Deutsche Macht (Krüöer „KiMer Zeitung"). Wchetat >l»ea le«»!tflo| aal So»»l«G mcrgtnl mt tostet fit tltUi mit in* Hall« »oaalllch fl. —.56, Bl«l |«IbtHrt| ff. MO, ß. «.40. Du etnielne Hinan T tr. Onftrtll nach Zartf; tei iftma wie»«rh«laagc» e»>1drechcn»»«,»»«« «». Hekartloa {mitnj. a. Rknialfliattaa Jmtrnj. «. LveechttiinKn deß MtUcttatl Uglich. mit «u« not im t« So»»» «n» Sdfrt«(«. »»» »—II Uhr 8«r- aal »—« Wt KoAotiiloi«. — RttUoialionea »otUfrri. — ®!oit*(ctiWf werden nicht istiltfoeleaket. — Haoaqmt .-iusenduagen nicht deiii-n>cht>^t- Nr. 7. Cilli, DonncrSlag, dc» 24. Januar 1884. IX. JahiMa». Die erste Enttäuschung. Wien. 22. Januar. Seit Jahren hat das Parlament die all-gemeine Aufmerksamkeit nicht in dem Maße aus sich gezogen, wie heule und es gab wohl kaum einen Verhandlungsgegenstand, welcher das öffentliche Iniereffe in höherem Grade fesselte, al« der Antrag Wurmbrand, selbst Wien mit seiner im Ganzen politisch-apathischen Bevölkerung drängt sich in den Verhandlungs-saal. Am frühen Morgen stauen sich schon die VolkSmaßen vor den Einlaßthoren. Jeder hofft noch ein Plätzchen zu gewinnen, obwohl die Galerien in dem neuen, goldstrotzenden Palaste am schwächsten bedacht sind. Die Wiß-begierigen drängen sich umsonst; schon vor mehreren Tagen waren alle Eintrittskarten vergriffen und höchstens füt den dritten, vierten Perhandlungstag ist noch ein Platz zu ge-winnen. Die Saumseligen, die sich mit einem späteren Tage begnügen müssen, sind übrigens die Glücklicheren, denn sie werden den interessanteren Theil der Debatte genießen können, und wer heute früh ausgestanden ist. um ja den Ansang nickt zu versäumen, kehrt mit einer großen Enttäuschung heim. Zehn Uhr ist vorüber, die Thore werden endlich geöffnet, die Galerien füllen sich. Der Saal ist noch leer. Die große Politik schweigt und nur die kleine macht sich in stummer Er-ivartung breit. Wir haben Gelegenheit, uns das Publikum zu betrachte» und manchen Pro-log zur bevorstehenden Redeschlacht zu ver-nehmen. Da» Publikum ist im Ganzen ein ge-wähltes. Die erste Galerie wird beinahe nur von Damen und distinguirten Herren besetzt. NnS will sogar scheinen, als ob man die Ge-sellschasr da oben aus den Galerien nicht ein-mal in politischer Beziehung eine gemischte nennen dürste. Ist es die weise Einrichtung der Hausverwaltung oder der magische Ein- Orazer Spaziergänge. Graz. 22. Januar. — „Wo alles tanzt, kann der Journalist allein nicht schlasen", dies sei daS Zeichen und Losungswort unter dem mein heutiger Spaziergang sich entwickeln möge. Der Fasching, die glückliche Zeit, wo selbst jene an den täglichen Kämpfen der Cultur-Menschheit mehr als alle anderen Stände und Berufsarten Antheilnehmenden, die Journa-linen. ihre Feder nur im Dienste TerpsichorenS, der hehren Göttin des Tanzes, schwingen und in überfchwänglichen Worten die Herrlichkeiten dieses oder jenes BallsefteS, wovon jede« na-türlich immer den „Glanzpunkt der Saison" bildet, vor und nach demselben preisen; der Fasching, oder wie die elegante Bezeichnung lautet, die Ballsaison, ist nun an ihrem Cul-minationSpnnkt angelangt; sie hat sich zu ih-«r vollsten Blüthe entfaltet und bringt unS allwöchentlich am DienStag, den einzig fafhio-»ablen Tag, einen Eliteball, während die an-deren Tage oder bester Nächte, von diversen Elite- und anderen Kränzchen ausgefüllt wer-den. Nur der Plebejer unter den Wochentagen, der Sonntag, die Ruhezeit des Arbeiters bringt keine Kränzchen mit zierlichen Einla, düngen, sondern nur solche mit mannshohen- fluß der Begriffe für rechts und links — wir wissen eS nicht, wir erkennen aber sofort, daß die Zuseher auf beiden Seiten des Haufes in ihren politischen Anschauungen vielleicht mit wenig Ausnahmen der Seite zu neigen, auf welcher sie sich poftirt. Dort Föderalisten, hier Centralisten, dort slavisch, hier deutsch und so mag es wohl vorauszusehen sei«, daß in den nächsten Tagen die beiden Seiten der Galerien ebenko compact ihr Votum abgeben werden, wie die Herren unten im VerhandlungSsaal. Diese treten allmälig ein. begrüßen sich, besehen flüchtig die Vorlagen und sind bald so dicht gedrängt versammelt, wie es der Wichtigkeit der Tagesordnung entspricht. Endlich, endlich wird die Sitzung eröffnet. Eine lange Reihe von Einlaufen wird verlesen, eS ist beinahe 12 Uhr geworden: die beiden ersten Verhandlungs-gegenstände. zwei erste Lesungen werden wol nicht lange Zeit in Anspruch nehmen und dann werden wir für unser Ausharren entschädigt wer-den. Aber nein ! Es erhebt sich der Justizminister und beantwortet die Interpellation Rothfchedl. Trotz der verhältnißmäßigen Ruhe, welche wäh-rend dieser gelesenen Rede herrscht, verstehen wir kaum ein Wort; wir hören nur später, daß der Minister zugegeben hat, ein DiSciplinar-fall liege nicht vor und daß er nn übrigen nur seinen Erlaß umschrieben hat. Rothschedl aber bleibt depoffedirt. Noch andere Jnterpel-lationen beantwortet er unter allgemeiner Un-ruhe des Hauses. — Diese ist übrigens die Si-gnatur der heutigen Sitzung. Wie kann auch die Abänderung der Executionsordnung oder die Feuerbestattung gespannte Aufmerksam-keil für sich in Anspruch nehmen, wo alle Er-Wartungen auf die ersten Worte gerichtet find, welche einen denkwürdige» Moment in der Ge-schichte Oesterreichs einleiten sollen, wo Jeder in sich das Bewußtsein trägt: von den Stim men der Herren da unten hängt es ab, ob Oesterreich ein deutsches StaatSweseu bleiben Straßenplakaten und spaltenlangen ZeitungS-annoncen. Doch für den Besuch derartiger „ge- v müthlicher Unterhaltungen" bei der „Hühner-steige", „Gemse", Häuselbauer" und wie derlei Hotels heißen, bei denen das Hinauswerfen der p. t. Gäste erst nach eilf Uhr NachtS be-ginnt, bin ich nicht sehr eingenommen und werden mir eS die Leser gewiß verzeihen, wenn ich darüber mit wohlwollendem Stillschweigen hinweggehe. Anders aber verhält es sich, oder könnte sich wenigstens verhalten, mit den sogenannten Maskenbällen und Redouten. Sie sind leider in den letzteren Jahren stark in Mißcredit bei der sogenannten Gesellschaft und vor allem beim weiblichen Theil derselben gerathen, so daß man unter den Masken selten etwas In-terefsanteS vermuthen darf, das einer Anknüp-fung würdig wäre. Eine unmittelbare Folge dieses gewiß beklagenSwerthen UmstandeS ist die immer seichter werdende Conversation auf derlei Maskeraden, eine Conversation mit dem Anfangs- und Endrefrain: „Schöne Maske, ich kenne Dich! — Ich Dich auch." Das In-triguenipiel eleganter DominoS, wie es früher so häufig war, ist beinahe ganz verschwunden. Und warum? Ich weiß nicht, ob ich mich auf richtiger Fährte befinde, wenn ich so calcu- oder der Slavifirung anheim gegeben werden soll, ob der Einheits- oder der ^öderativstaat proclamirt werden soll, denn das ist ja der Sinn und bildet den Werth de» Antrages Wurmbrand, daß jeder bekennen muß, ob nach feiner Meinung auch hinfort noch Oesterreich ein einheitlicher Staat und seine Sprache die deutsche bleiben soll. Freilich flößt die von Tag zu Tag ent-schieden« sich gestaltende Haltung der Abge-ordneten der Linken das Vertrauen ein. daß unsere Sache auch mit der Verwerfung des Wurmbrand'fchen Antrages nicht gefallen wäre, sowie dieGeschichre des Versöhnungsministeriums nicht die Zuversicht rechtfertigt, daß eine Nieder-läge in dieser Frage auch eine Aenderung der politischen Situation herbeiführen würde. Doch kehren wir in unser Parlament zu-rück. Steudl verlangt in ausführlicher Rede die facultative Leicheuverbrennung. Ihm tritt nur der Domherr Pflügt entgegen, der in der Feuerbestattung ein ketzerisches Kind der Re-volution, eine Beleidigung des frommen Glau-bens erblickt. Ob er wohl so sprechen würde, wenn die Scheiterhaufen ver Inquisition heute noch in der Mode wären oder widerstrebt eÄ nur seinem katholischen Gewissen todte Menschenkörper zu verbrennen und schweigt eS stille bei der Erinnerung an jene Ketzer, die bei lebendigem Leibe geröstet wurden ? Endlich wird die Leichenverbrennung in einem Ausschuß« zur R«he bestattet und wir haben noch eine Mobilarexecution über uns ergehen zu lassen. Wer nie in seinem Leben die Qnalen des Feuers und der Pfändung be-stehen mußte, heute auf der Gallerie hat er sie gründlich kennen gelernt. — Endlich läutet der Präsident Erlösung und verkündet — — den Schluß der Sitzung! — So endete der erste Tag der spannungS-voll erwarteten Sprachendebatte — vivant se-quentes! — lire. Es gibt gewiß genug reizende Damen, die ohne ihrem Gemahl untreu zu werden, es doch nicht verschmähen. Verkehr mit anderen Männern bis zu einer gewissen JntimitätS-grenze mit Vorliebe zu pflegen: namentlich aber dann, wenn sie unglückliche Opfer einer sogenannten Vernunftehe geworden sind. Selbst gesetzt, sie wären dem Manne ihrer Wahl vor den Altar gefolgt, so liegt es doch in der Natur des Weibes, daß es auch dann noch auf die Herren feine Anziehungskraft auszuüben versucht. Wo erfolgt nun dies unter gün« stigeren Auspicien, als im Ballsaale. wo manche im Salon unbeachtete Blume, unter dem seen» haften Lichte. daS den vielarmigen Lüstern entströmt, inrund Glänze prächtiger Toiletten zu einem Magnet für die Herrenwelt wird. Hier nun knüpfen sich unter hundert Fällen neunzig-mal jene süßen Bande, denen die Vereinigung für'S Leben folgt; hier aber werden auch am häufigsten jene gewissen Beziehungen geschlossen, welche mancher Dame zum ersten Mal« die beseeligenden Gefühle einer echten Liebe er-wecken. Unsere modernen Bälle bilden den geeig-netsten Ort, wo sich solche unglückliche Frauen den Ersatz der Liebe, die sie in der Ehe nicht ge-funden, suchen können. Solche Bälle, oder we-nigstenS nicht in solch' großer Zahl, gab es 2 Rundschau Vuktaud. sP a n sl a v i S m u S.j Ueber dieses Tvema laßt sich Akfakow in seiner Zeit-schrift „Nuß" sollender Maßen aus: ..Auf die Frag«.° Exiitirt der PanflaviSmus? Kann man ebensowohl mit „Ja" wie mit »Nein" antworten. Er ejriftivt nicht, wenn man ihn als politische Partei, als politisches Programm oder selbst nur als politisches Ideal auffaßt Von einer Vereinigung der Ost- und Westslaven zu einer einzigen politischen Einheit träumt Nie-mand. Trotzdem eriftirt der PanslaviSmus überall da. wo sich Slaven befinden: er eriftirt als Gefühl nationaler Gemeinschaft und sprach» lich-literarischer Uebereinstimmung. Tiefe Ge-meinschast bat keine concrete Gestalt, kein äußeres Symbol. Es wäre schwer, ihr ein sol-ches zu geben, wenn wir berücksichtigen, wie fehr die vefchiedeaen unier sich verwandten Stämme sich trotzdem in Sprache, Schrift. hi° ftorifcher Traditionen. Religion, Sitten und Gewohnheiten unterscheiden. Keiner der sla-vischen Stämme denkt daran, sich dieser seiner Erbschaft zu Gunsten eines anderen Stammes zu einschlagen. Wie lassen sich nun damit die Rußland so oft gemachten Vorwürfe vereinba-ren, daß Rußland alle Slawen, zumal die Sudslaven, auf seiner Seite und unter sein Scepter zu bringen suche? Nur eine Antwort gibt es aus diese Frage: Tie Feinde Rußlands werden erst dann von Rußlands „panflavisti-scheu Gelüsten" zu spreche» aufhören, wenn es jeglicher Einwirkung auf die Angelegenheiten der slavischen Völker, zumal der Balkanstämme .zu Gunsten Oesterreichs entfagte. Das aber kann Rußland nicht, da eS seiner angeborenen Mission nicht untren werden kann. Wie die romanischen und germanischen Völker streben auch die slavischen Nationen danach, sich eine selbständige, unabhängige Existenz zu sichern, und daher suchen sie den Schutz Rußlands, ihrer natürlichen Beschützerin und älteren Schwester. In diesem Sinne existirt allerdings ein Panflavismus, der niemals zu exiftiren aufhören wird." England. sJ r l a n d. DerEidver-wei gerer. j Jln Jrtand nimmt der Kampf gegen die agrarische Rebellion feinen Fortgang. .Kürzlich wurde in Dublin wieder einer der Mordgeiellen gehenkt, die gegen vervelmite Landpächter einen unaufhörlichen Krieg iühren. Derselbe heißt Peter Wade und war ein zwei-undzwanzinjähriger Bursche. Wade hatte vor etwa zwei Monaten einen von der Landliga in den Bann gethanen alten Gärtner Namens Patrick Ouinus ermordet und war weg.'n die-seS Verbrechens vom Dubliner Schwurgericht um Tode verurtheilt worden. Wenige Tage nun früher nicht; die Oeffentlichkeit. besser gesagt, der Leumund, war ei« viel zu strenger Sittenrichter, als daß eS eine Dame, welche etwas aus ihren guten Ruf hielt, gewagt hätte, solche Beziehungen an Orten anzuknüpfen, wo eS bald der ganzen Gesellschaft bemerkbar ge-worden wäre. Es blieb daher für derlei Fälle nur der Elitemaskenball die geeignetste Gelegenheit. wo man unter dem -chutze der Pseu-dommität und der Maskenfreiheit daS aus-führen konnte, was der anderen Welt nicht be-kannt werden sollte und im Grunde sie auch nichts kümmerte. Jetzt ist eS anders geworden, und das strenge Sittengesetz Hai eine große Zahl feiner Paragraphen verloren: vielleicht ist es auch besser so! Um auf unsere Gra,er Maskenbälle zu kommen, hat sich deren Verfall genan fv er-eignet, wie in allen übrigen größeren Städten: sie find der Tummelplatz der ungebildeten Tanzlustigen, manchmal auch der Gemeinheit geworden. Die Redoutensäle, wo sonst ein fröhliches Mastengewirre das Auge des Be-obachtcrS erfreute, sie wurden ausgefüllt mit geschmacklos oder herausfordernd maskirten Vertreterinnen der Küche und —. Da schien es plötzlich besser zu werde», als vor mehre-ren Iahren auch die Puntigamer Bierhallc in die Reihe trat und allsonntäglich Maskenbälle „Deutsche ?Sachl." vor seiner Hinrichtung zog er indeß die Be-schnldigung zurück und bekannte, daß er den Mord allein verübt habe. — Mr. Bradlaugh. der bekannte atheistische Abgeordnete, der seiues Sitzes verlustig erklärt worden ist, erklärte kürzlich vor einem außerordentlich stark besuch-tcn Meeting in Barnsley. daß er am 5. Fe-bruar noch vor Verlesung der Thronrede im Unterhause sein und trachten werde, den Eid abzulegen, ob der Präsident wolle oder nicht. Schließe man ihn aus. so verspreche er dem Parlamente „den Krieg bis anfs Messer." Das HauS folle dann keinen Tag vor ihm Ruhe haben, und er werde den Frieden so zu stören wissen, daß man ihn entweder seines SttzeS für verlustig erklären oder aber ihm gestatten müsse, die ihm von den Wählern über-tragenen Pflichten eines Abgeordneten zu er-füllen. Die geharnischten Erklärungen Brad laugh'S wurden mit stürmischem Beifall? auf-genommen. Gorrelpondenzen. Friedau. 20. Januar. (Orig.-Corr.) sZ u m Abschiede.) Mi« ausrichtigem Bedauern sieht unsere Einwohnerschaft einen Mann aus ihrer Mitte scheiden, welcher Zeit seines Hierseins sich der größten Achtung und Wertschätzung erfreute. Es ist dies Herr Carl Schauer. Wir wünschen ihm zu feinem Avancement gewiß aus vollem Herzen Glück und wollen es verschmelzen, daß seine Beförderung zum Cteueramts-Eontrolor und die damit verbundene Versetzung uns einen treuen Freund, einen srohen Gesellschafter, einen ehrlich und offen auftretenden Menschen, kurz einen braven Mann, dessen Verlust in unserem socialen Leben geradezu unersetzlich ist. entsührt. Obzwar einer Beamtenbranche angehörend, die von der Landbevölkerung und auch von manch anderen Steuerzahlern stets mit einem Vorur-theile behandelt wird, wußte er doch durch die Liebenswürdigkeit seines persönlichen Verkehres sich die allseitigen Sympathien zu erringen. Am meisten hat ihm jedoch Friedau selbst zu danken, denn er war stets der Erste, wenn eS galt die Geselligkeit des Städtchens zu heben. Unter« Haltungen für wohlthätige Zwecke zu arrangiren und Feste decorativ auszustatten. Auch die Schuljugend verliert in ihm einen Gönner und Freund, der nur zu oft Nach«? opferte, um den Kleinen eine Freude zu bereiten. Hcrr Carl Schauer trat aber auch offen und ehrlich, wie es einem deutschen Manne geziemt aus. Er hielt mit seinen Ansichten, die er muthig vertrat, nie hinter dem Berge. Seine Feinde sielen ihn daher oft feige und versteckt, wie es bei gewissen Völkern eben Sitte ist, a»S dem Hinterhalte an. und erst vor Kurzem erschien im südfteirischen Versöhungsrevolver ein Gift und Galle speiender mit erniedrigten Eintrittspreisen gab. Die Hefe konnte nun ihrem Bedürfnisse nach Mastirung dort in billigerer Weife nachkommen und die Redoute wurde dadurch von diesen Elementen gereinigt; nun hatten sich aber die auständi-geren schon längst von ihr zurückgezogen und sie ward verwaist. Einige bezahlte Harlekins und Choristinnen blieben zwar am Wahlplatze zurück und versuchten den verlorenen Posten zu behaupten, doch vergeben». Im Vorjahre mußten die Redouten mehrmals wegen man-gelnden Besuches unterbleiben; und Heuer? Nun dieses Jahr scheint sich günstiger zu ge-stalten, soweit man »ach der ersten am letzten Sonntage stattgefunden?» Redoute schließe» darf. Es scheint überhaupt die jetzige Saison den Maskenbällen mehr gewogen zu sein, da auch der Verein „JndustriehaUe" solche in seinem großen Gebäude nahe dem Westbahnhose veranstaltet und sein Werk von Erfolg gekrönt ist. Letzten Sonntag z. B. waren in den schö-nen Räumen gewiß vierzebnhundert Menschen versammelt, von denen vielleicht dreihundert mitunter recht gelungene MaSken sich besanden. Auch das Leben und Treiben der letzteren stach günstig gegen jenes der Vorjahre ab — und hatten daran ein gut Theil jene Gruppe von vortrefflich niaskirten Landftrei-chern, welche durch Eröffnung des Masten- 1834 Artikel gegen ihn, worin auch die lächerliche Drohung ausgesprochen war. er werde — korabifirt werden. Nun ja er ist korabisirt worden, aber nicht nach d?m Wunsche unterer dunklen Ehrenmänner. Die Zeit, in der er wider Willen gezwungen war, sich persider Angriffe zu erwehren, liegt nun hinter ihm. und wir gratuliren ihm daher ganz besonders, daß er nach einem Orte versetzt wurde, der schon seiner geographischen Lage wegen das Glück besitzt, solche »drse«* nicht beherberge» zu müssen. — Die zurückbleibenden Freunde rufen ihm auf-richtigen Herzen« nach: „Tu bleibst unserer immer-währenden Liebe und Freundschaft sicher. Dir wird jeder anständige Mensch, der Dich kannte, ein gutes Andenk n bewahren; bewahre auch Du unserem Städtchen, in dem Du manch frohe» und heiteren Tag Deiner Jugend verlebtest ein freundliches Andenken, denn die Jugend-freundschaft mit ihren Erinnerungen ist eine Perle, die nie ihren Glanz verliert und noch in den spätesten Tagen die süßesten Erinnerungen her-vorzaul'ert. Friedau wird Deiner stets dankbar gedenken und ruft Dir bei dem Abgange nach Deinem neuen Bestimmungsorte Hartberg ein herzliches Lebe wohl! zu. Kleine CtironiK. ^C r o a t i f ch e r L a n d t a g.j Die Scan-dale im kroatische» Landtage haben durch die Schließung desselben vorläufig ihr unerwar-tetes Ende erreicht. ^Professor Johannes Scherr wurde am 13. d. M. in Zürich von Professor Krönlein operirt. Scherr wurde feit einiger Zeit von unerträglichen Schmerzen im Ohr gefoltert. Infolge einer Ohrenentzündung hatte sich Eiter gebildet, der um jeden Preis entfernt werde» mußte. Zu diesem Zweck mußte der Knochen am Ohr weggemeißelt werden. Die Operation zu der der Patient nicht chlo-roformirt werde» durste, weil er am Herz und an den Folgen einer im Sommer überstände-»cn Lungenentzündung leidet, dauerte eine Stunde. Trotz der Operation dauern die Schmer-z^nfort. Der ZustandjdeS Kranken ist bedenklich. >D e r englische Soldat) wird von der Civilbevölkerung nicht wie ein Bruder, ein Sohn, ein Freund angesehen, der dem Vater-lande feine Schuld bezahlt, sondern wie ein Helot, der sich freiwilliger Knechtschaft unter-zieht. Welches auch fein Verdienst fein mag, er avancirt selten. Unter den üblichen Strafen figurirt die Peitsche; sogar seine Vorgefetzten behandeln ihn als ein untergeordnetes, entsitt-lichtes Wesen. Der englische Soldat weiß den» auch beinahe uichts von Ehre und Pflichtge-fühl. Er liegt feinem Handwerk- aus Interesse und Gewohnheit ob, und das ist Alles. Indem zuges erst das richtige Animo in die Gesell-schaft brachte. Die sogenannten Bauernbälle und Steirer-abende, wie sie feit einigen fahren >mm gaben. Seine diesbezüglich gelegte Rechnung wurde von den per acclamaiionem gewählten Revisoren, den Herren Holgar und Hauzen bichler geprüft und über Antrag der Letzteren genehmige». Der nächste Gegenstand der Tages-ordnung betraf den Antrag auf Abhaltung einer Regional - Viehausstellung in» Lause des Jahres 1884 zu Cilli. Der Vorschlag, hiezu ein Comite bestehend aus den Herren: L u y. N e g r i, Carl S ch u s ch a. Carl M a t h e s. Gustav S ch m i d l. Pfarrer G a i s ch e k, Leuko. Dr. Langer und Dr. I p a v i c zu nomiuireu, rief eine lebhafte Debatte hervor, bei welcher Herr Michael VoV i e h m a r k t in Tüche rn.] A» dem am 21. d. MtS. in Tüchern bei Cilli abgefallene» Dielnnarkte war der Auftrieb ausser-gewöhnlich stark. ES wurde» über 1000 Rinder auSgebottu und davon circa ein Drittel ver-kauft. Als Käufer waren diesmal vornehmlich Italiener erschienen, von welchen dann in Cilli •10 Waggon« mit Ochsen aufgegeben wurden. gotirsc der Wiener Korse vom 23. Januar 1884. Goldrente............• "9.95 Einheitliche Staatsschnld in Noten . 80.95 H „ in Silber . 80.15 Märzrente 5"/, ........ 94 Bankactien..........84^-— Creditactim........ 305.10 London . wista .......121.15 Napoleond'or . ....... 9.01 f. k. Münzducateu . . . . ,r>-'I 1< 0 Reichsmark............59.40 Für die so vielen Beweise herzlicher Theilnahme, sowohl während der Erkrankung als auch beim Hinscheiden; für die prächtigen Kranzspenden und die so überaus zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte des nun in Gott ruhenden, hochvvürdigsten Herrn ANTON SCHUSCHA, sagt Allen, insbesondere den Bewohnern von TüfTer, der hochwürdigen Geistlichkeit, den verschiedenen Vereinen und Corporationen den innigsten tiefgefühltesten Dank SACHSENFELD, 22. Januar 1884. Maria Janitsch, im Namen der flbrigen Verwandten. R? i SjS - = vjl «S 1s p_v a t.w 5 ;~*IS z£z . K A * * e B B |c2|H ***** tiS5r «• » — a — -2 t a £ ,■ - »SO / SiS« £ -e Si. a ■— Äi — <7* *=> f y — o n ®"ä"9*C u -st ® Ü — TTT" 2! r* ta o Ä s a a_ o C S 2-5 w V =• s fe2-«g-5 H - w < es — ... 5 FÄS .. t S* Ä -ja s ® fl -J 0 £ 9 «ä — a - « 2 x - s;5 L eö = —* « - 2D C H £:a J" ~S"feg il« s T« i " f r .r -® s li K o 52 fcSB . 5<>J •S 5~«~ t-SoiiS 3? M ^ A Qy 1 o z . .i .» . •iS^-= M *• a-ir^-fe 5 § o -f j -s « c E ««,' s tsSs J CÄ"0 Ä *? ° ■S ^ c> • T ÄT3 dz M p> r « D ^ o . Ä Sad -2 a g Sa *■«©.- 5, §ü -H ■» S J — 'S . »o »-» •< S ^ » . T3 OQ ..ZXulsche Wacht. 1884 Kundmachung. Vom 1. März 1884 an kommt auf die Dauer deS Lehrkurses an der Landes-Obft und Wein bauschulc bei Marburg das von der Cillier Be-zirksvertretung für einen dem Bezirke Cilli ange-hörigen Zögling mit jährlichen 120 fl. gestiftete Stipendium in Erledigung. Bewerber um dieses Stipendium haben ihre mit dem Nachweise, daß sie die Volksschule mit gutem Erfolge zurückgelegt und das >6. Lebensjahr überschritten haben, vollkommen gesund und kräftig und Angehörige des Bezirkes Cilli sind, belegten Gesuche bis Vnde Jänner d. Z. beim gefertigten Bezirks AuSfchuffe zu überreichen. Bezirks - Ausschuß Cilli, am I I. Jänner 1884. 83-3 Ter Lbmann. Die T. T. Mitglieder dos ('hrnialzlnimrr-Irrsinn werden hiemit zn der Donnerstag, den 24. d. Mts., Abends 6 Uhr, im Salon HOtel „Erzherzog Johann" stattfindenden GENERALVERSAMMLUNG eingeladen. TACiEüORDXUlCi t 1. Bericht der Recbnungs-Revisorcn. 2. Vorlage der Statuten. 3. Berathung über den Ankauf eines Käsern bauplatzes. 4. Aufnahm« eine» Darlehens bei der Sparcasse lör Bauzwecke. Cilli, am 23. Januar 1884. Der Obmann de» Vcrwalttings-Comitl's: 46-1 fmUHtar Ntiger. r^TZ tS. [# ♦ ♦ M il * r Hotel-Uebernahme. Ich beehre mich hiemit hoslichst anzuzeigen, dass ich mit I. Januar d. J. das „Hötel Elefant" Cilli, Ringstrasse, ttbernomnu.n habe. Ich werde stets bemüht sein, meine geehrten Passagiere und Gisse durch reinliehe und nette Zimmer, gute schmackhafte Küche, vorzügliche Getränke und aufmerksamste Bedienung in jeder Beziehung zufriedenzustellen. Ferners empfehle ich MiHags-Abonnenents zu mäseigen Preisen. Vorzügliches Gabelfrühstück. Fahrgelegenheiten and Einkehr-Stallungen im Hause. Um geneigten Zuspruch bittet hochachtungsvollst Thomas Scl^-uiclx, Hötelpiehter. 5 'jmZ SASi: ?rj i s i * % % üjitmii beehre ich mich rr^cßnift «utiiiicig», »ah man bisberiger ÄrseHT der K»lge ungeschmälert gutigS il übertrage», welches ich, wie bisher, durch Sreng reessc uud lustöe Ketimuvg rechtfertigen werde. Eilli, am 21. Januar 1884. Hschachtuugsual jWois Malland. Freiwillige Licitation. Wegen UebcrBiertluiig wer- | den in St. M&reln bei Erlaobateln Dienstag, den 29. Jänner 1884, von 9 Uhr Vormittags an Einrichte^sstticke aller Art jj,' 47-2 in grosser Menge versteigert. yj! 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