HWfotud): Was roh begehren von bet Zutunst Remut Daß Brat und Arbeit uns gerüstet stehe», Dajz unsere Kinder in der Schule lernen Und unfett Steif« nicht mehr betteln sehrn. G. Herwegh Televhon Nr. 2328. Zer ßcheckkomo 38.415. Cisenbahner Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-- Personales. Redaktion: Wien VA, Zentagaffe Nr. S. vredablionrschluß: Jniel Tage vor dem Erscheinen de» Blatte». Abonnements-Bedingungen: .^ftlbjcchrHch .............. i Stf» 2 68 Ganzjährlich ............... , 576 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mb. 6'—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Frank eil. Erscheint jeden 1., 10. und 20. im Monat. = =—■■ Sprechstunden ^Pnb jebcn Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von IV Uhr w vormittags bis Va* Uhr nachmittags. Jnsertionspreis: Sie einspaltige Millimeterzcile oder deren Raum 14 Heller. Bei Iahrcrauftrag Rabatt. Rr. 14 Sie«, dm 10. Mai 1913. 21. Jahrg. Set Bankerott der staatlichen Äsen-dahnaussicht. Zum Prozeß gegen den Provisionsfonds der Anssig-Teplitzer Eisenbahn. , Wir haben kürzlich ausführlich eine gerichtliche Entscheidung mitgeteilt, die im Verlauf eines boit unserem Genossen Josef Schiller in Aussig durch Dr. Hübsch gegen die Aussig-Teplitzer Eisenbahn angestrengten Prozeß erflossen ist. Die Angelegenheit, die nach der Entwicklung, die sie genommen hat, nicht nur typisch für die schmutzigen Ausbeuterpraktiken einer der reichsten Privatbahnen Oesterreichs, sondern typisch auch für den Rechtsstaat ist, der sich solche Dinge gefallen läßt, betrifft, wie erinnerlich, die plötzliche Entlassung unseres Genossen Schiller, der nach einer beinahe 20jährigen Dienstzeit - dem Herrn E n d e r e s und seinen Spießgesellen plötzlich so unangenehm geworden war, daß er. einfach, ohne Angabe von Gründen, aus dem Betrieb entfernt werden mußte. Freilich, wer Herrn En der es, diesen Ge--generaldirektor, der sich alle Sottisen gefallen läßt, kennt und wer weiß, wie bei dieser Bahn das gelbe Kriechertum gewerbsmäßig gezüchtet wird, für beit war es leinen Augenblick zweifelhaft, daß Schiller nur als Opfer seines aufrechten Mannesmutes und seiner der Bahnverwaltung verhaßten Gesinnung gefallen war. Als Waffe für diese Art brutaler Gesinnungsverfolgung konnte von der Bahnverwaltung das Statut des Provisionsfonds, das bekanntlich eine „Wohlfahrtseinrichtung" sein soll, vortrefflich benützt werden, dessen § 25 die einzig dastehende Bestimmung enthält, daß der Verwaltungsausschuß über Provisionsgesuche, über die Höhe des anrechenbaren Bezuges, die Dauer der anrechenbaren Dienstzeit und insbesondere über das Vorhandensein dauernder Dienjtuntauglichfeit endgültig und auch im Rechtswege unanfechtbar z u entscheiden habe. Diese aller modernen Rechtsauffassung hohn-sprechenLe Bestimmung stellt naturgemäß die Ansprüche der Bediensteten, die dieselben an dem Provisionsfonds zu haben vermeinen, vollständig unter die Willkür der Bahnverwaltung, die inappellabel über deren Ansprüche entscheidet. So wird ein Recht, das aus einer öffentlichen Einrichtung fließt und das überdies vertragsmäßig verbürgt ist, einfach zu einem bloßen Gnadend kt. Daß nun, wie wir bereits mitgeteilt haben, das Preisgericht Seitmeritz sich den mit zwingender Schärfe geführten Darlegungen des Anwaltes Dr. Hübsch anschloß und erklärte, daß der § 25 des Provisionsfondsstatuts der Aussig-Teplitzer Eisenbahn r e ch t s u n w i r k s a m, weil unmoralisch sei, ist zunächst nur die erste Niederlage, die einer der protzigsten Bahnverwaltungen bereitet wurde. Vervollständigt wird dieser moralische Zusammenbruch dadurch, daß nun das k. k. Oberlandes-aericht in Prag, an das die Bahirverwaltung rekurriert hatte, d i c Entscheidung des Seit-m e r t tz e r Gerichtes bestätigte, womit nun das Urteil in Rechtskraft erwachsen ist. Damit ist, nun endgültig entschieden, daß die Aussig-Teplitzer Eisenbahn ein Provisionsinstitut besitzt, dessen Grundregeln gegen alle Begriffe der bürgerlichen Moral verstoßen und die daher im Sinne des bürgerlichen Rechtes von zwei richterlichen Instanzen als rech t-lichunwirksam erklärt werden mußten. Mit dieser richterlichen Entscheidung bekommt aber die ganze Angelegenheit noch eine andere Seite. Denn der Zusammenbruch, der damit für das moralische Prestige einer privaten Ausbeuter gesellschaft bewirkt wurde, zieht eigentlich von selbst unsere ft a a t-l i ch e EiscnBahnauf ficht in den Kreis seiner Wirkung. Wieso, so muß man sich fragen, konnte ein Statut, das in seinen wichtigsten, das wirtschaftliche Wohl der Bediensteten betreffenden Grundsätzen gegen das Gesetz und die guten Sitten verstößt, die Genehmigung des k. k. Eisenbahnministeriums finden? Und wieso war es möglich, daß die k. k. Generalinspektion zu diesem seit 1890 zu Recht bestehenden Statut geschwiegen hat, zu einem Statut, das gegen Gesetz und bürgerliche Moral verstößt? Aber die k. k. Generalinspektion hat diesen nunmehr gerichtlich gebrandmarkten Skandal nicht nur stillschweigend geduldet, sie hat ihn, was noch weit ärger und belastender für sie ist, mit ausdrücklicher Z u st i m-m u n g g e b i 11 i g t. Schon vor einem Jahre, int Mai 1912, hat sich nämlich der Abgeordnete Genosse To mschik in einer sachlich ausführlich motivierten Eingabe an den Sektionschef R o t h e r als Gencral-inspektor der österreichischen Eisenbahnen gewendet und energisch verlangt, daß das Statut, welches für die Rechte der Provisionsfondsmitglieder in keiner Weise vorsorgt, und sie vollständig der Willkür der Bahnverwaltung preisgibt, einer Revision unterzogen werde. Und was tat die Generalinspektion? Nachdem sie etwa zwei Monate darüber nachgedacht hatte, beantwortete sie die' Eingabe folgendermaßen: Wien, am 20. Juli 1012. St.-f. Generalinspektion der österreichischen Eisenbahnen. Z. 121/Präs. Bei reff: Provisionsinstitut der Aussig-Teplitzer Eisenbahn. lieber Ihre Eingabe Vom 31. Mai I. I. betreffend das Provisionsinstitut der Aussig-Teplitzer Eisenbahn wird nachstehendes mitgeteilt: Das Statut vom Jahre 1890 wurde mit Wirksamkeit vom 1. Jänner. 1900 aus freiem Ermessen der Aussig-Teplitzer Eisenbahn hinsichtlich des beanstandeten § 25, lit. a und b, dahin abgeändxrt, datz von den vier Beiräten des Ausschusses zwei sowie deren Ersatzmänner von den Mitgliedern des Instituts auf drei Jahre gewählt werden. — Diese Wahlen wurden am 23. März 1911 durchgeführt. Von einer Rechtlosgkcit der Mitglieder kann nicht die Rede sein, nachdem im § 26 des Statuts das Beschwerderecht an den Verwaltungsrat und in weiterer Folge der ordentliche Rechtsweg vorgesehen ist. Der Verwaltungsausschutz entscheidet nur über Gesuche und Anträge um Provisionierung in materieller Beziehung nt i t Ausschluß des Rechtsweges. Seit dem zwölfjährigen Bestände des Instituts ist der Generalinspektion kein Beschwerdefall unicrgckomuien. Für den f. k. Generalinspektor: (Unterschrift unleserlich.) Seiner Hochwohlgeboren dem Herrn Josef Tornschik. Reichsratsabgeordneter, in Wien, Abgeordnetenhaus. Diese amtliche Erledigung ist ein Dokument für den Geist unserer staatlichen Eisenbahnaufsicht, das jetzt unter dem Eindruck der beiden gerichtlichen Urteile wohl genügend und hinreichend gewürdigt werden kann. Jedes Wort daraus klingt wie eine warme Verteidigung dieses zur Beschwerde Anlaß gegebenen Statuts, und es sieht fast so aus, als ob die k. k. Generalinspektion zum besonderen Schutze der mit Unrecht angegriffenen Aussig-Teplitzer Eisenbahn ausgerückt wäre. Und deshalb eben bedeutet dieser Zusammenbruch der Moral einer Privatbahngesellschaft zugleich den Bankerott unserer staatlichen Eisenbahnaufsicht. Daß in diesem Land Statuten für ein „Wohlfahrtsinstitut" die Genehmigung des Einsenbahnministeriums finden können, wiewohl sie in ihrer Art den Grundregeln eines modernen Rechtsstaates überhaupt widersprechen, das ist so recht ein Beitrag für die Erkenntnis jener sozialen Eisenbahnerfürsorge, von der der Minister bei jeder Gelegenheit der Ruhmredigkeit voll ist. Aber daß einmal einem Stück dieser „sozialen Fiirsorge" durch das Urteil ordentlicher Richter die glitzernden Fetzen heruntergerissen wurden, damit so der Schwindel aller Welt offenbar werde, das war eine Tat van unvergleichlich ethischem Wert. Und noch etwas hat dev Ausgang dieses Prozesses enthüllt. Er hat die juri st i. s ch e Qualität jenes oft beklagten Eie ments, das in der Eisenbahnverwaltung und in der Eisenbahnaufsicht Geist und Leben ausmacht, im schärfsten Licht gezeigt. Nach dem richterlichen Urteil von Seitmeritz und Prag müßte jetzt, wenn dieser Staat nicht mit so viel Talentlosigkeit regiert würde, mit dem Kronjuristen in der Eisenbahnverwciltting gründlich K e h r a u s gemacht werden! Sie nette Menschheit. Die wirtschaftliche Entwicklung, der Wandel in dev Gnterprodnktion, bat große und bitrchgreifeiibe Aendk rungeu in bei: Schichtung der menschlichen Gesellschaft zur Folge gehabt. Und auch bie Machtverhältnisse der einzelnen Klassen haben sich wesentlich verändert, eine Tat sache, bie gerade der klassenbewußten Arbeiterschaft keine Ueberraschung sein kann. Weiß ja gerade sie am besten, daß bas Streben ber jeweils herrschenden Klasse narii Befestigung ihrer Macht über bie unterdrückten Klassen bas innerste Wesen jeder Klassengesellschaft ist imb bi'.v die Geschichte ihr die Vollendung der höchsten Aufgabe die Beseitigung der Klassengegensätze zugewiesen hat ilnb so wuchs und wächst bie proletarische Klasse alc Retterin ihrer selbst, als Retterin der ganzen menschlichen Gesellschaft heran, im Gegensatz zu ben anderen Klassen. Und je schärfer die Klassengegensätze werden je ausgeprägter mtb zugespitzter bas Streben ber Herr-schenben, sich auf Kosten ber Arbeit ber anderen zu be reichern, um so tiefer ist auch die Kluft, die die beiden Lager voneinander trennt. Und die herrschenden Klassen leben in ständige, Angst. Sie fühlen, wie sehr sie zu Unrecht die Herrschaft führen, sie ahnen die kommende Nöte. Sie zittern vor dem Ansturm der proletarischen Masftn. Es ist, als ob sie die Götterdämmerung der kapitalistischen Mächte Heraufziehen sähen: und so wollen sie von ihrem eigenen •Ende mehr und klareres wissen. Gerne möchten sie die neue Menschheit kennen lernen. Nicht bloß der künftige Kampf, der Kampf um die Zukunst ist es, was sie reizt. Tank ihrer Organisation ist die Arbeiterklasse eine Macht geworden, der nicht einmal die erbittertsten Feinde Bedeutung abzusprechen wagen. Und so beginnen sie sich für die Arbeiterschaft zu interessieren. Im Familienleben und in der Werkstätte, im Be trieb mtb in ber Organisation, im Eigenleben: überall ist ber Arbeiter für bie Herrschenben etwas sehr Interessantes geworben. Man läßt Arbeiter allein zum Worte kommen, läßt sich gerne von ihnen selbst ihr Schicksal schilberir, bie Literatur bieser Art ist in ben letzten Jahren zahlreich geworben und begehrt. Man hat schriftliche und mündliche Enqueten über das Libeit der Arbeiter veranstaltet und ihre Resultate der ©Öffentlichkeit als Grunblinie für bie Schaffung einer besonderen Klassenpsychologie der Arbeiterschaft übergeben. Die Berichte über die Leistungen und die Bestrebungen der Organisationen sind Gegenstanb sehr eindringlichen Stubiums geworben. Kurz, man hat begonnen, auch in das Reich der Arbeit Entdeckungsreisen zu unternehmen, um das Volk bei* Arbeit, bie neue Menschheit, in ihrem Tun unb Treiben bei ber Arbeit mtb zu Hause, int Betrieb mtb in ber Organisation, näher kennen zu lernen, so wie man Feiitbeslatib bereist unb auskunbschaftet. Darin liegt eben ein großer Unterschieb zwischen der yoletarifchen Masse und den ansbetttettben Klassen. Die Arbeiterschaft hat es immer abgelehnt, trgenb welches Scheutspiel zu treiben mit "ihren Forderungen. Jedermann kennt bie Ziele ber Arbeiterbewegung, kennt ihre Mittel unb Wege. Unb eben beswegen kann sie mit ben bürgerlichen Klassen nichts gemein habest, da bereit Be strebuugen bett Interessen ber Arbeiter entgegengehen Der Arbeiterschaft ist also klare Erkenntnis ber Sachlage und großes Selbstbewußtem eigen, währenb cs ben Herrschenden an beiden mangelt. Daher stammt auch das Bestreben, die nette Menschheit möglichst eingehend kennen ztt lernen. Vor einiger Heit hat Professor Weber in einer 1 wissenschaftlichen Zeitschrift einen Vortrag über das Be' jjffggF Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 50.000 Exemplaren. "Hl nifsschicksal des Fabrikarbeiters erscheinen lassen, der Bausteine zur Schaffung eines Gegenwartsprogram nies auf beruflich geistigem Gebiet beistellen will, der zur psychischen (geistigen) Sanierung der industriellen Arbeit beitragen will. Einige gutgemeinte Vorschläge zur Bereicherung des Lebensinhalts, zur Verbesserung des ^ebensschicksals des Arbeiters sind da zusammengestellt, die aber weniger interessant sind als die ihnen vorangehenden Feststellungen, die aber wieder, nichts wesentlich Neues bringen. Und doch verlohnt es sich, bei dem Vortrag einige Zeit zu verweilen. Bei den Feststellungen findet Professor Weber, das; das 40. Lebensjahr für den Arbeiter einen kritischen Wendepunkt bedeutet. „Immer schon bald nach seinem 40. Jahre tritt eine Situation ein, die den Arbeiter aus diesen (besser gezahlten) Posten wieder hinauszudrüngen sucht: er beginnt in den hochgezahlten Stellen weniger zu leisten und weniger zu verdienen, er fängt infolgedessen an, auf diesen Stellen gewissermaßen lockerer zu sitzen, so daß irgend ein Sichschütteln der kapitalistischen Wirtschaft ihn sehr leicht abwirft. Wirft es ihn hinaus, so läßt seine Entlassung ihn im ganzen nicht wieder in eine gleich gute Stellung wie die verlassene gelangen. Er ist in Gefahr, zu sinken, und in den meisten Fällen sinkt er tatsächlich von da an auch... Und das Arbeiterschicksal hat also hier den Scheitel, an dem es bricht und von dem aus es in eine Tiefe niedersteigt." An der Hand eigener Erfahrungen, auf Grund der Untersuchungen des Vcr-eines für Sozialpolitik belegt Professor Weber diese seine Behauptungen mit Tatsachen. „Wir wissen bisher nicht genau,.wohin diese ... über 40jährigen Arbeitskräfte kommen", ruft Weber. In her Trostlosigkeit dieser Situation glaubt er dann den Grund für den Pessimismus der gesamten Klasse erblicken zu können. Nichts irriger als das. Es ist der Arbeiterschaft wirklich nichts Neues, daß der Kapitalismus seit jeher jüngere Arbeitskräfte flir ausgiebigere Quellen zur Bereicherung erblickt hat. Je mehr die von Weber sehr zutreffend geschilderte Teilung und Differenzierung in den Betrieben vor sich geht, die Kategorie der gelernten Arbeiter durch die angelernten oder ungelernten verdrängen läßt, um so mehr achtet der Kapitalismus daraus, gelenkige, flinke Arbeiter zu haben, die vollständige Vertrautheit, die ja auch eine Art Schutz ist, durch große Behendigkeit und Flinkheit ersetzen. Solche jüngere und bloß angelernte Kräfte sind billiger. Um die älteren kümmert man sich nicht. Dieses Schicksal ist kein Einzelschicksal, sondern das Los der Gesamtheit, wie es ihr in der alten Menschheit zugedacht wird von der kapitalistischen Ordnung. Was möchte da die von Weber in Vorschlag gebrachte Rente für den Erlebensfall nützen? Sie möchte vielleicht eine Linderung herbeiführen, besonders, da der Vortragende diese Sache für Deutschland durch die von den Gewerkschaften und Genossenschaften geschaffene Polksfürforge durchgeführt wissen möchte. Aber eine Lösung des Problems bringt die Rente nicht. Nicht bloß aus versicherungstechnischen Gründen. Die neue Menschheit, die Arbeiterschaft, betrachtet die Dinge anders, deswegen, weil für sie die kapitalistische Gesellschaftsordnung, die dem Arbeiter das furchtbare Schicksal bereitet, die dem Arbeiter Lähmung und innere Zerfahrenheit bringt, die Ordnung der alten absterbenden Menschheit nur ein Durchgangsstadium zu einer höheren Entwicklung der Wirtschaft ist. Es trifft ja zu: wenu der Arbeiter auf der Höhe feiner geistigen Kräfte steht, dann sieht er einen Abgrund, in den er hinabstürzt. Aber zum Glück hat die Arbeiterschaft diese Gefahr kennen gelernt, Iiat sie dieses Massenverbrechen des Kapitalismus durch-schaut, und hat zum Lebensinhalt ihrer ganzen Klasse den Kampf gegen den Kapitalismus gemacht. Darin liegt .Feuilleton. et» stolzes Bekenntnis, daß die Arbeiterschaft an eine Besserung glaubt, wenn auch zu ihrer Erreichung der Weg über Kämpfe und Trostlosigkeiten führt. Und wer einen derartigen Glauben hat, wer entschlossen ist, die Kämpfe zu führen, dein kann man wirklich nicht Pessimismus vorwerfen. Es ist ein erquickender, erhebender Idealismus, der die neue Menschheit auszeichnet, und für die gewerkschaftliche Bewegung kann es ein höheres Lob nicht geben als das, daß sie zur Erziehung der neuen Menschheit sehr wesentlich beiträgt, daß sie die neue Menschheit mit dem Wunsche, eine Besserung herbeizuführen, und mit dem zur Ausführung dieser Ausgabe notwendigen Selbstbewußtsein und der unerläßlichen Kraft erfüllt. Die gewerkschaftliche Organisation mit ihrer unablässigen Kleinarbeit ist die beste Widerlegung des vermeintlichen Pessimismus der ganzen Klasse. Weil die Gewerkschaften die zahllosen Einzeltragödien genau sehen, weil sie in ihnen all den gemeinsamen Ursprung sehen, daher richtet sich ihr Kampf aufs Ganze. Und alle Bedrückten sollen durch ihn gewinnen. Ae Ci Die detaillierten Angaben, welche im Rechenschaftsbericht der Südbahn verzeichnet erscheinen werden, liegen noch nicht vor, hingegen sind in großen Zügen die Posten, ans denen sich die Einnahmen und Ausgaben dieser einzigen großen Privatbahn der Monarchie zusammensetzen, bereits bekannt. Die Betriebseinnahmen betragen 1 6 5 M i II i o » c it K r o n c n und weisen gegenüber dem Vorjahr, welches übereinstimmend als ein günstiges bezeichnet wurde, eine achtprozentige Steigerung auf. Die Erfahrung lehrt, daß ein Emporschnellen der Einnahmen in dieser Höhe äußerst selten zu beobachten ist; wenn man überdies bedenkt, daß die Betriebseinnahmen der Südbahn im Laufe von zehn Jahren von 109 Millionen auf 165 Millionen, also um mehr als 50 Prozent gestiegen sind, so kann man mit Recht den Schluß daraus ziehen, daß trotz allen Gejammers über die ungünstigen Konjunkturen, trotz der ständigen Klagen über die bisher allerdings verfehlten Sanierungsaktionen die Geschäfte der Südbahn sehr gut gehen. Die Verhältnisse des Jahres 1912 müssen als sehr günstige bezeichnet werden, Personen- und Güterverkehr florierten sowohl auf den österreichischen als auch auf den ungarischen Linien des Südbahnnetzes. Wiewohl die überaus schlechte Sommerwitterung den diversen Vergnügungsreisen wesentlichen Abbruch tat, partizipiert der Personenverkehr mit 403 Millionen an der Ein-nahmensteigerung. Die Ursache hiefür bildet nebst den großen Militärtransporten die st ä r k e r e B e n ii tz u it g der höheren Wagen kl affen. Die besitzenden Klassen haben alfc! — wie aus dieser Tatsache klar hervorgeht — trotz der schlechten Zeiten noch immer Geld genug für Luxusreifen. Auch der Güterverkehr ist gestiegen und war auch in den letzten Monaten des verflossenen Jahres sehr lebhaft, obwohl die permanent drohende Kriegsgefahr unter anderen Umständen eine Einbuße dieses Verkehres zur Folge gehabt hätte. Zu diesem günstigen Resultat trugen wesentlich die Auflassung verschiedener Vergütungen bei, die man früher in Form von Refaktien und sonstigen Bonifikationen für die Verfrachtung verschiedener Konsumartikel ausschüttete. Die wichtigsten Ergebnisse der Betriebsrechnung des Jahres 1912 können der nachstehenden Zusammen-stellnng entnommen werden: Erträgnisse: Betriebseinnahmen ....... Ab: Betriebsausgaben . . . 96,204.329 Besondere Ausgaben, und zwar: Gebührenäquivalent, Realsteuern. Wohlfahrtsauslagen u. s. w. .... . 10,846.747 Oesterreichische Erwerbsteuersamt Zuschlägen für den Bahnbetrieb . . . 7/226.898 Ungarische Gesell-schastSsteuer samt Zuschlägen für den Bahnbetrieb 1912 «tonen gtgen 1911 166,103.229 + 12,747.487 + 7,232.543 + 1,661.003 — 261.998 1,003.729 115,281.703 4- 90.387 Daher Reinertrag der Hauptbahnen Und unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus dem Betriebe der Lokal- und Pachtbahnen einschließlich der Rente sür den verkauften Sechstelanteil an der Wiener Verbindungsbahn mit einem Ne r l u sts a l d o von . . 49,821.526 + 4,135.552 266.845 + 217.254 Verbleiben . . L, iezn die Erträgnisse des Grazer Walzwerkes, des Kohlenbergbaues in Gonobitz, der Fabrik für Sichcrungsanlagen und der Holel-anlagen am Semmering.... 49,654.681 + 3,918.293 885.385 80.100 Summe der Erträgnisse Lasten: Erfordernis für die Verzinsung der Anlehen und Wertabschreibungcn Ab: Veitragrleistung der I. k. Staatsverwaltung zur Verzinsungund Tilgung des fünfprozentigen An- lehenS ................ Annuität der königlich ungarischen Regierung . Annuität der königlich italienischen Regierung 28,158.163 Verbleiben. . Kote- und Stempelgebühren für Aktien und Obligationen .... Auslagen für das Bureau in Paris und die Repräsentanz in Florenz und andere nicht den Bahnbetrieb betreffende Zentralleitungskoftcn u. s. w..................... Bezüge deö VerwaltungSrates . . Saldo der Zinsen und diversen Ab- 50,440.066 + 3,888.198 66,342.633 - 158.932 1,524.095 571.420 30,253.687 36,088.946 - 168.932 1,735.583 — 16,548 805.419 118.388 + + 23.027 629 rechnungen u. s. w. Summe der Lasten. . Rücklässe aüS der Einschränkung der Tilgung der dreiprozentigen Obligationen im Jahre 1912 . . Zusammen 205.020 + 1,841.982 38,963.306 + 1,690.068 9,567.818 — 1,436.529 48,621.119 + 254.529 -ebarungsÜberschuß. , 1,918.947 + 3,633.669 Aus diesen Ziffern, die sehr deutlich sprechen, geht hervor, daß die finanziellen Verhältnisse der Sudbahn, über die immer so viel Lamento angeschlagen wird, denn doch nicht so arg sein können, daß dieses größte Privat-unternehmen Oesterreichs in seinem Kern ein äußerst gesundes sein muß. Die Väter, oder besser gesagt die Gründer und ersten Leiter der Südbahn haben saure Trauben gegessen und die Zähne der Nachfolger sind Der Polizeihund. Humoreske von Rudolf Müller. Am Tage nach dem Aschermittwoch kam der Kanzlei-diener Wamperl wie gewöhnlich, diesmal aber mit einem etwas oerschwärmten Gesicht, in den Amtsraum der Direktionskasse. Als er die Türe öffnete, sah er zu seinem Schrecken, daß die Kasse bereits geöffnet war und verschiedene Papiere auf dem Fußboden herumlagen. Wamperl lief so schnell ihn die Beine tragen konnten, zum zweiten Kanzleidiener, der wegen seiner Länge „Stangerl" geheißen wurde und erzählte ihm in Hast, was da drunten — wobei er geheimnisvoll in die Richtung des cc s Stationtzmeisteranwärter “If M -»» jjc © CC Zusammen M 05 05 M © <1 © M to to 8K8 1 | Unterbeamtc und Diener zusammen In welch ausgiebiger Weise die k. k. Siaats-bahnverwaltung bemüht war. Ersparnisse zu erzielen, kann am besten beurteilt werden, wenn man die Zahl der Ernennungen, welche in der Zeit vom 1. Jänner 1908 bis 1. Juli 1910, also vor der Einreihung er-folgten, mit den vom 1. Jänner 1911 bis 1. Jänner 1913 stattgefundenen Ernennungen vergleicht. In der Zeit vom 1. Jänner 1908 bis inklusive 1. Juli 1910 wurden 956 Arbeiter, beziehungsweise Aushilfsdiener zu definitiven Dienern und 653 Diener zu Unrerbeamten ernannt. Zusammen waren dies 1609 Ernennungen. Vom 1. Jänner 1911 bis in klusive 1. Jänner 1913 erfolgten 461 Ernennungen von Arbeitern, beziehungsweise Aushilfsdienern zu definitiven Dienern und 156 Ernennungen von Dienern zu Unterbeamten; somit zusammen 617 Ernennungen. Seit 1. Jänner 1911 erfolgten somit im Gebiete der k. k. Nordwestbahn um 992 Ernennungen weniger als in einer gleichen Leitperiode vor der Einreihung. Die Verminderung der Ernennungen betragt bei den Unterbeamten 76 Prozent und bei den Dienern 51 Prozent. In der dreijährigen Zeitperiode vor der Einreihung wurden unter anderem 156 Lokomotivführer, 133 Magazinsmeister, 195 Oberkondukteure und 61 Stationsmeisteranwärter, letztere mit Wahrung des Unterbeamtencharakters, ernannt. Seit 1911 wurden 23 Lokomotivführer und 22 Oberkondukteure ernannt. Magazinsmeister und Stationsmeisteranwärter mit W a h r u n g d e s U n t e r b e a m t e n ch a r a k t e r s wurden überhaupt keine e r n a n n t. Die Ernennungen unterblieben, trotzdem eine große Anzahl von Bediensteten, welche als Zugsführer, Manipulanten und Magazinaufseher verwendet werden, in der Gehaltstuse von 1200 Kr. stehen - und außerdem die Unterbeamtenprüfung abgelegt haben. Alle diese Bediensteten wären nach dem bei der früheren Verwaltung bestandenen Usus, der den Bediensteten auch bei der Einreihung zugesichert wurde, bei Erreichung der Gehaltstuse von 1200 Kr. zu Unterbeamten ernannt worden. Und alle diese Bediensteten prellt mau um ihr gutes Recht. ■ ■— I ,1 II Besucht nur Lokale, to welchen der »Eisenbahner" aufliegt! Nicht viel günstiger war cs bei den Ernennungen 5er Diener. So wurden zum Beispiel voin 1. Jänner 1908 bis 1. Juli 1910 217 Kondukteure, 80 Lokomotivführeranwärter, 106 Lohnheizer, 217 Wächter und 140 Verschieber ernannt. Seit 1. Jänner 1911 wurden dagegen nur 149 Kondukteure, 18 Lokomotivführeranwärter, 1 Lokomotivheizer, 66 Wächter und 11 Verschieber ernannt, obwohl bereits in jeder Sektion eine ganze Anzahl voit Arbeitern mit vier- bis siebenjähriger Dienstzeit ist. Dabei muß aber bemerkt werden, daß nach den Zugeständnissen von 1907 unter der alten Nordwestbahnverwaltung die Anstellungsfrist mit drei Jahren bemessen wurde. Dieses Zugeständnis ist auch eiu-gehalten worden. Es sind Fälle vorhanden, daß noch unter der alten Verwaltung Bedienstete mittels Zuschrift zu Aushilfskondukteuren ernannt wurden, die heute als Aushilfsarbeiter im Fahrdienst geführt werden. Ist dies nicht eine Schmach für die k. k. Staatsbahnverwaltung? Wenn dieselbe noch über einen Funken Anstandsgefühl verfügt, so muß sie veranlassen, daß wenigstens diesen Bediensteten ihre langerhoffte Ernennung zuerkannt wird. Oft genug ist wahrlich diese Schande in diesem Blatte der Öffentlichkeit bekanntgegeben worden. Das Gesamtergebnis über die Ernennung der Diener gestaltet sich aber noch ungünstiger, wenn in Betracht gezogen wird, daß seit 1. Jänner 1911 114 Stationsaufseher ernannt wurden. Diese Kategorie bestand bei der alten Nordwestbahn gar nicht und wurde erst unter der k. k. Staatsbahnverwaltung an Stelle der Unterbeamtenkategorie eingeschoben. Die hier angeführten Zahlen zeigen wohl deutlich genug, mit welcher Rücksichtslosigkeit die k. k. Staatsbahnverwaltung auf Kosten des Personals Ersparnisse macht. Die Zahlen zeigen, daß die k. k. Staatsbahnverwaltung bemüht ist, in erster Reihe die Unterbeamten nach Möglichkeit zu vermindern. Dadurch wird es aber dem größten Teil der Diener unmöglich gemacht, in die Unterbeamtenkategorie vorzurücken und somit verurteilt, ihre gesamte Dienstzeit im Dienerstand zu verbringen, wo sie infolge der langen Vorrückungsfristen und des niedrigen Höchstgehalts aus den Sorgen des Lebens nicht.herauskommen. Die Zahlen zeigen aber auch, daß sich die k. k. Staatsbahnverwaltung mit der Verringerung der Unterbeamten nicht _ zufriedenstellt, sondern daß sie auch noch bestrebt ist, an Stelle des Dieners den schlecht gezahlten Arbeiter zu stellen. An die Stelle des Höherentlohnten wird der Minderentlohnte gestellt. Eine weitere Folge dieses Systems ist die Ausdehnung der Anstellungsfristen. Je weniger Posten, n " so länger muß jeder einzelne Arbeiter oder Aus* hufsdiener auf seine definitive Anstellung warten. Durch die Ausdehnung der Anstellungsfrist werden jedoch die Bediensteten um die Vorteile betrogen, die ihnen durch die Erhöhung des Anfangsgehalts entstanden sind. Am Ende bleibt es sich doch gleich, ob nun ein Bediensteter mit einem Anfangsgehalt von 800 Kr. bis 900 Kr. in einer zeitlich bemessenen Anstellungsfrist in die Automatik eingereiht wird, oder man dehnt die Anstellungsfrist aus und stellt den Bediensteten um Jahre später mit der Gehaltstufe von 900 Kr., beziehungsweise 1000 Kr. in die Automatik ein. Im Verhältnis zu seiner Gesamtdienstzeit wird für den Bediensteten keine Verbesserung, eher eine Verschlechterung eingetreten sein. Daß diese Verschlechterungen tatsächlich schon eingetreten sind, beweisen die Klagen der Arbeiter aus bereits sämtlichen Stationen im Gebiete der k. k. Nordwestbahndirektion, daß sie trotz langjähriger Dienstzeit, die'sich schon weit über die von der früheren Verwaltung zugestandene Anstellungsfrist erstreckt, zu keiner definitiven Anstellundg gelangen. Dem Anschein nach, sollen aber auch noch weitere Verschlechterungen durchgeführt werden. Obwohl im ganzen Gebiet der k. k. Nordwestbahndirektion in der Zeit vom 1. Jänner 1911 bis 1. Jänner 1913 angeblich wegen Mangel an Posten nur elf Verschieber definitiv ernannt worden sind, wurde vor kurzer Zeit in der Station Tetfchen-Laube der normierte Stand des Verschubpersonals um 23 Bedienstete reduziert. Um den Schwindel, der mit den normierten Posten zum Schaden des Personals getrieben wird, vollständig auszuzeigen, ist es notwendig, die Zahl der Ernennungen der Wächter des Streckendienstes in der Zeit vor und nach der Einreihung zu vergleichen. In der Zeit vom 1. Jänner 1908 bis 1. Juli 1910 wurden 89 Streckenwächter definitiv ernannt, gegen 30 Er» nennungen, die seit 1. Jänner 1911 bis 1. Jänner 1918 erfolgten. Aber gerade bei dieser Kategorie hätten unter der k. k. Staatsbahnverwaltung mehr Ernennungen stattfinden müssen als unter der Verwaltung der alten Nordwestbahn, weil doch bei den k. k. Staatsbahnen auch die Ablösewächter zu definitiven Dienern ernannt werden, was bei der Nordwestbahn nicht der Fall war. Zeigt dieses nicht die Anständigkeit der k. k. Staatsbahnverwaltung im hellsten Licht? Den Manipulanten und Magazinaufsehern verweigert man ihr gutes Recht auf ihre Ernennung zu Unterbeamten mit dem Hinweis, dieses sei nach den Normen der k. k. Staatsbahn nicht zulässig. Die Ab-lösewächter sollten _ aber nach den Normen der k. k. Staatsbahn zu definitiven Dienern ernannt werden, da man aber an einigen armen Teufeln einige Er- sparnisse machen will, so läßt man für diese die Verhältnisse der alten Nordwestbahn gelten. Der k. k. Staatsbahnverwaltung handelt es sich eben nicht um das Recht der Bediensteten, sondern um die rücksichtslose Durchführung eines verderblichen Sparsystems. Dieses Sparsystem hat aber auch schon zur Folge, daß es keine Seltenheit mehr ist, daß Bedienstete, die als Arbeiter schon jahrelang im Dienste der k. k. Staatsbahn stehen, die Ausbeutung satt bekommen und deshalb den Eisenbahndienst verlassen. Diese Fälle würden sich aber noch mehren, wenn die wirtschaftliche Konjunktur günstiger wäre. Da aber gerade der intelligenteste Teil infolge dieser Verhältnisse den Eisenbahndienst verläßt, so dürfte mit der Zeit Wohl der ganze Eisenbahnbetrieb darunter empfindlich leiden, wenn dieser Umstand unberücksichtigt bleibt. Das Personal würde aber schlecht beraten sein, wenn es sich auf das Verständnis und die soziale Einsicht der Verwaltung verlassen wollte. Die bitteren Erfahrungen, welche die Eisenbahner die letzte Zeit gemacht haben, wären wohl geeignet, jedem einzelnen zum Bewußtsein zu bringen, daß der Weg, den jetzt ein großer Teil der Eisenbahner wandelt, nicht der richtige sein kann. Je mehr Zerrissenheit und Uneinigkeit in den Reihen der Eisenbahner herrschen, um so schutzloser werden sie der Ausbeutung der Verwaltung ausgeliefert sein. Wollen die Eisenbahner, daß ihr Recht geachtet, ihre wirtschaftliche Lage eine Besserung erfährt, so müssen sie auch das Mittel wollen, mit dem dieses Ziel erreicht werden kann, und dieses ist eine große, einheitliche Organisation. Die Lage der öignalschlofser. Eine Bedienstetenkategorie, deren Verhältnisse in puncto Entlohnung und sozialer Stellung so ungeregelt sind wie die der Signalschlosser, wird eS bei den österreichischen Bahnen wohl schwerlich geben. Auch im Ausland dürfte eine Analogie hiefür nicht leicht zu finden sein. Die Signalschlosser der Staatsbahnen sind Bedienstete, die auf selbständigen Posten eine für den Sicherheitsdienst des Zugsverkehrs unentbehrliche und verantwortliche Dienstleistung verrichten. Die Instruktion Nr. LXYII für Signalschlosser enthält im Artikel 2 folgende Dienstesbestimmungen: 1. Jedem Signalschlosser wird eine bestimmte Bahnstrecke zugewiesen, innerhalb welcher er seinen Dienst auszuüben hat. 2. Dem Signalschlosser abliegt: a) Die Instandhaltung aller in seinem Bezirk befindlichen feststehenden mechanischen Signaleinrichtungen (Vorsignale, Raumabschluß-, Einfahr-, Wege- und Aus-fahrsignale, Verschubsignale, Distanzsignale und Richtungssignale) sowie des mechanischen Teils der Weichenstell- und Sicherungsanlagen, Streckenblockeinrichtungen und der sonstigen Sicherungseinrichtungen (wie Bahnschranken u. s. w.), welche demselben seitens der k. k. Staatsbahndirektion zugewiesen werden; b) die Belehrung der mit der Handhabung der Einrichtungen betrauten Bediensteten über die richtige Behandlung und Pflege der mechanischen Einrichtungen zur Verhütung von Betriebsstörungen. In der Prüfungsvorschrift wird als Bedingung für die Aufnahme der Nachweis des erlernten Schlosserhandwerkes gefordert. Diese Bestimmungen beweisen, daß die Signal-schlosser nicht als Hilfskräfte oder Gehilfen zu betrachten sind, die irgend jemand zur Entgegennahme und Ausführung von Arbeitsaufträgen unterstellt sind, sondern als selbständige Bedienstete, die einen eigenen, genau umschriebenen Wirkungskreis haben. Ihre Dienstleistung hängt nicht vom Auftrag eines unmittelbaren Vorgesetzten ab, sie entspringt vielmehr in allen Fällen dem individuellen Erkennen der Signalschlosser. Die persönliche Fachkenntnis und Umsicht ist die Grundlage der Diensttätigkeit der Signalschlosser. Ohne diese Eigenschaften ist eine entsprechende Dienstleistung der Signal-schlosser nicht denkbar. Diese Voraussetzungen hat auch der Verfasser der oben zitierten Bestimmungen der Signalschlosserinstruktion vor Augen gehabt, was wohl aus der Textierung dieser Bestimmungen zur Genüge hervorgeht. Wir haben es also mit hochqualifizierten Arbeitern zu tun, die in puncto ihrer dienstlichen Stellung als „auf selbständigen Posten verwendete Bedienstete" gelten, ihre Entlohnung aber und ihre sonstigen Benefizren in gar keinem entsprechenden Verhältnis zu dieser Tatsache sind. Und dies, obwohl, wie wir nachgewiesen haben, und zwar aus den vorstehenden Bestimmungen der Instruktion, die Staatsbahnverwaltung selbst die hohe Qualifikation der Signalschlosser von vornherein anerkannt hat. Wir haben es daher mit einer besonderen Art der Ausbeutung einer Bedienstetenkategorie seitens des Unternehmers „Staat" zu tun. Die obersten Behörden der Staatsbahnverwaltung wurden im Laufe der Jahre durch die Tätigkeit der Organisation für eine Reihe von Bedienstetenkategorien zu der Ansicht gebracht, daß die Dienstleistungen solcher Kategorien doch andere sind, als ursprünglich bei der Schaffung solcher Kategorien angenommen wurde. Nehmen wir beispielsweise die Kategorie der Stationsmeister. Diese Bedienstetenkategorie, die stets Beamtendienste versah, wurde vor Jahren in den niedersten Dienerkategorien als „Stationsgehilfen" eingeteilt. Heute bildet die Kategorie eine Erstanstellung in der Unterbeamtengruppe. Diese Höherentwicklung, beziehungsweise die frühere Zurücksetzung dieser Bediensteten hatte die eine Ursache zur Grundlage, daß das Eisenbahnministerium von der wirklichen Dienst-leistung dieser Bediensteten keine Ahnung hatte. Anders bei den Signalschlossern. Die zitierte Instruktion ist im Eiscnbahnministerium erstellt worden. Die Verfasser der Instruktion, also die maßgebenden Faktoren irn Eisenbahnministerium. waren von vornherein über die eigentliche Dienstleistung der Signalschlosser informiert. Diese Tatsacher mußte aufgezeigt werden, um das Unrecht, das an den Signalschlossern geübt wird, voll ermessen zu können. Die Signalschlosser werden in der Gruppe A der Diener mit dem Anfangsgehalt von 1000 Kr. angestellt und können in 23 Jahren in je dreijährigen Fristen die Gehaltstufe von 1800 Kr. erreichen. In der gleichen Gehaltkategorie befinden sich die Wagenaufseher, die in puncto Dienstleistung und dienstlicher Stellung den Signalschlossern von der Staatsbahnverwaltung auf eine Stufe gestellt wurden. Für die Wagenaufseher ist es nun im Laufe der Jahre gelungen, zu erreichen, daß der größere Teil derselben im Zeitpunkt der Erreichung der Gehaltstufe von 1200 Kr. zu Unterbeamten ernannt wird. Den Signalschlossern wurde dieselbe Verbesserung bis heute nicht gewährt. Wohl wurde vor kurzer Zeit in einem Erlaß verfügt, daß Signalschlosser bei Erreichung der Gehaltstufe von 1400 Kr. Signalmeister werden können, aber nur unter der Voraussetzung, daß keine Zertifikatisten als Anwärter für die Signalmeister-posten vorhanden find. Zufolge dieser Bestimmung wurde aber bisher kein einziger Signalschlosser zum Signalmeister ernannt. Die Signalmeister fordern mit Recht die Ernennung zu Beamten. Die Berechtigung ist auch seitens des Eisenbahnministeriums anerkannt. Aber auch die Forderung der Signalschlosser wegen Ernennung zum Unterbeamten bei Erreichung der Gehaltstufe von 1200 Kr. ist vom Eisenbahnministerium als berechtigt anerkannt. Aber erfüllt wurden bisher beide Forderungen nicht. Und doch ist, wie aus der zitierten Instruktion hervorgeht, vom Eisenbahnministerium die hohe Qualifikation der Signalschlosser ebenfalls anerkannt. Sie wurden deshalb den Signalmeistern nicht „untergeordnet", sondern „beigeordnet". Gerade diese Selbständigkeit ist es, welche die Forderung der Signalschlosser wgen Ernennung zu Unterbeamten bei 1200 Kr. berechtigt und dringlich erscheinen läßt. Das Eisenbahnministerium hat bisher in allen Dienstzweigen mit dem größten Teil der Zertifikatisten bittere Erfahrungen gemacht. So auch im Signalmeisterdienst. Diese bittere Erfahrungen wurden vom Eisen» bahnministeriuin oft und oft öffentlich bekanntgegeben. Und trotzdem scheint man im Eisenbahnministerium noch immer nicht das nötige Rückgrat gegenüber den militärischen Machtfaktoren zu haben, um dem Zerti-sikatistenübel ein Ende zu bereiten. Darin dürfte Wohl auch der Grund zu suchen sein, daß der im Interesse der Staatsbahnverwaltung gelegenen Forderung der Signal-schlosset: „Trennung des elektrotechnischen Dienstes vom mechanischen Dienst" bisher nicht Rechnung getragen wurde. Bei der Durchführung dieser Forderung würde eben die Unmöglichkeit der Aufrechterhatlung der Zerti-fikatenplage offenkundig werden und dadurch die Unentbehrlichkeit der Signalschlosser in allzu unangenehmer Deutlichkeit erscheinen. Gerade in diesem Falle zeigt sich so recht klar die Verkehrtheit und Widerstandslosigkeit unserer Staatsbahnverwaltung. Sie besitzt nicht das nötige Rückgrat, um die selbst erkannten Schäden in ihrer Verwaltung zu reparieren, sie läßt die unentbehrlichen Kräfte hungern, beutet sie aus, beläßt sie im Empfinden harten Unrechtes und jammert dann über nicht entsprechende Erträgnisse der Bahnen. Hier handelt es sich also um Fragen, die zu lösen und zu regeln vor allem im ureigensten Interesse der Staatsbahnverwaltung galegen scheinen. Sie soll die unentbehrlichen Signalschlosser entsprechend ihrer Qualifikation zu Unterbeamten ernennen, soll die Dienstes-trennung durchführen, die fähigen und erprobten Signal-meister zu Beamten erennen, und die Staatsbahnver-waltung wird sich durch diese vernünftige Reorganisation noch ein hübsches Sümmchen ersparen. Wir sind bereit, wenn es gewünscht wird, dafür ziffernmäßige Beweise zu liefern. Die Signalschlosser haben es endlich satt bekommen, auch fernerhin die Prügelknaben für die Bedürfnisse der Militärverwaltung zu sein, sie werden geeint und geschlossen in den Reihen der Gesamtorgani-sation so lange um ihre Lebensfragen kämpfen, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Dazu ist aber vor allem notwendig, daß die eiternden Beulen, die dem Fortschritt hindernd im Wege stehen, rücksichtslos aufgezeigt und bekämpft werden. Und das werden wir im Interesse der Signalschlosser ausgiebig besorgen. Sie Stationsmeister der Südbahn. Aus Stationsmeisterkreisen wird uns geschrieben: Die ehemaligen StationSaufscher und nunmehrigen Stationsmeister der Südbahn sind ein wahres Wandervölkchen ; sie wandern von einem Verein zum anderen als wie der Schmetterling von Blume zu Blume. Als im Jahre 1907 Dr. Weifner auf die unglückselige Idee kam, den Südbahnerverband ins Leben zu rufen und damit den bis dorthin einheitlichen Österreichischen Eisenbahnbeamtenverein zu zertrümmern, da näherten sich auch die Stationsaufseher den Lockrufen des Weifner-Verbandes und wurden seine eifrigen Mitkämpfer und Agitatoren. Vor allem stellten sie sich die Aufgabe, rrnt Weisners Hilfe die Ernennung der Stationsaufseher bei Erretäjung der Gehaltstufe von 1200 Kr. zu Statronsmeistern ohne den vorgeschriebenen Wiederholungsprüfungen durchzu» setzen. Als eine Deputation der Weifner-Husaren in dieser Angelegenheit bei der Verkehrsdirektion vorsprach und ihr ein mitleidiges Lächeln der Direktionsfunktionäre und ein nichtssagendes Versprechen zuteil wurde, da verkündeten sie weit und breit und schrieben aus das bloße Versprechen hin den Sieg auf ihre Fahne. Gleichzeitig wurde auch beschlossen, daß sich kein Stationsaufseher zur Prüfung melde, was aber die wenigsten einhielten, da sie sich ja damit unter den damaligen Verhältnissen nur selbst ge. schädigt hätten. Die Bewegung des Jahres 1908, welche die Gewerkschaft und die mit ihr koalierten Vereine inszenierte/ zwang die Staatsbahnverwaltung zu durchgreifenden Reformen zur Besserstellung des Staatsbahnpersonals. Die Besserstellung wurde aber erst Mitte des Jahres 1909, mit Rückwirkung vom 1. Jänner 1909, durchgeführt. Unter anderen kamen auch die Stationsmeister an die Reihe. Die Kategorie der Stationsmeisteranwärter wurde auf*. Selaffen und sämtliche Stationsmeisteranwärter (Süd-bahn-Ltationsmifseher) ohne Rücksicht auf ihre Vorbildung und die obgLtcaten Prüfungen zu Stationsmeistern er» "annt Der Anfangsgehalt wurde mit 1200 Kr. und der Endgehalt mit 3000 K. festgesetzt. Was tat aber die Süd-bahnverwaltung? Nach, dem Zirkular 385 A ex .1907 war fte verpflichten, das Gleiche zu tun; sie hat zwar die Diener-beamtenkategone mit Zirkular 497 A ex 1909 aufgelassen, ^ dem gleichen Zirkular aber auch die alten Prüflings-modalltaten frisch aufgewärmt. Die noch vorhandenen Ätationsaufseher niußten daher die Telegraphen-, Per-kehrs- und Transportprüfung nochmals wiederholen, um zu Stationsmeistern ernannt zu werden. Dieses Vorgehen begründete die Südbahnverwaltung damit, daß die Stationsausseher der Sudbahn nicht mit den StationZ-anwartern der Staatsbahn identisch sind. Seinerzeit unter, ließ es die Sudbahn, die Stationsaufseher, die in Mittel-statronen den Gesamtdienst versahen, analog der Staats-bahn zu Stationsmeisteranwärtern zu ernennen, und ronnte nun ganz ruhig sagen, wir haben ja keine Stations-^blsterwiwarter. Als nun die Weifner-Leute sahen, daß die Sudpahnverwaltung ihr gegebenes Versprechen mißriet, bn rebellierten sie in und außer dem Verband. -Vir gewerkschaftlich Organisierten wendeten uns aber in aller Ruhe an unsere Gewerkschaft, an welcher es gelegen war,, die Südbahnverwaltung zu überzeugen, daß die Stationsaufseher der Südbahn den Stationsmeister, anwartern der k k. Staatsbahn gleichzuhalten sind und die sich zum Ziel setzte, uns zu unserem Recht zu verhelfen. Das Geschrei der Südbahnverbändler drang aber auch bis zu den Ohren des Präsidenten vom Zugs» expedientenverein, Herrn Hartinger. Diese günstige Ge-legenheit zum Mitgliederfang ließ sich natürlich Herr Hartinger nicht entgehen und er rührte kräftig die Werbetrommel in seinem Vereinsorgan. Er hatte Gluck, die Süd-bahner faßten nach einem kurzen Meinungsaustausch den Beschluß, aus dem Südbahnerverband, der ihnen nichts bieten konnte, auszutreten und sich dem Zugsexpedienten, verein an^uschließen. Auch die Indifferenten bis auf ein paar wurden gewonnen, ja sogar wir gewerkschaftlich Organisierten schlossen uns zum Teile an, um endlich einmal eine kompakte Einigkeit herzustellen. Der Herr Hartinger, der selbst aus unseren Reihen hervorgegangen ist und dem man gewisse Fähigkeiten nicht absprechen kann, bemühte sich ähnlich wie die Gewerkschaft, der Süd-üahndirektion nachzuweisen, daß die Stationsaufseher der Sudbahn mit den Stationsanwärtern der k. k. Staatsbahn gleichzuhalten sind und folglich auch •rückwirkend ab 1. ^anner 1909 ohne jede weitere Prüfung zu Stations-meistern zu ernennen. Der Beweis, den die Gewerkschaft und der Zugsexpedientenverein führten, gelang, und die Stationsaufseher der Südbahn wurden am 1. Mai 1910 tn ihre Rechte gesetzt. Nun verkündete aber Herr Hartinger aller Welt, daß er es allein war, der den Südbahnern zu ihrem Recht verhalf. Wir waren dagegen so bescheiden, daß wir auch seine Bemühungen anerkannten, obwohl er damit viel später einsetzte. Aus taktischen Gründen unterließen wir es, vom Anfang über die eingeleiteten Schritte zu berichten und wollen auch nicht früher etwas an die große Glocke hängen, so lange wir nichts Positives wissen. Nur durch den Druck des gesamten Personals war die Staatsbahnverwaltung gezwungen, auch für die Stations-meister oben erwähnte Reformen durchzuführen. Der Zugsexpedientenverein hätte es allein nie dahin gebracht und müßte der Herr Hartinger sowie seine engeren Ge-sinnungsgenossen noch heute unter den früheren mißlichen Verhältnissen Wetter fronbett, ebenso die Südbahner. Nach kaum zwei Jahren fühlten sich aber die Kapazitäten der Sudbahn-Stattonsmeister im Zugsexpedientenverein nicht mehr wohl und fanden auch genug Gründe, um Herrn Hartinger Adieu zu sagen. War das eine Enttäuschung für den Herrn Präsidenten, hatte er das früher gewußt, so wurde er wohl nie einen Schritt für diese undankbare Gesellschaft getan haben. Ja, Undank ist der Welt Lohn! Nun sind die Weifnerianer an den Kanzleiexpedienten-verein herangekrochen, der sich jetzt mit Erlaubnis der Südbahndirektion Verein der Beamten und deren Anwärter nennt. Sie baten weh- und demütig um eine gnädige Aufnahme in den Beamtenanwärterverein. Da diese Vereinsleitung bekanntlich viel Geld braucht, konnte sie ja die Beiträge der Stationsmeister, deren es eine stattliche Anzahl gibt, nicht verschmähen, und so wurde be-schlossen, die Stationsmeister gnädigst unter das Dach zu nehmen. Ob nun schon alle vom Zugsexpedientenverein in den Beamtenverein übersiedelt sind, wurde bisher noch nicht verkündet. Einer der Herren macht sich aber bereits bemerkbar und ließ bereits einige Artikel vom Stapel. Dieser Herr, der nun schon alle Vereine durchgemacht hat und für jeden Verein, den er durch seinen Eintritt be-glückte, vom Anfang an mit aller Kraft agitiert, schrieb in einer der letzten Nummern der „Eiseubahnbeamten-Zeitung wörtlich folgendes: „Nicht die Gewerkschaft war es, die,dm Stationsaufsehern zum Unterbeamtenrang verhalf, vielmehr die Prüfungsweigerung, die der Sache zum Durchbruch Derhalf; denn die Verwaltung, oder sagen wir etmge denkende Funktionäre derselben, sahen doch bald ein, daß ihr Ansinnen unmoralisch war und daß es dienst-üch mcht angehe, wenn ein Diener einem Unterbeamten Befehle erteilt. Wenn heute die Gewerkschaft dieses Verdienst auf ihre Fahne schreiben will, so ist dies unrichtig." Ist das nicht eine dummdreiste Behauptung? Nun, mein lieber Skribifax, ich will es dir sagen, daß, wenn nur deine Prufungsweigerung und die Einsicht der Verwül. tungSfunktionäre in die Wagschale gelegt worden wäre, so würdest du noch heute ein Diener fern und e§ gäbe überhaupt keine Stationsmeister. Für so dumm brauchst du die Stationsmeister der Südbahn nicht halten, denn sie wissen es genau, daß es nur der Einigkeit des gesamten Personals unter Führung der Koalition (nicht der nationalen) in den Jahren 1905, 1907 und 1908 gelungen ist, unter vielen anderen auch diese Reformen für die Stations-aufseher, beziehungsweise Stationsmeister durchzuführen. Es wäre noch vreles zu machen, was aber unter den heutigen Organisationsverhältnissen unmöglich ist. Eine schon altc Forderung ist die Abschaffung der Gehaltstufe von 1300 Kr., obligatorische — nicht individuelle — Er» nennung der Stationsmeister bei Erreichung der Gehalt-Metoo« 1600 Kr. zu Beamten des Status III und die Abschaffung des 16/16 TurnusseS beim exekutiven Verkehrs-menft. Weiters befinden wir uns heute in der Gruppe D der Unterbeamten, also in der vorletzten Gruppe. Gehören wir nicht in die Gruppe A der Unterbeamten? Versehen wir nicht ausschließlich reinen Beamtendienst? Kollegen, denkt nach! Kommt endlich einmal zur richtigen Wahl, welchem Verein ihr angehören sollt. So mancher von euch wird sich sagen, einem Verein, dem auch Arbeiter ange-‘wren, kann ich mich doch nicht anschließen. Ja, lieber Kollege, sind wir denn,keine Arbeiter? Ja, auch wir sind Arbeiter,,, geistige Arbeiter und ebenso die Beamten: wir müssen für den Kapitalismus Mehrwert schaffen und be» kommen hiefür _ einen elenden Brocken. Nur ist es der Unterschied, daß wir wegen unserer dummen Einbildung noch vielmehr ausgebeutet werden als jeder gewöhnliche Arbeiter. Es wäre schade, die heutigen Verführer, Pardon Führer, der Südbahnstationsmeister zur Vernunft mahnen, denn diese, haben sie schon lange verloren und werden nach kurzer Zeit auch dem Beamtenverein den Rücken kehren. Wir raten ihnen, dann den christlichen Junggesellenverein, beziehungsweise christlichen Männerverein aufzusuchen, dort ist für sie der richtige Platz, um für die begangenen Dummheiten Buße zu tun. An euch, Verführte, aber richten wir den dringenden Appell, sich uns anzuschließen, da ist der Platz, wo ihr hinflehört! Mit vereinten Kräften wollen wir uns das erkämpfen, was uns schon lange gebührt, F. 8. Sie Herr AN lögt. In der Folge 10 des „Deutschen Eisenbahner" vom 1. April 1918 erklärt Herr Ertl in dem Artikel mit der Überschrift: „Taten und Worte", für dessen Angaben er sich persönlich verantwortlich erklärt, folgendes: „I n der vom 26. bis 2 8. I u n i abgehaltenen Delegirtenkonferenz der Sozialdemokraten wurde nichts über etwaige, in diesem Iah re zu vertretende Forderungen gesprochen" Gemeint ist natürlich das Jahr 1911 Und was ist wahr? In der Delegiertenkonferenz waren 215 Delegierte anwesend, welche 152 Ortsgruppen und 39 Zahlstellen vertraten. Vor uns liegt das Protokoll dieser Delegierten-versammlung, in welcher es auf Seite 38 und 39 heißt: „Die Delegierten Versammlung entscheidet über die vorliegenden Anträge wie folgt: An die Zentrale werden folgende Anträge zur Erledigung zugewiesen: Antrag 10: G e n o s s e st e l I t d e n Antrag, den Staatsbahn- und den P r i-vatbahnverWallungen den 1. September 1911 als Termin zu stellen, b i s zu welchem deren Entscheiduug betresfs derForderungendes Personaleszuer-folgen haben. Die Zuweisung dieses Antrages an die Zentrale zur weiteren Beschlußfassung über denselben wurde einstimmig beschlossen." So sehen die Behauptungen des Herrn Ertl aus, für die er sich persönlich verantwortlich hält und mit welchen er beweisen will, daß unsere Organisation irgend etwas zur Vertretung der Forderungen der Eisenbahner nicht gemacht hat. Also eine offenkundige Lüge, die Herr Ertl in die Welt gesetzt hat, ohne sich auch nur im mindesten um die Wahrheit seiner Behauptung zu kümmern. In der gleichen Folge 10 des „Deutschen Eisenbahner" vom 1. April 1913, erklärt Herr Ertl weiter: „Der »Eisenbahner« schrieb ja noch in den beiden ersten Nummern von 1911, daß an eine allgemeine Quartiergeld-erhöhung nicht zu denken sei." Diesen Satz hat Herr Ertl einem Artikel unseres Blattes vom 1. Jänner 1911 entnommen und er versucht, die Bedeutung desselben so hinzustellen, als ob w i r damit gesagt hätten, daß an eine allgemeine Quartiergelderhöhung nicht zu denken sei. Wahr ist aber, daß wir in unserem Artikel klar und unzweideutig schrieben, daß das Eisenbahn-Ministerium in kategorischer Form erklärt, daß bei dem finanziellem Stande der Staatsfinanzen an eine allgemeine Quartiergelderhöhung nicht zu denken sei. Wir bringen nachstehend den in Rede stehenden Teil des betreffenden Artikels wörtlich zum Abdruck, damit sich jedermann von der Verdrehung und Verdächtigung, die sich Herr Ertl damit leistete, selbst überzeugen kann. Wir schrieben in der Nummer 1 vom 1. Jänner 1911: „Man könnte sich jetzt stillschweigend an der possierlichen Verlegenheit der unterschiedlichen nationalen Gaukler und Demagogen weiden, wenn die Sache, um die cs, sich handelt, nicht zugleich einen so tiefernsten und lehrreichen Hintergrund hätte. Seit einigen Wochen wird in den nationalen Blättern von einer großzügigen Aktion erzählt, die von der neuen sogenannten Koalition der nationalen Eisenbahnervereine geführt wird, und die zunächst darauf ab-zieltc, für alle Staatsbahnbeamten die Automatik nach dem Auömaß bei der St. E. G. zu erreichen. Damit gleichzeitig verband man die Forderung nach einer allgemeinen Quartiergelderhöhung und machte so die ganze Angelegenheit zu einer „großangelegten Aktion des „Deutsch-österreichischen BeamtcnveremeS", deL „Reichsbundes deutscher Eisenbahner", der „Zemskä .Tednota" und einiger anderer kleiner Vereine. Nun ist die mit so viel Tmn-Tam inS Werk gesetzte Bewegung bei der den Beamten zugestandenen Automatik gelandet und das übrige Personal, soweit eS sein Vertrauen in die genannten nationalen Vereine gesetzt hat, steht ratlos und enttäuscht und wartet, waS weiter geschehen wird. Denn dar Eisenbalmmintstcrium hat t« aller kategorischer Form erklärt, daß derzeit bet dem finanziellen Stande unserer Staatsfinanzen an eine allgemeine Ouartieraelderhöhung nicht zu denken ist. Und nun stehen die Herren nationalen „Eisen- bähnführer" mit langen Gesichtern ratloS vor der inh-ilt»-schweren Frage: WaS nun? u. f. m." Und in der Nummer 2 unseres Blatte vom 10, Jänner 1911 heißt es: »So hat also die Komödie, die die in der sogenannten „neuen Koalition' vereinigten Drahtzieher des nationalen Demagogentums mit ihrer mit so viel Reklame inszenierten „Aktion" ausführten, wirklich ihr an solche Possen immerhin gewöhntes Publikum enttäuscht! Das sehr gemischte Publikum, das diesmal außer den deutschösterreichischen Beamtenverein-lern au» den „ReichSbund" der konationalen „Zemskä Jednota" und noch einigen kleinen Bereinchen angehörenden Eisenbahnern bestand, scheint nämlich früher als wir glaubten, die plumpe Regie gemerkt zu haben und hält jetzt aus Gründen, die begreiflich genug sind, mit dem Beifall zurück. Die einzig Befriedigten sind natürlich die Beamten, die teilweise wenigstens auf ihre Rechnung kommen, indem sie als Preis für die Nationalisierung ihrer Organisation die Automatik erhielten und die denn auch, wieder fromm und zahm, den hohlen Scheinradikalismus zum späteren Gebrauch am Eise frisch aufbewahren. Die Übrigen Bediensteten, die den nationalen Klopffechtern Gefolgschaft leisteten, befinden sich freilich in einer anderen Stimmung. Sic sehen sich schnöde um einen versprochenen Erfolg betrogen und fühlen nur zu deutlich, daß ihre Solidarität mißbraucht wurde, die sie unter der heiligen Versicherung für die Forderung der Beamtenschaft ein-setzten, daß diese unter allen Umständen bereit sein werden, auch für die Gesamtheit die angestrebte Quartiergelderhöhung erkämpfen zu helfen u. s. w. Die Forderung nach einer allgemeinen Regelung der Quartiergeldfrage ist. wie wir bereits früher erklärten, bekanntermaßen wie vieles, wa* die Nationalen mit so viel Reklame für sich aufgriffen, eine alte sozialdemokratische Forderung. Das wissen nicht bloß unsere Genossen, die alle.unsere Aktionen, Konferenzen und Beschlüsse verfolgt haben, das ist auch für die Nationalen, die ja sonst alle unsere geheimsten LebenSäußerungen sehr genau verfolgen, kein Geheimnis. Wenn also die Herren jetzt auf einmal so genau wissen, daß die Ouartiergeldregeluug nicht zu erreichen w a r, so gehört jedenfalls sehr viel Naivität dazu, der Welt glauben zu machen, daß man das nicht ebenfalls schon vorher wissen konnte, wo zumindest jeder halbwegs denkende Eisenbahner wußte, daß die sozialdemokratische Qrganisation diesen Kampf mit aller Zähigkeit seit Jahren führt. Dieses Geständnis beweist eben nur, daß es grobe Täuschung w ar, als man die O u ar tiergeld-frage mit der Automatik der Beamten verquickte, uuternommen zu dem Zweck, um die Wünsche der Beamten durch die Mithilfe der Bediensteten zu realisieren." Wir haben also in den beiden Artikeln festgestellt, das; das Eisenbahnministerium erklärt, daß an eine allgemeine QuartiergelLerhöhung nicht zu denken sei, daß dies den nationalen Schwindlern bekannt sei, daß sie trotzdem ihre Leute hinters Licht führten u. s. w. Und Herr Ertl versucht der Welt cinzuredeit, daß w i r es waren, die gesagt haben, daß an eine allgemeine Quartiergelderhöhung nicht zu denken sei. Es gehört wirklich eine große Portion Kühnheit dazu, in einer so offenkundigen Sache derart zu verdächtigen und zu verdrehen. Aber Herr Ertl weiß, warum er es tut. Er rechnete damit, daß wir es unter unserer Würde finden werden, seine Lügen aufzuzeigen. Wir werden ihm aber die Freude nicht machen. Er glaubte eben, daß es nicht jedermann möglich ist, schon oft widerlegte Lügen und Verdächtigungen festzuhalten und neuerlich zu untersuchen und zu prüfen. t „„ , . _ > Aber wir werden schon dafür sorgen, daß tue Welt erfährt, wie die Methode und die Waffen aus-fehen, mit denen dieser Herr, der um alles in der Welt etwas sein möchte, kämpft! Bon der PersomllommiWn der Mdbah«. Bericht über die am 14. und 15. April I. I. stattgefundenen Personalkommissionssitzungen der Gruppe de« Fahrpersonals des Verkehres, Unterüeamtc und Diener der Südbahn. Die Personalkommissionsmitglieder obiger Gruppe wurden von der Generaldirektion zu,,dcr am 14. April d. I. stattgefundenen Personalkommiss,onssltzung eingeladen. Dieselben hielten am 18. April eine Besprechung ab. bei welcher beschlossen wurde, folgende Tagesordnung bei der Personal» kommissionSsitzung zu beantragen: 1. Beantwortung von seiten der Verwaltung über die bereits in den früheren Personalkommission«sitzungen einge-brachten Forderungen. 2. Stellungnahme hiezu. 3. Anträge und Anfragen. 4. Lokale Angelegenheiten. Diese Tagesordnung wurde vom Personalkommislion«^. Mitglied Genossen Täuber nach der Eröffnung der Personal* kommissionSsitzung am 14. April beantragt und zum Beschluß erhoben, Zu Punkt 1 erklärte die Personalkommission folgendes: Die Zugsbegleiter haben jchon vor fünf Jahren durch die Personalkommission eine Anzahl bescheidener und berechtigter Forderungen überreichen lassen, eine günstige Erledigung sei jedoch nie erfolgt. Immer ist uns gesagt worden, daß die Verwaltung entweder aus prinzipiellen Gründen oder deshalb, weil die verlangten Verbesserungen auf den I. f. Staatsbahnen nicht ei «geführt sind und wegen Mangel an den nötigen Geldmitteln unsere Forderungen nicht erfüllt werden können. Auch solche Punkte, welche auf den k. L Staatsbahnen längst durchgeführt find, blieben unerledigt und die Antwort seitens der Bahnverwaltung war immer die Vertröstung, unsere Forderungen zu einem sväteren Zeitpunkt vielleicht zu erfüllen. Da nun feit dieser Zeit die Per-sonalkommission bereits das fünftemal erschienen ist, müsse sie verlangen, endlich eine Antwort auf alle in den früheren Sitzungen eingebrachten Forderungen zu erhalten. Herr Direktor Praschniker antwortete, daß es nicht richtig sei, daß die Verwaltung nichts getan habe, sondern und zwar auf Grund de» vorjähriaen SitzungSprotololl» die Entscheidung zu den einzelnen Forderungen. Au« der Ber« > lefung war zu entnehmen, daß die Verwaltung sämtlich« » Forderungen, mit Ausnahme einiger Zugeständnisse, welche bereits in den früheren Zirkularen enthalten find, ab ge. lehnt hat. _ Di- Personalkommissionsmitglicder erklärten, daß sic dreje Antwort nicht befriedigen könne. ES herrscht allerorts die berechtigte Meinung, das; der gute Wille der Verwaltung, dem ZugbcgleitungSpersonal entgegenzukommen. nicht vorhanden ist. ES ist daher für die Personal-kommissionSmitglieder ganz unmöglich, in der Tagesordnung fonzufahrot, nachdem cS keinen Zweck hat, alle Forderungen, welche der Verwaltung schon fünf Jahre bekannt sind und welche sie schon mehrmals abgelehnt hat, wieder durchzuberaten und neuerdings einzubringen, damit nächstes Jahr dasselbe Spiel wieder von vorne beginnen kann. Herr Direktor Fall, der inzwischen zur Sitzung erschienen war, sagte dazu folgendes: ES ist nicht richtig, daß nichts gemacht wurde. Er verweist auf jene Verbesserungen, welche in den bestehenden Zirkularen bereits enthalten find und der Verwaltung sehr viel Gelb gekostet haben. Wenn bis jetzt nicht mehr geschehen sei, so ist der Grund darin zu suchen, das; die Verwaltung Nicht über jene Geldmittel verfügt, welche nötig wären, um diese angestrebten Verbesserungen durchführen zu können. Es dürfte aber nicht gut fein, wenn die Persoiiallommission auf den Standpunkt verharren würde, die Tagesordnung nicht zu er-ledigen, in Mutlosigkeit verfallen und die Flinte ins Korn werfen würde, da ja doch zu einem späteren Zeitpunkt das eine oder das andere vielleicht bewilligt werden könnte. Beyer sei cs, einige der wichtigsten und dringendsten Punkte hervorzuleben und deren Durchführung neuerdings anzustreben Herr Direktor Praschniker machte hierauf ebenfalls den Vorschlag, die der Personalkommission am wichtigsten er-scheinenden Punkte neuerdings zu beraten und in Vorlage zu bringen. Die PcrsonalkommissionSmitglieder sollen sich mit-einader beraten und am nächsten Tage ihre Wünsche Bekannt-geben. Damit schloß derselbe die Sitzung des ersten Tages. Am zweiten Tag gab die Perfonalkommission folgende Erklärung ab: Trotz der ungünstigen Situation am gestrigen Tag haben wir unI Ihrem Wunsche entsprechend noch gestern beraten und sind zu dem Beschluß gekommen, heute neuerdings zur -Sitzung zu erscheinen. Wir sind jedoch bcinüssigt, an Ei-, Herr Vorsitzender, die Frage zu stellen, ob die Ihnen bereits bekannten Forderungen als abgelehnt zu betrachten find oder ob die Verwaltung dieselben als zu Recht bestehend anerkennt. Wetters ersuchen wir um eine klare Antwort, ob die Verwaltung bereit ist. die bei den k. k. StaatSbahnen bereits durchgeführten Zugeständnisse uns ebenfalls zu bewilligen, und zwar: ' 1. Die anderthalbfache Anrechnung der Dienstzeit in die Pension, so wie bei den k. k. Staatsbahnen. 2. Berücksichtigung aller jener Zugsbcglciter, welche seinerzeit mit den zwei niedrigsten Gehaltstufen von 600 und 720 Kr. angestellt wurden. . Ferner stellen wir au den Herrn Vorsitzenden die An-frage, oo das Präsidium der Pcrsonalkommission bereit ist, erklären, die von der Personalkommission angenommenen Anträge uct der Verwaltung zu befürworten. Erst wenn uns von kompetenter Seite die Antwort hierauf erteilt wird, sind wir in der Lage, die Verhandlung neuerdings aufzunehmen. >;err Direktor Praschniker antwortete hierauf, daß die Forderungen, auch wenn sie abgelchnt sind, aufrecht bleiben, wenii die Perfonalkommission es wünscht, eventuell dieselben neuerdings einbringt. Ob dieselben als zu Recht bestehend anerkannt werden, war ans der Antwort nicht herauSzuhüren. Bezüglich der anderthalbfachen Anrechnung der Dienstzeit in hie Pension erklärte der Vorsitzende, daß hier die Verwaltung allem nichts tun könne, weil dies auch Sache de, Pensions-tonds sei. Es müsse erst der Nachkauf durchgeführt werden, dann wird jedenfalls auch dies gemacht werden. Bezüglich der Berücksichtigung jener Diener, welche mit 600 und 720 Kr. ongestellt wurden, verweist derselbe auf das Zirkular 82, ex 1912, und auf die anderen bezugbabenden Zirkulare, irgendwelche weiteren Zugeständnisse in bestimmter Form zu machen, 'v, „et >ucht *11 der Lage, da dies ganz von der Verwaltung abhange. . Hcvr Direktor Fall erklärte ebenfalls, daß die Herren mcht berechtigt feien, irgendeine Zusage zu machen, da sie nur die von der Verwaltung betrauten Organe sind, von den Per-sonatkommissionSmitgliedern die Wünsche entgegenzunehmen und d,e,clbcn der Verwaltung, respektive dem Herrn General-direkter vorzulegen. Die Herren Direktoren können auch nicht sagen, ob sie die eine oder die andere Forderung befürworten, da, im Falle ,ich zw,,chcn den Herren Direktoren diesbezüglich Differenzen ergeben würde», dieselben nach außen hin kompro-mittiert werden konnten. Trotz dcS guten Willen» seiten» der Verwaltung stellen sich oft Hindernisse in den Weg, die nur schwer zu beseitigen sind, und Dinge, die jahrelang nicht gemacht werden können, gelangen auf einmal schnell zur Durchführung. Jedenfalls, sagte er, sei die Lage nicht so trostlos als >ie.. bon den Mitgliedern geschildert wurde, denn cs sei doch möglich, da,; die eine oder die andere Verbesserung zu einem spateren Zeitpunkt vielleicht durchgeführt werde. klebrigen» habe die Bahnverwaltung schon sehr viel gemacht, was in den Zir.ularen enthalten ist. Bei den Zugsbegleitern sei es aber besonders schwer, weil diese eine Zahl darstellen und mit den finanziellen Mitteln der Gesellschaft gerechnet werden müsse. Die bloßen Aufbesserungen für das Personal haben im Jahre 1912 allein 6 Millionen Kronen betragen, wovon in der Ouartiergeldaufbesserung. an der ja auch die ZugSbegleiter einen Anteil haben, eine große Summe enthalten ist. ES ist daher kein Grund vorhanden, an dem guten Willen der Verwaltung zu zweifeln. . Die PersonalkommissionSmitglieder erklärten darauf dag sie auch diese Antwort nicht befriedigen könne. Da unsere Forderungen trotz der vielen Argumente, welche die Personal-kommissionSmitglieder angeführt haben, nicht erfüllt wurden, sind wir nicht in der Sage, in weitere Verhandlungen einzu-gehen. Unsere- Wähler sind der Meinung, die Verwaltung würde gewiß ein Einsehen haben und die Forderungen bewilligen, wenn die PersonalkommissionSmitglieder dieselben entsprechend vertreten würden. Aus diese Weise sollen eigentlich wir die Sündenböckc sein. Wir nehmen daher die Ablehnung unserer Forderungen nicht zur Kenntnis und halten dieselben aufrecht. Eine weitere Verhandlung lehnen wir als zwecklos ab. Wir werden unseren Wählern Bericht erstatten und über-lassen es diesen, weitere Beschlüsse zu fassen. Sie krledigung von Anträgen der Personalkommission der Direktion für die k. k. Linien der Staatseisenbahngescllschaft. . . Sektion Diener. Tie Direktion für die k. k. Linien der St. C. G. hat bei der am 6. November 1912 abgehaltenen Personal-kommissionssitzung zu den von der Personalkommission gestellten Anträgen eine Erledigung bekanntgegeben. Mehreren Anträgen, die zumeist lokale Angelegenheiten betreffen,, wurde stattgegeben, sowie fluch die Erfüllung von Anträgen in Aussicht gestellt wurde. Dagegen erscheinen fast alle Anträge allgemeinerer Natur abgelehnt. Der im ^Eisenbahner" verstiabare Rmrm gestattet nicht die oanrs Begründung der Ablehnungen wiederzugeben, doch werden die PersonalkommissionSmitglieder bei ihren mündlichen Berichten in Versammlungen ausführlich auf jede einzelne Angelegenheit eingehen. Die urgierte Auszahlung der Nachzahlungsprämien per 1011 wurde verfügt. Den Bahnerhaltungssektionen Zwittau und Brünn I wurde betreffs der Auszahlungen ausgewogen, den § 9 de» GebührcnrcgulativS einzuhalteu. Dem Verschubpersonal von Halbstadt wird bei der nächsten Wagenkassierung ein Wagenkasten als Unter» kunftsraum beigestellt werden. Das BahnbetriebSamt Bisenz-Stadt wurde angewiesen, für die aushilfsweise als Bremser verwendeten Magazinarbeiter die notwendigen Montursorten zu präliminiercn. Die B e i st c l l u n g von Regiekohle für die Wächter gegen pauschalm äßige Bezahlung betreffend, wurde eine baldige und günstige Erledigung dieser Angelegenheit in Aussicht g e st e l lt. Die _ Einhaltung der Diensteintcilung für die Scheuerfrauen in der Expositur der Direktion wurde verfügt. Erhebungen wurden betreffs der Anträge auf Verschalung der Rauchfänge in den Bedienstetenwohnhäusern in Halbsten, wegen der Regulierung des Weges zur Kohlen-rampe in K r a l u P und wegen Aufstellung einer Verschub-scheibe und Einführung eines Telephon» für eine Wächterhütte in P e ö e k eingeleitet. Die Vermehrung der Lichter in Neustadt n. M. wird nach dem Abschluß von mit dem dortigen Elektrizitätswerk geführten Verhandlungen in Aussicht gestellt. Bezüglich rechtzeitiger Beschaffung von Regickohle, besonders in der Station Strelitz, ferner betreffs der Kur-rendierung der Amtsblätter unter dem Strecken, personal berief sich die Direktion auf ihre diesbezüglich wiederholt miSgegebenen Weisungen. Der Antrag, beim Eisenbahnministerium um Einberufung des JeutralauSschusseS anzusuchen und der Antrag, beim Eisenbahnministerium anzufragen, inwieweit sich der Ministerialerlah betreffs der Vorsprache von Bediensteten auf Persünalkommissionsmitglieder bezieht, wurde dem Eisenbahnministerium vorgelegt. , Der allgemeine Antrag auf Ernennung jener provisorischen Bediensteten zu Aushilfsdienern, die auf normierten Posten in Verwendung stehen, und des bezüglichen speziellen Antrages betreffend die Ernennung derartiger Arbeiter in der Station P e c e k wurde darauf verwiesen, daß diese Ernennung von den Krediten abhänge. ES wird den Dienstvorständen die Beurteilung der Notwendigkeit überlassen, das A b r ü st e n der Maschinen durch HeizhauSorgane besorgen zu lassen, wenn die Dienstfahrt länger als 12 Stunden gedauert hat. Wegen Verkürzung der Aushilfsdicncr bei den den Arbeitern zustehenden Urlauben wird auf den § 58 der Dienstordnung verwiesen, der die Gewährung kurzer Urlaube durch den Diensivorstand möglich mache. Es wird erklärt, daß die Beistellung von Personenwagen als Ersatz für fehlende Dienstwagen bei Güter-zügen in der Regel erfolgte und daß bei ManipulationSgüter-zügen eine Beistellung von Personenwagen für die zur AuS-und Zuladung mitfahrenden Arbeiter in der Regel entfallen kann, da diese Arbeiter im Bedarfsfall auch zur Bremsenbedicnung herangezogen werden. Ten Signalfrauen wird der beantragte turnusmäßige Urlaub zum Kirchenbesuch nicht gewährt. Der Gewährung fallweiser Urlaube steht jedoch nichts im Wege. ES wird als außer der Kompetenz der Direktion liegend bezeichnet, diesen wahrend der Zeit von Erkrankungen die Entlohnung weiter zu gewähren. Die Wagenschmierung wird als zu den Obliegenheiten der Wagenaufseher gehörend bezeichnet, so daß die beantragte dauernde Befreiung der Wagcnaufseher größerer Stationen von diesen Arbeiten nicht im Sinne deS Antrages gewährt wird. Betreffs der Einteilung von Wagenschmierern nach Bedarf wird auf die hinausgegebenen Weisungen vcr-wiesen. Ab gelehnt wurden die Anträge: den Bahn- richtern der größeren Stationen Zulagen zu gewähren; den Wächtern der Strecke Chotzen-Halb stabt Aushilfe für die Nachtrevision beizustellcn; in der Station Peöek einen Wagenschreiber anzustellen und der Antrag, die in Blocktürmen beschäftigten Weichenwächter der Station P c ü e 1 von bestimmten Rcinigungsarbeiten zu befreien. Ferner die Anträge: die K a n z l e i d i e n e r des Verkehrsdienstes betreffs ihrer Remuneration den Kanzleidienern des Zentral» diensteS gleichzustellen; eine GüterzugSpartie nach T i s ch n o w i tz zu exponieren und die W a g e n a u f s c i. . -mit Mäntel zu beteilen. Sämtliche Anträge wegen Turnusverbesfe-rungcn, und zwar ein Antrag auf Einführung eines 16/16-stündigen Turnusse? fürWächter auf Hauptlinien und einer 16/12jtündigen TurnusseS für Wächter auf Linien mit schwächerer VerkehrSfrequenz, dann ein Antrag auf Einführung des 12/12-, 12/24stündigen DienstturnusseS für die Weichen Wächter in Zamorsk (statt der 12/18-, 18/12» stündigen), ferner ein Antrag auf Einführung der 12/24stün-digen Diensteinteilung für die Wächter der Station S ch i m i tz und ein Antrag auf Einführung des 12/12», 12/24stündigcn für die Verschieber in Böhmisch-Brod wurden als durch die Dienstleistung der betreffenden Bediensteten und nach den Vorschriften über Dienst- und Ruhezeiten als nicht b e g » ü » d l i bezeichnet. Der Dienst-turnuS der Verschieber in Böhmisch-Brod von 12/18, 18/12 Stunden wurde auf 16/16 Stunden umgeändert. Der Antrag, die Ernennung von K a n z l e i d i c u\ . die qualifiziertere Arbeiten verrichten, zu Kanzleigehilfen oder zu Unterbcamten betreffend, wird aus die frciwcrdenden Kanzlcigehilfenstellen verwiesen Gegen den Antrag auf Stabilisierung der alten provisorischen Heizer wird eingewendet, daß der tatsächliche Stand von definitiven -Heizern die 200 normierten Posten weit übersteige. Bezüglich des allgemeinen Antrages auf Normierung von Blocksignaldiener Posten wird bekannt-gegeben, daß die Normierung derartiger Posten von dem intensiven Verkehr und den daraus folgenden Leistungen der Wächter abhänge. Zu dem speziellen diesbezüglichen Antrag für die Wächter in Schimitz wird in Abrede gestellt, daß in S ch i m i tz diese Voraussetzungen für die Normierung von Blocksignaldienerposten gutreffen. . Auf den präzisen Antrag, im Amtsblatt die Anzahl der bei den einzelnen Dienststellen normierten Unterbeamte n-und Diener st ellen bekanntgeben zu wollen, antwortet die Direktion ausweichend und verweist darauf, daß die derzeitige Normierung nur provisorisch sei. Gelesene Nummern des „Eisenbahnen wirft man nicht weg, sondern gibt sie an Gegner und Indifferente weiter. Pensionrsondrangelegenheiten für öüdbahnbedienftete. Nachkaufsfragen. In der am 16. Dezember stattgefundenen Pension»« fondssitzung wurde über die Durchführung der Nachkaufes noch einmal debattiert, wo das Ausschussmitglied Scher-baum nochmals betonte, daß die im Anhang V gewährte Anrechnung einer früheren Dienstzeit sich insofern zu teuer gestaltet, als auch für die nachzukaufcnde Dienstzeit Zinsen zu zahlen sind. Und ersuchte um Nichtanwendung dieser Bestimmung mindestens hinsichtlich jener Mitglieder, welche bereits längere Zeit im Dienste der Gesellschaft stehen. Nachdem die Durchführung des Nachkaufes erst mit 1. Jänner 1913 beginne, so ließe sich dies durchführen, ohne die Bestimmungen des Anhanges umzustoßen. Auch Genösse Herzig als Vertreter der Bediensteten der Baudirektion sucht seinerseits diese Berechtigung durch Nachweis zu unterstützen. Der Herr Generaldirektor erwidert hierauf, daß die Tendenz der' gegenständlichen Bestimmung dahin geht, hinsichtlich des Nachkaufes die Bediensteten so zu behandeln, wie wenn sie die Einzahlung in den Fonds schon zu jenem Zeitpunkt zu leisten begonnen hätten, von welchem an die Dienstzeitanrechnung erfolgt. Darum sei die Anrechnung der Zinsen für die nachgekaufte Zeit vollständig begründet. Die Nichtanrechnung der Zinsen für die nachgekaufte ?|cit jenen älteren Bediensteten, welche um Nachlauf angesucht aben, zukommen zu lassen, könne nicht in Erwägung gezogen werden, schon darum nicht, weil sonst jene, welche verzichtet haben, mit Grund sagen könnten, wenn sie gewußt hakten, daß die Zinsen für die nachgekaufte Zeit nicht zu entrichten sind, sie nicht verzichtet hätten. Schließlich betont der Generaldirektor, daß der V. An-hang, welcher die Bestimmung über die Ticnstzeitanrechnung enthält, dem VerwaltungSausschuh nicht aufgedrängt worden sei, worauf in die Behandlung der einzelnen Fragen einge-gangen wird. Zur raschen Erledigung der nicht vollständig glatten Ansuchen wird die Einsetzung eines SublomitceS-^ beschlossen. Dieses Subkomitec wird ermächtigt, die gegenständlichen Ansuchen der endgültigen Entscheidung zuzuführen, mit der Maßgabe, daß dem Vorsitzenden Vorbehalten bleibt, in jenen Fällen, in welchen er dies für entsprechend hält, die Entscheidung dem Plenum des Verwaltungsausschusses vor» zubehalten. In dieses Subkomitee wurden gewählt: der administrative Direktor Dr. Gustav Fall, Oberinspektor Adolf Engel für die Ungarn; Bahnsekretär Dr. Albert G z a b-scheid, Zugsrevisor Robert Scherbaum, Platzmeister Franz Herzig, Lokomotivführer Franz Nadler. Bahnmeister I. Klasse Johann G e r l i c s für die ungarischen Mit-glieder, und Drucker Thomas S w o b o d a. Oberinspektor Engel und Bahnmeister G erlieS gehören der BetricbS-direktion in Budapest an. Dieselben werden nur an jenen Sitzungen teilnehmen, in welchen Ansuchen von ungarischen Bediensteten in Beratung gezogen werden. Es wird beschlossen, daß in jenen Fällen, in welchen ein Bediensteter erst am 2. eines Monats den Dienst ange-treten hat, ein voller Monat angerechnct werden kann. Besonderer Beitrag der ehemaligen Depositeure. Bei jenen Bediensteten, welche dem PensionZinstitut zuerst als Depositeure mit einem normierten mindesten Jahre»-geholt angehört haben und erst später Mitglieder der Pen-swnSinstituts geworden sind, ist bei Berechnung des besonderen lOprozentigen Beitrages nach Artikel IV, Absatz 1 deS V. Anhanges, zu den Statuten der erste Anstellungsgehalt zrgrunde zu legen, auch dann, wenn der Anstellungsgehalt dieser Bediensteten von dem zuerst angenommenen normierten mindesten JahreSgehalt infolge einer in der Zwischenzeit eingetretenen Erhöhung des Anstellungsgehalt» verschieben ist. Der administrativen Direktiost wird die Ermächtigung erteilt, jene NachkausSansuchen. die entgegen dem klaren Wortlaut de» V. Anhanges auf Anrechnung von mehr al» fünf Dienstjahren gerichtet sind, hinsichtlich der fünf Jahre überschreitenden Dienstzeit ohne Vorlage an das Subkomitee äbzuweisen. Behandlung der auf systemisierten Posten zurückgelegten Dienstzeit. Artikel IT, Absatz 3 de» V. Anhanges. Der Referent berichtet, daß mehrere Ansuchen einge-langt sind, um Anrechnung einer Dienstzeit, von der ein Teil auf systemisierten Posten und ein Teil auf nicht systemisierten Dienstposten zugebracht wurde. Da die maßgebende Bestimmung des Artikels II. Absatz 3 des V. Anhanges, die gedachten Fälle nicht ausdrücklich regelt, sei es notwendig, die zitierte Bestimmung klar zu interpretieren, beziehungsweise den Vorgang bei der Behandlung der in Betracht kommenden Falle festzustellen. Der Ausschuß beschließt, die obzitierten Bestimmungen dahin zu interpretieren, respektive zu bestimmen, wie ^r8t" 1. Wird um die Anrechnung einer Dienstzeit angesucht, von welcher zwei Jahre nicht auf systemisierten Posten zugebracht wurden, so sind zwei Jahre von der gesamten nicht im Fonds zugebrachten Dienstzeit abzurcchnen. 2. Beträgt die nicht auf systemisierten Posten zuflc-brachte Dienstzeit weniger als zwei Jahre, so ist das Höchst-auSmaß der anrechenbaren Dienstzeit diejenige Zeit, welche nach Avzug von zivci Jahren von der gesamten nicht im Fonds Angebrachten Dienstzeit oder die sich nach Abzug etneS Jahre» von der auf systemisierten Posten zugebrachten Dienstzeit ergibt, je nachdem die auf die eine oder andere Weise sich ergebende Dienstzeit größer ist. • " Hierauf wird im Anschluß über den Entwurf eines VI. Anhanges zu den Statuten beraten, welcher die Einführung eines dreiprozentigen Beitrages zur Sicherung eine» Pensionsanspruches der Witwe vorsieht für den Fall de» Ablebens eines Mitgliedes vor Ablauf der Karenzzeit. _ Der Referent berichtet: In Gemäßheit de» Ausschuß-Beschlusses vom 9. Mai 1912 hat die administrative Direktion einen Anbang zu den Statuten de» PensioiiSinstitutS betreffend die Einführung eines dreiprozentigen Betrage» au» Anlaß der Verehelichung behufs S'cherstellung eineS Pension»« anspruchs für die Witwe für den Fall deS Ablebens deS Mitgliedes vor Ablauf der Karcnzfrist ausgearbeitet und denselben dem vom Ausschuß gewählten Subkomitec unterbreitet, welches nunmehr die Statutenänderung nach eingehender Beratung in der Form eines VI. Anhanges zu den Statuten dem Plenum zur Beschlußfassung vorlcgt. ^ Dieser Anhang trägt vor allem den in der bereit» erwähnten Sitzung vom 0. Mai 1912 gestellten Anträgen Rech-nung, doch wird die Gelegenheit benutzt, auch in anderen Be-langen Aenderungen vorzunehmen. Der besondere dreiprozentige Beitrag wird zu leisten sein vom Monat der Verehelichung bi» zum Ablauf de» achten anrechenbaren Dienstjahre». Es bedarf auch keiner weiteren Begründung, daß denjenigen verehelichten Bediensteten, welche in Gemäßheit der früheren Fassung de« § 17 dem FondS als Depositäre gegenwärtig angehören, von dem Monat an. mit welchem sie Mitglieder deS PensionSfond» werden, auch den besonderen Beitrag zu leisten haben werden. In Gemäßheit der Bestimmungen des § 11, Absatz i a der Pensionsstatuten, kann der Ausschuß in besonders bcrück-sichtigungSwürdigen Fällen einem Mitglied, welchem der Pensionsbezug infolge Verurteilung wegen eines Verbrechens erloschen ist, den ganzen oder teilweisen Fortbezug der Pension bewilligen. In Analogie der Bestimmungen des Artikels 3 des III. Anhanges zu den Statuten des Pensionsinstituts für Beamte wird nunmehr eine Aenderung dahingehend Beantragt, daß dem VerwaltungSausschuh auch die Fakultät eingeräumt wird, in dem gedachten Fall bloß der Gattin, beziehungsweise Len Kindern eine Pension zuzusprechen. Gründe der Humanität empfehlen weiter» die Vermehrung der Möglichkeit.der Gewährung eines PensionSbezuges für die Hinter» bliebenen eines verschollenen Mitgliedes noch vor der gerichtlichen Todeserklärung und wurden deshalb die im Beamten* ftatut bereits geltenden Bestimmungen übernommen. Eine weitere Verbesserung der Statuten bedeutet die beantragte Bestimmung des § 8, Absatz b) derzufolge die Witwe Anspruch auf Pension Hat, wenn die Ehe vor oder während der Aktivdienstzeit des Gatten geschlossen wurde. Die mindestens sechsmonatige Dauer der Ehe zur Begründung eines Pensionsanspruches der Witwe wird nur für den Fall der Eheschließung im Krankenstand gefordert. Weiters erfolgt int Absatz 9 des § 8 eine Präzisierung der Bestimmung, welche für den Fall der Konkurrenz des Anspruches der Witwe auf Pension auf Grund der erfolgten Leistung des besonderen dreiprozentigen Beitrages und deS zehnjährigen Zuschlages zur anrechenbaren Dienstzeit des infolge eines Unfalles verstorbenen Gatten zu gelten hat. Aus gebührenrechtlichen Gründen sind alle Bestimmungen der Statuten über den Aufnahmsschein eliminiert und w erden in Hinkunft P ension sso nds auf. nahmSscheine nicht mehr auSgest eilt. , Die Leistung des dreiprozentigen Beitrages wurde für diejenigen Bediensteten, welche ab 1. Jänner 1918 Mitglieder deS Fonds werden, obligatorisch festgelegt, während hinsichtlich der zur Zeit des Inkrafttretens des VI. Anhanges, das ist am 1. Jänner 1918 bereits Verehelichten dem Pensionsfonds für Diener angehörenden Mitglieder eine fakultative Normierung der Leistung des dreiprozentigen Beitrages stattfindet. Die neubeitretenden Mitglieder haben den dreiprozentigen Bei-trag nicht vom Zeitpunkt ihrer Verehelichung, beziehungsweise Ausnahme in den Fonds zu zahlen, sondern erst vom 1. Jänner 1913. Weiter» wird denjenigen eben gedachten verehelichten' Mitgliedern des Dienerfonds, welche sich innerhafb der festgesetzten Präklusivfrist, das ist bis 31. März 1913 nicht frei-willig zur Leistung deS besonderen Beitrages verpflichteten, den Witwen, beziehungsweise Waisen, eine Abfertigung im bisherigen Aukmaß flüssig gemacht werden wird, falls das Mitglied vor Ablauf von acht anrechenbaren Dienstjahren stirbt. Sollten Fälle Vorkommen, daß Pensionsfondsmitglieder von dieser Bestimmung nicht rechtzeitig Kenntnis erlangten und demnach keinen Gebrauch datum machen konnten, respektive die Anmeldefrist bis 31. März 1913 Versäumten, den drei-prozentigen Beitrag jedoch zahlen wollen, dann mögen sich solche Bedienstete in einer separaten Eingabe an den Pen-sionSauSschutz wenden, welcher von Fall zu Fall entscheiden wird. Ae BerMechtenmgsmMahmen auf den Staatsbahnen. Eine Protestkundgebung der Wiener Eisenbahner. Wie eine Kette unausgesetzter Drangsalierungen vollziehen sich die letzten Wochen hindurch auf den österreichischen Staatsbahnen Verschlechterungen in Bezug aus die Dienst- und Arbeitsverhältnisse des Personals. In einer Zeit also, wo die wirtschaftliche Lage der arbeitenden Bevölkerung unter dem Einfluß der letzten Ereignisse sich noch trostloser als bisher gestaltete, findet es die österreichische Staatseisenbahnverwaltung für gut, den Existenzkampf ihres Personals durch alle möglichen kleinlichen Verschlechterungsmaßnahmen noch zu verschärfen. Die Wirkung, die solch ein Vorgehen zeitigt, konnte man deutlich aus der am Mittwoch abends in den Wimberger-Sälen stattgefundenen Protestversammlung entnehmen. Ein gewaltiges Aufgebot der Wiener Staatsbahner war diese einmütige und von einer durchaus gerechten Erregung durchdrungene Kundgebung, die mehr als hinreichend zeigte, daß die Regierung ein gefährliches Spiel treibt, wenn sie aus diesem Wege fortzufahren gedenkt. Es war eine schwüle Gewitterstimmung, die über den Massen lagerte, die da zusammengekomnien waren, und von denen viele in den Saal, der zum Erdrücken gefüllt war, nicht mehr Einlaß finden konnten. Und die Regierung hätte, wenn sie sich überzeugen will, wohin ihre Verschlechterungsmaßnahmen führen, manches aus dem Geist und aus der Stimmung dieser Kundgebung lernen können. Die am Mittwoch den 7. Mai I. I. beim Wimberger abgehaltene öffentliche Eisenbahnerversammlung mit der Tagesordnung: „1. D ! e Forderungen der Eisenbahn e r i m Parlament und die V e r f ch I e ch t e r u n-gen, welche man, die Lage d er Eisenbahnarbeiter und der definitiven Eisenbahner betreffend, durchführen will; 2. Die Alters. Versicherung der Eisenbahner", schloß sich ihrem Besuch und ihrem Verlauf nach den früheren großen Kund-gebungen der Wiener Eisenbahner würdig an. In den Vorsitz der Versammlung wurden gewählt: Sch wab (Gewerkschaft), Steppert (Zentralverein der Eisenbahnbeamten>, S m e j I a I (Lokomotivführerverein)' und Reich (Bahnmeisterverein). Außer den Abgeordneten Tom-s ch i k und Müll e r, die Referate erstatteten, waren, die Reichsratsabgeordneten D av id, F o r st n e r, R e i s m ü l l e r. R i e g e r und S ch i e g l' bei der Versammlung erschienen. Die Abgeordneten Bretschneider und Claret entschuldigten ihr Fernbleiben. Da? St. Pö11tt er Eisenbahn-personal war durch eine Deputation bei der Versammlung vertreten. Die Simmeringer Genoffen hatten den Weg zum Versammlungslokal in Sonderzügen der Straßenbahn zurückgelegt. Ihr Anrücken erregte allgemein Aufsehen. Zur eingesetzten Zeit des Versammlungsbeginns war der geräumige Wimbergersaal bereits gefüllt und immer rückten noch Gruppen von Nachzüglern nach, die sich in den Saal drängten. Zum ersten Punkt der Tagesordnung sprach zuerst Genosse Neichsratsabgeordneter Tomschik, der die Gründe für die Veranstaltung dieser Kundgebung mitteilte. Die Veranlassung zur Abhaltung dieser Versammlung sei der Wiederzusammentritt des Parlaments am 15. Mai. Seitdem der Antrag betreffs der Eisenbahnerforderungen neuerlich im Parlament abgelehnt wurde, führte Genosse Tomschik weiter aus, ist in Wie» eine große Eisenbahnerversammlung nicht ab» gehalten worden, weil in dieser Zeit draußen in. allen Teilen Oesterreichs die Eisenbahner über die Geschehnisse in Versammlungen informiert wurden. Sie wissen, daß der 17 Mil-liönenantrag schon seit Jahren eine Rolle gespielt hat. Nun .wurden 21 Millionen Kronen für Verbesserungen den Eisenbahnern zugestanden. Es ist aber weder diese« Zugeständnis noch der weitergehende Parlamentsantrag auf 38 Millionen Kronen in ihrer Gänze durchgeführt worden. Die Regierung hat, als wir Aufschlüsse über die Verwendung der zugestandenen Beträge sowohl im Plenum des Parlaments als auch im BudgctauSschuß verlangten, passive Resistenz getrieben und sie hat die Aufschlüsse, die sie diesbezüglich zu geben versprochen hatte, nicht gegeben. ES unterliegt keinem Zweifel, daß namentlich der für die Arbeiter zugestandene Betrag in seiner Gänze nicht zur Aufwendung gelangte. (Zustimmungs-rufe aus der Versammlung.) Der 38 Millionenantrag beinhaltete unaufschiebbare Maßnahmen, besonders für die niederen Bediensteten im Eisenbahndienst. So die zweijährigen Vorrückungs-fristen für Diener ohne Unterschied der Dienstkategorie, die Erhöhung der Endgeh alte, eine generelle Ouartiergelserhöhung. den Härtenausgleich für die Unterbeamten, die den Endgehalt nicht erreichen, die Verfchub zulag eit, die Nachtdienst» zutage für Wächter und Aufbesserungen für die Arbeiter. Es kann ohne die Erfüllung dieser Forderungen keineswegs Ruhe bei dem Personal der k. k. Staatsbahnen ein treten. Um das Verhalten der bürgerlichen Parteien im Parlament gegenüber den Eisenbahnerforderungen zu kennzeichnen, muß auch bei unserer heutigen Kundgebung festgehalten werden, daß die bürgerlichen Parteien sowohl bei der ersten Abstimmung im Sommer des vorigen Jahres, als auch bei der späteren zweiten Abstimmung über die Eisenbahnerforderungen im Parlament, das verrieten, was sie ursprünglich selbst beantragt hatten. Es war den bürgerlichen Parteien mit ihrem ursprünglichen Antrag nicht ernst gewesen, sie hätten sonst für selben nicht mir stimmen, sie hatten auch die Regierung verhalten müssen, dem Parlamentswillen Rechnung zu tragen. Die Ausflüchte, die Durchführung sei nicht möglich, es seien keine Mittel vorhanden, sind nicht stichhältig. Wenn die Regierung mit dem § 14 gedroht hat und wenn die bürgerlichen Parteien deshalb in der Öffentlichkeit erklärten, sie hätten die Unterbrechung der notwendigen Parlamentsarbeit nicht riskieren können, fei nur auf das Gegenmittel verwiesen, das die bürgerlichen Parteien besitzen, die Regierung davon abzuhalten, § 14-Zustände cintretcii zu lassen; die Drohung ihrerseits, der Regierung nachträglich die § 14-Ver-Ordnungen nicht zu genehmigen. Eine andere unbegründete Ausflucht der bürgerlichen Parteien ist der Vorwurf, den sie den Sozialdemokraten machen, daß diese nur immer von der Regierung fordern und daß sie dieser nichts bewilligen. Wir wollen auch bewilligen! Aber nicht Steuern, die die Aermsten treffen. Es sollen die zahlen, die zahlen können. (Lebhafte Zustimmung.) Unsere Genossen im Finanz-und Steuerausschuß des Parlaments haben wiederholt diesbezüglich Anträge gestellt. Dieselbe Regierung, die keine Mittel für ihre Bediensteten hat. bringt dem Militarismus immer neue ungeheure Opfer und die bürgerlichen Parteien sehen ruhig zu, wie die» ohne jede parlamentarische Bewilligung geschieht. Man will auch aus dem Abstimmung-Verhältnis beim 88 Millionenantrag (das. erstemal hatten 136 Stimmen für und 193 gegen, das zweitemak 143 für und 153 gegen gestimmt), dadurch gegen uns einen Vorwurf konstruieren, daß man erklärt, die Sozialdemokraten hätten auS Furcht vor einer Parlamentsauflösung. Abgeordnete bei der Abstimmung abkommandiert. Von den acht abwesenden sozialdemokratischen Abgeordneten waren vier krankheitshalber verhindert. Einer derselben ist bekanntlich gestorben. Ein Teil der bürgerlichen Abgeordneten, nnd zwar jene, die zu befürchten hatten, von ihren Wählern zur Rechenschaft gezogen zu werden, konnten sich der Stärke bei: Parteien nach der Abstimmung enthalten. Wäre die Sache für die Regierung kritisch geworden, hätten die bürgerlichen Parteien ihre letzten Reserven der Regierung zur Verfügung gestellt. Bezeichnend für die Situation war folgende Szene. Ein Cbristlichsozialer stimmte zu Beginn der Ab-stimmung für den Antrag. Da erhob sich sofort ein Geschrei bei_ den Deutschbürgerlichen und man drohte de» Christlich-sozialen, wenn diese weiter für den Antrag stimmen sollten, der der Regierung Verlegenheiten bereitet hätte, auch für ihn zu stimmen. Das schüchterte die Christlichsozialen sofort ein. Sie stimmten nun gegen den Antrag. Wir Sozialdemokraten haben nicht die geringste Ursache, der Regierung Dienste zu erweisen, konnten ober die Ablehnung des Antrages nicht verhindern. Genosse Tomschik bespricht nun ausführlich die empfindlichen Schädigungen, die in der letzten Zeit sowohl bei den Arbeitern als auch bei dem definitiven Personal in vielen Beziehungen eingetreten sind. Die Schilderung der rücksichtslosen Maßnahmen wird von den erregten Zuhörern oft mit vielstimmigen Zwischenrufen unterbrochen, als wollte jeder einzelne Versammlungsteilnehmer die Wahrheit der Schilderungen bezeugen, und als hätte jeder einzelne in die Anklagen miteinzustimmen und am eigenen Leibe erfahrenes Unrecht vorzubringen. Schließlich gewinnt aber doch die angewöhnte Versammlungsdisziplin selbst Oberhand, die Ausführungen des Redners ruhig weiter anzuhören. Wir sind nicht gegen daS Sparen im Staatsbahnbetrieb, fährt Genosse Tomschik fort. Wir wissen, daß eö eine große Reihe^ von Kapiteln im Staatsbahnbetrieb gibt, bei denen viel gespart werden kann. Man braucht nur aus die überflüssigen Kontrollorgane und die Diätenmacherei derselben zu verweisen, die letztere allein jährlich 7 Millionen Kronen verschlingt. Wir sind auch gewiß nicht gegen eine Kontrolle, aber doch gegen eine solche, bei der auf jeden Mann, der wirklich arbeitet, ein Aufsichtsorgan kommt. Mit unzweckmäßiger Sparerei wird oft unnötig Geld heraus-geworfen, too wollte man bet der Staatsbahndirektion Wien bei den Uniformen sparen. Man hat deren Herstellung einer billigen Firma übertragen. Nun sind die gelieferten Uniformen nicht zu gebrauchen. Die Bediensteten müssen sehr häufig in die eigenen Taschen greisen, um sich selbst die Uniform in tragbaren Zustand setzen zu lassen. Es ist nicht im Interesse der Staatsbahnverwaltung, die Erbitterung und Verzweiflung des Personals weiter gedeihen zu lassen. WaS unsere Aufgabe sein muß, die Verschlechterungen abzuwehren, ist klar. >yätte die Behandlung, die man dem Personal an gedeihen läßt, der sozialdemokratischen Organisation 20.000 neue Mitglieder zugeführt, wäre bei der Staatsbahnverwaltung die Einficht gedämmert, daß man dem Personal unbedingt etwas geben müsse, wenn es nicht ganz in die sozial-demokratische Organisation getrieben werden so II e. Hier ist der für daS Personal einznschlagende Weg. Wir, die Organisationsleitung und die sozialdemokratische Parlamentsfraktion, werden unsere Pflicht tun! «Stürmischer, anhaltender Beifall.) ReichSratSabgeordneter Rudolf MUller, der als zweiter Redner zum ersten Punkt der Tagesordnung sprach, führte aus: Der Saal in dein wir heute unsere Versammlung abhalten, hat für un$ historische Bedeutung erlangt. Als wir das letziemal hier zusammenkamen, galt c8' über die große Aktion zu bestimmen, die wir damals vor uns hatten, heute haben wir Rückschau zu halten, inwieweit unsere Forderungen Seite 7., .y.—..J in Erfüllung gingen. Wir gewahren, daß im Eisenbahnmini-sterium ein Mann eingezogen ist, der mit eiserner Faust die Lebenshaltung der Staatsbahnbediensteten herabzudrücken sucht. Alte Errungenschaften des Personal? werden diesem strittig gemacht. Von allen Seiten droben den Eisenbahnern nunmehr Gefahren. Dem Entwurf des neuen Strafgesetze? nach soll das Koalitionsrecht der Eisenbahner gedrosselt werden. Man versuchte die anderen Staatsbediensteten mit einer Dienstpragmatik an die Kette zu legen und die Regierung legt sich mit der Absicht täglich zu Bette und steht mit dei Absicht täglich früh auf, eine derartige Dienstpragmatik für die Eisenbahner im Verordnungsweg einzuführen. Man will sich an den Renten verunglückter Eisenbahner schadlos halten, und es erweckt den Anschein, als wollte man an den Staatsbediensteten die Kosten der Balkanoperationen ersparen. Diese Zustände fordern zur Abwehr heraus. Der alte Geist und Mut muß wieder unter den österreichischen Eisenbahnern einziehen. Jeder einzelne von ihnen muß zum Sendboten des Geistes werden, der uns erfüllen muß, um unsere Organisation zu festigen und unsere Abwehrfähigkeit zu erhöhe n. (Lebhafter Beifall und lebhafte Zustimmung.) Es sprach sodann Genosse Rntiöka: Der Eisenbahner, der von der Strecke oder aus der Werkstätte nach Hause kommt, findet daheim Not und Elend. Wir wollen gewiß arbeiten um leben zu können und um für unser Alter versorgt zn fein, aber wir wollen bei der Arbeit nicht hungern. Leute die tagtäglich schweren Dienst verrichten, haben Anspruch auf hinlängliche Bezahlung. Eisenbahner-Hunger kann schweres Unheil anrichten! Der Hunger kann dem Eisenbahner seine 11 n e tt t behrlichkeit zum Bewußtsein bringen! (Stürmischer Beifall.) Zum zweiten Punkt der Tagesordnung sprachen die Genossen Siteibitiger und Duschet. Genosse Kneidinger bedauerte nicht mehr Zeit für seine Ausführungen zur Verfügung zu haben, e» sei da» erstemal, daß ein Mitglied des ProvisionSsondsausschusses Gelegenheit habe, vor einer derartig großen Versammlung über ProvisionSange-legenheiten zu sprechen. Er beklagte sich mit Recht darüber, daß die aktiven Eisenbahner nicht mehr Verständnis für ihre Altersversorgung bekunden. Er sowie Genosse Duschet besprachen sodann ausführlich die bisher erreichten Verbesserungen in der Provisiottierting und die noch bezüglich der Provi» ftonieruttg unerfüllten Forderungen des Personals. Genosse Pröll stellte zu der vorgeschlagenen Resolution den Erweiterungsantrag, es sei in selbe'folgende Forderung aufzunehmen: Die Anrechnung von 40 Prozent des Cuartiergeldes, entsprechend der seinerzeit bestandenen 40 Prozent Ouartiergeldrlaffe, sei in eine 50 Prozent-Anrechnung zu erhöhen, da 50 Prozent nunmehr die niedrigste Quartiergeldklasse ist. Die Anrechnung soll vom gegenwärtigen, nicht vom früheren niederen Ouartiergeld erfolgen. Die beiden, zu dein ersten und zweiten Punkt der Tagesordnung vorgeschlagenen Resolutionen mit diesem vom Genossen Pröll beantragten Zusatz, wurden vom Vorsitzenden zur Abstimmung gebracht und einstimmig angenommen. Sie lauten: Resolution zu Punkt I. Die Haltung, welche die Staatsbahnverwaltung in allen Personalfragen in letzter Zeit einnahm, zeigt offenkundig, wie es mit dem „Wohlwollen" und dem „Entgegenkommen" der Staatsbahnverwaltung gegenüber dem Personal bestellt ist. An Stelle der restlosen Durchführung der vom gesamten Personal geforderten dringendsten Verbesserungen, die am 16. Dezember 1911 vom Abgeordnetenhaus in Form des bekannten 38 Millionen-Antrageö einstimmig beschlossen wurden, läßt die Staatsbahnverwaltung für daS gesamte Personal Verschlechterung auf Verschlechterung folgen, welche die gesamten Be diensteten in ihren bisherigen Begünstigungen und Rechten schwer zn schädigen geeignet sind. Diese feststehende Tatsache hat der Herr Eisenbahnminister mit der Bezeichnung „tendenziöse" Darstellungen" auS der Welt zu schaffen versucht. Diese Erscheinungen zwingen das gesamte Staatsbahn ^ personal, beziehungsweise das gesamte Eisenbahnpersonal zn einer energischen Abwehr. Aus diesem Grund haben sieh audi die massenhaft Versammelten zu der heute den 7. Mat 1918 in Wien VII, Wimbergers Saallokalitäten, Neubaugürtel, stattfindenden Protcftbcrsammfung eingesunden. Sic erklären einstimmig folgendes: . „Das k. k. ©ifenbahnntimfteriutn hat bisher unwidersprochen gebliebenen Zeitungsmeldungen zufolge von dem seitens des Abgeordnetenhauses am 16. Dezember 1911 einstimmig beschlossenen Antrag, wonach zur Aufbesserung der Bezüge der gesamten StaatSbahnbcdienstcten 38 Millionen Kronen zu verwenden sind, bisher nur den Betrag von 18,210.000 Kr. verwendet. Dieser Betrag soll folgendermaßen verteilt worden fein: Für die Beamtenschaft............................... 3,685.000 fir, „ „ Unterbeamten............................ . 1,896.000 „ „ „ Diener....................................... 4,969.000 „ „ Arbeiter . 7,600.000 „ „ weibliche Kräfte 60.000 , zusammen also . ........................... 18,210.000 „ an Stelle der 38 Millionen Kronen. Demnach schuldet die Staatsbahnverwaltung ihrem Personal noch einen Betrag von 19 Millionen Kronen. ES sind daher nicht, wie das k. k. Eisen» bakinministcriitm bisher behauptete, 21 Millionen, sondern bloß 18 Millionen für das Personal aufgewendet worden. An diesem Vorgehen baben insbesondere die bürgerlichen Abgeordneten aller Parteien einen großen Anteil, weil sie die Regie-nmg durch ihr zweimaliges, ablehnendes und verräterisches Verhalten bei der Abstimmung über die Anträge deS Abgeordneten Genossen Tomschik im Juni und Oktober zu diesem Borgeben ermutigten. Die Versammelten verlangen mit allem Nachdruck, daß die Regierung endlich entsprechend dem wiederholten Verlangen der sozialdemokratischen Abgeordneten genaue Rechnung darüber ablege, wieviel und in welcher Weise sie von den angeblichen 21 Millionen verausgabt bat und daß sie ohne weitere Verzögerung den vollen noch nicht verausgabten Restbetrag von den 38 Millionen im Sinne de» vom Parlament am 16. De-ember 1911 beschlossenen Antrages uneingeschränkt zur Durchführung bringt. Die Versammlung protestiert energisch «gegen jede wie immer geartete Verschlechterung der bisherigen Bezüge und Rechte des Personals. Sie konstatiert, daß die Staatsbahnverwaltung folgende Verschlechterungen plant, beziehung*« weise solche bereits durchgeführt hat: Für die Arbeitej: 1. Wegnahme des freien und bezahlten Tages int Monat. (Magazin- und Stationsarbeiter.) 2. Arbeitszeitverlängerung bei den Bahnerhaltung», arbeitern. 8. Verschlechterungen in den Lohnvorrückungen, teils der Zeit nach, die verlängert, teils im finanziellen Ausmaß, da» reduziert wurde. 4. Verschlechterung der Bezahlung bei den Nachts,ber-ftunden. 5. Verschlechterung in der Bezahlung der SonntagS- erbett. 6. Lohnverkürzung durch Zulagen. 7. Verschlechterung der Bezahlung der Bahnerhaltungsarbeiter bei Exponierungen und substitutionSwcisen Verwendungen als Wächter. 8. Verschlechterung in der Stabilisierung durch: a) längere» Zuwarten auf Stabilisierung; b) Nichtanrechnung von 100 Kr. in die entsprechende Gehaliftufe, wodurch eine Avancementsverkürzung entsteht und dadurch, best Hilfsarbeiter jetzt überhaupt nicht mehr stabilisiert werden. 8. Verschlechterung durch Reduzierung von Arbeitern, wodurch ständige Arbeiter zu n i ch t st ä n d i g e n Arbeitern rückversetzt werden. 10. Degradierung der Bremser zu Arbeiten, im Fahrdienst, wodurch die NormicrungSdcrschlechterung und eine Ernennung zu definitiven Bediensteten hintangehaltcn wird. Für da? definitive Personal: 1. Die Reduzierung einer großen Anzahl normierter Posten in allen Direktionsbezirken. 2. Die infolge der NormierungSverschlechterung er-folgte Nichternennung von Zugsführern zu Oberkonduktcuren, die allen vorgeschricbenen Bedingungen entsprechen, insbesondere auf den neu verstaatlichten Bahnen. 3. Die Nichteinhaltung der Einreihungsgrundsätze bei der Nordbahn und der Nordwestbahn betreffend den llfus wegen Ernennung von Dienern zu Unterbeamten. 4. Die Nichternennung von Arbeiten,, die jahrelang auf Dienerpostcn Dienst versehen, zu Aushilfsdienern und die Nichternennung von Aushilfsdienern zu definitiven Be-diensteten. 8. Die Verletzung der im § 40 der Dienstordnung der f. k. Staatsbahnen dem Gesamtpersonal in puncto dauernder Verwendung und Unverkürzbarkeit der ständigen Bezüge gewährleisteten Rechte. 6. Die Verfügung, wonach bei der k. ?. Nordbahndirektion die infolge der Normierungsverminderung überzählig gewordenen Bediensteten in den zeitlichen Ruhestand zu versehen sind. 7. Die erfolgte und geplante Verschlechterung der Dienst-iurnusse für da» Berschub-, Wächter., Wagenaufsicht»., Zugbegleitung»- und Lokomotibpersonal. 8. Die Reduzierung der Partienstärke beim Verschub-personal. 8 a. Die Reduzierung der ohnehin kargen Bezüge der Verschublokomitivführer durch Einführung 'der Verschub-prämien. 0. Die Nichtcrnennung von Diener», die auf höheren Dienstposten, insbesondere auf Unterbeamtenposten Dienst ver-sehen, in die höhere Diensteskategorie, beziehungsweise zu Unterbeamten. 9 a. Nichteinhaltung der Ernennung zu Lokomotivführern auf Grund de» Erlasses. 10. Die Nichteinhaltung des Zugeständnisses, wonach die Erholungsurlaube ohne Rücksicht auf Substitutionskosten und ohne Turnusberschlechterung gewährt werden. 11. Die bei sämtlichen im Staatsbahnbetrieb befindlichen Lokalbahnen geplanten Verschlechterungen, wonach beim Fahrdienst die Verwendung von Unterbeamten ausgeschlossen wird, die Verwendung von definitiven Bediensteten tunlichst einzuschränken ist, die Turnusse verschlechtert und die dienstfreien Tage weggenommen werden und da» gesamte Personal bedeutend reduziert werden soll. Diese und viele anderen Verschlechterungen sind entweder schon dnrchgefiihrt oder sollen künftig noch zur Durch, führung gelangen. Die Versammlung erblickt in diesen Matz-nahmen eine schwere Schädigung der Interessen des Personals und der Dtaatsbahnverwaltung. Sie erwartet, daß die ver. antwortlichen Faktoren die gefährlichen Folgen dieses wahn-sinnigen Beginnens einsehen werden. Das Personal kann diese Schädigungen nicht widerstandslos hinnehmen. Sie beauftragt die koalierten Organisationen, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln diese Schädigungen hintanzuhalten. Sie ersucht insbesondere die sozialdemokratische Fraktion im Abgeordnetenhaus, in derselben energischen Weise wie bisher alle in Betracht kommenden Interessen der Eisenbahner zu vertreten und zu wahren. Die Versammelten geloben, in geschlossener Einigkeit und OrganisatioNSarbeit die zur Abwehr dieser Verschlechterungen und zur Erreichung der noch ausständigen Vcrbesse-rungen nötige Macht zu schaffen, die Organisation zu festigen und zu vergrößern." Resolution zu Punkt II. Die in Wien, Wimberger-Säle, am 7. Mai 1913 ver. sammelten Eisenbahnbediensteten und Arbeiter aller Kategorien protestieren nach Entgegennahme de» Berichtes des Provision». Ausschusses energisch gegen die Ablehnung der durch die gewählten Mitglieder des Provisionsfondsausschusscs gestellten dringenden und berechtigten Forderungen de» Personals, und zwar: 1. der Reduzier«,«g der allgemeinen Dienstzeit von 35 auf 80 Jahre: 2. der Einbeziehung der am 1. Jänner 1012 gewährten Quartiergelderhöhung per 100 Kr. in die BemessungSgrundlagc des RuhegenuffeS; 8. der Ausdehnung der 40prozentigen Quote de» Wiener Ouartiergeldes in die BemessungSgrnndlage des Ruhegenusse» für Witwen und Waisen; 4. der anderthalbfachen Anrechnung der Dienstzeit in die Provision für die Kesselschmiede; 5. der Erhöhung der Einzahlungen von 86 auf 100 Pro. zent de» letztbezogenen Lohne» der Arbeiter. Ferner protestieren die Anwesenden gegen die Ver-schleppung der Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit in die Provision für da» Verschubpersonal sowie gegen da» ge. plante Attentat auf erworbene Rechte der Eisenbahnbediensteten durch die Zusammenlegung der Provision oder Pension mit der NnsallSrente. Die Anwesenden erblicken in der Ablehnung dieser vitalsten Forderungen ein Uebelwollcn der maßgebenden Faktoren dem Personal gegenüber und erklären, nicht ruhen und rasten zu wollen, bi» diese berechtigten Forderungen de» Personal» erfüllt werden. Die Anwesenden beauftragen daher die Mitglieder des Provisionsfondsausschusses, neuerlich die diesbezüglichen Anträge einzubringen und dieselben zu vertreten; ferner ersuchen sie sowohl den Verband der sozialdemokratischen Abgeordneten wie auch die Exekutive der organisierten Eisenbahner Oesterreich», die Bemühungen des Provisionsfondsausschusses mit allen zu Gebote stehenden zweckdienlichen Mitteln zu unterstützen und geloben feierlichst, ihrerseits durch Ausbau der Organisation und energische Organisationsarbeit diese Be mühungen fördern zu helfen. Genosse Schwab schloß hierauf mit einem anfeuernden Schlußwort die imposante Versammlung. Inland. Joseph Nnger gestorben. Vor einigen Tagen verschied in Wien im 83.Lebensjahr Professor Joseph U n g e r, Präsident des österreichischen Reichsgerichts. Unger war einer der bedeutendsten, vielleicht der bedeutendste Rechtslehrer der Gegenwart. Sein System des österreichischen Privatrechtes, auf dem Studium Savignys beruhend und über ihn hinausgehend (erschienen 1858 bis 1864), war eine schöpferische, umwälzende Tat. Au Stelle des Klaubens an Worten und Deuteln an Buchstaben stellte Unger das Schöpfen aus der geschichtlichen Entwicklung und den Zweck des Rechtsinstituts. Später hob Unger fortschreitend die wirtschaftliche Entwicklung noch mehr in den Vordergrund. Die Wiener Universität stand weitaus an der Spitze der Rechtswissenschaft, als das Dreigestirn Unger, Jhering, Glaser dort dozierte. In wachsendem Maße lenkte der Verstorbene auf die soziale Seite des Rechtes seine Aufmerksamkeit. Als Herrenhausmitglied stand er in allen sozialen Fragen auf der radikalen Seite. Auch bei der Einbeziehung der Eisenbahner in die Unfallversicherung durch Schaffung der Berufsgenossenschaftlichen war Unger ein warmer Fürsprecher. Auch unter dem Ministerium Auersperg war Unger Sprechminster. Als reaktionäre Ziele zur Ebnung des Taafferegiments eingeschlagen wurden, nahm Unger »ohne Charakter als Charakter" sofort seinen Abschied. Seit 1881 stand der Verstorbene an der Spitze des Reichs-gerichtS. Daß dieses Gericht einigermaßen den reaktionären Strömungen widerstand,^ ist nicht zuletzt seinem Einfluß zu verdanken. Jüngst zitierten wir ein unter seinem Vorsitz gefaßtes Urteil, das die Lex Falkenhayn, die Vorgängerin des preußischen Hausknechtsparagraphen, mit vernichtender Schärfe als richtigen Verfassungsbruch kennzeichnete. Gäbe es viele Richter, die mit so unbeugsamem Rechtsgefübl wie er die Rechtsprechung mit dem Recht zu identifizieren suchten, so stände es besser mit dem Ansehen der Richter in Oesterreich. Zu Kreuz gekrochen. Der Herr Kn i rsch, deutschnationaler „Arbeiter"-sichrer und Abgeordneter von Nationalverbands Gnaden, glaubte unlängst gewissen Stimmungen in der nationalistischen Wählerschaft, die dem Nationalverband nicht besonders angenehm sind, Rechnung tragen zu müssen und so ließ er in seiner Wählerversammlung kürzlich in Dux eine Resolution beschließen, die einem Mißtrauensvotum gegen den Nationalverband vollkommen gleichkommt. In dieser Resolution steht ein Satz, der lautet: „Die bis-herige Politik des Deutschen Nationalverbandes in nationaler und freiheitlicher Hinsicht findet nicht die Befriedigung der deutschen Wählerschaft der Stadt Dux." Das konnten sich die Nationalverbändler natürlich nicht gefallen lassen; wer wird sich auch Grobheiten an« hängen lassen von jemand, der aus seiner Krippe frißt. Also wurden die sonst folgsamen Arbeiterparteiler gerüffelt und genötigt, als.Sühne eine Erklärung zu beschließen, die einer Abbitte gleichkommt wie ein Ei dem anderen. Da hat nun die Parteileitung der Deutschen Arbeiterpartei dieser Tage in Aussig beschlossen, eine Erklärung abzugeben, aus der wir folgende Sätze zitieren: ..Die Parteileitung der Deutschen Arbeiterpartei verwahrt sich ganz entschieden dagegen, daß aus dem Rechenschaftsbericht de» Abgeordneten Knirsch willkürlich Stellen herausgerissen wurden, um in der Ocffcnt-lichkeit unsere Haltung zum Nationalvcrband als eine feindliche hinzustellen Wir bedauern, daß der National verband von gewissenlosen Hetzern und auch von einzelnen Abgeordneten verschiedener Parteien, welche seine oft von uns gerügte Politik in Wien widerspruchslos mitgemacht haben, nun aufS heftig ft e angegriffen und i n seinem Bestand g c-fährdet wird, während sie sich doch selbst für da§ Ver-sagen des Verbandes in einzelnen Fragen mi(verantwort« lich machen." Es will schon kein Hund mehr etwas wissen von dem famosen Nationalverband, nur die deutschnationalen Ar-beiterparteiler bringen es noch zuwege, sich für ihn in die Bresche zu stellen. Dafür freilich erhalten sie Almosen, von denen sie leben. Man weiß nicht, wer kläglicher da-steht: der Nationalverband oder die Herren Knirsch und Konsorten, die sich so demütigen und zu solchen Selbstkastrierungen nötigen lassen müssen. Die vielgerühmte „Werbekraft" des nationalen Gedankens scheint im deutschen Bürgertum immer mehr abzunehmen. Die Hauptversammlung der Reichenberger Ortsgruppe des Bundes der Deutschen, die am 11. April stattfand, konstatierte dieS; sie stellte fest, daß eine so große Lauheit und Gleichgültigkeit herrschte, daß die Mitgliederzahl von 1300 auf 1206 sank. Aus nichtigen Gründen oder aus nationaler Verständnislosigkeit wiesen zahlreiche frühere Mitglieder die Mitgliedskarten zurück und die Folge davon war auch ein Sinken der Einnahmen. Besonders interessant sind in dem Bericht folgende Feststellungen: „Die leistungsfähigsten und wohlhabenden Kreise der hiesigen Bevölkerung wenden ihre Aufmerksamkeit jetzt fast nur humanitären, auch rein klerikalen Unternehmungen zu, vielleicht, weil Verdienste in dieser Richtung öfter durch Titel ugd Orden belohnt werden. Don wohltätigem Einfluß würde eS sein, wenn die im öffentlichen Leben führenden Männer unserem deutschen Schutzverein eine größere Beachtung schenken würden." Diese Geständnisse sind sehr kostbar. Wenn das reiche Bürgertum nicht einmal die wenigen Kronen Mitglieds-veitrag zahlen will, obwohl den national Unzuverlässigen gesellschaftliche Nachteile bedrohen, dann steht es in der Tat mit der nationalen Kampfesorganisation miserabel. Daß sie so rasch auf den Hund gekommen ist, ist der klare Ausdruck, daß das Großbürgertum den nationalen Gedanken nur als Mittel der ArbeiterbÄkämpfung ansieht, im übrigen aber die nationale Schutzarbeit den Studenten, Professoren, Richtern, kurz den Sprachenarbeitern überläßt, die politisch und sozial keinen bestimmenden Einfluß besitzen. — Reichenberg bildet da natürlich keine Ausnahme, ähnlich ist es auch anderwärts. Der Ankauf der Orientbahnen. Drei österreichische Banken: die Bodenkreditanstalt, der Bankverein und die Ansslobank, haben gemeinsam mit drei ungarischen Banken dtc Mehrheit der Anteilscheine der Orienibvhnen erworben, die bisher der Deutschen Bank in Berlin und der Bank für orientalische Eisen-bahnen in Zürich gehörten. Der Kmtf ist auf Wunsch der Regierung erfolgt; es heißt, daß die Regierung selbst die Zlbficht habe, die Anteilscheine von den Banken zu kaufen, sobald die Lage auf dem Geldmarkt ihr gestatten wird, sich durch Begebung von Staatsschuldverschreibungen die dazu erforderlichen Mittel zu beschaffen. Durch den Ankauf dieser Aktien ist die Herrschaft über die Eisenbahn, die Serbien mit Salonik verbindet, in die Hände der österreichischen Banken, mittelbar der österreichischen Re-gierung geraten. Die Regierung hofft dadurch dem österreichischen Handel Frachtbegünstigungen auf dem Wege von und nach Salonik sichern, Serbien — durch Beherrschung seines vorläufig einzigen Weges zum Meere — in handelspolitische Abhängigkeit von Oesterreich bringen und die Durchfiihrung ihrer Eisenbahnpläne auf dem Balkan, vor allem des Baues einer Eisenbahn, die das bosnisch-herzegowinische Eisenbahnnetz mit der Linie Mitrowitza-Uesküb-Salonik verbinden soll, fördern zu können. Aber anderseits ist diese Aktion unzweifelhaft sehr gefährlich. Die Gesetzgebung über einen großen Teil des Gebietes, das die Orientbahnen durchziehen, fällt jetzt an Serbien. Der österreichische-Besitz an dieser Bahn wird also unvermeidlich eine Quelle neuer Konflikte mit Serbien werden. Der vernünftigste Gebrauch dieses neuen Besitzes wäre Wohl der, ihn, soweit die Bahn auf serbischem Gebiet liegt. Serbien gegen handelspolitische und tarifarische Zugeständnisse zu überlassen. 0 Die Auflösung der Gewerkschaften. Die „Arbeiter-Zeitung" schreibt: Da Oesterreich. Ungarn durch den Ausnahmszustand moralische Eroberungen auf dem Balkan machen, durch eine aller verfassungsmäßigen Schranken entledigte Polizeiherrschast seine Kulturmission bewähren will, fängt es mit der Auflösung der Arbeitervereine an! Die „sozialdemokratischen Vereine", die, wie berichtet wird, aufgelöst werden und bereit Geld angeblich beschlagnahmt wird, sind nicht einmal politische Organisationen — solche bestehen in Bosnien noch kaum — sondern Gewerkschaftsortsgruppen! Diese Gewerkschaften sind überwiegend nicht von bosnischen Landesbürgern, sondern von österreichischen Staatsbürgern gegründet worden. Viele von ihnen sind heute noch überwiegend aus österreichischen Arbeitern, die in Bosnien Arbeit gefunden haben, zusammengesetzt. Es ist also, wenn die Nachricht wahr ist, das Koalitionsrecht österreichischer Arbeiter, das in Bosnien konfisziert wird! Selbstverständlich haben weder die Gewerkschaften noch die junge sozialdemokratische Partei Bos-nicnS und der Herzegowina mit jenem großserbischen Jrredentismus, den man in Bosnien durch solche Maßregeln zu erzeugen unternimmt, irgend etwas zu schaffen. Ihre Sorgen sind nicht national, sondern sozial. Wir glauben also vorläufig nicht, daß die Nachricht von der Auflösung der Gewerkschaften in Bosnien richtig ist. Wir glauben nicht, daß Herr B i l i n s k i, der gern den Sozial-Politiker mimt, diese Maßregel rechtfertigen könnte. Sollte die überraschende Nachricht dennoch bestätigt werden, dann würden die Arbeiter Oesterreichs und Ungarns sich es gut merken, daß der erste Schritt auf dem neuen Wege unserer Balkanpolitik eine Vernichtung nicht nur der staatsbürgerlichen Rechte, sondern auch der wirtschaftlichen Bürgschaften vieler tausend österreichischer und ungarischer Arbeiter gewesen ist. ______________________ Ausland. Aus der englischen Eisenbahnerbewegung. Wie wir bereits berichteten, erfolgte Ende März 1913 die Verschmelzung des größten Teils der Eisenbahnerorganisation Englands in die neuformierte National Union of Nailwaymen. Diesen Anlaß benützt die „Railway Review", das Organ der stärksten Organ,-sation der Eisenbahner in England, der Amalgamated Society of Railway Servants, die ebenfalls in der National Union aufgeht, zu einem kurzen Rückblick über die bisherige Tätigkeit dieser Vereinigung. Die Organisation hat eine 40jährige Tätigkeit zu verzeichnen und brachte seinen Mitgliederstand auf die Höhe von 132.002 bis zum 31. Dezember 1912 und von 145.000 bis zum 29. März 1913, dem Tage der Umwandlung. Noch im Vorjahr ist es der Organisation gelungen, 54 neue Zahlstellen ins Leben zu rufen, ihr Mitglieder-zuwachs belief sich in dem einen Jahre auf 16.481, dem ein Abgang von nur 6146 Mitgliedern gegenüberstand; dies durch Ableben, Versetzungen und anderen Ursachen. Die für die verschiedenen Zwecke verausgabten Summen erreichten in den 40 Jahren eine nach unseren Begriffen geradezu gigantische Höhe, nämlich 835.000 Pfund Sterling oder rund 20 Millionen Kronen. Von diesen Ausgaben entfielen auf den Rechtsschutz 114.173 Pfund Sterling (2,740.152 Kr.), Maßregelungen u. s. w. 190.384 Pfund Sterling (4,569.216 Kr.), Unterstützungen im Falle von Arbeitsunfähigkeit oder beim Ableben 135.139 Pfund Sterling (3,243.336 Kr.), Waisenunter. stützuna 178.771 Pfund Sterling (4,290.504 Kr.), und auf Schenkungen 217.000 Pfund Sterling (5,208.000 Kr.) Mit einem Kassenstand von 377.300 Pfund Sterling oder 9,055.200 Kr. und einer Mitgliederzahl von 145.090 bildet die vorerwähnte Organisation also einen, schönen Stamm für die neuerrichtete National Union os Rail-wahmen. Nunmehr ist auch eine Beurteilung möglich geworden über die von den Eisenbahnern Englands erlangten Lohnaufbesserungen seit dem großen Eisenbahnerstrei! im Jahre 1911 und den folgenden Konflikten, deren Beilegung durch die Einigungsämter (Concilirtion Boards) erfolgte und deren Amtierung nur zur geringen Freude der Ersenbahner zu einer ständigen Einrichtung geworden ist. Die „Railway News" Berichten darüber folgendes: Von den 21 größten Eisenbahngesellschaften wurden im Jahre 1912 27,842.000 Pfund Sterling an Löhnen gezahlt: es ist dies eine Zunahme um 966.000 Psund Sterling gegenüber dem Jahre 1911 und eine solche mit 1.739.000 Pfund Sterling gegenüber dem Jahve 1.910. Auf die vier Hauptgruppen des Eisenbalmdienstes verteilt sich die Lohnzahlung und deren Wachstum wie folgt: 1012 Zunahme gegen 1911 Pfund Sterling Lokomotiven.... 8,055.000 1-16.000 Strecken........2,634.000 35.000 Frachtentransport .... 2,093.000 73.000 Verkehr............. . . 15,060.000 712.000 Zusammen . . 27,842.000 966.000 Da aber die Zahl der zurückgelegten Zugsmeilen eilte Abnahme von 12,382.000 gegenüber 1911 und eine wlche von 9,029.000 gegenüber 1910 erfahren hat (die Zugsmeilen beliefen sich im Jahre 1912 nämlich auf 321,370.000), so ziehen die „Railway News" daraus den Schluß, daß die Lohnerhöhung tatsächlich noch größer sei, da um höheren Lohn weniger Arbeit geleistet wurde. Diese Bemerkung ruft den stürmischen Protest der gesamten Eisenbahner Englands heraus und dürfte in Kürze zur energischen Abwehr dieser Angriffe führen. Trotzdem die Zahl der zurückgelegten Zugsmeilen tatsächlich eine Verminderung erfuhr, war die geleistete Arbeit dennoch eine größere, was sich schon aus den weit höheren Einnahmen der Eisenbahngesellschaften im Jahre 1912 ggcn den Vorjahren zur Genüge ergibt. Die Hauptsache ist und bleibt jedoch, daß die Eisenbahner nun jenen Weg gefunden haben, welcher der einzig richtige ist, den Weg zur gewerkschaftlichen Zentralisation^ die ihnen die Gewähr gibt, daß in Zukunft ihre gute Sache mit jenem Nachdruck vertreten wird, daß dm dauernder Erfolg zu erwarten ist. —B.— * Ein gelbes Debacle in der Schweiz. Aus der Schweiz wird dem Organ der österreichischen Textilarbeitergewerkschaft geschrieben: Die kleine Schw-iz hat einen großen Skandal. Das ist die Sensation hes Tages und wird deshalb in der bürgerlichen Presse — totgeschwiegen. Namentlich die sonst so geschwätzige Unternehmerpresse ist stumm wie ein Hering geworden. Freilich: man kann es ihr nicht übelnehmen: es ist ihr die Butter vom Brot gefallen und großer Schmerz erträgt sich am besten im Schweigen........ Sie Arbeiter aber lachen! Nicht nur die sozialdemokratischen, sondern auch die christlichen, freisinnigen und blauen. Und zwar aus folgendem Grunde: Als im Juli 1912 nach dem so glänzend verlaufenen Generalstreik in Züri ch die Spießer die Besinnung wieder* gefunden hatten, glaubten sie einen Vernichtenden Schlag gegen die verhaßten Gewerkschaften tun zu können, indem sie alle „n ichtsozialdemokratischen Eiern en t c" zu einem „Bollwerk gegen die Anmaßung und den Terror der Gewerkschaften" zu sammeln versuchten^ Unter der Führung eines Renegaten gründete man unter lautem Jubel aller derer, die am 12. Juli vor den Arbeitern gezittert hatten, einen sogenannten „Freien Arbeiterbund" und eine „Freie Arbeiter-Zeitung". Und dann Begann der Kampf gegen alles, was nichtschweizerisch, gegen alles, was sozialdemokratisch war, gegen die Gewerkschaften, gegen die Genossenschaften, gegen die Arbeiterpresse — in einer Weise, wie es in Deutschland der Reichslügenverband besorgt. Aber man fing die Sache dumm an: Die Öffentlichkeit merkte bald, daß diese Bewegung nichts war als ein Versuch der Gelben, im trüben zu fischen: ungeheure Summen wurden angewendet, um die Bevölkerung wochenlang gratis mit Lesestoff zu versorgen, riesige Beträge wurden verwendet, um mittels eines Stabes von Arbeiterverrätern den Gewerkschaften das Wasser abzu-graben, in Rieseninseraten der Kapitalistenpresse wurde das Ende der Sozialdemokratie und der Gewerkschaftsbewegung angekündigt — kurzum: auch der Dümmste merkte, daß diese Riesensummen nicht aus den Taschen idealistischer Schwärmer, sondern aus denen der Unternehmer stammten. Dazu kam, daß eine Scharfmacherorganisation nach der anderen dem „freien" Bunde beitrat, daß die Bestrebungen der Gelben immer mehr aus den reaktionären Knebelungsversuchen der Unternehmervereine u. s. w. hervorleuchteten — so daß sogar die christlichen und freisinnigen Arbeiter stutzig wurden und mächtig gegen die neuen Konkurrenten vom Leder zogen. Alles, was irgendwie auf Anstand hielt, sagte sich von den „Freien" los, sogar die Advokaten, als sie sahen, daß mit diesfer Sippschaft fein Staat zu machen war, drückten sich seitwärts in die Büsche und nur die mit Jnseratengeldern geschmierten Käse- und Wurstblätter blieben treu Bei der etange. Und nunaufeinmalist derganze stolze Bau liBer Nacht zusammen gebrochen! Der Krupp der Schweiz, Fabrikant Sulzcr-Ziegler in Winter-thur, Besitzer der größten Fabrik der Schweiz, starb — o h n e die Gelben als Erben eingesetzt zu hoben, das heißt mit ihm ging auch ihr Lebensodem dahin: sie waren bankerott. Und was das Schlimmste war: der Herausgeber des gelben Blattes ging zum Züricher „Volksrecht", unserem Parteiblatt, und enthüllte ein gar lieBliches Bild von der Korruption, die sich in diesem gelben Gebilde breit gemacht hatte. Er kündigt große „Sachen" für den Gerichts-saal an, nennt das Treiben seiner bisherigen Geldgeber echt jesuitisch, unehrlich, brutal, höhnt seine bisherigen Gesinnungsgenossen, daß sie sich einbilden, der Gewerk« schaftsbewegung je Herr werden zu können und verrät der ©Öffentlichkeit, daß man ihm von Unternehmerseite bereits 3000 Franken Schweigegeld angeBoten habe, daß man ihm, als er die HerausgaBe der gelben Zeitung für fernerhin Verweigerte, mit sofortiger Verhaftung gedroht haBe, ja daß man ihm mit Verhaftung gedroht haBe, sofern er sich nicht den Brutalen Wünschen der zynischen Scharfmacher füge! Und dann teilt der Mann mit, daß er bisher von diesen Scharfmachern ein Gehalt bezogen habe, das sechsmal höher gewesen sei als das eines Arbeiters, daß er das aBer jetzt Von sich werfe, weil er die Erbärmlichkeit der kapitalistischen Ordnung, weil er die Gemeinheit der Kapitalisten kennen gelernt und eingesehen haBe, daß diesem Treiben gegenüber „nur Kampf, rücksichtslosester Kampf am Platze fei, daß es für die Arbeiterbewegung nur eine Möglichkeit gibt, die unerträglichen Fesseln zu sprengen: der Glaube an die Kraft des Sozialismus". In diesem Sinne, in Reih und Glied, als einfacher Soldat der Arbeiterarmee werde er von nun an kämpfen u. s. w. u. s. w. (Daß er noch vor einem Jahre eine gehässige Broschüre egen die Partei und die Gewerkschaften verbrochen hat, ereut er bereits seit langem!) Dagegen werde er jetzt eine nette Broschüre schreiben mit dem Titel: „Die Bürgerlichen." Das bedeutet nicht nur den Zusammenbruch der gelben Verräterbewegung, sondern einen Zusammenbruch der Scharfmacherpläne üBerhaupt. Bereits viermal hatten sie in den letzten 20 Jahren versucht, der aufftreBendcn Arbeiterbewegung Herr zu werden, immer vergeblich: diesmal aber sollte es der letzte, entscheidende Schlag sein — und der ist nun daneben gegangen. Das Wehgeschrei der um Viele Tausende erleichterten Kapitalisten wird ubertönt von der Siegesfreude der klassenbewussten Arbeiter, die aufs neue erkennen, daß einzig und allein in den modernen Gewerkschaften und in der sozialdemokratischen Partei ihr Heil und ihre Zukunft liegen! » Das Wachstum der britischen Gewerkschaften. Der letzte Regierungsbericht über die Gewerkschaftsbewegung in Großbritannien, der soeben erschienen ist, berichtet über das Jahr 1911, das Jahr der großen Transportarbeiterstreiks, folgendes: Nur etwa die Hälfte aller bestehenden Gewerkschaften sind registriert, aber die registrierten Organisationen haben 80 Prozent der Mitglieder. Die Entwicklung der registrierten Gewerkschaften veranschaulicht folgende Tabelle: Zahl der Gewerkschaft»«! Mitglieder 1902 ........ 257 1,604.812 1903 1,575.375 1904 v . ■ 789 1,544.461 1905 1,567.519 1900 1,719.031 1907 ....... 677 1,937.560 1908 ..... 662 1,971.238 1909 C7 . • 1 > . .7 666 1,957.904 1910 r.‘ . . \ r. . . 669 2,017.656 1911 ... , 608 2,378.957 In die Zahl tm letzten Jahre (1911) sind 168.100 Mitglieder nicht eingerechnet, die in den vorhergehenden Jahren eingerechnet worden waren, so daß also das Anwachsen der Mitgliederzalil in dem Sturm- und Drangjahr in Wirklichkeit weit größer war, als es in der Tabelle erscheint. Die Einnahmen der Gewerkschaften betrugen im Jahre 1911 3,679.588 Pfund, das sind 88.380.000 Kr. Das Vermögen der Gewerkschaften betrug 6,326.712 Pfund, das find 152 Millionen Kronen. Es war um 10-9 Millionen Kronen größer als 1910. Der irttcrnationlc Todestrust. Anläßlich des deutschen Rüstungshandels deckt der „Labour Leader" die Machenschaften des. englischen Zweiges des internationalen Panzerplattentrustes auf. Er schreibt: »Diese (deutschen) Enthüllungen haben das britische Volk erschüttert, aber wir erklären mit Nachdruck, daß die britische Regierung und die britische Nation unter der Herrschaft eines Rüstungstrustes stehen, der ebenso mächtig und ebenso unpatriotisch ist wie der deutsche. Wir werden diese Behauptung mit Tatsachen rechtfertigen. Jetzt gibt es nur noch eine Rüstungsfirma in Großbritannien, die außerhalb des Einflußkreises des Rüstungstrustes steht — die Firma Scott in Greenock. Der Trust hat erst vor kurzem die Thames-Schiffbaugefell-schaft Vernichtet und er wird ebenso gewiß auch die Greenocker Firma aufzusaugen oder zu öernichten suchen. Vickers, John Brown u. Komp., Armstrong, Whitworth u. Komp. und die übrigen Gesellschaften bilden in Wirklichkeit einen einzigen Konzern und sie haben den britischen Markt vollständig monopolisiert. Die Regierung ist in ihrer Macht und sie haben ihr Monopol dazu aus-genutzt, das britische Volk erBarmuugslo's zu schröpfen. Vor zwei Wochen haben wir auf die ungeheuren Profite aufmerksam gemacht, die Armstrong, Whitworth u. Komp. einheimsen. Im letzten Jahre Berichtete diese Firma über einen Ueberschuß von 877.999 Pfund Sterling (17,559.980 Mark), der ihr die Verteilung einer einkommenfreien Dividende von "12% Prozent ermöglichte, während 2,000.000 Mi. zum allgemeinen Reservefonds und 6.700.000 Mk. zum Konto des nächsten Jahres geschlagen wurden: ferner wurde das Kapital „verwässert", indem jedem Besitzer von vier echten Aktien noch eine fünfte, fiktive, gutgeschrieben wurde. Die Kosten dieses Profits hatten natürlich die Nation und die Arbeiter zu zahlen., Dieser große Trust beherrscht nicht nur GroßBritan-nien, sondern sichert sich die Kontrolle der Rüstungen in der ganzen Welt. In Britischen Werften baut er Kriegsschiffe für Japan, Chile, Brasilien, die Türkei und Griechenland. In seinen Werften auf dem Mitteländischen Meer baut er Kriegsschiffe für Spanien, Italien, Oesterreich und Rußland. In Kanada baut er Werften zur Herstellung einer Kolonialflotte. In Rußland Baut er Kriegsschiffe in seiner Werft in Nikolajew und beaufsichtigt die ArBeit in den Negierungswerften. Viele dieser Konzerne stehen unter der direkten Kontrolle des Trusts, in anderen Fallen Besitzen die Trustfirmen ein maßgebendes „Interesse" in den Aktie" Europa ist in zwei bewaffnete Lager geteilt. Auf der einen Seite stehen Großbritannien. Frankreich und Rußland, auf der anderen Deutschland, Oesterreich und Italien. Der britische Rüstungsring aber, genau wie der deutsche Rüstungsring, dient beiden Seiten. In Narrow und Elswick baut er Kriegsschiffe für die britische Flotte, in Genua und Venedig für die italienische Flotte. Wenn cs zu einem europäischen Kriege.kommt, dann werden die Kanonen der von demselben Trust gebauten Dreadnoughts gegeneinander gerichtet werden. Der Nüstungstrnst ist das schrecklichste der Hebet des Kapitalismus. Er ist eine internationale Verschwörung, die mit dem Tode Handel treibt. In diesem Jahre werden die Nationen Europas 400 Millionen Pfund Sterling auf Rüstungen ausgeben. Ist es nicht an der Zeit, daß die Arbeiter dieser Nationen diesen entsetzlichen Polyp erschlagen, der an ihrem Blute sangt. Die internationale sozialistische Arbeiterbewegung ruft sie zum Kampf auf." Aus dem Gerichtssaal. Eine streng bestrafte Verleumdung. In einer am 15. März 1913 abgehaltenen Versammlung der Mannersdorser Ortsgruppe des Allgemeinen Rechtsfchutz-und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich stellte der ©trecken» begeher Karl Skaropitsch die Behauptung auf, Abgeordneter Toinschik hätte mit dem Inspektor E d e I st e i n der St. E. G. ausgemacht, daß die Lohnerhöhung, welche im Jahre 1911 bewilligt worden war, für die Eisenbahnarbeiter nur bis Gramat-Neusiedl notwendig sei, daß die hinter Gramat-Neusiedl nichts bekommen mögen und daß es diesem Verhalten des Abgeordneten Tomschik zuzuschreiben sei, datz die Bahnarbeiter hinter Gramat-Neusiedl nichts bekommen haben. Von dem Referenten dieser Versammmlung, Genossen Rodler, darüber interpelliert, wi| er eine solche widersinnige, greifbar unwahre Behauptung aufstellen könne, berief sich Skaropitsch unter anderem auf einen gewissen Anton Eder, Streckcnbegeher, als Gewährsmann. Zum Widerruf dieser unbegründeten Beschuldigungen aufgefordert, gab Eder eine Ehrenerklärung ab, während Skaropitsch dieselbe verweigerte. Infolgedessen sah sich>Abgeordneter Tvmschif genötigt, durch Dr. Hübsch (früher in Aussig, jetzt in Wien) gegen Skaropitsch die EhrenheleidigungsklaD zu überreichen. Bei der Hauptverhandlung beim Bezirksgericht Bruck an der Leitha konnte Skaropitsch angesichts des von Doktor H ü b s ch für Genossen Tomschik vorgebrachten übertoät-tigendcn, aktenmäßigen Beweismaterials darüber, daß Genosse Tomschik sich in intensivster Weise für die Bewilligung der Lohnerhöhung an die Eisenbahnarbeiter auch hinter Gramat-Neusiedl eingesetzt hatte, nicht einmal den weiteren Versuch eines Wahrheitsbeweises für seine Behauptung machen. Er redete sich darauf hinaus, daß er diese Behauptung nur in die Form einer Anfrage gekleidet hätte und datz er übrigens auf Grund der Mitteilungen des Anton Eder im guten Glauben gewesen sei. — Das Gericht schloß sich den Darlegungen des Klagevertreters Dr. Hübsch an — daß alle diese Ausflüchte den Angeklagten nicht straflos machen können; daß sich diese« leichtfertige Vorbringen als eine perfide, verleumderische, ganz unbegründete Beschuldigung darstelle, das an dem wichtigsten Faktor der vom Genossen Tomschik geübten Funktionen, dem öffentlichen Vertrauen, rüttle und daß bei der Verurteilung diesem Umstand Rechnung getragen werden müsse — und verurteilte den Angeklagten zu einer mit Fasten verschärften achttägigen A r r e st st r a f e. Ein Anhänger Dimon Starrt#. Im Juni 1912 war in der von Herrn Simon Starck herausgegebenen Zeitung „Freie Worte" ein Artikel erschienen, der sich mit den Verhältnissen in der Station Hauptzollamt befaßte und in dein in entstellter Form Anwürfe gegen den Oberkondukteur Adolf P o l n i tz k y erhoben worden waren. Als Verfasser dieses Artikels, beziehungsweise als Lieferant der Information für diesen entstellten Bericht wurde in Kreisen des Stationspersonals allgemein der Oberkondukteur Josef Warta angesehen, der schon vor Erscheinen des Artikels eine Reihe Kondukteure und Zugsbegleiter darauf aufmerksam gemacht hatte, es werde nächstens in der Zeitung „Freie Worte" ein Artikel erscheinen, der sich mit Herrn Polnitzky befaffe. Nach dem Erscheinen des Artikels stellte nun am 25. Juni 1912 Herr Polnitzky in der Station Hauptzollamt Warta zur Rede, ob er den Artikel veranlaßt habe, was Warta anderen Kollegen gegenüber zugegeben hatte. Warta stellte dies in Abrede, worauf Polnitzky das Verhalten W artas, erst einen Kollegen durch die Zeitung angreifen zu lassen und dann die Autorschaft in Abrede zu stellen, als Schufterei bezeichnete. In feiner Aufregung ließ sich Herr Polnitzky auch dazu hinreißen, Warta tätlich zu züchtigen. Warta brachte hierauf gegen Polnitzky Klage wegen Ehrenbeleidigung durch Tr. Frisch auer ein und erhob gleichzeitig die Staatsanwaltschaft gegen Herrn Polnitzky Anklage wegen leichter Körperverletzung. Bei der vor dem Bezirksgericht Landstraße durchgeführten Verhandlung trat nun Polnitzky, der von Doktoik Anton Braß verteidigt war, den Wahrheitsbeweis dafür an, daß Warta tatsächlich den ihn so beleidigenden Artikel veranlaßt und hiezu Material geliefert habe und daß er daher den Vorwurf „Schufterei" mit Recht erhoben habe. Die einvernommenen Zeugen bestätigten nun über Befragen des Verteidigers, daß Warta schon vor dem Erscheinen des Artikels darauf aufmerksam gemacht habe, es werde in der Zeitung „Freie Worte" ein Artikel erscheinen, in dem Herr P o I-n i tz k y angegriffen wird. Der als Zeuge vernommene Warta mußte selbst zugeben, daß er mit Simon Starck im Sinne des Inhalts des Artikels gesprochen habe, behauptete aber, er habe nicht gewußt, daß sein Gespräch zu einem Artikel verwendet werden würde. Der Verteidiger beantragte hierauf den Freispruch Polnitzky» bezüglich des Wortes „Schufterei" wegen erbrachten Wahrheitsbeweises, da cs ganz klar sei. daß Warta, der nach seinem eigenen Zugeständnis mit Simon Starck gesprochen habe, auch, wie die Zeugen bestätigten, gewußt habe, daß auf Grund seiner Jnformationserteilung an Starck ein Artikel in Vorbereitung sei. Diese Tatsache, daß Warta hinterrücks einen Kollegen in der Zeitung angreifen liefe, in Verbindung mit der weiteren Tatsache, daß er noch die Kühnheit befaß, zur Rede gestellt, seine Autorschaft abzu-leuguen, berechtigte Herrn Polnitzky, ein solcher Benehmen als Schufterei zu bezeichnen. Auf Grund des Beweisverfahrens sei ferner auch Polnitzkh von der Anklage wegen Körperverletzung freizusprechen, da die Züchtigung, die Pol-nitzky Warta zuteil werden liefe, Gesundheitsstörungen bei diesem nicht hervorgerufen habe. Tatsächlich sprach der Richter in Gemäßheit dieser Ausführungen den angeklagten Polnitzkh von der Anklage wegen Körperverletzung sowie von der Anklage wegen Ehrenbeleidigung, begangen durch das Wort Schufterei frei und verurteilte Herrn Polnitzkh nur wegen der zugestandenen Ehrenbeleidigung, begangen durch die Schläge gegen Warta und einzelner Schimpfworte, zu einer Geldstrafe von 10 Kr. In der Urteilsbegründung führte der Richter aus, dar Gericht sei auf Grund des Beweisverfahrens zu der Ansicht gekommen, daß tatsächlich Warta den injuriösen Artikel gegen Polnitzkh veranlaßt habe, was er, zur Rede gestellt, mit Unrecht bestritten hatte und daß daher Polnitzkh berechtigt war, ein solches Verhalten gebührend zu kennzeichnen. Rentenerhöhnng wegen Verschlimmerung. Am 1. Mai 1012 erlitt Franz W u s s c r, Kondukteur der Südbahn einen Unfall, indem er sich ein offenes Messer, welches ihm in seiner Bremshütte zu Boden gefallen war, als er es aushebcn wollte, infolge eines jähen Rucks des Waggons tief in die Wade stich. Infolge dieser Verletzung muhte er, da eine eitrige Entzündung der Wunde eingetreten war, achtmal am rechten Bein operiert werden. Er konnte keinen Dienst mehr versehen und wurde pensioniert. Die berüfSgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen erkannte Herrn Wusscr eine 6 4prozentige Rente zu. Dieser klagte jedoch durch Herrn Dr. Leopold Katz die Anstalt auf Zahlung einer höheren Rente, wobei er geltend machte, daß er nicht nur sein rechtes Bein nicht gebrauchen könne, sondern laut eines Gutachtens des Professors Müller in Graz infolge deS eitrigen Entzündungsprozesses bei ihm ein Nierenleiden aufgetreten sei, so daß er durch das Zusammenwirken dieser beiden Leiden gänzlich erwerbsunfähig sei. Die von dem Schiedsgericht einvernommenen S a ch» verständigen erklärten zwar, sich dem Gutachten des Professors Müller anschließen zu müssen, demzufolge bas Nieren, lewe«, eine indirekte Folge des Unfalles sei, doch behauptete der eine Sachverständige, welcher schon seinerzeit Herrn Wusserim Auftrag der Anstalt untersucht hatte, daß zu jener Zeit das Nierenleiden nicht konstatierbar gewesen sei, da Wusser damals über keinerlei Beschwerden seitens der Niere geklagt habe, so daß auch kein Anlaß Vorgelegen wäre, dies-bezüglich eine genaue Untersuchung vorzunehmen. Der jetzige Zustand Wussers weise demnach gegen den Zustand zur Zeit der Renteiwemessung eine wesentliche Verschlechterung auf. Ans "Jr-mtb dieses Gutachtens beantragte der Anstaltsvertreter die Abweisung des Klagebegehrens,'da zur Zeit der Rentenbemessung die Annahme einer öOprozentigen Einbuße den damaligen, Verhältnissen entsprochen habe, das Nieren-leiden erst seither ausgetreten, beziehungsweise fühlbar geworben sei, so daß der Rentner um Erhöhung seiner Rente hätte cinkommen müssen. Demgegenüber führte der Klage-anwalt aus, daß im Auftrag der Anstalt sein Klient schon zwei Monate vor Zuerkennung der Rente untersucht worden sei und wenige Wochen , nach Zuerkennung derselben Professor Müller bereits das Nierenleiden habe konstatieren können. Es sei ganz natürlich, daß Wusser, der so viele Operationen am Bein durchgemacht habe, hauptsächlich über die Beschwerden in demselben geklagt habe, und eS sei Sache des Anstalts. arzteS gewesen, Herrn Wusser so genau zu untersuchen, daß alle Unfallssolgcn konstatiert worden wären. Das Schiedsgericht schloß sich diesen Ausführungen an und verurteilte die beklagte Anstalt, Herrn Wusser eine Nachzahlung von Kr. 469-08 zu leisten, ihm eine Svprozentige Rente van monatlich Kr. 188-04 zu bezahlen und die Prozeß-kostcn zu ersehen. Rentenerhöhnng froh ungünstigen Sachvcrständigcngut- cchtcuS. Der provisorische Kondukteur Josef Fern hübet erlitt am 23. April 1910 in der Station Sulzau der k. k. Staatsbahn beim Verschieben einen Unfall. Es wurde damals, da eine Brücke ausgewechselt wurde, der Verkehr durch Um« steigen aufrechterhalten; der Dienstwagen, auf dem sich Fernhuber als Bremser befand, wurde von einer Lokomotive abgestoßcn. um später von der Lokomotive, welche den Zug weiterführen sollte, abgeholt zu werden. Kaum jedoch war der Wagen abgestoßen, als ihm auf demselben Geleise diese letztere Maschine entgegenkam. Fcrnhuber bremste den Wagen und eS gelang ihm, knapp vor der ihm entgegenkommenden Maschine, welche gleichfalls erst im letzten Moment zum Stehen gebracht worden war, zu halten. Inzwischen kam jedoch die Maschine, welche den Wagen abgestoßcn hatte, da deren Lokomotivführer glaubte, der Dienstwagen sei mit Fernbuber bcreits weit entfernt, herangcfahren, so daß der Wagen zwischen den beiden Maschinen eingeklemmt wurde. Bei dem Zusammenstoß wurde Fernhuber mit dem Rücken und dem Hinterhaupt gegen die Stirnwand des Waggons und sodann mit der Brust gegen da? Schutzgeländer geschleudert. Obwohl er heftige Schmerzen verspürte und durch die Todesgefahr, in der er sich befunden hatte, aufs höchste erschrocken war, setzte er doch ohne Unterbrechung an diesem Tage seinen Dienst fort und machte auch noch an den folgenden Tagen Dienst. Erst am siebenten Tage meldete er sich krank. Der Bahnarzt führte ihn tnt Krankenstand unter der Diagnose: chronischer MuSkel-rheumatiSmuS. Nach Ablauf des Krankenjahres wurde Fernhuber pro-msioniert, kam jedoch ungefähr anderthalb Monate später um ferne Reaktivierung ein, die ihm bewilligt wurde. Nachdem er sich zwei Monate hindurch gezwungen hatte, Dienst zu machen, konnte er infolge der nervösen Beschwerden, die sich seit dem Unfall bei ihm eingestellt hatten und die in Zittern der Hände, Kopfschmerzen und allgemeiner Körperschwäche sich äußerten, seinen Dienst nicht weiter versehen. Abermals mußte er in den Krankenstand treten und wurde nach Verlauf eineS Jahres zum zweitenmal provisioniert. Die berufsgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen in Wien hatte nach Ablauf des Heilverfahrens ab September 1912 Fernhuber eine Mpro-zentige Rente zuerkannt. Gegen den diesbezüglichen Bescheid brachte Fernhuber durch Dr. Gustav Harpner eine Klage beim Schiedsgericht ein. Bei der am 29. April 1918 stattgehabten Verhandlung erklärten die Sachverständigen, die bahnärztliche Diagnose, welche auf Muskelrheumatismus lautete, sei falsch; es handle sich bei Fernhuber um Folgeerscheinungen einer Blutvergiftung, welche möglicherweise durch eine bei dem Unfall erlittene Verletzung hervorgerufen worden sei; die von der An-statt mit einem Drittel angenommene Einbuße der Erwerbs-fähigkeit sei jedoch vollkommen genügend. Der Vertreter Fernhubers hob demgegenüber hervor, daß bei Fcrnhuber ein wohl berücksichtigenswerter Fall vorliege; denn nach seinem ganzen Verhalten nach dem Unfall, daraus, daß er erst um seine Reaktivierung eingckommcn sei, tatsächlich zwei Monate wieder Dienst gemacht habe und erst wiederum sich krank gemeldet hate, als er seine Arbeit un-möglich hatte verrichten können, müsse man schließen, daß Fernhuber im höchsten Grade arbeitswillig gewesen fei, und einem solchen Mann müsse man Glauben schenken, wenn er kwute erklärt, sich zu keiner Arbeit fähig zu fühlen. Das Schiedsgericht erkannte nach längerer Beratung zurecht, die Beklagte sei schuldig, Fernhuber für die Zeit vom September 1912 bis Mai 1918 eine Nachzahlung von Kr. 191-84 zu leisten und ihm vom 1. Mai 1913 angefangen, statt der bisherigen 30prozentigen Rente per Kr. 4 7-9 8 eine 4öprozentige Rente per Kr. 71-9 4 zu bezahlen. Streiflichter. Der christkichsoziale VerkehrSbund erhöht die Mitglieds» beitriige. Es will nicht mehr langen im Haushalt des christlichsozialen Verkehrsbundes. Die alten VerkehrSbündler und BerkehrSbundweiber, denn auch solche zählt diese Eisen-bahnerorganisation zu ihren Mitgliedern, sterben auS und immer spärlicher fließen die Einnahmsquellen. Da soll diesen in letzter Stunde eine Beitragserhöhung vor dem finanziellen Zusammenbruch retten. Immer hatten die VerkehrSbündler Beitragserhöhungen anderer Organisationen zum Anlaß ge-nommen, diesen anderen Organisationen schlechte Wirtschaft vorzuwerfen und nun müssen sie mit weit geringerer Berechtigung selbst zu einer Beitragserhöhung schreiten. Was diesbezüglich als Grund angegeben wird: die vielen Wahlbeteiligungen, die regere Agitation. Erweiterung der Verkehrsbundzentrale u. s. lv. ist leeres Geflunker. Eine Wahlbeteiligung der christlichsozialen Eisenbahner ist nur dort zu verspüren, wo irgendein christlichsozialer Parteigänger sein Amt zu Wahlzwecken mißbraucht, und die Agitation des Verkehrsbundes besteht darin, daß hie und da, zumeist unter Ausschluß der Oeffentlichkeit, eine armselige Versammlung abgehalten wird. Von dem Umfang der Bereinsgeschäfte des BerkehrsbundeS machen die unvorsichtigerweife veröffentlichten, in der Hauptversammlung erstatteten Berichte Mitteilung. Diese Berichte beziehen sich auf die letzten zwei VerwaltungSjahre, in welchen der Rechtsschutz des Verkehrsbundes insgesamt in 59 Fällen mit strafgerichtlicher Austragung und in 60 Unfallschiedsgerichtsklagen Rechtshilfe beizustellen hatte. Dies ist Wohl eine recht bescheidene Tätigkeit auf dem Gebiet des Rechtsschutzes. Als ein Grund für die Beitragserhöhung wird auch die Vergrößerung der Kanzleilokalitäten der „Zentral e" des Verkehrsbundes angegeben. Sonst verspotteten die Ver-kehrsbündler die Zentrale unserer Organisation und ihre Einrichtungen, nun auf einmal beginnen sie. aus Konkurrenzgründen auch eine Art „Zentrale" einzurichten. Die größeren Kanzleilokalikaken und die Kanzleimöbel des BerkehrsbundeS dürften aber den Eisenbahnern immer noch nicht genügend imponieren und nach wie vor wird cs Wohl beim VerkehrSbund, er mag sich noch so sehr bemühen, Aeußerlichkeiten großer Organisationen nachzuähmen, an einer entschiedenen Vertretung von Eisenbahnerinteressen bedenklich mangeln. Der Berkehrsbund rühmt sich, trotz seiner Beitragserhöhung immer noch die „billigste" Organisation zu sein. Nirgends trifft mit so viel Recht der alte Wahrheitssah zu, daß das Billige teuer sei, als gerade in diesem Falle. Ebenso billig der VerkehrSbund ist, ebenso wertlos ist er für den Eisenbahnbediensteten als Berufsorganisation. Ein abgelehntes Vertrauensvotum für den christlichsozialen Abgeordneten Keniotter. In der Hauptversammlung des christlichsozialen Verkehrsbundes wurde beantragt, dem Abgeordneten Kemetter das Vertrauen auszusprechen. Ein Teil der Teilnehmer dieser Versammlung verhinderte aber die Abstimmung dieses Antrages, lieber die Einzelheiten dieses Vorfalles berichtet die christlichsoziale „Eisenbahner-Zeitung" auS begreiflichen Gründen nicht. Es ist doch nicht gar am Ende bei einem Teil der VerkehrSbündler Vernunft eingekehrt? Vsrsprache des Arbeiter-Zentralausschusses beim Eisenbahnminister. Am 19. April begab sich eine Abordnung deS Arbeiter-Zentralausschusses, bestehend aus den Genossen Schneider, D e i s e n h a m m e r und R z e h a?, zum Eisenbahnminister, um gegen die Verschlechterungen, welche durch die Einführung der Arbeitsordnung und der Lohnordnung Platz greifen, zu protestieren. Sie verlangten, daß den Arbeitern ihre erworbenen Rechte nicht verkürzt werden dürfen und forderten daher einen Anhang an die Arbeitsordnung, der dies den Arbeitern verbürge. Sie verlangten, daß die Lohnordnung entsprechend abgeändert werde, denn die diesjährigen Vorrückungsfristen bedeuten eine große Verschlechterung der gegenwärtigen Entlohnungönormen, weil größtenteils schon zwei- und einjährige Vorrückungen existieren. Eine weitere Verschlechterung bedeute die Teilung des Lohnes bei Partie, führern und qualifizierten Hilfsarbeitern im Lohn und Zuschlag. Diese Leute haben sich ihren höheren Lohn erworben und man soll ihnen denselben nicht in der Weise nehmen, daß man ihnen denselben teilt. Die Deputation erklärte dem Minister, daß die Grundlöhne viel zu niedrig seien und verwiesen auf die Löhne in der Privatindustrie. Der Minister erklärte, daß man die Löhne der Privat-Industrie hier nicht m Betracht ziehen könne, weil die Arbeiter der Privatindustrie auch keine solchen Begünstigungen haben wie auf der Eisenbahn, als: Stabilisierung, Wohnung, Fahrtbegünstigungen. Treffend antwortete ihm die Deputation, dah die Stabilisierung die meisten Arbeiter gar nicht kennen, die Fahrtbegünstigungen stutzt man immer mehr zu und bezüglich der Wohnungen kommt überhaupt nur ein kleiner Bruchteil in Betracht. Bezüglich der Lohnordnung erklärte der Minister, daß die Arbeiterschaft selbst auch eine einheitliche Lohnnorm verlangt habe. Das Ministerium habe eingesehen, daß dies not-wendig sei. Allerdings kämen bei solchen Gleichstellungen Ungereimtheiten vor. Doch habe das Ministerium Uebergdngs-bestimmungen in der Weise getroffen, daß alle Arbeiter, welche bis zum Jahre 1912 ausgenommen wurden und kürzere Vorrückungen hatten als sie die neue Lohnordnung borschreibt, zweijährige Vorrückungen haben sollen. Die einjährigen Vorrückungen, wie sie beispielsweise in den Werkstätten der Wiener Direktion bestehen, können nicht aufrechterhalten werden. Im übrigen verwies er die Deputation an den anwesenden Ministerialrat Bös, der das bereits vom Minister Gesagte nur noch bekräftigte. Herr Bös erklärte ferner, daß ein Anhang an die Arbeitsordnung nicht gemacht wird und daß die Teilung des Lohnes im Lohn und Zuschlag aufrecht bleibt, doch habe man an die Direktionen Weisungen ergehen lassen, daß das Abziehen von solchen Dienstposten, wodurch die Leute . Schaden leiden könnten, nach Tunlichkeit vermieden werden soll. Da sich die Deputation auch beschwerte, weil der von ihm (Bös) so lange versprochene Härtenausgleich in der Wiener Werkstätte noch immer nicht ganz durchgeführt ist, erklärte dieser, daß er falsch berichtet war. Nachdem er sich nun überzeugt habe, daß hier noch etwas ausständig sei, werde dieser Ausgleich durchgekübrt. allerdinas nickt so, wie es die Arbeiter der« langten, nämlich nach der alten, sondern nach der neuen Lohnnorm. Aus dieser Antwort, welche den Arbeiter-ZentralauS. schuhmitgliedern zuteil wurde, können die Arbeiter auf das allerdeutlichste ersehen, daß man im Ministerium den Arbeitern nichts anderes als Verschlechterungen bieten will. Daraus müssen die Arbeiter endlich die Lehre ziehen, bevor es zu spät ist. Wiener Bahnhoffrage». Die Studien und Verhand-lungen der im Jahre 1910 eingesetzten Wiener Bahnhofkommission gelten wesentlich den Fragen der Vereinfachung und damit auch der Beschleunigung des nach Wien einmündenden und von hier ausgehenden Bahnverkehres, Fragen, deren zweckmäßige Lösung unzweifelhaft wieder zur weitgehenden Entlastung der Wiener Bahnhöfe führen wird. Hiebet gehört vor allem die Ablenkung der Transitverkehre von den Wiener Bahnhöfen und ihren Anlagen durch Vorsorge für Schaffung von Umleitungsverkehren mittels entsprechend hergestellter Geleisekurven, auf denen die Massengüter noch vor dem Eintritt nach Wien gewissermaßen abgefaht werden sollen, um so in den Bereich der anderen Bahnlinien rasch zu gelangen, ohne erst Wien zu berühren. Den finanziellen Vorteil dieser Maßnahmen kann man auf weit mehr als eine Millionen Kronen per Jahr veranschlageil.Wie das „Oesterreichisch-ungarischeEisenbahu-Matt" erfährt, sind die Projektarbeiten und Verhandlungen für diese großzügig gedachte Anlage, deren Gesamtkosten 4 Millionen Kronen nicht überschreiten dürften, in der letzten Zeit völlig beendigt worden. Es gilt deshalb als nicht unwahrscheinlich, daß diese Aktion schon in naher Zeit unmittelbare Aktualität erlangen wird. Jedenfalls früher, als das für die ja viel schwierigeren, komplizierteren Fragen der Wiener Bahnhöfe, und zwar der Zusammenlegung vor allem der nördlichen Verkehre (Vereinigung des Personenverkehrs der Franz Josefs-, Nordwest- und Nordbahu sowie des nördlichen StaatSeisen-bahnverkehrs in einem neuen Bahnhof, ferner Anlage eines Holz-, eines Kohlen, und eines Petroleumbahnhofes, endlich Anlage eines neuen GüterbahnhofeS) zutreffen dürfte. Die Kosten der neu herzustellenden BahnhofSanlagen könnten hiebei wohl ganz oder größtenteils aus dem Erlös der Bauflächen der alten Bahnhöfe (Franz Josefs-, Nordwestvahnhos) gedeckt werden. Als eine Aufgabe der späteren Zukunft, einer Zeit, in der vielleicht auch das Südbahnproblem gelöst sein wird, ist dagegen die Zusammenlegung der südlichen und östlichen Vor-kehre (Südbahn, Staatseisenbahngesellschaft und Aspangbähn), und zwar vor allein deS Personenverkehrs, ifl einem ebenfalls neu zu errichtenden Bahnhof zu bezeichnen. Chriftlichsoziale Niedertracht. In der Nummer 8 des Organs der christlichen Eisenbahner stand ein Artikel mit der Ueberschrift: „Ein roter Strauchritterstreich". In diesem Artikel soll das ernannte Zentralpersonattommissionsmitglied M e r i n s k y für seine Dummheit, die es bei der Sitzung im Ministerium verschuldete, gerechtfertigt werden. Genosse Weiser steifte nämlich den Antrag: „Der 1. Mai soll für die Werkstätten bedien steten freigegeven werden." Wenn in der Erwiderung erklärt wird, daß der Antrag gelautet hat: „Freigabe für den Gesamtbetrieb", so ist dies eine freche Lüge. Entweder hat Merinskh nicht aufgepaht oder er berichtigte absichtlich falsch: Wörtlich sagte MerinSkh bei der Sitzung: er habe gegen die Anträge de§ Weiser für die Werkstättenbediensteten nichts einzuwenden, aber gegen die Freigabe des 1. Mai müsse er Stellung nehmen; dieser Antrag sei fo,.tisch, respektive politisch. Wenn man von dem Unternehmer etwas verlange, so müsse man dafür auch etwas leisten k. Herr Ministerialrat Büß und auch die au. deren Vertreter des Ministeriums lächelten bei diesen geist-reichen Worten dieses christlichen Vertreters. Diese Herren wußten gewiß, warum. In der Erwiderung heißt c8 zum Schluß: „Hoffentlich werden die Vertreter des Eisenbahn- Ministeriums die ernannten Mitglieder in Hinkunft vor Gemeinheiten in Schutz nehmen." Dies ist die höchste Frechheit. Zuerst Dummheiten machen, dann gemein werden und dann um Schutz betteln beim Eisenbahnministerium, das kann nur ein Merinskh. Auf die weiteren Beschimpfungen, die in der Erwiderung enthalten sind) zu antworten, verbietet uns der Anstand, Ans dem Direktionsbezirk Olmütz der k. k. Staatsbahn. An Stelle des verstorbenen Hofrates V. A m Berg wurde als Direktor der Staatsbahndirektiou Olmütz der Herr Hofrat Appel ernannt. Der Herr Hofrat Appel ist dem unterstellten Personal deL Bezirkes von seiner früheren Amtstätigkeit als Abteilungs-Vorstand als ein korrekter und gerechter Vorgesetzter wohl bekannt. Das gesamte Personal hat diese Nachricht mit Freude und Befriedigung begrüßt, nur die tschechische Zeitschrift „Pozor" in Olmütz hat in unzähligen Artikeln die Ernennung des Herrn Hof rat es Appel zum Direktor bekrittelt, weil er ein geborener Deutscher ist. Uns Bediensteten ist es gleich, ob ein Deutscher oder Tscheche an der Spitze ist, wenn er nur ein gerechter Vorgesetzter ist. Doch haben wir die traurige Erfahrung gemacht, daß bei der Direktion Herren sitzen, welche das tschechische Personal bei den Prüfungen und sonstigen Anlässen unnötig sekkieren und deren Existenz bedrohen. Besonders fühlbar macht sich bei dieser Prozedur der Herr Dr. Rebik und sein Gehilfe. Herr Revident I l I i ö bei den Dienstprüfungen. Letzterer _ noch außerdem bei den periodischen Nachprüfungen, die man jedoch nicht mcTw periodisch nennen kann, weil man jeden Augen-blick gefaßt sein muß, geprüft und vom Dienst abgezogen zu werden. Diesem Vorgang setzt der Herr Oberin, pektor So> b o t a die Krone auf, indem er als Abteilungsvorstand diese Herren schalten und walten läßt. Wir machen den Herrn Hofrat auf diese Herren aufmerksam und rechnen damit, daß er diese Herren in die Schranken weisen wird, damit wieder Beruhigung unter das Personal einkehrt und der Dienst wieder mit Lust und Liebe versehen wird. Die RebuzierungSk-mmifsi-nen der österreichischen Staatsbahnen bei ihrer Arbeit. Die neuesten Maßnahmen de? Eisenbahnministeriums zeigen uns wieder einmal recht deutlich. wie es mit dem so vielgepriesenen „Wohlwollen" der Staatsbahnverwaltung gegenüber dem Personal aussieht. Man darf ja nicht der Hoffnung Raum geben, daß mit den bereits bis zum heutigen Tage vollzogenen Schädigungen des Personals alle derartigen Maßnahmen erschöpft sind. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß in Zukunft noch größere Schädigungen von einschneidender Wirkung vorgesehen sind, und es kann nur einer fest geschlossenen Einigkeit des Personals und der ganzen Kraft einer einheitlichen Organisation gelingen, dieses rücksichtslose Vorgehen abzuwehren. Wie es nun in Wirklichkeit mit dem vielgepriesenen „Wohlwollen" — das immerwährend seitens der Staatsbahnverwaltung in die ganze Welt hinausposaunt wird — aussieht, zeigte uns deutlich die Tätigkeit der herumspukenden Normierungskommission. Es scheint, daß diese nur geschaffen wurde, um den Bediensteten das Leben noch mehr zu verbittern. Eine der größten Aufgaben der Normierungskommission — die, nebenbei bemerkt, aus echten Bureaukraten zusammengesetzt ist — bildet überall die Einführung d»» mindestens löstündigen Dienstes auf allen Nr. 14 Wien, Samstag >■ - ..................................... Linien der I. f. Staatsbahnen. Inwieweit das Personal geschädigt werden soll, wollen wir an der Hand von Tatsachen Nachweisen, damit auch die breite Öffentlichkeit hievon Kenntnis nehmen kann. Brünn, eine der großen Dispositionsstationen, mag hier als Beispiel dienen. Seit Jahren hatte das Personal in Anbetracht des außerordentlich schwierigen Verkehrs und der Platzverhältnisse den ILstündigen Dienst mit darauffolgenden 24 Stunden frei. Dies soll laut Ausspruch der Normierungskommission nun anders werden, nachdem angeblich andere Stationen Brünn zum Muster nehmen und die leiche Diensteinteilung anstrebten. Brünn, die Station, die en Eisenbahnern sehr gut als eine Schinderstation bekannt ist, wo jedes Recht der Bediensteten null und nichtig ist, wo das Leben und die Gesundheit der Bediensteten keinen Pfifferling wert ist und wo die Instruktionen wegen der Platz» Verhältnisse absolut nie eingehalten werden können, was doch der Direktion sowohl wie dem Eisenbahnministerium recht genau bekannt ist; Brünn, ein Knotenpunkt mehrerer Linien mit den aufreibendsten Dienstverhältnissen, soll nun allen anderen Stationen der österreichischen Staatsbahnen, wo die Verhältnisse viel günstiger sind, gleichgestellt werden. Und selbst abgesehen von allem anderen, was haben denn die Bediensteten verbrochen, daß die 16- und 24stündigen Diensttouren überall eingeführt werden sollen? Wo bleibt heute der Druck des Eisenbahnministeriums, der seinerzeit auf die Privatbahnen gegen die 24stiindige Dienstzeit ausgeübt wurde? Tatsache ist, daß in Brünn außer den borgenontmenert Reduzierungen bei dem Personal und den Arbeitern — auf welche wir später zurückkommen wollen — den Transiteuren, Wagenschreibern, Wagenbezettlern, Plombenübernehmern, Lampisten der 24stündige Dienst und den Telegraphisten der löstündige Dienst aufoktroyiert wurde. Wie rücksichtslos hiebei vorgegangen wurde, zeigt die neue Dienstcinteilung, nach welcher fünf Telegraphisten lOstündigen Dienst (von 6 Uhr früh bis 10 llhr nachts oder von 10 Uhr nachts bis 2 Uhr nachmittags oder von 2 Uhr nachmittags bis 6 Uhr früh) mit darauffolgender 24ftürtdiger Ruhe haben. Der sechste Telegraphist hat fünf Tage 12stündigen Tagdienst mit 12stündiger Ruhezeit, den sechsten Tag übergeht sein Dienst in den Tag- und Nachtdienst. Der siebente Telegraphist hat nur Tagdienst. Eine Frühstück--, Mittag- oder Nachtmahlpause ist natürlich nicht vorgesehen; ebenso auch kein Ersatz des Sperrgeldes. Daß eine derartige Diensteinteilung eine unmenschliche ist und daß sie die Gesundheit eines jeden einzelnen untergräbt, muh gar nicht weiter besprochen werden. Dieselbe ist gänzlich unhaltbar, Bei derselben steht ein Telegraphist in feiner Arbeitszeit gegen eine Industriearbeiter weit zurück. Hiebei war den Herren nicht nur um die Reduzierung eines Telegraphisten am unteren Bahnhof zu tun, was daraus hervorgeht, daß am Perfonenbahnhof wohl der gleiche Stand an Telegraphisten belassen wurde, jedoch trotzdem der 16stündige Dienst eingeführt wird. Nun noch einiges den Herren von der Redu-zierungskommission zur Kenntnis: Statistisch ist nachgewiesen, daß am unteren Bahnhof allmonatlich 21.000 bis 22.000 Depeschen ankommen, respektive gegeben werden, wozu acht Telegraphisten nötig waren, was selbst von der Direktion einge-sehen werden mußte. Die Herren der Kommission nahmen aber die Telegraphenprotokolle eines Tages der schwächsten Periode des vorigen Jahres, zählten einfach die Seiten ab, welche in einem Tage beschrieben wurden, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, daß in dasselbe zur Vereinfachung des Dienstes und Erleichterung der Arbeit nur die Köpfe der Depeschen eingetragen werden, und zogen daraus die Einheiten. Wo blieben denn die Eintragungen der täglichen 226 Signale? Wo die Kopierung der anlangenden, für Brünn bestimmten Depeschen, die bis zu 19 Exemplaren vervielfältigt werden müssen, waS ungemein zeitraubend ist? Wo die Eintragung der Depeschen in die Zustellungsbücher? Wo die Verfassung der Rapporte re.? Auf dies alles wurde keine Rücksicht genommen und ersuchen die Telegraphisten das k. k. Eisenbahnministerium auf diesem Wege um Abhilfe, damit jene Eintragungen kontrolliert, respektive als Einheiten angenommen werden mögen, die heute vorschriftsmäßig gemacht werden. Den wenn schon gespart und reduziert werden soll, dann dort, wo es günstigere Resultate zeitigen würde als bei den Bediensteten niedriger Kategorien. Nicht unerwähnt kann bei dieser Gelegenheit die rücksichtslose und zum größten Teil ungerechte Bestrafung der Bediensteten gelassen werden, gegen die bereits in der Personalkommissionssitzung Beschwerde geführt wurde. Die Bediensteten erwarten in dieser Beziehung eheste Remedur, bevor es zu einem spontanen Ausbruch des solange zurückgehaltenen Unwillens in Brünn kommt. Dem Personal, das noch fern der Organisation steht, rufen wir aber zu: „Oeffnet die Augen, sehet: statt Erfüllung der Forderungen, statt Verbesserungen, 'Verschlechterung; statt Meljrnormicruna von Posten, Reduzierungen." Die Zukunft wird uns lehren, welche Folgen diese ©partout zeitigen wird. An euch, Eisenbahner aller Kategorien, ist es nur gelegen, eure Macht zu zeigen, Mann an Mann, Schulter an Schulter in unserer internationalen Gewerkschaft zu stehen, zu zeigen, welche Kraft, welches Selbstbewußtsein euch innewohnt, und dann brauchen wir und unsere Familien nicht vor der Zukunft bangen. Aus den Amtsblättern. Anrechnung früherer Dienstzeit. Vertraulich. , K. I Eisenbahnministerium. Wien, am 7. April 1913. Z. 44.992/5 ex 1912. Einhebung von Verzugszinsen bei ratenweiser Abstattung von Nachzahlungen für Anrechnung früherer Dienstzeit. An alle k. k. Direktionen und die f. f. Betriebs» leitung Czernowitz. Wie dem Eisenbahnministerium bekannt ist, herrscht bei den meisten I. I. Direktionen die Uebung, Bediensteten, welchen auf Grund des § 6 des Pensionsstatuts oder des § 4 des Provisionsstatuts der k. I. österreichischen Staatsbahnen die Anrechnung früherer Dienstzeit bewilligt, wurde, in dem Falle, als sie den statutengemäß bereits unter entsprechender Aufzinsung ermittelten Nachzahlungsbetrag nicht auf einmal, sondern in Raten abstatten, pro rata temporie et quanti nochmals vierprozentige Zinsen aufzurechnen. Dieser Vorgang hat zu einer Beschwerde Anlaß gegeben, in der geltend gemacht wurde, daß die Einhebung solcher Verzugszinsen in den bezüglichen Fondsstatuten nicht begründet sei. Tatsächlich läßt sowohl das Pensionsstatut für Beamte und Unterbeamte als auch das Provisionsstatut für Diener und Hilfsbedienstete der k. k. österreichischen Staatsbahnen nicht nur eine ausdrückliche Bestimmung über die Einhebung der fraglichen Zinsen vermissen, sondern der Übereinstimmende Wortlaut des § 5, Z. 7, des Pensionsstatuts und des § 4, Z . 6, des Provisionsstatuts deutet bei dem Umstand, daß in den vorangehenden Absätzen der angeführten Paragraphen die Anrechnung von Zinsen wiederholt ausdrücklich normiert wird, an diesen Stellen aber jede solche Erwähnung fehlt, sogar Mfenball«e».- darauf hin, daß die Aufrechnung von Verzugszinsen bei raten, weiser Abstattung der Nachzahlungssumme nicht im Sinne der bezeichneten Statuten gelegen ist. Hiezu kommt, daß der Anrechnungswerber, der den Nachzahlungsbetrag auf einmal zu leisten in der Lage ist, demjenigen gegenüber, der mangels der nötigen Barmittel die Nachzahlung in Raten abstatten muß, ohnehin schon den großen Vorteil genießt, daß die Anrechnung für ihn sofort, wirksam wird, während sie für die Ratenzahler gemäß der Bestimmung deS § 5, Z. 9, des Pensionsstatuts und des § 4, Z. 8, des Provisionsstatuts erst mit der Abstattung der letzten Nachzahlungsrate in Kraft tritt. Den auf die ratenweife Ab-ftattung angewiesenen Anrechnungswerber auch noch zur Leistung von Verzugszinsen zu verhalten, erschiene bei dieser Sachlage unbillig. Auf Grund dieser Erwägungen findet das Eisenbahnministerium die k. k. Direktionen anzuweisen, ab 1. Mai 1913 bei ratenweiser Abstattung von Nachzahlungsgebühren durch Mitglieder des PensionS- oder des Provisionsstatuts der k. k. österreichischen Staatsbahnen von der Einhebung der erwähnten Verzugszinsen ausnahmslos Umgang zu nehmen. Es wird jedoch nunmehr besonders streng darauf zu achten fein, daß der Nachzahlungsbetrag stets auf denjenigen Tag Salutiert werde, an welchem die erste Rate der Nachzahlung tatsächlich zur Abstattung gelangt. Die vorstehende Verfügung hat auch auf die Teilnehmer des Pensionsfonds der Kaiser Ferdinands-Nordbahn im Falle der Anrechnung früherer Dienstzeit auf Grund des hierortigen Erlasses vom 14. Mai 1909, Z. 68.433 ex 1908 (Sammlung I. Band, III. Teil, Nr. 138), analoge Anwendung zu finden. Hingegen bleibt die Bestimmung deS § 22, Z. 3, der Pensionsvorschrift für die aus dem Dienste der Privilegierten Oesterreichisch * Ungarischen Staatseisenbahngesellschaft in den Dienst der k. k. österreichischen Staatsbahnen übernommenen Beamten, wonach bei ratenweiser Abstattung von Nachzahlungen für die Zeit der Abstattung 5 Prozent Zinsen zu entrichten sind, für die nach der bezeichneten Pensionsvorschrift zu behandelnden Bediensteten unverändert aufrecht. Von einer Verlautbarung dieses als vertraulich zu behandelnden Erlasses an die unterstehenden Bediensteten ist abzusehen. Durch die vorstehenden Weisungen findet der dies« amtliche Bericht vom 11. November 1912, Z. 96.002-1/4 feine Erledigung. Eine allgemeine Rückerstattung der bisher eingehobenen Verzugszinsen hat nach obigem nicht zu erfolgen. Die k. k. Nordbahndirektion wird jedoch angewiesen, denjenigen in den Lohnlisten vemdjneten Hilfsbediensteten, welchen die fraglichen Verzugszinsen erst nach Abstattung der eigentlichen Nachzahlungsgebühren vorgeschrieben worden sind, die aus dem Titel dieser Zinsen bisher eingezahlten Beträge rückzuerstati^n. Für den f. k. Eisenbahnminister: Rudel m. p. Korrespondenzen. Marchegg. Von Marchegg abgehende Züge (Last-, Gütereil- und Personenzüge) haben sehr oft zu wenig Zugsbegleiter, folglich werden Verschieber oder eingeschulte Magazinsarbeiter als Zugsbegleiter verwendet. Diesen wird jedoch immer erst auf die letzte Minute mitgeteilt, daß sie mit dem Zuge nach Gänserndorf, oder nach Stadlau, oder nach Wien fahren müssen. Die Leute sind oft ganz verschwitzt, speziep die Magazinsarbeiter, und müssen verschwitzt auf die Bremse, wobei sie sich bei dem Luftzug sehr leicht eine Krankheit zuziehen können. Obendrein fassen die Magazinsarbeiter, die als Bremser verwendet werden, gar keine Monturstücke aus. Es sollte doch einem jeden Arbeiter oder Verschieber, der als Bremser mitfahren soll, dies wenigstens eine Stunde vor Abgang des Zuges mitgeteilt werden und es sollte ihm diese Stunde freigegeben werden, damit der Mann nicht im erhitzten Zustand' aus die Bremse steigen muß. Die Bahn. Verwaltung sollte auch diesen Leuten wenigstens die notwendigsten Monturstücke verabfolgen. Marchegg. (Die Postennormierung und ihre Besetzung.) Wir sehen uns veranlaßt, die asiatischen Zu-stänoe, die in Marchegg herrschen, der breiten Öffentlichkeit bekanntzumachen und sangen diesbezüglich bei der Posten» Normierung und ihre Besetzung an. In Marchegg herrschen Zustände, die zum Himmel schreien. Normierungskommissionen sehen wir in Marchegg so oft, daß sich das Personal wundert, warum die k. k. Direktion für die Linien der St. E. G., wenn es in Marchegg wirklich so viel zu „nvrmierungskommissio-nieren" gibt, einfach diese Kommission nicht in Marchegg einquartiert. Trotzdem also, daß die Herren der Normierungskommission hier als wie zu Hause sind, interessiert sie anscheinend sehr wenig, wie es mit der Besetzung der Posten draußen am Platze in Wirklichkeit bestellt ist. In der Tat ind hier mindestens sechs Platzmeister erforderlich und es ind angeblich auch soviel Posten normiert. Gegenwärtig sind edoch neun Platzmeister tatsächlich vorhanden. Draußen am -Zlatze aber nur Drei Posten mit wirklichen Platzmeistern be-etzt, die übrigen Platzmeisterposten dagegen mit Oberver-chiebern, die „substitutionsweise", natürlich jahrelang, Platzmeisterdienst versehen. Die Verschieber substitutionieren wieder die Oberverschieber, und da schließlich Verschieber auch ebraucht werden, werden Magazinsarbeiter zum Verschub-ienst herangezogen, die jahrelang Verschubdienst leisten, ohne ernannt zu werden. Wir sind der Ansicht, daß, wenn sechs Platzmeistervosten im Kanzleidienst notwendig und deren Posten tatsächlich voll besetzt sind, ist wohl auch die volle Besetzung der Platzmeisterposten beim Verschubdienst notwendig. Und dies ist auch bei den Oberverschiebern und Verschiebern der Fall. Einer Normierungskommission sollte man doch soviel Kenntnis von Eisenbahndienst zutrauen können, daß dieselbe zu beurteilen vermag, daß der Dienst draußen am Platze doch viel verantwortungsvoller ist als in den Kanzleien. Woher also das Unrecht? Daß solche Uebelstände auch zur Verkehrs-Unsicherheit beitragen, braucht nicht erst betont zu werben. Die Normierungskommission soll sich unserer Ansicht nach auch dafür interessieren, auf welche Weise Posten besetzt sind und sollte nicht bloß nach Marchegg fahren, um beim grünen Tisch Sittensprüchlein zum Besten zu geben, denn bekanntlich baut man mit diesen keine Eisenbahnen. fllogenfutt. (Hauptbahnhof.) Unter den Beamten in Klagenfurt, I. k. Staatsbahn, herrscht eine furchtbare Aufregung, weil der an Stelle des in Ruhestand getretenen Oberinspektors Rüdersdorf er kommende Nachfolger Träger eines tschechischen Namens sein soll. Gemeinberat und Die Abgeordneten mußten in Aktion treten, bei der k. k. Staatsbahndirektion in Villach sowie beim k. k. Eisenbahnministerium wurde interveniert, um dieses angebliche Unheil abzu» wenden. Der deutsche Charakter der „reindeutschen" Landeshauptstadt Klagenfurt soll bedroht sein, weil der kommende Inspektor zufällig einen tschechisch klingenden Namen hat. Den Bediensteten ist jedoch von zuverlässiger Seite bekannt. 10. Mai 1913________________________________________Seite 11 , daß Herr Wrzak ein gerechter und ordnungsliebender Vorgesetzter ist, der neben hervorragenden persönlichen Eigenschaften auch das nötige Zeug besitzen soll, endlich einmal in die Station Klagenfurt in Ordnung zu bringen. Wenn der neue Herr Inspektor ein strenger und gerechter Vorgesetzter ist, dann werden nicht nur die Bediensteten, sondern auch die Beamten zufrieden fein. Bis jetzt war es leider in Klagenfurt nicht möglich, daß jemals ein Bediensteter sein Recht gefunden hätte. Einzelnen Beamten wurde selbst bei den größten Ungerechtigkeiten Glauben geschenkt, infolgedessen stand auch das Denunziantentum in voller Blüte. Die deutschen Beamten der Stadt Klagenfurt mögen nur Ruhe bewahren, der arrangierte Schmerz wird sich hoffentlich bald mildern. Hannsdorf. Auf der nur 13 Kilometer langen Strecke Hannsdorf-Mährisch-Altstadt sind in kurzer Zeit zwei Unglücksfälle zu verzeichnen. Der erste Unglücksfall ereignete sich in einem Steinbruch. Ein Oberbauarbeiter war mit dem Brechen von Steinen beschäftigt. Um von dem steilen Felsen nicht abzustürzen, hatte er vorsichtigerweise ein Seil um den Leib gebunden. Das Seil war jedoch durch das Lagern im Schnee und Regen verfault und zerriß. Der Oberbauarbeitcr stürzte deshalb aus bedeutender Höhe herab und verletzte sich derart, daß er an den Folgen Zeit seines Lebens daran zu leiden haben dürste. Der zweite Fall ereignete sich bei einer Bahnwagen-fahrt. Der Bahnwagen war mit Schwellen beladen, die laut Auftrag auf der Strecke zu verteilen waren. Durch sinnlose Antreiberei wurden die Schwellen von den Arbeitern kreuz und quer auf den Bahnwagen hinaufgeworfen, die Arbeiter fetzten sich auf die Ladung und fo wurde auf die Strecke hinausgefahren. Durch die vorschriftswidrige Beladung streiften die verladenen Schwellen an den Bahnschranken bei der Haltestelle Hohenseibersdorf. Die Ladung _geriet durch die Streifung in Unordnung und die auf den Schwellen sitzenden Arbeiter wurden heruntergeschleudert. Der Bahnwagen-Begleiter Spielvogel siel so unglücklich, daß er unter den beladenen Bahnwagen zu liegen kam. S p i e l v o g e l ein junger Mann von 21 Jahren war sofort tot. Ob die Behörde in diesen beiden Fällen den wirklich Schuldigen herausfinden wird? Wie uns mitgeteilt wird, fo hat sich der Bahnmeister Schörger bemüht, die Arbeiter zu unrichtigen Angaben bei der Protokolleinvernahme zu verleiten. Aus Furcht vor Ent-laffung sollen die an diesen Unfällen beteiligten Arbeiter unwahre Angaben zu Protokoll gegeben haben. Wir werden über den Ausgang dieser sonderbaren protokollarischen Einvernahmen berichten. Fauchte!. Anfangs November voriges Jahr wurde dem Fahrkartenrevifor der k. k. Nordbahn Herrn Ruiiöta vertraulich mitgeteilt, daß die Tochter des in Zauchtel stationierten Portiers Mi k s ch im Besitz einer Legitimation für Fahr-Begiinstigungen sei, die ihr nach den bestehenden Normen nicht mehr gebühre. Revisor 9t u 8 i 6 k a, anstatt sich Beim zu-ständigen Betriebsamt, welchem Miksch untersteht, genau zu informieren, wie es eigentlich seine Pflicht gewesen wäre, glaubte ohneweiters dem hinterlistigen Angeber und zeigte die Sache der k. k. Nordbahndirektion im Dienstweg an. Laut Direktionsauftrag erfolgte die protokollarische Einvernahme des Portiexs M i k s ch. Der einvernommene Miksch schilderte die Angelegenheit wahrheitsgetreu. Doch die Wahrheit nützte in diesem Falle nichts. Seine amtlich beglaubigte Rechtfertigung wurde als „nicht stichhältig" bezeichnet und ihm sowie feinen Familienangehörigen sämtliche Fahrbegünstigungen auf ein Jahr entzogen. Die Schulfreischeine für feine beiden jüngsten Kinder wurden ihm auf Intervention gnadenweisc belassen, da sonst die beiden Kinoer die Schule nicht weiter besuchen hätten können. Die Herren von der k. k. Nordbahn, direktion, die über diesen Fall zu urteilen hatten, dürften sich gewiß keine große Mühe gegeben haben, um den genauen Tatbestand festzustellen. Es wäre wünschenswert, wenn das k. k. Eisenbahnministerium sich für diese Angelegenheit des Miksch interessieren möchte und die k. k. Nordbahndircktion beauftragen würde, daß dieser Fall nochmals gründlich untersucht und behandelt wurde. Dadurch würde einem armen Teufel und feiner Familie, der bereits Über 30 Jahre diesem Unternehmen dient, Gerechtigkeit widerfahren und gewiß die Fahrtlegitimationen wieder zurückgestellt werden. Prerau. Der ehemalige Fleischhauergehilfe und jetzige Wagetirevifor Rem kam am 23. April um 12 Uhr nachts in feuchtfröhlicher Stimmung ins Betriebszimmer in Mährisch-Oftrau, wo er mit dem dortigen Wächter wegen Belegung seines Zimmers Krawall anfing. Wir wiffen zwar nicht, wieso Herr Rem dazukommt, sein ständiges Nachtasyl im Betriebszimmer aufzuschlagen, da wir immer noch der Anschauung huldigen, daß das Betriebszimmer doch nicht ein Schlafzimmer für Rem fein kann und darf. Schlaf- und Dienstziminer reimt sich nicht immer gut zusammen. Unweit des Bahnhofes befindet sich ein Hotel, dort sind Zimmer sogar mit zwei Betten zu erhalten. Klagenfurt. Der Assistent Herr Alfred P i o t r o w s k y, welcher hier als Schulbeamter fungierte, wurde nach Matz-leinSdorf versetzt. Assistent PiotrowSkh war ein perfonal« freundlicher Vorgesetzter, der durch sein korrektes Auftreten und Handeln sich das Vertrauen des Personals sowie der ganzen Bevölkerung erworben hat. DaS gesamte Personal ruft Herrn PiotrowSky ein herzliches Lebewohl nach und wünscht, daß es ihm gelingen möge, im neuen Domizil wahre und treue Freunde zu finden. Spittal an der Drau. Am 3. Mat bei Zim 771 er* eignete sich in Mallnitz ein Unglücksfall. Der in Spittal an der Drau stationierte Heizer Johann Frqngesch, 38 Jahre alt, war rückwärts auf dem Tender beschäftigt, als sich der Zug in Bewegung setzte. Durch die Bewegung fiel Fran-gefch vom Tender herunter und wurden ihm beide Füße unterhalb des KnieS überfahren. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Verletzte mit dom Schnellzug nach Villach transportiert, wo ihm beide Füße amputiert wurden In kurzer Zeit ist dies der dritte schwere UnglückSsall, der wir unter dem hiesigen Personal zu verzeichnen haben. Triest-Dan Andrea. (Signalwerk statt e.Y Es scheint wirklich ein Verhängnis über dieser am Sitze der k. k. Staatsbahndirektion liegenden Station zu walten, denn noch ist der letzten Klage nicht ihr Recht geworden und schon muß man mit neuen vor die Oeffentlichkeit treten. Diesmal müssen wir uns mit den Zuständen in der Signalwcrkstätte befassen. Da gibt es einen Schlosser, der auf den Namen V o st r y hört und Mechaniker sein will, zumindest wird er Bei der k. k. StaatsBahn als solcher beschäftigt. Dieser Mann hat es verstanden, durch seine Vielsprecherei bei gewissen Herren festen Fuß zu fassen und, wie Derlei Elemente eS eben verstehen, mit diesem Rückhalt sich zum Herrn aller übrigen aufzuspielen. Lange mußten sich seine Arbeitskollegen allerlei Ueberhebungen und Brutalitäten gefallen lassen, bis diesem Herrn kürzlich der Kamm so weit geschwollen ist, daß selbst feine Vorgesetzten bemüßigt waren, sich die Wahrung ihrer persönlichen Ehre beim Gericht zu suchen. Ueberaü finden wir, daß bei solchen Vorkommnissen der Arbeiter einfach entlassen wird. In Diesem Falle jedoch wurde das LWkind geschont, trotzdem es beim Gericht verurteilt wurde. Statt nach diesem Vorfall aus demselben eine Lehre zu ziehen, wurde der Mann noch Brutaler, so daß sich selbst der Vorstand der Fachgruppe bemüßigt sah — Welt, höre uni» ftautte! — seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen und daraufhin ihm einen „Erholungsurlaub" vom 20. Otiober 1912 bis 9. Februar 1918 zu erteilen. Wir gewöhnlichen Sterblichen könne diese Logik nickt fassen, denn entweder ist der Mensch geisteskrank, dann soll man ihn als gemeingefährlich in eine Irrenanstalt geben, oder er ist geistig normal, dann soll man ihm einen WirkungS-kreis geben, in dem er Leuten nicht gesährlick werden kann, und wenn er schon, ohne Mitmenschen zu schikanieren, nicht leben kann, dann stelle man ihn unter solche, die sich alles ruhig gefallen lassen. Und es gibt auch solche genug, nur soll man sie nicht unter uns suchen. Vom Urlaub zurückgekehrt, brutaler als vorher, war seine erste Tat ein Raufhandel mit einem Arbeitskollegen, bei welcher Gelegenheit er seine Geschicklichkeit im Halswürgen, Faustfchläge- und Futztritteausteilen vor den anwesenden Kollegen demonstrierte. Ja, er vergaß sich so weit, daß er den betreffenden Kollegen mit einer vollen Masche Schwefelsäure tätlich bedrohte, und war es nur der Geistesgegenwart der anwesenden Kollegen, die ihm in den Arm sielen, zu danken, das; nicht unabsehbares Unglück geschah. Und was war die Folge dieser Tat? Die Versetzung iöosttys in die Fachabteilung als Hilfskraft, also eine Belohnung. Wir fragen den Herrn Inspektor Neuhuber: Was bat bei so einem Fall Ihre prinzipielle Gegnerschaft gegen die Aufnahme von Protokollen, wie Sie sich ausdrückten, zu tun? Kennen Sie denn nicht den § 18, lit. g, der Arbeitsordnung für Bau- und Bahnerhaltungsarbeiter? Wozu gibt cs eine Dienstordnung? Ein für allemal erklären wir hier öffentlich, daß wir uns derlei Vorkommnisse nicht mehr gefallen lassen und sollten über derlei Individuen noch so hohe Götter schützend ihre Hand halten. Ein jeder Mensch hat seine Achillesferse und wir kennen die verwundbare» Stellen, die wir im Wiederholungsfall er. bannungsloS bloßstellen werden. Indem wir die f. k. Staatsbahndirektion auffordern, zumindest an ihrem Sitze Ordnung zu schaffen, rufen wir den außer der Organisation stehenden Kollegen zu: Hinein in die Organisation, denn mit vereinten Kräften wird da« Schwerste leicht vollbracht! Mährisch-Tchiinberft. (Ein roher P atro n.1 Am •VI. April wurden in der Station Mährisch-Neustadt bei Güterzug 1071 Güter tu einen Kurswagen zugeladen. Ein Magazinarbeiter, der auf einer Rodel eine große 200 Kilogramm schwere Kiste vorn Magazin in den Wagen zu transportieren hatte, konnte aus dem Magazin nicht heraus, da der Manipulant Pohl im Wege stand. Der Magazinarbeiter ersuchte den Kondukteur Pohl, er möge ein wenig auSweichen, damit der Zugang freibleibe. Kondukteur Pohl erhob die Hand zum Schlag und brüllte dem Magazinarbeiter zu: »S i e L a u s k e r l, dreckiger, ich haue Ihnen ein paar Ohrfeigen herunter, Sie böhmischer Hund, böhmischer Trottel!" Ter Vorgang des Kon-dukteurs Pohl ist gewiß unkorrekt und strafwürdig. Wenn der beschimpfte Diagazinarbeiter zu Gericht ginge, so würde der schlagfertige Kondukteur bestimmt wegen Ehrenbeleidigung gestraft werden. Absberf. (Der nbgeblifefe V e r k e h r S b n n d.'l Die Ortsgruppe ..Donaukanallinie" des Verkehrbundes veranstaltete am 4. d. M. in Absdorf in Herrn Franz Blank« Gasthaus „zum grünen Jäger" eine „Eisenbahnerversammlung" mit der Tagesordnung: 1. Aktuelle Eisenbahnersragen. •J. Eventuelles. Als Referenten erschienen die Herren Tschu-(i k uud M e r t n 31 P. Den Tisch des Präsidiums besetzten noch der Pfarrer und der Oberlehrer sowie der Obmann der Ortsgruppe „Donaukanallinie". Derart würdevoll würde die BerkehrSbundzeitung berichten, wenn unsere Genossen nickt in übergroßer Majorität erschienen wären, die, al« der Oh-mann der Ortsgruppe Donaukanallinie die Versammlung er-öffitctc, sofort verlangten, daß ein Präsidium gewählt werden müsse,'weit diese Versammlung nicht eine Vereins- oder § 2> Versammlung, sondern, nach dem Text der Einladungen zu schließen, eine freie Eisenbahnervetsammlung sei. Tschulik erklärte jedock grob und kategorisch, daß ein Präsiidium nicht gewählt werde, daß nur Mitglieder des Verkehrsbundes reden dürfen und daß alle Gegner, wenn ihnen daS nicht paßt, die Versammlung zu verlassen haben. NamenS der organisierten Genossen erklärte Genosse Adolf Müller, der von der Zentrale erschien, daß aus die Wahl des Präsidiums eventuell verzichtet werden könnte, wenn auch den Sozialdemokraten Redefreiheit gewährt werden würde, worauf Tschulik erwiderte, daß nur Verkehrsbundmitglieder reden dürfen und daß die sozialdemokratischen Eisenbahner hier nichts zu suchen baben. Aach diesen barschen Worten bemächtigte sich aller anwesenden Eisenbahner ungeheure Erregung, um so mehr, als Tschulik betonte, daß ja die hier versammelten Eisenbahner gar nicht eingeladen worden seien, was die anwesenden Eisenbahner als eine faustdicke Lüge qualifizierten, indem jeder von ihnen die Einladung vorwies, weil doch alle hier versammelten Eisenbahner die Einladung erhalten haben und deshalb berechtigt seien, hier als Versammlungsteilnehmer zu sein. Genosse Müller wies in ruhiger Auseinandersetzung den Ausbruch des Herrn Tschulik zurück, bezeichnet«: dessen Vorgehen als Vergewaltigung, die als Taktik des Verkehrbuudes berüchtigt sei und beantragte, da die Christlichsozialen eine Kritik nicht ver , _ u üoSteiN nehmet: Der Obmann der Ortsgruppe ^Donaukanallinie" Tschulik, Merinskh, jwei Bauern aus Absdorf und sechs Frauen. Im selben Gasthaui aber veranstalteten die Genossen Müller und Swoboda aus der Zentrale eine 8 ^Versammlung mit allen jenen Genossen, die die Tschulik^Versaminlung verließen: ES waren 45 an der Zahl. Hier vernahmen die Versammelten in sachlich ausgeführten Referaten von der positiven Arbeit unserer Organisation für die Eisenbahner. Mit Beifall und Begeisterung wurde beschlossen, an dem Ausbau der Organisation tatkräftigst zu arbeiten. Nach zweistündiger Dauer wurde die Versammlung geschloffen. Was jedoch der Tschulik mit dein Pfarrer, Merinskh mit den zwei Bauern, der Oberlehrer mit den Damen hinsichtlich der Eisenbahnerfragen beschloß, ist bi« jetzt noch nicht bekannt geworden. Versammlungsberichte. Fferib&botf. (ProtestversammlungderEisen-bahnet.) Am 22. April I. I. fand im Arbeiterheim in Floridsdorf eine öffentliche Eisenbochnerversammlung statt mit nachstehender Tagesordnung: „Stellungnahme zur geplanten Verschlechterung der bestehenden Diensteinteilung". Al« Referent erschien Genosse Adolf Müller von der Zentrale, der in sachgemäßer Rede die geplanten TurnuSver-schlechtetungen de» Exekutivpersonal« einer Kritik unterzog. ,ijm Verlaut feiner Ausführungen hob er unter anderem die besondere Gefährlichkeit einer verkürzten ErholungSruhezeit für den Dienst selbst hervor, so daß nicht allein das betreffende Personal einer unsicheren Zukunft in Bezug auf dessen lieber« mübung entgegengehe, sondern auch daS reisende Publikum in beständiger Gefahr schwebe. ES kann sich begreiflicherweise dem Reisenden nicht egal bleiben, welcher Art von Bediensteten er sein Leben anvertraue, ob ein ausgeruhteS. sich seiner 'chwcren Verantwortung voll bewußtes Personal den Dienst ver- sehe oder ob ein verschlafener, übermüdeter und daher denk» unfähiger Bediensteter das Leben der Reisenden überwache. Aus diesen Beweggründen sei die Vermehrung der Dienststunden von 12/24 auf mindere gebrochene Touren nicht nur eine Frage für das Personal, sondern auch für die breite Öffentlichkeit; eS sei in weiterer Folge auch eine Frage für den Staatsanwalt, dessen Pflicht es wäre, in diese geplante ministerielle Verfügung einzugreifen, um die stark interessierte Öffentlichkeit einerseits, die Staatsbahnverwalt ung anderseits vor unberechenbarem Schaden zu bewahren. Aber nicht allein die Turnusse sollen verschlechtert werden, auch die Rechte der Eisenbahner werden seit längerer Zeit verkürzt. Genosse Müller besprach bei dieser Gelegenheit speziell einige Fälle von größter Tragweite, die den lebhaftesten Protest seitens der Versammlung hervorriefen. Zum Schluffe wurde nachstehende Resolution verlese» und zur Abstimmung gebracht: „Die heute beit 24. April 1918 massenhaft besuchte Versammlung der Bediensteten der k. k. Nordbahn in Floridsdorf protestieren entschiedenst gegen die geplanten Verschlechterungen der Dienstturnuffe. Sie beauftragen die Zentrale der sozialdemokratischen Organisation, sofort in entschiedener Weise j gegen die geplanten Verschlechterungen Stellung zu nehmen. ! Das Personal der Station Floridsdorf wird nichts unterlassen, um diese Verschlechterungen mit allen Mitteln abzuwehren." Wie ein Mann erhob sich das Personal und einstimmig nahm cS die Resolution an. Bedarf es ca noch eines schlagenderen Beweisest daß sich daS in Floridsdorf (Nordbahn) stationierte Personale jede wie immer geartete Vergewaltigung, jede auch noch so kleine Verkürzung seines Rechts energisch verbiete? Wenn auch diese von zirka 350 Eisenbahnern der Stationen Wien, Floridsdorf als Hauptkontingent, Leopoldau, Süßenbrunn, Wagram und Gänserndorf, besuchte Versammlung in Würde und verhältnismäßiger Ruhe verlief, fo besagt doch diese Demonstration mit aller Deutlichkeit: „Stille Wasser sind tief". Das Personal ist sich seiner schweren Pflicht dem Staate, der Verwaltung und der Öffentlichkeit gegenüber voll und ganz bewußt; wenn es aber diese mit keiner änderen Pflicht fremder Berufe vergleichbare gewissenhaft erfüllen foll, dann muß ihm auch durch eine entsprechende Ruhezeit die Möglichkeit hiezu geboten werden. Wenn man seinerzeit die Notwendigkeit eingesehen hat und den 12/24stündigen Dienst beim Exekutivpersonal ein« führte, so geschah dies jedenfalls nicht aus übergroßem Wohlwollen oder reiner Zuneigung und Liebe zum Perwnal, sondern in der festen Ueberzeugung der. unbedingten Zweckdienlichkeit, die. Sicherheit des Dienstes zu erhöhen. Dies sah schon vor vielen Jahren eine k. f. Generalinspektion zur Genüge ein und bemüfsigte die Nordbahnverwaltung damals, ihren engherzigen Standpunkt ehestens aufzugeben. Wenn nun nachgewiesen werden kann, daß sich der Verkehr im Eisenbahn-diest von Jahr zu Jahr hebe und immer größere Anforderungen an die physischen Kräfte und geistigen Fähigkeiten de§ Eifenbahnperfonales gestellt werden, so erscheint es geradezu unglaublich, ja verantwortungslos, jetzt bei regerem, gesteigertem VcrkehrSverhältnis eine kürzere Ruhezeit, beziehungsweise längere Dienstzeit entführen zu wollen. Glaubt ein k. k. Ministerium oder dessen Trabanten, daß die auf diese merkwürdige Weise ersparten Tagesstunden im Verhältnis zur zunehmenden, sich stets Zeigenden Gefahr inhaltsvoll höher an-zufchlagen seien als diese? Jedenfalls erscheint cs als das vernünftigste, den bisher bestandenen, alle Teile befriedigenden Modus auch in Hinkunft uneingeschränkt aufrecht zu erhalten. Landeck. Slm 27. April fand hier eine Versammlung statt, in der die Genossen Mühlbcrger und Sie gl über die stattgefundenen Sitzungen der Personalkommission berichteten. Meten. Am 28. April tagte hier eine gut besuchte Versammlung, in welcher Genosse Mühlberger in ausführlicher Weife über die Tätigkeit der Personalkommission berichtete. Aus den Organisationen. Wien. (Oestcrreichische Rordwe.stbahn.) Am 2. Mai 1918 fand in L. Schneiders Restauration die diesjährige Generalbersamritlung statt. Nach dcit Berichten des Obmannes, des Kassiers und des Bibliothekars wurde über Antrag der Kontrolle das Absolutorium erteilt. In den neuen Ausschuß wurden einstimmig gewählt: Josef Schwab. Obmann, Eduard Bartejs und Franz Sowa. Stellvertreter; Anton Hanke und Hugo Rosen seid, Schriftführer; Gustav S o u 5 c t und Moses L u ft. Kassiere; Adolf Fei gl. Bibliothekar; Gustav Anders und Franz Pofoli, Kontrollore. Ferner die Vertrauensmänner: Stephan F uchs. Vinzenz S l a d e k. Franz H u b a l e k, Georg P i b e r h o f e », Johann Sang l, Josef G r ü n, Josef John, Karl Madera, Jobanu B i 5, Johann Roth, Karl Bars ch. Anton Z a t l o u-kal, Leopold Wenige r, Johann H ustia k. Friedrich Pav-l i 8, Franz Fau st, Anton Pucharskh, Hermann G r ü n-h u t, Josef Rinasl, Anton K r e i z i n g e r, Johann Schmidt, Lambert B u r i a n und Autou Wierlach. Einzahlungen und VcretnSverfammlimgcu finden jeden 2. und 16. de« Monats im obigen Lokal statt. Fällt an diesen Tagen ein Sonn- oder Feiertag, so gilt der nächste Werktag, fällt aber ein Samstag, fo gilt der Freitag. Dtadlau. (Versammlungsbericht.) Bei der am 17. März iu Herrn Janks Gasthaus stattgefundenen Generalversammlung erstattete Geuosse Spies von der Zentrale ein ausgezeichnetes Referat über Organisation und Agitation. Genosse Weber aus Floridsdorf sprach über die Arbeiterpresse und die bürgerlichen Blätter und forderte die Anwesenden auf, nur die Arbeiterpresse zu abonnieren und zu lesen. Nachdem dem scheidenden Ausschuß über Antrag der Kontrolle das einstimmige Absolutorium erteilt wurde, wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Franz Babowskh, XXI/5, Stadlauerstraße 127, Koloniehäuser, Obmann, an iti richten sind; Josef Schrei- Lorenz, Lokomotivführer, Stellvertreter; Leopold Kr et fl, Wagenaufseher, Kassier, Johann Kania, Schlosser, Stellvertreter; Ignaz K o e a j d a, Lokomotivführer, Schriftführer Johann Po kor nh, Lokomotivführer, Stellvertreter; Lopold Uwisel, Lokomotivführer, Johann Ehrt, Lokomotivführer, Revisoren; Joses Walter, Lokomotivführer, Albert £>L brich, Lokomotivführer, A. Zemanek, Schlosser. Johann Blacheta, Heizer, Ausschussmitglieder. Sämtliche Zuschriften sind an heit Obmann R. Londzin, in Kassenangelegenheiten an den Kassier Ferdinand Wuzniak zu richten. Es diene den Genossen zur Kenntnis, daß die Ortsgruppen-Monats-v^rsammlungen jeden ersten Montag im Monat um 8 Uhr abends im Vereinslokal, Hotel Gebauer, stattfinden, wo gleichzeitig die Bücherausgabe aus der neu eingeführten Bibliothek gegen Vorweisung des Mitgliedsbuches erfolgt; wenn jedoch der Montag auf einen Feiertag fällt, so findet dieselbe am nächstfolgenden Tage um dieselbe Zeit statt. Die Monats-besprechungen der Sektion II werden wie bisher durch Pla katieruug beZanntgcgebeit und im Gasthaus Grauer äb-gehalten werden. Die Genossen werden ersucht, die Monats--Versammlungen zahlreich zu besuchen und sich an der Benützung der Bibliothek zu beteiligen. Die Ortsgruppe hat tut verflossenen Vereinsjahr einen Stand an 100 neu erworbenen Mitgliedern zu verzeichnen und erfreut sich auch in diesem Jahre, recht viele Mitglieder zu erwerben. Geuosse Arbeit! erstattete ein beifällig aufgenommenes Referat. Kufstein. Jene Mitglieder, welche Bücher, aus der Bibliothek entliehen und noch nicht zurückgestellt haben, werden freundlichst ersucht, dieselben bis längstens 15. Mai 1913 zurückzustellen, damit die Neueinteilung der Bibliothek recht zeitig beendet werden kann. Königinhvf. Sonntag den 27. April 1913 fand die ganzjährige Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Nach Erstattung der Berichte wurden folgende Funktionäre gewählt: Anton 2 o r nt, Obmann. Franz H a k, Stellvertreter: Joses P i $ a, Schriftführer; Richard Kudrnovskh. Kassier: Robert Math es, Joses Strihavka, Adalbert Rozinek, Franz Jos if io, Franz H a mpl, Josef Hak, Ausschuß-mitglieder; K. Kahl, Joses Dvorak, Revisoren. Subkassier für W e i ß - Tr e in e. s ch n a ist Genosse Franz Iosifka in Weiß-Tremeschna. Zartlcsborf. Am 27. April wurde hier eine Zahlstelle, gegründet. In die Leitung wurden folgende Genossen gewählt: Anton Mel da. Zahlstellenleiter, Jobanu Lcchner, Stell Vertreter; Franz Weinzinger, Kassier; Johann Jo dl, Schriftführer: Franz Stapelte r, Weitzel Laukoto, Kon irollere; Franz Kubata, Max K u b a t a, Michael Reindl. Subkassiere. Wörgl II. Bei der am 22. April abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Franz Lukas, Obmann, Johann Koidl und Michael Unter-guggettberger, Stellvertreter; Adolf Egg, Paul Kort in und Michael So starte, Schriftführer; Josef Raming er, Franz Neudck und Josef Heusler. Kassiere; Christian' K a I t s ch m i e d, Johann H o ch m u t h und Johann P r o s rii, Ausschussmitglieder; Thomas Notbdurjter und Johann Pasche r, Kontrollore. Zuschriften sind an Franz Lukas, Lokomotivführer in Wörgl, Rudolfstraße 1, zu adressieren. Matzleinsdorf. Bei der am 15. April l. I. ftattgefundenen Generalversammlung der Ortsgruppe wurden folgende Ge noffen in de» Ausschuß gewählt: Johann Pollermonn, Obmann, Jobann Kulme-, Stellvertreter; Josef Wagner, Kassier, Anton k i s ch f a, Stellvertreter: Franz P o l, o n i g, Schriftführer, Eduard W ix, Stellvertreter; Joses Ohm h aui cr, Anton Schm i d, Gustav_ Ge rstmeie r, Kontrollore. Erweiterter Ausschuß: Joses Hinterdorf er, .Heinrich Maurer, Ignaz B rungre ß, August Labinge r, Joses Ianschokowitsch, Jakob Fasching, Josef G o le g r anz, Stefan Biribauer, Ferdinand Iech, Johann Silhanek, Peter Tr eitle,. Florian R a s ch k e, Lorenz Kotzian, Ebrill E c r toi u I o, ^rauz Bez a, Franz Stöger. Subkassiere: August Labingcr, Heinrich Maurer, Josef Golegranz, Josef Hinterdorfe r. Joses Ohnhäuser, Johann Kovar, Jakob Fasching. Steritsch; für die Hollerpositur Süß. für die Sektion Biribauer. für Meidling Iech. Alle Zuschriften in Vor-ctit8angeicgenheite.it sind zu richten ait Johann ^P oller« nt a n n, Wien XII, Breilenfurterstraße 25, lII/3o. Nieder.Lindewiese. In der am 1. Mai obgehgtienen Generalversammlung. welche sehr gut besucht war, wurde mit kleinen Veränderungen der alte Ausschuß wiedergewahlt: Josef 5? rank e, Wetchcnwächtcr, Nicdcr-Lindctoiefc, Obmann, Johann Zink. Stellvertreter; Karl Wittich. Kassier, Johann Ludwig, Stellvertreter; Eduard Schön, Schnsi-führet, Julius Pack, Stellvertreter; Johann Göttlicher, Stepban St ähr, Bibliothekare; Johann Franke. Josef Langer, Kontrollore; Franz Hei ui ich, Josef Link e. Johann Neuaebauer. AuSschußmüglieder. Das anschließend abgehaltene Kränzchen hatte einen schönen, befriedigenden Verlaus. :rstraße — . . . . , . Leopold Schwarzen ecke r. Kontrollore; Johann If er, Franz Iser. Houdl sen., Johann Wippel, Josef Rößler, Johann Scholl er. Michael Neubauer, „ranz Krames, Johann Hosenbradl, Matthias Appelt. Alois Stindl, Johann Kern, Dominik Polster, Johann Wacho. Joses Nowaöek, Kaspar HusSawa, Josef 2 u k a c i f, Leopold Soul, Franz Supper, Johann I a-n e r f ch i tz, K r i c g l e r, Bauer, Roller. W e, ß e r, Spielvoal Paul Kainz, N o w h, Georg P au ke rr, AnSschutzrnnglieder Dzieditz. (K. k. Nord bahn.) Bei der am 7. April l. I. abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den OrtSgruppenauSschuß gewählt: Rudolf Londzin, Stationsmeister. Obmann. Ferdinand P rosse r, Lokomotivführer, und Erst Rosner, Magazinsmeister, Stellvertreter; Ferdinand W o z n i a k, Wagenauffeher, Kassier, Anton Wahn, Kondukteur. Stellvertreter; Fr. Kober, AuShilsSsta-tionSmeister, Schriftführer, I. Schubert, Kondukteur, Stell-vertretet; BoleSlav Urbanöhk, Oberkondukteur, und Johann Po kor ny, Lokomotivführer, Revisoren; Ladislaus BilSki, Magazinsauffeher, Bibliothekar; Anton Golla, Platzmeister, und Franz Blanka. Verschieber. Ausschußmitglieder. In den Ausschuß der Sektion II wurden folgende Genossen gewählt: Ferdinand Prasser, Lokomotivführer. Obmanp, Otto Feinster Bolineiikaffeegeschinack appetitlich - würzig - anregend » ' V 1/ Kitzbühel. Samstag den 12. April hielt die Zahlstelle des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines in Kitzbühel ihre diesjährige Generalversammlung ab. Die Berichte wurden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Genosse Fingcrl brachte ein sehr gediegenes Referat: „Die nationale Sozialdemokratie." Neu gewählt wurden: Johann Unterrainer, Zahlstellenleiter; Josef Schäfbänker und Ferdinand P irchn er, Schriftführer; Anton Jäh rer und Leopold HaslSberger, Kassiere; Josef K o h l b a ch e r, Bibliothekar; Josef Deutsch mann und Johann Hasls-berget, Revisoren. Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Johann Unterrainer, Bahnzimmermann, Kitzbühel, in Geldangelegenheiten an Anton I ö h r e r, Griesgasse, Kitzbühel, zu richten. Die Monatsversammlungen finden alle 0. oes MonatS um 8 Uhr abends im Arbeiterheim statt, falls der 9. auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, so tags vorher. Strahhof. Am 20. April l. I. hielt die hiesige Zahlstelle ihre diesjährige gut besuchte Generalversammlung ab, bei welcher folgende Genossen in den Ausschuh gewählt wurden: Franz Rose, Obmann und Kassier, Wenzel B a i e r, Stellvertreter; Reich, Ernegger, Plutzar, Ludwa, Oberndorfer und Wardein, Ausschuhmitglieder. Anschließend an die Wahl referierte Genosse Galle über die geplante Verschlechterung der bestehenden Diensteinteilung und —i.i. —=i r.—— «■’ cnen Ausführungen reichlichsten Bei- der Versammlung wurde eine Ausschuh-................lasse ' ' ' erntete mit seinen gediegenen Ausführungen reichlichsten Sei-s eine Ar ufc Versammlung abzuhalten. Zeit und Datum werden von fall. Am Schlüsse sitzung einberufcn, bei welcher beschlossen wurde, jeden Monat eine s _ * Fall zu Fall im „Eisenbahner" verlautbart und werden die Genossen ersucht, sich zahlreich an denselben zu beteiligen und gleichzeitig auch ihre Frauen mitzubringen, damit auch diese über Zweck und Ziel einer guten und kräftigen Organisation informiert sind. Gleichzeitig wird mitgeteilt, dah am 2. und 16. eines jeden Monats die Bibliotheksausgabe von 7 bis 8 Uhr abends stattfindet. Budweis. Es diene den geehrten Mitgliedern zur Kenntnis, dah die Ortsgruppe die Bereinslokalitäten in die Pro-tiwiner Bierhalle (Sarajevo) verlegt hat. Die Ortsgruppe veranstaltet am 18. Mai d. I. die Feier des 16jährigen Bestehens der Ortsgruppe. Programm: Am Vorabend den 17., Theatervorstellung. Am 18. Mai um 9 Uhr vormittags: Empfang der Gäste. 3410 Uhr: Oeffentliche Volksversammlung über die Bedeutung der Gewerkschaftsorganisation und das Bestehen der Ortsgruppe. Mittags: Gemeinschaftliches Mittagmahl. Um 3 Uhr: Volkskonzert, Preiskegelschieben, Tombola und manches andere. Bei ungünstiger Witterung findet die Festlichkeit in den Lokalitäten statt. Eintritt im Vorverkauf 30 £>., an der Kassa 40 H. Diejenigen Gäste, welche zu übernachten gedenken, wollen sich bei Genossen Franz JoSt, Dürnfellern 10 0, längstens bis 16. Mai anmelden. ES ist in Privatwohnungen für Nachtlager gesorgt. Das gemeinschaftliche Mittagessen kostet Kr. 1'40. Anmeldi zu richten an Genossen Josef I i n d r a, Schill Nr. 2 6 6, Budweis, bis längstens 15. Mai. Verschiedenes. Minister als Journalisten. Es ist kein Novum, daß ein Minister zur Feder greift, um nicht bloh Aktenstücke zu unter-schreiben, dah er Artikel schreibt und persönlich die öffentliche Meinung bearbeitet. Auch nicht, dah er das gut verdeckt tut und dann ein anderer dafür bluten muh. In Berlin muh der Chefredakteur der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" dafür bühen, daß der verstorbene Kiderlen-Waechter in einem höchsteigenen Artikel zu temperamentvoll war. Der Singe-griffene klagte und das Gericht vrurteilte; denn auch Minister haben ihre Ausdrücke zu wägen und Chefredakteure haben die Arbeiten ihrer Mitarbeiter zu überprüfen, selbst wenn einer von ihnen auf einem Minis' " .......... .......... ein entflammierter Gegner der P war, hat fleißig politische Artikel _______ anonym; auch seine Artikel hatten, wie seine Reden, einen schmetternden Ton, die Hiebe krachten nieder, er war auch der „eiserne Journalist". Aber der damalige Chefredakteur der „Allgemeinen". Pinter, war klüger als der jetzige; ihn schreckte die Autorität des grohen Mannes nicht, er wies so manchen Beitrag zurück, ersuchte, den Ton zu mildern und meinte höflich, er habe keine Lust, für den Kanzler zu „sitzen". Und der Eisenkopf Bismarcks fügte sich, anerkannte ingrimmig die BcrufSautorität seines Untergebenen. Die publizistische Schriftstellerei der Staatsmänner ist eine alte Sache, sie kam in der Zeit der Freiheitskriege auf. wo Stein und Hardenberg mit der Feder Preußen neu aufrichteten, wo Metternich seinem Leibjournalisten Gentz diktierte, und ist heute, namentlich in England und Frankreich, ein unentbehrliches Handwerks-gerät beim Regieren. „Herolde gibt es nicht mehr, aber Leitartikel, die viel lauter schreien können. Die unheimliche All-gegenwart des gedruckten Wortes verleiht jeder Regierung ein früher ungeahntes Kraftmah. So ein schreibender Minister bleibt ewig anonym, aber man horcht in eingeweihten Kreisen solchem AnanymuS schärfer denn dem gefeiertsten Kollegen, SntiM frtiMrt (TDauI - 1 f je. i __ 1/ .. i - v. l . . .pp. denn feine Worte wiegen schwer, ihr verborgener oder offener Sinn kann oft Krieg oder Frieden, Hausse oder Baisse bedeuten. ES wird noch dazu kommen, dah jeder Minister einen journalistischen Kurs wird durchmachen müssen. Literatur. .Hannelen. Ein Buch der Slrmut und Arbeit von Johanna W o l f f. Literarische Anstalt Rütten u. Loening, Frankfurt am Main. Geheftet Mt. 8 80. Die Lebensgeschichte einer armen Dorfwaise. Man möchte meinen, dah dieser Vorwurf schon abgebraucht sei und dah man wenig Neues oder Interessantes rn einem solchen Buch finden wird; man ist aber gleich nach den ersten Seiten gef eff eit: bat Werk ist in seiner Ungekünsteltheit und Herzlichkeit etwas ganz besonderes. Hanneken ist durchaus kein außergewöhnlich begabtes Kind und keine Schönheit, und ihr Leben beginnt in der Weise, wie das Leben eines armen verlassenen Kinde» auf dem Dorfe fein muß, denn die Dorfleute haben keine sentimentalen Gefühlsanwandlungen und sind durch den täglichen Brotkampf materialistisch und nüchtern. Diese hart erscheinenden Dörfler mit ihren biederen Seelen sind fchpn vortrefflich gezeichnet; dann aber taucht mitten unter ihnen die Lehrerin auf und das ist ein prächtiges Wesen, die dem ver. wahrlosten Kind die ersten Schritte weist zu dem Weg, den es dann fest und andauernd zum tatkräftigen, hilfreichen Menschentum geht. Sie findet natürlich diesen Weg und auch sich selbst nicht sogleich und oft schwankt sie und oft wieder hat sie sich hart durchzukämpfen; sie erlebt tiefes Leid und die Episode mit dem Krüppelchen im Kinderasyl ist ergreifend. Ihre gesunde Natur aber ringt alle Lasten nieder, sie erkennt endlich ihren echten Beruf als Krankenschwester und es geht ihr wie allen Suchenden: sobald sie erkannt hat, dah sie einen Platz voll auSfüllt, dah sie einen Zweck, einen Lebensinhalt besitzt, ist sie befriedigt und glücklich. Und inmitten der enU fagungsvousten Menschenliebe, nachdem sie zur Zeit der Cholera mit dem Tod um seine Opfer gekämpft hat und auf das eigene, vielleicht trügerische Glück schon zu verzichten dachte, findet sie den rechten Lebenskameraden, den Mann, der zwar an Jahren jünger ist, aber der sie achtet und der ihr Schutz bietet in seiner ernsten Männlichkeit. Ein Leben der Arbeit, das heißt ein Leben voll Segen; das harte Streben nach Tüchtigkeit, das ist höchstes, idealstes Menschentum und es muh zu dem stillen Glück der inneren Befreiung führen. Das Buch von „Hanneken" ist ein Erbauungsbuch, es könnte vielen im Dämmerdasein der Unbefriedigtheit lebenden Frauen ein Wegweiser sein. Nemo. Versammlungsanzeigen. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt; Teschrn. Am 12. Mai im städtischen RathauSsaal öffentliche Eisenbahnerversammlung. Bruck a. d. Mur. Den 18. Mai, nachmittags 3 Uhr in Koppelhubers Gasthaus Versammlung der Oberbauarbeiter. Krems a. d. Donau. Am 17. Mai um M8 Uhr abend» im „Goldenen Kreuz" (Hubers Gartensalon). Grein a. d. Donau. Am 18. Mai um 4 Uhr nachmittags in Herrn EichbergerS Gasthof in Grein. Emmersdorf. Am 18. Mai um 10 Uhr vormittags in Pichlers Gasthof in EmmerSdorf. GaiSbach-Wartberg. Am 18. Mal um M3 Uhr nachmittags in BergleitnerS Gasthaus Generalversammlung. Stillfried. Slm 18. Mai um K8 Uhr nachmittags in Schwab? Gasthaus in Angern Generalversammlung. Böhmisch-Kamnitz. Am 22. Mai um X8 Uhr nachmittag» Konstituierung der Ortsgruppe. Budweis. Am 18. Mai Festfeier der Ortsgruppe. Auswels des Vereines „Menbahuerheim". An Spenden für das „Eisenbahnerheim" sind bei un» aus folgenden Orten in der Zeit vom 20. April bis 10. Mai l. I. eingelaufen: Rudolfsheim (Sarfteiner) Ke. 20-—, Ferdinand Heller IX Kr. 20 —, Marchegg Kr. 20'—. Sprechsaal. An sämtliche geehrte Ortsgruppenfunktionäre! Die geehrten Funktionäre werden ersucht, alle Korrespondenzen mit der Zentrale, mit anderen Ortsgruppen und mit einzelnen Funktionären anderer Ortsgruppen nicht nur mit ihren; vollen Vor- und Zunamen zu zeichnen, sondern auch st e t s die g e-naue Wohnllngsadresse beizufügen. Dieser Vorgang empfiehlt sich mit Rücksicht auf eine rasche Erledigung der Korrespondenzen, weshalb die geehrten Funktionäre gebeten werden, sich an die vorstehende Weisung halten zu wollen. Die ZentraNeitung. HinterbliebenenunterstühungsfondS. Bom 9. April bis 8. Mai 1913 wurden für folgende Sterbefälle Unterstützungen auSgezahlt: 72. Anton Tafotti in Graz II. 76. Josef Peter in Mistel. 87. Thomas Jocham in Knittelfeld. 88. Magdalena Fercher in Leoben. 89. Franz Hofsemann in Neulengbach. 90. Alfred Ribal in Weißkirchlitz. 91. Juliana Neukanmp in Waidhofen. 92. Elisabeth Egger in Innsbruck I. 93. Johanna Sandner in Bäringen. 94. Josef Perner in Graz I. 95. Anna FuchS in Neudek. 96. Marie Marfchalek in Hullein. 97. Marie Hulka in Wien XI. 98. Marie Unger in Fallenau a. d. Eger. 99. Anton Zima in Mistel. 100. Ignaz Sledz in Rzeszow. 101. Aloisia Putz in Linz. 102. Katharina Baminger in St. Pölten. 103. Marie Wurzwallner in Wetz. 104. Franz Jellinek in Wien XIX, 105. Marie Drfchka in Lundenburg. 106. Anna Graf in Kufstein. 107. Johann Berger in Innsbruck I. Bei Einsendung der Ansuchen um Flüssigmachung der Hinterbliebenenunterstützung ist stets gleichzeitig 1. das Mit- gliedsbuch, 2. der Totenschein und 3. die Bestätigung über da» gemeinsame Zusammenleben beizuschliesten. Beim Ableben der Frau (Haushälterin) ist der Bezugschein nicht au», z u f ü l l e n. ____________ im Aspangbahn. Am Freitag den 16. Mai findet um M8 Uhr abend» .... Saale de» Herrn Johann Auch», III, Rennweg 71, eine Versammlung der Mitglieder der Betriebskrankenkasse der Eisenbahn Wien-Aspang statt. Me dienstfreien Mitglieder werden ersucht, bestimmt und pünktlich zu erscheinen. Die unter der Mitgliedschaft zirkulierenden Beschwerden sollen womöglich niedergeschrieben und den Ausschuhmitgliedern in der Versammlung überreicht werden. Offene Anfragen. An die k. k. Staatsbahndirektion Olmiitz. DaS definitive Personal von Jägerndorf und Umgebung erlaubt sich bei der k. k. Staatsbahndirektion Olmütz höflichst anzufragen, weshalb diesmal mit der Herausgabe der Qualifikationen so lange gezögert wird. Er dürfte wohl auch einer k. k. Staatsbahndirektion bekannt sein, dah beunruhigende Gerüchte über verschlechterte Beschreibungen unter dem Personal verbreitet werden. Durch das unerklärliche Zögern wird beim Personal das Mißtrauen nur gesteigert. Aus diesem Grunde ist es im Interesse der Staatsbahndirektion sowie des Personals ein Gebot der Notwendigkeit, die sofortige Herausgabe der Qualifikationen zu veranlassen. .. An die k. k. StaaksLahndlrektton ES wird an eine löbliche k. f. Staatsbahndirektion die höfliche Anfrage gestellt, warum bei der jetzt in Komotau statt-gefundenen Lohnaufbesserung nur die Arbeiter berücksichtigt wurden, welche als Zugsbegleiter und Verschieber in Verwendung stehen, während die Station»» und MagazinSarbeiter gänzlich übergangen wurden. .n > i Mitteilungen der Zentrale. BerwaltungSkomitresitzung am 8. Mai 1918. — An Unterstützungen werden bewilligt: Hinterbliebenenunterstützung 89 Fälle, 2800 Kr.; Verein 155 Fälle, 3440 Kr.; 26 Fälle abgewiesen. — Rechtsschutz 86 Fälle bewilligt, 4 Fälle abgewiesen. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes. Briefkasten der Redaktton. F. Tsch. Sie haben keine zehn Jahre Differenz und daher nur einen Anspruch auf einen Härtenausgleich, den Sie am 1. Jänner 1912 mit der Vorrückung in die 1100 Kr. schon konsumiert haben. In die 1200 Kr. rücken Sie am 1. Jänner 1916 vor (264/913). — P. H. S. In die 1600 Kr. rückt er am 1. Juli 1915 vor (265/913). Für den Inhalt der In- ! eerate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-0 o «ntwortung. e 1 iiera Für den Inhalt dar laierate übernimmt die Redaktion and Administration keine wie Immer geartete Ver-0 0 antwortung. * * 7*«? c . . zollfrei öeide ins Haus! VeMannei^l^SlsteMinBere^rUhjänr^u Neuheiten für Kleider und Blusen: Crepe de Chine. Bollenne, Volle, Foulard, Mce.sllee, Moueeellne, HO cm breit, von Kr. l.SO an per Meter, in schwan, weise, einfarbig und bunt, sowie gestickte Blusen und Roben in Batist, Wolle, Letnon und Seide, i Wir verkaufen nur garantiert solide Seidenstoffe direkt au Private Iranko und schon ver- , —IS J -put ln die Wohnung.) Doppeltes Briefporto.) j ■Schweizer & Co., Luzern0 28w) ® Seidenstoff-Export — Ktinigl. Hoflief. 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Indem ich Ihnen durch diese Zeilen meine Dankbarkeit über diesen grossartigen Erfolg zu erkennen gebe, werde ich in jeder Beziehung durchaus Ihren berühmten Zero Balsam allen Kahlköpfigen und Bartlosen empfehlen. Mit meinem verbindlichsten Dank verbleibe ich Ihnen in Hochachtung ergeben. ./. v. Ostrowski, Thalmayergusse 09, Wien. üerv Jcsej SiOiavy schreibt: „Sehr geehrte Firma! Indem mein Freund durch Ihren Balsam binnen drei Wochen einen schönen Bartwuchs erhalten hat, so bitte ich Sie, mir ein Paket Zero a 10 Mark per Nachnahme zu senden. Hochachtungsvoll Josef hilhavy, Erisebetfalm, Ingstn.“ Zero Brns. Kopenhagen, Für das mir gesandte Paket Zero danke ich herzlichst. Ich gebrauche nun Ihr Ilaarmittel seit zwölf Tagen, und zwar mit einem guten Erfolg; mein Haar fällt nicht mehr aus, sondern scheint eher schwerer und dicker zu werden, es ist auch nicht so wenig gewachsen, seitdem ich Ihren Ilaarbalsam zu gebrauchen anfing. Auch mein Bartwuchs wird ohne Zweifel viel kräftiger als vormals werden. Ich habe eine Menge Ilaarmittel versucht, jedoch ohne Erfolg und danke Ihnen daher von ganzem Herzen für Ihr glänzendes Haarmittel ; ich werde es für die Folge stets allen empfehlen, die Gebrauch dafür haben können. Mit bestem Dank verbleibe ich Ihr 0. r. M., Koj enhugen. Ein Paket Zero kostet 10 Kronen und wird gegen Vorausbezahlung oder Nachnahme über die ganze Welt versandt, wenn man an das grössto Spezialgeschäft schreibt. Zero Haus, Kopenhagen B. 305, Dänemark. (Briefe sind mit 25 Heller, Postkarten mit 15 Heller zu frankieren.) inventumerkauf t Beste Gelegenheit für Brautpaare u. Möbelkäufer. MÖBEL Fünfhauser Möbelniederlage M. Eisenhammer Q Wien XV, Mariahilferstrasse «M'L, (neben der Löwendrogerie). Soliticrte flimmeteinricSituuflen bon 140 Kr. oufroSrtS; KücheueinriA.iuugen von 40 Rr. _ouftoörtS;_mobtrue ftüdjrn. weiß. 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P., sagen wir allen Herren Kollegen, Freunden nnd Bekannten unseren tiefgefühlten Dank. Insbesondere danken wir der Ortsgruppenleitung Weisskirchlitz und allen Genossen, ferner derSterbennterst ützunc Oberlentensdorf sowie der Zentralleitung Wien fiir die prompte Auszahlung der Hintcrbhebenenunter-stiitzung. Die trauernden Hinterbliebenen: Karollne Ribal samt Kindern. Danksagung. Ansserstande gesetzt, allen Freunden und Berufskollegen i verstorbenen Gatten Josef Kampichler meines für die Anteilnahme an dem Leichenbegängnis sowie für die vielen und schönen Kranzspenden persönlich danken zu’können, drücke ich hieiuit in meinem sowie im Namen der Verwandten den tiefstgefühlten Dank aus. Mürzzuschlag-Gloggnitz, im April 1918. Marie Ktmplohler, Witwe. • Helm Beck & Söhne • g| k. u. k. 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