^ SS Areltaa den S. Mi 1878. XVII. Jahrgiug vle ^Narburger Seitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjähria S fl., vierteljährig 1 st. 50 kr; für Sustellung ins Hauß monatlich 1V kr. mit Postversendnng: ganzjährig S st., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Jnsertionsgebühr S kr. pr. Zeile. Pik Atsttzaig lSrkischer Vebitisthtilr u«d die Vttstssang. Marburg, 2. Mai. Die Beftdung BoSliienS, der Herzegowina ,»und verschiedener angrenzender Theile" durch öfterreichisch'unganlche Truppen ist eine sestbe-schlossene Sache und soll als eine ^Maßregel de» Frieden»" durchgeführt werden. Die ^Deutsche Zeitung" wirst dieser Meb dung gegenüber die Frage der VerfassungSmä-bigkeit aus und gelangt zu dem Schlube, es sei zu einer solchen Maßregel die Genehmigung der Delegatioilen ersorderlich. Wir meinen, die Vertretung habe im vorliegenden Falle gar nicht zu genehmigen — iticht, al» wäre die Regie« rung allein berechtigt, sondern, weil die Delegationen das betreffende Recht gar incht besitzen, weil unsere Verfassung die Berivendung der Truppen außerhalb des Reiches i in Frie« den nicht kennt. Das Ariegertlüren und griedenschließen ist verfafsungSgemiib ein Recht des Herrschers. Die Delegationen sind blos ermächtigt, Truppen des stehenden Heeres und Geld zu bewilligen. Wird diese Bewilligung nicht ertheilt, so kann verfassungsgemäß der Krieg nicht erklärt werden. Bei Schaffung der Berjassung hat Niemand an die Verwendung des Heeres außerhalb des Reiches uno iln Frieden gedacht nnd wurde darum auch keine bezllgliche Bestimmung aufgenolnmen. Will die Regierung die Verfassung auslegen, so muß sie auch die obersten Grundsätze der AttSlegungSknnst gelten lassen. Der Charakter unserer Verfassung ist ei,» beschränkender. Das Recht der Truppen« und Geldbeivilligung haben die Wähler Oesterreichs dem Reichsrath, die Wähler Ungarns ihrem Reichstag liberttagcn nnd wurde von diesen Vertretungen zu Gunsten der Delega- tionen auf die Berathung und Beschlußfassung über den gemeinsamen Kriegsvoranschlag vernichtet. Die Erweiterung dieses übertragenen Wirkungskreises durch eine Auslegung der Verfassung dürften wir nur zugeben, wenn dem Sinne der Wählerschaft entsprochen wird. Diese ober sträubt sich gegen die Erweiterung des Bewilligungsrechtes, weil die fragliche Verwen. dung des Heeres auch ihre LeistungSpflicht unberechenbar erhöht, ohne dasür eine Gegen» leistung, eine Vermehrung der Volksrechte oder Vertreterrechte zu bieten. Wird die erwähnte Genehmigung verlangt, dann müssen die Delegationen schon die Vorfrage verneinen, weil die Regierung verfas-sungSgetnäß zu einer solche», Forderung nicht berechtigt ist. Will Andrafsy BoSlnen, die Herzegowina und verschiedene angrenzende Tlzeile besetzen lassen, so muß vorher an die Psorte der Krieg sörmlich erflärt werben — als „Maßregel des Friedens" ist diese Besetz»tng nach Sage der Verfassung wie nach dem Geiste derselben unstatthaft. Franz Wieslhaler. Arbtilsvtrmlllong durch dta Staat. Dr. Pogatschnigg, Stadtrath zu Wiener Neustadt, bespricht in der „Oesterreichische»» Zeitschrift für Verivaltung" die Landstreicherei und das Schul'weseli. Trotz der vielen Gesetze »»ild Verordi»ungeu die wir auf diesem Gelnele besitzen, will die Klage gar »»icht verftulninen daß die Land strcicherei »ncht abnehine, obgleich die Sum»nen i»nmer größer werden, welche die Abschiebung alljährlich verschlingt, daß die Sicherheit des Lebens »»»d Eigentl)n»»tS nicht ge»voni»en l)abe, daß der Beitel frecher denn ie sein Haup erhebe. Woher das koinint ? Ans dem Widerspruche der zwischen den Wandlungen unserer »virth schaftlichen Verhältnisse und unserer Polizeige-etzgebung besteht. In den letzten dreißig Jahren ljat sich in unserm gesammten wirthschastlichen und sozialen Leben ein tiefgreifender Umschwung vollzogen; im Gefolge der mächtigen wirth-chaftlichen Entwicklung sehen wir ein rasches Zmporkommcn zu Reichthutn und Besitz, aus der andern Seite wieder ein riesiges Anfchwellen des Proletariats. Die wiederholten und zum Theile nachhaltigen Krisen zerstörten zahlreiche wirthschaftliche Existenzen, die unter anderen Utnständen sich erhalten haben würden, uirter den dermaligen aber unausweichlich in die Arme des Elends, des Bettelns und der Landstreicherei getrieben worden sind. Dabei bestand die Leistung der Legislative hauptsächlich darin, daß lnan die hergebrachten, verschiedenen Zeiten entsta»n»nenden lAru»»dsätze und Vorschriften der Polizei gegenüber dein Bettel und der Va-gabondage sowohl untereinander als »nit den Anforderungen des konstitutionellen Staats in Einklang brachte Ein neues Prinzip oder eine neue Einrichtung wurde nicht hinzugefügt; man war vielmehr auf dk»n früheren Standpuirkte der einfachen Repreffion stehen geblieben. Derart ohne Nöthignng und Möglichkeit zu einer schöpferischen Initiative in der Richtu»»g einer wirksamen Prävention gelassen u»rd mit ihrer Thätigkeit lediglich auf den eng begre»»zten Kreis der traditionellen Mittel und Mitteichen angewiesen, welche silr »veit einfachere Verhältnisse derechnet »varen, erschien die Verwaltung von vornherein zu de»n erfolglosen Bemühen verurtheilt, mit jenen Maßregeln und Einrich» tungen auch den qualitativ wie quantitativ gesteigerten Ättspriichen einer neuen Zeit gegenüber das Auslangen zu finden. Von größerer Wichtigkeit in dieser Hinsicht ist die Frage, ob und »vie der Eitizelne Arbeit zu finden verittag. Schon i»» getvöhnliche»» Zeit-läuste»', noch viel mehr aber unter der Herrschast allgemeiner wirthschaftlicher Krisen kötmen Uinstältde eintrete»», »velche es außerordentlich A e u i l t I» t o n. MStzt Krollt. ivon Schmied. (Fortsetzung.) ,,Der einfache Bürger durchschaut das geheimste Treiben der Fürsten, und Sie werde»» zugebe»», daß er dadurch »nindesteus einige Befähigung sür die so hoch gehaltene Staatskunst an den Tag legt. Enden Sie de»»n, Dul^ch-laucht, elze Ihre Da»ne zurückkoutt»lt, gebeit Sie mir den von »neinein Herrn Herzog gewünschten Bescheid! Die Reise, die Sie eiumat ausgesprochen habe»», kann ohne beso»»deres Aussehen nicht rückgängig gemacht werde»;. Der Herzog wünscht jedoch, daß Sie dabei die Grenzen oes Landes nicht überschreiten, so,»dern sich aus sein Lai»d' gut Liebenstein begeben, das er zu Ihrer vollständigen Verfügung stellt. Ich hätte diesen Auftrag nicht übernommen, Durchlaucht, wenn ich Nicht die Geivißheit gehabt hätte, »»icht mit einer abschlägigen Antwort zu meinem Herrn und Gebieter zurückzukotntnen." ^Das ist schändlich! Sie haben mich über listet »tnd überfallen", »nurmelte die Herzogin. „Geben Sie »»nr Zeit, »»»ich zu besinnen!" „Bedauere, dem Wunsche »licht entsprechen zu können. Der Entschluß Eurer Durchla»»cht muß sofort gefaßt werden, oh»»e Dazwischen-kunft Ihrer srommen Rathgeber." „Und wenn ich »nich weigerte?" fragte die Fürstin gespannt. „Eure Durchlaucht werden nicht", entgegnete Führer fest. „Sollte es aber geschehen, dann sind Anstalten getroffe»», n»n de»n Willen seiner Durchlaucht Achtung zn verschaffen." .Verstehe ich recht? Sie wollten sich erkühne»», Gewalt a»»zuwenden „Es gefalle Eurer Durchlaucht, sich zu erinnern, daß vor nicht sel^r langer Zeit in eben diese»» Ge»ttächern Maßregeln gegen Seine Dttrchlaucht, »neinei» allergnädigsten Herr»», be-ratyen und beschlossen wordei» sittd, »velche kaum einen andern Rainen verdienen." „Nein, nein", ries die Herzogin außer sich, indeln sie vergel'Uch n»it sich rang, die alte Fassung und Würde wiederzugewinnen, „das geht nicht von Herzog Felix, nicht von »,leine»n Enkel aus! Ich will zu ihm, ich will »nit ihm selber sprechen, sogleich!" „Umnöglich, Durchlaucht", sagte Führer kalt. ^Der Herzog ist zur Jagd nach St. Wendelin geritten. Ich »nuß dara»lf bestehen, den Eiitschluß E»»rer Dtirchlaucht sofort zu erfahren." „Ui»erhört, unerhört! " ries die Greisin lvieder. ..Gewalt des Fürsten gegen die Fürstin!" „Des Fa»nilienoberhaupts gegen ein un-gehorsaines Mitglied der Fa»nilie." „Des Enkels gegen seine Großinutter! das ko»ntt»t nicht aus seinem Herzen; es ist weich und zart gestim»nt, ich kenne es. Sie sind es, der ihn dazu verleitet. O, Sie wissen wohl nicht, »vas das heißt, so gegen eine Mlitter, gegen eine Großmutter zu verfahren!" „Durchlaucht sind im Jrrthnm !" erwiderte Führer »nit Nachdruck. „Gott sei Da»»?, ich weiß, »vas das heißt; deiin ich habe eine Mutter, eine edle, vortreffliche Fra»», die ich liebe und el)re, »nehr als »nein Leben." „Nun", ries die Fürstin hastig, „so denken Sie dieselbe a!» »»»eine Stislle! Was würde diese Mntter, die Sie zu lieben und »n ehnn vorgeben, an »neiner Stelle thun „Ich habe nicht erst nöthig, »nich in Ihre Lage hineinzudenken", entgegnete Führer. „Als ich dieses Staats a»nt übernah»»», geschah es »ttcht nach de»n Wunsche und fast gegen den Willen meiner Mutter. Sie ist von andern Ansichten als ick, sie gehört einem andern Glaubensbekenntnis; an, aber als sie meinen I Willen erkannt, gab sie »»»ir ihren Segen. Die schwer, mitunter geradezu unmöglich machen, Arbeit zu finden. Entweder ist in dem Orte, wo der Erwerbsbeschränkte sich eben aufhält, überhaupt keine Gelegenheil zur Arbeit vorhanden ; manchmal wieder wäre Arbeit da, aber der Betreffende, welcher sie erlangeil möchte, ist bereits durch die anhaltende Roth und Entbehrungen jeder Art so herabgekommen, daß ihn Niemand mehr gern nehmen will; die anderwärts vorhandenen Gelegenheiten können ihm auch nicht zu statten kommen, da er von denselben keine Kunde hat; und wenn ihm zufällig eine solche etwa zu Theil geworden sein sollte, vermag er sie nicht zu verwerthen, weil er entweder keine Mittel besitzt, um sich dahin zu bewegen, oder durch Rücksicht auf Weib und Kind verhindert ist, von dem dermaligen Aufenthaltsorte fich zu entfernen. In solchen Verlegenheiten wendet sich nun der Arme an seine Heimats-, eventuell auch an seine Domizilsgemeinde um augenlilickltche Unterstützung. In der Mehrzahl der Fälle wird er jedoch, wenn er nicht etwa wie iu Landgemeinden direkt zum Betteln angewiesen wird, der Antwort gewärtig sein müssen : „Ah! du bist ja krästig und arbeitsfähig, du brauchst keine Unterstittzung, suche dir nur durch Arbeit selbst was zu verdienen." Noch einmal macht er jetzt den Versuch, sich Arbeit zu verschaffen, er geht im Orte von Haus zu Haus, er begibt sich in die nächste Nachbarschcist, er spricht bei zehn, zwanzig, dreißig Parteien vor, um überall diesellie Rede zu hören, daß sie Niemanden brauchen. So irrt er arbeitsuchend, und da er doch von etwas leben muß, inzwischen durch Bettel sich sortfristend herum, bis er endlich mit einem Sicherheits-Organe zusammentrifft, von dem er aufgegriffen und entweder der Polizei oder dem Gerichte als Landstreicher eingeliefert wird. Das ist der Lebenslaus so mancher Individuen, welche nicht so weit gekommen wären, wenn sich auf dieser Bahn nach abwärts ihnen irgend^ wo eine rettende Hand gelioten haben wurde. Jeder Berwaltungsbeamte wird es aus seiner Praxis heraus durch den Hinweis aus konkrete Fälle bestätigen können, daß nur ein Theil der Individuen, welche wegen Betteln» und Lalid-streicherei alljährlich abgestrast und abgeschoben werden, wirkliche Arbeitsscheue und unverbesserliche Gewohnheitsbettler gewesen sind; ein nicht unbeträchtlicher Theil darunter waren Solche, welche arbeiten gewollt hätten und Arbeit gesucht haben, deilen es aber nur nicht gelingen wollte, in ehrlicher Arbeit unterzukommen. Äes würde anders fein, wenn das be» stehende System in der Richtung ergänzt werden möchte, daß man ein eigenes Organ schlafe, mittelst welchem die Gesellschaft selbst dem Einzelnen bei seinem Streben für den Fall rettend Bürgersfrau, Eure Durchlaucht, hat von ihrem, Sohne nicht gefordert, daß er seiner Mannesüberzeugung untreu werden follte. Und welche Antwort", fuhr er hierauf im ruhigen Geschäftstone fort, als eben die Dame wieder in das Zimmer trat, „habe ich von der Flirstin zu empfangen?" „Sagen Sie dem Herzog", erwiderte die Fürstin mit zitternder Stimme, „daß ich die liebevolle Sorge des Enkels um meine Gesundheit dankend anerkenne! Ich werde gern seinem Wunsche nachkommen und meinen Ausenthalt auf Schloß Liebenstein nehmen." In stolzen» Ingrimm wendete sie sich ab, indem sie die geballte Faust ans Herz drlicke. Die herbeieilende Dame reichte ihr den Arm und geleitete die Wankende zum Ruhebette. Tief athmend trat Führer auf den Corri-dor und schritt, des Wegs nicht achtend, über denselben in einen Seitengang, der in kürzerer Richtung nach den Gemächern des Herzogs führte. In der Erregung, die das Gespräch in ihm hervorgerufen, beachtete er indessen nicht, daß er an die unrechte Thür gekommen war, und gewahrte es erst, nachdem er eingetreten und sich in dem verlassenen, früher von der Herzogin bewohnten Zimmer erblickte. Schnell besonnen wollte er es durchschreiten, um an der andern Seite seinen Ausgang zu nehmen, als nnter die Arme greisen könnte, als er in Folge eines oder mehrerer der oben bezeichneten Umstände in seinen eigene«» Bemütiungen, Arbeit zu finden, nicht glücklich gewesen sein sollte. Äicht das ^freiwillige und ebensowenig da« Zwanflöarlieitsdaus vermögen allein für diesen Zweck zu genügen. Wir brauchen, um es kurz zu sagen, ein Orgali der ArbeitSnachweisuna und Arbeitsvermittlung, eine Anstalt, welche die Aufgabe hätte, die vorhandenen Arbeitsgelegenheiten in Evidenz zu nehmen, sie periodisch allgemein zu verlautbaren, auf Anfrage invi-duell nachzuweisen und dem Einzelnen die Erlangung von Arbeit zu vermitteln und überhaupt zu erleichtern. Der Verfasser will die Vermittlung der Arbeit weder der Privatspekulation, noch den Vereinen überlassen. Weit eher wäre die Gemeinde berufen, die Sache in die Hand zu nehmen; sie ist eine allgemein verbreitete und dauernde Institution, sie steht unter allen Ver-waltungs-Organen den» Leben am nächsten, sie handhabt die Lokal-Polizei, zu deren Gebiet die sragliche Agende gehört, sie hat zum Theil schon dermalen in der angedeuteten Richtung gewirkt. „Und doch tragen wir Bedenken, den Rath zu geben, daß die Gründung und der Betrieb der von un^ tendirten Anstalt ihr überlasten werde. Aligesehen davon, daß der Kreis der den Gemeinden zur Zeit obliegenden Geschäfte ohnedies weit über das Maß ihrer durchschnittlichen Leistungsfähigkeit hinauSgreift und demnach den bereits vorhandenen Angelegenheiten ohne Schaden für deren Besorgung nicht noch eine neue hinzugefügt werden kann, fehlen bei ihr auch die Gewähren einer gewissenhaften und exakten Führung des Geschäftes So lange man die Selbstvelwaltüng weit weniger als eine Pflicht oder Ausgabe denn vielmehr als eine Freiheit, als ein Recht ansieht, von dem man Gebrauch machen kann oder nicht, so lange man den echten Bürgersinn lediglich nur im Muthe der kühnen Rede und nicht in der beharrlichen, geräuschlosen Arbeit im Dieuste gemeinnütziger Zwecke erblickt, so lange kein Mittel gefunden ist, die rücksichtslose Herrschast der Klassen Interessen im Schöße der Geniein-den einzudämmen, wird jede Agende, welche Arbeit und Opfer heischt und deren Vortheile überhaupt nicht oder nicht in erster Linie den bemittelten Klassen zugute tonimen, ungilnslig beurtheilt, mit Abneigung aufgenommen und nur mit Unlusl und darum ohne den rechten Eifer besorgt werden. Den Agenden der Nachweisung und Vermittlung der Arbeit würde in den Händen der Gemeinde kaum ein besseres Schicksal zu Theil werden, als es die Arniel»-Versorgung täglich erfährt. Es bleibt sonach nur noch jenes universelle , da» Rauschen eines Kleides ihn veranlabte, den Kopf seitwärts zu wenden. Von einem Dtvan, das Antlitz ins Tuch gedrückt, erhob sich rasch eine weibliche Gestalt und that einige Schritte gegen ihn. Er stand Primitiva gegenüber. Seitdem Clemens sie verlassen, hatte sie in einer entsetzlichen Stimmung qualvolle Minuten durchlebt. Es war ihr, als wäre sie im Sturme an Klippen gescheitert und läge nun freund« und hülstos an den öden Strand geschleudert, um langsam zu verschmachten. Ihre Thränen flössen reicher als sonst und unauf-haltsamer, ihr Gemüth war von den» Auber-ordentlichen in ungewöhnlicher Weise erschüttert, ihre sonstige innere Stärke hatte sie verlassen, sie wußte selbst nicht, was sie that, dachte und empfand. Als sie sich besann, fand sie sich in Führer's Armen wieder, das Haupt an feine Brust gelehnt, während sein Mund mit innigem Kusse aus ihrer Stirn haftete. Führer war der erste, der sich wieder zu-recht fand. „Fräulein! Primitiva!" flüsterte er, indem er sie leise schonend von sich dräugte. „Wo sind Sie? Wo ist Ihre Besinnung?" „Verzeihen Siel" ritf sie, indem sie ver^ wirrt und rasch sich aufrichtete und mit der Hand über die Stirn fuhr, als wollte sie Gemeinwesen übrig, dessen Arme überall hinreichen, dessen Organe über den Einfluß der egoistischen Klassen Interessen gestellt sind, die genügende Vorbildung nnd die geschäftliche Schulung besitzen und untereinander in einem fortwährenden und regelmäßigen Verkehre stehen — der Staat. Keines jener Bedenken, die bei den andern Unternehmungssormen sich geltend machen, hätte hier Statt, während gerade diese Verbindung der von uns empfohlenen Anstalt mit der Verwaltung die Vor-theile der Einrichtung sicher und allgemein zugänglich machen würde. Erst in dieser Gestaltung gelänge es, Arbeits-Angebot und Nach-. srage nicht nur innerhlab desselben Produk» tionszweige», sondern innerhalb sämmtlicher Branchen des wirthschastlichen Lebens und selbst zwischen örtlich weit auseinanderliegenden Ge« bieten des Staates in gegenseitige Berührung und damit zur nützlichen Ausgleichung zu bringen." Zur .geschichte des Tages. „Der Allsgleich wird, aller Schwierigkeiten ungeachtet, in einer oder der anderen Form doch zu Stande kommen, weil er eben AU Stande kommen mnß!- schreibt ein Wiener Regierungsblatt. Wir Oesterreicher müssen aber nicht, wenn unfere Abgeordneten nicht wollen. Versassungsgemäß gibt eS wider uns keinen Zwang. Dies wissen unsere Vertreter so genau, wie wir; ist ihr Wille so fest, wie der unsere, dann leuchten sie Allen heim, deren Weisheit zuletzt keinen andern Schluß kennt, als das eiserne „Muß!" Wenn österrelchisch-ungarische Truppen in Bosnren einma rschiren, soll der längst gehegte Plan zur Ausführung kommen und ein itä-lienisches Heer an der Küste Albani-ens landen. Da auch die Türkei nicht ohne Schwertstreich zurückweichen dürfte, so wird Oefterreich'Ungarn im Falle des Einmarsches wohl einer viel größeren Truppenzahl bedürfen, als urfprünglich beantragt worden. Rußland will im RlistungS' und Mordeifer hinter England nicht zurückbleiben. Eln Befehl des Kaisers Alexander ruft außer den bereits gebildeten achtundvierzig Reservebataillonen noch achtundvierzig neue Reservebataillone auf den Kriegs-Schauplatz und soll die Artillerie der Reserve durch drei Brigaden mit 144 Geschützen verstärkt werden. Verimschte Zlachrichte«. (Gesundheitspslege. Gefährliches Kinderspiel.) Ein Spielzeug der Mädchen — jene Halbreisen, durch die sie mit ungläubiger Ausdauer unzähligemale springen — hat eine sich besinnen, daß sie wache und nicht geträumt habe. „Was ist Ihnen begegnet?" fragte Führer. „Reden Sie doch! Sie sind bleich, als hätten Sie einen Geist gesehen." „Einen Geist", erwiderte sie, „ja, ich habe ein Gespenst gesehen, das Gespenst meiner Zu» kunst! Verzeihen Sie meiner Schwäche! ^ch habe lange genug Zeit gehabt, mein Schicksal vorherzusehen und mich daraus vorzubereiten — es ist thöricht, daß ich seine Ankunst nicht gefaßter zu ertragen vermochte." „Verstehe ich Sie ?" fragte Führer unsicher. „Wollen Sie bestätigen, was das Gerücht auch schon zu mir getragen? Sie wären —" „Ich habe", erwiderte sie mit sichtbarer Anstrengung, „über meine Zukunft entschieden. Baron Clemens von Schroffenstein hat uni meine Hanv gebeten; ich »nuß sie ihm reichen." „Sie müssen, Fräulein?" fragte Führer, wärmer werdend. „So ist es nicht Ihr freier, Entschluß? Aber wer vermöchte es, Sie zwingen?" „Fragen Sie nicht!" war Primitiva's ablehnende Antwort. „Der Augenblick, der mich verwirrte, ist vorüber; ich habe mich selbst wiedergefunden. Gehen Sie, Führer, und fragen Sie mich nicht!" „Wie kann ich", rief Führer noch dringender bedenkliche Seite. Die zehn Jahre alte Tochter de« Webermeisters R. in Berlin litt seit langer Zeit an heftigen Kopsschmerzen. Das Kind fiel häufig in Ohnmacht und zeigte überhaupt zeitweilig eine ganz außergewöhnliche Schwäche. Mehrere Aerzte behandelten dasselbe vergeblich. In der königlichen Klinik erkundigte man sich nach den Zerstreuungen des Mädchens und erfuhr, daß es eine leidenschaftliche Reifenspringerin sei, die es mit jeder Konkurrentin aufnehme und zuweilen hl»ndertmal hintereinander rückwärts und vorwärts springe. In dieser Leidenschast haben nun die Aerzte der KÜnik den Grund für den Krankheitszustand des Kindes gefunden, weil durch das fortwährende Aufwringen auf das Steinpflaster schließlich leichte Gehirnerschütterungen hervorgerufen werden. Sofort verbrannte der Vater des kränklichen Kindes die Reifen und nach einiger Zeit genas die Kleine vollständig. (Krach. Industrielle Auswanderer.) Der „Eilesta" wird aus Bielitz gefchrieben: „Der Befitzer der Wolf'schen Flachsgarn-Spinnerei wird mit Nächstem die hier bestehende Fabrik auflösen und das Domizil derselben nach Rußland verlegen. Dadurch wird eine namhafte Anzahl von Arbeitern beschäftigungslos, ii» der gegenwärtigen kritischen Zeitlage ein doppelt bedauernSwerlheS Ereigniß. Auch von andern bedeutendern Urmen erzählt man, sie hätten die Absicht, ihre respektiven Geschäfte zu veräußern oder auszulassen; die so sehnlichst erhofften bessern Zeiten rücken immer mehr in die Ferne und die Bedrängniß der arbeitenden Klassen dürfte leider noch- weitere Steigerung erfahren." (Krieg und Gefch »ft.) In Triest haben zahlreiche Abschlüsse mit Vollmachtträgern der englischen Kriegsintendanz stattgesunden und handelt stchs namentlich um Lieferungen von Heu nach Gallipoli. (Torpedos.) Die Ausfuhr von Torpedos — auch im zerlegten Zustande — ist über fämmtliche Grenzen Oesterreich-Ungarns verboten worden. ZUarbuttier ^richte. (Sparkaf fe - Ausweis.) Im Monate April wurden von 512 Parteien eingelegt 114.439 st. 61 tl. und von 766 Parteien herausgenommen 128.205 fl. 36 kr. (Einbru ch.) Veim Handelsmann Konrad Vosou in Lotschendorf nächst Sauerbrunn haben unbekannte Strolche das Gitter eines Fensters ausgewogen und Waaren im Werthe von 223 fl. gestohlen. (M a r kt w ef en.) Der Gemeinde St. Anton in W. V. ist die Bewilligung ertheilt worden, jährlich drei Waaren- und Viehmärkte „jetzt, nachdein ich dies von Ihnen gehört, nachdem ich weiß, vaß Sie in diefer Verbindung höchst unglücklich sein werden?" Primitiv« ließ ihm die Hand, nach der er gegriffen, und blickte ihn» voll und groß in die Augen. „Und wenn es so ist, mein Freund, was liegt daran? Sind Sie denn glücklich? Sie schlagen die Augen nieder; ist das Ihre Antwort?" „Was ist Glück?" erwiderte Führer mit schwerem Seuszer. „Wo wird es gesunden? Im Leben gestaltet sich Alles anders, als Hoffnung und Wunsch es gedacht und geträumt „Sie sind nicht glücklich, Friedrich!" sagte Primltiva, indem sie ihn nachdenklich betrachtete. „Auch ich habe davon gehört. Sie haben in Ihrem Hause das nicht gefunden, was Ste erwarteten." „Es ist leider wahr", entgegnete Friedrich gepreßt. „Ich habe bei meiner Frau jene lleber-einstimmung nicht tzesundeti, die ich von ihr hoffen durfte. Doch gebe ich die Hoffnung noch nicht verloren. Ulrike ist jung, sie war neu in den ihr fremden Verhältnissen. Der Neiz der Vergnügungen hat sie verleitet, und vielleicht trage auch ich einen Theil der Schuld und nicht den geringsten. Vielleicht war ich zu sehr von Gefchäften überhäuft, vielleicht abhalten zu dürfen und zwar am S8. April, 22. Juni und 15. September. (Joses Pilz, -j-) Der Buchhalter Herr Joses Pilz ist am Mittwoch Nachmittag seinen Wunden erlegen und findet das Begräbnid heute Nachmittag 5 Uhr statt. Der Verblichene hatte ein Alter von vierzig Jahren erreicht. (W e i n b a u s ch u l e.) Die Deinonstration, welche letzten Samstag im Burgwalde stattfand, war trotz der unsicheren Witterung sehr zahlreich besucht; nicht nur Weinbergbesi^er von Marburg und dessen nächster Umgebung waren erschienen, sondern auch Winzer aus entfern» teren Ortschaften hatten sich den weiten Weg nicht verdrießen lassen. Das zarte Geschlecht war durch eine Repräsentantin wltrdig vertreten. Die Anlage von Rebschulen «urde vorerst im Allgemeinen besprochen und dann die praktische Ausführung vorgenommen, sowie die heurige und vorjährige Nebschulanlage besichtigt. Als besonders interessant und belehrend müssen die über einzelne Punkte angeregten Diskussionen angesehen werden. — Ein Gang durch die herrliche neue Weingarten-Anlage des Burgwaldes gab Gelegenheit, die Anforderungen, welche die durchwegs in reinen Sätzen ange-pflanzten einzelnen Sorten an Lage und Boden stellen, hervorzuheben. — Morgen (4. Mai) wird eine Demonstration über Olist» und Weinbau vorgenommen. Dieselbe hat den Zweck, die wichtigsten Net)sorten bezügUch der Zeit ihres Austriebes zu beurtheilen unter Berücksichtigung des Einflusses, welchen Lage und Boden bedingen. Ferner sollen in der Baumschule die wichtigeren Arbeiten der jetzigen Jahreszeit erklärt und die Frühjahrs-Veredlung gezeigt werden. (Magische Zauberei.) Herr Professor St. Roman, welcher sich auf seiner Durchreise von Italien nach Wien hier befindet, wird »norgen und Sonntag Abends (halb 8 Uhr) im Theater Vorstellungen aus der ^magischen Zauberet geben. Diesem Künstler geht ein sehr guter Ruf voraus und berichtet z. B. dus „Laibacher Tagblatt" über das erste Auftreten: „Das Haus war gut besucht und folgte den Produktionen des Künstlers mit gespanntester Aufmerksamkeit. Aus der Serie der zur Darstellung gebrachten Piecen l)eben wir folgende hervor: Die Wanderung der Kanarienvögel aus einem verschlossenen Becher in den Käsig; die Voraussagung deS Ausschlages einer im Zuschauerräume bestimmten Vlatlseite in einem Bande von schillers Werken; die Auffpießung von fünf im Zuschauerräume gezogenen Spiel-karten aus einen blanken Degen; die Wiedererzeugung verbrannter Gelvnoten; die Produkt tion der magnetisirten Turteltauben; die Ser-virnng vier lebender HauSenten aus einem Tuche; die Verwandlung schwarzer Tinte in hlibe ich »nich ineinem Hause und ihr zu sehr entzogen." „Das ist e^'el, das ist Ihrer würdig, mein Freund", entgegnete Primiliva warm, „und daran erkenne ich Sie. Ja, Sie haben Recht, geben Sie die Hoffnung nicht verloren l Sie werden noch glücklich sein in dieser oder jener Weise; aber Sie werden es, weil Sie es zu sein verdienen, und ich, ich werde auf meinem Lebenswege wenigstens den Trost haben, Sie glücklich zn wissen." „O Primltiva", rief Fichrer bewegt, „waruin hat uns das Leben so lange nicht mehrzusalnmengesllhrtl Warumhaben wir uns erst so spät wiedergesehen! Warum mußte ich erst zu spät erkennen, was Sie mir von der ersten Sekunde an warei,! Warum erfahre ich erst jetzt aus Ihren verhaltenen Worten, aus Ihren Blicken und aus Ihren Thränen, daß auch Sie für mich empfinden!" „Denken Sie nicht mehr daran!" entgegnete Primitiva, ihre Hand aus den seinigen befreiend. „Vergessen Sie für immer, daß es einen Augenblick gab, in welchem ich mich selbst vergessen tonnte!" „Vergessen soll ich, was die schönste Hoffnung, das schönste Glitck meines Daseins bilden würde, wäre es mir erlaubt, darnach die Hand zu erheben? Nei»t, mag auch mein ganzes reines Wasser, belebt von Goldfischen; die Ent» saltung von Nationalitätsfähnchen; Konzert-piecen auf der einfachen Mundharmonika; mimische Darstellung ernster historischer und komischer Charaktere; Metamorphose des „Grafen" im die „Gräfin von Monte-Christo." Jede dieser Piecen wurde exakt ausgeführt, und Herr St. Roman erntete wohlverdienten Beifall. Die Zuschauer haben schon bei der ersten Piece die Ueberzeugung gewonnen, daß sie es nicht mit einem gewöhnlichen routinirten Taschenspieler, sondern mit einer wissenschastlich gebildeten Capacität zu thun haben, die von Seite des österreichischen, russischen, türkischen, dänischen und schwedischen Hofes ehreitvolle Anerkennung erfahren hat." Letzte Post. Oeft-rretch-Ungarn wird von Berlin aus g-drangt, de« Einmarsch in Bosnien, welchen Aadrassy zugestanden, zurThatsach» z» machen. En^and soll der Vforte gerathen haben, der Besetzung Bosniens und der Äer«e-gvVina durch i^sterreichisch-migarische Trap-Pen keinen Widerstand zu leiste» und stch mit einem Proteste zu begnügen. Schweden und DSnemar? wollen im Kalle eines russisch englischen Krigeö neutral bleiben. Bulgarien wird auf AW.vW Mann gebracht. Nom Nüchertisch. Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens. (Jahrgang 187L. 1. Band. Stuttgart, Verlag von H. Schönlein.) Der erste Band dieses Jahrgangs enthält den Ailfang eines RomaneS von Max v. Schlägel: „Gepanzerte Herzen", eine Novelle: «Fritz und Franz" von Adelinde Volkhausen, dann kleine Aussätze über' die französischen Frauen während der Revolution, über den Menschen in den Anfangsstadien der Kultur, üi'er die Spielivuth im achtzehnten Jahrhundert u. dgl. Die „Gepanzerten Herzen" erinnern durch das mysteriös-romantische Kolorit an Einzelnes von Hacklätlder, sind jedoch aus groben Effekt berechnet und sozusagen mit der Holzhacke ae-arbeitet. Die Volks-Scenen, welche der Verfasser derb-realistisch zu gestalten sucht, sind einfach ordinär. Es ist manierirt, wenn einer der Helden niit gepanzertem Herzen, Herr Rotlz-»anf, feistes Gesichts-Ausdruckes wegen mit eitler übelgelaunten Kröte verglichen wird, und gefchmacklos, wenn der Verfasser besagten Roth-lanf, als von „Pindars Oven" die Rede ist „Binder's Moden" verstehen läßt u. s. w. Leben sortan dahinziehen als eine finstere, trostlose Nacht, dieser Augenblick, wird über meinem Haupte stehen wie ein schön leuchtender, nie erlöschender Stern!" „Ja, wie ein Stern", entgegnete Primi-tlva sanst. „Das soll Ihr Angedenken auch für mlch snn l Nicht wahr, das ist ja kein Unrecht, wenn der Wanderer in der Nacht, die ihn um-gibt, nach den Sternen emporblickt, die ihn leit^en dürfen, auch wenn sie ihm unerreichbar „Nun denn", sagte Fijhrer, sich gewaltsam zurückhaltend, „sl) leben Sie wohl! Wir wollen stark sein, Prinritiva, wir wollen einander wür« dig bleiben! Wir gehören uns silr alle Ewigkeit, hienieden aber, für die Zeit, siitd wir ae-schieden l" ^ „Geschieden!" klagte Primitiva mit schlnerz-lichem Tone. „«0 das ist bitter! Ich habe nie geahnt und nie gesuhlt, wie tief diese Empfin. dung in Mir wurzel^ Meine ganze Stärke ist dahin, wenn ich Sie aus meinein Herzen reißen soll." ^ ' (Kortsetzuttg folgt.) Geradezu wohlthuend wirkt dagegen die Novelle „Frid und Franz" durch die natürliche Färbung und vürch daa Einhalten jener SchünheitSlinLe, welche auch der Darsteller de» wirklichen Leben«, der Romanschriftsteller und Novellist, nicht ungestraft überschreitet. Die beiden Studenten und Stubengenossen, welche sich gemeinschaftlich in ihre koquette Nachbarin verlieben, Luischen voll Mutterwitz und Altklugheit, die Frau Professorin mit ihrer heitern, wohlwollenden Lebensauffassung — e» sind lauter liebe Menschen, von deneri man sich nur ungern trennt. Illterellaut ist die in der heutigen Rummer dieser Zeitung fich befindende Glücks.Anzeige von Samuel Heckscher senr. in Hamburg. Diese« Haus hat fich durch seiue prompte und verschwiegene Auszahlung der hier und in der Um-gegen d gewonnenen Beträge einen dermaßen guten »tuf erworben, daß wir Jeden ans dessen heutiges Zn-serat schon an dieser Stelle aufmerksam machen. _ Stadtheatkr i« Marburg. Gamstag den 4. Mai RSVS gibt krotessor 8t. Romso, Svsoos, österreichischer, russischer, türkischtr, dänischer u»d schwcdischer Hofti»nstl«r, auf seinkk Durchreist von Rom, Mailand, Trieft und Laitach eine großartige magische, mimische, phyjioguamische, wie auch musikalische ProdMvll. Sämmtliche Produktionen sind einzig und allein in ihrer Art. Näheres besagen die Tages-Plakate. Kassa-Eröffnung halb 7 Uhr. Anfang halb 8 Uhr. Billcte sind tagSüber an der Theater-kaffe zu haben. _(bv2 Samstag, Sonntag und Montag bV6 von der Gtsellschlisl liVQvr aus Wien. — Anfang halb 8 Uhr. »»i'Itlli'xM kminxlekMl!. 8tanil ösr Kslövinisgvn »m 30. ^prU 1878: (49S Gl«e ebenerdige, hoffeitige Wohnung, bestehend auS 1 Zimmer und Sparherdküche, ist biS 15. Mai zu vermiethen. Anzufragen im Eomptoir d. Bl. (49S Ein Gewölb sammt tleiner Wvhnnng und Küche in der Herrengasse Nr. 27 ist mit 1. Juni zu vergeben. Anzufragen bei 3gn. Kaup._(497 Zu verkaufen: o, Ein viersißiger Vrvoin» dann eine vi^r-siKige gavz zum schließen, beson- ders siir Badefahrgelegenheiten angezeigt. Auskunft im Comptoir d. Bl. PreMume, Preßpolster und anderes anSgescharteteS Eichenholz. Auskunft im Comptoir d. Bl. (498 Ew Bursche im Alter zwischen 18 und 22 Jahren, auSricht« sam, des Lesens und Schreibens kundig, der auch gute Ortskenntnisse besitzt und Verpflegung bei seinen Angehörigen hat, »vird aufgenommen. Adressen sind an die Expedition d. Blattes unter 1,. 1^. Nr. 50 abzugeben.__(504 psvs. Ic. Ic. Ltoiivroionvdwsr, zibt im oi^svsn, soviv im sviuor !c. Ic. k'illall20dsr-Lc>n»mis8är, uv6 Äann übri^sr» V«rH?»vÄtoo, äie Irausrleulläs von äoin ^dlobsQ s«ioos iollixst^sliodtsv 3okll08, bösivlivllxsvoiss öru^vr», ävs ksrrQ LuöZldkItors, vvloksr Qgvk lcur^sm lisiäsv uvä naok äsr dsil. ktsrbo»»Ieramsl»tg am 1. 1873 um 3 Ildr I^aodmittax iv gsiaom 40. l-absQ^adrs von 6»ssor Lr» vock v««räissa»A>.^o>t»It. Str. sssa. (491 Kundmachung. Die mittelst Kundmachung vom 19. März 1378 A. 2419 angeordnete strenge Hunde Eon-tumaz wird mit 1. Mai 1878 hiemit aufgehoben. Die Eigenthümer von Hunden werden jedoch erinnert, ihre Thiere wohl zu beaufstchtigen, weil zu befürchten ist, daß letztere durch die längere Anlegung von Maulkörben biffig geworden find. Auch bleibt die Verpflichtung aufrecht, jede wuthverdächtige Erkrankung eines Hundes sogleich dem Stadtrathe anzuzeigen. Da» Mitnehmen von Hunden in Gast- und Kaffeehäuser und in andere öffentliche Lokalitäten bleibt unbedingt verboten und sind die Gostwirthe und Kaffeefieder bei sonstiger Geldstrafe bis zu 10 st. Oe. W. verpflichtet. Gästen mit Hunden den Eintritt in das Geschäftölokale zu versagen. Die FangtaLe fi»r frei herumlaufende, mit der Gteuermarke nicht versehene Hunde wird wieder auf zwei Gulden Oe. W. herabgesetzt. Vom Stadtrathe Marburg am 30. April 1878. Der Bürgelmeister: Dr. M. Reiser. Re. 41S. > (493 Kundmachung. Aus die Pettauer BezirkSstrahe II. Klaffe kommen pro 1878 200 Kubikmeter Schotter beizustellen. Zur Sicherstellung dieses Schotterbedarfes findet am I>. Mai l. 3. Vormittag 11 Uhr eine Minuendo-Lizitation im hiesigen Amtslokale statt. Die Lizitationsbedingnisse können Hieramts eingesehen lverden. Bezirksausschuß Marburg, 28. April 1878. Der Obmann: Konr. Seidl. aiesssl»»!.«« cker reiii8le »lkilliseke 8»uerdrii«n in Itraulctivjton 6sr ^tbmunxo- uuÄ Vvräauuoxs» aUsQ laeos^ livdsrssits dvstsll» smx>toklöa. (49V Örxavs, vis als (Zetränlc 2U aUsu laeos-oitsu äret- Vvpvt I» bsi ttsrru Klvl» Zu verkaufen: Bereilö noch neuer Einspänner-Fnhr» wagen bei Josef Wurzer, Postgasse Nr. 8. Wohnuug m vermiethen im Hause Nr. 2 am Hauplplatz, lm 2. Stock, bestehend aus 3 Zimmern und 1 Sparherdküche, kann sogleich bezogen werden. Anzufragen bei der Hauseigenthümerin im Hause selbst._(^ Ein Lehrjung, der deutschen und slovemschen Sprache mächtig, wird sogleich in meiner Posamentier-, Band-und Weißwaaren-Handlung ausgenommen. 399)_E I Huberger Eil schiiii ringmchlctts Jimmer im 1. Stocke ist sogleich am Dom« platz Nr. 6 zu beziehen. (299 ^aupt-Ko^inn vv. 37S.000>iIai1c. via Voxvlnna garantlft övsStsat au älv ävr vom Ltaats HamdurK ^xarautirtsn ßrogssu 6s1ä-1.0ttvrlo, in ^slodsr über 8 I»lU. «««,««» »r»rlc visvvvlnnv äiosvr vvrtket>IiMtte» EivI6» I^ottoris, volods plavxsmäss our 91000 I^ooso sutkält, sillä kolxsiiä«: ukmliol» 1 (Asviun vv. 87S.0l)v lilarte, spvo. Ickarlc 2ö0,l)0, 125,000, 80,00, «0,000, 50,000, »mal 40,000 uaÄ SS,000 4mal 80,000 uv6 2b,000 llmal 20,000 unü 1ö,000, 24ma! 12.000 uuÄ 10,000, S7ma1 3000, 6000 uu? 5000, 7«wa1 4000, 8000 uvÄ 2b00, 206m»1 2400, 2000 UQÄ 1500, 412wa» 1200^ 1Lb6ma1 S^v, 300 uaä 250, 30,623mal 200, 175, 150, 133, 124 unü 120, 16,839mal 94, 70, 67, 50, 40 uns 20 «lark unü Icommon «oivks ia vsvig^vQ Illovatsy ili 7 XbtdsilQvKvll Lur «iekvren Lutsodviäuazs. Vis orstv 6svinQ-2isI»uQx ist »mtliob kostKöstvIIt uuä lcostot disreu äas Kau2s OrigiuaUooZ nur 3 (Zulä. 40 ler. 6a8 dalbs OrixiuaUoos uur 1 (Zlulä. 70 lcr. äas viortsi OrixinaUvos nur 85 kr. ullä voräsll äisso vom Staats g^araatirtsv Ori xival -1t0vsv (Icoius vorbotvvsa ?romvs»0Q xezon krankirts Livssuäuvßs ckss öotraxos oäsr svxsQ kostvorsokuss selbst na od 6ev sutlorutsstoo äsxsnüov von mir vsrsaaät. ^s6ör äor Lötdöilißston erkält von mir nsbon ssinem OriAilla1>1.oss auok äon mit llom Ltaats-vapxvv versoltononOrixinal-klan eratis uvä navk stat^vkadtvr ^isdunx? »okort aiv amtlivdo 2isdunFsli»to uvaukzvsoräsrt iuxssar»6t. ^u»»»k1uos u. Vsr»vllüuuzx üer VovlUQAxeläsr vrtolxt von mir Äirolct an äio lotörvssootvn prompt unÄ unter strvnxstsr Vsrsodvio-xsnkolt. (4L3 AW^.ssäv öastvttun^ kann man vintaoU auk DW^vin« ?ostviv2at»lullxskartv oäsr por rseom» DM-manÄirtsn Lrist maokvu. MM^Ickan vonÄv sivd äalior mit tlon ^utträg^sn üsr nakv dsvorstvdsnüon ^iokunx daldor bis «um KS. Ä .1. vsrtrauöllsvoll na Vavquivr unä ^Vooksol'Lomptoir in »«mdurA. .künssst am 3. ^pril ckioss« .kadrs» Katton vivllor mokrorv moinor ln> tsrosssntön äas 6lüok elvn Arit»»-tvn doi mir eu xs- vinnsn. O. 0. Ankündigung. Sehr schöne und billige "HVQlkiUHAlKSS» mit hübscher Aussicht mit 2—5 Zimmern nebst allem Zugehör, nur 10 Minuten von der Stadt. (468 Wo? sagt die Exepdition d. B. sammt Gebäude in dcr Gemtinde Aartschavin, 1 Stunde von Marbur»,, mit Weingarten, trag-baren Obstgarten und Acker isk aus freier Hand um 2500 fl. zu verkaufen. Auskunft beim Eigenthümer M. Gollob, Nr. 33. Verantwortliche Stedaftio», Druck und Verlag von «tduarv Äanschitz in Ein Gewolb in der Herrengaffe, Haus Nr. 16 ist mit I.Juni zu vermiethen. Anzufragen daselbst im 1. Stock. ^«arzurg. ^^ M». '-