etrtftlrinwß: N«»a»»gaff« Nr. 5. t'ktto» i>i- n. «trart*«. c»r« •lilli: xu«im (ott hlMtat Kr «»,«. n.ftnrr- hf »» u—l» dt< mrl H MtnMs mttbn ntchl nrfls tfftcit. noTlwT.lclc il> !■ uiiua «Übt brrUtff.iiliat. ><«»»»«,»»««» »W»I Mi Setsaltsn ,q» 6crt4 mna tn iitttbg# frti-|rfrf -n «tnuiTfii ratmiau Sei OirtfT3o[»»at» Wie.Vvti*e «»«- rrtctrtn» !<*■ «iimoi» SB» enmüUj MM. 9*$ XTljtl«*.*cnt» M.9oa. Btnvaltonft: MathauSgasie Wr. 5 XtlcMaa »t. St. loiemi»«». vr-.u„«dti»0!'Mgc» Dir» »I» ?,1> ix,°,n> - ...II* y»N>Itdrt, . . . . K « « •onildlirij. . . . K UM gut 1IIII »U z»stei>u», tat e»-« I . . . . i i'i» P:c:ttl|«»rt| . . . E » — •umittiü . . . .1 »r-|lti« aii«Iui» störten fta dte Bar)#sr>il»rcr. nsi »«(»Uten ®aftr.»uagHS»l'iU|tni. Ar. II Htlli, Hamstag den 6. Aevruar 1915 feiWtdUK tfeMMMll (tlm M* |» «Sbdhttu«! 40 Jahrgang. Kaiser Franz Josrf dankt srinrn Hülkrrn. Der Kaiser hat daS nachstehende Handschreiben erlassen: Lieber Gras Stürgkh! Zurückblickend auf den Zeittaum eines halben Jahres, wahrend dessen wir in einem un« durch feindselige Absichten unserer Gegner ausgenötigten Kampfe stehen, gedenke ich dankbaren Herzens der opfersreudigen Haltung, die weine treuen Völker in dieser schweren Zeit bekundeten. Bon würdiger, ernster Zuversicht beseelt, haben sie sich den großen Anforderungen der Zeilläuse voll gewachsen gezeigt, haben sie in der edlen Be-reitwilligkeit, ihre Söhne zu den Fahnen zu schicken, in einsichtiger Anpassung an die Bedürfnisse der KriegSzeit, in hingebender Fürsorge für die Opfer des Kampfes ihren hohen Patriotismus und ihre alt« bewährten staatsbürgerlichen Tugenden aufs neue glänzend bewiesen. Die wohltuende Erfahrung stärkt meine Z«> versich», die in dem Vertrauen auf die in Helden-mütigen Taten neuerlich so ruhmvoll erprobte Tüch-tigkeit meiner Wehrmacht fest begründet ist. Unter der Leitung meiner Regierung, die sich in dem Bestreben, alle Kräfte in den Dienst deS uns allen gemeinsamen Zweckes zu stellen, nach wie vor mit meiner ungarischen Regie»ung begegnet, wird die Bevölkerung auch sernerhiu mit Gut und Blut sest zum geliebten Vaterlande stehen. Ich bin dessen gewiß, daß ihr nach Abschluß deS Krieges, dessen schwere Lasten sie bis ans Ende zu tragen freudig entschlossen ist. in dem mit der Hilfe des Allmächtigen zu erringenden Frieden der Lohn aller Mühen, Leiden und Gefahren de« treu und beharrlich auSgefochtenen Kampfes beschieden sein wird. Dieses beauftrage ich Sie, mit dem Ausdrucke meiner wärmsten Anerkennung und meines Dankes der Bevölkerung zur Kennlnis zu bringen. Wien, am 4. Februar 1915. Stürgkh w. p. Franz Josef'w. p. Der Weltkrieg. Gegen die Franzosen. Die deutsche Heeresleitung verlautbart: Fran zösische Angriffe gegen unsere Stellungen bei Perihes wurden abgewiesen. Aus der Front zwischen Röid-see und Reir S sanken nur Anilleriekämpf- stait. Erneute französische Angriffe bei Perihe« wurden Mutet Verlusten für den Hetnd abgewiesen. Nördlich und nordwestlich Massiges Nordwestlich St. Mene-hould) griffen unsere Truppen Mittwoch an, st'eßen im Sturm über drei hintereinanderliegende feindliche Gradenlinien durch und setzten sich in einer fran-jösischen Haupistellung in einer Breite von zwei Kilometern fest, sämtliche Gegenangriffe der Fran-zosen, die auch nacht« fortgesetzt wurden, sind abge-schlagen worden. Wir nahmen 7 Offiziere, 601 Mann gefangen und eroberten 9 Maschinengewehre, 9 Geschützt kleineren Kaliber? und viel Malertal. Sonst ist nur erwähnenswert, daß in den Mittel dvgesen das erste Gesecht einer Schneeschuht! uppe gegen französische Jäger ersolgreich sür u»S verlief. Die Kampfe gegen die Nüssen. Deutsche Erfolge in Polen. In Polen nördlich der Weichsel haben die Kavalleriekämpfe mit »cm Zurückwerfen der Russen geendet. Südlich der Weichsel führte der deutsche Angriff istlich Bolimow zur Eroberung de« Dorfes Humin; um Wola—Szydlowircka wird noch ge-kämpft. Seit dem l. Februar sind hier über 4000 Gefangene gemacht und sechs Maschinengewehre er-beutet worden. Große« Hauptquartier, 4. Februar. In Ost-Preußen wurden schwache russische Angrisse gegen unsere Stellung südlich der Memel abgewiesen. An der Bzura südlich Sochac;ew brach ein russischer Nachtangriss unter starken Verlusten de« Feinde« zusammen. Unser Angriss östlich Volimow macht trotz heftiger Gegenftöve des Feinde« Fortschritte. Die Zahl der Geiangenen erhöht sich. In den Kar-palhen kämpfen feit einigen Tagen deutsche Kräite Schulter an Schulter mit den österreichijch ungari-scheu Armeen. Die verbünden» Truppen haben in dem schwierigen und verschneiten Gebirgsgeläade eine Reihe schöner Ersolge erzielt. Russisch« Eingeständnisse. „Berliugjke Tidende" meldet aus Peterivurg: Der russische Umgehungsversuch im Norden Polens gilt wieder für steicheiterl. Die Petersburger Agentur zidl die Zurückziehung der russische» Truppen aus den Karpathenpässen zu. Die österreichischen Kriegsberichte. Amtlich wird verlautbart: 3. Februar 1915, mittags. In den Ostbes-kiden wurden neue, sehr heftige Angriffe, die auch nacht» andauerten, wieder unter schweren Verlusten der Russen zurückgeschlagen. Die Kampie im mitt-leren Waldgebirge nehmen einen günstigen Verliuf. Die verbündeten Truppen, die gestern vom Feinde hartnäckig verteidigte Höhenstellungen eroberte», machten lOoO Gcsangene und erbeuteten mehrere Maschinengewehre. In Polen und Westgalizien ist dre Lage unverändert, eS herrscht größtenteils Ruhe. „MagyaroSzag" meldet vom noidöstlichen Kriegsschauplätze: Unser Angriff im Ung-, Latoicza- und Nogyagtale schreitet unaushaltsam vorwärt«. Wo die Russen mit Gegenangrissen antworten, erleiden sie schwer« Verluste. Mit Hilse der Tätigkeit der ver-kündeten Truppen haben wir die Mitte des russi schen linken Flügel« bereits eingedrückt. „A Nap" meldet auS U»gvar: Westlich de« Lupkower Passes dauern die Kämpse an. Jeder russische Versuch, un-sere Front zu duichbrechen, mißlang. Die Russen versuchten, ihren Mißerfolg im Ungvarer Komilat du'ch rin«n Angriff gegen Turkv auszugleichen. Ihre Absicht wurde jedoch bemerkt. Unsere Verluste sind unbedeutend. Amtlich wird am 4. Februar verlautbart: Im westliche» Frontabschnitte wurden feindliche Angriffe abgewiesen. Den im mittleren Waldgebirge vordrin-genden eigenen Kolonnen gelang eS auch gestern, erneut Raum zu gewinnen und einig« hundert Ge-sangen« zu machen. Standrecht in Lrmberg. Petersburger Berichte der dänischen Zeitungen besagen: In Lemberg ist vom russischen Gouverneur da« Standrecht erklärt worden. Die öffentlichen Kassen wurden auS Lemberg fortgeführt. Dir Blockierung Englands. Die Versenkung englischer Handelsschiffe in der irischen See gibt der englitchen und der französischen Presse Veranlassung, die deutsche Kriegsührung als dardarijch zu bezeichnen. Welch« ungeheure Heuchelei in dieser .Entrüstung» liegt, zeigt die bisherige Kriegführung Eng-land«. England war es, daß «inerfeit» sich durch fein« fortgesetzten Völkerrechlsbrüche selbst außerhalb de« Völkerrechtes gestellt hat, anderseits aber durch seine Konterbande- oder besser gesagt durch seine Piratenpolitik zur See und seine offen eingestandene Absicht, die mitteleuropäischen Kai|erwächte auSzu-hungern, den Krieg auf die Nichtkomdattanten au«, gedehnt hat. — Wenn man also auch gar nicht der Grausamkeiten gedenkt, die England und Frankreich gegen deutsche und österreichisch-ungarische Zivilster« sonen begangen haben, so zahlt Deuischland durch die Erössnung der Unterseeblockade Englands diesem lediglich mit gleicher Münze. Als im Jahre 1871 Paris belagert wurde, sprach man in Frankreich von einem Verbreche« wider die Zivilisation; man nahm eben sür Hrank-reich damals schon das Vorrecht in Anspruch, dem Gegner jeden möglichen Schaden zufügen zu dürfen, ohne daß der Gegner gleiche« mit gleichem vergilt. Aus denselben Standpunkt stillt sich heute England; eS will Deutschland und Oesterreich Ungarn aus« hungern, erklärt e« aber alS barbarisch, wenn Deutschland England die Zufuhr abschneidet. Da-mit muß ausgeräumt werden. E« ist degreislich, daß man in England ob der Versenkung englischer Han-delSschiss« in der irischen See in Angst gerät, allein man wird sich daran gewöhnen müssen. Angesicht» der Art der Kiiegsührung Englands hat Deutsch-land daS Recht, jedeS englische HandelSsch'sf ohne vorherige Ankündigung zu versenken, da hiedurch die Zusuhr nach England am wliksamsten beschränkt werden kann. — Daß den Engländern selbst di» vor kurzem noch eine folche K'iegsührung ganz er. ktürlich erschien, geht übrigen» auS einem Aufsatze hervor, den Eonan Eoyle im Juli des vorige» Jahres verössentticht hat und iu dem er die Wirt« same Blockierung Englands durch seindliche Unter« seeboote bis in alle Einzelheiten voraussagte. Aus sicherer Quelle wird folgender Geheimbe« fehl der englischen Admiralität bekannt: Wegen Auf-treten« deuikcher Unterseeboote im englischen und irr-schen Kanal sollen fofort alle englische» Schiffe neu» Irale Flaggen hissen und alle Abzeichen, wie Ree« dereizeichen, Namen usw., verdecken. HauSslaggea sind nicht zu führen. Di«s«r Besrhl ist geheim zu hallen. Verlorene englische Schiffe. ..Central NewS' erfahren auS Pari», daß der englische Dawp'er „Jkaria", der bei Havre to-pe-diert worden war, im Hafen gesunken ist. Ein Teil der Ladung wurde gerettet. Der G'ymSdyer Fischer« dampfer „Earl Howard" wird samt Besatzung verloren gegeben. E« ist der 34. GiymSbyer Fischer-dampser. der seit Beginn des Krieges verloren gegangen ist. Di« Gegenmaßnahmen Deutschland» gegen den völkerrechtswidrigen Handelskrieg Englands. Der „ReichSanzeiger" veröffentlicht im amtlichen Teile folgende Bckannimachung: 1. Die Gewässer ringS um Großbritannien und Irland etnschließlich des gesamte» englischen Kanal» wird hiernit alS KriegSgebiet erklärt. Vom lk d. an wiid j'deS in diesem KriegSgebiete angetroffene Kanffahrteisch'ff zerstört werden, ohne daß e» immer möglich sein wird, dabei die der Besatzung und de« Possagieien diohenden Gefahren abzuwenden. 2. Auch neutrale Schiffe laufen im KriegSge-biete Gefahr, da angesichts d-S von der bruifchen Regierung am 31. Jänner angeordneten Mißbrauche» neutraler Flaggen und der Zufälligkeiten deS Seekrieges nicht immer vermieden werden kann, daß Seite 2 ^iri>ujc KUucht Nummer 11 die auf feindliche Schiff« berechneten Angriffe auch neutrale Sch ff« treffen. 3. Die Sch ffahrt nördlich um die ShetlandS-Inseln, in dem östlichen Gebiete der Nordsee und einem Sireifen von mindesten» 3V Seemeilen Breite entlang der niederländischen Lüste ist nicht gefährdet. Die „Neutralität' der Bereinigten Staaten. Die „Kölnische Zeitung" erklärt zu de» erneuten Meldungen über FiiedenSvermittlungen mit Bezug aus den Hinweis deS Pariser „Temps" aus Amerika: »E« ist möglich, daß diese Vermittlung den Eng-gländern, Franzosen und Russen, so sehr sie sich jetzt auch spreizen, willkommen ist. — U»S Deutsche» kann sie «S nicht fein, so lang« die amtlichen Siellen Amerikas in ihr«» Worten und Handlungen eine Auffassung deS Begriffes der Ncuiraliiät de-künden, die dein schnurstracks entgegensteht, waS man bei unS für richt und billig hält. DieS müsse mit aller Offenheit auSgesprochrn werden. Die heutige Politik Amerikas, daS eine Beendigung deS Krieges fordert, weil er seinen Handel schädigt, zugleich aber durch KriegSlieserungen den Krieg inS Unabsehbare verlängert, empfindet daS deutsche Volt a>S eine schreiende Ungexchiigkeit. Solange Amerika diese Haltung nicht ändert, sehle dcm deutschen Volke bad Vertrauen, daß dirs« Vermittlung mit der Uuparteu lichkeit geübt würde, die ein solches Amt voraus-setzt." Im übrigen erklärt die „Kölnische Zeitung" erneuert, daß niemand ein«m Fried«» zustimmen würde, der uns nicht die Gewißheit gäve, daß Deutschland aus Generationen hinau» vor neuen Ueberfällen durch Frankreich, Rußland und England sicher wäre. Belgrad von der Zivilbevölkerung geräumt. Den ruffischen Blättern wird ouS verschiedenen Balkanstädte» gediahtet, daß die serbischen Militär-behöidrn die Z>v ldevölkerung von Belgrad ausgesor-den haben, die Stadt aus miliiärische» Gründen zu verlassen. Am 28. Jänner slog ein Aeroplan mit eine», österreichischen Piloten über Belgrad und warf mehrere Bombe» ab, die in der Nähe deS KriegS-Ministeriums herabfiele». Der Kampf gegen die Montenegriner. AuS Rom wird gemeldet: Ein in Eetinje am 27. Jänner ausgegebener amtlicher Belicht besagt, daß in diesen Togen eine größere Trupp nabteilung, unterstützt vom Feuer der FestungSa>tillerie eineS der Forts von Eilla>o und der Schiffsgeschütze, einen hestigen Angriff gegen die montenegriniichen Stellun gen auSgesUhn hab«. Ein österreichiicher Aeroplan überflog eine halbe Stund« lang Eetinj« und warf ein« Anzahl von Bomben ab. Stach weiteren Mel> düngen soll der Angriff aus die montenegriniichen Stellungen fortdauert». Das Landungskorps der,,(Emden" in Arabien eingetroffen. In Berlin geht die Nachricht ein, daß Kom-»anbaut Kopiiänleutnant Mücke mit einem La»-dungSkorps der „Emden" in der Nähe von Hodeida an der Südwestküste Arabiens eingetroffen und von den türkische» Truppen begeistert rmpsangen worden fei. Die Fahrt durch die Straß« von Perim gelang «nbemeiki von den englischen und sranzöjiichen Be-wachungSstieiikräfien. Die Landung ersolgie unge-stört in Sicht eineS französische» Panzerkreuzers. Türkische Erfolge gegen Russen und Engländer. DaS türkische Hauptquartier teilt mit: Örtliche Gefechte, welche dieser Tage an der kaukasischen Front stattgesuilden haben, endeten mit Lrsolgen un-ferer T>uppen. Eine feindliche Abieilung, die unser« Truppen in A,twi» angriff, wurde mit schwere» Ber-lüften zurückgeworfen und lieg aus der Flucht «in« Menge Matnial in Unseren Händen. In der Umgebung von Uoina überrascht« eine kleine Adieilu ig t» der Nacht vom 30. Zäuner zwei seindliche Bataillone, die sich hinler Drahlhindernissen vertchanzl hallen und brachte ihnen b«»eul-nde Ver-lüfte bei Tag« daraus venucQtc der Fcnd unter dem Schutze von Kaiionendvoien in der Umgebung Trupprn zu landen, wurde jedoch neuerdings ge-schlage» und ließ eine Anzahl Tole, darunter einen Haupimaun und einen Unteroffizier, zurück. Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. Amtlich wird verlauibart: 5. Februar. In Pole» und West^alizien ist die Lage unverändert. Die Angriffe, die die Russe» in de» Karpathen stellenweise täglich wiederholen, brechen unter den schwersten Verlusten zusammen. Im Waldgebirge schreiten die eigenen Angriffe fort. Die russische Offensive in der Bukowina war bis Mitte Jänner in das oberste Tal der Moldawa gelangt. Dem weiteren Vordringen der hier angc-setzten stärkeren feindlichen Kräfte über die Kar-pathen geboten zunächst unsere Stellungen bei Ja-kobeny und Kirlibaba Halt. In mehrtägigen An-griff«» versuchte der Gegner um den 20. Jänner den Widerstand der die Hanptübergänge deckende» Gruppen zu breche». Da alle Versuche, unsere Höhenstellungen zu stürmen, scheiterten und eigene Truppe», selbst zur Offensive übergebend, am 22. Jänner Kirlibaba dem Gegner entriffen, zog sich der Feind in den folgenden Tagen mit seine» Hauptkräften in den Richtungen auf Kimpvlung und Moldawa zurück, wo er verblieb. In den letzten Tagen haben nun neue Kämpfe begonnen. Unsere Truppen, die auch hier im Ueber-winden der durch Terrain und Witterung bedingten großen Schwierigkeiten Hervorragende» leisten, sind ins Moldawatal eingedrungen, warfen den dort be-findlichen Gegner zurück und »ahmen Jzvor, Ort Moldawa nnd Breaza in Besitz. Die Zahl der in den Karpathenkämpfen Gefangenen erhöht sich um weitere 4000 Mann. Tarnow von den Russen aufgegeben. Der Krteqsb?rich:erstatter deS „Az Est" mel-bet: All der Nidafront dauern die Artilleriekämpfe und beiderseitigen Jnfauterievorstöße an. Taniow ist wegen der österreichisch-ungarischen Beschießung auS den schwersten Mörsern von den Russe» aufge» gebe» worden. Die Rufst» behaupte» nur mehr die Poiitione» aus den rückwärtigen Höbenzügen. Am Dunaj.c und Bialafluß herrscht «höhte Tätigkeit. DaS Schwergewicht der gegenwäitigen Kämpfe liegt aber in dem Raume von Dulla, wo die Russe» mil zusammengezogene» starke» Kräften aus diesem Patz die benachdarien Uedergänge drücken. Der Zweck, den die Ruffen augenscheinlich verfolgen, ist offen-bar der, die Erfolge der Verbündeten in UzSok und de» östlichen Karpathen womöglich zu paralysiere». DaS Tempo der Karpathenkäwpse leidet unter dem hohen Schnee, doch halten sich die dahin verschöbe« »en deutschen Truppen in den GebielSverhällnissen, in denen sie nicht vertraut sind, ganz hervorragend. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. Großes Haupiquartier, 5. Februar. Auf der ganzen stiont nur Artilleriekämpie. Ein vereinzelter fianzösi'cher Vorstoß auf unsere Stellunge» nord-westlich PertheS blieb ohne Erfolg. Oestlicher Kriegsschauplatz. An der ostpreußischen Grenze wurden erneute Angriffe der Ruffen südlich der Memcl zurückge-wiesen. Ebenso mißlangen starke russische Angriffe gegen unser« neugewonnen« Stellung östlich Boli-mow. Die Zahl der dort Gefangenen beträgt feit 1. Februar im ganzen 26 Offiziere und annähernd 6000 Mann. Die Einkreisung Englands. Infolge der begonnenen deutschen Blockade haben die White Stare Line in Liverpool und 87 englische SchiisahitSgefellschasien ihre Damp'erlinlen ringe-stellt. Die Amsterdamer „Nieuw» van den Dag" melden an» London: In SchiffahriSkreife« herrscht Unruhe über da» Schicksal d,S OampferS „Oriole" der General Steam Navigation Company. DaS Schiff fuhr vorvorige» Freilag von Vondorr nach Havre, ad und man hat feit der Abfahrt weder vom Schiffe noch von feiner Mannfchast etwas gehört. Man glaubt, daß die .Oriole" eines der deiaen unbekannten Schifte war, die von iinem deut'chen Unterseeboot torpediert worden sind. Die „Orwle" halte 1490 Tonnengehalt und war im vorigen Jahre erbaut worden. MllpoliUK im Krirgr. DaS erste halbe Jahr deS Krieges ist zu Ende. Militärisch haben die Kräfte, die zum Beginne des KriezeS sehr start zugunsten des Dreiverbandes verteil! waren, sich nahezu ausbalanciert, io daß für den weiteren Verlauf des Krieges die griiß re Euer, gie und bessere Führung ausschlaggebend sein wird-zumal da unsere Sielluiigen günstiger sind. Deuischland hat nahezu ganz Belgien und einen ansehiilichen Teil Frankreichs im B-sitz, im Osten sind ober alle hochfligenden Pläne Rußlands gescheitert, die Versuche in den Karpathen, bei Krakau, in der Bukowina und in Ostpreußen durch« zubrechen, sind mißlungen und wenn auch die rufst« schen Armeen noch Ostgalizien besetzt halten, s» stehe» wir anderseil» vor Warschau und halten da-mit den Schlüssel zur Situation in der Hand. Aus dem außereuropäischen Kriegsschauplätze haben die Türken im Kaukasus gute Fortschritte gemacht, wäh-lend in Südafrika der von den Engländern bereits zehnmal totgesagte Burenaufstind immer wieder von neuem aufflammt. — Zur See aber hat England ebenfalls schlecht abgeschnitten. Die deutschen An» griffe auf die englische Küste haben den Engländer» bewiesen, daß e» möglich ist, den Krieg auch in ihr Land zu tragen, und die Seeschlacht bei Helgoland hat gezeigt, daß die deutsche Flotte auch dort, w» sie überlegenen englischen Kräften gegenübersteht, z» siegen weiß. Wie tief aber die englische Regierung von der Niederlage bei Helgoland betroffen ist, geht aus ihren Versuche» hervor, die dabei erlittene» Verluste zu verheimliche«. Allerdings sind die bis-herigen Verluste der englischen Kriegsflotte außer-ordentlich. Die Neutralen rechnen au», daß England in diesem Kriege bereits 18 Panzerschiffe verlöre» hat, darunter zwei ihrer schwerste» Großkampf-schiffe. An Materialschaden macht daS eine Summe von über eineinviertel Milliarde Kronen aus, die schweren Havarien eingerechnet, die die englische Flotte bei den FalklaudSinseln und bei Helgoland erlitten hat. England hat deshalb auch wenig Aus-sicht, mit seiner Aushungerungspolitik durchzudri»-gen. Borläufig b«steht ihr Erfolg lediglich darin, daß sie die Stimmung bei den Neutrale» zu Un-gunsten de» Dreiverbandes beeinflußt hat. Die Festigkeit, mit der Schweden alles Drängen, eng-lifch-ruisischen HandelStranSporten den 5urch;ug zu gestatten, abgelehnt hat. läßt erkennen, daß sich auch die kleineren Staaten nicht mehr vor England beu-gen, und wenn auch nicht damit zu rechnen ist. daß die Gegensätze zwischen England und den Bereinig-ten Staalen sich in gefahrdrohender Weise zuspitze», so ist es doch bereits ziemlich sicher, daß die Ame-rikaner in die von England versuchte handelspolitische Absperrung Mitteleuropas ein Loch schlage» werden, da» immer größ r werden wird, je länger der Krieg dauert. Am wichtigsten ist aber, daß sich die Folgen der englischen Au»huogerung?poli«ik be-reilS in England selbst fühlbar machen. Die Lebens« miitelpreife daselbst gehen sprunyhaft in die Höhe, was naturgemäß wiederum die Arbeiterschaft z» Lohnerhöhungen, beziehungsweise zu Ausständen treibt. Noch schlimmer sind allerdings die inneren Zu-stände in Frankreich und Rußland. Der heftige An-griff deS russischen PreßbürvS auf den Grase» Witte beweist, daß hinter diesem Gegner des Kri«» geS mehr Leute stehen müssen alS feine persönliche» Freunde und ebenso läßt daS fortgeführte parla-mentarifche Intrigenspiel in Frankreich und die Verfolgung oller Freunde deS früheren Finanzmini« sterS Eaillaux erraten, daß England alle» aufbiete» muß. um die FliedenSstimmung in Frankreich »i<-derzuhalten. Zn Rußland und Frankreich findet ma» eben, daß England, daß allein in diesem Kriege Er-heblicheS gewinnen könnte, von feinen Lasten a« wenigsten trägt, und diese Empfindungen scheine» auch die Verhandlungen über den weitere» Geld-bedarf de» Dreiverbandes zu verbittern. Russische Zeitungen hatten bereit» vor acht Tage» gedroht, daß Rußland ausspannen müsse, wenn England nicht Geld schaffe. Nun scheinen die russischen Ansprüche aber ins Ungemeffene zu gehen. Als die Reise de» russischen FinanzministerS Barke nach Paris angekündigt wurde, sprach ma« davon, daß der Dreiverband gemnusam fünfzth» Milliarden Franken aufnehmen wolle. Auf Rußland wären hievon höchstens acht Milliarden Fran« ken entfallen. Nach einer neueren Meldung verlangt 'aber Rußland acht Milliarden Rubel, also über 16 Milliarden Franken, für sich allein, und wenn r« auch wohl nicht wahrscheinlich ist, daß daran die große gemeinsame Anleihe scheitern werde, so wer» den d>e Verhandlungen darüber sich doch ziemlich dornenvoll gestalten. Rußland befindet sich in einer argen Geldklemme. Die ruf ifche SlaalSbank kann nur mehr 30 Millionen Rudel Noten mit rnt» sprechender Deckung ausüben, eS muß also Gdd borgen oder ungedeckte Noien ausgeben und dadurch de» RubelkuiS »och mehr entwerten. Alle diese Erscheinungen bleiben naturgemäß auf die Neutralen nicht ohne Wirkung, und wen» auch die Agitation der Diplomatie de« Dreiverbandes besonder» in den südlichen Ländern nicht er-lahmt ist. so gilt das doch von der Aufnahmefähig-feit de« Publikums. Auch der Patich in Portugal beweist, daß man keine Lust hat, fein Blut für die Kummer 11 Seile 3 »glischen Kausleute zu vergießen. — Da« erste Haldjahr de» Krieges schließt also auch diplomatisch für den D'«verband mit einem gewaltigen Passiv-saldo, der sich in den kommenden Monaten noch be-ttüchtlich erhöhen dürste. Drutschlum und Staats-dirnst. Eine KriegSbetrachtung vom ReichSratSabgeordneten Rafael Pacher au» der SriegSniimmer der Deutsch-österreichischen Post. Der Krieg ist die große Kraftprobe für die Festigkeit de« StaaISb.rue», wie ein Seesturm für die Tüchtigkeit eine» Schiffe». In solch einem Kampfe ums Dasein, wie e« der gegenwärtig tobende Weltkrieg ist, zeigt sich, was fest und daner-haft ist, während alle» Morsche und Unrechte splittert und bricht. Heil d'M Siaate, wenn Grundbau und Hauptgebälke sich al« start erweisen! Und dreimal Heil ihm, wenn er die Lehren de» Kriege« erkennt und beherzigt, wenn er nach dem Kriege sein Hau» ausbessert und auf Verstärkung der wah-ren Stützen bedacht ist und alle« beseitigt, wa« sich nicht als standfest, al» unhaltbar und hemmend er-wiesen ha«! Auf die ganze Bevölkerung, auf all ihr Haben »nd Können muß der Staat im Kriege rechnen können und er nimmt alle« in Anspruch. Zwei Kräfte aber, die sozusagen seine Arme darstellen, setzt er unmittelbar in Tätigkeit und von ihrer vollen Wirksamkeit hängt aller Erfolg in erster' Reihe ab: E» sind die« da« Heer nnd die Verwaltung. Die Verwaltung de« Staate», im weitesten Einne de« Woite« genommen, die schon im Frieden »»unterbrochen tätig ist und von deren Güte da» StaatSwohl auch im Frieden abhängt, hat im Kriege, der da« in ruhigen Zeiten nur der Vor-dereitung für feinen eigentlichen Zweck lebende Heer erst zur Bctätigung aufruft, vor allem fortzuar-beittn. Aber u.iter erschwerten Umständen und mit vermehrten Aufgaben, trotz verminderter Kräne. DaS tapferste Heer ,ieht seine Ersolge in Frage gestellt, wenn hinter ihm nicht eine zielbewußie, kraftvolle, pfl chxreue Berwaliung steht. Kriegsdienst und Staatsdienst müssen ineinandergreifen und zufam-menarbeiten, wenn der Krieg zum Sieg, zum ehren-vollen, gewinnreichen, dauerhafte» Frieden führen toll. DaS gilt auch von Oesterreich in diesem Kriege. Und wen» wir t>otz der Uebermacht, die un« gegen-übersteht, trotz manch r Mißstände »nd Mißgeschicke, trotz der großen Opfer und der langen Dauer des Kriege« auf das bisher Geleistete mit Stolz und mit sroher SiegeShoffnung in die Zukunft blicken können, so liegt die« da,an. weil Heer und Ver-waltung sich bewähren. Starker, einhenlicher Wille ist au« der Noi der Zeit geboren worden und wo sich Morsches, Unechtes, Schwaches nnd Böswilliges zeigte, konnte e» du'ch. Bessere« e> setzt werden. ES zeigte sich, daß e» an tieuen und tapferen Männern »ich« fehlt, die in jede Lücke treten, die Schwäche »der Verrat zu reißen drohte. Oesterreich kämpft an de» Deutschen Reiches Seite al« kraftvoller, hochgewerteter Bundesgenoffe, mehr nochmals wefens-verwandter Bruderstaat. Ist doch Heerwelen nnd StaatSverwiltung in beiden Reichen aus gleicher Grundlage, aus deutscher Grundlage aufgebaut. Maria Theresia und Josef II. schufen zur selben Zeit, al« der große Friedrich in Preußen di« von seinem Vater begründete Staat«-Verwaltung mustergiltig ausbaute, auch sür Oefter-reich die Eindeit des Staatsdienste« aus den Viel-heiten der Länderhofstellen. Und da« Heer ent-wickelte sich, von der Landwehr Erzherzog« Karl« und der Landwehr Scharnhorsto angefangen, die. in Preußen festgehalten, in Oesterreich nach Jahrzehn, tcn wieder aufgenommen wurde, auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht zum VollSheere, wie e« heute unter den Kaiseradlern Habsburg« und Hohen-zollernS im Felde stellt. Der Staatsdienst, die Verwaltung, das Be-amtentum ist auch in Oesterreich aus deuischer Grundlage erwachsen. Deuitche VerwaltungSgrund-sütze. deutsche Verwaltungssprache, deuische Arbeit»-freudigkeit und Pflichttreue haben seit Maria There-sia» und ihre» groß,» Sohne» Zeiten das starke Rückgrat und den belebenden Herzfchlag de» öfter» uichischen Staatsdienste» gebildet. Das deutfche Be-amienium — vom Diener b.S zum Minister (wel-che« Wort ja auch nichts anderes bedeutet als Die« rer) — hat die Staatsernheit gegenüber der Viel-heil der Länder, Völterschafien und Sprachen ver- körpert und ist sich dessen auch heute bewußt, daß sich einst Kaiser Josef selbst an seine Spitze gestellt hat, der ebenso wie Friedrich II. sich al« den ersten Diener de« Staate« fühlte und erklärte. Der Staat braucht Einheit, braucht kräftige Zusammenfassung, nicht allein für den Krieg, fon« dern auch für den Frieden. Wa« im Frieden nicht da war, wie soll eS im Kriege, wo man e« so dringend braucht, aus einmal hervorgezaubert werden? Nun. e« war da, al« man e« in diesem Kriege brauchte, da« der StaatSeinheit bewußte, staatstreue Beamtentum, soweit sich die Einheit im Heerwesen bekundete. Es wird eine Ausgabe der nächsten Zn-kunst sein, die Erfahrungen des Krieges, der ja alle Mängel und Schäden der Friedenszustände fcho-nungsloS aufdeckt, auch auf dem — siehe die hiezn feit Jahren eingesetzte Kommission — so erneue rungSbedürsligen Gebiete der Staatsgestaltung und Staatsverwaltung, tatkräftig und rücksichtslos zu verwerten. Uns Deutschen aber gereicht es zum Stolze, daß in diesen Zeiten unsere Volksgenossen sich ebenso im Staats« wie im Heeresdienste aus« tresf-lichste bewähren und daß man oft und gern deut-sche Beamte und Bedienstete dorthin rkef, wo Lücken gähnten und gefährliche, verantwortungsvolle Posten zu besetze» waren. Besonder« auf dem Gebiete der zwei großen Staatsbetriebe, die inniger als andere mit dem Heerwesen nnd dem KriegSersolge zusam-menhängen: nämlich Post- und Eisenbahnwesen. Mit stolzer Genugtuung können die großen Ver« einigungen unserer deutschen Beamten und Bedien-steten (Reichsbund deutscher Postler und Reichsbund deutscher Eisenbahner) auf diese glänzende Bewäh-rung unsere« VolkStumS Hinblicken und hinweisen — sie. die den Grundsatz, der im Kriege gilt, auch zur Grundlage ihre« Vereinsweien« gemacht haben, daß alle, ohne Unterschied des RangeS, zusammen-gehören, weil sie eines Stamme« sind und einer ze-mernfamen Sache dienen. Drr Zuckerwucher im Ktiegr. Unter dieser Ueberschrift schrieb die „Arbeiter-Zeitung": Nun wird der Zucker zum drittenmale während de« Kriege« verteuert. Der Zucker gehört zu jenen N.ihrnngSmitteln, an denen wir in Oester-reich Ueberfluß haben, »nd zwar reichen Ueberfluß. Kaum mehr al« ein Drittel de« bei unS erzengten Zucker« wird bei UN« im Lande verzehrt; fast zwei Drittel werden ausgeführt; der meiste nach England und Britisch-Indien. Beim Ausbruche des Kriege«, der den größten Teil der Ausfuhr sperrt, sürchleten manche Volkswirte einen Prnssturz des Zuckers und eine Erschütterung der Zuckerindustrie. ES wurden deshalb verschiedene Maßregel» zur Hebung der Zuckerindustrie vorgeschlagen: so die Aushebung der Konsumstcuer für den vom Militär verbrauchten Zucker und die Beimischung von Zucker zum Mehl. Nun ist aber trotz des ungeheuren Ueberflusses der Zucker nicht billiger, sondern im Gegenteile teurer geworden. Da« ist das Werk des ZuckcrkarteUS, einer der mächtigsten Kartellorganisationen unserer Monarchie. Ihm hat eS beliebt, bereit« dreimal seit Ausbruch deS Krieges die Preise in die Höhe zu schrauben: im September, im Dezember uno zuletzt im Jänner. Henie ist der Meterzentner um 4'/, K teurer als bei KriegSbeginn, trotzdem ungeheure Vorräte an Zucker lagern. Dabei waren die Zucker-preise bereit« voriges Jahr schon derart hoch, daß Kanduensabriken gewisse Sorten von Zucker, wie Kristall- und Sandzucker, dvnauabwärts aus Deutsch» land einführen konnten, obgleich nach der Brüsseler Konvention sür jeden Meterzentner 6 Franken Steuer bezahlt werden müßte. Um diese Einfuhr zu ver-hindern, hat daS Zuckerkar'ell eine kunstolle Orga-nisation geschaffen die bewirkt, daß der Zucker in den EinbruchSstationen an der Grenze billiger ist al« im Innern de« Landes. Heute hat Deutichland ein AuSjuhiverbot für Zucker und trotzdem muffen wir im Inner» der Monarchie Zucker teurer bejah-len al» zum Beispiel in Bodenbach. In Orten in-mitten der Zuckerin)ustrie wie in Prag ist der Zuck.r teurer als an der Grenze, ja in Orten, die einer Zuckerfabrik benachbart sind, ist ost der Zucker am teuersten. Da« ist der Ersolg der privatkapitali fluchen Wirtschaft, die nur da« heilige Ziel de« jchiankenlosen Prvsilmacheu» kennt, mag auch das Volk dabei darben Und das geschieht mitten im Kriege, wo die Bevölkerung so schwere Opfer für de» Staat bereitwilligst trägt. Wie ist nun dieser Zuckerwucher bei den über« füllten Lagern möglich? Er baut sich aus dem Ey-stem der sogenannten Liberierung (Freigabe) auf, daS vrm Zuckerlartell eingeführt wurde. Die karte!« lierten Zuckerfabriken dürfen nämlich nicht ihre Bor« räte nach Belieben verkaufen, sondern der Zucker« kartell bestimmt jeden Monat, wie viel Zucker im ganzen und von den einzelnen Fabriken im Lande verkauft werden darf, wa« in den Fabriken mehr lagert, darf im Lande nicht auf den Markt gebracht werden. Daraus folgt, daß der Zucker nicht nur teurer wird, sondern daß im Großhandel Zucker sast gar nicht zu bekommen ist, obgleich er bei den Zuckerbaronen massenhaft aufgestapelt ist. Man sollte meinen, daß der Krieg den Zuckerfadrikanten den Absatz im Au»land sperrte, im Jnlande da» Kartell hätte sprengen müssen, da eS die Fabrikanten aus die Dauer finanziell nicht aushalten, Zucker in Massen zu erzeugen und ihn unverkauft auf Lager liege» zu lassen. Da« wäre auch eingetreten, wenn sie nicht staatliche Hilse erhalten hätten. Die Zucker« banne entlehnen nämlich an« den mit staatlichen Mitteln gegründeten KartelldarlehenSkafsrn Geld und sind nun der Notwendigkeit enthoben, sich durch den Verkauf größerer Zuckermengen da« für ihre Betriebe erforderliche Geld zu beschaffen. Aber damit da« Zuckerkartell erhalten und der Zuckerwucher schrankenlos gesichert werde, dazu sind staatlich« Mittel nicht da, und wenn die Regierung Gelder der Gesamtheit zur Verfügung stellt, fo muß e« zum Nutzen und nicht zum Schaden der Gesamtheit geschehen. DaS mindeste, waS die Regi.rung gegen den Zuckerwucher sofort tu» muß, ist die Beseitigung der Liberierung. Der Widersinn darf nicht länger bestehe», daß man von Fabriken, die riesige Mm« gen Zucker auf Lager haben, bei einer Bestellung statt deS Zuckers die Antwort erhält, man müsfs bi« zur nächsten Liberierung durch daS Kartell warten, ehe man Zucker liefern könne. Al« weitere« Mittel zur Beseitigung deS Zucker» wuchert schlägt die »Arbeiter-Zeitung' die Verstaat« lichung der Zuckersabriken vor, da eS nicht von der Laune nnd der Profitgier einzelner Kapitalisten, die Zuckerfabriken haben, abhängen soll, ob ein ganzes Volk genug Zucker erhält oder nicht. Diesen Ausführungen, welche schon vor einigen Tagen die Zenfur am Sitze der ReichShaupt und Residenzstadt Wien gänzlich unbeanständei passiert haben, kann man nur voll und ganz zustimmen. Eine vernünftige Handhabung aller Verordnungen gegen Preistreiberei müßte in rrster Linie bei den Großhändlern, ob es nun Mehl«, Kohlen- oder Zucker barone sind, einsetzen. Die Sruchi'ngrfckhr i» Ltrirrinark. (Schluß.) Im neuen allgemeinen Krankenhause wurden die bereits genannten vier Aerzte, die in Thalerhof an Flecktyphus erkrankt waren, ferner je eine Wär-terin aus Thalerhof und au« der Franz Josef-Kaserne und einige Soldaten aus der westlichen Umgebung von Graz, bisher 16 an Fleckiypbu« Erkrankte, untergebracht. Wie bereits mitgeteilt, sind der allgemein beliebte Arzt Dr. Mayr, dann die Majorswitwe Frau Blatolill, die alS Pflegerin tätig war, und Leutnant Hans Nachtnebl, zuge« wiesen der Flkegerstation de« dritten Korps, der Seuche zum Opser gesallen. In der sonstigen Zivilbevölkerung in Steier« mark ist bisher nur ein sicher nachgewiesener Fall von Flecktyphus vorgekommeu, und zwar — wie kürzlich berichiet — in Mürzzuschlag. ^ wo eine Dame Monturstücke von einem RufsemranSport er» worben hatte. Diese Dame ist sofort nach Auedruch der Krankheit strenge abgesondert worden und ist bereit« der Genesung nahe; ein weiterer Fall hat sich dort bisher nicht eingestellt. Bei einer Erkrankung, die in den letzten Wochen in Graz sich ereignete, einen raschen tövtichen Ber« lauf nahm und die man allgemein teils als Fleck» typhus, teil« als eine andere hochgesährliche J»,ck-tlonSlrankheit bezeichnete, ergab die Vornahme der Obduktion nicht die völlige Klarheit; es wurden jedoch nichtsdestoweniger sicherheitSweise alle sür solche Fälle vorgeschriebenen Maßregeln auf da« strengste durchgeführt. Die Forschungen über den Flecktyphus haben in letzterer Zeit fast mit Sicherheit ergeben, daß du Uebertragung nur durch Ungeziefer von Kranken auf Gesunde ersolgt. Wenn auch die von verschie« dener Seite sestgchaltcne Theorie einer anderweitigen Seite 4 Kummet 11 UebertragungSmöglichkeit durch Husten oder anderen AuSwurf nicht ganz von der Hand gewiesen werden kann, so sprechen dagegen die von galizischen Aerz-ten wie auch die au« dem letzten Balkankrieg mit« geteilten Tatsachen, daß vollkommen gereinigte mid entlauste Kranke ohne Gejährdung der Umgebung in dieser belassen wurden. Jedenfalls ist es sicher, daß nur die unmittelbare Berührung mit derartigen Kranken die Gefahr einer Ansteckung bringt; daß eine Uebertragnng durch Mittelspersonen bisher nicht beobachtet wurde und daß daher die Furcht vor einer Ansteckung sür die einheimische Bevölkerung, insofern sie nicht mit Kranken oder deren Zisekten in unmittelbare Berührung kommt, unbegründet ist. Es arbeiten in Steiermrrk eine Reihe von Desin-feklionSapparaten an allen bedrohten Orten an der Entlausung, wozu auch Schweselkammern und Sol-farkofeapparate eingerichtet sind nnd noch eingerichtet werden; bei dem ständigen Hin- und Herfluten der Bevölkerung wird es immerhin noch einiger Zeit bedürfen, bis diese Entlausung vollkommen gelungen sein wird. Für die Behandlung der von den Krieg»-schauplätzeu zurückkehrenden Kranken und Berwun-beten bestehen derzeit über 30 Ouarantänestationen. Der Flecktyphus wird im Volksmund auch Krieg»« und Hungertyphus genannt; die letztere Bezeichnung weist darauf hin. daß er meist bei der armen, unterernährten Bevölkerung vorkommt nnd daher gute Ernährung al» VorbeugungSmittel dient, wie auch die galizischen Aerzte mitteilen, daß sie ersah-rungSgemäß erst nach einer Mahlzeit zn Kranken gehen. In der Sitzung de» Lande»faniiätSrat rol an. Aus dem Landesbllrgerschuldienfte. Der LandeSan»lchuß Hai den LandeSnücgerfchullehrer in Fürstenfeld, Herrn Michael Kotot, auf lein An-suchen ttf den dauernden Ruhestand versetzt und ihm für seine langjährige, zu frieven stell ende Dienstleistung die Anerkennung ausgesprochen. Heldentod. Die Verlustliste 117 verzeichnet al» im Kriege gefallen den Reserveleutnant de« 12. HaubltzenregimenteS Dr. Richard Smolej und ben Tiiular-F-ldwevel de« 87. Infanterieregimente» Karl Gofpodaritich aus Eilli. Heldentod eines Feuerwehrmannes Die Ellier Freiwillige Feuerwehr hat ein-n herben Berlutt zu verzeichnen. Lee Magazinen? des stddii« schen ElekirizitäiSwerkeS, Herr Karl Safpodaritfch, der alS T>tularjelo.vedcl deS 87. Jnfaalerleregimen-te» inS Feld gezogen war, hat au» dem südlichen KriegSichaupIatze ben Heldeniod gefunden. Karl Gospodanfch war ein ruhiger, bescheidener und stramm deuticher Mann, der sich unter seinen Freunden großer Beliebtheit erfreute. In der Freiwilligen Feuerwehr zeichnete er sich durch Fleiß und Eiser aus. Defer lau« 26jä?rige, lebensfrohe Jüngling gab zu den besten Hoffnungen Anlaß. Infolge dieses schweren Verluste» hat die Freiwillige Feuerwehr in Eilli statt einer besonderen Todesanzeige für die Re-servistenfamilien 20 K gespendet. Der Berein wird dem Wackeren in ehrenvollem Angedenken behalten. Heldentaten der 87er. Aus einer Feld-Postkarte, die von Unteroffizieren deS im Felde stehen-den Regimentes Nr. 87 an die hiesigen Kameraden gerichtet wurde, entneh» cn wir unter anderem folgende»: „Am 29. Jänner haben wir wieder den Russen da» Lederzeug frisch angestrichen. Da« Re-giment Nr. 87 hat ungefähr 800 gefangen und un-gefähr 1000 niedergemacht.* Aus einer anderen Karte ist derselbe Vorfall wieder folgendermaßen geschildert: „Das Regiment zeichnete sich am 28.Jänner al» eineS der tapfersten au». Endlos waren die Kolonne» der Gefangenen, die durch die tapseien 87 er begleitet wurden. DaS Vorfeld war dicht be-deckt mit russischen Leichen. DaS Regment machte allein über 8lK) Gefangene. Die Zahl der toten und verwundeten Russen dürste sich um das Doppelte erhöhen. Der Ruf des Regimentes ist sehr gut. E» wurde durch daS Korpskommando telephonisch be-lob«." Kriegsauszeichnung eines Cillier Postbeamten. Dem zur Division»-Telephonabiei> lung 22 eingerückten Postossizianten Herrn Friedrich Hocevar wurde für sein tapfere» Verhalten vor dem Feinde die Silberne TapferkeitSmedaille zweiter Klaffe verliehen. Vaterländischer Volksabend. In der gegenwärtigen Ermanglung von Sälen findet in der evangelischen Kirche morgen Sonntag um 6 Uhr abend» ein öffentlicher VolkSabend statt. Bei diesem wird Herr Pfarrer Dr Hegemann auf Grund eigener Erlebnisse über Paris bei Kriegsausbruch spre-chen. Ucbe,die» wird Frau Oderkommissär Bauer „Die deutsche Glocke" von CrusiuS und „Der Friede fei mit euch" von Schubert, ein Chor ein Refer» vistenlied auS der Gegenwart zum Vortrage bringen. Herr Hanö Wamlek wird zwei altdeutsche VolkSlie der und zwar „In stiller Rächt" und _E» ist ein Schnitter", letztere» au« dem Jahre >683. zur Laute singen. Auch wird er mit Herrn Organist Ed. In-terberger eine Sarabande I S. Bachs für Violine und Orgel vortragen. Durch diesen reichhaltigen Abend, der pünktlich beginnen und um halb 8 Uhr schließen wird, ist jedermann herzlich eingeladen. Be-sondere Einladungen werden nicht ausgesandt. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn« tag find« in der ChrisluSkiiche um 10 Uhr voimit-tag» ein öffentlicher Gottesdienst statt. Die übliche KriegSbetstunde wird wieder am Mittwoch um 6 Uhr gehalten werden. Ein lakonischer Bericht aus dem Felde. Herr Franz König. Handelsangestellter in Eilli, der derzeit aus dem nördlichen Kriegsschauplatze weilt, sendet nachstehenden lakonischen, aber treffen-den Bericht a«S dem Felde: Menage: gut, Witte» rung: schlecht, Feind: unsichibar, Getränke: uneruier» bar Kameradscha't: Läuse in Massen, Quartier: frische Lutt, Ziel: Sieg, Losung: Etlli. Viele Grüße an alle Bekannten. Verwundetenankunft. Am 4 d. abends traf ein B^rwundetenzug mit 131 Leicht- und 3.1 Schwerverwundeten auS Neiße in Preußisch-Schlesien hier ein. Die Schwerverwuinettn wurden mit den von der Sptditionsfiima Pellö bereitwillig»« zur Verfügung gestellten Möbelwagen (zwei Doppelwägen mit je zwei Paar Pferden bespannt) in die im Gymnasialneubau untergebrachte Abteilung des Garnison«spilale» überstellt. Die Leichtverwundeten wanderten teils in daS Refervefpital (Volksschule) teils ebenfalls in daS GarmfonSspital (Gymnasial-neubau) Flecktyphus. Wie e» bei der Freizügigkeit der galizischen Htüchilinge, denen man allerorts auf Eisenbahnen und Straßen begegnet, nicht anders zu erwarten stand, er'olgten auch im Unterlande Er-krankungen an Fleck yphu» und zwar ein Fall in Franz und zwei Falle in Eilli. Die beiden letzteren betreffen einen Südbahndrdiensteien und dessen Lchwester. Ge^en eine Weiterverdreiiunq diefer Krank he>t in Eilli wurden sofort die umsassendtten Vor« kehrungen genossen, so daß von dieier Seite au« eine Verschleppung nicht zu befürchten steht. Die Bevölkerung wild jevoch im höchsteigenen J'iteresfe ersucht, jeden Verkehr mit gallziichen Flüchtlingen zu vermeiden und jenen Momenten die grüßte Aus-meikiamkeit zu schenken, die eifahrungSgemäß bei der Weiteroerbrellung von Fleck yphu» außer der direkten Berührung mit Kranken die gefährlichste Rolle spielen. Da» sind Ungeziefer aller Ä>t (Flöhe, Wanzen, Kopf und Kleiderläuse), daher größte Reinlichkeit bezüglich Körper, Wohnung, HauS und Hof, Vertilgung de« Ungeziefer«. Zur Vertilgung von Kopiläulen bewährt sich besten» eine fünf-prozentige Lösung von Karbolsäure in Kampser-spintuS, mit der die Kopfhaut durch einige Tage hindurch gründlich eingeriebe» wird. Ueber Heldentod Prächtige Worte, Zeug-niffe einer wunvervollen inneren Sicherheit, schreibt ein deutscher Kämpfer der Frankfurter Zeitung au» dem Felde: „Man denkt hier draußen im Felde an« ders über Leben und Sterben. Und der Tod ist ein Ding, an da« man ohne Grauen denkt. Der Geist, der un« beseelt und der uns die unschätzbare Gewißheit unsere» Siege» ist, daS ist die abiolute Unterordnung der einzelnen unter den großen, wun-derbaren Gesamtwillen zum Siege. Es sind wohl nur wenige unter un», die nicht jederzeit, wenn cS erforderlich ist, sich glatt in Kochstücke zerschlage» ließen, um irgendeinen Erfolg durchzusetzen. Ei» leuchtende» Beispiel dafür ist der LandlagSabgeord-nete Hanen,»geS Nr. 34 wurde Dienstag wegen Rohr,in« nenS in EiUi fehlerhaft und tonnte die Fahrt nicht fortsetzen. Da eine Hilfslokomotive erst von Stern-drück bestellt werden mußte, erlitt der ohnehin fcho» verspätete Zug noch wettere 60 Minuten Verspätung so daß er i» Marburg erst zwei stunden nach der jahrordnungsmäßigen Ankunft eintraf. Schneetreiben und Entgleisung Wie der .Laibachrr Zeitung" berichtet wird, herrschte t» Bezirke AdetSderg am 27. und 28 Jänner ein s.'hr arges Stzneetreiden mit heftiger Bora, und zwar auch im Wippachtale, wa» zu den seltenen üu»nah-men geliört. Der Verkchr auf den Straßen ist durch starke Verwehungen t»m Teil unmöglich gemacht, jedoch wird an der Beseitigung der Hindernisse ua-ablässig gearbeitet. Auch der K-astwagenverkeh, Görz —Aveleberg war eingestellt. Behuf» Freimachuirz deS in der Sir.cke AvelSberg—Rakek wegen Schnee» verwehung liez.n gebliebenen Güterzuge« Nr 863 wurde am 28 Jänner ein Hilfszug von St. Peter geholt, vieler H lfSzug fuhr um I Ui}: 45 Mmuten nachmiriagS au dem Gelerfe ll der Iiano» AvelSberg an den Güierzng Nr. 8jO an, wodurch fünf Wagen entgleisten und beschädigt wurden. Et» weitere« Unglück hat sich nicht ereignet. ftummcr 11 Deutsche Macht Cotc 6 12 Heller für 2 Arbeitsstunden ist gewiss sehr wenig! Warum zögern Sie da noch länger, zur Probe ein 12 Heller Paket Waschextrakt „Frauenlob" zu kaufen ? Wenn Sie damit die Wäsche über Nacht einweichen, ersparen Sie einige Stunden Arbeit; denn: Ist der Schmutz einmal von „Frauenlob" gründlich gelöst, dann geht er mit warmem Wasser und Schicht-Seife von selbst aus der Wäsche. Hinrichtung der Mörder des Thron-folgerpaares. Au« Sarajewo wird gemeldet: Mittwoch früh wurden im Hofe des Festungsge-fängnisieS die im Hochvcrraispro^efse zum Tode Verurteilten: Beliko (Sjbtinooie, Miskv Jovanovic und Danilo ^lic hingerichtet. Es ereignete sich kein Zwischenfall. Die gleichfall« zum Tode Verurteilten: Jakob Miloo!c und Njedok Kerovic wurden begnadigt und die Todesstrafe in lebenslänglichen, bezieh-ungsweife LOjährige» schwerem Kerker umgewandelt. Eine ernste Rede in ernster geit Der Wiener Bürgermeister Dr. WeiS.'irchner hielt dieser Tage in einer Wiener Versammlung eine bemerkenswerte Rkde, in der er unter anderen ausführte: .Ich bin überzeugt, daß die Mä» «er, die auf dem Schlacht« feloe dem Tode ins Auge geschaut haben, die hinaus-gezogen sind, um dort sür die Ideale deS Baier-landeS zu kämpfen, wenn sie zurückkehren, fordern weiden» daß ihre Opfer gelohut werden. Und dann werden wir uns vereinigen, um ein neueS Oefter reich zu schaffen. Mit dem alten KurS muß ansge-räumt werden. Wir b-auchen einen neuen Kurs, einen KurS des Ernste« un» der Vertiefung uniereS VolkeS. Getreu unserem Glauben, treu zu Kaiser und Reich, ohne irgend eine Gehässigkeit gegen die anderen Nationen, bin ich der Meinung, das, das-jenige, wa« die Teutschen in diesem Kriege geleistet haben, nach dem Knege deutlich zum Ausdruck kom-wen muß. Die Deutschen baden daS HadSbmgerreich mit ihrcm Blut durch Jahrhunderte gekittet und j'tzt hat sich die BlutSireue aus» neue bewährt. Wir haben nicht nur die innerpolilj'chen Angelegen-heiteu so zu oidnen, wie eS der Stellung des deut schen Volkes in Österreich geziemt, wir haben auch unsere wirtschaftlichen Angelegenheiten entsprechend zu ordnin." Bedenkspenden für den Deutschen Schulverein. Au» Anlaß seiner 35jäh>Igcn-Wirk samleit und unier Hinweis aus die Gefahr, seine Wirksamkeit an der Sprachengrenze nicht in dem unbedingt notwendigen Ausmaße aufrechterhalten zu können, wendet sich der Deui>che Schulverein in nnem Aufrufe an viel« unserer Volksgenossen mit der Bitte um eine besondere Widmung, die eine Gedenk'psnde anläßlich des 3f,jährigen Bestandes dc» Ver.ine« und zugleich ein Sri gSnolpfennig sein soll, der über die ernsten Sorgen der Gegenwart hinweghilft. In dem Aufrufe wird unter anderen gesogt: „Wir dürfen über den großen Kämpsen, welche von jedem einzelnen Volksgenossen die Hingebung bi« zur Selbstaufopferung verlangen. mchi die Pflicht der nationalen Selbste« Haltung vergessn. Nach wie vor werden wir von unseren national.« Gegner» an den Sprachgrenzen hart bediängt. Während der Deutsche Schulve>e>n durch den Rück gang iriner Einnahmen infolge der kriegerifchen Er-eignisfe gezwungen war, seine Ausgaben in jeder Beziehung einzu schränken, alle Unierstü^ungcn, zu denen er nicht verpflich et war, einzustellen, seine Lehranftalteu wegen Mangels an Lehrern — ungefähr die Halste der LchuIvereinSlehrer stehen im Ftlde — zu beschränken, ja einige Anstalten gänzlich zu Ichliefet«, arbeiten unsere nationalen Gegner utt «»geschwächter K>ast und sägen un« namentlich dort, wo wir unsere Taiigkeit ein ichränken mußten, gar schweien Echadrn zu. DeShalb bedarf der Deuifche Echulveiei» dringend ausgiebiger Unterstützung, soll nicht dir Eisolg Zöjähriger Ärbrit verlöten gehen, denn e« wäre eine giobe Selbsttäuschung, zu glau ben, daß infolge »ine« siegieichen «riege« die Siel-lung der Deutich'N in Oenerreich gegen alle Kämpse g«sichert werden könnte. Wir w«»den un« daher an olle unsere Mitglieder und Freude mit der inn'gen Bnie nicht um eine Jubelgabe wie sonst bei unseren Gedenlwgen, sondern um eine K>ieg«g>be, welch« e« un« ermöglichen soll, unsere A>beit weiterzusüh» re» und zu sorgen für die Sicherung de« deutschen Gedie-e« in Österreich. Wir wissen sehr wohl, wie statt jeder einzelne heute geldlich und anderweltig in Anspruch genommen ist, aber wir vertrauen auf den gesunden Sinn de» dem schen Volke«, da« sich nicht selbst wird aufgeben wollen." Gesammelte Kriegsmarken (und zwar österreichische, ungaris tc, bosnische sowie ausländische) können für die Kriegssürsorge dcS Vereine« Süd maik nutzbar gemacht werden, wenn mau sie an de-r Verein zur Verwertung sür Sammler- und L'eb-haberkreise oder aber auch an die Süvmai kort«gruppe Mödling bet Wien einsendet; die geringe Mühe er-möglich» dem einzelnen eine klein« rölkische Hilfeleistung, für die der Berein verbunden wäre. Deutscher Schulverein. Fräulein Maria Rakusch spendete dem Deutschen Schulvereine 100 K, roo'iit ihr an dieser Stelle der herzlichste Dank au«-gesprochen sei. Südmarkfpenden aus dem Felde. Der Ariillerieleuinant Urban hat sich, wie er brief-lich bemerkt, auf dem Kriegsschauplätze entschlossen, der Südmark al« Gründer beizutreten, weil sie auch den verwundeten Soldaten hilfreich zur Seite steht und dmch ihre KriegSfürforge sich auch ein Anrecht auf SolSatendank erworben hat. Der Gründer-gebühr von 50 K fügte der Einsender außerdem lO K für die Kriegsfürsorge des Vereine« dei. — Der Wiener Bezirksrat von WielmannS hat gleich falls au« dem Felde ^aS Ersuchen gestellt, ihn unter die lebenslänglichen Mitglieder des Vereines aufzu-nehmen. Diese Handlung« oeise sei allen Lauen und Gleichgiltigen eine Mahnung zu ähnlicher Betäti-gung der Vereinsangehörigkeit — denn Freunde und Helfer in der Not leisten bekanntlich doppelt wert-volle Beihilfe. 2 SSZMSZS'ZZSZ S! IS! - Das gleiche gilt auch für die ^ienig Evmp.rny, ihren Liebig?xirakt und ihre Oxo-Suppenwüifel, deren im Nährwerte ganz bedeutungslose Schleimstoffe ledig-lich etwas Geschmack vortäuschen wollen. Auch sie hat laut und feierlich ihre englische Herkunst (tho-mashouse in London) beteuert, ih,e deutschen «»gestellten entlasten und wird e« daher voraussichtlich unter ihrer englischen Würde halten, un« weiter geschäftlich zu belästigen und mit ihren wertlosen A'» titeln zu beschwindeln. Neue Siidmarkkarten bringen in Far-bendruck Roseggeis G burtshaus in Alpl sowie die alle Volksschule in Kaihrein und die neue ©jId-schule, welch letzlere dem steiriichen Volksdichtee ihr Entstehen verdank« Und ein geistige« Geschenk an die vergessene Waldh'imat lein soll; die vielen Freunde und Verehrer de« Altmeisters der deutschen Erzähler werden diese B ldniSkanen als Ergänzung zu ihren Roieggerbüchern qew-ß gerne erwerben. E.ne weitere Kaite vereinigt Roiegger und Kerustock als steiriiche Poeiendioskuren; auch sie will den Rahm der beiden Rainen ins grögere Vaterland tragen. Bertrieb: Graz, /!oanneumr'»g ll. Einigung der deutschnationalen Handlungsgehilfenfchast in Oesterreich Wi.derholt wurden bereit« seinerzeit Besuche unter nommen, eine Einigung der deuifchuanonalen Handlungsgehilfenfchast in Oesterreich herbeizujuhren, welche Versuche aber bisher immer gescheitert waren Seit Beginn der kriegerischen Ereignisse wurden die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Handlung«-gehilfenvcrb-rnd und dem .Verband 1313" der deutschen Privatbeamlen, Handels- und Industrie-angestellten bezüglich der Verschmelzung beider Ver-bände wieder aufgenommen und führten nun zu einem vollen Erfolge. Am 31. Jänner fand i» Saale zum Grünen Tor in Wien die Hauvtver-sammlung de« „Verbandes 1913" statt, in der die Auflösung des Verbände« nnd der Uebertritt der Mitglieder und Ortsgruppen desselben zum Ga» „Ostmark" deS Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes beschlossen wurde. Bei den entscheidenden Verhandlungen wie in der Hauptversammlung wäre« als Vertreter der Verbände Gauvorsteher deß Deutschnationalen HandlungSgehilfenoerbande» in Wün, Karl Gröndahl. VerbandSobmann Schubert und als Vertreter de« GesamiverbandeS Richard Döring ans Hamburg erschienen. Der Gau .Ost» mark" de« Deutschnationalen Handlungsgehiljenver-bände« wird in Hinkunst den Namen führen „Deutsch* nationaler HandlangSgehilfenverband — Berdand deutscher Handel«- und Jndustrieangestellter Oester-reich«". Der Verband hat seinen Sitz in Wien und Barsteher des Be» bände« ist Karl Gröndahl. De» aus dem gewesenen Verband 1913 in den Deutsch» nationalen HandlungSgehilsenverband übertretende» Mitglieder werden wertvolle Lorteile gewährt, wenn der Uebertritt bis zum 31. März diese« Jahres geschieht. — Mit der Verschmelzung der beiden Verbände ist nunmehr der alte Streit im Lager der deutschen Handels- und Jüdustrieangeftellte«, der i« völkischen Kreisen naturgemäß in vielen Fällen schwer empfunden wurde, erledigt und d c deut'ch« HandlungSgehilfenfchaft kann sich nun mit vereinte» Kräften ihrer wichtigen nalionalwirtschasilichen Aufgabe widmen. Für die Handels und Jndustriean-gestellten knmmt jetzt an Organisationen als größte der Deutschnaiionale HanclungSgehilsenverband in Betracht (Geschäftsstelle Wie» 7/3, Neustistgasse 137). Als gewerkschasiliche Nebenorganisation besteht für die HandelSangestell en bekanntlich noch der sozial« demok, mische Zentralverei» österreichischer Handels-angestellter. Konkurs. DaS KreiSqericht Eilli hat die Konkurseröffnung über da« Bei mögen de« AloiS Putmeister, Schnridei meister« in C>ll>, verfügt. Zum Ko»kars-kommiilir wurde LandesgerichiSiat Dr. Zoief Kotnik de« KrriSgenchteS C lli, zum Masseverwalier Leopold Wambrech'samer, Handelsmann i» Ciilt bestellt. Bezug von Kleie und verschiedenen Nahrungsmitteln- Die Handel«, und Gewerbe-k.immer in Graz sordert jene Firmen, welche sich sür den G oßbezug von Kleie und von nach olgend ge« nannten Rah. ung«miiuln intereisieren. auf, >hre An-schlifien unter beiläufiger Ängave der gewünschten Menge de« zu beziehenden AifkelS der Kammer bekanntzugeben. Auger Kleie kommt noch der Bezug oo 1 getrockneten Fischen und von Fiichen in Oel, von Würsten, Weichkäse, Gemü'e. Olivenöl und Ge-flügelianseiveii in Betracht. Ej wir» jedoch aus-meikiam gemacht, daß die K immer nicht in der Lage ist, AaSkünjte über die Namen der anbietenden Firmen und die näheren B zu^Sdedingungen zu geben. Die bei der Kammer sich meldenden I >tere>fentea werden lediglich einem vermittelnden Amie bekanntgegeben, welche« dann die Aerdindnng mit der in Betrachi kommenden F rma herst lli. Migbräuche dei militärischen Liefe-rungen. An« TemeSoar wir» gefchr>even: „Wie Die £.m ?vaiec Zeitung mitteilt, wurde von der M l'tärvehö.ae in Temesoae die Veröffentlichung eine« oifiziellen Bericht« gestattet, dag in Izeget dei milnaritchen Lieferungen große Migbräuche vor- -gekommen si»d Anf G.un» von Untersuchungen der »Uich B.schlug d.S RiitiiterialraieS eingeietzten Kam-mijno» un» de» Anival:« »e« s^eg-ier Hanoe»-Dlstriktkomm^ndoS wurde da« V^rfayeeu gegen zwei Seite 6 MtchHe Wacht Nummer l l Beamte und acht Aausleute eingeleitet. Die Beamten hatten gegen Forderung einer namhajlen Pro-Viston die Kaufleute zur OfferlsteUnng aufgefordert, die ungarischen SiaalSbahnen schädigten sie bei den Frachtbilefen, die Kaufleute lieferten meist schlechte Ausschußware unb weniger alS bestellt war. Die Beamten drückten hiebet die Augen zu und erhielten dafür eine Piovifion von rtwa weit über lO.OOü K. Ueber Anweisung de» einen Beamten hat die Oester-reichisch Ungarische Bank zum Beispiel innerhalb zweier Monate aus feine Anweisung mehr al« zehn Millionen Kronen ausbezahlt. Diese Mihbräuche kamen dadurch ans Tageslicht, daß die beiden Be-amten. die in kleinen Verhältnissen leben, plötzlich großen Auswand trieben. Die aus Grund diese« Ler> halten» der Beamten eingeleitete Untersuchung führte uun zu dem Ergebni«. daß sich die Beamten die Mittel zu dieiem Auswand durch Mißbrauch ihre» Amte» verschafft halten. Sowohl die zwei Beamten wie die acht in die Angelegenheit verwickelten Kauf-leute wurden in Haft genommen. Mehloorräte in Ungarn. Aus Budapest wird gemeldet: In der Presse wird jetzt gegen eine polizeiliche Untersuchung Front gemacht, die der Fest, stevung der in Budapest ausgehäusien Mehloorräte und den Preistreibereien in Mehl galt und die in der Tat ein Ergebnis zur Folue hatte, da« in man-chen Kreisen, sogar'manchen offiziellen Kreisen, nicht ge-nehm fein kann. ES wurde nämlich im Gegensatz zu den bisherigen amtlichen und halbamtlichen Kund-gedungen von feiten eine» Polizeiorgane« festgestellt, daß bei den Budapester Mühlen ungefähr eine halbe Million Meteizentner Mehl vorrätig ist. Diese» Quantum überste'gt nicht nur alle Angaben, die bis-her über die in Budapest vorhandenen Medlmengen bekannt waren, sondern auch die früheren amtlichen Erhebungsziffern. In den Alpenländern herrscht be-rett» «m.findliche Mehlnot, die Mehlpreise sind un-erschwinglich geworden und noch immer will sie die Spekulation durch künstliche Zurückhaltung der vor-täte trotz der Höchstpreise verteuern. Der einzige Weg ist die unverzügliche Einführung de» Getreide Monopols, wie diese» in Deutschland mit 1. d, in Kraft trat. Da» ungarische Amtsblatt veröffentlicht eine Regierungsverordnung, wonach die Besitzer von Weizen, Roggen, Gerste, Mai». Kartoffel und ReiS-««hl verpflichtet sind, ihre Vorräte der wirtschaft-lichen Landr»kommiss,on anzumelden und zu überlassen. Weiter verfügt die Verordnung, daß derjenige, der für Getreide oder Mehl einen höheren Prei», al« der durch die Verordnung festgestellt, Höchstpreis ist, oder eine in diesen Höchstpreis einzurechnende Nebenleistung fordert oder annimmt, sich oder einer dritten Person geben oder verfpiechen läßt, bi» zu zwei Monaten Arrest und bis zu LA) K Geldstrafe zu bestrafen ist, insofern seine Handlung keiner schwereren Strassanktion unterliegt. Ebenso ist der-jenige zu bestrafen, der absich'lich oder mit Unter lassung der obligatorischen Sorgsalt in welcher Weise immer mitwirkt, daß sein mit dem Verkaus betrauter Angestellter oder andere mit der Vermittlung des Kause» de'raute Personen die Beschränkung sür den Höchstpreis de» Mehle» oder Gmeide» umgehen oder vereiteln oder wer das auf Umgehung o»er Vereitlung dieser Beschränkung gerichtete Vorgehen fördert oder verheimlicht. Graf TiSza scheut sich also durchau« nicht, da» reichSdeutsche Muster zu „kopieren". Nur Gras Stürglh will von solchem „Kopieren" nicht« wissen! Steirische KriegsflugblStter. Nach dem Vorbilde des Dürerbundes wird in nächster Zeit der Verein sür Heimatschutz in Steiermark .Hei watgrüße" als Krtegsflugblätter an die im Felde stehenden steirijchen Soldaten herausgegeben. Diese .Heimatgrüve" werden auf 16 Seiten eine kurz gefaßte Uebersicht über die Lage. Nachrichten aus Sieiermark, gute und allgemein verständliche Au», zöge au» der Kriegsliteratur, Heitere» auS der Heimat und gemeinnützige Ratschläge bringen. Sie werd:n alle 14 Tage erscheinen und an die Sol-daten kostenlos versendet, jedoch auch in Steiermark selbst im Zeitungsverschleiß und Buchhandel (daS Hest zu zehn Heller) vergeben werde». Die Einsen-dung an da» Heer wird paketweise und nur an Be-kannte (nicht durch Behörden und Kommanden) er-folgen, weshalb hiemit an die Allgemeinheit di« dringende Bitte gerichtet wird, sogleich recht viele Feldpostadreffeu verläßlicher steirischer Offiziere und Unteroffiziere bekannt zu geben, an welche die Hefte in großer Zahl sür di« Verteilung an die steirische Mannschaft gesendet werden sollen. Auch Mitteilungen heiterer und wahrer KriegSerzählun-gen und Anekdoten, sotrie guter KriegSwitze, besonders de» steirische» Landvolkes, werden dankbar an-genommen. Doch sollen es keine erfundenen, sondern nur wirklich erzählte und daher mit Lrt und Zeit-angabe zn versehende Geschichtln sein. Ebenso wird um die Bekanntgabe erprobter Mittel gegen Uuge-ziefer, Kälte, Hunaer und dergleichen von Ossi-zieren, die bereits im Felde standen, herzlich ge« beten. Alle Einsendungen und Ansragen wollen an Herrn Dr. Viktor v. Geramb, Graz, PauluStor-gaffe 11, gerichtet werden. Starker Rückgang des Zahlenlottos. Bei der Einführung der Klassenloiterie war beab« sichtigt, übereinstimmend mit ihrer Einbürgerung da» Zahlenlotto immer mehr einzuschränken, um e« schließlich eingehen tu lassen. Wie wir nun erfahren, hat sich seit dem Kriegsausbruch die Beteiligung am Zahlenlotto in so hohem Maße verringert — der Umsatz ist etwa aus die Hälfte gesunken! — daß besondere Maßnahmen zur Verringerung de» Spie-les im Zahlenlotto vorläufig ganz entbehrlich ge-worden sind. Al« solche hatte man damals die noch weitere Verringerung der ZiehungSorte und Ziehungen ins Ange gefaßt. Der Kriegsausbruch hat da« Interesse der Bevölkerung für da» kleine Lotto we-fentlich verringert, ganz abgesehen davon, daß man entbehrliche Geldbeträge jetzt lieber den Krieg»für-sorgespenden widmet, al» sie im Zahlenlotto zu opfern. —:— Spendet Zigaretten für unsere Verwundeten! Hingesendet- Eine geregelte Verdauung ist die Grund-läge kö'perlrchen Wohlbefinden«. „HerbabnyS Sar-faparillaSyrup" ist ein ebenso vorzügliches al« unschädliches Abführmittel. Auch bei soitgefetztem Gebrauche tritt keine Angewöhnung ein, so daß d«r Syrup stet» eine prompte mild« Wirkung ausübt. Da« Präparat wird seit 47 Jahren von den A«rz-ten mit Vorlieb« verordnet, wo auf eine r«gel« mäßige Verdauung Bedacht genommen werden muß. Derselbe wurde aus der Dritten internationale« pharmazeutiichen Ausstellung mit der großen golde« nen Medaille prämiiert. 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Unserm Kaiser, unserm Bater, Ihm, der 63 Jahr War ein weiser Volksberaler Seiner Lander Volkerschar, Laß daS hohe Glück erleben Dfljj ein voller Waffensieg Seiner wackren Krieger Streben Mög' beenden dieser Krieg. Denke auch an jenen Großen, Der sich Deutschlands Kaiser nennt. Der, zur raschen Tat rntschlosjen. Seine BundeStreu' bekennt. Ihm, dem wir soviel verdanken. Mög' durch seine tapsern Reih'n, Die in Sturme niemals wanken. Gleich uns voller Sieg gedeih'». Dies Gebe«, v Herr, erhöre, DaS erwacht in mir zur Stund' Als zu deutschen Volkes Ehre Waffen schlugen manche Wund'. Als sich brave Helden schlugen Kühn mit srechem Räuberheer Und den Sieg von dannea trüge». Ihnen Heil und Golt die Ehr'! Han» Graf. Welche Hemüse sollen jetzt angebaut werden? Bei der Bestrebung, die Anzucht von Gemüse in dieser KriegSzeit zu fördern, kann unter Um-ständen der große Fehler gemacht werden, in einem kleineren HauSgarten sowohl wie auch bei der Ab-sicht, Gemüse für den Verkauf zu bauen, zu vielerlei Gemüsesorten heranziehen zu wollen. Der Anbau von Gemüse seyl im allgemeinen größeres Verständ-niS für Bodenlultureu und die Ansprüche der ein« zelnen Gemüsearleo voraus. DaS bedingt eine ge-naue Prüfung der öriliche« Verhältnisse und eS toiid ohne weitere» dazu führen, einige Gemüsearten ganz auszuschalten. Schließlich muß aber auch dar« auf hingewiesen werden, daß die Einführung neuerer Kulturen beziehungsweise neuerer Gemüsearten sich jetzt weniger empfchlen kann. Zur Einleitung von Versuchen ist unsere Zeit zu ernst und zn wertvoll. Auch der Anbau von sogenannten Luxusgemüsen, solcher also, die zwar sehr wohlschmeckend, aber in der tt-ltur weniger erträglich sind und dmch die Zuteilung kostspielig werden, scheidet in dieser Zeit au». Die Zeit drä.igt ganz besonders auf der Anbau vo» Gemüsearten hin. die Masse liefern, die |tch vielseitig verwenden lassen, deren Verwertung bekannt und billig ist, deren Kultur einfach und deren Ansprüche an Boden und Lage weniger an-spruchsvoll lind. Man kann wohl annehmen, daß dir Kohlarien, als Kohlrabi. Rot-, Weiß-, Wirsing-und Blätterkohl. vo» den meisten Gartenbesitzern zu bauen verstanden werden. DaS gleiche kann man auch annehmen von Möhren, Karnten, Erbsen, Bohnen, Kopfsalat und Spinat. Diese genannten Gemüse lassen sich in giüßeren Mengen heran-ziehe», weil ste nicht nur frisch gut verwertbar sind, so..deut in irgend eine Dauerform gebrache (Sauer-kraut. Sauerbohnen, sterilisiert) oder auch als Samen--frucht (Erbien, Bohnen) oder auch in frischem Zu-stände ausbewahrt (Karotten, Moiren, Kohl) zur Beschaffung von Vorräten sich bestens eignen. 2 Nicht unwichtig ist die Verminderung der Ge» müsearten bei der Anpflanzung auch für die AuS-Wahl und Ausnutzung der Gartenländereiea. Ueber-eifrige Förderer deS Gemüsebaue« und der Volk»-wirtschaft möchten jedes ^tück Brachland dem Ge-müsebau zugänglich machen. Es ist jedoch zu beach-ten, daß alle Gemüse, auch solche, die nicht beson-dere Ansprüche an dieMhrkraft deS BodenS stellen, immerhin anspruchsvolle Pflanzen sind. Alle Ge-müse erfordern einen in jahrelanger Kultur stehen-den, daS heißt einen alljährlich gut bearbeiteten und regelrecht gedüngten Boden. Oedländereien, verroste Böden werden jahrelanger Arbeit bedürfen, um sür den Gemüsebau reif zu werden. Man wird deshalb in dieser Zeil bester tun, Samen, Pflanzen und Arbeiten aus brauchbare Länderkien, die in genügen-der G-öße und An;ahl zur Bersüzung stehen, zu verwenden. Und selbst bei der Prüfung dieser Län-dereien wird man nunmehr eine Bcpflanznng nach der Wechfelsolge der Gemüse und nach ihren An-sprüchen an die Nährkraft des Bodens vornehmen. Nicht unwesentlich ist, hierbei auch die Möglichkeit der Bewässerung zu berücksichtigen. Die Wurzel-gemüse. unter ihnen haben wir als außerordentlich beliebt die sehr nahrhaften uud leichtverdaulichen Mohren und Karotten, werden nicht nur al« Ge-müse gekocht, sondern können auch al« Salat ge-nossen, zu Tanken und Suppen verbraucht, infolge ihres hohen Gehaltes an Zucker zu Kompott, zu MuS und geleeartigen Erzeugnissen unter Beimen-gung von Obst verwertet werden. Die Aussaat er-folgt im März, spätestens im April, a^lf Land, welches im Herbst zuvor in grobe Scholle gearaben war. Von Karotten können, weil ihre EntwiAung«-zeit bedeutend kürzer wie die der Möhren, w»der-holt AuSsaaten gemacht werden. Die Wurzelgemüse verlangen keinen frischen Dünger, aber der Boden muß sich in alter Dungkrast befinden, und diese läßt sich durch künstliche Düngemittel nicht ersetzen, höch-stenS durch Beimischung von hinreichenden Mengen guter, abgelagerter Komposterde. Eine besondere Wässerung verlangen diese beide Gemüsearten nicht. Zu den Wurzelgewächsen gehört auch als vorzüg-licheS Wintergemüse die Kohlrübe in ihren gelb-stei chigen, zarten Sorten. Ferner sind zu erwähnen rote Rüben und Sellerie. Ihre Verwendung in den Haushaltungen ist in den meisten Fällen eine ganz einseitige und deshalb ist es wohl verständlich, w nn auch sie mehr oder weniger zu den LnxuSspeisen ge-rechnet werden. Herausgreisen möchten wir den Sellerie. In Form von Solat wird er in den mei-sten Familien genossen. Sein viel größerer Wert besteht aber darin, daß er durch den kräsiigen, ge- würzte« Geschmack der Blätter und der Wurzeln z« Suppen. Tunken, Gemüse-, Kortofsel- und Mehl-speisen verwendet wird und durch seine außerordent-liche gesundheitsfördernde Kraft ein vollwertiges und kaum ersetzbares Nahrungsmittel für alle diejenigen wird, die jetzt mit Ernst daran denken, den Fleisch-genuß zugunsten ihrer Kasse und Gesundheit einzu-schränken. Während nun Kohlrüben und rote Rüben erst in den Monate» Mai, Juni bis Mitte Juli, je nach den Boden- und Lagenvcrhältnissen, gesät beziehungsweise gepflanzt werden können und auch mit verhältnismäßig magerem Boden vorlieb nehmen, ist der Sellerie anspruchsvoll und fordert zu seinem vollen Gedeihen reichliche Düngung. Wichtig durch ihren hohen Gehalt an Eiweiß sind sämtliche Hülscnsrüchte. Die auSgereisten und trockenen Körne? werden in Form von Suppen und Breien gern genossen und sie können durch ihre hohe Nährkrast als die billigsten und dem Körper zuträglichsten Nahrungsmittel bezeichnet werden. I» unserer Zeit hatte man begonnen, über Erbsen und Bohnen zu spötteln. Man sprach von Bettelmanns-kost. Aber die Ueberzeugung gewinnt doch die Ober-Hand, daß Erbse» und Bohnen, ähnlich wie di« Linsen, zu de» unentbehrlichsten Nahrungsmitteln gehören. Man genießt sie nicht nur im reisen Zu-stände, während der Sommermonate bevorzugt man bei Erbsen die unreifen Samen und bei Bohnen die Schoten mit dem Samen. Ueber die Verwendung in der Küche braucht hier wohl nichis ausgeführt zu werden. Diese Gemüse sind so bekannt und werden von den Hausfrauen sehr gern verwendet, daß man nur ewp ehlen kann, von ihnen so viel als möglich zu baue». Ja ihren Anspiüchen als Pflanzen an den Boden stellen wir sie aus die Sluse der Wur-zelgewächse. Sie verlangen also guten Boden, aber keinen frischen Dinger. Bei dem Anbau wird mei-stens der Fehler gemacht, daß man sie zu dicht sät, die Zwischenräume der einzelnen Pflanzen zu eng vorsieht. Bei zu dichtem Stande der Pflanzen wird unnützerweise Saatgut vergeudet, denn die einzelnen Pflanzen können sich nicht entwickeln und die Be-sruchtungen werden bei zu dichtem Stande behindert. Unter den Kohlgewächsen haben wir nunmehr diejenigen, welche unter allen Umständen einen kräs-tigen, gutgedüngten Boden, vor allem aber auch hin- * reichend feuchten Boden verlangen. ES hat sich her-ausgestellt, daß sie bei zu starken Gaben von Jauche einen scharsen G-ruch und Geschmack annehmen und weniger bekömmlich sind. Der Bo5en sür die Kohl-gewächie wird im Herbst vor der Bepflan?ung mit Stalldünger li&itig gedüngt und während der Wach«-tumszeit wird mit ausgelösten Nährsalzen nachge« düngt. Auch iibrr die Verwertung der Kohlgewichse erübrigt sich wohl, hier etwas weiteres zu sagen. Kopfsalat und Spinat wird in frischgedüngtem Boden gepflanzt beziehungsweise gesät. Sie sind besonder« geeignet, der Vor- und Nachknltur der Kohlgewächse zu dienen. Sie haben eine verhältnismäßig kurze Entwicklungszeit und man ist dadurch in der Lage, jedeS freigcwordene Beet alsbald mit ihnen wieder zu bestellen. Diese kleine Auslese dürfte sür die meisten Verhältnisse völlig ausreichen. Hinzugenommen möchte nur noch die Kartoffel werden, denn ihr Anbau wird in diesem Jahre zu weit größerer Notwendig, keit alS wie bisher. Vermischtes Patrouille vor dem Feind. Wir schleichen grau durchS graue Feld, Blaunebel hüllt die falsche Welt. Wir äugln, eh' wir schriltwäriS gehn. Und horchen in daS WindeSwehn. Vor uns, vielleicht am Wildes»and, Liegt still, am Abzug Hand und Hand, Liegt Hemd am Feind im Holz versteckt, Von Strauch und Nebelrauch verdeckt. Und schwarzer Funkelaugen Gier Zählt still u»S ab: eins... zwei. .. drei... vier... Wir schleichen vor, gedeckt, geduckt ... Ein Zweiglein knackt... Der Finger zuckt, Und Fuß und Fuß und Atem stockt, Wir stehen still wie angepflockt. Jetzt .. .! Jäh zerriß der graue Rauch, RoUohe schlägt au« Strauch und Strauch ... Da liegt der Feind! Meldung zurück A»« Regiment! Will'S Gott, mit Glück. Achtung, Kam'rad! Und jeder liegt Laiighin der Eide angeschmiegt .. . Im Sprung zurück! Geduckt geduckt. Vom gram» Erdrauch eingeschtuckl . . . Der feurigen Hornissen Schwärm Trägt Gier nach unserm Herzblut warm. Es zischt vorbei an Ohr und Hicf In Holz und Stein mit klack und klick ... Am Waldrand hockt der Tod und pfcift. Wie schrill und kalt sei» Atem streif«! S—sim — sähn'S vorbei wie Mefferschnitt... Slill gleitet eine Kugel mit, Die eine, die dir selber gilt Und dir auf Herz und Leben zielt. Ihr Flughauch löscht daS liebe Licht — Die eine Kugel hörst du nicht... Im Walde von Veidun. Walter Flex. (Aus dem Februarheft von „WestermannS Monats» heften'). Unverschämtheit englischer Osfi» ziere in Magdeburg. Der „D. A," schreibt: In das G-fängnis im Magdeburger Polizeipräsi-dium sind fünf englische Osfiziere unter Militärischer Bedeckung eingeliejert worden, die al« KriegSgefan. s gene aus der dortigen Zitadelle untergebracht waren. Sie sollen dort eine achttägige Arreststrase ab-büßen, auf die gegen sie erkannt ist, weil sie sich nicht entblödet haben, mit den ihnen gelieserten Kommißbroten Fußball zu spielen! — Man möchte daraus schließen, daß ihre sonstige Verpflegung bis jetzt viel zu gut und reichlich gewesen ist; als „Gäste" der Polizei werden sie nun wohl das von ihnen verachtete deutsche Soldatenbrot mehr schätzen lernen. Rußland und die deutsche In. dustrie. Unter dem Titel .Kann Rußland ohne die deutsche Industrie auskommen?" schreibt man der „Frankfurter Zeitung*: Die führende russische Presse, wie „Rjeisch", „Rußkoje Slowo" und „Rußkija Wjedomosti", bring, Betrachtungen, nach denen Rußlands Wirtschaftsleben jetzt schon vor schier unüberwindlichen Schwierigkeiten steht wegen Mangels an Produkten, die früher lediglich von Deuischland eingeführt wurden. Noch bemerkenS-werter ist die Bestätigung maßgebender Fachge-lehrten, wie zum Beispiel Prof. W. W. Dimimew, daß Rußland in absehbarer Zeit auch nicht imstande sein werde, einen Ersatz sür die auS Deutschland einzesührten, zum Teil völlig unentbehrlichen Er. zeugnisie zu schaffen. In Rußland »nd England machte sich gleich nach Ausbruch deS Krieges der Mangel an optischen Gläsern empfindlich bemerk-bar. Ja beiden Ländern ließ sich der Notschrei oer-nehmen, daß man mit den hochwichtigen optischen Instrumenten von Deutschland und namentlich von Jena abhängig geblieben wäre. Aehnlich verhält e« sich mit der Anilinfarbe, mit der beide kriegsühren-den Staaten ebenfalls auf Deutschland angewiesen waren. In Rußland tröstet man sich sogar damit, daß England mit seiner vortrefflichen Industrie und Technik es auch nicht dahin bringen konnte, die deutsche Anilinfarbe herzustellen, die an ein beson-deres Privilegium gebunden sei. Die Folge davon ist aber die, daß „Rjetsch" unumwunden fragt: „WaS soll aus unserer Textilindustrie und aus der weltberühmten englischen werden, wenn beiderseits auf die unbedingt notwendige Anilinfaibe verzichtet werden muß?- Das russische Ministerium sür Haa. del und Industrie hat aus der Grundlage einer Er-Hebung bei den 21 wichtigsten Textilsiimen Ruß-lands ein Uebereinkommen mit einer Gruppe eng-lischer Großunternehmer getroffen, da» dahin geht, mit Hilse der englischen Regierung «ine ausgedehnte Anilinfabrik zu schaffen. ..Wie groß die Verlege», heit ist." sogt das russische Blatt, „ist schon an« dem Umstände zu ersehen, daß die stetS unabhän-gigen blitiichen Industriellen sich in dieser Angele-genheit freiwillig unter den Schutz ihrer Regierung stellen und von ihr ein große« Millionenkapital verlangen, mit der Versicherung, den deutschen Chemikalien daduich für immer den britischen Markt entziehen zu können." Aehnlich liegen die Dinge aus dem Gebiet der Elektrotechnik, die vo» Berliner, Dessaner und anderen deutschen Groß» firmen nach Rußland ve» pflanzt wurde. Nachdem die Behörden in Petersburg, Moskau und Warschau die elektrotechnischen Betriebe der Ausländer ge« schlössen haben, sind dies« Städte fast in Dunkel« heil gehüllt. Professor KuSnjezow in Petersburg wies nach, baß die aus Schweden bezogenen Gegen» stände der elektrotechnischen Industrie auch nicht schwedischen, sondern deutschen Ursprunges seien und somit nur dazu dienen, „den Feind zu bereichern, der bislang sür 20 Millionen Rubel Erzeugnisse der Elektrotechnik einführte und 3V Millionen Rubel an den elektrischen Betrieben in Rußland verdiente." Fortan soll an Deutsche und womöglich an Fremde überhaupt keine Konzession zur Ausnützung elektri-scher Kräfte vergeben und das gesamte russische Be-leuchtungSwesen nur in russische Hände gelegt wer-den. Diese Frage ist aber in eine neue Phase ge-treten, seitdem der schweizerische Gesandte Odter eine Unterhaltung mit Sasanow haue und ihm nachwies, daß in den letzten Jahren mehr Schweizer und Franzosen als Deutsche an der EleknizitälS-gesellichafl von 1886 beteiligt seien, deren Interessen aufs engste mit den deutschen Gründern und Eig-nern der Werke zusammenhingen. Wahrscheinlich wird zunächst eine behördliche Kontrolle sür diese Gesellichast eingesetzt werden, um ihre Liquidierung hinauszuschieben. In der sibirischen Handelsakt ist der Gedanke aufgetaucht, daß ausS neue der Frei-hafenvrrlchr eingeführt werden möge, um die sibiri-sche Ausfuhr, die die Einfuhr überragt, zu fördern und die Entfaltung der örtlichen Industrie zu be-schleunigen, die gewisser ausländischer Erzeugnisse nicht entraten könne Dos Mitglied der Reichs-duma, Wostroti», fordert sogar eine zollfreie Ein-fuhr der für die sibirisch: Industrie unentbehrlichen Rohprodukte. Dahin gehört seiner Meinung nach vor allem das ausländische Salz, daS weit besser sei als daS sibirische, dessen minderwertige Qualität unter anderem die hervorragend guten Fische vom Jenisiei aus dem Londoner Markt herabgesetzt habe. Jedenfalls ist zwischen den Zeilen der verschiedenen Beirachtungen über die zukunstige Gestaltung deS russischen Wirtschaftslebens unverkennbar der Zwei-fel herausfielen, ob die junge russische Industrie ohne den Beistand drS Auslandes fertig zu werden imstande fei. Schrifttum. Die Geschoßbahnen unserer schweren Geschütze. Wir entnehmen einem so betitelten Auf« sah Professor il. Kellers, der sich im sechsten Heft von „A,ena" (Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart) findet, die folgenden Angaben: Die Bahn eineS Ge-fchosfes ist zunächst abhängig von der Ansangsrich-tung und der Ansangsgeschwinvigkeit, mit der das Geschoß den Lauf des G.schützes'verläßt. Sogleich nach dem Austritt a»S der Mündung wird es durch die Lchwerkiaft der Erde auS der geradlinigen Bahn der Seelenachse abgelenkt und würde, wenn man vom Luftwiderstand absehen könnte, genau eine unter dem Namen Parabel bekannte Bahn beschrei-den, die man sich sehr anicheinlich durch den Was-serstrahl aus einem Raseniprengschlai ch darstellen kann. Wie man dort durch Erhöhung des Druckes einen rascher auStretenden und weiter reichenden Strahl erhält, so kann die Flugbahn eines Geschosse» durch Veränderung der treibenden Pulverladung mo-difiziert werden. Bei bestimmter Ladung wird die größte Schußhöhe bei senkrecht gerichtetem Richr er-reicht, während man bei einem Neigungswinkel vo« 45 Grad die größte Schußweite erzielt. Bei jede« andern größeren oder kleineren Winkel werden also die Geschosse näher liegende Punkte treffen, und ebenso wie man beim Gartensprengen ein nahes Beet entweder direkt mit dem Wasserstrahl bestreiche» oder indirekt von oben her beregnen lassen kan», so kann jeder Punkt innerhalb ver Tragweite eine« Geschützes entweder mit Flachfeuer direkt oder mit Steilfeuer von oben her indirekt beschossen werden. Flach- und Steilfeuer sind aber in ihrer Wirkung völlig verschieden, und je nach den Umständen wird ma)r bald dem einen, bald dem andern den Vorzug geben müssen. Ein direkt in eine tiefe Kolonne hin. eingefeuertes Geschoß kann auf seiner flachen oder «rasanten" Bahn eine ganze Reihe von Kämpfer» gefährden (der „bestrichene Raum" ist größer), wäh-rend ein aus der Höhe herabfallendes Sieilfeuerge» schoß nur einen Mann direkt treffen kann. Auch «m Seegefecht, wo « sich um die Zerstörung der Sei-tenpanzer der feindlichen Schiffe handelt, sind Flach-feuergeschütze nötig; dort kommen Geschütze von ge-waltigen Dimensionen zur Verwendung, die sich in der Feldschlacht wegen der Transponschwierigkeite« von selbst verbieten. Illustrierte Geschichte des Weltkrie ges 1314. Allgemeine KriegSzeitung. Wöchentlich ein Heft zum Preise von 33 Heller. Diese Ge-schichte des Weltkrieges ist bestimmt, die Ereignisse der über unS aufgegangenen großen Zeit in fesseln, den Schilderungen dauernd festzuhalten und ein Hausbuch zu wcrdeu, das über die Ursachen und den Verlauf des uns ausgedrungenen KampseS in abgeklärter Art berichtet, Wertloses beiseite läßt und das Bedeutungsvolle und Bleibende sammelt, ein vaterländisches Werk für alt und jung, hoch u.id niedrig, für die Gegenwart und die Zukunft. Es bietet nicht nur eine fortlaufende Zeitgeschichte aller wichtigen Kriegsbegebenheiten. eS enthält unter v!e» lem anderen in Wort und Bild auch Einzelberichte von den verschiedenen Kriegsschauplätzen. Berichte und Briefe von Mitkämpfern, kriegswissenschaftliche Mitteilungen aller Art. Berichte über Bevölkerung und Zustände im Feindesland usw. Die außer-gewöhnlich reiche und schöne bildliche Ausschmückung, sowie die Seigabe zahlreicher ein- und mehrfarbiger Kunstblätter hat dieser illustrierten Kriegsgeschichte eine Verbreitung verschafft, wie sie kein anderes der. artiges Unternehmen auszuweisen hat. Die Firma R. Lechner (W-lh. Müller), k. u. k. Hof- und UnivcrsitätS-Buchhandlung, Wien, 1., Graden 31, welche dieses Werk in großen Massen verbreitet, stattet einen Teil des Erträgnisses dem »riegSsür. w'geamt ab und hat bereits mehr als viertausend Kronen demselben übe, wiesen. BiS jetzt sind 18 Hefte erschienen, welche überallhin zum Preise von je 35 Heller versendet werden. Prospekte werden gratis abgegeben. SRumwer 11 ©eltf r Der Spar- and Yorsclmss-Yerein r. G. m. u. H. - in Cilli - übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 s/4 °/ o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 43U°U aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. Für Bianntwein-Detailgeschäft wird eine Kassierin die beider Landessprachen mächtig und iiicbere Rechtlerin ist, p*r 15. Februar,- eventuell früher aufgenommen. Solche, welche mit Re-gistrieikassen gearbeitet haben, werden vorgezogen. Anbote sind zu richten an Simon Hutter Sohn, Pettau Schöne sonnseitige WOHNUNG 3 Zimmer, Küche etc. sogleich z u vermieten. Eine Weitneitukasse, Betten, Kosten, Sehauk. Istuiil und Verschiedenes tu verkaufen. Brunneneasse 6, II. S»ork. f Aerzte ir föiser5 \ V farar ' V Caramellen | milden..3 Tannen" ! 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Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 1 0 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines EinlagebUchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfiigen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber« Wahrung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 60jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön ans-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. Kundmachung. Es wird hiemit kundgemacht, dass die Musterung der in den Jahren 1891, 1895 und 1896 geborenen, in der Stadt Cilki heimatsberechtigten, sowie der in der Stadt Cilli wohnhaften fremdzuständigen Landsturmpflichtigen wie folgt stattfindet: I Turnus: Die in den Jahren 1891 und 1895 Geborenen Sonntag den 14. Februar II. Turnus: Die iui Jahre 1896 Geborenen Samstag den 6. März nnd ' zwar jedesmal im Turnsaale der Landwehr* kaserne in Cilli, Grazerstrasse, mit dem Beginne umit8 Uhr früh. Der Umstand, dass in einzelnen Bezirken schon im Jahre 1914 die 1895 geborenen Landsturmpflichtigen der Musterung unterzogen wurden und hiebei zum Landsturmdiensto mit der Waffe nicht geeignet befunden worden sind, befreit keineswegs von der Verpflichtung, nunmehr neuerlich zur Musterung zu erscheinen. Die Landsturmlegitimationsblätter sind mitzubringen. Stadtamt Cilli, am 4. Februar 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Ycrmoulli die feinste Qualität ist zu haben in der KÄYSER Vollkommenste Hüll der Gegenwart I "K'nxrcAi* Bogenschiss ^ (Schwlngachiff *or- » y w o. iltcswilrts nahend) Kayser Ringschiff Kayser Central Kunststickerei sehr geeignet Singer Nähmaschinen schon Yon 60 K aufwärts. Grosses Lager bei Änton Neger Cilli Groiiwi R^paiHtar-Werk-'t&tte fstr alle Syi-teroe, fachmännisch gut und billig. 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