Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat >chiIflltH"1!) y* N»»iN»^ iTiltsiisTn tJ*— * **• ** f*-*----s i S«la^ l «ierltljShrlg to »in, halbjährig so Din, gcm». «arartlgttitgn, mibtm ta Ut v«r»»wm« p» WQrfU« «t,,,»»,»>»»«> f iftftrif IM Mb. ffli Nf «Mim» »ch»r»ch«»d« »rhShung. «injelnnmm« Sin lt» Erscheint wöchentlich D»»«a»»tag früh »«» Samatag f»»tz mit lim Datum um Tonntag< Nummer 38 Celje» Sonntag, den 1v. Mai 1936 61. Jahrgang Italiens weitere Pläne Dem „Jutro" vom 7. d. M. entnehmen wir folgende Notiz: Paris, 6. Mai. Der diplomatische Mitarbeiter des „Oeuvre" stellt auf Grund seiner Informationen im französischen Innenministerium folgend« Aussichten über die weitere internationale Entwicklung an. Mussolini hat in seiner gestrigen Rede betont, daß er Abessinien gegen den Willen des Völker-bundes besiegt habe und daß damit die erste Etappe der vom Faschismus vorgesteckten Ziele erreicht sei, ferner daß es keine Macht auf der Welt gebe, die Italien zwingen könne, von seinen Eroberungsabsichten abzulassen. Italien werde mit gleicher Ent-schlossenheit, wie in Abessinien, seinen Vormarsch fortführen und seine morgigen Aufgaben erfüllen. Nach der Ansicht des „Oeuvre" habe Musso-Uni augenscheinlich an die Balkanstaaten gedacht, vor allem an das schon jetzt mehr oder weniger besetzte Albanien. Die Aktion, die man auf Grund der Mussolini-Rede vermuten kann, ist unmittelbar gegen die übrigen Ballonstaaten gerichtet. Wenn Italien zur vollständigen Beherrschung Albanien» gelangt, wird es seine Armee mit dem albanischen Volk, welches das beste Knegermateriol darstellt, bedeutend verstärken können. Modern ausgerüstet, würde eine solche Armee für Italien am Balkan eine feste Stütze bedeuten. Alldies belastet die auf-richtigen Friedensfreunde in Europa mit großer Sorge. Schon jetzt ist die zwischenstaatliche Lage äußerst verwickelt, da Mussolini offen erklärte. daß Abessinien zu bestehen aufgehört habe und al» selb-ständiger Staat von der Landkarte gestrichen sei. Mussolini will in Abessinien nur einen „römischen Frieden" schließen, da» heißt mit anderen Wor-ien, er will das bisherige abessinische Gebiet zur italienischen Kolonie verkünden. Die Konferenz der Kleinen Entente Von Mittwoch bi» Freitag berieten die Außen-minister der Kleinen Entente in Beograd über die Fragen, die alle drei Staaten gemeinsam berühren. Die Beratungen verliefen im vollsten Einverneh-men. Vor allem wurden folgende Fragen behandelt. Gemeinsame Abwehr der Revisionsbestredungen, gemeinsame Abwehr der Wiedereinsetzung der Hab»-burger, gemeinsame Poiitik im Völkerbund, auch im Hinblick der Stellungnahme zu Rußland, für eine kollektive Sicherheit und anderes. Der Balkanbund gefestigt Die Verhandlungen der Staatsmänner des Baikanbundes find abgeschlossen und haben eine noch engere Zusammenarbeit der Balkanstaaten ge-zeitigt. Bekräftigt wurde vor allem das Festhalten an der Unveränderlichkeit der bisherigen Grenzen. Dir nächste Konferenz der Balkanbundstaaten findet im Herbst in Genf und die zweite im Dezember in Athen statt. Nach Verlesung der amtlichen Verlautbarung der Beschlüsse im Beograder Außenministerium stellten sich die vier Außenminister den über 10<1 in- und ausländischen Journalisten zwecks wei-tnef Aufklärungen zur Verfügung. Da sich nach geraumer Zeit kein Journalist zu Worte meldete, trat der rumänische Außenminister vor und meinte lächelnd: „Sie sehen, meine Herren, dafj es uns allen gut geht und daß »«s nichts passierte." Die Minister warteten weiter — vergebens — und da sagte Titulesku wiederum: „Zum ersten Mal in meinem Leben geschieht es. dah ich so viele Journalisten versammelt sehe, die alle stumm find". Erst daraufhin meldete sich ein Jugoslawien und die Sühnemahnahmen Das Novisader Volksblatt vom 5. d. M. schreibt: „Jugoflawien gehört zu den Ländern, die durch die gegenüber Italien angewendeten Sühnemaßnah-men am meisten betroffen wurden. Nach dem letzten Vierteljahresausweis über die Ein- und Ausfuhr ist unsere Ausfuhr nach Italien, verglichen mit jener im ersten Viertel des Jahres 1935, um 153.5 Mill. Dinar gesunken, denn sie betrug im ersten Viertel 1935 171 Mill. Dinar, im ersten Viertel 1936 hingegen nur 17.5 Mill. Man hat die Schädigung der Ausfuhr Jugoslawiens zwar vorausgesehen, und unsere Regierung hat auch tatsächlich von den Großmächten eine Vergütung dafür verlangt, die auch tatsächlich versprochen wurde: in der Tat sind jedoch Jugoslawien von den Großmächten, die die Sühnemaßnahmen gegen Italien durchgesetzt haben, nur geringfügige Entschädigung gewährt worden. So hat die englische Regierung im Oktober des Vorjahres Jugoslawien einige Einfuhrbegünstigungen eingeräumt, die jedoch keineswegs von besonderer Wirkung waren. Allein selbst diese Begünstigungen fanden in englischen Parlamentskreisen Mißbilligung und ein Lord Mattison richtete sogar am 20. März im englischen Oberhause eine Anfrage an die Re-gierung, worin diese ersucht wurde, die Jugoslawien gewöhnen Begünstigungen zurückzuziehen, weil sie ohne Zustimmung des Parlaments gegeben wurden. Mit Rücksicht darauf veröffentlicht die Beograder Zeitschrift „Industrijsli pregled" ein offene» Schreiben an Lord Mattison, worin zunächst fest-gestellt wird, daß Jugoslawien wegen der Sühne-maßnahmen 35 v. H. seiner Ausfuhr eingebüßt habe, während die englischen Einfuhrbegünstigungen keine whkliche Entschädigung für Jugoslawien be-deuteten. In diesem offenen Schreiben wird Lord Mattison auch daran erinnert, was für Vorteilt die Engländer aus dem Bergwerke Trepca und Kopa-onik, die von Engländern ausgebeutet werden, ziehen. Weiter stellt der „Jndustrijski pregled" fest, daß Jugoslawien in der Zeit von 1921 bis 1935 nach England nur um 1.5 Milliarden Waren au»-geführt, während England in derselben Zeit um 7 Milliarden Waren nach Jugoflawien eingeführt habe, worau» sich ergibt, daß unser Handel mit England ein Passivum von 5.5 Milliarden Dinar ausweist. Was da« Bergwerk Trepia anbelangt, so wird die» von der Gesellschaft „Trepia Mines Li-mited" in London betrieben, die von unserer Re-gierung im Jahre 1928 eine Konzession für die Dauer von 50 Jahren erhalten hat. Die Gesellschaft hat ein Aktienkapital von 1,125.000 eng. Pfund: in den ersten fünf Jahren ihres Bestandes hat sie einen' Reingewinn von 914.000 Pfund, das sind rund 223 Millionen Din ausgewiesen, sie hat daher in dieser kurzen Zeit schon fast das ganze Aktienkapital verdient. Im letzten Jahre betrug der Reingewinn 75 Millionen Dinar und die Gesellschaft hat eine 20 - prozentige Dividende ausgeschüttet". Politischer Mord in Wien. In der Nacht zum 8. d. M. ist in Wien in seiner Wohnung der Heimwehrführer Berthold K u r a n t erschossen worden. französischer Journalist und meinte, die Journa-listen wollen deshalb nichts fragen, weil sie die Antwort schon im vorhinein kennen. Tiwlesku fragte nun: „Welche Antwort erwarten Sie, meine Herren?" Als sich auch jedt keiner meldete, ant-wartete er lächelnd: „Sie sehen also, wir haben Euch besiegt." Der Fragebogen In politischen Kreisen wird natürlicherweise mit großem Interesse die Diskussion verfolgt, die — vor ollem in England — über die Frage einer Reform des Völkerbundes in Gang gekommen ist, nachdem der abessinische „Probesall" deutlich die Unbrauchbarkeit der Genfer Einrichtung in ihrer gegenwärtigen Gestaltung erwiesen hat. Die Genfer Liga hat sich einwandfrei als unfähig erwiesen, einen Krieg«ausbruch zu verhüten, ein schnelle» Kriegsende zu e^wingen oder auch nur den „An-greiser" im Falle eines Sieges an der Ernte zu hindern. Man begrüßt es al» allgemei-nen Fortschritt, daß au» diesen Erfahrungen in ganz Europa die Folgerung nach einer vordringlichen Völkerbundsreform gezogen wird. Die Richtung dieser Bestrebungen geht zum min-besten, was England betrifft, dahin, zunächst einmal die Großmächte Europas wieder auf einen Nenner zu bringen, wobei in erster Linie an einen Aus-gleich zwischen den vier Großmächten England, Frankreich, Deutschland und Italien gedacht ist. Man vermerkt allerdings ebenso mit Aufmerksamkeit die These, daß im Falle einer Unmöglichkeit, den deutsch - französischen Gegensatz zu überbrücken, zu-nächst die Stresa-Front wieder hergestellt weroen müsse. In politischen Kreisen lehnt man eine Stellung-nähme zu den vielen noch widersprüchlichen Geruch-ten über die Haltung der Großmächte in den kom-menden Monaten ab, zumal diese schon allein wegen der Unklarheit über die Entwicklung in Frankreich wie auch über den weiteren Verlauf der Dinge in Abessinien noch nicht festliegen dürfte. Um so deut-licher treten bereits die Folgerungen in Erscheinung, die aus den abessinischen Erfahrungen ableitet und bei der Neuordnung eines europäischen Frieden» angewandt werden sollten. Die Quelle de» Nichtfunktionierens der Genfer Einrichtung ist die Unmöglichkeit gewesen, die Groß» mächte zu einem geschlossenen und einheitlichen Han-dein zu bringen, weil einer solchen Einheitlichkeit die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Großmächten im Wege standen. Das Fehlen einer wirklichen europäischen Solidarität, einer Aus geglichenhett der Beziehungen der europäischen Staaten unterein-ander, hat die Genfer Waffe stumpf gemacht-Es kommt also in erster Linie daraus an, die Vor» aussetzung einer wirklichen Gemeinsamkeit der euro-päischen Staaten zu schaffen. Diese Gemeinsamkeit zu fördern ist Zweck der wiederholten deut-schen Angebote, die über den Weg von 25 jäh-rigen Friedensabmachungen und Nichtangriffsver-pflichtungen die europäische Atmosphäre beruhigen und den Boden für einen friedlichen Ausgleich der Interessen schaffen wollen. Aus wirklicher Bestie-dung erwächst eine natürliche Solidarität und hier erst ist der Punkt, wo die Frage kollektiver Maß-nahmen erörtert werden kann. Unter diesen Gesichtspunkten wird man den englischen Fragebogen prüfen. Man weiß, daß er in seinem ersten Teil untersuchen wird, wie weit die deutschen Angebote auf zweiseitige Nichtangriffs- Seite 2 Deutsche Zeitung N»mm« 38 vertrage mit dem Grundsatz de» kollektiven Bet-stände» vereinbar find, während in einem zweiten Teil besondere Fragen an Deutschland hknsichKch Memeli. der Tschechoslowakei und Oesterreich gerichtet werden sollen. Aus London wird allgemein berichtet, der Fragebogen werde einen konstruktiven Beitrag darstellen. Aus dieser Betonung wird man schließen können, daß man das deutsche SWM zweiseitiger Verträge nicht diametral dem KolleMv-prinzip entgegenstellen, sondern in ihm ein Glied im Rahmen des Gesamtwertes sehen will. Wenn ferner die Spezialfragen freigehalten werden von unlauteren Verdächtigungen, so könnte der Frage-bogen einen wirklichen Friedensbeitrag darstellen. Das, was man nach deutscher Ansicht gerade nach den abessinischen Lehren einsehen mutz, ist die Vor-dringlichkeit eines wirklichen Verstehen? der Großmächte untereinander, und dieses wiederum ist da-von abhängig, daß man nach den eindeutigen Be-kundungen des deutschen Friedenswillens Argwohn und Zweifel beiseite läßt. für die auch nicht der ge-ringste Schein der Berechtigung vorhanden ist. Die britischen Fragen in Berlin überreicht (A) Berlin, 7. Mai. Das DRB meldet: Der britische Botschafter in Berlin. Sir Phipps überreichte heute mittags dem Reichsaußenminister von Neurath die britisch« Liste der an die deutsche Regierung gerichteten Fragen. Ist Deutschland kirchenfeindlich? Die so oft aufgestellte Behauptung einer Kirchenfeindlichkeit des nationalsozialistischen Deutschland erfährt eine interessante Widerlegung durch einen Beschluß der preußischen Regierung, die die russisch, orthodore Diezöse Deutschlands mit dem Recht einer Körperschaft öffentlichen R?chtes ausgestattet Hai. Der Bischof Tychon ist bestätigt worden. Darüber hinaus hat der Reichtkirchenminister Kerrl der orthodoxen Kirche einen Bauplatz zur Verfügung gestellt, um ihr mit Unterstützung aus Mitteln öffentlicher deutscher Stellen die Errichtung eines würdigen Gotteshauses zu ermöglichen. Diese Haltung der deutschen Stellen zeigt, daß kirchliche Körperschaften, die allein ihren religiösen Aufgaben dienen, nicht nur Duldung, sondern auch positive Unterstützung erfahren. Das dürfte klarstellen, daß von einer gründ-sätzlichen Kirchenfeindlichkeit Deutschlands nicht die Rede sein kann. Daß auch die 50.000 Slowenen im Ruhrgebiet und in Westfalen ihrer katholischen Glaubensüber-zeugung nach ungehindert leben und von der Geistlichkeit aufs liebevollste betreut werden, darüber konnte man in den vergangenen Wochen selbst im „Slovenec" wiederholt lesen. Sin österreichischer Bezirkshaupt-wann — Kommandant eitter Schmiertvuppe! In der Nach! zum I. Mai hat es in der Grenzstadt RadkettvUrg eintt Schmiervalrouille. be-stehend aus dem Leiter der politischen Erpositur ttommissär Dr. Schiestl, seiyem KanMten Dr. Kortner und einem twdiändlschek Svbjekt, gefallen. Gehsteige und Wände mit Krukenkreuzen ia Oeifarbe zu be-schmieren und Zettel mit mehr oder weniger dum-m,n und gewöhnlichen Ausdruck, wie: „Kaust nur bei vaterländischen Kaufleuten", oder „Oesterreich ist erwacht. Naziflüsterer gebet acht" oder „Mord-List, deutsche Art jetzt ist" an Haustoren anzukleben bezw. auf die Straßen zu streuen. Man frägt sich: ist es fo schlecht bestellt um die sogenannte „Äaterlandstreue" Bevölkerung, daß der Herr leitende politische Beamte in höchst eigener Person derartige Aktionen führen muß oder aber geschieht solches über besonderen Befehl von oben? Ais Zeichen von Schwäche muß es aus alle Fälle gewertet werden, wenn die Herren „Vaterlands-treuen" Beamten sich zu solchen Unternehmungen hergeben, die sie seinerzeit den Nazis so übel ge-nommen haben. A propos: „Vaterlandstreu": wer liebt seine Heimat mehr und wer ist ihr treuer, der, der für sie darbt, Familie, Haus und Hof hingibt oder jener, der aus Machthunger selbst gegen seine bessere Erkenntnis und gegen den Willen seiner Mitbürger, gedeckt von Bajonetten, an Utopien festhält? Chertok „droht" Italien Der amerikanische Finanzmann Leo C b e r t o I, der durch große Erdölkonzessionen, die er in Abes-sinien erworben haben will, im Laufe des abesst-nischen Feldzuges viel von sich reden machte, äußerte sich am S. Mai in New Hork der Presse gegenüber im Zusammenhang mit dem Einmarsch der Italiener in Addis Abeba: „Es ist mir gleichgültig", so er-klärte Chertok, „was M u s s o l i n i mit Addis Abeba und der Gegend östlich davon vor hat. Aber er soll sich ja vorsehen, in die Wallaga-Provinz im westlichen Abessinien vorzudringen." Chertok unter-ließ es leider, bei seiner Drohung näher zu erklären, „welche Maßnahmen er gegen den Duce ergreifen würde", falls er doch zu den Wallaga marschieren sollte. Im Übrigen deutete Cbertok dunkel seine Be-Ziehungen zu einflußreichen Munitionsagenten und zu Waffenfabrikanten an. Den Völkerbund bezeichnete er im Laufe seiner Erklärungen an die Presse als „eine Herde pflaumenweicher Quallen". Als einziger Staat der bisher Italien zu sei-nem Sieg beglückwünschte war Albanien — dafür aber sehr herzlich. Die österreichische Regierung hat es anscheinend versäumt: vielleicht hat sie größere Sorgen? * Der Araber streik in Palästina dauert nun schon über 2 Wochen an. venf ohne Ausweg Es ist weniger die Flucht de» Negus und da» Enoe des militärischen Widerstandes Abessiniens, die Genf in Verlegenheit setzen: noch viel ratlos« steht man dem gegenüber, was jetzt kommen wird. Denn auch in Genf kennt man sehr genau die Ursprünge und Hintergründe des italienisch-engli^chkn Konfliktes. Es geht nicht um einzelne Hjrt chernamen. es geht nicht einmal um Abessinien stÖeitv e* geht um große Kolonialgebiete und Ein-ftuß'Sphären in Afrika Und Vorderasien. Ist Gens überhaupt noch zuständig? Man muß diese Frage verneinen. Der Völkerbund ist nicht an den Sanktionen gescheitert, weil er selbst das, was er beschloß — unabhängig davon, ob er etwas Gutes beschloß — nicht durchführte, weil er sich ohnmächtig zeigte, Entscheidungen zu fällen. Er hat zwar mit feinen VeMüssen und Proklama-tionen tief In die innere Politik aller großen Länder eingegriffen, er hat die Leidenschaften wachgerufen, aber er hat auch nur das erreicht. Genf als inter-nationale Gerichts- und Schlichtung»-Kammer hat versagt. Nicht nur der Negus ist besiegt. Das ist das ernste, in seinen Folgen noch gar nicht über-sehbare Ergebnis des afrikanischen Krieges. Halifax zu Hitler London, 7. Mai. Für Mitte Juni erwarte man eine außerordentliche Tagung des Völkerbund-rates in der abessinischen Angelegenheit und in An-gelegenheit des europäischen Sicherheitsproblems. Kriegsminister Lord Halifar wird nach der Genfer Mai-Tagung Hitler besuchen. Einberufung des sozialistischen Nationalrats in Frankreich Paris, 7. Mai. Der Vollzugsausschuß der Sozialistischen Partei hat zur allgemeinen Ueber-raschung in der Nacht beschlossen, für den kommen-den Sonntag den Nationalrat der Partei einzube-rufen. Die Beratungen finden in Paris statt. Diese verfrühte Einberufung der ursprünglich für den 30. d. M geplanten Zusammenkunft erklärt man damit, daß die Partei mit Rücksicht aus die ver-schärfte politische und insbesondere finanzielle Lage es für notwendig halte, ihren Standpunkt möglichst bald festzulegen, den sie im Fall der Uebernahme der Regierung einzunehmen hat. Halle Selassies Fahrt ins (£*Ü Port Said, 7. Mai. Heute um 5 Uhr früh hat der britische Kreuzer „Entreprise" mit Halle Selassie an Bord den Suezkanal passiert. Um 12 Uhr war der Kreuzer in'Port Said, am Frei-tag tritt er in Haifa ein. Von dort reist Halle Selassie nach Jerusalem, um nach kürzerem Aufent-halt dortselbst nach Genf und später nach Lvndon zu reisen. Dr. Friedrich Braii^ Einst und jetzt VI Bojmk — Hochenegg Ein stiller, lichtumfluteter Markt. Die über-triebene Sangesfreude, die lärmende Streit- und Rauflust, welche dem oberen Hudinja Kötting Tale X sind. stören hier nicht den durch ruhiges Ge-n gesegneten Schlaf des biederen Bürgers und emsigen Landwirtes. Gerade, fast ganz in der Linie des Mittagsinerivians, zieht die Straße, an deren beiden Seiten die zwar schmucklosen, aber reinlichen Häuser stehen. Schonungslos werfen an klaren Sommertagen der harte Straßenboden, die weißen Wände die aufgefangenen Sonnenstrahlen zurück. Und — „kein Baum verstreut Schatten", wiewohl für eine Allee, mindestens aber für eine Baumreihe genügend Platz vorhanden wäre. Wer hier in Kühle rasten will, muh über den Markt hinausziehen, wo die Straße, hier Mrakotna genannt, in kleinen Windungen verläuft, oder auf den neben ihr auf-steigenden Hügel in den jungen Hain. Das erste Haus rechts in der geraden Zeile ist ein Gastbaus: das letzte link» ein Kaffeehaus. Mit dieser Feststellung soll kein Vorwurf verbunden sein. Denn diese Tatsache bekundet eine betonte, frische Leben»bejahung. Frohe Tage genieße in Freuden, und „wenn dich ein Kummer drück"---. Allzurege gewordene Geister weift man durch schwarzen Trank in ihr schattenhaftes Reich zurück. Diejenigen, welche den weiten Weg durch den ganzen Ort scheuen, finden unmittelbar bei der wemseligen Stätte auch eine Kavarna. Schwärmer für etne Aenderung des Schauplatzes können im höchsten, zweistöckigen Hause des Marktes Befriedigung finden. Heute führt dieser Sammelplatz fröhlicher Gesellen nur den schlichten Titel: Gostilna. Aber in der guten, alten Zeit, als noch das Posthorn erscholl, prangte über dem Haustore ein „goldenes Rössel", well hier eine kleine Posthaltestelle war, welche drei-mal wöchentlich nach beiden Richtungen „Mann. Roß und Wagen" rasten ließ, aber auch den ein-gepferchten Reisenden Erholung bot. Heute steht davor nur hie und da ein schwerbeladener Wagen mit zwei erschöpften Gäulen: der Fuhrknecht sucht Linderung seines Durstgefühls aus der Hand einer gelangweilten Schankmaid. Ja —, die Säcke sind trocken geworden, wie der Schotterboden eines vcr-siegten Alpenwiidbaches. Ein allerliebster Malerwirkel ist hier zu finden: der Blick von der Post gegen die beiden hügeiwärts übereinander stehenden Gotteshäuser ist entzückend. Da steht auf einem Felsenvorsprunge knapp über dem Markte die Florianikirche. Sie ist sehr alt: denn schon der Cillter Graf Friedrich II. machte für sie im Jahre 1453 eine Lichtstiftung durch Zuweisung einer Mühle und Stampfe. Doch blieb dies« Stiftung nicht hier: im Jahre 1783 wurde sie durch den gleichzeitigen Verkauf einer anderen Widmung in ein Kapital von 3200 fL umgewandelt, welches für die Dotierung der neu errichteten Pfarre in Frankolooo Slernstein verwendet worden ist. Rechts vom Kirchenwre ist ein kleiner antiker Reliefftein eingemauert, darstellend einen Bären, welcher einen Jagdhund zerreißt, dieweil andere Hunde, aber auch Rehe vor ihm flüchten. Früher befand sich in der Kirche eine Votivtafel zur Er-innerung an den verheerenden Brand vom Jahre 1730 mit der Inschrift: „St. Florian bitt für uns! Ex voto den 29. Nov. 17. Markt Hochenegg 30". Sie ist. unbekannt wohin, abhanden gekommen. Ein zweiter noch größerer Brand suchte den Markt im Jahre 1839 heim. Die Kirche weist viele Bausteine aus antikem Maieriale aus. An der Römerstraße von Celeja nach Petovio, Überdies auch nach Upellae gelegen, mußte diese Gegen" zur Römerzeit stark besiedelt gewesen sein. Daraus weisen viele Funde in der nächsten Umgebung hin. So wurden in So. Marjeta-St. Margareten ein kolossaler Löwe und goldene Münzen aus der Zeit des Antoninus Pius und Marcus Aurelius ausgearaben,- in der Nähe de» Schlosse» Weichelstätten ein Gedenkstein, gesetzt von Publiu» Aurelius Valentinus, welcher in der dreißigsten Legion gedient hat, und ein großer steinerner Sarkophag; im Jahre 1725 beim Straßen- Nummer 38 Deutsche Zeitung Seite 2 bewältigt täglich rund ?.ö56 Stufen, biese gewaltige sLeistung ermöglicht ihm das stoßfreie Cfehen mit PALMA-OKMA -OöWfcvSOHlE PÄLMA Minister Dr. Rogic über die Kroatische Frage Versammlung der IR(b in Zemun - Franztal Auf einer in Zemun - Franztal abgehaltenen Versammlung der Jugoslawisch - Radikalen Gemein-schaft sprach als Hauptredner der Minister für phy> fische Volkserziehung Dr. Rogic, der u> a. ausführte: „Gestatten Sie mir, daß ich als Kroate einigt Worte auch über die Kroatische Frage sage. In der letzten Zeit ist festzustellen, das; sich mit dieser Frage sehr viele, Berufene und Unberufene, befassen und datz man mehr denn je versucht, die Frage an un-serer politischen Börse anzubringen. Ich glaube, datz es heute jedem politischen Menschen klar sein muh, datz die Kroatische Frage nicht durch irgend ein Herumflicken, durch ausge-klügelte Spitzfindigkeiten um die Uebernahme der Macht, noch durch irgend welche Unterschiebungen oder durch regionale Diplomatie gewisser Leute ge-löst werden kann. Die Lösung dieser Frage hat vielmehr der freie Wille aller wahren Serben, Kroaten und Slowenen zu erbringen, mit dem auf-richtigen Wunsche, unser Land nach autzen und nach innen tunlichst zu festigen und ihm so eine bessere Zukunft zu sichern". Minister Dr. Rogic dankte den Versammlung?-teilnehmern auch in deutscher Sprache für ihr Er-scheinen. Grohe politische Kundgebung der Wojwodinaer Opposition in Novisad Der Wojwodinaer Flügel der Vereinigten Opposition hat für Sonntag, den 24. Mai, 10 Uhr vormittag, auf den neuen Fruchtplatz in Novisad (an der Piroscher Strotze) eine grohe Kundgebung einberufen. Als Redner sind angemeldet: öutej (Sa-rajevo), Krizman (Varazdin), Budisavljevic (Zagreb), Dr. Alerander Moc (Novisad). Dr. Milan Koftic (Zemun), Djido Vukovic (Subotica), Dr. Jan Bulik (Novisad) und Dr. Ivan Nagy (Novisad). Groher Goldschmuggel aufgedeckt Zwei reich« Zagreber Kaufleute, namens B. u. S. ,<e», Juweliere, die in Beograd eine Zweig» stelle unterhalten, schmuggelten aus dem Aus-land« Gold, das sie selbst punjierten und in Ber-»ehr brachten. Sin grobes Lager an Schmuggelware wurde bei ihnen aufgedeckt In der Beograder Zweigstelle dieser Firma, in dem bekannten Juweliergeschäft „Bijou de Paris" auf der Terasija, fand man gleichfalls ein ganze« Lager von Gold schmuck mit gefälschten Punzen. Die Punzierungen wurden gefälscht, weil das Gold ge» schmuggelt wurde. Bedenkt man, datz für 100 kg Gold, das als Schmuck aus dem Auslande nach Jugoslawien eingeführt wird, 350.000 Dinar Zoll zu entrichten sind, wozu noch die Pauschalumsatz-steuer. die Lurussteuer und die Punzierungsgebühr kommen, so kann man ermessen, welch gutes Ge-schüft die erwähnten Juweliere mit dem Gold-schmuggel machten. Wie grotz der Schaden ist, den bau in Ivenca neun römisch« Meilensteine aus der Zeit von 101—202 n. Chr., in Polze bei Nova cerkev Neukirchen ein Grabstein, gewidmet der Frau Aurelia, die eine Dardanin war. Im Markt selbst ist beim Hause des Schmiede» JeN als Eckpein ein römischer Meilenstein angebracht, von dessen verstümmelter Inschrift nurmehr die Lettern: „lmp— Cal— Aurel— Ant____" zu lesen sind. Ueber der Florianikirche erhebt sich in den blauen Himmel die Kirche „Maria sieben Schmerzen" aus dem sogenannten Kaloarienberge an der Stelle, wo früher drei Kreuze standen. Im Jahre 1751 eingeweiht, wurde sie unter Kaiser Josef II. im Jahre 1787 als unnotwendig aufgelassen, ersekriert und dem Bersalle preisgegeben. Ueber Drängen und durch den Opfersinn der Bürger, unter welchen sich besonders der Lederermeister Pevec hervortat, wurde sie wieder hergestellt und im Jahr- 1822 neu ein-geweiht. Diese beiden letzten kirchlichen Akte voll-zog der Dechant von Nooacerkev Josef Edler von Jakomtni (1781—1830). Er nannte sich: römischer Reichsritter, Doktor der Gottesgelehrtheit, Proto-notar, geistlicher Rat, Bezirksschuloufjeher und Konkurseraminator der Moral in Cilli. Während hier fein Name ganz verschollen ist, lebt er bei jedem Grazer in frischer Erinnerung. Sein Vater war Kaspar Andreas Ritter von Jakomini, der Er-bauer des Jakomimhauses, nach welchem der be-kannte Platz genannt ist. der Staat dadurch erlitten hat, lätzt sich noch garnicht fest-stellen und wird wohl auch kaum er-mittest werden kön-nen, da dies vor allem davon ab-hängt, feit wann die Juweliere diesen Schmuggel betreiben. Der Fall erin-nert lebhaft an die Münzfälschungen in der Beograder „Kovnica"-A.-G. - I Wie Frankreich über Mitteleuropa denlt Die Iva schreibt: Die „Neue Zürcher Zeitung" vom 16. April gibt einem Aussatz „Frankreichs Warnruf" Raum, in welchem der Verfasser I. R. von Salis sich wiederholt auf französische Stimmen beruft. Aus dem Artikel stieren wir einige Stellen: „Endlich die wichtigste Frage: Wird Frankreich zur Erhaltung der österreichischen Unabhängigkeit einen Krieg führen? Gewitz nicht. Es hat mit Oesterreich nicht einen Vertrag wie mit der Tsche-choslowakei und mit Polen. Es kann im Fall Oe-sterreich nur die Kollektivsicherheit im Rahmen des Völkerbundes garantieren, also nur im Verein mit Italien, England, Rutzland usw. handeln. Es Hot diese Kollektivsicherheit ausbauen, dem Völkerbund eine bewaffnete Macht geben, gegen die Rheinland-besetzung eine gemeinsame Aktion in Gang setzen wollen. Kann man alle diese verpatzten Gelegen-heiten einholen, die Abwehr improvisieren, wenn die Reichswehr in Oesterreich Fuß gefatzt hat? Uebri-gens würde die französische Grenze durch den An-schlutz nicht modifiziert, die Besetzuna Oesterreichs würde Frankreich nicht näher berühren als die Rhetnlandbesetzuna; allein die Rücksicht auf die Tschechoslowakei könnte es eventuell zu einer Aktion zwingen. Aber wenn sich Prag am Anschluß des» interessieren sollte, hätte Frankreich keinen Grund mehr, um sich nicht auch daran zu desinteressieren..." Und die Zukunft umschreibt der Pariser Be-richterstatter der „Neuen Zürcher Zeitung" wie folgt: „In diesem Lichte besehen, gewinnen der Pro-test Flandin« in Genf und der französische Friedensplan eine tiefere Bedeutung: es geht ganz Zweifel-los ums Ganze, um Mitteleuropa, um den Völker-bund. Wenn sich Italien in Afrika festbeitzt, wenn England nichts tut, um den Frieden in Abessinien zu beschleunigen, wenn das Rheinproblem nicht den Vortritt vor dem Tanasee erhält, droht binnen kur-zem der Einsturz des Friedenssystems von 1919. Es ist einmal sicher, datz Frankreich bei dieser Even-tualität viel verlieren würde. Die grotzen Rivalitäten wären künftighin an die Donau verlegt, der wahre Gegenspieler Grotzdeutschlands wäre nicht Frank-reich, sondern Italien, und hinter der Staatenwelt Im Donaubecken und auf dem Balkan stünde Rutz-land." Den Zusammenbruch ihrer Nachkriegspoliti! umgeben die Franzosen mit dem Troste, datz nicht am Rhein, sondern an der Donau die Entscheidung fällt, bei der Italiener und Russen die Interessen Frankreichs vertreten werden. Uns dünkt aber, datz der Bolschewismus zunächst seine Rechnung mit Frankreich machen wird. Säuberung Oesterreichs Der österreichische Vizekanzler Ernst Starhem-berg hat letztes Jahr angekündigt, 1936 werde in Oesterreich radikal aufgeräumt und gesäubert. Die Säuberung fiel nun freilich vorderhand anders aus. als Starhemberg dachte. Schuschnigg mutzte im Re-gierungslager selbst durchgreifen, denn der Phönir-Skandal verlangte dies. Hätte Starhemberg am letzten ?lpril'Sonntag nicht gegen den Bundeskanz-ler ganz offensichtlich Front bezogen, hätte dieser wahrscheinlich nicht in aller Oenentlichkeit das be-stätigt, was man ohnehin seit Wochen wutzte. Die veröffentlichte Korruptionsliste bietet nichts Neues. Konuptionisten wie Vaugoin und Strafella interef-sieren nicht mehr. Aber „klar gestellt" wie Ernst Klein in den „Basler Nachrichten" schreibt, hat Bundeskanzler Schuschnigg „die ganze traurige As- färe des Phönir" nicht, denn feine Liste weist grotze Mängel auf. Wenn der österreichische Regierung«-journalist Ernst Klein in dem bereits erwähnten Basler Blatt behauptet, es sei wichtig, „die volle Wahrheit kennen zu lernen, um vor allen Dingen den astronomischen Ziffern zu widersprechen, mit de-nen die nationalsozialistische Propaganda in Oester-reich einer leichtgläubigen Bevölkerung den Kopf verdreht", dann wäre es sehr interessant, vom öfter-reichijchen Bundeskanzler zu hören, mit welchen Be-trägen sein Vizekanzler Starhemberg an der Phönir-Ausbeutung direkt und indirekt beteiligt ist. Oder: Mit welchen Summen der Pressechef der Regierung, Eduard Ludwig, bedacht war, der für seine Re-volver- und Boulevardblätter und zur Bestechung von in- und ausländischen Zeitungen und Journa-listen viel Geld benötigt? Das hätte etwas Licht in geheimnisvolle Posten gebracht. Bundeskanzler Schuschnigg hat in einer Rede am 26. April erklärt, er werde mit einem Propagandafeldzug einsetzen. Ob er damit eine sachliche geistige Auseinandersetzung mit feinen Gegnern im In- und Ausland meinte, verschwieg er. Vorder-Hand macht es den Anschein, datz es sich um einen Vertuschung?-, Ablenkung?- und Verleumdungsfeld-zug handelt. Die Schweiz und der Bolschewismus Kommunisten, Sozialdemokraten und llnksbür-gerliche Kreise der Schweiz verlangen die Wieder-aufnähme der diplomatischen Beziehungen mit Mo«-lau. In Zürich hat sich ein eigenes Komitee für diesen Zweck gebildet, das sich zur Aufgabe gestellt hat. „in der OeffenUichkeit auf die Wichtigkett hin-zuweisen, die in der gegenwärtigen Lage der Wie-derheistellung geregelter Beziehungen mtt der Sowjet-union sowohl aus Gründen der Exportförderung und der Arbettsbefchaffung, als auch im Interesse der Friedensficherung zukommt". Die Schweiz wird also eine organisierte Agitation der Freunde der Sowjetunion erleben, die ihren Ausgangspunkt in Moskau hat. Nachdem eine „Volksfront" nach Moskauer-Rqept und nach spanischem und franzö-sischein Muster in der Schweiz nicht zustande kom-men will, und auch das in gleichem Sinne aufge-baut« „Schweizerische Freiheitskomitee" sich nicht ent-falten kann, versucht Moskau nun auf diese Art zum Ziele zu kommen. Die „Thurgauer Zeitung" hat kürzlich die Frage untersucht, ob au« wirtschaft-Uchen Erwägungen heraus die Aufnahme diploma-tischer Beziehungen mit Moskau gerechtfertigt sei. Das Blatt kommt aber zum Schlüsse, datz die diplomatischen Beziehungen Rutzlands zur Schweiz eine politische Betätigung mit einschließen würde. Solange in der Schweiz die Tätigkeit der von Mos-kau dirigierten kommunistischen Partei erlaubt sei, solange dürfe man gar nicht daran denken, in der Schweiz eine russische diplomatische Niederlassung zu gestatten. Die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Rutzland fördert in der Schweiz den land- und volksfremden Kommunismus. Im gleichen Artikel wird darauf hingewiesen, datz man die kommunistische Partei verbieten und dennoch gute diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen mtt Moskau unterhalten könne, was Deutschland deutlich zeige. Der Oltner „Morgen" meint, man müsse sich darüber klar sein, was eln Land zu ge-wäriigen habe, dos sich mit Moskau auf freund-schaftlichen Futz stellt: Bürgerkrieg in den Strotzen, brennende Kirchen und Geschäftshäuser. Umsturz aller Ordnung, blutiger Tenor und Schreckenstage für die friedliche Bevölkerung, das find die Wahr-zeichen auf dem Weg der „bolschewistischen Frieden»« sicherung". Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 38 Ein zynischer Staatsanwalt Das Kinderelend in Sowjetruhland Todesstrafe für 12-jährige Kinder Von einem aufschlußreichen Interview, das ein bezeichnendes Licht auf die tatsächlichen Zustände innerhalb der Sowjeljugend wirft, weih die Wos-roshdenije vom 14. April zu berichten. Der Sowjet-staatsanwalt Wyshinsky gedenkt in einem Artikel mit zufriedenem und beglücktem (!) Herzen der jähr-lichen Wiederkehr des Tages, an dem das Gesetz verkündet wurde, nach dem an Jugendlichen von 12 Jahren die Todesstrafe vollstreckt werden kann; er gedenkt mit Zufriedenheit der letzten ver-zweifelten Maßnahme eines Systems, das mit dem Kinderverbrechertum im eigenen Lande nicht mehr fertig werden kann. In keinem Staate auf der ganzen Welt — gleich auf welcher Kulturstufe er stehen mag — wäre ein Gesetz denkbar, welches Kinder zum Tode verurteilt, welches für Kinder von 12 Jahren ohne Ausnahme unter Wegfall jeder Prüfung der Einsichtsfähigkeit und ohne Mil-derung die gleichen Strafen wie für Erwachsene festlegt. Allerdings — sagt der glückliche Staatsan-walt — wäre in keinem Lande der übrigen Well ein solches Banditen- und Verbrechertum von Kin-dern als Massenerscheinung auch nur annähernd so vorstellbar, wie es in der Sowjetunion der Fall ist. Als Folge einer zielbewußten Zersetzung von Ehe und Familie, der zielbewußten Ausrottung jeg-licher Religion, Vernichtung jeder sittlichen Bindung und nicht zuletzt als Folge einer ungeheuren steigen-den Verelendung der gesamten Bevölkerung entstand eine Armee heimatloser Kinder, die höngernd, einzeln und in Scharen das Land überschwemmen. Bettelnd, stehlend und räubernd sind sie zum Schrek-ken der gesamten Bevölkerung geworden, sie kratzen und beißen, sobald man versucht, sich ihnen zu nähern und üben als organisierte Verbrecherbande einen Zwang auf die übrige Bevölkerung aus. Es ist erschütternd, sich diese» Kinderelend vorzustellen und daran zu denken, daß 90 v. H. dieser vaga-bundierenden Kinder Kokain schnupfen und 75 v. H. tuberkulosekrank find. Als Anfang 1935 die Kurve der Kriminali-tät Jugendlicher ins Unermeßliche stieg, mußten die Machthaber der UdSSR offiziell feststellen, daß „trotz Bereitstellung erheblicher Mittel das Unwesen der vagabundierenden und delinquierenden Kinder nicht nachgelassen habe." Delikte wie Diebstahl, Brand-stistung und Körperverletzung waren an der Tages-ordnung, und als letzter Ausweg mußte die schnellste „Liquidierung" dieser Jugendlichen angeordnet wer-den. In Massenaktionen sammelte man die herum-lungernden Kinder und fuhr sie weit hinaus vor die Städte, wo man sie einfach aussetzte und ihrem Schicksal überließ. Was das bei diesen bereits halb-verhungerten und halberfrorenen Kindern hieß, da-rüder waren sich die Gesetzgeber voll im klaren. Daneben setzte dann durch das Gesetz vom 7. April eine schrankenlose Entfesselung der «-trafjustiz ein gegenüber diesen Opfern des eigenen Systems und der eigenen zielbewußten Zersetzungsarbett. Die Proiis — so führte Herr Wyshinsky aus — habe voll und ganz die Richtigkeit der Gesetzes-grundlinie bestätigt. In 55 bis 70 v. H. der Fälle sei die Freiheitsentziehung angewandt worden. Ueber die weiteren 30 v. H. der Fälle schweigt sich Herr Wyshinsky aus. Bei 30 v. H. der verurteilten Kin-der Anwendung der Todesstrafe scheint selbst ihm etwas zuviel zu sein. Wahrhastig, eine schnelle und bequeme Art, mit der „Liquidation" der Kinder-Verbrecher fertig zu werden! Man kann Herrn Wyshinski auch für die Zu> kunft die gleiche Zufriedenheit mit der Praris seines Gesetzes garantieren, man kann ihn beruhigen, er wird sich noch viele Jahre an der guten Arbeit dieses Gesetzes ersteuen können, denn die Quelle dieser Verelendung und menschenunwürdigen Er-scheinung versiegt nicht, dafür haben die Sowjet-Machthaber schon gesorgt. Sowjetrußland trifft augenblicklich fieberhafte Kriegsvorbereitungen. Das Ziel ist, über einen neuen Weltkrieg die bolschewistische Weltrevolution herbei-zuführen. Auffallend ist, daß in der russischen Armee die höheren Stellen vorwiegend mit Juden besetzt sind. Man geht nicht fehl, wenn man die bolsche-wistische Wellrevolution nicht als Endziel annimmt. Das Endziel heißt: Jüdische Weltherrschaft. • Die belgischen Parlamentswahlen finden am 24. Mai statt. Bisher sind schon über 1000 Kan-didaten angemeldet. Aus den deutschen Konzentrationslagern Die Lage der Männer von „gestern" Kopenhagen. 5. Mai 1936. „Berlingske Tidende" veröffentlicht unter der Ueberschrift „Nach einer Revolution" einen Artikel ihres Berliner Kor-respondenten Baron Cai Schaffalitzky de Muckadell über die Konzentrationslager in Deutschland. Ein-leitend wird darauf hingewiesen, daß die Konzen-trationslager politische Einrichtungen seien, in die man für solche politische Vergehen komme, die nicht unter das Strafgesetz fallen. In seinen weiteren Ausführungen stellt der Korrespondent u. a. fest, daß es richtige Kommunisten in Deutschland bald nicht mehr gebe und „staatsfeindliche Gesinnung" nicht mehr so häufig vorkomme, woraus er den Schluß zieht, daß es keiner besonderen Einrichtungen bedürft und die letzten Konzentrations-lager ohne Zweifel noch in diesem Jahre verschwinden dürften. Hitler selbst, so heißt es in diesem Zusammenhang, habe sie nie leiden können und halte sie eher für ein notwen-diges Uebel. Hingewiesen wird ferner darauf, daß in den augenblicklich noch bestehenden 4 bis 5 Kon-zentrationslagern kaum mehr als 3000 Personen sein dürsten, und die meisten ihrer Insassen nach 1 bis 2 Monaten entlassen worden seien, nachdem sie ein gewisses Maß an Reue gezeigt und eine Erklärung unterschrieben halten, daß von bekannten Männern des früheren Regimes neben O s s i e tz k y eigentlich nur noch der Pressechef der früheren hej-fischen Regierung Dr. Mierendorff sich im Konzentrationslager befinde, führt der Verfasser u. a. aus. viele dürften gewiß darüber erstaunt sein, daß es nicht mehr „bekannte Namen" hinter den Mauern der Konzentrationslager gebe, da im Aus-land die Ansicht weit verbreitet sei, daß jeder zweite Sozialdemokrat in Deutschland Gefangener fei. Dies sei nicht nur weit von der Wahrheit entfernt, die meisten hätten vielmehr entweder eine gute Pension, oder aber sie hätten sich in die neue Gemeinschaft eingeordnet. AIs Beispiel wird dann angeführt, daß der frühere Reichstagspräsident Lobe nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager und noch Ablehnung einer ihm angebotenen Pension sich seinen Lebensunterhalt als Reklamezeichner verdiene, während Severing von einer reichlichen Pension in Bielefeld lebe und seine Memoiren schreibe. Festge-stellt wird weiter, daß man Otto Braun, der sich nach der Schweiz in Sicherheit gebracht hat, auf Verlangen des verewigten Reichspräsidenten von Hindenburg anstatt einer Pension eine größere Bar-summe ausgezahlt habe und der Sohn des Reichs-Präsidenten Ebert sich redlich als Buchdrucker er-nähre. Er habe zwar keine Pension bekommen können, seine Mutler beziehe jedoch als Ebert» Witwe auch weiterhin einen „Ehrensold", den Hin-denburg ihr gegeben habe und an den niemand habe rühren wollen. Mit dieser Feststellung tritt der Korrespondent gleichzeitig den in der dänischen so-zialdemokratischen Presse aus Londoner Quelle ver-breiteten Gerüchten entgegen, wonach Frau Ebert und Frau Stresemann die Pensionen entzogen worden seien. Zum Schluß stellt der Verfasser fest, daß die Lager ein Glied der revolutionären Ent-Wicklung gewesen seien. Wer das große Lager an beschlagnahmten und aus gegrabenen Waffen gesehen habe, das in Oranienburg eingerichtet worden sei, verstehe die Deutschen in ihren Vorsichtsmaßnahmen gegen den Kommunismus. Batschkaer Feldarbeiter erreichten Lohnerhöhung In der Batschkaer Gemeinde Stari Becej versuchten nach dem Beispiel der Feldarbeiter in Srbobran die Arbeiter mittels eines Feldarbeiter-streikes zu einer Lohnerhöhung zu gelangen. In Massen versammelten sie sich vor dem Gemeinde-hause und warteten ungeduldig aus die Entscheidung eines Vermittlungsausschusses. Den Feldarbeitern schlössen sich Fabrik»- und Mühlenarbeiter an und es kam zu einem Tumult, dem 30 Polizisten au» Novisad ein Ende machten, indem sie die Massen auseinandertrieben und die Ruhe wieder herstellten. Die Entscheidung des Vermittlungsaus chusses wurde dann von allen Gemeinden des Start Be-cejer Bezirkes, außer von Turija, angenommen: Ab 1. Oktober bis 31. März 15 Dinar Taglohn mit Verköstigung, 20 Dinar ohne Verköstigung, ab 1. April his 30. Juni mit Verköstigung 25 Dinar, ohne Verköstigung 30 Dinar, ab 1. Juli bis 30. September mtt Verköstigung 35 Dinar, ohne Verköstigung 40 Dinar. Kurze Nachrichten Am Zagreber Marktplatz erhielt man vor ei-nigen Tagen schon frische Erdbeeren, jedoch erst um 120 Din das Kilogramm. Heute kosten sie nur mehr 20 Din je kg. * Die Nord- und Südamerikanischen Staaten planen, weil sie den Genfer Völkerbund für un-fähig und als unnütz betrachten, einen eigenen Bund der panamerikanischen Staaten zu begründen. Die ersten Früchte des französischen Linkssieges zeitigten eine Kapitalsflucht von mehr als 2'/, Mil-liarden Franken, das sind mehr als 6 Milliarden Dinar. ♦ 3Legen des Mißerfolges des Völkerbundes beabsichtigen die nordischen Staaten aus den Völker-bund auszutreten. In Frankreich rechnet man schon sehr damtt, daß der Führer der Volksfront Leon B l u m den Ministerpräsidentenstuhl besetzen wird. Paul Boncour soll Außenminister werden. ♦ In Kattowitz (Polen) begannen am 3. d. M. die Kohlenarbeiter zu streiken. Auch in Spanien dauern Unruhen und Streik» noch fort. Auch die Baltischen Staaien halten regelmäßige Konferenzen ab. Am 7. d. M. traten sie zum vier-ten Male zusammen. In Wien wurden neuerdings viele national-sozialistische Freunde verhaftet. Alpenvereinsvortrag über Kreuzungsfahrten an der Adria Celje. 4. Mai 1936. Auf die Anregung des Verbandes Jugoflawi-scher Alpenvereine veranstaltet die Schiffahrtsgesell-schaft Dubrovacka parobrodska plovidba a. d. aus Dubrovnik im kommenden Sommer zehn je 10-tä-gige Kreuzfahrten von Susak bis Ulcinj und zu-rück. Diese Fahrten werden unternommen, um dem Naturfreunde und dem Touristen die schönsten und interessantesten Punkte der jugoslawischen Adria zu-gänglich zu machen. Denn die Schiffe der regel-mäßigen Dampferlinien verkehren nicht in allen Gegenden, wo sich die volle Naturpracht unserer Seeküste darbietet. Selbst Kenner unserer Adria werden infolgedessen auf diesen Fahrten in für sie unbekannte Gebiete kommen. Im Reiseprogramm, das auch bei der Gesell-schaft „Putnik" vorliegt, ist auch das Besuchen der schönsten Badestrände vorgesehen, und so bietet sich dem Freund von Meer. Natur und Sonne hier eine seltene Gelegenheit, genußreiche Seereisen un-ternehmen zu können. Für die Freunde der Berg-werden Besteigungen von Velebit. Dinara, Biokovo. So. Ilija, Orjen und Rumija veranstaltet und der Verband Jugoslawischer Alpenvereine hofft, durch solche Fahrten auch in jenm Kreisen ein Interesse für die Adria zu wecken, die unser schönes Meer mit seinen bergigen Inseln und Küstenbergen nicht kannten. Die Fahrten nehmen ihren Ausgang in Susak und die Abfahrtstage sind: 31. Mai, 12., 24. Juni, 5, 17.. 29. Juli, 9.. 21. August. 2. und 13. Sep-tember. Preis der Fahrt und Verpflegung Dinar 950.— oder Dinar 1200— einschließlich Verpfle-gung, je nach der Schlafgelegenheit. Das „Slovensko planinsko drustoo in Celje" veranstaltete am 4. Mai einen Vortrag über diese Fahrten, welcher vom Kap.Pany und L. Griesdach abgehalten wurde. Die Anwesenden hatten eine seltene Gelegenheit, die schönen Aufnahmen des Herrn Griesbach bei diesem Lichbildervortrage kennen zu lernen. Für diese Fahrten wurde eine ebenfalls rege Propagandatätigkeit im Auslande angeregt und schon jetzt kann festgestellt werden, daß diese Anregung des Verbandes Jugoslawischer Alpenoereine eine allgemeine Zustimmung erregt hat. So mußten die Vortragenden in Beograd den Vortrag speziell im Handelsministerium wiederholen, weil ja diese Pro-pagandatätigkelt eine neue Art der Förderung un-serer Touristik bedeutet. Nummer 38 Deutsche Zeitung Seit« 5 Aus Stadt Konzert Eigfried Andree—Hedwig Tertnik—Grete Kern Celje. 6. Mai 1936. Ein Abend, dem Sigfried Andree die Note Sner vornehmen Künftlerfchaft aufgedrückt hat. Herr ndree hat bei Adolf B u s ch. dem großen Musiker und Lehrer, wohl viel gelernt, vor allem die hohe Schule des Bachspiels. Da ist ja Busch einzig. Aber das beste an dem jungen Künstler kommt aus seiner eigenen tiefen, ganz nach innen gekehrten Art. Einen überzeugenden Beweis davon gab gleich zu Anfang das andante sostenuto der Mozart-Sonate C-dur (Köchkl, Verzeichnis 296). Zeigte der Künstler im ersten und dritten Satz der Sonate, datz ihm die leicht melancholische Grazie der Mozartischen Musik, das, was unter dem schwer zu-gänglichen Mozartstil verstanden wird, in Fleisch und Blut übergegangen ist, so gab er im Andante sostenuto sein Innerstes. Nur heiße Liebe und anbetende Ehrfurcht können solche Töne hervor-bringen. In noch höherem Maße gilt dieses vom Bachspiel Herrn Andree's. Gewiß gab es unter den Zuhörern viele, die, als der Künstler das Adagio und die Fuge aus der g-moll Sonate für Violine allein zelebrierte, nicht recht wußten, was sie mit dieser Mußt anfangen sollten. Aber es gab auch keinen, der nicht das Gefühl hatte, daß hinter diesem schweren Vorhang die Bereiche der Ewigkeit liegen. Daß Herr Andree dieses Gefühl zu erwecken verstand, kennzeichnet ihn als rechten Nachspiel«. In welchem Maße es dem Künstler gelungen ist, die Seelen seiner Zuhörer mit diesem heiligen Ahnen zu erfüllen, zeigte der elementare Beifalls» purm, der dem Vortrage der Bach Sonate folgte und der zweifellos nicht nur der vollendeten Technik und wundervollen Plastik de» Spieles, sondern auch jener Ehrfurcht vor dem Göttlichen entsprungen ist, das sich in ollen Werken des T h o m a s-K a n t o r s einzigartig offenbart. In Fraulein Hedwig Tertnik lernten wir «ine starke künstlerische Persönlichkeit kennen. Ihrer männlich ernsten Eigenart und ihrem mächtigen, dunkel gefärbten Mezzosopran liegen vor allem wuchttge, allem Weichlichen ferne Gesänge. Die Zu* sammenstellung der Meister Johannes Brahme, Hugo Wolf und Joses Mari kennzeichnet die Höhe der Ziele, die sich Fräulein Tertnik gesteckt V-t, und ihren kompromißlosen künstlerischen Ge-schmuck, mag auch der uns Süddeutschen immer fremder werdende Brahms neben der glutvollen Musik Wolfs und Man', die uns unmittelbar ans Herz greift, keinen leichten Stand haben. Am stärk-sten wirkten „Septembermorgen", der süd-steirischc Herbst in Tönen, und das Li«d ,,Der T o n", mtt seinem in dionysischem Wohllaut dahin-fliehendem stolzen künstlerischen Selbstbekenntnis des Meisters. „Es singt in tiefem Ton in mir so schwer und an Gold so reich —*■ ich bin einem König gleich — einem König in Mantel und Krone". Hier war Fräulein Tertnik ganz in ihrem Element. Ein nicht endenwollender Beifallssturm nötigte die Künstlerin zu einer Zugabe. Herr Andree spielte schließlich noch eine ganze Reihe kleiner Sachen, so ein Mendelssohn Lied ohne Worte, von Prihoda hergerichtet und ausgeputzt, »Caprice viennois" von Fritz Kreisler, „Zigeuner-weisen" von Sarasate usw. Es wimmette nur von Doppelgriffen, Oktavengängen, Flagiolett Tönen, un-heimlich rollenden Trillern, alles in höchster Reinheit und Vollendung. Das Publikum war entzückt, ja, verzückt und veranstaltete «in Trommelfeuer von Beifall. Fräulein Grete Kern erwies sich als glänzend« Pianistin und Begleiterin. Ihre kristallllare Technik kam namentlich in der Begleitung zur Mo»art-Sonate zu schönster Geltung. Bei allen Stellen, wo das Klavier die Führung hat — und solche Stellen gibt e« bei Mozart viele — trat die Begleitung sehr richtig hervor. Die Ansicht, daß der Begleiter unter allen Umständen, also auch wenn er di« Führung hat, nur säuseln darf, ist veraltet. Ganz orchestral spielte Fräulein Kern den in reicher Polyphonie gearbeiteten Klavierpart der Wolf- und Mozart Lieder. Wie armselig nimmt sich dagegen die Klavierbegleitung der Brahms Lieder au»! (Der Hoffn,ann-Flügel wurde von der Firma M Ropas beigestellt. Ein gutes Instrument, welche» unter der Hand der Künstlerin noch viel besser wurde.) E» ist unglaublich, welchen Adel die Anschlagskunst de» Spieler» einem Instrument verleihen kann und um- und Land gekehrt: wie sehr da» beste Instrument durch den Svieler degradiert werden kann. Gestern erlebten tost di« erstere Möglichkeit in erfreulichster Weise. Der Saal war gut besetzt, aber nlcht so voll als man angesichts der Seltenheit solcher Konzerte erwart«n dürft«. Ueber diese Dinge und ihre Ur-sachen ließe sich viel sagen. Jedenfalls haben sich jene, die fern blieben, selbst um echten Kunstgenuß betrogen und außerdem unsere Gemeinschaft schwerer geschädigt als ihre hellige Selbstsucht heute noch ahnt. Celje Evangelische Gemeinde. Der Gottesdienst am Sonntag, dem 1<1. Mai, findet um 10 Uhr statt. Der Kind«rgott«sdienst bereits um 9 Uhr. Heimische Künstlerwürdigung. In No- visad wurde am 3. d. M. im kleinen Hapagsaal die 4. Kunstausstellung heimischer deut-scher Maler eröffnet. Die Ausstellung wird auch in andere größere deutsche Siedlungsgebiete weiter-geleitet. Unter anderen sind auch die Werke unseres engeren Landsmannes, des Herrn August See-b a ch e r ausgestellt, den der Novisad« Kritiker im Volksblatt folgendermaßen beurteilt: „Meister-werke im wahren Sinne d«s Wortes sind die auf der Rückwand anoebrachten Kupferstiche des Celje« Meisters August S e « b a ch e r." Der Bau einer neuen Brücke über d«n Loznicabach an d«r Reichsstraße Celje—Ljubljana, der in den Wintermonaten begonnen hat, ist soweit, daß die Fahrbahn in Eisenbeton im Rohbau bereits fertig ist. Die Brücke wird 20 m lang, die Fahr-bahn doppelgeleisig, 5.50 m. die zwei Gehsteige je 1.60 m breit sein. Den Bau führt die Unternehmung Josip Dedek aus Ljubljana. dir Bauleitung aber hat dn umsichtige Technik« Herr Viktor Deutsch-mann inne. Der Bau steht unter Aufsicht der Funkttonäre der hiesigen staatlichen Baubehörde. Wenn die Arbeiten nicht durch zeitweilige Hoch-Wässer gehindert worden wären, wäre der Bau bereits vollendet. Nach dem jetzigen Stande der Arbeiten dürfte die neue Brücke Mitte Juni dem allgemeinen Verkehr übergeben werden. Der Bau ein« neuen modernen Eisenbetonbrücke war ja auch schon höchst notwendig geworden. Die alte hölzerne Brücke dient« nahezu 150 Jahre dem Verkehr an d« Reichsslraß« und war baufällig. Dieselbe überquerten in den östen^sranzös. ital. Kriegen viele rühm-reiche Heerführrr, ungezählte Truppen, Geschütze und Fuhrwerke, da ja die Reich«straße vor Eröffnung dn Südbahn die einzige Verkehrsader zwischen Nord und Süd der ehemaligen österreichischen Monarchie war. I. K. Wenn Jh«<» ein Wei« zn sauer ist. s« mischen Sie ihn mu dem heimischen rein alkalischen Mineralwasser o strivniila Stalina". — Bei Stiger und in alten teeren einschlägigen Geschäften. Kino Union. Sam°tag und Sonntag „Viktoria". Sonntag um 10 Uhr Matinee. ST&S K Grobes Voltssest der freiwilligen Feuerwehr und deren Rettungs-abteUung in Celje 7t M a r i b o r Bunter Abend des Männergesang, vereine». Der wegen des Ablebens des Obman, nes verlegte Bunle Abend wird nun am 20. d. M., am Vorabend des Christihimmelfahitstages Im großen Univnjaale abgehalten. Einig« Stunden un-gezwungener Heiterkeit ist d« Leitspruch des Abends. Nebst den allen, erprobten Kanonen des Vereins wird diesmal «ine ganze Anzahl junger Kräfte ihre folistijche Fähigkeit unter Beweis stellen. Die Lieb-Haber des Volksliedes werden an dem vom Chor-meister, Professor Frisch zu einer Einheit zusammen-gefaßten Volksliednkranze besondere Freude haben. Eine genaue Aufzählung der Darbietungen bringen wir in einer d« nächsten Folgen. Da derartig« Ver-anstallungen stets ausverkauft sind, machen wir auf den Kartenvorverkauf (Höfer, Musikalienhändler, 10. Oktobergasse) aufmerksam! 22 :10 : 8. Dr. Aljechin beschloß seine mehr-wöchentliche Studienfahrt durch Jugoslawien mtt einem Simultanspiel in unserer Stadt. Das Ergeb-nis zeigt die relative Höhe uns«« Anhänger des königlichen Spieles. Die Bezwingn des Erweltmel- ster» sind Zollbeamter Oftapv»sk, Provisor ZtUpan. der Pettauer Schwab, Longer, Dr. Scheibl, Leva-kl! und Dr. Lippai. Ljubljana Die II. zwischenstaatliche Kunstphoto-auüstellung eine Sehenswürdigkeit! Unsere Behauptung, k.ß die Photoauss:ellung ein« der besten Veranstaltungen de? Jahre? sein wird, hat sich als vollkommen dnechtizt erwiesen. Die im Ja-kopicpavillon zur Ausstellung bestimmten Bild« sind wahre Kunstwerke. Aus 26 Staaten haben 377 Künstln insgesamt 1453 Aufnahmen elngcsenbet. Die Aufgabe der Komm^mn, aus der Unmenge der Einsendungen die wegen Platzmangels auf 350 beschränkte Zahl der besten Aufnahmen festzustellen, war eine beachtenswert« Leistung. Der Besuch ist natürlich sehr zahlreiche so dafa wir unseren Lesern, die mil Ruh? die einzelnen Werke beschauen wollen, die frühen Vormittagsstunden znr Besichtigung anempfehlen. Ko 5 evje Wieder daheim. Die Hausin«, d'e über den verflossenen Wir.kr im Reich ihrem Gewerbe nachgehen konnten, sind nun alle wieder in Ihr« Heimatdörfrr zurückgekehrt. Nach ihren Aeußnun-gen warrn di« Verdienstmöglichkeiten vorzüglich. Natürlich werden die Heimgekehrten von ihren Landsleuten mit den verschiedensten Anfragen übn-häuft, das Erzählen vom Erlebten und Geschehenen füllt so manche freie Stunde aus. Besucht das Gottscheerland! Die Zeit dn Ferien steht vor den Türen! Wie viele unser« Volksgenossen der engeren Heimat kennen unsere Sprachinsel nur dem Namen nach! Komml heuer zu uns! Von den Landschaftsschönhetten, d«n jahl» r«ich«n Grotten, liefen Wäldern und fernsichtlgen Höhen werdet ihr begeistert sein. In allen Dörfern warten Gasthäuser und Hotels auf Sommergäste. Ihr helfet uns in unserer Wirlschaftsnot und stärkt durch Cure Anwesenheit das Volksbewußtfeln der Einheimischen! _ Aufregende Jagd aus einen Einbrecher ficht man manch• mal in den Strafn. Eingeholt wird der Verbrecher immer von einem Mann ansParma-Gummiabsätzen, — der gut lause» kann. _ Sport Fuhballsport Celje. S. K. Olimp : S. K. Jugoflaoija 7:1 (3:1) Meisterschaftsspiel der 2. Klqsse. Schiedsrichter H. Ochs. — Meisterschaftsspiele des engeren Wettbewerbes für die Meisterschaft des Untewnbandes. Maribor. Zelezniear: Hermes. Ljubljana 2 : 0 (1 : 0). Ljubljana. S. K. Ljubljana : (akovec S. K. 4:3 (1:3). 3n diesem Treffen stellte sich der, dlirch die Fusionierung ber beiden Fußballmannschaft«» Ilirija und Primorje gegründete Verein, dem heimischen Publikum var. Das Spiel endete mtt «in« unverdienten Niederlag« der Cotooereir Mannschaft, die ein sehr gute» Spiel lieferte und der heimischen Mannschaft im Zusammenspiel, sowie auch im StM fib&egen war.. .. DeQ.AusMh. der Lakovec S. K. beschloß in seiner letzten Sitzung, beim Untervnband Prolest zu erheben und dte Ve« rifizierung des Spieles mit 3:0 zu ihren Gunsten zu beantragen, nachdem ber mitwirkende Spieler Grinlal (S. K. Ljubljana) angeblich noch dem Zagreb« Gradsanski angehört. — S. K. Ljub-ljana : Celje Komb. 5:1 (3:1). Di« Auswahlelf uns«« Stadt bestand au» «vieler« de, Athletik S. K. unb bes S. K. Celje. Dte Mann-schaft l>inluii«ß trotz d« ziffernmäßig hohen Nie-dnlag« einen günstigen Eindruck. Wien. Oesterreich : Englanb 2 : .1 (2t: 0). Dn mtt grvßn Spannung erwartet« Länderkampf, dem übn 60.000 Fußballfreunde beiwohnten, endete mit einem knappen, aber auch v«rbient«n Siege der östnreichischen Auswahlmannschaft. Schiedsrichter Langenu», Belgien, leitete den Kampf zur Zufriedenheit beibn Parteien. T., Frau Professor: „Ja, wa» treibst Du denn? Beim schönsten Wetter mit aufgespanntem Regen-schirm ausgehen?" Professor: „Im Kalender steht, baß 's heute regnet!" Seite 6 Deutsch« Zeitung Nummer 38 Wirtschaft u.Berkehr | Tabatpreise in der Vojvodina und im Süden unsere» Lande». In der Donau-banschaft wird auch ziemlich viel Tabak angebaut, der qualitativ allerding» hinter den übrigen Taba!» sorten des Landes zurücksteht. Im vergangenen Jahre zahlte die Monopolvenoaltung für diesen Tabak durchschnittlich bloß 2 Dinar je Kilogramm, während der herzegowinische Tabak mit 12 Dinar bezahlt wurde. „Kraft durch Freude" rüstet sich Grundsteinlegung zum «dF-Seebad auf Riigen Kiellegung der neuen KdF-Schiff« Di« weitschauenden Pläne d«r Organisation „Kraft durch Freude" sind der Verwirklichung wieder ein Stück nähergebracht worden, und die, die diese Pläne als Hirngespinste bezeichnet haben, werden nun allmählich emjehen müssen, daß das Dritte Reich nicht mtt phantastischen Projekten spielt, sondern hält, was es verspricht. So wurde am vergangenen Sonnabend durch Dr. Ley der Grundstein zu dem groszen KdF See-bad auf Rügen gelegt, das einmal 20.000 Menschen zu gleicher Zeit Erholung bieten soll. Hierzu ist ein Strand von nicht weniger als 8 km oonnöfert, von denen 5'/, km ausgebaut werden sollen. 11 Archi-testen arbeiten bis zum 1. Juni die Pläne aus, die oberste Entscheidung darüber liegt in der Hand des Führers selbst. Alle Zimmer für die KdF-Däst« sollen seewärts liegen, Mittelpunkt der ganzen An-läge aber wird eine Festhalle für 20.000 Personen sein. Auch Kaffees, Kinos und vor allem di« nöttgen Speisehallen, eine Ladenstraße, ein Kranken-haus und ein Elektrlzitätswerk müssen gebaut werden. In seiner Ansprache erinnerte Dr. Ley daran, datz die Sozialdemokrati« schon im Jahre 1905, den Arbeitern solche Versprechungen gemacht, aber sie nicht gehalten habe, als sie 1919 zur Macht kam. Zur gleichen Zeit entsteht auch die KdF-Flotte. Ebenfalls am Sonnabend schlug Dr. Ley auf der Howald Werft in Hamburg das erste Niet in die Kielplatte des ersten der beiden in Auftrag gegebenen KdF-Schiffe, di« die stattlich« Größe von 2S.000 Tonnen haben werden. Di? Schiffe, führte Dr. Ley au», würden mit allen technischen Neuerungen ver-sehen sein, die der derzettige Stand der Technik kennt, denn das Beste sei für den Arbeiter gerade ?ut genug, und man werde nicht ruhen und rasten, is die KdF Organisation ein« Flotte von mindesten» 30 Schiffen ihr eigen nenne; dann würden jährlich zwei Millionen deutscher Arbetter auf die Meere hinausfahren können. Daneben laufen die für dieses Jahr projektierten Veranstaltungen von KdF unbeirrt wetter. D«r 2. und 3. Mai, di« Tage nach dem Nattonal-feiertag, waren die Tage der gemeinsamen Betriebs-au»flüge, die so wichtig find für die Vertiefung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Gefolgschaft. Die Idee der Volksgemeinschaft aller Werktätigen wird in immer wieder überraschendem Tempo verwirklicht. Leset und verbreitet die Deutsche Zeitung! Wenn der Auerhahn balzt... Bon WUHelin Hochgreveß Ueber letztem Schnee, der sich schon in Mulden und Felsenspalten vor der Sonne des April verstecken mutz. klingen frühlingsfroh die Stimmen der Kohlmeisen. Es geht wie ein süßes v«r-haltcnes Beben durch die Erde. Leberblumenblau kriecht über das moderbraune Laub, und am noch blattlosen Seidelbast glimmen die ersten rosaroten Blütensternchen. Vom Winterschlafe noch blahgrüne Gräser und Kräuterstengel heben zaghaft das herb-duftige Winterlaub der Buchen und Eichen, Sonne ersehnend, am warmen Licht sich freuend wie die Zitronenfalter, die der Frühlingshauch im Felsspalt oder in der Baumhöhle weckte und die nun durch die wiedererwachende Wett dahintaumeln. E» ist so windstill an diesem warmen Frühlingstage, dah man beinahe hören könnte, wie die Knospen der Buchen schwellen und wie die Kerzen der Kiefern wachsen, wenn nicht aus hundert Vogelkehlen ein Jubeln, Schnalzen, Pfeifen, Flöten und Schlagen ringsum den Wald beherrschte. Frühling heißt Liebe, und Liebe heißt Frühling. Auch in des alten silberbärtigen Urhahns grün ge-panzerte Brust ist das Sehnen des Lenzes eingezogen. In dem lichten Kiefernbeftande im weiten Talkessel ist der Alte schon vier Jahre Platzhahn. Ein richtiger llrhahn soll aus ihm werden; und so wurde ihm nachgesehen, daß er mehrere gute Hähne au» dem Revier hinausrauste. Früh, schon im März, machte er den Hennen, die im Beerkraute unter ihm ästen, den Hof, indem er vom Balzbaum sein Liebeslied ins Morgenrot sang. Dann bekam der Winter noch einmal Mut und blies einen tollen Schneesturm durch den schon frühling»wachen Wald, daß die ersten Blütenblätter sich verkrochen, die Lieder der Vögel verstummten und auch der alte Auerhahn verschwieg. Nun aber, nachdem der Griesgram ganz ge-wichen ist und nur noch Fetzen seines weißen Mantels zurückließ, knappt, trillert und schleift Silberbart wieder jeden Morgen, wenn der Tag graut, vom Balzbaum, auf den er jeden Abend fast pünkttich auf die Minute heranrudert und wie ein schwarzes Gespenst einfällt. Er ist dreimal so stark, dreimal so schwer wie sein kleiner Vetter, der lustige Birk-hahn im Moor: aber der ist dreimal und mehr lauter al» er und viel weiter vernehmbar. Darin ist der Auerhahn ein Rätsel. Geheimnis-volles, heimlich Schauriges ruht in der Verhallenhett der Balzstimme diese» Riesenvogels, die jeder Finken-schlag übertönt, jeder Drosseljubel erstickt. Singt er darum so früh, wenn die kleinen Lauten noch schlafen oder nur zaghaft beginnen? Zum Halb-dunkel gehört dieses auch dem schärfsten Ohr auf kaum 200 Meter vernehmbare Knappen, kl, kl, kl, das zum lebhafteren, aber wenig lauteren Trillern anschwillt, zu einem mäßig lauteren Hauptschlag „klack" ansteigt und in ein verzücktes ganz schwaches Schleifen ausllingt, da» der meisten Hähne Tod ist. Denn wenn der Hahn „schleift", schließt er die Lichter, schließen zwei Muskel die Hörkanäle, ist der bunte Troubadour in der Gewalt der Verzückung, äugt und vernimmt er so viel wie nichts, entgeht ihm auch das Anspringen de» Jäger». Schwarz steht noch die Nacht im Forst. Zu-sammengedrückt fußt Silberbart auf dem starken Aste der Schirmkiefer. Er ist wach und wartet auf d«n Morgen. Im Kiefernort fractji ein Ast. Des Hahnes Kopf und Hals fahren hoch, er sichert nach unten, kauert sich wieder zusammen. Ein schnürend« Fuchs oder ein trabender Dachs brach da» morsche Fallholz. Totenstille ist wieder, die nur einmal da» wispernde Pfeifen von Waldmäusen unterbricht oder das Tuten einer Ohreule. Ganz schwach beginnt der Himmel im Osten sich zu lichten. Ein Baumpieper kann die Zett nicht abwarten, aber die Nacht verschlingt die begonnene Strophe des matten Morgenliedes. Ein Tauberruf tönt auf, bricht jäh ab. Noch ist Nacht. Aber Silberbart reckt sich, hebt die Schwingen; für ihn ist die Nacht vorüber. Ueber dem Walde im Osten steht ein Lichtstreifen. Silberbart schüttelt den Federpanzer, stellt sich frei, fächert den Stoß und bolzt, bricht ab vor dem Hauptschlaz, sichert. Polternd reitet er ab. um sich auf einen der nächsten Randbäume um-zustellen. Hier sichert er, bevor er wieder zu balzen beginnt. Höher wird der Lichtstreifen im Osten, Ringel-tauber grüßen mit sehnsuchtsvollen Rufen den nahenden Morgen. Rotkelchen ticken unablässig im Unterholz. Silberbart balzt nach seines Herzens Lust, knappt, trillert, schlägt ab und schleift, singt immer wieder alle Strophen seines seltsamen geheimnisvollen Urwaldliedes. In die Helle de» Morgens, der über dem Wald empordrängt, fließt feuriges Rot. Noch einmal quillt da» Lied, wie wenn feine kleine Edelsteine in eine goldene Schale fallen. Dem schnalzenden Hauptschlag folgt das zischelnde Schleifen — da sticht ein brauner Blitz vom höheren Ast herab auf den Sänger. In Glettflug polternd und Aeste brechend geht die Fahrt baumab. Ein wuch-teader Kiefernjacken harkt den in die dichten Federn verbissenen und verkrallten Marder vorn Körper seines Opfers. Silberbart steigt, von d« Last de» Räubers befreit, aufwärts, rudert sausenden Finge» in» nächste Altholz, wo er aufbaumt, um sich vom Todesschreck zu erholen. Mit Schädelbrummen von Hieb und Fall taumelt der Edelmarder durch den Bestand, giftig angeschrien von Drosseln, Finken. Meisen. Von der ersehnten Beute kleben ihm nur «In paar silb«rgrau« Federdüichel am mordlüsternen Fang. Mißmutig rollt er sich In der Ueberhälter-eiche zusammen, um Kräfte zu sammeln für die nächste Raubfahrt. Silberbart aber hat sich schon wieder erholt. Wenn ihm auch der prächtig« Kragen lange ge-schändet bleiben wird , morgen früh wird er wieder sein seltsam-geheimnisvolle» Hochzeitslied durch den grauenden Morgen klingen lassen. • Mit freundlicher Genehmigung der Frank'scheu Ler-lagSbuchhandlung. Stuttgart, aus den, „K o « m o e\ Heft «. April 1936, in d«in noch viele andere unterhaltend« und lehrreiche Aufsätze zu finden find. Her Bnschensch an k am Annensitx beiPograjc iit wieder offen, übte herrlich* willkommen 1 111 Bad Gieicbenberg (Steiermark) ssb nnübertrofen bei Voll»**! Katarrhen, Asthma, Emphysem, Herzleiden <1«reh di® Kurkommsssion. ' 10« rtigee Klima, bewlhrte Heilquellen, natürl. kohlensaure IUder, pneuro. 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