an die vereinten Savanter Düöeefanien ja Marburg. Abende meines Lebens verieß ich mit meinem getreuen Domkapitel ^itn fC^i^neS ffi^cht^bareg Sand, das mau mit vollem Reecke ein pai-o^bies .Kärntenf nennt. Wir toerfteßen die Slfche unferer Vater und viei^e teebende H^erjen unfereu gaft= icchen Kinder, und find nun ju Euch, V^er^e^i^it^i^fte^, gefoiumen, eine neue Herberge ju fachen — ju finden in Eurer Miitte nach leendet^i ein friede iichef Grab. Waf hat unf bewogen ein fo fleunbX^(íief Sand ju Der Witte ©ottef und die Siebe ju Euch. W>af hoffen wir bei Euch ju finden? Eure Siele. Halen wir wahrhaft lebende Hperjen gefunden, wie ef die großen Opfer leweifen, die 3hr, Verehreefte, jn unfernn Empfange dargebracht, fo haben wir Hef, waf ein BMfthof von feinen 2)iöeefanen, ein Oerhirt von feener Herde, ein Vater von feinen geü^ebten Kindern fann. „W° wahre Siebe herrf'cht, da fthaaft fie große ©mge, anfonft ift fie feine Siebe" S. ©regor. Erfüllet find nun Enre langjährigen Wüniffthe. Waf Eure Väter durch ^jahrhunderte verlangt und nicht erlangt haben, daf, Verehreefte, habet nun Ihhr erhalten. ©er bifchoflcche Stuh von Savant ift nun in Eurer Milte aufgerichtet, von diefev eri;abTnen S5teiie wird künftighin die Stimme Euref Dierhirten über die fr«...'!"*::* Rxuenhüget und fruchtbaren Ebenen llnterfteiermarff crfCCiaOíclr, von diefem nun deppeit ehrwürdigen Drte werben f^jru^£htn die Bff^af erwartet Ihr von unf? Waf erwarten Wir von Euch? Waf erwartet Gott von unf Alien? I. WaS ertoartet Ihr Von Eurem BStfifcofe und ^dnen ei;r würbigiu Gehilfen im fchWeren btfdhöjfii^chen Amte? — Die WÜifC^e der Mieufihiu find fo verfchieden und groß, daß fie eine ganje Weit unter der Sonne nicht befriediget; wie follte ef einem armen Meenfdhen gelingen, wenn er auch BHfchof ift, allen Erwartungen ju genügen! Daf ift gewiß, und wird auch an unf mehr oder weniger irfüílit werden: daß der Meenfdh in feinen Erwartungen immer glücklicher ift, aif im £3eftije. Um unf gegenfdtig nicht ju t^^ufchen, haltte ich ef für meine ob«^l;•^1irí:tth^i Pficcht, E^utch in meinem erften ©ruße ju fageu, waf Ihr von unf ju erwarten habet. Nicht ©oid noch Süßer haben wir, atlein waf wir haben, werden wir mit Euch thei^n im Namen Deeffen, der unf gef endet. Wir wollen Euch fern: 1. Bothen def Fliebena, nicht jenef faulten Frliebeua, den unf die Weit gibt, fondern jenef himmIiiCcheu F•iiebena, den unf un^fer H-ii und Heiand vom Himmei gebracht, ju dem die Engel bei der Krippe J^i^fu den M^^n^'^chen ©üM gewünfcht im fd;i^nften Wiiegenliibe: Ehre fei ©ott in den Höh-n und biu ^^i^er^fthen auf Erbin, die ^^^nef guten WiUeuf find; denn böfe Meenfchen haben feinen Fi¡iebiu. Jyiniu Fl'iebeu wollten wir Euch virfüuben, den unf Jeefuf hintirtieß, aif er von diefer Erbi ju feinem Vater einging und fprach: „Meinen hint^eria^j^e ich Euüihcrn gleicheen; denn während die Mernfachen fciafen, fommt der Feind und freut Unkraut unter den Wetzen. einer Pofauue woikn wir unfere (Stimme ergeben, wenn die Gefahr dem wahren Siee (einfrieden droht; verkündigen woikn wir fonder jeder Micnfdheufurdit die S^l^t^d^en def fei ef angenehm oder nicht. „Niemand verarge unf die Erfütiung tiefer frf;weren PfUcht, muß ich mit dem großen Bifchöfe Chrfoftomuf im Vorauf fagen; denn Niemand wird eiuft für unf vor Gerichte fftehen, und für unf 3ied;enftf)aft geben. Wehe mir, wenn ich fcweige." 2. Auffpiudir der Gehiimnfffe Gottef woften wir Euch fein, nach den Worten def Weíöaí>ofteíS pautuf: Jedermann achte unf für D ieuir Chrifti und für Auffpendir der Geheimnfffe Gottef. Hier wird nun von Auffpenderu gefordert, daß jeder treu befunden werde." Waf find dicß für Geheimnfffe Gottef? Ef ift die Gnade und die befefigenbe Liebe uuferef Herrn und Er-öfferf ^J^e^fu ©hriffi, der fo befeiigend zu unf ffpridht: „ich bin der Wenuftotf, ihr feid meine Reben; chuf mitet; o füßcr T^^o^ft der Religion, die unf den bittern Kelch; def Stcerbenf fo leblt^ih vcrfüffec! Bon der Wiegele bif jum Grabe Wollten Wir Euch die G^ t^rtg^e^h;ei^nniäfe Giottcf fpenden; ja: 3. Eure f fic; hbaren Sthuijengei Wih^chel Wir ju fem. Wie ein jeder McenfutZgeíft. Auch die DÜccefc Lavant hat ihren S^hujeug^l, deffen fidhtbaier Stcelivertrctcr nach der geheimen Offenbarung der BKfchof femcr D>iiceefc ift. Und von diefem fteT^ht ef gcftdl,icllen: „Stehe, i(h fcnde meinen Engel, der vor dir hergehen, und ditpf^l^1vficd;e hat der Herr ju srimem erhabenen Dome erhoben; und die sdjöne Ausstattung desselben, die n-edi^ihe bi^sdhö'fiCche Wohnung ist das Werk Eurer Liebe. Viteies ist hier geschehen ju Gottes ¡größerer Ehre, aber auch Su Eurem bleibendem Lobe. 3!deem ich Eu^ch bei der BeefiZnahute dieser kostbaren Opfer meinen tiefgefühlten Dank öffentlich und nach vcci"^«^ anSzuSprcd;ctt mid; gedrungen fühlte, setze ich zugleich meine Bütte hinju: t^heu^ersl^e Dtoesaueu! vevi^nfset auch ferner Euren BMfdjof mit Eurer UutcrftiiZung aicht; denn sehet, wie VKeies i[t noch ünumgänglcd; uothWcubig jur würdigen Ausstattung dieser neuem bischöflichem Stadt! — „ich suche nicht das Euere, kann ich mit dem heil. Paulus sagen: ich suche uur Euch;" und habe ich Euer gerj gewonnen, so wird mir Attes Uebrige hinjugegeben werden. Es handelt sich um eine Ehreit-Saade: die neu orgauistrte Diöeefe mit attem geistlichem Anstatten auszustatten, beven sie in unfet•eu Tagen bedarf — die bi^fdhöfiiche R^cftbcnJStabt so ausjuSchmüdem, wie es ihre neue Würde fordert. 3h suche nicht das Euere, denn alie diese Opfer Eurer Liebe sind nicht mein, ich nehme solche nicht mit; sie bleiben Euch und unsent Niachfommem. Nur Eines ist, was ich einst in eim besseres Jenseits mitjunehmeu witsche: Eure unst^^rbi^chen Seeetem, um mich mit dem großen Paulus aufv^chti^g rühmen ju körnten: „3hr icib meine Freude, meine Krone, ©eíiebtefte! Uff. Was erwartet Gott von uns? Eine g'tanbcmSStarde, ftebethätige Dtöeefamgcmetubc, am d;riStfcihcu Tugenden und gutem Werken reich, rein von jenem verderb'icchen Saanereeige der modernem RteUgomssceheue und Gottoofigkeit, die das Miarf des Giutfes emgete Famiiem, so wie der ganjen MCeuCd;cugefcíifdhaft jerstört. 3a Veerehreeste! ein antichristiccher Z^eit£^ei^st hat sich der Heer"^)) vieler 5Mecufd;eit dm^ch eiue fehlerhafte Evzíchung, duvch sc^iechte Lektüre und verbcrbIcäufer fteigt, ^i^j^far* in imfere Ki^r^t^e^i^ft^^i^t^cn einbringt und 3er-ftonun^g ie^it, tiefem gemeinfamen fcidc Wolien wir Ahe Wie ein Mauu mit einem lebendigen Glauben, mit uuerftf;iittevli(i;en Vertrauen und mit einer Liebe entgegen treten, die sAtiteg erträgt, AHef überWindet und ftärfer ift atf der Tod. Niiit auf Sand einer modernen ^S^ntf^iiaa^tung Wolfen Wir unfer Güi^d bauen, nidit in eine fetbftgefdiaffene Religion Wollten Wir unf^r ^eit fe^en, fondern die von Giottef Soine feibft geoffenbarte, von MittOoneu befiegeite, durch 3aÍ1rtauieuDc in unferer hei. römi|di*tati;Diifcheu Küri^e treu beWairte Religion fei der nncridnitteríidic Feif, auf den Wir unfer bieibendef Giüf für ¿eit und Etangfeit bauen Wolieu. Deefeu dimmiifcím Bait mit der einen Hand zu füiren, mit der anderen Hand aber gegen unfern gemernfamen Femd zu kämpfen, mit Eutfi zu fiegeu, und endlid; fiegrei^ii in Eurer Mütte zu fterben, darum V^er^eirefte! komme iri zu Eudi, um einft mit dem Welaapoftei fageu zu fönuen: „C^i^rf'i^uf ift mein Leben, und daf Steerben mein Gewinn." W$adiet auf demnaci lii^v d;l•tftíii^)eu Fam iikn = Vater, die der Herr zu H^aufiaH^ern feinef Erbef, zu Büfciöfen Eurer Famifteu, Wie midi zum BüCiiof^e def ganzen Lavanter K■irldipi:eugel[i aufgefft^eit iat; unJ^erff't^i^zet Erneu Biffciof im finveren Kampfe gegen die Glaubend und S^itCrl[ioftgícit eiuer veriaugnißvoiteu ¿eit. — Eudi, Hir d^iriftii^cien Ftmiíiilr=Mütter grüße, bitte uud befcTiWÖre idi, unterftüzet Euren Biffciof mit Euren mütteriidien Leireu, Bittten und Tiirimen bei Euren tieureu Angeiörigen. Der Mutter ift daf Tiieeuerfte def Meeufdien anvertraut: die Bildung und Veredlung def Herzeuf. Alt^ef vermag eine teebeude Mutter im V^er^ei^^e mit Gott. — V^^^afet Euren BHfdiof nidit, li dirtftl'icícn Leirer uud Erzicier, denn uuf iat der íltmmíiCd;e Haufvater in feenen edelften Weinberg berufen, die zarten RebzWäge der -Jungend nidit nur zu leireu, fondern auci zur enit niriftltdien T^cuD zu erzieien. Der Sugend geiört die Zukunft; die -äugend aber ift unfeier Bildung anvertraut. Weeíd;c Widrige folgen-reidie Aufgabe, Weidi' große VerantWortuug ruiet auf uuf! ©emeinfam ift unfer Beruf, gegenfeetig foli uu^fere Unterftiitzung fein. Stellten Wir auci unter T^riinen auiiaen, verzagen Wir uicit; denn mit Jubet Werden Wir einft uu^fere Garben ieimtragen. „Die zur Gerecitigfeit viele nntcrWeifen, Werden glänzen Wie die Steerue in Etoigfett." Ein H^erz und eine Seeete follen di^e beiden T^i;eiie unferef neu vereiuteu Kiirdjfprengelö fein, einem foffbaien W^ei^^l^garl^en aiui^c^i, den der Herr gefeigret - 8 - hat. Die Lavanter Siioeefe foil mit der Gnade Gottef einer fruchtbaren Rebe gleichen, die an den Wanden der iathol^i^chen Kirche prangt; ihre Söhne mit den h^^rr)cd;ftcn Gaben ausgcftaittet gleich jungen ©eibäumen um den 2)ifch des Hern ftei;cn. DÜefe meinte Hoffnung liegt tief in meinem B3nfen und war der Leitftern, der mich in Eure Mitte geführt. itnfere Aufgabe ift groß, theuerfte DMoefanen, wir fangen erft an, Wo unf unfere NNachbara fdwn Weit vorgekommen find. Der Herr aber, der daf gut^e Werf unter unf begonnen, Wird ef auch gfücfiich vollenden. Diee Lavanter Diioeefe hat eine mächti^g^e