AN2W für Kunst, Wissenschaft nnd geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ A3. Montag am I.3. Juni KSHI. sszv<^^ Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Greis des Vlaltes ill!!! ?aibach aan "^^ balbiöiria » sl. Durch dir s. f. Poii unter t^nuverr mit porlosrrier Zusendung cxinzjäbria », b^ldiädrig 4 sl. ^. M., und wird dalbjiidria »orau«« ^!ebesKK<, Njejc, nini , Ku lc> lijllie rirejlkne clni, Nucle^Ke Iii2 «nrno snö .8« usl» lmi^jn Kc> pricl, ,8>26Ivü!t ni inünjlk'l '2 n)ik besiil. .Nlümnil ni F^ ?,liÄla beg, Willi u>l,nj lli del i>erl tvujlli sniü. 8!>!vüt i« ii>K', inki , nussi ,8u I^üI^nrlKne i>ui>rill lu !>Ii^ I,e>,üt<>, Ijub^znjlvnlt vs!< ll i viri> äi» >u , je riresdl». L n ll!>n z>c>g!e>I jn V5el je r>r«il>, X35Üj ne du se nilo^^ir vi?,K, HI«, !>l"3nivi!» velvnmij, K»r l! u>i dl», ne dolk n.iprij. ,8erie je innje blü nlt»r, kreil b ugllva tl, «clllj — I i p i lt v » r. Die Tänzerin. Nooellete. »» (F»!tsts!U»g.) N. Der Schooner lag, wie ein Schwan, ruhig auf den glatten Wogen, Masten und alle Segelstangen waren mit kleinen buntfarbigen Ballons erleuchtet, die sich tausend­fach im Wasser wiedermalten, und dem imposanten Nacht­stücke einen magischtn Reiz verliehen. Nach und nach durchschnitten einige Barken de» Mee­resspiegel, leuchtende phovhorescirende Fcuerballe, von jedem Nuderschlag erzeugt, tanzten um sie herum und ließen eine Der verlorne Glaube. Noch stachlet fort der Augen Schein, Wie sonst cr strahlte himmlisch rein. Die Wange blüht, wie sie geblüht, Schon wie die Morgenrothe glüht. Der Mund, der lächelt lieblich fort, Noch ist «us ihm süß jedes Wort. Die Zeit uerdunteltc den Schnee Des Vusens nicht, er glänz! wie eh'. Schon ist geformt der Fuß, die Hand, Der leib, wie sonst das Äug' ihn fand. Noch blieb dir alle Lieblichfeil, Und jeder Reiz aus »or'ger Zeit. Der Glaube nur ward mir geraubt. Mit dem ich einst an dich geglaubt! Weg ist der hcil'ge Glorienschein, Den nur der Glaube gibt allein. Ihn nahm hinweg ein einz'ger Nlick, Ihn bringt nicht wieder tein Geschick. Und lebten wir fort ewiglich, Nicht wirst du, was du warst für mich. Die ich als Gottheit einst verehrt, Hat nur des schonen Weibes Wcrth. Ur. ?r°lniru. schimmernde Furche in den dunklen Fluchen für einige Minuten zurück. Auf dem Verdecke des Schooners waren schon alle Anstalten zu dem Feste getroffen. Ein luftiger zeltartiger Salon erhob sich, mit den Flaggen aller Nationen geziert. Zwei **n Flaggen waren, um dem Nationalgefühl der Gäste eine Huldigung zu bringen, zwischen Citronenzwei­gen nsit Geschmack aufgestellt., und über selben schwebte ein bronzener Adler, in dessen Klauen vier Fackeln loder­ten, welche Licht nach allen Seiten ausströmten. Ein Tisch mit den feinsten Confecturen, kühlenden Geircinken und Sorbetti in Ueberfiuß war bereitet, an welchem Ahmet ^ HO IN eigenthümlicher Kleidung stand, die Wünsche der Gäste an den Augen zu «rächen. Ein prächtiger Teppich goß sich über das Deck aus, und Ottomanen zogen sich rings um das Zelc. Capitän Arthu r empfing die Gäste, und geleitete sie dann in den Salon, wo sein Freund Henry und dessen Gemahlin die Honneurs machten. Der Marquis della Stella fehlte noch. Endlich schwamm die Barte, die den letzten Gast brachte, heran. Der Marquis della Stell a schleppte sich mühsam über die etwas steife Schiffscreppe hinauf, seiner jungen Gemahlin vorangehend. Auf dem Placeau stand Capitän Arthur , in etwas phantastischer, seemännischer Kleidung, bereit, die letzten Gäste zu empfangen. Den Marquis ergriff, wenige Stufen mehr vom Ziele entfernt, ein so heftiger Anfall von Gicht, das; er ganz seine gefährliche Stellung vergaß, mit der rechten Hand nach dem schmerzenden Fuße fühlte, das Gleichgewicht ver­lor, zurückstürzte, und die Gefährtin seines Lebens auch m>i sich in die Wellen zog. E>)e »och die Leute im Boote, weiche den Marquis und seine Gemahlin gebracht hatten, die Hand zur Hülfe bieten konnten, war Capitän Arthu r mit einem Sprunge im Meere. Wenige Augenblicke darauf erfaßte seine kräf­tige Hano die schone Perle, welche in das Reich der Flu­ten zurückkehren wollte, und hob sie, mit Hülfe der Ma­trosen, in das Booc. Der arme Marquis plätscherte in­dessen herum, da die in seinen Rockschößen zusammenge­preßte Luft zwei kleine Luftballone bildete, und ihn so über der Fläche erhielt, „per 1' »«uro 6i Diu — »Mlllte mi!« rief er mit kläglicher Stimme. Während nun der Capitän auch den Gemahl in den Hafen der Sicherheit bugsirte (um einen seemännischen Ausdruck zu gebrauchend, fischten die Matrosennach seiner Perrücke, welche wie ein Medusenhaupt herumschwamm. „Das vermaledeite Meer sieht mich in meinem ganzen Leben nicht wieder", sagte der noch vom Wasser triefende Marquis, als er von zwei Matrosen die verhängnißvolle Treppe hinaufgetragen wurde, um die Wiederholung eines solchen Unfalls zu verhüten. Capnän Arthu r eilie, die schöne Dame auf seinen Armen, mit Leichtigkeit die Treppe hinauf, sie neigte sich, erschöpft, wie sie war, über seine Schultern, und unwill­kürlich, als ob sie den Anblick des Mannes scheute, schlang sie ihren Arm um seinen Hals, und schloß die schönen dunklen Augen. Capitän Arthu r fühlte den warmen Hauch ihres Athems, und sein Auge sprühte für einen Moment Feuer, wie ein Blitz, der plötzlich die dunkle Nacht erhel­ler und dann wieder spurlos verschwindet. Als der alte Marquis wieder festen Boden unter seinen Füßen fühlte, erwachten auch seine Lebensgeister. Er ergoß sich in Danksagungen, und nannte Capitän Ar­thur seinen und seiner Garcin Lebensretter. „Der Mar­quis della Stella" , fügte er am Schluße hinzu, „ist zu sehr Cavalier, um nicht die erste Gelegenheit zu ergreifen, seine Dankbarkeit an den Tag zu legen." Die Marquise dankce mit wenigen Worten, doch der Ausdruck in ihren Augen, und der sanfte, den Weg zum Herzen sich bah­ nende Ton ihrer Stimme, wogen alle die schönen Redens­ arten des Gemahls auf. Capitän Arthu r nöthigte das hohe Paar in seine Schlafcajüte, und sandte des Marquis Diener im Boote zurück, um auf den Flügeln der Eile mit andern Kleidern zurückzukehren. Des Marquis Diener war mit anderer Kleidung zu­ rückgekehrt, und bald darauf öffnete sich die Thüre der Nebencajüce, aus welcher, reizender und schöner als je, die Marquise heraustrat, welcher der Gemahl mit einem recht ärgerlichen Gesichte folgte. „Antonio" , rief er, „ist mein Boot in Bereitschaft? wir müssen machen, daß wir nach Hause kommen", sagte er dann, sich zu seinerGemahlin wendend", denn das kalte Bad könnte mir schaden.» „Wie, Sie wollten uns des Vergnügens Ihrer Ge­genwart berauben?" erwiederte Lady Henry , welche eben herbeieilte; „das dürfen Sie nicht, Herr Marquis. Viel­leicht hac gerade das kalte Douchebad Ihr Uebel verscheucht, viele berühmte Aerzce setzen ihre Gichtkranken stundenlang in kaltes Wasser und machen Wundercuren. Der Zufall hat sich nun den Doctorhut aufgesetzt, und Sie in das Karlsbad Neptuns gesandt. Ja, lieber Herr Marquis, Sie müßen bleiben." Das griesgrämige Gesicht des Marquis heiterte sich nach und nach auf, und nachdem er mit der rechten Hand prüfend über die schmerzhafte Stelle fuhr, und keinen Schmerz spürte, sagte er: „Ich glaube beinahe, Sie ha­ben Recht." „Sagte ich es nicht?" unterbrach ihn Lady Henry mit ungewöhnlichem Eifer. „Nicht wahr, Sie bleiben, Herr Marquis?" denn es that ihr weh, einen Hochaoeligen aus ihrem Cirkel scheiden zu sehen. „Einer so liebenswürdigen Dame kann man unmög­lich Etwas abschlagen.« Lady Henr y machte eine stille Verbeugung und ver­schwand, um das Zeichen zum Beginne der Quadrille zu geben, welche der Marquise vielfältige Gelegenheit gab, ihre eigenchümliche Grazie zu entfalten. Nach jeder Qua­drille wurden Erfrischungen servirt, und Arthu r benützte diese Intervallen, um sich gegen die Marquise aufmerk, sam zu zeigen, welche ungemein befangen schien, so oft Arthu r sich ihr näherte. Während einer längeren Pause, welche einer Contre­dance folgte, ertönte ein tenorartiger Nundgesang, von den Matrosen angestimmt, welcher von einigen, auf den höchsten Segelstangen stehend, als Echo wiederholt wurde. Der Gesang fand Beifall. Nach Beendigung des Chorus winkte Arthu r dem Neger, und wandte sich dann mit der Frage an die Gesellschaft, ob sie seinem Neger d,e Darstellung einer mimischen Scene erlauben würden. A!> lcn war dieser Antrag willkommen. Auf einen Wink Ar­ thur's trat der Neger in die Mitte des Zelteo, verbeugte 51 sich dreimal gegen die versammelte Gesellschaft, und er­hob dann langsam seine athletische Figur. Achmet stellte den Kampf mit einem Feinde seines Stammes vor. Seine Gebärden nahmen nach und nach einen solchen Ausdruck von Wildheit an, daß die Damen kaum ihre Furcht bemeistern tonnten. Als Achmet end­lich das Scalpirmesser scheinbar aus dem Gürtel zog, die Siegcstrophäen dem erschlagenen Feinde abschnitt, und ein wildes Siegesgeschrei ertönen ließ, sprang die Mar­quise auf, und nahm zu Arthur , ihrem Erretter aus den Fluten, Zuflucht. Sie erröthete aber übe« ihre Schwäche, und begab sich wieder auf die Ottomane. Achmet tanzte dann mit wunderbarer Gelenkigkeit den Siegestanz um die Leiche des erschlagenen Feindes, und seine Augen schienen ordentlich Feuer zu sprühen. Die Neuheit und Originali­tät des Tanzes errung ihm allgemeinen Beifall und den Zuruf vieler Bravos. Ein Souper beschloß das Fest. Während die Gäste sich nun in ihren Booten entfern­ten, sandte ihnen Capitän Arthu r eine zahllose Menge von Raketen und buntfarbigen Leuchtkugeln nach. Auf dem Vordermaste brannce, wie von Diamanten, ein Mal­teserkreuz, das weit durch die Nacht hinstrahlte, und sich tausendfältig in den dunklen Fluten wiedermalte. Capicän Arthu r blickte noch lange sinnend den Booten nach, als selbe schon längst verschwunden waren. m. I n der Villa angelangt, begab sich der Marquis, von dem erlitltenen Unfälle und der Schlaflosigkeit angegriffen, sogleich in sein Gemach, wo er, taum entkleidet, sich in des Schlafes Arme warf, die ihn bald fest umschlangen. Die Marquise ließ sich zuvor von ihrer Kammerzofe die reichen Locken für den kommenden Tag ordnen, und trat dann im leichten Nachtgewande, einer Nachtwandlerin nicht unähnlich, in der linken Hand einen alabasternen Leuchter haltend, und mit der. rechten die Strahlen des Lichtes verdeckend, in's Tchlafgemach. Sie löschte, da auf dem neben ihrem Bette stehenden Betschämel ein Lämpchen brannte, ihre Leuchte aus, ließ sich auf ihre Knie nieder, und lispelte ein Gebet, welches sie seit ihrer frü­hesten Kindheit vor dem Madonnenbilde, zu welchem auch ihre Mutter im Leiden Zuflucht nahm, täglich zu ver­richten pflegte. Behutsam zog sie hierauf die seidenen Bettvorhänge zurück, um durch deren Rauschen nicht den schon schlummernden Gatten zu wecken, schlüpfte durch das schützende Mückennetz, und bald verbarg sie ihr Haupt in den schneeigen Kissen. Kaum hatte sie die Augen geschloßen, als schon der neckende Traumgott mit seinem Gefolge sie umgaukelte. Sie wähnte noch immer den Chorus zu hören, in welchem das Lied des Capitäns verschmolz. Die Gäste bildeten einen elfenartigen Tanz um die Masten des er­leuchteten Schiffes, des Capiräns glühende schwarze Au­gen waren -ihr zugewandt, er verläßt den Kreis der Luft­gestalten und schwebt auf sie zu, sie entflieht, er folgt — sie hört ihren Namen »Malvina, Malvina!" Arthur erhascht ihre Hand, sie erstarrt, seine Lippen suchen die ihrigen, sie will sich losreißen, umsonst, sie will um Hilfe rufen, sein brennend langer Kuß erstickt ihre Stimme. Sie entwindet sich endlich der Umarmung und erwacht. Malvin a richtet sich im Bette auf, ihre Augen öffnen sich, sie blicke erschreckt um sich, und wähnt noch den Wie­derhall ihres Hilferufes zu vernehmen. »Welch' ein sonderbarer Traum!" Sie sucht nach der sonst immer neben ihrem Bette stehenden Wassercaraffe, und findet sie nicht, die Kammerzofe hatte sie an jenem Abende aus Versehen auf ein Tischchen in der Nähe des Fensters gestellt. Malvina eilte hin, trank in lange» Zügen, und sich zurückbeugend, schweiften ihre Blicke hin­aus über's Meer. Sie öffnete leise das Fenster. Es war eine mondlose Nacht, nur das sinkende Siebengestirn zog eine silberne Furche über die See, welche sich in lan­gen matten Wogen an den Füßen der Villa brach. Sie erblickte Arthur's Schiff, von dessen Masten nur noch einige Ballons schwach leuchteten, und in Gedanken ver­sunken, wie sie war, zogen wachend wieder die Traumbil­der vor ihrer Seele vorüber. „Das Gleiche sucht und findet sich stäts im Leben«, sprach sie leise, immer noch das Schiff anblickend. »Hast du eS gefunden?" schien ihr eine Geisterstimme zuzu­flüstern, und sie wollte ihren Gedanken gebieten, die Ant­wor t nicht zu gebären. Während sie, das Bild eines zerrütteten Gemüthes, sich von dem Anblick des Meeres nicht trennen konnte, lo> derte die Lampe, dem Erlöschen nahe, hoch auf, und warf einen grellen Schein gerade auf den Marquis, der von den Ereignißen des Festes zu träumen schien, die magern Arme in die Höhe hob, und »^utat« mi, per i' »mure Unze wiegen. — ^ " (Einfluß farbiger Glase raufdie Pflanzen.) Ein gelehrter Gartenkünstler in Cornwallis will gefunden haben, daß blaues oder violettes Glas die Fortschritte der Vegetation auf eine außerordentliche Weise begünstige, daß roches oder gelbes Glas sie aufhalte, weißes aber gar kei­nen Einfluß äußere. — (Der Greenwich-Iahrmarlc) war dieses Jahr trotz den drohenden Incometax, schlechten Geschäften u. s. w. außerordentlich besucht. Die Themse war mit Dampfbooten aller Art und Größe bedeckt, man kann ohne Übertreibung annehmen, daß eine halbe Million Menschen nach Green­wich fuhren; 100.000 gingen auf der Eisenbahn. I n Greenwich herrschte ein reges Leben und Treiben. Der herrliche Park glich einem Meere von Köpfen. — * « (Ueberraschung.) Als das Union Damvfboot seine Passagiere in Rouen an's Land setzte, blieb einer sitzend auf der Bank zurück, man glaubte er sei eingeschlafen und versuchte ihn zu wecken. Wie groß aber war die Ueber­raschung, als man fand, daß er eine Leiche war, die noch fest die Pfeift in den Zähnen hielt. — ^ * Daguerreotypbilder ans Möttliug. Liebe Omlulill! Gern würde ich dir von dem Leben und Treiben unserer kleinen landcsfürstlichen Stadt öfters Berichte erstatten, wenn ich nicht zu befürch­ten hatte/ dir mit nicht weltberühmtem Neuigkeitstram zur Last zu fallen, oder dich und deine Anhänger zu langweilen. ') Ich will diesmal dir. Holde, auch auf die Gefahr hin, entdeckt, veröffentlicht oder langweilig zu werden, berichten, was sich seit den ersten Tagen deines fünfjährigen Ve> burtfestes hier zugetragen. Mögen die Herren Kritiker, Satyeitcr oder wie das famose Rezensentenvöltchen immer heißen mag, ihre Aeugelein ucrschlie« sie», und diesen Artikel ganz übergehen, damit ihnen der stiefmütterliche. Styl dieses Nriefchens keine» Punct für ihre boshaften Ausfälle darbiete. Vor Allem also muß ich dir. Holde, berichten, daß wir Heuer ein passabel schlechtes Weinjahr habe» werde», denn sieh! diese Hypothese wird durch das im Monate April und Mai beinahe anhaltend schlechte, kühle, regnerische Wetter zu Genüge begründet. Während im porigen Jahre in den meisten hiesigen Wcingebirgen die Trauben mit 20. — öl. Mal abblü­heten, dürften solche dieses Jahr tau», vier Wochen spater zur Blüte folg, lich auch zur Reife gelangen. Obwohl die hiesigen Weine ihrer vorzügliche» Güte und Hattbarkeit wegen den Wcincrzcugnissen der übrigen Weingegen­den jedenfalls vorgezogen zu werden verdienen (besonders ist dies mit der voreinjährigen Fechsung der Fall), so werde» dennoch ob Mangel eines re« gelmäßigeren, von der zweckmäßigeren und gefahrloseren Ausführung der Commereialstraßc über den Uskokenberg bedingten, Verkehres mit der Haupt« stlldt des Landes die Wcinpreise noch immer sehr hcrabgcdrllckt, indem der Producent zur Erschwingung seiner currcntcn Steuerabfuhr und sonstigen Wirlhschafitosten gezwungen ist, seine Producie weit unter dem Werthe loszuschlagen. So wird gegenwärtig ei» hiesiger Eimer Wein zu 2l> niedöst. Maß nach Abzug der Koste» kaum zu i fi. 4« tr. bis 2 fl. C. M. verwer­tet , der jedoch das künftige Jahr das Doppelte abwerfen würde. Die übrigen Feldfrüchte stehen, ungeachtet der ungünstige» Witte» rung, gut, und versprechen gute Ernte. Nun komme ich, um das Thema zu wechseln, indem du, Holde, gleich den übrigen deines Geschlechtes auch ei„e Abwechselung lieben dürftest, «uf einen interessanteren Artikel. Die vorige Woche >st nämlich ein Hund angeblich toll geworden und hat in seiner vermeintliche» Wuth einen Men< schen gebissen. Die Wunde ist sofort mit Salzwasser ausgewaschen, und der arme Mann wird nun so lange beobachtet, bis sich etwa die Zeiche» ei> ner Wasserscheu äußern sollten, auf welchen Fall derselbe sodann der wei­lern ärztlichen Behandlung unterzogen werden wird. (Beschluß folgt.) Ständisches Theater in Laibach. Wir lesen in der »allgemeinen Theatcrzeitung» vom ?. d. M. de» Erfolg der bezüglich der Versorgung unserer nächsten Theatersaison in Wien gepflogenen Nerha»dlungen in folgenden Worten: »Die Herren Ebcll, ehemaliger Direclor in Lcmberg, und A. A. Roll , Director des f. k. priv. Theaters in Wiener-Neustadt, haben die beiden ständischen Theater von Laibach und Klngenfurt »uf mehrere Jahre übernommen. Individuen von anerkannte»! Rufe tonnen auf ein mehrjähriges Engagement rechnen. Derlei Mitglieder belieben sich in porto­freien Briefen an die Unterzeichneten zu wende». Cbell und Roll, alte Wieden, Hauptstraße, Nr. 22.« ') Die Redactio» dieses Blattes versichert wiederholt, daß die Mittheilung von N°tize» über Begebenheiten und Zustände in dem Lande, »ach welchem das Blall den Namen trägt, ior jederzeit hrchst willton,­men sein wird, ja sie würde sich sehr glücklich schätzen, wen» es ihren unermüoeten Bestrebungen gelänge, in dieser Beziehung mehr zu errei­chen, als sich bishcr Hai »lachen wollen. Toß der vaterlän ­dische Leser des Blattes — und diese,» ist denn doch die Hauptrück­sicht zu widmen — derlei Mitlhe,limgen freundlich aufnimmt, beoarf wohl keiner ausdrücklichen Versicherung. Also, geehrter Herr I.K—c! (Sie nennen wir zwar, gar Viele aber geht es an) lassen Sie sich von ähnlicher Nriefstellerei durchaus nicht abhallcn, weil sie etwa mit Schille r aus­rufe» zu müssen glauben: »Gro'ß'res mag sich anderswo begeben, Als bei uns in unser,» kleinen Leben.'' A. d. R. Laibach. Druck und Verla«, des Joseph Vlasnik.