poSlnina plsLsns v xolovini.

Nr. 9.

Erlcheint jeden 1., 10. und 20.

7. (22.) Jahrgang.

Organ der Gottscheer Deutschen.

Bezugspreise:

Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12 50 Din.

D.<Oesterreich: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20 — Din.
Amerika: 2 — Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar

Dienstag, den 10. Mär; 1925.

Br iefe ohne Unterschrift 'werden" nicht be r ücksichtigt. —
Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte^ sind
an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme
und -Berechnung bei Herrn !Carl Erker in Kočevje.

Zur Austöjung des deutschen Lese¬
vereines.

Dem Obmanne des Gottscheer deutschen Le¬
severeines wurde am 3. d. M. von der hiesigen
Bezirkshauptmannschaft nachstehender Beschluß zu¬
gestellt, der in deutscher Übersetzung lautet:

Der Großgespan der Laibacher Verwaltung
in Ljubljana hat mit dem Bescheide vom 26.
Feber 1925 Zl. 4023 den Verein „Deutscher Le¬
severein in Gottschee" zu KoLcvje als dem Rechte
und dem Gesetze widersprechend aufgelöst, weil
sich seine Statuten mit der unserer Staatsrechts¬
ordnung nicht decken und weil im Z 23 Verbin¬
dungen hergestellt werden mit dem ausländischen
Vereine „Südmark" in Graz, der unserer Staats¬
integrität feindlich gesinnt und daher in unserem
Staate verboten ist.

Gegen diesen Beschluß ist die Beschwerde an
das Innenministerium binnen 60 Tagen zulässig.

Im Sinne des Z 25 Abs. 2 des Vcreins-
gesetzes wird die Vereinstätigkeit eingestellt und
bestelle ich unter einem Herrn Boridar Betriani,
Schulinspektor in Kočevje zum Verwalter des
Vereinsvermögens, welchem Sie sogleich nach
Aushändigung dieses Beschlusses das ganze Ver¬
einsvermögen, d. i. das Vereinsarchiv, Briefschaften,
Sitzungsprotokolle und die Lesehalle zu übergeben
haben.

Wie war die Heimat doch so schön
trotz aller Mühe und Äröeit!

Einen recht lieben und innige Heimatliebe
bekundenden Brief hat Herr Johann Stonitsch
aus Reichenau Nr. 9 derzeitiger Hausbesitzer in
Fresno (Kalifornien), dem Schreiber dieser Zeilen
zu kommen lassen, worin unter anderem folgen¬
des zu lesen ist: „Aus Ihrem werten Schreiben
habe ich ersehen, daß Sie die Moschnitze ihre
Heimat nennen. Diese Gegend kenne ich sehr gut,
den als Bub bin ich dorthin ost zur Mühle ge-
gangen. Sehr oft fuhr ich mit meinem Vater
auch auf die Märkte nach Novo mesto, Tscher-
nomelj und Metlika, ja unser Tauschhandel mit
Holzgeschirren führte uns sogar bis nach Gene-
ralskistol (Kroatien) an die Militärgrenze. Ich
denke häufig an diese Wanderungen, sie sind und
bleiben immer schöne Erinnerungen für mich . . .
dann sage ich mir manchesmal: Wie war die
Heimat doch so wunderschön, trotz aller Mühe
und Arbeit! Ich bin nun schon 40 Jahre hier
in Kalifornien, aber heimisch fühle ich mich noch
immer nicht. Im alten Österreich, wo ich auch
gewesen sein mag, in Wien, Budapest, Sarajevo,
da war ich daheim; aber hier bin ich noch immer
fremd, ausgenommen in einer katholischen Kirche,

Eine Beschwerde gegen die Einstellung der
Vereinstätigkeit und die Aufstellung des Verwal¬
ters, die keine aufschiebende Wirkung hat, ist binnen
14 Tagen nach Zustellung dieses Beschlusses an
den Großgespan in Ljubljana im Wege der Be¬
zirkshauptmannschaft KoLevje einzubcingen.

Der Bezirkshauptmann: Lager m. p.

Soweit der Auslösungsbeschluß, auf welchen
hin auch das Bereinsvermögen sogleich dem auf¬
gestellten Verwalter übergeben worden ist, so daß
einstweilen bis zur Regelung der ganzen Ange-
legenheit keine Bücher ausgegeben werden können,
was die geehrten Mitglieder hiemit zur Kenntnis
nehmen wollen.

Was die Auflösung selbst anbelangt, so muß
vor allem festgestellt werden, daß der Verein,
der seit mehr als 20 Jahren besteht, seine Sta¬
tuten noch von dem Gründungsjahre an führt,
in welchen tatsächlich der Passus vorkommt, daß
das Vereinsvermögen im Falle der Auflösung an
den Verein Südmark in Graz zu fallen hätte.
Der Obmann des Lesevereines erhielt am 16.
Jänner l. I. von der Bezirkshauptmannschaft eine
Zuschrift, laut welcher der Verein aufmerksam
gemacht worden ist, seine Statuten den jetzigen
Verhältnissen anzupassen und in diesem Sinne zu
ändern und zwar innerhalb eines Monates, da
sonst der Verein aufgelöst werden wird. Die

denn dort höre ich dasselbe Dominus vobiscum,wie
ich es einstens in meiner Heimatkirche gehört habe.
Bitte mir mitteilen zu wollen, wie es daheim
überhaupt noch geht, ob die Reichenauer auch
eine Schule und einen Lehrer haben oder ob
die dortigen Kinder nach Koprivnik eingeschult
sind. Eine wehmütige Sehnsucht nach meiner
geliebten Heimat erfüllt meine Seele. Nur ein¬
mal noch möchte ich noch in meinem hohen Al¬
ter meine teuere Heimat sehen! Dieser Wunsch
ist zwar verwegen, denn ich werde in Kürze das
75. Lebensjahr vollendet haben. Darum bitte ich
Sie, mein Gebet zu unterstützen, daß mein letzter
Wunsch hienieden in Erfüllung gehe."

Dieser rührende Brief macht unserem ge¬
schätzten Landsmann alle Ehre. Einfach und
schlicht klingen seine Worte, aber eine Fülle der
heiligsten und teuersten Güter ist darin ausge¬
sprochen. Inmitten der herrlichen Natur Kali-
forniens, umgeben von Erinnerungen an eine
wahrhaft goldene Zeit, kann der gute Mann
seine rauhe Gottscheerheimat nicht vergessen. Es
ist, als hörten wir aus den schlichten Zeilen die
liebinnigen Worte des Dichters:

Ob höh'rer Glanz und Schimmer

Die Fremde gleich erhellt,

Die Heimat bleibt doch immer

Der schönste Fleck der Welt. '

ordentliche Hauptversammlung des deutschen Le¬
severeines hat, wie erinnerlich, am 12. Feber l.
I. im Hotel Stadt Triest stattgefunden und wurden
bei derselben die geänderten und den jetzigen Ver¬
hältnissen angepaßten Statuten einstimmig an-
genommen und am 14. Febrnar d. I. vorschrifts¬
mäßig bei der hiesigen Bezirkshauptmannschaft
überreicht, also 2 Tage früher als die gestellte
Frist betragen hat. Da nun trotzdem die Auflö¬
sung ausgesprochen worden ist, so wird der Aus¬
schuß selbstverständlich gegen die Auflösung die
ihm zu Gebote stehenden Rechtsmittel ergreifen,
von der sicheren Erwartung ausgehend, baß es
sich vorliegend nur um einen behördlichen Irrtum
handelt, der im. Jnstanzenzuge einwandfrei fest¬
gestellt werden wird: Es ist bei dieser Sachlage
auch vorauszusetzen, daß die Auflösung des Ve¬
reines wieder rückgängig gemacht werden wird.
Handelt es sich doch um einen Verein, der un¬
serer Bevölkerung in jeder Hinsicht ein Bedürfnis
ist zur Anregung des Geistes und zur Erweiterung
des allgemeinen Wissens.

Wie Estland die Minderheitenfrage
löst.

Das vom Revaler Reichstag in dritter Lesung
angenommene „Gesetz über die kulturelle Selbst¬
verwaltung der nationalen Minderheiten" ordnet

Ja, der Gottscheer hat eine Heimat, er liebt
sie und hängt an ihr mit allen Fasern seines
Herzens! Wie sich der Südländer nach seinem
blauen Himmel und nach den herrlichen Fluren
seiner paradiesischen Heimat zurücksehnt, so sehnt
sich auch der Gottscheer nach den Wäldern, Ber¬
gen, Feldern, Wiesen und Fluren, nach den
stillen Dörfern, Weilern und Gehöften seiner
rauhen Heimat zurück. Und mag er auch ein
volles Menschenalter in fremden Ländern und
Erdteilen geweilt haben, er hofft auf eine Rück¬
kehr in seine Heimat, selbst wenn er seine Wohn¬
stätte unter blühenden Zitronen, Orangen und
Myrten aufgeschlagen hätte. All die Naturschön¬
heiten und Erdenschätze vermögen das Heimat-
gefühl in der Brust des Gottscheers nicht zu er-
sticken, und nicht selten treibt den müden Greis
jenes unbeschreibliche Gefühl einer fast unwider¬
stehlichen Sehnsucht — Heimweh genannt —
wieder zurück in die heimatlichen Fluren. Man
frage den Wanderer, der aus der Fremde heim¬
wärts zieht.

Wenn ich den Wanderer frage: wo gehst du hin ?
„Nach Hause, nach Hause", spricht er mit
leichtem Sinn.

Und in der Heimat findet er dann Ruhe,
Schutz und Frieden, kurzum wahres Herzens-

Seite 2.

Gottscheer Zeitung — Nr. 9.

Jahrgang VII.

auf Grund des Paragraphen 21 des Staats¬
grundgesetzes die kulturelle Organisation der deut¬
schen, russischen und schwedischen Minderheit in
der Form, daß mehrere Nationalregister, in die
sich alle estländischen Staatsbürger der genannten
Nationalitäten nach Zurücklegung ihres 18. Lebens¬
jahres freiwillig aufnehmen lassen können, die
Zugehörigkeit zur Minderhet klären und durch
besondere Wahlen ein Volksrat als eine Art Min¬
derheitenparlament gebildet wird, dessen Durch¬
führungsorgane die Verwaltung und Überwachung
der öffentlichen und privaten Lehranstalten, sowie
die Fürsorge für alle anderen Kulturaufgaben
übernehmen und das Verordnungsrecht und Steuer-
recht besitzen.

Die Selbstverwaltung übernimmt alle mutter-
sprachlichen öffentlichen Schulen. Der Staat trägt
einen Teil der Kosten, setzt die Mitglieder des Kul¬
turrates, der 20 bis 60 Mandate haben soll, fest
und veröffentlicht die Wahlergebnisse, sowie jene
Verordnungen, die zur Durchführung und Ergän¬
zung der Autonomie notwendig sind, im „Staats¬
anzeiger". Außer den Russen, Deutschen und
Schweden kann jede andere Minorität für sich
eine Autonomie beanspruchen, deren auf estländi-
schem Territorium lebende Zahl 3000 Bürger
übersteigt.

Die Staatsregierung kann ferner eine Kul¬
turautonomie für die estnische Nationalität innerhalb
der Grenze jener lokalen Selbstverwaltungsdistrikte
einrichten, wo die Minderheiten die Majorität
besitzen. Der jeweilige Volksrat kann von der
Regierung aufgelöst werden, doch müssen binnen
drei Monaten Neuwahlen ausgeschrieben sein. Der
Sitz der Kulturräte und Kulturverwaltungen ist
Reval. Die Autonomie ist ein Rahmengesetz. Die
Einzelheiten werden durch Sondergesetze geregelt.

Die Annahme des Autonomiegesetzes ist so¬
wohl für Estland, als auch für Europa von großer
Bedeutung.

Durch die gesetzliche Regelung des Verhältnisses
des Mehrheitsvolkes zu den Minderheiten auf
Grund der nationalkulturellen Selbstbestimmung
im Rahmen des Staatsganzen wird die Schärfe,
die den innerpolitischen Beziehungen Estlands
manchmal anhaftete, bedeutend gemildert, vielleicht
gänzlich behoben und die bürgerliche Konsolidie¬
rung des Staates erleichtert, so daß die Autonomie,
deren schnelle Erledigung nach einer Periode der
Verschleppung eine Folge der staatspolitischen
Haltung der Minderheiten während des Kommu-
nistenputsches war, in gewisser Beziehung eine
neue Ära einleitet, zumal sich Estland dem Beispiel
des stammverwandten Finnland anschließt.

glück, das er sonst nirgends in der Fremde ge¬
funden.

Zum Schlüße einige Merkworte an die Adresse
derjenigen, die es eingestandenermaßen auf die
Entnationalisierung der Gottscheer abgesehen, aber
auch Trostworte für unsere Landsleute, die in
stiller Resignation und bedauernswerter Mutlo¬
sigkeit dem Gotrscheerländchen und -völklein be-
reits den Untergang prophezeit haben. Der Pa¬
triot und Schriftsteller, Karl Hesselbacher, hat
vor Jahren einmal seinem Volke zugerufen:
„Das Menschengeschlecht, das seine Heimat als
das höchste auf Erden lieben gelernt hat, ist nicht
umzubringen. Es gleicht dem Riesen in der Sage,
der, von einem Stärkeren niedergeworfen, nur
den Erdboden zu berühren braucht, um, mit
zehnfacher Kraft ausgerüstet, wieder emporzu¬
schnellen. Das Heimatgesühl macht die Massen
der einzelnen zur Nation, zum zusammengeschlos¬
senen Volk. Das gibt uns die Bürgschaft der
Dauer, mag kommen, was will." Diese aufmun¬
ternden Worte wollen wir uns recht zu Herzen
nehmen und darüber öfter Nachdenken, umsomehr,
je unruhiger die Zeitverhältnisse, je schärfer die
Parteigegensätze sind und je trüber es im In¬
nern unseres Ländchens ausschaut.

Nach der letzten Volkszählung, die vor zwei
Jahren stattfand, besitzt Estland bei 1,109.479
Einwohnern 92.000 Angehörige fremder Natio¬
nalitäten. Von diesen sind etwa 60.000 Russen,
die als geschlossene ländliche Bevölkerung im süd¬
östlichen Petschurgebiet, in Transnarowu und am
Peipussee siedeln, rund 20.000 Deutschbnltcn,
die vor der gewaltsamen Agrarreform im Gro߬
grundbesitz eine bedeutende Stütze besaßen, aber
noch heute in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht
eine wichtige Rolle spielen, sowie etliche Schweden,
die als Bauern, Fischer und Schiffer im Westen
und auf den Inseln wohnen und seit der schwe¬
dischen Zeit und den Heereszügen des großen
Karl zurückgeblieben sind. Estland ist der erste
Oststaat, der seine Minderheitenfrage gelöst hat.
Gerade weil es der kleinste Staat mit der relativ
geringsten Minderht ist, sollte sein Beispiel allen
anderen slawischen Staaten vorgehalten werden,
die, trotzdem das Mehrheitsvolk oft nur eine
knappe Majorität besitzt, meist eine Politik treibt,
als seien die Nationalitäten überhaupt nicht vor¬
handen, aber mit ihrer Politik der Ausrottung
und Zurückweisung aller zur vernünftigen Ver¬
ständigung bereiten Elemente schießlich auf die
Dauer doch nichts anderes als eine Schädigung
ihres eigenen Staatswesens bewirken.

Aus Stadt und Land.

KoLevje. (Übersetzung.) Vor einigen Ta¬
gen verließ Herr Landesgerichtsrat Hutter unser
Städtchen. Nach dem Umstürze im. Jahre 1918
nach Koäevje übersetzt, verwaltete er den hiesigen
Gerichtsbezirk in einer allgemein anerkannten ob¬
jektiven Art und kannte außer dem rechtlichen
Standpunkt nichts anderes. Alle Gottscheer, welche
während dieser Zeit beim Bezirksgerichte Koöevje
mit Herrn Rat Hutter zu schaffen hatten, werden
sich stets in dankbarster Weise des Herrn Landes¬
gerichtsrates erinnern. Es sahen daher viele nur
ungern das Scheiden dieses objektiven Gerichts¬
vorstehers. Hoffentlich wird sein Nachfolger, Herr
Gerichtsvorsteher Jerman, die Praktiken seines
Vorgängers weiter kultivieren.

— (Eine kleine Veränderung) im
Blatte werden jene unserer Leser in der heutigen
Nummer bemerken, welche das Blatt so genau
lesen als Dr. Sajovic. Wir haben diese Verän¬
derung nur diesem Herrn zuliebe vorgenommen.

— (F a s chi n g s n a chklä n ge.) Das Feuer¬
wehrkränzchen am 14. Februar im Hotel Stadt
Triest war sehr gut besucht, der Saal geschmack¬
voll geschmückt, die Besucher bester Laune und
nahm einen sehr animierten Verlauf. Dank der
opferwilligen Mitarbeit von mehreren Damen und
Herren unserer Bürgerschaft war auch der mate¬
rielle Erfolg ein zufriedenstellender. Spenden
sammelten Fräulein Helene Hutter und Herr K.
Wenusch, im Büfett wirkten die Frauen Emma
Hönigmann, Helene Hutter und Nani Hönigmann,
die Ausschmückung des Saales und überhaupt das
ganze Arrangement besorgten die Herren Hutter
Vater und Sohn, Johann Mandelc, G. Schlaf,
Gustav Verderber, Leo Loy, Pepi Hönigmann
und Hans Hönigmann. Allen diesen und den
freundlichen Spendern dankt der Wehrausschuß
auf das verbindlichste. — Der am 22. Februar
von den hiesigen Handelsangestellten veranstaltete
Blumenball verlief glänzend. Der Saal war mit
Blumen übersät, die verschiedenfarbige Beleuch¬
tung feenhaft und das bunte Treiben der zahl-
reichen eleganten Masken erhöhte nur das reizende
Gesamtbild. Unter den flotten Weisen der Mili¬
tärkapelle verlief die Zeit im Fluge. Diese beiden
Veranstaltungen werden zu den besten des heu¬
rigen Faschings gezählt.

— (DerGottscheerVogelschutzverein)
hat seine diesjährige Hauptversammlung am 28.
Feber l. I. in Bayersch Gasthaus einberufen, an

welcher alle Schichten der Bevölkerung beiwohnten,
ein Beweis, daß der Gedanke des Vogelschutzes in
unserem Städtchen schon tief verankert ist. Der
Spiritus rektor des Vereines, Herr Präsident
Dornig, eröffnete um halb 9 Uhr die Versamm¬
lung, erörterte in kurzen, aber sehr sinnreichen
Worten die bisherige Tätigkeit des Vereines, wor-
auf er den Schatzmeister Herrn Josef Tomitsch
ersuchte, die finanzielle Seite des Vereines zu be¬
leuchte». Herr Tomitsch ergriff hierauf das Wort,
brachte den Versammelten die Einnahmen sowie
Ausgaben des Vereines im abgclaufenen Jahre
zur Kenntnis, wobei mit großer Genugtuung kon¬
statiert werden konnte, daß trotz der großen
Gründungskosten (wie Anschaffung von Niestkäst-
chcn, Futterhäuschen, des nöligen Futters usw.)
noch ein ansehnlicher Betrag, etwa 1500 Dinar
Bargeld, dem Verein zur Verfügung stehen. Der
nächste Punkt der Tagesordnung, die Neuwahl
des Ausschusses wurde dadurch erledigt, daß Herr
Josef Dornig neuerlich einstimmig zum Präsi¬
denten, Heinrich der Finkler zum Vogelwart und
an Stelle der freiwillig ausgetretenen Mitglieder
die Herren: Matth. Rom, Kaplan Lauriä, Georg
Mille, Anton Zurl und Dominik Högler gewählt
wurden. Nach vollzogener Wahl dankte Herr
Präsident Dornig für das ihm entgegengebrachte
Vertrauen, gab der Versicherung Ausdruck, daß
er nach wie vor als Präsident des Vereines seine
Kräfte nach bestem Wissen und Gewissen in den
Dienst der guten Sache stellen werde. Nachdem
sich uütcr „Allfälliges" niemand mehr zu Worte
meldete, schloß der Präsident die Versammlung.
Somit hat dieser Verein, der erst vor ungefähr
einem Jahre unter Überwindung nicht geringer
Schwierigkeiten ins Leben gerufen wurde, seine
Exfftenzberechtigung neuerlich bewiesen, denn auch
die heurige Hauptversammlung hat alle vereinigt,
die zu einer Zeit, da die wenigsten Geschöpfe noch
das bißchen Nächstenliebe für den Nebenmenschen
aufbringen, bereit sind, den wahren Menschen¬
freunden zu helfen: den Tieren, und unter diesen
hauptsächlich die notleidenden Sing- und Nutzvögel
vor dem Hungerlode zu bewahren. Wüßten unsere
befiederten Sänger, daß unser Präsident Dornig
hiezu den unmittelbaren Anstoß gab, sie brächten
ihm ein Schmellerkonzert, wobei sicherlich die
vornehmsten Arras und Papageien gelahrte Reden
halten würden.

— (Hohe K r a n k en k ässe beiträ g e),
kein Spital, das Elend erkrankter Dienstboten
und Arbeiter. Wie aus verläßlicher Quelle in
Erfahrung gebracht wurde, hat die Trifailerge-
sellschaft das Spital in der Stadt aufgelassen.
Die Spitalsfrage war schon seit vielen Jahren
eine heikle Geschichte und niemand wagte daran
zu rütteln. Zunächst einmal gehörte dieses Spital
nie auf den Platz, auf welchem es heute, weun
auch außer Gebrauch, noch immer steht. Ein
Spital wird niemals in die Nähe des Gymna¬
siums passen, niemals direkte auf die Haupt¬
verkehrsstraße, auf welcher zumal wie bei uns
täglich Hunderte von Fuhrwerken den alles eher
als angenehmen und gesunden Straßenstaub in
unendlichen Mengen aufwirbeln. Aber es gab
bisher doch wenigstens einen Platz, wohin man
die armen Kranken in dringendsten Fällen ab¬
schieben konnte. Hier wurden sie bei fachgemä¬
ßer Behandlung entsprechend gepflegt und sie
mußten nicht den Dienstgebern zur Last fallen,
und vor allem, sie gefährdeten nicht erstens die
Gesundheit des ganzen Familienstandes der Dienst-
geber und ebensowenig auch deren Geschäft. Bei-
des wäre unangenehm. Wenn beispielsweise heute
ein Dienstbote an einer infektiösen Krankheit er¬
krankt und er kann nicht mehr ins Landesspital
abgeschoben werden, so muß der Dienstgeber in
feiner Wohnung für entsprechende Behandlung
des Kranken sorgen, ihn pflegen und dement¬
sprechend verköstigen. Abgesehen davon, läuft

VII. Jahrgang.

Gottscheer Zeitung — Nr. 6.

Seite 3.

der Dienstgeber Gefahr, daß die Sanitätsbehörde
das Gasthaus oder Geschäft des Dienstgebers
sperren läßt, dadurch denselben in unendliche
Schwierigkeiten bringt usw. usw. Unwillkürlich
muß daher gefragt werden, was die verantwort¬
lichen Kreise in dieser für alle so besonders wich¬
tigen Angelegenheit zu unternehmen gedenken.
Man spricht, daß aus dem Gebäude des bishe¬
rigen Spitals Wohnungen geschaffen werden sollen.
Vielleicht noch das beste, was sich tun läßt. Aber
ehe dieser Plan verwirklicht werden darf, muß
entschieden in allem Ernste daran gedacht werden,
ob dieser unhaltbare Zustand weiter bestehen soll.
Man bedenke bloß, in welche fatalen Verhältnisse
mancher Haushalt hineingedrängt wird, wenn es
zu Erkrankungen kommt, bei welchen ein Ab¬
transport nach Ljubljana nicht mehr möglich ist;
sei es wegen infektiöser Erkrankung, oder sei es bei
Fällen, wo der Erkrankte überhaupt keinen Trans¬
port mehr aushält. Man bedenke nur einmal,
in welchen Unterkünften bei dem herrschenden
Wohnungselend die Dienstboten untergebracht
sein müssen. Sehr häufig muß dazu die Küche
gebraucht werden, oder irgend ein Vorraum. Und
nun eine infektiöse Krankheit ohne Abtransport¬
möglichkeit. Hoffentlich wird hier die Sani-
tätsdistriktsbehörde rechtzeitig auf diesen skanda¬
lösen Umstand aufmerksam und nimmt selbst die
Regelung dieser äußerst wichtige» und zugleich
menschlichen Frage in Angriff.

Wenn alles zusammenhilft und die schon
ohnedies unerschwinglichen Kraukenkassebeiträge
statt nach Ljubljana und Zagreb wenigstens zu
angemessenem Teile hier Verwendung finden, dann
muß es bei richtiger Zusammenarbeit bei Heran¬
ziehung des ganzen Sanitätsdistriktes nicht be¬
sonders schwer fallen, in der Nähe der Stadt
ein kleines Heim zu schaffen, in welchem die in
Nesem Falle bedauernswerten Arbeiter und Dienst¬
boten die nötige Unterkunft und Behandlung in
Fällen schwerer Erkrankungen finden werden.

Die Gemeindevertretung der Stadt Koäevje
aber möge es nicht unterlassen, in diesem Falle
ihr Schälstein beizutragen. Man wird ihr Dank
wissen.

— (Richtig st ellung der Wählerlisten.)
Bei der letzten Parlamentsmahl ist es da und
dort vorgckommen, daß Wahlberechtigte in den
Wählerlisten nicht enthalten waren und darum
nicht wählen durften. Da bis 15. Februar jetzt
wieder von amtswegen die Listen richtig gestellt
werden, mögen alle, die am 1. Jänner das 21.
Lebensjahr vollendet haben und andere, die bisher
aus Versehen nicht verzeichnet waren — persön¬
lich nachsehen und die Eintragung in die Listen
verlangen.

— (Vom Schuldienste.) Frl. Helena
Rom, bisher Lehrerin in Dobrepolje, ist zur de¬
finitiven Lehrerin an der Mitterdorfer Schule er¬
nannt worden.

— (Ein Bauer zum Doktor ernannt.)
Jodok Fink heißt er und in Vorarlberg hat er
seine Hube. Schon im altösterreichischen Reichs¬
rate war er ein angesehener Abgeordneter und
auch jetzt noch ist er als Abgeordneter tätig.
Wegen seiner Verdienste um das allgemeine Wohl
hat ihn vor kurzem die Universität in Innsbruck
zum Ehrendoktor ernannt. Eine einzig dastehende
Ehrung.

— (Die gründende Versammlung)
des hiesigen Hausbesitzervereines findet, wie be¬
reits gemeldet, Donnerstag den 12. März um
8 Uhr abends im Hotel Stadt Triest statt. Der
vorbereitende Ausschuß ersucht um zahlreiches
Erscheinen.

— (Der deutsche Reichspräsident
Friedrich Ebert gestorben. Am 28. Febr.
ist in Berlin der deutsche Reichspräsident Fried¬
rich Ebert 54 Jahre alt an Bauchfellendzündung
gestorben. Die Leiche wurde nach der Aufbahrung

!m Reichstagsgcbäude nach Heidelberg, der Ge¬
burtsstadt Eberts, überführt, wo sie in einem
Mausoleum die letzte Ruhe finden wird. Der
Reichstag Hal eine Trauersitzung abgehalten, in
der Reichskanzler Dr. Luther dem Verstorbenen
einen warmen Nachruf widmete. Der Reichs¬
kanzler übernimmt auch bis zur Neuwahl des
Reichspräsidenten die Präsidentschaft. Aus allen
Staaten trafen bei der Reichsregierung Beileids¬
kundgebungen ein. Die Presse fast aller Partei¬
richtungen würdigt die Persönlichkeit des Heim¬
gegangenen.

— (EingroßerJrrtum) wäre es, schreibt
Dr. Neuner im Deutschen Volksblatt, wenn man
glauben würde — wie man hie und da behauptet
—, daß es uns besser gehen würde, wenn wir
uns nicht politich betätigt hätten, und daß Pri-
biäeviä dann die Gymnasien nicht gesperrt hätte,
wenn wir bei der letzten Wahl nicht als eigene
politische Partei ausgetreten wären. Die Schulen
wäcen genau so gesperrt worden, nur mit einem
Unterschied. Er hätte es schon viel früher, schon
vor den Wahlen getan und nur nicht bis nach
den Wahlen gewartet. Das bei den Haaren
herbeigezogene Argument „Repressalien für die
Behandlung der Kärntner Slowenen" hätte man
ebenso angewendet. Nur hätte man diesen Grund
schon viel früher erfunden. So aber haben ge¬
wisse Parteien, welche in tausenden Flugzetteln
deutsche Schulen versprochen haben, tatsächlich
durch diese Versprechungen vorerst viele deutsche
Wähler der eigenen deutschen Partei abwendig
gemacht. Jetzt aber, wo diese Wähler ihre Pflicht
durch Stimmenabgabe für diese Parteien getan
haben, braucht man sie nicht mehr, nimmt auf
sie keine Rücksicht mehr und glaubt skrupellos das
durchführen zu können, was man schon längst
geplant hatte. Dr. Neuner hat die Verhältnisse
in der Wojewodina vor Augen. Seine Worte
gelten ader auch jenen Wenigen unter uns, die
in ihrer Naivität meinen, es wäre vorteihaster ge¬
wesen, radikal gewählt zu haben.

— (Das heilige Jahr.) Einer bis in
den Anfang, des 14. Jahrhunderts zurückgehenden
Gepflogenheit gemäß, verkündet der Papst alle
25 Jahre das sogenannte Jubel- oder heilige
Jahr, in dessen Verlauf von den Gläubigen
durch die Wallfahrt nach Rom und den mehr¬
maligen Besuch genau bestimmter Kirchen ein
vollkommener Ablaß gewonnen werden kann.
Ein solches Jubeljahr ist auch das heurige und
wurde es am Christabend von Papst Pius Xl.
feierlich eröffnet. In der ganzen Welt werden
auch diesmal Pilgerzüge nach Rom ausgerüstet
und dürfte die Gesamtzahl der Pilger über 2
Millionen betragen. Auch Slowenien stellt seinen
Pilgerzug. Dieser geht am 27. Mai von Ljub¬
ljana ab und trifft am 28. Mai schon in Rom
ein. Die Abreise von Rom finoet am 3. Juni
statt. Auf dem Hinwege wird Gelegenheit sein,
die Städte Padua und Florenz, auf der Rück¬
fahrt Asissi und Venedig genauer anzusehen. Wer
mithalten will, braucht rund 1500 Dinar. Damit
ist die Hin- und die Rückfahrt in 3. Klasse und
die Wohnung und Verpflegung in Rom beglichen.
Die Anmeldung müßte bei den Pfarrämtern so¬
gleich geschehen und die Anzahlung von 1000
Din geleistet werden.

Ilnterwetzenöach. (St er befall.) In Broo-
klyn ist am 18. Jänner Agnes Marinzel aus
Unterwetzenbach 9 gestorben. Sie war erst 37
Jahre alt.

Wrava. (Trauung.) Am 23. Feber wur¬
den Paul Plesche und Maria Poje, beide aus
Mrava getraut.

Äni potok. In unserer Nummer 6 vom
14. Feber 1925 ist der Bericht „Ein gefährlicher
Bursche, 1899 geboren und heißt Josef" irrtüm¬
lich eingeschaltet worden. Da diese Notiz nicht
vollkommen den Verhältnissen entspricht, sehen wir

uns veranlaßt, zwecks Wahrung der Objektivität
unseres Blattes, das hiemit richtig zu stellen.

Werdreng. (Todesfall.) Am 28. Dez. v.
I. starb im Landerspital in Ljubljana die 24-
jährige Besitzerstvchter Magdalena Weiß von
Verdreng 21 nach langjährigem Leiden. Sie
ruhe in Frieden!

Aorovec. (Von der Schule.) Endlich hat
unsere Schule einen Lehrer und Schulleiter be¬
kommen in der Person drS Herrn Oberlehrers
Josef Wittine, der auf eigenes Ansuchen aus
Banjaloka nach Borovec versetzt worden ist.

AoLevska reka. (Ein verbissener Pfar¬
rer.) Für den schlechten Wahlausgang in der
Rieger Gemeinde wird Pfarrer Kraker verant¬
wortlich gemacht und er von einem hiesigen Ra¬
dikalen im Jutro ein verbissener Pfarrer genannt
und als Slowenenfresser dargestellt. Gehen wir
gleich zur Sache. Also warum soll der Pfarrer
verbissen sein? Vielleicht deshalb, weil er bei
der Wahl für die Volkspartei eiugetreten ist?
Vor zwei Jahren hat die Gottscheer Bauernpartei
radikalgewählt und der Pfarrer hat nichts dagegen
getan. Die Radikalen haben ihr Wert nicht ge¬
halten und die Gottscheer haben ihnen den Rücken
gekehrt. So geht es ja jeder Partei, die ihr
Wort nicht hält. Wenn aber der Pfarrer gele¬
gentlich der Versammlung den Radikalen einige
Wahrheiten sagte, so waren das eben unbestreitbare
Wahrheiten und deshalb braucht man noch lange
kein verbissener Pfarrer zu sein. Verbissene sind
viel mehr diejenigen, die die Gottscheer jetzt,
nachdem sie als freie Staatsbürger vom Rechte
der freien Wahl Gebrauch gemacht haben, in recht
kindischer Weise schikanieren. Oder ist der Rieger
Pfarrer deshalb verbissen, weil er vielleicht mit
Slowenen nicht verkehrt? Auch das nicht. Der
Herr Pfarrer aus Koäevska reka ist gut gegen
alle seine Pfarrkinder und jederzeit bereit allen,
auch den Slowenen mit Rat und Tat zu helfen,
wenn er nur kann. Er spricht auch gerne slove-
nisch mit seinen slovenischen Pfankindern. Nicht
mit einem einzigen Zeugen kann das Gegenteil
bewiesen werden. Er war auch unter Slovenen
außerhalb seiner Pfarre immer gerne gesehen und
nie ist es jemandem eingefallen, ihn einen verbis-
senen Priester zu nennen. Diese böswillige Ver¬
leumdung war einem Menschen Vorbehalten, dem
der Pfarrer und die übrige deutsche Bevölkerung
größtmöglichstes Entgegenkommen bewiesen hat.

Stara cerkev. (Trauung.) Am 2. Februar
ist Alois Eppich aus Slovenska vas 40 mit
Magdalena Kraker aus Gorenje LoLine 23 getraut
worden.

Iwanina. (Feuerwehr.) Ein Stocken¬
dorfer schreibt: Herr Johann Bukowec aus KleL
sandte aus Chicago der hiesigen Feuerwehr 5
Dollar. Dem freigebigen Spender sei auch ans
diesem Wege bestens Dank gesagt I

Die Unterhaltung am 22. Februar brachte
einen Reingewinn von Din 1608. Diese an¬
sehnliche Summe wurde hauptsächlich durch den
Ausschank von 128 Liter Wein erzielt, der in
Rodine und Semiö gesammelt wurde. Da noch
56 Liter übrig sind, so soll im Sommer Fort¬
setzung folgen, jedoch nicht mit Raufen und
Saufen, sondern mit Mäßigkeit und Einigkeit.
Diesmal hat sich alt und jung gut gehalten und
so wäre es immer erwünscht.

— (Drei Wölfe) begleiteten Johann Stal-
zer aus Konjski hrib Nr. 1 auf seinem Heim¬
wege von Sredgora bis in die Nähe von Pla-
nina ungefähr eine Viertelstunde weit. Die un¬
liebsamen Gäste konnten durch Schwingen der
brennenden Laterne kaum vom Leibe gehalten
werden. Stalzer ist Jäger. Ob ihn aber dies-
mal auch das angenehme Jagdfieber ergriffen
hatte? Die Rollen waren vertauscht. Nicht der
Jäger verfolgte das Wild, sondern das Wild
den Jäger.

Seite 4.

Gottfcheer Zeitung — Nr. 9t

Jahrgang VII.

— (Volksbewegung.) Im Jahre 1924
waren in unserer Pfarre 1 Trauung 11 Geburten
(4 männliche, 7 weibliche) und 8 Sterbefälle. Die
älteste Person hatte ein Alter von 83 Jahren
erreicht.

Koprivnik. (Der Fahrp oft verkehr) auf
der Strecke Koprivnik-KoLevje und zwar an Mon¬
tagen, Mittwochen und Freitagen ist am 1. März
I. I. wieder ausgenommen worden. Die Abfahrt
von Koprivnik ist um halb 7 Uhr früh, von Ko-
Levje zurück nach Koprivnik um halb 12 Uhr
vormittags.

— (Eheschließung.) Am 23. Februar l.
I. wurde in der hiesigen Pfarrkirche Josef Rv-
schilsch aus Gradec 3 mit Franziska Rankel aus
Reichenau 17 getraut.

Lermo8njice. (Aus der Gemeindestube.)
Wegen unüberlegter Aufnahme des Sekretärs
hat b/4 des Ausschusses dieses Vorgehen mi߬
billigt. Demzufolge nahm der Gemeindevorsteher
einen 2 monatlichen Urlaub ab 15. Februar.
Indem dem Sekretär ausnahmsweise die ver¬
sprochene Bezahlung bewilligt wurde, hatte der
Gemeindevorsteher-Stellvertreter I. Meditz am
24. Februar wieder die Sekretärfrage an die
Tagesordnung gebracht und es wurde — mit
2 Gegenstimmen — beschlossen, daß bis 15.
April, solange der Urlaub dauert, die Sekretär¬
arbeiten F. P. aus ^ermosnjice zu verrichten hat
und die Sekretärsstelle ist auszuschreiben. Dies
gefiel den 2 Gegenstimmenden nicht und sandten
darüber eine Beschwerde an die Bezirkshaupt¬
mannschaft. Da diese Beschwerde erfolglos bleiben
kann und die Begierde nm Leitung der Zügel
ihre Rolle spielte, hatte der oberwähnte Urlaub
am 1. März freiwillig ein Ende. Auch der vom
Ausschüsse nicht aufgenommene Sekretär wird
angeblich — mit Zweifel — seine Arbeiten un¬
entgeltlich verrichten. Da dieses „jugendliche"
Vorgehen unertragbar wird, werden auch über¬
raschende Zufälle unausbleiblich sein.

Wien. (Der Gottfcheer Kirtag) des
Vereines der Deutschen aus Gotischer findet am
29. März im Gasthause Schwandner Hernats
XVII. statt.

Herausgeber und Eigentümer: Josef Eppich. — Ver¬
antwortlicher Schriftleiter: Carl Erker. — Buchdruckerei
Josef Pavlicek in Koäevje.

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Ehrenerklärung.

Ich Gefertigter widerrufe hiemit alle Beschuldigungen,
daß Herr Albert Tschinkel, Besitzerssohn aus Gräarice
Nr. 12, in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember 1824
meine Fensterscheiben ausgeschlagen hätte und erkläre
gleichzeitig, daß ich diese strafbare Handlung Herrn Al¬
bert Tschinkel nicht vorwerfen kann.

Gräarice, den 7. März 1925.

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Warnung.

Ich endesgefertigter Adolf Kraus, Glasermeister in
Koäevje, warne hiemit jedermann, meiner Frau Gabriele
Kraus m meinem Namen etwas auf Borg zu geben,
da ich für diese Schulden als Zahler nicht aufkomme.

Adolf Kraus.


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