J" 69387 Nk. 2128, äs aimo 1857. Lw MShLehVMTMkELL ELVLL-LkLDSS' der Diözese Laibach. ^^ls unser heiliger Vater, Papst Pius IX., den Gott beschützen und erhalten wolle, im vergangenen Jahre von seiner Reise durch einen Theil der römischen Provinzen nach Rom zurück gekehrt war, versammelte er seine Kardinale um sich, und forderte sie nicht nur zu frommer Lobpreisung und Danksagung der göttlichen Erbarmung auf, deren reiche Erweisungen Er auf seinem apostolischen Wege von Neuem erfahren hatte, sondern auch zu inständigen und anhaltenden Bitten und Flehen zu Gott um den Geist und die Liebe des Glaubens und der Religion für die Völker und ihre geistlichen und welt¬ lichen Leiter, und um die Rückkehr aller Irrenden auf den Weg der Wahrheit, der Gerechtigkeit und alles Heils. „Und damit", so sprach das erhabene Oberhaupt der Kirche bei dieser Gelegenheit an die versammelten Kardinäle im geheimen Consistorium am 25. September l857, „damit Gott Unsere und eure Bitten um so eher erhöre, haben Wir für gur gehalten, zum Gebethe der ganzen Kirche unsere Zuflucht zu nehmen ; deshalb richten Wir diese Unsere Rede an alle Unsere ehrwürdigen Brüder, die Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe und Bischöfe und übrigen Ordinarien der gesammten katholischen Welt, und fordern von ihrer ausnehmenden Religiosität und Frömmigkeit auf das Dringendste, daß sie, wenn sie es im Herrn für gut erachten, nach ihrer Weisheit und ihrem Urtheile öffentliche Gebethe in ihren Bisthümern veran¬ stalten, um von Gott zu erflehen, daß seine heilige Kirche, und deren heilbringende Lehre nach Beseitigung aller Hindernisse überall auf Erden zunehme und glücklich gedeihe, und daß sich alle Völker in der Einheit des Glaubens und der Erkenntniß Zesu Christi zusammen finden. Damit aber die Gläubigen mit nm so glühenderm Eifer und reichlicherer Frucht diesen Gebethen obliegen, so habe» Wir beschlossen die Schätze der himmlischen Gaben, deren Spendung uns der Allerhöchste anvertrauet hat, zu öffnen und zu verleihen. Deshalb ertheilen und gewähren Wir rillen vollkommenen Ablaß in Form eines Jubiläums, der innerhalb einer von Unfern ehrwürdigen Brüdern, den Diözesan-Ordinarien, zu bestimmenden Zeitfrist bis zum Ende des nächstfolgenden Jahres 1858, und nicht länger, gewonnen werden kann; ganz auf die nämliche Weise, und mit den nämlichen Vollmachten, wie Wir durch Unser Rundschreiben vom 2t. November 185t der ganzen katholischen Welt das Jubiläum bewilligt hatten". Das sind die Worte unseres heiligen Vaters, welchen zufolge ich Kraft der für meine Diözese mir verliehenen apostolischen Vollmacht diese neue Gnadenzeit zur weitern Bekanntmachung an die Gläubigen und zur angemessenen Belehrung derselben meinem wohlehrwürdigen Diözesan-Klerus mit Beziehung auf das demselben am 24. April 1852, Nr. 2273, mitge- theilte gedruckte apostolische Sendschreiben vom 21. November 1851 hiemit verkündige und zugleich anordne, daß diese Jubiläumsfeier in der Diözese Laibach am 26., das ist, am letzten Sonntage nach Pfingsten (21. November) beginnen, und am 23. Dezember Abends geschloffen werden soll, daß ferner am 21. November 1858, als dem ersten, und am 23. Dezember 1858 als dem letzten Tage dieser Bußandacht in allen Pfarr- und sonstigen Kuratkirchen das hochwürdigste Gut zur öffentlichen Anbethung ausgesetzt und die Andacht des Tages selbst mit dem heiligen Segen geschlossen, und während der Dauer des Jubiläums jedesmal nach der Pfarrmesse fünf „Vater unser" sammt dem englischen Gruße, und einmal das apostolische Glaubensbekcnntniß mit den Gebethen für die Kirche, den Papst, den Landesfürsten und für das allgemeine Anliegen der Christenheit von dem Priester an den Stuffen des Altars knieend laut abgebethet werden soll. Wer des von Seiner Heiligkeit verliehenen vollkommenen Ablasses theilhaft werden will, ist verpflichtet: 1. innerhalb der vorgezeichneten Gnadenzeit die heiligen Sakramente der Busse und des Altars würdig zu empfangen; 2. seine Pfarrkirche außer der für den sonn- und festtägigen Gottesdienst bestimmten Zeit zu drei verschiedenen Malen zu besuchen, und daselbst fünf Vater unser und Ave Maria nebst dem apostolischen Glaubens¬ bekenntnisse auf die Meinung des heiligen Vaters zu bethen, mit denen übrigens auch die gewöhnlichen Ablaß- gebethe, insbesondere die Bitten um die Erhöhung der Kirche — um Schutz für den heiligen Stuhl — um die Bekehrung der Ungläubigen, Irrgläubigen und Sünder — um Erlangung und Wahrung des Friedens und der Eintracht unter den christlichen Fürsten — um das Wohl des theuern Vaterlandes — um die Erhaltung und Beschützung unseres geliebten Kaisers und Herrn, um seine lange und glückliche Regierung, so wie um die Erleuchtung und Stärkung aller geistlichen und weltlichen Obrigkeiten zu jeglichem Guten zu verbinden sind. 3. während dieser Gnadenzeit einen freiwilligen Fasttag zu halten, worunter nicht allein die Enthaltung von Fleisch¬ speisen, sondern auch die bloß bei einer Mahlzeit gestattete volle Sättigung verstanden wird. 4. endlich sich freigebig gegen die Armen und Nothleidenden zu erweisen, und im Geiste der Buffe und aus reiner Liebe zu Gott Almosen zu geben, die sonst nicht gegeben worden wären. Wie es sich übrigens von selbst versteht, daß durch die Bestimmungen der obigen Bedingungen dem Gebeths- und Bußeifer der Gläubigen keine hemmende Schranke gezogen werden soll, vielmehr zu den Gläubigen das Vertrauen gehegt werden darf, daß sie sich in dankbarer Freude über die Gnaden, die ihnen dargeboten werden, und in Anbetracht des heiligen Zweckes, wegen dessen unser heiliger Vater auch zu ihrem Gebethe seine Zuflucht nimmt, beeifern werden, durch noch manche andere Uebungen der Buße und Frömmigkeit, durch Werke der Liebe und Barmherzigkeit nach Maßgabe ihrer Kräfte die Gnadenzeit zu heiligen ; ebenso darf ich mich des frommen und ausdauernden Eifers meiner ehrwürdigen Diözesan¬ seelsorger vertrösten, welche in dieser Heilszeit mit erhöhter Aufopferung bemüht sein werden, das Werk der Buße und Bekehrung zu fördern, die Gläubigen auf die reine kirchliche Lehre vom Ablasse und die Bedingungen zu dessen Erlangung Hinzuwelsen, und in Allen die klare und feste Ueberzeugung zu begründen, daß der Segen dieser Versöhnungstage nicht in einigen flüchtigen religiösen Uebungen bestehe, daß unsere Sünden nicht getilgt, wenn sie nicht auch verabscheuet werden; daß die Kirche uns Hilfsmittel für unsere Schwachheit, aber nicht Entschuldigungen für unsere Trägheit biete und uns mit ihren Segnungen den Weg des Heiles bahnen, aber keineswegs überhebcn will, diesen Weg zu wandeln, und seine Hindernisse und Mühen zu überwinden; daß das Blut Jesu Christi, aus welchem alles Heil und alle Versöhnung kommt, immer daö Siegel und Merkmal des Kreuzes an sich trage, und das kostbare Lösegeld, um welches wir erkauft worden sind, die Ver¬ bindlichkeit nicht aufhebt, selbst zu leiden, und dem Erlöser das Kreuz unserer Verdemüthigung, unserer Selbstüberwindung und unserer ganzen und vollen Hingebung in seinen heiligen Willen, und seine weisen Schickungen nachzutragen. Die wohlehrwürdige Seelsorgsgeistlichkeit wird dieses an dieselbe gerichtete Rundschreiben zeitig genug erhalten um die gläubigen Gemeinden auf die bevorstehende Gnadenzeit gehörig vorbereiten, und ihnen die Bedingungen, unter denen sie sich des vollkommenen Ablasses theilhaft machen können, ganz deutlich erklären und begreiflich machen zu können; am 25. Sonntage nach Pfingsten aber, das ist, am 14. November, soll den Gläubigen von den Kanzeln aller Pfarr- und sonstigen Kuratkirchen der auf den nächstfolgenden Sonntag bestimmte Beginn der Jubiläumsfeier und die Dauer derselben ««gekündigt, und sie sollen zur eifrigen Benützung dieser Gnadenzeit gehörig ermuntert werden. Uebrigens werden sich die ehrwürdigen Herren Seelsorger, oder sonst jurisdictionirten Beichtväter während der Jubiläumsdauer der erweiterten Jurisdiction inner den durch das oberwähnte apostolische Sendschreiben vom 2 l. November 1851 gesetzten Gränzen zu bedienen haben, daher ich dasselbe hier gedruckt nachfolgen lasse. /nrstbischöstiches Ordinariat Wach W. Anton AloyS m. p Fürstbischof. Sanctissimi Domini Nostri Pii divina providentia Papae IX. Epistola encyclica ad omnes Patriarchas , P rimal es, Archiepiscopos , Episcopos, aliosque locorum Ordinarios Gratiam et Communionem apostolicae Sediš habentes. im i*. Venerabiles Fratres Salutem et apostolicam Benedlctiouem S Ms aliis Nostris Encyclicis Litteris ad Vos hoc ipso die datis novistis, Venerabiles Fratres , quo studio exi- raiam vestram pietatem exeitavimus, ut iu tantis christianae, et civilis reipublicae calamitatibus publicas in vestris dioecesibus preces peragendas curetis ad divinam implorandam misericordiam. Cum autem in iisdem Litteris significaverimus, coelestes Ecclesiae thesauros a Nobis hac occasione iterum prolatum iri, idcirco has Vobis miitimus Litteras, quibus thesauros ipsos aperimus. Itaque de omnipotentis l)ei misericordia, ac beatorum Petri, et Pauli Apostolorum ejus auctoritate contisi, ex illa ligandi, ac solvendi potestate, quam Nobis Dominus, licet indignis, commisit, per has Litteras omnibus, et singulis vestrarum dioecesium utriusque sexus fidelibus, qui intra unius mensis spatium ab unoquoque Vestrum praefigendum, atque a die, quem quisque Vestrum constituerit, computanduin peccata sua humiliter, et cum sincera illorum detestatione confessi, et sacramentali absolutione expiati sanctissimum Eucharistiae sacramentum reverenter susceperint, ac tres Ecclesias a Vobis designandas, aut tribus vicibus illarum unarn visitaverint, ibique aliquo temporis spatio pias adUeum pro exaltatione, et prosperitate sanctae Matris Ecclesiae, ac Sediš Apostolicae, atque pro haeresum extirpalione, ac pro pace, et concordia christianorum Principum, ac totius populi Christiani pace et unitate preces effuderint, atque insuper intra dictum temporis intervallum semel jejunaverint, ac aliquam in pauperes eleemosynam, piamque largitionem in religiosissimum Propagationis Fidei opus (quod episcopali vestro zelo summopere commendamus) pro sua quisque devotione erogaverint, plenissi- mam omnium peccatorum iudulgentiam in forma Jubilaei concedimus, et largimur, quae per modum suffragii animabus in purgatorio existentibus applicari etiam poterit. Atque ut liane Indulgentiam lucrari possint etiam Moniales , seu aliae personae in claustris perpetuo degentes, nec non quicumque in carcere existant, vel cor- poris infirmitate, seu alio quocumque impedimento prohibeantur, quominus aliqua ex commemoratis operibus peragere valeant, confessariis per eos, ut infra, eligendis potestatem facimus, ut eadem in alia pietatis opera commutare, vel in aliud proximum tempus prorogare possint, cum facultate etiam dispensandi super Commu- nione cum pueris, qui nondum ad primam Communionem fuerint admissi. Item ipsis vestrarum dioecesium iidelibus tum laicis, tum ecclesiasticis saecularibus et regularibus, et cujusvis Instituti etiam specialiter nominandi licentiam, et facultatem concedimus, ut šibi ob hanc causam cligere possint quemcumque Presbyterum Confessarium saecularem , seu regularem ex illis, quos veluti magis idoneos ad hunc effectum designare existimaveritis (qua facultate uti poterunt etiam Moniales licet ab Ordinarii jurisdictione exemptae, aliaeque mulieres intra claustra commorantes, dummodo Confessarius approbatus sit pro Monialibus) qui eos ab excommuoicationis, suspensionis, et interdicti, aliisque ecclesiasticis sententiis, et censuris a jure vel ab homine quavis de causa latis, praeter infra exceptas, nec non ab omnibus peccatis, excessibus, criminibus, et delictis quamtumvis gravibus , et enor- mibus etiam locorum Ordinariis, aut Sedi Aposlicae speciali licet forma reservatis, et quorum absolutio alias per generale hujusmodi lndultum non intelligeretur concessa, in foro conscientiae, et hac vice tantum absolvere valeant. Insuper, ut omnibus faciliorem sternamus viam, quo ad salutis iler possint redire, iisdem Confessariis commemorato unius mensis spatio facultatem quoque impertimur, ut eos omnes qui sectis se misere adserip- serunt, ac vere poenitentes ad reconciliationis Sacramentum accedant, absolvere, illosque ab obligatione denun- ciandi complices dispensare queant ad effectum consequendi eamdem Plenariam Indulgentiam, consuetis adhibitis conditionibus, et exceptis casibus in quibus ad evitanda majora, et graviora damna denunciatio omnino neces- saria videatur. Praeterea concedimus ut iidem Confessarii possint vota quaecumque etiam jurata, et Apostolicae Sedi reservata (caslitatis, religionis, et obligationis, quae a tertio accepta fuerit, seu in quibus agatur de prae- judicio tertii semper exceptis, nec non poenalibus, quae praeservativa a peccatis nuneupantur, nisi commutatio futura judicetur ejusmodi, ut non minus a peccato committendo refraenet, quam prior voti materia) in alia pia opera dispensando commutare, injuncta in omnibus casibus poenitentia salutari, et aliis, quae de jure sunt in- jungenda. Facultatem quoque concedimus dispensandi super irregularitate , ex violatione censurarum contracta quatenus ad forum externum non sit deducta, nec facile deducenda; praeter liane vero Confessarii praedicti nullam per praesentes Litteras facultatem habebunt dispensandi super alia quavis irregularitate sive ex delieto, sive ex defectu, vel publica, vel occulta, aut super alia incapacitate, vel inhabilitate quomodocumque contracta. Non intendimus autem per praesentes Litteras ullo modo derogare Constitutioni cum appositis declarationibus editae a fel: rec: Benedicto XIV Praedecessore Nostro, quae incipit „Sacramentum Poenitentiae“ quoad inhabili— tatem absolvendi complicem , et quoad obligationem denunciationis, neque intendimus facultatem concedere ad eos absolvendos, qui a Nobis, et Apostolica Sede, vel ab aliquo Prelato, seu judice Ecclesiastico nominatim excommunicati, suspensi, et interdicti, seu alias in sententias, et censuras incidisse declarati fuerint, praeter- quam si intra praedictum mensem obligationi suae satisfecerint. Quod si intra praefinitum spatium judicio Confes¬ sarii satisfacere non potuerint, ipsos absolvi posse concedimus ad effectum dumtaxat assequendi Indulgentias hujus Jubilaei, injuncta obligatione satisfaciendi statim ac potuerint. Haec concedimus, et indulgemus, no obstantibus Constitutionibus, et Ordinationibus Apostolicis qui- buscumque in contrarium facientibus, quibus omnibus, et singulis, etiamsi de illis, eorum totis tenoribus speci- alis, specifica, expressa, et individua, ac de verbo ad verbum, non autem per clausulas generales idem impor- tantes mentio, seu quaevis alia exquisita forma ad hoc servanda foret, illorum tenores pro sufficienter expres- sis, ac formam in eis traditam pro servata habentes, hac vice specialiter, nominatim, et expresse ad effectum praemissorum derogamus, ceterisque contrariis quibuscumque. Denique praecipuae Nostrae in Vos benevolentiae testeni Apostolicam Benedictionum Vobis ipsis, Ve¬ nerabiles Fratres, omnibusque Clericis, Laicisque fidelibus curae vestrae commissis peramanter impertimur. Datum Romae apud S. Petrum die XXI. Novembris Anno MDCCCLI Pontificatus Nostri Anno Sexto. PIVS PP. IX. ®tud »on Sofef tBtaSnif.