MARBURG AMTLICHES ORGAN DES fcriae und Sdiriftleitnac MarbntK ». d. Drau. Badsassc Mr. •. Fernrot: 25-W. 5^* (IBcUct) atiBer Samstac Ist die ScliriftleUiuiK tiur atif FeniriiT Nr. 28-67 srrcicKur. Uovcftnctt ZssArlftca vcrdCB BictalrldteesaiKU. Bei sftmtlidieti AntraKea ist das Rflckporto beinlecm. PostsAedAwlo: Wl« M.808. Oesdilttsstellen Is CItH. Marktplati Nr 12. Feramf Mr 7. tmd ia fettaa. UMartornsM »r t, Pennd Hr. 88. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES 11.8 l»t 1 lUi als Itori M Bcnciprcis (ia v•raa^ raMlkat) ai—atHO KM 2.10 ctas(ftU«8H(ft lai SUelfbaad nzficlidi rorto; feti Atbolea ta der GesfklftssteU« RM 2.10 relaacfcl la.fl Rpf PofttMitaancebUn mad »6 Ksf Zostcll-VtttataacatfvBt im Elazelaraltaa m* itt Portoaaslaaaa nfcaaatet Nr. 4 — 85. Jahrgang Marburg-Draii, Donnerstag, 4« Januar 1945 Einzelpreis 10 Rpf _ ) . Kosaken gegen Sowjetschützen Wlassowtruppen nördlich der Drau - Wachsende Harte der Budapester Kfimpfe Berlin, 3. Januar An der Balkanfront blieb es weiterhin bei örtlichen Kämpfen. Eigeiie Säuberungsaktionen im nordkroatischen Raum standen im Zusammenhang mit den derzeitigen Kämpfen nördlich der Drau auf ungarischem Boden. Dabei brachte ein zur Befreiungsarmee des Generals Wlassow gehörender Kosakenverband der ihm gegenüberstehenden 232. sowjetischen Schützendivision erhebliche Verluste bei. Der geworfene Feind ließ über 200 gezählte Tote und 140 Gefangene zurück. Darüber hinaus vernichteten und erbeuteten die Kosaken 20 Geschütze, 61 Maschinengewehre, Granatwerfer und Panzerbüchsen, 149 Flammenwerfer, mehrere hundert Gewehre und Maschinenpistolen sowie Kraftfahrzeuge, Pferde und große Mengen von Munition, Sprengmitteln und sonstigem Gerät. Wie an der Westfront, nahm auch In Ungarn die Härte der Kämpfe zu. Bei Budapest schlugen deutsche und ungarische truppenregimentsstarke, durch zahlreiche Batterien, Panzer uiid Schlachtflieger unterstützte Angriffe in Gegenstößen und verbissenen Nahkämpfen blutig ab. Den Bmckenkopf westlich der Donau griffen die Bolsche-wisten von Norden und Süden an und erzielten zunächst örtliche Einbrüche. In den späten Nachmittagsstunden war aber durch erfolgreiche Gegenangriffe der Besatzung die alte Hauptkampflinie wieder fest in eigener Hand. Auch von Nordosten und Südosten her griff der Feind die Stadtränder von Budapest an. Hier wurde bei Nacht noch hart gekämpft. Panzerjäger und Flakkanoniere schössen eine Reihe feindlicher Panzer zusammen. Sturmgeschütze brachen imm^ wieder zwischen den Häusertrümmem vor, um die feindlichen Stoßkeile in Flanke oder Rücken zu fassen. Meist aber brachten unsere Grenadiere und Panzergrenadiere mit Handgranaten imd blanker Waffe die Entscheidung. Die in kleinen Gruppen, aber nach einem 8iimyollen\Pla;i kämpfenden. Verteidiger * ließ^ die feindliche Infanterie noch in der Nacht immer wieder ins Verderben rennen. In Abwöir und Gegenstoß wurden erneut fünf feindliche Panzer, sftht Geschütze, zwölf Maschinengewehre imd mehrere mit Munition vollbeladene Lastkraftwagen vernichtet oder erbeutet. Die übrigen Kämpfe in Ungarn hatten im allgemeinen nur .örtlichen Charakter. Das Ringen in den Ardennen Vor neuen/Höhepunkten der Winterschlacht ^ Berlin, 3. Januar Die Winterschlacht in den Ardennen strebt im Gebiet von Bastogne einem neuen Höhepunkt ru. Nach den erfolgreichen Durchbruchskämpfen in den ersten Tagen der zweiten Dezemberhälfte liefen größere Gegenmaßnahmen des Feindes zimächst an der Nordflanke des Einbruchsraumes an. Beiderseits Stavelot erlebte die bereits beim ersten Ansturm stark angeschlagene 1. nordamerikani^ sehe Armee ihren zweiten Aderlaß und hat sich trotz Auffüllung durch rasch herangeführte Verstärkungen seither zu keinen neuen, ins Gewicht fallenden Operationen aufraffen können. Sie vermochte am Dienstag in der Gegend von Monschau nicht einmal den Verlust einiger Höhen an örtlich angreifende Stoßtrupps zu verhindern. In gleichem Maße wie das Ringen an der Nordflanke abflaute, wuchs aber der Druck von Süden, wo die Dritte nordamerikanische Armee immer neue, meist von der Saar abgezogene Kräfte heran- führte. Deutlich zeichnete rtch ihr Versuch ab, die drohende Umklammerung der von imseren Truppen auf Bastogne zurückgeworfenen Verbände zu verhindern, wozu der Gegner alle verfügbaren Kräfte in die Schlacht warf. Wie der Wehrmachtbericht erwähnt, hat der Feind im Großraum von Bastogne zurzeit etwa acht Infanterie- und Panzerdivisionen zusammengeballt. Grob berechnet bedeutet das. daß ztuzeit auf jedes dort eingesetzte nordamerikanische Regiment nur etwa ein Kilometer Frontbreite entfällt. Wie schon an den Vortagen, richteten sich auch am Dienstag die Hauptstöße des Feindes gegen die beiden Frontnasen, die nach wie vor den von Süden zur Stadt führenden Verbindungskorridor bedrohen. Die Angriffe erfolgen zum Teil auch von dem umfaßten Raum aus nach außen Den Anstrengungen d^s Feindes setzten unsere Tninpen harten Widerstand entgegen. In Verteidigung und Gegenemgriff schössen sie in d« beiden ersten Tagen de« neuen Jahres 126 nordamerikanische Panzer ab tmd verhinderten ins Gewicht fallend# Bodengewinne des Gegners, über einige kleinere Dörfer gingen bei Nacht noch die Kämpfe hin und her. Die starke Erhöhung der im heutigen Wehrmachtbericht gemeldeten feindlichen Verluatzahlen in der Winterschlacht gegenüber der letzten zusammenfassenden Meldung vom 21. Dezember ist in erster Linie die Folge des schweren Ringens bei Bastogne. Auch die gegenwärtigen starken Angriffe der Nordamerikaner in Südostbelgien können darüber nicht hinwegtäuschen, daß der Ablauf der Kämpfe im Westen von der Aktivität der deutschen Truppen bestimmt wird, überall, wo der Gegner durch die Winterschlacht im belgisch-luxemburgischen Raum gezwungen wurde, seine Fronten durch Abzug von Kräften zu schwächen, nutzten dies unsere Verbände zu eigenen^ Angriffen aus. RooseTelt soll bekennen Eine Frage nach seinen Kriegszielen dnb Stockholm 3. Janaur Der nordamerÜcanische Senator Way-land Brooks aus Illinois forderte Roose velt auf, der Welt das amerikanische 'Kriegeziel bekanntzugeben Die Frage iet müssig. Roosevelt ist heute weniger dem je in der Lage, klipp und klar sein Kriegsiiel zu nennen, ee sei denn, er würde die Wahrheit «ager und bekennen, daß er das nordamerika nische Volk in den Krieg manövrier' habe, um dem Judentum zur Welthen Schaft zu verhelfen, übrigen hat de Führer in seiner Neuiahrsan5prache ein deutig dargelegt, daß und warum de USA-Präcident kein Kriegszlej hat. Mar kann gespannt sein, ob Roosevelt auf di» Forderung de« Senator« Brooks eingehen wird. Sollte er es tun, so wird er doch nur eine neue Agitationslüqe von «icl geben. Freund gesiern, Feind iieu^e Das Kapitel der Bandenunterstützung durch England I>as Wachberi^gebiet von Banden, f^esäub^rt Blutige Verluste der Banditen — Über 300 zwangsrekrutierte Untersteirer rückgekehrt Hd. Marburg, 3. Januar Im Spätsommer und Herbst 1944 gelang es starken Bandenkräften in das Wachberggebiet im Kreise Rarm einzuziehen. Nach Festsetzung am Wach-berg selbst wurden von den kommunistischen Banditen auch einige Orte besetzt, in denen die OF ihre, die Bol-schewisierung vorbereitende Herrschaft errichtete. großsprecherischen Phrasen wurde dies als erster Schritt zur vollkommenen Beherrschung der gesamten Untersteiermark bezeichnet. Dieser bolschewistische Spuk ist nun endgültig besei^t. Anfang Dezeinber 1944 traten stärkere Kräfte der Polizei, der Wehrmacht und der Wehrmannschaft des Steiri-schen Heimatbundes zur Bereinigung dieses Gebietes an. In wenigen Tagen wurden die Bandengruppen zerschlagen, die Orte Montpreis, Gairach, Drachenburg, Peilenstein und Hörberg von der OF-Herrschaft befreit und von deutschen ET^'mtiviTräften wieder besetzt .Die blutigen Verluste der Banditen waren außerordentlich hoch. Neben 203 geräblten Toten bftim Feind sind mindestens weitere 160 Beuiditen bei diesen Kämpfen gefallen. 53 Gefangene wurden eingebracht und darüberhinaus 17 Bandenunterstützer und OF-Funktionäre festgenommen. 30 von den Banditen gefangen gehaltene Personen wurden befreit. Über 300 zwangsrekrutierte Untersteirer — darunter allein 140 Bergleute — nutzten die bei den Banditen eingetretene Verwirrung aus und kehrten an ihre Wohnorte zurück. Die eigenen Verluste' mit 9 Gefalle-, nen und 28 Verwundeten sind, gemessen an den Erfolgen, genng. Bei dem vergeblichen Versuch der sogenannten XIII. Bandenbrigade, durch einen Angriff am 16. Dezember auf Montpreis diesen Ort zurückzuerobern, wurden dieser Bandengruppe weitere hohe Verluste zugefügt. 82 tote Banditen blieben liegen. Durch diese erfolgreiche Säuberungsaktion ist das gesamte Wachberggebiet, das einige Monate besonders stark unter dem Bandenterror zu leiden hatte, endgültig wieder bereiiügt worden. Der Kampf gegen die kommunistischen OF-Banditen in der Untersteiermark geht mit unerbittlicher Härte bis zu ihrer restlosen Vernichtung weiter. Brennende Lager in Antwerpen und Lüttich London spricht vom Sperrfeuer der deutschen Femwaffen — Getroffener Feindnachschub Der ständige Fernwaffenbeschuß veranlaßt den englischen Nachrichtendienst zu der Erklärung, daß die Deutschen jetzt den Punkt erreicht haben, der die anglo-amerikanischen Kriegsanstrengungen ernsthait gefährden kann. Ein englischer Kriegskorrespondent meldet, daß ein wahres Sperrfeuer deutscher V-Waffen gegen den amerikanischen Nachschub eingesetzt habe und diesen ^rheblich zu stören vermochte. PK Im Westen, Anfang Januar Antwerpen imd Lüttich liegen, wie der deutsche Wehrmachtbericht immer wieder bekannt gibt, neben London und Südengland unter dem Feuer der deutschen Fernwaffen. Antwerpen ist der ■ Hafen, Lüttich Knotenpunkt und Uro-schlagstelle des anglo-amerikanischen Nachschubs. Sie sind es zwangsläufig, denn dort befinden sich die großen Lagerhallen, in denen Depots angelegt werden können, die Reparaturwerkstätten und Verschiebebahnhöfe, nur dort kann die Verwaltung und Verteilung organisiert werden. Als die Amerikaner die Invasion vorzubereiten begannen, haben sie aus ihrer kaufmännischen Grundeinstellung heraus dieses Unternehmen gut durchkalkuliert. Sie schätzten ab, wie-* viele Flugzeuge, wieviele Panzer, wieviele Geschütze und Divisionen notwendig seien, um die deutsche Wehrmacht zu überrennen. Sie Investierten das entsprechende an Material, Geld und Arbeitskraft in einer imgeheuren Aufrüstung. Sie investierten soviel, daß sie in ihrer Rechnung vollkommen sicher zu. sein vermeinten. Sieht man einmal ganz ab von der Tapferkeit des -deutschen Soldaten und der Abwehrbereitschaft des ganzen Volkes, so zeigt die oben wiedergegebene Meldung, den ersten, schweren, überraschend aufgetretenen Unsicherheitsfaktor der feindlichen Kalkulation. ,,Der^ feindliche Nachschub erheblich gestört", das ist die Wirkung von V 2. Wer an der Normandiefront war. weiß, was es heißt, wenn der Nachschub gestört ist Den Briten und Nordamerika-nem kam es damals nicht darauf an, die kleinen französischen Städte, wie zum Beispiel Falaise, vollständig in Trümmer zu legen, sondern darauf, durch die Trümmer die Straßen zu versperren. Sie zerschlugen das französische Bahnnetz. Am meisten aber hatte der Landser unter der fortgesetzten Bedrohung durch die feindlichen Jagdbomber zu leiden, di^ sich mit geradezu sadistischem Vergnügen auf jedes einzelne Fahrzeug, ja auf den einzelnen Kradmelder stürzten und solange mit Stürzen und Schießen nicht aufhörten, bis ^as Fahrzeug verbrannte und der Mann vermutlich nicht mehr lebte. Wehrlos war der Soldat den Jagdbombern ausgeliefert, wenn er einmal von ihnen entdeckt wurde. Da half nur ein indianerschlaues VerhaRen mit vielen Kniffen und Sciilichen, schärfste Beobachtung, geschickte Tamimg, kluges Fahren, ein raffiniertes Aussuchen des des Weges und die Entwickliing eines sicheren Instinktes gegen die Gefahr von oben. Den Kolonnen blieb nur das Dunkel der Nacht, wenn sie sicher die Front erreichen wollten, an der infolge des gestörten Nachschubs oft Munition und Treibstoff knapp waren. Nun ist die Antwort darauf gekommen, dem vom Himmel herabfallenden V 2-GeschoB ist der Feind noch viel wehrloser ausgesetzt, als die deutschen Fahrer den Jagdbombern. Nicht die Tiefe des Waldes schützt ihn, noch das Dunkel der Nacht. Nur auf Zwischenstücken mag ihm das Befahren eines anderen Weges nützen. Antwerpen f läßt sich gar nicht, Lüttich nur schwer ersetzen. Dort gehen jetzt die Depots in Rammen auf, werden Straßen gesperrt, Schienenstränge aufgerissen, Bahnhöfe und Brücken zerstört. ff-Kriegsberichter Frhr.von Wangenheim PansenkMer V-Besckofi dnb Stockholm. 3. Jannar Dm* pausenlose V-Beachnfl auf England, insbesondere London, über dessen vernichtende Auswirkungen trotz schärfster. britischer Zenstinnaßnahmen täglich neue Berichte vorliegen, wird fetzt durch eine Reutermeldung erneut bestätigt, in der zugegeben wird, daß es im Dezember nur drei 24stündige Perioden ohne deutschen V-Beschuß gegen Großbritannien gegeben habe. LuftwHeabflwi» in ItaUen Berlin, 3. Januar An der italienischen Front scho sen im Jahre 1944 deutsche Jäger und Flak-artillerie der Luftwaffe 19^ anglo-ame-rikanische Flugzeuge ab. Durch fliegende Verbände wurden femer 15 Hahdels« schiffe mit 66 500 brt, fünf Zerstörer und Baun Landungselnheiteo versenkt. Be* schädigt wurden weiterhin 101 Handelsschiffe mit 565 000 brt, vier Kreuzer und 22 Landungseinheiten. Flakartillerie der Luftwaffe vernichtete in Erdkämpfen 205 Panzer, zahlreiche Kraftfahrzeuge und Geschützstellungen. Syrien ffflilt sich «nabhingig * ' * Stockhohn, 3. Januar Syrien betrachtet sich jetzt als völlig unabhängiger Staat, erkl&rte der syri* sehe Außenminister in ein'" der türkischen Nachrtchtenagentni gewährteu Unterredung. Die Begehungen Syriens zu Frankreich beruhten auf dem Abkommen, das im November 1943 von General Catrouz im Namen Frankreichs unterzeichnet wnrda. lo diesem Vertrag hatte Frankreich Syrien alle Vorrecht« und Konzessionan iUMrlassen. Dei syrische Auflenminlstar gab bekannt, daß Syrien jetst von allen Aesien Re^ tan G^raucÄ SMcte Osch Bern, Anfang Januar General Stephanos Sarafis. der Anführer der ELAS-Verbände, trägt die Uniform eines englischen Offizier». Seine Tmppen, die gegen Engländer im Kampfe stehen, sind von denselben Engländern mit Waffen und Munition ausgestattet worden. Britannien führt Krieg gegen griechische Truppen und Banden, die es selbst groß gezogen hat. An der Seite der Briten aber kämpfea jene rechtsbü"gerlichen EDES-Verbändti, die in den letzten zwei Jahren der Willkür der ELAS-Banden ausgeliefert waren, sofekn sie nicht durch die deutsche Besatzungstruppe geschützt wurden. Vergeblich hatten die rechtsbürg'erlichen G'uppen die Briten in Kairo gewarnt. England wollte nicht hören. Erst jetzt, seit die ELAS-Verbände den britischen Besatzimgsbehörden lästig wurden, ub-terstützt es die EDES-Verbände und nimmt sie gern als HiTfstouppeii an. Die düsteie Vorgeschiäite der EAM-imd ELAS-Organisationen, sowie die Skrupellosigkeit der Engländer schildert ein sensationeller Bericht der Schweizer Zeitung »Der Bund«: Die Ende 1943 ab-' gehaltenen Wahlen hatten gezeigt, daß Wähler aus kleinbürgerlichen und büi-gerlichen Kreisen zu 80 v. H., sogar teilweise zu 90 bis 92 v. H. für die Ver* treter der demokratischen und liberalen Partei sowie der Rechtsparteien ihre Stimme abgaben. Die Kommunisten hatten damals erkannt, »daß weder der griechische Kleinbürger noch der grie chische Bauer gewillt waren, das politische und soziale Progreunm der kommunistischen EAM zu ihrem eigenen zu machen, sondern daß sie nur eine gegeu die deutschen Besatzungstruppen gerichtete Kampfgemeinschaft eingegangen waren, als sie die ELAS-Partisanen un-terstfitzten. Der Bericht fährt dann wörtlich fort-»Zu jener Zeit begannen EAM und ELAS mit der systematischen Anwendung eigentlicher Terrormethoden gegen weite Volksschichten Gegen die städtische Bevölkerung waren Raub und Mord a\* der Tagesordnung. Die Bauern aber sahen, wie ihre ärmlichen Häuser iu Flammen aufgingen und ihr Vieh verschleppt wurde und all das durch jen« Leute, von denen sie ihre Befreiung erhofft und die sie daher in jeder Hinsicht reichlich unterstützt hatten. Den unmenschlichen Verfolgungen aber waren die Angehörigen der griechischen Polizei und Gendarmerle ausgesetzt. Untei der Beschuldigung der Zusammenarbeit mit den Besatzungstruppen wurden dit Angehörigen dieser Truppen zu Hunderten umgebracht. Nicht viel bessei ging es den Angehörigen des ehemaligen griechischen Offiizerskorps, sofem sie nicht hinter den Stacheldrähten der deutschen und italienischen Konzentrationslager festgehalten waren. »Seil Ende 1943«, «o fährt der Bericht, der aus griechischer Quelle stanunt, fort, »haben „anrüchige Elemente verschiedener Nationalität" Aufnahme in den Reihen der ELAS gefunden. Den Offizieren der regulären griechischen Armee, welche der ELAS beitraten, sind rein technische Aufgaben zugewiesen worden, während die eigentliche Führung der ELAS in den Händen Velu-chiotis lag, der, bevor er sich eigenmächtig den Titel eines Obersten zugelegt, unter dem Namen Efthimiois Klaras *nicht günstig beleumdet war, sein Kesaplics war der Kommunist Theos.« Schon Ende 1943 hatte die Schreckensherrschaft der EAM und ELAS auf dem Lande solches Ausmaß erreicht, daß sich Chefs aer anderen Parteien gezwungen sehen, die griechische Exilregierung in Kairo und die dortigen Vertreter der britischen Regierung, die die ELAS-Verbände mit Waffen ausrüsteten, um Einflußnahme zu bitteu. Durch den ehemaligen Ministerpräsidenten Sofulis waren die Briten dringend gebeten worden, ihre Beziehungen zu der EAM und ELAS gänzlich abzubrechen. Der Bericht verschweigt dann aber, daß die griechische Exilregierung, als die Engländer EAM und ELAS wei-te-hin unterstützten, zur »Lösung« dieser Krise mehrere Vertreter der EAM in ihre Reihen beriefen. Der Darstellung kann auf alle Fälle entnommen werden, daß die Briten trotz Warnung der ihnen nahestehenden griechischen Kreise aus den bürgerlichen Lagern, um deretwillen sie angeblict» heute in Athen zu den Waffen gegriffeij haben, die EAM und ELAS weiterhiw mit Waffen ausrüsteten. Englischerseit* Batte man, wie der Bericht erklärt, de* ELAS als der »kampffreudigsten Orga nisation« die Waffen gegeben. Wie dif heutigen Vorgänge in Athen und seine Umgebung zeigen, war auch diese bri tische Berechnung, auf solchen Um wegen eigenes Blut zu sparen, ein« schwere Fehlrechnung. Eine Fehlspeku lation, deren unausbleibbare Auswir kungen man wohl selbst in Londoi heute noch nicht in vollem Umfanp überblicken kann. *" PK>Kricjib«ricbter Schwari-Aodro (Sek) AnsbDdims ycm Torpcdomehanfkem Toii>edos sind kompliziert bochentwidk'elte Waffen, die besonders ausgebildet* ^)erialkrSfte für Ihre Wartung gebrauchen. In einem Lehrsaal ist ein Tcnr-pedosati autgebaut» an dem die erste Ausbildung der künftigen Torpedome-» duuoiker erfolgt Seite 2 * Nr. 4 * Donnerstag, 4, Jantiar 1945 MARBURGER ZEITUNO Angst vor dem Sieg „Voiksbefreier" fürchten die Zukunft ^|-PK. In Kioatien, Anfang Januar Eigentlich muiite in den Keinen der Banüiten Freuaensuzamung heri'sciien. Die Sowjets sind in aen letzten Moüa-ten aus der russischen Weite über die Karpaten vorgesloijen, haben die Donau überschritten und stehen vor Budapest und an Kroatiens Staatsgrenzen. Tito nimmt in Belgrad Paraden ab und verkündet lautsprecherisch die baldige „Befreiung" Kroatiens. Trotzdem sind die Banden arg bedrückt, Überläufer und glücklich entronnene Gefangene der Banditen be-kundK,ii das einstinxmig. Immer wieder klingen die Vernehmungen in der Feststellung aus, daß sicii besonders noch In den letzten Wochen zahlreiche Banditen ergeben hätten, wenn sie nicht so •treng bewacht wären und wenn die Feind Propaganda ihnen nicht weisgemacht hätte, daß es für sie alle kein Zuiück mehr gäbe, daß sie als Uberläufer der „Okkupatoren" tierisch gequält und dann niedergemetzelt wür- Woher auf einmal diese Bedrücktheit? Woher die Kleingläubigkeit und die gesuiikene Kampfmoral? Die Banditen sind enttäuscht. Sie haben eine andere Behandlung von Seiten d^r Boischewisten und ihrer Kommis-63 re erwartet. Aber mit der Zeit ist es auch in die Bandenschlupfwinkel der entlegensten Bergzüge durchgesickert, wie es den Angehörigen des „Volksbefreiungsheeres" ergeht, denen es gelang, sich mit den bolschewistischen Truppen zu vereinigen. Sie werden nicht für voll genommen, die „Bßii'ciungskämpfer" des Titoheeres. Als Kanonenfutter wurden die bei Belgrad freudestrahlend den Roten entgegenlaufenden Banditen sofort, ohne vorher einer nach ihrer Meinung wohlverdienten Ruhepause mit einem ordentlichen Dach über dem Kopf teilhaft geworden zu sein, in die vorderste Linie geworfen und an den gefährlichsten Stellen eingesetzt. Was hinten blieb, wurde entwaffnet und wie man munkelt, in die Sowjetunion verfrachtet. Also verschickt wie andere Bewoh-nei: des Landes. Und so erging es auch anderen Bandeneinheiten. Dies alles haben die Banditen erfahren. Sie dürfen nicht offen darüber sprechen, doch gibt es wohl keinen „Volksbefreier" mehr, dem sein Schicksal nach dem Sieg nicht bekannt wäre. Sterben für die Sowjetunion oder als gewöhnlicher Zwangsarbeiter irgendwo, fern der eigenen Heimat, unter den schwierigsten Bedingungen ein freudloses Leben fristen, das ihnen geschenkt wird, so lange man sie als Arbeitstiere verw^enden kann. Dabei hat nur der Gedanke an den nahen Sieg den Banditen die Kraft verliehen, alle Beschwerden eines Bandenkrieges zu ertragen, der Unbill der langen V/inter zu trotzen und in ständiger Todesgefahr auszuharren. Immer-wieder ■w.n.den sie von ihren Antreibern, von den Kommissaren und Kornmandanten, in Hinsicht auf den bereits winkenden Sieg zu weiterem Kampfe aufgestachelt und emporgerissen. Und nun erkennen sie die wahre Lage. Sie wurden ausgenützt und werden fails der Tod sie nicht eher erreicht, auch nach dem Sieg weiter ausgenützt, bis an ihr ruhmloses Ende, Von nun an ist der Gedanke an den Sieg stets mit Angst verbunden und sie zittern vor ihm. Denn jetzt sind sie so weit, daß sie den Sieg ihrer Waffen gar nicht mehr wünschen. Sie leben stumm in den Tag hinein und jene, die sich über ihr nutzloses Dasein Gedanken machen, die auch in die Zukunft blik-ken, müssf^n mit Schaudern erkennen, daß sie gewissenlos verführt voirden. Und so mancher von ihnen zieht daraus den einzig richtigen Schluß — er läuft bei der ersten Gelegenheit über und findet so noch im letzten Augenblick zurück ins Leben. -Kriegsberichter Otto Koschltz ' Schwere Kämpfe Im Grossraum vonBasfo||ne Der Feind verlor in der Winteroffensive bisher über 24 000 Gefangene, 1230 Panzer und über 400 Geschütze — Gute Fortschritte in Lothringen — Steigende Heftigkeit der Kämpfe um Budapest Der OKW-Bericht Führerhauptquartier, 3. Januar Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Die 3cnXacht im GroOraum von Ba> stogne dauert unter schweren hm- imd hei wpgenaen Kämpfen an. Der hartnäckig fortgesetzte Versuch der Amerikaner, mit etwa vier Panzer- und ebenso vielen Infanteriedivisionen die deutsche Front westlich Bastogne einzudrücken und unseren Steilungsbogen östlich und südöstlich der Stadt von drei Seiten zu umfassen, brachte dem Feind bei nur geringfügigem Geländegewinn einen neuerlichen Verlust von über 100 Panzern. In der Winterschlacht hat der Gegner nach den jetzt vorliegenden Meldungen insgesamt über 400 Geschütze, 1230 Panzer- und Panzerfahrzeuge und über 24 000 Gefangene eingebüßt. Seine blutigen Verluste überschreiten bereits 50 000 Mann. Die Kämpfe an der Saar und in Ostlothringen nehmen weiter einen günstigen Verlauf. Der Saarbrückenkopf nordwestlich Forbach wurde er" ben Menschen.« Man gab ihm ein Soldatenpferd. Er brauchte nicht in den Sattel zu steigen, man hob ihn hinauf. Und er ritt weite'r, umjubelt wie ein Held, wie ein geliebter König oder wie ein Heiliger. Viele trabten mit bis zum nächsten Dorf. Manche liefen voraus und riefen: »Er kommt! Jean de Werth kommt!« Und vor Nancy und vor Bar und vor Vitry, vor Chalons, Espemay — vor jeder Stadt kamen ihm die Bürgermeister entgegen und das entflammte Volk und die erregten, rotwangigen Mädchen, ja vor allem die Mädchen, und überall gab's» Ehrungen und königliche Essen, und Jan ließ sich nicht nötigen. In La Fere war, als Jan einritt, die ganze Garnison in , Spalier aufgestellt, und der Kommandant, Graf Soissons, dem Jan damals an der Somme das Heer gesprengt hatte, umarmte ihn aut offenem Markte. Sie saflen während des Gelages auf dem Rathaus nebeneinander wie xwei Waffenbrüder, und als man endlich in der Morgenfrühe auseinanderging. brachte Solseone wankend und gerührt Jan, der mit starren, weit i aufgerissenen Augen auf seine Füße i sah, daß sie sich gerade und würdevoll | setzten, bis an sein Schlafgemach, und j Jan brachte ihn wieder bis an das RaV-haustor, vor dem die Fackeln der Lakaien in der grauep Morgenluft dunkel flackerten, und dann kehrten sie wieder zusammen um und standen balancierend vor Jans Tür, indem sie mit großen Armbewegungen die politische und kriegerische Lage lösten Zwischendurch, so oft sie eines Sinnes waren, küßten sie sich. »Jos^ Maria«, sagte Jan^ danach zum Feldprobst, und bemühte sich, wichtig auszusehen wie ein Kanzler, »Jose Maria, sag' einer noch etwas gegen Sois-sonsl Er ist mein Freund! Zackerbom-benundflöh! Wir werden uns nie mehi trennen, imd ich werdfr ihm die Augen zudrücken, und er wird mir diesen Liebesdienst tun Hörst du? Er ist ein goldener Mensch!« Aber am nächsten Mittag, als Jau seiiie Reise fortsetzte, war der Graf noch nicht aufgestanden, und übrigens war Jan schlechter Laune. Kein Wunder, denn er hatte «o viel getrunken wie der selige Dragoner von Breda. Und seine Laune wurde nicht besser, als man jhrn sagte, daß die Reise~ nicht durch Paris, sondern um Paris herumgehe nach Vincennes Er hatte nicht wenig von dem Einzug In Paris erwartet und hatte sich schon eine nette und kurze Rede ausgedacht, die er am Tore halten wollte. So kam ihm die Rolle des Gefange* nen, die er spielen mußte, wieder recht zum Bsnmilts^, als man ihn in dem alten Donjon des Schlosses von Vincennes einquartierte, zwischen fünf Me^ ter dicken Mauern, mit der Aussichl durch Gitterfenster auf Wälle und Kanonen und einen tiefen Graben, in den schwarz das Wasser stand. Jedoch am nächsten Tage schos schickte der König zu ihm und ließ iha sagen, daß er darauf brenne, ihn z< sehen, und es dauerte nicht l^nge, s< kamen Edelleute, um mit ihm zu plau dem, und yie fanden einen netten jovialen Jan, der herablassend di« Schmeicheleien anhörte, mit denen maj sich überbot. Wenn der Weihrauch ihn allzusehr in der Kehle brannte, nahm öj einei\ herzhaften Schluck, indessei Jose Maria emsthaft hinter der vorg© haltenen Hand hüstelte. Die Besuche» gingen fort mit dem Entschluß, in dei Salons das Lob Jans zu singen. Der König, den auch ein paar Wellet dieser Gespräche erreichten, wurd» immer begieriger, Jan zu sehen, un4 endlich faßte er sich ein Herz und fragti Richelieu, ob wohl etwas dagecen zi sagen wäre, wenn er Jan zu sich holei Heße, und als der Kardinal verneint» schickte er einen Wagen mit zwöl Lakaien, die Laternen trugen, in dar Dämmerung nach "Vincennes und lieJ Jan einladen, in den Louvre zu kommen Jan fand einen kleinen, aufgeregten sommerspi ossigen König, der trotz sei ner a^tundzwanzig Jahre wie eS Jüngling aussah, mit unregelmäßigem nichtigem Gesicht. Er saß zusammen gesunken in einem ungeheuren Arm sessel, während der Kardinal hochaul gerichtet, in violetter Seide, majestJ tisch hinter ihm stand. AlA.Ri5tj oivO D{£ HUTTER Ein Brief an den Jüngsten / Von Fritz Fröhling Donnerstag, 4. Januar 1945 * Nr, 4 * Sßlte 3 Die Geschichtsschreiber, lieber Jo-c^;en, sind zumeist rechtschaffene Li-'Uie. Sciiailer Verstand blitzt hiiiier Ihren sciiarfen Brillen, und ihre Armel-fchoner sind von dem Fleiß des Akten-»tudierens redlich verwetzt. Ihre nüchterne Eiiefr^u ist hoffentlich immer iie Sachlichlieit. Und ihre heimliche G'^liebte, mit der \sie das getroue Ge-gpons hin und wieder zu > hintergehen suchen, vielleicht d'is Horz. das hinter den trockenen Daten ui.d Zahlen ungestümer Jahre die Gefahr und die Not und Größe des Lebens spürt. Aber doch werden die Geschicht«-»chreiber, die mit der historischen Treue vermählt und mit der Leiden-»chaft des Herzens heimlich verlobt »ind. nicht sehr zahlreich sein. Da» bedenke, lieber Jochen, wenn du später in den Büchern liest, was unsere Zeit zwar durchlebt und duvchlitten, aber vielleiciit nicht selbst mehr aufgeschrieben hat. r Man hat uns, lieber Junge, so wenig Seit zum Bücherschreiben gelassen. Vor einem brennenden Hause zu philo-»ophlc^ren, statt nach dem Wassereimer lu greifen, geziemt Narren. Weil es 'so oft um uns biannte. hatten wir viel zu löschen, weil wir uns täglich ums Leben schlagen mußten, taugten wir abends nicht immer zu den sanften Künsteft. Weil wir aber wortkarger waren, waren wir Gott weiß nicht Echlechter als andere vor uns. Wer in der Kirche am lautesten betet, hat deshalb noch längst nicht die lauterste Soele. So ist es mit vielen Sachen. Du wirst es erfahren. Wir haben .lieber Jochen, keine Sorge. daß uns die Geschichteschreiber versessen. V/ohl aber, daß sie das eine oder andere übersehen könnten. Ich kann das Lächeln deiner Mutter | nis mehr vergessen, lieber Jochen, als dich der Arzt nach deinem schweren K'^nimen in ihre Arme leßte. Wäh^-end deine Mutter, selbst noch fast ein Kind, jo bitterlange auf ihr erstes Kind war- Aus dem Kulturleben Von Hermarm Eris Busse erscheinen Im Paul-List-Verlag Ei-zählungen „Spiel des Lebens". Der Maler Professor Carl Fahringer in Wien voü^indete sein 70. Lebensjahr. Er ist der Wiederhersteller der Hochkönigsburg im Elsaß. Er hat ferner die Marksburg bei Braubach, d«e einzige unzerstörte Ritterburg am ^ Rhein, restauriert, ferner Burg Grö- ( ditzberg in Schlesien, Schloß Neuen- j Etein in Württemberg, und die Veste j Coburg. Aber auch neue Schloßbauten ! hst Ebhardt in großer Zahl ausgeführt, j ebenso Verwaltungsgebäude >■ und I W ohnhäu ser. ten mußte, brach die Kataetrophe über unsere Siadt herein, die das Antlitz ihret Giebel und Türihe für immer auslöschte. Das Krankenhaus wurde getroffen, während deine Mutter so schwer auf dich wartete. Sie lag ganz still und mädchenhaft' schmal in d^ Kissen. In den Händen hielt sie em kleines Spitzentuch, das sie, als dns Pfeifen und Platzen des rasenden Eisens den engen Kellerraum zu sprengen drohte, in winzige Fetzen zernß. Die schwebten wie Schneeflocken leicht und stumm zur Erde und waren doch in ihrem spielerischen Tanz Boten d°r letzten, fürchterlichen Einsamkeit eine» Menschen. Dann kamst du. Dein erstes seufzendes Verwundern über diese Welt stand wie die leise Verheißung eines kommenden, besseren Morgens in d^m Raum. j Ich kann das Lächeln deiner Mutter nie m?hr vergessen als dich der Arzt dann in ihre Arme legte. Da« Lächeln ging über ihrem vor Schmerz ganz klein gewordenen Gesicht wie Sonne auf. Ich kam damals aus Rußland. Aus dan vereisten Schützengräben am T.^-dogasee Wir hatten viel erlebt. Manches schien uns das Maß des Mö^fli-chen, Erträglichen schon überschritten zu haben. Aber jetzt kamen mir die Tränen. Ich mußte über ein Lächcln weinen. Ich habe mich der Tränen nifht geschämt. Es haben tausend namenlose Mütter di'^ser Z'^it dieses Lächeln, das aus dem tiefsten Schmerz und der süßesten Se-lii';eit kommt, gelächelt. Es l*:t das Lächeln des Lebens selbst, das den Tod überwindet. Vergiß e« nicht. Zwei RStsel i Von FrieiiricA von ScAiller Von Perlen baut sich eine Brücke hoch über einen grauen See; sie baut sich auf im Augenblicke, und achwindelnd Bteigt sie in die Höh'. Der höchaten Srhitte höchste Mastern ziehn unter ihrem Bogen hin, sie selber trug noch keine Lasten und scheint, wie du ihr nahst, lu ili^hn. Sie wird erst mit dem Strom und schwindet, sowie des Wassers Flut' versiegt. So sprich, wo sich die Brücke findet und wer sie künstlich hat gefügt/ Kennst du die Brücke ohne Bogen und ohne Joch von Diamant, die über breiter Ströme Wogen errichtet eines Greises Handf Er baut sie auf in wenig Tagen, gerSuschlos, du bemerkst es kavmi doch kann sie groRe tasten tragen und hat für hundert Wagen Raum. Doch kaum-entfernt der Oreis sich wieder, so h~ipft ein Knabe froh daher; di^r reißt die Brücke eilig nieder, du siehst auch ihre Spur nicht mehr. Münchhtiusen auf der Kanonenkugel Wir belagerten ich weiß nicht mehr welche Stadt, und dem Feldmarschall war ganz erstaunlich viel an genauer Kundschaft gelegen, wie die Sachen in der Festung ständen. Es schien äußerst schwer, ja fast unmöglich, durch alle Vorposten, Wachen imd Festungswerke hineinzugelangen; auch war eben keine tüchtige Persönlichkeit vorhanden, durch die man so etwas glücklich auszurichten hätte hoffen können. Vor Mut und Diensteifer fast ein wenig allzu rasch, stellte ich mich neben eine der größten Kanonen, die soeben nach der Festung abgefeuert ward, und sprang im Hui auf die Kugel in der Absicht, mich in die Festung hineintragen zu lassen. Als ich aber halbweges durch die Luft geritten war, stiegen mir allerlei nicht unerhebliche Bedenklichkeiten zu Kopfe. „Hm", dachte ich, ,.hinein kommst du nun wohl, allein wie hernach sogleich wieder heraus? Und wie kann's dir in der Festung ergehen? Man wird dich als einen Spion erkennen und an den nächsten Galgen hängen. Ein solches Bette der Ehre wollte ich mir denn doch wohl verbitten." Nach diesen und ähnlichen Betrachtungen entschloß ich mich kurz, nahm die glückliche Gelegenheit wahr, als eine Kc>nonenkugel aus der Festung einige Schritte weit von mir vorüber nach unserm Lager flog, sprang von der meinigen auf diese hinüber und k«m, zwar unverrichteler Sache, jedoch wohlbehalten bei den lieben Unsrigen wieder an. Ein anderes Mal wollte ich über einen Morast setzen, der mir anfänglich nicht so breit vorkam, als ich ihn fand, da ich mitten im Sprvmge war. Schwebend in der Luft wendete ich daher wieder um, wo ich hergekommen war, um einen größeren Anlauf zu nehmen. Gleichwohl sprang ich auch zum zweiten Male noch zu kurz und fiel nicht weit vom andern Ufer bis an den Hals in den Morast. Hier hätte ich unfehlbar umkommen müssen, wenn nicht die Stärke meines eigenen Armes mich an meinem eigenen Haarzopfe samt dem Pferde, das ich fest zwischen meine Knie schloß, wieder herausgezogen hätte. I Gottfried August Bärger Treffende Antworten In des Dichters Theodor Fontanes Gegenwart sprach man einmal von den manchmah recht erstaunlichen Leisfun-gen der sogenannten kleinen Leute, womit die f»:.meint waren, die keine hohe Schulbildung haben. „Nun ja", sagte Fontane, „^s kommt nicht so sehr darauf an, woher man kommt, sondern wohin man geht!" Wrangel wurde einst von einem Offizier, d^ wie der Marschall wußte, sehr tapfer war, bericiitet, daß der Offizier zuweilen zu tief ins Glas gucke, was man ihm als großen Fehler ankreiden müsse .Wrangel guckte den Berichterstatter groß an und antwortete: „Ick kenne nur einen Fehler und der ist, weniger tapfer zu sein ,als er es ist!" Kurz vor seinem Tode erklärte Hin-denburg einmal einem Besucher: „Ich weiß, daß Deutschland einmal groß sein wird7 und ich hoffe, daß es sich dann vor der eigenen Größe nicht fürchteo wirdl" , Märchen auf modern Die Mutter erzählte den Kindern Märchen. Sie erzählte gut und anschaulich und ihre liefe, klanj^volle Stimme zau-berie den Kindern Bilder vor. Marmorpaläste und Gärten, Meere und Flüsse, Menschen einer nie bestandenen Zeit und i"uhelos3 Phantasiewesen, die mitternächtlich durch dun'.Je Säie schwebten. Sie eri^ählte ein neues Märchen und die beiden Kinder, Jörg und Margaret, hörten andächtig zu. Es war die Ge-sciüchte eines Soldaten, der in einem einsamen Schloß übernachtete und dem um Mitternacht ein G^'ist erschien. Der Geist gab dem Soldaten zu verstehen er möge ihm folgen und der Sodat — jung und verwegen — zögerte keinen Au^jeablick, der Aufforderung Folge zu leisten. Nachdem sie mehrere Zimmer durchschritten hütten, kamen sie zu einer Wand. Der Geist zeigte auf einen Knopf und als der Soldat auf diesen Knopf d'ückte, öffnete sich die Wand und ein dunkles, kleines Zimmer wurde sichtbar. Das Zimmer war staubig und die Luft roch dumpf und in einer Ecke la^en — blank und Schimmernd — Knochen, auf diese wies der Geist mit einer Gebärde. „Fein", meinte Jörg „Wieso?" fra^e die Mutter erstaunt. Der Geist wollte endlich erlöst sein, darum hatte er den Soldaten in das Zimmer gefi\hrt. Was glaubst du, tat jetzt der Soldat?" » „Ach", entgegnete der Kleine, wohlunterrichtet, ,,er trug die Knochen zur Sammelstelle und bekann dafür drei Kernseifen ..KeUer cSpor/ und lurnen 24 Hütten — 141 50ö Besaciier Der Zweig Austiia des Deutschen Al-p^averexnes hat nunmeiir eine Aufstellung über den Besuch seiner rlütlen im Jahre 1943 herausgebracht. Vcn Erioneruneen an die Schulzeit. Buraiichtip^ile Ciül. Bis 11. Tanuar Imnensee. Ein Farbfüm mit Christine Söderbaum__Carl ^ddatz □□ Me'ropoi-Lichttpltle Cilll. „Musik In Satzbure" mit Wlllv Bireel Lil Da eovcr. D_______ _ Tonüchttflele Deutschi» Hau». Mttau. Bis 4. Januar: „GIQck unterweflr Ein entzückendes Lustsp'") mit Dora Komar. O W. Fischer. □□ AM i L. BEKANNT-MA(pHUNGEN Der Oberfeörftrmsisltr dar Stadt Merkurg-Dr. (Ernährunü^amt). Die bis zum 31. Dezember 1944 befristete Trinkbranntwtinausgab* für den Btadtkreis Marburg, wird bis 12. Januar 1945 verlängert. Die AusRabe er-tolRt iedoch ausschließlich bei der Firma Jo^ef Baumann, Marbure-Dr.. Te-eetthcffstraSe. 9 Der Leiter des ErnährungsamtesI Im Auftraee: N'tzscht. Unser unvereeBlichcr Sohn. Bruder. Nelfc Ferdi Rosmann Obargefreltar ist am 4. Noveiqber 1944. im Alter von 19 lanren. an der Nordfront ffefallen. Marbure-Drau. Cilli. Graz, Aeram. In tiefster Trauer: Franz und Faul« Rasmami, Eltern; Viktor, Leo, dzt. im F., EmÜ, R^'lner, Bräder; HSchfl, Tschamer und alle fibrigen Verwandten. 54 FAMILIEN ANZEIGEN ^ Unser lieber Bruder u. Schwaeer Rudolf Repnik Grenadier kat am 5. Dezember 1944 an der Ostfront den Heldentod ee funden. Ma^bo] e-Dr.. Im Dezember 1944. In tiefei Trauer: Franz. Bruder, Elte und Wida, Schwestern Marcaretfie, Schwä-eerin. Statt eines elQcklichei Wiedersehens, traf uns unermeSlich ha'-t und tiittcr die Nachricht, daß unser unvprgeBlicher. lebensfroher Sohn Hansi Kosem Unteroffiiier am 8. Novembe' 1944. Im Alter von 20 fahren, bei den schweren Kämpfen im Södoi*en sein junees Leben lieB. Die Seelenmesse wird am 8. la-ouai 1945, um halb 7 Uhr. in der Maedalenakirche c^csen. Marburp-Di . im Felde Bad Radein, W-ei., Wiener-Neustadt. Kiosterneubure. Nerkenmarkt, Apatin. im Dezember 1944. In tiefer Trauer: Karl und losefina Kotem, Eltern; Karl, Brudei. dzt. im Felde: Frfada, Schwester. SoBOt iellafc. Schwier; Mauel, ceb. Flacber, Scbwaterio; Erich, Neffe, losaflna lad hifaftori, Nichten. nnd alle fibricco Vcrwand-tn. 12 Unser sonniAr Tunee BOB Obertlgtr Pg. Erwin Jeloscheg HSrer der Ingenlaurschult, In-balier des Infanteriesturmabzei-chenc In Silber fand am 12 November 1944 im AUer von 19 fahren in Un-Kam den Heldentod. Rohitsch. Wien. Brock a. d. OlocknerstraSe Karl und Helene Jelesclicf, Eltern; Aibert lelocche«. Ober-gefreiter. Bruder, dzt. im FeSde; Familien Jcloscneg, lerllsa. Na-gele. LIsner und Zlirotsar. In tiefstem Schmerz sehen wir die traariee Nachricht, daB unser lieber Sohn. Bruder Schwaeer und Onkel Matthias Stumpf Befreiter TrSgar dot Varwun-äetenabzalchans In Schwan mi das Sturmabsalebens In Silber im Alter von 21 Jahren an der Ostfront am 26 Oktober 1944 ecfaüen ist Bad Radeln. Marburg-Dran. den 3\ Tanuai 1945. In tiefer Trauer; Hatthias <tan««raliasc,i u. mehrere junge Hasen zu verkaufen. Drauweiler. Tmmelmanngasse 1. 64-3 Innger guter Wachhund abzugeben. ! Bäckeret Gregoritsch. Marburg-Drau, Lerdorf. 57-3 Meine liebe Gattin, unsere beste Mntter, Fraa Theresia Kratschun •afe. LACH •oadarmoriefeoamtanstattla. hat uns im Gankrankenban* ia Graz, im 43 Lebensiahre. am 27. Dezember 1944. verlassen. Die Beerdigune findet am Donnerstag. den 4. Januar 1945, um 9 Uhr. auf dem Ortsfriedhot in Kerschbach bei Windisch-feistritz statt 38 Kerscbbacb. am 2. Januar 1945. Max Kratscbun. Hptw. d. Gend . Gatte: Karoilna. Ida oad Franzi. Kinder, und alle Verwana-tea. jZU KAUFEN GESUCHT | lltzbsdowanne dringend zu kaufen gesucht. Angebote an die Verw. der „M Z ", unter 1945 19-4 Scballylatten zu kaufen gebucht. Zu-j schriftcn unter ..Schallplatten" an die j ..M. Z.". 47-4 ^ Kaufe oder tausche gui erhaltenen Lie-j gekinderwagen. Tnschr unter .Land-j Wirt" an die M Z. Cilli. 1-4 } Suche Brlefmarkeasammfuniien, sowie Einzelstucke alte Briefe aus Nachlässen usw. zu kaufen Zuschriften unter ..Dringend 8922" an die M. Z. 8922-4 Perfekte Saldo-Kontiitin dringend gesucht. Vorzustellen Marburger Zeitung. Burggasse 2 (Burgcafe). —5 VERSCHlt- DENES Hausmaistsr-EhtMar für unser Geschäftshaus gesucht Der Mann soll in der Lage sein, nebst Handarbeiten Reparaturen aller Ai't durchführen zu können. Die Frau muB eberlalls ga*;ztä-gig zu Aufräumungsarbeiten zur Verfügung stehen. Vorsp''ache beim Versor rungsricg, Marburg. Rathausplat? 2-1.. Direktion. 40-6 ZU VERMIETEN Zlmaier, möbliert, mit 2 Betten, an Ehepaar mit eigener Bettwäsche und Zimmor mit einem Bett an Herrn mit eigener Bettwäsche zu vermieten. — Perkostrafle 19. 36-7 Winti;e N2._ 13. 13-14 Braune Knahen-schuhe tausche gegen Oaniensc'nuhe Nr 38 Cilli, Rin::-straSe 13-1. 14-14 Seid imnaer luffscbrifz-bereit Seite 4 * Nr. 4 * 'Donnerstag, 4. Januar 1V45 marburger zeitung ! Heiinst^iäte Üustdsckou ' Kleine und grosse Freudespender in Cilli Kein Terror bricht sie Mag dei Feind in grausamer Lust di» Herrlichen Kunslstdtlen unserer Heimat fcrnichten, er raubt -unö die Liebe zu nserer Heimat nicht! Welcnes Kind iebte nicnt seine Mutter umso tiefer, te mehr ihr AiiiLiz die Züge des Leide» mtsteilen. Nur inniger, dankbarer hängen wir an diceer Muttei — unserer rleimat. Und giaubt der Feind, er könne ms dadu ch unserem eigenen Wesen mtfremdea, daß er die gxößsn Kultur- i |üter uns zerstört^ Meint er, ei würde ans seelisch heimatlos machen? Er tonnte uns rebarbarisieren? Niemals, } denn all d ese Werke hinabciesunkener : Fahrhunderte, ja eines J-=ihrtaasends, sie ] jprachen zu uns so lebendig, we'il wir j D ihnen zu leetn verstanden; 'weil sie aber alle Zeiten hinweg ewig ver-' ivandte Züge trugen; ewig g'eiche Seilen in unse.en Herzen anschlugen; weil lie nur, weckten, was schon immer in ans war. »War unser Aug' nicht sonnen^ aaft, / Wie könnte es das Licht er-ölicken? / Lag' nicht in uns des Gotles eigne Kraft, / Wie könnt' uns Göttliches Entzücken?« Unsere Begegnung mit diesen Bauten war nur die E weckung der in uns schlummernden Tiefen. Auch die größten Bauwerke, die man einem bar-öarischen Volke schenkte, könnten seine Art nie veredein Es nähme sie Qicht an, sie ständen a's Fremdkö per mitten unter ihm. Der Geist, der sie er-jr.ft, war das Formbildende, das Ent-tcheidende, das wahrhaft Schöpferische. Und dieser Geist kam aus der Seelenvielfalt des deutschen Menschen, kam aus dem Erleben der heimatlichen Landschaft hervor- Der Mensch des Flach Das Amt Frauen der Kreisführung Cilli, das es schon immer als' die vordringlichste Aufgabe betrachtet, den verwundeten Soldaten in Cilli durch eine autopfernde und selbstlose Betreuung einen kleinen Teil des Dankes abzustatten. den die Heimat den tapferen Kämpfern schuldet, hat auch ^ bei der diesjährigen Weihnachtsfeier niemand vergessen und Wehrmännem, Polizei und Gendarmeriebeamten und Wehrmachtange-hörigen das schönste deutsche Fest gestaltet. Am späten Nachmittag des 24. De^ zember hatten sich im weihnachtlich ger schmückten Festsaal an langen, sauber gedeckten Tischen die gehfähigen Verwundeten eingefunden, um hier in kameradschaftlicher Verbimdenheit das Jul-fest zu begehen. Ein Offizier der Wehrmacht begrüßte die verwundeten Kameraden und eine Kindergruppe und Jungmädelschar erfreute ^ sie mit Liedern, Sprüchen und Märchen. Darauf sprach der Vertreter des Kreisführers. Stabsarzt Dr. Karst dankte im^ Namen der reichlich Bescherten Nach der Betreuung der Patienten, die in den Betten bleiben mußten, fand ein geselliges Beisammensein statt. Gäste waren aber diesmal die kleinen Freudespender, die von den Verwundeten mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. Wie glücklich und stolz waren die kleinen Buben und Mädel, daß auch sie den Dank der Heimat für den unentwegten und tapferen Einsatz ' abstatten konnten. Das Symphonieorchester der Stadt Cilli gab vor kurzem im großen Saale des Deutschen Hauses ein Konzert, bei dem auch einige Sänger des Landestheaters Salzburg (Wehrmachtangehönge) mitwirkten. Das aus Ton werken deutscher Meister glücklich gewählte Programm fand bei den vielen Zuhörern viel Beifall. Für den schönen Abend der Entspannung . und Erholung gebührt der D^nk vpr allem den wackeren Musikern, die in ihrer freien Zeit fleißig probten Bei dem Terrorangriff anglo-a merikanischer Luftpiraten auf Marburg, am 27. Dezember ltf44, gaben ihr Leben für Führer imd Volk: FnnKesch Fm», geb. 13. 8. 1880 Janschowetz Matthias, geb. 1. 2. 1900 Jan^liowetz Anna, geb. Beer, geb. 21. 2. 1905 Jansehowetz Josef, geb. 17. 3. 1925 Krois Antonia, geb. Swenschek. geb. 27. 4. 1895 Narath Anton, geb. 2. 3. 1889 Narath Maria, geb. Skei^et, geb. 7. 12. 1895 Planinschek Johann, geb. 15. 5. 1886 Planinschek Maria, geb. 23. 12. 1890 Planinschek Agnes, geb. 7. 12. 1892 Planinschek Anna, geb. 31. 5. 1895 Planinschek Maria, geb. 30. 7. 1930 Teraowsehek Maria, geb. Kreis, geb. 25. 1. 1921 Tomanitsch Maria, geb. 23. 1. 1923 Wasle Maria, Wwe., geb. Horwatb, geb. 17. 6. 1872 Werlitseh Konri'd, geb. 25. 11. 1873 Wiwod Elisabeth, geb. Sdoutz, geh 12. 6. 1918. Marburg/Drau, den 3. Januar 1945, Franz Steindl, Bundesführer des Steirischen Heimatbundes und übten, um dieses Volkskonzert ver-ans^lten zu können. In den Wochenschauen unserer Lichtspieltheater sind häufig Filme von Luftkämpfen zu sehen, deren Entstehung man technisch nicht für möglich hält. Wie solche Filme zustande kommen, wird von Kriegsberichter Rupprecht Radebach berichtet. PK. Als der Krieg ausbrach und die deutschen Wochenschauen Front und Heimat in einer Wiedergabe des aktuel* »ciioii iicivwi- i-/Tri ivioiiovzi i l^n Geschehens verband, brachte der iJndes ünd'^'des Nreeres^baVt anderrVls deutsche Kameramann vom ersten Tage äer, der zwischen lieblichen Hügeln an Dokumente diesee Krieges, deren vv'ohnt. Die eigene Seele, geboren aus Herbe-schaffung mit vielen Gefahren dem Erleben dar Heimat, ist es also, die . verbunden waren. Die PK-Filmberichter eeugt. Deshalb kann alle äußere Zer- 1 der Luftwaffe, als fliegendes Personal Störung der Feinde uns nichts anhaben, j ausgebildet, bringen von ihren Einsatzen wenn wir nur die Quellen in uns unqe- in Kampf-, Sturzkampf-. Aufklarer- und trübt erhalten, die ewigen Besitztümer Zerstörermaschinen Filmstreifen mit. die der Seele durch Vertiefung in uns selbst oft einmalig sind und eine wirkung6-bewahren, dem eigenen Blute lauschen volle Ergänzung zu Stimmunpbildern und uns in dem Anblick der deutschen und Bodenaufnahmen innerhalb eines Erde, in ihre erhabene Schönheit, vei-senken und dadurch uns immer neu gebären. Der große Druck des Leidens schafft uns gewiß ganz neue, starke, uns vervielfältigende Kräfte. Sie werden auch diesmal v.-ieder erstehen — denn die deutsche Seele kann nicht sterben. Jagdflieger berichten in der Wochenschau Das Geheimnis der eingebauten Kamera — Wie einzigartige Film dokumente entstehen Verbandes und für einen sysiematdsca ifgebauten Bericht darstellen. Moelders »schoß« auch mit der Kamera Sehr schwierig war zunächst die Frage zu klären, wie das Kampfgeschehen von Verbänden bildlich festgehalten werden »tr 1 - T-«- L j I sollte, in denen kein Platz für den r^iietbei^iilie bei Fiie^ersciiaden Kriegsberichter und wo der Flugzeug-Werden vom Eigentümer gewerbliche » führer der alleinige Insasse einer Ma-Räume für einen Handelsbetrieb be- schine war. D^ deutsche Filmtechnik nutzt und wird fi'.r diese Räume J/Iiet- meisterte auch diese Aufgabe und stellte beihilfe wegen Umratzi-ückgang oder zunächst unseren Jagdgeschwadern wcgon Stillegung oder Schließung des Schmalfilmkameras zur Verfügung, die Betriebes gewährt, so ist nach einem in die Flächen eingebaut und mit den EriaQ des Reichswirtschaftsministers Bordwaffen zusammen ausgelöst wur-im Falle einer Zerstörung der Räun:^ den. Kleinstes Gewicht und geringe durch Feindein Wirkung die Mietbei-hiife weiter zu zahlen. Ist der Inhaber des Betriebes dagegen nicht Eigentümer der Räume, so hat es bei dem Er- Größe bUeben für den Einbau in die fein ausbalancierten Maschinen dab erste Gebot. Zwei der bekanntesten deutschen Jagdflieger, _ Generalmajoi schiedene Aufnahmen eines Motivs, im ständen seine eigenen Angriffe und ihr« allgemeinen soll das Auge mit der zeitig Wi'-kung festhielt. Oberst Rudel ließ das eingeschalteten Kamera und der anflie- Gerät in der Rumpfmitte der Maschine | icnu. genden Maschine auf das Zielobjekt unterbauen und hatte so seine schweren j flieger am 27. Dezember in Marburg z_ /rafiiVtri- uroi-Har. ae im Rocf'hiiA mit PflnTTPrkannnpn im Bildrahmen. Obev- beklagenden Todesopfer beträgt 17 Ge fallene. TAPFERER UNTERSTE IRER Aus der Ortsgruppe I, Kreis Marburg-Stadt, wurde Gefreiter Rupert Kurbu« mit dem EK. II, KL ausgezeichnet, 17 Terroropler in Marburg Die endgültige Zahl der bei dem Luftangriff anglo-amerikanischer Terroi ge.*ührt werden, es im Beschuß mit Panzerkanonen im Bildrahmen. Obew-Leuchtspurgeschossen endgültig erken- leutnant Steinlamp, mit 120 in Brand nen und nach dem Feuern der Waffen geschossenen oder wirksam bekämpfteu möglichst noch die Angriffswirkung Panzfm, gegenwärtig der erfolgreichste feststellen können, bevor die Maschine Schlachtflieger einer im Osten einge-wegzieht. | setzten Gruppe, hat ebenfalls einen Teil : seiner Abschüsse bis auf eine Nähe von Rudel filmt seine Angriffe 30—40 Metern gefilmt und brachte e» Häufig ist es passiert, daß die Flug- sogar fertig, andeift Maschinen einer zeugführer im Angriffseifer die Kamera Staffel im Angriff und Abflug festzu- vergaßen und sich erst auf dem Heimflug, öfter erst naqh der Landung, bewußt wurden, daß gerade der vergangene Angriff ihnen einen Erfolg beschieden hatte, der zwei, drei Panter mit hellen Flammen oder eine ganz« überraschte Kavallerieschwadron auf dem Filmband gezeigt hätte. Es ist deshalb kein Zufall, wenn gerade ein FMe* halten, ein Vorhaben, das höchstes fliegerisches Können verlangte, Millionen von Wochenschaubesuchem erleben 50 Ausschnitte aus schweren und schwersten Einsätzen unserer Jagd-und Schlachtfliegerverbände an allen Fronten. Als stumme Zeugen haben sie mit ihnen Kampfdokumente geschaffen, die auch nach dem Kriege ohne Worte ger wie Brülantenträger Major Rudel ! eisie fesselnde Sprache sprechen wer-dieses Vergeßlichkeitsmoment stets j den und vielleicht erst dann ihren überwand und unte'- schwierigsten Um- größten Wert erhalten Die Feldpostsend'ungen der Verwundeten Das Oberkommando der Wehrmacht hat zusammenfassend die Behandlung von Feldpostsendungen und Eigensachen von Gefallenen, Verwundeten und Erkrankten angeordnet. Danach werden bei den Einheiten zurückgebliebene Nachlaß- und Eigensachen als Dienstsendungen den Familienangehörigen, deren Anschrift bekarmt ist, zugeleitet. Es wird als kameradschaftliche Pflicht empfunden, die Nachlaß- und Eigensachen mit besonderer Sorg- tragen. Andernfalls werden diese Sen- m « __________^ ««AVWWO ^ ^mm ^ AI ^ f 11 1*^1^ laß vom 23 Juni ^ein Bewenden, nach i Galland und Oberst Moelders. haben dem bei einer Zerstörung der Räume | mit als erste ihre Abschüsse in den ei durch Feindeinwirkung eine Verpflich- 1 bitterten Luftkampfen über der Deut- tuns -ur Mietzahlung und damit die sehen Bucht und dem Kanal gefilmt und wertvolle Erfahrungen sammeln helfen. Zunächst galt es dabei, technische Schwierigkeiten zu überbrücken. Kamera und Waffen mußten miteinandei verbunden und das Gerät fest, abei Mietbeihilfe fortfällt. Todesfälle. In Marburg sind gestorben: Im hohen Alter Von 85 Jchien -die Private Anna Wut^olen Lauient^ doch leicht schwingend angebracht wev schitsc^, Theodor-Korn er t sse ' . den, um allzustarke Erschütterungen des 81 jährige Private • • Mechanismus und ein Aussetzen schou Nibelungengasse 95; der ?Ojaarige Ma- verhindern. Weiter zeigte lergehilfe August Penscheg, Tnes e - ^ günstig war, den Einba«> Straße 65 und der KriminaioberssKretar möglichst außerhalb des Luft-Alois Faschino. — In Wilschein 21 falt zu sammeln und so zu verpacken, daß Verluste oder Beschädigungen vermieden werden. Die für gefallene, verstorbene, vermißte oder schwerverwundete Wehrmachtangehörige vorliegenden und noch eingehenden Feldpostbrief Sendungen gehen an die Absender zurück, während die für leicht- vei^^undete, erkrankte oder versetzte Wehrmachtangehörige, soweit möglich, zur neuen Anschrift nachgesandt werden. Päckchen, die für verwundete, erkrankte und versetzte Wehrmachtangehörige mit unbekannter Anschrift sowie für Gefallene, Verstorbene und Vermißte im Operationsgebiet eingehen, werden zurückgesandt, falls sie den ausdrücklichen Vermerk ,36i Un-zustellbarkeit zurück an Absender" düngen vom Einheitsführer oder Dienststellenleiter geöffnet, der verderbliche Inhalt an die Kameraden verteilt, während die rein persönlichen Gegenstände und etwa beigefügte Nachrichten mit einem Vermerk über den verteilten Inhalt an den Absender zurückgehen. starb der 50jährige Küchenleiter der RB Reimund Golob, dessen Leichnam nach Br'jnndorf bei Ma burg überführt wurde. — In Enzelbach bei Gradwein verschied der 30jährige Friseurmeister Ernst Golob aus der Andreas-Hofer-Gasse 5 in Marburg. Er wurde nach Marburg überführt — In Hagau verstarb die 76jäh- schraubenkreises zu wählen, weil dei beim Start hochgewirbelte Staub odei Schneelicht die Objektive blind machte und zum Schluß galt es festzustellen, welche Blendeinstellungen sich in de» Regel als günstig erwiesen, denn ein Nachregjlieren, wie es sonst bei Lichl-wechsel vo-genommMi wird, ist aut führt — In Hagau yerstarD oie ro}€lscher. Kohitsch-Sauerbnm. In der Wocho vor Weihnachten sind hier rwei Kiodei geboren worden*. Gestorben sind S^4-stian Kogler, Freßnitz 43, 52 Jahre alt Rosalia Kowatschitsch, Straß 16, 60 Jahre alt, Antonia Mikscha, GiMtm i 54 Jahre alt, und Karl Spoljar, Gnmü 12, 16 Jahre alt. Windischlandsberg. Zum Weihnacht«-fest hatten sich im Schloß Windischlandsberg die Männer des Zollgrenz-schutzes zu einer sehr schönen und ger mütlichen Weihnachtsfeier Tersammelt Postenführer Rogner richtete herzlich« Worte an die Kameraden und GSsta Auch der als Gast erschienene Kommissar ergriff das Wort. Die Kameraden trugen Lieder und humoristische Einlagen vor. Auch die übrigen Einheiten begingen das Weihnachtsfest in vrürdi-gen Veranstaltungen, wie sie dem festen Band der Kameradschaft entsprechen, das die Männer an der Grenze verbindet. Amiels. An der neuerrichteten Hauptschule für Jungen und Mädchen fand kürzlich der erste Eltemsprechtag statt Eine damit verbundene, reichlich belegte Ausstellung gab über 'die in der kurzen Zelt «eit Schulanfang geleistete Arbelt überzeugende Auskunft Die Grossmufter wurde verurteilt Sie war schuld, daß ihr Enkelkind an'die Streichhölzer kam Ein fünfjähriger Junge hatte im November 1943 einen Getreideschober mit 300 Ztr. Roggen in Brand gesetzt. Die Streichhölzer hatte er sich zu Hause aus der Speisekammer geholt. Für diesen folgenschweren Streirfi wurde die'Groß- einer weinnacntßieier im ivmosaaie ein- x,. »«n v.-. führer m geladen, die sehr eindrucksvoll verüef. nen mcht zuließen, wurden sie in eine wurde kurzhc^ für besondere Tapfey- __________________ Von der Mauiischaft wu-den lustige windschnittige Spezialbombe eingesetzt . keit mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, Jungen, eine 64jährige Frau, Szenen vorgetragen, die großen Beifall j und entweder unter dem Rumpf oder | Kaspar Brandner ist Landwirt in iregisi ^ Verantwortung gezogen und wegen fänden. Es gab viele gute Weihnachts- > unter der Flä^e eingehängt Bei der i und wurde am 6. Januar 1916 m Salia, Brandstiftung verurteilt Da spenden. , 87 gelang der Embau der Normal- Krel« Voitsberg, als BergmaMssohn ge- Strafmilderungsgrilnde vorlagen _ kamera sogar in die starke Flache und boren. Seit i937 gehört er der SA an. I H ... , . ----- — Vom 3. bis 7. Januar wird verdunkelt 1 e^rmöglicht bei einem einzigen Angriff Während der erbitterten Kämpfe um von 16 bis 7.30 Uhr. , dm Sturz oder Gleiten ziyei zeitlich ver- die Gebirgskämme der Karpaten «**4081- Der Krieg bringt Menschen zusammen Manches junge Paar, das in den ersten Kriegswochen die schon lange vorbereitete Hochzeit feierte oder auch von heute auf morgen heiratete, da der jvmge Ehemann einrücken mußte, bekam damals zu hören: ,.Na, Sie hätten doch auch noch ein bißchen warten kötmen, jetzt gerade so im Kriege . , Heute haben die meisten dieser zu Kriegsbeginn oder kriegsgetrauten Paare schon zwei oder drei Kinder, die schon „Soldaten" spielen, und kräftige Kriegsbabys, die noch rund und frisch an. dem Weltgeschehen vorbeischlafen, und deren Väter oft inmitten einer schweren Schlacht oder im Einsatz als Wehrmänner von ihrer Geburt erfuhren. War es demnach nicht doch gut, daß die jungen Paare damals nicht »noch ein bißchen mit der Hochzeit warteten?" Und .jetzt . .? Es hat sich gegenüber damals nichts geändert. Noch ebenso mutig und zukunftsgläubig ,wie am Anfang des Krieges wird der Weg zum Standesarat angetreten, wovon man sich durch die Standesamtsnachrichten in den Zei^- gen überzeugen kann. Und wieviele BbopftTtnAT haben sich duiGb ICrioQ und Kriegsein^tz gefunden, die sich sonst kaum kennengelernt hätten! Da ist eine Lehrerin mit einem Kollegen ihrer augenblicklichen Gastschule aufgeboten, hier ein Stabsarzt mit einer Schwestemhelferin? dort ein Mechaniker mit einer Kriegsdienstmaid; eine Medi; zinstudentin, die zurzeit Posthelferin ist, sthließt mit einem Postinspektor den Bund fürs Leben, ein technischer Zeichner mit einer Kunstmalerin, ein eingezogener Schauspielschüler mit einer Nachrichtenhelferin . . . Das alles sind Ehen, die zum großen Teil der Krieg vermittelte, und jede hat vielleicht eine ernste oder heitere Vorgeschichte, wenn man der Sache einmal nachgeht Die Kimst-malerin beispielsweise hat anfangs von ihrem späteren Ehemann nicht gerade sanfte i^rtlichkeiten zu hören bekommen. Er hatte ja die Aufgabe, sie auf das neue Zeichengebiet umzuschulen, während sie, wenig begeistert von der schematischen Arbeit, immer wieder in Trauer um ihre vorl&ufig begrabene Kunst verflel. Und die kleine Studentin, die aU Postbelferin eingesetzt war . . . ElgentUdi woQte tle ja um Venetiung ZU' einem ihrer alten Mutter nähergelegenen Postamt einkommen. Ehe es nech dazu kam, blickte sie zu tief in die Augen ihres „Chefs", und die Mutter und alle Versetzungsabsichten waren vergessen. Der ehemalige Schauspielschüler lernte seine Frau durch den Draht kennen: Sie sollte ihm eine dienstliche Verbindimg herstellen, die etwas allzu lange für seine Ungeduld auf sich warten ließ, woran natürlich „nur" die Telefonistin Schuld haben konnte: „Sie müssen wohl erst mal Ihren Strumpf fertig stricken, was? Kinder seid Ihr Nachtmützenl" Nun welche Frau ließe sich das wohl so ohne weiteres sagen, noch dazu, wenn sie unter dem feldgrauen Schiffchen ein junges, hübsches Gesicht hat Ein Wort gab das andere, schließlich sprach man öfter miteinander, und im Urlaub t^af man sich ... So bringt dar Krieg Menschen zusammen, zur Freundschaft und auch zur Ehe, deren Kreise sich früher kaum berührt htxtm. und die Angeklagte unbestraft war, erkannte.das Reichsgericht nur auf 100 RM Geldstrafe. Die Großmutter hatte die Streichhölzer in der Speisekammer auf eine 14 ni hohe Kiste gelegt, die Kammer abgeschlossen, den Schlüssel aber stecken lassen. Bei dieser Sachlage hätte sie, so stellt das Reichsgericht fest, voraussehen müssen, daß der Enkel in die Kammei eindringen und die Hölzer wegnehmer konnte. Sie mußte den Jungen so beauf sichtigen, daß er nicht zu den Streich hölzern gelangen konnte. Entweder muB ten diese höher gelagert oder aber dei Schlüssel zur Speisekammer abgezoger werden. In diesen Unterlassungen lieg* die Fahrlässigkeit der Angeklagten, dif auch nicht dadurch ausgeschlossen wird daß am ßrandtage der Vater des Kindes zur Wehrmacht eingezogen, seine Mutte' geschäftlich verreist war und die Angeklagte trotz eigener Erkrankimg di« Hausfrauenpflichten und damit die Überwachung der Kinder übernommen hatte 2500 Paar Strümpfe für Soldaten ge- dergeschlagen wurde, ohne ihn aber lo» strickt Von den Hirechberger Klein- i zulassen. Auf Hilferufe eilten Nachbara rentnem wurden in diesem Jahre sieben f^^tnahmen uiwJ Zentner Wolle verstrickt Insgesamt konnten 2500 Paar Strümpfe an die Wehrmacht abgeliefert werden. Eine 82-jährige Frau aus der Stadt im Riesengebirge hat allein 68 Paar Strümpfe ge strickt, andere folgen mit 50 bis 55 Paar. Greisin im Kampf mit einem Dieb. In der Gemeinde Scherkau 6ei Mirowitz in Südböhmen bemerkte eine Frau abends auf dem Hofe einen Fremden, det sich hinter einem Holzhaufen versteckte. Sie machten ihren Mann aufmerksam, der aber bei der Verfolgung de« Unbekannten stürzte und verletzt liegen blieb. Daraufhin lief die alte Ausgedingerin herbei. Sie konnte den Dieb, der sich bereits mit zwei Säckeu* voll gestohlener Gänse und Hühner in