Vereinigte Laibacher Zellungli ^w« 76. Gedruckt lei Igna, Aloys Edlen ,. Kleinmayr. Dienstag den 23. September »8Z7. Innland. Wien, i3. September. ^3e. f. k. Majestät haben, vermittelst aUerböckfter E'ttsckllcßung vom »9. August d. I., den Mardurg«r Kreishaurtmann, Joseph v. Kreutzderg, zum Kreisbaupt-wanne im Adelsvecger Kreise zu bejlimmen geruhet. (W. Z.) Der Herr Fürst v. Metternick, Gtaats-und Konserenz-Minlsler, dann Minister der auswärtigen Angelegenbeilen, sind am 12. September Nachmittags lm ecuunschteften Wohlseyn aus Italleu wieder hier eingetroffen. Der unter dem allerhöchsten Schutze Sr. Maj. unsers aUer^nädigstenKaijers, mit l. März d. I. in Wirksamkeit getretene Verein zur Unterstützung der Nothleideyden in Wien, hat sich durch die großmüthige und menschen« freundliche Mitwirkung so vieler Edelqesi«n« t,n aus allen Klassen der hiesigen Einwob-ner, im Stande gesehen, im Verlaufe der ibm Anfangs zvorge^eickineten Dauer von 6 Monathen, seiner Bestimmung zu enlspre-chen. H)a nun «der der Verein iu Zolgeit- nev von Sr. Maj. mit einem allerhöchsten Handschrelden vom 1. Julius d. I. zu er« kennen gegebenen allerbüchsten Wunsches, se,ne Wirksamkeit nach Verlauf dieser erst bezeichneten Frist nickt elnzuft.Nen, sondern selbe bis Ende des gegenwartigen Jahres vor der Hand auszudehnen bat, oiesee ad.r vsrzüg« lick nur durch die Forlsetzung der großmüchi« gen und wohlthätigen Beiträge, im Wege ei» ner neuen suvscription, wozu Se.Maj. niM nur die allcrböcksie 3>cwiltigllng zu ertheilen, sondern selbe auch durch Allerdöchsnhre eigene llntcrKeichl.unq für die weiteren vler Mona, te vecetlö zu eröffnen, u»,d durch dieses aller« höchste Neispicl die neuerliche stärkste Aufmun« terung zu geben geruhten; so lntsteht der Verein nicht, dieses hiermit zur öffentliche» Kenntniß zu bringen, und er glaubt mit ei« nem neuerlichen gegründeten Vertrauen in den Edelmutb und Biedersinn der Elnwob« ner dieser Kaiserstadt auf weitere wohlt H-t^e Bettrage und Subscriptione, und hier. durch ans forldauerndes Zusammenwirken rechnen zu können, damit dieses von dem 'm ^fe seiner bisher bestandenen Wirksamkeit, mit Erfolg ausgeführte große Werk der Wohlthätigkeit weiter fortgesetzt, und dadurch das Ursprungs lich gesteckte Ziel desselben auch noch auf d« Zeit seiner weiteren Fortdauer mit gleichem Erfolge erreicht werden kann. (Folgen die Unterschriften,) (W. Z') Se. ErzeU. der Herr Graf Philipp von Edling, gewesener Obersthofmeistör 'Ihrer faiserl. Hoh. der Frau Erzherzoginn Leopoldine von Oesterreich, nunmehrigen Krön, Prinzessinn von Portugal und Brasilien , fuhr am 13, Sept. gegen 12 Uhr Mittags von Vien nach Echövrunn, wo er btii^r. kais. Hoh. dem Erzherzoge Kronprinzen zur Tafel geladen »ar. Als der hochbetagte Herr Graf, welcher auch dießmahl, wie er gewöhnlich zu tkun pflegte, seine Pferde selbst leitete, in die Gegend kam, wo sich der Schön-brunner Weg von der Burkersdorfer Haupt« straße scheidet, entfiel seiner Hand plötzlich das Leitseil. Ob dieses durch eine ihn befallende Uebelkeit, oder dm ch den En.nri^t ci-nes Schlagfiusses geschehen sei, ist unbekannt. Die Pferde wurden durch das gähe loslassen des Lntseiles scheu, machten einen Seiten« sprung, stießen mit der Deichsel an einen Straßenpflock, wodurch diese abbrach. Die dadurch bewirkte starke Prellung warf den Herrn Grafen von Edling aus der Calcsche ans die Straße; er wurdc au mehreren Stel« len des Kopfes verwundet und blieb besinnungslos liegen. Man brachte ihn alsog!:ich ^n das Haus eines Kammmachers in Rusten-dorf, und der Chyrurgus «nd Seelsorger des Orts wurdcn herbeigeholt. Wahrend ersterer sich mit Anlegung des Verbandes oe» schaftigte, verschied der Herr Graf, ungefähr eine Viertelstunde nach dem Sturze aus dem Wagen. Der Erzherzog Äroilprwj hatte aufdie erste Kunde dieses Unfalls in größter Eiieemen f. k. Leibarzt abgeschickt, allem dieser traf den Verunglückten nicht mebram leben an. Sein Leichnam wurde auf Befehl des Erzherzogs Kronprinzen in einer Senfte nach Schönbrunn gebracht und sodann Abends in die Wob^ung des Grafen zu Wie,» trans-portirt. Dieser unvermuthete Todesfall eines so würdigen allgemeinen geachteten Greisen hat den Adel und das Publikum der Hauptstadt mi< ber lebhaftesten Betrübniß erfüllt. (Wdr.) T y r 0 l. Aus dem schsnen, durck seine Cisenwerlc siätte bekannten Thal« Stubey, erhält man traurige Nachrichten. Am z 7. und 2 8. v. M. sind von den Eisgebürgen ungeheure Wasser" massen in das Thal gestürzt. Der Sulzauer Ferner, den man von Schönberg aus schon erblickt, verwüstete die Alpe Sulzau, welche eine Ebene ringsum durch hohe Gebürge ein» geschloffen, da steht, und einen Kessel bile det, aus dem ein Bcrgsee sich durch eineen« ge Schlucht den Ausweg durchgebrochen zu haben schien. Das vom Ferner kommend« Wasser sammelt sich da mit fünf hohen Was« serfallen, stürzt bei der Alp-Grube zum Ruz« bach herab, und bildet den schönen gegen dreißig Klafter hohen WasserfaU, der den Wandrer i<: diesem Thale überrascht. Die Alpe ist nun mit Felsstücken überschüttet, das herabgestürzte Wasser schwellte den reissenden Nuzbach an, Grundstücke, Archen, Fahrwege, Brücken und Stege wurden zer« stört, und in das äussere Thal fortgewälzt, dort dieselbeVerheerung wiederhoblt undFeld-früchteund ScheunenzuGrunde gerichtet. In Stubay haben schon dieses Jahr Murbrüche, Schnee-und Windlavinen Zerstörungen an« gerichtet, deren Gewalt einen schreckliche» Anblick gewäbret; j-tzt aber erfüllt diesee unglückliche Schauplatz wüthender Element« mit Entselzen und Mitleid. Die bedern Be, wohner dieses romantischen Thales sind um so mehr zu bedauern, als die Natur dassel, be zum Kampfplatz ihrer schrecklichen Gewal« ten bestimmt zuhaben scheint, wie dim ,m Kopfputzen kein Londoner gleiche. Der englische Haarkcäusltr Money hat die Wet« te angenommen, und wird sich anfden Kampfplatz nach Paris begeben. (S. Z ) Großbritannien. Ein Bewohner von Guernsey machte im Kanäle seit Kurzem verschiedene Reisen und ließ immer beim Landen sein Bett mit aus- schissen« Verdacht entstand, dieh Bett möch» ke ibm zu elwas Anderm nock. als^um (^chla< sen dienen; man untersuchte es vor eiin^en Tagen zu Stonehouse und fand in^enBe:^ pfostei,, die alle bohl ;varen,Spitzcn, Strümpfe l^bawls zc. für 3oo Pf.Stert. Diese Bett-siatle landete schon oftzu Portsmouch, Wey? montk), Torbay, Plymoutki ?c. und der Eigen büwer gab immer vor, er reise stii'erGc» sundheit wegen. sS. Z.) In einem am 2.?. Aug. zu Portsmouth gehaltenen Kriegsgericht wurde Capitän Mar-well wegen der auf der Rückkehr aus Cknna am 18. Febr. in der Meerenge von Gaspar v-runglückten Fregatte Alcesie, ans »vclcher fich Lord Amberst befunden, freigesprochen. Der KoraUenfels, an welchem das Schiff scheiterte, war so ganz mit Fischlaich bedeckt, daß er nicht gesehen werden konnte, ftaum wae aber die Mannschaft vom Schiffbruch gerettet, als sie in neue Gefabren gerietö. Es fanden sich 60 Böte mit 600 Malaien «in, und umringten sie. Man hatte nur 72 Flinten und einige Kartatschenpatronen ous dem Schiffe mitnehmen können. Aus diesen wurden 1600 Patronen, und aus den Soldatenknöpfen :c. Kugeln gegossen, womit mau die Malaien glücklich abhielt. Die Geschenke des Kaisers von China, das Schreiben desselben an den Regenten , und diePapie-re des Lord Amberst sind gerettet. Die, Geschenk sind von keinem großen Wertb, und bestehen vornämlich aus einem großen Agat. (B. v. T.) Auf das Gesuch einer großen Anzahl Of« Hziere auf halben Sold, um die Erlaubniß, sich ausser k«ndes begeben zu dürfen, hat Ee. sönigl.Hoheit der Herzog 'von York erwiedern lassen: daß ein Urlaub von drei Iaft-ren jedem Ossizier auf halben Sold, aber nur für das feste Land von Europa, Westin, dien und Nord- Amerika gegeben würde. Das Stillschweigen, womit in dieser Antwort Süd-Amerika Übergänge« ist, gab Veranlassung zu glauben, daß die Regierung den Offizieren nicht gerade zu verbiethe, zu den spanischen Insurgenten zu gehen. Dieß hct Ilck jetzt aufgeklärt. Einem Hanptmanne, wel. Her bei Sr königl. Hobeitdem Oberbefehlshaber ausdrücklich um die Erlaubniß ansuchte, sich i« einer Südamerikanis. Armee bege« ben zu dürfen, wurde dieß zwar nicht gerae de zu verweigert, ihm jedock bemerkt, wie Se. ksnigl. Hoheit mit großem Erstaune» und Mißfallen erfahren harten, daß ein Brittischer Ossizicr ein solcbes Vorhaben be< gen könne, u»d daß cr zusehen möge, was er tbu'e, wenn er a'5>nfaUs ein solches Gesuch zu wi-der5oblen qedct'ke, > Bei Gelegenbeis der bäumen Reisen in das Aufsind, wcl.5e die Engländer gegenck wartig unterneb p , erinnert ei«, üo,'.doner Blatt an eine Verfügung der Königinn Eli-sabetb. So oft eln Engländer in das Ausland geben wollte, n urde er oon Lord Vurg» lclgb, ihrem Stoats-Ssfretar, genau um die Veranlassung und den Zweck seiner Reise befragt. Niesen ibn Geschäfte ausser Landes, so erhielt er unverzüglich Passe, n>l>cde er aber nur durch Neugierde und das Vertan« . gen, fremde Sitten und Gebrauche kennen zu lernen , zu einer Reise in das Ausland be, wogen, so erkundigte sich der edle kord sebr strenge darnach, welcbe Kenntniß pon die« sen Dingen im Vaterlande der Nci^snstia.e bobe, und war er damit nickt hinlänglich bekannt, so wurde ibm vorerst eine Reise im eigene» Lande angerathen. (W. Z.) Schweden. In Malms ist die Selbstbiographie de« tort tn Erwartung der naben Todee^raft gesanglich sitzenden berüchtigten Adentbeue rers und Spitzbuben Maas, oder cigent, lich Jan Persson Rosengren, zum Druck angekündigt, von welchem als ungewöhnlich erwäbnt werden kann , daß erscton zweimal zur Enthauptung verurtbeilt, sccbsmal mit jedesmaligen ^0 paar Rutken abqesiraftwor-den, achtmal aus der dortigen Citadelle und verschiedentlich aus andern Gefängnissen ente wickm, und daß der Wertb aller seiner Dieb-stäble an Geld undEffckten nach einer sekr gelinden Berechnung über 100,000 Nthlr. gebt. (B. v. T) Wechsel-Cours in Wien am 18. September 1817. tonventlonsmünzevon Hundert 309 ift,