Ar. 33. Wien, den 20. November 1909. 17. Jahrg. I M m Lenlrswrgsn des Vcsterrcicbiscben Lisenbskn-personales. ttebaktiou: Wien, Y/lt Zentagnsse Hr. 5. M»daktio«rfchl«ft die» Inge vor dem Erscheinen de» Blatt«». Sprechstunden find jeden Tag mit «»»nähme der Sonn» und Reicrtage von 10 Uhr vonnittag» 618 >/.* Uhr nnthmlttag«. JnsertionspreiS: Sie zweimal gespaltene Nonparcillezelle oder deren Raum « Heller. Bei Jahrerauslrag Rabatt. rlbsnnements.Vedingnngen r Halbjährig............................... Kr. L'88 Ganzjährig .............................* b'76 Für das Deutsche Reich ganzjährig Ml. 6.—. Für daS übrige «uSland ganzjährig 9 Franken. Hlsrephon Wr. 2325. Erscheint jeden |v j(0« lind 20« im M-nat. »0al,ls»>ruch: IBos wir begehren von der Zukunst Fernen: $06 Brot und «rbcit UN» gerüstet stehen. Daß unsere Kinder in der Schule lerne» Und unsere «reise nicht mehr betteln gehen. K. Kerwegy. Kroys Reinroafchung. Herr Kroy, der k. f. verstaatlichte Abgeordnete, fühlt das dringende Bedürfnis, noch weiterhin von sich reden zu machen. Stolz wie ein Spanier schreitet er durch das Land, statt einfach still und geräuschlos aus der Sonne zu gehen, wie das ohne Zweifel mancher tun würde, dessen moralisches Prestige so zerfchlinden wurde, wie das in den letzten Tagen bei dem Oberleutensdorfer Volksvertreter geschehen ist. Und so zieht Herr Kroy wie ein fahrender Sänger in die Dörfer seines Wahlkreises und läßt sich von seinen konnationalen Tischgesellschaften bestätigen, daß seine Ernennung zum Oberrevidenden eine harmlose Geschichte ist, über die das deutsche Volk eigentlich noch erfreut fein müsse, weil sein „nationaler Besitzstand" wieder um genau einen Mann vermehrt worden ist. So wird also der „Fall Kroy" zu einem neuen typischen Schulbeispiel. Denn so wenig man auch über die Umstände erfährt, wie die Vertranenskundgebungen Zustandekommen, die jetzt Herr Kroy in Nordböhmen so eifrig sammelt, bemerkenswert bleibt es immerhin, daß es Leute im deutschen Bürgertum gibt, die mit ihrer Abstimmung die Korruption sanktionieren, der dieser „Volksvertreter" seinen Aufstieg zum Range eines immerhin gut dotierten Staatsbahnbeamtenposten verdankt. Daß die Ortsgruppe Jglau des „Reichsbundes" noch ein übriges tut und in ihrer Vertrauenskundgebung für Herrn Kroy auch den „ehebaldigsten Wiedereintritt in den ,Reichsbund'" verlangt, ist ja sicher eine Frage des guten Geschmacks, die in ihrer Art, wie man sie auffaßt, immer vom Milieu, aus der sie herauswächst, abhängt. Und in dem Milieu des deutschen Hypernationalismus gedeihen schließlich auch noch andere Sumpfblumen, von denen sich leider unser öffentliches Leben schwer reinigen läßt, solange die moral insanity zur Berufskrankheit der bürgerlichen Politiker gehört. Interessanter freilich als die ganze Affäre schlechtweg, wird jetzt der ebenso ungeschickte wie geschmacklose Versuch der Neinwaschung, die an dem k. k. Oberrevidenten vollzogen werden soll. Daß die Herren Deutschnationalen unter sich, wo sich ihre politische Moral von jeder Beimengung des sittlichen Empfindens der Allgemeinheit rein erhalten hat, Herrn Kroy ihres ungeschmälerten Vertrauens versichern, enthebt nämlich keinen der beteiligten Faktoren der Pflicht, die Frage m beantworten, welcheMotive zurVerstaat-lichungdesHerrnKroy ausschlaggebend nervesen sind. Denn die Moral der deutschnationalen Tischgesellschaften steht jetzt nicht ans der Tagesordnung, die ja wahrlich die Oeffentlichkeit weniger interessiert, als etwa die Gründe, die Me Regierung hatte, die UeBernohme eines angeblich oppositionellen Abgeordneten in die staatliche Versorgung zu wünschen. Für die, welche durch die Behauptung, durch das Viebenmeilenstiefelavancement des Herrn Kroy habe das deutsche Volk eine Akquisition gemacht, nickt überzeugt wurden, bleibt also diese Frage offen, die vorderhand wichtiger ist, als das Slttenzeugnis, das sich der verstaatlichte Abgeordnete von seinen Wählern geben läßt. Wer freilich auch recht beharrlich schweigt, das ist die Regierung. Sie aber wäre nach der ganzen Sachlage zunächst verpflichtet, zu sagen, was bisher in dunkleS Schweigen gehüllt, freilich nur in formlosen Gedanken das öffentliche Gewissen bewegt. Die Regierung hielt nämlich vor ein paar Monaten wenigstens scheinbar auf ein makelloses Vorleben, als sie im „Fremdenblatt" zu verstehen gab, sie wünsche bei Fragen, die Staaisangestellte betreffen, keine Intervention von Abgeordneten, da dadurch nur zu leicht der Anschein einer parteipolitischen Beeinflussung der öffentlichen und staatlichen Verwaltung erweckt werden könnte. Heute freilich vollziehen sich, wie der Fall Kroy beweist, die Interventionen im umgekehrten Verhältnis und es unterhandeln nicht mehr bloß Abgeordnete für Staatsangestellte, die schließlich ja auch Staatsbürger sind, bei der Regierung, sondern d i e Regierung interveniert für Abgeordnete bei privaten Unternehmungen. Und warum? Das eben ist die Frage, auf die die öffentliche Meinung Antwort heischt, die zu geben zunächst die Regierung, die solche Akquisitionen macht, verpflichtet wäre. Aber es scheint, daß auch die Regierung als Angeklagte von der strafprozessualen Rechtswohltat des Schweigens ausgiebig dort Gebrauch macht, wo sie sich durch ihre Antwort selbst beschuldigen müßte. Aber in solchen Füllen spricht auch das Schweigen eine deutliche Sprache! Das Cndc des Massenstreiks in Schweden. Wir haben bisher unsere Leser über die einzelnen Phasen des grandiosen Riesenkampfes, der sich in Schweden abspielte, unterrichtet. Der wirtschaftliche Kampf von nie dagewesener Große kann nunmehr als beendet betrachtet werden. Am Sonnabend den 13. November hat der schwedische Arbeitgebervereiir sich endlich zu einem Eingeständnis bequemen müssen durch die bedingungslose Zurücknahme der Aussperrung in der Eisenhüttenindustrie. Die übrige Aussperrung ist schon längst vorher erledigt worden, indem die Arbeiter der Zellnloseindustrie u. s. w. größtenteils die formelle Erklärung des Austrittes aus der Landesorganisation der Gewerkschaften abgaben. Für die Arbeiterschaft hat jene Erklärung zwar keine bindende Kraft; sie ist einem Erpresser, nach deutschen Begriffen also einem gemeinen Verbrecher, gegeben worden, dem man nur ans diesem Wege beikommen konnte. Die Erklärung hat um so weniger Bedeutung, als sie erpreßt wurde unter Bruch geltender Verträge zwischen Arbeitern und Unternehmern. Eine Unternehmerorganisation, die den kollektiven Vertragsbruch anordnet, kann natürlich nie ernstlich erwarten, daß solche persönliche „Verträge" der Arbeiter anders bindend sind, als staatliche Gesetze das verlangen. Und die enthalten auch in Schweden einstweilen noch keine Legalisation des Koalitionsrechtsranbes. Die Situation ist nun folgende: Die Aussperrung, die das schwedische Unternehmertum am 26. Juli und 2. August verhängte, ist ans der ganzen Linie abgewehrt, ohne daß die Unternehmer auch nur einen einzigen Punkt ihrer Forderungen erreicht hätten. Die gestellten Forderungen waren äußerst weitgehend. Die Gewerkschaften sollten auf zirka fünf Jahre, also für die ganze kommende Konjunkturperiode durch Verträge gebunden werden, die unter dem Drucke der Generalaussperrung während der Krise ihnen anfgezwungen waren. Das ist nicht erreicht. Nicht einen Vertrag haben die Gewerkschaften sich aufzwingen lassen, nicht yiten Vertrag haben sie unterschrieben. Genau so ist es mit den großen Prinzipiensorde-rungen des schwedischen Arbeitgebervereines gegangen. Schon gleich bei Beginn der Aussperrung kündigte die Unternehmerpresse an. daß der Zweck die Erzielung einer Vereinbarung sei, die den „Arbeitsfrieden" in der Industrie garantieren sollte. Und als dann im September die ersten Verhandlungen stattfanden, trat der Arbeitgeberverein mit seinen positiven Forderungen hervor, die nichts mehr und nichts weniger bezweckten, als eine vollständige Lahmlegung der Gewerkschaften, deren Organisationsgebiet eingeengt, deren Statuten in Bezug auf das Selbstbestimmungsrecht der Verbände ■ nach dem Wunsche der Unternehmer ergänzt werden sollten. Ferner sollte die Schadenersatzpflicht der Gewerkschaften sowie eine Ausschlußpflicht gegenüber „Vertragsbrüchigen" Mitgliedern festgelegt werden. Einen Entwurf der staatlichen Vergleichsbeamten zu einer rein technischen Verhandlungsordnung lehnten die Unternehmersiihrer ab. „Ohne unsere Verhandlungs-ordnung kein Friede", lautete die Forderung. Nach weitere» sechs Wochen Kampf haben die Unternehmer es ausgeben müssen, diese Forderung durchzusetzen. Sie haben den letzten Teil der Aussperrung, der noch praktische Bedeutung hatte, ansgeben müssen, ohne auch nur ein Jota ihrer prinzipiellen Forderungen durchgesetzt zu haben. Gegenüber diesen Tatsachen gehört wirklich eine unglaubliche Portion Dnmmdreistigkeit dazu, die Aufhebung der Aussperrung damit zu „begründen", daß der „vollständige Sieg der Arbeitgeber konstatiert" sei!! Wenn cs ein Sieg ist, nicht ein Jota von dem durchgesetzt zu haben, was man als Bedingung des Friedensschlusses gefordert hat, dann allerdings haben die Strategen des schwedischen Unternehmertums glänzend gesiegt. In der rauhen Wirklichkeit freilich haben solche „Siege" keine Bedeutung. Sie ähneln vielmehr der Aussage jenes tapferen Kriegers, der sich brüstete, zwei Gefangene gemacht zu haben, die verflixten Kerle ließen ihn nur nicht loS! Aber man kann den schwedischen Unternehmer-Häuptlingen ruhig das Vergnügen gönnen, sich in der Pose jenes tapferen Kriegers zu gefallen. Ihre große Aktion ist ohne jedes positive Resultat verpufft. Die Arbeiter haben einen Kampf durchgeführt, wie er glänzender nicht geführt werden konnte. Da sie nicht die Angreifer waren, sondern die Angegriffenen, kam cs für sie nicht darauf an, positive Vorteile als Sieges-Palme heimzutragen, sondern die Aktion der Unternehmer abzuwehren. Und das ist ihnen zweifellos gelungen in einer Weise, wie sie es selbst kaum mehr erhoffen konnten, nachdem der fünfwöchige Ausstand die Unternehmer nicht zurückzuschlagen vermochte. Wir schrieben seinerzeit, daß im Guerillakriege der Arbeiterschaft eine Reihe von Möglichkeiten der Kriegsführung erwachsen, die den Unternehmern bald genug fühlbar werden müßten. Wie recht wir die Situation beurteilten, zeigt die jetzige bedingungslose Zurücknahme der Aussperrung in ihrem letzten Teile. So fest geschlossen die Phalanx der Unternehmer während der allgemeine» Arbeitseinstellung blieb, ebenso sehr loderte sie sich im Guerillakriege. Aber diese Lockerung wurde nur möglich gemacht durch den allgemeinen Ausstand. Ohne diesen, der formell zwar abgewehrt, aber nicht wirkungslos gemacht werden konnte, hätten die Unternehmer durch die sukzessive Aussperrung die Arbeiter sich verbluten lassen können und sie selbst hätten noch die Kraft gehabt, den späteren Guerillakrieg durch weitere Aussperrungen zu beantworten. Jetzt, nachdem die Arbeiterschaft durch den großen Ausstand die Macht der Unternehmer anßer> ordentlich geschwächt hatte, hatten diese nicht mehr die Kraft dazu, und in ihrer ohnmächtigen Wut häuften sie eine Brutalität auf die andere, einen Vertragsbruch auf den anderen. Aber dadurch kamen sie mit der öffentlichen Meinung in Konflikt und ihre (Situation war, als vor vierzehn Tagen die neuen Verhandlungen begannen, nicht beneidenswert. Davon legten die Vergleichsvorschläge der staatlichen Vergleichsbeamten Zeugnis ab. In den Spezial-konslikten, das heißt den Lohn- und Vertragskonflikten, die den formellen Anlaß zu den Aussperrungen gaben,-wiederholten die Beamten im wesentlichen ihre früheren Vorschläge, die von den Vertretern der Arbeiter bis auf drei Punkte schon früher akzeptiert waren. In der Frage der Verhandlungsordnung aber, dem ivesentlichen Kampfesobjekt der schwedischen Unternehmer, ließen die Dergleichsbeamten diese völlig im Stich. Sie beschränkten sich darauf, Unterhandlungen vorzuschlagcn, die am 15. Dezember, das heißt so, wie es im September die Arbeitervertretcr vörgeschlagen hatten, beginnen Besucht nur Lokale, in welchen der „Eisenbahner" anflieat! itnö spätestens bis zum 31. Dezember 1910 beendigt sein sollen. Bis dahin sollten keine Kämpfe ausgenommen werden dürfen, bevor nicht Verhandlungen zwischen den beiden Zentralen geführt seien. Nur eine Prinzipienerklärung sollte jetzt abgegeben werden, wonach den Unterpehmern das Recht der Leitung und Verteilung der Arbeit, der Einstellung und Entlassung der Arbeiter zugestanden wird und das Koalitionsrecht von beiden Seiten nicht angetastet werden dürfte. Diese Vorschläge akzeptierten die Arbeiter. Sie konnten die Prinzipienerklärung um so mehr unterschreiben, als es ihnen nicht einfallen kann, den Unternehmern die eigentliche Betriebsleitung streitig machen zu wollen. Wogegen sie sich in diesem Punkte wehren, sind lediglich die versteckten Angriffe c-uf das Koalitionsrecht der Arbeiter, die in der so beliebten Matz-rcgelungspraxis der Unternehmer liegen. Den Unternehmern genügten diese Vorschläge nicht. Ihre Niederlage war gegeben schon in den Vorschlägen selbst, verglichen mit den ursprünglichen oben erwähnten Forderungen der Unternehmerführer. Sie. zogen es vor, diese Vorschläge nicht zu unterschreiben, um damit nicht selbst die erlittene Niederlage anzuerkennen. Lieber ließen, sie ihre ganze Aktion im Sande verlaufen, wodurch es ihnen unbenommen blieb, sich selbst einen „Sieg" vorzutäuschen, an den auch in ihrem Lager kein Mensch glaubt. Das „Stockholms Dagblad", dem die journalistische Vertretung' der Unternehmer obliegt, hat die Gelegenheit wahrgenommen, sich nach allen Regeln der Kunst zu blamieren. Als die Vorschläge der Dergleichsbeamten am Dienstag gemacht wurden, erklärte das Blatt sich die Verantwortung nicht auferlegen zu können, für deren Ablehnung einzutreten. Nachdem jetzt die Unternehmer dennoch die Vorschläge abgelehnt haben, fabelt das Blatt von einem Siege auf der ganzen Linie! Der Verkehr mit Herrn v. Neiswitz scheint eine unglaubliche Begriffsverwirrung in der Stockholmer Unternehmerredaktion hinterlassen zu haben. Soweit in diesem Kampfe von einem Siege die Rede sein kann, ist er der Arbeiterschaft zugefallen, der es durch beispiellose Opferfreudigkeit gelang, die Angriffe der Unternehmer auf die Aktionsfreiheit und Aktionsmöglichkeit ihrer Organisation abzuwehren. Das und nichts anderes war der Preis des Kampfes. Und der gehört der Arbeiterschaft. Aber die Feststellung dieser unumstößlichen Tatsache soll uns nicht in den gleichen lächerlichen Fehler verfallen lassen, den die Unternchmerführer und ihre Pressevertreter begehen. Hat das Unternehmertum, gemessen an den realen Tatsachen, die Schlacht verloren, hat auch die Arbeiterschaft schwere Verluste erlitten. Aber diese wiegen federleicht gegenüber dem, was die Unternehmerführer ihr zugedacht hatten. Schon die Abwehr der vertraglichen Bindung der Gewerkschaften auf Grund von Löhnen, die, in der Krise reduziert, für die Hochkonjunktur gelten sollten, ist an sich ein bedeutsames Resultat. Die Abwehr der Verhandlungsordnung des schwedischen Arbeitgebervereines aber ist allein der gebrachten Opfer wert. Aber weit darüber hinaus wiegt die faktische Niederlage der Massenaussperrungstaktik des modern organisierten Unternehmertums. Ein so gründliches Fiasko hat diese Taktik noch nie erlitten, wie jetzt nach monatlichem Ringen in Schweden. Und dabei hat noch nie ein Unternehmertum unter günstigeren Auspizien diese Taktik angewendet, als jetzt das schwedische. Es war ungcmein stark organisiert, hatte unbeschränkte Verfügung über den staatlichen Apparat, über Regierung, Polizei, Justiz, Militär und zu einem guten Teile auch über die Bureaukratie. Dazu kam die Krise, die die Gewerkschaften fühlbar geschwächt hatte. Günstiger kann die Position des Unternehmertums nie und nimmer sein. Und dennoch das vollständige Fiasko der Unternehmer! Daß dies möglich wurde, verdankt die Arbeiter- schaft ihrer eisernen Energie, ihrer ausgezeichneten Disziplin und ihrem bewundernswerten Kampfesmut in erster Linie. Daneben darf neben der Arbeiterschaft Dänemarks und Norwegens die deutsche Arbeiterschaft für sich in Anspruch nehmen, hier erkannt zu haben, um was e§ sich bei dem Kampfe handelte. Die von der Arbeiterschaft dieser drei Länder bekundete Solidarität hat zu ihrem Teile dazu beigetragen, zum Vorteile der Arbeiterbewegung ganz Europas der Massenaussperrungstaktik des Unternehmertums die empfindliche Niederlage beizubringen. _________________ Dos soziale Elend und der Kampf der Arbeiter. V. .Bei uns ist alles auf das beste eingerichtet. Die Besitzenden regieren, die Besitzlosen verteidigen", sagte einmal Frtzre-Orban, der Typus des Liberalismus, in der belgischen Kammer. Wahrlich, die Bourgeoisie hat sich in dem modernen Staate auf das beste eingerichtet. Was liegt ihr daran, wenn dieses Wohlleben mit Millionen dahinsiechender Körper erkauft wir? Sie haben sich nicht nur wohnlich eingerichtet, sie haben ein Gebäude aufgeführt, so fest . und sicher, daß es den heftigsten Stürmen trotzen zu können scheint, eine Zwingburg, bei deren Vau die Er- ' fahrungen zahlreicher Generationen verwertet wurden. Um die Verteidiger schlingt sich eine schier unzerreißbare Kette selbstischer Interessen. Sie sind im Besitze der furchtbarsten Waffe, des Hungers. Wer soll da den ersten Sturm wagen? Aber wie in jedem ereignisreichen Zeitalter, so erstanden auch dem unseren geniale Männer, welche das, was mehr oder weniger klar im Bewußtsein der leidenden Menschheit lag, tiefer fühlten, schärfer dachten und in beredten Worten aussprachen. Der Genius der Menschheit wacht. Diese Männer belebte der Odem wahrer Humanität. Sie ergriffen die Ideen ihrer Zeit in ihrer Konsequenz und brachten sie in ein leicht faßliches System. Ihre Worte weckten in der Brust eines jeden Leidensgenossen Widerhall. Sie sprachen feine Gedanken, seine Gefühle klar und kurz aus. Von ihnen ging der Lichtstrahl aus, der die Bahn des Fortschrittes beleuchtet. Von der Höhe erspähten und zeigten sie der Menschheit die Wege, die sie wandeln müsse. Marx und Lassalle verstanden ihre Zeit und übten deshalb über die Menschen eine unwiderstehliche Gewalt. Die Grundstimmung, aus der ihre Worte kamen, lag in der Luft. Die Auffassung von den Beziehungen zwischen wachsendem Reichtum und wachsender Armut war nicht ihnen allein eigen. Sie war schon im dunklen Besitz der Volksseele. Marx und Lassalle sind die Verkörperung der sozialen Idee, welche sich mit nicht zu hemmender Gewalt Bahn bricht. Die siegreiche Kraft, die ihren Worten innewohnte, ist der beste Beweis, daß sie der Wahrheit nahe kamen. Dieser Männer stehen ,n und mit dem Volke. Kein Zweifel, das soziale System birgt die Summe der tiefsten Erregungen, der großartigsten Bestrebungen unserer Zeit, es schließt die Keime einer Revolution in 'sich und muß mit Notwendigkeit in Kampf mit allen bestehenden Gewalten geraten, welche an ihren ererbten Vorrechten sich anklammern. Zwischen den Bedürfnissen des Volkes und den Einrichtungen des modernen Staates besteht ein unversöhnlicher Gegensatz. AuS inneren Gründen, nicht zufällig, wurden die industriellen Arbeiter die Träger der neuen Ideen. An ihren Leibern wurden die Spuren unserer Wirtschaftsordnung ain sichtlichsten. Im Gegensatz zu den landwirtschaftlichen Arbeitern treten sie in kompakten Massen auf und fluktuieren. Sie sind deshalb empfänglicher, koalitions-ähiger und geeigneter, die Ideen zu verbreiten. Die ersten ozialen Kämpfe fanden daher zwischen Arbeitern und Jn-nistriellcn statt, und sie nahmen ihren Anfang dort, wo die Industrie am entwickeltsten war. Seltsame Erscheinungen rief diese Bewegung hervor. Wer hätte in diesen durch Not und schwere Arbeit verkümmerten Leibern diese 5Be* geisterillig, diese Tatkraft und trotz der Verbitterung diesen gesetzlichen Sinn erwartet? Ihren Opfermut beweisen die bedeutenden Summen, die sie von dem kärglichen Lohn zu Parteizwecken steuern; ihre Selbstzucht bekunden sie bei öffentlichen Versammlungen und Aufzügen. Wir haben es da gleichsam mit einer moralischen Demonstration zu tun. Darin liegt eine unberechenbare Macht. Unleugbar haben sie die Bahnen realer Verhältnisse betreten. Diese Erscheinungen sind nur zu erklären durch den großen Gedanken, der sie leitet, durch das hohe Ziel, dem sie zustreben: Befreiung der Menschheit von der Armut. Der Äürgerstand ahnte ursprünglich gar nicht, daß dies Kämpfe von welthistorischer Bedeutung seien, in die er auch schließlich verwickelt werden müsse. So lange die Großindustrie mcht merklich die Feindin des kleinen Ge-werbsmannes war, freute man sich derselben, welche einzelne zu Millionären machte und fühlte sich behaglich. Man schalt noch die Begehrlichkeit der Arbeiter, die hohe Löhne und kurze Arbeitszeit verlangten. Man stellte sich an die Seite der Kapitalisten — man fühlte sich doch selbst ein wenig als solchen — und in diesem Dünkel wollte man, ja will man jetzt noch in den meisten Fällen von einer Interessengemeinschaft des Arbeiters, des Proletarisierten, und des GewerbsmanneS, deS in Proletarisierung Begriffenen nichts wissen. Die unsichere Selbständigkeit des letzteren und die Abhängigkeit des ersteren hindert sie heute noch, die gemeinsamen Interessen zu schauen und sic gemeinsam zu verfolgen. Die Folgen der Großindustrie machten sich aber allzu sehr fühlbar. Der Kleingewerbetreibende, welcher infolge der Anlage seiner Unternehmung nie daran denken konnte, im Ausland ein Absatzgebiet zu finden, sah sich nun auch im Inland, seiner Domäne, von der Großindustrie immer mehr zurückgedrängt; gegen die billige Produktion seines Konkurrenten konnte er nicht auf-kommen. So macht er in Oesterreich wie in allen Industriestaaten feine Leidenszeit durch. Aber die Ursache liegt nicht so offen da, wie bei dem Arbeiterstande; auch ist jener nicht so bildungseifrig wie dieser; seinem phantasielosen Geiste ist das Gewesene faßlicher als das Nochnichtdage-wesene; er ist immer mehr für die Ueberlieserung als für die Logik. Auch liegt der Gedanke nahe, daß, wenn die Einrichtung dieses Wirtschaftssystems wirklich so schlecht wäre, wie sie in der sozialistischen Weltanschauung erscheint, sie sich unmöglich durch Jahrtausende hätte halten können, während Sitte», Religionen, Künste wiederholt gründlichen Aenderungen unterworfen worden sind. Er konnte nicht Sozialist, sondern nur Antisemit werden. Daß die bürgerliche Intelligenz dem Sozialismus heute noch meist gleichgültig, ja feindlich gegenüber steht, ist in erster Linie aus den geistigen Drill und den damit verbundenen Standesdünkel zurückzuführen, welcher sie abhält, über die Arbeiter unbefangen zu urteilen und es nicht angemessen erscheinen läßt, sich mit dem Proletarier eins zu fühlen. Uebrigens ist es auch in diesem Stande mit dem Bildungseifcr nicht weit her, wenn man einmal sein „Brot" hat. Wir sind in Oesterreich noch nicht so weit, daß die Intelligenz im großen und ganzen sich aufrichtig verletzt fühlte, daß Geburt und Adel mehr gilt als die tiefste Bildung. Nur ganz langsam beginnt erst der Geist der Unzufriedenheit zu reisen. Aus all dem leuchtet ein, daß die industriellen Arbeiter^ am geeignetsten waren, die sozialen Ideen auszu- fircisen und weiter zu verbreiten. Unter dem Einfluß bereilten gewinnen sie nene Kräfte, in dem beständigen Kampfe gegen den Kapitalismus bemächtigt sich ihrer ein freier, selbstbewußter Geist. Ihr erwachter Stolz verträgt sich nicht mehr mit der anerzogenen Demut, aus langem Schlummer erwacht, entwickeln sie ein kaum geahntes Leben vor den erstaunten Angen der Mitwelt. Es wird ihnen klar, daß die materiellen Kräfte der herrschenden Partei in den Hilfmitteln ruhen, welche sie selbst herbeischaffen, daß jene von ihnen ahhäpgig ist, und nicht umgekehrt. Darin liegt die Furchtbarkeit und die siegreiche Kraft des Volkes und der letzte Grund, dah ihm die Herrschaft zufallen muß. Schon blitzt es aus seinen Liefen auf. Schon hat es einmal seine Macht die Bourgeoisie fühlen lassen. In Belgien vollstreckte die herrschende Partei Sie Befehle des Volkes. Ein großer Moment in der Geschichte. Das Proletariat zeigte sich der AseuiKeton. Schnellbahnen. Die Dampfeisenbahnen, ohne die wir unser heutiges Leben uns nicht mehr denken können und die doch zum Teil von anderen Verkehrsmitteln allmählich verdrängt werden, sind eigentlich eine verhältnismäßig junge Erfindung. Vor 81 Jahren wurde die erste dem öffentlichen Verkehr bienende Eisenbahnlinie mit den Lokomotiven George StephensonS in England eröffnet und erst am 7. Dezember 1831 sab Deutschland ans der Strecke von Nürnberg nach Fürth die erste Lokomitve laufen. Diese Lokomotive, die den stolzen Namen „Adler" trug, aber nach unseren jetzigen Begriffen den Namen „Schnecke" verdiente, war von Stephenson und Ericson in England gebaut und kostete in damaligem Gelbe zirka 14.000 fl., also ungefähr 24,000 Mk. Heute hat Deutschland allein über 68.000 Kilometer Bahnen, während das Welteisenbahnnetz über 900.000 Kilometer Ausdehnung hat. Hand in Hand mit der Ausdehnung der Eisenbahnnetze ging auch die technische Vervollkommnung der Betriebsmittel und deS Betriebes, in erster Linie die Vergrößerung der Geschwindigkeit. Die oben erwähnte erste Eisenbahn, die zwischen Stockton und Darlington fuhr, hatte eine Geschwindigkeit von 16 bis 17 Kilometern in der Stunde. In Deutschland werben heute DurchfchnittSgeschivindigkeiten erzielt, die mehr «IS viermal so groß, und Einzelgeschwindigkeiten, die noch viel höher sind. Die zulässige Fahrgeschwindigkeit beträgt nach der für das Deutsche Reich maßgebenden Eisenbahnbau-und Betriebsordnung für Hauptbahnen 100 Kilometer m der Stunde und kann unter besonders günstigen Umstünden noch gesteigert werden. So darf sie zum Beispiel in Gefällen 120 Kilometer in der Stunde betrage». Im Auslande, besonders in Amerika, wo man in Bezug auf Materialbeanspruchung und — Menschenleben etwas skrupelloser ist als bei uns, sind noch höhere Werte an der Tagesordnung, besonders auf den Strecken, wo Konkurrenzlinien im Wettbewerb uni die Gunst des fahrenden Publikums stehen und sich gegenseitig in den Schnelligkeitsrekorden zu überbieten suchen. Auch die deutschen Lokomotiven würden ohneweiterS eine bedeutende Steigerung der Geschwindigkeiten zulaffen. Auf der GewerbeauSstcllung in Nürnberg war im Jkchre 1906 eine Schnellzuglokomotivs der bayerischen Staats-bahnen ausgestellt, die für Geschwindigkeiten bis zu 150 Kilometer in der Stunde gebaut war. Die Lokomotive ließ schon äußerlich erkennen, daß sie gebaut war, um die Lüste im rasenden Lause zu zerschneiden. Führerstand und alle außen-liegenden Teile waren verkleidet «nd als Windschneiden aus- gebildet, so daß sie wie ein modernes Riesenrennäutomobil oder Rennboot aussah. Die große Leistungsfähigkeit der Lokomotiven hat man in erster Linie der Verwendung des überhitzten Dampfes in den sogenannten Heißdampflokomotiven zu verdanken. Es würde hier zu wett führen, die Vorteile des überhitzten Dampfes, das heißt eines Dampfes, der durch Erhitzung aus eine höhere Temperatur gebracht wird, als seinem Druck entspricht, auseinanderzusctzen. Es sei nur bemerkt, daß durch seine Anwendung die schädlichen Folgen der Kondensation vermieden werden und die Leistungsfähigkeit der Maschinen bei gleichem Kesselgewicht bedeutend gesteigert wird. Man könnte glauben, baß durch diese modernen Riesenlokomotiven, die Leistungen bis über 1700 Pferdestärken entwickeln, die Frage der Schnellbahnen gelöst wäre und einer allgemeinen Steigerung der Verkehrsgeschwindigkeiten nichts mehr Im Wege stünde. Und doch sind bet Dampfeisenbahnen die oben erwähnten Geschwindigkeiten von 80 und mehr Kilometer in der Stunde eine Ausnahme und werden es wohl immer bleiben. Der Grund hierfür liegt in der Betriebskostensrage. Diese schnellen schweren Lokomoiiven brauchen sehr viel Kraft, um sich nur selbst sortbewegen zu können. Sie können also nur wenig Wagen ziehen, also wenig „zahlende Last" befördern, wodurch die Betriebskosten und so die Fahrpreise bis ins Unwirtschaftliche und llnerschwing-bare steigen würden. Die Dampflokomotive verbraucht schon bei 90 bis 100 Kilometer Geschwindigkeit etwa die Hälfte ihrer Leistung für ihre eigene Fortbewegung und würde bei steigender Geschwindigkeit immer weniger ziehen können, so daß sie schließlich gar keine Wagen schleppen und nur zu ihrem eigenen Vergnügen fahren würde. BorrieS berichtet, wie vor einigen Jahren in England zwei Linien einen erbitterten Geschwindigkeitskrieg führten, bei dem gefahren wurde, was die Maschinen hergeben konnten. Die Zuglasten waren aber so gering, daß beide Linien nie auf ihre Kosten kamen und daher Frieden schließen mußten. Die Dampseisenbahnen sind mit Rücksicht darauf, daß immer von der Zuglast unabhängige hohe Betriebskosten vorhanden sind, gezwungen, viele Personen in größeren Abständen zu befördern. Schnellzüge bis 400 Tonnen Gewicht, die 200 bis 300 Personen befördern können, sind heute an der Tagesordnung. Leichte Schnellzüge sind bei Dampflokomotiven wirtschaftlich nicht durchführbar. @8 läßt sich aber nicht leugnen, daß auf bestimmten Strecken — unsere Ausführungen beziehen sich nur aus Hauptbahnen mit mternrbanen (Städte verbindenden) Linien und gelten nur zum Teil für Stadtbahnen, für die ganz andere Gesichtspunkte in Betracht komme» — ein großes Bedürfnis nach solchen Schnellzügen vorhanden ist, die vielleicht wenig oder weniger Personen als die jetzigen Schnellzüge befördern können. dafür aber um so öfter und rascher fahren. Dieses Bedürfnis läßt sich nur durch die elektrischen ©ihnelloaljnc n befriedigen. Dabei braucht nicht einmal Scherls famoses Schnell-bahnsystcm durchgeführt zu werden, bei dem die guten Ideen nicht neu und die neuen Idee» nicht aut und technisch nicht diskutierbar sind. Es werden sich auch, den jetzigen großen Eisenbahnlinien folgend, Schnellbahnlinien schaffen Lassen, die auf Jahre hinaus den Berkehrsbedürfnissen entsprechen können. Die Möglichkeit eines elektrischen Schnellverkehrs im wahrsten Sinne des Wortes wurde durch die berühmten Versuchsfahrten auf der Streife Marienfeld e-Zossen der Militäreisenbahn vor zirka sechs Jahren bewiesen. Auch Diesen Fahrten wurde mit elekttischen Triebwagen eine Geschwindigkeit von 210 Kilometern erzielt, eine Leistung, die bis heute noch unerreicht dasteht. Diese Geschwindigkeit wird vielleicht unter allen Lebewesen nur von der flinken Schwalbe erreicht, dle bis 250 Kilometer in der Stunde zurücklegen kann, während es die edelsten Rennpferde nur aus ungefähr 90 Kilometer bringen. Was diese Geschwindigkeit bedeutet, kann daran erkannt werden, daß man von Berlin nach Hamburg in anderthalb Stunden fahren könnte, eine Strecke, für die der schnellste Eisenbahnzug heute noch immer 31/, Stunden braucht. Die Versuche haben zwar die Möglichkeit derartiger hoher Geschwindigkeiten, noch nicht aber ihre praktische Durchführbarkeit im regelmäßigen Betriebe bewiesen. Sie zeigten aber jedenfalls, daß die einzige Lösung der Schnellbahnfrage in der elektrisch betriebenen Bahn zu suchen ist. Wenn auch die Schnellbahnen der nächsten Zukunft nicht mit einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern fahren werden so hat man doch bei diesen Versuche» unschätzbare Erfahrungen über die bei den hohen Geschwindigkeiten auftretenden Zugwiderstände, über die Beanspruchung der Geleise, über Bremsen und Erkennbarkeit der Signale u. s. w. gewonnen, Erfahrungen, die es wahrscheinlich machen, daß wir an die Einführung von elektrische» Schnellbahnen, die mit 120 bis 150 Kilometer lausen, denken können. Die elekttischen Schnellbahnen können aber auch allein ein zweites Berkehrsbedürfnis, das Bedürfnis nach einer großen Verkehrsdichte befriedigen. Bei elektrischen Bahnen ist im Gegensatz zu Dampfeisenbahnen ein Verkehr von rasch aufeinanderfolgenden leichten Zügen technisch und wirtschaftlich viel günstiger als ein Verkehr von seltenen schweren Zügen. Durch einen dichten Verkehr werden die LeitnngSanlagen «nd die Kraststationen am besten auSgenützt. Die Kraftstation wird dadurch, daß ein Zug vielleicht gerade anfährt, während der zweite steht und der dritte in voller Fahrt ist, nicht so ungleichmäßig und unrationell beansprucht und braucht vielleicht bei mehreren Zügen, bei richtigem Fahrplan nicht größer zu sein, als wenn nur jeweilig ein Zug sich auf der Strecke befindet. Der „Eisenbahner" erscheint in einet Auflage von 45,000 Exemplaren. Bourgeoisie in einem Kampfe überlegen, den es allein auf och genommen hat. Das Verhältnis zwischen Herrschern und Beherrschten wurde verschoben, die alte Verfassung geriet in Auflösung. Trotzdem in Oesterreich die Entwicklung des politischen Lebens gehemmt wird, gelangen auch hier die Volkskräfte sichtlich immer mehr zur Reife. Um die politische Ausbildung der dumpf dahinlebenden Massen haben sich die Sozialisten große Verdienste erworben. Die Regierungen sollten es dankbar anerkennen, daß diese Partei den Massen Disziplin beibringt, sie verdienen als Verfechter der Freiheit und der Menschenwürde die Achtung aller Menschenfreunde. Jung und tatkräftig tritt sie mit makellosem Schilde und frischen Kräften in die Arena und hält die Fahne der wirtschaftlichen und politischen Freiheit hoch, welche den entnervten Händen der alterssiechen Parteien entfallen ist. Sie ist die einzige Partei, welche es mit den freiheitlichen Institutionen ernst meint. In keiner Partei findet man so nachhaltigen Enthusiasmus für die persönliche Freiheit. Alle anderen Parteien werden nur widerwillig in die Bahnen gedrängt, die zur Erweiterung politischer Rechte führen. Sie bildet im modernen Staat den kriegerischen Stand, der immer im Sattel sitzt, wenn es einen Streit gegen die polizeiliche Bevormundung auszufechten gilt. Sie kennt keine anderen Rücksichten als die auf ihre Prinzipien. Darin liegt ein ?utes Teil ihrer Stärke. Ohne Bedenken übt sie die lauteste )pposition im ungleichsten Kampf, oft mit der gewissen Aussicht auf eine Niederlage. Die Rechte und Interessen der Proletarier zu wahren, ist ihr letztes Ziel. Die wirtschaftliche Unabhängigkeit schrieb sie auf ihr Panier, und dadurch wird sie zu einer Macht, der der Sieg zufallen mutz. Die Kämpfe, welche anfangs nur zwischen Arbeitern und Industriellen gekämpft wurden, erweitern sich zu Kämpfen zwischen Besitzenden und Besitzlosen. Es läßt sich denken, welche Folgen es haben muß, wenn sich die gesamte Bevölkerung, die eine unsichere Existenz hat, sich mit der Arbeiterbevölkerung verbindet. Bis dahin stehen aber noch harte, langwierige Kämpfe den Fortschrittsfreunden bevor mit der Herrschsucht der Herrschenden und mit der Langmut der Beherrschten. Dieses Ziel wird nicht so rasch erreicht, als es die Vorkämpfer wünschen, aber rascher, als die Reaktionäre es hoffen. So knüpft sich an die Kämpfe zwischen Arbeitern und Unternehmern die ganze weitere Entwicklung deS Volkes. Der soziale Gedanke, mit Kraft ausgenommen, gibt dem Entwicklungsgänge unserer Geschichte eine neue Richtung. Er bestimmt die Weltgeschichte. Die Proletarier treten, allen sichtbar, in den Zusammenhang der Weltbegebenheiten und bilden einen aktiven Teil der Geschichte. Der Gegensatz zwischen denen, welche bisher Geschichte gemacht zu haben scheinen, und denjenigen, welche für die Geschichte ganz bedeutungslos schienen, kommt den Proletariern zum vollen Bewußtsein und damit ihre Bedeutung im Staate. Wenn auch in den gesetzgebenden Körpern einflußlos, weist das Proletariat ihnen doch die Aufgabe zu. Die sie lösen müssen. Bis vor kurzem ungeachtet, von der allgemeinen Entwicklung so gut wie ausgeschlossen, tritt es in den Mittelpunkt des Wirkungskreises der Kulturvölker. Nun macht das Proletariat Geschichte. Wir stehen an der Wende eines neuen Zeitalters. Mut und Klugheit, starrer Sinn und Entschlossenheit wird das Volk zu dem machen, was es bisher nur in der Idee war, zur allumfassenden, allbeherrschcnden Macht. Den Schlußstein bildet die Idee des Rechtes der menschlichen Persönlichkeit, ihre angeborene Geistesrichtung und Anlagen frei zu entfalten. Das Gesetz der Geschichte wird sich wieder erfüllen: den Fortschrittsideen nur wohnt siegreiche Kraft in ne; den Fortschrittsideen gehört die Zukunft. Reichskonferenz der Wagenschreiber, Magazrnsdiener uitb Ladc-schcinschreiber. Für Sonntag den 20. Oktober b. I. hatte die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Ecwerkfchaftsvereines eine Reichskonferenz der Wagenschreiber, Atagazinsdiener Die Frage der Einführung des elektrischen Schnellbahnbetriebes ist noch mehr als die Frage des elektrischen Vollbahnbetriebes an und für sich eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Die Kosten für eine Schnellbahn von 200 Kilometern Geschwindigkeit betragen bei der 260 Kilometer langen Strecke Berlin—Hamburg über 200 Millionen Mark. Es ist fraglich, ob eine derartige ilicr» kehrssteigerung bei einem Schnellbahnbetrieb zwischen den beiden Städten Eintreten würde, daß die Anlage rentabel, das heißt die Fahrpreise so niedrig fein würden, daß sie.mit den bestehenden Dampfeisenbahnen konkurrieren könnten. Weit günstiger liegen die Verhältnisse, wenn reiche Wasserkräfte zur Erzeugung elektrischer Energie zur Verfügung stehe», so daß die Erzeugungskosten oeö elektrischen Stromes sehr niedrig mären. Tann wäre durch die niedrigen Betriebskosten eine gemisst Wirtschaftlichkeit des Betriebes schon an und für sich gewährleistet. Die hauptsächlichsten technischen Fragen für die Einsührung eines elektrischen Schnell-bahnbctriebes scheinen gelüst zu sein. Die Fragen, ob diese Bahnen besondere Bahnkörper erhalten sollen, wie der Geleisebau erfolgen soll u. s. w., sind nur sekundärer Natur und werden erst durch die ersten richtigen Ausführungen solcher Bahnen entschieden werden können. Mit einem Faktor muß besonders in Deutschland bei der Einführung der Schnellbahnen gerechnet werden: mit den Forderungen der Aufsichtsbehörden an die Betriebssicherheit, Forderungen, die oft sehr berechtigt und wohltätig sind, aber ebenso oft die Einführung von guten Neuerungen verhindern oder zum mindesten erschweren. Bei dem Bau der Nürnberg—Fürther Eisenbahn wurde Anno 1835 von der obersten Gesundheitsbehörde verlangt, daß die Bahn auf beiden Seiten mit hohen Bretterzäunen versehen werde, damit die Zuschauer durch das Ansehen der rasch vorbeifahrenden Züge nicht geschädigt würden. .Glücklicherweise," meinte Borries vor mehreren Jahren in einem Vortrage. den er im Verein Deutscher Ingenieure über die Schnellbahnfrage hielt, „wurden die Zäune nicht auSgesührt, sonst hätten wir sie jetzt vielleicht auf allen Bahnen. Jetzt handelt es sich wieder einmal um eine gleiche Geschwindigkeitszunahme wie bei der Lokomitive; hüten wir UNS also vor neuen Bretterzäunen und prüfen wir, welche Hauptbedingungen der elektrische Schnell-bahnbelrieb wirklich stellt." Die Frage der reinen Schnellbahnen ist in der letzten Zeit gegenüber der allgemeineren Frage der Elektrifizierung der normalen Vollbahnen etwas in den Hintergrund getreten. Es ist aber doch leicht möglich, daß wir vor den elektrischen Vollbahnen auf einzelnen besonders dafür geeigneten Strecken Schnellbahnen erhalten, und daß wir uns im Vergleich mit unseren Vätern in der Postkutsche wieder einmal freuen können, wie „herrlich weit wir eS gebracht haben". und Ladescheinschreiber einberufen, die in Wien im Favoritener Arbeiterheim stattfand und zn welcher aus 34 Ortsgruppen 46 Delegierte erschienen waren. Die Zentrale war durch die Genossen Adolf Müller und Somitsch, das Prager Sekretariat durch den Genossen K o r a n d a vertreten, die Zentralpersonalkommission durch Genossen Sommmerfeld. Nach der Eröffnung durch Genossen Müller wurde Genosse Sommerfeld zum Vorsitzenden gewählt ; als Schriftführer fungierte Genosse Somitsch. Zum ersten Punkt der Tagesordnung: .Die Lage, Wünsche und Forderungen der Wagen- und Ladescheinschreiber sowie der Maaazinsdiener aller Bahnen Oesterreichs" erstattete Genosse Adolf Müller ein sachliches, ausführliches und vom Beifall der Anwesenden aufgenommenes Referat. Nachdem sich der Referent in eingehender Weise mit der Lage der drei Kategorien befaßt hatte, hob er hauptsächlich hervor, daß infolge der schlechten Lage und der nicht entsprechenden Behandlung eine Reihe berechtigter Wünsche vorhanden sind, die einer ehesten Durchführung zugeführt zu werden verdienen. Er frage sich aber, ob es angezeigt erscheint, Forderungen aufzu-stellen, die in absehbarer Zeit nicht durchführbar sind, und ob es nicht praktischer sei, Anträge zu stellen, welche die betreffenden Vertretungen auch durchzusetzen imstande sind. Wenn auch noch vieles zu wünschen übrig bleibt, so muß doch mit aller Entschiedenheit gegen den Vorwurf der Gegner und jener Leute, welche nie denken, entgegengetreten werden, daß die Organisation für diese Kategorien nichts gemacht habe und daß für sie nichts geschehen sei. Früher waren diese Kategorien alle im Taglohn, wie sie bei den Privatbahnen zum Teile heute noch sind. Den Bemühungen der Organisation zufolge wurden sie nach und nach und insbesondere in letzter Zeit bei der Südbahn der Stabilisierung zugeführt. Redner verwies auf die nach langem Kampfe der Organisation im Jahre 190o zustande gekommene Automatik, die Verbesserungen der Gehalte und der Automatik im Jahre 1906, die weiieren Verbesserungen im Jahre 1907 bei den Privatbahnen und die im Jahre 1908, beziehungsweise 1909, insbesondere auf die Erhöhung der Anfangs- und Endgehalte, die Verbesserung der Vorrückungen, besonders jener, die mit dem Gehalt von 600 und 700 Kr. angestcllt wurden, und die Kürzung der Vorrückungsfrist bei 1000 auf 1100 Kr. von drei aus zwei Jahre für die bis zum 1. Janner 1909 Angestellten, welche die 1100 Kr. noch nicht erreicht haben, welches Zugeständnis erst mit Aufwand vieler Mühe gitens der Personalkommission und der Organisation dem isenbahnministerium abgerungen werden konnte. Die Organisation hat sich auch bemüht, für die älteren Diener eine Berücksichtigung der zurückgelegten Dienstzeit durch kürzere Vorrückungsfristen zu erreichen, damit sie in eine den jüngeren Dienern gegenüber höhere Gehaltsstufe gelangen. Dadurch aber, daß die Deputationen Indifferenter mit gegnerischen Abgeordneten alle Türen einrannten und von einer Schädigung der Alten egenüber den Jungen herumfaselten, zog sich das Eisen-ahnministerium auf die billigste Weise aus der Schlinge, indem es den Alten nichts gab, den Jüngeren aber beim Anfangsgehalt die Vorrückungsfristen verlängerte. Durch dieses Gehaben der Gegner und gedankenlosen Leute erhielten die Alten keinen Heller mehr, die Jüngeren aber müssen um 1 bis ll/8 Jahre länger warten. Auch in sonstiger Beziehung ist etwas geleistet worden, wovon hervorzuheücn ist die Vermehrung der definitiven Posten und die Verkürzung bet Dienstzeit. Letzteres ist freilich nicht ganz durchgeführt, weil die einzelnen lokalen Verhältnisse dabei maßgebend sind. So kann nur mit Dummheit ober aus demagogischen Gründen behauptet werden, daß die Organisation nichts gemacht hat. Dabei ist zu bemerken, daß die Leute, welche diese verleumderischen Behauptungen aufstellen, in den Reihen derjenigen stehen, die das größere Stückchen Brot, das durch den Antrag Dr. Ellenbogen erreicht werden sollte, durch ihre Abstimmung wegeSkamotierten, derjenigen Leute, die am liebsten dem Eisenbahner gar nichts hätten geben lassen. Nachdem der Referent noch einmal betonte, nur solche Anträge zu stellen, welche in absehbarer Zeit auch durchgeführt werden können, wurde in die Debatte eingegangen, an der sich fast alle Delegierten beteiligten und nach welcher folgende Anträge zur Annahme gelangten: a) für die Wagenschreiber: Die Wagenschreiber sind nach zwei in der Gehaltsstufe von 1100 Kr. zugebrachten Dienstjahren und nach Ablegung der vorgeschriebenen Prüfungen mit dem Titel „Wagenvcrkehrsauffeher" zum Unterbeamten zu ernennen und in daS Unterbeamten-fchema einzureihen. 2. Erhöhung deS Taglohnes der AuSliilfswagenfchreiber und der im Taglohn stehenden Bediensteten auf 3 Kr. 3. Endliche Einführung des 12/24flünbigeit DienstturnusseS für alle im Turnus Dienst versehende» Wagenschreiber. Für alle übrigen Wagenschreiber, die nur Tagdienst versehen, sind mindestens zwei dienstfreie bezahlte Tage in jedem Monat zu gewähre«. 4. Erhöhung des Schreibpauschales auf 1 Kr. per Monat. 5. Einführung eines Schuhpauschales. 6. Kürzung der Tragzeit der Bluse auf ein Jahr, deS Pelzes auf drei Jahre und Beteilung mit schwarzen Mänteln und mit Regenmänteln. b) für die Ladescheinschreiber und MagaziuSdiener: 1. Die Ladescheinschreiber und MagazinSdiener sind alS Ladeauffeher in die Gruppe B der Diener einzureihen. 2. Gewährung von zweijährigen VorrückungSfristen bis zur GndgehaltSstuse. 3. Zulassung der MagazinSdiener und Ladescheinschreiber zur Ablegung der Dienstpriisungen für Magazinsauffeher. Die MagazinSaufseherpostcn sind prinzipiell nur aus der Kategorie der Ladescheinschreiber und Magazinsdiener, beziehungsweise Ladeaufseher zu besetzen. 4. Gewährung eines Schreibpauschales von 1 Kr. per Monat für die Ladescheinschreiber und MagazinSdiener. 6. Endliche Regelung der Arbeitszeitdauer im Sinne der vom Zentralarbeiterausschuß der k. k. Staatsbahnen beantragten Arbeitszeitregelung (neunstündige Arbeitszeit) mit Gewährung von mindestens ziuei dienstfreien bezahlten Tagen monatlich. Einführung des 12/24stündigen DienstturnusseS für all im Turnus Dienst versehenden Ladescheinschreiber und MagazinSdiener. 6. Herabsetzung der Tragzeit der Bluse auf ein Jahr, de* LodenrockeS auf zwei Jahre und Beteilung mit schwarzen Mänteln. Im Übrigen schließen sich die Wagenschreiber, Ladekchein-schreiber und MagazinSdiener sämtlicher Bahnen den Forderungen deS Gesamtpersonals der k. k. Staatsbahnen an, die bereits im Jahre 1907 im Zentralausschutz der Personalkommission und im ArbeiterzentralauSschuß der f. f. Staatsbahnen eingebracht wurden. Nachdem bei der Südbahn wesentlich andere Verhältnisse herrschen, wird beschlossen, das bereits au8-gearbeitetc Memorandum tn Geltung zu belassen und die diesbezügliche Aktion durchzuführen. Zum zweiten Punkt: „Organisation" hielt Genosse Mül ler ein instruktives Referat. Nach einer sehr lebhaften Debatte wurde der Ausbau deS VertrauenL-männersystems beschlossen und hierauf die erste Konferenz dieser Kategorien geschloffen. Sache der Wagen» und ßabcfcheinjchrciBer sowie der Magazinsdimer wird eS sein, nicht nur Wunsche zu äußern, sondern durch eine gute Organisation und Arbeit in derselben den Beschlüssen der Konferenz den nötigen Nachdruck zu verleihen. F. Sh. Nachtrag zur Reichskonferenz des Werkstätten- und Heizhauspersonals aller Bahnen Oesterreichs. Am Schlüsse der zweiten Spalte ist im Berichte der letzten Nummer von einer Resolution die Rede, die aber nicht enthalten ist, weil wir dieselbe aus taktischen Gründen nicht zur Veröffentlichung brachten. Wir haben im Absatz IX deS Berichtes über,Organi-ation" darauf hingewiesen, worauf wir die Mitglieder, be-onderS aber Sie Vertrauensmänner aufmerksam machen. Ferner ist beim Ausarbeiten deS Berichtes in der Masse der Anträge ein dem Wesen nach wichtiger Antrag übersehen worden und den wir deshalb nachtragen müssen. Der Antrag lautet: „Der Kampf der Werkstätten- und HcizhauSarbelter und Bediensteten um Verbesserung ihrer Lage wird in jüngster Zeit erschwert durch die Propaganda für Separatorganisationen, insbesondere der für die beabsichtigte Gründung einer sogenannten unpolitischen Professionistenorgain-sation. Die Konferenz spricht sich entschieden gegen jede Dezentralisation aus, verwirft jede Separa-tionSorganifation, weil jede solche den Kampf nur erschwert und die Erfolge fraglich macht und daher, alS den Interessen der Arbeiter und Bediensteten schädlich, verworfen werden muß. Mitglieder einer solchen Organisation sind in unserer Organisation nicht aufzunehmen." Zu unteren Tabellen der Oesterreichischen Nvrdwcstbahn. In unserer heutigen Nummer bringen wir vergleichende Tabellen der Gehalts- und Quartiergeldbezüge sowie der Vorrückungsverhältnisse der Oe. N. W. V. zum Abdruck. Die Oe. N. W. B. gehört zu jenen Bahnen, die im Jahre 1905 trotz der passiven Resistenz die automatischen Vorrückungsfristen nicht einführte, dennoch aber an dem bestehenden trostlosen Vorrückungsschlüsscl einige Verbesserungen durchführte, indem sie einzelnen Kategorien den Anfarigsgehalt und auch den Endgehalt erhöhte. Das sah für die damaligen Verhältnisse zumindest auf dem Papier ganz nett aus, aber in der Praxis war für die wenigsten Kategorien die Erreichung ihres Endgehalts möglich. So finden wir in unserer ersten Tabelle, daß die Bahnmeister nach den usuellen Vorrückungsverhältnissen einen End-gehalt von 2040 Kr. auf dem Papier erreichen konnten: m der Praxis existierte aber aus der ganzen Oe. N. W. B. und S. N. D. V. B. nur ein einziger Bahnmeister, der nicht den am Papier festgesetzten Endgehalt von 2040 Kr., sondern nur die Gehaltsstufe von 1920 Kr. erreichte. Das war der Bahnmeister in Tetscheji, dem man nur unter Berücksichtigung ganz besonderer Verhältnisse diese Gehaltsklasse zubilligte' alle anderen Bahnmeister standen in niedereren Gehaltsstufen. Ebenso verhält es sich mit der Kategorie der Werlführer rc., aus der ebenfalls, trotzdem der Endgehalt mit 3000 Kr. festgesetzt war, niemand mehr als 2280 Kr. an Gehalt erreicht hatte. Den anderen Kategorien ging es nicht besser, herrschte doch auch bei der Oe. N. W. B. das berüchtigte „kann" mit dem ebenso berüchtigten Pro» tektionSsl)stem. Wenn nun schon der Erfolg, .automatische Bor» rückungSverhältnisse" erreicht zu haben, allein ein sehr großer ist, so ist der Erfolg noch größer geworden durch die gewiß bedeutend verkürzten VorrückungSfristen. Das sind finanzielle Erfolge. Und diese wollten wir den Oe. N. W.-Dahnern klar zum Bewußtsein bringen. In unseren Tabellen setzen wir den usuellen Dor-rückungSverhältnissen vor 1. Oktober 1907 die automatischen VorrückungSverhältnisse nach dem 1. Oktober 1907, die noch gegenwärtig gelten, gegenüber. Den Schlüssel für die usuellen VorrückungSfristen vor dem 1. Oktober 1907 hat uns die Direktion der Oe. N. W. B. bekanntgegeben und uns so ermöglicht, die Vergleiche auf einer festen Grundlage aufzubauen. Mit Rücksicht auf die bevorstehende Ueberleitung der Bediensteten der Oe. N. W. B. in daS k. k. Staats-bahnschema haben mir in der dritten, beziehungsweise vierten durch einen fetten Strich und dusch fetten IW Sorget dafür, datz der „Eisenbahner" auch vom reifenden Publikum gelesen werde! ^WW Druck gekennzeichneten Kolonne den gegenwärtigen Verhältnissen der Bediensteten der Oe. N. W. B. jene der k. k. Staatsbahnen in Vergleich gezogen. Die ganze Arbeit ist in vier Tabellen geteilt: 1. eine Tabelle für jene Unterbeamten, die nach einem kurzen Provisorium direkt zu Unterbeamten ernannt werden; 2. eine Tabelle für jene Unterbeamten, die aus dem Dienerstand hervorgehen; 3. eine Tabelle für jene Diener, die noch zur Zeit der usuellen Vorrückungsfristen, also vor dem 1. Oktober 1907, nach Erreichung einer gewissen Gehaltsklasse automatisch zu Unterbeamten ernannt wurden. Zu dieser sei gleich bemerkt, daß wir, um einen Vergleich überhaupt zu ermöglichen, bei der Automatik nach 1. Oktober 1907 und der k. I. Staatsbahnen an-nahmen, daß die Ernennung bei einzelnen Kategorien auch hier automatisch, zumindest nach derselben Zeit wie Bei den usuellen Vorrückungsverhältnissen vor 1. Oktober 1907 erfolgt; 4. schließlich eine Tabelle für Diener. In allen vier Tabellen sind, wie bei den vorhergehenden Tabellen, die einzelnen Kategorien namentlich angeführt untereinandergereiht und die gegenwärtig geltenden Litel fett gedruckt. In der nächsten mit „Regulierung" bczeichncten Rubrik sind die einzelnen Borrückungsverhältnisse, und zwar „Usus (die usuellen Vorrückungsfristen) vor 1. Oktober 1907" (oder nach 1. Jänner 1905), „Automatik nach 1. Oktober 1907" und schließlich die gegenwärtig bei der „t. I. St. 23." geltende Automatik als nähere Bezeichnung eingefügt. Die Gehalts- und Ouartiergeldansütze sind dann in den weiteren gleichmäßigen Feldern derart eingestellt, daß die am Kopfe fortlaufenden Zahlen genau angeben, nach welchem Dienstjahre die in diesem Feld eingesetzte Gehaltsklasse erreicht wird. Bei der Verwendungskategorie der Lokomotivführeranwärter zum Beispiel ist (siehe Tabelle III) gegenwärtig nach der Automatik vom 1. Oktober 1907 der Anfangsgehalt 900 Kr., das Ouartiergeld 350 Kr., in dem mit 2 bezeichneten Felde ist nun die nächste Gehaltsklasse von 1000 Kr. Gehalt und 350 Kr. Quartiergeld eingesetzt, das heißt, daß der Lokomotivführer-anwärter nach zwei Dienstjahren (oder im dritten Dienstjahre) diesen (1000 Kr. Gehalt, 350 Kr. Ouartiergeld) erreicht, in dem mit 5 bezeichneten Felde ist wieder die nächste Gehaltsklasse (1100 Kr. und 400 Kr.) eingesetzt, das heißt, daß er nach weiteren drei Dienstjahren, das ist nach fünf Dienstjahren, diese Gehaltsklasse erlangt. Zwischen dem Felde 8 und 9 ist ein fetter Strich, der anzeigt, daß nach Erreichung der Gehaltsklasse von 1200 Kr. die Ernennung zum Unterbeamten erfolgt 2C. Um die Wirkungen der.durchgeführten Reformen scharf und deutlich hervortret/n zu lassen, ist dann am Schlüsse das Einkommen, welches der Bedienstete bezogen hätte, wenn er 30 Jahre nach dem Usus vor 1. Oktober 1907 gedient hätte und weiters das Einkommen, welches er in derselben Zeit bei der Automatik nach dem 1. Oktober 1907 sowie das Einkommen, welches der k. k. Staatsbahner derselben Kategorie und derselben Zeit nach feiner neuesten Automatik beziehen wird, ausgeworfen. Die 30jährige Dienstzeit ist selbstverständlich nur als Berechnungsschlüssel zur Vergleichs-ermöglichUitg gewählt worden. Die Differenz, die sich während der gewählten 30 Jahre nach dem Usus (vor 1. Oktober 1907) und der Automatik nach 1. Oktober 1907 und der k. k. Staatrbahnautomakik im Einkommen ergibt, ist in den letzten zwei Rubriken, sowohl in der Gesamtsumme als in den einzelnen Jahresdurchschnitten ermittelt worden: Der Lokoiuotivsühreranwärter hätte nach dem Usus vor dem 1. Oktober 1907 in 30 Jahren 43.700 Kr. an Gehalt und 18.480 Kr. an Ouartiergeld bezogen. Nach der Automatik vom 1. Oktober 1907 stellt sich sein Bezug an Gehalt auf 51.600 Kr., av Ouartiergeld auf 17.350 Kr. Der Vergleich ergibt also eine Differenz von 7900 Kr. an Gehalt, 680 Kr. an Ouartiergeld, so daß sich demnach das Einkommen des Lokomotivführeranwärters für 30 Dienstjahre um 7120 Kronen (7900 — 680 = 7120 Kt.) erhöht hat, was im Jahresdurchschnitt 237 Kr. ausmacht. Nach der k. k Staatsbahnautomatik hätte der Lokomotivführeramvärter in 30 Dienstjahren 57.700 Kr. an Gehalt, 19.700 Kr. an Ouartiergeld bezogen, gegenüber der Automatik der Oe. N. W. B. vom 1. Oktober 1907, also um 6100 Kronen mehr an Gehalt und 2350 Kr. mehr an Ouartiergeld, so daß nach der k. k. Staatsbahnautomatik sich das Einkommen des Lokomotivführers in 30 Dienstjahren zusammen um 8450 Kr. höher stellt, was im Jahresdurchschnitt ein Mehr von 282 Kr. ausmacht, das heißt in der Staatsautomatik würde der Lokomotivführer durchschnittlich jährlich um 282 Kr. mehr an Gehalt und Ouartiergeld beziehen, als er nach der Automatik der Oe. N. W. B. vom 1. Oktober 1907 beziehen wird. Nach der Verstaatlichung jedoch wird ein Lokomotivführer anwärter, beziehungsweise Lokomotivführer gegenüber dem vor 1. Oktober 1907 geltenden usuellen Vorrückungsverhältnis durchschnittlich um jährlich 237 Six. + 282 Kr. — 519 Kr. gewinnen. Wir erwarten, daß unsere Genossen Nordwest-bahner, die mit viel Fleiß und Sorgfalt gearbeiteten Tabellen eingehend studieren werden. Sie lehren nicht nur, was jede einzelne Kategorie durch den Kampf der Organisation an Vorteilen für sich gewonnen hat, sondern sie sind auch ein Wegweiser für unsere weitere Taktik. Möge also dieSprache der Ziffern verstanden werden, damit auch fernerhin die Wege zu neuenErfolgen geebnet werden! Vergleichende Tabellen derHehatts- und Huartiergetdöezüge feit den Verbesserungen antäßlich der passiven Weststenz imZayre1905 für die Hesterreichische Wordwestvahn. Unterbeamte, im Wege der Erstanstellung ernannt. Erreicht «ach Dicnsijahren DerwendungS kategorie Regulierung Wvt 3C3K an Gehalt und Quartiergeld in Kronen in itronen 64040' SÄÄ 68400] 4 23100 ..... 700 Ufu8 vor l./X. 1907 Werkmeister (früher Oberwerkführer, Werkführer, Gußmeister), Maschinenmeister (sr.Majchinenauffeh.) 2400 806 Butomntlfnoch l./X. 1907 3200 3400 k. f. et. |»«>| 2800 loöol ■Jir: I ' Werkmeister früher Untev- 68100 16560 Butomatil nach l./X. 1907 werkführer) 24ÖÖ 800 28ÖÖ itööl 3200 3400 68600 23100 t. t. 6t. B 1000 1000 um» vor l./X. 1007 43320 17160 Werkmeister (früher Rran-ausseher) 68400 231ÖÖ 2200 |7 DerwendungS- kategorie Regulierung Erreicht nach Dienstjahren Ü£fi je”; a » :g ; -r: E c 1 e;= ff £ 5 1 es 5 es 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 20 21 22 - 23 24 25 26 29 30 31 34 35 r- c?t 1« ^ \ ?=« an Gehalt und Quarticrgeld in Kronen in Kronen Werkmeister (früher Oberwerk-fuhrer, Werkfübrer, Sutzmeister) Maschinenmeister (früher Lokomotiv-ausseher) Usur vor l./X 1907 156C "600 168C "«00 180C 800 204( "800 228« 800 ) 252 "£oö ) 2801 "ööö 3 30« eoo |6404( 81400 ) > 1156 sooc ?! 485 Automatik nach l./X. 1907 HOC f>00 160C 600 180C 600 2tXX 700 220c "700 240( 800 260C 800 28« "iöoö 30« 1000 11756« 2540< r. k. et. B. 1400 500 160C 600 180C 600 20to 2200 "7ÖÖ" 2400 800 2600 8M '2700 "800" 35100 208Ö0I 5600 “""iööö' 240 MagUin-meister (früh. Magazineure) UfuS vor l./X. 1907 1080 *4to" 1200 ~4SÖ" 1320 "mo" 1440 "«öö" 1560 "mö" 1680 ""«m" 1800 800 16680J 19300 8620 72'< Automatik nach l./X. 1907 1200 400 1300 *6ÖÖ“ 1400 "eöö" 1600 600 1800 600 2000 "Vöö" 2200 "toö"" '2300 700 59500 19800 t. k. 6t. 8. 1200 400 1300 500 1400 500 1600 6M 1800 "6öö" 2000 "*7ÖÖ" 2200 "7ÖÖ" 2400 800 2600 MÖ" ‘2700 "eöo" 65100 208001 6600 —itoo 240 Platzmeister (früher EtationS-ausseher) Ufu» vor l./X. 1907 1080 "5b™ 1200 “480 1320 60Ö” 1440 600 1560 800 41160 16920 18340 88SÖ" 087 Automatik nach l./X. 1907 1200 400 1300 600 1400 "ÄÖÖ“ 1600 "mö" 1800 "mo" 2000 700 2200 “toö" ‘2300 TOÖ" 5950Q 19*00 r. i. et. 8. 1200 400 1300 500 1400 ioo 1600 MO 1800 "600' 2000 700 2200 '700' 3400 800 2600 MO ■2700 8M 1 55100 20800 5600 noo 240 Oberkondukteure UfuS vor 1JX. 1907 1200 "480* 1320 "söb” 1410 "eöö' 1560 «00 1680 «00 14400 17400 15100 1800 564 Automatik nach l./X. 1907 1200 'S»” 1300 '&ÖÖ" 1400 500 1600 600 1800 600 2000 700 2200 700 2300 7ÖÖ" 59500| i8Ao r. r. et. e. 1200 "toi" 1300 "500" 1400 W 1600 "mo" 1800 MÖ" 2000 "700" 2200 "toö- 2400 “SKT 2600 800 ■2700 "m $5100 4obm 6600 Yböö" 240 Lokomotivführer ! I UfuS vor 1./X. 1907 1200 *480" 1400 eüo 1600 "ÄÖ" 1800 "MO 2000 "iöö" 50600 *07» 14500 so 48€ Automatik nach l./X. 1907 120ä 400 1300 600 1400 600 1600 600 1800 "mo" 2000 700 2200 TOÖ" 2400 800 2600 söö" 2700 eöö 551«! 80800 i. r. et. e. 1200 W 1300 ‘500 1400 500 1600 Ä» 1800 600 2000 700 2200 700 2400 W 2600 "800" 2800 itiöo 3000 ised 3100 1750» fÜM| 240d AW 147 ZugSrevisoren UfuS vor l./X. 1907 1200 480 1320 "«00' 440 «ÖÖ" 1560 600 1680 "6ÖÖ" 15600 759 Automatik nach 1./X. 1907 1200 1800 "500" 1400 "fÄÖ* 1600 600 800 «00 >000 700 2200 TOÖ" 2400 800 2600 800 2700 eoo yyidl SMO»! 19561 ""'KM' k. t. et. 8. 1200 toi» 1300 560 1400 500 1600 'MÖ' 1800 600 2000 700 2200 700 2400 "aöo" 2600 MÖ" 1800 Ü2L, »00 1000 3100 m •75011 2400 147 Anmerkung: Die obere größere Zahl gibt immer die Höhe des Gehaltes, die untere kleinere Zahl dir tzShe des Quartiergelde» an. Die dritte mit t k. St«at»b«hn bezeichnete Kolonne mit fettgesehten Ziffern zieht die bei der k. k. Staatsbahn seit 1. Jünner 1909 geltenden Verbesserungen in der Automatik gegenüber den bei der Oesterreichischen Rorbwestbahn gegenwärtig bestehenden Verhältnissen in Vergleich. Das Zeichen — heißt Minus -- weniger. 1 Inbegriffen die in die Pension einrechenbare Lienpalterszulage. 19 Dienstjahren. — O Erreicht diese Gehaltsstufe: * nach 36 Dienstjahren; » nach 89 Dienstjahren: * «ach 15 Dienschchrm; * nach Diener, die nach den» Usus vor 1. Oktober 1007 automatisch zu Uuterbeamtcu ernanut wurden. Verwendungs- kategorie Erreicht nach Dienstjahren Regulierung 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 24 25 26 27 28 34 35 an Gehalt und Quartiergeld in Kronen C «Ät ‘S'tO.O in s e HZ p x> B Ss «K in Kronen Lokomotivfiihrer-nnwärter (früher (Lokomotiführer--värter und -Stellvertreter) als Diener Lokomotivführer als Unterbeümte Uful bot l./X. 1907 900 '«8» Automatik nach l.ZX. 1907 900 360 t. k. St. B. vor l./l. 1909 angestellt i". k. Et"B. ani und nach l./I. 1909 anaeftellt 1000 35Ö" im 35Ö 1000 480" 1000 350 1100 *406 uoo 40*0 1100 480 1100 "m 1200, *400" 1200| 4M 1200| 480 1300 500 1200| 400 1300 l'scö* 1400 500 1300 *K6ö 1400 ; '500 1400 *600’ 1600 600 1400 5ÖÖ" 1600 I 60Ö" 1800 '600 1600 600 1800 600 2000 '700" 1600 '600 1800 "cm” 2000 7ÖÖ” 2200 700' 2000 '700 12200 "700 2200 öo' 2400 '800' 2400 800' 1800 "söo 2600 806" 2400>260( 806" fsöo' 2600 8ÖÖ 2800 tööö 2000 800 2800 iööo ■2700] «800 1000 *300(5 iödö 43700 18180' 1000 51600, 17*85 '3100 i'oöö 57700 19700 5570c 19050 7900 -"ii'80'1 610Ö "2350" 41 1700 237 282 193 Verschubaufseher j'ruher Stationsaufseher) als Diener Platzmeister (früher Stationsaufseher) als Unterbeamte Usus vor l./X. 1007 Automatik nach l./X. 1907 960 480 900 1080 "480 380 1000 SM k. k. St. B. bot l./I. 1909 angestellt Ti"gt‘.eVöm und nach l./I. 1909 anaestellt 1000 sso' iööo 350' 1100 MO' 1100 «00 12001 480 1100 "iöö 1200 «m 1300 5Ö0 1200 *400 1200 4ÖÖ 1300 «66' 1300 ö'ÖÖ" 1400 500 1400 500 1600 "600 1400 "566"' 1320 Töo 1600 600 1800 "6Ö0 1600 fiöo' 1I8OO böo 2000 700 1440 «"66" 1800 ’eöö* 12000 '700 2200 "7Ö0 2000 700 2200 700 2400 80Ö 2200 766" 2600 800 2400 "800 •1560 600 ‘2300 *7ÖÖ 2600 800 ‘2700 8ÖÖ 800 39360 16660 (49200| 16850* 56900 18700J 55200 18250"! 9840 "—"io 77001 "'2150' 6000 1700 328 257 MagazinSanf- feher (früher Verladeaufseher) als Diener Magaztilsmcister 'früher Magazineur) als Unterbeamte uius bot l./X. 1907 840 48Ö" Automatik nach l./X. 1907 900 ssö" Kondukteure (früher Bremser) als Diener Lberkouduktenre als Unterbeamte k. k. 6t. B. bot l./I. 1909 ann.eftetlt________ t. k. St. B. am und nach I.A. 1909 anaestellt 1000 350 1000 350 UfltS bot l./X. 1907 Automatik nach l./X. 1907 k. f. St. SU. bot 1VI. 1909 angestellt k'.'k. St. B. am und »ach l./I. 1909 anaestellt Wagenschreiber (früher Wagenevidenzführer, die früher automatisch Unter&enmte waren) Usus bot l./X. 1907 Automatik nach l./X. 1907 f. k. St. B. bot l./I. 1909 angestellt "k.'k. St. B. am und nach l./I. lfloo angestellt u720 sei" 800 soö 960 480 1000 35Ö 1100 *405' 1100 "40Ö 1200 "406 1100 400 900, 350 900 1000 350 350" 900 1000 350" 1 '350 840| 480") 1000 "ssö" 1100 "M" 840 960 4S0 800 söo 900 350 900 '350 900 *860" 1000 350 iööo '350'' 1000 *350 1000 "400 1200 406' 1080 480 1200| *406" 1100 *406" i 1300 1400 506" I |*50Ö 1300 jjHMLI___________ 960 480 1100 "4Ö0' 12001 400 1200 400 1300 566 1300 "606" 1400 "böo" 1600 .\wx. 1400 500' 1600 MO 1200 "4ÖÖ 1080 '480' 1200 48*6' 1600 ööö" 1800 "600 ", 2000 700 1800 600 1300 ‘ööö’" 1400 '500" 1600 "600 1300 *600"! ,1400 1*506” 1100 '400'I 1080 480* 1100 *400" 1200 "460" 1200i "400‘i 1200 "400 "I 1300 "500 1300; 5Ö0"! 1200| «65 1300 "söo 1400 ööö* 1600 GÖÖ 1800 tjo'6 2200 "700 2000 700 i 1200 480 1000 "böo 1800 "ebö" - 1800 "söo" 2000 700 1400i *5öd" |1400 1*500 1400 "’döö 1500 6Ö0 2000 700 2400 806 2200 7 0Ö'! 1820 jiöiT 2200 706" 2600 '8ÖÖ' 700 1440 "ööö 01560 600 2400 666 2600 I 666"i 800 1800 "ööö" 1320 GÖÖ 2000 "60 2200 7ÖÖ 2000! "706"! 1320 "ööo'l 1500 ' 600 1600 "606 2200 7TO 2400, 800 2200 "700 1 800 2400 2600 666' i'Söo 500 1140 1440] 600 ‘ 1700 'ö'6ö"‘i 1600; 600 i «00 800 «800 600 34440 15600' 49200 16560 ""1 56900 '18700* 55200 18250" 324001 1488Ö 46200, 16750 533001 1730) 51600 17350 35160 ’üm 37700, 18360* 415001 15206" 40800 i 14950 14760 »50 624 328 257 622 272 200 2540 -"mö 3809 ""19SÖ" 3100 1700 12 192 160 Anmerkung: Die obere größere Zahl gibt immer die Höhe des Gehaltes, die untere kleinere Zahl die Höhe des QuartiergeldeS an. Die dritte bezw. vierte mit k. k. Staatsbahn vezeichnete Kolonne mit fettgedruckten Ziffern zieht die bei der k. k. Staatsbahn mit 1. Jänner 1909 gültigen Verbesserungen der Automatik gegenüber den auf der Oesterreichischen Nordwestblchn gegenwärtig bestehenden Verhältnisse in Vergleich. Das Zeichen — heißt Minusweniger. 1 Inbegriffen die in die Pension einrechenbare Alterszulage von 100 Kr. _| Nach dieser Markierung erfolgte nach den usuellen Vorrückungsverhältnissen vor dein 1. Oktober 1907 automatisch die Beförderung zu UnterBemnten, welcher Modus auch bei der nach 1. Oktober 1907 geltenden Automatik beibehalten wurde, hingegen gibt es bei den k. k. Staatsbahnen eine automatische Beförderung zu Unterbeamtcn nicht, denn diese Beförderung hängt Von der Normierung ab. Um jedoch einen richtigen Vergleich zu ermöglichen, wurde in diesen Tabellen der gleiche Modus auch für die Verhältnisse bei den k. k. Staatsbahnen angenommen. D Diese Gehaltsklassen wurden oder werden erreicht: 5 nach 38 Dienstjahren' 3 nach 44 Dienstjahren: * nach 37 Dienstjahren; 5 nach 23 Dienstjahren; 6 nach 29 Dienstjahren; ' nach 30 Dienstjahren; 5 nach 32 Dienstjahren. Diener. Erreicht »ach Dienstjahren c sS Verwendungs- kategorie Regulierung 6 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 » 15 16 ! 17 1 18 19 20 21 22 24 25 28 27' 23 34 35 sUs 1 sö« Hjj © 3 e 5 = an Gehalt und Quartiergeld in Kronen in Kronen Tampfkran- und Wagenanffeher Uku» bot l./X. 1907 1080 *480" j 1200 ■4*80 * 1320 "e'öö" 1440 «6ö’ 1560 «66" ' 40140. 16800: — 40 — 1850 — 63 Automatik nach l./X. 1007 900 350 1000 350 1100 *4ÖÖ' 1200 400 1300 600 1400 *600* 1500 ’tiöö” 1 I 1600 «00 1700 "ööö" 1800 600 >40400 149101 k. k. St. B. bot l./I. 1909 angestellt 1000 350 1100 400 1200 Ad" 1300 500 1300 500 1400 500 1500 *6*66" 1600 600 1600 600 ........ 1700 606” 1800 600 44000 15700 ; 3600 750 145 k. f. St. B. am und nach l./I. 1909 anaestellt 1000 350" 1100 400 1200 ■4oo* 1400 500 1500 *GÖÖ" 1700 600 1800 600 43200 15450 ! 2800 500 110 Maschinen- und Punipenaufscher (früher Maschinen-Jiid Pumpenwärter) U[u8 bot l./X. 1907 1080 *480" 1200 *480** 1320 löö" 1440 "i"6ö" 1560 "606" 40440 10800 38600 14350 - 1840 — 2460 - 143 Automatik nach l./X. 1907 800 300 900 350 1000 "sw" 1100 ’iöö* 1200 "iöö” 1300 "iiöo" 1400 500 1500 606" 1600 606 '1700 600 k. k. Et. B. bot l./l. 1909 anaestellt 1000 350 1100 400 1200 400 1300 500 1400 500 1500 "eöo" 1500 600 1600 "600" 1700 600 1800 600 44000) 15700 5400 1350 225 k. k. St. 18. am und nach l./I. 190» anaestellt 1000 350 • 1100 400 • 1200 400 1300 500 1400 500 I 1600 600 1700 600 1800 600 43200| 4600 15450 1 ÜOO 190 Lokomotivheizer UsuS uor l./X. 1907 700 360 800 480 900 480 1 1 1000 480* 26800 13920 Automatik nach l./X. 1907 800 300 900 350 1000 *380" 1100 "4«" 1200 *406"" 1300 600 1400 ’öÖo" 1500 «6ä j 1600 "60Ö" '1700 600 11800, 430 408 I. f. St. B. bov l./I. 1909 angestellt 900 350 1000 350 1100 400 1200 400 im 400 1300 500 1400 500 1500 "506" 1600 600 *1700 600 —— ........ 41500! 15200 2000 850 125 t. ?. St. B. am 1 und nach l./I. 1 1900 anaestellt 900 350 1000 350 1100 400 1300 500 1400 500 ! 1500 600 1600 600 ' 11700 600 40800 1495Ö 2200 600 93 Maschinen-anfseher (früher Aiaschinenwärter, noch früher Kesselheizer) Usus bot l./X. 1907 1 720 I 360 840 «80 , i 960 480 1080 480 27600 in- so" 11000 670 389 Automatik nach l./X. 1907 j 800 1 300 900 360 1000 380 i 1100 «o5* 1200 400 1300 *5ÖÖ" 1400 500" 1500 600 1600 600 *11700 «00 38600 114350 k. k. 61. 18. bot l./I. 1909 angestellt 1000 350" 1100 400* 1200 400 1300 W 1400 W 1500 600 1600 600 1700 600 1800 600 44000 15700 5400 —1350 225 k. k. St. B. am und nach l./I. 1.909 anaestellt 1000 ‘"35Ö" 1100 400 1200 400 1300 "MO* 1400 500 1500 600 1600 fi'66" ........ 1700 600 1800 600 43200 1 15450j 46001 1100 190 Oberheizev (früher Heizhaus« Wärter) Usu» bot l./X. 1907 840 486 960 ‘SST 1080 *4KÖ" 1200 480 32520 lÜOÖ* 6080 — 60 201 Automatik nach l./X. 1607 800 800 900 350 1000 360 1100 ■400" 1200 4110 1300 600 1400 *605" 1500 6ÖÖ 1600 600 '1700 600 38600 14360 it. k. et.». bot l./I. 1909 angestellt "i'.'t.'et.'e.iam und nach 1V1. .-»».ange^llt. 900 w "ööö w 1000 350 iööo 358 1100 '400* 1200 IM! 1200 400 1300 500 1300 "M“ 1400 500 1400 500 1500 600 1800 600 -— 1600 600 1600 W '1700 600 41500 15200 2900 85Ö 125 1100 400 >1700 W 40800 149501 22001 600 Diener. (Fortsetzung.) Erreicht nach Dienstjahren Berwendungs-kategorie ISS Regulierung an Gehalt und Ouartiergeld in Kronen in Kronen BrSckeumauteiu nähmet, Portiere 88« itibo Automat,k nach l./L. 1907 Türstc t. t. St. B. vor l./I. 1909 angcstellt (letztere früher Saal- k. I. St. B. am und nach l./I. 1909 anaestellt 350 350 14950 Automatik nach l./X. 1907 k. f. Sr. vor l./I. 1909 angestellt iWlttkUIWM t. k. St. B. am und nach l./I. 1909 allgestellt Automatik nach l./X. 1907 300 350 Oberverschieber k. r. et. y. vor l./I. 1909 angcstellt 900 1000 350 359 k. t. St. B. am und nach l./I. 1909 anaestellt Ujuä vor l./X. 1907 Automatik nach l./X. 1907 Sanzleidiener t. e. et. B. vor l./I. 1909 angcstellt t. k. St. B. am und nach l./I. 1909 anaestellt Automatik nach 1./X. 1907 3860(1 Drucker 1.1. et. vor l./I. 1909 angcstellt 1000 1100 350 400 k. k. St. B. am und »ach l./I. 1909 anaestellt 43269 4800 15450!......1100 Automatik nach 1./X. 1907 14430 Stationödiencr, Lamptfte« 500 860 13950 t. k. St. B. vor l./I. 1909 angestellt k. k. St B. am und nach l./I. 1909 anaestellt 39100 484« 13080 Automatik nach l./X. 1907 Werkmauu (früher Spengler) 350 1-1850 k. St. B. vor l./I. 1909 angestellt f. I. Et. B. am und nach I.A. 1900 angcstellt 40800 1495Ö1 '23260 18080 Automatik nach l./X. 1907 Dürsteher (früher Türsteher) 1 tiM 900 1000 41500 Isllool vor l./I. 1909 angcstellt 350 350 9001000 f. t St.». am und »ach l./I. 1900 anaestellt 350 ’ 350 Automatik nach l./X. 1907 tkinrethung in WeichcuwSchtcr Diener et. Vor l./I. 1909 angcstellt f. I. St. B. am und nach l./I. 1909 anaestellt Automatik nach l./X. 1907 Einreihung in Dienergruppe Tag- und Nacht-Wächter 877011 1325* k. k. 6t. vor l./I. 1009 angestellt L l. 6t.«. am und nach l./I. 1909 anaestellt Automatik nach l./X. 1907 Strecke«-und Zug meldewächter (früher Bahn Wächter) Einreihung in Diener^ruppe 107*0 üüi k. L St. vor l./I. 1906 angestellt k. 1.451. *: am und nach l./I. 1806 angcstellt llnmerkung:Die obere größere Zahl gibt immer die tzöhedeS Gehaltes, die untere kleinere Zahl die Höhe de* OuartiergeldeS an. Die dritte bezw. vierte mit k. t Staatsbahn bezeichnet« JWoaue mit fettgedruckten Ziffern zieht die bei der k. r. Staatsbahn mit 1. Jänner 1909 gültigen Verbesserungen der Automatik gegenüber den auf der Oefterretchischen Nordwestbahn gegenwärtig feßthtigen Verhältnissen in Vergleich. Das Zeichen — heißt Minus --- ist weniger. 1 /Inbegriffen dt, in dir Pension einrechenbare «lter»«ulaae von 100 «r. Richtigstellung der vergleichenden Tabellen dev ßjeßaCfS" imö Huartievgekdbezüge seit öctt Merbefferurrgen anCäßCid? der pcrsstvon Weslltenz im gaßre 1905 für die gfaaiseifeußcißiten. In der 9h\ 27 l. I. veröffentlichten wir vergleichende Tabellen für die Staatseisenbahngescllschast. Leider hat sich in diese Tabellen ein Fehler ein geschlichen; die Kategorie der Bahnmeister und Signalmeister wurde nämlich ctlS in die Unterbeamtcnkategorie I gehörig behandelt, während sie richtig in die Unterbeamtenkategorie II, aber mit einem Ansangsgehalr von 1100 Kr gehören. Dieser Fehler wird hiermit in Tabellenform richtiggestellt. r Unterbeamte, im Wege der Erstanstellung ernannt. Venvendungr- kategorir Regulierung 1 Erreichtßnach Dienstjahren 2f5j lZ«- ° ei Iss 03 e 8 1 l 1 j ff & 6 2 3 4 5 6 7 8 e 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 28 29 30 33 an Gehalt und Quartiergeld in Kronen in Kronen Bahnmeister, Signalmeister (siütjcr Blockmeister) llfit» bot l./X. 1907 [1000 480 ’ 1200 1 400 1100 "toÖ" 1200 'tob" 1400 "cöö" 1600 ' 600 * 1800 600 2000 720 4920Q j 8300* 8200 ”900" 30? Automatik nach • l./X. 1907 1300 500 1400 "soö" 1600 eixf 1800 «00 2000 700 2200 "700" 2400 800 2600 800 12700 8ÖÖ" 57400, 19300*1 t. k. et. ra. 11400 1 500 1600 "fiöö" 1800 600 2000 700 2200 700" 2400 800 2600 80Ö" 2800 100Ö' 3000 1000 ■3ioq 1000 67200 22700 98001 3900 457 Signalmeister (srüherTelegraphen- meister) Usus vor l./X. 1907 1200 *480” 1400 600 1600 * 60*0"" 1800 '600" 2000 730 51800 ' 19800 5600 161 Automatik nach l./X. 1907 1200 *400" 1300 ’döo" 1400 'Koo" 1600 600 1800 'So 2000 700" 2200 700 2400 800 2600 800 12700 800 57400 '19266*1 1.1. et. B. 1400 1 500 1600 600 1800 600 2000 70Ü 2200 7ÖÖ' 2400 800 2600 800 2800 1000 3000 1000 3100 67200 iöriö 22700 9800 3900 457 Nnterbeamte, die aus der Dienerkateqorie hervorgingen, beziehungsweise bei der k. k. Staatsbahn die vor inklusive 1. Jänner 1909 ernannt wnrden oder aber mindestens fünf Dienstjahre in der Dienerkategorie zngebracht haben. Bahnmeister, Signalmeister (früher Blockmeister) Usus vor l./X. 1907 1000 480 1100 480 1200 480* 1400 600 1600 600 1800 000 2000 720 49200 ’möir 15900 iüoö" 61S Automatik »ach l./X. 1907 1200 iöö" 1300 500" 1400 "dOO * 1600 "l'lÖil" 1800 600 2000 *72700 iöö“ 65100 20800 - . « (ff 1600 600 1800 600 2000 700 2200 700 2400 800 2600 '800 2800 1000 3000 1000 '3100 1000 74900,; 9800 'säööö’li 42ÖÖ* 467 Anmerkung: * Inbegriffen die in die Pension einrechenbare Alterszulage von 100 Kr. Rcichskonferenz der Portiere sämtlicher Bahnen Oesterreichs. Am Sonntag den 31. Oktober I. I. tagte im Favo-ritencr Arbeiterheim in Wien eine Rcichskonferenz der Portiere sämtlicher Bahnen Oesterreichs, die auf mehrfachen Wunsch der in unserer Organisation stehenden Portiere von der Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich einberufen worden ivar. Zu der Konferenz waren von 36 Ortsgruppen 35 Delegierte erschienen. Außerdem waren anwesend: Lon der Zentrale Genosse Weigl und Genosse Adolf Müller; vom Sekretariat in Prag Genosse Brodecky und vom Sekretariat in Triest Genosse Kopac; von der Zentral» Personalkommission der k. I. Staatsbahnen Genosse Sommerfeld und von der Personalkommission der Sudbahn Genosse Osmetz. Ferner nahmen 6 Gäste an der Konferenz teil. Die Konferenz wurde vom Genossen W e i g l im Namen der Zentrale eröffnet. Ins Präsidium wurde Genosse Sommerfeld als Borsitzender, Genosse Osmetz (Bozen) als Stellvertreter und Genosse K a u f-m n n n (Innsbruck) als Schriftführer gewählt. Die Genossen Adolf Müller und Weigl von der Zentrale erstatteten zum ersten Punkt der Tagesordnung eingehende Referate über die Lage, die Wünsche und Forderungen der Portiere. Bei der Ausstellung von Forderungen ist in Erwägung zu ziehen, datz bereits im Zentralausschutz der Personalkommission der k. I. Staatsbahnen und auch in der Personalkommission der Südbahn eine Reihe von Forderungen der Portiere als Anträge eingebracht und vertreten wurden. Es handelt sich also darum, vorerst zu trachten, datz diese alten Forderungen einer entsprechenden Erfüllung zugeführt werden und kann es daher nicht im Interesse der Portiere liegen, neue, weitgehende Forderungen aufzustellen, die auf lange Zeit Humus keine Aussicht haben, durchgeführt zu werden. Nach längerer Debatte gelangte folgende Resolution zur einstimmigen Annahme: „Mit Rücksicht aus die herrschende und stetig zunehmende Teuerung erscheint eine weitere Verbesserung der Lage der Portiere sämtlicher Bahnen dringend geboten. In Erwägung dessen beharrt-.die Konferenz auf der ehemöglichsten Durchführung nachstehender Forderungen, die bereits in den Personal-fommifsionen der einzelnen Bahnen als Antrag eingebracht und angenommen wurden. Die Portiere sämtlicher Bahnen sind nach zwei in der Gehaltsstuse von 1100 Str. zugebrachten Dienstjahren zum Unlerbeamten zu ernennen und in baS Unterbeamtenschema einzureihen." Die ReichSkonserenz ersucht die Zentrale beS Allgemeinen Rechtsschutz« und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln dahin zu wirken, daß diese berechtigte Forderung der Portiere ehemöglichst einer angemessenen Erfüllung zugesührt wird. Im übrigen hält die Reichskonferenz an nachstehenden Forderungen fest, die ebenfalls bereits als Anträge in den Per-fonalkommissionen eingebracht wurden: Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit. Vollständige Abschaffung des 24/24stündigen DienstturnusseS iu allen Stationen. Dort, wo permanent Nachtdienste geleistet werden müssen, Einführung des 12/24stündigen DienstturnusseS, in allen anderen L-mtionen als UebergangSstadium Einführung deS 16/24ftünbigen DienstturnusseS. Die Portiere dürfen zu anderen Dienstleistungen als zu Portiersdiensten nicht verwendet werden. Bei Erkrankungen und Erholungsurlauben ist der Abgang durch Beistellung von Substituten zu ersetzen'. Die Regelung der Quartiergelder und der Erholung«-Urlaube hat im Sinne des diesbezüglichen Antrages der Zentralpersonallommisston dn k. k. Staatsbahnen ehemöglichst zu erfolgen. Die Nachtdienstzulage ist allen Portieren, die tatsächlich Nachtdienst versehen, ohne Einschränkung zu gewähren. Einführung eines Schreibpauschales von 1 Kr. per Monat an alle Portiere, die Schreibarbeiten zu verrichten haben. Hinsichtlich der Regelung der Montursrage hält die Konferenz an den diesbezüglichen Anträgen der Personalkommission, betreffend die Acnderung und Herabsetzung der Tragzeit der Monturstücke, fest. Betreffend die Verbesserung der Qualität der Monturstücke :c. ersucht die Konferenz die Organisation, ehe-möglichst eine allgemeine entsprechende Aktion in die Wege zu leiten, damit die krassen Uebelstände in der MonturauSsafsung endlich beseitigt werden. Ferner gelangte noch folgender Antrag zur Annahme, welcher der Personalkommission der St. E. G. zu den Verhandlungen über die Einreihungsgrundsätze überwiesen wurde: „Alle den Dienst eines Portiers stabil versehende Bedienstete und davon hauptsächlich solche, die bisher in der Gruppe der Wächter standen, sind zu Portieren zu ernennen und in die Gruppe B der Diener einzureihen/ Hierauf erfolgte die Wahl einer viergliedrigen Deputation, bestehend aus den Genossen Schaffelhöfer (Prag, k. k. Staatsbahn), Stephan S ch m i d (Brünn, St. E. G.), Paul Martin (Oberhollabrunn, Oe. N. W. B/) und Kratochwill (Floridsdorf, k. k. Nordbahn). Diese Deputation hat die vorstehenden Wünsche und Forderungen der Portiere in einem Memorandum zusammengesatzt, welches von der Zentrale auszuarbeiten ist, dem Eisenbahnminister zu unterbreiten und dieselben entsprechend zu vertreten. Beim zweiten Punkt der Tagesordnung wurde nach längerer Debatte einstimmig beschlossen, das Vertrauens-männerfystem in der Kategorie der Portiere überall entsprechend auszubauen und verpflichteten sich die Delegierten, alles aufzubieten, damit die Organisation unter den Portieren einen kräftigen Ausbau erfährt. Nur dadurch wird es möglich sein, auch den Vertrauensmännern in der Organisation den nötigen Rückhalt zu bieten, damit sie auch imstande sind, die Berechtigten Forderungen durchzusetzen. Nach der Erledigung des dritten Punktes der Tagesordnung wurde die Konferenz vom Vorsitzenden Genossen Sommerfeld mit einem kräftigen Appell um weitere Mitarbeit in der Organisation geschlossen. Rcichskonferenz der Lampisten sämtlicher Bahnen Oesterreichs. Die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Ge-werkfchaftsvereines für Oesterreich hatte auf mehrfachen Wunsch der in unserer Organisation stehenden Lampisten für Montag den 1. November l. I. nach Wien in das Faooritener Arbeiterheim eine Reichskonferenz der Lampisten sämtlicher Bahnen mit folgender Tagesordnung einberufen: 1. Die Lage, Wünsche und Forderungen der Lampisten sämtlicher Bahnen Oesterreichs. 2. Organisation. 3. Eventuelles. Zur Konferenz waren von 32 Ortsgruppen, beziehungsweise Stationen 37 Delegierte und 6 Gäste erschienen. Die Zentrale war durch Genossen Weigl und Genossen Adolf Müller, das Sekretariat in Prag durch Genossen Brodecky und das Sekretariat in Triest durch Genossen Kopac vertreten. Von der Zentralpersonalkommisston der k. k. Staatsbahnen nahm Genoffe Sommerfeld und von der Perfonalkommifsion der Südbahn Genoffe Pollermann an der Konferenz teil. Zum Vorsitzenden wurde Genoffe Sommerfeld gewählt. Beim ersten Punkt der Tagesordnung referierte Genoffe Müller über: »Die Lage, die Wünsche und Forderungen der Lampisten". Nach einer eingehenden sachlichen Debatte, an der sich die Delegierten lebhaft beteiligten, wurden folgende Forderungen zum Beschlüsse erhoben: »In Erwägung, daß von den Lampisten der Nachweis bei erlernten Spenglerhanbwcrkes verlangt wird, fordert die Konferenz die Gleichstellung der Spenglerlampistcn mit den Wagenaufsehern, beziehungsweise Einreihung der Spenglerlampisten in die Gruppt A der Diener. Jm allgemeinen beharrt die Konferenz aus der ehesten Durchführung des Antrages der Zentralpersonalkommission der k. k. Staatsbahnen: .Einreihung der Lampisten in die Gruppe B der Diener mit Einführung von zweijährigen Vorrückungsfristen bis zum Endgehalt.' Endliche Regelung der Dienst- und Ruhezeiten, und zwar: vollständige Abschaffung der 34/24stündigen Dienstturnusse und Einführung deS zmölfstündigen Dienstes mit darauffolgender 21stündiger Ruhezeit unter Freigabe einzelner freier Tage im Sinne des vom Elsenbahnministerium im Vorjahr gemachten Zugeständnisses. Die Lampisten dürfen zu anderen Dienstleistungen als zur Verrichtung von Lampistenarbeitcn nicht verwendet werden. Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit. Regelung, beziehungsweise Erhöhung der Quartiergelder und der Erholungsurlaube im Sinne der diesbezüglichen Anträge der Zentralpersonalkommission der k. k. Staatsbahnen. Beistellung von Substituten bei Erholungsurlauben und Erkrankungen. Die Regelung der Monturfrage, und zwar betreffend die Herabsetzung der Tragzeit der einzelnen Monturstücke und Be-tcitnng mit zwei Zwilchkleidern jährlich hat ehemöglichst im Sinne der diesbezüglich bereits eingebrachten Anträge der Zentralpersonalkommission der k. k. Staatsbahnen zu erfolgen. Hinsichtlich der Beseitigung der diversen Uebelstände, betreffend die Qualität der Montur, ersucht die Konferenz die Organisation, eine diesbezügliche entsprechende Aktion ehestens in die Wege zu leiten. Endliche Durchführung der zuaestandenen Verbesserung der Postennormierung dahingehend, datz sämtliche Lampisten, die mindestens ein Jahr dauernd Lampistendienst versehen, nach Erfüllung der vorgeschriebenen Bedingungen stabilisiert werden und sämtliche Posten als Lampistenposten normiert werden. Die Nachtdienstzulage ist tatsächlich Nachtdienst versehenden Lampisten ohne Einschränkung zu gewähren." Zum zweiten Punkt der Tagesordnung sprach Genoffe Müller über die Notwendigkeit des Ausbaues der Organisation in der Kategorie der Lampisten. Nur eine gute und schlagfertige Organisation wird es den Lampisten sämtlicher Bahnen ermöglichen, die beschlossenen Forderungen mit der Gesamtorganisation in absehbarer Zeit einer entsprechenden Erfüllung zuzuführen. Die Konferenz beschloh im Sinne der Ausführungen des Genossen Müller die Errichtung des Vertrauensmännersystems in der Kategorie der Lampisten und sind die Delegierten verpflichtet, nach besten Kräften in der Organisation mitzuarbeiten und die fernstehenden Kollegen zu organisieren. Nach Erledigung einiger Angelegenheiten bei Punkt „Eventuelles" wurde die Konferenz geschlossen. Die Cebensrniffelteuerung und die GeroerMchaften. Die Not der Zeit, die fortwährende Steigerung der Lebensmittelpreise die alle Errungenschaften der Streiks und Lohnbewegungen der letzten Jahre verschlungen hat, zwingt die Arbeiter zur Abwehr. Im Abgeordnetenhause haben die agrarischen Parteien zwar nicht die Mehrheit, aber sie Herrschen tatsächlich durch die Unentschiedenheit und Feigheit der bürgerlichen Parteien, die zwar die Pflicht hätten, die Interessen der Städte, der Beamten und der Industrie zu schützen, es aber nicht wagen, mit den Agrarier» anzubinden. Auch der letzte Snngtichkeitsantrog der sozialdemokratischen Abgeordneten, die Getreidezölle zu sistieren oder von Staats wegen Getreide im Ausland zu kaufen, und es billig abzuaeoen, hat bei den Parteien, die ntcht den grotzen Grundbesitz zu vertreten hätten, keine Unter- siützung gefunden. Die de. ischnationalen Parteien, die die Industrie vertreten sollen, haben sich mit der christlich-sozialen Verschleppung in einen Studicnansschuß einverstanden erklärt. Die hungernde Arbeiterschaft aber hat nicht Lust, für die Feigheit und schwankende Haltung der bürgerlichen Parteien zu büßen. Wenn die Industrie und der Handel so schlecht im Parlament vertreten sind, ist cs ihre Sache, nicht aber Schuld der Arbeiterklasse. Entweder die bürgerlichen Berufskreise setzen im Parlament zusammen mit den Arbeitervertretern die Maßregeln zur Verbilligung der Lebensmittel durch, oder sie werden die Zeche der Agrarier bezahlen und mögen sich dann bei ihren Vertretern bedanken. Die Arbeiter können nicht ruhig zusehen, wie sie und ihre Kinder den Hungerriemen immer enger schnüren müssen, sic können nicht ruhig zuschauen, wie ihnen durch die Frechheit der Agrarier, unterstützt von der Feigheit der Jndustrievertreter, die letzten Aussichten genommen werden, Arbeit und Verdienst zu bekommen. Deshalb haben die Zentralvorstände der Gewerkschaften Oesterreichs in Wien nach dem Referat des Sekretärs der Reichs-gcwerkschaftskommission, Genossen Hueber, beschlossen, das folgende offene Schreiben an die Unter-n e h in e r zu richten. Alle Zentralverbünde, Lokalvereine und Gehilfen-ausfchüsse werden nun in den einzelnen Berufsorganisationen dieses offene Antwortschreiben zur Debatte stellen. Wenn sie cs ebenso wie ihre Vorstände angenommen haben werden, werden sie diese deutliche Antwort auf die Politik der Lebensmittelverteurer den Unternehmern, ihren Organisationen und Genossenschaften überreichen und je nach der Antwort der Unternehmer und ihrer Vertretungen eine weitere Aktion einleiten, die sich auf alle Gebiete des Reiches ausdehnen dürfte. Das offene Schreiben lautet: An unsere Unternehmer! Die gewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft Oesterreichs führt feit Jahren den A b lv e h r k a in p f gegen die wachsende Teuerung im Wege der direkten Selbsthilfe der Arbeiterklasse. Wer auf die Preisentwicklung der letzten zehn Jahre zurückschaut und die Feststellungen der offiziellen Statistik wie zahlreicher privater wissenschaftlicher Arbeiten zu Ante zieht, mich die T a t s a ch e zugestehen: das u n u n t e r-b r o ch e n e Ansteigen der Preise für alle Artikel des Massenkonsums hat "die L o h n k r o n e des Arbeiters von Jahr zu Jahr mehr entwertet. Nicht der Geldbetrag des Lohnes, sondern die Summe der Leben 6 mitte l, die für den Lohn gekauft werden können, das Quantum von Brot-srüchten, Fleisch, Gemüse, der Aufwand für Wohnung, Kleidung und sonstigen Bedarf, kurz die Warensumme, die für den Lohn gekauft ivird, der Reallohn entscheidet über die Lage der arbeitenden Klassen. Dieser Neallohn ist durch die wachsende Teuerung tief herab-gedrückt und dadurch die Lebenshaltung der Arbeiterschaft schwer geschädigt worden. Nur einsichtslose Unternehmer und völlig verbohrte Volkswirte können in den schweren Lohnkümpsen der letzten Jahre einen mutwilligen Angriff sehen. Die Arbeiterschaft verteidigt ihre Lebenshaltung mühsam, sie führt einen A b w c h r k a in p f! Und selbst in dem Lande der h v ch st e n Löhne und billigsten Brotfrüchte, der erfolgreichsten Gcwerlschaftskümpfc, in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, hat das amtliche Arbeitsbureau in Washington sich zur Konstatierung der Tatsache genötigt gesehen, daß die Kaufkraft der gesteigerten Wochenlvhne hinter der P r c i S st c i g e r u n g der M a s s e n k o n s u rn-mittel z u r ü ck b l? i b t. Um so schlimmer ist es bei uns, ivo die Teuerung weit rapider fortfchreitet. Wir weifen mit aller Entschiedenheit die Argumentation kleinbürgerlicher und bäuerlicher Demagogen zurück, daß d i c mäßigen L o h n st e i g e r u n g e n in der I n-d n st r i e — die Landarbeiter entbehren noch jeder Organisation — die Teuerung der Agrar Produkte verursach c. Nicht nur der Augenschein, zi ff ermäßige Beweise widerlegen diese Fälschungen der Tatsachen. Wir konstatieren nur als Beleg eine einzige Tatsache: obwohl der Geldlohn der Bergarbeiter im ganzen gestiegen ist, entfällt aus den einzelnen Meterzentner geförderter Kohle heute eine geringere L o h n s u in m e als früher.............. Wir verfügen nur bei der Kohlenproduktion über eine ausführliche Lohnstatistik. Stellen wir die Hauptdatcn der Steinkohlen Produktion für die letzten fünf Jahre, für welche statistische Nachwcisungen publiziert sind, nach der amtlichen Statistik des Bergbaues im Durchschnitt für ganz Oesterreich zusammen: 1302 1904 1906 Menge in Millionen Meterzentner 110-45 118-68 134-73 Arbciterftand 66.582 66.507 68.115 Barer Ncttojahresverdienst der Arbeiter in Millionen Kronen . 44-963 45-874 51-355 Jährliche Arbeitsleistung eines Arbeiters in Meterzentnern . . 1659 1785 1977 Auf einen Meterzentner Steinkohle entfallen an Arbeitslohn Heller. 40-7 38-8 88-1 Unwiderleglich ergibt sich aus diesen amtlichen Ziffern: Trotz der vom 1. Juli 1902 an in Kraft getretenen Ncimslundcnschicht im Bergbau und trotz der durch die Arbeiterschaft erkämpfte» Lohnerhöhungen ist weder die jährliche A r b c i t S l e i st u n g d e r Arbeiter zurück-gegangen, noch der Lohnanteil vom Preise des Meterzentners Kohle gestiegen! Die Jahresarbeitsleistung ist im Gegenteil von 1659 auf 1977 Meterzentner gestiegen, der auf einen Meterzentner entfallende Arbeitslohn aber ist von 40-7 aus 38-l Heller g e= fallen! So im Staatsdurchschnitt. Es wäre ein leichtes, zu erweisen, daß diese Tatsache in dem großen, hochergiebigen Steinkohlen- und im Braunkohlenbergbau noch krasser hervor» lritt. Diese Tatsache bezeugt unwiderleglich, daß der geringfügige Arbciterschutz und die mäßigen Lohnerhöhungen des letzten Jahrzehnts weitaus wettgemacht werden durch die wachsende Intensität des Betriebes, durch die höhere Leistungsfähigkeit der besser entlohnten Arbeiter. Jene demagogische Phrase vergißt oder verschweigt, daß die technische Verbesserung der Betriebsweise überall die Produktionskosten herabsetzt und dadurch die Lohnerhöhungen w e i t überholt! Auf dem ganzen Gebiet der industriellen Produktion müßte die fortschreitende Anwendung des Maschinenbetriebes an sich selbst bei namhaft erhöhten Löhnen die Waren stark verbilligen. In der Lebensmittelproduktion aber übt die Arbeiterbewegung heute überhaupt beinahe gar keinen direkten Einfluß! Unleugbar ist es also, daß die Arbeiterschaft durch ihre Gewerkschaft bloß einen Abwe bekämpf führt, der ihr vor allem durch die agrarischeDucherpvlitik ausgezwungen ist. Wir erheben gegen die industriellen Verbände und vor allem gegen die in den Genossenschaften organisierten Gewerbetreibenden den ernsten B o r w u r f, daß sie die Natur dieses Kampfes nicht begreifen, daß sie ihre eigenen politischen und wirtschaftlichen Pflichten versäumen! Energielos oder ohne Verständnis stehen sie den agrarischen Vorstößen gegenüber. Die verheerenden Wirkungen der Agrarzölle, der Prohibition jeder Fleischeinfuhr, der Vereitlung guter Handelsverträge werden von ihnen kaum verstanden, geschweige denn a b-gewehrt! Selbst dem Sklavenhalter liegt die Ernährung seiner Sklaven am Herze», selbst auf dem Boden der bürgerlichen Gesellschaft sollte es für den Unternehmer nicht gleichgültig sein, ob und wie sich sein Arbeiter ernährt. Die österreichische Bourgeoisie, die große wie die kleine, erfüllt auch diese aller primitivste Pflicht wohlverstandenen Eigen-interesses nicht. Widerspruchslos und ohne Abwehr laßt sie einen agrarischen Beutezug nach dem anderen über die Massen des Jndustrievolkes ergehen. Kaum erfaßt die Bourgeoisie den primitiven Zusammenhang, daß der industrielle und gewerbliche Arbeiter, der nur mit seinem Unternehmer, nicht aber mit den Agrariern in einem Rechtsverhältnis steht, keinen anderen wirtschaftlichen Angriffspunkt hat als feinen Lohngeber. Will er seine Frau nicht der Verzweiflung, feine Kinder nicht dem Hunger preis-geben, so muß er den verzweifelten Versuch unternehmen, die Teuerung auf den Unternehmer abzuwälzen. Die Unternehmerschaft versteht nicht, daß die agrarische Begehrlichkeit vor allem immer wieder die Brandfackel der Lohnkämpfe in die Werkstätten wirft. Wenn der Hunger die Arbeiter zu Lohnkämpfen zwingt, wird die Unternehmerschaft die Phrasen kleinbürgerlicher Faselhänse von der Begehrlichkeit der Massen und von den bösen Hetzern nachplappern und in bewährtem Unverstand den äußeren Druck auf den Arbeiter alS Konsumenten verdoppeln durch den Druck der Arbeitgeberorganisation auf den Arbeiter a l S Produzenten in den Werkstätten. Dieser doppelte Druck muß uns zu verzweifelter Gegenwehr a u f st a ch e I n, muß die besten Arbeitskräfte des Landes, wenn er nicht abgewendet wird, verelenden oder zur Auswanderung zwingen! Wir haben mit den meisten Unternehmern Kollektivverträge auf mehrere Jahre hinaus geschlossen und wollen uns alle Mühe geben, durch getreue Einhaltung derselben den industriellen Frieden zu sichern. Aber schon jetzt ist der Moment vorauszusehcn, wo uns neuerdings die Sisyphusarbeit auferlegt wird, den neuerlichen Preisdruck der Agrarier auf unsere Unternehmer fortz u wälzen. Wir stellen schon heute die dafür Verantwortlichen fest. Schuld an der andauernden Beunruhigung der Werkstätten sind die begehrlichen Preistreibereien der Agrarier und die in seltsamem Kontrast dazu stehende Indolenz der Bourgeoisie, welcher die kleinlichsten Querelen weitaus wichtiger sind als die Fragen der Getreidezülle und der Handelsverträge. als die wirtschaftliche Bedrängnis von Millionen arbeitender Mitbürger. Oesterreich steht an der Schwelle des Ueberganges vom Agrarstaat zum Industriestaat. In dieser Situation hat vor achtzig Jahren die englische Bourgeoisie den Kampf gegen die wucherischen Agrarzölle ausgenommen, siegreich durchgcführt und damit die Grundlage der großen Zukunft des Landes gelegt. In der gleichen Situation versagt unser Bürgertum vollkommen, indem cs eine lächerlich unwissende, kleinlichem Gezänk ergebene politische Vertretung von wirtschaftsloscn oder, wenn cs hoch kommt, zünstlerisch-reaktionären Politikastern ins Parlament entsendet. Die Regierung aber gibt die großen wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben des Staates preis, um inzwischen jedem Winke der Agrarier zu parieren, um jedem M a ch t k i tz e l, ja jeder kleinlichen Gehässigkeit der Klerikalen sich dienstwillig und gehorsam zu bezeigen! Angesichts der neuerlichen wucherischen Anschläge auf die Lebenshaltung der Massen, angesichts der Versuche, bas Parlament arbeitsunfähig zu machen, in dem Moment, wo es seine Pflicht ist, die Getreidezülle aufzu heben, die F l e i s ch e i n f u h r f r e i z u g e b e n, gute Handelsverträge abzuschließen und dadurch die Tore für die Ausfuhr unserer Arbeitsprodukte wie für die Einfuhr unseres täglichen Brotes zu öffnen, angesichts der drohenden Verzweiflung der Massen rufen wir als Vertreter der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft Oesterreichs der Regierung und unseren Unternehmern zu: Diese Wirtschaftspolitik ist für die Massen des Volkes unerträglich. Wir lehnen jede Verantwortung für ihre Folgen ab. Wir werben nicht erlahmen, den Kampf um eine menschenwürdige Lebenshaltung der Arbeiterklasse, um das tägliche Brot unserer Frauen und Kinder fortzuführen. Wir -können nicht sie für die rücksichtslose Begehrlichkeit der Agrarier und die schwachmütige, verständnislose Politik unserer Unternehmer büßen lässen. Darum stellen wir fest: Uns werden neuerliche Kämpfe a u f g e z w u n g e n, wenn die gesamte Unternehmerschaft ihre politische Pflicht gegen • den Agrarismus nicht erfüllt. Wir erwarten von den Industriellen wie von den Gewerbetreibenden, daß sie endlich die Kraft aufbringen, auch ihre Stimme im Lärm der chauvinistischen Hetze zur Geltung zu dringen und der Regierung wie ihren politischen Vertretern energisch klar zu machen: Des Lebens Notdurft geht allen anderen Sorgen voran! Wir erwarten, daß auch sie den Kampf gegen den Agrarismus und fürdieHandelsve rträgc. gegen die Teuerung und für die freie Einfuhr von Brotfrucht und Fleisch endlich ausnehmen. Von der Wiener Cokalbahn. Die Hochsaison ist vorüber und die Aktionäre warten teils schmunzelnd, teils lauernd auf den heurigen Rechenschaftsbericht, um dann ihren „mühsam* erworbenen Lohn in Form hoher Dividenden einstreichen zu können. War doch die verflossene Periode eine der besten, der Verkehr ist ms Gewaltige gestiegen und dank der Sparsamkeit der Betriebsleitung an Personal und Material läßt sich schon heute auf eine zufriedenstellende Bilanz schließen. Doch ist den Herren Aktionären auch um die sogenannte schlechte Saison zur Winterszeit keineswegs bange. War durch den Ausfall infolge Reduzierung des Betriebes an Einnahmen auSbleibt, wird von der Betriebsleitung mit Herrn Oberingenieur Löblich an der Spitze durch Entlassung des Personals und sonstigen Verfügungen reichlich gedeckt. Durch die Reduzierung des Betriebes und Entlassung des Personals wird der hohe Reingewinn für die Aktionäre gesichert, ganz unbekümmert darum, ob die Sicherheit des Personals und der Passagiere darunter leidet oder nicht. So wurde in der Strecke Baden-Vöslau-Helenenthal und Kurpark-Ring der Betrieb seit 3. November bis 30. April 1910 reduziert und nicht weniger als 27 Bedienstete entlassen. Durch die allzugroße Reduzierung ist viel zu wenig Personal vorhanden und die Motorführer haben entschieden einen zu starken Dienst und gar keine Rast, da dieselben nur einige Minuten Umkehrzeit haben. Außerdem sind bereits auf mehrere Wagen Automaten für den Kartenverkauf angebracht, so daß der Kondukteur überflüssig wurde, da sich nun die Fahrgäste selbst bedienen können. Ob sich dieses Sparsystem nicht bitter rächen wird ? Nehmen wir nur den ganz gewöhnlichen Fall an, dem Motorführer wird unwohl oder es passiert sonst ein Unglück. Wer wird dem Motorführer beistehen, eventuell sofort an seine Stelle treten? Wie leicht kann der Train mit einem Fuhrwerk zusammenstohen, da bis heute immer noch keine Sandstreuer angebracht sind. Wer wird dann helfend umgreifen und wer wird den Motorführer auf die Gefahren von rück- und seitwärts aufmerksam machen? Sehr interessant ist der Vorgang, wenn der Motorführer ohne Kondukteur die Wagen in die Remise führt. Da zur Bedienung der dort befindlichen zwei Hebelwcchscl kein Wächter angestellt ist, so hatte bis jetzt stets der Kondukteur das Umstellen der Wechsel besorgt. Da nun seit neuerer Zeit der Kondukteur ebenfalls entfällt, so mutz der Motor-führcr die nicht gerade einfache Manipulation ganz allein ausführen. Zu diesem Zwecke muß er erst den Wagen in Bewegung setzen, vom fahrenden Wagen abspringen und demselben bis zum Wechsel vorlausen, den Wechsel mit den Händen fest anhalten, bis der führerlose Wagen vollständig über das Wechselgeleise hinweg ist und dann erst wieder dem davonlaufenden Wagen nachrennen, in voller Fahrt aufspringen und den Wagen an seinen Ort zu dirigieren. Wenn nun der Führer bei dieser Arbeit fallen würde und dann den Wagen nicht mehr einholcn könnte? Wer wird zur Verantwortung gezogen 3 Und dieses gefährliche Spiel ist seit der Reduzierung des Personals zur ständigen Einrichtung geworden und zwar beim Badener Viadukt und in Leesdorf Zentrale. Beim Badener Viadukt steht der Wechsel in die Ablenkung und bei den Wiener Zügen muß der Führer abspringen, den Hebel anhalten, bis alle drei Wagen den Wechsel passiert haben. Läßt er den schweren Hebelwechsel zu früh las, so würden die Wagen entgleisen, wie es tatsächlich schon vor-aekommen ist. An solche Plätze gehört ein kundiger Weichensteller, der die Wechsel im gegebenen Falle zu bedienen hätte. Doch unser Herr Oberingenieur Löblich hat den Auftrag zu sparen und wenn er beweist, daß auch ohne Weichenwüchter das Werkl funktioniert, so hat er Aussicht auf eine größere Remuneration. Um die Sicherheit des Personals und der Passagiere mag sich der Schutzpatron von Steinhof kümmern. Wie raffiniert dieses Sparsystem angewendet und mit welch erbärmlichen Hungerlöhnen die Wiener Lokalbahn ihre Beamten und Bediensteten abspeist, soll der Oeffentlichkeit nicht weiter vorenthalten bleiben. Erstens werden Posten unbesetzt belassen, wo schon aus Gründen der Sicherheit des Verkehrs und der Passagiere Weichenwächter aufgestellt sein müßten. Bei der alljährliche» Reduzierung des Personals werden zumeist ältere und verheiratete Leute, die bereits neun Jahre (in Jnzcrsdorf ein Wächter, mit 23 Dienstjahren) dienten, entlassen. Wenn schon Reduzierungen voracnommen werden, so sollen in erster Linie die älteren Bediensteten davon verschont bleiben, da die Abrichtung der im Frühjahr neu* aufgenommenen jüngeren Leute mehr Geld und Zeit kostet als angeblich erspart wird. Doch der Wiener Lokalbahn ist mit Vernunstsgründen nicht beizukommen, da sich die Betriebsleitung nicht einmal von Tatsachen überzeugen läßt. Eine Bahnverwaltung, die bei der herrschenden Teuerung Hungerlühne bezahlt, die hier in Wien und Umgebung von jedem besseren Schuhmachergesellen verdient werden, hat jeden Anspruch auf Anständigkeit verloren. So erhält ein Stationsvorstand bei der Wiener Lokalbahn, man höre und staune, nach neunjähriger Dienstzeit monatlich 105 Kr. Durch dieses erbärmliche Trinkgeld, denn Gehalt kann man doch den Betrag nicht nennen, sind die Herren Stationsoorstände der Wiener Lokalbahn der größten Not preisgegeben. Kein Wunder, wenn ein so schlecht honorierter Beamter sich an fremdem Gelde vergreisen m u ß, um den Hunger seiner Familie zu stilleit. So haben auf der „noblen" Wiener Lokalbahn innerhalb 13 Monaten nicht weniger als sechs Beamte sich an den anvertrauten Geldern vergriffen und Beträge zwischen 300 bis 7000 Kr. für sich verwendet. Die Direktion der Wiener Lokalbahn war so vorsichtig, gegen die betreffenden Beamten keine Anzeige zu erstatten, damit die Oeffentlichkeit nichts von der Noblesse dieser. Bahnverwaltung erfahren soll. Doch wird sich die Sache nicht länger verschleiern lassen, da sich der legte Uebeltäter selbst den Behörden gestellt hat. Ob sich der ganze Wust von Aktionären, Direktion und Betriebsleitung nicht schon heute schämen muß, bei dem Gedanken, daß bei dem Prozeß des ehemaligen Stationsvorstandes W., die schofle Handlungsweise der Wiener Lokalbahn ihrem Personal gegenüber öffentlich gebrandmarkt wird 3 Die Generalinspektion der k. k. österreichischen Eisenbahnen wird gebeten, sich die Manipulation bei der Fahrt in die Remise sowie die Fahrten über die Wechsel beim Badener Viadukt und Leesdorf Zentrale genau anzu ehen und auf Grund des Lokalaugenscheines die diesbezüglichen Anordnungen zu treffen. Cin fiasko der „Reichs-bündler“. Dentfchuationale Phrasen in sozialdemokratischer Beleuchtung. AuS Falkenau an der Eger wird uns berichtet : Wie überall, so sind auch hier die Nationalen bemüht, Mitglieder- oder besser gesagt Wählerfang für etwa kommende Reichsratswahlen zu betreiben, und da gerade in Falkenau die Eisenbahner eine ganz beträchtliche Anzahl Städtewähler sind, so versucht man, die Bediensteten unter die Fittiche des allein glücklichmachenden ReichS-bundes deutscher Eisenbahner zu bringen. Es ist aber auch gar zu ärgerlich. Der „Reichsbund", das heißt seine Falkenauer Ortsgruppe, kann es eben in diesem verwünschten Gebiete, selbst unter Zuhilfenahme der Beamten von Chodau bis Tirschnitz und von Falkenau bis Klingenthal kaum auf 100 papierene Mitglieder bringen, während die „Roten Eisenbahner" in Falkenau allem nahezu 300 Mitglieder, außerdem eine eigene Zahlstelle in Chodau, Zieditz und Annathal, Nothau mit zusammen mehr als 150 Mitglieder besitzen. Um nun wieder einmal einen recht gewaltigen Schlag gegen unsere „rote" Organisation zu versuchen, berief man endlich einmal von deutschnationaler Seite eine öffentliche Eisenbahnerversammlung für den 7. November in Falkenau ein. Neben den .wirtschaftlichen Forderungen* standen auch .Ratio- / tiole Standesfragen des Personals* auf der Tagesordnung. Zu den Standesfragen sollten die Herren Reichsund Landtagsabgeordneten M ü h l w e r t und M o r a-wetz, zu den wirtschaftlichen Fragen der Sekretär des „Reichsbundes", Herr Köllner aus Oberleutensdorf sprechen. Also luden die Plakate unsere Eisenbahner und Volksgenossen zu einem Massenbesuche ein. Tatsächlich fanden sich etwa 200 Personen ein, von denen gegen 100 Personen „tote" Eisenbahner und einige andere Arbeiter waren, etwa 50 bis 60 Mitglieder des „Reichsbundes", dann der deutsche Turnverein und der germanische Jugendbund. Wären diese letzteren nicht gewesen, dann hätten die Reichsbündler schlechter abgeschnitten. Bei der Wahl des Präsidiums ergaben sich schon heftige Kontroversen. Nach wiederholten Abstimmungen wurde ausgezählt und nachdem sich von uns eine Anzahl der Abstimmung aus irgend welchen Gründen enthalten hatten, ergab sich für die Nationalen eine Mehrheit von fünf Stimmen. Uns wars auch recht, Hauptsache war, daß auch wir zum Worte kommen. Als erster Redner erhielt an Stelle des nicht-erschienenen Köllner der Kondukteur I u g l aus Komo-tau das Wort, der sich redlich Mühe gab, mehr zu sagen als er wußte. Sr erregte dadurch oftmals gerechte Entrüstung, aber auch lebhafte Heiterkeit. Schließlich bekannte er, daß die Brotfrage für die Eisenbahner eine internationale sei. Nun kam .Herr Ritter v. M ü h l w e r t an die Reihe, der bald die Wahrnehmung machte, daß man vor Arbeitern denn doch anders sprechen muß, als vor seinen geehrten Wählern unter dem Vorsitz des Herrn Bürgermeisters von Falkenau. Von den Arbeitern beständig mit Zwischenrufen bombardiert, gab er die Versicherung, daß er ja etwas lernen wolle, daß er sich auch über die Interessen der Eisrnbahner informieren wolle, und daß ihm das Wohl seiner Wähler sowohl vor als auch nach der Wahl am Herzen gelegen, was er auch wohl beweisen könne. Aber Maß halten müssen die Arbeiter und die Eisenbahner! Er sei gewiß dafür, daß man die Eisenbahner auch gut bezahle, hängt ja doch das Leben Hunderter oft von einem Weichensteller ab. Er halte es für unrecht, das; sich eine kleine Anzahl Aktionäre aus Kosten der vielen Arbeiter bereichern und wenn er was zu reden hätte, er würde die Eisenbahner gewiß besser bezahlen. Bezüglich der parlamentarischen Lage betonte er, daß das Haus des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts versagt habe, und daß die Tschechen dem deutschen Stamme das Leben künstlich, sauer machen. Bezüglich der Lcbensmittelteuerung wurde von den Eisenbahnern darauf verwiesen, daß gerade seine Partei gegen die betreffenden Anträge im Parlament gestimmt habe, was Herr Mühlwert leugnete. Dann besprach er die Affäre Kr o n und nahm denselben in Schutz. Kroy habe seinerzeit nicht durch den Eisenbahnminister Derschatta, sondern durch die Vermittlung des Abgeordneten Sylvester einen bescheidene,i Posten bei der Salzburger Lokalbahn angetragen erhalten und jetzt habe ihn der deutsche Landsmann-minister Schreiner bei der Nordwestbahn untergebracht. Dann wehrte sich Herr Mühlwert gegen di'eJdce einer se b lständigen deutschen Arbeiterpartei. Wiederholt kam es zu heftigen Auftritten, und so mancher Zwischenruf eines schlichten Arbeiters gab wohl Herrn Mühlwert die Ueberzeugung, daß die deutschen Arbeiter politisch viel reifer sind, als unser deutsches Bürgertum. Nach Herrn Mühlwert sprach dann Herr Landtagsabgeordneter M o r a w e tz, für die bescheidenen Ansprüche, die unser Bürgertum an feine Abgeordneten stellt, viel zu aut. Er ist dafür, daß den Arbeitern ein Wahlrecht zum Landtag eingeräumt werde, nur muß zuerst eine reinliche nationale Scheidung durchgeführt werden. (Zu der es aber die deutschbürgerlichen Abgeordneten nicht kommen lassen. D. Red.) Auch kümmert sich Herr M o r a w e tz um den nationalen Streit in unserem Lager (er zerbricht sich also auch unsere Köpfe? D. Red.) und meint, es müsse doch irgend etwas vorhanden sein, iveil sich die Bauarbeiter und Eisenbahner nicht sozialdemokratisch organisieren. (Gelächter.) Nun kam Genosse LiII, Redakteur des „Eisenbahner" zum Worte. In treffenden sachlichen Ausführungen geißelte er das volksfeindliche Verhalten der deutschen Abgeordneten im Parlament und wies an der Hand von vollständig einwandfreien Belegen nach, daß selbst die besten Leute im deutschen Lager mit der Politik ihrer Führer nicht einverstanden sind. Herr Mühlwert und-Morawetz wehrten sich verzweifelt gegen die sachlichen Ausführungen des Genossen ßtll, die Jungen vom Turnverein und Jugendbund machten durch ihr Gebrüll wiederholt einige Störungen, doch Genosse Lill war nicht aus der Fassung zu bringen. Die Geschichte mit dem Abgeord neten Kroy behandelnd, wurden auch die deutschen Eisenbahner recht kleinlaut, dafür „heilten" die Jungmannen, die von der ganzen Sache einen Schmarren verstanden, um so mehr. Lill machte den Führern der Deutschnationalen den Vorwurf, daß sie den Arbeiter erst kennen, seitdem er (der Arbeiter) Wähler geworden ist, ebenso wie die Politik der Unternehmer gerade durch die deutsche Arbeiterorganisation begünstigt wird.- Den Gesetzentwurf des Reichsbundes, betreffend die Regelung des Dienstverhältnisses der Eisenbahner, besprechend, sagte Genosse Lill: Herr Kroy soll froh sein, daß dieser Entwurf heute noch nicht Gesetz ist, sonst müßte Kroy heute nach seinem eigenen Entwurf eingesperrt werden. (Stürmische Zustimmung.) Wenn jemand eine vernünftige nationale Politik macht, dann sind es eben wir. Wir wollen für den deutschen Arbeiter deutsche Kultur, deutsches Wissen, wir wollen aber auch, daß dem tschechischen Arbeiter, wenn er durch die deutschen Unternehmer in deutsches Gebiet gebracht wird, seine Rechte gelassen werden. In diesem Sinne sind wir die einzige Partei, die ehrliche Arbeiterpolitik macht, die aber auch die nationalen Rechte aller Nationen am weitestgehenden wahrt. Stürmischer Beifall folgte diesen Ausführungen. Nun kam nochmals Herr M ü h l w e r t, der an den sachlichen Ausführungen des Genossen Lill nicht das Geringste aussetzen konnte, zu einer Berichtigung zu Worte, aber Genosse Lill klärte Herrn M ü h l w e r t dahingehend auf, daß diese Berichtigung eigentlich an die Adresse des Abgeordneten Wolf gehöre, nachdem er (Lill) nur die eigenen Worte Wolfs zitiert habe. (All- fiemeine Heiterkeit?) Hiernach wurde diese interessante Ver-ammlung geschlossen. Die Herren vom Reichsbunde werden es nicht so bald wieder wagen, eine Versammlung öffentlich abzuhalten, iveii sie dadurch gar nichts gewinnen, jedoch sehr viel verlieren könnten. Für uns war diese Versammlung trotz allen Gebrülles der Jungen und einzelner deutscher Eisenbahner ein ganz guter Erfolg. Darum „Heil" allen denen, die da brüllten! r ■■ Inland. Zur Gründung eines Professionisteuvereines der österreichischen Eisenbahnen. Wir haben bereits vor einigen Monaten den von einigen Leuten ausgeheckten Plan zur Gründung eines sogenannten unpolitischen Professto-nistenvereines für die österreichischen Eisenbahnen in unserem Blatte einer ausführlichen Besprechung unterzogen und unsere ohnehin durch alle bisherigen Organisatwns-beschlüsse festgelegte Stellungnahme eingehend präzisiert. Wie uns nun aus Linz mitgeteilt wird, hat dort vor einigen Tagen nunmehr die gründende Versammlung dieses neuen separatistischen Vereines stattgefunden, bei der, nebenbei bemerkt, etn Herr Viktor Bardorff, der wegen Unverträglichkeit aus der Linzer Ortsgruppe unserer Organisation ausgeschlossen wurde, besonderen Anteil hat. Da die Gründer dieser neuen Organisation sich Mühe geben, die Meinung in die Oeffentlichkeit zu lancieren daß auch dieser neue Verein in die Koalition ausgenommen werden müsse, so sei heute nur in aller Kürze darauf hingewiesen, das; bei dem Umstand, als es sich hierbei um eine neue, allen bisherigen 5k o n g r e ß b e s ch l ü s s e n entgegengesetzte Organisation handelt, von einer derartig etwa erhofften Anerkennung nicht die Rede sein kann. Die Berufung auf separatistische Vereine, die der Koalition angehören, ist eben deshalb unstichhältig, weil es sich hierbei um alte, bereits bestandene Unterstützungsvereine handelt, was vernünftigerweise kein Freibrief für Leute sein kann, die absichtlich oder aus Unverstand Z e r s p l i t ter u n g in die Reihen der Eisenbahner tragen. Um so mehr muß gerade das letztere angenommen werden, als auch heute schon dieser allerucuisten Vereinigung ausgesprochene Christlichsoziale und Deutsch nationale ange-hören und das; weiter diese Gründung unter dem besonderen Beifall der deuts ch n a t i o n a l e n Provinzpresse erfolgt ist. Denkende Eisenbahner werden sich .also auf keinen Fall für eine Sache mißbrauchen lassen, die den heute überall recht vorsichtig betriebenen „gelben" Gründungen verflucht ähnlich sieht. Aus der Häuslichkeit der deutschnationalerr Arbeiterorganisationen. Am 31. Oktober fand in Prag eine „Reichskonferenz" der deutschnationalen Arbeitervereinigungen statt. Was da für „Beschlüsse" gefaßt wurden von den Vertretern der zumeist nur auf dem Papier stehenden k Organisationen", ist natürlich für die Mitwelt höchst bedeutungslos ; die Hauptsache ist nur die, daß die guten Leute Zentralorganisation spielen, so wie eben Kinder im Spiele den großen Leuten manches nachäffen. Im Schmort-winkcl stand dabei ein Herr Adam P e y e r l, der da nicht mittat; der will nämlich auf eigene Faust spielen und von Reichenberg aus die nationale „Arbeiterbewegung" ganz Oesterreichs als Führer leiten. Die seinem „Reichsbund" angehörenden Organisationen nahmen an der Tagung nicht teil. Dafür lieft ihm in der „Deutschen Volkszeitung" Herr Ingenieur Jung, der Macher der Neichenberger nationalen Eisenbahner, mit erschreckender Deutlichkeit den Text. Da wird ihm gesagt, daß er seine „Arbeiterpartei in der Westentasche" habe. Herr Jung kündet eine Versammlung an, in der mit Peyerl, der der Konferenz eine briefliche Schimpferei zuschickte, abgerechnet werden soll. Zum Schlüsse heißt es in dem Artikel: Der Brief vom 22. Oktober d. I. war der Anfang vom Ende der Herrlichkeit, Herr Peyerl I Sie suchten den Kampf und nicht wir I Sie mögen in Ihrem Blatte wettern wie Sie wollen, mögen Worte au5 diesem Aufsätze herausreißen, soviel Sie wollen, ich roe'-be mich in keine ZeitungLfehde einlassen. Aber zur Versammlung werde ich Sie laden und mit Ihnen Abrechnung halten und dabei wollen wir uns auch mit zwei Geldangelegenheiten beschäftigen, die die Unabhängigkeit, mit der der Arbeiterführer so gerne Herum« warf, in ein etwas eigentümliches Licht stellen. Was für schmutzige Geschichten mögen wohl diese beiden Geldangelegenheiten fein? Da können ja, wenn sich die feindlichen Brüder nicht rasch wieder einigen, ganz nette Sachen herauskommen. Auf jeden Fall wird sich Adam Peyerl wegen der Geldangelegenheiten verantworten müssen. Deputation der Zugsbegleiter 'dev Staatseisen-bayngesellschaft beim Eiseubahnminister. Am 11. d. M. hat eine Deputation der Zugsbegleiter der St. E. G.. bestehend aus den Genossen Babovsky (Stadlau), H a n u s (Prag), Schlesinger (Brünn) und Schil-hanek (Wien), beim Eisenbahnminister vorgesprochen, um die Bewilligung der seinerzeit im Parlament zugesagten Erhöhung der Fahrgebühren mit rückwirkender Gültigkeit vom 1. Juli l. I. an zu urgieren. Auf die einleitenden Ausführungen des Genossen Babovsky, ob die Zugsbegleiter der St. E. G. dieselben Stundengeldsätze erhalten, wie sie mit Erlaß des Eisenbahnministeriums Zahl 38.168 vom 15. Oktober l. I. für die Zugsbcgleiter der alten Linien der k. k. Staatsbahnen systemisiert wurden, erwiderte der Herr Eisenbahnminister, daß die Uebersührung von den jetzt bestehenden Fahrgebühren in die neu systemisierten Sätze der Direktion der St. E. G. zur Ausarbeitung überwiesen morden sind und hierbei der Grundsatz aufgestellt worden ist, sich möglich an die mit oberwähntem Erlasse neu systemisierten Sätze anzupassen. Der Herr Eisenbahnminister versicherte, daß der feste Vorsatz besteht, nicht nur eine Verkürzung des Personals der St. E. G. zu vermeiden, sondern dasselbe aller der Verbesserungen teilhaftig werden zu lassen, die bei den Bediensteten der Staatsbahnen bereits eingeführt sind. Was die Bewilligung der Erhöhung der Fahrgcbührcn mit Rückwirkung ab 1. Juli l. I. anbelangt, so könne er nur mitteilen, daß die Einführung mit rückwirkender Kraft stattfinden wird, ob aber gerade vom genannten Datum an, könne er mit Bestimmtheit nicht sagen, da hierbei auch der Herr Finanzminister wegen der Bewilligung des notwendigen Betrages mit maßgebend ist. Es entspann sich nun die Debatte, in der die Genossen H a n u s und Schlesinger zu Worte kamen, welche be- 1—, der St. E. G. die NichtauS- [elber mit Rückwirkung vom , ürzung und Zurücksetzung gegenüber dem übrigen Personal der St.-E.-G., welchem die erhöhten Nebengebühren (Nachtzulagen) mit rückwirkender Gültigkeit ab obigem Datum bewilligt wurden, ansehen würde und daß wir zuversichtlich hoffen, daß eine solche von seiten des Eisenbahnmimstermms nicht geplant sein wird. Auf die Ausführungen des Genossen Babovsky betreffend die weitere Auszahlung der auf den Strecken Wien-Bruck und Wien»Marchegg eingesührten Zugszulagen bemerkte der Herr Elsenbahnminister, daß es angezeigt sein wird, daß sich die Deputation mit dieser Angelegenheit an die Direktion der k. k. St. E. G. wenden möge, die hierüber die notwendigen Erhebungen pflegen wird. Nachdem der Direktor der St. E. G. nicht in Wien war, konnte die Deputation bei ihm nicht vorsprechen, wird das aber in der nächsten Zeit tun. Folgen unserer Zollpolitik. Das Handelsministerium veröffentlicht soeben das September-Heft 1909 der „Stasistischen Uebersichten betreffend den auswärtigen Handel". In den Monaten Jänner bis einschließlich September 1909 betrug die Einfuhr 2038°9 Millionen Kronen, war somit um 182'4 Millionen Kronen größer als in der gleichen Vorjahrsperiode: die Ausfuhr belief sich auf 1741-4 Millionen Kronen, das ist um 13-8 Millionen Kronen mehr als in der gleichen Vorjahrsperiode. Die Handelsbilanz für die Zeit vom Jänner bis einschließlich September 1909 weist somit ein Passiv um von 297-4 Millionen Kronen aus, während sie in der gleichen Periode des Jahres 1908 mit einem Passivum von 128-9 Millionen Kronen abgeschlossen hatte. In erster Linie erklärt sich die auffallende Steigerung der Gesamteinfuhr und die hierdurch bedingte Verschlechterung der Handelsbilanz mit der erheblichen Mehrein-f u h r von (Betreib e. Der Getreideimport weist gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme von 72-4 Millionen Kronen auf. Vom Gesamtimport im Werte von 83-1 Millionen Kronen wurde im Monat September allein Getreide im Werte von 32-3 Millionen Kronen eingeführt. Aus die Mehreinfuhr von Weizen allein entfallen 59-9 Millionen Kronen, da der Weizenimport jenen der gleichen Vorjahrsperiode um 2 6 Millionen Meterzentner übersteigt. Die Ausfuhr an Jndustrieprodukten sinkt, die Einfuhr an Getreide steig t. Die Kosten1 zahlt das arbeitende Volk dafür doppelt, indem es einmal unter den Folgen des schlechten Geschäftsganges leidet, anderseits die von den C h r i st I i ch s o z i a l e n und D e u t s ch n a t i o n a l e n beschlossenen hohen Getreidezölle in höheren Verkaufspreisen mitzuzahlen hat. Die Tariferhöhungen der böhmische» Bahne». Mit dem 1. Jänner 1910 werden ebenso wie auf den Staatsbahnen und der Südbahn auch auf den böhmischen Bahnen erhöhte Tarife in Kraft treten. Die B u s ch t i e-h r a d e r Bahn hat auf Grund ihres letzten Vertrages das Recht, ihre Tarife, mit Ausnahme der für Kohlen, dem jeweiligen Staatsbahtibareme anzupaffen. Von diesem Recht macht nun die Bahn Gebrauch und erhöht ihre Tarife vom 1. Jänner 1910 ab. Der Effekt der Tariferhöhungen wird auf etwa eine halbe Million Kronen im Jahre geschätzt. Auch der Aussig-Teplitzer Bahn wurden Tariferhöhungen zugestanden, nachdem bei den bezüglichen Verhandlungen eine Verbesserung der Bestimmungen der Statuten bezüglich der Gewinnbeteiligung des Staates erzielt und Käutelen geschaffen wurden, daß die konzessionsmäßige Einlüsungsrente im Falle einer Verstaatlichung durch die Mehreinnahmen infolge der Tariferhöhung nicht beeinflußt werde. Der finanzielle Effekt der Tariferhöhung der Aussig-Teplitzer Bahn dürste etwa 600.0y0 Kr. betragen. Die Wahlen in den Arbeitcrausschutz bei der Südbahn. Nun sind endlich auch die Wahlen in den ArbeiierauZschuß bei der Südbahn durchgeführt worden. Das am 10. d. M. bei der Südbahn in Wien vorgenommene Skrutinum, an welchem als Vertrauensmänner für die Arbeiter die Genossen P o ö e k, Werkstücke; Egger, Vahnerhalsimgssetsion ; Kocian, Heizhaus und I i r o u t, Station, teilgenommen haben, ergab einen vollen Sieg der von der Organisation aufgestellten Kandidaten, die alle und nahezu mit allen Stimmen gewählt wurden. Von einer Veröffentlichung der Gewählten mußten wir wegen Raummangel in dieser Nummer Abstand nehmen. Zur Einreihung des Personals der verstaatlichten Böhmischen Nordbahn i» de» Status der k. k. Staatobnhne» und die Auszahlung der verbesserten Nebeubcziige. Unter dem Personal der B. N. B. herrscht derzeit eine tiefgehende Erregung, weil demselben bis jetzt die verbesserten Nebenbezüge, die zur Auszahlung längst fällig sind, noch nicht ausgezahlt wurden und weil demselben bisher nichts näheres über den Zeitpunkt ihrer Einreihung in das Schema der k. k. Staatsbahnen und über die Flüssigmachung der damit verbundenen verbesserten Bezüge bekanntgegeben wurde. Neichsratsabge-ordneter Genosse T o m s ch i k hat wegen dieser Angelegenheit wiederholt im Eisenbahnministerium interveniert und findet am 21. November l. I. in Böhmisch-Leipa eine Versammlung sämtlicher Bediensteten der Linien der B.N.B. statt, bei welcher das Personal zu der ganzen Angelegenheit in entscheidender Weise Stellung nehmen wird. Die tiefgehende Erregung des Personals der B. N. B. kam auch in einer massenhaft besuchten Versammlung, die am 14. November l. I. in Bodenbach stattfand, in lebhafter Weise zum Ausdruck und gelangte folgender Beschluß zur Annahme: „Die am 21. November l. I. in Böhmisch-Leipa vom Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein einberusene Versammlung des Äesamtpersonals der B. N. B. hat einen bestimmten Termin für die Auszahlung der rückständigen Bezüge festzusetzen und ferner zu beschließen, was eventuell weiter zu geschehen hat. Die diesbezüglichen Beschlüsse sind dem Eisenbahnministerium in geeigneter Weise zur Kenntnis zu bringen." Wir bemerken, daß das Eisenbahnministerium aus die wiederholten energischen Interventionen des Abgeordneten Genossen T o m s ch i k bereits die Zusicherung gab. bis zum Stattfinden des Meetings in Böhmisch-Leipa einen endgültigen Bescheid erteilen zu wollen und erwarten wir, daß die Maßnahmen des Eisenbahnministeriums auch derartige sind, daß sie für das Personal annehmbar erscheinen und dadurch die äußersten Konsequenzen, die der berechtigten Erregung des Personals im Falle weiterer Verzögerung dieser wichtigen Angelegenheit seitens des Eisenbahnministeriums folgen müßten, nicht eintreten werden. Nusland. Eine interessante Gerichtsentscheidung für die italienischen Gewerkschaften. Der Mailänder Gerichtshof entschied kürzlich die Klage des Buchdruckerverbandes gegen ein Mitglied, bas mit der Zahlung seiner Beiträge im Rückstand geblieben war, zugunsten der flie ganisation. Der Gehilfe arbeitete in einem -er größten ^Betriebe Mailands, I)«rtarelli, dessen gesamte Arbeiter-rrijnft durch einer: Streik zudem die Entlassung jenes Arbeiters durchgesetzt hatte. DaS Gericht vertrat den Standpunkt, daß der Beklagte, so lange er bei jener Firma in Kondition war, an den durch den Verband erreichten und aufrechterhaltenen Arbeitsbedingungen teil hatte und somit auch, entsprechend seinem beim Eintritt formell oder stillschweigend gegebenen Versprechen, die Pflicht übernahm, den Verbindlichkeiten seinem Verband gegenüber nachzukommen. — Wenn österreichische Gewerkschafter diese Pflicht von den Organisierten verlangen, nennt man das .Terrorismus"'. Das Koalitionsrecht der deutschen Eisenbahner wird duxch folgende Verfügung der preußischen Eisenbahndirektion in Berlin illustriert: .Wir haben einer Anzahl von Güterbodenarbeitem das Dienstverhältnis auskündigen müssen, weil sich ihre Zugehörigkeit zu dem Deutschen TranSportarbeiterverband und dessen Sektion der Eisenbahner ergeben hat. Der Transportarbeiterverbnnd verfolgt ordmmgSseindliche Bestrebungen und hat sich zum Ziel geletzt, den Frieden zwischen der Eisenbahnverivaltung und ihren Slrbeitern zu stören. Nach § 2 Absatz 3 der gemeinsamen Be-Itimmungen für die Arbeiter aller Dienstzweige der preußisch-hessischen Staatseisenbahnverwaltnng ist die Teilnahme an ord-»ungsseindlichen Bestrebungen und Vereinen verboten. Wir vertraue» der Einsicht unserer sämtlichen im ArbeiterverhältniÄ siehenden Bediensteten, bah sie sich von dem Transportarbeiter-bcrbmid und ähnlichen ordnungsfeindlichen Organisationen fernhalten, damit wir nicht zu weiteren Entlassungen gezwungen werden." Leider fehlt im Deutschen Reiche eine starke einheitliche Organisation, um auf eine derartige Anmaßung die richtige Antwort geben zu können. In den Bndischen und den Sächsische» Landtag wurden ziveiEisen bahne r Vertreter gewählt: der Gauleiter des Verbandes süddeutscher Eisenbahner August Schwall und der von der Sächsischen Eiscn-i'ahnvcrwnllung entlassene Wirth, beide als Kandidaten der sozialdemokratischen Partei. Herzlichen G l ü ck-m it it s ch unseren wackeren Kollegen! Ersparnisse bei englischen Eisenbahnen. Die englischen Eisenbahnen machen, wie das „Eisenbahnblalt" schreibt, große Anstrengungen, durch größere W i r t-schaftlichkeit des Betriebes die üblen Folgen, die das Darniederliegen des Verkehrs mit sich bringt, wieder aus-zugleichcn. Die Great Western hat mit diesen Bestrebungen recht gute Erfolge erzielt. Sie hat im ersten Halbjahr d. I. trotz einer Zunahme des Verkehrs die Zahl der Zugmeilcn im Personenverkehr um 227.583, im Güterverkehr um 290.500 herabgesetzt. Die Einnahme für die Zugmeile (l Meile — 1/6 Kilometer) betrugen 4 Schilling l o(i Pence (Mk, 4'14) im Personenverkehr und 7 Schilling 0 76Pence Mk. 7 06) im Güterverkehr, 'wahrend die Betriebskosten sich nur aus 3 Schilling 0 68 Pence (Mf. 3 05) für die Zngmeile sich beliefen. Die Einnahnien der Great Western haben sich gegenüber dein gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres um 41.697 Pst»,d Sterling vermehrt, während die Ausgaben sich um 33.385 Pfund Sterling vermindert haben, Wnf die Herabsetzung der gefahrene» Zugmeilcn trotz Zunahme des Verkehrs ist die Gesellschaft nicht wenig stolz. Zu der Erhöhung der Ueberschüsse tragt' der Umstand bei. das: die Kohlenpreise gegenüber dem Vorjahr gefallen sind. Bei der Great Western sind allerdings die Äusiven-dungen für die Beschaffung von Kohlen nur um 13.708 Pfund Sterling zurückgegange», was ein geringerer Betrag ist, als der Abnahme der Zugmeilen entspricht. Bei der Midland-Eisenbahn sind jedoch die Ausgaben für Kohlen mn 96.748 Pfund Sterling zurückgegangen, von welcher Summe nur etwa 13.000 Pfund Sterling durch die geringere Zahl der Züge verursacht wird. Dadurch ist diese Gesellschaft trotz eiiies Rückganges der Einnahme!: um 103.144 Psiiiid Sterling in der Lage gewesen, eine höhere Dividende auszuwersen, weil ihre Ausgaben um 167.225 Pfund Sterling gefallen find. Auch die Vereinbarungen der London ruid Nord Western, der Midland und der Lancashire-Eisen-bahnen, die den Wettbewerb beseitigen sollten, haben einen günstigen Einfluß auf deren Ueberschüsse gehabt, obgleich sich dies in Zahlen kamn ausdrücken laßt" Solche Ersparnisse lassen sich natürlich nur ans Kosten des Personals machen, das einer immer größeren Ausnützung ausgesetzt tuirb. Die Tendenz der steigenden Ausbeutung ist also h ent e >m Eisen-iiahnvcrkehr eine internationale. Ehs dem Gerichtssaal. Zuerkennung einer Heilvcrfnhrcnsreute. Der Heizer oer k. l. Staatsbahnen in Krakau, Andreas Marszalek fuhr am 26. November aus der Lokomotive K1068 gegen die Station Lwoszoivice zu. Vor Einfahrt in die Station erfolgte ein Zu-sauimenstotz seiner Lokoiuoltve mit einem in der Station befindliche» Güterzug. Der Zusammenstoß war so heftig, daß auch noch der letzte Wagen deS Güterzuges zertrümmert wurde. M arszalek wurde mit der rechten Seite des Bnistkorbes gegen die Spindel der Tenderbremse geschleudert und empfand an der rechten Seite bet Nippengegend und am rechten Oberschenkel alsbald nach dem Unfall heftige Schmerzen. Der Unfall hatte bei ihm eine grohe Schreclivirkung ausgelöst. Stöhnend und zitternd ließ er sich auf den in der Nähe der Lokomotive ausgeschichteten Schwellen nieder. Er meldete sich sofort nach dem Unfall krank und verblieb bis 31. März 1908 im Krankenstand. Die Zuerkennung einer Heilverfahre,isrente für die Zeit vom Umsaustag Oio zu dem am 31. März 1908 erfolgten Dienstantritt wurde von der berussgeiwssenschastlichen lInsall-BersichernngSanstalt abgelehnt. Dieser ablehnenden Entscheidung lag ein Bericht deS Bahn-arztes Dr. Czerny-Schwarzenberg zugrunde, der bei der am zweiten Tage nach dem Unfälle vorgenommenen Untersuchung keinerlei cmfjere Verletzungen, nicht einmal eine Rötung ^der Anschwellung an den durch den Kläger als beschädigt angegebene» Körperteilen konstatierte. Der Bahnarzt fand bei iVt nrä-zalek, der erwiesenermaßen als Heizer einen schweren Verkehrs-unfall miigemacht hatte und lange Zeit nach dem Unsall an solche» Nerveuzuständen litt, daß ihm der Dienst unmöglich war, Ichlußlich nur eine Magenerweiterung und Milzanfchwellnng, deren Zusammenhang mit dem Unfall nicht zugegeben wurde. Vluch 'der Lokomotivführer Josef R u n d i z t u cf, der am llusallötag die Lotomotibe geführt und beim Unfall ebenso wie Marszalek beschädigt wurde und sich gleichfalls sofort nach dem Unfall krank meldete, erhielt von feiten der berussgenossen-schastlicheu Unsall-VerficherungSanstalt gleichfalls einen die Zuerkennung einer Heilverfahrensrente ablehnenden Bescheid. Herr Dr. Czerny-Schwarzenberg hatte auch bei R n n d S z t u d nach dem Unfall nur eine Mlzanfchwellung konstatiert, daö Vor-handcusein von nervösen Beschwerden jedoch in Abrede gestellt. , . Sowohl Marszalek als guch Rundsztuck brachten beim Schiedsgericht durch Dr. Leopold Katz die Klage aus Zu-Erkennung der Heilversahrenirente ein. Beiden Klägern wurde die tzeiwerfah«ns«nte »uerkannt und hat das Schiedsgericht die Angaben des Herrn Dr. Czerny-Schwarzenberg feinem Erkenntnisse nicht zugrunde gelegt. Daö Erkenntnis, das bei der am 28. Oktober 1909 unter dem Vorsitz des k. k. Landc^gerichtsrates Dr.Anton Cap durch* geführten SchiedsgcrichtSverhandlung gefällt wurde, hebt in feiner Begründung hervor, dasj bei einem so bedeutenden Zusammenstoß, wie er der Klage des Marszalek zugrunde lag, die Aufierdiensistellung eines durch den Unfall auch nur leicht Beschädigten geboten erscheine. Zur Beseitigung der @chretf-zustande. die nach einem solchen Unfall erfahrungsgemäß Auftreten, fei immerhin für eine gewisse Zeit Ruhe notwendig. Aus diesen Gründen hat das Schiedsgericht Herrn Marszalek die Heilverfahrensrente für die ganze Zeit [des Krankenstandes zuerkannt. Die Slnsbentnng Bei der StaatSeisenbahngesellschaft in gerichtlicher Beleuchtung. Am 31. Juli d. I., gegen halb 5 Uhr früh, ereignete, sich aus der Strecke der St. E. G. Geras-dorf-Wolkersdors einer der vielen Unfälle, die, weil sie glimpflich nblausen, nicht in die Oeffentiichteit bringen. Der Kutscher Johann Schnure r fand zur angegebenen Zeit den Bahnschranken beim Wächterhaus Nr. 15 offen und wollte das Geleise übersetzen. In dem Augenblick ivurde sei» Fuhrwerk von dem herannahenden Zuge erfaßt, zur Seite geworfen und er selbst vom Bocke geschleudert. Er erlitt nur ganz geringfügige Verletzungen. Die Verhandlung vor dem Bezirksgericht Wollersdorf er-ab einen typischen Fall der Ausbeutung eines Bahiibediensteten urch übermäßige Arbeitszeit; selbstverständlich war aber nicht die Bahnverwaltung, die gerade ihre schlecht entlohntesten Arbeiterfchichten bis zur völligen Erschöpfung ausnützt, zur Verantwortung gezogen, sondern der arme Teufel von Weichen-wächter. Dieser gab an, daß er infolge seiner Uebermiibung nach etwa a ch tz c h n st ü n di g e r Arbeitszeit einge-schlasen war. Der Strafrichter in WolkerSdors Dr. Brabee sprach den von Dr. Max Adler verteidigten Weichenwächter Johann Göhl frei, {indem er sich von der schablonenhaften Beurteilung, die sonst üblich ist, emanzipierte und in anerkennenswerter Weise die von der Verteidigung betonten sozialen Begleitumstände würdigte. In der Urteilsbegründung erklärte nämlich der Richter, cS könne der Angeklagte nicht dafür zur Verantwortung gezogen werden, daß er sich gegen den ihr infolge lieber-inüdmig überkommenden Schlaf nicht habe wehren können, d a er 'zweimal nacheinander einen sechzehn- und a ch t z e h „ st ü n d i g e n N a ch t d i c n st g e h a l> t h a b e, daher mir bei,Tag habe schlafe» können. Es fei aber nun an und für sich der Tagesschlas nicht so erquickend : außerdem aber seien in dein Wohnhnuse des Angeklagten elf Kinde r, die tagsüber vor dein Fenster feiner Wohnung spielten und lärmten; mich habe der Angeklagte selbst ein zwanzig Monate altes Stint», so daß er auch während de3 Tages nicht die zur Erholung nötige Stiche finden konnte. IteberdieS würde euch r-ic freie Zeit des Angeklagten dadurch, daß er von seinem Wächter-Pasten in feine Wohnung einen zirka einstündigen Mars ch habe, verkürzt. Alle diese Umstände im Zusammenhang mit der langen Arbeitszel. liehen die Verantwortung des Angeklagten, er fei mtr infolge der Ucbcrmiibnng eingefchlnfen, g e r c ch t f e r t i g?t erscheinen. Streiflichter. Explosion eines GaskesselwagonS aus der Siid-brtljit, Aris Innsbruck schreibt man imS: Am 13. November explodierte am hiesigen Südbahnhof ein der k. k. Staatsbahn gehöriger OslgaStransportwagen (Serie 11. 500.004), wobei zwei Verschieber her Südbahlt schwer verletzt wurden und ein in der Nähe stehender ,Sohlen-schupfen Feuer fing. Die Gewalt der Explosion war so stark, das! diese in der zwei Stunden von Innsbruck entfernten Stadt Hall sowie in den Ortschaften des umliegenden Mittelgebirges wahrgenommen wurde. Der Gas-kesselwagen wurde vollständig zerstört und der schwere Kessel in zwei Stücken mehrere Bieter weit auf ein anderes Geleise geworfen. Obwohl die Eifenwände dieser Kessel l‘A Zentimeter dick sind, so wurden diese wie Papier gebogen. Das Untergestelle des Wagens war entgleist und stark beschädigt. Drei kleine Kesselteile, eines, davon im Gewichte von 170 Kilogramm, wurden über die Häuser hinweg in einzelne Straßen der Stadt geschleudert, glücklicherweise ohne ein Menschenopfer zu fordern. ‘ Das 170 Kilogramm schwere Stück ivurde zirka 250 Schritte weit geschleudert, wo es das Dach und den Dachboden eines Schupfens durchschlug und noch die Decke des darunter befindlichen Pserdestalles deformierte. Die Flugbahn einzelner Stücke betrug bis 700 Meter. In den Straßen der Stadt Innsbruck fand man Schrauben, Nieten und kleinere Bestandteile, die von der Explosion herrührten. Daß sämtliche Fenster der umliegenden Häuser durch den ungeheuren Luftdruck zertrümmert wurden, scheint erklärlich. Selbstredend hatte die weithin hörbare Detonation einen kolossalen Menschenandrang zur Folge und mutzte die Unfallsstelle durch Polizei und Militär abgesperrt werden. Obwohl sogleich an der Räumung der verlegten Geleise gearbeitet wurde, hatte doch diese Explosion eine mehrstündige Störung zur Folge, lieber die Ursache der Explosion sind verschiedene Meinungen; die einen behaupten Funkenslug, die anderen zu große Spannung, Erschütterung beim Verschub u. s. w. Der Lampist Cazzonelli, welchem die Füllung des Kessels oblag, sagte aus. im Kessel befanden sich bei der Uebergabe an ihn um 11 Uhr vormittags noch zwei Atmosphären Druck. Der Kessel wurde dann von ihm wie immer auf 105 Atmosphären gefüllt. Eine Ueber-füllung schließt Cazzonelli aus. Der schwerverletzte Kuppler Schiegl sagte aus, die Explosion erfolgte in dem Augenblick, als er eben mit einer brennenden Laterne am Kessel vorbeischritt. Demnach würde die Annahme gelten können, daß der Kessel defekt war und das an der schadhaften Stelle ausstromende Gas durch die Laterne entzündet wurde. Zur Wohnungsfursorge aus den k. k. Staatsbahnen. Aus B r a n n a u a. I. schreibt man nns: Daß das Wohnungselend in Braunau a. I. von Jahr zu Jahr immer mehr um sich greift, das kann weder Freund noch Feind in Abrede stellen. Wiederholt forderten die Eisenbahner die Einreihung der Stadt Braunau in eine höhere Quartiergeldklaffe, und zwar von 50 auf 60 Prozent des Wiener Quartiergeldes: denn die enorme Erhöhung der Mietzinse hat die bisher bedeutungslose Erhöhung des Ouartiergeldes schon längst illusorisch gemacht. Allein das k. k. Eisenbahnministerium steht einer Erhöhung des Ouartiergeldes prinzipiell ablehnend gegenüber, indem es auf die ins Werk gesetzte Errichtung von Bedienstetenwohnungen hinweist, durch welche dem Personal mehr gedient sei, als durch eine Erhöhung der Quartiergelder. Das ist allerdings richtig, daß durch die Erhöhung der Ouartiergelder allein die herrschende Wohnungsmifere nicht aus der Welt geschafft werden kann, weil sich unsere Hausherren ganz sicher das erhöhte Quartiergeld durch eine allgemeine Erhöhung der Mietzinse aus den Tascherl der Bediensteten wieder holen würden. Damit wäre tatsächlich den Bediensteten sehr wenig gedient, wenn nicht gleichzeitig für die Errichtung von Bediensteten-Wohnungen Vorsorge getroffen würde. Nur diese Maßnahme würde unsere Hauszinsgeier ein wenig demütigen und ein weiteres Steigen der Mietzinse verhindern. Auch die öffentliche Gefundheitspslege in Braunau läßt sehr viel zu wünschen übrig. Brauttau ist eine altertümliche Stadt, und jedermann, der die Wohnhäuser auch nur von außen betrachtet, kann sich beiläufig eine Vorstellung machen, wie es innerhalb der Mauern dieser ruinenähnlichen Häuser bestellt ist. Daß die Mehrzahl der Wohnungen feucht ist, geht schon daraus hervor, daß die Familien in Ermangelung von Waschküchen gezwungen sind, in den Wohnräumen Wäsche zu reinigen und vielfach auch zu trocknen. Kellerräume für die Parteien gibt es in Braunau überhaupt nicht, und damit die Unbequemlichkeit des Wohnens noch etwas gesteigert wird, müssen sich die Parteien oft Kohle und Holz im verkleinerten Zustande in die Dachbodenräinne hinaufbefördern. Die Aborte lassen in sanitärer Hinsicht alles zu wünschen übrig, da ein Abort oft von vier bis sechs Parteien gemeinsam benützt werden muß. Wir haben uns, soweit dies möglich war, die Mühe gegeben, über die Wohnuugsverhältmsse der Eisenbahnbediensteten in Braunau Erhebungen zu pflegen. Diese erstrecken sich auf 126 Wohnungen mit 320 Wohnräumen mit einem Flächenäusmaß von 6240 Quadratmetern, die von 531 Familienmitgliedern bewohnt sind und wofür gegenwärtig ein Jahreszins von 19.223 Kr. entrichtet wird, gegen 12.560 Kr. im Jahre 1899. Davon sind acht Wohnungen mit einem Wohnraum von 38 Personen, 51 Wohnungen mit zwei Wohnräumen vou 299 Personen, 58 Wohnungen mit drei Wohnräumen von 102 Personen und 9 Wohnungen mit vier Wohnränmen von 47 Perfon en bewohnt. Das find zwar Zahlen, welche dem Leser für den Augenblick nicht besonders ungünstig erscheinen mögen, weil sie darstellen, daß noch immer auf einen Kopf 13*63 Quadratmeter Flächenausmaß entfällt. Doch lassen wir uns nicht täuschen. Die Wohnräume sind ihrer Mehrzahl nach ungewöhnlich nieder und haben nur eine Höhe von 1-80 bis 2-5 Meter, so daß der Luftraum der Wohnräume viel kleiner ist als bei modern gebauten Wohnungen. Eine Reihe von Wohnungen gibt es, die sich entweder oberhalb oder neben einem Pferdestall befinden und die von Aerzten direkt als gesundheitsschädlich bezeichnet werden. In vielen Fällen müssen einzelne Wohnräume durch Glastüren etwas Licht erhalten und Küchen im reinsten Sinne des Wortes gibt es überhaupt sehr selten, sie bestehen eigentlich mir öem Namen nach, da dieselben mich als Schlas- und Wohnräume und der Mehrzahl nach auch als Waschküchen benützt werden müssen. Was die Erhöhung der Mietzinse seit dein Jahre 1899 betrifft, können wir nur die traurige Tatsache feststellen, daß unsere Hausherren ihren Raubzug ausschließlich nur auf die Taschen derjenigen Mieter gemacht haben, die durch ihre elende wirtschaftliche Lage gezwungen sind, möglichst billig zu wohnen. Nach unserer Statistik ist seit dem Jahre 1899 der Jahreszins für die 126 in Betracht kommenden Wohnungen im Durchschnitt um 6663 Kr. erhöht worden. 15 Wohnungen sind von der Zinserhöhug verschont geblieben, dafür gibt es andere, bei denen der Zins auf das Doppelte und Dreifache erhöht wurde. Die Feststellung des Wohnungselends ist gerade jetzt von eminenter Wichtigkeit, wo in Braunau eine Fabrik für Haarverarbeitung in Betrieb gesetzt wird, welche etwa 80 bis 100 Arbeiter und Arbeiterinnen (die der Fabrikant von Sachsen importiert) beschäftigen wird. Auch dieser Umstand wird beitragen, daß die Wohnungsnot in Braunau noch mehr gesteigert wird und unsere Hausherren den Zinswucher noch unverschämter betreiben können. Wer die Wohnungsverhältnisse in Braunau gründlich keimt, der muß traurig gestimmt sein über die Bedürfnislosigkeit der Arbeiterklasse. Ein großer Teil der Arbeiterschaft ist noch ganz indifferent, ein anderer Teil gehört den „christlichen" Bet- und Sausvereinen an und macht der bürgerlichen Gesellschaft Staffage bei ihren Feierlichkeiten und Kirchenaufzügen, statt fick um die Verbesserung ihrer Existenzbedingungen zu kümmern. Rühren sich aber die Arbeiter, empfinden sie, wie schmachvoll und unerträglich die Zustände sind, in denen sie da-hinleben müssen, fordern sie mehr Lohn, um sich mehr Brot und eine bessere Wohnung verschaffen zu können, dann — ja dann jammert das elende Heuchlerpack mit und ohne Kutte über die bodenlose Begehrlichkeit der Arbeiter! Korruption über Korruption. Noch haben sich dir Wogen der Entrüstung über die skandalöse Affäre deL dcutschradikalen Messias Kroy nicht geglättet und schon kommt eine neue Affäre in die Oeffentlichkeit. In der letzten Nummer unseres Bntderblattes „Z. Z.“ lesen wir ar reizende Dinge über die Mannhaftigkeit der „selbst« mußten* zwei tschechischradikalen Hussiten, die Herren Bnrival und Choc. Wer erste« bettelt bei den Direktionen in deutsch geschriebenen Briefen um Protektion für seine Schützlinge und gratuliert in devoten Briefen b ediensteten-schindenden Oberbeamten; während der letztere bei Ministern antichambriert, um Protektion für tschechischnationalcMacher zu erbetteln. Unser Bruderblatt hat, um keinen Zweifel aufkomme» zu lassen, ein Faksimile eines Schreibens des Herrn Choc veröffentlicht, welches in wörtlicher Ueberfetzung folgendermaßen lautet: Sehr geehrter Freund 1 Leine Angelegenheit habt ich heute dem Minister Dokto« P a c L k übergeben und derselbe hat mir versprochen (ich muh sagen, bereitwillig st und sozusagen erfreut), dah er die Sache erledigt und, wie er hofft, zu Deiner Zufriedenheit. Nehme diese Mitteilung zur geneigten Kenntnis und behalte die Dache ganz für Dich. 1. Juni 1906. Ich bin Dein aufrichtiger Wenzel Choc." So der Brief des Herrn Abgeordneten, der an den Obmann der „ZemskA Jednota“ (Tschechischnationale Lisen- bahnervereinigung), der ganz geheim bleiben sollte und der durch Fügung des Schicksals in die Hände unseres tschechischen Redakteurs gekommen ist. Was mag denn das für eine wichtige Angelegenheit gewesen sein, die so geheim gehalten werden sollte? Konnte man sich vielleicht nicht aus den „gewissen Amtsblättern" Auskunft holen? Wir würden uns wahrlich um die geheimen Angelegenheiten und um die Liebeswerbungen der Herren Choc und Burival nicht kümmern, wenn die Herrschaften, die so viel Butter am Kopfe haben, nicht die Geschmacklosigkeit begangen hätten, in ihrem Blatte „C. L.“ vom 1. November 1909 über die Korruption zu wettern und wenn der unglückselige F r e s l (dem bereits in Pilsen der Boden unter den Füßen brennt, weil die Nathausclique einerseits von weiteren Subventionen nichts wissen will und weil anderseits die Arbeiterschaft — auch die tschechischnational gesinnte— vom Fresl nichts mehr wissen will), den Genossen Dr. Ellenbo gen, welcher an den Präsidenten des Abgeordnetenhauses in Angelegenheit K r o y eine Anfrage stellte, in seiner rüden Art nicbt angefallen hätte. Aber auch des Herrn Choc wegen haben wir die Sache aufgegrifsen, der als Mitglied des „tschechischen Nationalrates" mit seinen bekannten Tiraden den zweiten Tag gegen die Worte des Genossen Dr. Ellenbogen zu Felde zog, indem er feierlichst er-klärte, daß wederoiefe Jnstitntion (versteye der Nationalrat) noch irgend ein Mitglied derselben ihren Einfluß auf die tschechischen Minister geltend gemacht haben, uin entweder für sich oder für ihre Anhänger irgendwelche Vorteile zu erringen. Man sagt: .Eine freche Stirn ist manchmal besser Ministerien Türschnallen putzen und dann sich in die Brust werfen und gegen Kor ruption protestieren, ist wirklich zu schön. Nun hat Herr Choc das Wort! — <*- Von der Pcisonalkomiiussion der Ausfig-Teplitzer Eisenbahn. Am ti. Oktober 1909 fand in Aussig eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt, in welcher die Personalkommissionsmitglieder Genossen Schiller, Palme, Kohl und Sterlicke einen ausführlichen Bericht über die bisherige Tätigkeit und Errungenschaften der Personalkommission der A. T. E. erstatteten. Aus den Reden der Personalkommissionsmitglieder ging hervor, daß die Verwaltung der A. T. E. keineswegs ernstlich gewillt sei, den berechtigten Wünschen des Personals in entsprechender Weise Rechnung zu tragen. Im Gegenteil, die meisten der von der Personalkommission eingebrachten Anträge wurden nur teilweise erfüllt, eine große'Anzahl der Anträge bedars noch der Durchführung und eine Anzahl mußte zurückgezogen werden. Die Bediensteten der A. T. E., die sich von dieser Institution so vieles und manches erhofften, sind enttäuscht von den geringen Zugeständnissen. Den Mitgliedern der Personalkonimission wurde von dem Herrn Generaldirektor versprochen, daß er die Anträge der Per-sonalkommission in der Sitzung des Verwaltungsrates vorlegen werde, darin erblicken jedoch die Bediensteten eine Verzögerung, wenn nicht eine Verschleppung, und gaben auch m einer diesbezüglichen Resolution ihren Unwillen kund. - Bei Verlesung der Msolutionen sowie der einzelnen Anträge kam es oft zu lebhaften Debatten. Insbesondere wurde das Verhalten der Reichsbündler lebhaft kritisiert. Es sei durchaus inkorrekt, daß dieselben einerseits ein geeintes Vorgehen der Personalkommissionsmitglieder verlangen und dann nicht in die allen Eisenbahnern zugängliche Versammlung kommen. Dies zeige nur, daß diese Herren ein schlechtes Gewissen haben und ihre gezwungene Freundschaft die wahre Liebe niemals sein kann. Der Bericht der Personalkommissionsmitglieder in dieser Versammlung dürste dem Personale der A. T. E. gezeigt haben, was dieses von der Generaldirektion und dem Verwaltungsrat zu erwarten habe und auf welcher Seite seine wahren Freunde zu finden sind. Nachdem Genosse Schiller zum Schlüsse auf die bestehenden Mängel und Schäden unter den Eisenbahn-bediensteten verwiesen und an alle die Aufforderung ge-nchtet hatte, zur Erreichung unseres gemeinsamen Zieles stramm zur Organisation zu stehen, wurde nachstehende Resolution zur Verlesung gebracht und einstimmig angenommen : .. Die heutige Versammlung der Eisenbahner der A.T. E. brückt ihre Entrüstung über das Verhalten der Direktion bezüglich Behandlung der von der Personalkommissivn der 2., 3. und 4. Sektion gestellten Anträge aus. Trotzdem Herr Generaldirektor der aus Vertretern der Personalkommission be-stehenden Abordnung versprach, daß die Anttvort aus die gebrachten Anträge in der g ---------------------, — einnächsten Sitzung der Personal-I ungenügend. Di- Perlt dem Hinweis vertröstet. Oktober stattsindenden Verden. Darm erblickt die Ver- waltungsratssitzung vorgelegt würden sammlung eine ungerechtfertigte Verschleppung der Anträge und eine Schädigung der Bediensteten der A. T. E. Die Versammlung fordert, daß gleich nach Abhaltung der Berwaltung«ratS,chung eine neuerliche Sitzung der Per-sonalkonimission einberufen wird, in welcher eine präzise Antwort rnif die eingebrachten Anträge zu erfolgen hat. Mit dem Verhalten der PcrsonalkommtssionSmitglieder der S., 8. und 4. Sektion in der zweiten Sitzung erklären sich die Versammelten voll und ganz einverstanden und sprechen den aus Grund der Koalition gewählten Mitgliedern ihr vollstes Vertrauen aus und fordern die dem Rcichsbund angehörenden Personalkommissionsmitglieder auf. die wirtschaftlichen Interessen der Bediensteten künftighin energischer und aufrichtiger zu vertreten. ' ° Das Leben«,«ittelmaaazin und die verstaatlichte Norvwestbahn. Die Privatbahn gewährte dem Lebens-mittelmagarin volle Frachtfreist allen Lebensmitteln für die Bediensteten der Oe. N. W. B. und die Kohle hatte den Regiefrachtsatz von 013 H. per 100 Kilogramm und 1 Kilometer. Außerdem ging alles auf Regie-Transport-anweifungen. Nach Instruktion V der k. k. Staatsbahnen sollen nun für Brennmaterialien 2 H. für 100 Kilogramm und 1 Kilometer, und für Lebensmittel 016 H. für 100 Kilogramm und 1 Kilometer bezahlt werden. Außerdem sind die grünen Frachtbriefe L4H.. beziehungsweise 12 H. statt den Transportamveisungen zu benützen. In dem Ein-sührungszirkular vom 29. September 1909 heißt cs wohl unter anderem: »Bis aus Widerruf wird für die Sendungen der Lebensmittelmagazine für die Bezugsberechtigten der frachtfreie Transport innerhalb des DirektionsbeAkeS, in dem das betreffende Lebensmittelmagazin feinen Sitz hat, bewilligt. Desgleichen für die leeren Emballagen des Bezuges der Lebensmittel hin oder zurü- ’ Weiters sind,_ gleichfalls bis auf Widerruf, jene leeren Emballagen, die seitens der Lebensmittelmagazine auf eigene Rechnung von den betreffenden auswärtigen Fabrikanten zum Geschästsgebrauch bezogen werden zu dem ermäßigten Frachtsatz von 0-16 H. für 100 Kilogramm und 1 Kilometer zu berechnen. Was aber mit den Lebensmittelvorratssendungen an die Lebensmittelmagazine ist, ist nicht ausgesprochen. Wenn nun diese von den frachtfreien Begünstigungen ausgeschlossen erscheinen, entsteht eine starke Belastung selbst durch die Frachtsätze von 0'16 H. für 100 Kilogramm und 1 Kilometer für Brennmaterialien. Um sich einen Begriff zu machen, genügt, wenn man die Auslagen für die grünen Frachtbriefe per Jahr an-nimmt. Von 16.000 Bediensteten sollen nur 10.000 Streckenkonsumenten sein, die nur einmal im Monat eine volle Sendung, und einmal die leere Emballage rücksenden, und es ergibt sich ein Betrag von 25.000 bis 30.000 Kr. Weiters trifft eine Maßregel gerade wieder die Kleinsten der Kleinen. Jetzt konnte jeder Arbeiter sogleich im Lebensmittelmagazin beziehen, laut Instruktion V muß derselbe mindestens ein Jahr ununterbrochen int direkten Dienstverhältnis stehen. Gerade bei der gegenwärtig herrschenden Lebensmittelteuerung treffen diese Belastungen die Bediensteten sehr hart, und es ist aus diesem Grunde von den koalierten Eisenbahnerorganisationen eine öffentliche Eisenbahnerversammlung am Dienstag den 23. November 1909, um halb 8 Uhr abends im Brigittasaal, Wien, XX., Wintergasse 27, einberufen, um Stellung zu dieser Einschränkung der gebührenfreien Beförderung von Lebensmitteln aus den Lebensniittelmagazinen der Oe. N. W. V. zu nehmen. Es wird Pflicht eines jeden Genossen und Kollegen sein — gleichviel ob Beamter, Unterbeamter, Diener oder Arbeiter — in dieser wichtige,, Versammlung zu erscheinen. Es geht durchaus nicht, daß die Regierung und das Eisenbahnmiitisteriuin stückweise nach den erworbenen Rechten und den von der Privatbahn durch 30 Jahre gewährten Begünstigungen greift, während die bestehenden Verbesserungen und Begünstigungen der k. k. Staatsbahner den verstaatlichten Pnvatbahnen vorenthalten werden. Darum komme jeder am 23. d. M. in die Versammlung, damit der Unwille gegen solche Anschläge zum Ausdruck kommt. Die Sparwut auf der Südbahn. Am 4. d. M. fand in den Julieusälen in Graz nach § 2 deL Versammlungsgcsetzcs eine sehr gut besuchte Versammlung des Zugbegleitungspersonals statt, in der gegen das Strassystem bei Oberkondukteuren und Zugssührern und gegen das planlose „ohne Dienst fahren" Stellung genommen wurde. Aus den Ausführungen sämtlicher Redner ging deutlich hervor, von welcher sparwut die Südbahn befallen ist und wie sinnlos man aus der einen Seite knausert, wäyrend auf der andere» Seite das Geld mit vollen Händen zum Fenster hiuaus-ßeroorjen wird. Unter dieser Sparwut leidet insbesondere das in Graz stationierte Zugbegleitungspersoual, indem man die Zugssührer fortwährend schikaniert, dieselben zur Verantioortung zieht und auch bestraft. So wurden in letzterer Zeit zirka 40 Ober-kondukteure und Zugssührer zur Verantwortung gezogen und einige darunter auch bestraft, mcil sie im Bewußtsein ihrer großen Verantwortlichkeit für die Verkehrssicherheit des Zages einerseits und das Leben und die Gesundheit ihrer Mitmenschen anderseits, zum Bedienen der Bremsen bei ©ütcrzitgcii eine ganz kurze Strecke um einen einzigen Mann mehr im Dienst verwendeten, als nach dem Brenisansinaß bestimmt ist und der Gesellschaft den lächerlich geringen Betrag van oft nur 10 bis 20 H. bei einem Güterzug an Mehrauslagen verursachten. Aus der Graz-Küflacher und Lieboch-Wieser Linie ging man sogar so weit, das; man bei den Sammelzügen an Montagen iveder einen Reservisten noch einen Packmeister beigab, und der Zugssührer gezwungen war, die Verkehrssicherheit außer Auge zu lassen, um die schriftlichen Arbeiten bewältigen zu rönnen, und den Verschub in allen Stationen von nur zwei Mann aussühren zu lassen. Wenn man bedenkt, daß man in den meisten Stationen aus dieser Linie mit ungünstigen Steigungsverhaltnissen zu rechnen hat und die Züge eine große ©trecke zur Nachtzeit zurückzulegen, so nimmt es einem förmlich Wunder, daß bis jetzt durch diese Sparwut noch kein größeres Unglück geschehen ist. Die Verwaltung der Südbahn hat gewiß allen Grund zu sparen, aber daß sie bei den untersten Schichten, nämlich bei den Bremsern, ansängt und sich aus Kosten der Bediensteten überhaupt sanieren will, ist einfach läppisch. Wenn man in Betracht zieht, daß die Schreibkräfte sür die Bemängelung der Anstände tatsächlich mehr kosten als durch eine verminderte Beigabe von Zugsbegleitern zu den Zügen erspart wird, und eine einzige Viertelstunde Verspätung durch das Dampfhalten der Lokomotive mehr kostet als ein Zugsbegleiter in einem Tag verdient, dann mutz man denn doch sagen, daß die Veranlasser dieses Sparsystems niemals zum Sanieren der Südbahn geeignet sind. Beim BetriebSinspektorat Graz wird ein ganzes Heer von Kontrollorganen geführt, um das Personal zu überwachen und täglich werden Oberkondukteure und Zugssührer wegen Lappalien einvernontmen. Daß es hierbei häufig an Brutalität von feiten einzelner Kontrollore nicht fehlt, soll nur nebenbei ermähnt sein. So äußerte sich kürzlich ein Kontrollor einem Oberkondukteur gegenüber: «Ihr seid .Dickschädeln' — und wollt die Leute nicht ,ohne Dienst' schreiben; aber wir werden euch auf die Finger klopfen." Wcnn beim Grazer BetriebSinspektorat nur ein einziger denkender Fachmann vorhanden wäre, so hätte derselbe der Ver-kehrsdirektion schon lange nahelegen müssen, daß es auf einer Strecke mit so verschiedenen Niveauverhältnissen, wie sie die Graz-Küflacher und Lieboch-Wieser Linie hat, nicht immer tunlich ist, die Leute streckenweise im Dienst und streckenweise ohne Dienst kaiserlichen _____ _________________ __ die ungerechte Bestrafung von 2 Kr., nachdem ihm auf der Wieser Linie ein Passagier, welchem sein Hut zum Fenster hinausflog, aus dem Kupee sprang und liegen blieb. Der Oberkondukteur veranlaßt- alles, was ihm seine Instruktion vorschrieb, er hielt den Zug an, nahm den Passagier mit, ließ ihn von einem Arzt, der beim Zug war. untersuchen und wollte veranlassen, daß der-selbe, wenn nötig, ins Krankenhaus nach Deutsch-Landsberg gebracht werde. Man sollte glauben, der Oberkondukteur habe nicht nur seine Dienstpflicht, sondern auch seine Menschenpflicht erfüllt. Aber weit gefehlt. Er hatte vergessen, dem Pa]fagter das Nationale abzunehmen, damit ihn die Südbahn hätte können einsperren lassen. Herrn Killer kam die Strafe selbst bedenklich vor und er versprach dem Oberkondukteur, mit Herrn Oberinspektor Schattier, welcher Verkehrsreserent beim Betriebsinspektvrat Graz ist und die Strafe verhängte, Rücksprache zu pflegen. Im selben Moment erschien auch Herr Oberinspektor Schärt!er und schrie den Oberkondukteur in brutaler Weise an, er habe sich über ihn gor nicht zu beschweren. Man glaubte, die Strafe werde dem Oberkondukteur erlassen werden, da ja der Leiter deS BetriebSinspekwrats deren ungerechte Verhängung einsah, aber die Strafe wurde am 1. d. Ai. in Abzug gebracht. Ferner wurde über die Ausnützung der Erholungsurlaube in b«r Versammlung Klage geführt. Dieselben werden vom Be- triebsinspektorat zwar anstandslos bewilligt, aber der Herr Stativnsches versteht es, die Zugsbegleiter um ihren gebührenden Erholungsurlaub zu bringen. So wurden Zugsbegleiter, welche beim Herrn Stationschef um ihren Urlaub ansuchten, ohne Grund immer aus einen späteren Zeitpunkt vertröstet und mutz man ost zwei- ober dreimal laufen, ehe man endlich seinen Urlaub oder einen Teil desselben bekommt. Solche Zustände müßten nicht existieren, wenn man es verstehen würde, das Personal besser einzuteilen. Zum Schluß wurde beschlossen, die Personalkommissionsmitglieder sowie die Vertrauensmänner zu beauftragen, bei der Vcrkehrsdirektion sowie bei dem Leiter des Betriebsinspektorats vorzusprechen und dringende Abhilfe zu verlangen. Vom Lastzug^personale der k. k. Nordbahn. Seitdem die K. F. N. B. in den Staatsbetriebe übergegangen ist, hat sich vieles zum Schaden der Zugsbegleiter verschlechtert. Ein Erlaß jagt den ander», um die Zugsführer auf die ordnungsgemäße Manipulation der Wagenausweise aufmerksam zu machen. Die Zugsführer erklärten, daß. iusolanae die Direktion keine Dienstwagen zu den Zügen beistellt, auch aus keine ordentliche Durchführung der Stundenpässe und Wagenausweise zu rechnen sei. da der enge Raum und die Witterungsverhältnisse auf einen Bremswagen derartige Arbeiten stark beeinträchtigen, ja in vielen Fällen sogar unmöglich machen. Auf die Beschwerden des Personals wurde eilte größer Anzahl von Dienstwagen angekauft und den Wagenpark der k. k. Nordbahn zugewiesen. Gleichzeitig kam von der Direktion der berühmte Erlaß 158.965 vom 29. Oktober 1908 heraus, welcher anordnet, dag jeden Zuge ein Dienstwagen beizustellen ist, ja zum Schlüsse ausdrücklich bemerkt, daß es gänzlich ausgeschlossen wäre, einen Güterzug ohne Dienstwagen in Verkehr zu setzen. Dieser Erlaß und die Ankunft der Dienstwagen wurde von allen Freunden eines geordneten Verkehrswesens, insbesondere aber vom Zugspersonale, freudigst zur Kenntnis genommen, sollte doch durch diese so nützliche Neuerung eine große Erleichterung für die Zugssührer getroffen werden. Doch leider, wo sind heute nach einem Jahre die Dienstwagen und wie wird der dazu gehörige Erlaß beachtet und eingehalten. Das Beistellen der Dienstwagen hangt ganz allein vom diensthabenden Zugsexpedienten oder vom Verschnbausfeher und den Verschiebern ab. Einzelne Vorstände, zum Beispiel Herr Hruby in Gänserndorf, erklärt ganz offen, daß den Zugssührern bei Güterzügen kein Dienstwagen gebührt. Selbstverständlich wird in solchen Stationen, wo nicht einmal der Herr Vorstand den Erlaß beachtet, von den Verfchubauffehern mit der Beistellung der Dienstwagen der reine Schindluder getrieben wird. Selbst wenn die Dienstwagen nach um 200 Stück vermehrt würden, könnten wir keinen solchen erhalten, da ivir nur auf Laune und Gnade der Zugsexpedienten und der Verschubpartien angewiesen find. Auf unsere Bitten und Beschwerden erhalten wir meist die Antwort: Einen Dienstwagen bekommen Sie nicht zum Zug. sie haben ohnehin nichts zu tun und wenn es Ihnen auf der offenen Brcmse des Kohlenwagens nicht paßt, fo melden Sie sich einfach vom Fahrdienst weg. Zum Beweise, wieviel Dienstwagen beigestellt werden, geben wir bekannt, daß am 6. Oktober d. I. in in der Strecke Prerau—Wien nicht weniger als 22 Züge gezählt wurden, wo der Zugssührer wegen Nichtbeistellung des ii)ieit|V wagens auf den Bremswagen feine Funttionen verrichten mußte. Auf das hin wird man, und zwar mit Recht, fragen müssen, wo stecken denn eigentlich diese Wagen, und zu welchem Zwecke werden diese verwendet? Zunächst werden die Dienstwagen als Frachlsammelwigen aus allen k. k. Nordbahnlinien verwendet, dann als Srhlutzwagcn bei allen Personenzügen der Strecke Zellern-dors, so daß bei jeden Personenzug gleich zwei Dienstwagen sind. Bei den Arbeiterzügen Wien—Floridsdorf sind ebenfalls bei jedem Zug zwei Dienstwagen einrangiert. Ferner finden wir bei jedem Magazin in den größeren Stationen, wie Gerspitz, Brünn, Hullein, Trovpau, Lundenburg u. s. w. gleich fünf bis zehn derartiger Dienstwagen stehen. Am häufigsten finden wir die Dienstwagen an den Verfchublokomotiven oft vier bis fünf angehängt, wo dieselben den ganzen Tag in den Stationen hin und her gezogen werden, wo dann diese durch die vielen Stöße und Erschütterungen reparatursbedürftig werden. Bei dieser unzweckmäßigen Verwendung gehen auch die meisten Einrichtungsgegenstände aus dem Innern der Wagen verloren. , Wir ersuchen die Berkehrsorgane sich von der Richtigkeit der Angaben zu überzeugen und aus die Durchführung des betreffenden Erlasses zu dringen. Das gesamte ZugSversonale kann im keinen Falle auf die Beistellung der Dienstwagen, wenn es seinen übertragenen Dienst voll und ganz erfüllen >vll, verzichten. Erst im Dienstwagen ist dem Zugssührer die Möglichkeit geboten, die schriftlichen Arbeiten zu verrichten, insbesondere dann, ivenn er verschiedene Lrucksorlen und BegleitdokumenleZ der einzelnen Wagen ordnen und sichten kann. Diese Möglichkeit ist auf den Bremswagen nicht gegeben, inSbefonders bei Sturm und Stegenwetter oder großer Kälte. Jene Herren, die jedoch das Gegenteil beweisen und die Einrangierung der Dienstwagen verweigern, dokumentieren tu erster Linie ihre kolossale Unkenntnis des Fahrdienstes und feiner Beschwerden, zweitens beweisen sie nach unten und nach oben, welchen Wert sie auf die Erlässe und Anordnungen der Direktion legen. Das gesamte Lastzugsperfonal stellt an das hohe k. k. Eifenbahuminiflerium sowie an die k. k. Direktion der k. k. 'Nordbahn die ergebenste Bitte, schon mit Rücksicht auf die mahnende Winterszeit, die Herren StationLvorstände, Zugsexpedienten und Verschnbausfeher nochmals auf die Bestimmungen deS Erlasses vom 29. Oktober 1908 zu erinnern und deren strikte Durchführung zu fordern. __________ Uorrejpvlwenzen. Innsbruck. (Klerikale KampfeSweife.) Unser Genosse Scheibein in Innsbruck ist in der letzten Zeit die Zielscheibe ganz perfider Angriffe dieser schwarzen Pfaffenbrut geworden, welche mit allem Eifer tätig ist, um unserem Genossen nicht nur das Leben sauer zu machen, sondern ihm auch seine Häuslichkeit zu vergiften. Wir wollen einen ganz besonderen Fall von Gemeinheit zur Kenntnis der Oefsentlichkcit bringen und sind Überzeugt, daß auch jene Anhänger der chriftlichioziaten „Ehrenmänner", soweit sie Menschlichkeits- und AnständiakeitS-gefühl noch nicht ganz verloren haben, mit Abscheu sich von diesen Leuten, die die Nächstenliebe predigen, den Hatz aber säen, abwenden werden. Der Sachverhalt ist folgender: Ein Wächter namens WieSmeier kam zu «etioffeu Scheibein und bat ihn um Rechtsschutz, da er eines vorgekommenen Eisenbahnunsalles wegen einen Vertreter brauchen wird. Genosse Scheivein sagte zu Wie 8 meier, daß er wohl in diesem Falle auf einen Rechtsschutz keinen Anspruch habe, weil laut § 8 der Statuten die dreimonatliche Karenzzeit noch nicht verflossen ist und gab ihm auf die Frage, was fo ein Vertreter kosten würde, die Antwort : zirka 100 Kr. Scheibein versprach jedoch, daS Ansuchen WiesmeierS der Zentrale zur Entscheidung zu übermitteln. Die Zentrale hat in Berücksichtigung des Umstandes, daß zu dem Ablauf der Karenzfrist nur noch mehr einige wenige Tage fehlten und auch, weil der Fall ein ganz besonderer war und für den Wächter schwere Folgen haben könnte, den Rechtsschutz bewilligt und den Advokaten Herrn Dr. Erker in Innsbruck zu seinem Vertreter angewiesen, ©cheibein ging auch mit Wies meier zum Dr. Erler und dieser beauftragte den Wächter, nachdem er mit ihm eine Information aufgeuontmen hat, an dem Tage der Vorladung zur Verhandlung zu ihm zu kommen, damit er (Dr. Erl er) sodann in die Gerichtsakten Einsicht nehmen kam, um eventuelle BeweiSanträge stellen zu können. Wer jedoch nicht kam, war WieSmeier, der allein zum Gericht ging und von diesem auch verurteilt wurde. Wie 8-m ei er, der feine Verurteilung entweder den Einflüsterungen eines Dritten, nicht mehr zu den Roten zu gehen ober aber ferner eigenen Nachlässigkeit oder gar seiner Dummheit zu danken hat, ist aus der Organisation auf Betreiben des Kooperators ausgetreten. Wiesmeier hat nämlich geheiratet und beim Examen frug ihn der Kooperator, ob er einer sozialdemokratischen Organisation anoehöre, was WieSmeier bejahte und ihm seinen Fall erzählte. Der examinierende Pfaffe, der hier einen ganz gewöhnlichen Amtsmißbrauch beging, zwang Wiesmeier, indem er denselben frug, ob er an einen Gott glaube und ob er nicht wisse, daß das erste Gebot lautet, daß der Mensch auf Erden zufrieden sein soll k., aus der Organisation auszutreten. Darnach erschien natürlich im klerikalen .Tiroler Anzeiger" ein verlogener Artikel, der die ganze Sache anders darstellte. Daraufhin sandte Scheibein dem christlichsozialen Verleumderblatte eine Berichtigung, in welcher der Sachverhalt der Wahrheit entsprechend geschildert wurde. Das hinderte aber die ehrenwerten" Pfaffen nicht, eine Hetze gegen Scheibein in Szene zu setzen, durch welche seine Familie getroffen werden sollte. Scheibein bat nämlich vier im zartesten Lebensalter stehende Kinder und ist gezwungen, da sonst feine Frau die Häuslichkeit nicht besorgen tonnte, ein Kindermädchen zu halten. Nach dem Erscheinen des Artikels hat die Mutter des Dienstmädchens, eine bigotte, fanatische Tirolerin ouS dem Oberinmal im Aufträge des dortigen Kooperators Scheibein den Dienst mit der Motivierung gekündigt, daß sie ihr Kind nicht bei einem Sozialdemokraten, der an keinen Gott glaubt, im Dienst lassen kann. Man trachtet aus diese Weise, öetn verhaßten Scheibein beizukommen. ^ Nun, die Pfaffenbrut täuscht sich gewaltig. Weder Scheibein noch feine Frau, die, dem Himmel sei Dank, eine tüchtige und aufgeklärte Frau ist, lassen sich durch solche Gemeinheiten abschrecken; sie werden aus dem betretenen Wege auch weiter beharren und die Wut der schwarzen Bolksbetrüger wird an der Festigkeit der Ueberzeugung zerschellen. Dem Herrn Wiesmeier verzeihen wir gerne die Gemeinheit, die er geroiß nur im seelischen Zwang begangen hat und wünschen ihm, falls er nochmals in die Lage kommen sollte, einer Hilfe zu bedürfen, sich diese bet dem Pfaffen zu holen, der ihm den Rat gegeben, aus der Organisation auszu-tceten; der Mann wird sich überzeugen, daß diese schwarzen Brüder nur in solange den Nächsten lieben, als es sie nichts kostet. Dann wird cs aber zu spät sein l —d—. Tetschen-Bodenbach. (K. k. BöhrnischeNordbahn.) Das Verschubpersonal in den Stationen Bodenbach-Rosawitz uno Tetschen hat neben feinem beschwerlichen Dienst das Abwägen der Wagen vorzunehmen. Da nun in keiner der uns bekannten Stationen die Bedienung der Wage den Verschiebern aufgehalst wurde und auch in keiner Instruktion etwas davon zu finden ist, so wäre es nur angemessen, wenn das Verschubpersonal von der Abwage befreit würde. Nichtig ist, daß die Beistellung der Wagen auf die Brückenwage durch bas Verschubpersonal erfolgt, doch das Abwägen selbst und die Konstatierung etwaiger Ge» wichtodisserenzen Besorgen stets andere Organe. Wer soll nun im Falle einer Gewichtsdifferenz die Verantwortung zn tragen haben? Sollen etwa die Verschieber die Verantwortung übernehmen? Hoffentlich genügen diese Zeilen, um die Vorgesetzte Dienstesstelle auf den Uebelsland aufmerksam zu machen. Igln«. Bezugnehmend aus den in unserem Blatte vom 10. Oktober enthaltenen Herrn Dr. Dnbsky betreffenden Bericht sendet uns dessen Vertreter, Herr Dr. S t e i n s ch n e i d e r folgende Berichtigung: 1.81m 18. Mai 1909 erschien bei ihm Dr. DubSky Vorarbeiter Wenzel Hrdliüka und klagte über Stuhlverhaltung und nebenbei auch über Husten. Er hatte gar nicht die Absicht, sich arbeitsunfähig zu melden. Herr Dr. D u b s k y verabreichte ihm einen Tee und Pulver. Am 24. Mai 1909 ließ ihm Patient sagen, fem Husten hätte sich verschlimmert, er möchte ihn besuchen. Dieser Berufung leistete Herr Dr. Dubskn noch in derselben Stunde Folge und beauftragte die Gattin, den Bahnmeister von der Erkrankung in Kenntnis zu fetzen. Der Vorarbeiter war an akuter Luftröhrenentzündung erkrankt. Im Verlause der Bronchitis gesellte sich eine trockene tuberkulöse Rippenfellentzündung ohne merkliches Fieber hinzu: der tuberkulöse Prozeß machte trotz energischer medikamentöser Behandlung rasche Fortschritte. Am 9. Juli früh teilte Frau © r d l i e t a Herrn Dr. DubLky mit, bei ihrem Manu wäre unter starkem Hustenreiz Blut abgegangen. Noch in derselben Viertelstunde besuchte Herr Dr. Dubsky den Kranken, traf seine Anordnungen, sandte ihm sofort Medikamente, und als er ihn am 10. Juli früh besuchte, meldete ihm feine Frau, ihr Mann wäre soeben gestorben. Während der Behandlung war H r d l i ö k a mindestens fünfzehn mal in seiner Ordination und während der Bettlägerigen Zeit hat Herr Dr. D n b s k y ihn täglich besucht. Alle ihm verabfolgten Medikamente sind aus den Rezepten vom II. und III. Quartal 1909 ersichtlich. 2. Am 18. September 1905 brachte man auf der Stationstragbahre Jakob M u j i l in schwerverletztem Zustande zu Herrn Dr. Dubsky, mit der Angabe, er wäre beim Zementieren eines Kanals von der Leitet gefallen und bewußtlos liegen geblieben. Herr Dr. D n b s k y legte dem Verletzten einen regelrechten Verband an, oerordnete Eisumschläge auf den Kops und ließ ihn in seine Wohnung tragen. Der Vorwurf, er hätte den Verletzten gor nicht untersucht, wird am besten durch die Verletzungsberichte widerlegt, die er sofort in der vorgeschriebenen Weise dienstlich abgegeben hat. Hochachtungsvoll Dr. Steinschneider. Polikka. Einige Oberbauarbeiter sind beim Bahnmeister Herrn Prohaska um Ueberlassung einiger alter Schwellen bitüich geworden. Der Bahnmeister sagte zu den Arbeitern: .Ich •rauche die Schwellen und es ist besser, wenn ihr euch Beim Herrn Stationsvorstand Kohlen dafür kauft.* Der Herr Bahnmeister hat diese Schwellen gebraucht, um dieselben an Private zu verkaufen. Wir erblicken in dem Verkauf der Schwellen an außerhalb des Bahudienfles Stehenden eine grobe Pflichtverletzung und Schädigung der Bahnarbeiter selbst. Doch scheint sich unser Bahnmeister aus solchen „Kleinigkeiten" kein Gewissen zu machen. Bei Herrn Prohaska ist Bahneigentum, Bahnärar und Bahnmeister ein einheitlicher Begriff. In diesem Sinne hat er kalkuliert, als er am 8. and 9. Oktober die von der Bahnerhaltungssektion bezahlten Arbeiter zum Erdäpfel ausgraben verwendete, denn Eisenbahn und Bahnmeister gehören zusammen. Innsbruck. (Lohnbewegung bet Lokalbahn* Bediensteten.) Vor kurzem fand im Gasthaus» .zum Bier-ftindl" eine massenhaft besuchte Versammlung der Lokalbahn-Bediensteten statt, zu welcher Reichsratsabgeordneter Genosse Josef Holzhammer sowie der Obmann des Allgemeinen Rechtsschutz- und GewerkschastsvereineS für Oesterreich, Ortsgruppe Innsbruck I, Genosse Wilhelm Schei Bein erschienen. In ausführlicher Rebe besprach Genosse 28. ScheiBetn die horrende Teuerung in Innsbruck und verglich dann die Lohnverhältnisse der hiesigen Lokalbahn mit anderen LokalBahnen. Bei keiner einzigen Bahn sind die Lohnverhältnisse so traurige wie in Innsbruck. Bei lernet Bahn existiert ein Anfangsgehalt von 700 Kr. für Kondukteur und Mowrsührer, wie es hier oer Fall ist. Nach den Ausführungen des Genoffen ScheiBetn wurde einstimmig Beschlossen, an den Verwaltungsrat der Lokalbahn Innsbruck— Hall sowie der Innsbrucker Mittelgebirgsbahn ein Gesuch zu richten, worin ans die fortwährend zunehmende Teuerung des Allernotwendigsten hinaewiesen und um eine Regulierung der Gehalte «nd Löhne sowie des Dienstverhältnisses überhaupt analog -er k. k. Ctatittäjpm schützt wird. SteichrrnLal>g«srtmcter Jcfrf - Holzhammer wünschte dem Ansuchen viel Glück auf den Weg und Bemerkte, daß der VerwaltnngSrat Bei einigem guten Willen zu dem Resultat kommen muß, daß die mit 1. Jänner 1909 dnrchgesührte Regulierung eilte Regulierung nach unten war. Er forderte alle Anwesenden auf, ihre Berechtigten Ansprüche zu verteidigen, die Solidarität zu wahren und getreu der Devise: .Alle-.flir einen und einer für alle", Schulter an Schulter das gesteckte Ziel zu erkämpfen. Das diesbezügliche Memorandum wurde am 23. Oktober 1909 der Betriebsleitung obgenannter Bahnen mit der Bitte überreicht, dasselbe an den VerwaltnngSrat elangen zu lassen. — Wir wollen die Hoffnung aussprechen, aß die reiche Lokalbahnverwaltung das Ansuchen der Lokalbahner nicht abschlägig bescheiden wird. Wenn ein Unternehmer in der Lage ist, bescheidene Forderungen seines Personals zu gewähren, so die Lokalbahngesellschaft. St. Pölten. (B ahnet holtungSsektion.) Der Bahnmeister Bürgermeister in Kirchstetten hat eine ganze Arbeiterpartie mit Gauner und Räuberbande beschimpft, weil einige Arbeiter von einigen Zwetfchkenbänmchen eine Handvoll Früchte heruntergenommen hatten. Zwei Arbeiter, die bei dieser Ge-chichte nicht beteiligt waren, verwahrten sich gegen diese Be« chimpfunaen und gingen zum Herrn Inspektor S ß, um sich über >aS Vorgehen de» Bahnmeisters zu beschweren. Der Herr Injektor versprach wohl, über diesen Vorfall ein Protokoll aufzu-nehmen, doch ist bis heute nichts geschehen. Um sich nun an den beiden Arbeitern zu rächen, versetzte der Bahnmeister die beiden Beschwerdeführenden Arbeiter zu einer anderen Partie. Diese Versetzung ist für die Beiden Arbeiter eine harte Strafe, da dieselbe^ früh und abends zwei Stunden gehen müssen, um zu' dem Arbeitsort, respektive in ihre Wohnung zu kommen. Durch diese'harte Maßregel gezwungen, gingen die beiden Arbeiter nochmals zum terrn Inspektor E 6 und klagten dort daS ihnen zugefügte Leid, och trotz allem Bitten mußten die Arbeiter unverrichteter Sache abziehen und müssen noch heute als Strafe täglich zweimal den weiten Weg zurücklege». Wir erlauben uns, die k. k. Staatsbahndirektion in Wien auf das Unstatthafte des Bahnmeisters B ti r-germeister aufmerksam zu machen, und verlangen, daß die beiden Arbeiter fcu ihrem Recht gelangen. Den Herrn Bahnmeister möchten wir schon ernstlich fragen, wieso und auf welche Art er [ich als Eigentümer der betreffenden Zwetschkenbäume ausspielt, denn niemand in der ganzen Gegend weiß, daß diese Bäumchen dem Bahnmeister gehören sollen. Das Anrecht aus die Früchte könnte jeder x-beliebige Bahnbedienstete mit demselben Recht Beanspruchen wie der Bahnmeister. Oder gehören diese ObstbäUMe auch zur ständigen Einrichtung als wie der Arbeiter Satter, der als von der Bahnverwaltung gezahlter Bediensteter beim Bahnmeister Dienstmädchen machen muß? .Hartberg. Im Monat März d. I. wurden mehrere Bahnarbeiter verhaftet und dem Bezirksgericht eingeliefert, weil diese verdächtigt wurden, an der unlauteren Manipulation mit Regiekohlen beteiligt gewesen zu fein. Die angeblichen Misse-tätet verblieben bis 8. April in Untersuchungshaft. Zwei von den verdächtigten Arbeitern wurden übet Auftrag der Direktion wieder in Verwendung genommen, während die anderen nicht weiter Befchäftjgt wurden. Die Aufregung unter den Bediensteten, ja unter bet anzen Bevölkerung von Hartberg üBer die großartigen Kohlen« ieBstäfjle war eine ungeheure und wurde noch durch die Berichte des „Grazer Tagblatt" sensationell ausgeschrotet. So mancher Bedienstete verzichtete freiwillig ans den Bezug der Reaietohle, um ja nicht in den Verdacht zu kommen, irgendwelche Unregelmäßigkeiten zu fördern. Es wollte sich niemand vom Personal verdächtig machen, etwa gegen ein gutes Trinkgeld Kohlen an Nichtbezugsberechtigte abzugebett. („Grazer Taglatt" vom 16. und 26. Mürz d. I.) Nun hat dieser unerquickliche Zustand durch die Ende September beim Landesgericht m Graz stattgefundene Schlußverhandlung ein für die Arbeiter befriedigendes Ende gefunoen. Die anae-klagten Arbeiter wurden freigesprochen, da man denselben keine absichtliche Schädigung des Bahnärarö nachweisen konnte. Verurteilt konnte niemand werden, da die wahrhaft Schuldigen niemals angeklagt werden. Wir sind neugierig, ob die Bahnverwaltung den durch diesen Vorfall brotlos gewordenen Bediensteten wiederum Arbeit geben wird. Wir können uns an einen ähnlichen Fall erinnern, der vor drei Jahren beim Landesgericht in Salzburg auSgettagen wurde. Ein Heizhausleiter in der Station Saalfelben hotte zum Nachteil bet k. k. Staatsbahn Kohlen an einen Kalkwerksbesitzer abgegeben. Die k. k. Staatsbahndirektion in Innsbruck wurde durch die Anzeige eines ihrer Kondukteure auf diese dunkle Geschichte aufmerksam gemacht und beauftragte den beschuldigten Heizhausleiter, feine Unschuld an dieser Veruntreuung zu beweisen. Aber o weh! Trotz mehrmaliger Verhandlung und Berufung an da» l, t Landesgericht in Salzburg ist es dem Heizhausleitet nicht gelungen, den dreckigen Fleck von seiner Weste zu entfernen. Der Kondukteur erbrachte bei Gericht durch Zeugen den Beweis, baß der HeizhauSleiiet tatsächlich ein „Ehrenmann mit Strupfen" ist und bleibt. Dieser wattierte .Ehrenmann" sitzt heute noch in Amt und Würden und freut sich vielleicht gar im stillen, daß er nur durch die DiebstahlSanzeige des Kondukteurs heute den schönsten Maschinenmeisterposten der ganzen Staatsbahndirektion Innsbruck bekleidet. Warum wird nur immer bei Arbeitern so drakonisch borgegangen, während man die großen Diebe auszeichnet? Die betroffenen Bahnarbeitet in Hartberg wurden durch die aufsehenerregende Verhaftung und die Untersuchungshaft mit ihren Familien streng genug bestraft. Falkenau a. d. Eger. (Bnfchtiehtader Eisenbahn.) Die beste Gewähr für bie glatte Abwicklung des Vet-tefjrsdienftes bildet das gemeinsame Zusammenarbeiten des Dienstpersonals mit ben diensthabenden Beamten. ES schützt dieS nicht nur die gegenseitigen Interessen bet Beamten und Dienet, sondern ist sogar notwendig, wenn die Interessen der Gesellschaft nicht vernachlässigt werden sollen. Nun sollte man meinen, daß gerade die Herren Beamten auf dem Standpunkt der weitestgehenden Wahrung der Gesellschaftsinteressen das harmonische Zusammenwirken ihres Dienstes mit dem des untergestellten Personals anstreben sollten, um sich auf diese Weise die Durchführung ihres Dienstes zu erleichtern und das Vertrauen des Personals nicht zu erschüttern zu suchen. Die Zeit nun, wo jeder Bedienstete zu feinen Beamten ein unbedingtes Vertrauen haben konnte, war in Falkenau schon einmal hier, es war tue Zeit unter bem damaligen Vorstand KrauS und den Offizialen Klimt und B e n e f ch. Diese Herren verlangten nicht nur die strikte Durchführung des Dienstes, sondern sie kümmerten sich auch bei jeder Gelegenheit um die glatte Abwicklung des BerkehrsdiensteS; sie waren bei einer etwa zu befürchtenden Verkehrsstörung aus allen Seiten der Station zu sehen, verkehrten in einem angemessenen Ton mit dem Verschnb-und Zugspersonal und trachteten so, gemeinsam sich den Dienst zu erleichtern. Und was diesen Herren besonders die Achtung des Pc» sonals sicherte, war, daß sie Einflüsterungen, Schmeicheleien, Zuträgereien oder Kriechereien durchaus unzugänglich waren und jedem Denunzianten energisch die Tür wiesen. Herr KrauS wußte sich aber auch taktvoll gegen jede derartige Annäherung von Sette eines ihm unterstellten Beamten zu verwahre«. Heute sind die Verhältnisse in Falkenau ganz andere. Die Beamten, die parteipolitische Zerrissenheit des Personals, das ekelhafte Strebertum, Kriecherei, Denunziantenwesen, gegenseitiger Haß und dies daraus resultierende Mißtrauen haben hier in den letzten Jahren Zustände geschaffen, die einfach für einen rechtlich denkenden Diener unhaltbar geworden sind. Wer gerade in das parteipolitische Horn der Herren Beamten bläst oder sich in blöder Vereinsmeierei nur um fein Be-kümmert, der hat es ja «ch »och Mt; doch wetze denen, bie, dem Strom der Zeit folgend, sich die Wahrung ihrer Intet« essen anders denken und anders vorstellen als die Herren Beamten und ihre Zuträger. Während gegen die einen des Personals in schonender Weise vorgegangen wird, werden die anderen rücksichtslos behandelt, und dieses System hat Zustände gezeitigt, bie alles andere, nur nicht die Interessen der Gesellschaft wahren. Durch all diese Argumente kommt e8 nun zu Gehässigkeiten, die ihre Ursachen wieder in huldvoll aufgenontmenen Denunziationen finden, ja e» gibt Kreaturen hier in Falkenau, deren Hauptbeschäftigung eigentlich in der geheimen Ueberwachung des Personals besteht und die dann ihre Wahrnehmungen den diensthabenden Beamten sowie dem Stationsvorstand untertänigst zur Kenntnis bringen. Daß es dadurch oft zu scharfen Auseinandersetzungen von oenmderten Bediensteten mit dem Herrn Vorstand kommt, ist wohl unter solchen Verhältnissen begreiflich. Und gerade aus diesen Zuständen kann man so recht bie Protektionswirtschaft erkennen, bie in Falkenau geübt wird. Do sind einmal in erster Linie bie Mitglieder be6 kchwarz-rot-gold-schivarzen Sterbevereines „Pietät", bie bei verschiedenen Gelegenheiten sich einer ganz besonderen Nachsicht Ihre« Herrn Protektors, de» Herrn Vorstandes Simon, erfreuen. Diese Leute bekommen von Herrn Simon Urlaub bei allen möglichen Gelegenheiten, ein anderer, wenn er sechs Stunden Urlaub habe» will, wäre es notwendig, sich erst an bie Genetaldirektion za wenden. Kommt von diesen Leuten einmal einer nicht zum Zuge oder gar in einem Zustand, der jede Dienstfähigkeit vollständig auSschließt, das sieht eben niemand in der Station, da drückt man sogar zwei Augen zu. Dagegen werden andere Bedienstete, die sich nicht dieser ganz besonderen Gnade erfreuen, einfach der Genetaldirektion zur Verfügung gestellt. Eine ganz besondere Protektion genießen aber diejenigen, die sich mit dem Handel von Vögeln beschäftigen; wer da beispielsweise mit Grasmücken, Schwarzplättchen und Tauben gut umzugehen versteht, der kann sogar während deS Dienste« ins Gasthaus gehen; da sind wieder die Vorgesetzten viel zu feig, Ersatzmänner zu verlangen, weil sie sich eS eben mit den Lieb» lingen deS Herrn Vorstandes auch nicht verderben wollen. Am Rangierbahnhos ist eine schlechte Beleuchtung (bie dortigen Lampen brennen nämlich sehr schlecht) und sind da die Verschiebet mit dem Aushängen ein wenig vorsichtiger, bet wittern diverse Herren Verschubsleiter gleich Resistenzbestrebttngen, benunzieren beim Vorstand und letzterer droht gleich, die Verschieber der Direktion zur Verfügung zu stellen. ES wäre eben vieles anders, wenn Herr Simon nicht jeder alten Denun-ziantcnvettel glauben und sich selber ein wenig mehr um die internen Angelegenheiten seines Dienstes kümmern würde. Da ist einmal das Stellwerk Nr. 1 vis-&-?ie dem Heizhaus. Schon wiederholt wurde da die Beschwerde laut, daß die Anlage dieses Stellwerkes zu niedrig ist und daß die Weichenwächtet und Blocksignaldiener den ZngSverkehr sowie den Berschub nicht gleichzeitig überwachen können. Am AuszugSgeleise wird verschoben, den Bediensteten im Stellwerk ist lebe Aussicht verstellt, oaS Dampspfeisensignal eingeschränkt, Maschinen vom und zum HeizhauS verkehren, und wenn der Wächter beispielsweise einmal den Zug Nt. 173, bei unmittelbar vor Ankunft beS Schnellzuges baß oritte Geleise befährt, übersieht, kann eS so ober noch bester wie in Neubau werben. Diese Leute sollen aber zu ihrem onstrengenben Dienst auch noch Weichen schmieren und Beleuchtungskörper Herrichten. In der Station müssen die KontroklwSchter Dienstleistungen der Beamten verrichten, Blockieren, Freistellen der Züge und Telephonieren, anstatt den Verkehr in der Station zu überwachen. Herr Simon entschuldigt dies mit bet Bemerkung, die Beamten hätten zu viel zu tun. Anstatt sich hier an die General* direftion zu wenden, duldet et die alte Schlamperei. Und so wäre vieles, das nicht sein müßte und durch bloße Intervention des Herrn Vorstandes bei der Generaldirektio» behoben werden könnte. Aber Herr Simon ist eben für die Verhältnisse in Falkenau schon zu alt und auch zu launenhaft. Während er dem einen schmeichelt, haßt er den anderen, den einen begünstigt er noch jeder Richtung, dem anderen verleidet er die Liebe zum Dienste gründlich. Und durch dieses Verhalten hat er Zustände Herausbesch,voren, die einer großen Anzahl von Bediensteten einfach unerträglich geworden sind und bie sich nach jener Zeit jurücksehnen, in der man Denunzianten einfach die Tür rotes. Dem Herrn Vorstand muß eS gleichgültig fein, welcher Organisation ober welchem Verein das Personal angehört, er hat aber auch niemanbem zu protegieren. Uns allen sinb aber Gleiche Pflichten auferlegt unb wir wollen sie auch so gewissen-oft erfüllen, als es unfl möglich ist, verlangen aber, daß uns dies nicht durch eine besondere Protektianswirtschaft verleibet wird. Wir haben lange genug geschwiegen, doch nun ist das Matz voll. Leoben. (Jubiläum.) Am 6. November veranstaltete die Ortsgruppe Leoben deS' Allgemeinen Rechtsschutz- unb GewetkschastSveteineS einen Familienabend zu Ehren des 35jährigen ArbeitSjnbiläumS deS Genossen Franz Heuberger, Oberbauarbeiter bet Südbahn. Der Eisenbahnergesangverein „Buhn frei" aus Donawitz brachte dem Jubilar vor dessen Wohnung ein Ständchen mit Feuerwerk bar. Hierauf begab sich der Zug der Sänger mit bem Jubilar und dessen Familie att der Spitze mit Lampions ins BereinSheim, Zroicf 18 Gasthaus, wo nach ber Begrüßungsansprache Genosse Adolf Müller als Vertretet der Zentrale die Festrede hielt. Genosse Müller schilderte den Leidensweg des Eisenbahners durch 35jährige Tätigkeit in überaus warnten Worten; er betonte, baß bet Jubilar, welcher burch mehrere Jahre Streckenwächterdienst verrichtete, ohne Strafe geblieben fei; er schilderte die verschiedenen Unfälle des JubilarS und seine Entlohnung von Sette der Bahnverwaltung und erntete für feine Ausführungen reichlichen Beifall. Tiffen. (Richtigstellung.) Unser Vertrauensmann teilt uns mit, daß sich die in Nummer 32 vorn 10. November 1909 geschilderte Szene nicht bei der Oberbctuatbciterpartie in Ossiach, sonbern in Tiffen zugetragen hat. Tirfchnitz. (B. (S. ©., UnglüctSfall) Am 21. Oktober d. I. kam unser Genosse Georg P i 11 c r, Verschieber, unter eine in Bewegung befindliche Lokomotive und konnte nur als Seiche geborgen werden. Genosse Pittet war ein stillet unb braver Kollege, der sich bet Achtung sowohl seiner Herren Vorgesetzten, als auch ber Kollegen im weitesten Maße erfreute. An ber Bahre deS so früh und unerwartet aus dem Leben Geschiedenen trau» erneine junge Frau nebst altem Vater. Möge ihm die Erde leicht sein! Bozen. Am Sonntag den 7. November t. I. fand in Waidbruck, „Hotel Sonne“, die Feiet deS 40jährigen Dienst* jubiläumS unseres Genossen Anton Slichbv 1 zer, Oberbau-arbeitet, statt. Der hiesige SekrionSvorstano, Herr Ingenieur K. N ä g e 11 e, überreichte dem Jubilar unter einer feierlichen Ansprache die Medaille für 40jährige treue Dienste, sowie eilt Ehrengeschenk der Baudirektion im Betrage von 100 Kt. Von der Ortsgruppe Bozen I, ber ber Jubilar als Mitglied angrhört» wurde demselben eine schön ausgearbeitete Erinnerungstafel überreicht, ebenso wurden mehrere Begrüßungsschreiben, wie von der Ortsgruppe Kusstein-FranzenSfeste :t\, verlesen, worauf! bann der gemütliche Teil beS Festes folgte. Mit fröhlicher. Musik, Gesang unb humoristischen Beiträgen fand daS Fest'ein, zufriedenes Ende. Von der Ortsgruppe Bozen I waren zirka 60 Genossen mit ihren Frauen und Kindern anwesend. Möge nun unser treuer Genosse Aichholzer nach dieser langen unb schweren Dienstzeit viele und frohe Tage ber Ruhe genießen. Brün». DaS Bahnbetriebsamt Lundenburg hat vor kurzem gegen das Brunner Lastzugspersonale grundlose allgemeine Anschuldigungen erhoben. i Im Interesse der Gerechtigkeit und zur Vermeidung nutz» toset WuSeinanixrfefcmetn innerhalb der (fantn Reifen mtkm Seite 14 „Her Siie7rbay»»er." 5fc. 33 i ____ Brünner Fahrpcrsonal am 23. Oltober in öffentlicher Versammlung diese Beschuldigungen eingehend besprochen und folgende Resolution beschlossen, welche!dem Dicnstvorstande des Bahnbetriebsamtes Brünn der k. t. Nordbahndirektion bekanntgemacht wird: „Das Brünner Lastzugspersonal sieht in den Beschuldigungen des Bahnbetriebsamtes Lundenburg gegen bas Brünner Lastzugspersonal leichtfertig generalisierte Angriffe und weist diese energisch zurück. Es mögen wohl vereinzelte Fälle von Ungchürigkeiten vorgekommcn sein, was bei dem in aller Eile auS vielen Domizilstationen zusammengezogenen Brünner Personale begreiflich ist. Das darf aber keinesfalls genügen, um gegen alle allgemeine Beschuldigungen zu erheben. Gerade die organisierten Eisenbahner halten es für ihre erste Pflicht, den Dienst gewissenhaft zu erfüllen und strenge Disziplin zu halten und können daher allgemeine Vorwürfe nicht gleichgültig hinnehme». Die Brünner Lastzugsbegleiter verlangen daher, daß die k. k. Direktion jene Beamten, die in nervöser Ucbereilung solche Fehler machen, in die gehörigen Schranken zurück-zuweisen. Das Brünner Fahrpersonale aber wird seine Dienst cs» pflichten ernst nehmen und jene Elemente, die den Diensteifer fehlen lassen, oder welche die Disziplin des Dienstes zu lockern beabsichtigen, selbst scharf im Auge behalten und gehörig zu behandeln wissen. Leoben. (VomZugSbegleitungSpersonalder k. k. Staatsbahn.) Zu wiederholtenmalen hatten wir Gelegenheit, uns über die Einteilung und Heranziehung von rang-jüngeren Zugsbegleitern bei der Besetzung höherer Dicnstpostcn zu beschwere«. Seit zirka sechs Monaten kommandiert in unserer Station der Assistent Herr Grüner in einer derartigen Weise, baß wir diesen» Treiben nicht länger geduldig zusehen können. Entweder kennt Herr Grüner die bestehenden Dienstvorschriften nicht, oder will er diese absichtlich ignorieren. Ganz junge Ron» dukteure werden den älteren Kollegen, die bereits vor Jahren die Zugöführerprüfung abgelegt haben, vorgezogcn und wachen-, ja monatelang als Zugsführer subpituicrt. Die alten Kondukteure mit Prüfungen fahren immer noch beim Lastzug, junge, ungeprüfte Kondukteure sind zum Personenzug und Manipulationsdienst kommandiert. Der gewöhnliche Eimvand des Herrn Grüner, es handle sich ja nur um etliche Touren oder um aushilfsweise Substitution, ist eine Entstellung von Tatsachen. Sticht um etliche Tage handelt es sich, sondern um wochen- oder monatelange Verwendung und auf solche Dienstkommandierungen erhebt bas ältere Personal, gestützt auf nachstehenden Erlaß mit vollsten Recht Anspruch: Zirkular Nr. 49 (20. Juni 1899). Verleihung von Tienstposten beim ZugSbegleitungspersonal. An alle ZugSbegleiter-Domizilstationen und Verkehrskontrollore. Um bei der Verleihung von Posten als Schnellzugs-, Per« sonenzugs- oder Güterzugssührer, dann als Manipulations-, SchnellzugS- oder Personenkondukteur einen gleichmäßigen Vorgang zu erzielen, wird in Ausführung der einschlägigen Bestimmungen des Anhanges III zur Dienstordnung verfügt: Jeder vakante Posten wird entsprechend den Bestimmungen deL § 2, Anhang III, zur Dienstordnung nur im Wege der Ernennung, beziehungsweise Beförderung verliehen. Die Verleihung dieser Posten geschieht bei guter Qualifikation nach Maßgabe jener Zeit, die die in Betracht kommenden Oberkondukteure und Kondukteure in der gegenwärtig inne- habcnden Diensteökategorie zugebracht haben. (Rang.) Wenn der Zeitpunkt der Erlangung einer Dtenstesraregorie bei den in Betracht kommenden Bediensteten derselbe ist, so ent- scheidet bns Dienstalter. Solche Bedienstete, die für den Posten als PersoiienzugS-kvndukteur, welcher besondere, spezielle Eignung zur Voraussetzung hat, aus einer nicht ihrem Verschulden bcizumessenden Ursache nicht zugelassen werden können, behalten ihren Rang für einen Manipiilativns'ondukteurpvsten bei. Nach dem Gesagten sind somit für die Verleihung der er-wähnten Posten maßgebend: a) die Zeit, zu welcher ein Bediensteter in die bezügliche Diensteskategorie befördert wurde (Rang); b) das Dienstalter; c) die Qualifikation; ä) die abgelegte Dien st Prüfung ohne Rücksicht aus die Zeit der Ablegung. Eine nicht mit Erfolg abgelegte Wiederholungsprüfung schließt die Erlangung eines höheren Postens als jenen, welchen der Bedienstete innehat, aus. Die Dienstprüfungen werden den Bediensteten für die in Rede stehenden Posten entsprechend den Bestimmungen des § 10, Anhang III zur Dienstordnung nach Maßgabe eventueller Vakanzen abgenommen werden und Vorsorge getroffen, daß für jeden der eingangs erwähnten Kondukteurposten eine solche Zahl rangsälterer, geprüfter Bewerber vorhanden ist, daß die V e r-wendung rangsjüngerer, ungeprüfter Bediensteten auf die seltensten Fälle beschränkt bleibt. Für die Heranziehung der Bediensteten zu Substitutionen gelten auch dieselben Grundsätze wie für die definitive Besetzung derartiger Posten. Die Nichteignung für einen in Rede stehenden Posten wird jedem Bediensteten separat bekaiintgegebcn und hat dies der Dienstvorstand, so wie es bei der k. k. Staatsbahndirektion geschieht, vorzumerken. Bezüglich der abgegebenen Qualifikation haftet jeder Tienst-oorstand persönlich dafür, daß der vorgeschlagene Bedienstete in jeder Richtung die nötige Eignung für den angestrebten Dienst-Posten besitzt. Villach, am 11. Jänner 1896. Zahl 8859 ex 1896. Der Betriebsdirektor: Pro 8 ke. Damit der Einwand, daß dies Zirkular vom Jahre 1899 schon veraltet und überholt sei, sofort widerlegt wird, sei an folgende diesbezügliche Zujchrijt erinnert: K. k. Staatsbahndirektion Villach, 18. Dezember 1906. Villach. In das k. k. BahnbetriebSamt in Leoben. Auf die Kumulativeingabe vom 11. Dezember l. I., Z. 3598, find die unterfertigt gewesenen Kondukteure ,n Kenntnis zu setzen, daß die Einteilung und Verwendung des ZugSbegleitungS-personalö aus höhere Dienstposten beim Fahrdienste in Ausführung der einschlägigen Bestimmungen der PrüfungSvorschrist mit Zirkular Nr. 49, Amtsblatt Nr. 9 ex 1896, geregelt worden ist. Demnach ist für die Erlangung eines höheren Postens maßgebend: 1. die Zeit, zu welcher ein Bediensteter in die bezügliche Diensteskategorie eingeteilt wurde; 2. das Dien st alter; 3. die Qualifikation; 4. dieabgelegteDien st Prüfung ohne Rücksicht auf die Zeit der Ablegung. FL- die Heranziehung der Bediensteten zu Substitutionen gelten dieselben Grundsätze wie für die definitive Besetzung derartiger Posten. Nach den obigen Bestimmungen bleiben die früher als Manipulationskonduktcure eingeteiiten Bediensteten bei Besetzung der Güter- und Pcrsonenzugsführcrpostcn stets im Vorteil gegen solche, welche auf die Einteilung als Manipulationskondukteur verzichtet haben. Nur jene Bediensteten, welche für den Posten als Personenkondukteur aus einer nicht ihrem Verschulden beizumefsenden Ursache nicht zugelassen werden können, behalten ihren Rang für die Manipulationskondukteursvosten bei, weil die Leistung des PersonenkondutteurS spezielle Eignung zur Voraussetzung hat. Der k. k. Staatsbahndirektor: P r o s k e. Durch den Inhalt der beiden Zirkulare ist die bisherige Dienstkommandierung des Herrn Grüner gewiß nicht mehr aufrecht zu erhalten und er wird angewiesen werden müssen, bei Kommandierungen des Zugsbegleitungspersonals d>e geltenden Vorschriften zu beachten. In diesen beiden obzitierten Anordnungen steht klar und deutlich, daß den älteren Dienern der Vorzug vor den jüngeren gebührt, und dies wird auch fortan für den Herrn Grüner Geltung haben müssen. Denn daß mit allen unerlaubten Mitteln aus Kosten der älteren Diener Kreuzel-männer erzeug» werden sollen, dazu können und dürfen wir uns nicht herbcilassen. Schreckeustein. (U n g l e i ch e S M a H.) Am 17. September mußte die Partie von» Zuge 106 in Niniburg Zug 133 anstatt des Zuges 105 übernehmen. Durch diese Kommandierung wurde die Dienstleistung dieser Partie um 3 Stunden 55 Minuten gegenüber ihrer turnusmäßigen Dienstleistung verlängert. Schon den Tag zuvor mußte die Partie statt mit Zug 5 in Regie, Zug 131 nach Tetschen fahren. Die Gesamtdienstleistung der Partie betrug die letzte» neun vorangehenden Tage 109 Stunden 18 Minuten; die Verspätung bei Zug 111 am 11. September mit eingerechnet. Dieses entspricht einer durchschnittlichen Tagesleistung von 12 Stunden 12 Minuten. Obwohl die Abfahrt des Zuges 133 um V/f Stunden früher erfolgt als die Abfahrt des Zuges 105 und die gesetzmäßige Ruhezeit nur knapp gewahrt bleibt, so wurde die Partie bei ihrer Ankunst mit Zug 106 vom Turnuswechsel nicht verständigt. — In dem Glauben, daß sie ihren turnusmäßigen Zug fahren, begab sich die Partie erst um 11 Uhr schlafen. Als dieselbe dann um 3 Uhr früh zum Zug 133 geweckt wurde, ist von den Kondukteuren der Partie die Einwendung gemacht worden, daß sie nicht auSgeruht sind und deshalb Zug 133 nicht fahren können. Dieses wurde vom Zuasführer beim Verkehrsbeamten gemeldet. Aber trotzdem begaben sich die Kondukteure der Partie zum Zuge, dessen Abfahrt mit 5 Minuten Verspätung, die infolge Verschiebung entstanden, erfolgte. UeBer diese angebliche Dienstesweigerung ist seitens der Station Schreckeustein die Anzeige erstattet worden. Die protokollarische Einvernahme erfolgte durch den Souchcf, Herrn Steinbrecher. Aus Grund dieser Anzeige wurde der ZugS-führer Weiß mit 2 Kr., die Kondukteure Hollube und Hossmann mit je 1 Kr. und der Aushilsskonduktcur Wenzel R ö s e l mit der Entlassung gestraft. Die Bestrafung des AuShilsS-kondukteurs N ö s e l muß als außergewöhnlich streng angesehen werden, waS um so mehr auffallend ist, weil er sich bis jetzt in seinen dienstlichen Obliegenheiien nichts zuschulden kommen ließ. Derselbe ist seit September 1907 im Lohndienst und seit 1. Jänner Mitglied des ProvisionssondS. Am härtesten wird R ö s c I durch die Entlassung getroffen, »veil er für seine kranke Frau die unentgeltliche ärztliche Behandlung verliert. Arbeitslos und eine kranke Frau, der vom Arzt eine kräftige Nahrung verordnet wurde, ist freilich ein trauriges Los. Die außergewöhnliche Härte dieser Strafe muß nun auch von jenem empfunden worden sein, welcher diese Entlassung beantragt hat. Als weiterer Grund der Entlassung wurde deshalb ein Konflikt benützt, den die Partie des Zuges 52 am 11. Juli in Lissa mit Zivilisten und einem Polizeimann hatte. Wegen diesem Vor'all wurde gegen den AuShilfskoncukteur Rösel eine Anklage erhoben. Es muß zugegeben ivcrdcn, daß derartige Angelegenheiten vom Personal nach Möglichkeit vermieden werden sollen. Aber cs darf nicht veigesjen werben, daß die nationale Erregtheit der Zivilisten viel beitrug und daß die Angaben, aus welchen die Anklage beruht, selbst sehr widerspruchsvoll sind. Wenn wegen dieses Vorfalles eine Bestrafung seitens der Dahnnnstalt erfolgen soll, warum dann nur einen einzelnen herausgreifen und warum schon strafen, wenn der Schuldige eigent.ich noch nicht festgestellt ist? War doch auch der Zugsführer K e t» n e r daran beteiligt, und als ZugSsührer hätte er »n erster Reihe die Pflicht gehabt, dahin zu wirken, daß solche Vorfälle vermieden werden. Die außerordentliche Strenge berührt um so eigenartiger, weil in anderen Fällen eine gerade außergewöhnliche Milde Platz gegriffen hat. Wir wollen nur an den Prozeß S e l i n a e r erinnern, in welchem gerichtlich sestgestellt winde, daß y a b i ch im Krankenstände sich von 9 Uhr früh bis spät abends in Gasthäusern Herumgetrieben hat. Wir wollen daran erinnern, daß derselbe Habich am 1. Juli zu Zug 153 nicht erschienen ist. Als er vom Aushilfskondukteur Franz Rösel avisiert wurde, ist er von demselben in Gemeinschaft mit dem ihm zngeteiltcn Kondukteur Bär im Gasthaus beim Kartenspiel angetroffen worden. Von diesem Fall soll durch den Adjunkt Staude an den Herrn Vorstand die Anzeige erfolgt sein. Zn welcher Weise dann Habich seinen Dienst bei Zug 153 verrichtet hat, darüber können die Verkehrsbeamten in Tichlowitz und Neschwitz sowie der Manipulant S p i e l v o g e l Auskunft geben. Für dieses grobe Dienstvergehen soll Habich 2 Kr. Strafe gezahlt haben. Der Aushilsökondukteur 8 e j n o h a, der tatsächlich in jener Nacht den Zug 153 verschlafen hat, was schließlich jedem einmal passieren kann, wurde gleichfalls mit 2 Kr. bestraft, außerdem strafweise dem Aiagazin als Arbeiter zugeteilt. Wir erinnern weiter an den Fall Seltner, während seiner Substitution als Wächterexpedient in Jakuben. In dieser Zeit war er tagelang von seinem Posten abwesend, was die Ablösewächter John und Hübsch sowie derSrteckenwächter Säckl jederzeit bezeugen können. In dieser Zeit ließ er sich eine Handlung gusthutben kommen, die man im gewönhlichen Leben Schwindel nennen kennte, wenn daS zutrifft, was die Frau, welche in Mitleidenschaft gezogen wurde, dem Wagenausseher S ch i s s n e r erzählte. Diese Frau machte am 21. September auch der Stationsleitung hievon Mitteilung. Ist darüber eine Amtshandlung eingeleitct worden? Wenn zwischen der Bestrafung de8 AuShilfskonbnkteurs Wenzel Rösel und den hier angeführten Fällen ein Vergleich gezogen wird, dann steigt unwillkürlich die Vermutung auf, daß mit zweierlei Maß gemessen wird. Und sonderbarerweise ist Milde gegen ReichSbündler und Strenge gegen den Sozialdemokraten angewendet worden. Sollte es vielleicht wahr sein, was die Agitatoren des Reichsbundes immer erzählen? Nämlich, daß diejenigen, welche beim Reichsbund sind, besser angesehen sind. Wenigstens erzählte am 14. Juni 1908 der Aushilfskondukteur, jetzt Kondukteur Böhm in Wegstädtk gegenüber dem Kondukteur Paul und dem Brückenmauteinnehmer S p e r l, daß der Habich ihn gesagt habe, er soll nur zum Reichsbund beitreten. Er habe baiin ein ganz anderes Fortkommen. Als Beispiel soll er den Kondukteur Bär ansehen. ES würden sich wohl noch mebr Beispiele aufbringen lassen, baß mit solchen Argumenten für den Reichsbund Propaganda gemacht wurde. Von dem besonderen Teil des Personales der hiesigen Station wurde die letzten Jahre alles aufgeboten, um ein erträgliches Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Personal aufrecht zu erhalten. Nur darf dieses Verhältnis nicht auf Kosten der Gesinnung des Personals gehen. Wenn Denunzianten bei Vorgesetzten ein williges Ohr finden, und wenn den Bedienstete!» ihre Gesinnung soll nachgetragen werden, dann würde freilich ein erträgliches Verhältnis nicht aufrecht zu halten sein. Es sei noch des Falles erwähnt, wie Habich den Aus-Hilfskondukteur Josef Rösel fälschlich denunzierte. Letzterer hätte ihn absichtlich nicht gegrüßt. Dieses war derselbe Habich, dem in öffentlicher Versammlung das Ehrgefühl abgesprochen wurde. Damals wurde dem Aushilfskondukteur Joses Rösel mit Entlassung gedroht. Vom Ad,unkt Staude wurde er gefragt, ob er von einem Obergenossen angeführt sei. Wenn Herr Staude einer nationalen Gesinnung Ausdruck verleihen will, so soll er n die Versammlung des Reichsbundes gehen, aber derartige Ausfprüche nicht im dienstlichen Verkehr mit Bediensteten verwenden. Versammlungsverichte. Wien XIV. Am 2. November d. I. fand beim „weißen Röhl* eine gut besuchte Versammlung der Werkstätten- und Heiz-hausarbciter statt, in welcher Genosse Jung Hanns und So mit sch über die Zugeständnisse des k. k. Eisenbahnministeriums referierten. Studenzen. Genosse Pesendorfer, Mitglied der Per-konalkommission, hat in der Zeit vom 1. Oktober bis 7. November D. I. eine Reihe von Versammlungen abgehalten und sprach derselbe am 1. Oktober und 1. November d. I. in Fehring, am 5. November in Feldbach, am 7. November in Hartberg und Fürstenfeld. Ziersdorf. Am 24. September d. I. sprach hier das Per-'sonalkommissionsmitglied Genosse Hartl über die Aufgaben der Personalkommissionen. Franzcnsfcste. Am 3. November sprach hier in einer gul besuchten Versammlung Genosse Hon dl Über die Unfallversicherung. Wien XIV. Die Ortsgruppenleitnng XIV hielt am 5. d. M. in Straßers Saallokalitäten eine freie Werkstätten- und Heizhausatbeiterversammlung ab, wo zirka 400 Teilnehmer anwesend waren. Genosse tzartmann brachte einen Bericht seitens der Vertrauensmänner der Werkstücke, welche am 29. v. M. zur Werkstättenleitung berufen wurden, wo ihnen ein Erlaß der k. k. Staatsbabndirektion Wien zur Kenntnis gebracht wurde über den Arbeitsschluß an Samstagen. Auch wurde ihnen mitgeteilt, daß in Hinkunft die Werkstätte erst um 12 Uhr 16 Minuten verlassen werden dürfe. Diese Verfügung machte große Erregung unter der Arbeiterschaft, so daß sich die Vertrauensmänner veranlaßt sahen, heute bei der Werkstättenleitung anzusnchen, sie möge diese Verfügung zurücknehmen, was auch schließlich geschah Genosse S o m i t f ch besprach den Arbeitsschluß an Samstagen von mehreren Werkstätten und wies nach, daß dieser noch imme, nicht überall durchgcsührt sei, betonte, die Wiener A» beiter sollen allen anderen voräusgehcn, da sich die Provinz nach ihnen richtet. Klosterneuburg. Am 4. November I. I. sprach hier in einer gut besuchten Elsenbahnerversammlung Genosse Spieß über „Sozialversicherung und die Eisenbahner". Leoben. Am 25. Oktober fand hier eine gut besuchte öffentliche Eisenbahnerversaminluiig statt, in welcher die Genossen Reichsratsabgeordneter Tu Iler und Sekretär Josefsberg referierten. Uns den Organisationen. Hullein. Bei der am 7. November stattgefundenen Versammlung wurde der Genosse Emil R o h a t s ch, GaSmeister in Hullein, Bahnhof, zum Zahlstellcnleiter gewählt. Die Mitgliederversammlungen finden jeden ersten im Monat um 7 Uhr abends statt und werden dortselbst die Einzahlungen und Anmeldungen entgegengenommen. Triest I. Bei der am 4. November d. I. stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Andreas Bahun, Obmann, Julius Krajsek unt Franz Bucker, Stellvertreter; Amon Z lob ec, Kassier Iwan Mistet, Stellvertreter; Skobl, Schriftführer, Jrvan Pleiko, Stellvertreter; Anton Depaulis und Anton Schneider, Kontrollore; Gomzi, Lervinec, Mozina, Pedko, Ferri, M ako uz, Z uzzi, Lorenzon, Furlan, Reuen und Bohinö, Ausschüsse. Sämtlich Zuschriften sind an Genossen Andreas Bahun, Magazinsarbeiter in Triest, Gretta 345, zu richten. Bielitz. Die Generalversammlung der Ortsgruppe fand am 6. November d. I. im Arbeiterheim »n Bielitz statt. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Grufchka, Obmann; Sigmund, Kassier; Stanktewitz, Czader und Rusin, Subkassiere; MiodowSky, Schriftführer; Schubert. Brock I., Latzbar und Giller, Revisoren. Stach der Wahl Photogr. Apparate Slatlv-u. Handkamera« neueste Typen zu ditl. Preisen gegen bequem. Monatsrate» von Kr. an. Illuelr. Kamera-Katalog grat.u. bei. Poelkarle genügt Bia! & Freund Wien Vi/SO Goerz* Trieder-Binocles für Reise, Sport, lag», Theater, Militär,Marine usw. gegen bequeme Monatsrate» Andere Qiäserm.bester Paria. Op», zu all. Preis." 111. Gläeerkatalg. gr.xUr. Bia! & Freund Wien Vl/50 Grammophon© im» BAaHnlarteismw prima Fabrikate, Automaten new. gegen ger. von 3 Kr. an. Illuetr. Grammophon - Katalog gra».u.b. Poelk.genOgl. Bia! & Freund Wien Vl/50 Zithern aller Systeme, Violinen na* allen Meislermo»., Celli, Mandolinen, Gitarren gegen geringe Monatsrate» v.3 Kr. an. 111. Katalog überSallenlnstrumenle grat.u.ir. Poslk.genügl. 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(K. k. S t a a 18 6 a h n.) Bei der am 23. Oktober abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Georg Vogel, Obmann, MedarduS Bradacek und Franz Pr ettner, Stellvertreter; Karl Tenk Kassier, Rudis Sott (Station), Rudolf Eiselt (Heizhaus), Karl Skerbinz (Magazin), Alexander Ra ysp (Werkstätte) und Florian Lepo-fchitz (Tanalei, Subkassiere; Johann KocianSiö, AloiS Pfeiler und Anton Pavsiö, Kontrolle; Franz Philipp ll, Ignaz (Sette III und Laurenz Wöhrer, Schriftführer; Leopold Olbrich, Heinrich Weger und Johann Polynac, Bibliothekare; Rudolf DernovSek (Werkstatt), AloiS Volto-lini Stationswächter und Rudolf Gaube, Kolporteure; Joses Flaschberger, Josef Hofer, Johann Kreppet, Anton Payer, AloiS Ostermann und Kajetan Schöppl, Ausschüsse. Nach der Wahl referierte Genosse Skobl in deutscher und Genosse Petejan in slowenischer Sprache und wurde beiden Rednern lebhafter Beifall gezollt. Sämtliche Zuschriften sind an den Obmann Georg Vogel, Piazza Christo Nr. 4 in Görz zu adressieren. Sußenbrunn. Bei der am 14. November abgehaltenen Generalversammlung wurdeGenoffeRobert Sveticka,Wächterkontrollor in Süßenbrunn Nr. 14, zum Zahlstellen» leitet gewählt. Alle Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Genossen Robert Sveticka, in Geldangelegenheiten an Genossen Anton Killer, Wagenverkehrsmeister der St.-E.-G., Vcrbindungsbahnhos, zu richten. Etteratm:. „Nus der Tiefe." Beiträge zur Seelenanalyse moderner Arbeiter von Adolf Leben ft ein. Morgen-Verlag, Berlin 1909. Leven st ein veröffentlicht in seinem Buche .Aus der Tiefe" eine Sammlung von Arbeiterbriefen, Autobiographien, bereit Verfasser sichtlich angehalten worden waren, im speziellen den Einfluß zu schildern, den ihre monotone Berufsarbeit aus den eigenen Seelenzustand ausübt. Es ist, allgemein gesprochen, eine starke Zumutung, wenn man von einem Arbeiter verlangt, daß dieser seelische Vorgänge gedanklich richtig erfassen soll und Menschen, die sich zu einer halbwegs objektiven Kritik ihreS seelischen Jchs ausgeschwungen haben, gehören zu den Ausnahmen, auch unter der deutschen Arbeiterschaft. Man wird auch auf diesem Wege aus dem Grunde keine verläßlichen Beobachtungen sozial-Psychologischer Erscheinungen anstellen können, als Arbeiter, und dies liegt in der Natur ihrer gesellschaftlichen Stellung, dort wo sie ihre Gedanken über innere, seelische Vorgänge in Worten preisgeben sollen, unbeholfen und verschlossen oder aber unbewußt unaufrichtig werden. Dies scheint nun Adolf Levenstein bei feiner Sammlung, die wohl ursprünglich psychologischer Forschung gedient haben sollte, erfahren zu haben und er verwertete einen Teil ihres immerhin interessanten Ergebnisses zu biographisch-literarischen Zwecken. WaS ober der Wissenschaft frommt, frommt nicht der Kunst. Für psychologische Untersuchungen mag das Arbeiten mit Massen angebracht erscheinen, in der Bio-graphischen Literatur werden Massenproduktionen, indem sie daS Interesse an dieser verringern, deren Wert mindern. Levenstein läßt in feinem Buche neun Arbeiter ihre Lebensgeschichte erzählen und deutet in feinem Vorwort zu diesem Buche an, daß weitere Veröffentlichungen aus der überreichen Fülle von ihm gesammelter Arbeiterbriefe folgen werden. Schon bei seiner ersten Veröffentlichung wäre weniger mehr gewesen. Wir verkennen nicht, und wollen diesbezüglich nicht mißverstanden sein, den ethischen und den Kunstwert deS von Paul Göhre erschlossenen Gebietes der literarischen Verwertung von Arbeiter-autooiographien. Dort wo Adolf L e v e n st e i n verdienstliche Arbeit geleistet hat, und dies hat er in seinem Buche zum großen Teil, versagen wir ihm nicht unsere Anerkennung. Jede Geschichte eines ArbetterlebenS wird aber wohl nicht Anrecht darauf erheben können, literarisch der Allgemeinheit zur Kenntnis gebracht zu werden. Sprechjaal. An alle Ortsgruppe» und Zahlstellen. Die Zahlstellenleitung in Bvhmifch-Kamnitz richtet an alle Ortsgruppen. Zahlstellen und Genossen die innigste Bitte um Ueberlassung von überzähligen Büchern und Werken zur Anlage einer Bibliothek. Für die Zahlstelle: Rudolf Urban, Kondukteur inBöhmisch-Kamnttz. Achtung, Bahnrichter! Am 28. November d. I. findet im Gasthaus beS Herrn Ballet, Wien, XIK, Goldschlagfttaße 136, eine Versammlung der Bahnrichter Patt. Tagesordnung: Der Bericht der Bahnrichte rdeputation beim Eiscnbahninini-sterium. Beginn der Versammlung um 8 Uhr vormittags. Zahlreiches Erscheinen erwünscht. Offene Anfragen. An die Verkehrsdirektion der k. k. Privilegierten Sndbahngesellschaft in Wien. DaS gefertigte Personal erlaubt sich an eine löbliche Verkehrs* direktton die Anfrage zu richten, wann der seit acht Jahren angesuchte und im heurigen Sommer Begonnene und gleich wieder eingestellte Ban einet fluche in der Zugsbegleiterkaserne der Station Ala beendigt sein wird. Das Personal ist gezwungen, in den Schlafzimmern mit Brennspiritus zu kochen, was gewiß nicht zur Erhaltung der Gesundheit beiträgt und außerdem nicht billig ist. Eine baldige Erledigung dieser Angelegenheit hofft Das Zugbegleitungspersonal der Stationen fl u s st e i n und Bozen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Prag. Das Personal des k. k. Bahnbetriebsamtes Komotau erlaubt sich die höfliche Anfrage, wann die ihm gebührenden Uniformen ausgefolgt werden. Da noch eine Anzahl von Bediensteten weder mit Pelzen noch mit Winterkappen ausgerüstet find, so besieht die Gefahr, daß diese Leute bei lO biS 16 Grad Kalte auf offener Bremse Dienst machen müssen und wegen Mangel an warmen Kleidern an der Gesundheit Schaden leiden, wie cS Bereits im verflossenen Winter der Fall war. Wir erwarten, daß diese Angelegenheit zugunsten des geschädigten Personals ehestens erledigt wird. Allgemeiner Rechtsschutz- ««d Gewerkschaftsverei« siir Testerreich. Ortsgruppe Aosefftadt. Am 28. November l. I., um 4 Uhr nachmittags, findet im „Grand Hotel* in Josefstadt eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt. Am selben Tage, um 9 Uhr vormittags, findet im Gasthaus deS Herrn B e r n a r d in Klein-Schwadowitz ebenfalls eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt. Referent aus Prag. Ortsgruppe Ketscher». Montag den 22. November 1909, um 8 Uhr abends, findet im Saale des Gasthauses „zur Stadt Prag" in Letschen eine große allgemein zugängliche Eisenbahnerversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Wa8 hat das Lokomotivpersonal durch die Verstaatlichung zu erwarten? Referent GenosseJohann © m e i t o I, Lokomotivführer der k. k. Staatsbahnen in Wien, 2. Bericht über die Personalkommissionssitzung vomOktoberl. I. ReserententLudwig Chlumetzky, Lokomotivführer in Wien, Wenzel Martin, flanzleigeyilse in Oberhollabrunn und Gustav Frauenhos,Mkordobmann in Reichenberg. Zahlstelle Klchtena«. Sämtliche Zuschriften sind an Ge-noffen Max Hürdler in Lichtenau Nr. 119 (Böhmen) zu senden. Zahlstelle Kltzbühel. Die Streckenwächter der Bahnerhaltungssektion flitzbühel werden ersucht, behufs Einleitung einer gemeinsamen Aktion ehebaldigst Berichte über die Einteilung der Sonntagsruhe in den einzelnen Bahnmeisterstreckcn an die Zahlstelle Kitzbühel einzusenden. Ortsgruppe Salzburg L Die Ortsgruppe ist mit 14. November in bas neue Vereinsheim, JtzlingerHaupt-si r o ß e 9, Parterre, übersiedelt und findet dortselbst jeden Sonntag von 4 bis 6 Uhr nachmittags die Ausgabe von Bibliotheksbüchern statt. Ueberdies ist unser neues Vere nölokal täglich von halb 7 bis 9 Uhr abends geöffnet und liegen dort den geehrten Genossen eine Reihe von Parteiblättern zur gefälligen Benütz« >g auf. Ortsgruppe GSrz ll. (K. k. S t a a t S b a h n e n.) Laut Beschluß der Ausschußsitzung vom 25. Oktober l. I. findet jeden Sonntag vormittags von 10 bis 12 Uhr im Vereinslokal eine Mitgliederbesprechung statt. Ortsgruppe Saax. Die nächste Mitgliederversammlung findet am 6. Dezember 1909 im Vereinslokal, Patrowskys Gasthaus statt. Die Mitglieder werben ersucht, die Mitgliedsbücher Behufs Revision dem Kassier der Ortsgruppe zu übergeben. Die testierenden Mitglieder werden ausgefordert, ihre Rückstände ehestens zu begleichen, ansonsten dieselben alS ausgetreten behandelt werden und jeden Anstruch an den Verein verloren haben. Ortsgruppe Älelttz. Die Mitglieder der Ortsgruppe Stellt} werden ersucht, die Vereinsabende, die jeden ersten Freitag im Monat (ist der Freitag ein Feiertag, so den Mittwoch vorher) im Gasthaus des Herrn S a s s o t a, Kohlengasse, statt finden werden, recht zahlreich zu besuchen, woselbst Mitgliedsbeiträge eingehoben werden un» mündlicher Rat erteilt wird. Diejenigen Mitglieder, die an genanntem Tage nicht frei haben, können die Beiträge den Kassieren Sigmund Stankiolvicz, Czader oder Ruf in übergeben. Ortsgruppe Klosterneuburg. Die Mitglieder der Ortsipe werden ersucht, ihre genaue Adresse mittels Korrespondenz« ”"'im, SBienerftraße 13, anntzugeben. . chen auch Einzahlungen entgegengenommen werden, finden am 2. eines jeden Monats im Vereinslokal, Stadtplatz 6, statt. Die Genossen werden ersucht, die Vereinsabende fleißig zu besuchen und die noch her Organisation Fernstehenden zum Beitritt zu bewegen. Ortopruppe Komotau. Am 28. November b. I., nachmittag 8 2 Uhr, findet im Hotel „Adler" eine öffentliche Eisen-bahnerversammlung statt, in welcher Genoffe Brodezky aus Prag und ReichSratSabgeordneter Genoffe Tomschik über die gegenwärtige Lage bei der B. E. B. sprechen wird. Genoffen» agitiert fleißig zu dieser Versammlung. Gleichzeitig werden jene Mitglieder, die mit ihren Beiträgen länger alS zwei Monate im Rückstand sind, ersucht, ehestens zu bezahlen, da die testierenden Mitglieder jeden Anspruch verlieren und als ausgeschieden bettachtet werden. Ortsgruppe Kudtg. Die Monatsversammlungen finden jeden ersten «onntag im Monat im Vereinslokal, Gasthaus „zum Morgenstern", statt. Ferner werden jeden ersten und dritten Sonntag im Monat in der Zeit von 7 bis 8 Uhr abends aus der Ortsgruppenbibliothek Bücher an die Mitglieder auSgeliehen. Jene Mitglieder, die sich mit ihren Monatsbeiträgen im Rückstände befinden, werden freundlichst ersucht, ehestens nachzuzahlen, damit der Jahresabschluß Bis längstens 10. Dezember fertiggestellt werden kann. Zahlstelle Kohmlfch-Kamuitz. Die Monatsversammlungen werden jeden SamStag nach dem 1. im Monat in unserem Vereinslokal, Gasthaus „zur Nordbnbn", um 8 Uhr abends, abgehalten. Fällt der 1. jedoch auf einen SamStag, so wird die Versammlung den nächsten SamStag abgehalten. Alle auf den Verein bezüglichen Zuschriften sind an Genoffen R u d. Urban, Kondukteur in Böhmisch-Kamnitz, zu richten. Grielksstrn der Redaktion. M. St., Veit. Der Artikel ist so allgemeiner Natur und müssen wir mit Rücksicht daraus, daß wir die Teuerungsfrage schon so oft und eingehend selbst behandelt haben, von einer Veröffentlichung absehen. — Böchstein. Wir haben bereits in Nummer 32 über die Versammlung berichtet — L. P. in Villa*. Ist nicht von allgemeinem Jntereste. Verschiedenes. Fürs Vaterland! ES wird dem Menschen arg verteuert, Womit er sich den Magen bläht. Da frag' ich denn: warum Besteuert Man jenes nicht, was von ihm geht? Zweimal'ger Steuer würdig märe Jedwede Nahrung, kalt und warnt; Erst auf dem Weg zur Speiseröhre Und später nach dnrchlauf'nem Darm. Denn es verdient die GotteSgabe. Daß doppelt sie der Mensch verehrt: Erst dient sie uns als Gaumen-Labe, Und dann wird unsere Kraft vermehrt. . . . Man hat seit alter Zeit getrunken Aufs Vaterland so manches GlaS: Hinfort darf jeder damit prunken, Fürs Vaterland geschehe das. Wäri jetzt Besteuert ... (ich erröte, Doch was ich meine, ist bekannt) — So seid versichert: mancher täte Was für und aus das Vaterland. Franz. (Berliner „Vorwärts".) Aus Arizoue. Auf einer Redaktion findet sich ein sehr erregter Herr ein, der dem emsig arbeitenden Volontär zuschreit: .Wo ist der Chefredakteur? Der Mensch hat mich schwer Beleidigt Dafür werde ich ihm die Knochen entzweischlagen." Der Volontär schaute flüchtig aus und sagte: „Setzen Sie sich gefälligst einen Augenblick. Es sind drei Herren vor Ihnen, die in derselben Absicht gekommen sind. Sobald Sie den letzten aus dem linken Fenster auf die Sttaße fliegen sehen, kommt die Reihe an Sie." Sprach's und schreib weiter. Der Besuchet entfernte sich schweigend. („Lustige Blätter".) 'Zlclchvuf. <6U Ortsgruppe Stein Stück ruft dem n:ch Sslgtmn» verfemten Genossen Bahnwächter Fron, Liukove sowie dem »ach Nabresina verse ten Genossen Fra», Beeid ein herzliche» Lebewohl j». In der Ueberzengung, dich die versetzten Een chen euch in der gerne den Partriprinzipien treu bleiben, empfthlen wir sie den Eenofieu der ob« genannten Orte auf bcS wärmste. Organisierte Eisenbahner Sagor a.b. Save. Erklärung aus Äm stellen. Monieren schönster Art scheint Herr Paul Eaveller. GlepäckStom dutteur, Wien I. zu offerieren. In der Restauration aufsehenerregende Szenen mit Paffagiere» Hervorrusen, vom diensthabenden Beamten zur Rede gestellt und dann einen unbeteiligten Bediensteten der Angeberei beschuldigen, wie die« am Sl. ltuli in der Restauration HI. Klaffe der Aall mar, und dem Ober« Schnrid gegenüber getan hat. Genosse Schnrid findet sich etn (kapeller, bis jut SutiWehunn der grundlosen ®et< Erbringung des Beweises, als «erleumdee ,u erklären. Verschieber, Genossen daher veranlaßt, Hei dächtigung oder zur Bezaubernd wirkt ein Weihnachtsbaum, geziert mit meinem HL klilttlllM Sie taufen Sei mir bitelt vom jtabrikanten und deshalb kann ich ghnen ganz besondere Vorteil, bieten, — Ich verende auch diese» ifaht wieder gegen Nachnahme franko zollfrei ein reizend ztriainmengestellleS Sortiment I: Enthaltend Uber 300 Stück der unübertroffensten Steilheiten in tadelloser vornehmer Ausstattung: Wa$«, Panorama- und Feuerkugeln bis 9 cm Durchmesser, Set* pealin-, Schnee- n. 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