1907 (Ieöruar). ^ \ Ci t t Q (4. Jahr.) Aotge38. für jUmilungsuimmcbt Herausgeber: prof. Rudolf E. Pctrz, k. k. Bezirksfchuliufpektor in Laibach. Rezugsgcbühr 4 K jährlich. Einzelnummer 20 h. Geschäftliches an die „Verwaltung der Blätter für Abteilungsunterricht in kaibach". Inhalt: 1.) Unsere Standcsehre. — 2.) Der Unterricht In der Natur als Mittel für grundlegende Anschauung. — 3.) Des Lehrerö Takt und Schilfs in der Gesellschaft. — 4.) Die zehn Gebote des Landlehrers. — S.) Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürger schullchrerprüfung. — 6.) Die Wcchsclrcde. — 7.) Auch ein Etnklassigcr. — 8.) Eine kleine Betrachtung über die Suppcnanstalicn. 9.) Briefkasten. — 10.) Kleine Mitteilungen. — 11.) Bücher- und ZcttungSschau. — 12.) Bon Schule zu Schule. Es gibt eins, von dem man umsoweniger besitzt, je mehr man davon ander» raubt: die Ehre. Otto v. Leixner. Unsere Standesehre. In dem Schwanke „Telephongeheimnisse", der zurzeit das Wiener Publikum und zwar im „Raimundtheater" unterhält, spielt auch ein Volksschnllehrer, Leisegang Höflich (!) ist sein Name, eine bedeutende Rolle. Es hätte an sich nichts zur Sache, wenn ein junger Amts-brnder in die llnwahrscheinlichkeiten moderner Heiterkeitsstiicke verwickelt wäre, denn übermütig um Gotteswillen darf ja schließlich auch einmal der Lehrer sein, aber es ist empörend, wenn die Possenfabrikanten den Landlehrer, der bei den Kurgästen Privatunterricht erteilen soll, zum Hanswurst, zur lächerlichen Person gestalten, ihn die Hand eines blutjungen Leutnants untertänigst küssen lassen, ihn dein Zuschauer im schäbigen Salonrvck, in der zu kurzen Hose, mit dem eingedrückten Hute vorstellen, ihn gegen zwanzig Kronen Entgelt zum Liebes-vermittler machen, ihn niedriger stellen als den Hvteldiener, ihn zum Bettler stempeln, zum Idioten, zum Menschen, mit dem jeder seinen Spott treibt. Die Wiener Lehrer, 5000 an der Zahl, haben sich das gefallen lassen? Jedenfalls, denn sonst hätte das Stück wohl kaum so oft die Kassen füllen können. Wenn 5000 Menschen geschlossen gegen eine Theaterneuheit Stellung nehmen, so wird die anstößige Rolle zum mindesten gemildert. Aber sie sagten nichts, die guten Wiener, ging es doch nicht sie an, sondern nur den armen Landlehrer. — Das Beispiel zeigt, wo die Hanptursache für die traurige Erscheinung liegt, daß es mit unserer Stnndesehre noch immer nicht sonderlich gut steht. Die Lehrerschaft ist zu geduldig, die Lehrerschaft steht nicht als geschlossene Masse da, um sich in jedem Falle sofort als Ganzes zu regen, wenn auch nur ein Teil berührt wird. Das müßte mit uns so sein wie mit einem festgefügten Körper, der jedem Eindringen sofort seine ganze Molekularkraft entgegcnstellt. Jedes Molctiil fest in sich und festgeschlvssen an die übrigen Teilchen des Ganzen! Was nützt es, daß der A, der B und der C tüchtige, charaktervolle Lehrer sind, die ihre Standesehre niemals und nirgends antasten lassen, wenn daneben der D des Berufsstolzes bar ist, sich ooit jedem Schuster das Gläschen Wein zahlen läßt, mit den Dorfbnrscheil auf dem Dufnße steht und hinter dem Rücken der Kollegen Jntriguen spinnt. Das ist die schmerzhafteste Wunde Der harte Winter — der kranke Aurtsörudcr — das Lehrerheim im Süden! unseres Standes — der gegenseitige Verrat! Wenn diejenigen, die den Amtsgenvssen in den Augen der Laien herabsetzen, die ihm gegenüber Freundschaft heucheln, aber hinterrücks zum Streiche ausholen, immer erwägten, wie schimpflich ein solches Treiben an sich ist, wie verderblich es auf die Standesehre wirkt: sie würden scheu zurücksinken und sich schämen, an die elende Tat auch nur gedacht zu haben. — Es ist ja immer so: der Laie generalisiert gar schnell, der Einzelfall ist ihm Regel. Ist also der D ein Schuft, so gilt es dem ganzen Stande; ist der E ein Speichellecker, so ist es jeder der Genossen; ist der F ein Schmarotzer, so muß das bei der Allgemeinheit zutreffen; ist der G ein Verräter, so webt Verrat durch das Gefüge; ist der H ein Vielredner, so schwefelt die ganze Gesellschaft; ist der I ein Pumpgenie, so prägt man die Eigenschaft allen auf; ist der K ein armer Schlucker, so muß alles, was mit ihm in Verbindung ist, armselig sein usw., usw. Wir könnten das ganze Abc durchgehen und würden feststellen, daß all die bösen Eigenschaften, die Einzelnen unseres Standes anhaften, sofort beit ganzen Organismus treffen und mt seinem Marke zehren. Gehe darum jeder einmal im Geiste nach Delphi, erfasse er das „Erkenne dich selbst!" mit tiefster Seele und bessere er an sich! Aus seiner Haut wird freilich niemand über Nacht schlüpfen könne»; aber eines kann jeder tun: sich selbst prüfen und, wenn etwas schlecht ist, es wenigstens den Laien gegenüber verbergen, das Ganze in Schutz nehmen und jeden kleinsten Teil! Alan sollte es nur einmal versuchen, die Karrikatur eines Offiziers oder Priesters auf die Bühne zu zerren: Welch einen Sturm gäbe es da! Wenn aber der Lehrer in der Gestalt des Schulmeisters von anno dazumal zwischen den Sommergästen von heute in einem Dorfe nahe der Reichs-Hauptstadt als Hungerleider über die Bretter schleicht und vom Grafen bis zum Schulbuben herab belächelt wird, da rührt sich niemand. Der Fall gibt zu denken! Die persönliche Ehre ist ein kostbares Gut, die Staudesehre ein nicht minder wertvolles. Wer als Molekül nicht homogen ist mit dem Ganzen, den stoße das Ganze ab; sonst frißt sich das Gift in die Masse und verdirbt das ganze Gefüge! Wüßten doch die Berufsgenvssen, die Verrat üben und Falschheit, die nicht den Stolz des Amtes hüten, welch hohes Gut die persönliche Ehre ist und welch heller Lichterglanz von der Sonne der Standesehre in jedes Herz strahlt, so würden sie ihr Auge aufwärts wenden und sich aus dem Sumpfe retten, in dem jede edle Regung erstickt. Und der Staat? Wen wird er als Erzieher des Volkes höher cinschätzen: — den Schurken oder den Lehrer, von dem man sagt: „Er hält was auf sich und seinen Stand." —? Der Unterricht in der Natur als Mittel für grundlegende Anschauung. Von Richard Stissen, Schulleiter in Watschig (Kärnten). (Fortsetzung.) Wie erhielt nun der Unterricht in der Natur Bedeutung und Verwertung für alle Unterrichtsgegenstände? Zunächst wurde auseinandergesetzt, daß der heimatkundliche Unterricht nicht allein im Tafelzeichnen von Schulhaus und Schulort bestehe, sondern viel wichtigere Aufgaben zu lösen habe, seine beste Arbeit innerhalb des Weichbildes, des Schulortes und darüber hinaus, mindestens soweit das Auge reicht, leisten müsse. Die Kinder wurden ins Freie geführt, grundlegende Begriffe aus Vorstellungen der unverfälschten Natur abgeleitet und an dieser erst das kartographische Verständnis vermittelt. Aus den heimatkundlichen und geographischen Ausflügen wurden nach und nach solche für alle Realfächer und für den Gesamtunterricht. Zunächst liegt es im Wesen des Unterrichtes in der Natur, daß die Aufmerksamkeit von Lehrer und Schüler auch auf außergeographische Dinge hingeleitet wird. Die Abschätzung der Ausdehnung übersehbarer Flächen, die Größenbestimmung einer Wiese, ein Holzblock im Walde, das Erträgnis eines Ackers berührt das Rechnen und die Formenlehre. Stehen die Kinder draußen vor einem riesigen Baume mit rissiger Rinde, erblicken sie Raben, die über einen mit Rappen bespannten Wagen fliegen; bemessen sie die Anzahl der Fuder, die das Futter der Wiese bergen, gehen sie „auf dem“ Wege und nicht „am“ Wege, „am“ Damme und nicht „auf dem“ Damme usw., so sind das alles an Ort und Stelle erworbene sprachliche Erkenntnisse, die blitzartig einschlagen und unverlierbares Eigentum werden. Gelegenheit und Stimmung gemahnen an ein Lied, das zum Erklingen gebracht werden will; gar oft gibt es Anknüpfungen an behandelte Lesestücke, die aufsteigende Lerche, honigsuchende Insekten geleiten in die Naturgeschichte, ein Marterl am Wege in Religion und Geschichte, der Schall und Wiederhall, Wasser, Luft, Licht, Wärme, Haus- und Ackergeräte, Mühle und Wetter führen zur Naturlehre usw. Bald ist die Exkursion für alle Unterrichtsfächer berechnet. Welche Veranstaltungen sind dazu notwendig? Nur didaktisch-pädagogische und schultechnische. Der Effekt wäre ein dauernder, ein praktischer und wirklich für das Leben wirkender Unterricht. Durch denselben würden Menschen herangebildet, welche gleich Jörn Uhl von ihrer Heimat sagen könnten: „Was in dieser Erde liegt und darauf wächst und darüber läuft, das habe ich untersucht und davon verstehe ich etwas.“ Vor allem müssen die Lehrer dafür gewonnen werden. Es erwächst für dieselben das dringende Bedürfnis nach besserer, tieferer Erkenntnis der Naturvorgänge, nach schärferer Einsicht in das Warum und Weil der Lebenserscheinungen, nach gründlicher Vorbereitung und ernstem Studium. Manche von den Lehrern gingen mit Überzeugung an die Arbeit und dieselbe ward auch von Erfolg gekrönt. Bald bekannten sie ein, daß eine Stunde Unterricht im Freien mehr Ergebnis hatte als zehn Stunden Schulzimmerunterricht, daß nur ein solcher Unterricht klare Begriffe zu verschaffen vermöchte, daß die Kinder mit viel mehr Eifer und Interesse bei der Sache wären, als es bei dem Unterrichte im Schul-zimmer der Fall sei. Ein Schulspaziergang muß vom Lehrer zuerst allein gemacht werden, bevor dieser sich gewachsen fühlt, ihn mit den Schülern zu unternehmen. Der Lehrer muß auf seinen vorbereitenden, geographischen, geschichtlichen, naturgeschichtlichen und naturkundlichen Entdeckungsreisen zuerst alles selbst lernen. Er wird dabei verschiedene Anregungen erhalten, aber auch manche große Wissenslücken empfinden. In letzterem Punkte ist es besonders die Naturgeschichte, die manchmal ein recht fühlbares Defizit aufweist. Handelt es sich dabei doch nicht darum, lediglich Steine und Pflanzen zu sammeln, Käfern und Schmetterlingen nachzujagen, Staubgefäße zu zählen und Systemen zu huldigen, sondern darum, zu untersuchen, wie Boden und Wachstum Zusammenhängen, welchen Anteil die Tierwelt an Boden- und Pflanzenbildung nimmt, welche Schutzorgane jedes Lebewesen zur eigenen Erhaltung besitzt, welche Umformung das Antlitz der Erde durch die menschliche Arbeit erhält usw. Das Studium der biologischen Betrachtungsweise drängt sich mit Naturnotwendigkeit auf und da ist es wieder das Werk Dr. Otto Schmeils, welches uns mit dieser^Betrachtungsweise bekannt macht und unser zoologisches und botanisches Wissen bereichert und in Denkstoff umgestaltet. Es kann deshalb an dieser Stelle das Studium dieses Werkes nicht genug empfohlen werden. Was sagen die Eltern der Schüler zum Unterrichte in der Natur? Sie schauen der Sache mit geringer Ausnahme ganz freundlich zu. Einiger Nörgler halber wirft man die Flinte nicht ins Korn. Zudem ist die Schule ein öffentliches Institut und muß dem öffentlichen Urteile zugänglich sein. Das Gute, hinreichend unterstützt, bricht sich schon Bahn. Wie oft muß im übrigen die Schule durch ihre Kleinen noch die Großen bilden und erziehen! Nur zu oft helfen die Kleinen dabei dem Lehrer am tatkräftigsten. Das ist auch der Fall beim Unterrichte in der Natur. Die Kinder sind zu gerne dabei, als daß sie nicht selbst die besten Vertreter wären. Allerdings müssen Zucht, Ordnung, Unterricht, die Behandlung der Kinder und die persönliche Haltung des Lehrers einwandfrei sein. Mit der Zigarette im Munde will und darf ein Schul-spaziergang nicht gemacht werden und aus dem Ärmel geschüttelt kann ein solcher Unterricht auch nicht werden. Er bedarf, wie schon früher erwähnt wurde, gewissenhafter, umfassender und gründlicher Vorbereitung, mehr als bei jedem Schulunterrichte und stellt die höchsten Forderungen an Wissen und Können des Lehrers. Der bestehende Lehrplan macht ebenfalls keinerlei Schwierigkeiten; im Gegenteil regt er zu einem Unterrichte mit Lokalaugenschein an. Wird doch als Ziel für Schüler aller Kategorien hingestellt: „Kenntnis der Heimat, Heimatkunde, ausgehend vom Schulorte.“ Was die Unterrichtszeit betrifft, so wird es dem Lehrer überlassen sein, sich im Einvernehmen mit der Schulleitung die geeignete Zeit für den Spaziergang je nach Örtlichkeit und Jahreszeit zu bestimmen. Endstunden bieten den Vorteil, daß in der Schule kein Unterricht unmittelbar folgt und daß daher die empfangenen Eindrücke gleichsam warm nach Hause gebracht werden. (Fortsetzung folgt.) Des Lehrers Takl und Schliff in der Gesellschaft. 3. Vom Grüßen. Das ist nun einmal eine eigene Sache! Der Lehrer sollte eigentlich jeden grüßen; beim entweder ist der eine von den Insassen ein Ortsschnlratsinitglied oder er sitzt als Senator in der Gemeinde; handelt es sich um einen größeren Ort, so bringt der Bezirksschulrat auch noch Honoratioren und die Gruppe der „k. k." Beamten bünft sich zum mindesten mit drei Stock höher als der Erzieher des Volkes. Was bleibt also noch übrig? Der Schneidermeister R., der Schnstermeister M. und der Hüter des Friedens, der Postenführer T. Werden diese dem Lehrer ohneweiters mit dem Gruße znvorkoinmen? Auch nicht, wenn nicht die Person als solche sich Achtung zu verschaffen weiß. Wie soll es nun der Lehrer halten: Soll er niemanden vorerst grüßen oder vor allen ohne Unterschied das Käpplein ziehen? Beides ist verfehlt. Der Oberlehrer, der Vorsitzende des Bezirksschulrates, der Inspektor sind Amtspersonen, Vorgesetzte; da ist das Grüßen Pflicht. Der ältere Kollege, der Obmann des Ortsschulrates, der Orts-schnlinspektor sind nahestehende Größen; da ist das Grüßen Billigkeit. Der Steneramtsadjnnkt, der Postassistent, der Eisenbahnbeamte sind koordinierte Großen: da ist das Grüßen Abmachung. Man grüßt den Herrn einmal, man grüßt ein zweitesmal, — wartet er ans den Gruß, so wartet man auch, grüßt er nicht, so grüßt man auch nicht: hat es gewirkt, d. H., grüßt der Manu dann wieder, gut; andernfalls Schluß der Debatte! Daß wir als jedermanns Untergebene erscheinen sollen, ist mit ein Grund für das geringe Ansehen des Standes. Ältere Kollegen sind mit dem Gruße zumeist überaus freigebig, jüngere dagegen sparsam. Die Welt lobt den ersten, ohne ihn zu achten, und schilt über den zweiten, ohne ihn zu verachten. Wo die Grenze finden? Das stehe erstlich fest: der Lehrer gehört zur sogenannten gebildeten Klasse von Menschen; was darunter liegt, hat ihm die Ehrenbezeugung zu leisten, ob jung, ob alt: der Handwerker, der Bauer, der Krämer, der Amtsdiener, der Gendarm, der Hilfsbeamte, der Wirt usw. Im nebengeordneten Verhältnisse entscheidet das Alter; vor dem höheren Range gebietet nicht gerade die Pflicht den Gruß, wohl aber der Anstand. — Wie soll gegrüßt werden? Auch hierin tun manche Kollegen zuviel des Guten: Sie schwenken den Hut schon von wcifcr Ferne, sie schwenken ihn bis zur Erde hinab, sie machen den Kratzfuß und die Verbeugung, sie zerfließen in Hochachtung. Und der Gegrüßte? Er geht stolz vorüber mit leichtem Nicken und sieht gnädig auf das Schulmcisterlein herab. Wozu die überflüssige Erniedrigung? Sie wirkt selbst dort widerlich, wo Gründe sie bestimmten. Freilich, wer kaum den Hut berührt, sollte das Grüßen lieber lassen; denn in der Nachlässigkeit liegt eine Beleidigung. Die Regel fordert es so: Wenn man jemanden zu grüßen hat, so wartet man, bis er in klarer Sicht ist, also etwa „drei Schritt' vom Leibe", kehrt ihm womöglich die rechte Seite zu und zieht den Hut mit der linken Hand, damit der Gegrüßte unser Antlitz sehe, unsere Miene und die „leichte" Verbeugung mit dem Kopfe. Kann man nicht die Ehrenseite freilassen, so tanze man nicht auf der Straße auffallend hin und her, sondern erledige den Gruß mit der rechten Hand unter Freilassung der linken Seite. — Mir trug einmal ein Vorgesetzter ans, ich hätte ihn unter einem Winkel von 180° zu grüßen. Ich würde mir solches Grüßen von Untergebenen verbieten; es ist entwürdigend, lächerlich, orientalisch. 90° tun es mich; 20 oder 30° sind jedoch zu wenig. — Noch etwasI Soll mit Worten gegrüßt werden? Eigentlich ist der schönste Gruß der stumme; aber es gibt nun einmal ein „Küß die Hand", ein „Abidi-ehre" (Hab' die Ehre), ein „Gutn Morgen", ein „Gntn Tag", ein „Gntnambt" (Guten Abend), ein „Mein Kompliment", ein „Korschamster und ergebenster Diener" und ein „Meine Hochachtung". Was sollen wir wählen? Den deutlich, jedoch nicht schulmeisterlich ausgesprochenen Tageszeitengruß für Personen, die uns im Range nahestehen, das „Grüß Gott!" für Freunde und Kollegen, das unentbehrliche „Küß die Hand" für Damen und Dämchen, den stummen Gruß für Herren, die uns weit über sind. — Wie antwortet man den Kindern? Etwa so, wie der Unterlehrer in S., mit „Servus"? ... . Die zehn Gebote des Landlehrers. 3.) £>u sollst de» Z-erialtag ijeikigen! — Pestalozzi spricht von einer dreifachen Kraft: der geistigen Kraft, der sittlichen Kraft und der Kunstkraft. Sache des Unterrichtes ist es, die Schüler nicht allein „mit Kenntnissen und Fertigkeiten anszurüsten", sondern vielmehr in ihnen die drei Geisteskräfte zu nähren und damit zu stärken. „Durch die Arbeit wächst die Kraft", wenn diese Arbeit nicht eine gewisse Grenze überschreitet. Es ist hier genau so wie bei der physischen Kraft: Beschäftigt man sie nicht, so erstirbt sic; mutet man ihr zuviel zu, so bricht sie zusammen. Die Folge zeigt sich an verblödeten Kindern, an den ehemaligen Wunderkindern, die von früh bis abends unausgesetzt mit Wissensbrvcken gefüttert wurden und in der Mittelschule dann gänzlich versagen. Das Ministerium, dem darangelegen ist, daß nicht der Körper unter der Überanstrengung des Geistes leide, daß nicht das Aufhäufen von Stoff auf Kosten der dreifachen Kraft stattfinde, hat darum für die Schüler nicht allein die vollen zwei Monate der Rast festgesetzt, sondern auch während der Lernzeit Ruhetage geschaffen und selbst für die einzelnen Tage größere Ruhepausen bestimmt. Es war nun endlich die Ansicht zum Durchbruche gelaugt, daß nicht das Quantum an Merkstoff den Menschen mache, sondern die geistige Biegsamkeit, das schlagfertige Aumannbringen der Kenntnisse, das persönliche Reagieren in jedweder Situativ», kurz: Die Äußerung der geistigen Kraft, der sittlichen Kraft und der Kunstkraft, des Könnens. Die Erkenntnis war und ist gereift mit Bezug auf die Schüler, aber nicht allenthalben mit Rücksicht auf den Lehrer. So richtig es ist, daß ein Lehrer, der seine Kräfte zu wenig anstrengt, der sich nicht auf den Unterricht vorbereitet, der im Unterrichte gleichgültig ist, der sich nicht fvrtbildet, — geistig, sittlich und im Können langsam zugrundegeht ebenso richtig ist es aber mich, daß der Mann, auf dem hundert Geschäfte lasten, der nie einmal frei aufatmen kann, für den es keinen Feiertag gibt, — in seiner Kraft verkümmert und schließlich zum geistigen Krüppel wird. Wer dann von ihm ein Dnrchgeistigen des Unterrichtes verlangt, ein starkes Wollen und ein tüchtiges Handeln, der mutet einer verdorrten Pflanze frische Lebenskraft zu. Es ist unverzeihlich, in den Lehrern, durch das Anfbürden von nichtssagenden Dingen, die schaffende Kraft zu ertöten und so dem Unterrichte das Kostbarste zu rauben. Die Schreibgeschäfte, das übermäßige Ansbessern von Heften, die Nebenverdienste: Das sind die Furien, die sich an die Fersen des Volksschullehrers heften, ihn durch das Jahr Hetzen, ihm kein freies Stündchen gönnen, keinen Augenblick, da er sich sammeln könnte, da seine Kräfte ausruhten, erstarkten. Ferien für die Schüler und für den Lehrer! So' muß die Regel lauten und so soll sie gehalten sein; dann wird die lebendig wirkende Kraft des Mannes die jungen Kräfte des Kindes ivecken und stärken. — Trifft das im allgemeinen zu, so muß es vor allem in der Schule mit Abteilungsunterricht Geltung haben, wo zur Negierung von zwei oder mehreren Völkern das Maß an Kraft nicht ausreicht, das die ungeteilte Klasse heischt. Das Lenken und Beschäftigen der verschiedenen Schülergruppen, das entsprechende Zuteilen des Stoffes, das Fassen mit einem Griff, das Verankern gewonnener Erkenntnisse durch die wohlüberlegte Stillbeschäftignng, das Individualisieren der einzelnen Abteilungen, das Prinzip der Bodenständigkeit im Unterrichte: all dies und manches andere will einen ganzen Mann mit ganzer Kraft. Lähmt man sie, indem man ihr die Ruhe nicht gönnt, so ist sie den Anforderungen der Landschule nicht gewachsen und der Erfolg ist gewesen. Es beobachte nur jeder, der einmal bei einer Prüfung war, kurz hernach den Stand seiner Kraft und er wird ermessen können, daß der, für den jeder Tag eine Prüfung ist, nach dem Turniere mit Abteilungen und Gruppen, täglich zum mindesten zwei Stunden vollständiger Ruhe bedarf, den siebenten Tag wie jeder Arbeiter feiern soll und dann, wenn Wochen angestrengter Arbeit ihn schlaff gemacht haben, einmal einen größeren Zeitraum zur geistigen Sammlung benütze, in den zweimonatigen Ferien aber einmal auch sich und seinen Lieblingsstudien lebe, Mensch sei und nicht Maschine. Ratschläge für die Vorbereitung ntr Lürgerschnttehrerprüfung. (Fortsetzung.) Wir schwenken in die verschiedenen Gebiete ab und nur ein Faden hält uns noch: die Pädagogik. Es geht hier an die Logik, die trockene Logik, auf der noch viel mittelalterlicher Staub lagert. Gottlob sind die Prüfungskvmmissäre seltener geworden, die die Logik lediglich als Nomenklatur betrachteten und am unnützen Zerklanben von Lehrsätzen Freude fanden. Wir werden uns daher mehr mit der praktischen Logik, soweit sie in der Pädagogik Verwertung findet, befassen und das Übrige nur gerade des historischen Interesses wegen oberflächlich zueigen machen. — Wer die Psychologie gründlich dnrchgearbcitet hat, wird sich in der Logik leicht zurcchtsinden; ist die Vorbedingung nicht erfüllt, dann schnell zurück zu den Kapiteln Au-schauung - Vorstellung - BegriffI Hier setzt die Logik ein. Die Lehre vom Begriff wird dermalen noch viel zu leichtfertig behandelt; darum fehlt es an der Durchgeistigung des Unterrichtes, an der sinngerechten Gliederung des Stoffes, an der natürlichen methodischen Verarbeitung. Wie anders würden die methodischen Rezepte, Stundenbilder genannt, wirken, wenn sie die genaue Erfassung der Bcgriffslehre durchleuchtete! Und noch ein anderer Fehler unseres modernen Unterrichtsbetriebes könnte vermieden werden: der allzurasche Übergang von der Vorstellung zum Begriff. Also, lieber junger Freund, mit ganzer Aufmerksamkeit und voller Spannkraft hinein in die Kapitel „Lehre vom Begriff", „Verhältnisse der Begriffe", wobei alle skizzierten Fälle mit Beispielen ans der Praxis zu versehen sind! Finde ich gelegentlich Zeit, so will ich eingcsendete Ausführungen prüfen und, richtiggestellt, zurücksenden. — Die erste Fachgruppe beginnt mit der „deutschen Sprache"; hier wird am meisten aufzuarbeiten sein: folglich fassen wir diese Masse vorerst an. Man soll den Gegenstand zunächst von der schönsten Seite kennen lernen; daher greifen wir nach der Poetik, auf daß wir hernach die Werke unserer Großen mit Genuß lesen. Die Lehrbücher hiefür tragen alle mehr oder weniger dasselbe Gepräge: Sie klassifizieren und belegen die Bezeichnungen mit Stellen aus klassischen Werken, so daß der Wanderer auch gleich da und dort ein Gvldkörnlein auslesen kann. Vor mir liegen zwei Anleitungen: a) Tnmlirz' „Die Sprache der Dichtkunst" erster Teil: Poetik, Verlag Tempsky, Wien; Preis 2 K 65 h, — b) Holczabeks „Deutsche Metrik und Poetik", zweite Auflage, Verlag Graeser, Wien; Preis 2 K 60 h. Wer das zweite Buch zur Einführung in das erste benützt und dann dieses genau studiert, wird gründlich sein und es nicht bereuen. — Die zweite Fachgruppe hat als Hauptgegenstand „Maturgeschichte". Wir wenden uns der Botanik zu u. zw. einem höchst wichtigen Kapitel, der „Anatomie". Wer es noch nicht ausgeschöpft, wer sich noch nicht in die Lehre vom Aufbau der Pflanzeugewebe vertieft hat und nun jangsam von der Einzelzelle bis zum herrlichen Bau der letzteil Kryptogamen aufwärts steigt, der wird sich in eine Welt der Wunder versetzt sehen und die Stunden, da der Lenz ihm alles in Wirklichkeit zeigt, was im Buche Zeichnung war, zu den schönsten des Lebens zählen. Beschaffe dir Wettsteins „Leitfaden der Botanik für die oberen Klassen der Mittelschulen", dritte Auflage, Berlag Tenipsky in Wien, Preis 3 K 70 h, und studiere die ersten fünfzig Seiten, studiere, studiere! Legt der Frühlingssonnenschein ein paar Fclsstücke bloß, ein paar überwucherte Mauern, daun geh hinaus und blicke durch die Lupe in den Staat der Verborgenen, die im geheimnisvollen Weben dir eine Geschichte aus grauer Vorzeit erzählen! — Die dritte Fachgruppe! Ohne unmittelbare Anleitung wird sie mit Bezug auf das Zeichnen wohl niemand bewältigen können. Es heißt daher zunächst nach einem Ferialkurse für Zeichnen nach der Natur Ausschau halten. Vorläufig ist die Abhaltung von derartigen Kursen für dieses Jahr in Salzburg und Laibach angekündigt. Der regierende Gegenstand der dritten Fachgruppe ist die „Mathematik". Sie ist wohl die wundeste Stelle des ehemaligen Lehramtszöglings. Das^was die Anstalt in der Mathematik bietet, ist so wenig, daß wir damit gar nicht rechnen können; es muß darum von unten auf begonnen werden. Das Buch ist ziemlich Nebensache; Hauptsache bleiben das Erfassen der Lehrsätze, die Anwendung, die Übung an möglichst vielen Beispielen. Um hiefür den Kontrollor an der Seite zu haben, empfehle ich im Geleite zu MoLnik-Neuinanns bekanntem „Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für die oberen Klassen der Gymnasien" die „Auflösungen der Ausgaben" von Prof. Matek. Die schlechten Erfolge in der Algebra rühren zumeist davon her, daß man den Unterbau nicht immer vollkommen sichert. Also mit Geduld durch das Heer von Lehrsätzen und kein Rechenbeispiel ungelöst lassen! Ein gewiegter Matheinatiker sagte einmal zu mir: „Die Mathematik beruht hauptsächlich auf Übung." Ich muß dem Manne, dem ich damals widersprach, jetzt fast rechtgeben. (Fortsetzung folgt.) Die ttleclmlrede. Zur 7. Krage. (Inwieweit kann das Helferwesen im Abteilungsunterrichte Geltung haben?) 14. Urteil. Die Mithilfe von erwachsenen Schülern beim Abteilungsunterrichte hat ihre Schattenseiten und erscheint höchstens in einer überfüllten Einklassigen berechtigt. Der Lehrer, der mit seiner Zeit haushälterisch umzugehen versteht, kann darauf verzichten. Zur 8. Krage. (Soll die Ginklassige eine Achtklassige im kleinen fein oder eine Schnlgattung besonderer Art?) 11. Urteil. Die Einklassige kann ich mir nur als Achtklassige im kleinen denken. Wenn Herr Kollege Schmid in Folge 33 die realistische Fächergruppe zugunsten des Triviums ausgeschieden wissen will, so kann ich ihm daher nicht ohneweiters zustimmen. Die Realien sind für mich — und ich unterrichte ebenfalls 90 Schüler bei abwechselndem Ganztagsunterrichte — der unerschöpfliche Born, aus dem ich Kraft und Würze entnehme, um sie mit Geschick und Maß unter die trockene Kost der übrigen Fächer zu streuen. Die Realien gestalten den Unterricht abwechslungsreich und interessant. (Natürlich richtiger Betrieb vorausgesetzt!) Ebensowenig würde ich Zeichnen, Singen und Turnen entbehren können. Das Zeichnen bildet die notwendige Ergänzung zum Anschauungsunterrichte. Dem Zeichnen ist das völlige Eindringen in die Wunder der Natur Vorbehalten. Die Turnstunde schafft mir wieder die einzige Gelegenheit, dem ungelenken Bauernjungen Strammheit und gesellschaftlichen Schliff beizubringen. Und den Kleinen die geliebte Gesangstunde zu nehmen, wer könnte das über sich bringen? Der Gesang zaubert ihnen ja die Seele auf die Lippen. 12. Urteil. Lehrer J. Possnig an der Expositurschule Unterpetzen bei Schwarzenbach (Kärnten). Worin liegt der Fortschritt? ln der Achtklassigen im kleinen oder in der Schul-gattung besonderer Art, worunter man unzweideutig nichts anderes versteht als Verkürzung des Realienunterrichtes. — Da hätten wir sie ja wieder die „gute alte“ Schule. Man sieht, wie notwendig die achte Frage war. Ja, wozu dieses Streben nach Bildung und Freiheit, wozu alle pädagogischen Zeitschriften, wenn 50°/o der Schulen im Sumpfe fortwaten sollten I Zu meinem Bedauern finde ich, daß sich bis jetzt die Urteile in dieser Frage die Wage halten. (Fünf gegen fünf Stimmen). Und dann: Zum wiederhottenmale liest man in den Blättern von „Bauernschulen“. Meine Herren Kollegen! Die Gegenwart und Zukunft verlangen vom Bauer, vom Arbeiter, wie von jedem Stande Fertigkeiten, Kenntnisse und — Denkkraft. Mit all dem soll der junge Bürger ausgestattet sein. Meines Erachtens sind Fertigkeit und Kenntnis die beiden Schalen und Denkvermögen ist der Kern. Beides ist zur Frucht nötig. Der Baum hiezu aber ist der Realienunterricht. Letzterer ist den Gegnern der Schule ein Splitter im Auge. Sie wissen warum. Wollt Ihr ihnen beistimmen? Damit sich aber der Leser nicht mit bloßen Phrasen begnüge und um mit meinen bisherigen Andeutungen auf eine Basis zu kommen, muß ich notwendig das Bild meiner Achtklassigen im kleinen entwerfen. Sie ist eine gemischtsprachige (slovenisch-deutsche) Expositurschule mit Ganztagsunterricht. Schülerzahl 70. Einteilung: I. Abteilung, Gruppe A: Rechnen 1 bis 10, Schreiblese-, An-schauungs- und Sprachunterricht slovenisch; Gruppe B: Rechnen 1 bis 100, deutscher Schreiblese-, slovenischer und deutscher Anschauungs- und Sprachunterricht. 11. Abteilung Mittel-, III. Abteilung Oberstufe. Es sind also nicht acht Abteilungen und dazu sei noch bemerkt, daß es durchaus nichts verschlägt, wenn in einer Woche nicht alle Realiengegenstände an die Reihe kommen. — Die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden beträgt 30, da für die Mittel- und Oberstufe noch drei slovenische Sprachstunden hinzutreten. Alles dies ergibt, daß zu den gewöhnlichen Schwierigkeiten der Ein-klassigen noch doppelte Unterrichtssprache und doppelter Schreibleseunterricht kommen. Rechnen und Schreiblesen sind sozusagen isolierte Gegenstände; alles andere dreht sich um die Achse Realienunterricht, wobei in der Mittel- und Oberstufe fast immer alle vier Gruppen, wenn tunlich, vereint werden. Das Lesen kommt dabei voll auf seine Rechnung; trotzdem werden von Zeit zu Zeit Gedichte und Lesestücke belehrenden und erziehlichen Inhaltes eingestreut. In eben dieser Weise wird der mündliche und schriftliche Gedankenausdruck in Verbindung mit der Rechtschreibung betrieben. Die realistischen Lesestücke bieten dazu den besten Stoff. Sprachlehre ist teils isoliert (Entwicklung), teils wird sie mit dem Aufsatz an den Lesestücken geübt, was sich von selbst ergibt. Während der Zeichen- und Schönschreibstunden hat die Unterstufe (A-, B-Gruppe) unter Aufsicht eines Schülers der Oberstufe Übungslesen. Der Lehrer kann sich in der Zeit den Schreibenden und Zeichnenden widmen. Das „Malen“ auf der Unterstufe ist meist Ergänzung zur Stillarbeit. Für Gesang und Turnen endlich werden nur je 2/» Stunden für alle Gruppen gleichzeitig verwendet. Dieses kurzgefaßte Bild will zeigen, daß sogar an der Gemischtsprachigen alle Unterrichtsdisziplinen ausgiebige Berücksichtigung finden können; die ganze Kunst liegt in einer praktischen, wohlüberlegten Gruppierung, Stundeneinteilung und in einer kurzen, aber kernhaften Vorbereitung. Hiebei leistet das „Vorbereitungsbuch an einklassigen Volksschulen“ von H. Pichler (Oppenberg, Steiermark) vorzügliche Dienste. — Um alle Befürchtungen sowie Einwände gegen eine solche Schule beheben zu können, muß ich noch mitteilen, daß der Unterrichtserfolg kein schlechter ist, auch aus Rechnen, Schreiben, Lesen nicht. Und der Erfolg ermutigt, wenn einem auch manchmal der Kopf summt. Nun, Ihr Kollegen an den Einsprachigen, Ihr seid nicht am schlechtesten dran! Zur !>. Krage. (Hausaufgaben in der Landschule oder nicht?) 2. Urteil. K. Kriechbammer in Hallein. Wer schon mehrfach Gelegenheit hatte, Kinder auf dem Lande zu beobachten, wie sie bei einem rauchenden Lämpchen, bei flackerndem Kerzenschein oder gar im Dämmerlicht sich mit einer Hausaufgabe abmühen, von den lärmenden und stoßenden kleineren Geschwistern fortwährend gestört werden, der muß mir recht geben, wenn ich sage: „Keine Hausaufgabe“ in der Landschule! Nachmittags um 2 oder 3 Uhr verlassen die Kinder das Schulhaus und wandern nach Hause ein bis zwei Stunden lang. Dort angelangt, ist es fast schon dunkel geworden, der Magen verlangt sein Recht und das „Mus“ wird mit großem Behagen verzehrt. Kaum ist der „Löffel gewischt“, ruft der Vater den Knaben, er möge Holz tragen oder die Tiere von der Weide heimtreiben; das Mädchen muß den kleinen Bruder beaufsichtigen und so sinkt die Nacht herab; das Schulkind ist todmüde und soll jetzt noch eine Aufgabe fertig bringen neben dem scherzenden Gelächter des Gesindes, auf dem schmutzigen Tische (anderswo mag es besser sein) und dabei wollen ihm die Augenlider nicht mehr recht offen bleiben. Diese Hausaufgabe ist dem armen Kinde eine Qual und erzeugt Erbitterung gegen den Lehrer, der ihm dadurch die so trauliche abendliche Plauderstunde in der „Stube“ gestört hat. Und wie sieht eine solche Hausaufgabe aus? Nur selbst probieren — und — studieren 1 Gesetzt nun den Fall, das Kind hat nur einen Schulweg von fünf bis zehn Minuten, was dann? Dann muß es sofort aufs Feld hinaus und mitarbeiten oder — es tollt auf der Gasse herum und sucht erst ums Dunkelwerden das Elternhaus wieder auf. — Dieselben Übelstände wie oben. — Eine Tafelarbeit über Weihnachten, Ostern und Pfingsten laß ich mir noch einreden. Wenn nun aber ein Kind wirklich Zeit und Gelegenheit hat, eine gute, reine Aufgabe zu machen, ohne sich die Augen zu verderben, ohne Entziehung der freien Zeit, ohne das Heft zu beschmutzen, sind wir dann auch ganz sicher, daß dies die Arbeit des Kindes ist? Begehen wir nicht eine große Ungerechtigkeit, wenn wir dieses Kind, das die Aufgabe nur unter Mithilfe der Mutter, des Bruders oder der Schwester rein und fehlerlos lieferte, über die Maßen loben, ein anderes aber, das die Aufgabe unter den obwaltenden Umständen schlecht machen mußte, scharf tadeln? Tadel für das pflichteifrige (aber in ungünstigen Umständen lebende Kind), Lob für das bequeme Kind, das sich helfen läßt, um die Zufriedenheit des Lehrers zu ernten. Das kann kein Pädagoge wollen, darum keine schriftlichen Hausaufgaben! Besser würden mir folgende Anleitungen gefallen: „Betrachtet auf eurem Heimwege die Feldblumen, den Stand der Sonne, die euch umschwirrenden Insekten, die Arbeiten der Bauern auf den Feldern, den Stand der Saaten, usw. und morgen erzählet mir davon 11“ 3. Urteil. Oberlehrer Em. Ad. Horejschi in Doglasgrün. Zur Ausarbeitung einer Aufgabe, welcher Art immer, gehören Zeit, Platz und Ruhe. Für eine Hausaufgabe, die rein und mit aller Sorgfalt eingetragen werden soll, sind auch in der Stadt diese Bedingungen nicht immer vorhanden. Auf dem Lande sind die Verhältnisse noch viel schlimmer. Aus der Schule heimgekommen, muß das Kind das Vieh hüten oder andere Arbeiten im Hause verrichten. Da ist zur Ausarbeitung einer Aufgabe keine Zeit. Und abends? Der müde Bube legt sich lieber nieder und kaum hingestreckt, schläft er auch schon. Die Aufgabe ist begraben unter dem Drucke anderer Arbeiten, welche die zumeist ärmliche Häuslichkeit von dem Kinde verlangt. — Sollte auch die notwendige Zeit vorhanden sein, so fehlt es zumeist an Platz und fast immer an Ruhe. In der Wohnung des Arbeiters, in der Stube des Bauers oder Handwerkers sitzen bei dem einen Tische oft fünf bis zehn Personen plaudernd und lachend, die Großen beschäftigt, die Kleinen spielend. Soll da der Schüler Platz und Ruhe zur Ausführung seiner Aufgabe finden? Ich kam einst in ein Bauernhaus und sah, wie ein Mädchen beim geöffneten Feuertürl hinter dem Ofen schrieb — wie? Das kann sich jeder vorstellen. Und wenn schon die erwachsenen Personen dem Aufgabenschreiber Ruhe ließen, tun dieses auch die kleinen Geschwister? Nein, die lärmen, schreien, stoßen, drängen sich an den armen Schreiber, daß ihm endlich die Zornader schwillt und — das Ende vom Liede und von der Aufgabe ist eine regelrechte Rauferei mit Beulen und blauen Flecken, mit Grinsen und Heulen. — Wenn nicht alle Kinder die Aufgabe in gleicher Weise und zu gleicher Zeit bringen können, ist es besser, keine Hausaufgaben zu geben. Es wäre für Schüler, Lehrer und das Elternhaus eine bedeutende Erleichterung, wenn in den Landschulen die Hausaufgaben ganz, in den Stadtschulen wenigstens die sogenannten „Reinaufgaben“ abgeschafft werden würden. Auch ein Hinkkasliger. (Aus einem Briefe an die Schriftleitung.) Obwohl Ihr Interesse mehr jenen Einklassigen sich zttwendet, die auf pädagogischem Gebiete Tüchtiges leisten, darf ich wohl hoffen, daß Sie bereit sein werden, Ihren Leser» Kunde zn geben von einem Einklassigen, dessen wissenschaftlicher Eifer und Sammelfluß wahrlich bewundernswert ist. Am 8. Mai 1900 wurde in Slonp, dem Hauptanziehungspunkte der mährischen Schweiz, ein kleines Museum eröffnet, das die Sammlungen des Kollegen I. Knies enthält. I. Knies wirkt als Leiter der einklassigen Schule in Rogendorf bei Blanoko und widmet seit dreißig Jahren alle seine freie Zeit den Studien und seinen Sammlungen, die mehr als 100.000 Objekte enthalten. Dieselben sind teils in Kasten, teils in Rahmen in übersichtlicher, and) ästhetisch befriedigender Weise untergebracht. Der erste Kasten enthält eine petrographische Sammlung, in der alle Gesteine der mährischen Schweiz in charakteristisdien Stücken zu sehen sind, der zweite Kasten Tropfsteine ans den Slonper Höhlen nnd Devonversteinerungen, der dritte Kulmversteinernngcn, der vierte Perm nnd der fünfte Juraversteinerungen. Im fcdffteu Kasten sind Gesteine aus der Juraformation untergebracht (Amethyst, Kascholong k.), im siebenten Kreideversteinerungen, im adstcn Tertiürversteinerunge». In einem Rahmen Nr. 9 sind die Knochen vorwcltlicher Fledermäuse, Insektenfresser und Nagetiere zu-sammengestellt. Der zehnte Kasten enthält Skeletteile vorweltlicher Raubtiere, die von Knies meist selbst in dem Höhlengebiete ausgegraben wurden. Der Rahmen Nr. 11 enthält Knochen des Hermelins, des Wiesels nnd des Dachses. Im Staftc» Nr. 12 sind Ober- und Unterkiefer des Höhlenbären, im Kasten Nr. 13 ist das Skelett eines Höhlenbären ausgestellt. Der Kasten Nr. 14 enthält andere Knochen von Höhlenbären. Der Rahmen Nr. 15 enthält eine große Sehenswürdigkeit, über 8000 Stück von HalSbandleimningresten, die größte derartige Sammlung der Welt. Auch der Kasten Nr. 16 enthalt eine Sammlung, die Knies als die größte der Welt bezeichnet: 300 Knochen von Eichhörnchen, Siebenschläfern, Baumschläfern, Gartenschläfer», gemeinen Hamstern und Steppenhamstern. Es ist durchaus nicht leicht, die Knochen dieser Tiere sicher von einander zu unterscheiden; aber Knies ist eine anerkannte Autorität auf diesem Gebiete. Jin Rahmen Nr. 17 sind neun Gattungen vorweltlicher Fledermäuse mit ihren Knochen vertreten; der Nahmen Nr. 18 enthält über 3000 Knochen des Zwergpfeifhasen. Im Kasten Nr. 18 sind Pferdeknochen und im Kasten Nr. 19 Rentierknochen ausgestellt. Der Kaste» Nr. 20 enthält koriose und „abgenagte" Knochen. Der Kasten Nr. 21 zeigt, daß einmal das Wildschwein, der Elch, der Steinbock, die Gemse und das Nashorn in der mährischen Schweiz gehaust haben. Der Kasten Nr. 22 enthält Mamnmtzähne und Mannnutknoche». Die Kasten Nr. 23 und 24 enthalten Bogelknochen aus dein Diluvium. In den Kasten Nr. 25 und 26 sieht man Waffen, Knochen und Steinwerkzeuge diluvialer Menschen aus mehr als zwölf Fundorten. Neolithische Altertümer sehen mir in den Kasten Nr. 27 und 29, während der Kasten Nr. 28 eine reiche Auswahl von geschliffenen Steinwerkzengen liefert. Im Kasten Nr. 30 ist ein neolithisches Grab zu sehen. Der Kasten Nr. 31 enthält Bronzen, im Kasten Nr. 32 ist die Hallstädter Periode vertreten und die letzten zwei Kasten bieten slavische Altertümer, die zum Teile römischen Einfluß zeigen. I. Knies ist sozusagen ein Autodidakt. Das umfassende Wissen, das notwendig erscheint, um eine solche Sammlung zur Freude der Fachmänner zusammenzustellen, hat er sich in verschiedenen Dörfern der mährischen Schweiz durch eigenes Studium er werben müssen. Der Schulmeister von Rogendorf hat die Anerkennung und Unterstützung der Wiener Anthropologischen Gesellschaft gefunden. Helfen Sie mir, den Ruhm dieses Einklassigen unter seinen Kollegen zu verbreiten! Dr. Straus. iladiroort der Schristl'eituiig: Wie gerne wird Mitteilungen Raum gegeben, die von den außerordent liehen Taten der Amtsgenossen berichten! Käme alles ans Licht, was mancher in seinem stillen Winkel schasst, es stünde ganz anders um unser Ansehen und die Stellung. Eine kleine Betrachtung über die Suppenanstalten. Von Anton Beer, Lehrer in Unterjamny (Böhmen). Während die lange Winternacht mit dem jungen Tage noch um die Herrschaft rechtet und fahler Lichtschein schläfrig aus den Fenstern der niedrigen Häuser des Dorfes blickt, wandert eine Schar Kinder die lange Dorfstraße hinauf; die älteren Kinder führen die kleinen an der Hand und fürbaß stapfen sie durch den Schnee. „Wohin in so gestrecktem Trabe durch tiefen Schnee und kalten Wind?“ rufen wir unwillkürlich mit dem Dichter aus. Die Schule des nahen Dorfes ist ihr Reiseziel und die Aneignung kostbarer Schätze des Wissens ihr Reisezweck. Ist es nicht bewunderungswürdig, mit welcher Geduld sich sechsjährige Kinder den Anstrengungen eines solchen Marsches unterwerfen ? Und was bietet dem Kinde der Mittagstisch nach einem solchen kräfteaufreibenden Wege? Ein Stück Brot und selbst mit diesem sind oft arme Kinder nicht versehen. Um nun auswärts von dem Schulorte wohnenden Kindern, die den ganzen Tag daselbst verbringen, den warmen Mittagstisch zum Teile zu ersetzen, wurden an vielen Orten Suppenanstalten errichtet. Die Auslagen, mit denen diese Unternehmung verbunden ist, werden entweder durch Spenden gedeckt oder von den beteiligten Eltern getragen. In der Bezirkslehrerkonferenz ergeht an die Lehrerschaft die Aufforderung, Suppenanstalten zu errichten und bereits bestehende zu unterstützen. Maßgebende Persönlichkeiten versichern dabei ihren kräftigsten Beistand; aber es bleibt, wie so oft, nur beim Versprechen. Der Bezirksschulrat fordert von dem Schulleiter Ausweise über die Art der Erhaltung der Suppenanstalt, Zahl der beteiligten Kinder und der verteilten Portionen u. dergl. Die Vorgesetzte Behörde wünscht es, auch die Notwendigkeit ist hier, der Lehrer schreitet also zur Gründung einer Suppenanstalt, falls im Orte noch keine besteht. Er sucht eine geeignete Person, die diese Arbeit übernehmen möchte. Doch siehe — es will sich niemand dazu hergeben, bei dieser Entlohnung eine solche Last auf sich zu nehmen. Nun kommt der Lehrer zum Handkusse, für den ist alles gut genug, man schiebt die Arbeit, die niemand begehrt, ihm zu. Sonst sehnt sich der geplagte Lehrer nach vierstündiger harter Arbeit nach dem Stündchen Siesta und sinkt erschöpft auf den Stuhl, wenn er nicht mehr Schulstubenluft atmet, jetzt gehört die süße Mittagsruhe der Überwachung der essenden Kinder. Wo kann man da nach der aufreibenden Tätigkeit für die neue Arbeit frische Kräfte sammeln? Noch viele andere Unannehmlichkeiten sind im Gefolge einer solchen Unternehmung. Als Lohn für seine Opferwilligkeit erntet der pflichttreue und volksliebende Lehrer in vielen Fällen Undank und schulfeindlich Gesinnte benützen dabei die Gelegenheit, dem Lehrer „eins“ zu versetzen. Dem einen ist die Suppe zu mager, der andere hegt Besorgnis, das den Lehrer diese Einkünfte (nota bene: bis zu 6 h per Portion) zu fett machen könnten, ein dritter wünscht statt der Suppe Kaffee und eine andere Zipfelmütze bricht gleich über das Ganze den Stab und meint, daß er bei schlechteren Zeiten die Schule besucht habe und ohne diese Suppe heute noch lebe. Ist es da dem friedfertigsten und geduldigsten Menschen zu verübeln, wenn er die Flinte ins Korn wirft und die Sache beim alten läßt? Doch keine Regel ohne Ausnahme; es gibt auch viele Fälle, wo die Arbeit des Lehrers Anerkennung findet, doch ungeachtet dessen, diese Sache liegt seinem Wirkungskreise ferne, und es wäre Pflicht und Schuldigkeit des Ortsschulrates und der Gemeinden, dem Lehrer bei der freiwillig übernommenen Arbeit hilfreich an die Hand zu gehen, oder noch besser, die Gründung einer Suppenanstalt selbst in Angriff zu nehmen und nicht alles der Schule aufzubürden. Durch Aufstellung von Sammelbüchsen, Veranstaltung von Unterhaltungen, durch Spenden und Einhebung von Beiträgen ist es möglich zu machen, eine Suppenanstalt zu gründen und zu erhalten. Auch der Bezirk kann einen kleinen Beitrag zur Unterstützung einer solchen menschenfreundlichen Unternehmung nicht versagen, ist ja auch z. B. Geld auf die Verbesserung der Straßen vorhanden, um den Automobilverkehr zu fördern. Ohne dem Werte einer solchen neuzeitlichen Einrichtung nahezutreten, ist auf alle Fälle das soziale Wohl des Volkes die erste Sorge des Staates. Diese Worte sollen jenen Lehrer, dem die Bürde nicht zu schwer ist, nicht aufreizen, er mag sie geduldig tragen. Ihr Zweck ist nur der, scharfe Grenzen zwischen Pflicht und freiwillig übernommener Arbeit zu ziehen; wen aber die Ketten drücken, der soll sie ohne Bedenken abschütteln und den Dorfhäuptern die Mahnung zu Gemtite führen: Gebet dem Lehrer, was des Lehrers ist, und halst ihm nicht noch Arbeit auf, die andere von sich schieben, weil sie ihnen Unbequemlichkeiten verursacht! Ortsschulrat und Gemeinde werden sich in dieser Sache leichter Rat schaffen als der Lehrer, dem niemand helfend zur Seite steht, der sogar nicht selten bei seinen wohlgemeinten Plänen auf Widerstreben und Mißtrauen stößt, das dann auch oft auf andere Einrichtungen der Schule übertragen wird. (Wir meinen, wenn irgendwo Geduld und Selbstverleugnung am Platze ist, so Hier, da es gilt, ein Werk der Menschenliebe zu schaffe». D. Sch.) Briefkasten. Von der Verwaltung: Der Wechsel des Jahres ist eine schöne Sache sür Menschenkinder, die Gaben erwarten, eine böse Sache jedoch für die, die Gaben spenden, und eine noch bösere für eine Zeitnngs-venvaltung, auf die alles einstürmt mit Neubestellung, Nachbestellung und „Reklamation", da in der Weihnachtswoche die Post viel verschuldet und neben den Körbchen und Paketen des Zeitungsblattes wenig achtet. Also Nachsicht und Geduld; es wird alles geregelt und wieder i» Fluß gebracht werden! Bei dieser Gelegenheit sei neuerdings darauf aufmerksam gemacht, daß „Reklamationen", auf ein offenes Blatt Papier geschrieben, mit der Merke „Reklamation in Zeitnngssachen" versehen, postfrei find. — Lehrer L. in P. A. bei £>: Herzlichen Glückwunsch zum „besseren Posten", hoffentlich werden Sie auf ihm nicht rosten i Denken Sie nur an die fette Henne, die nicht mehr Eier legen wollte! — Lehrer L. in D.W.: Den Glückwunsch zurück mit einem Treugruß an die tapfer» Amtsbrüder im „Ländle"! — Sch IT. Sch. in It.: Die Ansichtskarten „Unser Gold" sind vergriffen. Vielleicht gibt der D.-ö. Blind wieder einmal ein neues Bildchen heraus. — Lehrer und Lhormcilfer ti>. in <Ä.: Ihren schmeichelhafte» Zuruf möchte ich gerne erwidern; aber, aber.... Haben Sie den Taktstock auch schon für „das Lehrerheim im Süden" geschwungen? — Schuldirektor Z. M. in II. a. d. W.: Ans Ihren Namen reimt sich der meine und aus Ihre Gesinnung auch die meine. Sie sagen, die „Blätter" machen Sie wieder jung: Geben Sie ihnen als junger Alter doch alles mit, was Sie in den vierzig Dienstjahren erfahren und erprobt; wir werden Ihnen alle herzlich danken! — Lehrerin Arl. .: Beiträge sind immer erwünscht. Nur herein mit den Ideen und Erfahrungen! Manche Abnehmer sind zaghaft und meinen, das Artikelschreiben zieme nur einer bestimmten Zunft. Damit wollen mir gründlich brechen. Die Zeiten sind vorüber, da ein paar schreibselige Leute den pädagogischen Markt beschickten und Pädagogik predigten, ohne Pädagogik praktiziert zu haben. Jeder soll seine Ware bringen: hängt ein Fädchen daran, daS nicht zum Ganzen paßt, ich werd' es schon beseitigen. Aber mir nicht säumen und sich kleinmütig ducken! — Wollen Sie nicht dereinst, da die „Blätter für Abteilungsunterricht" zur „österr. Landschulmethodik" führen, mit Genugtuung sich sagen können: „Auch ich habe zum großen Ban einen Stein getragen?" — Direktor K. in K.: Sie senden 6 Kronen für den „Fonds des Blattes". Die Idee ist trefflich; allein ich will sie vorläufig anders wenden, vorausgesetzt, daß Sic einverstanden sind: Es werden dafür drei Abnehmern, die auch die niedrige Bezugsgebühr schwer entbehren, die „Blätter" zum halben Preise zugesendet werden. Wenn alle so begeistert sind wie Sie, wenn alle Direktoren die „Blätter" den austretenden Zöglingen empfehlen und die Lehrer das Ihre tun, dann braucht es keinen Fonds in Münze. — Schkk. K. in