem sechzehnten Jahrhundert ist dunkel, ebenso ist der Name Zois nicht ganz klar. Nach F. X. J. Richter (1820, 5) stammen die Zois aus der Schweiz. Einer der Vorfahren von Sig- mund Zois muss sich spätestens im sechzehnten Jahrhundert im Berga- maskischen angesiedelt haben und hatte schon oder erhielt erst hier den Na- men Zois (F. Kidrič, 1939, 32). Stammort der Zois ist Cacodelli bei 8 Ernest Faninger Berbenno im Tale Imagna nordwestlich von Bergamo. Sie lebten dort nach der Art der Gebirgsbewohner, einige dienten in der Venetianischen Republik beim Militär oder waren als Kuriere tätig (A. M ü 11 n e r , 1898, 47—52). Abb. 3. Das ritterliche Wappen des Michael Angelo Zois von Edelstein. Michael Angelo Zois (1694—1777) wurde am 8. April 1739 von Kaiser Karl VI. in den Ritterstand erhoben unter Beilegung des Prädikats von Edelstein. Das Wappen ist abgebildet im Adelsakt, welcher im österreichischen Staatsarchiv — Allgemei- nes Verwaltungsarchiv, Wien, aufbewahrt wird 81. 3. Viteški grb Michelangela Zoisa pl. Edelsteina. Cesar Karel VI. je 8. aprila 1739 povzdignil Michel- angela Zoisa v viteški stan s pridevkom pl. Edelstein. Grb je prikazan v plemiškem aktu, ki ga hranijo v arhivu na Dunaju Sigmund Freiherr Zois von Edelstein И Abb. 4. Das Wappen der Freiherren Zois von Edelstein. Kaiserin Maria Theresia erhob am 6. September 1760 Michael Angelo Zois von Edelstein (1694—1777) zum Freiherrn, womit auch eine Wappenbesserung ver- bunden war. Das Wappen des Michael Angelo Freiherr Zois von Edelstein befindet sich abgebildet in seinem Baronatsdiplom, welches im Narodni muzej in Ljub- ljana aufbew^ahrt wird SL 4. Grb baronov Zoisov pl. Edelsteinov. Cesarica Marija Terezija je 6. septembra 1760 povzdignila Mi- chelangela Zoisa pl. Edelsteina (1694—1777) v barona, s čimer je bila tudi povezana izboljšava grba. Grb Michelangela barona Zoisa pl. Edelsteina je prikazan v njegovi baronski diplomi, ki jo hranijo v Narodnem muzeju v Ljubljani 10 Ernest Faninger Wann genau und wieso Michael Angelo Zois nach einem Zwi- schenaufenthalt in Triest nach Ljubljana (Laibach), die Hauptstadt des ehema- ligen Herzogtums Krain, kam, kann nicht eruiert werden. Im Familienkreis gab es eine sagenhafte Erzählung, nach der Michael Angelo Zois in eine Konspiration verwickelt gewesen sein soll, weswegen er mit wenig Habe aus Venedig fliehen musste und sich mit einer »Camera obscurda« durchge- schlagen haben soll. Anderseits steht aber auch fest, dass viele arbeitsuchende Bergamasker nach Krain kamen und hier ihr Glück fanden. Tatsache ist, dass Michael Angelo Zois zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts nach Ljubljana in das Eisenwarengeschäft des reichen ebenfalls aus dem Berga- maskischen stammenden Peter Anton Codeiii von Fahnenfeld kam, der ihn nach kurzer Zeit zum Compagnon machte. Schon 1728 kaufte sich Zois das erste Haus in Ljubljana. Im Jahre 1735 übernahm er C o d e 1 - 1 i s Geschäft und brachte es zu voller Entfaltung. Dabei besass Michael Angelo in seinem Neffen Bernardino Zois, den er sich aus der Heimat holte, eine unersetzliche Arbeitskraft. Mit Einzelhandel beschäftigte sich Michael Angelo Zois überhaupt nicht. Aussenhandel und Transit waren Aufgabe der Firma. Die in Krain, Kärnten und Steiermark erzeugte Eisenware ging in Italien und anderen Mittelmeerländern gut in den Handel. Insbesondere wuchs Michael Angelos Vermögen nach dem Ankauf mehrerer Eisen- und Bergwerke in Oberkrain. Er kaufte sich noch mehrere Häuser in Ljubljana. Die anliegenden baute er in einen prächtigen Palast um, dem später sein Sohn Sigmund noch ein weiteres Nachbargebäude an- schloss. Ferner besass Michael Angelo Zois in Triest mehrere Häuser und ein Magazin. Er wurde auch Eigentümer einiger Güter in Krain. Als das schönste galt das nahe der Stadt Kranj (Krainburg) liegende Fideicommis Brdo (Egg). Michael Angelo Zois wurde am 8. April 1739 von Kaiser Karl VI. wegen Förderung des Handels geadelt und zwar wurde er in den Ritterstand erhoben unter Beilegung des Prädikats von Edelstein. Später, am 6. September 1760 wurde Michael Angelo Zois von Edelstein wegen einer grossen Geldzuwendung während des Siebenjährigen Krieges von Kaiserin Maria Theresia zum Freiherrn ernannt. Aus dem selbstgewählten Adelsprädikat kann geschlossen werden, dass Michael Angelo Zois seinen Namen als »Gioja« verstand, was im toskanischen Idiom Edelstein bedeutet. Nach F. Kidrič (1939, 32—33), der sich aber wiederum auf eine Deutung von Willibald Zupančič (A. Müllner, 1898, 47) stützt, wäre die entsprechende ladinische Form dafür Zoia und Zois Plural davon. Auch der Löwe mit einer mit Edelsteinen gefüllten Schüssel in den Pranken auf dem ritterlichen Wappen des Michael Angelo Zois (Abb. 3) wie auch auf dem späteren Wappen der Freiherren Zois (Abb. 4) lässt eine solche Deutung des Namens Zois zu. Deshalb wurde auch schon ange- nommen, dass die Familie Zois der rätoromanischen Schweiz entstammt (L. Legisa &A. Gspan, 1956, 378). Jedenfalls aber müssten die Ge- schichte der Zois vor ihrer Ansiedlung im Bergamaskischen wie auch die Etymologie des Namens Zois neuerlich erörtert werden. Das wird schon dadurch erforderlich, dass jetzt eine andere Auffassung dagegensteht, die Sigmund Freiherr Zois von Edelstein____И behauptet, das Geschlecht der Zois sei griechischen Ursprungs. Das geht aus einem von Arthur Zois an E. Gübelin gerichteten Brief hervor, dessen wörtlicher Auszug veröffentlicht worden ist (Z. Dt. Gemmol. Ges. 25 (1976) 1; 32). Danach sei das Geschlecht der Zois noch heute auf der Insel Kreta anzutreffen. Im vierzehnten Jahrhundert sollen die Vorfahren des Arthur Zois nach Spanien verschleppt worden sein, von dort seien sie in die Lombardei gekommen und hätten sich in der Stadt Bergamo nieder- gelassen. Der Name ZOIS, geschrieben ZQH2', kommt auch auf der Halbinsel Attica sogar noch recht häufig vor; er leitet sich von ZÜH ab, was »Leben« bedeutet (Tita Kovač-Artemis, persöhnliche Mitteilung). Ferner wer- den im Österreichischen Staatsarchiv — Allgemeines Verwaltungsarchiv in Wien neben der Abschrift des Baronatsdiploms von Michael Angelo Zois (1760) auch zwei Dokumente (ein von Michael Angelo Zois an Kaiserin Maria Theresia gerichteter Brief mit einer als »Pro Me- moria« bezeichneten Beilage) aufbewahrt, aus denen hervorgeht, dass der Ursprung der Zois in der holländischen Stadt Ammersfort (jetzt Amersfoort) am Fluss Emme (jetzt Eem) in der Provinz Utrecht zu suchen sei. Sie nannten sich Z o e s i u s bzw. Z ö e s. In dieser Stadt florierte im sechzehnten Jahr- hundert Heinrich Zoesius, nobilis patricius, dem danach von Erzher- zog Albert die erste cathedra constitutionum verliehen worden ist. Von dieser Familie stammte Thomas Zoesius, Professor der Rechte zu Ammersfort, nachgehends Hofrat bei der Provinz Utrecht. Zur Zeit des Auf- standes in Holland verlegte N i c o 1 a u s , Sohn des Thomas Zoesius, der Religion halben seinen Wohnsitz nach Bergamo in Italien. Im Bergamaski- schen wurde der Name Zöes in Zois umgeändert, was mit der Aussprache dieses Namens zusammenhing. Obwohl die älteste Geschichte der Zois noch von Historikern untersucht werden muss, drängt sich nach all dem Gesagten die Frage auf, ob der Weg, der die Zois aus Griechenland über Spanien nach Bergamo führte, nicht zuletzt über Holland ging, welches im sechzehnten Jahrhundert eine Zeitlang unter der spanischen Hoheit stand? Michael Angelo Zois war zweimal verheiratet. Im Jahre 1730 heiratete er in Ljubljana Maria Anna Josepha Perneker. Zwei Söhne und eine Tochter stammen aus dieser Ehe. Der erstgeborene Franz Augustin Zois (1731—1808), gewöhnlich Aug us t in genannt, besass mehrere Güter in Unterkrain, übersiedelte später nach Graz und gilt als der Stifter der steirischen Linie Zois. Als Witwer heiratete Michael An- gelo Zois 1746 Johanna Catharina Kappus von Pichel- stein. Die zv/eite Ehe brachte noch mehr Kinder hervor. Zuerst kam Sig- mund Zois (1747—1819) zur Welt, dem dieser Aufsatz gewidmet ist. Im folgte sogleich Joseph Leopold Zois (1748—1817), gewöhnlich Jo- seph genannt, der Stifter der krainischen Linie Zois. Von den übrigen Kindern aus Michael Angelos zweiter Ehe soll nur noch Carl Zois (1756—1799) erwähnt werden, den wir schon als Botaniker kennengelernt haben. Sigmund wie auch Carl blieben unverheiratet. Von Michael Angelos Neffen muss unbedingt Carl Freiherr Zois von Edelstein (1775—1836), der Erstgeborene des Stifters der 12 Ernest Faninger krainischen Linie Zois, erwähnt werden. Carl unterhielt, wie wir noch sehen werden, enge Beziehungen zum Onkel Sigmund. Später übernahm er auch dessen Vermögen und Unternehmen. Michael Angelo Zois starb 1777 und wurde in der Kapelle des Hl. Kreuzes in der Domkirche in Ljubljana beigesetzt. Wie A. M ü 11 n e r (1898, 80) berichtete, zeigte die Gruftplatte das Wappen der Zois und die Inschrift: PRO FAMILIA L. В. ZOIS. ANNO D. 1771. Nach einer später er- folgten Umgestaltung der Kapelle ist die Gruftplatte nicht mehr zu sehen. Michael Angelos grosses Vermögen erbte der Erstgeborene aus zweiter Ehe, Sigmund Freiherr Zois von Edelstein. Sigmund Zois Sigmund Zois wurde am 23. November 1747 in Triest geboren. Die Kindheit verbrachte er in Ljubljana. Der Vater sprach mit ihm italienisch, die Mutter lieber slowenisch als deutsch, die Schule in Ljubljana war deutsch. Als Sigmund fünfzehn Jahre alt war, schickte ihn der Vater nach Reggio im Mondanesischen, um dort die humanistischen Studien zu vollenden. Hier entwickelte Sigmund ungewöhnliche Talente. Seine Sonette, Madrigale und andere Poesien sind voll von italienischer Originalität. Aber nur kurze Zeit konnte er in Reggio verweilen. Mit achtzehn musste er wieder nach Ljub- ljana zurück, um in die Geschäfte seines Vaters eingeweiht zu werden. Fortan vervollständigte Sigmund sein Wissen durch Selbststudien. Dabei halfen ihm in den naturwissenschaftlichen Fächern die Jesuiten Gabriel Gru- ber, Professor der Mechanik an der Hochschule in Ljubljana, und Joseph M a f f e i. Binnen kurzer Zeit hatte sich Sigmund Zois im neuen Wir- kungskreis so zurecht gefunden, dass er als Compagnion in das väterliche Unternehmen eintreten konnte, dem sein Cousin Bernardino Zois ge- schäftlich schon länger angehörte. Im Jahre 1774 löste Sigmund den Vater als Prinzipal des Unternehmens ab, wobei aber die Geschäftsführung bei Bernardino blieb, der älter und erfahrener war. Als Bernardino 1793 starb, übernahm Sigmund die Leitung des Unternehmens. Aber ihren Höhepunkt hatte die Firma Zois damals schon längst überschritten. In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre tauchten nämlich in den Mittelmeerhäfen russische und schwedische Schiffe mit billigerem Eisen auf. Um konkurrenz- fähig zu bleiben, machte Sigmund eine lange Studienreise in die west- europäischen Länder und versuchte danach, seine Eisenwerke zu moderni- sieren. Aber seine Bemühungen brachten nicht viel Erfolg. Schuld daran wa- ren insbesondere die unzulänglich werdende Versorgung mit einheimischem Erz und die zu hohen Herstellungskosten (I. M o h o r i č , 1969, 35). Zwar gelang es Sigmund noch, den guten Ruf des einheimischen Eisens zu er- halten, aber die Zahl der Käufer nahm von Jahr zu Jahr ab. Dementsprechend verschlechterte sich auch die finanzielle Lage des Freiherrn. Noch 1804 schickte Sigmund seinen Neffen Carl Zois (1775—1836) nach Deutschland, um die dortigen modernen Eisenwerke zu studieren, doch dessen Erfahrungen konnte er nicht nutzen. Als Carl das Unternehmen seines Onkels 1819 über- Sigmund Freiherr Zois von Edelstein И nahm, betrieb auch er die Werke in der hergebrachten Weise. Zwar bemühte sich Carl Zois, das Geschäft mit Italien wieder zu heben, aber auch ihm gelang das nicht aus den schon erwähnten Gründen. In seiner Bescheidenheit wollte Sigmund Zois nur ein gebildeter Metallurg, Ratgeber und Mentor, nicht aber ein produktiver Wissenschaftler sein. Es ist eine Ausnahme, dass er 1807 im Laibacher Wochenblatt einen nicht unterzeichneten Artikel über den in Unterkrain entdeckten Grottenolm veröf- fentlichte. Trotzdem hat Sigmund Zois auf seinem Gebiet ausserordent- lich vieles geleistet. Er kannte sich ausgezeichnet gut aus in der Mineralogie, Chemie, Metallurgie, Bergwesen, Zoologie und Botanik. Seine Grösse zeigte er im Schriftverkehr und persönlichen Kontakt. Zu seinen Korrespondenten können z. B. die Professoren Abraham Gottlob Werner, Martin Heinrich Klaproth und Peter Jordan gezählt werden. Manche Wissenschaftler, wie z. B. der Mineraloge Friedrich Mohs, besuchten Zois in Ljubljana. Wie Sigmund Zois von den Zeitgenossen geschätzt wurde, beweisen die vielen Ehrungen, die er von angesehenden wissenschaft- lichen Institutionen erhalten hat. Diplome erhielt er von der Gesellschaft der naturforschenden Freunde zu Berlin (1782); von der Imperialis Leopoldino- Carolina Academia Naturae Curiosorum, Erlangen (1793); von der Academie Celtique, Paris (1806); von der Jenaer herzoglich-mineralogischen Sozietät (1807); von der Wetterauschen Gesellschaft für Naturkunde zu Hanau (1808). Ein von Sigmund Zois entdecktes Mineral wurde 1805 ihm zu Ehren Zoisit benannt. Davon wird noch im folgenden die Rede sein. Auch von Kaiser Franz I. erhielt Sigmund Zois eine hohe Auszeichnung, das Com- mandeurkreuz des Leopoldordens (1809). Die umfangreiche Korrespondenz von Sigmund Zois wie auch die mit der Familie Zois im Zusammenhang stehende Dokumentation wird heute in Ljubljana in den folgenden Institutionen aufbewahrt: in der Narodna in univerzitetna knjižnica (National- und Universitätsbibliothek), im Arhiv SR Slovenije (Archiv der SR Slowenien) und im Narodni muzej (Nationalmuseum). Es muss aber betont werden, dass es sich bei der Korrespondenz grösstenteils um Briefe handelt, die Sigmund von anderen arhalten hat. Sigmund selbst fertigte mit peinlicher Sorgfalt Abschriften seiner an Fachgenossen in den Jahren 1778—1793 geschriebener Briefe an und band sie zu einem 188 vollbescriebener Seiten umfassenden Buch. Leider ist das etwa nur ein Drittel der anhaltenden wissenschaftlichen Tätigkeit Sigmunds. Bedauer- licherweise gilt heute dieses Kopierbuch als verloren. Auszüge daraus wurden von A. Belar (1894, 120—134) veröffentlicht. Schon diese Briefe beweisen, dass Sigmund Zois in mancher Hinsicht der damaligen Zeit voranschritt. So gab Zois in einem 1779 an Cavaliere Giacomo Morosini nach Venedig gerichteten Brief eine vollkommen realistische Beurteilung der Vorräte einiger in Tirol vorkommender Erzlagerstätten an. Es handelt sich um das Silberbergwerk Fierozzo und die schon vorher lang bekannten Lagerstätten in den Bezirken von Sterzing und Schwatz. Dasselbe kann auch für den Bericht »Silbererz in Oberkrain« gesagt werden, den er 1785 einem Unbekannten zustellen Hess. Eine erstaunlich sachgemässe Beschreibung des Ausscheidens der Manganerze und der Eisenblüte bei der Verwitterung des Eisenspates 14 Ernest Faninger befinden sich in einem Brief, den Zois 1780 an Baron Lapeidouse nach Toulouse schrieb. Wie gut sich Sigmund Zois in der Mineralogie auskannte, beweist die Entdeckung des später nach ihm benannten Minerals Zoisit, Ende des achtzehnten Jahrhunderts litt Zois immer stärker an Fussgicht. Seit 1789 konnte er nicht mehr die persönliche Aufsicht über seine Eisenwerke führen, 1793 war er das letzte mal in Oberkrain, und seit 1797 kam er nicht mehr aus seinem Hause in Ljubljana. Um sich aus einem Raum in den anderen bewegen zu können, benutzte Sigmund einen selbsterdachten Fahrsessel (F. X. J. Richter, 1820, 15—16). Damals reiste ein Sammler und Mineralienhändler namens Simon Prešern (Preschern) auf Sigmunds Kosten in Krain, Steiermark und Kärnten herum (Z. Buf on, 1971, 60). Dieser brachte Sigmund Proben eines auf der Saualpe (Kärnten) gebrochenen Gesteins. Sigmund erkannte darin ein neues bis dahin noch unbekanntes Mineral. Davon vesträndigte er A. G. Werner, Professor an der montanistischen Hochschule in Freiberg, und W. H. Klaproth, der als Professor der Chemie an der Hochschule in Berlin tätig war. Im Jahre 1805 wurde Zois von Werner benachrichtigt, dass er ein neues Mineral entdeckt habe, was dieser zu seiner Zeit noch bekannt machen werde (C. E. Moll, 1805, 445—446). Im selben Jahr teilte Klaproth mit, dass er mit D. L. Kar- sten und A. G. Werner entschlossen sei, das Mineral Zoisit zu nennen (F. X. J. Richter, 1820, 10). Von dieser Korrespondenz ist nichts erhalten geblieben (F. Kidrič, 1939, 70). Die Bezeichnung Zoisit kommt schon 1805 in der Bekanntmachung der neuesten Veränderungen in Werners Mineral- system vor (C. E. Moll, 1805,453). In der Literatur wird A. G. Werner als der Namensgeber für Zoisit genannt. Vorher lief das Mineral unter den Namen Saualpit (C. H i n t z e , 1897, 202). Heute kennen wir genau die Lo- kalität, von wo die in der Sammlung Zois enthalteten Zoisite stammen: Prickler Halt oberhalb Kupplerbrunn auf der Saualpe (H. Meixner, 1952, 207—210; H. Wölle, 1984, 5—6). Ende des achtzehnten Jahrhunderts gab es Meinungsverschiedenheiten um die Frage der Entstehung der Gesteine. Plutonisten und Vulkanisten standen sich diesbezüglich gegenüber. Die ersten wurden von A. G. W e r n e r ange- führt, die Vulkanisten beriefen sich auf C. W. Voigt. Ein eifriger Verfechter der Vulkanistischen Theorie war auch der in Sibiu (Hermannstandt) lebende J. E. Fichtel (1732—1795). Dieser meinte, die Gebirgsrücken bestünden aus magmatogenem massivem Urkalk, dagegen käme der im Meer abgelagerte, geschichtete Kalk nur in deren unteren Lagen vor. Im Jahre 1794 erschien das Buch »Mineralogische Aufsätze, 1794, Wien«. Hier führt Fichtel als Beispiel das Triglavgebirge an. Recht anschaulich schildert er, wie einst die Bergkuppen von Triglav, Vršac und anderer umliegender Erhebungen aus dem Meer emporragten, während sich im Meer unter ihnen der geschichtete Kalk abgelagert hätte. Als Beweis dienten ihm Versteinerungen, die er von Zois erhalten hatte. Aber Zois war mit F i c h t e 1 s Theorie nicht einverstanden. Die an Fichtel gelieferten Versteinerunden entstammten nur deshalb den unteren Lagen des Triglavgebirges, weil in den höheren bis dahin einfach nicht danach gesucht worden war. Zois meinte dagegen, dass auch die Sigmund Freiherr Zois von Edelstein И höchsten Erhebungen des Triglavgebirges aus einem einst im Meer abgelagerten Kalk bestünden. Dazu brauchte er um so mehr Beweise, da sich jetzt viele Naturwissenschaftler, die das Buch von F i c h t e 1 gelesen hatten, mit der Bitte an ihn wandten, er möge ihnen entsprechende Belege schicken bzw. mitteilen, was er von der Theorie Fichteis halte. So trat plötzlich der Triglav in den Vordergrund des Interesses der europäischen Wissenschaftler. Schon im Jahre 1795 organisierte Zois eine Expedition auf das Triglav- gebirge. Da Zois wegen seines schlechten Gesundheitszustandes an eine Teilnahme nicht einmal denken konnte, vertraute er die Führung der Expedition Valentin Vodnik (1758—1819) an, der damals Seelsorger in der Ortschaft Koprivnik in Bohinj (Wochein) war. Vodnik war schon vorher von Zois in die Gesteinswissenschaften eingeführt worden und wurde jetzt noch mit der Theorie von F i c h t e 1 vertraut gemacht. Der damals noch junge Naturwissenschaftler Franz Graf von Hohenwart und Joseph P i n h a k , damals Direktor des Priesterseminars in Ljubljana, ausserdem Amateurmineraloge, schlossen sich Vodnik an. Zois teilte ihnen noch einen erfahrenen Bergführer und Leute zum Suchen von Versteinerungen zu. Im August 1795 versammelte sich die Gesellschaft in Bohinj und erreichte nach einem anstrengenden Weg den Berggipfel Vršac. Nicht nur unterwegs, auch auf dem Berggipfel selbst wurden Versteinerungen entdeckt. Ferner konnte noch Vodnik mit dem Fernglas feststellen, dass auch der Triglav, der höchste Gipfel des nach ihm benannten Gebirges, aus geschichtetem Kalk gebaut ist. Vodnik führte die Expedition noch zum Triglav, wo aber, gewiss schon wegen zu grosser Ermüdung, keine Versteinerungen gefunden worden sind. Jedenfalls genügten schon die bisherigen Feststellungen, um die Theorie von F i c h t e 1 zu widerlegen. Doch der gewissenhafte Zois gab sich damit nicht zufrieden. Er wollte Belege auch vom Triglav selbst bekommen. Noch im September 1795 organisierte er eine neue, diesmal aus seinen Bergleuten und einem erfahrenen Versteinerungssucher bestehende Expe- dition, der sich aber unerwarteterweise noch Vodnik anschloss. Diesmal wurden genügend Versteinerungen gefunden als Beweis, dass der Triglav aus einst im Meer abgelagertem Kalk gebaut ist. Nun konnte die Theorie von F i c h t e 1 einwandfrei verworfen werden. Dies hat auch Valentin Vod- nik, der sich vor allem als slowenischer Dichter einen Namen gemacht hat, in der Ode Vršac siegesbewusst zur gebieterischen Apostrophe erhoben. Die entsprechende Strophe des slowenischen Gedichtes lautet in der deutschen Übersetzung (J. Rus, 1933, 106): Kahler Berge Felsenkerne Schicht auf Schicht sind aufgestuft. Komm du, Maurer, her und lerne! so der ew'ge Meister ruft. Als Sigmund Zois' Lebenswerk kann die schöne schon seinerzeit weithin bekannte Mineraliensammlung betrachtet werden. Viele Gelehrte besuchten Zois und sahen sich die Sammlung an. Proben aus fast allen 16 Ernest Faninger wichtigen Fundstellen in Mittel-, Nord- und Südeuropa sind darin vertreten. Viele Proben stammen aus Siebenbürgen und England, aber auch Mineralien aus aussereuropäischen Ländern fehlen nicht. Sigmund hatte die Mine- raliensammlung bei sich in seinem Palast. Aus der Dokumentation geht hervor, dass sie zuletzt nach dem Klassifikationsprinzip von Werner geordnet war. Zois hegte den Wunsch, dass wie manche andere Städte, auch Ljubljana einst zu einem Museum kommen sollte, dem er dann seine Mineraliensammlung übergeben könnte. Später, als sich die finanzielle Lage des Mäzens immer mehr verschlechterte, kränkte ihn nichts so sehr wie der Gedanke, seine Erben könnten einmal gezwungen sein, die Sammlung ins Ausland zu verkaufen. Glücklicherweise kam es nicht so weit. Bald nach Sigmunds Hinscheiden, 1821 schon, wurde in Ljubljana das Landesmuseum gegründet. Als dessen Curator wurde der uns schon bekannte Naturwissenschaftler Franz Graf Hohenwart bestellt. Als 1831 das Museum feierlich der Öffentlichkeit übergeben wurde, war die Mineraliensammlung von Zois das Wertvollste, was das Museum zur Schau stellen konnte. Heute wird die Mineraliensammlung von Zois im Prirodoslovni muzej Slovenije (Naturchistorisches Museum Sloweniens) ausgestellt, das unter anderem später aus dem Landesmuseum in Ljubljana hervorging; näheres darüber wurde schon mitgeteilt (E. F a n i n - g er, 1983). Als man 1971 den hundertfünfzigsten Jahrestag der Gründung des Landesmuseums in Ljubljana, zugleich auch des ersten Museums auf dem Gebiet des heutigen Sloweniens, feierlich beging, wurde in Prirodoslovni muzej Slovenije bei der Mineraliensammlung von Zois eine bronzene Büste, die den einstigen Eigentümer, nämlich Sigmund Zois darstellt, enthüllt. Das Denkmal ist ein Werk der akademischen Bildhauerin Dora Novšak. Obwohl sich Sigmund Zois intensiv mit der Mineralogie befasste, Hess er auch zwei andere Zweige der Naturwissenschaft, Zoologie und Botanik nicht ausser Acht. Seine besondere Aufmerksamkeit galt den in unterirdischen Gewässern Krains lebenden Grottenolmen, welche er sogar in seinem Hause züchtete. Einigen Interessenten, besonders aber K. F. A. Schreibers in Wien, vermittelte er mehrere Exemplare dieses Tieres. Zois beschäftigte sich auch intensiv mit der Ornithologie. Im Zusammenhang damit stehen zwei in Leder gebundene Manuskripte. Das eine Heft mit der Aufschrift »Aves ter- restres (europeae)« enthält Eintragungen aus dem Jahre 1797, wobei neben den lateinischen auch die entsprechenden slowenischen Namen angegeben sind. Das andere Heft trägt den Titel »Bechstein Systema Ornithologicum Aves Europae = Germanicae«. Das darin enthaltene ornithologische Journal bezieht sich auf die Zeitspanne von April 1796 bis Mai 1797. Sigmund Zois schrieb eine Nomenklatur der in Krain bekannten Fische in slowenischer, deutscher und lateinischer Sprache. Dreisprachig ist auch eines seiner Ver- zeichnisse botanischer Namen. Nebenbei bemerkt, liegt von seinem meist auf dem Fideicommis Brdo lebenden Bruder Carl ein Verzeichnis in lateinischer, deutscher und slowenischer Sprache der in Krain vorkommenden Pflanzen vor. Die vielseitigen technischen Kenntnisse von Sigmund Zois kamen manchen zu Gute. Zois beteiligte sich an Besprechungen zur Ausarbeitung eines Planes zur Trockenlegung des Moores südlich der Stadt Ljubljana, mit welcher Arbeit Professor Gabriel Gruber beauftragt worden war. Seit Sigmund Freiherr Zois von Edelstein И 1772 v^ar Sigmund Zois Mitglied der krainischen Ackerbaugesellschaft; später, 1808, ernannte ihn auch die Landwirtschaftsgesellschaft zu Wien zu ihrem Mitglied. Viel Nutzen hatte auch die Stadt Ljubljana von dem menschenfreundlichen Freiherrn. Auf seinem damals noch ausserhalb der Stadt liegenden Grund legte Zois einen botanischen Garten an und stellte ihn der Bevölkerung als Belustigungsort zur Verfügung. Das v/ar die sogenannte »Zoisische Alle«, die manchmal auch als der »Zoisische Garten« bezeichnet wurde. Jetzt ist diese Parkanlage schon längst verbaut. Auch das Abreissen der alten Stadtmauern und das Auffüllen der Gräben ging auf eine Idee von Zois zurück. Er schuf ein Beispiel, indem er 1794 die an seinem Palast entlanglaufende Mauer samt Graben ankaufte und jene niederreissen, diesen zuschütten liess. Auf dem so gewonnenen Gelände pflanzte er Bäume an. Heute verläuft dort die nach Sigmund Zois bennante »Cojzova cesta« (R. Andrej ka, 1934). An der Strasse wurde 1927 eine Steinpyramide als Denkmal zu Ehren Sigmund Zois' errichtet. Es trägt die Aufschrift ZOIS und ist ein Werk des Architek- ten Jože Plečnik. Ausserordentlich grossen Einfluss übte Sigmund Zois auch auf die kulturelle Entwicklung des Landes Krain aus. Dass Ljubljana ein Theater erhielt, war auch weitgehend das Verdienst von Zois. Auch gab er Anstoss zur Gründung des Landesmuseums in Ljubljana, was er aber leider nicht mehr erlebt hat. Sigmund Zois war der Mittelpunkt eines Kreises slo- wenischer Intelektueller, die sich die Pflege der slowenischen Sprache zur Aufgabe gesetzt hatten. Diese wurde in Krain als die Landessprache angesehen. Es handelt sich um die erfolgreichste Gruppe der slowenischen Erneuerer. Die Mitglieder pflegten sich im Zoisschen Palast in Ljubljana zu ver- sammeln. Dabei stand ihnen Zois mit seiner hohen Bildung, allgemeinen Vertrautheit mit der Literatur und Kenntnis der altslawischen Sprache als Auftraggeber, Ratgeber und Mäzen gegenüber. Wegen dieser für das nationale Erwachen der Slowenen überaus bedeutsamen Leistung wird der Name Zois heute in Slowenien besonders noch geschätzt. Strassen in vielen Städten Slo- weniens sind nach Zois benannt. Der Z o i s s c h e Kreis ist aus dem Stoff- plan des slowenischen Sprachunterrichts gar nicht wegzudenken. Diese Rolle von Sigmund Zois wurde von den L,iteraturhistorikern schon eingehend behandelt (F. Kidrič, 1939, 1—38; L. Legiša&A. Gspan, 1956). Trotzdem muss aber hier auf zwei Angehörige dieses Kreises hingewiesen werden, die sich zusätzlich noch mit der Geologie bzw. Mineralogie befassten. Einer war der uns schon bekannte slowenische Dichter Valentin Vod- nik, welcher die 1795 von Zois zusammengestellte Expedition auf das Triglavgebirge geleitet hatte. Später kam Vodnik nach Ljubljana, wo er als Professor am Gymnasium tätig war. Der andere war Jernej Kopitar (1780—1841), der eine Zeitlang als Privatsekretär von Sigmund Zois unter anderem auch dessen Mineraliensammlung betreute. Kopitar ging 1809 nach Wien studieren und nahm dort bald die Stelle eines Censors und Scriptors an der Hofbibliothek an. Er gilt als einer der hervorragendensten Slawisten. In der von F. Kidrič (1939, 1941) herausgegebenen deutsch ab- gefassten Korrespondenz zwischen Sigmund Zois und dem Slawisten in 2 — Geologija 27 18 Ernest Faninger Wien (aus den Jahren 1809—1810) befindet sich viel mineralogisch Interes- santes. Wie die anderen Feudalherren der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahr- hunderts, so fühlte sich auch Sigmund Freiherr Zois von Edel- stein durch die Eingriffe des Staates unter Kaiser Joseph II in die vom Adel als unantastbar angesehenen Rechte gekränkt. In den Jahren 1781—1783 geriet Zois in Auseinandersetzungen mit den der Herrschaft Brdo (Egg) unterstehenden Fronbauern. Die Bauern reichten Beschwerde beim Hof ein. Da keine Einigung erzielt werden konnte, und es zur Verweigerung der Fron- arbeit kam, griff sogar das Militär ein. Die Nachricht vom Ausbruch der grossen französischen Revolution erschütterte Zois. Im Verhältnis zu seinen Fronbauern wurde er nachgiebig. (J. Zontar, 1954, 1956). Als die Franzosen zeitweilig, 1797 und 1805, Ljubljana besetzt hielten, und später nach ihrer Wiederkehr die Illyrischen Provinzen (1809—1814) nüt Ljub- ljana als Hauptstadt gründeten, blieb Sigmund Zois Österreich treu. Das aber hinderte französische Würdenträger und Gelehrte, wie etwa Mar- schall Marmont oder Charles Nodier nicht, im Hause von Zois ein- und auszugehen, das weiterhin ein Musenhaus und Zentrum des geistigen Verkehrs blieb. Gewiss fühlte sich Zois dem alten Herrscherhaus in Wien für das junge Adelsdiplom zu Dank verpflichtet, anderseits konnte aber vom Adel in den Illyrischen Provinzen ohnehin nicht erwartet werden, dass er einer Verwaltung zugetan wäre, die das feudale System teilweise abgeschafft hatte. Ferner war Zois auch wegen der französischen Contributionen be- nachteiligt (Allgemeine Deutsche Biographie, 1900, 404; F. Kidrič, 1939, 37; F. X. J. Richter, 1920, 16—17). Auch nach dem Abzug der Franzosen geriet Zois aus den schon angege- benen Gründen immer mehr in materielle Schwierigkeiten. Die Krankheit liess ihn schon jahrelang nicht mehr aus dem Haus. Sein Besitzstand geriet langsam in Schulden. Kurz vor seinem Tode übergab Sigmund Zois den ganzen Besitz samt Mineraliensammlung seinem Neffen Carl Zois (1775—1836). Sigmund Zois starb am 9. November 1819. Er wurde auf dem alten Friedhof von Ljubljana von Bischof Augustin Gruber bestattet. Als Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts dieser Friedhof aufgegeben wurde und dann geräumt werden musste, wurde die eiserne Grabplatte an der Hofseite des Zoisschen Palastes in Ljubljana eingemauert. Wahrscheinlich ruhen heute Sigmunds sterbliche Überreste auf dem neuen. Zale genannten Friedhof von Ljubljana und zwar an der Ecke, wo das eiserne Grabmal von Carl Zois (1775—1836) steht (M. Bajuk, 1930). Auch dieses wurde vom alten Friedhof von Ljubljana hierher überstellt. Erinnerungsstätten an die Zois in Ljubljana Wer heute in Ljubljana die Erinnerungsstätten an Sigmund und andere Mitglieder der Familie Zois besichtigen möchte, der sollte jedenfalls den Zoisschen Palast auf dem Breg 22 aufsuchen. Es handelt sich um einen Komplex von 6 Häusern, die derartig zu einem einzigen Gebäude umgebaut Sigmund Freiherr Zois von Edelstein И v^urden, dass es heute einen Hof hufeisenförmig umgibt. Die Vorderseite des Palastes schaut zum Breg, die Seitentrakte werden flankiert von der verkehr- sreichen Cojzova cesta und einer Gasse, die nach dem Deutschrittersorden, der einst in der Nähe seinen Sitz hatte, den Namen Križevniška ulica führt. Links oberhalb des Haupteinganges am Breg befinden sich zwei Platten. Sie wurden im Garten gefunden und 1932 hier eingemauert. Die eine trägt die Aufschrift: Zois P.P. MDCCXCVHI, auf der anderen ist das Wappen der Stadt Ljubljana mit der Jahreszahl 1589 zu sehen. An der Hofseite befindet sich Sigmunds eiserne Grabplatte, die nach Aufgabe des alten Friedhofs hier eingemauert worden ist. Neben dem Palast steht auf der Cojzova cesta das gleichfalls schon erwähnte in Form einer Pyramide errichtete Denkmal mit der Inschrift: ZOIS. Einzelheiten über das Entstehen des Zoisschen Palastes wie über dessen Sehenswürdigkeiten wurden schon mitgeteilt (E. F a n i n g e r , 1983, Fig. 2, 3 und 6). In der Nähe des Zoisschen Palastes befinden sich das Mestni muzej Ljubljana (Städtisches Museum Ljubljana). In diesem Museum ist der von Sigmund Zois benutzte Fahrsessel ausgestellt. Dort hängt auch ein von A. Herrlein gemaltes Porträt des Freiherrn. Die Mineraliensammlung von Zois ist in dem Prirodoslovni muzej Slo- venije. Neben der Sammlung steht die 1971 enthüllte bronzene Büste des Mäzens. Sehenswert ist auch das schon im Zusammenhang mit Sigmund Zois erwähnte Grabmal von Carl Freiherr Zois von Edelstein (1775—1836) auf dem Friedhof Zale in Ljubljana. Es wurde hergestellt in dem einstigen Eisengusswerk Dvor (Hof) im Auftrag seiner Gattin Seraphine Freiin Zois von Edelstein, geborene Gräfin von Eichelburg (1791—1849), deren Name ebenfalls auf dem Grabmal erscheint. Die anderen Angaben auf dem Grabmal, wie auch auf der daneben liegenden steinernen Platte, beziehen sich auf Verwandte. Nachwort Als C. Wurzbach (1891, 241) die Biographie von Sigmund Zois schrieb, fragte er sich, wo ein Denkmal des hochverdienten Mannes zu finden wäre. Dies kann jetzt befriedigend beantwortet werden. Es handelt sich um das 1927 neben dem Zoisschen Palast aufgestellte Denkmal und um die 1971 im Prirodoslovni muzej Slovenije enthüllte Büste des Mäzens. Danksagung Für die Transkription einiger Texte bedanke ich mich schönstens E m a U mek, Direktorin des Arhiv SRS in Ljubljana, ebenso Tita Kovač- Artemis aus Athen für die zitierte persönliche Mitteilung. 20 Ernest Faninger 2iga baron Zois pl. Edelstein Uvod Ime Zois pozna vsak naravoslovec. Po 2 i g i Zoisu (1747—1819) se imenuje mineral zoisit, na njegovega brata Karla (1756—1799) pa spominja- ta dve rastlini: Zoisova zvončnica {Campanula zoysii) in Zoisova vijolica {Viola zoysiï). Naš članek je namenjen 2 i g i Zoisu (si. 1), velikemu naravoslovcu, predvsem mineralogu, ki pa ima tudi v kulturnem pogledu velike zasluge, še posebej za narodno prebujanje, kot osrednja osebnost slovenskih prosvetljen- cev. Da bi pa lahko vzpon Žige Zoisa tem lažje razumeli, moramo pri obravnavi življenjepisa upoštevati tudi njegovega očeta Michelangela Zoisa (1694—1777). Michelangelo Zois in poreklo rodovine Zois Najstarejša zgodovina rodovine Zois je še skrivnostna kot tudi še ni po- vsem pojasnjena etimologija priimka Zois. Po F. X. J. R i c h t e r j u (1820, 5) izhajajo Zoisi iz Svice. Najkasneje v šestnajstem stoletju se je eden od prednikov Žige Zoisa naselil v dolini Imagna na Bergamaškem ter imel ali tukaj dobil priimek Zois. Osnoval je rodovino, ki se je v glav- nem ukvarjala s kmetijstvom, nekateri pa so služili kot vojaki ali kurirji v Beneški republiki (F. Kidrič, 1939,32; A. Müllner, 1898,47—52). Kdaj natančno in zakaj je prišel Michelangelo Zois (si. 2), doma v Cacodelliju pri Berbennu na Bergamaškem, preko Trsta v Ljubljano, ne moremo ugotoviti. Vsekakor je to moralo biti kmalu v osemnajstem stoletju. Službo je dobil v železarski trgovini rojaka Petra Antona Codellija pl. F a h n e n f e 1 d a. Kmalu je postal njegov družabnik, 1735 pa že lastnik trgovine. S svojim nečakom Bernardinom je organiziral prodajno mrežo po vsej Italiji in prodrl do glavnih centrov sredozemske trgovine. Se najbolj je obogatel, ko je postal lastnik rudnikov in železarskih obratov na Gorenj- skem, celo železarna v Mislinji na Štajerskem je bila Zoisova last. Kupil si je več hiš v Ljubljani in jih nekaj predelal v enotno palačo, ki jo je kasneje še povečal njegov sin Zig a. Tudi v Trstu je imel Michelangelo več hiš in skladišče. Prav tako si je kupil več fevdalnih gospostev na Kranjskem. Najlepše med njimi je bilo Brdo pri Kranju. Michelangelo Zois se je potegoval tudi za plemstvo. Kot priznanje za zasluge za pospeševanje trgovine ga je 1739. cesar Karel VI. povzdignil v viteški stan s pridevkom »von Edelstein«. Ko je Michelangelo Zois pl. Edelstein med tridesetletno vojno še prispeval velik znesek v izčrpano državno blagajno, mu je 1760 cesarica Marija Terezija še podelila baronski naslov. Gotovo si je Michelangelo predstavljal, da bi se njegovem priimek v toskanskem idiomu moral glasiti gioja, to je dragulj, saj je to besedo gladko prevedel za svoj nemški plemiški pridevek. Tudi lev s skodelo z dragulji v šapah tako na Michelangelovem viteškem grbu ?Aga baron Zois pl. Edelstein 21 (sl. 3) kakor tudi na grbu baronov Zoisov (sl. 4) govori za takšno razlago. Po F. Kidriču (1939, 32—33), ki pa sam zopet upošteva Williba Ida Zupančiča (A. Müllner, 1898, 37), je priimek Zois ladinskega izvo- ra; beseda zois naj bi pomenila isto kot gioja, to je dragulj, a zois naj bi bil množina od zoia. Zato tudi menijo, da izvirajo Zoisi iz retoromanske Svice (L. Legiša & A. Gspan, 1956, 378). Vendar bi morali sedaj znova pro- učiti zgodovino Zoisov pred njihovo naselitvijo na Bergamaškem kot tudi etimologijo priimka Zois, to še tem bolj, ker naj bi bila rodovina Zois po podatkih A r t h u r j a Zoisa (Z. Dt. Gemmol. Ges. 25 (1976) 1; 32) grške- ga porekla in še danes navzoča na otoku Kreti. V štirinajstem stoletju naj bi prednike Arthurja Zoisa zavlekli v Španijo, odkoder naj bi prišli v Lom- bardijo in se naselili v mestu Bergamu. Zelo zanimivo je tudi osebno sporočilo Tite Kovač-Artemis, avtorice zgodovinskega romana o Žigi Zoisu (Najbogatejši Kranjec), da je na polotoku Atiki pogost priimek ZQI12, to je ZOIS, pride pa od besede ZQI1, kar pomeni življenje. Nadalje hranijo v dunaj- skem arhivu Allgemeines Verwaltungsarchiv poleg prepisa Michelange- lo ve baronske diplome (1760) tudi pismo Michelangela Zoisa ce- sarici Mariji Te režiji s prilogo, imenovano »Pro Memoria«. Kot trdi Michelangelo Zois, izhajajo Zoisi iz nizozemskega mesta Ammers- fort (danes Amersfoort) ob reki Emme (danes Eem) v provinci Utrecht. Ime- novali so se Zoesius odnosno Zöes. V šestnajstem stoletju je v Ammers- fortu živel slavni Heinrich Zoesius, nobilis patricius, ki mu je nad- vojvoda Albert poveril prvo cathedra constitutionum. Iz te družine izhaja Thomas Zoesius, profesor prava v Ammersfortu, kasnejši dvorni svet- nik v provinci Utrecht. Za časa upora na Nizozemskem se je Thomasov sin N i C o 1 a u s zaradi vere preselil v Bergamo v Italiji. Na Bergamaškem se je priimek Zöes spremenil v Zois, kar je bilo povezano z izgovorjavo tega priimka. Čeprav še bodo morali proučiti najstarejšo zgodovino Zoisov zgodovi- narji, se lahko že danes sprašujemo, ali ni šla pot, ki je vodila rodovino Zois iz Grčije preko Španije v Bergamo, nazadnje preko Nizozemske, ki je v šest- najstem stoletju nekaj časa pripadala Španiji? Michelangelo Zois je bil dvakrat poročen. Z ženo Marijo Ano Jožef o roj. Perneker je imel dva sinova in eno hčerko. Prvorojenec Avguštin (1731—1808) je imel na Dolenjskem več graščin. Kasneje se je preselil v Gradec (Graz) in velja za ustanovitelja štajerske veje Zoisov. Kot vdovec se je Michelangelo poročil z Ivano Katarino roj. Kap- pus pl. Pichelstein. V drugem zakonu je bilo še več otrok, omenimo pa samo tri. Prvorojenec je Žiga (1747—1819), sledil mu je Jožef (1748—1817), eden od njunih mlajših bratov pa je Karel (1756—1799), znan kot odličen bo- tanik. Medtem ko sta Žiga in Karel ostala samska, velja njun brat Jožef za ustanovitelja kranjske veje Zoisov. Jožefov sin Karel (1775—1836) je imel tesne stike s stricem Žigom, o čem bomo še slišali. Michelangelo Zois je umrl 1777. Pokopali so ga v ljubljanski stol- nici v kapelici Sv. Križa. Nagrobna plošča je imela grb baronov Zoisov in napis: PRO FAMILIA L. B. ZOIS. ANNO D. 1771 (A. Müllner, 1898, 80). Po neki kasnejši preureditvi kapelice nagrobne plošče ne vidimo več. 22 Ernest Faninger Žiga Zois 2iga Zois se je rodil 23. novembra 1747 v Trstu. Otroštvo je preživel v Ljubljani. Oče je z njim govoril italijansko, mati rajši slovensko kot nem- ško, šola v Ljubljani je bila nemška. S petnajstim letom ga je oče poslal v Reggio Emilio študirat humanistične vede. Žigove takratne pesnitve so polne italijanske izvirnosti. Z osemnajstimi leti ga je oče poklical nazaj v Ljub- ljano, da bi ga uvedel v trgovske, rudarske in fužinarske posle. Poslej je Žiga dopolnjeval svojo izobrazbo zasebno. Pri tem sta ga uvedla v naravo- slovne vede jezuita Gabrijel Gruber in Jožef Maffei. Kmalu je postal Žiga družabnik v očetovem podjetju, v katerem je bil že prej poslov- no povezan Bernardino Zois. Leta 1774 je Žiga zamenjal očeta kot principal, in ko je 1793 umrl bratranec Bernardino, je Žiga prevzel celotno poslovanje podjetja v svoje roke. Toda vrhunec je podjetje doseglo že davno prej. V drugi polovici sedemdesetih let so se namreč pojavile v sredo- zemskih pristaniščih švedske in ruske ladje s cenejšim železom. Da bi se se- znanil s sodobno tehnologijo, je Žiga prepotoval zahodno Evropo in se preko Italije vrnil v Ljubljano. Skušal je modernizirati svoje obrate, toda nastopile so težave zaradi nezadostne oskrbe z domačo rudo. Proizvodnja je postajala vedno bolj nerentabilna, kupcev iz leta v leto manj. Žiga je 1804 poslal nečaka Karla (1775—1836) na študijsko potovanje v Nemčijo, toda njego- vih nasvetov ni mogel izkoristiti. Tudi ko je kasneje Karel prevzel stričevo podjetje, ni mogel konkurirati tujim železarnam, ki so delale v boljših proiz- vodnih razmerah. Žiga Zois je želel biti samo izobražen fužinar, ne pa produktiven znan- stvenik. Izjemoma je 1807 objavil v ljubljanskem nemškem tedniku nepodpisan članek o človeški ribici. Vendar je na svojem področju Zois zelo veliko naredil. Odlično se je spoznal v mineralogiji, geologiji, kemiji, metalurgiji in rudarstvu, veselili pa sta ga tudi zoologija in botanika. Njegova veličina se je pokazala v korespondenci z največjimi znanstveniki. Omenimo med njimi samo profesorja A. G. W e r n e r j a na rudarski visoki šoli v Freibergu, ali pa profesorja kemije na berlinski univerzi M. H. Klaproth a. Zoisovo korespondenco hranijo v raznih ustanovah v Ljubljani, vendar moramo pove- dati, da gre v glavnem za pisma, ki jih je Zois prejel od drugih. Sam je naredil prepise pisem, ki jih je poslal v letih 1778—1793 raznim znanstvenikom, in jih vezal v 188 strani obsegajočo knjižico. Zal danes te knjižice ne moremo več izslediti. Izvlečke pisem mineraloške vsebine je objavil A. Belar (1894). Ti dokazujejo, da je Zois v marsičem presegal miselnost takratnega časa. Kako so Žigo Zoisa cenili sodobniki, dovolj jasno potrjujejo diplome številnih znanstvenih ustanov, še posebej pa poimenovanje minerala zoisita. Zaradi tehnične razgledanosti sta Žigo Zoisa imenovali za člana kmetijskih družb v Ljubljani in na Dunaju. Cesar Franc I ga je 1809 odlikoval s ko- manderskim križom Leopoldovega reda. Zoisova zbirka mineralov je bila ena največjih in najlepših takratne Evrope. Marsikdo je obiskal Zoisa in si jo ogledal. Omenimo samo mineraloga F. Mohsa. Zoisova zbirka je postala temelj 1. 1821 ustanovljenega Deželnega muzeja v Ljubljani. Danes jo lahko občudujemo v Prirodoslovnem muzeju Slovenije v Ljubljani (E. Faninger, 1983). ?Aga baron Zois pl. Edelstein 23 Pomemben je bil tudi Zoisov poseg v geologijo. Konec osemnajstega stoletja je potekal besedni boj med plutonisti in vulkanisti. Prvi so trdili, da so kamnine morske usedline, drugi pa so jim pripisovali ognjeniški izvor. Ko je J. E. F i c h t e 1 (1732—1795) trdil, da višje lege Triglavskega pogorja gradi masivni praapnenec, ki naj bi bil magmatskega izvora, je 2 i g a Zois dokazal, da imamo opravke s plastovitim apnencem, ki se je nekoč usedel v morju. Pri tem je Zoisu mnogo pomagal Valentin Vodnik (1758—1819), takrat župnijski upravitelj v bohinjskem Koprivniku, ki je 1795 vodil po Zoisu organizirano odpravo na Triglavsko pogorje, udeležil pa se je tudi druge istega leta. S tem v zvezi je nastala tudi Vodnikova oda Vršac. Podoben opis tega dogodka je že bil objavljen (J. Rus, 1933; E. F an In- ger , 1983, 6). Manj znan je Ziga Zois kot zoolog in botanik. Doma je gojil in proučeval človeške ribice ter jih razpošiljal različnim interesentom, med njimi tudi K. F. A. Sc h rei ber su na Dunaju. Ohranjeni so Žigovi ornitološki zapiski, seznam rib, ki so jih poznali na Kranjskem, ter seznami botaničnih imen. Pri tem je Ziga marsikje upošteval poleg latinščine ali nemščine še slovenščino. Mimogrede še omenimo, da je Žigov brat Karel, ki je večidel živel na Brdu pri Kranju, sestavil v latinskem, nemškem in slovenskem jeziku seznam rastlin, ki rastejo na Kranjskem. Mnogo zaslug ima tudi Ziga Zois za olepšavo Ljubljane. Na svojem posestvu med današnjo Prešernovo cesto, Rimsko cesto in Igriško ulico je uredil botaničen vrt, ki ga je lahko obiskovalo občinstvo. Pravili so mu Zoisova aleja, pa tudi Zoisov vrt. Nadalje je odkupil ob svoji palači del mestnega obzidja z jarkom. Zid je dal podreti, jarek zasuti in tako pridobljeno zemljišče posaditi z drevjem. Sedaj je Zoisova aleja že davno pozidana, preko nekdanjega obramb- nega jarka pa je speljana Cojzova cesta (R. A n d r e j k a , 1934). Kot osrednjo osebnost slovenskih prosvetljencev so Žigo Zoisa že pri- merno obravnavali slovstveni zgodovinarji. Na dva člana Zoisovega krožka, ki sta s svojim mentorjem sodelovala tudi na naravoslovnem področju, pa le moramo opozoriti. Eden je nam že znani slovenski pesnik Valentin Vod- nik, ki je bil kasneje premeščen v Ljubljano in postal profesor in ravnatelj gimnazije. Pri drugem gre za Jerneja Kopitarja (1780—1841), ki je najprej bil Zoisov tajnik in kot tak zadolžen z mineraloško zbirko. Kasneje je šel Kopitar študirat na Dunaj, kjer je postal cenzor in skriptor v dvorni knjižnici. Slovi kot velik slavist. Korespondenca med Zoisom in Kopi- tarjem v letih 1809—1810 (F. Kidrič, 1939; 1941) odkriva marsikaj mineraloško zanimivega. Kot drugi fevdalci je tudi Ziga Zois grenko občutil poseganje jožefinske absolutistične "države v njihove privilegije. V letih 1781 do 1783 se je Zois zapletel v spor s podložniki gospostva Brdo pri Kranju. Kmetje so se pritožili na dvor. Ko se z Zoisom niso mogli sporazumeti in niso več prišli na tlako, je intervenirala vojska. Novica o izbruhu velike francoske revolucije je Zoisa pretresla. Postal je popustljiv do podložnikov (J. Zonta r, 1954; 1956). Ko so Francozi 1797 in 1805 začasno zasedli Ljubljano in po svojem ponovnem prihodu ustanovili Ilirske province (1809—1814) s sedežem v Ljubljani, je 24 Ernest Faninger 2 i g a Zois ostal zvest Avstriji. To pa ni motilo francoskih dostojanstvenikov in znanstvenikov, kot npr. maršala Marmonta in Charlesa Nodiera, da ne bi zahajali v njegovo hišo, ki je še naprej ostala središče duhovne kulture. Gotovo se je Zois čutil hvaležnega stari vladarski hiši za še mlado plemiško diplomo, na drugi strani pa se od plemstva v Ilirskih provincah tako ni moglo pričakovati, da bi bilo naklonjeno upravi, ki je deloma odpravila fevdalni sistem. Poleg tega so Zoisa prizadele še francoske kontribucije (Allgemeine Deutsche Biographie, 1900,404; F. Kidrič, 1939,37; F. X. J. Richter, 1920, 16—17). Tudi po odhodu Francozov se je gmotni položaj 2 i g e Zoisa vidno slabšal. 2e od konca prejšnjega stoletja je bil zaradi ohromelosti nog navezan na bolniški voziček. Tik pred smrtjo je 2 i g a predal podjetje in premoženje nečaku Karlu (1775—1836). Umrl je 9. novembra 1819. Slovesno ga je pokopal škof Avguštin Gruber na starem ljubljanskem pokopališču pri Sv. Krištofu. Ko so v začetku dvajsetega stoletja to pokopališče opustili, so Zoisovo nagrobno ploščo vzidali na dvoriščni strani palače, v kateri je mecen umrl. Danes počivajo Žigovi posmrtni ostanki bržkone na 2alah, kjer je nagrobnik Karla Zoisa (1775—1836). Tudi ta je nekoč stal na starem ljubljanskem pokopališču. Zoisova obeležja v Ljubljani Kdor si želi danes ogledati Zoisova obeležja v Ljubljani, naj najprej poišče Zoisovo palačo na Bregu 22. Levo od glavnega vhoda bo videl dve plošči. Ena ima napis Zois P. P. MDCCXCVIII, na drugi pa je grb mesta Ljubljane z letnico 1589. Obe plošči so našli na vrtu in ju vzidali na sedanje mesto. Na dvoriščni strani palače zapazimo železno nagrobno ploščo od Zoiso- vega groba na starem ljubljanskem pokopališču. Na Cojzovi cesti stoji poleg palače v obliki piramide zgrajen spomenik z napisom ZOIS. Postavili so ga 1927 2igi Zoisu na čast, predstavlja pa delo arhitekta Jožeta Pleč- nika. Natančnejši podatki o Zoisovi palači so že bili objavljeni (E. Fa- ninger, 1983, si. 2, 3 in 6). Mestni muzej Ljubljana razstavlja bolniški voziček, na katerega je bil Žiga Zois priklenjen svojih zadnjih dvajset let, pa tudi neki mecenov portret, ki ga je naslikal A. Herr lein. Zoisova zbirka mineralov je na ogled v Prirodoslovnem muzeju Slove- nije. Poleg zbirke je bronast doprsni kip njenega bivšega lastnika. Odkrili so ga 1971, ko so slavili stopetdesetletnico prvega muzeja na Slovenskem, namreč Deželnega muzeja v Ljubljani, iz katerega so kasneje nastali po panogah ločeni Narodni, Etnografski in Prirodoslovni muzej. Kip Žige Zoisa je delo akademske kiparke Dore Novšak. Na pokopališču Zale stoji nagrobnik Karla Zoisa (1775—1836). Naročila ga je v bivši železolivarni v Dvoru pri Žužemberku njegova soproga Serafi- na, ki je bila kasneje tudi pokopana pri svojem soprogu. Drugi napisi na nagrobniku kot tudi na poleg ležeči kamniti nagrobni plošči se nanašajo na sorodstvo. ?Aga baron Zois pl. Edelstein 25 Epilog Ko je C. Wurzbach (1891, 241) pisal biografijo Žige Zoisa, se je vprašal, kje le stoji spomenik tega zaslužnega moža. Danes bi mu lahko zadovoljivo odgovorili. To sta kamnit spomenik ob Zoisovi palači v Ljub- ljani in bronasti doprsni kip v Prirodoslovnom muzeju Slovenije. Zahvala Najlepše se zahvaljujem Emi U m e k , ravnateljici Arhiva SRS v Ljublja- ni, za transkripcijo nekaterih tekstov, prav tako Titi Kovač-Artemis iz Aten za citirano osebno sporočilo. Literatur Allgemeine Deutsche Biographie, 1900, Fünfundvierzigster Band, Verlag von Duncker & Humbolt, Leipzig. Andrej ka, R. 1934, Kje so bili Zoisovi vrtovi? Glasnik muzejskega društva za Slovenijo, Letnik XV ,Zvezek 1—4, 107—115, Ljubljana. Bajuk, M. 1930, Vodnik po ljubljanskih pokopališčih. Ljubljana. Belar, A. 1894, Freiherr Sigismund Zois' Briefe mineralogischen Inhalts. Mittheilungen des Museal Vereins für Krain, Siebenter Jahrgang, Zweite Abteilung: Naturkundlicher Theil, 120—134, Laibach. Bufón, Z. 1971, Naravoslovje v slovenskem narodnem prebujanju. Zbornik za zgodovino naravoslovja in tehnike, I, 16—77, Ljubljana. Faninger, E. 1983, Baron Žiga Zois in njegova zbirka mineralov. SCOPOLIA, No 6, 1—32, Ljubljana. F i c h t e 1, von J. E. 1794, Mineralogische Aufsätze. Wien. (Loc. cit. Rus, J. 1933: 96). H i n t z e , C. 1897, Handbuch der Mineralogie. Zweiter Band, Leipzig. Kidrič, F. 1939, Zoisova korespondenca 1808—1809. Korespondence pomembnih Slovencev 1. Izdala Akademija znanosti in'umetnosti v Ljubljani. K i d r i č , F. 1941, Zoisova korespondenca 1809—1810. Korespondence pomembnih Slovencev 2. Izdala Akademija znanosti in umetnosti v Ljubljani. Laibacher Wochenblatt, Nro. XXIX. 1807: Nachrichten von der in Dorfe Vir bey Sittich vorkommenden Fischart. Legiša, L. & G s p a n , A. 1956, Zgodovina slovenskega slovstva, I. Ljubljana. M e i X n e r , H. 1952, Entdeckung, Wiederauffindung und neue Beobachtungen am Zoisit-Zirkon-Vorkommen von der »Prickler-Halt«, Saualpe, Kärnten. Berg- und Hüttenmännische Monatshefte. 97 (11). 205—210, Springer Verlag, Wien. Mohorič, I. 1969, Dva tisoč let železarstva na Gorenjskem. Prva knjiga. Mladinska knjiga, Ljubljana. Moli, von C. E. 1805, Annalen der Berg- und Hüttenkunde. 4. Band, München. M ü 11 n e r, A. 1898, Die Zukunft der Stadt Laibach. ARGO, VI. Jahrgang, Laibach. Richter, F., X., J., 1820, Sigmund Zois, Freyherr v. Edelstein. 1—22, (Ljubljana). Rus, J. 1933, Triglav v herojski dobi geološke vede. Geografski vestnik, 9 (1—4), 94—106, Ljubljana. Wolle, H. 1984, Sigmund Freiherr Zois von Edelstein. Die Eisenblüte, Jahrgang 5 NF, Nummer 12, Graz. Wurzbach, von C. 1891, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Sechzigster Theil. Wien. Zeitschrift der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft, 1976, Jahrgang 25, Heft 1, Idar-Oberstein. Z o n t a r, J. 1954, Neznana pisma Žige Zoisa. Kronika, Časopis za slovensko krajevno zgodovino. Letnik II, Zvezek 3, 188—191, Ljubljana. Z o n t a r, J. 1956, Upor podložnikov gospostva Brdo pri Kranju v letih 1781 do 1783. Kronika, Časopis za slovensko krajevno zgodovino, IV. letnik, 1. številka, 24—29, Ljubljana.