IV. Jahrgang. Nr. 49. Zeitschrift für vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und kostet: Mit der Post: Füi Laibach sammt Zustellung: Ganzjährig fi. 6.— Ganzjährig fi. 5.— Halbjährig „ 3.— Halbjährig , 2.50 Einzelne Nummer 5 lt. Di e Redaktio n befindet sich am Hauptplatz, Nr. 10, II . Stock, Die Administration in Ottokar Klerr's Buchhandlung Hauptpllltz, Nr. 313. Laibach, Freitag Zur nationalen Gleichberechtigung. „Eure Sprache ist in Schule und Amt gesetzlich eingeführt." So lautete die Proklamation, welche infolge der Vorfälle am Jans­ berge und Iosefsthal vom Herrn Landespräsidenten an die Bewohner der Umgebung Laibachs und des Bezirkes Liltai erlassen wurde. Obwohl die Unrichtigkeit des obigen Satzes der Proklamation notorisch ist, so wollten wir dennoch an demselben nicht sogleich Kritik üben, um nicht in einem Momente, wo Beschwichtigung noth that, durch einen, wenn auch noch so berechtigten Widerspruch den gewiß wohl meinenden Absichten des Herrn Landespräsidenten entgegen zu arbeiten. Nachdem sich jedoch die Wogen der Aufregung mittlerweile wieder gelegt haben, halten wir es für unsere Pflicht, und für ein Interesse nicht bloß der flovenischen Bevölkerung, fondern auch der Regierung selbst, auf die gedachte Unrichtigkeit zurückzukommen, um nicht das Mißverständnis; aufkommen zu lassen, als ob die Regierung in nationaler Beziehung alles gegeben, und das Volk bereits alles erhalten hätte, was es traft der bestehenden Staatsgrundgefetze zu fordern berechtiget ist. Eine Richtigstellung des wahren Sachverhaltes erscheint uns um so nothwendiger, als auch der hiesige konstitutionelle Verein in fein an den Minister des Innern gerichtetes Promemoria die Be­hauptung aufgenommen hat, die slouenische Nationalität in Krain habe bereits alles erreicht, was ihr mit Rücksicht auf die Verhält­nisse der Kultur und des Zusammenlebens mit anderen Völkern überhaupt gewährt werden kann. Demnach erlauben wir uns vor allem zu bemerken, es fei nicht richtig, daß die slovenische Sprache in Schule und Amt gesetzlich eingefühlt wäre. Allerdings haben wir ein Staatsgrundgefetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger, welches im Art. 19 die Gleichberechtigung aller Sprachen der österreichischen Voltsstämme in Schule, Amt und öffentlichem Leben ausspricht, und welches daher der flovenischen Sprache in den von Slovenen bewohnten Ländern dieselben Rechte einräumt, welche die deutsche Sprache in den von Deutschen bewohn­ten Ländern genießt. Allein die Staatsgrundgesetze enthalten bekanntlich nur Prinzi­pien, die zur praktischen Durchführung noch fpezieller Gesetze be­dürfen. Nun, ein solches spezielles Gesetz ist aber bei uns, wie wir ja alle wissen, noch nicht zu Stande gekommen, da jenes, welches der krainische Landtag in seiner letzten Session beschlossen, noch nicht die allerh. Sanktion erhalten hat. Allein wir besitzen nicht bloß noch kein Gesetz, welches unsere Nationalsprache in Schule und Amt einführen würde, sondern es ist seit dem Bestände der gegenwärtigen Verfassung überhaupt so gut wie gar nichts geschehen, um dem Prinzipe der Gleichberechtigung Rechnung zu tragen. Allerdings ist durch Verordnungen, welche aber noch vo r der gegenwärtigen Verfassung eiflossen sind, der theilweise Gebrauch der flovenischen Sprache bei Gerichts- und politischen Behörden im Insertionsgebühren: Für die Lspaltige Petit-Zeile oder deren Raum bei imaligei Einschaltung 6 kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal 10 lr. Stempel jede« Mal 30 kr. Inserate übernimmt Haasenstein ss Vogler in Wien, Wolizeüe 9, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt a/M., Basel. Geldsendungen find zu richten an den Eigenthümrr des Blattes. Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Wittheilunge« nicht berücksichtiget. am 18. Juni 1869. Verkehre mit flovenischen Parteien aufgetragen worden. Aber ebenso bekannt ist es, daß diese Verordnungen nicht bloß von einzelnen Beamten, sondern auch von ganzen Aemtern gar nicht beobachtet weiden. Wir können z, B, die Untersuchungsgerichte in Stein, Krain» bürg, Nadmannsdorf, Adelsberg nennen, welche selbst in Strafsachen mit stockslovenischen Parteien deutsche Protokolle aufnehmen, ohne daß ihnen dagegen, sei es die t. k. Staatsanwaltschaft, sei es das Landesgericht oder das Oberlandesgericht Einstreuungen machen würde Wie ein l. k. Bezirlshauplmann die Annahme slovcnisch ver­ faßter Berichte von Gemeindevorstehern verweigert und sie ihnen zurückschleudert, haben wir erst unlängst in unserm Blatte erwähnt. Was aber die Verhältnisse der Schule anbetrifft, so herrschen darin beinahe noch ganz dieselben Zustände, wie sie unter weiland Schmerling bestanden haben. Wi r wollen uns dießfalls nicht des Weiten und Breiten aus lassen, sondern bloß auf den Lehrplan der viertlassigen Volksschule einen Blick werfen. Und da finden wir denn, daß nach demselben von der dritten Klasse an die deutsche Sprache — nicht bloß dem gedachten Art. 19 des Staatsgrundgesetzes, sondern auch der gesun­den Vernunft und den einfachsten pädagogischen Grundsätzen zum Trotze — noch immer unverändert als Unterrichtssprache vorge­schrieben ist, während man die slovenische Sprache höchst stiefmüt­terlich auf magere drei Lehrstunden wöchentlich beschränkt hat. Davon, daß für eine eigentliche Sprachlehre, worin die Schüler ihre Muttersprache grammatikalisch, wie die Deutschen, lernen könnten, gar nicht vorgesorgt ist, wollen wir nicht einmal reden. Soviel hinsichtlich der Volksschule. Die Mittelschulen sind, wie ebenfalls bekannt ist, noch genau dort, wo sie unter Schmerling wa­ren, und von einer flovenischen Hochschule, mag sie nun Akademie oder Universität heißen, oder sich auch nur auf den Vortrag einzelner Gegenstände beschränken, ist ebenfalls noch keine Spur. Aus dem allen ist es wohl zu Genüge ersichtlich, daß die slovenische Sprache weder in Schule noch in Amt derart eingeführt ist, um auch nur die bescheidensten Bedürfnisse des Volkes zu befriedigen und auch nur im allergeringsten Maße dem grundgesetzlich ausgesprochenen Prinzipe der nationalen Gleichberechtigung Rechnung tragen zu können. Wir schließen daher nach dieser Richtigstellung des Sachver­haltes mit den sehnlichen Wünschen, der Herr Landespräsident, wel­cher in der Proklamation an das Volk die Wünsche und Bedürfnisse des flovenischen Volkes ganz richtig angedeutet hat, möge nicht er­mangeln, alles aufzubieten, um dasjenige, was er jetzt bloß als vor­handen vorausgesetzt hat, nun auch zur Wirklichkeit zu machen, weil nur diese geeignet ist, wahres Vertrauen zu erwecken und die Be­völkerung dauernd zu beruhigen. Tagesneuigkeiten. Lllibach, 18. Juni. — (Wie reimt sich das?) Der konstitutionelle Gemeinde­rath beschloß nach den Ereignissen in Ianöc und Vevöe an das löbl. Offizierskorps des k. k. Regiments Graf Huhn folgendes Anerkennungsschreiben: „Der Gemeindcrath dieser Landeshauptstadt Hai in seiner Sitzung vom 1. Juni d. I . in der Erwägung, daß bei dem am 23. Mai d. I . in Iosefsthal durch fanatisirte Bauern» Horden erfolgten Ueberfälle der Mitglieder des Laibacher Turnvereines und anderer Teilnehmer aus der Stadt Laibach, es nebst dem rechtzeitigen Erscheinen der k. t. Gensdarmerie nur der vom löbl. k. k. Militär-Stations-Kommando abgesendeten Kompagnie des k. k. Linien-Infanterie-Regimentes Graf Huhn , sowie dem thatkräftigen Einschreiten der anwesenden t. k. Offiziere zuzuschreiben ist, daß viele Bewohner der Stadt vor großem Unglück bewahrt und viele Menschenleben gerettet wurden, den einhelligen Beschluß gefaßt, dem löbl. l. l. Militär-Stations-Kommando und speziell auch dem löbl. Offiziers-Korps der hier garnisonirenden k. t. Truppen den gebüh­renden Dank im Namen der Stadt Laibach auszusprechen, und hat den Gefertigten beauftragt, diesen Beschluß zur Kenntniß des k. t. Militär-Stations-Kommando zu bringen. Indem ich mich hiermit dieses Auftrages mit wahrer Befriedigung entledige und vom obigen Beschlüsse auch das hiesige Offizierö-Korps in geeigneter Weise in Kenntniß zu setzen bitte, kann ich nicht umhin, auch den besonderen Dank des Stadtmagistrates für die bei Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung in dieser Stadt seither demselben mit so großer Be­reitwilligkeit geleistete Beihilfe und die Bitte beizufügen, ihm — in so lange dieß erforderlich sein wird — noch fernerhin in gleicher Weise unterstützen zu wollen. Der Bürgermeister: Dr. Josef Suppan." — Nun aber lesen wir im „Slov. Narod", der in dieser Richtung gut unterrichtet zu sein scheint, folgende Notiz: „Genera l John tadelte im Gencralbefehl äußerst scharf das Verhalten der Offiziere des Regiments Huhn in Veuöe als im hohen Grade taktlos und nahm es ihnen besonders übel, daß sie an dem Ausfluge theil­nahmen, da sie doch wußten, daß es dabei zu Skan­dalen kommen werde." Was sagt dazu unser konstitutionelle Gemeinderath? Wir kannten einen Studenten, der von den Eltern gefragt, warum er die dritte Klaffe bekommen, gelassen antwortete: „Weil die Ansichten des Lehrers mit den meinigen nicht harmonir­ten." — Wer hat hier recht, der General John oder der „in­fallible" konstitutionelle Gemeinderath der glücklichen Stadt Laibach? I m ersteren Falle entständen dann sogarstrafgerichtliche Konsequenzen und zwar wegen Gutheißung einer taktlosen oder sogar ungesetzlichen Thal durch das obenerwähnte „Anerkennungsschreiben". Wie geht's Feuilleton. Neueste antike Ausgrabungen in Laibach. (Von Dr. Heinrich Costa.) Die „Laibacher Zeitung" hat uns in Kenntniß gesetzt, daß der Herr Architekt Gvajc über die Ausgrabungen bei dem Baue des Hauses vor dem hiesigen Zivilspitale, nach Beendigung des Baues eine genauere, mit Zeichnungen anschaulicher gemachte Beschreibung aller Funde erscheinen lassen wolle, was sehr wünschenswerth und des Dantes würdig wäre. Der Schreiber dieser Zeilen hat dem vaterländischen Gegenstände gleich bei Beginn des Baues und beim Beginn der antiken Funde gleichsam sx otta als Mitglied und Korrespondent der k. k. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale seine vollste Aufmerksamkeit gewidmet und der gedachten k. k. Zentral-Kommission unter 11. November v. I . darüber Bericht erstattet, der an und für sich Interesse hat und als Basis fernerer Berichte und zur Vervollständigung und allflllligen Berichtigung hier mitgetheilt wird. Da, wo Herr Lukas Tavöar gegenwärtig vor dem Zivilspital, an der Kreuzung dreier Straßen ein großes, fast palastartiges Ge­bäude aufführen läßt, stand bisher ein ebenerdiges Wirthshaus mit bedeutendem Hofraum, Stallungen u. f. w. für Großfuhrleute, wel­ches, solange ein lebhafter Waaren-Speditions-Verkehr, bis zur Er­öffnung der Eisenbahn durch Laibach ging, fehr stark besucht wurde, so zwar, daß die großen Räumlichkeiten und Stallungen, Hof und Schupfen nicht hinreichten, weßhalb der Stadtmagistrat dem Haus­eigenthümer vor Jahren unbegreiflicherweise einen Theil des freien Platzes an jenem Kreuzpunkte, auf welchem schon seit dem Jahre 1722 eine Dreifaltigkeit«- oder Pestsäule steht, käuflich überließ. Hof sagt in seinem „historisch-statistisch-topografischcn Gemälde vom Herzogthum Krain", Laibach 1808, S. 92: „In diesem Jahre und auch schon vorher in den Jahren 1778, 1779 und 1780 fand man Herr De^man? Hoffentlich wird diese Blamage ihre Gemüthsruhe noch immer nicht stören! — (Genugthuungen.) Unter diesem Titel brachte das „Tagbllltt" in Nr. 133 einen Leitartikel. Es hätte wahrlich einen besseren Titel für den angeführten Artikel nicht wählen tonnen. Denn, wenn der Landesausschnß, die Handels- und Gewerbekammer, der Diözesanklerus, der Lehrkörper, der Verein Slovenija gegen die Denkschrift des Gemeinderathes Protest eingelegt, so sind dieß wahr­haftig Genugthuungen, weil ausgehend von der großen Majorität des Landes einer verschwindend kleinen Opposition gegenüber. Diese Minorität darf nicht zweifeln, daß sie derlei ihr unliebsame Genug­thuungen noch mehrere zu registriren haben wird. Wir fühlen uns nicht veranlaßt, die Verdienste, welche die gegenwärtige Handels­kammer aufzuweisen hat, zu besprechen und beschränken uns vorder­hand, nur die Frage zu stellen, was haben denn bisher unsere Gegner dem Lande in irgend einer Richtung so großartiges geleistet, daß sie sich in ihrem Eigendünkel für berechtiget halten, auf alles andere neben ihnen eristirende mit solch' ostentativem Hochmuthe herabzusehen? — (Schrecklich,) was nach der „Laibacher Zeitung" vom 15. d. M . in der Umgebung Laibachs geschieht. Als nämlich Herr v. P. um ^1 1 Uhr Abends von der Save her gegen Laibach fuhr, stieß er zweimal auf bei der Straße postirte Bauern. Als er bei den ersten vorbeifuhr, riefen sie gegen den Wagen: von (heraus,) und ließen ihn — ruhig Passiren. Die zweiten trieben es aber noch ärger. Als der Wagen vorbeikam, riefen sie: poöasi (langsam) und einer von ihnen machte schon Miene, den Worten auch die That folgen zu lassen, welche einzig und allein durch die feste Haltung des Herrn v. P. verhindert wurde, welcher die Geistesgegenwart hatte, seinem Kutscher ebenfalls „^uöani^ zuzurufen. Hieourch wurden die Strolche veranlaßt, von ihrem frevelhaften Attentate abzulassen. — Sind das nicht schauderhafte Geschichten, würdig, durch die offizielle „Laibacher Zeitung" zur öffentlichen Kenntniß gebracht zu werden? Und ist der konstitutionelle Redakteur derselben nicht ehrlich bemüht, die Adresse feiner Gesinnungsgenossen im Gemeinderathe, die so gerne Ausnahmsmaßregeln über Laibach und ganz Krain verhängt haben möchten, zu Ehren zu bringen? Dessenungeachtet möchten wir uns an die „Laibacher Zeitung" die Bitte erlauben, uns künftig Atten­tats-Geschichten immer erst dann zu erzählen, wenn sie behördlich konstatirt sind. Wir glauben, daß das billig wäre, weil die „Lai­ beim Aufgraben in der Gegend des Wirthshauses beim goldenen Kreuz, unweit des Barmherzigenklosters, verschiedene steinerne Sarko­fage, die alle Anzeichen von sich gaben, daß sie den alten römischen Heerführern zu ihren Todtenbehältnissen gedient haben müssen." Nach Linharts Geschichte von Krain, 1. Band, S. 426 grub man da­selbst 1635 bei Erbauung eines öffentlichen Gasthauses einen Rö­merstein aus, welchen Schönleben beschrieb und noch Valvasor las. Und so wurden bei den heutzutage dort stattfindenden Erdaushebun­gen zum gegenwärtigen Hausbau ebenfalls bereits Särge aus Sand­stein von Trojan« in Krain, wo die Römer erweislich ihre Stein­brüche hatten, in gewöhnlicher viereckigen Gestalt der Särge mit Deckel, aber auch in Würfelform, erstere auch aus großen, gebrannten Ziegeln vorgefunden. Auch ein beinahe zerfallener hölzerner Sarg, 6 Schuh lang, 1 Schuh 10 Zoll breit, 2 Schuh hoch, das Holz 5 Zoll stark, fand sich vor und in dessen Innerm eine 3 Linien dicke, bleierne, lose Verkleidung. I n den Särgen fand man wie ge­wöhnlich irdene Grablampen mit und ohne Namen der Offizin, letztere sind meistens: Fortis, auch Tontis; Ocenus steht am Boden einer sehr gut erhaltenen merkwürdigen Grablampe, auf deren oberm Theile zwei Figuren, Kniestück, halb erhoben, sehr gut erhalten ein­ander gegenüber sind, nämlich ein Mann und ein Weibsbild, die einander bei den Händen halten und küßen; er hat einen kurzen Vollbart, kurz geschnittene Haupthaare, sie eine Haube mit Richc auf dem Kopfe, sonst ist ihre Kleidung, wie man sie hier und da bei Personen auf Römerstcinen findet. Von Gold und Silber hat man, soviel bekannt, nichts gefunden, als ein Paar kleine runde Ohrgehänge wie für ein Kind, vom feinsten Golde, daher so gut erhalten, als ob sie jetzt aus der Goldschmiede kämen. Bemerkens­werth ist der Fund eines Fläschchens in einem Sarge, welches bei­läufig ein Scitel faßt, beinahe die Form einer heutzutägigen Flasche zum Kaffeekochen hat und zur Hälfte mit schönem, Hellem, geruchlosem Wasser gefüllt war, als man es in einem ausgegrabenen Sarge fand, die andere Hälfte der Flüssigkeit mag ausgeronnen sein, da das Lacher Zeitung" eben eine offizielle Zeitung ist, und weil an dem guten Rufe des Landes und an der Beruhigung der Bevölkerung doch etwas mehr gelegen sein dürfte, als an der Adresse des Lai­bacher Gemeinderathes. — (Ein drastischer Fall,) wie unser Landvolt deutsche Zuschriften versteht, wird uns aus Unterlrai n gemeldet: „Die Laibacher Wohlthätigkeitsanstalt erließ in Findelangelegenheiten an ein Pfarramt in Unterlrain ein Ersuchschreiben in deutscher Sprache mit dem, es der Pfarrgemeinde zu verkünden. Der geistliche Herr nahm es auf die Kanzel mit, sagte am Schlüsse der Predigt, daß er der versammelteu Pfarrgemeindc eine Zuschrift von der Wohl­thätigteits» oder Findelanstalt verkünden werde, so, wie er sie erhielt, und las sie wörtlich so wie er sie bekam, nämlich von Alfa bis Omega deutsch vor, — und niemand verstand was, sondern die Leute machten große Augen, und schauten einander an. Als der Verkünder dieß bemerkte, setzte er noch bei: Ich kann euch nicht helfen, mit dem Dolmetsch kann ich mich nicht abgeben, weil ich es fehlen könnte, ich las es euch so vor, wie ich es bekam; — Leute einer gewißen Partei MLiuZ^utarii) behaupten ja, daß in Krain alles oder doch das meiste deutsch sei; da ihr also deutsch seid, so werdet ihr es schon verstanden haben, Bei dem aber dieß nicht der Fall ist, mag zu mir auf's Zimmer kommen, ich will es ihm so gut, als ich es in den Normalschulen und am Gymnasium in deutscher Zunge mit dem Verständniß auf Slovenisch gebracht habe, auch slovenisch verdolmetschen, stehe aber für die Richtigkeit meiner Dolmetscherei nicht gut." Wir empfehlen den Fall zur Nach­ahmung. — ^ (Das einzige unfehlbare Mittel.) Ein greiser ooch exzentrischer Oberlandesgerichtsrath, der seinen Haß gegen seine Nation, die Slovenen an den Tag legt, sie anfeindet und jedem rechtlich Gesinnten, wo er nur kann, fchadet, soll sich bei der Nach­richt von der Affaire in Ianöe geäußert haben: Früher wird in Krain keine Ruhe sein, bis man nicht den Bischof, den Conrad und die Doktoren Vleiweis und Costa ausheben werde! — Je nun, vielleicht thut es der genannte Rath, wenn er einmal absoluter Herrscher des Erdreichs ist. —/XMebcrdieNnsprache des steierischen Lande s­ausschusses) an die Slovene n erhalten wir aus Graz nach­stehendes: Wie bekannt, hat der Landesausschuß von Steiermark eine Ansprache an die Slovenen gegen die Lostrennung der südlichen Fläschchen offen war und etwas fchief lag, als man es fand. Sehr interessant ist der Fund eines Tintinnabulum, es ist, so viel bekannt, das einzige, welches man bei den vielen Ausgrabungen hier und überhauvt in Krain vorfand. Dasselbe hat die Form einer Birne, jedoch viereckig, ist von Glockenerz, grün (verä« autioo), sehr gut erhalten, jedoch fehlt der Klllppel. Man sieht dergleichen Glöckchen auf alten Bildern der Ornate der israelitischen Hohenpriester, ringsum am untersten Saume des Pontifikalgewandes, wo sie die Bestimmung hatten, durch ihr Geklingel die Ankunft und Anwesenheit des Hohen­priesters anzuzeigen. Iuvenal und Suetonuis erwähnen dieser Schellen «der Glöcklein und Calepius beschreibt sie ausführlich. — Der Fund des Tintinnabulum an solcher Stelle ist jedenfalls interessant und zu weiterer Nachforschung und Aufklärung anregend, und zu diesem BeHufe weisen wir auf Valvasors Ehre des Landes Krain, XI . Buch S. 410 und 811 hin. Auch fand sich daselbst ein fast ganz vom Roste zerfressenes Messer in Form eines Schustermessers oder eines Opfermessers der ältesten Zeit; man fand ein derlei im Besitze des Schreibers dieser Zeilen befindliches Messer beim Unterbau der Eisenbahn bei Laibach gegen Steiermark, zwischen Selo und Kalten­brunn, beiläufig in der Gegend, wo nach Linhart 1. Band, S. 427 im Jahre 1681 ein auch von Schönleben beschriebener römischer Familien-Votivstein vorgefunden wurde. Dieses Messer ist aus Vronce sehr gut erhalten. An Münzen fand man bisher, d. i. bis zur Erstattung dieses Berichtes, bei den Ausgrabungen zum gegenwärtigen Hausbau, soviel bekannt von ?1. Nero Drusus (^6irll3,iiiou8 — Imri. <ü«,68ar Divi ?. ^,uAu»tu3 — Haärianu» — Narcn» ^ritouinrl« (^c»r­äi2.un8 — OalÜLuus — Narcu» Hui'süu» Olauäiug Ooticius — H.. Hur«1iu8 ?robli8 — <üc»n8tantiii3 I. (üloru^ — 0. Va­lerikriu.« DiooletianuL — Oon8tautinu,8 maAnuZ — dann eine Denkmünze von Constantin dem Großen, Theilung des römischen Reiches — I?I. ^u1iu3 (^0Q3iÄii8 5tantiiiu3 Junior — (^oll-Theile Steiermark« erlassen. Der Verfasser dieses Machwerkes in deutscher Sprache ist Judas Thaddäus Blagotin8et, Edler v. Kaiserfeld, welches jedoch als unbrauchbar vom Landesausschuß­mitgliede Dr. Fleck umgearbeitet wurde. — Nun handelte es sich um die Übersetzung ins Slovenische, welche man in Steiermark niemanden anzuvertrauen wagte. Man ging damit auf Landeskosten hausiren und solizitiren, gelangte mit dem Talisman auch nach Laibach, wo man sich an den Vertrauensmann DeLman, den Renegaten wendete, der die Uebersehung mit Freuden übernahm und sie auch unter der Bedingung ausführte, daß er zunächst von dieser Ansprache in seinem berüchtigten Käseblatte berichten dürfte. — Wiener Blätter berichten, daß der Herr Landespräsibent von Conrad vor dem Herrn Minister des Innern die Auslassun­gen des Laibacher Gemeinderathes über die Ausschreitungen am Ianöberg und in Iosefsthal wiederholt bekämpft hat, was unsere volle Anerkennung verdient; andererseits lesen wir auch, daß Dr. Klun bei seiner Danlsagungs-Audienz vor Sr. Majestät ebenfalls über dieses Ereigniß gesprochen habe, wobei wir aber bei seiner gegenwärtigen Gesinnung gegen Land und Leute nicht dieselbe Beruhigung hinnehmen können. — (Ungarische Lebensversicherungsbank „Haza",) Die Lebensversicherungsbank „Haza" ist ganz danach angethan, znr Berühmtheit zu werden. Am 12. Mai fand die Generalversammlung in Pest statt. Der Präsident Graf Forgach eröffnete die Sitzung mit der Erklärung, daß er bloß auf den klar und bündig abgefaßten Ausweis hinzuweifen brauche, um die Aktionäre zufriedenzustellen. Der Ausweis wurde von den Zensoren geprüft und von der Re­gierung gebilligt. Der heutige Tag sei ein Freudentag für das Di­rektorium und für die Aktionäre, von welchen Letzteren 63 erschienen sind, die 1020 Aktien repräsentiren. Die Billanz zeigt folgende in Kraft gebliebene Versicherungen: 8207 Polizzen mit einer Versiche­rungs-Summe von 10.311,436 si. und 679 Polizzen der Assozi­ationen mit einem Betrage von 563,549 fl. in Summa 8868 Po­lizzen mit 10.874,985 fl. Für die per Ende Dezember 1367 mit Gewinnantheil Versicherten ergibt die Billanz einen Gewinn von 8 Percent und für die Aktien mit 150 fl. eine Dividende von je 2? fl. Der von den Zensoren geprüfte und von den Negierungsvertretern als richtig befundene Ausweis tonstatirt 6126 Versicherte mit einem versicherten Kapitale von 10.308,736 fl. An Prämien wurden ein­genommen 358,603 fl. 27 kr. Die im nächsten Jahre zu zahlenden 8tantiu3 ?. IV II. ^NF. — Val6N8 V»,l6iitiniÄiii Krater. — Diese Münzen befinden sich im Besitze des Herrn Anton Gvajc. Von außerordentlich interessantem, lokalem, historischem Interesse ist der oortselbstige Fund einer sehr gut erhaltenen Kupfermünze von der Größe eines Neukreuzers, ^,v. Iru^. I^u«iniu8 I?. 1?. ^,UA., dessen Kopf mit Diadem und Perle, lisv. derstehende Sonnengott mit der Kugel in der linken Hand, vor ihm ein Stern, Umschrift: 8o1i Invioto Oonuti. Unten ?. I'. Dieser Fuud ist erstens deß­halb von lokaler Wichtigkeit, weil er beweist, daß er um oder nach 307—323 in die Erde gekommen sein muß, und dann, weil Licinius in dem zwischen ihm und seinem Schwager Constantin, der Religion wegen ausgebrochenen Kriege, 314 in Aemona Constantins Bildsäule niederwarf; es ist dieß muthmaßlich dieselbe prachtvolle Statue, welche sich im Museum zu Laibach befindet unv beim Baue des Kasino daselbst ausgegraben wurde. Es ist höchst ausfallend, daß bei den vielen Um- und Ausgrabungen in Laibach außer dieser Statue nichts besonders werthvolles weder an Gold- noch Silber- noch an Kunstgegenständen, ja selbst an Gold- und Silbermünzen äußerst wenig aus der Römerzeit vorgefunden wurde, woraus man schließen muß, daß zur damaligen Zeit die Bewohner dieser Gegend nicht sehr bemittelt waren. Die Zentral-Kommission für Baudenkmale hält diese Funde, nach ihrem Erlasse vom 12. Oktober v. I . für die lokale Geschichte der Stadt und die Topograsie für wichtig, und erwartet zu diesem Ende weitere, detaillirte Angaben, die wir der Zusage zufolge vom Herrn Architekten Gvajc zu gewärtigen haben. Auf die antiquarischen Funde, welche ganz in der Nähe der gegenwärtigen Ausgrabungen, bei Erbauung des Medijat'schen Hauses gemacht wurden, hat der Verfasser des gegenwärtigen Berichtes, in den „Mittheilungen des historischen Vereines für Krain" von 1852, S. 15 beliufs weiterer Untersuchungen aufmerksam gemacht Prämien betragen 119,041 fl. 91 tr., die Reserve 242,952 fl. Erste große österreichisch-ungarische 47 tr, und das Schadenlonto 37,335 fl. 66 kr. Da von der ver­ sicherten Summe 541,500 fl. bei anderen Gesellschaften rückversichert sind, bleibt nach Abzug der diesem Risiko entsprechenden Reserve von 18.935 fl. 87 kr. an effektiver Reserve 224,016 fl. 60 tr. Der gesummte Gewinn beziffert sich auf 537,916 fl. 81 kr. Korrespondenz der Redaktion. Hei in ^ in V. i» Ncudegg. Ihr Abonnement auf den „Trigla»" und „Brencclj" wurde »orgemerlt, aber aus Versehen einige Tage später. Die Glpedition ist geordnet. Löbl. Administration des „Vulksfreund" in Wien. Da die Eremplare des „Triglav" vom 1. Juni an gänzlich vergriffen sind, so können wir Ihnen dieselben leider nicht liefern, haben jedoch demgemäß Ihr Abonnement verlängert. Verstorbene. Den 7. Juni. Dem Johann Aimuovc, Schneider, sein Kind Johanna, alt 14 Tage, in der Krakauuorstadt Nr. 62, an der allgemeinen Schwäche. Den 8. Juni. Matthäus Schenk, Inwohner, alt 76 Jahre, im Zivil­spital, an der Altersschwäche. — Dem Herrn Johann Miheuc, Gastgeber, seine Gattin Maria, alt 53 Jahre, in der Stadt Nr. 179, am Leberkrebs. Den II . Juni. Elisabeth Rosmann, Inwohnerin, alt 68 Jahre, in der Stadt Nr. 76, an der Entträftung. Den 12. Juni. Dem Iufef Slruß, Taglöhner, sein Sohn Anton, alt 9 Jahre, im Elisabeth-Kinderspital Nr. 67, an der brightischen Nierenkrank­heit. — Maria Zllvuder, Institutsarme, alt 68 Jahre, in der Stadt Nr. 18, am Zehrfieber. — Dem Josef Ohozü, Schufter, sein Kind Josef, alt 6 Mo­n»te und 6 Tage, in der Stadt Nr. 30, am Durchfall. vom Katholischen verein für Krain. Zur Feier des Wahl- und Krönungsfestes unseres heiligen Vaters Pius IX . veranstaltet der Ausschuß eine Versammlung der Vereinsglieder Sonntag den 20. d. M. Indem die Direktion der öitalnica mit gewohnter Bereitwillig­keit den Saal zur Verfügung gestellt hat, so findet die Versammlung alldort 6 Uhr Abends statt. Vortrage werden mit Gesangstücken abwechseln. Den Schluß macht eine Lotterie. Hievon werden sämmtliche Mitglieder des katholischen Vereines anmit in Kenntniß gesetzt. 52—1. Für den Ausschuß: k3 Itttttt Guldens sind bei mir deponirt für denjenigen, der angeben kann, daß ich am Ianiberge einen Revolver bei mir gehabt habe. 53—1. Lotto-Kollektant. Nütsl üIsfM. Die ergebenst Gefertigte erlaubt sich hiemit dem ?. ^ . Publi­kum zur geneigten Kenntniß zu bringen, daß sie die Führung der Restauration in den Erdgeschoß-Lokalitäten dem gewiegten Reftaurateur Herrn I^räinan ü KöeK übertragen hat. I n der Erwartung eines recht zahlreichen Zuspruches hochachtungsvoll 46—2. Hgtelbesitzerin. Montan-Geld-Lottcric. Schon am 42—8. V. «I«U sind 3ttßV.K s» Wechsler in Wien, ?/. ^l. cl l l^Nll , Kärntnerring Nr. 6. (Näheres in dem großen Inserat.) Derlei Lose find zu gleichen Begünstigungen zu haben bei 5. L. ^Vutsolier. Chemisches Attest und wissenschaftliches Gutachten über das An atherin-Mundw asser des Herrn Zahnarzt Tr. I . G. Popp in Wien. Durch die wiederholte und vielseitige Prüfung der Gesundheits­und Toilette-Mittel werden deren Vorzüge und gute Eigenschaften im­mer genauer erforscht und auf unparteiische Weise festgestellt, so daß alsdann das Publikum den fortgesetztesten, ausgedehntesten und unbe­denklichsten Gebrauch davon machen kann. Obgleich daher das be­rühmte Anlltheiin-Mundllmffer des Herrn Dr. Popp in Wien, Stadt, Bugnergllsse Nr. 2, schon längst »ls ei» Präparat von ganz vorzüglichen Eigenschaften bekannt ist, so habe ich doch dasselbe auch einer gründlichen wissenschaftlichen, analytisch-chemischen, pharmakolo­gische» und technisch-phisiolllgischen Prüfung unterworfen, um dadurch eiu wiederholtes kompetentes und fachwiffenschaftliches Urtheil und Gut­achten zu gewinnen. Als Resultat dieser Prüfung hat sich demzufolge herausgestellt, daß dieses Anlllherin-Mundwllfser aus höchst vorzüg­lichen Krimterstoffen zusammengesetzt ist, und zwar nur aus solchen, welche nach den wissenschaftlichen Beobachtungen und Erfahrungen aller Zeiten bei Mund- und Zuhnleiden aller Art von der ausge­zeichnetsten Heilsaniieit und Wirksamkeit, in leiner Beziehung aber fiil die Gesundheit jemals schädlich und nachtheilig sind. Gs muß somit anerkannt werden, daß der große Ruf, den diese« Anllthcrin-Mundwllsser bereits längst besitzt, ein vollkommen begründeter ist, und daß dasselbe um seiner vorzüglichen Eigenschaften willen ganz allge­mein und bestens zu empfehlen ist, was ich, auf Grund der von mir damit vorgenommenen wissenschaftlichen Prüfung der Wahrheit gemäß hicdurch bestätige und durch meines Namens Unterschrift und Siegel bescheinige und beglaubige. Berlin, 16. November 1868. approbirter Apotheker und Chemiker I. Klasse; wissenschaftlicher Unteisuchei und Sachverständiger für medizinische, pharmazeutische, technische,chemische und Gesundheits-Artikel, Fabrikate und Dro­ guen aller Art. 16—2. Zu haben in: Laibach bei Josef Kaiinger, Ioh. Kraschowitz, A. Krisper, Petriöi« H Pirlcr, Ed. Mahr, F. M. Schmitt und Kraschuwitz' Witwe; Krainburg bei L. Klisprr; Vleiburg bei Herbst, Apotheker; Waillsdin bei Hllltei, Apotheker; Rudolfs werth bei D. Nizzoli, Apotheker; Gurtfeld bei Friedl. Vömches, Apotheker; Stein bei Jahn, Apotheker; Wipp ach bei Anton Dcperis, Apotheker; Gorzbei Franz Lazzar und Pontoni, Apotheker; Wartenberg bei F. Gadlei. Cigenthümer und Herausgeber keter6!Ä38eUi. — Für die Redaktion verantwortlich: 5aK. HläZovo. — Druck von ^oZefLlaLuiK in Laibach.