(Po&tnint plafrina r gototini.) Preis: Din 1.5V Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit in Slowenien Echriftleittmg und Verwaltung : Preiernova ulica 5, Telephon Nr. 21 (inUrurbon) i Bezugspreise für da, Inland: Vierteljahrig 40 Din, halbjährig 80 Di». ganz-«»Nindigungen werden in der Verwaltung JM billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig IK0 Di». Für das Au,land entsprechend« Erhöhung, «tinzclnummer Din 1.50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 45 |[ Celje, Donnerstag, den «. Juni 182» ^ 54. Jahrgang Weizen Der Weizen und damit das Brot soll billiger werden, Eine in Amerika in Aussicht stehende Ne^ kordernte — und diese beherrscht wie immer den Weltmarkt — gab die Veranlassung zu einem auf-fallenden Sinken der Weizenpreije. zumal die Ernte-aussichten auch im Donaugebiet, in Ungarn und Südslawien günstig stehen. So erfreulich die Nachricht auch klingt, so hat sie doch auch ihr« Schattenseiten. 2n der Wirtschasts-krise, unter welcher das Reich der Serben, Kroaten und Slowenen leidet, steht die Krise in der Land-wirtschaft an erster Stelle. Der Bauer ist verarmt und verschuldet. Er ist kaum im Stande, für seine Bedürfnisse aufzukommen und am Ende noch den Verpflichtungen dem Fiskus gegenüber zu entsprechen. Mit einem Ueberschutz der Ernte kann er keine Konkurrenz aufnehmen. Die latente Krise Iaht dem-nach keine Entspannung, vielmehr eine Verschärfung erwarten. Die Erfahrung, dafj bei uns die geleistete Arbeit nicht mit einer äquivalenten Entlohnung rechnen darf, wird neuerlich ihre Bestätigung finden. Der Ehrgeiz, auch in der Landwirtschaft sein eigener Herr zu sein und nur für sich selbst zu ar-besten, ist zweifellos die Quelle all jener Reibungen, die unsere Konkurenzfähigkett herabsetzen. Die wirtschaftliche (Großzügigkeit Amerikas droht das über-kommene Bauernsystem zu überfluten, zu ersticken. Diese Gefahr wird sich zwar durch Zollmaß-nahmen bekämpfen, hinausschieben, doch niemals be-seitigen lassen. Den endgfltigen Sieg in dem Ringen wird aber doch die Großzügigkeit mit ihrer Ma-schine und am Ende der Weltwirtschaftsgedanke davontragen müssen. Die Aussicht auf ein billigeres Brot scheint aber dermal auch durch die amerikanische Rekordernte durchaus nicht gewährleistet. 0 Bestellet die 0 g „Deutsche Zeitung"K Die letzte Gräfin von Cilli Zur Geschichte der «trafen von CfiQi Von Rmm Wambrechtsamer Vom letzten Grafen von Cilli ist, infolge seiner Bedeutung in damaliger Zeit und seines Einflusses auf die Politik Ungarns und der südslawischen Länder, oft und eingehend die Rede. Aber auch das Schicksal seiner Gemahlin, welche der Oeffentlichkeit gegenüber ganz und gar im Schatten ihres Gatten stand, verdient durch seine Eigenart, die auch der Tragik nicht entbehrt, dir Vergessenhest entrissen und dem Interesse der Nach-weit nähergebracht zu werden. Hermann II., der eigentliche Begründer der Macht und des Einflusses seines Hauses in der großen politischen Well seiner Zeit, verlobte seinen Enkel Ulrich, um dessen Macht im Südosten aus-zubresten und zu befestigen, mst Katharina Brankovir, der Tochter des Fürsten Georg von Serbien, deren Schwester Mara die Lieblingsfrau des Sultans war. Die Ehe des Junggrafen von Cilli mit der „schönen und ehrbaren «erbin", wie sie der Chronist nennt, war anfangs eine durchaus glückliche. Es untstammten ihr drei Kinder namens Hermann, Georg end Elisabeth. Politische Rundschau Inland Unsere Delegation für die Tagung des Völkerbundrates in Madrid Auf der heute in Madrid eröffneten Sitzung des Völkerbundrates wird unseren Staat der stell-vertretende Außenminister Dr. Kumanudi, welcher mst seiner Gemahlin dahin abgereist ist, vertreten. Außerdem gehören unserer Delegation der ständige jugoslawische Delegat beim Völkerbund Dr. Ilija Sumenkovic und der Direktor der politischen Abteilung des Außenministeriums Dr. Konstantin Fotic an. Vor seiner Abreise ist Dr. Kumanudi vom König in Audienz empfangen worden. Die Audienz nahm Bezug auf die Völkerbundratstagung. Ausland Die Parlamentswahlen in England Bei den englischen Parlamentswahlen am 30. Mai haben die Arbeiterpartei Macdonalds (Labourparty) mit 8,336.000 Stimmen (gegen 5,487.000 im Jahre 1924) 287 Mandate (gegen 160 im alten Parlament>. die Konservativen (bisheriger Ministerpräsident Baldwin» mit 8,542.000 Stimmen gegen 7,385.000 im Jahre 1924) 262 Mandate (gegen 396 im alten Haus), die Liberalen (Lloyd George) mit 3,236.000 Stimmen (gegen 2,982.000 im Jahre 1924) 58 Mandate (gegen 44 im früheren Parlament) bekommen. Es haben demnach die Arbeiter 127 und die Liberalen 14 Sitze gewonnen, die Konservativen hingegen trotz der Zu-nähme ihrer Gesamtwählerzahl um mehr als 1 Million Stimmen 134 Sitze im Unterhaus verloren. Keine der drei englischen Parteien ist bei diesen Wahlen absoluter Sieger geblieben. Die Liberalen sind daher das Zünglein an der Wage. Eine allfällige Ar-beiterregierung würde mst ihnen .zusammen 345 Mandate gegen eine konservative Opposition von 262 Mandaten haben, während eine Koalition der beiden bürgerlichen Parteien mit 320 Mandaten eine weit schwächere Stellung hätte, weil sie blos; über eine Mehrheit von 25 Stimmen verfügen würde. Die Londoner Effektenbörse hat zum Zeiten ihres Erstaunens über den großen Erfolg der Ar-bester Gummi-, Automobil- und Petroleumefsetten in großer Menge abgegeben. Zu der Beunruhigung Da sich Ulrichs Vater, der Altgraf Friedrich, wenig um die Verwaltung und Polittk seiner aus-gedehnten Grafschaft kümmerte und sich zu einem üppigen, genußreichen Leben nach Sanneck zurückzog, ward der Junggraf regierender Herr und hatte als solcher vollkommen freie Hand. Die Gräfin Katharina lebte mst ihren Kindern in der Cillier Stadtburg, während ihr Gatte an den Höfen von Wien und Prag zur Verwirklichung hochfliegender Fürstenpläne seinen Einfluß ausübte und wohlberechnete Ränke spann. Seine Gemahlin hatte ihren orthodoien Glauben trotz der Vermählung mst dem katholischen Eillier beibehalten und zwei Priester dieses Bekenittnisses lebten an ihrem Hofe. Dortselbst scheint sie ein für ihren Stand immer-hin eingezogenes Leben geführt zu hoben, da sie in Urkunden wenig genannt wird. Sie lebte ihren Kindern und ihrem Haufe und kümmerte sich nicht um die großen politischen Bestrebungen und kriege-rischen Unternehmungen ihres Gatten. Dieser achtete in ihr die Mutter seiner Söhne, der künftigen Fürst^rasen und Erben der Größe und des Glanzes semes Hauses. Darum Mir für Katharina der Verlust ihres zweiten Sohnes Georg, der 1443 im zarten Kindes- über eine winkende Arbeiterregierung ist der Um-stand hinzugetreten, daß der englische König einen Rüäsall in seine Krankheit erlebt hat und wieder punktiert werden mußte. Rücktritt der englischen Regierung Ministerpräsident Baldwin hat am 4. Juni im Schloß Windsor dem König die Demission seines Kabinetts unterbreitet, welche angenommen wurde. Die Bildung der neuen Regierung wurde dem 'Arbeiterführer Macdonald anvertraut. Eine Spionageaffäre in der Tschechoslowakei Bei einem Fluge von Prag nach Dresden vergaß der tschechische Stabskapitän Falout seine Aktentasche im Flugzeug, die dann in Prag geöffnet wurde. Zur maßlosen Aufregung der Nation ersah man, daß Falout umfangreiche Spionage zu Gunsten einer benachbarten Macht betrieben hat. Ministerpräsident Udrzal hilt es für notwendig, im Parlament zu erklären, daß Falout den Mobilisierungsplan (!) der Republik nicht verraten habe. Natürlich sehen jetzt die Tschechen überall Gespenster. So hat man auch in Preßburg mehrere „Spione", darunter einen Beamten der Donaudampfschiffahrts-gesellschaft, verhaftet. Aus Stadt und Land In der Prozehverhandlung gegen Puniöa Racic wurde am 31. Mai nach fünf Tagen das Beweisverfahren geschlossen. Nach einer kurzen Erklärung des Staatsanwalts Borivoj Rikolic, daß er bei seiner Anklage verharre, begannen die Verteidiger mit ihren Reden. Als erster redete der slowenische Advokat Dr. Vinko Zorc zuerft in sto-wenischer Sprache, worauf er Serbisch sortierte, um wieder Slowenisch zu enden. Er bewies in seiner Rede, daß das ganze Leben Punisa Racic' ehrenvoll gewesen sei. Die Ehre der Nation sei ihm stets Leitstern gewesm. Die Tradition der Ehre sei bei den Serben sehr lebendig; sie sei ihr Lebenselement, das über allem dominiere. Die Mutter lehre das Kind von früher Jugend an, die Ehre zu verteidigen. Der Stamm Punisa Nacic' war niemals unter dem Joch der Türken gewesen, immer habe er Hilflose und Arme geschützt. Die ganze Zeit der türkischen Kämpfe sei Punisa an der Grenze gestanden im Kampf um die Heimat. Er habe genug Blut für alter starb, ein doppelt schwerer Schlag. Nunmehr war alle ehrgeizige Hoffnung des Vaters und alle vertrauende Liebe der Mutter auf den älteren Sohn Hermann gerichtet. Aber auch dieser starb, noch ein Knabe, im Jahre 1452. Dies und der Umstand, daß kein wetterer Nach-wuchs zu erwarten war. ließ das Verhältnis der beiden Ehegatten, welches in den letzten Jahren kein glückliches mehr gewesen war, vollständig erkalten. Ulrich, den seine politischen und kriegerischen Geschäfte meist fernhieven, suchte andere Verhältnisse auf und die nunmehr, da auch das Töchtercheir Elisabeth dem Bruder bald folgte, kinderlose «wttrn scheint ihm hauptsächlich ein Hindernis gewesen zu sein, dessentwegen er keine andere rechtmäßige Ver-bindung, die ihm vielleicht einen Sohn und Erben gebracht hätte, eingehen konnte. Katharina lebte inmitten ihres glanzvollen Hofes in der Cillier Stadtburg still und innerlich vereinsamt. War sie doch ihrer Umgebung, trotz aller Güte und Freundlichkeit, innerlich fremd geblieben. Ulrich dagegen, welchen seine Interessen zu jener ^etl in Wien zurückhielten, lebte in seinem prächtigen Hause auf der Freiung. unbekümmert um die einst geliebte Gattin, seinen wechselnden Neigungen und Freuden. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 45 die Freiheil des serbischen Volkes hergegeben, in seinen Adern stieße Heldenblut. aber der Krieg habe seine Nerven sehr geschädigt. Der Verteidiger beschreibt die gespannten Verhältnisse in der früheren Skupschtina, Der politische Kampf habe seine Grenzen überschritten und über das Ziel hinausgeschossen. Das Volk, das vom Parlament Arbeit erwartete, erlebte das gerade Gegenteil, Die Leidenschaften erreichten einen solchen Siedegrad, das; Punisa Racic zur Verteidigung seiner Ehre auftreten mußte. In einer solchen Situation sei es kein Wunder gewesen, das? Punisa Verstand und lleberlegung verloren und zum Revolver gegriffen habe. Punisa Rakic sei nach dem Gesetze nicht schuldig und der Ver-leidiger erwarte ein freisprechendes Urteil. Der nachfolgende Advokat Dr. Ljubomir Kordic aus Cacak erzählt, das, der Stamm Punisa Racic" ein charakteristisches Sprichwort habe: „Gott gebe, daß ich im Bett sterbe!" Wenn man bedenkt, daß im Augenblick der Tat der Kopf Punisas wie eine Lampe von Gott weih wie vielen Volt war, so könne von einer beabsichtigten und überlegten Handlung keine Rede sein. Wenn ihn das Gericht nicht freisprechen könne, so müsse die Tat Punisa Racic' auf jeden Fall als Affekthandlung qualifiziert werden. Der Advokat Zika Nifolic aus Cuprija erklärt, das; das Verbrechen Racic überhaupt nicht vor ein ordentliches Gericht falle, sondern von einem ad hoc zusammen-gestellten Gerichte abgeurteilt werden müßte, weil es durch und durch politisch sei. An dem Ereignis vom 20. Juni sei Punisa Racic überhaupt nicht schuld. Man könne nicht einmal behaupten, das; er die Schüsse abgegeben habe. Sein Bekenntnis beim ersten Verhör sei als Handlung im Affekt anzusehen, weil er damals noch ganz verwirrt gewesen sei. Dr. Iosip Ljubic aus Knin redete 8 Stunden lang. Seine Verteidigungsrede, in welcher die Geschichte der letzten 10 Jahre, Moral, Ethik, Gott, Seele, Familie, Gesellschaft und Blutrache beliandelt wur-den, bildet ein dickes, mit Maschine geschriebenes Buch, für dessen Abfassung der Advokat sechs Monate gebraucht hatte. Die Tat Punisa Racic' fei ein Akt dringender Notwehr gewesen, er habe ein großes politisches und staatsmännisches Werk ausgeführt. Seine Tat sei keine Ursache, sondern eine Wirkung: an den Verhältnissen, welche die Parteien geschaffen haben, sei nicht Racic schuld. Warum solle jetzt Punisa Racic für alle das Kreuz tragen? Niemand dürfe eine,, Stein auf ihn werfen. Die Angeklagten hörten ruhig den Reden zu, aber die Erklärung des Staatsanwalts, daß er die Anklage aufrecht erhalte und die Todesstrafe verlange, hatten sie niederge-schlagen. Racic faß mit gesenktem Kopf und starrte fast unbeweglich vor sich hin. Vor dem Gerichtsge-bäude war den ganzen Tag über eine große Volks-menge versammelt, aus welcher heraus jeder, der aus dem Gericht kam, neugierig gefragt wurde, wie die Verhandlung laufe. Am I. Juni setzte Dr. Ljubic, welcher seine Rede drucken lassen wird, die Verlesung seiner Verteidigung fort. Im ganzen hatte dieser Advokat über 9 Stunden geredet. Er vertrat die These, das? die Abgeordneten für Handlungen in der Skupschtina nur dem Volk verantwortlich seien, zumal als Racic seine Tat in der Notwehr, überhaupt einen Akt nationaler Pflicht verübt habe. Ein anderes Vorgehen fei nach den in der Skupschtina gefallenen Beleidigungen ausgeschlossen gewesen. Punisa habe nicht mehr zurück gekonnt, well auf der Galerie 20 Unter den schönen Wiener Frauen, die ihn da umgaben, befand sich auch die Gattin eines dortigen Kaufmannes. Zu dieser entbrannte der Graf, ob ihrer Schönheit und ihres jugendlichen Feuers, in heftiger Leidenschaft. Da ihm das tägliche gesellige Zusammensein mit ihr nicht genügte, entführte er sie auf ein Schloß, welches er in der Nähe von Wien erworben hatte. Der Gatte der Entführten wollte sich fein Söeib wieder holen und eilte, nachdem er dessen Aufent-Haltsort erfahren hatte, nach dem Schlosse des Fürst-grasen. Doch hat er dieses nicht erreicht Man fand ihn, von Pfeilen durchbohrt, im Walde. Nun aber wollte Ulrich seine zur Witwe ge-wordene Geliebte heiraten und es war dem heftigen und unerschrockenen Grafen wohl zuzutrauen, daß er jedes Hindernis, das ihn von der Erfüllung seines Wunsches trennte, ohne Rücksicht wegräumen würde. So stand der Gräfin Katharina, nach dem Aus-spruche des Aencas Sylvius Piccolomini, in Gefahr, dasselbe Schicksal zu erleiden wie dereinst die Mutter ihres Gatten Elisabeth von Veglia-Modrusch. Katharina litt schwer unter dem Eindrucke der Mchricht, daß Ulrich seine Geliebte im glanzvollsten Zuge, wie eine Fürstin angetan, zum Vater nach Sanneck sandte. Montenegriner in Nationaltrachten saßen, welche ihn angespuckt hätten, wenn er seine Ehre nicht verteidigt hätte. Objektiv sehe er, ider Advokat, das Ereignis des 20. Juni als nichts anderes an als einen Kampf für den Staat und die höchsten Güter der Heimat. Der Kampf sei wohl solcher Natur gewesen, daß am Kampfplatz Leichen liegen muß-ten. Das Ereignis an sich sei von historischer Bedeutung, das Endurteil darüber werde erst die Ge-schichte sprechen. Der Beograder Advokat Radivoj Novakovic sagte, daß Punisa Racic der typische Vertreter der montenegrinischen Rasse sei, welche nicht über schwere Beleidigungen hinweggehen dürfe. Nach Novakovic erhielt das Wort der Nestor der Belgrader Advokaten Iovan Milcwanovii, welcher schon vor vielen Iahren den verstorbenen Wfola Pasic verteidigt hatte, als dieser wegen Hochver-rate« angeklagt war. Als es sich zeigte, daß Miloova novic wegen zu hohen Alters seine lange Nede nicht vorzulesen imstande war, ordnete der Präsident an, daß das Gericht feine Rede als letzte verlesen werde. Den Verhandlungstag des 1. )uni schloß die Rede des Beograder Advokaten Bora Nikolic. Sie analysierte die Politik Stephan Radic' und seine parlamentarische Taktik, welche eine solche Spannung in der Skupschtina erzeugt hatten. Punisa Racic sei nur für die Verwundung Pernars zu verurteilen, in den anderen Fällen müsse er freigesprochen werden. Am 3 Juni wurde die Ver-Handlung wegen des Feiertages nicht fortgesetzt. Es sind noch 30 Advokaten als Verteidigungsredner angemeldet, man rechnet aber, daß ihre Plaidoyers spätestens am Donnerstag beendigt sein werden. Das Urteil wird am Samstag oder zu Beginn der nächsten "Woche gefällt werden. Im Prozeß gegen den Mörder Stok, welcher angeklagt war, den slowenischen Greisler Alois Skorjanc in Zagreb ermordet zu haben, konnte sich das Gericht nicht die Ueberzeugung verschaffen, daß Stok wirklich den Mord verübt habe, weil eine Frau in Ljubljana bezeugte, daß «toi gerade in der kritischen Zeit bei ihr in Ljubljana den Dachboden gesäubert und Kohle zugetragen hatte: ebenso wurde er von |t>er Anklage der Ver-führung zum Meineid freigesprochen. Für alle Fälle reichten aber verschiedene Diebstühle und andere Verbrechen hin. daß ihm die Richter 10 Jahre schweren Kerkers zusprachen. Äok ist in Litija zu-Haus. Das Erscheinen eingestellt hat mit 1. Juni das Zagreber Tagblatt „Hrvctt". In der Abschieds-notiz an die Leser wird erklärt, daß das Blatt als Organ einer Partei gegründet und erhalten worden sei, heute aber, wo es ein Parteileben nicht geben kann, sei seine (Existenz unmöglich. Der „Hrvat" war bekanntlich das Blatt der kroatischen Föderalisten. Ein glänzendes Konzert veranstaltete vor kurzem der slowenische Gesellschaftskreis in Wien. Unter anderen hervorragenden Leistungen ist das "Auftreten der in Wien schon bekannten Geigen künstlerin Komtesse Lotte Paumgarten-Hohcnschwan-gau hervorzuheben. Auf dem Konzert war eine schöne Zahl Zuhörer aus dem Wiener Musikpublikum an-wesend. Fliegerunglück. In Bukovce bei Novisad wurde am Montag der slowenische Fliegerfeldwebel Ludwig Demsar, welcher als Beobachter auf dem Der Altgraf Friedrich aber war mit dem Treiben eines Sohnes durchaus nicht einverstanden und orderte diesen unter' Androhung der Enterbung auf, von dem fremden Weibe zu lassen. Da antwortete ihm der Sohn: „Laß mich, Vater, dieses Weib lieben, wenn du willst, daß ich lebe: denn bei der Trennung sterbe ich. Fordere nicht von dem Sohne, was du selbst nicht getan! Laß mich, deinen Fuß-stapfen folgend, des Lebens bestens genießen! " Trotz alledem hielt der Altgraf nicht unbedingt zur Schwiegertochter, da ja auch ihm, mehr als an allem andern, an der Erhaltung seines Hauses und Namens gelegen war. So forderte er den Sohn auf, sich mit der Tochter eines Untertanen rechtlich zu verheiraten, wozu es aber nicht gekommen ist, wahrscheinlich weil Graf Friedrich starb, bevor es ihm noch möglich war, den Sohn zur Erfüllung seines Willens nach dieser Richtung hin zu veranlassen. Und kaum zwei Jahre nach dem Tode des Vaters ward Graf Ulrich in der Burg zu Belgrad von seinen politischen Gegnern, den Hunyadys, erschlagen. Als sie seinen Leichnam nach Eilli brachten, empfing ihn die Gräfin, in schwarze Trauertracht gekleidet, vor dem Sanntor. In würdig ruhiger Haltung gelettete sie den Toten in die Stadtburg, „Breguet XIX" mitfuhr, von einem plötzlichen «turmstoß aus dem Apparat herausgebt. Er stürzte aus beträchtlicher Höhe auf eine Wiese he-runter, wo er gräßlich zerfleischt tot liegen blieb. Der junge Unteroffizier hatte sich unvorsichtigerweise nicht angebunden gehabt. Der Pllot Vilko Kralj landete glatt bei Pancevo. (Sitte Oper statt drei. Beim Unterrichte minister Makfimovic fanden Beratungen statt, ob es nicht angezeigt wäre, statt drei Opern bloß eine Staatsoper zu unterhalten, die abwechselnd in Beograd, in Zagreb und Ljubljana spielen würde. Celje Dank der Feuerwehr. Das Kommando der hiesigen Frw. Feuerwehr spricht der Bevölkerung den besten Dank für die zahlreiche Beteiligung an dem Feuerwehrtag statt, welche diesem a einem vollen Gelingen verhalt. Ferner sei herzlichster Dank ollen jenen ausgesprochen, welche die Wehr durch Beistellung von Tombolabesten. Blumen. Gebäck und dergleichen in so liebenswürdiger Weise unter-stützten. Ein näherer Bericht über den Verlauf der schönen Veranstaltung folgt in unserer Sonntags-folge. Der heurigen Matura am hiesigen Real-gymnasium wird als Regierunqsvertreter der pensionierte Gymnasialdirektor Herr Dr. Iosip Pipenbacher aus Ljubljana beiwohnen. Eine sehr gelungene Probefahrt machten am Montag die "Mitglieder des Ausschusses für den hiesigen Autobusverkehr, darunter die Herren Vizebürgermeister Dr. Ogrizek, ER Posavec und GR Mozina, mit einem Ueberlandsaussichtsbreak Marke Steyr nach Velenje, Der bequeme Wagen, welche^ als offener Aussichtswagen auf der Strecke Celje-Solcava ausgezeichnet dienlich wäre, sieht sehr solid und elegant aus: trotz feiner Größe erreichte er auf der schlechten Straße eine Stundenge-schwindigkeit von 8<> Km. An der Fahrt nahm als Vertreter der Steyr ^ßerte, die in Ljubljana bekannt lich eine Fabrik errichten, Herr Krake.- aus Ljub* Ijana teil. Der hiesige slowenische Gesangsoerein besteht schon 35 Zahre, nämlich seit dem Jahre 1894. Obmänner waren in dieser Zeit: Dr. Ianezic (1894), Dr. Ravnihar <1895 1901), Salmic (1908 bis 1906), Dr. otiker (1906—1907), Dr. Guido Sernec (1907), Anton Mimik (1908), Rafko Salmic (1909—1912), Dr. Milko Hrasooec (1913), Iuro Vuga und Pros. Iost (1914), Ivan Rebek (1914 bis 1918), Dr. Guido oernec (1919 1923) und schließlich Prof. Konrad Fink von 1924 weiter. Der Fischereiverein Celje wird am Sams-tag, dem .s. Juni, in den Gasthausräumen des Hotels „Balkan" seine ordentliche Iahreshaupwer sammlung abhalten. Bergarbeiter für Frankreich. Die öffent liche Arbeitsbörse in Eelje verlautbart, daß am Mitt woch, dem 12. Juni 1929, der Herr Vertreter der französischen Auswanderungsgesellschaft aus Zagreb in der Arbeitsbörse in Eelje Arbeiter, in erster Linie Bergarbeiter, aber auch andere Arbeiter für Fabriken und Gewerbebetriebe, aufnehinen wird. Der Trans-port geht dann am 21. )uni aus Zagreb ab. Jeder, der sich für diese Arbeiten interessiert, soll sich am erwähnten Tage um 9 Uhr früh bei der öffentlichen wo er in der Lorettokapelle im ersten Stockwerk aufgebahrt wurde. Sie brachte ihm vor der Beisetzung in der Minoritenkirche die üblichen Totengeschenke dar und blickte dem Sarge des einst geliebten Mannes nach, als über seine1- Gruft, als dem letzten derer von Cilli, der kaiserliche Herold mit den Worten: „Heus Grafen von Eilli und nimmermehr!" den Wappen-schild zerbrach. Nun kam der Streit um das gewaltige Erbe, welches, wie im Eillier Erbfolgevertrag festgelegt war, Kaiser Friedrich III. zufallen sollte. Dagegen beanspruchte Katharina, da ihre Kinder sämtlich oor dem Vater gestorben waren, den ganzen Besitz ihres Gatten für sich. Nur den Markt und die Veste Montpreis übergab sie dem Kaiser frei-willig vor den, Ausbruch des Erbfolgekrieges zu Graz am 15. Dezember 1457. Das übrige Cillier Erbe, insoweit sich nicht die verschiedenen Heerführer und beiderseitigen Politiker, allen voran der Cillier Feldhauptmann Johann Wittowetz, daran bereicherten, fiel nach dem Kriege, wie der Erdfolgevertrag gelautet hatte, Kaiser Friedrich III, zu. Der Gräsmwitwe Katharina blieb nur das Schloß Gurkfeld, von dessen Einnahmen sie leben Nummer 45 Deutsche Zeitung Seite 3 Arbeitsbörse in Eelje melden, roo er vom Vettreter alle weiteren Aufklärungen bezüglich der Reise, des Lohnes ^u.s.w. eryalten wird. Polizeinachrichten. Bor einigen Tagen brachte ein unbekannter Hund aus der Manborska cesta den, fünftährigen Hermann Zdolsek aus Gaberje eine leichte Bigwunde an der linken Hand bei; des * Kind wurde ürjüich untersucht und festgestellt, daß der Hund gesund war. — Dem in der SanlaxiaM ulica wShnenden Paul Schwad ist aus dem städ-tischen Bad sein Sportboot weggekommen. — Der 19-jähri^e Arbeitslose Adolf P. und der 20-jährige Kellner Zllsred R. vergnügten sich damit, des Nachts im Stsllfcparf eine große Menge spanischen Flieders auszurejtz», - auch haz sie die Polizei inr Verdacht, daß sie aus der oberen Ecke des Parkes 32 Bänke in die untere Ecke transferierten"; die Nachtschwärmer wurden verhaftet. — Der Stadtarme Karl Dolinöek stahl ssinein Genossen Franz Zajc ein Gewand. 3 Hemden. 1 Unterhose und ein paar Schuhe, wo-raus er sich mit einem Rucksack, wie er sagte, nach Polule, davonmachte. Die "Nachforschungen der Po-luei nach Dolinsek waren bisyer erfolglos; man glaubt, tujj der alte Schnapsbruder einen Maiausflug nach Zagreb gen,acht hat. — Der Privaten Maria Vrenko am Josesiberg hat in der Nacht vom 28. auf 29. Mai ein unbekannter Dieb pei schöne Hühner aus dem unverjpertten HühnechaU geklaut. — Am Samstag meldete sich bei der hiesigen Polizei der Gemeindesekretär der Umgebungsgemeinde Smarje pri Jelsah Riatevz D. und zeigte an. daß er in den letzten Monaten, gezwungen durch seine miserable Bezahlung von 750 Din pro Monat, 1800 Din Gemeindegeld veruntreut habe. Der reuige Sünder wurde den« Gericht eingeliefert. — Von Samstag bis Montag wurden der Polizei 8 Personen angezeigt, welche die zweite Eisenbahnbrücke trotz des strengen Verbots überschreiten wollten. Da der Gre-nadiersteg in einigen Tagen fertig wird, sollen die ^eute von Pecovnik, Zagrad, Svetina und anderen Orten lieber diesen Steg oder den Wogleinasteg in Zavodna benutzen. - Am Samstag wurde in einem Gasthaus der 2'. »jährige Maurer Joze Ferjan aus Dovje in Oberkrain verhaftet, weil er der Meienn des Abtsbesitzes am Nikolaiberg Elisabeth Eater 665 Din gestohlen hatte, mit welchen sie die Tag-löhner bezahlen wollte. Ferner war er derjenige, lxr am 18. Mai dem Gastwirt Herrn Gorenjak sein Rad gestohlen hatte: der Langfinger, welcher auch sonstige Diebstähle am Kerbholz hat, besitzt die schöne Aussicht, hübsch lange Zeit auf Staatskosten verpflegt zu werden. Vom Geschworenengericht. Da die Früh-jahrsaeschworenengerichtssession entfallen war, begann am Montag die Sommergeschworenengerichtssession als erfte Geschworenensesfion in diesem Jahre. Aus-geschrieben waren 0 Fälle, und zwar 3 Totschläge. 4 Diebstähle, 1 Kindsmord und 1 Mord. Dem Senat präsidierte am ersten Tag Kreisgerichtsprä-fident Hofrat Dr. Kotnik, Votanten waren die Landesgerichtsräte Dr. Krancic und Dr. Vikar, Staatsanwalt war Dr. Rus, Protokollführer Aus-kultant Kraut. Ms erster stand der 26-jährige Hau-sierer Franz Eigler aus Sinkovica in Kroatien vor den Geschworenen unter der Anklage, seinen Kameraden Isidor «stefanec während eines Streites im Gast. sollte. Dort weilte die Fürstentochter, welche die Gattin des mächtigsten, mit allen namhaften Herrscherge-schlechtem ringsum verschwägerten Herrn im Unter-land gewesen war, kaum ein Jahr. Die Verlassene, um allen Inhalt, um Glanz und Glück dieses Lebens Gekommene, sehnte sich nach der Heimat. Sie überlieh Gurkfeld einem -pfleger, welcher ihr jährlich die Einkünfte zu verrechnen hatte und reiste von dannen. Ihr Weg führte sie an den Gestaden der Adria auf einer Galeere über Kurzola nach Ragusa, woselbst ihre Schwester Ntara, die Sultanin Valide, Geld und Juwelen für sie einem Bürger zur Aufbewahrung übergeben hatte. Auch fernerhin, während ihres neunjährigen Aufenthattes in Ragusa, wurde sie von Mara h!» länglich mit Geldmitteln versehen, um ihr Leben auf angemessene Weise fristen zu können. ' Dennoch zog es die Alternde immer heftiger in das Land ihrer Jugend. So verzichtete sie in, ^ahre 1460 auf die Gült von Gurkfeld und begab sich zu ihrer Schwester in die Burg Jeschowo an der Struma. Dort lebte sie noch einige Jahre, auf ihr Leben wie aus einen Traum, der nichts von allem äußeren («Mnnje, von Reichtum und Macht in ihren Händen übrig gelassen hatte, zurückblickend. haus Forte in Loke bei Trbovlje erstochen zu haben. Äefanec hatte den Eigler fortwährend geregt und erzählt, daß er ihn als Knaben beim Weiden ver« prügelt habe. Als ein anderes Mitglied der Gesell-schast, Stephan Flis, ein Glas nach Eigler warf, ohne ihn zu treffen, stieß ihn auch Stefanec über den Tisch in die Brust. Eigler ging zu einem anderen Tisch, Stefanec aber ergriff einen Stuh und drang ihm nach. Und nun kam es zum Stich, der dem stefanec das Herz durchbohrte und seinen Tod herbeiführte. Die Geschworenen erkannten au Überschreitung der Notwehr, woraus Eigler zu 10 Monaten strengen Arrests verurteilt wurde, in welche Strafe die Untersuchungshaft ab 1. Mai l. I. 'miteingerechnet ist. Verteidiger war Dr. Juro Hra-sover. — Als zweite Angeklagte hatte sich die 38-jährige BesiHerstochter Antonio Zagoricnik aus Zatog. Gemeinde St. Peter im Sanntal, zu ver-antworten. Die Anklage wirst ihr vor, daß sie am 5. Mai l. I. ihr im Stall zur Welt gebrachtes Kind, dessen Vater der verheiratete Besitzer Ivan Äafar war, an die Wand geschleudert und so seinen Tod verursacht habe. Bevor sie das Kind tötete, hatte sie ihm einen Fetzen um das Gesicht geschlungen. Ihr Bruder Vinko und ihre Schwä-gerin fanden bald die Blutspuren und so kam die Tat gleich an den Tag. Die Angeklagte bekannte ihre Tat und rechtfertigte sich damit, daß sie ohne-dies schon eine 12 jährige uneheliche Tochter habe und daß sie sich geschämt hätte, als 38-jährige Frau noch ein Kind zu bekommen, noch dazu mit einem verheirateten Mann. Die Geschworenen be jahten die Frage auf Kindsmord einstimmig, worauf die Angeklagte zu :i Jahren schweren Kerkers ver-urteilt wurde. Verteidiger war Dr. Erwin Mejak. — Am Nachmittag kam der Totschlag Dornik zur Ver-Handlung. Der 23-jährige Ernst Dornik aus Huda ama hatte gelegentlich einer Rauferei am Oster-amstag in «podnja Recica den Bergknappen An» on <5>rcar, welcher nach dem ersten Schlag auf den Kopf zu flüchten versuchte, mit einem Knüttel niedergemacht und auf den am Boden Liegenden so eingeschlagen, das; ihm der Knüttel in der Hand Erbrach. Grcar, welcher noch allein Nachhalls wankte, siel dort in Ohnmacht, aus der er nicht mehr er-wachte. Die Geschworenen bejahten die Frage auf Totschlag mit 10 gegen 2 Stimmen, worauf Dornik zu 3 Iahren schweren Kerkers verurteilt wurde. Verteidiger war Dr. Brecko. — Der 25-jährige Besitzerssohn Franz Salamon aus Jesenice, Gemeinde Nadole, Bezirk Rogatec, wollte am Abend des 13. April in Begleitung seines Spezi Ivan Kores bei der beim Besitzer Karl Mohorko dienen^ den Ursa fensterln gehen. Da diese nicht zuhous war, gingen die beiden am Fußweg zurück und beim Hause des Besitzers Ärovnik, der mit dem Mohorko im Geipräch dastand, stürzte Äalamun ohne jeden Anlag auf die beiden los und schlug den Sironnik mit einem Knittel zu Boden. Dieser starb nach 5 Tagen im Spital in Ptuj an Gehirn-blutung. Der gewalttätige Raufbold wurde von den Geschworenen am 4. Juni (Vorsitzender des Senates Oberlandesgerichtsrat Levicnik) zu 5 Jahren schwe ren Kerkers verurteilt. Verteidiger war Dr. Milko Hrasovec. — Die 20-jährige Antonio Plahuta aus Um die Macht des Junggrafen von Eilli nach dem Balkan zu erstrecken, hatte sie ihm die Hand gereicht und als dieses Problem, wie Eillis ganze Fürstenherrlichleit, mit seinem Tode gescheitert und ve,-funken war, kehrte sie heim, allein, wie sie ge-gangen war, das Andenken an ihre Kinder im Herzen, die m der fernen Erafengrust an der Seite des Vaters und der Vorfahren ruhten. Sie starb in der Burg Jeschowo und Kontscha oder Steremitz im alten Serbien ward die Ruhe stätte der letzten Gräfin von Eilli. Ein Original aus Alt-Pettau Von August Heller, Pwj Die tierärztliche Praris übte zu Alt-Pettau in den Fünfzigerjahren ein gewisser Erlinger aus. Ein Männlein, mit rotem Gesicht und hauptsächlich Nase, wackelndem Kopf, in seiner Konversation still, abge-brachen, machte er den Eindruck eines stets beduselten Trinkers. Ob er es auch im vollen Sinne war, kann ich nicht behaupten, daß er aber einen guten Trunk über alles schätzte, wusste jeder Mensch in Pettau, wohl auch darüber hinaus. War er im Gespräche oder eilte er auf der Straße dahin — langsam, ge-mächlich schritt er niemals — rieb er sich beständig die Hände wie ein nach vollbrachter Arbeit mit sich PUTZT ALLES IM HAUSE Wirtschaft ».Verkehr IV. Pflanzenstandsbericht des Hopfen- bauvetreines für Slowenien in Zalec vom 31. Mai 1929. Die Witterungsverhältnisse waren in der abgelaufenen Ben'chtspenode im allgemeinen der Entwicklung der Hopfenpflanze zum Vorteil, da wir bei entsprechenden Tagestemperaturen auch genügend Niederschlägt zu verzeichnen hatten. Die Pflanze hat in den früh geschnittenen Anlagen mit unter schon halbe Stangenhöhe erreicht, während sie in den spät geschnittenen erst 1—2 m hoch gewachsen ist. Im allgemeinen ist der Pflanzenstand günstig. Außer der wiederholt vorgenommenen Lockerung und Reinigung des Erdreiches von Unkraut wurden in einzelnen gut entwickelten Gärten die Zeilen bereits leicht angehäufelt und das Aus- {eizen besorgt. Zu den schon gemeldeten Erdflöhen aden sich sporadisch noch Wanzen und Aphisfliegen gesellt. Aus einzelnen Teilen des Gebietes werden Schäden gemeldet, welche von Sturm und Hagel verursacht wurden. Vor einer Woche wurde eme größere Partie vorjähriger Fechsung in der Preis-läge von 10—12 Din per kg verkauft. Die Ziereinsleitung. 1000 neue Waggons auf Rechnung der Reparationen wird unser Staat demnächst aus Deutschland erhalten. Die Waggons sind schmalspurig. Zusammen I I Milliarden Din betrugen die gesamten Zolleinnahmen unseres Staates in den Jahren 1919 bis 1928. Sie verteilen sich auf die ein-zelnen Jahre folgendermaßen: 1919:89,584.194 Din, 1920: 325,520.335 Din, 1921: 599,366.429 Din. 1922 : 888,966.221 Din. 1923: 1.432,126.682 Din. 1924: 1.365,932.550 Din, 1925:1.759,650.612 Din. 1926: 1.704,147.896 Din, 1927:1.656,833.681 Din. 1928: 1.624,933.765 Din. Allerlei Die abgeschnittene Zungenspitze. Ein bekannter Rechtsanwalt in Krakau hatte eine Freund-schast mit einer 25-jährigen jungen Dame. Eines Tages erschien dieses liebreizende Wesen bei ihm in der Wohnung, wie es öfters zu geschehen pflegte. Und es war auch nichts Außergewöhnliches, daß ihm die schöne Maria Pstrug einen Kuß gab. Daß sie dabei aber niit den Zähnen seine Zunge festhielt und mit einer Schere die Zungenspitze abschnitt, konnte der Anwalt nicht verwinden. Die beiden Liebenden sahen sich nun vor den Schranken des Gerichts wieder. Der Grund zur Tat der Ange-lagten soll Eifersucht gewesen sein. Seit dieser Zeit tottert der berühmte Rechtsanwalt, was natürlich ür seine Karriere ein frühzeitiges Ende bedeutet, zumindest hat seine Praiis seitdem sehr gelitten. Der Staatsanwalt verurteilte die schöne Maria zu sechs Jahren Gefängnis, das Gericht erkannte aber auf ein Jahr, da die beiden sich wieder versöhnt hatten und der galante Anwalt der schönen Attentäterin. die sehr herausfordernd und mit Brillanten besät zu ihrem Prozeß gekommen war. ostentativ die Hand geküßt hatte. Ein Kranz von Würsten um die Erde. Dieses herrliche Idealbild schafft uns eine phantastische Großschlächterei in Amerika. Dort hat man nämlich ausgerechnet, daß in den Vereinigten Staaten in einem Jahre 890 Millionen leckere Würstchen verzehrt wurden. Diese Zahl ließ nun einen ottrti-stiker nicht mehr zur Ruhe kommen und er errechnete, daß dieser knusprige Kranz — 15mal um den Aequator reichen würde. Ein königlicher Blinddarm kostet 1000 Vfund Sterling. Wenn der gute König Aman Ullah wieder europäischen Boden betritt, wird er wohl einen weiten Bogen um die Schweiz machen müssen. Dort lieaen nämlich Pfändungsprotokolle vor. da er sich bei seiner Europareise den Blinddarm entfernen ließ und dazu zwei der größten Schweizer Spezialisten in Einspruch nahm. Run hatte man ihm zwar eine Rechnung über 100» Pfund Sterling vorgelegt, er honorierte sie aber nur mit 1000 Schweizer Franken und meinte, diese Summe sei hoch genug. Diese Ansicht teilen die Schweizer Ka-pazitäten nicht und man darf auf den Ausgang einer Klage gespannt sein. Wird meine Ehe glücklich? Die Statistik erfaßt heutzutage alles. Weshalb sollte das Eheglück dabei eine Ausnahme machen? Letzthin ist von einem New Porker Seelenforscher an rund 200 Damen und Herren der ersten Gesellschaftskreise die Anfragt gerichtet worden, wie sie sich auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen zu der Frage des Ehe glucks stellen, ob es nach ihrer Auffassung ein voll kommenes Eheglück überhaupt gibt und welche Ein-flüsse sie [fir die Erreichung und Forterhaltung einer glücklichen Ehegemeinschaft von ausschlaggebender Bedeutung leiten. Das Interessanteste am Ergebnis dieser Umfrage ist, daß sich ein Achtel aller Antworten sehr günstig für die Möglichkeit eines reichlich vollkommenen Eheglückes ausspricht, während ein weiteres Achtel der Einsender erklärt, sich in der Ehe „ziemlich glücklich" zu fühlen. Der amerikanische Psychologe bezeichnet das Resultat als um so beachtenswerter, da sämtliche Einsender Ge-sellscha^skreisen beizurechnen sind, in denen man an die Auffassung von Glück und seelicher Harmonie weit strengere Maßstäbe anlege als in den Kreisen des einfachen Volkes. Daraus sei logischerweise der Schluß zu ziehen, daß beim Durchschnittsmenschen das Ergebnis noch weit günstiger sein müsse, daß also dort die Zahl der glücklichen und ziemlich glücklichen Ehen wesentlich über 50 Prozent liegen müsse. Hoffentlich wird die Arbeit des Statistikers nun dadurch gekrönt, daß recht bald die Junggesellen in hellen Haufen zum Standesamt rennen. Werfen Sie Ihr leeres Maggi-Fläsch-chen nicht weg ! Sie können das Fläschchen bei Ihrem Kaufmann wieder mit Maggis Würze nachfüllen lassen. Rachgefüllt ist Maggis Würze viel billiger. Achten Sie aber daraus, daß die Würze aus der großen Maggi-Flasche nachgefüllt wird! Diese trägt den Namen „Maggi" aus „gelb-roten" Etiketten. Vertrieb stir SHS Fran Ks. LeSnik. Mari bor, Cankarjeva ul 26 Rheumatismus, KheiiNanal PnMln Erhältlich in allen Apotheken. Erzeuger Apotheke Arfco, Zagreb, Iliea 12. YEREINSBUCHDRUCKEREI Afcls 1- * VI • . • v. 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Juni um 7 Uhr früh in der Marienkirche gelesen werden. Celje, den 4. Juni 1929. Gottfried Gradt Schlossermeister. . -W" li Jede Erkrankung erfordert individuelle Behandlung'. Auch die Fussleiden gehören zu den Krankheiten, werden aber gewöhnlich zu wenig beachtet, was dann in späteren Jahren zu den ärgsten Komplikationen führt. Die Ursache dieser Vernachlässigung war wohl die, dass es bis vor kurzem bei uns keine wirklichen Heilbehelfe für die verschiedenen Arten der Fusskrankheiten gab. Das ist nun anders geworden, nachdem das weltbekannte Ermüdete und schmerzende Füsse, PlattsuMi, achwach« Knöchel u«w. erhallen sofortige Erleichterung durch Dr. Scholl'* Foot-Eazer. auch in unserem Lande vertreten ist. Auf wissenschaftlichen Grundsätzen aufgebaut, besitzt es für jedes Leiden besondere Behelfe, die wiederum dem Fuss angepasst werden. Ein ärztlich ausgebildeter Fuss-Spezlalist steht Ihnen am 10. und 11. Juni im SctaubtaauH > Humanik< Celje, Aleksandrova 1 zur kostenlosen Beratung zur Verfügung. Versäumen Sie nicht, seinen Rat einzuholen, bevor Sie durch wahlloses Kaufen einer beliebigen sogenannten Plattfuss-Einlage Ihr Leiden verschlimmern. registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Hortung Gegründet 1900 Telephon Nr. !Z laterurban Glavni trg 15 regtatrovana xadruga z neomejeno zavexo Spareinlagen, Darleihen, Kredite gegen günstigste Bedingungen. f^i7„rl<8i,r om 230,000.000 Einlagenstand Din 28,000.000 Eigentümer, §«au»g«bct und Schriftleiter: Franz Schau» in Telje. — Druck und Vorlag: Vetrinsbuchdruckcrei „Celeja" m FSr dir Druckn« verantwortlich: Guido Schidlo in Celje.