j-fttniD» pi*Ou> T coiurläLl Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat m» ««»alt»»«, Pntem-va »lw» 5. »».2» ti»t«»rba») | v«,»,,preis» fit da» Inland: Oitttoilähri« 40 ®in, halbjahrig 80 Hin,#«»• Hal&«Mg»n6«n »«den h« dti 9*t*«Ubk« i» kUIt«ßm »«»Ihren \ jährig 160 »in. gÄr da» «»»land »ntsprechtnd« Erhöhung. Eln,«limmm»r lin Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 19 Seife, Donnerstag, den 5. März 1931 [ 50. Jahrgang Aus dem Gemeinderat ^Hrofjangriff" gegen die deutsche Minderheitsschuladteilung in Celje Dringlichkitsantrag zwecks Aufhebung der deutschen Minderheitsschulabteilung Aus der Gemeinderatsitzung des Gemeinderales in Celje am Freitag, dem 27. Februar, wurde ein-gangs von Bürgermeister Dr. Gorican der von 20 Gemeinderäten unterfertigte Dringlichkeitsantrag wegen sofortiger Intervention beim Herrn Ministerpräsidenten, dem Herrn Unterrichtsminister und dem Herrn Banus zwecks Aufhebung der Abteilung mit deutscher Unterrichtssprache an der städtischen Volks-schule in Celje verlesen. Dieser Dringlichkeitsantrag lautet in deutscher Uebersetzung folgendermaßen: „Zufolge Entscheidung des Herrn Unterrichts-Ministers vom 15». Jänner 1931 ist in Celje eine besondere Volksschulabteilung mit deutscher Unter-richtssprache eröffnet worden. Dieser Akt er-regte in breiten Schichten große Ver-wünderung und Mißstimmung. Dieser Mißstimmung mutz auch der Gemeinderat von Celje als der berusene Dolmetsch der Gesinnung und des Fühlens der städtischen Bevölkerung Ausdruck verleihen. Der £ 45 des Gesetzes über die Volksschulen bestimmt, daß in Orten, wo in beträchtlichem Maße Staatsbürger anderer Sprache wohnen, für ihre Kinder besondere Abteilungen der Volksschule er-richtet werden dürfen und daß in diesen Abteilungen nicht weniger als 30 Schüler fein können, Nur ausnahmsweise darf der Herr Unterrichtsminister die Eröffnung einer solchen Abteilung auch mit 25 Kindern bewilligen. Diese Bedingungen sind in Celje nicht gegeben und wir Unterfertigten sind überzeugt, daß der Herr Unterrichtsminister die i£r> Öffnung einer solchen Abteilung nur infolge falscher Informationen und unrichtiger Angaben derjenigen, die für die Errichtung der Minderheitsabteilung intervenierten, bewilligt hat. Celje liegt inmitten eines geschlossenen slowenischen Territoriums. In diesem Gebiete gibt es keinerlei nationale Minderheit, weil die gesamte ländliche Bevölkerung ausschließlich slowenischer Na-tionalität ist. Ebenso ist die gesamte heimische Stadt-devölkerung slowenischer Nationalität. Die einzige Ausnahme bilden wenig zahlreiche Familien in der Stadt und die noch weniger zahlreiche« auf dem Lande, die sich für deutsch halten. Aber nur ein kleiner Teil dieser Familien ist in Wirklichkeit deutscher Nationalität. Insoweit sie deutscher Natio-nalität sind, sind diese Familien nicht heimischen Ursprungs, sondern unter dem früheren österreichischen Regime zugewandert, das eine solche Zuwanderung zum Zweck möglichst erfolgreicher Entnationalisierung der Bevölkerung in den slowenischen Provinzen und desonders in den slowenischen Städten und Märkten beschleunigte. Die überwiegende Mehrheit der Familien, die sich heute »»r deutschen 'Nationalität zählen, ist slowenischen Ursprungs; so daß die Bäter und Mütter, oder wenigstens die Eltern und Groß-eitern dieser Bäter und Mütter noch slowenischer Rationalität waren. Dies zeigt schon der Blick aus die Mehrzahl der Familiennamen der angemeldeten Schüler. Das frühere ö in den auf slowen terreichijche Regime protegierte schem Territorium liegenden ....... ... .______________ Per Städten und so beonders auch in Celje bei der Ernennung auf Beamtenplätze Leute, die ihrer Na-tionalität untreu geworden waren und dadurch ver-ursacht hatten, daß viele Söhne flowenischer Eltern von ihrem Volk abfielen und sich zu den Deutschen S zählen begannen. Zur Belohnung bekamen sie nftellungen, die den Slowenen nur in viel gerin gerer Zahl gegeben wurden, und noch diese fast ausschließlich nur auf dem Lande und in Heineren Märkten, die nicht für Deutsche oder für solche, die sich aus Slowenen in Deutsche verwandelt hatten, reserviert waren. Dieser Beamtenkader in den Zentren des slowenischen Territoriums unterstützte nur Kauf-leute und Gewerbetreibende, die sich zur deutschen Nationalität zählten. Infolgedessen begann sich auch in den Erwerbskreisen der gleiche Prozeß der Ent-Nationalisierung zu zeigen. So entstanden in diesen Zentren scheinbare deutsche Bevölkerungsschichten, die infolge der künstlich zugerichteten Wahlordnungen, nach denen die slowenische Wählerschaft wegen der Verteilung aus verschiedene Klassen in jedem ein-zelnen Wahlkörper immer in der Minderheit bleiben mußte, sich auch der Gemcinräte bemächtigten. Eine große Zahl der in der jetzigen oder früheren Generation entnationalisierten Elemente begann nach dem Umsturz zurückzukehren. Viele behielten aber noch die alte Mentalität und bilden so eine schein-bare deutsche Minderheit, in der es aber nur eine winzige Zahl wirklicher Deutscher gibt, während bei den übrigen bloß die Gesinnung deutsch ist. die deutsche Nationalität kann man ihnen aber mit Rücksicht aus das Gesagte nicht zuerkennen. Die Worte „Staatsbürger einer anderen Sprache" in $ 45 des Gesetzes über die Volksschulen und im Artikel 68 des Vertrages von St. Germain sowie im Artikel 9 des Gesetzes über den Schutz der Minderheiten vom 19. Juni 1920 kann jedoch nur so verstanden werden, daß Sprache Nationalität bedeutet, nicht aber jene Sprache, welche in den be-treffenden Familien mehr oder wenig gut ge-sprachen wird. Schon aus diesem Grund sind die Bedingungen des 45 für die Errichtung besonderer Abteilungen der Volksschule mit deutscher Unterrichtssprache nicht gegeben. Aber auch andere Bedingungen der zitierten Gesetzesbestimmung sind nicht gegeben. Das Gesetz bestimmt, daß in solchen Abteilungen wenigstens 30 Schüler sein müssen, daß nur ausnahmsweise durch Entscheidung des Herrn Unterrichtsministers eine solche Abteilung auch mit 25 Kindern eröffnet werden darf. In Celje haben sich aber nicht 25, sondern nur 23 und auch von diesen nur Kinder unserer Staatsbürger gemeldet, während die an-deren Ausländer sind. Für Ausländer gilt aber das Minderheiten recht in keinem Staat und auch nicht bei uns. Bestmimen doch die oben zitierten Friedensverträge, wie auch der § 45 des zitierten Gesetzes, daß bei der Frage der Errichtung von Minderheitsabteilungen nur Staatsbürger anderer Sprache berücksichtigt werden dürfen. Es ist klar, daß dem Herrn Unterrichtsminister diese Tatsache nicht berichtet worden ist, weil er sonst gewiß nicht über das Gesetz hinaus die Errichtung der deutschen Abteilung bewilligt haben würde. Aber auch diese 18 Schüler, die unserer Staats bürgerschast sind, sind nicht eines Geschlechts, sondern Knaben und Mädchen find zusammen gesammelt, um die Zahl 13 zu ergeben. Dies entspricht nicht dem Sinn des Gesetzes, das schon im ersten Absatz des zitierten Gesetzes von besonderen Abteilungen der „Volksschule" spricht, also einer Sckule, und das schließlich bestimmt, das dort, wo in einem Orte mehrere Abteilungen derselben nationalen Minderheit bestehen, dies« ihren besonderen Leiter haben dürsen. Aus dieser letzteren Bestimmung ist klar ersichtlich, daß die Zahl der Schüler der Staatsbürger an-derer Sprache für jede Schule gesondert gegeben ist und daß es nicht zulässig ist, die Schüler aus verschiedenen Schulen zu summieren und auf diese Weise eine Abteilung zu errichten, die mehreren Schulen gemeinsam ist. was an und für sich unmöglich und ungesetzlich ist. Wir unterfertigten Gemeindträte der Stadt Celje beschränken uns auf diese gesetzlichen Gründ« und werden nicht über die große nationale und moralische Gefahr verhandeln, die entsteht, wenn der Eindruck erweckt wird, daß auch unser natio-naler Staat neben den nationalen Minderheiten auch den nationalen Abfall anerkennt und ihm denselben Schutz und die gleiche Unterstützung an-gedeihen läßt wie den wirklichen nationalen Min-derheiten, und ihn damit fördert Eine solche Ueber-zeugung müßte den nationalen Abfall aufs neue beleben, die Kinder diejes Abfalls aber würden um die unschätzbaren Güter der nationalen Schule für den Kindernachwuchs und für den Staat kommen. Nach außenhin aber wurde vollkommen fälschlich und im 'Widerspruch zum tatsächlichen Stand der Eindruck erweckt werden, daß in diesem geschlossenen slowenischen Gebiet wirklich eine deutsche nationale Minderheit existiert wie anderswo, wo wirklich Deutsche in geschlossenen Siedlungen als Minderheiten leben, wie z. B. in Kokevje. im Abstaller Becken und anderswo. Die Ueberzeugung, daß auf diese Weise die nationale Konsolidierung der Bevölkerung in unserem Staat tatsächlich unterbrochen und bedroht wird, muß die national fühlenden Staatsbürger zur Verzweiflung treiben. Aus den angeführten Gründen beantragen die unterfertigten Gemeinderäte, die Stadtvorstehung möge diese unsere tiefgefühlten Bedenken unverzüg-lich dem Herrn Ministerpräsidenten, dem Herrn Unterrichtsminister und dem Herrn Banus vor-legen mit der Bitte, die Entscheidung bezüglich der Errichtung einer Minderheitsabteilung mit deutscher Unterrichtssprache an der Volksschule in Celje zu revidieren und diese Abteilung zu annullieren. In formeller Beziehung beantragen wir, daß dieser Antrag dringend und ohne Debatte be-handelt werde." GR Dr. Skoberne, dem es erst nach der mit allen gegen 4 Stimmen erfolgten Annahme des zitierten Dringlichkeitsantrages gelang, das Wort zu ergreifen, bemerkte, daß es eigentlich traurig sei, daß einem Gemeinderatsmitglied die Aeußerung zu einem Antrag von vornherein unmöglich gemacht werde. Nach seiner Meinung sei der Gemein-derat nicht kompetent, in dieser Weise gegen eine Regierungsverordnung aufzutreten, sondern es hätte die Entscheidung des Unterrichtsministeriums auf Grund des im Amtswege vorgelegten Mate-rials abgewartet werden müssen. Die Behauptung, daß bloß 23 Kinder eingeschrieben worden seien, sei nicht wahr, wahr sei vielmehr, daß mit ein-st i m m i g e m Beschluß der Einschreibekommiffion 25 Schulkinder eingeschrieben wurden^ Ebenso sei es nicht wahr, daß die ausländische Staatsbürger-schast einiger bisher die slowenische Schule besu-senden Kinder den behördlichen Mitgliedern dieser Kommission nicht bekannt gewesen sei. 'Wie der an- chenden Kinder den behördlichen Mitgliedern dieser Kommission nicht bekannt gewesen sei. Wie der anwesende Schulleiter der städtischen Volksschule GR BHak, welcher Mitglied dieser Kommission gewesen sei, der Wahrheit gemäß bestätigen müßte, ist z. B. im Falle eines französischen Staatsbürgers die Tatsache der Ausländerschast ausdrücklich <5e-genstand der Unterhaltung der Kommission gewesen. Finanzausschuß Die Kosten für die Adaptierung der für die Polizeworstehung bestimmten Räume im ersten Stock des Radakovic'schen Hauses neben dem Magistrat werden 23.394.88 Din betragen. Die Banalver-waltung hat diese Uebersiedlung der Polizei ge-nehmt«. Die Baukosten für die im Rahmen der städ. tischen Wohnbauaktion errichteten 11 Zweifamilien- Seilt 2 Deutsch« Zeitung 1 » Nummer 19 -;- Häuser waren auf 1,750.000 Din veranschlagt nfwiKn. Infolge der auf Wunsch der Interventen vorgenommenen Veränderungen der Baupläne wurde die genannte Summe um 5844)00 Din überschritten. Ein Teil der Hausinhaber Hot dkse Uebnlchreitungen anerkannt, andere wollen dies jedoch nicht, weil sie ihnen zu hoch erscheinen. Der Rechts- und Personalausschuß wkrd die Angelegenheit prüfen und dann über die Begründung der diesbezüglichen Beschwerden Bericht erstatten. Von denjenigen, die die Abrechnung bestätigt haben, wird die Stadige-meinde die Bezahlung der Ucderschreitungssummen mit 8°/„ Zinsen verlangen. Für die Fortsetzung der städtischen Wohnbaualtion haben sich wertere 17 Reflektanten gemeldet; mit Rücksicht auf die bei der ersten Aliion gemachten Erfahrungen bestehen gegenwärtig keine Aussichten auf eine solche Fortsetzung, weshalb sich die Gesuchsteller an die Baugenossenschaften wenden mögen. Die Gemeinde wird im Sinne der inzwischen erschienenen Vorschrift über die EinHebung der Bei-träge für übermäßige Abnützung der Strafen für das Jahr 1930 diese Beiträge nur perzentuell im Rahmen des im Budget für 1930 vorgesehenen Betrages von 50.000 Din einHeben: für das Jahr 1931 erfolgt die EinHebung nach der Vorschrift ohne Rücksicht auf den im Gemeindehaushalt apro-rimatio eingesetzten Betrag von 100.000 Din. Die Askerceva ulita von der Cankarjeva teste bis zur neuen Brücke, welche zu weich ist, wird vor« läufig mit einem Kostenaufwand von 20.000 Din geschottert werden. Die Pflasterung, die wünschens-wert wäre, komint gegenwärtig zu teuer. Die Gemeinde wird den Kanal von der König Alexander Kaserne längs der Mariborska cestä neben der Stadtmühle vorbei führen und den Gra-ben bei der Kaserne ausputzen lassen: Gesamtkosten 77.203.60 Din. Die angesucht- Bezahlung der Miete für die Amtsräume des landwirtschaftlichen Bezirksreferenten im Gebäude der Ljudska posojilnica wurde abgelehnt: bei der städtischen Polizeivorstehung iin Erdgeschoß der Bezirkshauptmannschaft stehen zwei Zimmer leer, in die der Bezirksreferent ziehen konnte. Die Lustbarkeitssteuer für den Maskenball des Sokolvereines in Celje wurde um 10% herabgesetzt. Der Gemeinderat nahm eine Resolution an, in welcher die Regierung gebeten wird, die Ein« Hebung des Kuluks in Celje und im übrigen Drau-banal für das Jahr 1939 zu verschieben oder aus-zuHeben: für das Jahr 1931 solle er im geringsten Ausmag eingehoben werden. Am 26. Februar fand in Celje eine Kommission niemng bezüglich der Verteilung der Beiträge für die Asphaltierung der Straßen von der Eisenbahn-unterfahrt beim Hotel „Post" bis zum städtischen Fried-hos, von der Kapuzinerbrückc bis zum Gasthaus Kranic in Polule, ferner der Ipavceva ulica von der Villa Sem« bis zur Sanntaler Bahn in Laoa statt. Der Gemeinderat erklärte sich dafür, daß die genannten Straßen entfprechei.d hergerichtet werden; mit der vorgeschlagenen Art der Herrichtung, die sehr viel Geld kosteck, in wenigen Jahren aber wieder für nichts sein würde, ist er nicht einver-standen: deshalb wird der Bürgermeister und viel-leicht noch ein anderes Gemeinderatsmitglied beim Herrn Bonus intervenieren, damit mit Rücksicht auf den großen Verkehr auf diesen Straßen eine passendere Art der Modernisierung der Straßen erreicht werde Wirtschaftsausschuß Der Referent ER Prof. Mravljal berichtet, daß die Parzellierung des Südabhanges des Josefi-bergs bereits durchgeführt sei. Für die 5 oder 6 Bauparzellen haben sich 10 Reflektanten gemeldet. Die Vergebung wird erst erfolgen, nachdem die Frage der Herrichtung der bei der Villa des Herrn Sucher vorbeiführenden Straße definitiv geregelt sein wird. Die definitive Herrichtung der Straße würde 170.009 Din, die provisorische 30.000 Din kosten. Das Stadtbauamt wird bis zur nächsten Gemeinderatsitzung den bezüglichen Voranschlag auf-stellen und mrt der Umgebungsgemeinde sowie mit den Hausbesitzern am Josefiberz bezüglich Beitrag leistung in Verbindung treten. Rechtsansschuß In den Heimatsverband wurden nachfolgende Gejuchfteller aufgenommen: Rechtsanwalt Dr. Guido Sernec; der Eisenbahner Karl Tansek: die Köchin §uliane Kraöovec; der Zimmermann FranzJelen; der tadtangestellte Martin Kranjc; und der Schuldiener Ivan Hartmann; zwei Ansuchen wurden abgelehnt. Vewerbeausschuß Der Gemeintem! sprach den Lokalbedarf für die Uebertragung ' der elektrotechnischen K4nMon des Herrn Konrad Kor«»»« aus den bisherigen Räumen ln die Mkklosiceva cestä aus! Bauansschuß Der Gemeinderal genehmigte die Baupläne für die Häuser der Herren Guido Srabowik und Lovro Trink am Josefiberg. Allfälliges GR Prof. Mravljak teilte mit. daß an, 25. Fe> bruar in der Stadt die übelriechenden Abgase der Fabrik Westen gespürt worden seien: deshalb for° derte er die Stadtgemeinde auf, energisch dagegen aufzutreten. — Ferner soll die Polizei aufmerksam ge-macht werden festzustellen, wer Plakate auf die ver« schiedenen Säulen in der Stadt aufklebe. — GR Dr. Hratzooec hob die Notwendigkeit hervor, daß bei Anbruch der schöneren Zeit der Strand am linken Sannufer ein gefälligeres Aussehen bekommen müsse. Zu diesem Zweck solle unterhalb der Eisenbayn-brücke die übelriechende Pfütze des dortigen Sann-arms zugeschüttet werden. Ferner soll der Strand wenigstens vom Beginn des Eisengeländers bis zur Kapuzinerbrücke schön geebnet und das schon rostige Geländer gestrichen werden. Infolge der Nachgiebigkeit der Gemeinde sei damals, als da? Ge- länder zwischen der Kapuzinerbrücke und der Eisen bahn brücke crckhttt wurde, den Wäscherinnen erlaub« worden, daß ste khre Wäsche von der KapuKner brücke aufwärts waschen und trocknen dürfen. DtZe Gutheit und Nachgiebigkeit werde jetzt schon so mU braucht, daß einige Parteien Gerüste fast herauf bis zum neuen Spazierweg aufstellen. Durch die auf-gehängte Wäsche werde der Ausblick auf das Wasser fast ganr verdeckt. Dorthin gehöre keine Wäsche, dies war auch früher nie der Fall nnd es war immer streng verboten, dort zu waschen und zu baden. Wenn der Raum zwischen der Kapuzinerbrücke nnd der Eisenbahndriicke schön ausgeebnet werde, könnte dort wie früher gewaschen und Wäsche getrocknet werden. Der Redner habe Don einmal den An-trag gestellt, daß die besagte Bewilligung annullier? werde, aber es sei nichts geschehen. Eine solche Ver nachlässigung ernst gestellter Anträge sei zu bedauern und er verlange neuerdings, daß sein Antrag dem Fremdenverkehrsausschuß überwiesen werde, der darüber beraten und über seinen Beschluß berichten soll. — GR Dr. Skoberne stellte den Antrag, daß im Hinblick auf die neu herauszugebende Eisenbahnfahr, ordnung die Gemeinde bei der Eisenbahnverwaltung intervenieren solle, damit der Personenzug, der früher um '/» 5 Uhr früh aus Celje gegen Ljubljana fuhr, wieder eingeführt werde. Infolge der Zentralisierung der oberen Behörden in Ljublana sei dieser Zug für viele Parteien von dringender Notwendigkeit. Der Antrag wurde angenommen. Dr. Carl Georg Bruns und die Europäischen Nationalitäten Von Dr. Ewald Ammende, Generalsekretär der Europäischen Nationalitätenkongresse In der Nacht vom 26. zum 27. Februar ist Dr. Carl Georg Bruns, Rechtsberater der deutschen Minderheiten in Europa sowie Leiter ihres ständigen Sekretariats, nach kurzem schweren Leiden in Berlin sanft entschlafen. Der Tod von Dr. Bruns bedeutet nicht nur für die deutschen Volksgruppen, deren treuer Freund er war, sondern für die Nationali-täten Europas ganz allgemein einen außerordent-lichen Verlust. In Dr. Bruns ist wohl der beste Kenner des europäischen Nationalitätenrechtes und insbesondere seiner praktischen Anwendung dahinge-gangen. Sein Buch über das Minderheitenrecht muß trotz seines kleinen Un,fanges als eine geradezu klassische Darstellung angesehen werden. Wenn der Tod Dr. Bruns mitten aus seiner fruchtbaren Tä-tigkeit heraus in dem besten Mannesalter nicht plötzlich dahingerafft hätte, so Hatte er der Wissenschaft und den Minderheiten ohne Zweifel noch weitere hervorragende Werke geschenkt. Doch der 'Schwerpunkt der juridischen Tätigkeit von Dr. Bruns lag nicht in der Beratung der deutschen Minderheiten und vieler anderen Minderheiten in Fällen der aktuellen Völkerbundpraris insbesondere bei dem Abfassen von Völkerbund-Petitionen. Seit Jahren wohnte er allen Volloer-sammlungen und den meisten Ratssessionen des Völkerbundes, sowie vielen anderen internationalen Tagungen bei und erfreute sich dort, seiner steten Sachlichkeit und eminenten juristischen Kompetenz wegen, der größten Autorität. Durch seinen Rat und seine Gutachten hat er den Minderheiten ganz unschätzbare Dienste erwiesen. Bruns hatte ausschließlich seiner Arbeit gelebt: der Organisation und Fortentwicklung der deutschen Volksgruppen sowie dem Kampfe für einen Sieg der hohen Grundsätze des europäischen Nationalitätenrechts. Körperlich sein Leben lang aufs schwerste behindert, war dieser seltene Mann von einer geradezu einzig artigen Energie und Konzentrationsfähigkeit ange-füllt, wobei ihn keine persönliche, sondern stets eine rein sachliche Ambition leitete. Dadurch erklärt sich, weswegen er beim Abfassen zahlreicher juristischer Dokumente wertvollster Art — deren eigentlicher Autor er war — selbst stets im Hinter-gründe blieb. Die Nachricht von dem tragischen Tode Dr. Bruns wird in den Kreisen der Minderheiten tiefe Trauer auslösen, besonders bei allen denjenigen, welche, wie der Schreiber dieser Zellen, seit Jahren in den verschiedensten internationalen Plätzen Schulter an Schulter mit ihm im Kampfe um die Rechte der Nationalitäten gestanden haben. Politische Rundschau Inland Strenge Kontrolle über die Geschäftstätigkeit der Konsumgenossenschaften Auf Grund zahlreicher Beschwerden aus der Geschäftsroelt, wonach die verschiedenen Konsum-genossenschaften ihre Waren auch NichtMitgliedern verkaufen, hat das Finanzministerium den Finanz-direktionen aufgetragen, von allen derartigen Ge-nosienschaften zugleich mit der Bilanz des vorigen Jahres auch die Daten über die Zahl ihrer Mit-glieder und die Bestätigung, daß sie nur den Mit-gliedern Waren verkaufen, abzuverlangen. In jedem verdächtigen Falle werden die Direktionen die Bücher der Genossenschaften überprüfen: falls sich feststellen läßt, daß sie auch an NichtMitglieder ver-kaufen, werden sie mit der Gesellschastssteuer auf Grund der Artikel 77 und 78 des Gesetzes über die direkten Steuern besteuert werden. Ausland Der deutsche Reichsauhenminister in Wien Von der Presse und der Bevölkerung auf das herzlichste begrüßt, ist dieser Tage der deutsche Reichsaußenminister Dr. Curtius zum Besuch der österreichischen Hauptstadt eingetroffen. Die Presse drückt einstimmig den Wunsch aus, daß sich die Bande zwischen den beiden stammesgleichen Staaten noch inniger befestigen mögen. Flottenabkommen zwischen England. Frankreich und Italien Dieser Tage weilten der englische Außenmini-ster Henderson und Marineminister Aluander in Rom. um Italien zum Beitritt zum englisch-stanzt sischen Flottenabkommen zu veranlassen. Ihre Bemühungen hatten Erfolg. Französische Blätter ver-suchen diese Regelung als ausschließlich gegen Deutschland gerichtet darzustellen. Gabriel Perreui schreibt im „Paris Midi", nun würden die Mei-nungsoerschiedenheiten zwischen Frankreich und Italien Nummer 19 . Deutsche Zeitung Seit« 3 rasch beseitigt werden und die europäische Politik wWrt* to Kurze ein ganz neue» Gesicht erhalten. aus dem Flottenübereinkommen resultierende englische französtsch-italienische Freundschaft aus Kosten Deutsch-land» gehen wird, ist ziemlich sicher, sie geht jedoch auch auf Kosten anderer Staaten. Verstärkte Rüstungen Sowjetrutzlands ^ D« 13. Jahrestag, den die Rote Armee in diesen Togen gefeiert hat. war die Einleitung zu einer neuen großen Ausrüstung der sowjettussischen Wehrmacht. Die Gerüchte von dem bevorstehenden Angriff der „kapitalistischen Svelt" dichäfts-sthrer. Buchhatter, Korrespondent und Reisender, Gärtner, Konditor, Kaufmannsgehilfe als Kassier, Fqkdlrist mit Kaution. Konzieidirner, weiter Tischler-, Schuster», Schmied-, Schlosser- und Maschinen-schtosserlehrlinge. Offene Stellen: Schmied , Schuh-macher, Schneider-, Bäcker-, Friseur- und Färber-Meister aus dem Banat und der Backa suchen Lehrlinge per sofort. 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Drogenen und «vexrctdandlungen erhältlich. Celje Gebührenäquivalent. Die Steuerverwal-tung in Celje verlautbart: Alle zur Zahlung des Gebührenäquivalents (dopolnilna prenosna taksa) Verpflichteten, welche die vorgeschriebenen Drucksorten der Taienanmeldungen (taksnih prijav) noch nicht ausgefüllt haben, werden verständigt, daß die Druck-sorten eingetroffen sind, und aufgefordert, sie un-verzüglich bei der hiesigen Steuerverwaltung anzuschaf-fen; sie sind bis spätestens 1. März 1931 ausgefüllt hier-amts vorzulegen. Wer bis 1. März 1931 die Taienan-Meldungen auf der vorgeschriebenen Drnck-sorte hieher nicht vorlegt, dem muh die Steuerver-walwng das Gebührenäquivalent amttich bemessen und auch eine Sttaftare für die ganze 5-jährige Periode vorschreiben. — Im Hinblick auf den oben festgesetzten Termin <1. März 1931) müssen wir feststellen, daß uns die mit 24. Februar abda-tierte Verlautbarung vom Stadtmagisttat erst am 3. März zur Veröfsenllichung übergeben wurde. Verwendung der volk»ärbeit für die nichtstaatlichen Strafen. Der Stadtmagistrat Ä." 1 xiti tr 1/st# Celje verlautbart: Im Sinne des Artikels 32 der Vorschrift über die Verwendung der VoKsardeit 1 den Bau und die Erhaltung der nichtstaatll Straften im Bereich des Draubanats vom 20. zember 1931. Amtsblatt Nr. fi/2 vom 8. Jänner 1931, wird mitgeteilt, daß die Verzeichnisse der zur Volksarbeit Verpflichteten den Bewohnern der Stadt Celje beim Stadtmagistrat im Zimmer Nr. 10 des neuen Hoftrakts (l. Stock) in der Zeit vom Ü. bis einschließlich 18. März, ausgenommen die Sonnlage, zwischen 10 und 12 Uhr öffentlich zur Einsichtnahme aufliegen. Beschwerden werden beim zuständigen Referenten im obenerwähnten Zimmer eingereicht bzw. m Protokoll gegeben. Gleichzeitig werden die Personen, die zur persönlichen Arbeit verpflichtet sind und die im Sinn des hieramtlichen Erlasses vom 19. Jänner 1931, Zl. 8166/193», hieramtlich keine Erklärung abgegeben haben, ob sie ihre Zterpflichtung persönlich oder durch einen Stell-vertteter abdienen oder ob sie diese Verpflichtung ablösen wollen, aufgefordert, diese Erklärung in der oberwähnten Kanzlei in der Zeit vom 2.'bis ein-schließlich 4. März 1931 zwischen 10 und 12 Uhr abzugeben. Personen, die diese Erklärung auch in dieser Frist nicht abgeben, werden so behandelt, al» ob sie ihre Verpflichtung ablösen wollen. (Bqüglitf) der letzteren Frist bemerken wir. daß wir die obige Verlautbarung erst nach Redakttonstchluß unserer letzten Folge zugestellt erhielten, so daß inzwischen die Frist deren» abgelaufen ist. Anm. der Red.) Ueberprüfung der Motorräder. Im Nachtrag zu den bisherigen diesbezüglichen verlaut, barungen teilt die Bezillshauptmannschaft in Celje mit, daß die Ueberprüfung der Motorräder au» dem Bezirk Celje und au» der Stadt am 17. l. M. um 11 Uhr vor der städtischen Garage am Unter Lahnhof stattfinden wird. Jeder Motorradbesitz« Ueberprüfung die sorge- ihlt unmittelbar bei der inebene Taie für die Ueberprüfung im Betrag von 30 Din und den entsprechenden Teil der Ret- Seite 4 Deutsch« Zeitung Nummer 19 sekosten der Kommission. Außer dem Typenzeugnis und der Bestätigung über die vorjährige Ueber vrüfung muß jeder Fahrer dem Borsitzenden auch seinen Führerschein vorlegen. Ein Motorfahrer darf nicht jünger als 1« Jahre sein, die Chauffeure der übrigen Motorfahrzeuge nicht jünger als 20 Jahre. In dieser Beziehung werden die Sicherheit? organe in Zukunft die strengste Kontrolle ausüben. Hauptversammlung des Aeroklubs in Celje. Auf der Hauptversammlung des Aeroklubs in Celje. der am 20. Februar im Narodni dom stattfand, berichtete der Kassier, das; die Einahmen des Klubs im vergangenen Jahr 2992.05 Din, die Ausgaben 3630.40 Din betragen, so daß sich ein Fehlbetrag von 637.75 Din ergab; das Vermögen des Klubs beläuft sich jedoch auf 43.493.26 Din. Es wurde nachfolgender Ausschuß gewählt: Obmann Dr. Anton Ogrizek, Vizeobmann Major Bojic, Schriftführer August Veble, Kassier Janko Cergol; Ausschußmitglieder: Ladislaus Ropas, Kapt. l. Kl. Ottnar Kriz, Janko Wagner, Unter leutnant Alois Ursic und Unterleutnant Franz Vr-ginec; Ersatzmänner Milan. Cetino, Franz Zohar, Zmagoslav ^ezernik. Joze Sribar, Daoorin Ropas, Franjo Vehovar, Ing. Blaz Pristovsek, Ing ilt-viinik und Unterleutnant Lavoslav Abram: Nevi sionsausschuß: Mario Schmidichen, Kapt. 11. KI. DuÄm Mitic, Ciro Sadar, Alois Cepl und Schön-derber: Stellvertreter: Lt. Nadmilo Acovic, Lt. Ta-nasije Zecevic. Baumeister Alois Kalischnigg, Bau-meister Karl Jezernik und Mag. pharm. Zoo Tontic. Die Kotlaudierung des modernisierten Schlachthauses wird am 16. März um '/,5 Uhr nachmittags stattfinden. In da» hiesige Allg. Krankenhaus wurden im vergangenen Jahre 4476 Kranke auf-genommen, und zwar 2353 männlichen und 2118 weiblichen Geschlechts. Es starben 223 Personen, hievon 121 männliche und 102 weibliche. Mittfastenmarkt. Der übliche Jahrmarkt, der alljährlich in Celje am ersten Samstag nach Mittfasten stattfindet, wird Heuer am 14. März ab-geHallen werden. Der Aägerball, der am 28. Februar in den Räumen des Narodni dom abgehalten wurde, ist von fast 1000 Gästen besucht worden. Trotzdem es in unserer Gegend angeblich keine deutsche Minder-heit geben soll, hörte man dabei merkwürdiger Weise soviel deutsch reden, daß man hätte wähnen können, auf einer deutschen Unterhaltung zu sein. Richt die „Liebe" war es. Dem ..Jäger", der gerne Aufklärung darüber haben wollte, warum verschiedene slowenische Jäger auf dem Jägerball in Jägertrachten tanzen mußten, deren Stoff, bei einer deutschen Firma gekauft, von einem „deutschen" Schneider verarbeitet wurde, diente der vom slowenischen Jagdverein mit der Anschaffung bettaute Fabrikant Herr Karl Pajk aus Gaberje in der „Nova Doba" folgendermaßen: Dem Unterfertigten wurde als Mitglied des Slow. Jagdvereines, Fi-liale Celje. am 14. Jänner 1931 die Anschaffung von 20 bis 25 vorgeschriebenen Jägertrachlen mit dem Auftrag übertragen, daß er bis spätestens 31. Winter in Südtirol Bon Hermann Ullmann Am Brenner kommen fünf, sechs, sieben Grenz-soldaten, Polizisten in Uniform und Zivil ins Abteil, Ichnüffeln herum, fragen, wem die Innsbruck« Zeitung gehört, die man ein paar Stationen vorher gekauft hat, ernten das stumme Achselzucken des Publikums und nehmen das gefährliche Papier mit. Ein Leutnant steigt zu, der. sooft er vorübergeht, eine Wolke fa-talen Parfüms ausströmt. Nie habe ich einen Leut-nant irgendeiner Armee gesehen, der so roch. Die Bauern steigen zu, diese schweigenden, hoch-gewachsenen Südtiroler Bauern, die so überlegen ihren kleinen, schwarzen, rundlichen süditalienischcn Herren gegenüber aussehen. Das Kauderwelsch be-ginnt, das altvertraute Namen wie Gossensaß und Sterzing und Briren verdeckt: Colle d' Jsarco und Vtpitens und Brefsanone — und dann sind wir in Chiusa, und das alte, zauberhafte Klausen mit dem Kloster Säben auf hohem Rücken darüber umfängt uns in seinen grauen alten Mauern, zau' berhaft in der blauen Dämmerung des milden, klaren Winlertags und an der Grenze zwischen südlicher Lockung und nordischer Heimat. In den allen Gewölben wohnt die Sage, mit den biederen Handwerkern und Kaufleuten zusammen. Wehrhaft drängen die Häuser noch immer in die enge Gasse, die Vergangenheit ist stärker al« die Nein«, schwierige Jänner 1931 den Stoff beschaffen muß, und zwar wegen des Jägerballe». Ich wandte mich an ver« ichiedene Lieferanten in Ljubljana, von woher ich jedoch eine, unbefriedigende Antwort erhielt, sowohl bezüglich der Lieferung als auch bezüglich des Preises, bzw. die Verständigung, daß sie mir bis zur erwähnten Zeit die Ware nicht liefern können. Ich schrieb auch einigen ausländischen Firmen, die mir aber auch nicht bis zum Termin die Ware liefern konnten, weil sie sie erst hätten fabrizieren müssen. Ich hatte damals geschäftlich bei der im Artikel erwähnten Firma zu tun und dort sah ich mehrere Stücke verschiedener Loden in einer Farbe und Qualität, die vollkommen der Vorschrift der offiziellen Jägertracht entspricht. Der Geschäftseigen' tümer bot mir diese Ware zu einem Preise an, der beträchtlich niedriger war als der Preis anderer Offertsteller, und versicherte mir, daß ich die ganze Warenmenge in der bestimmten Frist erhalte. Da mir der Preis und die Lieferungszeit konvenierten und die erwähnte Firma auch ständige Abnehmerin meiner Produkte ist, entschloß ich mich, dei ihr den Stoff für 28 Trachten zu bestellen. Auf die Bemerkung. daß die Ausarbeitung der Kleider an-geblich einem deutschen Schneider und noch dazu einem Nichtstaatsbürger vergeben wurde, bemerke ich. daß der Schneider Herr F. Gorican, geboren in Stopnik bei Vransko, dort zuständig, unser Staatsbürger und bewußter Slowene ist. Bei der Vergebung der Schneiderarbeit stellte der Erwähnte von allen Offertstellern das niedrigste Offert und so kam er bei der Vergebung derArbeit in Betracht. Ich wundere mich nicht wenlg, daß der Jäger «wenn es überhaupt ein Jäger ist), der die Zuschrift „Aufllärung erwünscht" eingeschickt hat, sich nicht vorher besser über die Sache informiert hat. — Karol Pajk, Telje. Einen Vortrag über deu tschechischen Politiker Dr. Kart Kramarsch bzw. über den Panslawismu» hielt dieser Tage im hiesigen Na-rodni dom der ehemalige Mimst« Herr Dr. Ve-koslao Kukovec. In dem bezüglichen Bericht füllt uns nachfolgender Absatz auf: „Im russischen Volk lebt der Keim, der Rußland aus dem gegenwärtigen Uebergangsstadium erwecken wird, damtt es dann gestärkt aufsteht als Schützer und Vorkämpfer für die slawische Idee, in welcher alle Slawen den unbedingt erforderlichen Rückhalt finden werden, der uns im Kampf und Widerstand gegen unsere Feinde stärken wird." Welche Station der Vortra-gende hier als Feind im Auge hat, wissen wir nicht. Wir wissen nur. daß es Deutschland nicht sein kann, denn gerade des Abgehen von der alten deulsch-rulsischen Freundschaft vor dem Weltkrieg hat beide großen Völker in ihr Unglück gestürzt. Fürst Bismarck hat in seinen „Gedanken und Erinnerungen" den Satz niedergeschrieben: „Mit Frankreich werden wir (Deutsche) nie Frieden haben, mit Rußland nie die Notwendigkeit eines Krieges, wenn nicht liberale Dummheiten oder dynastische Mißgriffe die Situation fälschen." Wie sich hingegen Herr Minister Dr. Kukovec die Stellung eine» wiedererstandenen nattonalen Rußland gegenüber dem polnischen Gegenwart. Im Gasthaus« beim Wein erlebe ich wieder die längst vertraute Szene: Ein rotangelaufener Ita-liener beteuert in einem wunderlichen Sprachgemisch, sentimental und angetrunken, seine duldsame Gesin-nung. Jeder müsse Freihett haben. Freiheit, die Muttersprache kann man niemand nehmen, und er sei lange in Deutschland gewesen, Deutschland gut. Er scheint es ernst zu meinen, vielleicht fühlt er sich unbehaglich, als Fremder in diese kleine deutsche Stadt versetzt. Aber die Einheimischen sagen kein Wort, lassen ihn reden und tnnken still ihre Gläser au«. Kann man wissen, wie er es meint? Bald ist der Tisch I«?, der Italiener allein. Am Bahnhof komme ich noch gerade zurecht, um einem steinalten Mütterchen, dem der Schalter-beamte durch beharrliches Nichtverstehen höchste Pein bereitet, helfen zu können. Mit mir, dem Fremden, spricht er dann ganz gut deutsch. Nur der Fremden-verkehr und seine heiligen Gebote können auch heute den noch heiligeren nationalistischen Zchwahn, den sacro egoismo, brechen. Die Kleinbahn, von den Oesterreichern im Kriege gebaut, kämpft sich tausend Nieter hinan, das herrliche Hochtal schließt sich auf, in das die ewigen Zinnen hineinleuchten. Klarer als im Sommer, näher in der glashellen Atmospäre als sonst, und doch völlig un-nahbar in Eis und Schnee. Und es beginnt jenes straffe und doch in Licht, Bewegung, Winterlust schwelgende Bergleden, da» zu den schönsten Ent-deckungen unserer Zeit gehört. Staate oder gegenüber der Tschechoslowakei — es existiert ein sehr interessantes Buch eines russischen Generals über die tschechische Legion in Sibirien und Admiral Koltschak — vorstellt, würde in Bejug auf seine panslawistischen Ideen politisch gewiß sehr interessant sein. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus ist am 27. Februar der 86-jährige Auszügler Rochus Andrensek aus St. Peter na Medwedovem seiu gestorben. — Am 28. Februar starb in Gaberje 139 die 72-jährige Auszüglenn Maria Flortc. Im Allg. Krankenhaus starb die 19 jährige Be sitzerstochter Aloifia (öolinc aus Prosenice in Um» gebung Lt. Junj. Am 2. März starb im Allg. Krankenhaus die 26-jährige Taglöhnerin Anna Baloh aus So. Pongrac bei Gnze. — Auf der Kralja Petra cesta 41 ist Frau Maria Zerovnik im Alter von 53 Jahren gestorben. Stadtkino. Donnerstag. 5., Freitag. 6., Samstag, 7., Sonntag. 8., und Montag, 9. März der 100*/,ige deutsche Tonfilm: „Zwei Menschen", nach dem berühmten Roman von Richard Voß. In der Hauptrolle Gustav Froehlich. Der Film spielt in den Dolomiten und zeigt herrliche Bilder der Tiroler Alpen. Einer der größten bisher vor-geführten Tonfilme! Originalszene aus der St. Peters tirche in Rom- hörbar der berühmte Kirchenchor! Vorstellungen wochentags um 7,9 Uhr abends, am Sonntag um 3, 5. 7 und 9 Uhr abends. — Vor-anzeige- „Der unsterbliche Lump" und „Stürme über Montblanc". Maribor Franz Derwuschek f. Sonntag abends ist hier der bekannte Großindustrielle und Stahlbau-meister Herr Franz Derwuschek im Aller von 67 Jahren einem Gchirnschlag erlegen. Mit ihm ist e,ne der markantesten Gestalten unserer Stadt, ein ausrechter und gradliniger deutscher Mann in» Grab gesunken, der immer und unter allen Um-ständen, auch unter den schwierigsten Verhällnissen. seinen Weg zu gehen wußte. Im Jahre 1864 in Graz geboren, kam er schon in jungen Jahren in unsere Stadt, die ihm seine Wahlheimat werden sollte. Nachdem er sich zu Zellen des Bürgermeister R^gy» einige Jahre im städttschen Bauamte als Bauadjunkt betätigt hatte, wurde seinem hervor ragenden Schaffungsgeiste und seiner undezwing baren Unternehmungslust der Rahmen zu eng. Kurz entschlossen, verließ er das Bauamt und etablierte sich als Baumeister. Die wichtigsten Bauten vor und nach der Jahrhundertwende in unserer Stadt zeugen nicht nur von seinem unaushallsamen Schaffensdrang, sondern auch von seinem hervor-ragenden Können. Sein Ruf als Baumeister drang aber auch über die Grenzen unserer Stadt hinaus und so betraute ihn unter anderen auch die Kohlen-bergwerksgesellschaft in Trboolje mit der Errichtung ihrer großen Ardeiterkolonie. Im Jahre 1902 er-warb er am sogenannten Leitersderg dei Martbor von einem gewissen Kolaric eine kleine Handschlag- Abends sitzt die Wirtsstube des Hotels voll von ladinischen Bauern, darunter einprägsamen Holzschnitzerlöpfcn, ladinisch, italienisch und deutsch wird zum Kartenspiel debattiert. Die Allen sprechen fast alle noch deutsch. Die Kinder lernen natürlich nur noch italienisch in der Schule. Man ist kein besonders feuriger Patriot der neuen Heimat, noch leben die Kriegserinnerungen an die in diesen Ge genden besonders ruhmreiche und von unbekannten Heldentaten geschmückte österreichische Front. Auch hat das italienische Regime den ladinischen Bauern viel Gemeindewald genommen und damll die Grund-loge ihrer Existenz stark geschmälert. Aber man ist wie überall vorsichtig, und wenn hie und da beim Wein im lebhaften Geplänkel ein Wort entwischt, gibt es Blick wechsel, Lippenbeißen, gezwungenen Scherz und hastige Gesprächswende. An der Wand hängt das obligate Mussolinibildnis. Aber, wie uns scheinen will, ein ungewöhnlich theatralisches, ins Dämonische und Pathetische gesteigertes. Im übrigen ist das Hotel, in das ich geraten bin, zum Unterschiede von vielen alten guten, ge-diegenen Gasthöfen, die auf ihre bodenständige Tradition halten, etwas vcrschwyzert, dem Fremden -verkehr und den Nachwirkungen allzu opttmistischer Investitionen verfallen. Besonders gute Zugverbin bungen und ermäßigte Fahrpreise, Autostraßen und Massenausflüae beleben den italienischen Wintersport. Der Uebungshügel wimmelt von Neulingen, die den ungewohnten Schnee nach Herzen»lust genießen und Nummer 19 Deutsche Zeitung Sette 5 Kundmachung! Wir geben dem geschätzten Publikum hiermit zur Kenhtnis* dass wir den Vertrieb aller ausländischen, insbesondere der deutschen Zeitungen und Zeitschriften für Celje und Umgebung ab I. März 1931 der Firma Flora Lager-Neckermann, Celje, Presernova Nr. 1 übergeben haben, woselbst alle Blätter sofort nach Erscheinen erhältlich sind. Abonnements für Celje und die Provinz werden durch diese Firma sorgfältigst ausgeführt. Medjunarodni protn. novinski i ogl. zavod d. d. Zagrebs Samostanska 1—2. f' lei. Nun war seiner noch brach liegenden Ar kraft ein neues Arbeitsfeld erschlossen und ei mit Umsicht und Tatkraft an den Ausbau $jefes seines Lebenswerkes. In einer kurzen Reihe oon Jahren baute er es zu einem für unsere Ber-haltnissc riesigen Unternehmen aus. Die bestbekannte Leitersberger Ziegelfabrik ist das größte Unternehmen »einer Art im Draubanate und eines der größten in unserem Staate überhaupt. Herr Derwuschek fand dabei aber noch immer Zeit, seine bewährte Arbeit?' tast im öffentlichen Leben zu betätigen. So war er im Vorstand einiger Kreditorganisationen und Äs Mitarbeiter verschiedener anderer Korporationen Mg. Seine letzte Tat war, daß er die elektrische Fernleitung von Maribor bis auf den Leitersberg auf eigene Kosten legen ließ und der Gemeinde Leitersberg, jetzt Kosaki genannt, auf diese Weise die Elektrifizierung ermöglichte. Als begeisterter Schachspieler war er Mitglied des Schachklubes. dessen Vizepräsident und eine seiner Hauptstützen in der letzten Zeit. Dienstag um halb 4 Uhr nach mittags fand sich im städtischen Friedhof in Po-brezje eine große Trauergemeinde ein. Eine Ab-zrdnung des Leitersberger Gemeinderates mit dem Bürgermeister Pozanko an der Spitze war erschienen und mit ihr auch ein Teil der dortigen Bevölkerung, die den weiten Weg nicht gescheut hatte; desgleichen iah man auch die Angestelltenschaft des Unternehmens. Der fast vollzählig erschienene Schachklub mit »einem Präsidenten Kramer an der Spitze war ebenfalls gekommen, um von seinem Vizepräsidenten Abschied zu nehmen. Der Vorstand des Kreises Maribor des Jndustriellenverbandes, Direktor der Stickstoffwerke in Ruse Herr Krejci, war ebenfalls anwesend. Weiters waren eine ganze Reihe von Industriellen, Kaufleuten und Gewerbetreibenden der Stadt herbeigeeilt, um dem verstorbenen Bau-meister Derwuschek die letzte Ehre zu erweisen. Um halb 4 Uhr wurde die Leiche des Verewigten feierlich eingesegnet und sodann in der Familiengruft beigesetzt. Den Hinterbliebenen unser tiefgefühltes Beileid! Frau Elise Koska -s-. Am 4. März um 4 Uhr früh ist hier Frau Elise Koska verw. Kühar geb. Schlosser, Inhaberin des bekannten Eisenge->chäfts Kühar, an einer kurzen Grippeerkrankung zeftoiben. Die Verstorbene war eine außerordentlich tüchtige Geschäftsfrau, die nach dem Tode ihres rrften Gemahls die genannte Eijenhandlung er-^olgreich weiterführte. Den Hinterbliebenen unser innigstes Beileid! Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 8. März, findet um 10 Uhr Vormittag der evangelische Gottesdienst im Gemeindesaale statt. Anschließend daran um I I Uhr Kindergottesdienst. „Toni Oschlag-Abend des Männerge-iangoereines. Am Samstag, dem 14. März, findet im großen „Union" (Götz) Saal ein „Toni Oschlag-Abend" des Männergesangvereines statt, dessen Reingewinn dem im Vorjahre gelegentlich cines Motorradunfalles bei Wildon schwerst verunglückten Herrn Oschlag zugedacht ist. Wir machen in oft etwas abenteuerlichen Kostümen ihr Temve-rament austoben. Der sportliche Vorstoß in die nordischen Berge geschieht mit derselben Forsche, mit der ganz Südtirol von Süden her versorgt wird. Immerhin bewegt man sich auf dem Boden liebenswürdiger Neutralität, und der Sport bringt neben lärmenden und unbeholfenen Mitläufern eine gewisse Auslese gutgewachsener und trainierter Jugend mit. Nachts dröhnt das von den Italienern bevor-zugte Lokal von Gesängen und später Geselligkeit, und die Sonne ist längst von den phantastisch steilen Gipfeln ins tiefe Tal hinabgedrungen, wenn sich der Uebungshang zu beleben beginnt. Oben aber, in der Region der Morgen- und späten Nachmittagssonne, unter den Felswänden und auf den Pässen, den wundervoll geschwungenen Bergsätlcln mit den unbeschreiblichen Fernsichten, da wird dos schönste Geschenk dieses in seinem Wesen noch so unitalieni'chen Südens gespendet. Das golden flutende Licht des Wrnterhimmels, wärmer, voller, reiner, reichlicher als nördlich des Brenners. Und während unten im Tal der Schnee knirscht, sitzen wir oben in Hemdsärmeln vor der Hütte und der kleinliche Kram politt cher Grenzen, trampfiger Re-werungskünfte, konfi zierenden und spionierenden Mißtrauens ist völlig unwirklich, wesenlos, ver-gangen. Und die ewigen Zinnen leuchten. unsere Leser auf diesen Abend, der einer der ge-nußreichsten in diesem Jahre zu werden verspricht, schon heute ganz besonders aufmerksam. Der Schlapfenberg ist wieder in Bewe-gung gekommen. Wie noch erinnerlich, hatte er im vergangenen Jahre einigemal? die verkehrsreiche Straße nach St. Peter vermuhrt und dort den Verkehr zeitweise vollkommen lahmgelegt. Einmal wäre einer dort herunterprasselnden Steinlawine ums Haar ein städtischer Autobus zum Opfer ge-fallen. Nach dem Tauwetter der luvten Tage rechnete man bereits wieder mit seiner unseligen Tättgkeit und mancher Vorübergehende warf besorgte Blicke auf den hart an der Straße aufstrebenden steilen Südhang. Daß ober der steile «südhang an der Straße nicht allein der drohende Teil dieses Berges ist, zeigte die am Dienstag voriger Woche in der Frühe niedergegangene Stein- und Erdlawine, die einen Teil des am Südwesthang des Berges gelegenen Weingar-tens des städtischen Sparkassenkassiers Herrn Rudolf Puch vollkommen vernichtete. Man kann die Sorgen der angrenzenden Weinbergbesitzer verstehen, da der ganze Hang dort sehr locker ist und man daher auch mit Vermuhrungen noch anderer Weingärten rechnen muß. Dieser Verfall zeigte wieder einmal, wie dringend notwendig Stützungsarbeiten gewor-den sind. Aus Eifersucht mit dem Messer an-gefallen. Vom hiesigen Kreisgerichte wurde dieser Tage der 23-jährige Besitzerssohn Franz Kogler wegen schwerer Körperverletzungen zu 6 Monaten Arrest verurteilt. Im November des vergangenen Jahres war Kogler mit seiner Geliebten bei einer Hausunterhaltung anwesend. Unter anderen hatte auch ein gewisser Ferdinand Ornig diese Veranstaltung besucht. Im Laufe der sich entwickelnden Unterhaltung glaubte nun Kogler Grund zur Eifer-sucht zu haben und stach nach kurzem Wortwechsel Ornig mit einem Messer etlichemal« in Brust und Rücken. Zur Bändigung seines Draufgängertums wie zur Abkühlung seines jugendlich heißen Blutes hat ihm nun der Richter die erwähnten 6 Monate verordnet. Ptui Der Voranschlag des hiesigen Bezirks-stratzenausschusscs für das Jahr 1931 weist aus: an Erfordernissen: l. Erhaltung der Banalstraßen und Objekte: a) Verwaltungs- und Kanzleikosten 57.787 Din, b) Ausgaben für das Hilfspersonal 668.308 Dm, c) Materialausgaben für die Erhaltung der Banalstraßen 2,487.900 Din; 2. Erhaltung der Zufahrtstraßen zu den E.senbahn-stationen: Verwaltung?- und Materialausgaben 53.200 Din; 3. Rekonstruktion und Bau von Ba-nalstraßen: a) neue Bauten und Umbauten von Banalstraßen 300.000 Din, b) Bezirksstraßenver-waltung 72.128 13 Din, t) Beiträge für die Ge-meinden zur Erhaltung der Gemeindeftraßen 88.000 Din, c) Baufonde 188.858D5 Din. Summe der Erfordernisse 3,9I6.I82°68 Din. Einnahmen: 1. bei den Banalstraßen 17.000 Din; 2. bei den Zufahrtstraßen 1.100 Din; 3. Beiträge des Banats zur Erhaltung der Banalstraßen 1,767.697 25, der Zu-sahrlslcaßen 34.734; 4. bei den Neubauten und Umbauten 1000 Din; hiezu Beiträge des Banats 149.500 Din; 5. verschiedene unvorhergesehene Ein-nahmen, Summe der Einnahmen 2,007.406'20. Der Fehlbetrag von 1,908.775-88 Din wird mit dem Ertrag der Bezirksstraßenumlage auf die di rekten Steuern in der Höhe von 44°/. gedeckt werden. Dieser Voranschlag liegt in der Kanzlei des Bezirksstraßenausschusses 14 Tage zur Einsicht nähme auf. Slovenska Bistrica Die Baumkronen des Kastaniendreiecks wurden dieser Tage zugestutzt. Sosehr wir bedauern, die Zierde und das schattigkühle Blätterdach des Bischofplatzes gemindert zu sehen, können wir im Hinblick auf die Bahnhofallee den erfreulichen Gegensatz feststellen, daß hier nicht Holzhackerleute, sondern eine kundige Gärtnerhand Art und Säge geführt hat. Die Schuhfabrik Bat'a beabsichtigt, wie verlautet, demnächst im Rasteigerschen Hause, und zwar in den Räumen, die das Postamt innegehabt hatte, eine Schuhniederlage einzurichten. Das Wildererunwesen nimmt in unserer Gegend kein Ende. Insbesondere scheinen es die Wildschützen auf Rotwild abgesehen zu haben. Denn eben erst konnten wir berichten, daß sie sich aus den, gräfl. Attemslchen Jagdrevier in Planina einen kapitalen Rehbock holten — was wir hiermit gleichzeitig richtigstellen wollen — und nun wurde von einem Waidmann zur Anzeige gebracht, daß er eine stark schweißende Ricke mit einem gebrochenen Lauf gesichtet habe, die offenbar von einem Wil-derer angeschössen worden war. Koöevje Todesfall. Am 2. März ist in der Stadt. Frau Rosa Petsche geb. Perz, Gattin des Besitzers des bekannten und beliebten Gasthofes „Zur Sonne" Herrn Viktor Petsche, im blühendsten Jugendalter nach der Geburt ihres ersten Sohnes gestorben. Die gesamte Bevölkerung, welche die junge, liebenewür-dige Frau, das Muster einer tüchtigen Wirtin, aus das beste schätzte, ist tief erschüttert über das tra-gifche Geschick, das sie so bald aus ihrer jungen Ehe abberufen hat. Den fchwerbetrosienen Familien Viktor Petsche in der Stadt und Mathias Perz in Mooswald, deren zweite Tochter die Verstorbene war, unser herzlichstes Beileid! Wirtschaft u.Vertehr Der größte Abnehmer der Weine au» dem Draubanat ist Oesterreich. Dorthin wurden in der Zeit vom 1. August 1930 bis I. Jän ner 1931 530.000 Liter Wein exportiert, während Holland 6000 und die Tschechoslowakei 3000 Liter abnahmen. Handelovertragsverhandlungen zwi schen Jugoslawien und der Tschechoslo wakei. Gegenwärtig finden in Prag Handelsver-trag^verhandlungen zwischen Jugoflawien und der Tschechoslowakei statt. Da im Jahre 1930 die jugo-slawische Handelsbilanz mit der Tschechoslowakei um 1 Milliarde Tschechokronen passiv war, d. h. det Wert der tschechoflowakischen Einfuhr nach Jugo-slawien überstieg um diesen horrenden Betrag das, was wir der Tschechoslowakei verkaufen konnten, trachtet die jugoslawische Delegation natürlich darnach, daß diese» krasse Mißverhältnis einigermaßen aus- Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 19 geglichen werde. Beim Geschäft hört sich bekanntlich die ..Brüderlichkeit" auf und gerade die Tschechen sind es, die diesen Grundsatz sorgfältig zu pflegen verstehen. Agrartonferenz in Bukarest. Die Agrarlon-feren; in Bukarest, an welcher Eiperten Jugoslawiens, Rumäniens, Bulgariens, der Tschechoslowakei. Polens,' Ungarns und Lettlands teilnahmen und die am 19. Februar ihre Arbeiten abschloß, empfahl m einer Beschließung allen in Betracht kommenden Staaten die Einführung des VorzuHszöllejystems, das das erfolgreichste Mitte! für die «anieruna der gegenwärtigen europäischen Wirtschaftskrise darstelle. Diese Resolution wurde von den Vertretern aller Staaten unterschrieben, mit Ausnahme jener der Tschechoslowakei und von Lettland, die verschiedene Borbehalte zum Ausdruck gebracht hatten. Die Klausel „zahlbar und klagbar". Der Perein der Industriellen und Grotzkaufteute in Ljubljana hat ein Rundschreiben versandt, worin er auf die am 1. l. 1932 in Kraft tretende neue Zivilprozeßordnung aufmerksam macht. Räch dieser wird die sogenannte Fakturenklausel über die Gerichtszuständigkeit nicht mehr gelten. Vielmehr l>aben Lieferer und Besteller bereits be! der Bestellung die Zuständigkeit zu vereinbaren. Der Schluß mich vom Besteller unterzeichnet sein. Be! Fehlen einer solchen Vereinbarung ist für Klagen das Gericht zuständig, iu dessen Bereich (Sprengel» der Wohnsitz des Schuldners liegt. Die Klausel „zahlbar und Nagbar" (auf der Faktura) gilt nach dem neuen Zivilprozeh nicht mehr. Amerikas Antwort auf das russische Meizendumping. Der kanadische Ministerpräsident Bennett weilte vor einigen Tagen in Washington und verhandelle mit dem Bundespräsidium der Vereinigten Staaten über die Kanalisierung des St. Lorenz-Stromes nnd der Seen an der amen-kanisch kanadischen Grenze, uni einen Seeschiffahrts weg bis nach Chicago zu schaffen. Das gewaltige Projekt ist früher schon einmal behandelt wo» den, aber an der hohen Kostenfrage gescheitert. Der Plan ist neuerdings von den amerikanischen Weizen-erporteuren wieder aufgegriffen worden und ihre Propaganda scheint bei den Regierungsstellen lauf ftuchtbaren Boden gefallen zu sein. Durch einen solchen Kanal würde Chicago, das Zentrum des W«izenhandels der Staaten, ja, der ganzen Welt w Eisenbahnfrachten und Umladekosten erspart würden. ^um Seehafen, in dem man die die Seeschiffe verladen könnte, >oda unmittelbar die enormen Nach Zeit und Geltung war der Weizen einer der ersten Faktoren der Weltargrarkrise. Der Weizenkrieg scheint in Zukunf eher sich verschärfen als nachlassen wollen. Denn zu den bisherigen Konkurrenten ordamerika, Argentinien und Australien ist ein neuer gekommen, der gefährlichste von allen: Ruhland. Er ist der gefährlichste, weil er skrupelloser ist als die anderen und ihm mr Preisunterbietung auf dem europäischen Markte die geringen Frachten $ aus der Europanähe und die geringen Arbeitslöhne aus der sozialistischen Wirtschaft zur Verfügung stehen. Das Handelsmonopol des Staates gibt den Russen weitere Möglichkeiten einer eigenwilligen Preisofferte. Man hat gerne die hochtönenden Phrasen, die von Moskau heriibcrklangen, als inhaltlose Propaganda abgetan. Ein Jahrzehnt Erfahrung mit bolschewistischen Worten und Taten gab auch das Recht dazu. Allein in der letzten Zeit hat man doch umlernen müssen. Rußland hat seine Dumpingdrohungen auf dem Getreide- und Holzmartte wahrgemacht. Es bleibt, vom wirtschaft-lichen Standpunkte aus gesehen, gleichgültig, unter welchen innerrussischen Opfern und Krämpsen das geschehen ist. Der Erfolg der russischen Ausfuhr hat die Verhältnisse auf dem Weltmärkte sehr durchein-einander gewirbelt und die geschäftlich getroffenen Staaten rüsten zur Abwehr. Amerika droht mit einer vollkommenen Einfuhrsperre für russische Waren. Sehr beachtlich ist die Rede Stalins, die er vor den Leitern der Industrieunternehmen über die Durchführung des Fünfjahresplanes hielt. Er sagte: In der Sowjetunion wachse die Erzeugung von Tag zu Tag. während sich in den kapitalistischen Ländern das umgekehrte Bild zeige. Vor einer Ueberproduktion sei Rußland durch seine Plan-wirtschaft gesichert, in den anderen Staaten hätte der Encugungsüberjchuh zu schweren Krisen geführt. Der Mangel der russischen Industrie vor der Revo-lution sei gewesen, das; sie auf einer zersplitterten Bauernwirtschaft beruhte. Nur eine aufnähme-fähige Landwirtschaft schütze die Industrie vor un-angenehmen Ueberraschungen im Erportgeschäft. Die durchgreifende Organisation der Landwirtschaft garantiere aber nicht allein der Industrie einen stabilen Entwicklungsprozeß, sondern stärke auch die Landwirtschaft selbst. Morgen, vielleicht in einem Jahr, werde Rußland das größte Agrar-land der Welt sein. Den wesenllichen Teil der Strecke, die Rußland hinter den fortgeschrittenen Ländern zurückgeblieben sei, habe man in wenigen Jahren eingeholl. Die Industrie, die der Landwirt schaft ihren Aufschwung verdanke, werde der Land wirtschaft helfen, daß sie die erste und bedeutendste der Erde werde. Diese Ankündigung Stalins, mag sie auch übertrieben sein, hat in allen Agrarländern, deren Prosperität auf der rentablen Ausfuhr voa Getreide beruht, ein lebhaftes Echo gefunden. Wir sehen an den oben erwähnten Plänen der Va einigten Staaten und Kanadas, wie ernst drüben die Drohungen der Russen genommen werden. Die offiziellen Verhandlungen Bennetts in Washington beweisen, daß man keine Opfer scheut, um mit der Sowjetunion konkurrieren zu können. Das Projekt des Kanals ist freilich so gewaltig, daß man annehmen darf, Rußland macht eher seine Ankündigungen wahr, als Amerika und Kanada ihre Gegenmaßnahmen durchführen können. Wohnung mit 1 bis 2 Zimmer «mt Zubehör von ruhigen Ehepaar bis I. April oder 1. Mai gatucht. Gefl. Anträge an die Verwaltung doeBI. :'6O40 Vereinigte technische Lehranstalten des ertinikumMitfweida .1 ■ chiand) t«chn Ische Lehr an« t«!t I Itr Hlfktrotrdinih and M«s«fiißeabau. SoAÖrntndirflptfnr für Aotomobil* anU pfaf• | Icdiaifc und Ilctrirtawi«srns<)>4ft. 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