Wbacher^Aeituna^ .-13^ HaMstaZ den 14. Februar 1^29. Nas Allerhöchste Geburt fest Sr. Majestät, unseres vielgeliebten Kaiscrs, wurde indicscrPro^ vinzial-Hauptstadt auf cinc höchst fcicrltchc Weist begangen. Schon am Vorabende des 12. Februars gaben Se Excellenz dcr Herr Landcsgouverncur, Freiherr vsn Sckmidburg, einen glänzenden Ball, welchem der gesamntte 2ldel und alle Civil, und Militär-Autoritäten in Galla beiwohnten.—Am selben Abend wurde in der bürgerl. Cchießstätte, ^ei emcm Balle, vor dem decorirten Brustbilde Sr. Majestät eine in illyrischer Sprache eigens gc« dichtete Hymne unter dem allgemeinen Jubel aller Anwesenden abgesungen. — Am Morgen des ,2. Februars verkündeten ^01 Kanonen-Schüsse von den Wällen des Schloßbcrge5 die Feier deö Tages-Um 10 Uhr Vormittags wurde ein feierliches Hoch» «ml gehalten/ bei welchem der Hr. Fürstbischof unter Assistenz einer zahlreichen Geistlichkeit pontifizir. te, und dem sämmtliche 6ivil- und Militär. Au« thoritäten mit ihren Branchen und eine zahlreiche Menge der Stadtbewohner beiwohnten. Eine Di-» vision des k. ^Infanterie. Regimentes Hchenlohe-Langenburg war cn cestellt, und gab währcnd des HochamtcS dle ub-7^ ^ s^., welche von dem Kanonendonner lrchen ^al^en, wen.^ e,m Scbl.ßberae beantwortet wurden. Mittags war bn Sr. fürstlichen Gnaden, dem ^errn Bt-schofe, große Tafel, zu der alle hohen Civile und Militär-Authoritäten geladen waren. Unter d?n lauten Toasts, welche für di? Erhcltnng unsers afler^nädiLstcn Kaisers und unsere viflgelicbttn Kaiserinn ausgebracht wurden, mischte sich der Donner der Kanonen vom Kastelle. Abends war das Theater festlich beleuchtet; nach einem voran« gegangenen Prologe wurde vor den glänzend schimmernden Namcnschissern des geliebten Herrscherpaars, und bei einer mahlerisch gruppirten Decoration das: „Gott erhaltet — von der ganze« Cchauspielcrgeselischaft unter Trcmxcten- undPau^ l'ensckall gesungen, und das dcr Feier des Tages «m« gemessene Schauspiel, „Fürsicngröße," erhöh« te den Jubel des vollen Hauses. Heute Abends fcyert die hiesigs philharmonic sche Gesellschaft durch cinc große Akademie das hohe Geburtsftsi Sr. Majestät, wobei von den Zoglin» gen dcr Gcsangschulc/ das beliebte Volkslied ab^e« sungcn wird. Diesen vorläufigen Anzeigen behalten wir unK vor, einige weitere Details über andere patriotische Acte nachzutragen, zu welchen der hochgefeieNt !H. Februar die Veranlassung gab. Aeutfchlanv» Münchener Blättern zufolge isi di'e Abreise Sr. ' Majestät des Königs von Baiern nach Italie«, welche auf den 7. Februar festgesetzt war, aufMontag, den 9. d. M. verschoben worden, da sick Sc. Majestät in Folge zugezogener Erkältung ct--was unpäßlich befanden. (Oesi. P.^ Frankreich. Die portugiesische Brigg Industrioso, die zu den neulich mit Flüchtlingen von Plymouth abge« segelten Schissen gehört, isi mit 140 Mann zu Havre eingelaufen. Man kannte den Grund dieser 5° AlnveiHung von ihrer Fahrt nicht; die an Bord bc-^fiMichM !7 Offiziere H.Uten Pässe von Hrn. v. . ^t>ba^ana, mit der Bestimmung nach den Azoren, »sbtzr !"it der Erlaubniß ;u Havre anzulegen. A^ Zn Folge der zur Räumung von Morea durch .-die französischen Truppen getroffenen Verfügungen hat derSeeminister die Zahl der Fahrzeuge bestimmt, »v.'lche in Zukunft die Station in der Levante bilden »vcrden. Sie soll aus vier Linienschiffen, vier Fregatten und sechs bis acht kleinern Fahrzeugen bestehen. Diese Cscadre ist sonach beträchtlicher, als die früher zu jenem Zwecke verwendeten. Auch das Blockadegeschwader vor Algier ist verstärkt worden, woraus sich schließen läßt, daß an einen Frieden mit diesem Barbareskenstaate sobald noch nicht zu denken ist. (Allg. Z.) Am 2I. Jänner war der General Paul Barras, ehemaliges Mitglied des Direttoriums, in Hem Alter von 74 Jahren zu Paris mit Tode abgegangen. (Oest. B.) Portugal. Lissabon, io. Jänner. Man glaubt, Don Miguel werde gegen den i5. d. in die Hauptstadt zurückkommen. Bei dem Finanzministerium soll eine Veränderung vorgehen; man spricht von Hrn. Accursis das Neves, dem Secretär der Handels»' junta, als künftigem Finanzminister. Er hat den Rufeines redlichen Mannes, und ist der Königinn Mutter sehr ergeben. --' Man arbeitet Tag und Nacht an Ausrüstung der Flotte, die "or Terceira kreutzen soll. Schon sind vier Schiffe zum Auslaufen bereit, und sollen noch heute in See gehen; wämlich die Fregatte Pnncessa real, die Korvette Lealtade, und die Briggs Don Sebastian und Pro« viden^a. Das Gerücht behauptet, sie würden schon gestern ausgelaufen seyn, aber der Commandant dieser Eskadrille habe den ihm mündlich von dem Seeminister ertheilten Befehl, alle Schiffe, denen er bei Terceira begegnen sollte, in Grund zu bohren, schriftlich verlangt, und als er dieß nicht hätte erhalten können, sich nach Queluz begeben, und Haselbst seine Entlassung eingereicht. Cr sei nun durch einen andern Offizier erseht. Wahrscheinlich sind unter jenen Schiffen, die mit del, ausgewanderten Portugiesen beladenen verstanden. Gestern arbeiteten trotz des beständigen Regens hundert Leute an dem Linienschiffe Johann VI. — Man spricht von der Ankunft verschiedener Regimenter von der Armee des Marquis v. Shaves, und fürchtet dann Plünderung und Ausschweifungen aller Art. Das Elend und die Sterblichkeit in den Ge« fängnissen sind gränzenlos. Der Courrier fran^ais, und im We« sentlichen auch die Quotidienn e, melden aui Lissabon vom 14. Jänner: „Eine in der Hauptstadt gebildete Verschwörung gegen Don Miguel ist bei einem ersten Versuche nur an einem Zufall gescheitert. Die Minister hatten schon seit dein 4. Vachricht von einer bevorstehenden Empörung. Am 5. wurde daher im Pallast Queluz Konscil gehalten, und beschlossen, daß die Besahung jede Nacht zur Hälfte unter den Waffen bleiben solle, währet die andere Hälfte schlafen könnte. Am ü. wurden eine Menge Proclamations unter dem Voll'e vcr« breitet, worin die Aufforderung enthalten war, daß Joch des Usurpators abzuschütteln und die recht« mäßige Königinn Dona Maria zu proclamiven. Die Regierung ergriff nun strenge Maßregeln. Am 9. wurden viele Bürger und Militairs ver. haftet und in die Gefängnisse gebracht. Die Gäh. rung stieg dadurch und die Nacht vom 9. auf den 10. ward zum Aupbruch des Aufsicmds gewählt. General Mcrcira, vormaliger Commandant der königlichen Seebrigade, kam in die Kaserne diese5 Corps, und forderte die Offiziere und Soldaten auf, ihm auf den Platz Roscio zu folgen, wo sich alle Corps der Besahung versammeln würden, um die Rechte der Dona Maria zu proclamiren. Der wirkliche Commandant des Corps war abwesend, und der.General hatte es mit einem Capital» zu thun, der seine Stelle versah, und im Interesse Don Miguels war. Dieser verstellte sich, und lu» den General ein, ihm in die Wachstube zu folgen, wo er ihn dann sogleich festsehen ließ. Inzwischen kam der Commandant des Corps, der ebenfalls dem Dom Miguel sehr ergeben ist, ließ die Kaserne sorg-fältig durchsuchen, und fand darin MilitairH von andern Corps und selbst Bürger. Diese wurde» alle verhaftet und nach den festen Schlössern abgeführt. Noch sind übrigens die Vorfälle jener Nacht nicht ganz genau bekannt.« (Allg. Z.) Araßbrjtannien. Die königliche Bombardier - Galliete G«l-phur wird, wie die Sun meldet, nebst emetn zweiten gemietheten Schiffe ausgerüstet, und, wahrscheinlich nächstens in See gehen, um für Rech' nung der Regierung cine Menge von (Zolomsiex und Lebens-Bedürfnissen zu einer neuen, «n der Westküste von Neu'Holland, unter dem Name« Eockburn-Syund, anzulegenden lieleme z« bi begleiten. Handwerker verschiedener Art mit ihren Familien gehen gleichfalls dahin. ZumEivil-Obcr-aufschcr dieser neuen (Zolome ist Eapitän Stirling von der königlichen Marine ernannt worden. (Oest. B.) Nach dem letzten Budget beliefcn sich die Aus« Laben der Vereinigten Staaten für iÜ2g aufunge-fä^r 25 Millionen Dollars, was in englischem Gelde gegen 5 ^2 Millionen Pf. beträgt. Die Ausgabe Englands betrug ungefähr 55 Millionen Pf., also zehnmal mehr, als die amerikanische,. Die Ernennung des Herzogs von Northum« berland an die Stelle des Lords Anglesea zum Vice-tönige von Irland hatte die königliche Unterschrift erhalten, er sollte in der nächsten Woche zum Handkusse beim Könige gelassen werden, und dann un« verzüglich nach Dublin abreisen. Der Standard sagt: «Wir vernehmen daß ein außerordentlicher Abgesandter des Kaisers von Nußland täglich in England erwartet wird. Er hat, sagt man, sehr wichtige Aufträge; er kommt, Um den Regierungen von Frankreich und England Vorschläge und einen Plan vorzulegen, worin die Entschlüsse des Kaisers hinsichtlich des Systems Und der Grundsätze, nach welchen er mit der Pforte Frieden zu schließen wünscht, genau enthalten sind. Man fügt hinzu, dieses Ultimatum Sr» Majestät sei sehr gemäßigt. Diese Nachricht kommt uns aus der Eity zu, und wir haben Gründe sie skr wahr zu halten. Der erste Adjutant des Kaisers ist mit dieser außerordentlichen Sendung bcauft Nach Briefen aus Veracruz vom 27. Nov. soll der insurgirte General Santa-Anna zuOaxaca «n der Spitze einer bedeutenden Macht stehn. Die Stärke der gegen Peru bestimmten colum-bischen Armee, deren Eommando Bolip^r dem Ge-neral Sucre anvertrauen will, wird auf 17,00a Mann angegeben. Übrigens machten sehr neu« Sckiffernachrichten, die man im 12. December zi^ Neu «Orleans aus Eolumbien erhalten, eine trau« rige Schilderung von der Anarchie, die im letztge nannten Lande immer mehr überHand nehme, London, 27. Jänner. Gestern Abends is der russische Graf Matusczcwicz mit einer außer »rdentlichen Mission von seinem Hofe hier cinge troffen, und beim Fürsten Lievcn abgestiegen. Durc! seine Sendung wird die Irage sich entscheiden, 0 ba,s gegenwärtige Jahr den Kampf zwischen seine R 55c>/0o bestand. Nevactcur: M. Vav. Heinrich. Verleger: M?35 M Edler d. Uleinmaur.