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Die Wiederein-dnufung hänge mit den neuerlich aufzunehmenden luSgleichSverhandlungen in Prag und ihren Fort-schritten zusammen, die Voraussetzung der Wieder-nnterusung sei die Behebung der Obstruktion. Voraussichtlich wird die Regierung demnächst He kaiserliche Verordnung verlautbaren. mit welcher k«S Rekrutenkontingent für das Jahr 1914 festgestellt und dessen Aushebung angeordnet wird. Für ki gemeinsame Heer beträgt das Rekrutenkontin« pnt für da« lausende Jahr 165.0U0 Mann, wovon ms die im ReichSrate vertretenen Königreiche und linder 96 694, auf Ungarn 70.406 Mann ent-ialle». Gegen daS Jahr 1913 ist die» eine Steige-rang um 11.000 Mann. Für die Landwehr sind 28 297 Mann, für Tirol 882 Mann auSzuheben. Die Steigerung gegen 1913 beträgt 6033 Mann. Die nächste Aufgabe der Regierung wird die Vrfchaffung der Kredite fein, wozu ebenfalls der S 14 herangezogen werden muß. Die zu begehenden Echatzscheine werden unier Führung der Postspar-i lasse von den Bankenkonfortien aus den Markt ge> krocht werde». Einen beträchtlichen Teil der Schatz» scheine soll die Postsparkasse selbst übernehmen. Da eiiem vierprozentigen Typus der Vorzug gegeben »erden soll, ist anzunehmen, daß die Laufzeit sich i las mehrere Jahre erstrecken wird. Dem Vernehmen ! »ich will die Finanzverwallung den Zeitraum von sich« Jahren al« ein Moximum betrachten, inner« halb dessen die Laufzeit zu bemessen wäre. Ende April werden die Delegationen zusam-»mtreten, waS voraussichtlich den Anlaß abgeben Zum 18. Wärz 1914. (Aus den Klagenfurter Freien Stimmen.) Am 18. März 1414, gerade vor 500 Jahren, Ätz sich Herzog Ernst von Oesterreich nach dem be-luiiten Brauch durch den HerzogSbauer Gregor Echalier am Fürstenstein bei Karnburg als Herzog wn Särnten einführen. Damals fand die uralte jnttliche Handlung zum letzten Male statt. Einsam md sich selbst überlassen stand seither der Fürsten-stein, ein Stück einer römischen Säule, bei Karn-tiug, dem Wind und Wetter preisgegeben, und I mttt ihrem Einfluß in zwei Stücke zerfallen, bis ihn der GeschichtSverein in den Sechzigerjahren nach lllagenfurt bringen ließ. Gegenwärtig begrüßt er, ciil Zeuge au» längst vergangenen Tagen, den Be-sicher des Museums in der Eingangshalle de» Ru-! Wlfmum«. Zweifellos ist der 13. März ein interessanter l Gedenktag in der Geschichte KärntenS. Nur darf die | Zeremonie am Fürstenstein nicht mißverstanden und uch dem heutigen Stande der Forschung nicht als „Einsetzung" der Herzoge betrachtet werden, wie tot« tatsächlich seitens der slowenischen Führer hüben i üb drüben geschieht. Bereits anfangs Februar «irbe nämlich in Laibach beschlossen, zur Erinnerung an die letzte „HerzogSeinsetzung" eine Feier i» veranstalten. Desgleichen hat der Abgeordnete Gusenauer im Kärntner Landtag auf die „Herzogs-mfetzuugen" verwiesen. Und der unvermeidliche Dr. ?njc hat bereit« vor zwei Jahren mit Bezug auf i tie Zeremonien am Zollseld die unmittelbare Umge-bang von Klagenfurt al« heiligen Boden der Elo-Britn bezeichnet, wohin alle wandern müßte«, di« m>« Achtung hätten vor dem altslowenischen „Ge- HiNi, Samstag den 21 Würz 1914. wird, von der Regierung die Sinbernfung de» Ab-geordnetenhause« mit allem Nachdruck, den di« Par-teien au»zuüd«n vermögen, zu verlangen. Die Aeuße-ningen de« Ministerpräsidenten lassen wohl nur dann die Erfüllung einer solchen Forderung erwarten, wenn die parlamentarischen Verhältnisse sich bis da-hin zugunsten der Arbeitsfähigkeit geändert haben. ES müßten al o vorher vor allem neuerliche Au«-gleichSverhandlungen zwischen Deutschen und Tschechen stattgesunden haben und diese müßten zu einem Kom-promiß auf der Grundlage der von den parlamei,' tarifchen RcttungSauSschüssen aufgestellten Fordern»-gen geführt haben. Dies ist kaum anzunehmen. Der Umstand, daß die Giltigkeit der GeschäslSordnung mit 1s. Mai abgelaufen sein wird, dürfte die Ein« berufung einer ParlamentSsession schwerlich rechtfer-tigen. Wie wenig wert diese GeschäslSordnung besitzt, und wie ihre Bestimmungen nicht ausreichen, um die parlamentarischen Arbeiten vor der frivolsten Ob-struktion zu schützen. daS hat sich in den letzten Ta» gen gezeigt. Wenn die provisorische Geschäftsordnung nicht prolongiert wird, ist nicht viel verloren. Viel-leicht wird sich die Regierung, wenn st, den Weg de« Oktroyieren« einmal betreten hat. auch dazu e»t-schließen, dem Hause „zur Erreichung des «taatS-zwecks" ein« brauchbare und wirksame GeschästSord-nung aufzuerlegen. DaS Budget für daS neue Budgetjahr 1914/15 ist noch nicht vorgelegt. Es wäre nicht ausgeschlossen, daß etwa ansang« Juni ein Versuch mit dem Par-lament unternommen würde, um daS Budget und da« Bndgetprovisorium einzubringen. Allenfalls wird für da« Budgelprovisorium der § 14 herhalten müssen. Für die StaatSintercssen wird der § 14 mehrfache Verwendung finden; wie die vielen wirt-schaftlichtn Interessen der Bevölkerung, die nach dem Regierungskommentar keinen Schaden erleiden sollen, unter der Herrschaft des § 14 ihre Wahrung finden werden, ist einstweilen noch dunkel. Leider hat auch danken, der in der Form einer selbständigen Staat«-behörde regierte und über die Slowenen herrschte." Man sieht, der unverstandene Brauch wird von un-seren Gegnern zu agitatorischen Zwecken mißbraucht. ES soll im slowenischen Volke daS Bewußtsein wachgerufen werde», daß seine Borfahren einst in staatsrechtlicher Hinsicht Befugnisse von anschneiden-der Bedeutung gehabt und daS Recht ausgeübt hätten, die Herzoge einzusetzen, in demselben Lande, in dem, wie die slowenischen Führer zn behaupten nicht müde weiden, die Slowenen jetzt rechtlos seien und behandelt würden wie die Christen in türkischen WilajetS. Schon d«r LandtagSabgeordnete Franz Freiherr von Aichelburg wandte sich im Kärntner Landtag auf Grund von Ausführungen des Landes-archivarS Dr. August von Kalsch gegen die Versuche GrasenauerS, die Wiederkehr des Gedenktages der letzten HerzogSeinführung für seine Zwecks aus-zunutze» lind bezeichnete die Veranstaltung einer Feier seitens der Slowenen al» lächerlich. Mit Recht! Ueber den Brauch selbst sind wir hauptsächlich durch zwei zeitgenössische Schriftsteller, den steirischen Reimchronisten Ottokar und den Abt Johann von Viktring, unterrichtet, die unö die Einführung des Herzog» Meinhard von 1286 schildern. Ob der Brauch in allen seinen Einzelheiten auch bei der Einführung Herzog Ernst» eingehalten wurde, ist nicht bekannt. Nach den beiden genannten Gewähr»-Männern vollzog sich die Handlung kurz folgender« maßen: Auf dem Fürstenstein sitzt der Herzog»-bauer, au» dem Geschlechte der Edlinger, umgeben vom windischen Landvolk. Der Herzog erscheint in bäuerlicher Kleidung, begleitet von seinem Gefolge, das ein Rind und «in Pferd mit sich führt. Der 39. Iayrgang. da» Herrenhaus e« nicht der Mühe wert gefunden die im Abgeordnetenhaufe bereits erledigten Gesetz-entwürfe z» verabschieden. Alle wirtschaftlichen Vor« lagen und Reformen dürften also auf länger« Zelt zurückgestellt bleiben. Man glaubt, da» Parlament wtrde erst i« Spälherbst wieder einberufen werden. Bis dorthin müßte allerdings der innere Zwist in Böhmen a«S-geglichen sein. Hält die Umschlingung des Reich«« rate« durch die nationalen Kämpse an, so wäre di« Auflösung de« ReichSrates längstens im Herbst zu erwarten. ES ist in Abgeordnetenkreisen auch die Meinung verbreitet, die Regierung werde nach Schluß der Delegatio-lSsession da« Hau» auflösen, wen» sich bis dahin nicht entschiedene Anzeichen der Besserung der AuSgleichSsituation in Böhmen feststellen lnsse». Ualionalrr Junatiomus der Slawen. Der Deulsche Schulverein hat auS den Sprach-grenzorten wiederholt Berichte erhilten und zum Teil auch veröffentlicht, au» welche» klar hervor-geht, daß bei den Slawen selbst ihr religiöse» Em-pfinden völlig verstummt, wenn es sich ihnen um national« Angelegenheiten handelt. Wir erinnern an die aus letzter Zeit stammenden Borsälle in Schwa-nenberg und Sct. Leonhard i. d. W. B. ES ist überaus bezeichnend, daß sich ein Fall, der unser« Erfahrung, nach welcher daS nationale Gefühl bei den Slawen stärker ist als da» religiöse, benötigt, nun auch in der reichsdeulschen Hauptstadt — in Berlin ereignet hat. I» der PauluSkirche des Berliner Vororte« Moabit war für den 15. März die kirchliche Feier der ersten Kommunion der dieser Altersstufe zuge-hörenden Schulkinder angeordnet. E» leben in Moa- HerzogSbauer fragt in wi»difcher Sprache, wer der sei, der da so stolz einherschreite, ob er ein gerech-ter Richter, auf des Lande» Wohl bedacht, freien Stande» »nd voll Eifer» für den christlichen Glau-beu sei. Diese Fragen werden von den Umstehenden beantwortet. Hierauf erhält der Bauer vom Herzog 60 Pfennige, die beiden Tiere, di« bänrrlich« Klei-dung de» Herzog» und Abgabensr-'ih«!«, gibt de« Herzog einen leichten Backenstreich und räumt den Sitz. Endlich läßt sich der Herzog auf den Stein nieder, schwingt von ihm aus da» Schwert «ach allen Richtungen und nimmt einen Trunk Wasser, da» in einem Hut herbeigebracht wird. Während der Handlung werden vom sogenannten Brenner einige Holzstöße angezündet. Nach späteren Quellen, so Jakob Unrest, hatten die Gradenecker da» Recht, während der Zeremonie zu mähen, wo sie wollten. Nach der auf diese Weise vollzogenen Einführung begab sich der Herzog samt seinem Gefolge nach Maria Saal, wo ein Gottesdienst und Mahl statt« fand und hernach zum Herzogstuhl am Zollseld, wo er die Huldigung der Bevölkerung entgegennah», di« Lehen verlieh und zum erstenmale Recht sprach. Von den Vorgängen am Fürstenstein sind jene am Herzogstuhl vollständig zu trennen. Einer solchen Einführung unterzogen sich die Herzoge Meinhard (1286), Otto (1335) und Ernst, wahrscheinlich auch Rudolf IV., jedenfalls aber auch jene früheren deut» scheu Herzog« von Kärnten, die «in neues Geschlecht eröffneten. Diese merkwürdigen Zeremonien, di« schon von Johann von Viktring und seinen Zeitgenossen nicht mehr verstanden wurden, haben 1S03 durch Emil Goldmann ein« Deutung erfahren, di« allgemein, auch von einem slowenischen Historiker, Komatar, Seite S btt zwar viele »ingewanderte polnische Arbeiter, selbstverständlich aber auch Deutsche, und so war die Kommunion für alle Kinder — ohne Unterschied ihrer nationalen Zugehörigkeit — gemeinsam angesetzt. Dagegen ober wurde von polnischer Seite Stellung genommen und sie verlanaten, daß für die polnischen Kinder allein (mit Au»ichlnß der Deut-scheu) die Feier der ersten Kommunion durchgeführt werde. Da da« katholische Pfarramt diesem Wunsche (schon mit Rücksicht aus die bestehenden Schulvor-schriften) nicht entsprechen konnte, beschlossen die Polen, ihr Begehren mit Gewalt durchzusetzen. Der Tag diese« bedeutsamen Ereignisse» war Sonntag der lf>. März. Die TageSblätter haben darüber berichtet wie folgt : „Polenkrawalle in einer Kirche. Berlin, 15. März. Die PauluSkirche in Moabit war heute srüh der Schauplatz großer Ausschreitungen. Die polnischen Eltern wollte» ihre Kinder nicht gemeinsam mit den deutschen Kindern am 25. März zur Kommunion gehen lassen. Sie verlangten vielmehr, daß die pol-nischen Kinder schon heute kommuniziert werden. Heute morgen» fanden sich nun in der Kirche 40 polnische Kinder mit ihren Eltern ein und wünschten kommuniziert zu werden. Diese» Ansuchen wurde von feiten de» Pfarrer» ZakobuS abgelehnt. Diese Antwort de« Geistlichen wurde von den polnischen Kirchenbesncheru mit der Absingung polnischnatio-»al« Lieder beantwortet. Darauf bestieg Pater AmanduS die Kanzel uud erlangte in energischen Worten, daß die Polen endweder ruhig sein oder da« Gotteshaus verlassen, d« andernfalls Polizei geholt werden müßte, um die Ruhe iu der Kirche herzustellen. Die Ansprache de» Pater Amandu» wurde von den Polen neuerdings mit lauten Rusen und der Absingung nationaler Lieder beantwortet. Di« Geistlichen ließen Schutzleute kommen. ES er« schienen nunmehr acht Schutzleute, denen e« jedoch nicht gelang, die polnischen Kirchcubesucher ohne Anwendung von Gemalt zum Verlasse» der Kirche zu bewegen. Al« 20 Schutzleute in die Kirche ein-marschierten, gelang e« ihnen, die Demonstranten ans der Kirche zu entfernen." Nach einem genaueren Berichte waren die Au«-fchreitungen solcher Art, daß sie deutschen Katho-liken völlig unfaßbar erscheinen. Die Darstellung kautet: „Berlin, 16. März. ES ist daS erste Mal, daß eine Kirche während de« Gottesdienst«» zum Schau-platz einer s» lärmenden politischen Kundgebung ge-macht wurde. Der Geistlichkeit war schon eine Woche vorher von den radikalen Polen angedroht worden, sie würden eS mit Gewalt durchsetzen, daß die Kin-der die Kommunion in polnischer Sprache erhalten. Die Geistlichkeit setzte sich deshalb mit de» Po- als richtig anerkannt wurde. Nur die politischen Führer der Slowenen wollen davon nicht Kenntni» nehmen, offenbar, weil ihnen diese Deutung die agitatorische AuSnützung de» Brauche» unmöglich macht. Nach Goldmann ist das Schivertschwingen spätere Zutat, nachgebildet der deuischen König»-krönung, ebenso auch zum Teil die Fragen in der Überlieserlen Form. Alle übrigen Zeremonien lassen sich zwanglos als religiöse Kulthandlungen deute», die bei der windischen Bevölkerung schon in der heidnischen Zeit gebräuchlich waren und verwendet wurden, wenn ei» StammeSsremder in den windi-scheu Knltverband, da» ist die Gesamtheit der Ver-ehrer des StamineSgotte», aufgenommen wurde. Daher fand der Brauch der HerzogSeinsührung ur-sprünglich nur dann statt, wenn ein neues Geschlecht zur Regierung kam. Später allerdings, al» man den Sinn de« Brauche« nicht mehr verstand, ließen fick auch solche Habsburger einführen, deren Bor-fahren bereit« in Kärnlen regierten. Der Fürstenstein, der früher noch eine Sleintafel trug und also die tzorm eines Tisches hatte, ist nicht» andere» al» der Altar. Der Bauer stellt den ehemaligen Priester vor, Rüld und Pferd die Opfertiere. Die angczün-beten Holzstöße sind ein Neberbleibsel eine» einst zu sakralen Zwecken venve»deten Feuer», die 60 Psen-nige da» Entgelt sür die Opserhandlung. Durch das Niederlassen aus den Stein wird der Herzog in den Stammesverband aufgenommen. Der Trunk frischen Wassers erinnert an den Gebrauch des Wassers zu sakralen Zwecken, der Backenstreich daran, daß der eingeführte Herzog in den Macht-bereich des StammeSgotleS übergegangen sei. Die Herzoge, die sich aus diese Weise einführen ließe», waren ausnahmslos Deutsche und verstanden sicherlich kun Wort slowenisch, wenigstens nicht im Wacht lizeipräsidenten iu Verbindung und daraufhin wurden zahlreiche Polizeiorgane in Uniform wie in Zivil in der Nähe der Kirche aufgestellt. Bei Beginn des NotteSdienste« um 8 Uhr war die Kirche, die etwa 2500 Menschen saßt, vollständig gefüllt. Die polnischen Konfirmanden, etwa 70 Kinder beiderlei Geschlechtes, wurden in geschlossenem Zuge zur Kirche geführt. Beim Eintritt« entrollte» sie eine Fahne des polnischen Arbeitervereines „Kasimir". Die Pole» verweigerten die Entsernung der Fahne, wie e» die Geistlichkeit gefordert hatte, worauf Kriminalbeamle die Fahne beschlagnahmten. Nach der Messe begaben sich die Kinder auf Verabredung in die Kommnnionbank nnd knieten nieder, um daS Sakrament zu empfangen. Die Geistlichen riefen den Kirchenkurator, dieser setzte den Polen i» deutscher Sprache daS Verbot auseinander und forderte sie zum Gehorsam auf. Die Polen lachten ihn aber aus, schlugen auf di« Bänke und eS wurde» polnische Lieder gesuugen. Als ein ziveiter Geistlicher die.L«ule beruhigen wollte, wurde er mit ohrenbetäubendem Lärm empfangen. Ein dritter Geistlicher, ein Pole, redete den Lente» in polnischer Sprache frenndlich zu, aber die antworteteu ihm mit verschiedenen Rufen wie „Verräter!" usw. Nun erschienen Polizeibeamte am Altar, ein Polizeileutnaiit wollte von der Nähe der Kanzel die Menge zum Verlassen der Kirche ausfordeni, aber die Demoustranten stimmten sofort ein polnisches Lied an. Die Polizei wartete, bis das Lied zu Ende gesungen war, dann wurde noch ein friedlicher Versuch unternommen, und als auch dieser nichts fruchtete, rückte die Polizeimannschast vor. Die Leute weigerten sich nichtsdestoweniger, die Kirche zu verlasse», sie schrie», sangen und brüllten, cinig« Hetzer sorderte» die Leute auf. nicht hinauszugehen, die Kinder weinte» nnd «s drohte zu einer Panik z» komme». Da alles gute Zureden »ichtS fruchtete, wollte die Schutzleute die ärgsten Schreier entfernen, aber die Polen wehrte» sich mit Händen und Füßen und Schreien, klammerten sich a» die Kirchenbänke u»d waren nicht wegzubringen. Sie riefen in pol-nifcher Sprache: „Wir wollen lieber sterben a « hinausgehe»!" Je drei oder vier Schutzleute mußten schließlich eine» Mann oder eine Iran vom Boden ausheben, von den Bänken losreißen oder an» dem Beichtstuhl« holen und auf die Straße hinaustragen. In einer Stunde war endlich die Kirche geräumt und die Türen geschlossen. Der weitere Gottesdienst wurde abgesagt. Im Inner» der Kirche lagen Dutzende von 'Männer- und Frauenhüten, Gesang-bücheru, Fetzen zerrissener Kleidungsstücke usw. umher. Die Sache wird ein gerichtliches Nachspiel haben, da mehrere Polen wegen Widerstandes gegen die StaatSgrwalt veehastet wurden. Auf der Straße hatte sich eine ungeheure Menschenmenge angesammelt." Zu dieser Darstellung nnd zu dem Ereignisse selber ist wohl auch noch zu bemerken, daß daraus Anfang ihrer Regierung. Darum antwortete auch nicht der Herzog, sondern die Umgebung auf die Fragen de« Herzogbauers. Der letzte slowenische Fürst wurde 828, al« sich die Alpenslawen zum Danke dafür, daß ihnen die siegreichen Bayern und Franken ihre nationalen Fürsten gelassen hatten, an di« aufständische» Slawen in Pannonien anschlössen, von König Ludwig dem Deutschen abge-setzt. An ihre Stelle traten deutsche Grasen, später deutsche Herzoge. Durch den Aufstand hatten die Alpenkarantanen ihre Selbstverwaltung verwirkt ES zeugt von Milde und Gutmütigkeit im höchsten Grade, wenn sich die deutschen Fürsten, die nun-mehr in das Land kamen, in den StammeSverband der Slowenen ausnehmen ließen, uai so anzudeuten, daß sie nicht al« fremde Unterdrücker, sondern al« SlammeSgenosse» herrschen wollen. Der Beamte de« mächtigen deutschen König« mußte sich der Zeremonie nicht nnlerziehen, a»t allerwenigsten Her-zog Arnulf, der, selbst dem Geschlechte der Karo-linger entstammend, wahrscheinlich als erster die Zeremonie über sich ergehen ließ. Wohl aber hätten sich die Slowenen seine Herrschast auch ohne Ein-sührung gefallen lassen müssen. Die Zeremonie am Zollseld beweist auch, wie Dr. v. Jaksch sagt, daß zwischen beiden Nationen absoluter Friede herrschte, was auch aii« anderen Tatsachen hervorgeht. Daß dabei die windische Sprache gebraucht wurde, ist selbstverständlich, aber sür daS staatliche Leben be-deutnngSlv», da diese» durch den Uebergang der Herrschast an deutsche Fürsten bald einen reindeut-scheu Charakter bekam und insbesondere seit dem Verschwinden der lateinischen Urkundensprache im 13. Jahrhundert die deutsche Sprache in allen Aeußerungen de» staatlichen Leben» «»»schließlich gebraucht wurde. Rummer 18 I ueuerding« hervorgeht, wie lächerlich eS scheint, wem die Slawen sich stet» als die friedsertigen Lämmer hinstellen und die bösen Deutsche» für den national» Kampf verantwortlich zu machen suchen. Politische Rundschau. Die Deutschvölkische Bereinigung des Deutschen Nationalverdandes hielt eine üt< sprechnng ab. in der an Stelle de» erkrankte» Obmannc» Dr. Erler Abg. Dobernig den Vorsitz führte. Mit Befriedigung konnte festgestellt «erde», daß die Umbildung und Erweiterung der Jung' deutschen Vereinigung zur Deutschvölkischen Ver-einiguug in allen deittschsreiheitlichen Kreisen der Alpenländer Zustimmung gesunden hat. Es gelaugte« organisatorische Fragen zur Besprechung. Für de» Frühsommer ist die Abhaltung eines deutsche» Volk»tages in einer alpenländischen Stadt in Anglicht genommen. Die Parlamentarifierung der kroatischen Regierung. Während deS jüngsten Aufenthalte» d«S Bannt ron Kroatien in Budapest wurden die zur Zeit schwebenden Fragen bereinigt. Die Parlamentari« sierung der kroatischen Landesregierung wird demnächst erfolgen, das heißt der Banu» selbst wird «in Land-tagSmandat erhalte« und der Abgeordnete v. Ri-kolic-PodrinSki zum BanuSstellrxrtreter das heißt zum SektionSchej des Innern, der Abgeordnete Dr. Badaj zum Justizchef und der Abgeordnete Mazuranic zum Chef der neuen volkswirtschaftliche» Abteilung ernannt werden. WaS das Fiumaner Erpr» priationSgesetz anbelangt, so glaubt man. daß in Durchführungsverordnung den kroatischen Befürch« tnngei, — die bekanntlich daraus hinausliefen, da» mit Hilse dieses Gesetzes allmählich die ganze Fi« maner Küste in »ngarischen Besitz gebracht werde» könnte — Rechnung getragen wird. Aus Stuil! und iditö, Tillier Gemeinderat. Au Beginn der Freitag nachmittags stattgefu»-denen GemeinderatSsitziing verla« d«r Vorsitzen»« Bürgermeister Dr. Heinrich v. Jabornegg eine Zu. schrift der Freiwilligen Feuerwehr in Cilli, in der dem Gemeinderate die Wahl det städtischen Vermal-terS Peter Derganz zum Wehrhauptmann und de» SchmiedmeisterS Franz Koschier zum Serätemeijler zur Kenntnl« gebracht wurde. Beide Wahlen ivurix» bestätigt. Von irgendeiner staatsrechtlichen Bedeutung der Herzog«einführung oder gar von einem Recht« der windischen Bevölkerung, den Herzog einzu setze,, kann unter solchen Umständen nicht die Rede se». Der Kärntner Herzog besaß sein Land auf Gru»d der Belehnung durch den deutsche» König, nicht a»f Grund der Zeremonie am Zollfeld. Di« Slowe«» hab«« daher gar keine Veranlassung, den 18. MW zu feiern. Er erinnert nicht an ei.i wichtige» abgekommene» Recht ihrer vorfahren, sondern vielmehr an die Unterwersung eine» Ausstände« derselben, m deu Verlust der nationalen Selbstverwaltung u»d die Ersetzung der slawisch«» Fürsten durch deutsche Herzoge, womit Säruten zugleich da« erste deutsche Herzogtum in den Alpenländer» würd«. Ueber tausend Jahre schon dauert die deutsche Herrschast in Särnten. In dieser Zeit wurde b«J Land auf eine hohe Stufe der Kultur gebracht im» größtenteils germanisiert, teil» durch deutsch« Ei»-Wanderung, teil« durch freiwillige Anpassung der slawischen Bevölkerung an die d«utsche Kultur. Zeit jenem Ausstand im neunten Jahrhundert haben sich di« Kärntner Slowenen »ie wieder erhoben — die Bauernaufstände zählen nicht mit, da sie soziale und wirtschaftliche, nicht national« Gründ« haben und solch« überall, fast mehr noch bei den deutschn Bauern, vorhanden waren — ein Beweis, daß die Kärntner Slowenen mit der deutschen Herrschaft zu-frieden waren. Sie sind e« heute noch zum grißte» Teil und Frieden gäbe e« heute noch zwischen ftn beiden Volksstämmen wie im vergangenen Jährt»«-send, würden nicht einzeln« Heißsporne diese» Fr>e> den stören. Ihnen gilt der Ruf. den Abgeordneter Dobernig jüngst geprägt hat? »Hand weg!" Rummer 18 Für bin RechtSauSfchuß benchiete sodann Berg« »berkdmmissär Bruno Bauer über mehrere Ansuchen tm Ausnahme in den HeimatSverband der Stadt tilll. Die Ansuchen deS Maschinisten Anion Vret-scher, der Bedienerin Anna vrataner und de« Maler» »eisterS Johann Karnjoufchek wurden abgewiesen, da die zefetzliche» Bestimmungen nicht erfüllt erschiene», während der Privaten Helene Orofel und dem jtauzltidiener Franz Kratschner da» HeimatSrecht in der Stadt Cilli zuerkannt wurde. Hieraus wurde »ach eingehendem Berichte deS Berichterstatters be-schlössen, einen Hundekataster nach dem Muster, wie er teiin Stadtrate Marburg besteht, einzuführen, stach den gleichzeitig beschlossenen Hunde steuervoll-zugSvorschriften ist sür jeden Hund im Alter von tter vier Monaten eine jährliche Gebühr von 15 K i» entrichten, für Kettenhunde 10 K, Polizei- und RriegShunde find von der Gebühr befrei:. Für Hunde von Fremden wurde die Steuer für die NusentballSdauer von höchsten« drei Mona'en mit »ier Kronen festgesetzt. Der Beginn de« Steuer-MhreS wurde vom Jahre 1915 an gerechnet mit 1. Jänner angefetzt, während bisher da« Steuerjahr vom l. August gerechnet wurde. GemeindeauSschuß Robert Zangger berichtete für den BauauSfchuß über die Verlegung der Ma-fchinentifchlerei in da« Innere de« Stadtgebiete», welche Angelegenheit mit Rücksicht darauf, alS damit eine Werkstätte verbunden werden soll, behufs Er« «iltlung eine« hiezu geeigneten Platze« vertagt wurde. Die Fassade für da« von dex Gemeinnützigen Bau« »vd WohnnngSgeuofseiischast in Eilli erbaute zweite Einfamilienhaus wurde genehmigt. Bürgermeisterstellvertreter Max Rauscher berich-Ute ol« Obmann de» Finanzausschusses. Dem An» fxchen der Frau Anna Schnitzle? bezüglich Kosten-rücknfatzeS für Neuherstellungen in ihrer Wohnung mürbe au« prinzipiellen Gründen keine Folge gege-den. Ueber Ansuchen de« Freitischinstitule« an der Grazer Universität wurde der veranschlagte Betrag ton 40 fiionrn bewilligt. Desgleichen wurde d<« Deutschen Studenienkiankenvereine in Graz ein Betrag von 20 Kronen gewidmet. Ueber An-fucheu der Frau Fanny Pelle wurde der Miet-zins für da« Magazin im Mufealgebäude von U0 K auf 100 K herabgesetzt. Dem Ansuchen de» DeiUfchösterreichische» Lehrerbunde» um Bewilligung ei»e» Beitrage» für da» Erholungsheim für Lehrer winde Folg» gegeben und mit Rücksicht aus deu wohltätigen Zweck die Widmung von 20 K bischlos-sen. Für Herstellungen im Waldhause wurde der Lelrag von 100 K angesetzt. Da« Ansuchen dc» Vereines der Gärtner und Gartenfreunde Stein-«arks um Gewährung eine« Beitrage« für die Iu-diläumkausstellung wurde abgelehnt. Die Angelegen-heil wegen Ankaufe« eine» Hause» mit Dampf-Wäscherei wurde von der Tagesordnung abgefetzt. Las Ansuchen der Kongregation der Mission«pnester zu St. Josef bei Cilli um Herabsetzung de» Wiesen-pachlschilling» von 100 K auf 50 K wurde abge-wiesen. Für Frau Maria Plevcak wurde die An-zahlung der rückständigen Gemeindeumlagen in Mo-»alSraten von 50 K genehmigt. Nach autführlichem verichie de» Bürgermeisterstellvertreters Rauscher wurde der Rechnungsabschluß de» städtischen GaS-werke» für 1913 mit einem Abgange von 1802 26 firmen genehmigt. Für den GewerbeauSschuß berichtet GA. Fritz Nasch über ein Ansuchen der Anna Radosch wegen Verpachtung ihrer Trödlereikonzefsion an Auna Je« Jrischnik, wobei gegen die BeriranenSwürdigkeit der ltzteren keine Einwendung erhoben wurde, doch gab der Berichterstatter dem Wunsche der Sektion An«-druck, nach Möglichkeit diese Konzession einzuziehen, der GemeindeauSfchuß stimmte dem zu. Dem Georg tandlr wurde der Verkauf von Südfrüchten, jedoch licht von Zuckerbäckerwartn auf offenem Stande be-willigt. Zugleich wurde vom Berichterstatter auf die .sanitären Uebelstände auf den Berkaussständen der Südfrüchten- und Zuckerbäckerwaren-Berkäufer aus »ffenem Stande hingewiesen und empfohlen, da» Augenmerk der Wache auf diesen Umstand zu len« len' Bezüglich der Verleihung einer Gastgewerbe-l»«zession an Fritz Skoberne wurde die Vertrauen», «ürdigkeit de» Konfen»werber» und der Lokalbcdarf abgesprochen. In Angelegenheit der Verleihung Inner Gastgewerbekonzession an Karl Cölestin erklärte der Berichte» statter, daß gegen die Bertraueuvwllr-dizkeit de« Gesuchsteller» keine Einwendung zu er« heben sei, daß jedoch für die angesuchte Gasthaus-lonzeffion der Lokalbedarf nicht vorhanden sei. Bei der hierüber geführten Wechselrede führten die GA. Ingenieur Willi Rakufch und Gustav Stiger, sowie der Bürgermeister eine Reihe von Umstanden an, die sür die Verleihung der bereits bestehenden Kon« D-»Lsch- Wacht zeffion am Haufe Rathau»gasse 6 an Karl Cölestin spreche«, woraus der Antrag de» Ingenieur» Willi Rakusch, sich für den Lokalbedarf ««»zusprechen, au« genommen wurde. Gegen di« Einsührnng neuer Märkte durch die Marktgemeinde Hocheuegg wurde keine Einwendung erhoben. Der Obmann de» Fricohosau»schusseS G.-R. Robert Zangger berichtete Über da» Ansuchen des Wilhelm Teichtmann um Gewährung einer Frist zur Bezahlung von Beerdigungskosten. Die Frist wurde mit 1. Oktober 1914 sestgesetzt. Bezüglich der Beerdigungskosten nach Paula HauSmann wnrde beschlossen, vom Schuhmachermeister Johann Koroschetz die tatsächlichen BarauSlagen der Stadtgemeinde zu beanspruchen. Weiter» wurde beschlossen, den von den Beerdigungskosten nach Franziska Horvath noch ausständigen Betrag von 10 K abzuschreiben. Die Angelegenheit der Erbauung einer Gruft durch Frau Anna Jellcck am städtischen Friedhose wurde vertagt. Sodann ivurde über Berichterstattung des G.-A Gustav Stiger al» Obmann dcs Mautaus« sichtSansschufses eine Reihe von MautabfiudungS-ansuchen erledigt. Ueber Antrag des Bürgermeister sicll Vertreters Max Rauscher wurde dem Ansuchen der .Höheren Forstlehranstalt" in Brück o. M. um Bewilligung eine» beitrage» sür den Bansond mit Rücksicht auf die mißliche finanzielle Lage der Stadtgemeinde keine Folg« gegeben. G.-A. Fritz Rasch beantragte, daS Theater auch sür die Spielzeit 19! 4/15 an Direktor Röche zu vergebe». Dieser Antrag wnrde angenommen. Ueber weiteren Antrag des G.-A. Fritz Rafch wurde weiter» beschlossen, dem Bürgermeister im Theater, wie überall üblich, zu Repräsentationszwecken unentgelt-lich eine Loge zur Versügnng zn stellen. G.-A. Gregor Jesenko stellte den Antrag, dem Ehrenbürger der Stadt Cilli Sr. Exzellenz dem Freiherrn von Chlumetzky, anläßlich seines 80. Ge> burtsfestes den Glückwunsch der Stadtgemeinde Cilli zum Ausdruck zu bringen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Ueber Antrag de» Bürgermeisterstellvertreters Max Rauscher wurde beschlossen, den Auaehörigen de» vor Kurzem verstorbenen LandeSauSschußbeisitzerS Dr. Leopold R. v. Link da» Beileid der Stadt-gemeinde Cilli zu übermitteln. Der öffentliche« Sitzung folgte eine vertrauliche. Chlumeckys «0. Geburtstag. Leopold Freiherr von Chlnmecky, der hervorragende altöster« reichische Politiker uud Ehrenbürger der Stadt Cilli, feiert am 2». d. sein 80. Wiegenfest in voller Frische und Rüstigkeit ans feiner Besitzung in Ldranffina bei Gvrz. Dom Landesschulrate Der Kaiser hat den mit dem Titel und Charakter eines Hofrale» bekleideten LandeSschulinfpekior Dr. Karl Tumlirz zum Hofrate ernannt. Vierzig Jahre Lehrer. Der Statthalter hat dem Lehrer Heinrich Hribernik in Ober-Recic bei Tüsfer die Ehrenmedaille für vierzigjährige treue Dienste verliehen. Todesfall. DienStaz starb in Tüffer der kaiserliche Rat Herr August Herden, WerkSleiter der Trifailer KohlenwerkSgeiellschaft, nach längerem Lei« den im 67. Lebensjahre. Der Verblichene, ein im ganze» Bezirke hochgeachteter deutscher Mann, wurde DonnerSlaz nachmittag» am OrtSfriedhose zu Tüffer unter massenhafter veteiligung zur letzten Ruhe be-stattet. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn« tag findet in der ChristuSkirche um 10 Uhr vor» mittag» «in öffentlicher Gemeindegotteidienst, um 11 Uhr ein KindergotteSdienst statt. Am Montag abends treffen sich Glaubensgenossen im Sonderzim-mer deS Hotel Erzherzog Johann. Am Freitag abend» 6 Uhr versammeln sich die jungen Mädchen, um einen Gortrog deS Herrn Pfarrer May über den Philosophen Echelling anzuhören. Stadttheater. Mittwoch den 25. d. findet al« vorletztes Enfemblegastspiel und zugleich als Ab-schiedSoorstellung de« so vortreffliche» Operetten« personale» die Ausführung der allseitS beliebte», be» kannten und melodienreichen Operette »Die Dollar« Prinzessin" von Leo Fall, dem Komponisten von „Brüderlein sein", »Der fidele Bauer' usw. statt. Die Dollarprinzessin, in Händen deS Fräulein Ehren-feld, erzielte bei ihre» «ussührungen in Laibach durchschlagenden Erfolg. Die landwirtschaftliche Filiale Cilli hielt am 15. d. im Hotel „Stadt Wien" ihre die», jährige Hauptversammlung ab. Der Obmann,-GuiS-befitzer und ZentralauSschußmitglied, Herr Josef Lcnko begrüßte die erschienenen Mitglieder und Ente S Gäste. mSbesonder» die Herren RegieruiigStommiffär der BezirkSvertretung Cilli, Dr. Fasching und Generalsekretär F. Juvan und eröffnete die Ber« sammlung. Bor Uebergang in die Tagesordnung gedachte der Obmann in ehrenden Worten deS im verflogenen Jahre Heimgegangenen verdienstvollen Mitgliedes, deS Herrn kaiserlichen Rates Traun. Die Versammelten bekundeten diese Ehrung durch Erheben von ihren Sitzen. Nach einem kurzen . Rückblick über die BereinStätigkeit im vergangenen Jahre erstattete der Säckelwart, Herr Forstrat Donner de» Säckelbericht, der von den Herren Dr. Fasching und Max Janitsch eingehend geprüft, ebenso auch die Belege und die Barschast. Aus Grund der Rechnungsprüfung wurde über Antrag deS Herrn Janitsch dem Säckelwart die Entlastung und der Dank von der Versammlung ausgesprochen. AlS Delegierter für die Hauptversammlung der Land« wirtschaslSgesellschaft wurde Herr Landesausschußbei-sitzer Moritz Stallner gewählt. Hierauf ergriff dat Wort der GeneraljekrctSr, Herr F. Juvan, zum Vortrage über die Ziele. Aufgaben, Tätigkeit der LandwirtschaftSgesellschasl über be:: Wert u. Vorteile der Organisation der Landwirte. Seine vortrefflichen, vom Beifalle aufgenommene» Ausführungen fchlvß er mit einer Mahnung an die Landwirte, sich behufS wirksamer Berlrelung ihrer Interessen in den g'setz-geberifchen Körperschaften und bei Abschluß von Handelsverträgen fester zusammenzuschließen. In der darausfolgenden Wechselrede führte der Regie-rnngSkonimissär Herr Dr. Fasching Beschwerde über Abgabe minderwertiger Zuchtstiere an den Bezirk Cilli und apellierte an den Vortragenden, bei der Zentrale der LaiidwirtschastSßeselljchaft dahinzuwii ken, daß künftighin auch an diesen Bezirk gutes und tadelloses Rassenvieh abgegeben wird. In Erwie« dernng dieser Beschwerde führte der Herr General« sekretär Juvan aus. daß die Abgabe minderwertiger Tiere nicht als Regel gelten könne und daß die besten und teuersten Zuchtstiere infolge der hohen Preis« — 1000—2000 K — allerdings uur von den ober» und mittelsteirischen Genossenschaften ab» gekauft werden. Diesbezügliche Aufklärungen wur« den auch vom Filialobmanne gegeben. Nach Beantwortung einiger die Landwirtschaft betreffenden Fragen feiten» der anwesenden Landwirte durch den Herrn Generalsekretär Juvan, dankte der Herr Ob» mann dem Referenten für feine gediegenen AuSfüh« rungen und fchloß unter DankeSworten an die Er-fchienenen die anregende Versammlung. Cillier MSnnergefangverein. Die Früh- lingSliedertafel findet in den ersten Tagen des April statt. Der genaue Zeilpunkt wird noch dekapnt-gegeben werden. Die Uebungen finden jeden Freitag um viertel 9 Uhr abendS statt und müssen ange» sicht» der unmittelbar bevorstehenden Veranstaltung von sämtlichen ausübenden Mitgliedern besucht werden. Sinfoniekonzert des Tillier Mufik Vereines. Wie bereits mitgeteilt, findet da» zweite diesjährige Cinfoniekonzert unter Leitung deS Musikdirektors I. K. Richter am Sonntag den 22. d. um 8 Uhr abends im großen Saale d«S Deutfchen HauseS fta;t. Die BortragSvrdnung enthält die Onverture für großes Orchester ..Römischer Karneval- von Hektar Berlioz, die ..Carmenfuite" von Bizet, daS Violinkonzert 1» G Moll von Bruch und di« „Preludes" von LiSzt. Das Violinkonzert von Bruch wird der Sologeiger der Cillier Musik-verein»kapelle Herr HanS Meißner spielen. DaS Orchester wird aus 56 Mitwirkende verstärkt wer-den. Räch dem Kartenvorverkauf zu schließen, ist das Interesse für dieses Konzert in unserer Stadt und auch in der Umgebung ein sehr rege». Die Generalprobe findet um 11 Uhr vormittag» im Deutschen Hause statt. Eintritt sür Mitglieder 50 Heller. Nichtmitglieder 1 Krone. Die Assentierungen 1314. Wie verlautet, sind die au/ Grund deS § 14 zu erlassenden Anord» mingen bereits fertiggestellt. Da» Kriegsminister iu« hat dit österreichischen Korpskommandoö angewiese«, alle für die Affentitrungti, notwendigen Verfügungen derart zu treffen, daß diese in der Zeit zwischen 22. April und 20. Juni durchgeführt werden können. Gemeindewahl in Windischfeistritz. Die Slowenen haben gegen die am 17. November 1910 stattgefunden« ErgänzungSwahl im dritten Wahlköiper Zinwendungen erhoben. Mit obergericht« licher Entscheidung wurde den Einwendungen >* einem Puvkte recht gegeben, die Wahl deS Ausschuß» Mitgliedes Anton Oratfch außer Kraft gefetzt und die Neuwahl angeordnet. Die Slowenen mache« schon jetzt Anstrengungen, den flowenifchen Wahl« werbrr durchzubringen, doch auch die Deutschen wer-den nicht müßig bleiben. «ate 4 -euische Wacht Nummer IS Fußballwettspiel. Der deutsch« Aihletik-sMtklub eröffnet seine Wettspielsaison am Sonntag den b. April mit einem Spiele gegen den Deutsch«» Sportklub au» @ra|. Für di« kommend«» Oster-f«iertage sind Spiele in Weiz und Graz vorgtsehen. Die Zusammenstellung der Mannschaft ist folgende: Tor: Plank; Verteidigung: Kreel. Stockloffa; Mittelspiel : Dobraue, Ocwlrk, Schallecker; Sturm: Gabritsch, Toplack 1, Diamant, Pollandt. Toplak 2. Wie »>an sieht, sind in dieser Mannschaft zum Teil die alten Kämpen zu finden, von denen z. B. Stocklasfa, obwohl fein Wohnort nicht in hiesiger Stadt ist. sich trotzdem dem Verein« zur Verfügung stellt. Zum Teil aber sind neue Kräfte eingestellt, die erst erweisen müssen ob sie fähig sind lo schwierige Spiele dnrchzustehen, wie sie die Mannschaft in der kommenden Saison zu spielen haben wird. Sollte die Witterung eine halb-wegs günstige sein, so findet morgen Sonntag um 3 Uhr ein Wettspiel zwischen der I. und ver Reservemannschaft statt. Heute abends um 8 Uhr treffen sich alle Fußballer im Klublokal zu einer gemütlichen Besprechung der kommenden Wettspiele. Sektion Cilli des Deutschen und Oesterr. Alpenvereines. (6. Fortsetzung. ) Im Sommer 190f> wurden mehrere «cktionsausflüge unternommen. Zu erwähnen sind die Praßperaer Alm. der Urfulaberg und Gairach. Der Weg über den Steinerfattel wnrde vom slowenischen Alpen-verein verbreitert. Zu diesem Zwecke erhielt derselbe vom steiermärkifchen LandeSausfchuffe eine Subvention von 500 K. Im Jahre 1906 und 1907 bestand der Vereinsausschuß ans folgenden Mitgliedern: Doktor Hermann Schaestein, Obmann, Franz Donner, Stellvertreter, Fritz Rasch und Dr. Georg Skoderne, Zahlmeister, Franz HauSbaum, Hüttenwart, Karl Ferjen und Ferdinand Porsche Beiräte. Der Führer Johann Krämer in Sulzbach wurde in den Ruhe« stand versetzt und erhielt 80 Mark jährlich von der Hauptleitung zuerkannt. Er wanderte später nach Amerika aus. Die Sektion zählte 94 Mitglieder. Bon der Hauptleitung wurde eine Wegbau-Subvention von 300 Mark brwilligt. Der Ausschuß beschäftigte sich eingehend mit der Frage, wie dem Handel mit Alpenpflanzen samt Wurzeln Einhalt getan iverden könnte. Die Sektion kaufte vom Ausschußmitgliede Franz HauSbaum einen Projektionsapparat zur Ver-anstaltung von Lichtbildervorträgen um den Betrag von 270 K. Dem Ausschüsse gelang eS im Vereine mit der Südmark ei» eigenes Heim im Deutschen Hause, eine Alpenvereins- Ünd Südmarkstube, zu schaffen. ES wurden Tische und Stühle um 142 K nebst Schränke für den Projektionsapparat und für die geordnete Bücherei angeschafft. Für daS Vereins-zimmer wurde eine jährliche Miete von 60 Kronen entrichtet. Herrliche Bilder vom Touristenhause und der Okreschelhütte schmückten das Heim. Am 27. Mai 1907 wurde die Okreschelhütte von einer Schnee-lawine vollständig zerstört. Die gewaltigen 4 Meter hohen Schneemaffen zerdrückte» die Hütte und preßte» Dach und Wände zur Seite, so daß nur der Fuß-boden übrig blisb. Au« den übriggebliebenen Holz-teilen wurde eine Nothütte errichtet, um die noch halbwegs brauchbaren Einrichtungsstücke zu ver-wahren. Einige Schritte abseits von der zerstörten Okreschelhütte errichtete der slowenische Alpenverein die Frifchaufhütte. Ueber Ansuchen der Sektion Cilli erhielt diese vom Grundeigentümer der Herrfckait Oberburg die schriftliche Bewilligung zum Wieder« aufbau der Okreschelhütte. Auch Bauholz wurde der Sektion gegen geringes Entgelt zugestanden. Bis heute konnte es zu einem Neubaue nicht kommen, weil eine Grunderwerbung ausgeschlossen schien und aus sogenannte Lusthütten von der Hauptleitung keine Subventionen erteil« werden. Um sich die Wege im SektionSgebiete zu sichern, wurde der Heerschaft«-Verwaltung in Oberburg ein Verzeichnis der ange-legten und bisher erhaltenen und bezeichneten Wege eingeschickt. Der slowenische Alpenverein, der dieses Verzeichnis zur Durchsicht erhielt, strich sämtliche Wege diS auf den Okreschelweg und den Weg über den Roban Kot. Alle anderen Wege, erklärte dieser, seien sein Eigentum, nnd daß der Sektion Cilli hinsichtlich dieser Weg« kein wie immer geartetes Recht zustehe. Außerdem teilte er noch mit, daß er mit sämtlichen Grundbesitzern im Gebiete der Sann« taler Alpen ein Uebereinkommeu dahingehend abge-schloffen hätte, daß nur der slowenische Alpenverein da« ausschließliche Recht besitze, Wege anzulegen und zu bezeichnen. Auch von der Bürgerkorporation der Stadt Stein langte ein Schreiben ein, daß sie es nicht dnlden könne, daß die Sektion Cilli auf ihrem Grund und Boden Arbeiten vornehm« und We^tafeln aufstelle. Di« Tafeln braucht« die Sektion Cilli nicht entfernen, da die« bereit» schon von anderer Seite besorgt wurde. Der nationale» Gehässigkeit wurden Tür und Tor geöffnet, so daß sich die Sektion Cilli darauf beschränken mußte, da« Bestehende zu erhalten zu trachten. Der langjährige und verdienstvolle Weg-nnd Hüttenwart Franz Hausbaum übersiedelte nach Graz, wodurch die Sektion einen empfindlichen Ver-lust erlitt. HauSbaum war ein vertrauter Freund der Berge, ein praktischer Lichtbildner und ein eis-riger Förderer deS Alpenvereine«. I» den Ausschuß wurde der k. k. Bergkommiffär Dr. Otto Michler berufe». Wegen Ueberlassuug der Stockerischen Jags-Hütte aus der MerSlitza. welche Eigentum der Fabrik ragwald ist, wurden Verhandlungen gepflogen. Der od entriß der Sektion mehrere Mitglieder; es starben Josef Pallos, Franz Goßleth Ritter von Werkstätten und Dr. Heinrich Langer. Wegen Ueber-bürdung legte Fritz Rasch die Zahlmeisterstelle im Ausschüsse nieder. Er war unverdrossen nnd unter den schwierigsten Verhältnissen 20 Jahre lang Mit- I glied des SektionSansschuffes. Ihm gebührt an-läßlich deS 30jährigen BereinSbestandes Dank und Anerkenuuug der Sektion. Sei» Name ist in der Geschichte des Alpenvereines unvergeßlich eingetragen. Im VereinSjahre 1908 gehörten folgende Mitglieder dem Ausschüsse an: Dr. Hermann Schaeftlein, Ob-mann, Franz Donner, Stellvertreter, Gustav Stiger, Zahlmeister, Dr. Otto Michler, Schriftführer, Doktor Richard Tschech, Weg- nnd Hüttenwart, Karl Ferjen und Ferdinand Porsche, Beiräte. Die Drucklegung der Satzungen wurde beschlossen und durchgeführt. Am 5. Mai d. I. übn siedelte der eifrige Mit-arbeiter Dr. Otto Michler. Au feine Stelle trat Dr. Georg Rakik in den Ausschuß ein. Die Sektion zählte 99 Mitglieder. Der Ausschuß wandte der Erhaltung des Besitzstandes und Buchung des ArbeitS-gebiete» sein volles Augenmerk zu. Die SeklionS-bücherei wurde durch mehrere Zuwendungen nnd Anschaffungen bereichert und zählt heute 190 Bände. Auch im letzten Jahre war die Sektion trotz ihrer dem Fremdenverkehre und damit den Interessen der einheimischen Bevölkerung dienenden Arbeit Gegen-stand von Angriffen der nationalen Gegner, die sich insbesondere in Wegtafelzerstörungen bemerkbar machten; es gelang einen Täter, einen slowenischen Hochschüler, der gerichtlichen Bestrafung zuzuführen. Die Sektion trat als Mitglied dem steiermärkifchen Landesverbände für Fremdenverkehr bei. Im Jahre 1909 leitet« folgender Ausschuß die Geschäfte der Sektion: Doktor Hermann Schaeftlein, Obmann, Dr. Otto Kallab, Stellvertreter, Gustav Stiger, Zahlmeister, Doktor Richard Tschech, Hüttenwart, Dr. Emil Wirtmu', Schriftführer, Dr. Georg Sko-berne, Dr. Rudolf Sadnik und Ferdinand Porsche Beiräte. Johann PiSkernik erhielt anläßlich seines 70jährigen Geburtstages und gleichzeitiger 25jähriger Zugehörigkeit zum Bereine eine Ehrengabe und zwar ein silbernes AlpenvereinSabzeichen nnd drei Dnkaten. (Fortsetzung folgt.) F. P- Wieder ein« Brandlegung im Sanntale. In St. Hieronymi bei Franz brannte in der Nacht vom 16. auf 17. d. gegen 2 Uhr die Harpfe deS Besitzers Aloi» Florian nieder. Der Schaden beträgt an 4000 K, doch ist der Besitzer versichert. Er wurde unter dem Verdachte der Brandlegung verhaftet. Warnung vor einem Schwindler. In Untersteiermark treibt sich der Schuhmachergehilfe und angebliche Photograph Michael Pecnik aus Gurkfeld herum, der Leuten unter der Vorspiege-lung Beträge entlockt, er wolle Geld fälschen und er werde im Falle de« Gelingen» den Darlehen«-gebern den doppelten Betrag ersetzen. Der Betrüger, der sich den Namen Karl Kozole beilegt, wird von der Behörde verfolgt. Warnung vor Schwindelausstellun gen. Die Ha.del»- und Gewerbekammer in Graz legt Interessenten ihre« Sprengel« neuerlich dringend nahe, vor Beteiligung an in- und auSländi-scheu Ausstellungen bei ihr über die Vertrauenswürdigkeit und Sieellität de« Unternehmen« A«»künfte einzuziehen. Eine Anzahl von zumeist i« Wien an» fifsige» Agenten sind unausgesetzt bemüht, insbesondere kleine Gewerbetreibende zur Beschickung auSlän-discher WinkelauSstellungen, die für st« absolut feinen Wert besitzen, zu veranlasie». Den Ausstellern wird in der Regel ein gedruckter Bertrag zur Un-terfchrift vorgelegt, nach welchem sie sich verpflichten müssen, bei Erhalt einer Auszeichnung (Goldene Medaille. Ehrendiplom, Ehrenkreuz usw.) eine meist recht hohe Pauschalvergütung zu leisten. Da die Zuerkennung dieser „Auszeichnungen" auch in jenen Fällen erfolgt, in welchen absichtlich «in« minderwcr-tig« War« autgrstrllt wird, tritt immer di« Zah> lungiverpflichlung «in. Diese Abzeichnungen von WinkelauSstellungen sind aber völlig wertlos. Giftmordversuch aus Rache. De« Keuschler Alexander Mernik in Slakova bei bitz wurde sein Besitz gerichtlich versteigert und die-fer von den Eheleuten Sebastian und Margarethe Zaloznik in Slakova um eine geringe Summe er-standen. Mernik drang nun in die Eheleute, ih« den Besitz al« Pächter zu überlassen. Davon wol-ten mm diese nicht» wissen. Mernik, darüber erzürnt, drohte den Zaloznik, sich an ihnen bitter zu räche«. Am 12. d. erkrankten nun plötzlich daS Ehepaar und dessen Söhnchen Albert nach dem Genusse »on Sauerkraut unter Verg^tungSerscheinuugen, verban-den mit heftigem Erbrechen, lebensgefährlich, ii wurde sofort der Verdacht rege, daß Mernck fei« Drohung sich zu rächen, wahr gemacht habe, in« dem er dem in einem Bottich befindlich«» Kraiit Arsenik beimischte. Gegen ihn wurde die Untersuch-nng eingeleitet. Spät entdeckter Brandleger. Im So«. ,»er 1895» brannte iu Raune der Weinkeller de« Besitzer« Jakob Bimpolfek in Rastec bei Ran» gänzlich nieder. Dem Brande fiel damal« auch de» Besitz de« Keuschler« Josef Zivic zum Opfer. Die-fer wurde zum Bettler, während Bimpolfek ei»« weit größere Versicherungssumme erhielt, al» da» Kellergebüude wert war. Schon damal« vermutete man, daß der Brand gelegt worden fei, damit Vi«> polsek die Versicherungssumme erhalte. Als nun vor Kurzem abermal» da» Kellergebäude de» V im polsei niederbrannte, das auch sehr hoch versichert war, ge-lang e», ihn al« Brandstifter festzustellen. Er gestand nun, daß er auch den Brand vom Jahre 1895 durch de» Taglöhner Franz Beue in Aliendorf Halle legen lasse» nnd zwar gegen Bezahlung von 2) Kronen. Klassenlotterie. Bei der am 19. d. stntt-gefundenen Ziehung wurde da« bei der k. k. prw. Böhmischen Union-Bank Filiale Cilli gekaufte LlX Nr. 61.805 mit einem Treffer von 20.000 K gezogen. Verhafteter Pferdedieb. Au« Windisch-Landtderg wird berichtet: Am 13. d. wnrde gegen Mitternacht dem Besitzer Joses Prack iu Stadldorf bei Windifch - Land«berg au« seinem Stalle ein« Stute im Werte vou 500 K gestohlen. Im Hanse lag in dieser Nacht eine Leiche abgebahrt und «He Hau«- und Nachbar«leute beten ortsüblich an der Leiche. Diese günstige Gelegenheit benutzte der Lieb, stahl da« Pferd, schirrte e« an und ritt über die Grenze nach Kroatien. Al« der Diebstahl bald darauf entdeckt wurde, verfolgten sofort im Wage» Gendarmeriewachtmeister Bernhard KovoS und Posten-führer Franz Stern des Postens Windifch-LandS« berg die frischen Hnffpuren d«S Pferde« nach Kr»a-tien und e» gelang ihnen um 1 Uhr nacht», i» ZagroSka - Sela ein verdächtige« Individuum mit Pferd und Wagen an der Straße anzuhalten uah samt Gespann zurück nach Stadldorf zu bringen. Dort wurde da« Pferd sogleich al« da« gestohlene erkannt. Den Wagen hatte der Dieb uuterweg« » Kroatien einem Bauer gestohlen. Er wollte Pfert und Wage» in Agram verkaufen. Der Dieb ist der in der Umgebung von Stadldorf gefürchtete Franz Oresic, der sich mit falschem Arbeitsbuch« hcru«-trieb, schon drei Jahre wegen verschiedener Die*, stähle steckbrieflich verfolgt wurde und stellungSflüch-tig ist. Bei ihm wurde eine silberne Kette mit z«ei Uhren gefunden, die er einem Postillon gestohlen hatte. Der gefährliche Dieb wurde dem Lezirtt-gerichte Drachenburg eingeliefert. Seine Ergreif»«« und da» rasche Zustaudedringen de» gestohlenen Pferde» und de» Wagen» ist nur der Umsicht u»t Entschlossenheit der genannten Gendarmen zu »er-danken. Schaubühne. Die G'schamige. Da« Bet» Napoleon». Da» starke Stück. In amüsantem Dreikliig flattern die lustigen Worte dieser drei freien Stücke in den Zuschauerraum. Sie lösen bald v«rständai«-innige» Schmunzeln, bald vergnügte« Lächeln, b.il» herzliche» Gelächter au». Mehr kann man über diei'c Kleinigkeiten nicht sagen. Gespielt wurde flott und in dem frischen Tone, den diese drei Einakter im-langen, um zu wirken. In der „G'schamigen" taten sich Hcrma Hart und Siegfried Holger al« lustize« Redoutenpaar hervor und brachte» die nötig« Ema-mung 'in* Hau«. Rudolf Ferstl und Elf« Linhan gaben da« junge Ehepaar im Bette Napoleon mi Geschmack. Adolf Wurz unterstrich die gemütldhe Rolle deS dreisten Wirte« mit gutem Humor. Z» starken Stücke spielte Hanna Reimar einen keck-naiven Backfisch mit gewohnter Sicherheit. SiezfrÄ fiÜmafi Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. $f«ai«gs0etstge »er „Pnttschn» ia gift in- j /\ ,Dt« €>üb*art" erschein» leben Esnniaq al« unenlgetllich« Beilage t»r di« Leier . a VIT* 10 de, .Deutsche» Wacht". — Sin»eln ist „Die kildmark" nicht täustich- (Nachdruck verbalen.) Mm ein Levensglück. ?on Walter Kabel. (1. Fortfetzung.« Eo machte sich denn die Anwesenheit de» fchö-nen Tenor» überall fühlbar. Und dieser selbst? — Er lebte jetzt nach sechs Wochen genan so znrückge-zogen, wie in den ersten Tagen nach seiner Ankunft, kein Benehmen gegen Kollegen und ihn begeistert nmjubelnde» Publikum war stet» da» gleiche. Aber bei all seiner zuvorkommenden Liebenswürdigkeit um-gab ihn doch eine unsichtbare Schranke, die au» vor-sichtiger Zurückhaltung und höflicher Zurückweisung ater Vertraulichkeit errichtet war, und die niederzu-legen niemand glückte. Vergeben» suchte besonder» Frau Aurelie Näheres über sein Vorleben zu er-fahren, vergeben» waren alle Bemühungen einiger gönnerhaften Kunstfreunde, mi« dem Opernsänger eine intimere Bekanutschast anzuknüpfen. Er blieb ftr sich allein, benutzt« seine freie Zeit ju weiten Spaziergänge» in die Umgebung oder zu seinen Musikstudien und wob so einen geheimnisvollen Schleier um seine Person, den niemand zu lüften vermochte. Der einzige, mit dem er häusiger zufam-me» kam. war Kurt Imada, der rundliche Kapell-meister. Und da» kam auch daher, weil sie beide bei der verwitweten Frau Kanzleirat Tappe wohnta»; einer sekundlichen Dame, die die Komödianten zu-rächst mit einigem Zaudern in ihre Zimmer aufge-nommen hatte, bald aber einsah, daß diese ihre Mit-ter bedeutend solider lebten al» die Herren Asfesfo-ren und Referendare de« LandeSgerichts, denen die „Mutter Tappen" nach jahrelangem, festem Brauch Unterkunft gewährte. Doch selbst der lockenumwallte Kapellmeister konnt» über Bodo Pelter nicht die geringsten ausklä-rende» Angaben mache». Gewiß, in der letzten Zeit hatte «r s« mancherlei beobachtet, wenn er in dem großen Borderzimmer, da» der Tenor bewohnte, an dem am Fenster stehenden Piano saß und den ande-ren zu seinen Liedern begleitete. Aber diese» „man cherlei" hing in keiner Weise mit Bodo Pelter» Vergangenheit zusammen, hätte vielmehr ia der Zu-kunst mit einer glücklichen Verlobung enden können, wenn — da» Hau» da gegenüber, nein, die ele-gante, etwa« von der Straße zurückliegende Villa nicht gerade dem Landrat und Geheimen Regierung»-rat von Hohenlinden und das reizende, hinter den Borhängen der meist offenen Fenster dem Sänger lauschende Köpfchen nicht Käti von Hohenlinden ge« hört haben würde, dem unnahbaren einzigen Kinde de» seit Jahren verwitweten Geheimrats, und wen» nicht — hier begann die Tragik de» lyrischen Aden-teuer» — die durch nichts abzuändernde Tragik, wie der mitfühlende Zmada sich sehr richtig sagte, Bodo Pelter au«;erechnet al» Mitglied einer Thea-Urgesellschaft aufgetaucht wäre, die bei etwa» stre«-ger Beurteilung ihrer ganzen Zusammensetzung im-mer eine — Schmiere genannt werden mußte, trotz der guten Leistungen einizer ihrer Mitglieder. Der rundliche Kapellmeister beobachtete also nnd schwieg — schwieg wie da» Grab. Er wollt« sich die Gunst de» W»»ndertiereS auf keinen Fall verscherzen, da» einen so autgezeichneten Kognak und Rotspohn auf Lager hatte und so teure Zigarren — Fünszehn-Pfennig-Sumatra-Emlage — rauchte. So ahnte denn niemand, daß auch in di« friedliche Villa d«» allgewaltigen Beherrscher» de» umliegen-den Kreise» ein störender Geist, wie in so viele an-der« Häuser der Stadt — seinen Einzug gehalten hatte. * An einem der letzten Zulitage saß Geheimrat von Hohenlinden mit feiner Tochter aus der glas-überdachten Terrasse bei« Morgenkaffee. Der alte Herr «it dem grauen, wohlgepflegten Bollbart und de« etwa» hochmütigen, verschlossenen Geficht hatt« ein Blatt Papier neben sich liegen, aus da» er a>» einem Kursbuch sorgfältig die Abfahrtzeiten verfchie-dener Züge vermerkte. Scheinbar war er von dieser 2 Arbeit vollständig in Anspruch genom«en. Und doch blickte er heimlich nur zu oft mit seinen klugen, aber etwa» kühlen grauen «»gen zu« einzigen Kinde hinüber, daS in einem sehr beque«en Rohrsesselchen lehnte unb vertrau«! in die grüne Blättertracht be« sich hinter dem Hanse weit hinziehenden ParkeS schaute. Säti »ou Hohenlinden war nicht da», wai die große Menge, gedankenlos nur nach dem flüchtigen Eindruck der ganzen Erscheinung -urteilend, eine Schönheit. Auf einem fast zu scklanken. zierlichen Körper saß eiu von dunkelblonder, hochsrisierten Haarfülle gekrönter Kops, unter dessen leichtgewölb-ter geistvoller Stirn ein Paar trauriger Augen so» fort aufsiel, Augen von einem unbestimmten Grau-blau, in denen ei für jeden Franenkenner doch wie verhaltene, «ur durch trübe LebenSersahrung zurück-gedrängte Leidenschaft schimmerte. Nase und Mund zeigte« dagegen nichts Eharakteristische» und wären ia jedem AuSlandSpaß mit dem üblichen „gewöhn-Iidj* abgetan worden. Nur die Kinnpartie deS ziemlich schmalen Antlitze« verriet wieder eine starke, energische Seele, woiür auch die wohl etwas gro-ßrn, aber schlanken und wohlgeformten Hände sprachen. Jetzt legte der Geheimrat. sich leise räuspeind, den Bleistift beiseite und sagte dann mit einer St>m«e, die wie sanfte», gütiges Streicheln war! „Woran denkst du. mein Kind?" — Dabei ruhten aber seine Bluse seltsam forschend i» dem zarlen Gesicht seiner Tochter. Da» junge Mädchen war leicht zusammengesah. ren. und eine helle Röte überflog jetzt die in der letzten Zeit häufig so blassen Wangen. Doch ihre Augen begegneten ohne Scheu denen de» Vater». Dann sagte sie müde, indem sie wie in Nachsicht mit ihrer eigenen Schwäche zu lächeln »ersuchte: An die Unzulänglichkeit de» Erdendasein«, Pa« pa — an die Ketten, mit denen sa viele Menschen« kinder da» Glück in weiten Fernen angeschmiedet bleibt, so deutlich sichtbar, und doch nicht loszureißen au» den ehernen Banden, die Stande»unterschied und StandeSvarurteile heißen . . ." ..Da» habe ich mir gedacht, Säti — leider — leider!M Der «ehei«rat sprach diese Worte s« lang, sam. mit so schwerer Beto»ung au». Ans diese Erwiederung war fle nicht gefaßt gewesen. Berwirrt strich sie die Falte« ihre» hellen MorgenkleideS über den Knieen glatt, während ihr jetzt dunkelrote Glut da» Antlitz färbte. — Eine ungemütliche Pause folgte. Ei schien, al« wagten sie beide nicht, mit der nun nicht mehr abzuwenden- den Erörterung eine» gewiß peinlichen Thema« zu beginnen. Dann hat sich Herr von Hohenlinden zu einem Entschluß durchgerungen. E» konnte seine Tochter nicht länger schonen, da», wa« nun wochenlang wie ein unheimliche« Gespenst, alle trauliche Gemütlichkeit bannend, durch die Räume de» Hause» schlich, mußte endlich beseitigt werden. „Käti, komm' einmal her zu mir, setz' dich neben mich, — so, ganz dicht! mein Kind, — ganz dicht,' sagte er gütig und nahm dann ihre heißen Hände in die seinen. «Nun wir beide, Käti, wir sind doch bereit» seit Iahren nicht mehr wie Vater und Tochter, sondern wie zwei gute Kameraden »e-beneinander hergegangen, nicht wahr? — Du nickst so eifrig. Da» freut mich. Zwischen un» besteht mithin auch nach deiner Meinung ein Verhältnis wie zwischen guten — nein — den besten Freunden, die eben keinerlei Geheimnis vor einander haben wollen." „Ich verberge dir gar nichts, Papa, worauf du al» mei» bester Kamerad Anschpruch machen könntest." sagte sie jetzt einfach, als er nicht gleich fortfuhr. Da nickte der alte Herr traurig vor sich hin. ,.Au« dieser Antwort ersehe ich, daß du gerade da« Wichtigste im Menschenleben, die Liebe, au« die-ser gegenseitigen Offenheit ausscheiden willst. — Tu da« nicht Käti. tu'« nicht! Soll mich alten Mann denn wirklich daS trostlose Empfinden packen, daß ich nun einsam bin, daß mein Ein und Alle» sich gegen den Bater mit ihren HerzenSnöten ängstlich verschießt?!" Durch die Stimme de» sonst so strengen, oft für gefühlsarm gehaltenen Geheimrat» zitterte fo er-greifend da» Berlaugen. e« möchte sich nicht» Frem-de» zwischen ihn und sein einzige« Lind drängen. Und wie eine Erlösung war» ihm, al» sich jetzt plötzlich zwei weiche Arme um seinen Hal» schlangen und große, schwere Tropfen auf feine Hand fielen. Da zog er sie facht auf feinen Schoß, bettete ihr Haupt an seine Brnst und drückte sie fest fchützen» au sich. — So weinte jetzt Käti von Hohenlinden sich aus. Und die ganze Seelenqual der jüngsten Tage offenbarte sich in diesen Tränen, in diese« krumpf* hasten Beden de» Körper». Und ihr Bater fchwieg und wartete. Langsam wurde sie ruhiger, trocknete endlich die feuchten Auge». Dann erst begann er wieder: .Ich weiß feit langem, wie e» um dich steht, seit langem. Vateraugen sehen scharf, besonders wenn «an, wie ich feit Jahren bei dir, Motterstelle an eine« geliebten Wesen vertreten hat. Anfangs hoffte s ich noch, das, bei» lebhaft»« Interesse für unsere Sommerbühne, welche« du nicht nur durch häufige Besuche der Vorstellungen, sondern auch in zelegent-lichen Gesprächen mit mir bekundetest, lediglich den g«uz achtbare» Leistungen der Truppe galt. Mir aber fiel dann so allerlei aus. Ich mag da« nicht alle« erzählen, mein Sind, wo»an ich merkte, daß «eine stolze Tochter ihr Herz an einen Schmieren-schauipieler verloren hatte." Wie von einem Peitschenhiebe getroffen, zuckte nu» da« junge Mädchen zusammen. „Vater, hab' doch Erbarmenstöhnte die Aermst« aus, und wie-der perlten ihr heifje Trinen über da« schamerglühte «.ficht. „Verarge mir meine Offenheit nicht, «ein Kind, «einte er weich und drückte sie zärtlich an sitb. „Aber ich muß die Situation ohne Beschönigung in den richtigen, grellen Farbenkontrasten zeichnen, damit du dich «iederfindest. Bedenke : Du, die Tachter einer Prinzessin au« dem alten Hause Wallerstein, einer Frau, die ich mir erst nach vielen widerwärti-gen Kämpfen ktirch • einen Sewaltstreich erringen konnte, trotzdem ich selbst vom alten Adel war und »or einer aussichtsvollen Laufbahn stand. — du ver-liedst dich in da« Aeußere und den schmeichelnden Tenor e»ne« Menschen, der nicht einmal ein an er-kannter Künstler genannt werden kann. — Unter-brich mich nicht, «ätii Gewiß, dieser Herr Bodo Pelter hat auch auf mich in seinem ganzen Betragen einen recht guten Eindruck gemacht. Aber da«, wo-für er sich ausgibt, ist er nicht. Ich habe ia Köln »ertraulich bei einer Auskunftei angefragt. Ei exi-stiert dort kein „berühmter Heldentenor- diese« Namen«, wie hier täglich auf dem Theaterzettel zu lesen Ist. Im Gegenteil, Bodo Pelter ist in der alte« Bifchossstadt am Rhein eine gänzlich — gänzlich unbekannte Größe. Auch sonst weiß man in Fachkreisen nicht« »on ihm. Wir haben e« demnach, trotz dem geheimnisvollen Nimb»«, mit dem er sich zu umgeben »ersteht, mit einem Sänger niedrigster Sorte zu tun, der sich nicht einmal scheut, für feine Person frech ganz erlogene Reklame zu macheu. Und daran ändern weder feine tadellose Kleidung noch seine ge-winnenden Manieren etwa«. Wahrscheinlich ist« ein «rbummelter Student, — so von der Sorte meine« Korptdruder« von Gut zeit, den du ja im vorigen Jahr in Berlin al« Kabarettmitglied bewundern könn-teft. und der schleunigst die Gelegenheit beuützte, «ich ordentlich anznbo:gen.' Der Gehei«r»t schwieg eine Weile, al« ob er ferne Worte erst so recht auf seiner Tochter verirrte Seele einwirken lassen wollte. Dana fuhr er fort, tob«» er begütigend ihre Hände streichelte: »De«- nach, Käti, muß dieser Sache ein schnelle« Ende be- reitet werden. Du weißt doch, seit de« Tode deiner Mutter ist «ir der Ausenthalt hier in dieser Stadt, in diesem Haufe, wo mich alle« an die Tote ge. mahnt, zur Qual geworden. Und nur da« Pflicht-bewußtfein ließ mich bi«her von der Erreichung meine« Abschiedsgesuche« Abstand nehmen. Jetzt, «ein Kind, bin ich nun wirklich um meine Peasio-nierung eingekommen, und mein Urlaub, den ich nun übermorgen antrete, wird nichts andere« al« die UebergangSzeit für mein völliges Scheiden au» dem Staatsdienst sein. Wir werden hierher nicht mehr zurückkehren. Die wenigen Abschiedsbesuche können wir bis zu unserer Abreise noch bequem erledigen. Und heute abends, ans der Gesellschaft bei Rauten« Heims, ist «ir die beste Gelegenheit gegeben, den Gutsbesitzern de« Kreise« in einer kurzen Rede Lebe-wohl zu sagen. Ich hoffe, daß da« Badeleben in Helgoland dir dann deine volle Ruhe wiedergeben wird." Käti Hohenlinden machte sich jetzt sanft au« den Ar«en de« Vater« frei, stand aus und lehnte sich an die kalte Steinbrüstung der Terrasse, schaute lange in die leise rauschenden Bäume des Parke« hinaus. Und da« Wispern der Blätter, dieses unaus-hörliche Rannen des grünen, beweglichen Meere« lenkte ihre Gedanken zu stiller, entsagender Klarheit hinüber. — AlS sie sich wieder umwandte und an den Kaffeetisch zurückkam, lag um ihren Mund ein hochmütiger, fast ironischer Zug, der die Aehalichkeit zwischen ihr und dem Geheimrat so recht hervor-treten ließ. „Vielleicht habe ich zuviel von dem heißblütigen Temperament der Mama geerbt," sagte sie dann ernst und schaute ihren Vater dabei ohne Scheu a». „Sonst hätte ich wich wohl nie soweit verloren, sonst wäre mein Herz, das noch nie gesprochen hat, auch diesem mich geradezu saszinierenden Sänger ge-genüber still geblieben und der kühlen Vernunft ge-horsam gewesen." Herr »on Hohenlinden hatte bei dieser zweisel-fellos beabsichtigten Anspielung aus die von seiner verstorbenen Gemahlin in Herzensangelegenheiten be-wiesen« Selbständigkeit wie erschreckt den Kops etwa« gehoben. Und seine Finger, die gewohnheitsmäßig spielend durch den grauen Vollbart glitten, schlössen sich plötzlich zur Faust. — Wie? Wollte sein« Tochter es etwa wagen, sich gegen seinen Willen aufzu-lehnen? Zuzutrauen war es ihr schon. Er kannte sie als einen Eharakter, der »on dem einmal zu einem erstrebten Ziel eingeschlagene» Weg auch nicht einen Fußbreit abwich. D«bei war sie noch »olljährig, be» saß von der Mutter ein große« Vermögen und — da» Schlimmste — auch da« leidenschaftliche. leicht entflammte Naturell. Doch de« Landrat» Befürchtungen erwiesen sich «t» unnötig, Säti schien die ängstliche Spannung, die sich in der ganzen Haltung ihres Vater» aus« druckte. ganz richtig zu deute», und fuhr daher schnell fort: „Die schweren Jahre, die ich, ei» kaum den Kinderjahre» entwachsene« Mädchen, infolge der tief» finnigen Gemütsveranlagung der Mama, durchmachen mußte, Jahre, in de»en mir jede» kindliche Spiel, jede» Lachen verboten war, haben «ich vor der Zeit innerlich «»«gereift. Und daher, Papa, bin ich auch in diese Liebe nicht wie ei» schwärmende« Backfisch-chen blindlings hineingetaumelt, » nein! Ich habe mir immer etwa« auf «eine Menschenkenntnis ein« gebildet. Bodo Pelter gehörte meine» Erachtens mit seine« ganzen Auftreten, feinem Aeußeren und seiner Lebensführung in die Hallersortschi Truppe ebenso» wenig hinein, wie — sagen wir, wie ich in da« Lese» kränjche» der ^Damen des hiesigen Landgerichte«. (Fortsetzung folgt.) Fermilchtes. Rofezger über den Tango. Die Yiauen- und MädchenortSgruppe Reichenberg de« Deutschen Schulvereine« veranstaltet am 23. d. einen „Abend moderner Tänze", der, wie e» in der Ankündigung heißt, „der Jugend Gelegenheit geben soll, Grazie und Anmut in Tango, Twofteep, Oncsteep, Boston und Walzer" zu zeigen. Auf eine Anfrage, welche die „Deutsche Volk«zeitung" an Nofegger stellte, wie er über den Tango urteile, stellte er der Schriftleitung de« genannten Blatte« nachstehende Zeilen zur Verfügung: „So viel man über den Tango hört (und man hört sehr viel von ihm) halte ich ihn für eine ansteckende Modekrank, heil, wie sie immer auftauchen, um gewöhnlich in kurzer Zeit zu verschwinden. Von solchen oft recht widerlichen Sachen werden vor alle« schwache Na» luren befallen, sie bekommen Fieber und treiben im Delirium oft die unglaublichsten Geschmacklosigkeiten, deren sie sich selbst schämen, wenn der Anfall vor» über ist. Bei anderen bleibt di«weilen ein chronischer Zustand von Verblödung oder Entartung zurück, die gemeinschädlich werden kann. Fall« der Tango eine Seuche dieser Art sein sollte — ich kenne ihn nicht — schlage ich vor, Quarantänen zu errichten. Wer vom Tango befallen wird, der darf ei» halbe» Jahr lang nicht in Gesellschaft." Die rauhe Witterung ist häufig Ursache von Erkältungen, welche sich in rheumalischcn Ge» lenk«» und Mu»kelfchmerzen äußern und, nicht gleich bekämpft, un» oft wochenlang quälen. Um derart»« gen Erkältungen sicher abzuhelfen, ist e« ratsam, „Herbabuy« Aromatische Essenz" anzuwenden. Die Wirkung diese« aus kräftigen Heilpflanzen und Wurzeln der Alpen hergestellten Pflanzenextrakte« wurde seit mehr al« 40 Jahren in vielen Zivil» und Militärspitälern erprobt und von den Aerzten al» vorzüglich anerkannt. „HerbabuyS Aromatische Essenz" hat sich als schmerzstillende und stärkende Einreibung nicht nur bei rheumatischen, fondern in gleichem Maße auch bei nervösen Schmerzen außer-ordentlich bewährt. Diese Essenz wird nur in der auf der Dritten Internationalen Pharmazeutifchen Ausstellung für ihre Erzeugnisse mit der große» goldenen Medaille prämiierten Dr. HellmannS Apotheke „Zur Barmherzigkeit", Wien 5., Kaiser-straße 73/75, erzeugt, ist aber in den meisten größeren Apotheken erhältlich. Man achte auf Name und Schutzmarke. Eine Speziaiiiiii unier den KaNeegeiränKen isi Kaihreiners Kneipp - Malzkaffes. •4m «■fHlllt* »»> ••UM»»« UntlMMk»-tctt. ®«rt» »«« jUOnia« «rtHM »** <8chl überall zu haben in der geschlossenen Originalpoftelpacilung ... a„» Pfarrer Kneipp. Deutsche, unterstützt eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heran»-gegebenen WirtschaftSgegenstände (Zündhölzer, Seife u. dgl.) da» euch nicht« kostet und den Vereinen Nutzen bringt! Gebraucht fleißig die Wehrschatzmarien! Gedenket bei Wetten «d Spielen der deutschen Schutzverrine! »U»»er 18 ütnmt Seite 5 Mpc sah «II aparter Engländer vorzüglich au» M» »irkle durch Vornehme Ruhe. Auch hier spielt« Idols Würz einen Lozendirner mit diikrelem Humor. L»T Theater war so gut beseht, al» hätt« man ^i-n» .G«sp«aster" gegeben, die un« sicherlich lieber gewesen wären. __W G. Helichtssaat. ver falsche Gerichts- und Steueradjunkt. (Schwurgericht). ver 25 jährige Malergehilfe Aloi« Pollak au« Kapellen bei Bad Radein wurde am 4. November 1913 »ich Ableistung einer 13 monatigen Kerkerstrafe mit einer Barschaft von 51 K. 18 St. au» der Strafanstalt Marburg entlassen und begab sich auf einige läge nach Graz. wo er sich in Wirtshäusern £ «trieb. Am 27. Siovember fuhr er wieder nach rburg. zurück. Die Nacht vom 27. auf den 28. Aovemdrr verbrachte er beim Winzer «iidrea» Stacht in Zwiinig, dem er sich als GerichtSadjunkt ?»il Schroll aus Marburg vorstellte und den er d«. ihm Unterkunft zu gewähren, da ihm der Hau»> «eister das HauStor nicht öffnen gekommen fei. Loch! erzählte ihm, daß er gegenwärtig durch seinen Vertreter Dr Pipusch eine EhrenbeleidigungSklag« gegen Marie Pinitsch eingebracht habe, da diese be» tzaupiet habe, daß er mit seiner eigenen Tochter sträflich verkehrt habe. Am nächsten Tage suhr Pollak wieder nach Graz zurück, wo er am 5. De-znnber zur Stellung gehen mußte. Bei der Stellung lernte er den ihm bisher unbekannten Infanteristen vartbichler kennen, der ihm erzählte, daß feine An-gehörigen in Messendorf leben. Am 6. Dezember degaj» sich Pollak. da er mittlerweile feine Barschaft verbraucht hatte, zu den Angehöiigen WartbichlerS nach Messendorf, wo er dessen Schwester Ludmilla antraf. Dieser erzählte er, daß ihr beim Militär dienende Bruder einem Schlagansall« erlegen sei, daß die Beerdigung schon am 7. Dezember stattfinde u»d zur Deckung der Begräbniskosten 20 St. er» forderlich seien, welchen Betrag Ludmilla Wartbichler ih« auch tatsächlich au»solgte. Erst am nächsten t«ge alß die Eltern nach Graz fuhren und dort ihren Sohn gesund antrafen, erkannte» sie. daß sie eine« Betrüger aufgesessen seien. Pollak fuhr nun »ach Marburg zurück und erschien am 8. Dezember »ieder beim Winzer A. Wochl, dem er mitteilte, deß er sich unverzüglich mit seiner Gegnerin auS-gleichen müße, widrigenfalls beide bestraft werden «ürden. Er veranlaßte Wochl. sich mit ihm zu Marie Pinitsch zu begeben, wo er scheinbar ein LuSglcichSprotokoll aussetzte, daß beide Parteien nnterfertigeu mußten und verlangte die Bezahlung der Gerichtskosten von 35 K. und 2 St. Jnsertion» gebühr für «ine von Pinitsch in der Zeitung abzu gebende Ehrenerklärung, welche Beträge Wochl auS zahlte. Darauf erklärte er die Angelegenheit für j erledigt und entfernte sich, kam aber noch um 3 Uhr ! frih zu Wochl zurück und sagte, er habe mit l Vr. Pipusch gesprochen, der für den Ausgleich auch | noch 40 K verlange Wochl folgte auch diesen Betrag, gegen «ine Bestätigung auS. Dieser Betrug kam erst n 10. Dezember auf, al« Dr. Pipusch seinem Klienten schrieb, warum er von der Verhandlung u> 9. Dezember ausgeblieben fei. Mit dem er-schwindelten Gelde fuhr Pollak am 0. Dezember »ich Trieft, hielt sich dort 12 Stunden auf und tchrie dann bis Steinbrück zurück; dort stieg er aus und begab sich zu Fuß nach Hrastnigg um dort Betrügereien zu begehen. So begab er sich noch am lv. Dezember nachmittags zur Keuschlerin FranziSka Heile, stellte sich dieser als SteueramtSadjunkt vor, der den Auftrag habe, die »neuen" Steuern ein-zifihren. Er verlangte ihr Zteuerbüchel und sagte, tafc sie, wie ■ auch alle anderen, noch 20 St. an Elevern zu zahlen hätte, welchen Betrag die Herle Ju auch auSfolgte. Kurze Zeit' darauf kam der ohn nach Hause, dem die Sache verdächtig schien «id der sich sofort mit der Mutter auf die Suche »ach dem angeblichen Beamten begab. Tatsächlich trafen sie ihm im Gasthause Dernovsek, wo er der Herle über ihr Verlangen die 20 K. zurückgab, da» Eleuerdüchl jedoch zurückbehielt. Der Sohn erstattet« hieraus die Anzeige bei der Gendaim«rie, doch war Pollak verschwunden. Am folgenden Tage begab er ich noch zu den Bauern Johann Holefchek in Lt. Stefan und Jakob Gollob in St. Kristoff« deren Söhne, wie «r in Erfahrung gebracht hatte, ich beim Bezirksgerichte Tüff«r in Strafhaft befinden. Diesen stellte er sich al« Gerichlsbeamter vor und begehrte von ihnen die Bezahlung der Prozeßkosten für ihre Söhne. Er verlangte von Holosek 48 st., von Gollob 87 K. Als sie die Zahlung verweigerten, drohte er mit der Exekution. Dennoch folgten die beiden den verlangten Betrag nicht au». Während feine» zweiten Aufenthaltes in Graz am 8. De-zembrr 1913 wohnte Pollak 2 Tage bei seiner stousine Fanny Rampre. Bei seinem Wegg«hen entlieh er sich einen Wetterkragen (Wert 24 St.) welchen «r zurückzubringen versprach. Al» Fanny Rampre jedoch längere'Zeit n'chl» mehr von ihm hörte, erstattet« sif gegen Pollak di« Anzeige. Pollak hatt« sich heut« vor dem Schwurgericht« Cilli zu verantworten, er ist feiner Betrügereien geständig. (Borsitzender Oberlande»gerichtSrat Guido ViSkonti). so daß die Annehme, daß sich der Angeklagte d«» Stehlei» zur Gewohnheit gemacht hab«, vollauf b«-gründet «rfcheint. D«r Angeklagte wurde zu drei Jahren fchwrren Kerker» verurteilt. Erkältungen nnd Husten Jeder,naim weiß, wie schwierig eS oft ist, eine Er-kältung oder Husten loS zu werde». In solchen Zeiten ist der Gebrauch von Zcoils Nbertran-Emulsion enipfthlriiÄverl, den incm iv lange fortsetzen soll, bis man sich wieder ganz frisch und kräftig fühlt. Der wohltätige Einfluß von Scotts?ebertra>,-Emulsion, besonder« auch ihre den Hustenreiz mildernde Wirkung macht sich bald bemerkbar, und von da an läßt sich der Fortschritt leicht beobachten. Manche, die sich ~ jahrelang mit de» Folgen vou Erkältungen und Husten plagten, baden sich mit SeottS Emulsion neue «rast und Lebensfreude verschafft. Scotts Leberlran-Emulsion ist so wollt« schmeckend und leicht verdaulich, daß Er« wachsene uud Kinder sie gerne «ehiue:,. »«:» k»T Ortaaalltatoi » * M 3* t4a RUN G«z-I> tftniratmu von Vih i* J>ri--f«urleii «» ® t»ll * •» u> »i. mbH, (Ktn VII.. und untec »UBgualiBit aul d>'k ?"<■*» rrtoij» die uamalljl JJelwbima tun »osipr»»>t durq nn« torot!«.'. Ein Gewohnheitsdieb. Am 16. b. begann vor dem hiesig«» Kreis-gerichte die zweite Schwurgerichtstagung unter dem Vorsitze teS Kreisgerichtspräsidenten Albert Kotzian. Gegenstand der Verhandlung bildete nachstehender Tatbestand: Dem Gastwirte Johann Bogovic in öerttc würd« um Vormittag« des 15. Dezember 1913 au« «iner »»versperrten Tischlade ein Barbetrag von 125 Ä entwendet, welchen Diebstahl er zu Mittag entdeckte. DaS Gelb^ konnte nur an diesem vormit tage entwendet worden sein, weil Marie Bogovi-n)ch am Morgen des zenannten Tage« da« Gelde in der Lade gesehen hatte. Der Verdacht lenkt« sich fosort aus den 26jährigen Knecht Alois Godler au« Agram, welcher vorher zum Gemeindeamte Zakot gekommen war, um sich ein neue« Arbeitsbuch aus stellen zu lassen, und am Morgen d«S 15. Dezember aus dem Gemeindearreste, in welchem er übernach-tete, entlassen worden war. Da der Angeklagte an diesem Vormittage in d«r Nähe de« Gasthauses Bogovik gesehen wurde, nahm ihn die Gendarmerie fest und überstellte ihn dem Gerichte. Di« Durch-fuchnng nach dem Gilde blieb erfolglos, der Ange-klagte leugnete angang« mit Entschiedenheit jede Schuld. Erst nach längerer Voruntersuchung schritt der Angeklagte zu einem vollen Geständuiffe und gab an, daß er den erbeuteten Geldbetrag während sei-ner Eskortierung durch den Grndarmrn unbemerkt all« der Tasche geworsen habe. Der Beschuldigte gesteht weiter«, daß er im Monate November 1913 einem beim Fleischhauer Nikola Merusa in Agram, woselbst auch er «in« Zeitlang diente, bediensteten Knecht« einen Reisepaß, ein Hemd und »in Paar Socken im Gesamtwerte von 5 50 K entwendrt hab«. Der Angeklagte ist jbereil» dreizehnmal vorbestraft, darunter zehnmal wegen Diebstahle«. Zuletzt wurde er mit Urteil de« Gerichtshose« in Pvzega am 11. Dezember 1912 w«g«n Diebstahles mit sechs Monaten Kerker bestrast. Die Polizeidirektion Agram schildert ihn al» einen unverbesserlichen Menschen, Probieren Sie bitte du neuen Suppen Gulasch Nudel Teller Packchen Schon Mancher, der sich ein Los Kaufte, halte gewonnen, bevor er dieses vollständig halte. Unter den Geldinstituten, die sich mit dem Verkauf« von Losen befassen und dieses Grschäft auch reell betreiben, ist die Firma „Glücksrad", Ge> fellschast für Handel mit Wertpapieren in Brüyn, Rudolsgaff« 12 zu «rwähnrn, aus deren Prospekt von vorteilhafte» Wertpapieren, welches vor kurzer Zeit unserer Zeitschrift beigelegt war, wir abermals aufmerksam machen. Sollte jema.id zufällig ein fol-cheS Prospekt nicht erhalten haben, so schreibe er sofort um dieseS an die genannt« Anstalt, wohin auch sämtlich« Austräge, Anfragen usw. zu richten sind. Die nächsten Ziehungen bereit» am 1. April und 1. Mai. Krapina-Titplilz. Der Badearzt Herr Dr. Karl Lobenwein ist am 27. März im Hotel Stadt Wien von 10 bis 11 Uhr vormittags zusprechen und erteilt unentgeltliche Auskunft über das Bad. Gegen die Vergiftung vom Darme her wendet sich jener berühmte russisch franzSfisch« Arzt, Biolog und Hygitniker. dessen Veröffenlichungen über die Kunst, du« menschliche Leben zu verlängern und den Tod möglichst hinauszuschieben, so berechtigte» Aufsehen erregt haben. Dieser Gelehrte erblickt «n der Selbstvergiftung vom Darme au« geradezu die Ursache de« Tode«. Demnach wird jeder kluge auf tiglite Reinigung de« Darme« durch au«giebige Entleerung ebenso bedacht sein müssen, wie er sein Aeußere« tag-lich wilcht. Null- die» sine .Hunyadi Jäno«", kein Tag ohne „Hunyadl JänoS" ha» ein deutscher «ollege jene« illustren Forscher« in Variierung eine« bekannten fliegenden Worte« au«gerufen und damit gesagt, daß Saxlehaer« Hunyadl Jäno« Bitterwasser für den «al-turmeuschen ein nicht mehr zu entbehrende«, ja selbst-verständliche« AlltagSbedürfvi« geworden ist. FUSSBODEN-LACKE PARKETT-POLITUR Der März ist der sonderbarste und vielleicht auch der gefährlichste Monat de« ganzen Jahre«. Winter und Frühling begegnen sich; Schnee, scharfe Winde und heißen Gonnenstaub kann er bringen < Kestfche Wacht 'Jrunr*rr 16 den gefürchtel«« „Märzenstaub" nicht zu »trgessen. Ml,« weiß kaum, wie «an sich anzieht» soll; die Wi«terNeidu«g ist oft ,u warm, die FrühjahrSNei-dung t» kalt, und bei dem jähen Wechsel, den der vorläuser de» April nicht weniger al< der April selbst liebt, sind eigentlich Erkältungen gar nicht zu wrmeibtn. Mau muß, wenn man sich leidlich durch den März bringen will, schon zu Hilfsmitteln greifen, die al» verläßlich anerkannt sind, und unter diese» stehen FayS ächte Sodener Mineral-Pastillen mit in erster Linie. Vielleicht ist dem einem und anderen Leser damit gedient, daß er an die Pastille» jetzt erinnert wird. Steckenpferd-Lilimmilch-Seife von Bergmann & Vo., Tetfckien a. Slde erfreut sich immer größerer !8.'li«b[!)Cit und Verbreitung baut ihrer anerkannten Wirkung gegen Sommersprosien und ihrer erwiesenen Unübertrrff, lichkeit sür eine rationelle H^ui- und SchSnheitSpüege. Zausende Anerkennun^Sichreib-n. Vieliachr Prä-mierungkn! Voisich! beim Einkauf! Man achte ausdrücklich auf di» Bezeichnung „S teckenpferd" und auf die volle Firma l & 80 h in Apotheken, Drogerien und ParfLmeriegeschäflen >c. Desgleichen bewähr» sich Berg -ianns Liiiencieme „Manera" (70 b per Tube) wunderbar zur Erhaltung zarter Damen händk. ^Mündwassff: '&_ - W?r Odol konsequent täglich anwendet, übt dle nach unseren heutigen Kenntnissen denkbar beste Znhn- und Mundpflege au«. Pr«i,: gr-b« ?Iasw««k.*L Styrlu • ■44lilntlc, Brlf&UnJi« HUr*. L.k«rl*l«r HO" Krit). (litMkm. J. Sernullo, ta.k. Hoßleserant Trlesi-Baraeli. liUtlkb In 4*a Apolhak^a ts rtaachaa. am L k K S.ftO u4 >» 1 L U 4.HO. 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E., Leoben, Linz, Mährisch-Schönberg, Neutitsehein, Olmfitz, Beichenberg, Bumburg, Saaz, Salzburg, Troppau, Villach, bei unseren Filialen, in Braunau i. lt., Friedek-Mistek i. Schi., bei unseren Exposituren, in Wien bei unserer Kommandite Bosenfeld ic Co., Wien I., Bath ausstrasse 20 znr Auszahlung. Die Kupons sind arithmetisch geordnet mit Konsignation einzureichen, wozu Blankette bei den Zahlstellen unentgeltlich verabfolgt werden. Prag, am 18. März 1914. Der Vorstand. '(Nachdruck wird nicht honoriert.) Aerzte und Feinschmecker dräcken ihr Urt