64rtft!rtsin?fj: ! »teHaiHflaffe Wr. k. ttitOcn *r. II, Wtmirtui. ' Zcfilli» /mit ■nuHabmt bet C»nn- it. (frict-Väft) mh 11—11 Bit KTO. ^dlchirid«» rectSf« mch« «irH&injtb tu. namritloV Öta-owlanura ctitil htriiiJfUVhat. (■UntifnBatn • «mit Ht ftnwolttiu j<|)n in htnta,# k». llffl Jicn G»U>rni CBtfincB. |U»ri| . ... t f— Wnsudtiig .... I !*!_ RiM auflauft «rdiche, »» Wf »m birlbtctn tKtlrnSunal-®c!>ii4tcn. «irgrlottct tbtniann» Wlltn Nl ,in «bNtldlaiij 37. JaUrgang, Jinaiyitlle drrislrriutrt-stiaft. 3m österreichischen Abgeordnetenhause und in »«r österreichischen Delegation haben die Parteien amgesichts der bedrohlichen auswärtigen Lage an patriotischer Opserwilligkeit einander geradezu über-b-oien. Das ist gewiß ganz schön, allein diese Art pmlriotischer Opserwilligkeit ist sozusagen mehr akade-misch, theoretisch, praktisch wertvoll wäre sie nur Kann. wenn sie gleichzeitig auch die Mittel bereit zm stellen wüßte, die zur Deckung der militärischen Forderung notwendig sind. ^"ch der österreichische StaatSvoranschlag für 11913 wird ein sogenanntes »stranguliertes" Bndxet seem, das heißt ein Budget, in dem nur durch emormc Abstriche, selbst an den notwendigsten wirt» slchastlichcn Erfordernissen, da« Gleichgewicht not-dmchlg hergestellt werden könnte. Wunderbar ist des nicht, wenn man sich erinnert, daß da» Parlament si.ch durch nahezu drei Jahre der Pflicht, die Finanz, «esorrn durchzuführen, beharrlich entzogen hat. In riuhigen Zeiten würde das vielleicht nicht so viel schaden, gegenwärtig aber, wo die Gefahren der euiropäische» Lage den Staat jeden Tag zur Auf. wsendung seiner ganzen «rast herausfordern könne, rmch! sich diese Abneigung deS Parlamentes, sich mit beer Finomzlage zu besassen, an den Steuerzahlern. den Delegationen wud eine Vorlage eingebracht, biie einen Kredit von über 300 Millionen Kronen zwr Anschaffung von neuen Haubitzen, vermehrter Munition und anderen Kriegsmaterials verlangt. Die Begründung kann dieser Forderung nicht abge^ sppiochen werden, allein die Lage der staatlichen Ffinanzcn wird dadurch wesentlich verschlechtert wer-been. Diese 300 Millionen Kronen können nur durch eune Anleihe beschasft werden. Die österreichische Rieitte notiert heute 85.65. Hätte daS Parlament Wiltna Gnads Wälchrnnachmittag Märchen. Wie ein holdes Wunder wirkt das Mo?!! Die Gegenwart versinkt, das Paradies der »Sinr>heit liegt vor uns da.--Gioßmutter sitzt imn Lehn stuhl, eine Haube auf dem Kopfe, die Horn, brülle vor den lieben Augen und die einst so flinken Fiiüße von dicken Filzschuhen umhüllt. Die fleißigen Ritllnzelhände feiern im Schoß, die Enkelschar hat chtznen lachend die Spule entwunden und schmeichelnd unm ein Märchen gebettelt. — Der Abend dämmert heraus; hinter den kleinen, blanken Fensterscheiben er«vik«>iotweudigtcit ist, allein sie wollen sie verhin» dern und knüpfen ihre Durchführung darum an eine Bedingung, die mit ihr im besten Falle gar nichts zu tun hat. Oder würden durch die Einführung des allgemeinen gleichen LandtagSwahlrechtes etwa die LandeSsinanzen gebessert werden? Kaum, den« kein österreichisches Parlament hat so viel Schulden gemacht als das des allgemeinen, gleichen Wahl, rechtes. Auch hier spielen die sozialdemokratischen Führer also eine elende Komödie und wollen das Parlament gerade an dem Notwendigsten, was es zu tun hat, hindern. Wer arbeitet also ans den Ab-soliuismus hin? Die bürgerlichen Parteien oder die Wangen auf Großmutters lieben Mund, aus dem eS jetzt geheimnisvoll zu ihnen tönt: „Es war ein-mal--------------- Es war einmal-- Heute ist's nicht Großmutter, die die kleinen Lauscher um sich ve, sammelt, ein königliches Weib mit tiefen Rätselangeu hat sich des Märchens er-barmt, das mit Großmutters Spinnrocken zugleich aus viele» Familien verschwand und die Poesie der Kinderstube mit hinwegnahm. Die Märchenerzähle-rin von heute vereint die junge Gemeinde in einem Saale um sich und redet vom Podium aus zu ihr. Und wie redet sie! Großmutter würde staunend aus. horchen, wenn sie alle die lieben, alten Volksmärchen der Brüder Grimm, denen ein ticsergreisendeS, von hohem pädagogischen Wert — „Die schuldige Hand" von Viktor Blüthgen — vorausgeschickt wurde, auS Milena Gnads Munde hörte. Für alles findet die geniale Frau den rechten Ausdruck, ihr modulations-fähiges Organ wird, von feinsinnigem Geist ge-meistert, jeder Situation gerecht. DasAllzugruselige, das manchen wertvollen Dichtungen anhaftet, mil« dert sie mit zartem Verstehen der Kiuderseele, so daß die Herzen unserer Lieblinge nicht durch Angst und schrecken zu wildem Pochen getrieben werden In warmer, schlichter Weise trifft die liebenswürdige Erzählerin den echt kindlichen Ton und gewinnt sich die Herzen deS kleinen und — großen Audi-toriumS! Trotzdem eS Milena Gnad wunderbar versteht, die verschiedensten Märchengestalten plastisch werden zu lassen, unterstützt sie ihre Erzählungen noch in gan»^ hervorragender Weise durch Skiopukonbilder, die >>e sich eigens zu diesem Zwecke nach Schöpfn«, gen bekannter Meister reproduzieren ließ, die vorzu- «oz ialdemokraten, die die finanzielle Greislerwirt-schaft zu konservieren suchen, bei der der öfter-reichische Staat von heute aus morgen lebt und die Bevölkerung unter der Last ganz unnötiger Mehr-ausgaben für Schuldzinsen seufzt. Alte und nrur Aufgaben i»rr Schutzverrine. Ein Volk hat nicht nur Feinde von außen, sondern auch Feinde im Innern. Eine Gruppe von Menschen, die wir Volk nennen, ist nichts unlösbar Verbundenes. Was hält sie zusammen? Gemein-same Abstammung? Die gilt nicht für alle Volks, glieder und hat das AnSeinandersallcn in Teilvölker, den Abfall einzelner Volksgenossen zu sremden Volksgemeinschaften noch niemals verhindert. Ge-meinsame Sprache, Sitte, Kultur? Auch durch sie wird die Lostrennung ganzer Teile und ihre Ver-selbständigung oder ihr llebergang zu einem benach-barten VolkStum nicht aufgehalten. Damit ein Volk ein Volk bleibt, ist das klare Bewußtsein der volkstüm» lichen Gemeinsamkeiten und der starke Wille, bei-sammen zu bleiben, erforderlich. Dieses Bewußtsein und dieser Wille ist bei unS Deutschen, die wir, au« westgermanischen Stämmen zu einem Ganzeu zusam-mengewachsen, erst von Luthers Zeit an eine gemein-same Schriftsprache erhalten haben, spät erst au«, gebildet worden. Noch jetzt sind ganze Schichtn und Klassen und Gemeinschaften fclbit innerhalb des klrindeutschcn Nationalstaates vom Willen zum Volk noch wenig «faßt, wenn sie ihn nicht gar be-kämpsen. Je inniger und vielfältiger die Beziehn», gen der Volksgenossen untereinander sind, desto besser ist es um ein Volk bestellt. Noch gibt es auch im Deutsche» Reich sehr viel zu tun, um die religiösen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehun-gen der VolkSglieder zueinander mit nationaleui Ge- führen sie allein das Recht besitzt. Es finden sich Szeneiiwiedergabe» aus unseren Volksmärchen unter den Bildern von rührender Wirkung. Moritz Schwind, Diez, Scholz und Jüttner liehen den Originalen ihren Künstlerstift. Diese ..illustrierten Märchen- sind Frau Milena Gnads Idee, auf die sie nach den Erfolgen in Wien,^ Tri/st und Graz nicht wenig stolz ist. Die prächtigen Bilder ergötzen unsere Klei-nen nicht nur für den Augenblick, sie helfen ihnen, die schönen Erzählungen sestzuhalten, die sie auS so berusenem Munde hören dursten. Frau Milena Gnad wird auch hier mit ihrem Erfolg zuftteden sein! Nicht nur die Kleinen, alle diejenigen, die sich den Sin» sür daS deutsche Volks-märchen treu gewahrt, spinnt sein Zauber träum« hast ein und läßt sie die Welt mit ihrer Unrast wohltuend vergessen und sührt sie zurück in da« Wunderland, in daS sie als Kind so sehnsuchtsvoll mit staunenden Auge» schauten und nimmer müde werden, immer ausS neue liebgewordene Märchen« gestalten aus ihren Schicksalswe^en zn begleiten. Zu unseren Bub.-n und Mädeln kommt Milena Gnad als gute Fee. manch köstlich Samenkörnlein streut sie zugleich mit ihrem Gabenreichtum au«, )as, sorgsam bewahrt im Kinderherzen, einst zur goldene» Frucht ausreisen wird. In uuserer rück-tchtslosen „Jchzeit" ist eine GemüiSpflege von Wich-ligkeil. Am berufensten dazu ist das Märchen! Großmutter würde mit frohem Dank dir Gaben-Hände der warmherzigen kinderfrennvin, der feelen« vollen Rhetorin drücken und alle segnen, die daS Märchen schützend in weiche Frauen«m« nehmen, damit man niemals von ihm sagen kann: ES war einmal--! M D-E Seite 2 Deutsche Dacht Nummer 82 halt zu erfüllen, daS deutsche Leben zum Ausdruck des deutschen Wesens zu machen. Wenn aber daS innere Gesüge eines VolkStums gelockert ist, so sieht man den Schaden am offenbarsten an den Grenzen gegen ein fester verbundenes, geschlosseneres Nach-barvolkSlinn. Die« ist der innere Grund deutscher Verluste an den sprach- und VolkSqrenzen. Wie soll man solchen Schäden und Verlusten begegnen? Da gibt es einen kürzeren, einen Not« weg i man muß die Schwäch« deS inneren Volks-Zusammenhanges rasch durch künstliche Mittel wett-zumachen suchen, muß durch Geld und geistige Für-dernng, durch Aufrüttelung ihres Bewußtseins die znm Uebergang geneigten Volksglieder festzuhalten suchen, sowie durch alle Mittel, die sie inniger mit ihrem Volk verbinden. DaS tun die Schutzvereine, die ja eigentlich Not- und Notwehrvereine sind. Wie der Arzt arbeiten sie, der rasch eingreisen muß. um einen Körperteil durch Einzelbehandlung gesund zu machen. Aber Schwäche des Volksznsammen-hanzS gegenüber straffer zusammengefaßten Völkern ist eine Schwäche des ganzen VolksorgamsmuS, die bald hier, bald da aufbrechen kann. Kaum ist durch SchutzvereinShilfe ein Hof, ein Gewerbe, ein Dorf oder eine Gegend dem Deutschtum gesichert worden, so zeigen sich zwei andere Hose, Gewerbe, Dörfer oder Landschaften in Gefahr. Niemand wird deS-wegen die Schutzarbeit verwerfen, ebensowenig wie der Arzt, der unverzüglich eingreisen muß. Aber diese örtliche Behandlung muß durch die Allgemein-behandiung ergänzt werden. Diese können die Schutzvereine nur zum Teil leisten. DaS Beste muß hier von innen heraus kommen; die aller» schwerste Gefahr gilt» zu bannen: daß nämlich durch das ewige Herumkuneren an besonders gefährdeten Teilen nicht Verweichlichung eintrete. DaS Beste muß von den gefunden, gesicherten Teilen des Organismus aus geschehen, von da aus muß fri« scheS Blut und neue Nahrung kommen. Bon innen heraus muß die Kräftigung, die von Dauer fein soll, erfolgen. Wenn ein Deutscher an der BolkStumSgrenze selbst zu den Gegnern deS Deutschtums hält oder ihnen Grund und Besitz verkaust oder zusieht, wie seine Kinder slawisch erzogen werden — was soll man mit ihm tun? Gegen seinen Willen wird man auch mit Zwangsmitteln wie dem wirtschaftlichen Kampf, der gesellschaftlichen Aechtung nicht viel auS-richten, denn was ihm von der einen Seite ver» weigert wird, bekommt er leicht von gegnerischer Seite vermehrt zurück. E« wird zunächst darauf ankommen, seinen Willen wachzurusen, deutsch zu bleiben, den Deutschen nicht zu schaden. DaS aber wird nicht gelingen, wenn er nicht überzeugt ist von dem unersetzlichen Wert der Zugehörigkeit zur an-gestamuiten Volksgemeinschaft; wenn er nicht erfahren und im Inneren erlebt hat, daß daS eigene BolkStum die Lebenslust bedeutet, darin allein er die höchsten LebenSwerte zu gewinnen vermag. Unsere Schutzvereine hallen wieder vom Prei-sen deutscher Größe, deutscher Kunst. Aber die Se-fahr ist immer sehr nahe, daß die großen Namen zu leerem Schall werden. Mit Bedauern kann man oft feststellen, daß es mit der eigenen Kenntnis des deutschen Volksbesitzes selbst bei solchen, die am lau-testen preisen, nicht weit her ist. Sie werden ge-legentlich zu Soldaten, die kämpfen und kämpfen und schließlich nicht mehr wissen wosür. Wenn die Schutzvereine ganze Arbeit tun wollen, so müssen sie BolkSerziehung in diesem Sinne mit allen Kräften anstreben. Die Beamten und die Schutzverrinr. In der September Nummer 14 bracht« daS Organ deS Zentralverbandes der staatsbeamtenvereint unter dem Titel „Austritt der gesamten Beamten-schaft auS sämtlichen nationalen Vereinen und Auf-gäbe deS Bezuges sämtlicher nationaler Blätter" eine Zuschrift aus den Kreisen der Provinzbeamtenichaft. Darin steht unter anderem: „Sämtliche bürgerlichen Parieien haben die Beamten schmählich im Stiche gelassen und hinterlistig an der Nase herumgeführt. Wer daS nicht fühlt, dem fließt kein Blut in den Adern." Weiler wird die gesamte deutsche Staats beamlenschaft aufgefordert, aus allen nationalen Bereinen, also auch aus den Schutzvereine«, auSzu-treten. Zu dieser Zeitschrift paßt es auch, daß räum-lich neben ihr eine Gefchästsanzeige der „U'iredni Banka eeskych sporitelen" (Zentralbank tschechischer Sparkassen) Wien 1., glänzt. An Unparteilichkeit läßt daS Blatt also nichiS zu wünschen übrig. Gegen diese merkwürdige Hallung eines deutsch geschriebenen Beomtenblattes nimmt nun die „Deutsch-österreichische Post", Fachblatt für die deutschen Postbeamten und -Bediensteten Oesterreichs, in Num-mer 10 vom 1. d. in einem Leitartikel in entschiede-ner Weise Stellung und schreibt: „Daß aber, ob nun die bürgerlichen Parteien schuldig sind oder nicht, die Schutzvereine, soweit sie unpolitisch sind, in Mitleidenschaft gezogen werden, daß die nationale Betätigung als eine egoistische an-gesehen wird, deren «rad sich jeweilig nach der Hal-tung der politischen Parteien zu den wirtschaftlichen Fragen richten müßte, kennzeichnet so recht die Ge-sinnung der Macher im Zentralverbande. Die Liebe zum Volk ist doch eine Herzenssache, sie liegt im Blut und nur SiandeSsremde oder verkehrt erlogene Menschen können sich soweit vergessen, den Deutschen anzuraten, sie möge» aus diesem oter jenem mate< rialistischen Grunde gegen ihr eigenes VolkStum an-kämpfen. WaS hat daS hehre Gefühl der Volks-liebe mit irgend einem Abgeordnelen, was mit den Parteien zu tun? Stehen wir nur dann zu unserem Volk, wenn es unS waS trägt? Kann eS un» etwas anhaben, wenn einer, den das Volk erhoben, seine Pflicht nicht erfüllt? Wir haben ja die Macht, gegen ihn aufzutreten, ihn nicht mehr zu wählen. Warum greifen wir nicht zu diesem Mittel ? Müssen wir denn daS Kind mit dem Bade ausschütten? DaS fehlte unS noch zu all den nationalen Kämpfen, daß wir unS selbst mit Absicht schwächen und schädigen? Wie schadenfroh werden die Slawen folche Auslassungen in drutschgeschriebenen Blättern betrachten I Haben etwa ihre bürgerlichen Abgeordneten den Be-amtensragen mehr Aufmerksamkeit gewidmet als die deutschen der verschiedenen Parteien. Gewiß nicht. Eher könnte daS Gegenteil behauptet werden. Wer aber unter den Slawen dürfte eS wagen, oder besser gesagt, wem fiele eS a»S einem solchen Grunde bei, gegen sein eigenes VolkSempsinden zu handeln und gegen die slawischen Schutzvereine zu hetzen? DaS kann nur unter den Deutschen vorkommen, die sich von einer ruhmredigen Internationale betören oder von Leuten lenken lassen, die zumeist nicht ihreS Stammes sind. Ist eine solche freche Zumutung nicht eine Ver-höhnung deS deutschen Stolzes und der deutschen Ehre? Gewiß I Aber von all den vielen deutschen Beamten Oesterreichs erhebt keiner seine Stimme ge-gen die Ausfälle eineS Blattes, auf daS sie kraft ihrer Stellung in ihrer Organisation oder gar im Zentralverbande selbst einen nicht geringen Einfluß autüben können. Außer unS kein Mensch. Arme«, deutsche» Bolk! Woher soll dir Rettung werden, wenn du dich selbst immer in Fesseln schlägst, wo-gegen deine Feinde über alle Kämpfe und kleinlichen Streitigkeiten deS Tages hinweg einsichtsvoll in na° tionalen Belangen wie ein Mann zusammengehen? Sie unzertrennbar einig, du zerrissen in 100 Fähnlein, sie von einem Gedanken beseelt, du willenlos den Ratschlägen und bösen Einflüsterungen von Strebern preisgegeben. Deutsches Volk, wache auf und mahne deine Söhne selbständig zu denken und zu handeln, unbeeinflußt von den wohlberechneten Umtrieben von Fremden, die in Wort, Schrift und Tat Lehren verbreiten, die dir nimmer zum Heile find I" _ Aus Stadt und Land. Tillier Gemeinderat. Bei der Freitag unter dem Vorsitze des Bürger-meisterS Dr. Heinrich von Jabornegg stattgefundenen Gemeindeausschußsitzung gelangte als Einlauf ein Erlaß deS Statthalters zur Verlesung, der den kaiserlichen Dank für die anläßlich des Allerhöchsten GedurlSsesteS dargebrachten LoyalitätSkundgebungen vermittelt. Für den RechlSauSschuß berichtet dessen Ob-«annstellvertreter Dr. Fritz Zangger und werden über Antrag desselben folgende Beschlüsse gefaßt: Eine Anirage deS Emanuel Riedl in Angelegenheit der Sicherung seiner Gruststelle am städtischen Fried-hos sür die Zukunft wird dahin beantwortet, daß die Benützungsdauer sich auf 30 Jahre erstreckt. Eine Eingabe des WasenmeisterS August JoraS um Flüssigmachung der Gebühren sür daS Fangen und Vertilgen der Hunde wird willsahrend erledigt, doch wird dem JoraS die Pflicht auferlegt, bei der nächsten Rechnungslegung den Nachweis beizubrin-gen, daß die eingefangenen Hunde talsächlich auch vertilgt und verscharrt worden sind. DaS HeimatSrecht aus Grund des freiwilligen zehnjährigen ununterbrochenen Aufenthaltes in der Stadt Eilli wird zuerkannt der Schuhmacherswitwe Johanna Krischan, der Köchin Anna ^ipiischnik und dem gewesenen Kaffeehausbesitzer Franz Hausbaum, dagegen wird die Aufnahme des Tischlergehilsen Jakob Maicen abgelehnt, weil der zehnjährige un-unterbrochene Aufenthalt nicht stattgesunden hat. Für den Bauausschuß berichtet dessen Odmann Robert Zangger über folgende Gegenstände: Der Eillier Turnverein ersucht um mehrere kleine Abänderungen in der neuerbauten Turnhalle für die städtischen Volksschulen und um Abschluß deS Vertrages, in welchem die gegenseitigen Rechte der Stadtgemeinde und des Turnvereines hinsichtlich des Benützungsrechtes der Turnhalle festgelegt wer-den, weil der Turnverein zur Erbauung der Turn-halle den Betrag von 30.0l)l) Kronen gewidmet hat. E« wird beschloss n, die Abänderungen durchsühren zu lassen und es wird auch der zur Verlesung gebrachte Vertragsentwurf genehmigt. Eine Eingabe der Filiale Eilli der Böhmischen Unionbank in Angelegenheit der Uebernahme des Schulhausbaues, beziehungsweise der Beanständunz der bei der Endkollaudientng wahrgenommenen Mäa« gel wird durch die Abschließung eines Vergleichet die Erledigung finden. Das Baugesuch deS Johann Ravnikar wird hinsichtlich der Fassade genehmigt. Für den GewerbeauSschuß berichtet dessen Ob-mann Herr Karl Mirtl über eine Eingabe deS Ferdinand Oberster um Bewilligung zur Aufstellung eineS Standes zum Südfrüchlenhandel am Haupt-platze, welchem Gesuche stattgegeben wird. Bezüglich deS Ansuchens der Südsrüchtenhänd-lerin Maria di Lenardo um Erteilung der Bewilli-gung, mit ihrem BerkaufSstande gegen die Mitte des HauptplatzeS einrücken zu dürfen, stellt der Gewerbe-auSichuß den Antrag, daß die Verkaufsstände a» oberen Teile des HauptplatzeS (südlicher Teil) bei-läufig 10 biS 15 Meter nördlich einrücken sollen, so daß dieselben vor die Mariensiule zu stehe» kommen, welcher Antrag angenommen wird. Ueber die dieSfallS gestellten Anträge tci TheaterauSschusseS durch seinen Obmann Fritz Rasch wird da? Stadttheater dem Direktor Joses Richter in Laibach sür 17 Vorstellungen vergeben werd», unter welchen 10 Operetten und 7 Prosastücke aus-zuführen sind. Für diese 17 Vorstellungen soll de» Direktor feiten« der Stadtgemeinde ein« Einnahm von 6üO Kronen gewährleistet werden, wogegen sich G.-A. Johann Koroschetz entschieden ausspricht und erklärt, daß er nur dann für die Vergebung bet StadttheaterS fein werde, wenn dadurch der Stadt-gemeinde keine Lasten erwachsen. ES werden die Anträge deS TheaterauSschuffeS angenommen und wird demnächst zur Vergebung der Logen und Sperr-sitze im Versteigerungswege geschritten werden. Der Beginn der Vorstellungen soll am 6. November stattfinden. In Verfolgung eineS vom GemeindeauSschujse gefaßten Beschlusse«, daß die Stadtgemeinde die K»n> zession zur Errichtung eineS Kinematographentheileri erwirken soll, stellt heute der Odmann deS gewählten KinoauSschusse« die Anfrage, ob ein Kinoihealer gebaut werden soll« oder nicht und, nachdem diese Frage durch Beschluß bejahend erledigt wurde, wird weiters beschlossen, daß diese« Kinotheater im H«s-räume des Hause« RalhauSaasse Nr. 5 zu erbaue» ist und daß zu diesem Zwecke mit de« HauSeige»-tümer, dem Vereine „Eeleja", in Unterhandlunge» zu treten ist. Gleichzeitig werden der Kinoausschuß und der BauauSschuß beauftragt, die weiteren not-wendigen Erhebungen und Vorarbeiten durchzuführen und dem GemeindeanSfchuffe sodann Anträge zu stelle». Abg. Marckht hielt in der Delegation^ sitzung am Freitag eine bedeutungsvolle Rede über den TrialiSmuS. Wir werden sie in der nächsten Nummer unseres Blattes ausführlich wiedergebe», gur bevorstehenden Theaterspielzeit. Unser Stadttheater dürste diesmal wieder dem Direktor des Laibachcr Theaters, Herrn Josef Richter, übertragen werden, der, wie wir vernehmen, über ein ganz auserlesenes Ensemble versügt. Die einigung mit der Laibacher Bühne wäre nur durch besondere Opfer seitens der Siadtgemeinse Eilli aiig lich, welche dem Thealerdirektor eine na,-haste Mi» desteinnahme gewährleisten soll Vom 6. Nioemder angefangen, dem Tage der Eröffnungsvorstellung, sollen bis Palmsonntag an jedem Mittwoch, m:> Ausnahme der Feiertage, im ganzen 17 Vorstelln»' gen stattfinden, von denen zehn Operetten- und sieben Prosavorstellungeu sein würden. Nun kann MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. K»»»t«a»Setla«e der „Potts#«* WaAt" iu Ltlkt. Nr. 41 .Die Südmarl" erschein» >eden Sonnia» als »nenlqitltlche Britaae silr die liefet b« .Deutschen Wacht". — Siu«elii ist „Dir ©abwarf" nicht käuflich 1912 (Nachdruck verboten) Z)ie Kntfüyrung Novellen« von Werner Rain. Aus den Straßen von Stambul sauste ein Auto hin, dessen Lenker und Insasse Europäer waren. Diese engen, oft von Steindächcrn bedeckten Gassen sind aber für die Nichteingeborenen ein Labyrinth — bei einer Kurve begann der Kraftwagen plötzlich zu schleudern und schlug im nächsten Augenblick um. Der Chauffeur war wunderbarerweise unverletzt ge-blieben. Dagegen lag der Insasse, auS einer Kopf» wunde blutend, bewußtlos da. Hilfsbereite trugen ihn vorläufig in das nächste HauS. ES gehörte dem Türken Hannum Murrat, der unlängst seine füns-zehnjährige Tochter Semira dein reichen Ben Effendi verlobt hatte. Ein herbeigeholter türkischer Arzt untersuchte den Verunglückten, verband ihm die Kopfwunde und verordnete größte Ruhe. Die ward dem Kranken in der Tat zuteil. NichlS regte sich in dem Gemach, dahin man ihn ge-bracht und das mit weichen, niedrigen Diwanen auS-gestattet war, die an den Wänden standen. Stunden vergingen. Nur die Atemzüge des Kranken waren zu hören, der zwar au« seiner Bewußtlosigkeit er-wacht, aber gleich darauf in tiefen Schlaf gefallen war. Da huschte eS über den Teppich hin, der den Boden deS SemachS bedeckte. Die Füßchen, die in pantoffelartigen Schuhen mit schmalen Spitzen steck-ten, gaben auch nicht daS leiseste Geräusch, denn die Besitzerin dieser Füßchen glich einer Elfe. Ein Schleier hüllte diese Elfengestalt fast ganz ein. Bedeckte ihr Haar und den größten Teil de« Gesichts. AuS der Umrahmung leuchteten zwei schwarze wundervolle Augen hervor und hafteten mit kindlicher Neugier an dem schlafenden Freml-ling fest. Es war Sem'ra, die Tochter de« HaufeS und Braut deS reichen Ben Effendi, der sie demnächst in seinen Harem holen würde. Ein Gewaltstreich war e«, den Semira mit ihrem Eindringen hier ausgeführt. Entdeckte ihr Vater sie hier, so würde fein Zorn sich auf sie ent-laden. Denn Hannum Murrat war noch ein An« Hänger der alten Vorschrift, daß die Türkin nie-mand, außer ihrem Gatten, das Gesicht zeigen darf. Aber Semira war nicht indolent, wie die Tür-kinnen im allgemeinen sind, sie war lebhaft und heißblütig und fetzte durch, was sie wollte und die-ser Fremde interessierte, denn sie war Augenzeugin seines Unfalles gewesen, den sie hinter dem Gitter de« geschloffen«» BalkonS ihres Zimmers mit ange-sehen hatte. AnsangS war ihr daS Geschehnis eine willkom-mene Abwechselung in der Langeweile ihres Dasein« gewesen. Als sie nun aber entdeckt, daß der Ver-unglückte «in junger und schöner Mann war, war heftiges Mitleide mit feinem Geschick in ihr erwacht. Da« er gerade in das Hans ihres Vaters gebracht wurde, hatte sie mit Befriedigung erfüllt, und feit-dem sie den schönen Fremdling hier wußte, war ihre Laugkweile verflogen. Eisrig hatte sie sich seine Persönlichkeit in« Ge« dächtni« zurückgerufen und gefunden, daß der Euro-päer wohl einem stolzen Aar glich, Ben Effendi aber, ihr Bräutigam, einem alten Papagei ähnelte. Sie hatte ihren Verlobten nur erst ein einzigeSmal gesehen. Aber seitdem graute ihr vor dem Augen-blick, wo er sie in seinem Harem holen kam. Sie würde seine fünfte Frau fein und da» Leben im Harem nicht viel anders, als im Haufe ihres Vater«. Unbeschäftigt würde sie ein Traumleben führen. Würde sich putzen, aber von niemand gesehen wer-den, al« von ihrem Gatten, würde «ine Zigaretti um die andere rauchen, eine große Menge Süßig-leiten naschen: wenn e« heiß war, sich von ihren Sklavinnen Kühlung zufächeln laffen und zur Ab-wechselung die Tänzrrinncn herbeiordnen, die bei Kastagnettenbegleitung barfuß auf dem Teppich tanzen . . . Wie schön der Fremdling war! In atemloser Bewunderung sah die junge Türkin aus den Schlummernden nieder. Wie Gold« gespinnst schimmerte sein Bart und Haupthaar. Wie iveiß seine Haut war und wie vornehm seine Züge! Sogar der Verband, den er um die Stirne trug, stand ihm gut! Semira erinnerte sich, daß ihr einmal eine europiiische Dame erzählt, die Europäer liebten und heirateten nur eine Frau, und Sehnsucht, heiße Sehnsucht, so geliebt zu werden, erfaßte Semira. Das machte sie nachdenklich. Sinnend stand sie da und schaute selbstvergessen vor sich nieder . . . Da störte ein Laut, der vom Lager her kam, sie jählings auf. Durch die hastige Bewegung glitt der Schleier ihr vom Haupt und enthüllte ihre rei» chen dunklen Locken, die ihr über die Schultern fielen und ihr zartgefärbtes wnndervolles Antlitz. Ohne aufzusehen, wollte sie fliehen. Da scholl eS zu ihr — erstaunt, verwirrt, verwundert: „Wo bin ich?" Der Sprecher strengte sich sichtlich an, sich die letzten Geschehn,sie in» Gedächtnis zurückzurufen. Semira wagte nicht, zu antworten, aber auch «ich», jetzt davonzulaufen. Zaudernd wartete sie —. Da tönte eS abermals zu ihr: „Wo bin ich? Und wer bist Du? Bist Du ein überirdische« Wesen? Ich sah noch keine, die so schön war wie Du . . . Hastig, wie aus einer Sünde ertappt, hüllte die Türkin sich in ihren Schleier. Aber ein träum-Haftes Gefühl von Seligkeit war in ihr. Mit ge-fenktem Blick gab sie Bescheid: „Ihr seid mit Eurem Fahrzeug verunglückt und im Hause von Hanum Murrat und ich bin dessen Tochter.* Noch bevor der Kranke sich von seinem Erstau« nen erholt, war er allein. . . Fortan schien es, als trieben im Hause des Hanum Murrat geheime Mächte ihr Wesen. Feine unsichtbare Fäden spannen sich um die Herzen der beide« jungen Menschen, die sich ein einzigesmal nur gesehen, denn Semira kani nicht wieder dem Europäer vor Augen. Dieser erholte sich langsam von den Folgen des Unfalls und zeigte sich für die Gastlichkeit, die Hanum Murrat ihm liebenswürdig gewährt», erkenntlich, indem er dem Türken kostbare Geschenke machte. AIS Baron von Korfs, so hieß der Fremde, so weit hergestellt war, daß er wieder a» die freie Lust durste, saß er ost stundenlang in MurratS Garten, der von hohen Mauern umgeben roax, aber herrlich bltthte. Im Schatten der Rosen und Ja«minbäume spähte er verstohlen nach dem vergitterten Balkon au», von dem eine Treppe in den Garten führte. Hier rieselte ein Springbrunnen und bunte, fremdartige Vögel in großen Käfigen, ließen von ihrem Gefängnis au» ihren Gesang er-schallen. Als der RekonvaleSzent wieder einmal dem Ge« sang lauschte und nach dem Balkon hinspähte, bc> wcgte e» sich hinter dessen Gitter. Und nun ent-deckte der Späher, daß es eine weibliche Gestalt und erkannte in ihr diejenige wieder, die er, seit er sie gesehen, mit Leidenschaft herbeigesehnt, mit einer Leidenschaft, die schlecht paßte zu dem Verhalten eines noch Ruhebedürftigen. Und die dunklen Mäd-chenaugen hinter dem Gitter, begegneten den seini-gen . . . Da legte der beglückte Beobachter die Hand anjS Herz . . . Diese Szene wiederholte sich einige Tage. Wäh. renddeS rüstete man im Hause zur Hochzeit Semira« mit Ben Effendi und Baron von Korff sprach davon, daß er daran denke, heimzureisen. Daß dieser Entschluß sich mit seiner rasch ent-flammten Neigung zu der schönen Türkin schlecht vereinbarte, darüber war er sich klar. Aber auch, daß hier nichts zu machen sei, denn die schöne Se-mira sollte den Ben Effendi heiraten. Daß dies wider ihren Willen geschah, ja, daß ihre Gefühle sür ihn, den Eindringling, ebenso entflammt waren, wie die seinen, halten ihre Blicke hinter dem Gitter des Balkons ihm verraten. Er war jung und er war ein Mann und mit der wiederkehrenden Gene« sung kreiste das Blut heiß durch seine Adein bei dem Gedanken, daß Semira ihn liebte. — Aber ihre Hochzeit mit dem anderen stand bevor und dies ließ sich nicht umstoßen, e» sei denn, daß er Semira entsührte! Toller, wahnsinniger Gedanke! Sollte da« etwa seine Dankbarkeit gegen Hanum MurratS Gast-freundschast sein, daß er dessen Tochter entsührte? Ein Elender wäre er, wenn er die» täte! Uebrigen» eignete sich sein Auto, da» inzwischen von dem erlittenen Schaden repariert war, und daS Hannm Murat mit dem Namen „Höllenwerkzeug" zu bezeichnen liebte, vorzüglich zur Flucht. Ein Elender wäre er, wenn er dies auSsührte! Allein der einmal erwachte Gedanke kehrte wieder und wieder. Vergeben» rief der junge Baron sich die Sittenstrenge seiner deutschen Heimat in» Ge> dächtnis zurück und was geschehen sollte, selbst wenn er mit Semira glücklich über die Grenze entkommen. Die Moliamebanerin heiraten? Sie in deutsche Ber« Hältnisse versetzen? Ein unausführlicher Gedanke 1 «in Schiirkk aber roiirb» er fein, rooTTif er die ?och. de« Manne«, der Ihm Gastfreundschaft erwiesen, zum Spitlball gebrauchen! So kam der Hochzeitstag heran und damit auch die Abschiedsstunde für Baron von Korst. Noch bevor die Festlichkeiten ihren Ansang nahmen, wollte er daS HauS verlassen und die Heimreise antreten. In früher Morgenstunde schritt er zum letzten-mal in den Garten, der mit seiner Pracht so viel Schönheit »nd Reichtum spiegelte. Da geschah eS, daß sich durch da« Gegitter deS Balkons eine feine weiße Hand zwängte. Und nun flog dem mit wild klopfendem Herzen Herzueilenden eine tiefdunkle Rose zu. Kein Lauscher war zu sehen, nicht« zu hören al« der Sang der Vögel »nd das leise Plätschern deS FontänenstrahlS, der ins Brnnnenbecken nieder-sank. — Der Empfänger der Rose drückte diese an die Lippen und nun mit einer leidenschaftlichen Gebärde anS Herz . . . Eine halbe Stunde später halte Baron von Korst sich von Hanum Murrat verabschiedet und war in seinem Auto, gelenkt vom Chauffeur, davon-gefahren .... Al« bald darauf die Sklavinnen die Braut zur HochzeitSfeier schmücken wollten, war diese im ganzen Hanse nicht zu finden. Die geängstigten Dienerinnen, die den Zorn ihre« GcbieterS fürchteten, brachen in gellende Klagelaute aus, und Hanum Murrat, aus da« Höchste beunruhigt, eilte selbst. Semira zu suchen. Vielleicht war sie in die Moschee gegangen, Mohamed um seinen Segen zu ihrer Vermählung zu erbitten. Allein auch im Tempel fand man die Gesuchte nicht. Die Aufregung wuchs. Wo war Semira? Zu derselben Zeit fuhr Baron von Korff in feinem Auto am Meeresufer eiitlang, eingedenk deS Unfalles unlängst, in gemäßigtem Tempo. Sein Herz und sein Blut rebellierten dagegen, Stambul zu verlaffen. WaS aber frommte noch der Ausent-halt hier? Plötzlich zuckte er zusammen. Sein Blick war an einem der KailS, das sind lange, schmale Boote, hängen geblieben. DaS Fahrzeug ankeite hart am Gestade aus dem Meeresspiegel. In dem Boote stand, als harre sie auf etwas, eine blütcnjunge, verschleierte Frcmengcstalt. Obgleich der Europäer Semira nur ein eivzigesmal gesehen, erkannte er in der Harrenden sosort die Türkin. Und nun ereignete sich eine aufregende Szene. Aus einem Befehl des Insassen stoppte der Thaus- seur da« N»«k>. Der Insasse aber war ansgesprun» gen und gleichzeitig die im ftatt Harrende an» User. Da« Brausen der Moschine verschlang den Doppeljubelschrei au« jungem Munde. Im nächsten Augenblick fing der Europäer die Türkin in seine» Armen auf und eine weitere Minute später nahm da« Anto in besinnungsloser Hast den Weg am Meer entlang zur Stadt hinaus. Wohin? In« Unbestimmte? Wo die Wogen der Liebe über sie zusammenschlagen würden? Se-mira Murrat dachie nicht daran, nur an 5en Augen-blick, den berauschenden Augenblick jetzt, in den Ar-mcn des Europäers . . . Waren Sekunden nur vergangen oder eine Pa-radieseSewigkei», daß sie Herz an Herz geruht? Ein Schrei des EhauffeurS schreckte die Liebenden auf. Ein Schlendern de« Wagens, ein Höllenlärm der Maschine, die der Lenker vergebens sich müht«, zum Stoppen zu bringcn. Mit totbriugender Kurve raste das Auto dem Meere zu Ein dreistimmiger Schrei und nun ein Krachen und Bersten, als ginge die Welt in Trümmer. Wild spritzte das Wasser auf über das zer» schellte Fahrzeug . . . Statt der Wogen der Liebe, gingen die Wogen des Meeres über das engum-schluugene Paar hin... . vermischtes. Eine überaus lustige Geschichte erzählt Roda Roda in der „Jugend": Der Pacher-franzl aus Alt-Pazua hotte vom dicken Pero eine Kuh gekauft, schon im Frühjahr, und zu Antoni sollt' er sie bezahlen. Doch Antoni verging. Johanni, Peter - Pauli, und der Pacherfranzl zahlte nicht. Hierauf ging der dicke Pero zum Bezirksgericht und erwirkte eine Pfändung. Als aber der Exekuior zum Pacherfranzl kam und wollte pfänden, da gehört« alles Bewegliche Pache franzclS Gallin, das Unde» wegliche den Kinde-chen und die Kuh war u»psäi,d-bar als einzige Ernährerin von sieden Bamjen. ÄeShalb der Exekutor wieder abzog. Der dicke Pero war so erbost, daß er am liebsten uus der Haut gefahren wäre. Schlief nicht und aß nicht und brütete nur Rache. „Wart nur, stinketer Schwob, Dich kriet ich noch." Anfang Juli ist Vehmartt an Alt-Pa^ua. Da nahm der dicke Pcro seine freund« lichste Miene um und äugle ring« umher nach stimm Franzl. Und als er ihn hat e, packle er ihn am Rockäimkl und sagt«: „Hsiijchl, Pacher franzl, mußl mr schon verzeih'« l Hau' ich ehndrr g'wüßt, wie'« mit Dir i'ch, dag D' bloß ane Kuh hascht, aber sieden Bamjen — i hätt' Di meiner Srel nöt p'ändn lastn. I bin ka Unmensch nii. Ane Kah — dös iS z'weng sür so viel Leu:. Da hascht a Siegn, treib'S ham, i schenk Dr' 8." „B«rg,ll's Goit," sogt« der Pachtrsranzl und trieb die Zirg« heim. Der dicke Per« ab«r rannt« sihnurstrak« zun Verlcht und Iltß wiederum den Exekutor loS, denn bie Ver- mögensverbältnisse des Schuldner« 5»». uiogensverijaitniss« oes Schuldner« Pachrrsranjl hat-tcn sich geändert; er besitzt jetzt nebe« der Kuh auch eine Ziege und die Kuh ist nicht mehr „unentbehr-lich zur Ernährung". Der Exekutor kam zum Pacher-franzl um die Kuh. Da faß der Pacherfranzl sried-lich mit de» Seinen eben beim. Mahl, trank^Kuh-milch und fraß die Ziege. Sein« 78jährige Schwiegermutter geheiratet. Da» Land der 'unbegrenzten Mög-lichkeiten hat sich wieder einmal etwas Erstaunliche» geleistet. In Norwalt im Staate Connecticut hat ein reicher Löjähriger Italiener, Giuseppe Toriana, seine 78jährige Schwiegermutter geheiratet. Bor-gestern kehrte da» romantisch veranlagte Paar nach dem prächtigen Besitz des „glücklichen" Bräutigams zurück. Tonana heiratete die Tochter seiner Schwiegermutter, seiner gegenwärtigen Frau, vor mehreren Jahren. Im Dezember 1910 wurde seine Frau von einem Automobil übet fuhren und getötet. Die jetzige Heirat mit seiner Schwiegermutter ist nicht nur erstaunlich wegen des Altersunterschiedes, sondern auch, weil Toriana ein hübscher Mann mit großem Vermögen ist, während seine Schwieger-muiter weder Geld noch sonstige Reize besitzt; sie wird als kurze dicke Dame beschrieben und selbst der Amerikaner, der bei all seinen praktischen An-schanungtn wilder Romantiker ist, steht diesem Stückchen von Romantik verständnislos gegenüber. Wenn man ein Telephon hat. Ein RechtSanwalt in Arad hat die Telepbonmisere, die in seiner Kanzlei dadurch herrschte, daß der Sprech-apparat von seiner Gemahlin sehr stark in Anspruch genommen wurde, aus gelungene Weile beseitigt. Sämtliche Freundinnen seiner Frau erhielten dieser Tage folgenden Brief: »Verehrte gnädige Fraul Die Privatangelegenheiten meiner Frau haben in der letzte» Zeit einen Riefenumfang a»ge»omme», so daß ihre Abwicklung mit Hilfe eines gemein-fchastlichen Telephon» nunmehr unmöglich erschein», obgleich mein eigener geschäftlicher Verkehr in der letzten Zeit wesentlich abgenommen hat. Da ich sehr großes Gewicht darauf lege, daß die Verbindung de« P. T. Damenpublikum« mit meinem Hause auch in der Zukunft die denkbar angenehmste sei, habe ich zur leichteren Bewältigung des Verkehre» in den PrivatwoHnräumen meiner Frau ein eigene» Telephon ausstellen lassen. Diese» Telephon hat die Nummer 948 und durch diese» Telephon werden Haushaltung»-, Toiletten-, Geflügel-, Theater- und Dienstbotenange-legenheiten ihre Abwicklung ersahren. Der Verkehr bezüglich Immobilien, Vermittlungen, Parzellierun-gen und ZahlungsunfähigkeitSangelegenheiten erfolgt auch weiterhin mit Hilse de» Apparates Nr. 76. Ich hoffe, daß die Damen da» mir bisher erwiesene Vertrauen künftighin ausschließlich meiner Frau zu> wenden werden." Die fremden Götter der Amerika« n e r i n n e n. In den Vereinigten Staaten begeistert sich da« weibliche Geschlecht in immer stärkerem Maße für die orientalischen Religionen, besonder» sür die Götter der Hindu«. Eine nicht geringe An- zahl amerikanischer Studentinnen gibt flch «it größtem Eifer dem G'udium der heiligen Bücher iiiifc feer mtjfl'tfcljeti Schriften l>ei östlichen Völker hin. wobei sich ihrer zuweilen eine fanatische Lei-denschastlichkeit bemächtigt. Zu verwundern ist e« deshalb nicht, daß ein ehemaliger Einsiedler au» dem mittelasiatischen Hochlande in Amerika, wo er fünf Jahre al» Wanderprediger hin- und herzog, viele zu seinem Glauben bekehrte. Der Sonnengott Magda, dessen Kultu« in der täglichen Anbetung der Sonne besteht, hat jenseits de« großen Teiche« auch schon zahlreiche Verehrer, aber noch mehr Ver-ehrerinnen gesunden. Sein Tempel liegt in der Lake Park Avenne in Chicago, wo er vielleicht noch in-brünstiger verehrt und angebetet wird al« unter asiatischem Himmel. An der Spitze der amerikani-sehen Bekennerinnen de« Sonnengottes steht eine durch Geist und Schönheit ausgezeichnete Dame, Frau Hilton, die sich da« Bekehren zu dem allen orientalischen Glauben mit großem Eiser angelegen fein läßt. Die Bekenner oder vielmehr Bekenne-rinnen diese« Kultu« genießen kein Fleisch, zum Frühstück trinken sie Tee au« Rosenblättern, auf ihrem Speisetische werden frische Beilchen und wil-der Sauerampser serviert. Am meisten Anstoß aber erregt e« drüben bei allen Moralpredigern, daß der östliche Gottesdienst auch in feiner bedenklichsten Form, nämlich der Kultu« de« BaalS und Moloch«, sich in der Union immer weiter ausbreitet und mit seinen Mißbräuchen schon in allen Städten festen Fuß gefaßt hat. Wenn die Verlobung zurückgeht, dann: hat der Richter sie sitzen lassen — der Maler hat sie angeschmiert — der Barbier hat sie eingeseift — der Müller hat ihr wa« weiß gemacht — der Tischler hat sie geleimt der Drechsler hat ihr eine Nase gedreht — der Musiker ging flöten — der Kutscher ließ sie fahren — der Beamte gab ihr den Lauspaß — der Schutzmann ließ sie lausen — der Straßenkehrer machte sich auS dem Staube — der Schneider trennte sich von ihr — der Uhrmacher zog sie nur aus — der Haus' wirt setzte sie an die Luft — der Pfandleihe? hat sie versetzt — der Vogelsteller zog sich aus der Schlinge — der Mieter verzog sich — der Po-saunist hat ihr wa« geblasen — der Parsümeur verduftete — der Ossizier hat sie angesührt und der Strumpfwirker machte sich aus die Strümpse. (Eulenspiegel.) Deutsche Volksgenossen! fördert daS Deutsche Haus durch Spenden, Mitgliedschaft und regen Besuch! Nummer 82 die Stadtgemeinde allein das geforderte Opfer nicht bringen und es wird Sache eeS theatersreundlichen Publikums sein, durch eine rege Beteiligung an der in Aussicht genommenen Logen- und Sperrfitzver-steige» ung sich während der Theaterspielzeit genuß-reiche Abende zu sichern und damit unserer Stadt auch eine Kulturstätte zu erhallen, aus die wir von jeher stolz zu sein Anlaß hatten. ES werden dies, mal nicht nur die Logen, fondern auch die Sperr-sitze ausgeboien. Die Logen- und Cperrsitzlizilaiion findet Sonnlog den 80. d. um 10 Uhr vormittags im Stadtiheater statt. Mit der Lizitaiion der Sperr-sitz« will die Gemeinde jenen Theaterbesuchern ent-gegenkommen, die daraus Gewicht legen, sich für die ganze Spielzeit. daS ist für alle 17 Vorstellungen, einen bestimmten Sperrsitz zu sichern. Bei den Logen ist im AuSrnsspreise auch das Lvgcn-Entree inde-griffen, so »ah mit der Bezahlung deS Erstehungs-Preises keinerlei weitere Auszabe» verbunden fein werden. Dagegen wird der Pieis sür Loge» und Speirsitze, die bei der Lizitaiion nicht erstanden wurden, höher angesetzt werden, al« der Verhältnis-mätzige AuSrusspreis bei der Lizitaiion. Wir ver-weiien diesbezüglich aus die Kundmachung. An alle Köiperschasten und Vereine wird das dringende Er-suchen gestellt, an Mittwochen keine Versammlungen und Veranstaltungen abzuhalten, damit der Theater-tag sür daS Theater ganz frei gehalten werde und der Theaterbesuch nicht durch VereinSveranstaltungen beeinlrüchiigt werde. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der Christuskirche um 9 Uhr vor« mittags ein Schulgotiesdienst, um 10 Uhr vormittags der öffentliche Gemeindegottesdienst statt, in welchem Pfarrer May predigen wird über „Zweifel und Gewißheit". Am Montag Abend versammeln sich Glaubensgenossen und Freunde in einem Extra-ziinmer des Gasthauses Dirnberger. Aus dem Finanzdienfte. Finanzrat Robert v. Formacher Edler auf Lilienberg wurde vorn Marburg nach Brück a. d. Mur übersetzt. Deutscher Volksrat für Untersteier mark. Vom Odmann des Deutschen Volksraies wiird unS zur Vermeidung von Mißverständnissen miitgeteilt, daß die Organisation des Deutschen Volks-ratlcS sür Untersteiermark auch weiterhin in allen ihnen Teilen und mit der bisherigen Selbständigkeit besstehen bleibt und daß über die Stellung des Bwlksrates zum neu gegründeten Deutschen Volks-buiilde sür Steiermark erst in der nächsten Volts-raussitzung Be'chlüsse geiaßt werden sollen. Cillier Männergesangverein. Die nätchste Uebung findet Dienstag den 1k>. d. M einivieriel 9 Uhr abends stati. Es wird ersucht, dit.'ie l.tzien Proben sür das Bundessingen vollzählig zu besuchen. Auch ist ein früheres Erscheinen jehr wiiiuschenswert. Volkstümlicher Dortrag. Morgen Sonn» tagz vachminags 4 Uhr wird im kleinen Saale des Deeutiche» Hauses Aisistent der G-azer Universität Henr Dr. Walter Bienert über „Werden und Ver-gehhen der Gl«ich«~ spiechen. Der Vorirag findet Mit» P oj kiionen »att. Tanzübungsabende. Die Ortsgruppe Eillli des R« ichsverband, s „Anker" veranslallei vom 31.1. b. angefangen, an jedem Donnerslage im kleinen Saaale des Deutschen Hauses Tanzübungsabeiide. Di«e Einladungen werden demnächst anSgegeben weiden. Reichsbund der deutschen Eisenbah neer, Ortsgruppe Eilli. «m 6. d. »and im Vememsheim „Leu" eine gut besuchte Monaisver-sam«>m>ung der Onsgrnppe Eilli des Re'chsbunde« deumicher Ei>enb,ihuer statt. Bei derselben waien auctch der erste Vorsitzende der Hauptleitung in Wie» Herrrr Mauller u d deren zweier Vo> sitzender Herr H. Lackuer anwesend. An der Versammlung nahmen weieittr» noch teil der Odmann d»s Deuischen A bei-tei vverband s in Eilli Heir Leopold Zangger u»d der gewweikne Obman« desselben He>r Heinrich Findeisen. G->v>iti ftiind der Erörterung waien hauptsächlich der 17 7 Millionenai'tiag deS Reichsraisabgeoi dneten Tom-schihik un» das Fahrbegünftigungsweien. Der Obwaiiu He«rr Graf ei öffnete die Versammlung und begiüß-e die e Aniveiendr» auf daS herzlichste. Al« erster er grif'ff Heir Lackner daS Wort und erörterte in leicht vei »'mündlichen AuSsühiungen den Wer», die Ziele un»»» die wirtschatiliche Stellung des Reichsbunoe«. Au lisch siellle er die Tätigkeit der Gegner vorinfflutj ins t Licht und gab einen ausfühilichen Beucht Üver die t ve ive flicht demagogische Handlungsweise der rotesten Eisenbahnen eil, r. wobei er diingend davor wai ainie, sich vo» d.n immer gerecht sein wollendeil Jrrttitiühiein verblenden zu lassen. Seine einstündige Rede fand allseitige Befriedigung. Hierauf berichtete Herr Mauller über die Vorzüge der nalionalen Or-ganisition gegenüber der internationalen, auf Irr-Wege sührenden Sozialdemokratie WrilerS kam er auf den 17 Millionen Antrag in ausführlicher Weise zu sprechen und wieS überzeugend mich, daß dieser Antrag nur ein Agitationsmittel sür die Sozialde-mokrate > bilden sollte. Ferner wurde auch daS Fahr-begünstigungSwcien in allen feinen Einzelheiten ein-gehend erörtert, woraus Herr Mauller seine mehr als einstündige Rede unter begeistertem Beifallt der Anwesenden schloß. Schließlich beleuchtete noch Herr Find iien die Ziele der deutschen Organisationen und den Wert derselben für die deutsche Arbeiterschaft. Nach Erledigung einiger Anfragen schloß der Vor-sitzende mit heizlichen Dankesworien an die Haupt-lcitungSmilglieder die Versammlung. Gehilfenkrankenkasfe der Fleischer-und Selchergenosfenschaft Eilli. Morgen Sonntag den 1!t. d. findet nachmittags um 2 Uhr im Hotil Post die Generalversammlung der Ge-hilfenkraiikenkasse der Fleischer- und Selchergenofsen-schasl von Cilli und Umgebung stall. Da sehr wich-'ige und dringende Genossenschafts' wie Kranken-kussenangelegenheiten zur Beratung gelangm, werden die Kossenmiiglieder dringendst ausgeiordert, bestiinmt und pünktlich zu erscheinen, da nach Ablaus einer Viertelstunde bei jeder Anzahl gillige Beschlüsse ge. saßt werden können. Cillier Turnverein. (Allherrenriege.) Mit dem Einiriite der rauhen Jahreszeit und mit dem Beginne der langen Winterabende ist eS dem Großteile der zu sitzender Lebensweise genötigten Perionen nicht möglich, durch Spaziergänge, Berg-Partien oder sonstige Körperübungen, sich jene ge-nügende Bewegung zu verschaffen, die zur Erhaltung eines gesunden Körpers und Geistes unbedingt not> wendig sind. Die zahlreichen Erkrankungen des Nervensystems, die Trägheit des Blutes und der Verdauung sind hauptsächlich auf die Untätigkeit, die ger'nge Bewegung des Körpers und der MuSkeln überhaupt zurückzuführen. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, um das deutsche Volk vor der Ver-weichlichung zu bewahren, gründete Vater Zahn die Turnvereine. Ur.d durch ein volles Jahrhundert bereits wirken die Turnvereine sür jung und alt, sür voinehm und arm, sowohl in körperlicher, wie in nationaler Beziehung äußerst segensreich. Nebst der Jungmannschaft (Slammriege) im EillierTuru-vereine besteh» daselbst auch eine Allherrenriege, die durch zielbewußte, alle Muskeln und Körperpartien gleichmaßig in Anspruch nehmende Uebungen die geschwächten Kräfle wieder zu erlangen trachtet. Die Turnstunden der Allherrenriege, welche unter der Leitung des Verwalters W. Klemenifchitsch steht, finden jeden DienStag und Freitag von 6 bis 7 Uhr abends in der neuen Turnhalle statt. Alle Turn-freunde sind daher zur regen Teilnahme freundlichst eingeladen. Anmeldungen am Turnboden oder beim Tur„rate. Gut Heil! Eröffnung der Roseggerfchule in Pragerhos. Sonntag nachmittags fand in Prager-Hof, dies.m schnell ausblühende» Eisenbahnknolen-piinkt, der sich immer Mehr zu einem wichtigen deutschen Kulturzenirum ausgestaltet, unter großer Beteiligung ans Nah und Fern die feierliche Eröff-nung der vom Deutschen Schulverein erbauten Roseggerfchule, der vierten Schule in den Alpen-ländei n, die diesen Namen trägt, statt. Pragerhos war mit schwarz>rol-goldenen Fahnen geschmückt und läng« einer langen Reihe von Fahnenmasten er-svlgte vom Bahnhose aus unler Borantriit der Peiiauer Knabenk.ipelle und der Einheimischen von Pragerhos der Einmarsch der Festgäste. Vor der Schule waren in Reihen die Kinder aufgestellt — 130 Kinder zählt die Schule, mehr wurden ange-meldet, als die Schule ausnehmen kann — und vor der Schwelle deS geschmückte» Gebäudes wurden die F.,»aaste von Herrn Urban namens des deutschen O.tsschulvereines vo» Pragerhos begrüßt. Im ichnlgebäude sand die Eröffnungsfeier statt. Der Raum war zu klein sür die Menge der gekommene» F stgäste. SlaiionSches Herr Joief Schneider hieß alle tierzlich willkommen, insbesondere begrüßte er de» Obmannstellvertreter und stemschen Referenten der Haupileilung deS Deutsche» Schnloereines, Herrn Dr. Baum, wie er auch des abwesenden Schulver-tins»rchiiekien Herrn Payer gedachte, serners den Obmann der Südmark ReichsralSabgeordneien Wastian, Landlageabgeordneten Neger, die Vertreter der Pra-ge> hoser und auSwärngen völkischen Vereine, deren Eischete» uns neue Arbeitslust verleihe. Die naiio-»ale und Schulnot der Pragerhoser denlschen Kin-der, w. Ichi' in die eine Stunde entfernte »traquisti-sche Schule von UnterpulSgan gehen mußten, die Seite S auch zur Slawisierung beitrug, habe in den Prager-hvser Deutschen den Entschluß gereift, dahin zu arbeiten, daß Pragerhos eine deutsche Schule er-halte. Diesen Sorgen entsprang die Gründung des deutschen OrtSschulvereineS, der eine zweiklassige Schule schuf, die in der Steinklauberschen Fabrik untergebracht wurde. Aber die finanziellen Schwie-rigkeiten wuchsen mit der Anzahl der Schulkinder, obwohl die Südbahn einen jährlichen Beitrag wid-niete. Da wandten wir Pragerhofer uns an den treuen Helfer in der Not, an den Deutschen Schul-verein, und er half, und als die Gefahr da war, daß wir unser Heim verlieren, wandten wir un« wieder an den Deutschen Schulverein. Als Herr Dr. Baum im Jahre 1911 am Marburger Gaulag das erlösende Wort sprach, da kehrten wir mit Freude und Jubel nach Pragerhos zurück. Die Südmark überließ uns zu den günstigsten Bedin-gungen den Baugrund und nun wurde mit dem Bau der Roseggerfchule begonnen, die heute vollen-det dasteht. Unser Dank gebührt dem Deutschen Schulverein und seinem steirischen Referenten Herrn Dr. Baum »nd dem SchnlvereinSarchitekten Herrn Payer, dem Berein Südmark und dessen Obmann Abgeordneten Wastian, dem Obmann der Bezirk«-vertrelnng Windischseistritz Dr. WieSlhaler, der uns mit Rat und Tat unterstützte, dem Bürgermeister Stiger von Windischseistritz, dem Obmanne des Deutschen Volksrates für Untersteier Dr. Delpin, ferner« Dr. von Plachky. Dank gebührt jenen Män-nern, die vor fünf Jahren durch den deutschen Ortsschulverein den Grund zur heutigen Schule leg-teil, Dank gebührt aber vor allem auch einem Manne, dessen Bild aus uns herniederglänzt, dem edlen deutschen Menschenfreunde Rosegger! Möge sein Geist immer in dieser Schule walte». Herr Schneider schloß seine wirkungsvollen Ausführungen unter großem Beifall, worauf er die eingelangten Begrüßungen verlas. Solche hatten gesandt: Ab-ordneter Dr. Groß als Obmann des Deutschen SchulvereineS, die Hauptleitungen des Deutschen Schulvereines und der Südmark, der Poet im Priesterkleide Ollokar Kernstock, Rosegger, Abgeord-neter Marckhl, der Obmann des Gaues Untersteier» mark des Deutschen SchulvereineS Dr. Valentin in Marburg, Pfarrer Heber, der durch den Gottes-dienst am Erscheinen verhindert war, die Frauen-und Mädchenortsgruppe Windischseistritz des Deutsche» SchulvereineS, Dr. v. Plachky. kaiserlicher Rat Versolatti, Fabrikant Sieinklanber, Dr. Ambrofchitsch aus Cilli, von Schwerenfeld und andere mehr. Drei Kinder tragen hierauf ei» reizendes Huldigung«-gedicht an Rosegger vor. Der Adjnnkt Herr Schwab verwies in seiner Rede daraus, daß für Pragerhos der heutige Tag ausschließlich im Zeichen deS 'Deutschen SchulvereineS und Roseggers stehe. Namen« de« OrtSschnlvereiues drücke er der Hauvtleitung den wärmsten Dank auS, gleichzeitig dem treuen Wardein des Deutschen SchulvereineS im steirischen Unterlande Herrn Dr. Baum. Wir werden auch fernerhin im Sinne des Deutschen SchulvereineS arbeiten und an der Sprachgrenze jede engere Par-teipolilik vermeiden, in der deutschen Schutzvereine-arbeit wollen wir uns alle finden. Einer, der alles einsetzte für unsere Schule, sei Herr Stationschef Schneider; er habe sich wie Dr. Baum unvergäng-liche Verdienste um unsere Schule, um das Deutsch-tum von Pragerhos erworben. Der Redner über-reichte sodann namens der Deutschen von Pragerhos den Herren Dr. Baum und Schneider Ehrendiplome. Dr. Baum führte sodann unter anderem au«: Noch sind nicht zwölf Monate vergangen und schon stehen drei Burgen in der Untersteiermark, die den Namen Rosegger tragen, und eine andere, vierte Burg wurde in Kärnten errichtet. Diese große Leistungen des Deutschen SchulvereineS wurden nur durch Rosegger ermöglicht, daS müsse immer wieder ge-sagt werden. Seine Tat ermöglicht e« uns Deut-schen, daß wir im Unierlande wieder atmen können, durch ihn können wir solche Schutzwälle bauen, eines Sinnes, ein« im deutschen Besitz. Dr. Baum dankte namens der Hauptleitung dem Brudervereine Südmark für die Ueberlassung des Baugrunde« und allen jenen, die an diesem Werte mitgearbeitet haben, dem Architekten Payer, allen beim Bau beschäftigt gewesenen Handwerkern und allen Deutschen Präger-Hofs für ihre Mithilfe. Hier, wo auch Schntzarbeit für das Deutschtum in Mittel- und Obersteier geleistet wird, soll stets eine Stätte deuischen Wesen« und deutscher Arbeit sein und stets sollen die Kin-der dieser Schule eingedenk bleiben des Namen« Rosegger. In diesem Sinne soll diese Schule ge-weiht sein sür alle Zeit. (Lebhafter Beisall.) Ab-geordneter Wastian meint, es bedürfe eigentlich heute keiner schwungvollen Erörterung und Anrufung be- SeUt 4 geisteoder Dichteraussprüche, der bloße Anblick der Versammelten und die ganze Stimmung, in der jeder lebe und webe, daS sei die eindruckvollste Sprache, die jedem ans Herz greift. Er müsse jedoch als Obmann der Südmark, die getreulich mitgeholfen hat, diesen Schutzbau erstehen zu lassen, die Weihe der schönen FesteSstunde mit tiu paar Worten begleiten. Schulverein und Südmark eng« gesellt, das ergibt das sesteste Bollwerk der Selbst-Hilfe und in dieser stolzen Schöpfung, die wir nun zukunftsfroh begrüßen, zeigt sich eine glänzende Probe dieses Zusammenarbeitens der Schulverein»-leute und der Südmärker. Ein guter Schnlvereinler ist und bleibt doch auch allezeit ein getreuer Süd-märker, denn die beiden größten Schutzvereine haben sich gegenseitig zu ergänzen. Möge sich diese dtuische Pflanzstätte, in der ein Nachwuchs voll Kraft und Seele herangezogen werden soll, immer bewußt sein, wessen Namen sie trägt? Rosegger ist ans eines Lebens drangvoller Enge emporgewachsen zum wahren Volksdichter, und das Geheimnis seiner Macht nnd Wirkung liegt darin, daß er allerwege lies im Boden seiner Alpenheima» wurzelt. Diese Treue bezwingt alle deutschen Gemüter, und in dieser Treue findet und gibt er als erlesener Priester ver-klärender Menschlichkeit die Ruhe drs Gewissens und den Frieden des Herzens. Diese Innerlichkeit und Seelenstärke unseres großen Landsmannes soll dem hier heranwachsenden deutschen Geschlechte als vorbildliche Ueberlieferung heilig und nachahmenswert bleiben, für und für! DaS wünsche Redner als einer der zwei Vertrauensmänner, die Rosegger seinerzeit zur Verwaltung der großen Stiftung in den AufsichtSra! des Deutschen SchulvereineS ent-sandt hat. Dann wird der junge Saatenstand, den wir in diesen Räumen wohlbehütet wissen, unserem Seliebten Volke die ausgiebige Ernie nicht schuldig leiben. (Lebhafter Beifall.) ES sprach noch der Oberlehrer der Schule, Herr Krek, welcher die Lage der deutschen Kinder in slowenischen Schulen schil» derte, worauf Herr Schneider die Schlußansprache hielt, in welcher er nochmals allen Fördern des Schnlbaues und den Pragerhofern für ihre Mit-arbeit dankte. Nach den letzten Worten des Red-ners ertönte aus einem anderen Raume der neuen Schule leise und ergreifend der Ehorgesang der Kinder: Das treue deutsche Herz. Innig ergriffen lauschte das gesamte Festpublitum dem Gesang der Kinder. Hiemit war die Feier, welche ein Werk krönte, das in völkischer Hinsicht auf einem der wichtigsten Punkte deS Unterlandes errichtet wurde, beendet. — Ein zwangloses Beisammensein in der Lahnhofrestauration hielt viele Festgäste noch ge-räume Zeit beisammen. O, du mein Oesterreich! Der Reichen» berger Deutschen Volkszeitung wird aus Johannes-berg folgender, fast unglaublicher Vorfall gemeldet: „Die Rekruten unseres Ortes und der Nachbarorte wurden zum hiesigen Pfarrer vorgeladen, wo ihnen eröffnet wurde, sie möchten, bevor sie einrücken, einen zweitätigen geistlichen Kurs in Mariaschein mitmachen. Der KurS hätte das Gute sür sich, daß diejenigen, die ihn besucht haben, die E.sten sein würden, die eine Charge erhalten. Reiseipesen und sonstige Auslagen, erklärte der Herr Piarrer, wer-den von ihm selbst getragen. Die Rekruten waren so vernünftig, daS freund! ehe Anerbieten dankend abzulehnen." Die Jesuiten von Mariaschein als Heranbildner von Unteroffizieren, so etwas ist — trotz Ben Akiba — wirklich noch nicht dagewesen. Und in nur zwei Tagen wollen die Herren Jesuiten daS Kunststück fertigbringen. Zu einem solch vor-trefflichen Lehrmeister in der Ausbildung unserer Rekruten kann unserer Militärverwaltung nur gratu-liert werden. Im übrigen beweist auch dieser Vor-fall, wie übermütig unsere Klerikalen, dank der Für-sorge, der sie sich bei den leitenden Kreisen unseres Staates erfreuen, bereit? geworden sind. Nicht genug, daß sie auf dem Gebiete des Schulwesens unter der Patronanz der Staatsbehörden ihr Unwesen treiben, reicht nunmehr ihr Einfluß schon so weit, daß die Befähigung unserer beim Militär dienenden Söhne sür die UnterojfizierSchargen von dem Wohlwollen irgend eines Hetzkaplans abhängt, der die Fähig-leiten des Soldaten sür irgendeine Charge nach dessen klerikaler Gesinnung beurteilt. O, du mein Oesterreich! Kampf mit Wilddieben. Am 6. d. tra-sen die Jagdaufseher der Herrschaft Montpreis Johann Zakofek und Florian Ulaga zwei Wild-diebe, die gerade mit dem Zerlegen eines Rehes be-schästigt waren. Als die Diebe die Jagdaufseher sahen, griffen sie zu ihren Gewehren und gaben mehrere Schüsse ans die Aufseher ab. Diese hatten aber hinter Bäumen Deckung gefunden und blieben KemfHe unverletzt. Die Diebe suchten hierauf mit ihrer Beute zu entfliehen; da sie auf Anrufe der Jagd-aufscher nicht stehen blieben, seuerten diese, woraus die Wilderer daS Reh fallen ließen, sich wieder schußbereit machten uud gegen ihre Verfolger Schüsse abgaben, die jedoch abermals ihr Ziel verfehlten. Auch die Aufseher machten wieder von ihren Ge-wehren Gebrauch und einer der Wilderer wurde durch einen Schuß getroffen. Trotzdem gelang eS den beiden Wilddieben, unerkannt z>t entkommen. Bei einem Raubanfall lebensgefähr-lich verletzt. Am 6. d. wurde der Taglöhner Johann Tausek in dem Walde bei Hrusovec bei St. Georgen von einem Burschen überfallen und mit einem Meffer derart in die Rippen gestochen, daß er lebensgefährlich verletzt zu Boden stürzte. Der Strolch durchsuchte ihm sämtliche Taschen. Tausek hatte aber weder Geld noch GeldeSwert bei sich und der Räuber mußte sich ohne Beute entfernen. Tausek wurde in einer Blutlache aufgefunden und in das Krankenhaus nach Cilli gebracht. von der Tenne gestürzt. Der im Schlosse Hofrain bei Sachsenfeld bedienstele Knecht Anton Kramer stürzte, als er sich spät abends über die Stiege auf die Tenne begeben wollte, infolge eines Fehltrittes in die Tiefe. Er blieb im gepflasterten Holraum mit zerschmetterten Gliedern liegen und starb nach zwei Stunden. Herichtsfallt. Wegen Mißhandlung des Vaters in der Weise, daß er ihn bei den Ohren hin- und herriß, wurde Anton Vajdic auS Satteldorf bei Drachenburg mit einer Woche Arrest bestraft. Ebenso wurde der 17 jährige unverbesserliche, schon oftmals vorbestrafte Valentin CerneSl, der vor kurzem erst aus der Zwangsarbeitsanstalt entlasten wurde, zu sieben Monaten Kerker verurteilt, weil er feinen Vater am 85. September in St. Marein in grau-samer Weise durchprügelte und ihm so mehrere Ver-letzungen beibrachte. Mit dem Revolver. Michael Leskosek traf am 7. Juli in seinem Walde in Tajhte bei Montpreis den 52 jährigen Bartlmä Mastnak, als dieser eben mit dem Suchen von Schwämmen beschäftigt war. Da LeSkosek ihm nun dieS untersagte, hob Mastnak sofort einen Re-volver gegen LeSkosek und forderte ihn auf, sich so-fort zu entfernen, widrigenfalls er ihn erschieße. Leskosek erschrak derart, daß er hinter einen großen Eichenbaum flüchtete und solange wartete, bis Mastnak sich entfernt hatte. Als nun am 7. August Leskosek über die Besitzung deS Mastnak Futter führte, kam dieser herbeigeeilt, zog abermals einen Revolver und rief dem LeSkosek zu, wenn nichtS helfe, so werde dieS helfen, womit er den Revolver meinte. Leskosek erstattete die Anzeige und Mastnak. der jede Dro-hung leugnete, wurde zu drei Monaten schweren Kerker, mit einem harten Lager und einem Fasttage alle 14 Tage, verurteilt. Den Dienstgeber mit Steinen beroorfen. Da der Grundbesitzer AloiS Krese in Ladern bei Lichtenwald seinen Dreschern, die er bei sich untergebracht hatte, den Vorwurf machte, daß sie ihm die Dreschmaschine beschädigt hätten, erhielt er vom 31 jährigen Drescher Anton Mervic einen Schlag über den Kopf. Darüber erzürnt, fetzte er alle Dre (her an die Luft, die sich dafür in der Weise zu rächen suchten, daß sie ihren Dienstgeber mit Steinen zu bewerfen begannen. Hiebei traf Anton Meivic auch ein Fenster, wodurch mehrere Fensterscheiben in Scherben gingen und die in der Nähe stehende Bedienstete Aloisia Kuhar schwer verletzt wurde. DaS Urteil gegen Mervic lautete auf ein Monat schweren Kerker, mit einem harten Lager und einem festen Lager alle 14 Tage. Ein frecher Messerheld. Am 26. Mai polterten und exzedierten der 22 jährige Maurer Ludwig Smerecnik mit anderen Burschen so lange im Gasthause des Spajzcr in Gorica, bis der Gastwirt die ganze Gesellschaft mit Hilfe des TaglöhnerS Johann Vilcko an die Luft setzte. Draußen wurde jedoch der Lärm fortgesetzt. Als Bucko hinaustrat, um die Burschen zur Ruhe zu mahnen, versetzte ihm Smerecnik einen Messer-stich in den Rücken. Da dieser noch weiter mit dem Messer wie ein Wilder herumschlag, verletzte er auch den Florian Gabersek an der Hand. Das Urteil lautet«, auf sieben Monate schweren Kerkers mit einem Fasttage und einem harten Lager alle 14 Tage. Auf den Gendarm geschossen. Der 54 jährige Anton Pirc aus Lichtenwald war bei der Stadtgemeinde in Agram als Verzeh- Nummer 82 rungssteuerbestellter bedienstet. Infolge Trunksucht und Spielleidenschaft geriet er in finanzielle Schwie-rigkeiten, was ihn zur Veruntreuung von 659 Kronen verleitete. Auch zu Diebstählen ließ n sich hin-reißen. Als man aus seine Unredlichkeit kam, floh er nach Lichtenwalo zu einer befreundeten Familie. Die Polizeidirektion in Agram schickte jedoch einen Detektiv nach, welcher sich am 7. August mit den Gendarmen Karl Vrecko und Georg Curin in die Wohnung des Pirc begab. Als dieser sie kommen sah, ergriff er die Flucht. Der Gendarm Karl Vrecko lies ihm nach und al« er nur mehr zwei Schritte vom Fliehenden entsernt war, schoß dieser mit einem Revolver auf den Verfolger, ohne ihn jedoch zu treffen. Pirc gab bei der am 30. September gegen ihn stattgefundenen Strafverhandlung an, er habe in selbstmörderischer Absicht gegen sich selbst geschossen, waS jedoch aus Unwahrheit beruht. Er wurde zu viereinhalb Monaten schweren Kerker mit einem harten Lager monatlich verurteilt. Ein roher gimmergenosse. Als am Abend des 28. August der Berg-arbeiter Franz Presieek von der Arbeit nach Haiti« kam, fing ihn der 18jährige Bergarbeiter Anton Novak, der mit Preiicek zusammen ein Zimmer be< wohnte, nach einem kurzen Streit zu stoßen an. s» daß sich Presicek entfernen mußte. Presicek flüchtete sich in die nebenltegende Küche, doch Novak lief ihm nach und schlug mit einem Messer auf den Rücken des Fliehenden, so daß dieser mehrere lebenSgesähr« liche Verletzungen davontrug. Nowak muß dafür mit drei Monaten schweren Kerker, mit einem harten Lager und einem Fasttage monatlich büßen. Ein liebloser Sohn. Der 27 jährige LrsitzerSsohn Johann Osek in Unter-Secevo bei Rohitsch behandelte seine leibliche Mutter oft recht lieblos und ging am 29. Juli so-gar so weit, daß er sie mit aller Wucht zu Boden stieß und sie dann uoch mit Fäusten traktierte. Er wnrde zu der gelinden Strase von drei Wochen Kerker mit einem Fasttage wöchentlich verurteilt. Ein gefährlicher Steinwurf. AlS der 19jährige Knecht Anton Jabernik au» Cadram mit einem Wagen durch die Ortschaft Oplotnitz fuhr, setzte sich der 12jährige Anton Laial hinten auf den Wagen, um ein kurzes Stück mitzu-fahren. Jabernik jagte ihn zwar mehrmals davon, da dies jedoch nichts nützte, warf er dem Knabe» einen Stein nach, der aber das Ziel verfehlte, jedoch an eine Telegraphenstange flog, wo er in mehrere Stücke zersprang. Der Knabe, der in der Mhe stand, wurde von den Splittern getroffen und am Fuße und an einem Auge verletzt. Jabernik hatte sich deswegen vor Gericht zu verantworten und er> hielt die Strafe von einer Woche Arrest mit eine« harten Lager. Wegen Stellungsflucht. Johann LeSnik aus St. Hieronimi bei Franz wollte, um sich der Stellungspflicht zu entziehen, nach Amerika auswandern; er wurde jedoch, eben als er in Unterdrauburg eine Fahrkarte löste, ver haftet. Martin RopaS und Matthäus Strozic lei-steten ihm infoferne Vorschub, daß sie ihm, obwohl sie wußten, welche Absicht LeSnik verfolge, größere Geldbeträge zu diesem Zwecke gaben. Alle drei wurden nach dem Wehrgesetze zu fünf Tagen Arrest mit einem Fasttage und einem harten Lager ver> urteilt. Ein Befürchteter. AlS sich der 23 jährige Wagnergehilfe Johann Senica aus Suhadol bei Oberburg am Abende des 11. August mit Franz Kremensek und Markus Senica auS dem Gasthause deS Josef Stiglitz m Ritz nach Hause begeben wollte, kam ihnen Michael Poznic entgegen, der sie sosort zu beichimpsen be> gann. Da Poznic als einer der stärksten Burschen der dortigen Gegend galt, wollten die genannt» Burschen ihm zwar zuerst aus dem Wege gehn, später aber gingen Johann senica und Kremensek doch noch zurück in das Gasthaus, während sich Markus Senica »ach Hause begab. Vor Eintritt in daS Gasthaus bewaffnete sich Senica mit einer Wagenkipfe. Nach einer kurzen Zeit baten sie die auch im Gasthause weilende» Besitzer Johann Ilain?jl und Anton Kiumpacnik, sie mögen sie nach Haus« begleiten, da sie fürchte», von Poznic überfallen;u werden. Si« taten dies, kaum aber waren sie 30 Schritte vom Gasthause entfernt, kam ihnen 'chon Michael Poznic nachgelaufen und warf den Kremeo-fck zu Boden. In diesem Augenblicke sprang Zodann Senica hinzu und versetzte dem Poznic mit der Wagenkipfe zwei wuchtige Schlägt auf den Kopf, so daß dieser schwere Verletzungen davontrug. Unter Berücksichtigung besonderer Milderungsgründe lautete daS Urteil aus eine Woche Arrest. dtnmraier 82 Ein roher Ehemann. Der 27 jährige Besitzer Franz Psenicnik in Jererilave bei Rann ist schon seit langem der Trun-kenheit ergeben, weshalb er mit seiner Gattin, welche ihm immer Verschwendung vorwars, in stetem Zank und Streit lebte. So gab es auch am 7. September eine ernste Auseinandersetzung, da die Gattin ihm andrwhte, ihn unter Kuratel stellen zu lassen. Pse-nicniik ging so weit, daß er mit einem Besen seine Fram durchprügelte und auch dir Schwiegermutter mehrmals unter den Tisch wars und sogar mit einem, Küchenmesser bedrohte. Schliesslich entsernte er sich wud kam erst am 9. September betrunken nach Haus«. Nun spielten sich ähnliche Szenen ab, bis sich endlich die Frau mit ihrem Kinde zum Nachbar stüchi ete. Auch hier gab Psenicnik keine Ruh« und mii schwerer Mühe gelang es den Nachbarsleuten, den Betiunkenen zu beschivichligen. Psenicnik wurde mit t»rei Monaten schweren Arrest, mit einem Fast« tage und einem horten Lager monatlich, bestraft. Wegen Mißhandlung seiner Mutter würd« der 41jährige Besitzer in St. Peter bei Dracthenburg Franz Korenini, der seine Mutter der. art h>erumst>eß. daß sie einmal in die Tischkante, dann wieder in den Kasten fiel und sich so ver-schied'tve Verletzungen zuzog, mit drei Wochen Ker« ker. mm einem Fasttage und einem harten Lager wöcheinllich bestrast. Gegen den Gemeindevorsteher. 'Am 27. Juli stellte der Gemeindevorsteher Josef Powcnik auS Sagvrje bei Drachenburg dem Besitz«« Matthias Cepin in Feistritz einen Zahlung«» ausircag der Bezirkshauptmannschast zu, nach welchem dieser 75 Heller für seinen Sohn hätte zahlen sollen,. Darüber ärgerte sich Cepin derart, daß er den Zahlungsauftrag vor dem Gemeindevorsteher zu zerdruicken begann und ihn auf Verlangen nicht ein» «al zurückgeben wollte. Da eS dem Gemeindevor-steher aber doch gelang, dem Cepin das Papier zu entceisßen, ergriff dieser den Gemeindevorsteher an der Alust und warf ihn auf ein im Zimmer stehen« de« Btett, um so wieder in den Besitz de« Zahlung«, auitrmge« zu kommen. Auf Grund der gegen Cepin errhobenen Anklage wurde er zu 50 Ä. eventuell 5 Targen Arrest verurteilt. Gegen den Wachmann. 2da der Maurer Franz Lednik am Rann bei Eilli cam 26. August dem 13jährigen Peter Kumer einige? Birnen entriß, ohne zu zahlen, wurde er vom IllmgebungSwachmanne Markus Bucko verhaf-tct, unm in die Gemeindekanzlei geführt zu werden. Schonn gleich anfangs widersetzte sich Lednik, doch zelangg e« dem Wachmanne, ihn bis zum Gemeinde Haus zu bringen. Hier aber blieb er stehen und wollte? unbedingt nicht weitergehen, so daß Vucko genöii.izt war, dem Verhafteten die Schlinge um die Hand > zu legen. AI« sie nun so in daS Borhaus des Gemeindehauses gekommen waren, vergriff sich Lednikck an dem Wachmanne und drückte ihn an die Waud), so daß sich der Wachmann nur mit Mühe und »um« Erleidnng mehrerer Verletzungen au« seiner c Lage befreien konnte, worauf es doch mit Gewählt gelang, des Renitenten Herr zu werden. Nach dem Verhör in der Gemeindekanzlei wurde Lednik^ wegen gewalttätigen Benehmens hinter Schloßt und Riegel gefetzt, benahm sich aber unter-wegs wieder so ungestüm gegen den Wachmann. Die über i Lednik vom Kreisgerichle Cilli verhängte Strafe lautet t aus 6 Wochen Arrest. Mit einer Wasserspritze »«fetzlpe der Bäckermeister Hranz Krosl in Hochenegg seiner r Bediensteten Aloisia Krojnz einen derartigen Hieb aus den Kops, daß diese eine zum Glück nur leichte z Ztißquetschwunde am Hwterhaupte erlitt. Krosl büßt seine Tat mit 10 Tagen Arrest, verbunden «il Mvei harten Lagern. Ein Messerheld. ASm 25. August adendS begegneten die Hut» macherergehilfen Leopold Ostroznik und Josef Bozovic in derer Nähe von Rann an der Save die heimkehrenden:» Buischen Wilhelm Medwedic und Andreas Kvar. r. Da Brgovic die letzteren herausforderte, nalimea.T. sich alle vier von dem naheliegenden Mais-seldc , ewige Maishalme und schlugen auf einander los. ! Bogovie ergriff bald die Flucht, Ostroznik aber z« zog Messer und bedrohte zuerst den Med dedic, t, tan» oder den Lipar. Dieser lies davon, kam jedoch t zum Fall, woiauf ihm Ostroznik einen Schnitt an de'dei Hand beibrachte. Dem schreienden L'par eilte in min Medwedic zu Hilfe, als sich dieser jedoch mr dr btei Schritte genähert halte, sprang Ostroznik aus ih ihn los und versetzte ihm einen Messerstich in den HaHals, wodurch Medvedie lebensgefährlich ver» letzt nnmiide. Ostroznik erhielt die Strafe von sieben LeutlHe Wacht Monaten schweren Kerker mit einem Fasttage und einem harten Lager monatlich. Zwei gute Freunde. Der Wjährige Gagner Fran; Baloh in Kas-sasse bei Pletrowilsch und der Bergarbeiter Engelbert Lemez waren stets gute Freunde. Am 13. Mai tranken sie im besten Einverständnisse mit andere» Burschen im Gasthause de« Videcnik in Kassasse und begaben sich dann nach Hause in der Richtung gegen Trifail. Engelbert Lemez begann nun in seiner hei-tern Stimmung an, dem Baloh im Scherze mit einem Messer in den Ellenbogen zu stoßen. Als nun ein-mal dem Lemez das Messer zu Boden fiel, ergriff es Baloh und stieß es mehrmals seiium Freunde in den Rücken, so daß dieser schwere Verletzungen er-litt. Baloh, der sich mit Notwehr verantwortete, wurde zu zehn Monaten schweren Kerker, mit einem hatten Laglk und Kastiag monatlich verurteilt. Lemez, der auch dem Baloh Verletzungen zugefügt hotte, er« hielt die Strase vo» fünf Monaten Arrest. Wegen schwerer körperlicher Verletzung wurde der Bergarbeiter Johann Laznik in Trifail, der dem Alois Kolar einen Messerstich in die linke Schulter versetzte und dadurch eine schwere Verletzung zufügte, mit vier Monaten schweren Kerker, ver' schärft durch einen Fasttag und ein hartes Lager alle 14 Tage, bestraft. Aufgelauert. Der 25jährige Valentin Vozic und der 21jäh-rige AloiS Krasooec, beide Bergarbeiter in Trisail, zechten in mehreren Gasthäusern und kamen schließ, lich in rauflust ger Stimmung ins Gasthaus des Sust«. Dort mißhandelten sie den Bergarbeiter Skosca. Hieraus entfernten sie sich und lauerten dem heimkehren Lkojka hinler einem Gcbnich auf, um ihn mit einem Stocke durchzuprügeln. DieS geschah auch, Ab« dies war noch nicht genug, beide drangen schließlich auch noch in die Wohnung des Skosca, wo ihm Krasovec einige Ohrfeigen versetzte, während Bozic mit einem Stocke derart auf den Arm des Hilflosen schlug, daß Skosca einen Bruch des Armes erlitt. Bozic wurde zu achi Monaten und Kraiovec zu fünf Monaten schweren Kerker mit je einem harten Lager und einem Fasttage monatlich verurteilt. Zum Trinken von Essigsäure verleitet. Am 1. Zuni schickte die Arbeiterin Theresia Pecnik ihren 13jährigen Sohn Martin zum Kauf mann Johann Vehovar in Kopreinitz um Essigsäure. Der Knabe erhielt diesc Flüssigkeit vom Lehrling Jakob Kukovcic in die mitgebrachte offene Flasche etn-gefüllt. Der Lehrling unierließ es, die Flasche mit der Etikette „Essigsäure" zu versehen, weil solche Etiketten, womit nach gesetzlicher Vorschrift auf den gefährlichen Inhalt deS GesüßeS aufmerksam gemacht werden soll, nicht vorrätig waren. Am Heimwege traf der Knabe den sechsjährigen Joses Grmsek und redete ihm zu, er möge an« der Flasche, in der sich die Essigsäure befand, trinken. Der Junge trank ahnungslos die scharfe Flüssigkeit und erlitt dadurch schwere innere Verletzungen. Theresia Pecnik. Jakob Kukovcic und Johann Vehovar hallen sich wegen Vergehens gegen die Sicherheit deS Lebens vor dem Kreisgerichte Cilli zu verantworten. Theresia P.cnik wuide wegen Vergehens nach § 33 j des Slraf-«Besitze« zu fünf Tagen Arrest. Jakob Kukovcic zu drei Tagen Arrest und der Kaufmann Behcvar we« gen Übertretung des Lebensmittelgesetzes zu einer Geldstrafe vo.i 10 K. verurteilt. Gegen den eigent» litten Uebeltäter Martin Pecnik konnie infolge seiner Unmündigkeit wegen deS genannten Vergehen« ein gerichtliche« Slrasversahren nicht eingeleitet werden. Schwierige Verhaftungen. Am 2. September lärmlen um ungesähr 10 Uhr abends der 24 jährige Malergehllfe Michael Atzmann, der 29jährige Fleischergehilse Johann Lencek, der 28jähnge Schlosser Franz Pleschnig und der 26jäh-rige Franz Turk im Gasthaus« zur Stadt Graz in Cilli in Gesellschaft anderer Zechgenofsen derart, daß der städtische Wachmann Joses Graischner einschreite» mußte «nd die Burschen zur Ruhe mahnle. Da sich Atzmann dem Wachmanne gegenüber ungestüm benahm, wurde er verhaftet nnc> zur Wachstube geführt. Alle Burschen folgten der Eskorte. Atzmann versuchte sich mit Gewalt loszureißen und mußte daher geschlossen werden. Auch dann noch versuchte er dmch Reißen an der Schließletle loszukommen und rief die übrigen Burschen um Hilse. Johann Lencek kam wirtlich herbei, packte ihn um den Leib und suchte ihn dem Wachmanne zu entreißen. In dieser Lage, umringt von vielen Burschen, zog der Wachmann Grätschn« seinen Säbel und schaffte sich durch mehrere Hiebe Luft. Be, dieser Gelegenheit erlitt Atzmann durch den Säbel eine schwere Ver-letzung an dem linken Arme. Nachdem Atzmann ver- Seite 5 haftet war, ging Wachmann Grätschn« mit einem zweiten Wachmanne zurück, um auch den Johann Lencek wegen seiner Gewalttätigkeit zu verhaften. Lencek stieß mit Händen und Füßen derart um sich, daß er von beiden Wachleuten nur mit großer Mühe überwältigt werden konnte. Wachmann Grätschn« wurde hiebei wiederholt von Lencek gepackt und ge« stoßen. In die Arretierung de« Atzmann mengten sich Lencek, Pleschnig und Turk dadurch ein, daß sie den Wachmann ausforderten, Atzmann loszu-lassen. Während Pleschnig und Turk ihr Unrecht tillgestanden, leugneten Atzmann und Lencek jede Schuld. Atzmann machte sogar am 3. September an die Staatsanwalischaft Cilli eine Anzeige, worin « den Wachmann Grätschn« beschuldigte, er sei damals betrunken gewesen und ohne Grund einge-schritten. Von der Waffe habe er nur im Rausche, aus Wut und um zu renommieren Gebrauch ge« macht. Diese Vorwürfe erwiesen sich jedoch durch die Erhebungen als nicht stichhältig Bei d« am 5. d. statlgefundenen Strafverhandlnng beim KrciSgerichtc Cilli wurde Michael Atzmann zu zwei Monaten schweren Anker« mit einem Fasttage alle 14 Tage, Johann Lencek zu drei Monaten schweren Kerker« mit ebensalls einem Fasttage alle 14 Tage und Franz Pleschnig zu fünf Tagen Arrest vcrurteilt. Franz Turk wurde freigesprochen. Im Gasthause der Maria Krenkar in Win-dischgraz kam e« am 15. August zu einem Auftritt zwischen Trabo« Johann und d« Wirtin, weil Trabo« seine Zeche nicht zahlen wollte. Da Trabo« die Wirtin auch zu stoßen begann, stellte ihn Michael Camlek zur Rede, worüber erster« derart «regt wurde, daß er sofort da« Messer zog und aus Camlek loSgehen wollte. Dies« nahm ihm jedoch das Messer weg. Nun mengten sich Andrea« Kvas und der Schwiegersohn d« Wirtin Thoma« Slibl« ein »nd fielen üb« Camlek h«, wobei sie ihn mit mehreren Schlägen verletzten. Die« veran-laßte den Stadlwachtmeist« Sieb« einzuschreiten und forderte den inzwischen mit Mühe au« dem Gasthause enlsernten Trabo« auf, nach Haufe zu gehen. Dieser weigette sich jedoch, die« zu tun, we«. halb ihn der Wachtmeister in d« Vermutung, Trabo« könnte nochmals Ausschreitungen begehen, verhaftete Andreas Kvas wollte nun dieS verhin-betn und versuchte den Trabo« dem Wachtmeift« zu entreißen, indem er sich zwischen beide zwängte. Schließlich packle Trabo« den Wachtmeister an d« Brnst, während Kvas von hinten auf ihn losschlug. Nur mit Hilfe and«« konnte Trabo« hinter Schloß und Riegel gebracht w«den. Trabo«, der sich mit Notwehr ausredete, wurde mit zehn Tagen Arrest, Kva« dagegen, der feine Tat seinem total betrunte-neu Zustande zuschrieb, mit einem Monate schweren Kerker«, verbunden mit einem harten Lager wöchent-lich und einem Fasttage alle 14 Tage bestraft. Alle Gemüse werden besonder« schmackhaft, wenn man sie statt in Wasser In Rindsuppe abkocht, die man rasch und bequem herstellt aus MAsiGI8 Würfeln (fettige Rindsuppe) 0 1 Würfel für */« Liter feinster , Rindsuppe \ß h. Man achte auf den Namen MA6GI and die Schutzmarke Kreuzstern. Machtrag. Der Balkankrieg. Im Namen der Großmächte haben die Vertreter Oesterreich» und Rußlands den Balkanstaaten Bulgarien, Serbien, Montenegro und Griechenland folgende Note über-reicht: Die Regierungen Rußlands und Oesterreich Ungarn« werden den Baltanstaaten «klären: 1. Daß die Mächte energisch jede Maßnahme mißbilligen, welche geeignet ist, einen Friedensbruch herdeizusüh - €> .iU 6 jUirfiüte «wud|t vlrvaxx 82 rett. 2. Daß sie, gestützt aus Artikel XXIII deS Veiiuier Vertrages, im Interesse der Bevölkerung die Verwirklichung der Reformen in der Verwaltung der >u opäischen Türkei in die Hand nehmen werden, woln cS sich von selbst versteht, daß die Reformen der >^ruveränität defc Sultans und der territorialen Jntig» lät des Ottomanischen Reiche? keinen Abbruch tun werden. Diese Erklärung behält übrigen« die Freiheit der Mächte sür ein kollektives und späteres Stud um der Reformen vor. 3. Daß sie, falls »ich'.sdestoweniger ein Krieg zwischen den Balkan« staaten und dem Ottomanischen Reiche auSbrechen sollte, bei Beendigung dcS Konfliktes keine Aende-rung des territorialen status quo der eu> opäischen Türkei zulassen werde. Die Mächte werden gemein-schostlich bei der Piorte Schritte tun, die sich auS der vorstehenden Erklärung ergeben. Die Wirkung dieses Schrittes läßt zu wünschen übrig. Montenegro erklärte eine halbe Stunde vor der Ueberreichung der Noie den ftiieg. Dieser ist schon im besten Zuge und es solle» auch schon „Schlachten" geschla-gen worden sein. Wer der Sieger ist, läßt sich nicht feststellen. Schliißlich wird wohl der leere Geldbeutel aus der ganzen Linie „siegen*. Serbien soll auch schon den Krieg erklärt haben. Die beiden anderen Balkanstaaten nehmen den Mächten gegen-über auch eine ablehnende Haltung ein. > JMftoüo <57e/nctfe JvxrKzn Es liegt im Zuge unserer Zeit, der sv> ch>eilenden Teuerung ein G^aengewicht zu bieten dmch möglichst ökonomische Hausführung. Die der Haushaltung gewidmete größere Sorge führt zur Einsicht^ daß nicht aus Kosten der Qualität gespart weiden soll. So kann man nur mit einer guten Seife Iparen, wie zum Beispiel ?unlight Seise, eine äupeist ausgiebige, spielend waschende und absolut rc'7» Seifr. b'f kaum liiernrfs n w>rdm kann m EIN ZAUBER von Frische und Reinheit ist der mit Sunliäht Seife behandelten Wäsche eigen. Sunlight Seife ist als absolut reines Erzeugnis hervorragend geeignet für adle Waschzwecke, sparsam in der grossen Wasche und unübertroffen zum Reinigen feiner Stoffe. LEVER A CO.. Cjn bü, WIEN III. __UL. Der goldene Boden. Roman von Guido Glück. 3 öu K Ve> lag von Karl Prohaika in Teichen. Wen. Leipzig Der golvene Boden reiht sich den bekaniien Romanen vo» K. I. Strobl, Heinrich vo» Schnllein, R H. Ba'tich. Emil Enl und a»de«en an, welche sich die Doistellung öfter» reichischer Kulturzustände zur Ausgabe gemacht haben. Der Verfasser schildert aus intimster Erfahrung her-auS mit wunderbarer Anschaulichkeit das buntfarbige Leben einer kleinen, vom slawischen Hinterland um-gebenen deutschen Stadt. Mit vorurteilslosem Scharsblick und eiferndem Zorne spürt der Dichter den Ursachen nach, die den deutschen Gewerbestand sehr häufig so schlecht vor dem slawischen Konkur-renten bestehen lassen. Er illustriert dies an einer ganzen Reche von Personen, besonders aber an der Familie eineS reichen Tischlei meisterS. Die flüssige, amüsante Schreibweise, ganz besonders die außerqe-wöhnlich gewandte und geschickte Behandlung des Dialogs, daS tragische Schicksal der deutschen Fa-milie sowie der S'adt werden jeden Deutschen leb-hast interessieren, er wird auch in dem Spiegel, den der Verfasser vorhält, manches finden, vaS Stoff zum Denken gibt. Der Roman ist ein Weckru» zur rechten Zeit. RORBELMQNTEi ZIGARETTENPAPIERE ' ZIGARETTENHÜLSEN ! 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Mehrere KalbSgelstrne setzt man mit kaltem Waffer aus. erwärmt das Wasser langsam und läßt die Gehirne so lange im Wasser, bis man Häute und Adern leicht entfernen kann. Dann blanchiert man sie einige Minuten in kochendem Wasser, kühlt jte ab und focht sie im Wasser mit Salz, Pfeffer, Lor-beerblättern, Zwiebeln und etwas Essig in einer Stunde weich. Nach dem Auskühlen teilt man die Gehirne in zwei Hälften, bestreut sie mit Salz und Pfeffer und wendet sie i» Ei und Reibbrot um. Man bäckt sie in Butter lichibraun und legt in jede Muschelschale ein halbes Gehini. umgibt es mit kleinen in Bouillon und Butter gedämpften Chain. pignonS, beträufelt die Oberfläche mit Zitronensaft und einigen Löffeln krästiger Ins und bäckt die Muscheln noch einige Zeit im warmen Ösen. Zahn-Creme^ Mundwasser, Die erste Preisausschreibung sür Flir. Belmvnte Raucher ist erfolgt und bietet 15 Bargeld-preise von zusammen 500 Kronen, darunter je einen zu 150, 100 und 50 Kronen. 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Oktober 1912 mit ihrem Landsturmpasse, bezw. militärischen hntlassungsdokumente beim Stadtamte Cilli zwischen 9 und 12 Uhr vormittags persönlich vorzustellen bezw. zu melden. . ... . . Diejenigen Meldepflichtigen, welche wegen unüberwindlicher Hindernisse an vorstehenden Tagen sich nicht vorstellen können, haben die Vorstellung am 22. Oktober 1912 bei der obigen Meldestelle nachzutragen. Stadtamt Cilli, am 20. September 1912. Der Bürgermeister; Dr. von Jabornegg. Sekretariat für die Alpenländer: Graz, Blumengasse 7. As 8*»« »ad LtiitaBCtfifffcelt iinlihertrolfeae Herd« 1» Klarn, Email, P orae 11 an / Maj nlika £ H-"Uoui», MMlkM •». Daa^f kochaalefea, OaakMher- -ad Gaah.rde, .owie Iriicb» DanrrbruHltfon ...... [, b««i«han durch l«d» Eleenhandlaaf. wo -l-t>^ direkter Versand. Ka# »erlang .Orlgin»I- I 99 die beste Schuhpzsta der Welt Auch Erzeugung der bisherigen weltberühmten Wichse ohne fitrioKL St. Fernolcndt, Wien III k. n. k. Hoflieferant Fabriksbestand 80 Jahre. 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Oktober 1912 um 10 Uhr vormittags ' "L Der Attsrufspreu beträgt fflr eine grofl« Loge 180 K, für eine Ma» Log« 160 K, wobei die Eintrittsgebühr für Logen (Logenentree) SU"teüm den Theaterbesuchern, welche für die gan*e SPie1**1*ei°J bestimmten Sperrsitz zu verlügen wünschen, Gd-genbeit zu Sab«"-einen solchen zu sichern, gelangen diesmal auch die Sperratze zur Ver- Steigerung und zwar: io.«n In den Reihen 1 und 2 zu..... ' . in den Reihen 3, 4 und 5 zu . . • • « und in der 6. bis zur letzten Reihe zu . , >>o'— Stadtamt Cilli. am 23. September 1912. Der Bürgermeister: Dr. H. von Jabornegg. Nnr echt mit dleaer Sehottmatks. •5« •*« lliMtrs Französischen Unterricht «[teilt staatlich geprüfte Lehrerin. Grammatik, Konversation, Literatur, Uehereetzungtn. Vorbereitung zur Staatsprüfung. Hermine Exner, Cilli, Giselastrasse 8 cbulschürzen I7.ahnwasser billigst in grösster Auswahl im Warenhaus Johann Koss, Cilli« das beste für die Zähne. l'therall *«• h«brn- Eine Flasche 75® Heller. 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