Freptag den 2. Iuny 1826. , Etwas über Hahncmann und Homöopathie. *) Von einem jungen vaterländischen Arzte , Hrn. Paul v. Valogh, der Gelestenheü l)^tte, Hahnemanns persönliche Bekanntschaft zu machen. ^err Hofrath Hahnemann, üefsen 3ehre jetzt nicht Nur in Deutschland, sondern auch in ander,, Ländern/ und nahmentlich in Rußlaüd und Il^lien, allgemeines Aufsehen erregt, ist ein verehrnügSwurbiger Greis, von tleiner, magerer Scainr. Obwohl über 70 Iah« alt, genießt er doch tzer besten und frischesten Gesund» heit. Seine freundlichen und heitern Gesichtszüge neh-Men auf den erste» Blick ein. Sein einfaches , huma» nej, ansprnchloses Wesen; sein cheilnehmendei, gut. müthiaes Humf.issentie Gtlehrsamteit; ftin erstaunlicher Neobachlungsgeist; sein unter so vie, len Stürmel, uneriliüdeter Eifer für das Wohl der Menschheit; seine gediegene, lehrreiche Colwersalion, sind Eigenschaften, die Bewunderung und die größte Hochachtung verdienen. Man hatte Unrecht, wenn man lhn ausseifen, manchmahl leidenschafllichen Angriffen auf die bisherige Heilmethode und ihre Befolger be» Urtheile, wollte. Wenn man die uielen ungerechten Ver» leumoul'gen, buiern Verspottungen, Schmähungen, Verfolgungen des berühmten Mannes, und die feind» selige, verächtliche Behandlung seiner Lehve und ihrer Anhänger — was noch bis auf den heutigen Tag fortdauert — bedenkt, sindet man es verzeihlich, wenn »r, i.m Bewußtseyn seines Rechts, manchmahl von sei- "j, Aus dem Preßburger Untnhaltung,öblatt. nem Eifer hing«liss»n wurde. Hingegen steht jetzt der große Mann d Schaluppen-Lieutenant, im Jahre »754 Schiffs, Lieutenant, z6 Jahre nachher Capitän, »5 Jahre darauf Brigadier, im Jahre »790 General-Major, im Jahr« ,797 General. Lieutenant, und endlich im Jahr« »6i5, als gijähriger Greis, Ge« neial, Capilän , in welcher Eigenschaft er am 5. Jänner starb, nachdem er g3 Jahre gedient. Vor 60 Jahren hatte er sich schon gegen die Raubstaaten ausgezeichnet. Im Jahre »779 würd« er President des dießseitigeu Calaoriens, wo man mit feiner Verwaltung sehr wohl zufrieden war. Zeh» Jahrs spaier ehielt erde» ^tait» haltevposten vo?l MeijUia, wo er den durch das E^b^» ben Biliuchtheiligten so grußminhige llntersiül^ungen zukomml-n ließ, daß er im Jahre i6uo, als er nach Palermo berufe« wurde, sich das Geld zur Reife borgo si.; fur^ou Asse Aomiral Liefkenshöek über ^000 ft.; für Aomiral Enkhuizen über 5ooo st. u. s. w. Für einenVicekönig gab jemand folgende Artikel: zwey L.'ii Weihen, vier Last Roggen, vier fette Ochsen, acht Ferkel, zwölf Schafe, zme>)Oxhost Wein, vl«r Tonnen Achlgulden-bi«r, zwey Tonnen Butter, looa Pf. Käse, einen Bündel Kleider und einen silbernen Becher. In Alkmaar verkaufte man in einer öffentlichen Auclion für mehr a!S c)0,noa st. Zwiebeln. In derselben Zeit gewan" lemand in A msterdam iu vier Monachen über 60,00c» ß. durch diesen Handel. Wir wollen nur noch einzeln« üulfäNend« Beyspiele von Privatpersonen, die von die« sem Schwindel augesteckr waren, mittheilen, die nicht ohne Interesse seyn werden: Ein Edelmann taufte drey Exemplare von der Sorte der Semper Augüstuj, und gab für ,, von dem er gehölt hatte, baß aufseiuen Beeten tine Tulve blühe, von der er sich ausschließend im Be, siüe glanblt.— „Wein Bruder, wis verl»„qH bewilligt wurde. 2 Jahre darauf besuch« er de„ Bürgermeister, und sah mit Schrecken, daß dieser ihm eine seltene Zwiebel entwendet hatte. Hi«r, über wurde er so »ntriistet, daß er augenblicklich nach Hause lief, seine Stelle, die ihm jährlich taufend Pfund Sterling einbrachte, niederlegte, seinen kostbaren Garlen verwüstete und in die weile Welt lief, ohne je wieder etwas von sich hinen zu lassen. Ein anderer Blumenliebhaber war von der Tulpensucht so besessen, daß «r besorgte, ein Opfer feiner Leidenschaft zu werden, weil er eine in ihrer Art ein« zige Tulpenzwiebel verloren hatte. Diese in der That sehr seltene Zwiebel, derunserTulpenfrelmd eine fast abgöt» tisch« Verehrung bewitS, wurde von einem Wurme ge» stochen. Die Blume zeigte, als sie im Frühling auf» blühte, nicht den Glanz, dasFarbenspielund di« Schön« hell, die siein denvorhergehenden Jahren gehabt hatte, sondern war eine ganz gemeine, ausgeartet« Tulpe. Ihre Krankheit theilte sich bald, wie durch eine gehei» me Sympathie, unserem leidenschaftlichen Tulpenfteun« de mit. Jeder Grab der Verschlimmerung seiner Blume verrieth sich an seinem Kolper und selbst an feinem Geiste, dessen Gesundheitnu? durch die glückliche Wieder» Herstellung seiner Tulpe bewirkt wurde. Jedoch erhielt endlich dieser Handel in Holland zu Ausgange des Jahres 16^7 einen sehr empfindlichen Sioß. DieMißb,'äl,che griffen immer mehr um sich und dke Tulpenwuth brachtezu viele der angesehensten Kaufleute an den Vettelstab. Die Regierung sah sich deßhalbge» nölhigl, diesem Handel, der ein gefährlicher Luxusar« tikel geworden war, durch Gesetze Schranken zu setzen, und annullirte alle über Tulpenzwiebeln geschlossene Contracte, so daß man eine Zwiebel für fünf Pfund Stelling kaufen tonnte, die wenige Wochen vorher f ü nfhundcrt gekostet hatt«. An die Stelle derselben trat aber die Hyacinthenliebhaberey , die besonders um die Mitte.des verflossenen Jahrhunderts zunahm. ----------^» -------- Oeconomijche Nachrichten. Der Grund. und Gerichteherr ThomasGeorz Albrecht macht in den Mittheilungen der k. l. mäh, risch'fchlesischm Gesellschaft zur Beförderung d<< Acker« kaueK ili eine,« Aufsätze eine Erfathrnng h,kannt, welche iligt, wie gul die Erdäpfel unter dem Tüvkenkorn gedeihen. In seinem Gartenbeete, wo früher Erdäpfel, gebaut waren, und das Jahr darauf Türkenkor,, ange. b^ut worden war/ blieben zufällig zwey Erdäpfel zu' rück/die mit dem türkischen Korn aufgingen, mildem fie auch angehäufelt lmd gleich bearbeitet wurden. Das Türkenkern unterschied ssch zwar uon dem übrigen nicht an Höhe des Siammes und Größe der Kolben, aber die Erdäpfel »Ernte von diesen zwey Pflanzen war so ergiebig, daß sie die in demselben Garten-auf der entgegengesetzten Seke nach früherem Türlenkorn besonders gesetzten Erbapfel bey weitem übertraf, denn in jenen zwey Haufen fand man 43 Erdnpfel, und in diesen höch« siens i t in einer Grube. Es scheint, daß bi« Wurzeln des Türkenkorns dem Erdäpfel Keim« die Erde mehr lo, ckern, weil gerade zwischen seinen Wurzeln sich so viele Erdapfel vorfinden lassen."— Herr Albrecht will in diesem Frühjahre Versuche im Großen machen. Dies, rathen wir auch unsern vaterländischen Oconomen. Der Versuch kostet nichts, als den wenigen Samen, denn die Arbeit muß an den Erdäpfeln ohne türkischlm Korn fo, wie mit dem Türken Korn, gleichartig geschehen. Akrostichon an ' " Walle fröhlich delne Erdenwege,, Inn'rer Friede soll stctv mit dir sey!». Lieblich und mit stillem Iaubermöge Heil'ge Liebe deine Pfade weih'n I Einer Maye gleich —im FruhUngZthale— Lächle deine? Unschuld zartes Grün, Mild und freundlich mög-' am sanften Strahle/ Immer deines Lebens Vlume blüh'n! NiehmahlS mög' dein Engel von d>r schweben, Einer schöne»; Stunde gleich' dein Leben!!! — Ad. v. Tschabuschnigg. M i s c e l l e n. Ein englisches Blatt gibt die Beschreibung n'neH ß Sacke Meh!,2oo Fcsser Vier, tc»4 H" Pfauen, 200 Kranich«, 200 junge Ziegen , 200 Hühner, Hoao Tauben , 4000 Kaninchen, 4200 Äncen, 400 Reiher, 2«o Fasane, 5no Rebhühner, ^ooo Schnepfen, Hli« Brachvögel, looc» Buschreihsr, 6ac> Dammhirsche und Rehbocke, »o56 warme Pasteten, Haao kalt«, 1000 Schüsseln verfchie« dener Gelees . ^aoa Schüsseln Backwerk, »1,00« war» me und kalte FladtN» Unter den neuen Anstalten, welche Paris den Fortschritten des Gewerbfleistes verdankt, zeichnet sich einevon Hrn. Baron gegründete große vervollkommnete Backerey mir 40 Ofen und 26 Mühlenw«rk,n aus-, welche durch Dampfund andereVornchuuigen, ähnlich denels, welche in LsnLon bestehen, getrieben werden. Durch den Brand des TheatetsNoyalty zu London hat der Besitzer desselben «inen ungeheuern Vellust erlü» ten; aber auch außer ihm sind mehr als 200 Personen unglücklich geworden, und man nennt einen Schauspie« ler, der für i«M Louisd'or an Perücken, Barten und Schnurbarten dabey verloren hal. Man sagt, die gro« ße Londoner Oper werde «ine Beneftz . Vorstellung fü-r d« Abg,»brKnnt«n geben^ Auflösung Ver Charade in Nr. 20: Jean, n e tt, I ea n ne tt. Gedruckt b«y Ignnz A-l«yS Eolen von. K^ei.nm«yr.