Vereinigte WWW Laibacher ZeiMg. Gedruckt bei Ignaz«Aloys Edlen v. Kleinmayr. Freitag den 14. November 1817. I tt n l a n d. Grät z. N -"l m d. Abends ward im ständischen Nedou-«nsaale eln masktrter Ball veranstaltet, wel-cder durch den huldreichsten Besuch Ibrer Mazestäten des Kaisers und der Kaiserinn, rann des Kronprinzen und des Erzherzogs ^ohann kal^erl. Hoheiten und durch die ver-anstaltetcn herrlichen Festlichkeiten zu einer Als Ihre Majestäten mit yttr-^s.^^.c'-^ Begleitung in den ^aal ^et n"^ aann em E,nzug von mekr als qo «n/„ ' Bürgern und Bürgerinnen in chrem ^." me, und stellte sich vor den Majestä^^n- elnem ^albfreise a«s. Gn Bür^r «nd e" ne Burqerlnn, der >5aber der k. k prioN Kammfabrik, Hr. Straffinger und seine Frm,' traten mit d^n von Seite der Bürqcr Wr Se. Majestät den Kaiftr und von jener der Bürgerinnen für 3bre Majestät die Kaiserinn bestimmten ehrfurchlsooNen Andenken vor, nnd überreichten solche dem erhabenen Kaiser-faare mit folgenden kurzen Anreden: An Se. Majestät den Kaiser. „Euer Majestät! wenn treue Kinder iß» rem geliebten Vater etwas zum Feste bringen , so sind ihm die Proben ihres Fleißes das angenehmste Geschenk, und er nimmt auch das kleinste Geschenk mit Güte auf. Ich hoffe es, u„d meine Mitbürger mit mir, daß Euer Majestät dieses Andenken mit vä« terlichen Wohlgefallen aufnehmen werden " Das Andenken bestand ans einem mit rothen Sammt ansgcschlagcnen Kästchen, mit Proben und kleinen Produkten der hiesigen Fabriken und vorzüglichen Manufakturen. Das Schildchen auf dem Deckel enthielt die graoirte Allf'christ: „Dem Vater und Vorbild aller Bürger-tuiend, Franz'.Küfer von Oesterreich, die Bürger von Gratz." " ^ An Ihre Majestät die Kaiserinn. "V" '?"estat! Unsere Kaiserinn und Landesfrau kennen nnd lieben das Leben der Burgerinnen unb Hausfrauen. Die Bürs gerinnen und Hausfrauen von GrHtz wollen Ihrer Majestät in Ehrfurcht dieses Andenken überreichen. Es sind Arbeits, Proben aus ihrem häuslichen Kreise, wo Ihre Majestät so innigst geliebt sind " Das mtt blauen Sammt ausgeschlagene Kastchen enthielt in aanz kleinen Formaten und Gebinden, Flachs, ungebleichtes, gebleichtes Garn, Zwirn, gebleichte ungebleichte Leinwand, Hauszeuge, Damaste, und weibliche Arbeiten. Das Schildchen auf dem Deckel enthielt hie Aufschrist: „Der Krone der Frauentugend und edeln Weiblichkeit, Caroline Kaiserinn von Oesters reich, die Bürgerinnen von Grätz." > Es war ein rührender großer Anblick, in diesem Zuge die mehr und minder wohlhabenden Bürger vomHandelsstande bis zum schlichten Handwerker in einer, die Bürger« ehre so wahrhaft ausspreckenden, Eintrackt, und in der kindlichen Vereinigung um den Ällgeliebten Landesoater und seme erhabene Gemahlinn zu sehen. Nachdem nun die Versammlung det Bür-ger und Bürgerinnen paarweise vor deu Allerhöchsten Herrschaften vorüber gezogen, und jede einzelne Ebrfurchtsoezeugung mit huldvollster Herablassung erwiedert sah, eröffne« ten die in der Nationaltracht der Landleute, Winzer, Bergleute und Sennen gekleideten Chöre ihre Einzüge, und stellten sich Avcheit lung für Abtheilung vor den Majestäten auf. Nachdem sie die ebenfalls im heutigen Aufmerksamen enthaltenen Gesänge und Ehöre von Kollmann abgesungen und ihre ländlichen analogen Geschenke ehrerbietigst überreicht hatte«, begann unter ländlicher ciqc^s von Odersteyec Hieher gebothener Mu^ik der sictzrische Tanz mit allen Figuren und Wendungen. Ihre Majestäten nahmen diese mit dz.n liebevollsten Eifer ausgeführte Festlichkeit mit gnädigstem Wohlgefallen auf, und wohnten der Wiederhohlung des steyrischen Tanzes auch «n dem anstossenden Theatersaale bei. , Es war ein innigst rührender Anblick, das erlauchteste Kaiserpaar mit der gütigsten Theilnahme der herzlichen Festlichkeit und Fre.lde so gütig nnd wohlwollend durch das frohe Gedränge des Publikums gehen, und jedes Zeichen der Ehrfurcht und Kindlichkeit huldvollst erwiedern zu sehen. . Die Majestäten schenkte« dem Feste die Ehre der Allerhöchsten Gegenwart bis nach Mitternacht., (G. Z^ Wien. Des Ksnig« von Frankreich Majestät, 5a« ben des Hrn. Erzbc^ogs Kronprinzen kaiserl-Hohc't, das Großfreu> des kölligl. Franzö" sischen Ordens der Edren-Legion übersendet, und diese Ordensverleihung mit den Aeusse* rungsn der freundschaftlichsten Gesinnungen begleitet. (W. Z.) T y r o l. Innsbruck, den 5. November. Das am gestrigen Tage eingetretene M« lerhöchste Qamcnssest Ibrer Majeftät unserer aNergnädigsten Kaiserinn und Landesmnt« ter CaroNna Augusta, wncoe hier zn Fnns« brück mil aller der Würde dieses Tagesund der Ergebenheit, Verehrung Und Liebe der Bewehner dieser Stadt für das Durch, laucktigste Kaiserhaus angemessenen Feyer« lichkcit begangen. Schon mit Sonnenau'aangHerkündete der Donner der Kanonen den Anbruch des hoch« zufeyerudeu Tages; um die lote Vormittags-stunve versammelten sich sämmtliche. Civil-und Militär^Authyritäten, der Adel und Bewohner dieser Stadt in der Hauptpfarrkirche zu einem feyerlichen Gottesdienste, um für das Wobl und beglückende Er^ltung des erhabenen Kaiserhauses dic Gebclhe zu denl Allmäch« tigen zu bringen, und in elnem vereinten z Gott dich loben wir, die Gefühle des Dan, kes ar.sznsprcchen. Während diesem snter seinen Befehlen, und nichts zetgt von bevorstehenden kriegerischen Operationen ans nirgend einem Punkte der Linie. (W. Z.) ^ G r 0 ß b r i t a n n i e n kapitain HaÄ ist aus Ostindien über See zu Falmouth mit Depeschen des Marquis v. Hastings angekommen . nach welchen die Ma« ratten plötzlich Feindseligkeiten qegen Großbritannien begonnen haben. CavitainHall kommt eigentlich von Calcutta; als eraherzu Madras an das Land stieg, gab ihm der Gouverneur Elliot auch Depeschen über ei« nen Bruch mit dem Peis^wa mit. Der brit-tische Resident zuPoonah,Hr. Elphinstone, argwohnte schon la„?e die Absichten des Peish» wä Also bemächtigte er sich gleich bei Ausbruch der Feindseligkeiten seiner Person, und ließ chn bewachen. Der Krieg begann eigentlich in der Provinz Cuttac, nnd die La, d eKommullikation zwischen -Madras und Ca'cutta war drei Wochen lang unterbro-cben. Der Anführer der Maratten im Geck blech d?s Peifvwa ist der bekannte Trimbuk" ?ee. Man erwartete täglich Anzeige, da^ Scindiab und Meer- Khan sich gegen Großbritannien erklärt hätten. Von Holkar hat-le man keine Nachricht. Der Marquis v. Hastwgs^und Hr Elliot, wollten "H zu ib-rrr Verfuaung stehende Truppen in das Feld Men. (d;r John Malcolm wird die Armee von Madras, General Martingase die in Cuts tac, und der Marquis v Hastings sclbst, die Armes von Bengale« kommandiren. Aus^ serdem hatte man ein betrachiliches Corps in die Provinz Tanjore schicke» mü'se'! , um allfrühreciftbe Bewegungen, die sich dort gezeigt , zu unterdrücken. Man clfährt nun , daß Brittisihe Trup-, pen am 8. Mai in Poonah ciligernc5t smd und den Peislnva gezwungen haben, die ihm vorgelegten Bedingungen enlzngchen, und drei seiner Hauptfestnngen zu üdcrlicfern. Nord» Ä n» e r i k a. Hinsichtlich des Benehmens, welches Nme« rifa bei dem Aufstande der Opanischö'l Ko< lonien gegen ihr Mutterland zu beobachten hat, mackt das Georgia Journal unter andern die Bemerkung: „Die Daz'vischenfunft der verbündeten Mächte hei den Zwistigkeite» zwischen Spanien und Portugal, w-lckc die Letztern durch ihreil Einfall auf die Besitzun. gen der Erstcrn ild Süd Amerika veranlaßten, mag den verewigten Staaten zeigen, was ihnen bevorstände, wenn sie die Gack« der Spanischen Kolonien gegen das Mutterland verfechten wollten. Die unausbleibliche Folge wäre ein Krieg von ganz Europagegen uns. Es ist bekannt, daß mau in Florida erwartet, (spanischer Seits an die Amerikanischen Staaten zur Entschädigung frühe« rer Verletzungen abgetreten zu werden; und die angstliche Sorgfalt, mit welcher unsere Regierung unsere' Bürger abhalten will, an Mac, Gregors Einfall Theil zu nehmen, beweist, daß auch sie darauf rechnet." Alle Berichte aus Amerika stimme., darin überein, daß die freundschaftlichsten Gesinnungen gegen GroßbritHMl en immer mehr und mehr die Regierung von Nor.d-,'A rerika beseelten. Vorurtbeile haben den richtigern Ansichten von dem wahre», Interesse beider Völker Platz gemacht, und man hat Gi und zu glauben, daß alle Unterhandlungen zwi« schen beiden Regierungen sich zu gegenseitiger Zufriedenheit endigen werden. (W. 3 ) Wechsel Cours in Wien am 7. November isi7 Conventio