Are-t«Z^ bon Gottes und des Ap. Stuhles Gnaden Mrstdischok bon Mrilmch, alten Gläubigen seiner- Aiöcese Keil und Segen von unterem Kerrn rind Keilunde Jesu» Kbristus! Es ist kaum einige Wochen her, Geliebte im Doerrn! daß ich mein erstes Hirtenwort an euch Mrichtet habe. Deshalb glaube ich nun, bei Ber- küWgÄH des Fastenmandntes, mich auf Weniges beschränken zu dürfen! In jenem meinem ersten Hirtenschreiben habe ich euch die Schätze der Gnade und Erbatmnng Gottes vorgefnhrt und euch gezeigt, was der Herr zu unserem Heile Alles gethan. Sogar seinen ein- gebornen Sohn hat er nicht geschont, sondern für uns Alle hingegeben. Der eingeborne, vom himmlischen Vater für uns hingeopferte Gottessohn aber, Christus Jesus, hat die Seinen, da er sie liebte, bis ans Ende geliebt. ' Ja wahrhaftig, bis ans Ende! denn auch der letzte Blutstropfen, über den er verfügte, und der letzte Athemzng, den er that, gehörte uns. Bis ans Ende! denn er wollte seinen Schmerzen und seinen Leiden aus Liebe zu uns kein Maaß und Ende setzen, als bis er sagen konnte: Oon8nmmn- tum 68t! Es ist vollbracht: der Tod ist besiegt durch den Tod; der Quell der Gnaden ist gefüllt, - Ich. 13. 1. aus dem die Menschen alle, ohne Zahl und Maaß und Ende sollten schöpfen können für ihre Seelen. Bis ans Ende! denn selbst bis.über das Grab sonn seine Liebe uns bleiben. Glorreich auferstauden von den Todten will er die Seinen nicht verlassen, son¬ dern im heiligsten Altarssacramentc bei ihnen sein und bleiben immerdar. Wahrhaftig, da er die Seinen geliebt, so hat er sie bis ans Ende geliebt! Das hat Gott für uns gethan! Und wir, Geliebte im Herrn! was haben wir ihm dafür ge¬ than? — Ich will nicht eindringen in jedes Ein¬ zelnen Herz; aber es ist Einer, der es durchdringt und durchforscht, und den: jede Falte desselben vffen- liegt, und wäre sic noch so sorgsam gehütet vor der Außenwelt und noch so geheimgehalteu vor den Menschen. Dieses Alles durchdringende Ange Gottes, was mag es wohl Alles sehen und entdecken in unseren Herzen? Wie steht es beispielsweise mit unserem Glauben, wie mit seiner Bethütignng im Leben? Wenn wir sehen, mit welcher Gleichgiltigkeit so Mancher heutzutage frevelnd Hand an sich selbst legt, nachdem er zuvor, seiner Genußsucht zu Lieb, eben so glcichgiltig vielleicht eine ganze Reihe von 0609L- 2 Familien unglücklich gemacht; — wenn wir sehen, wie so gar nicht selten Kinder ihre Eltern, Eltern ihre Kinder; Brüder ihre Schwestern, Schwestern ihre Brüder, selbst in den ernsten Momenten des Sterbens des Trostes der Religion entbehren, und sie anstandslos ohne Empfang der hl. Sacramente vor den Richterstuhl Gottes hintreten lassen, und wie so gerade die eigenen Hausgenossen wahre Feinde des Menschen werden; — wenn wir sehen, wie heutzutage selbst von Katholiken, durch Wort und Schrift, gegen die Glaubensüberzeugnng und die hingebende Glaubensfreudigkeit ihrer katholi- lischen Mitbrüder gesündiget wird: und daß es leider ab und zu auch au Schulen und Lehr¬ anstalten au solch' schädlicher Wirkung nicht fehlt: dann können nur nicht anders, als über solche Er¬ scheinungen erschüttert zu werden im Innersten unseres Herzens und der Besorgniß Ausdruck zu gebeu, daß der Glaube an Gott, und der Glaube an seine hl. Kirche und ihre Gnadenmittel, in so Manchem, wenn nicht ganz erstorben, so doch bereits gär tief gesunken'sein müsse. ' Und was- sollen wir dann sagen von der so häufigen Vernachlässigung der Sonntagspflicht; und das nicht selten gerade in den besseren und gebildeten Klassen? was von den Entheiligungen der Tage des Herrn? was von den Verführungen, denen so manches arglose Herz zum Opfer fällt? was von der wilden Rohheit, die so oft die Hand des Nächsten gegen den Nächsten schwingt und so un¬ bekümmert an seiner Gesundheit, an seinem Leben sich vergreift? was von der Trunkenheit, die, ver¬ gessend auf Leib und Seele, auf Kraft und Ge¬ sundheit, nur zu oft uicht nur das eigene, sondern auch der Familie Glück dieser unseligen Leiden¬ schaft zum Opfer bringt, und nicht nur die eigene, sondern auch die Arbeitskraft von Weib und Kind sich dienstbar macht? — Ach! das Alles, und so manches Andere zeigt nur zu oft die tiefe Kluft zwischen uns und zwischen Gott; zwischen uns und unserem Glauben; und den entsetzlichen Gegensatz r Mich. 7. 6. zwischen dem, was Jesus Christus sür uns gethan und was wir ihm dafür entgegenthnn. Und sagen wir nur nicht, daß der und jener grobe Fehler uns ja nicht anhafte. Gott sei Dank! es wird so sein; es wird bei der großen Mehr¬ zahl so sein. Aber wissen wir nicht, wie der hl. Evangelist Johannes schreibt, daß, wer da sagt, er habe keine Sünde, nur sich selbst belüge, und daß die Wahrheit nicht in ihm? Ja, Geliebte im Herrn! wir Alle haben Ursache, der Eine mehr, der Andere minder; der Eine aus diesem, der Andere ans jenem Grnnde, in der Bitterkeit unseres Herzens auszurufen: p66oavimu8, iuigue oKiinn8, iinpik A688NUU8: wir haben gesündigt, o Herr! vor dir; wir haben Unrecht gethan, gott¬ los gehandelt. 2 Ja, das haben wir gethan! Und mm, Geliebte im Herrn! ums sollen wir nunmehr thun? — Oonvertimini! „Bekehret euch und thuet Busse . . . und bereitet euch ein neues Herz und einen neuen Geist!" Die hl. Fasten¬ zeit, die Zeit ernster Einkehr in uns und de' thiger Busse, steht unmittelbar bevor. Wol^^^p^ benützen wir dieselbe im Geiste der Besten unserer Seelen. Lernen wir an Jesu bit¬ terem Leiden und Sterben, das uns in der hl. Fasten¬ zeit besonders nahegelegt werden will, vor Allem die verheerenden Wirkungen der Sünde kennen. „Denn, wenn an dem grünen Holze sie Solches thun, (und wenn Christus Jesus, an dem doch nicht der Schatten einer Sünde, lediglich um frem¬ der Sünde willen Solches leiden muß), was wird dann erst an dem dürren (Holze) geschehen," und was wird dann erst uns ob unserer eigenen Sün¬ den erwarten? Lernen wir aber an dem bitteren Leiden und Sterben Jesu Christi auch kennen die Größe der Erbarmnng Gottes gegen uns, der wohl will, daß sein eingeborner Sohn sterbe für den Sünder; der aber nicht will den Tod des Sünders, sondern vielmehr, daß er sich bekehre von seinen Wegen und lebe. Im Angesichte sol¬ cher Leiden; aber auch im Angesichte solcher Liebe r I. Joh. 1. 8. - 2 III. Reg. 8. 47. — » Ezech. 18. 30. 31. - » Luc. 23. 31. — Ezech. 33. 11. 3 — sollte es da wohl möglich sein, daß wir den¬ noch kalt blieben und dennoch trotzig verharrten in unseren Fehlern und Sünden? Nein, Geliebte im Herrn! Fehlen mag ost mehr Folge von Schwache, als Zeichen von Bosheit sein: seinen Fehler aber nicht einsehen, ihn nicht anerkennen wollen, das wäre unerträglicher Hochmuth und Stolz; das wäre teuflische Bosheit und bleibe somit ferne von uns. Anerkennen und bekennen wir vielmehr in reumüthiger Beichte unsere Sün¬ den. Denn ein demüthiges und zerknirschtes Herz wird der Herr nicht verschmähen: und „wenn wir bekennen unsere Sünden, so ist er getreu und ge¬ recht, daß er uns Nachlasse unsere Sünden und uns reinige von jeglichem Unrecht." Welch' ein Trost dann, welch' eine Zuversicht für uns — und hätten wir zuvor auch noch so schwer gesün¬ digt — wenn wir nach abgelegter reumüthiger hl. Beichte dann auch hintreten und in der hl. Com- munion genießen dürfen von dem Osterlamm, das MUvegnimmt die Sünden der Welt! wir aber solcher Gnade und so großer OsMfreude theilhaft werden, will die hl. Kirche, daß wir unseren Bnßgeist auch bewähren, und daß unser Leib, wie er uns diente zur Sünde, so auch uns diene zur Busse. Hat ja doch auch der Herr nicht nur an seiner Seele, sondern auch an seinem Leibe Unsägliches leiden müssen für unsere Sünden. So soll darum auch die büßende Liebe zu ihm nicht bloß durch die innere Gesinnung des Herzens, sondern auch durch die Abtödtung des Körpers sich zeigen. Wie der Herr 40 Tage und Nächte hindurch fastete, so sollen auch wir, seine Kinder, wenigstens von Ferne darin ihm folgen, durch die 40tügige Faste nämlich, die wir dem Osterfeste vorausschicken. Ich sagte: von Ferne. Denn wie überall, so hat auch hierin der Herr das Schwerste sich Vorbehalten, und nur das Leichte uns überlassen. Und selbst dieses Leichte, wie ward es von der Kirche, je länger, desto mehr gemil¬ dert! Desto gehorsamer wollen wir darum im Geiste der Busse uud der Nachfolge des Herrn dem Gebote der Kirche nachkommen. Am Schlüsse dieses Hirtenschreibens gebe ich euch bekannt, in welcher Weise dies nach der vom hl. Vater unterm 28. v. M. fiir unsere Diöcese gewährten Milde¬ rung zu geschehen habe. Zuvor aber noch ein anderes Anliegen. Nach Ostern gedenke ich, wenn nicht unvor¬ hergesehene Hindernisse dazwischenkommen, nach Rom zu pilgern. Nach dem Willen der hl. Kirche soll nämlich jeder Bischof, wenn anders möglich, von Zeit zu Zeit zu den Grübern der hl. Apostel¬ fürsten Petrus und Paulus wallfahren, und bei dieser Gelegenheit über den Zustand seiner Diö¬ cese Rechenschaft ablegen. Letzteres nun kann ich, erst seit einigen Monaten Bischof dieser Diözese, allerdings nicht thun. Aber es drängt mich, eben als neuen Bischof, meinen und euren geist¬ lichen Vater, den Papst, in kindlicher Ehr¬ furcht wenigstens zu begrüßen; mir seine weisen Rathschlüge für die Leitung der Diöcese, uns Allen aber seinen hl. Segen — namentlich für die Todesstunde — zu erbitten; zu beteu endlich am Grabe der hl. Apostel, für mich um die apo¬ stolischen Tugenden, deren es für das bischöfliche Amt namentlich heutzutage bedarf, für euch aber — und es ist das auch ein charakteristisches Er¬ fordernis in unserer zerrissenen, glaubensfeiudlichen Zeit — um treue und standhafte Anhänglichkeit an den Apost. Stuhl und um innige Glaubens¬ wärme; so daß in unserem gesammten, privaten und öffentlichen Leben, der Glaube und die Ge¬ bote des Glaubens die erste und letzte Richtschnur unseres Handelns seien. Bei der Gelegenheit mm, wo ich den hl. Vater in meinem und eurem Namen begrüße, und ihm berichte von euren frommen Gebeten, von eurer Sehnsucht uud eurem Eifer für ihu, möchte es mich gar sehr freuen, wenn ich ihm auch ein äußeres Zeichen eurer inneren Gesinnung bieten könnte — in den Gaben nämlich, die mir eure ' Ps. 80. 19. — I. Joh. 1. 9. - ° Joh. 1. 29. ' Conf. II. Cor. 7. 7. 4 Liebe zu ihm für die Bedürfnisse der hl. Kirche mitgäbe, und die ich ihm daun persönlich über¬ reichen würde. Ich bitte euch also darum. Wenn der Herr eine jede, noch so kleine Gabe; wenn er auch den Heller der Witwe, in seinem Namen einem seiner geringsten Brüder gereicht, so anfnehmen und belohnen wird, als wäre er ihm gereicht, wie glauben wir wird er erst die Liebes¬ gabe anfnehmen, die wir seinem unmittelbaren Stellvertreter aus Erden, dem hl. Vater, verab¬ reichen? Und wenn schon das Werk gewöhnlicher Nächstenliebe, aus Liebe zu Christus gethau zur Linderung bloß leiblicher Noth, solch' glänzenden Lohn eintrügt, welch' ein Lohn wird dann erst folgen dein frommen Werke, das wir thun zur Linderung geistiger und geistlicher Noth? Ach ja, Geliebte im Herrn! es gibt so viel der geistigen Noth, so viel des geistlichen Elendes durch die ganze weite Welt hin! Wie Viele — nm nur dieses Eine zu erwähnen — die noch sitzen in Finsterniß und Todesschatten, ? und wie groß die Ernte; und wie gering anderseits die Mittel: viel zu gering, als daß der hl. Vater die Interessen des hl. Glau¬ bens und der Religion überall so unterstützen und fördern könnte, wie er sollte und möchte! Darum nochmals, Geliebte im Herrn! meine vertrauensvolle Bitte an euch. Oder sollte es eine Fehlbitte sein? Das, meine Theueren! o das be¬ sorge ich wohl am allerwenigsten. Das Land Kram, die Diöcese Laibach, hat nicht bloß Geld und zeit¬ liches Gut, sie hat großmüthig auch ihre Söhne im Dienste des hl. Glaubens Gott dargebracht, und mehr, als ein glänzender Name in der Reihe katholischer Missionäre, muthiger und entsagungs¬ voller Glaubensboten, gehört dem Lande Kram, der Diöeese Laibach, an. Darum kennt mein Vertrauen aus euch kein Zögern, keinen Zweifel. Eingedenk der Verheißungsworte des Herrn: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und das andere Alles wird euch zugegeben werden", werdet ihr vielmehr — deß bin ich gewiß — durch ein kleines Opfer für das Reich Gottes aus Erden auch für eure irdischen Angelegenheiten nur umso sicherer den Segen Gottes verdienen wollen. Ich ersuche demnach die hochw. Herrn Seel- sorgsvorsteher an einem Sonn- oder Festtage, dessen Wahl jedem Einzelnen überlassen bleibt, einen all¬ gemeinen Opfergang für den hl. Vater veranstalten zu wollen. Dieser Opfergang möge an dem un¬ mittelbar vorausgehenden Sonn- oder Feiertag versammelten Gläubigen verkündet werden. ' M einlausenden Opfergaben aber wären bisMMßEn weißen Sonntag an das f.-b. Ordinariat zn Lai¬ bach einzusenden. Euch aber, Geliebte im Herrn, bitte ich „durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des hl. Geistes, daß ihr mir beisteht in euren Gebeten für mich zu Gott . . . Der Gott aber des Friedens sei mit euch Allen. Amen."^ > Matth. 23. 40. - 2 Luc. 1. 79. r Matth. 6. 83. — Röm. 13. 30. 33. FiistemuMat für die Laib ach er Diöcese. Die Nachsichten, welche hinsichtlich des Fasten- gung des heiligen Vaters auch für das Jahr 1885 gebotes auf Grund der vom Apostolischen Stuhle in Geltung. Es haben demnach die Gläubigen der gewährten Vollmachten in der Laibacher Diöcese Laibacher Diöcese in Betreff dieses Kirchengebotes bisher zugestanden waren, bleiben mit Genehmi- in diesem Jahre Nachstehendes zu beobachten: 5 i. Eigentliche Kasttage oder A6- öruchslage, an welchen nur einmalige Sättigung erlaubt ist, sind folgende: 1. Alle Tage der vierzigtägigen Fastenzeit, ausgenommen die Sonntage. 2. Die Mittwoche, Freitage und Samstage der vier Quatemberzeiten. 3. Die Mittwoche und Freitage der Adventzeit. 4. Die Vorabende vor Pfingsten, Petri und Pauli, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Unbe¬ fleckte Empfängnis und Weihnachten. ii. Mstinenztage, d. lj. solche, an welchen der Genuß von Ileilchspeisen verboten ist, sind folgende: 1. Alle Freitage des ganzen Jahres. 2. Der Aschermittwoch, die vier Quatember¬ mittwoche und Quatembersamstage. 3. Die drei letzten Tage der Charwoche. 4. Die Vorabende vor Pfingsten, vor Petri und Pauli, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Unbefleckte Empfängnis und Weihnachten. in. Weitere Aispensen vom Gebote, sich des Ileischesiens zu entsiatten, sind folgende: 1. Für die ganze Diöcese fo oft ein gebotener kirchlicher Feiertag auf einen der früher genannten Abstinenztage füllt. 2. Für einzelne Orte, so oft daselbst ein Jahrmarkt auf einen der genannten Abstinenz¬ tage fällt. (Viele Pfarren bestehen aus mehreren von einander entfernten Orten, da gilt die Dispense nicht für die ganze Pfarre, sondern nur für jene Orte, wo des Marktes wegen das Zusammenströmen der Menschen stattfindet.) 3. Für einzelne Personen: n) Mit Ausnahme des Aschermittwochs, der drei letzten Tage der Charwoche und der Vorabende vor Pfingsten und Weihnachten werden an allen übrigen Tagen dispensirt: die Arbeiter in den Fabriken und in den Kohlen- und Bergwerken; die Reisenden, welche in den Gasthäusern essen, auch andere, falls sie z. B. in Städten oder anderen geschlossenen Orten in Gasthäusern ihre Beköstigung haben. I)) Mit Ausnahme des Charfreitags werden an allen übrigen Tagen dispensirt: oie Eisenbahn-Conducteurs; die Reisenden, falls sie auf Bahnstationen speisen; diejenigen, welche sich zur Herstellung der Ge¬ sundheit in Bädern aufhalten, mit ihren daselbst befindlichen Angehörigen und ihrer Dienerschaft. 6) Vom Verbote des Fleischgenufses, wenn ihnen Fastenspeisen nicht ausreichend zu Gebote stehen, sind gänzlich dispensirt: jene, welche wegen großer Armnth essen müssen was immer sie bekommen; auch die Uebrigen, welche in einer Familie leben, wo Fastenspeisen nicht anfgetischt werden. Sie sollen jedoch trachten, sich wenn möglich we¬ nigstens am Charfreirage des Fleifchgeuusfes zu enthalten. IV. An allen jenen Fasttagen des Jahres, an denen nur einmalige Sättigung erlaubt ist, und in der ganzen Fastenzeit, auch an den Sonntagen, ist der Genuß von Fisch- und Fleischspeisen bei einer und derselben Mahlzeit nicht erlaubt. Man muß sich entweder des Fleisches oder des Fisches enthalten. V. Sich Abbruch zu thun sind nicht verpflichtet: die Kranken, ferners jene, welche schwere körperliche Arbeiten verrichten, endlich, die noch nicht das einundzwanzigste Lebensjahr erfüllt oder das sechzigste Jahr bereits überschritten haben. Diejenigen, welche nicht zum Abbruch ver¬ pflichtet sind, dürfen an jenen Abbrnchstagen, an denen der Fleischgenuß nicht gänzlich verboten ist, Fleisch essen so ost sie im Laufe des Tages Nahrung zu sich nehmen, während hingegen die zum Abbruche Verpflichteten an denselben nur Mittags und Abends Fleisch genießen dürfen, sich am Abende aber den schuldigen Abbruch thun müssen. K Die Herren Pfarrer und Beichtväter sind ermächtiget, in einzelnen Fällen einer wirklichen Nothwendigkeit noch weitergehende Dis¬ pensen vom Verbote des Fleischgenusses zu ertheilen, insbesondere zu gestatten, daß zur Bereitung von Fastenspeisen, niit Ausnahme des Charfreitages und der Qnatembersreitage, statt des Rind¬ schmalzes Sch wein sch malz (Schweinfett) ge¬ braucht werden dürfe. Wer eine bleibende Dis- penfe zu bedürfen glaubt, hat sich diesfalls an das fürstbifchöfliche Ordinariat zu wenden. Die vorstehenden Bestimmungen sind nicht auch für Ordenspersonen maßgebend; die¬ selben richten sich nach ihren eigenen Regeln. Alle Gläubigen, welche sich der hiemit ge¬ währten Nachsichten bedienen, haben an jedem Tage der vierzigtägigen Fasten, an welchem sie dies thun, fünfmal das „Vater unser und Gegrüßet seist du Maria" zu Ehren des bitteren Leidens Jesu Christi zn beten. Jedoch steht es ihnen frei, an dessen Statt ein entsprechendes Almosen zu geben. Laibach, am Sonntag Sexagesima, den 8. Februar 1885. ''7»ÄkqMKI?. nv« nM'tM :Min-Eis lbivnüp änif .nnl>ü s,.if .ki Mv-NY Itürstöischof. ,IIU, UI 'Nbl'nn .irioirä'lll Ü4 chi!5, ^'ioi--uiiü'i>tu'')louO änu nirovillir ./i'iilmlni'i .innboiifli'ibl.' Äin »nu/intMun - - —