V e r e i n i g t e ^^Ü^I^^^ Laib a ch er Z eit u^ g. Nro. 22. ^^^7/l^ Freitag dcn 17. März. 1L20. Inland. Anbekommene Schlsse in Trieft am 20 und 21. Fcbrua»'. Das österr. Tvabaccolo, der Apfel, von Kq 5onnen, Capit. Johann Ianoll , von Mcfsina mit Früch enund andern Waaren auf Rechnung vonDa« »»iel Scheitlin. Die neapolitanische Brigantine^ Merkur, von ,I6 T., von Lip«ri lnir kleinen Rosinen und andern Waaren auf R. von Nicol. Corrente, Die österr. Brigante, der, Satyrn von 235 T-, Capit. Ant. Toncich, von Mefsina mit Früchten, «uf R. des Schiffcapräns. Die sardin. Brigantine, der heil. Johann Baptist/ von 122 T. von Genua mit Öhl und andern Waaren, auf R. von Franz Gattorno. Diesardin. Brigantine, Neptun, von 2^2 T., von Smyrna mit Wolle und andern Waaren, auf N. vo» Sevastopulo und Galatti. Die osierr. Brigantine, der Erlöser, von n» T., Capit. Ant. Be-ned. Alimondii, von Zanthe mit Seife und andern Waaren, auf R. von Gr. Minerbi. Die österr. Polacre, die Vernunft, von 532 T., C«pit. Thom. CarrNeglich, von Genua (leer), auf R. von Fr. Gelcich. Die französ. Bombarde, de^gute Barthel, von 1^9 T. , v«n Cette mit Wein, Spiritus mid «ndern Waaren, auf R. von Jak. Coen. Di« östärr. Brigantine, Ovid, von 249 T., Eapit. Lucas Flo-rio, von Nizza mit öhl, auf eigene Rechnung. Die «ngl. Brigantine, Juno, von 175 T., von^ondon mit Kaffee und andern Waaren, auf R. v. Neyer wvd Schlick. Mehrer« Bmken. . Österreich. Der Vau der an die SteNe der ehemahligen sogenannten Schlagbrücke hergestellten PrachtbrüHe, wsbei Se. k. k. Hoheit rer durchlauchtigste Herr Erz» herzog Kronprinz Ferdin « nd im Namen Sr. Ma-jestac am ic,. Iuny ittig den Grundstein zu dem sieinernM, vermittelst eines schwimmenden Senkkastens erbauten Mittelpfeiler zu legen geruhten, ist «it solcher Schnelligkeit betrieben worden, daß die neue Brücke schon am 24. October 1819 für Füß-grher, und am 28. Noocmber iKig auch für Wa-<;en allgemein geöffnet werden konnte. Zum Andenkn des durchlauchtigsten GrundsteinlcZers haben S. k. k. Majestät dieler neuen Brücke, in der sich eben so sehr Schönheit, als Soliditet und Einfachheit «ussprichr, den Namen F» rdinant sbrücke beizulegen, und zugleich allergnädigst zubefeh-len geruhet, daß dem Wiener Wasserbau - Direc» tor v. Kudriassöky, welcher den Plan entworfen, und die Ausführung geleitet hat, die allerhöchste Zu«, fricdenheit uder dieses gelungene Meisterwerk zu be» zeigen sei. Eben so habrn Allerhöchstdiefelben de«, wasscrbauämtlichen Brückenmeister, Joseph Überla» cher,, welcher den Bau anfführte, und welcher wf? gen der von ^hm mit eigenem Lebeirsgefahr vor eini» gei, Jahren vollbr.ichcen Rettung, einer Familie aus Wassernoth/ mit dcr mittlern goldenen Verdienst-, Mcdüille bereits geziert war, unter Beibttassung derselben, dic große goldene Ehren-Medaille init Obc und Band ^ verleih<^ und den lvassechauämttiäm, 95 Arbeitern, welche lel dem Brückenbau Hand anlegten GeH»bel»h»ungen zu bewilligen allergnädigst bee ^Nden. Die.Übergabe des die allerhöchste Zufriedenheit in schmeichelhaften Ausdrücken bezeigenden hohen Hofkammer-Decret.s an den Wasserbau Director, zind der Ehren Medaille an den Brückenmcisi«,' so wie die Ve,nheilung der Geldbel^hnuiigen, wurde am ia. Iän»«^d. I. in dem Amtsgebäude des Was«-serbauamls, in Gegenwart des ganzen Amtö'Perso-«ale, durch den Hofrath und nieoerösterreichischen ReZierungs-Vice - Prasidiums-Verweser, Freyherr,» v. Werner, unter Abhaltung einer anpazselU'en Rede, feierlich vollzogen. ^kn 4. März ist die achtzehnte Conferenz der m Wien versammelten Bevollmächtigten der deutschen Cabiliette in dem Gebäude der k. k. geheimen Hof« «nd Sraalskanzlei gehalten worden. (Wdr.) A u s l a n d. Deutschland. Die rühmliche That dreier Jünglinge von Bin, gen/ welche ihr eigenes Leben wagten, um das Leben zweier Mitmenschen zu retten, «erdient als edles Beispiel öffentlich aufgestellt zu werden. Die Näheren Umstände jenes Vorfalls, wie wir sie in Frankfurter Blattern aus offiziellen Mittheilungen lesen, sind folgende: „Am 5. Februar waren zwei Fremde, Mann und Frau, in Dingen eingetroffen, und hatten im Wirthshause zum weißen Rosse über» nachter. Am anderen Morgen traten dieselben nach nach eingenommenem Frühstuck in die Wirchsstude, un> erkundigten sich nach Schiffsjungen, um n^ch Aßmannshausen gefahren zu werden, mic dcr He-nierlung, daß sic über diesen Ort und den Niederwald nachGcifenheim reisen wollten. Zwei Schiffsjungen, Adam Diel, »5 Jahre alc, und Anl2„ Köth, 16 Jahre alt, wurden zu dieser Fahrt ao-cordirt, und schickten sich an, ihren rleincn Schiffernachen zu recht zu machen. Nach öfteren Umarmungen verließen die Eheleute munter, wie man sie wahrend ihres ganzen Aufenthaltes in Bingen gesehen hatte, das Wirthshaus, mit Zurücklassung ih, rer Effecten, und mit dem Versprechen'baldiger Rück- kehr. Als sie an den Rhein kamen, um den Nachen zu besteigen, fragcen sie, o!?, sie nicht cine« noch kleinern- Nachen erhqtten k^umenF' Ailf oie ^vernemüende Antwort umarmren sie sich,-stiege«'M/ und seßten sich auf ein über den Na^en flegle» Bre: neben einander. In dem Augeliblicke deö >^ gegen, indem nur zw?i Schiffsjungen ac^oroirc 1^ en, gab aber zuletzt nach, und der Nachen fuhr<"' Sprachlos saszen bcioe Eheleute neben emati^l' 3iach einer Weile lrgt sich der Mann seitwärts a"i das Gebörde, u«d untersucht mit ftinem Scoct ^ Tiefe, wird aber von Adam Diel versichert, d^ß t hn>r den Boden nlchr erreichen würde, wenn ^"^ sein Scock zwei M^l so lang al^ sein Schallb""" wäre. Nnn legt sich die Fr^u gleichfalls auf ^ Gedorde, ihrem Manne den Nucken zngeiu"!^,' Eben nähern s^ Schrecken und Angst ergreife die Zungen / schnell ermannen sie sich, und, «luberummer^ die Gefahr, die chnen an dieser tritiMen ^ droht, gehen sie rasch an das Werk der M""s' H:e Kleio.mg ließ die Unglücklichen nichr ^^.^ ,^ si,!!<>:!. An^on Köth ergreift den Manil, «Ul» " ihn crotz seinem Hrräuben sest; unsonst s«4l ^^ ^. be nlit oem Kopfl unter das Wasser zu kot""'"^.^ da zieht er ein Messer,, Kölh schreit u>n ^' ^ hälr dennoch fest, — aber nicht gegen Koth, » ^ sich sc!dst lehrt der Fremde das Messer, U"d^l sich mehrcce Stiche in die Brust. — Inzwl>P ^ Hauck aus der andern Seite die Frau ^ ^', und widersteht, gemeinschaftlich mit ^'^ ,^sM zweifelten Gewalt der Unglücklichen, ^^'.. s^ geno und tobend ihren Handen zu entreißen ,97 Du sie sieht, ^6 ihr Bemühen vergeblich ist, sö Nimmt sie ihre Zuflucht zu MtteN un^ Versprechun-g?", -^ alles umsost. Die br auf das Geschrei herbei,geilten Winker die beiden Unglücklichen an'< Land. Dcr Mann'war todt, das Messer stack tief in seiner Prust. Seine Frau wn-cherc immer noch in Verzweiflung , zerriß ihre Kleider, u«d konnte kaum voll vier Männern-festgehalten werden. Man brachte sie nach Rudeshcim, ih-rem bisherigen Aufenthaltsort?." Die Mainzer Zeitung gibt über obiges Crcigniß folgende weitere Aufschlüsse: ^Ein Hevr v. F___r, pensionircer Hauptmann, u'nd'seine Gattin, die eine geborne Gräfin v. V ....k ftynund widcr Willen ihrer Verwandten geheirathlt has'sn ^soll, kämm vor einigen Wochen'nach Bingen', ,'^vo F..... schon in früheren Zeiten öfcers war. Er forderte einen leichten Kahn und einige Aischerw^den, die ihn nach Aß» Mannshausen schiffen sollten. , Hu.zwei Knaben von ^4 bis i5 Jahren gesellte sich ein dritter, der auf baä andere Ufer wollte. (j-Huji-chen dem sogenannten Mausthurm und Bing?rLoch gab Hr. F.....seiner Frau ein Zeichens ül'^'beik^fturzten'sich auf verschiedene Seiren in den reißenden Strom. Mit bewunderungswürdiger Oeistesgi-genwartund Anstrengung lenkten bie Knaben den Kahn auf eine Ail, ^aß es ihneil gelang, die Frau zuechaschcn. Trotz ihrem rerzwMungsvollen Sträuben bracht«« sie die< selbe in den Nachen und hielten sie auf dem Boden fest., Moch nicht mir dieser Rettung zufrieden, forschten sie-nach dem Manne, den sie m der Ferne von den Wogen auf- und niederwerfen sahen. Als sie ihn erreicht hatten, ergnff ihn einer derselben an den Haaren ; ihn in den Kahn zu bringen war ihnen un« möglich, und würde nutzlos gewesen seyn, da dee U,l,glückl.iche sich im Wasser'nm einem Messer «ehr-«naiv,das Herz durchborr hatte.' Es geWg ab'erd«« muthigen Knaben sowohl seine Leiche^ als dieleben: de Fr^u auf dem rechten.Ufer zu landen. Erst nach dem Begräbnisse des, Mannes wagte esDie Frau, ihr hartnäckige Schweifen zu brechen, und sie solls wie .man versichert/ folgenden traurigen Aufschluß gegeben haben; Ihr, 9)?HM, hab^sie schon sei: einigem Jahren zum Selbstmorde beredet, habe ihr nicht dek geringsten Ui, gang .verstattet, lmd ihr sogar sechs Kinder, die sie ihm geboren, kurz nach der Geburt hinweggenommen. Von fünfen habe er ihr immer nach kurzer Zeit Todesscheme gebracht, von dem letzten wisse sie nicht, wo es sei. Endlich sei er zu ihr in das Zimmer gekommen und habe ihr gesagt,: sie könnten nicht mehr leöen, indem er ftine Pen-'sion und sein Entkommen als'Canonicus verlöre» habe. Des Lebens müde habe sie seinen Entschluß gebilÜgt, und nach der Verabredung ausgeführt. Es findet sich, daß das Vorgeben seines Verlustes der Pension und Besolduxg falsch war, und man soll nebstdem noch eme nicht unbedeutende Summe m 'seinem Koffer Zefundni haben. Seu^ ^.hftt läßt sich daher nicht durch di? Noth, sondern einzig durch eine melancholische Überspannung, die vielleicht im Temperamente, vielleicht auch in den mystischen Ansichten gelegen haben mag, woran zu unserer Zeit so Mancher kränkelt, erklären. Den drei Knaben die bei dieser Veranlassung so viel Much und, Geistesgegenwart gezeigt haben , wurde in einer außeror-denllichen Sii^ung de5 Stadt-Raths zu Bingen ein 'in den wärmsten Aufdrücken abgefaßtes Belohnunaß schreiben der groscherzoglich hessischen Nfgierung feier-l^> eröffnet und cm G^schcilk l^'el^eben." O.B.) ^ Pil'osr und Kegeln gefüllt, so daß sie in ei« ^"' m;..' giw^fen, grauliche Verheerungen angerlch" habTtl »bürden. >^histlewoods vorzüglichster Helfers-Helfer/ äl<,chfalls verhaftet ist,^ heißt Brnnt (nicht Vrin'^/' Am 24. unh 25. find noch mehrere r>erdächc>^ ^ . divi>uen , unter auderu ein Bedienter, Name' Sy^,!monds, verhaftet worden, der in vornep<^ Häusern betaintt war, und den Verschworr.eN ' tizen, die. zn ihren Zwecken taugten, mittheilt' Der kaiscrl. österreichische Bothschaftcr am " doner Hofe, Fürst Paul Esterhazy, war von s"' mir Urlauo nach Wien unternommenen Reise/^ der in Londen eingetroffen, und hatte aln2^i> ^ die Ehre, bei Sr. Majestä.: dem Köln^e zllr'A^^' zu gelassen zu werden. (V'' Fremd en-Anz eige. A »1 get 0 m in e n e u^ n d A bgega :»g ^ ^ Den, i5. M^rz. Herr Leonhart Werly, Handelsmann, ps" ^ ^ eingek. Kap. Vorst. Nr. 59 — Herr Domi'N ^ Brandstetter, k. k. Kreistommissar, r^on '^"^ .^, eingck. Stadt Nr.' 16. — Herr Leon O Al§inm.,yl, HerleKel »,ld Redacteur