Mttwoch den 20. Jevruar 1878. lVII. Jahrgaig Die ^Marburger Aettung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig S fl., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 ft. K0 kr; für Austellun» _in» Haus monatlich 1v kr. — mit Postversendung: ganzjährig Z fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 si. Jnsertlonsgebühr 8 kr. pr. Seile. Kciat« PrWad mrhr! Marburg, 19. Februar. Dem Verlangen de» Ministerpräsidenten gemäß beantragt der Blidgetausschub, sttnszig-tausend Gulden al» Disposilionssond zu bewilligen; die Regierung brauche dieses Geld, um sich Mithilfe desselben in der Presse gegen die Angriffe der Opposltioi» vertheidigen zu können. Das Abgeordnetenhaus wird auch diesem Antrage beistimmen, ungeachtet wirthschastliche und p«»litische Bedenken die Ablehnung desselben fordern. Fünszigtausend Gulden lassen sici) zählen und sollten erspart bleiben, weil gespart »Verden mub aberall, wo nicht der Zweck ves Rechtsstaates gebieterisch die Ausgabe erheischt. Mit diesen sttnszigtausend Gulden ist aber der Dis-positionSpolltlk noch nicht Genltge geschehen. Zuln Prebfonde gehört auch ein Preßminister, der als solcher einen bedeutenden Gehalt dezieht und nach seitlem Rticktritt unter die Höchslpen-sionirten geht. Die Regierung Oesterreichs besitzt auch ohlle Disposilionssond Waffen genug, nm sich ihrer Gegner zu erwehren. Das Strafgesetz, die Prebpolizei, das Zwangsmitel der Berlchti-gung, das objektive Versahren stehen ihr zur Verlegung; sie darf sogar das Schwurgericht auber Wirksamkeit setzen in bestimmten Fällen, tlber deren Begründung sie selbst enllcheidtt. Die Negierung darf im Neichvrath zu jeder Zeit das Wort ergreifen und hat die Mhlheit der Bertretllng auf ihrer Seite. Die Regierung kann ihre Politik in k'en Blättern der Partei mit unbeschränkter Freiheit verfechten und kann aus die freiwillige Unterstützung ihrer Parteigenossen auch in der Presse rechnen. Genehmigt das Abgeordnetenhaus trotzdem noch den sraglichen Antrag, so schaltet es willkürlich mit den Steuergulden eines nothge- drückten Volkes, bevorrechtet die Regierung als Partei, traut den Ministern weder die Kraft zll, noch den Willen, sich selbst zu vertheidigen und bekenttt, daß seine Führer und Sprecher entweder nicht sähig oder zu träge sind, der eigenen Regierling auch in der Presie Beistand zu leisten. Franz Wiesthaler. AtraßtUPflaoimigt». , Herr Goethe, Direktor der hiesigen Weinbau-Schule, hat in der „Wiener Landwirthschaft-lichen Zeitnng" einen Aufscitz über „Straßen^ Pflanzungen" veröffentlicht, welcher nun auch als sonderabdruck erschienen. Der Herr Ver-sasier spricht Mlt aller iSntschledenheit ^sür energisch ausgeführte, musterhaft und sorgfältig be-hal'delte Obstbaum-Pflanzungen an den Straßen des Landes, zunächst an den Staatsstraßen". „Die Straßen sind — heißt es in diesem Aufsatz — gleichsam die Adern eines Landes j sie durchziehen alle Gegenden und wären ohne Beeinträchtigung der anderweitigen Benützung von Grund und Boden die passenden Stätten, wo tnusterhaste Ovstbaumpflanzungen als nachah-menslverthe Beispiele sür die angrenzenden Besitzer und alle die, welche die Straßen begehen oder besahren, ausgesührt werden könnten. Wenn es gelingt, auf den Straßen mit dem Obstbau festen Fuß zu faffen, so hören von selbst schol» eine Masse leere Ansreden und Bedenken ge^^en die Oiistkultur auf und die für Obstbau wirkenden Organe nnd Anstalten erhalten einen mächtigen Hebel ftir Unterstützung ihrer Bestrebungen. Was Slraßenpflattzungen in dieser Beziehung zu leisten vermögen, das l>eweisen die derartigen Einrichtungen in Wintteml'erg, Baden. Thüringen, Hannover und anderen Ländern. Aber auch in finanzieller Beziehung würde die Bepflanzung der Straßen mit Obstbäumen einem Lande ganz bedeutende Vortheile und Erleichterungen bieten. Jedermann weiß, welche Summen alljährlich die Erhaltung der Straßen verschlingt, trotzdem die wichtigsten Verkehrslinien durch die immer zahlreicher werdenden Eisenbahnen nicht mehr so benützt werden, daß der auf ihre Erhaltung verwendete Aufwand sich rechtfertigen ließe. Wir wissen, welches bedeutende Areal die für frühere Verhältnisse breit angelegten Staatsstraßen erster Klaffe, die sogenannten Kaiserstraßen beanspruchen, ohne daß auf ihnen andere nennenswerthe Ausnü« tzungen stattfinden. Wir wiffen aber auch, daß viele der zuletzt genannten Straßen außerdem mit Pappeln bepflanzt sinv, welche wegen breit reichender Beschattung und AllSsaugmig der angrenzenden Felder, sowie als Aufenthaltsort vieler der Landwirthschaft schädlichen Insekten schon häufig Gegenstand bitterer Klagen der angrenzenden Grundbesitzer geworden sind. Aus all.edetn wird wohl jeder mit der Sache vertraute und von Vorurtheilen befreite Mann zu der Ansicht gelangen, daß Obstbaumpflan-zungen an Straßen der Segen eines Landes werden könnten. Damit sage ich allerdings nichts Neues, denn das haben schon früher viele für die Obstkultur begeisterte Männer gethan. Allein, ich glaube es hier mit besonderem Nachdrucke hervorheben zu müffen, weil man das Gute nie zu oft sagen kann, weil in Oesterreich gute Straßenpflanzungen mit Obstbäumen zn den Seltenheiten gehören und weil sich in diesem Lande einige Straßenpflanzungen in solchem Zustande befinden, daß sie keineswegs als Muster, sondern als abschreckendes Beispiel, ja sogar als Hinderniß der Obstkultur angesehen werden tnüffen. Jtn Verlaufe des vergangenen Sommers l)atte ich Gelegenheit, ein Stück Staatsstraße erster Klasse von Cilli bis Hohenegg in einer Ausdehnung von etwa 7 5 Kiloineter zu befahren, welche — wie der mich begleitende sehr I e u i l r e t o tt. Müht und Krone. Von H. Schmied. Fortsetzung.) „Junge", rief Riedl, indem er Friedrich bei beiden Händen faßte, „thue mir das nicht zu Leide! Noch ist's zu ändern. Nimtn Delne Ztlsage zurück. Hilf nicht Versuche machen an einem Kranken, der Dir ja so lieb ist wie mir." „Nein", rief Friedrich, „ich bin entschlossen. Ich kann unv will nicht mehr zurück. /'besinne Dich doch", bat Riedl beinahe weich, ist gewiß Dein Unglück, wenn Du mir nicht folgst. Glaube mir, Mütze »ind Krone vertragen sich nicht!" „Es bleibt bei meinem Wort." „So lebe wohl. Ich hoffe Dich wiederzusehen. Solltest Du einst in der Lage seiu, eine» Freundes zu bedürfen, so erinnere Dich meiner." Mit rascheln Gruße gegen die übrigen Anwesenden eilte Riedl hinweg. Friedrich sah ihm einen Augenblick nach, dann wandte er sich zu seiner Mutter. „Habe ich nicht recht gethan, Mltter?" sragte er. „Sagen Sie mir, was Sie denken l- „Ich kann Dir's nicht verl)ehlen, mein Sohn'^, antwortete die alte Frau, „daß ich von der augenblicklichen Auswallung eitler Freude, die mich bei der Nachricht von Deiner Erhöhung überkam, bereits ziemlich abgekühlt bin. Daran ist aber nicht das Geschrei dieses lln-glücksvogels schuld, auf das ich nicht viel gebe. Mich beunruhigt die alte und lang erprobte Ueberzeugung, daß das Leben in den hohen Kreisen, zwischen welche Du nun gestellt bist, eiil vielfach tiennrumgtes, eitles und dem Glück meist ftemdes ist. Eine Mutter aber möchte ihr Kind vor allein glücklich wiffen. Doch was kann ich dagegen thnn? Folge denn Deinein Ent-schlnffe, folge dem Rufe Deines Filrsten — ich denke, er koininl von Gott und gereicht Dir vielleicht zutn Heil. Ich prophezeie Dir daher weder Gltlck noch Uiiglück, aber ich bitte Dich, bleibe meiner, bleibe Deines redlichen Vaters iintner eingedenk, und was Dir anch begegnen möge, sei und bleibe ilnmer ein Biedermann wie er!" „Das will ich, theuere Mntter!" rief Friedrich freudig begeistert. .Ich verspreche es Ihnen, ich verspreche es Dir, meine Ulrike, die den gesährlicheil Weg mit mir theilen wird!- Ulrike ergriff Friedrich'« dargebotene Hand uild trat den Beiden näher. „So gehe hin lind suche Menschenglück zu verbreilen", ries die Räthin, indein sie ihren Sohn zärtlich in die Artne schloß. „Der Segen Deiner Mutter begleitet Dich!" Dunkle Wege. In der Schenke zum rothen Stern herrschte fröhliches Treiben. Die erste Regierungshaiidlung des neuen Herzogs war die Abschaffung der Verbrauchssteuer gewesen. Diese Maßregel hatte ebenso großen Jubel hervorgerufen, als der Unwille über die Belastung der täglichen Bedürfnisse ein tiefer und allgemeiner gewesen war. Um diesein Jubel einen öffentlichen Ausdruck zu gebelt, hatte die Verwaltung der Hauptstadt beschloffen, an einetn bestiininten Tage an mehreren Orten unentgeltlich Speisen und Getränke verabfolgen zu laffen. Der rothe Stern war ebenfalls zu einem solchen Spendeplatze auser-sehen worden, daher der vollzählige Besuch. Beliebte Tänze wechselten mit Volksliedern, df- ortskundige Obmann der dortigen landw. Filiale mir erklärte — eine schon seit vielen Jahren in Angriff genommene Obftbaumpflanzung besitzt, die in meiner Erinnerung Alles übertraf, was ich l)isher von liederlichen Obftdanmpflanzungen gesehen hatte. Mein Begleiter versicherte mir. daß der Staat große Summen auf diese Anlage verwendet habe und daß alljährlich noch beträchtliche Beträge dafür verwendet würden, ohne daß erfreuliche Resultate bemerkbar seien. Einzelne wenige, schlecht entwickelte Bäume lieferten vollständig den öeweis, daß die lSrunddedin, gungen für das Gedeihen der Obstbäume hier vorhanden seien, allein da» ärmliche, krüppel» hafte Aussehen der mißhandelten oder gänzlich vernachläfflglen Exemplare, welche Jedermann zuzurufen schienen: „Kommt her und erbarmet euch meiner!" gab ein beredte« Zeugniß von dem trostlosen Gebahren einer solchen Staats- wirthschaft. Ich habe mir vorgenommen, m diesem Jahre eine Exkursion mit den Schülern der mir anvertrauten Anstalt nach jener StaatS-straßenpflanzung zu machen, damit ich ihnen zeigen kann, wie Obstbäume nicht gepflanzt und nicht behandelt werden dürfen. Es wird allerdings den betreffenden Or« ganen nicht schwer fallen, entschuldigende Gründe für chre Handlungsweise anzuführen und ich habe Gelegenheit gehabt, während fünfjähriger Inspektion der Obstbaumpstanzungeil a>» badischen Staatsstraßen genug solche Ausreden ksnllen zu lernen; allein stichhaltig sind die wenigstelt und es bleibt immer die Thatsache zurück, daß nur durch Mangel der nöthigen Kenntniß und Energie solche Zustände eintreten konnten." (Fortsetzung folgt.) Zur .gejchichle des Tages. Das Abgeordnetenhaus ist zur Spezi al-verhandlung über den Zolltarif geschritten und wird es sich bei diesem jetzt weniger um die El höhung der Schutzzölle handeln, als vielmehr unl die Flnanzzölle, namentlich fitr Kaffee und Petroleum. Zu den wirth-schaftlichen Gründen für und wider gesellen sich bei dieser Trank- und Llchtsteuer auch noch po-tische und werden uln der letzteren willen die Gegner des Ministeriuins einen schweren Stand haben. Die Gerüchte über die Mobilnt » chung in O e st e r r ei ch - U n g a r n erhalten sich ; wenigstens erlatlben die Vorbereitungen, welche getroffen werden, aus ernste Al.sichten zu schließen. Die kroatische Lalidesregierung hat bereus die politischen Kominissäre sür die Mobil,nachung ernannt. Die Reserven jener Regintenter des geineinsainen Heeres, ivelche ihreil Stalidort in Siebenbürgeil haben und die dortige Laiidivehr ren Melodie der Chorus lnitzusingen nicht uli-terließ. Jetzt wetterten init eiilein Male all die verschiedenen Töne in einen Tusch zusamiuen. Es ivar eiii Hoch auf den neuen Herzog aus-geliracht worden, das nun drciinal nach einander die Stube durchdröhnte. „Ei, so schreit Euch die Kehle ab!" brummte der schwarze Huber. Reben ihm saß Hahn und etwas seitwärts der Dreher Gerbel. Mit dein Rücke,i gegen sie hatte eii» großer, zieiillich bejahrter Mann in einem dunklen, sehr abgetragenen Nocke Platz genotninei,. „Bruminst Du schon wieoer?" fragte Hal.'N, dein Huder's Ausruf nicht eiltgangen war, diesen haldleise. „Du bist nietnals zufrieden. Haben wir nicht, was wir wollten?" „Ja", iiiurrte der Schloffer entgegen, ^aber auf ivie lange! Morgen lanii's de>n neue» Herzog einsalleti, und er legt uiiS die Steuer, die er uns heute abltimmt, doppelt wieder auf. Was ist's dann? Dann heißt's kuschen oder von vorn ansangeii, uiid das ist nicht leicht, denn jetzt sind sie droben gewitzigt, jetzt werden sie sich vorsehen. Es taugt nichts, sag' ich Dir! Solang wir tnit uns thun laffen inüssen, was inan eben will, solang »nan uns auf' und abpackt wie Lastthiere, so lang taugt sollen einberufen werden und verlautet, daß man die Frisl auf fünf Tage festgesetzt. Der Kongreß wird vermuthlich in ^^aden-Baden stattfinden und soll wegen den dringeilden Vsrbereiten in zwei l)iS drei Wochen eröffnet werden. Bis dahin gelingt es Rußland, Europa gegenüber noch mehr vollendete That-sachen zu schaffen, deren entscheidende Bedeutung von der zünftigen Diplomatie ja so gerne anerkannt ivird. i/eriitljchlt' Aattirlchlen. ^ (N o rd a in e r i k a n i s ch e Sch «iee^ pflüge.) Die altcuropäische Methode, den Schnee einfach von der Fahrbahii abzuheben und auf den Seiten derselben abzulagern, ist nuii ein überwundener Staiidpunkt. Nach John Mabb's Pateiit stöljt die Lokomotive statt des Schneepfluges eilien kleinen Wagen mit eigener Dainpfinafchllle vor sich her. Die Maschine treibt eine Luftkoinpressio>iS-Maschine, die ln einen unten offenen Schuh ausbläst, welcher vor dem Wageii Migebracht ist und die ganze Breite der Fahrbahn einnimmt. Die Wirkung ist nun selbstverstäiidlich; der Schuh nimmt beim VorwärlSschieben die Schiieemasseu des Bahnkörpers in sich auf, die Luft fchleildert oiesetben in die Höhe und bläst durch ein stellbares Mundstück om Oberthelle des Stiefels den Schnee nach irgend einer beliebigen Richtung in die Ferne. I. H. Pielert stellt einen kleinen Dampswageii her, der vorn einen Exkavator trägt und sich dainit in den Schnee hin-einjchatlfelt. Um den Exkavator ist ein Gehäuse, in welchein oben, v0l» der Dampfmaschine des Wagens getrieben, ein Ventilator sitzt, der die voln Exkavator ausgeschaufelten Schneemassen ansaugt und in das Innere eines großen, sort-während geheizten Röhrenkeffells bringt, worin sie zu Wasser zerschmolzen werden! lZumKampse um denZoll. Die englischen Schutzzöllner.) Lange schon ist es kein Geheimniß mehr, daß die Engländer nut dort sür den Freihandel schtvärnien, ivo er ihtten nützt, und dort Plotektionisteii, ja sogar Hoch-schutzjölluer sind, wo es ihrem Vorlheil zujagt. Die letzte Rede des Abg. Reuivirth in unferm Äbgeordnetenhause hat dies neuerdings sogar ziffermäßig klargestellt. Für die Bamnwollkönige in den großen englischen Jndustrie-Centren freilich ist die Verbreitung des Freihandels über die ganze Welt ein Ding von naheliegendein Interesse. In kei^iein Lande sollen die Artikel, welche sie ebenfallü erzeugen, Zollschutz genießen, weder in de»i Lätidern, die sie iin iiidustriellen Sinne zu ihreii Kvlonien inacheii wolleii. noch auch in jeneli, welche dies auch im politischen Sinne sind. Ein höchst interesiantes Streiflicht aus dieses Verhältniß wirft folgende in der jüngsten Nnttimer des „Economist" enthaltene Alles nichts! lli'd ivir ivaren so schön im Zuge!" Der Redende war in stinein Eifer etwa» lauter geworbeii, sodaß sich «nehrere Gäste nach ihm innblickten. Er bemerkte es »vohl, alleiti es küniinerte ihn nicht. Er schien sogar nicht übel Lust zu haben, noch lnehr zu sageli, als er bemerkte, daß auch der Schreiber Billinger unter den sich llmsehenoen ivar. Huber glaubte zu bemerkeii, daß derselbe sich Muhe gab, seiiie Reden zu behorchen. „Was tvill der Angebec hlec ?" rief er laut hinüber, indeß der Getroffene sich uinwandte »ind init eine»n Nachbar liieiter sprach, als ob ihn der Zuruf nichts an» giiige. „Wie komint der schlechte Kerl uiiter die ehrlichen Leute ?" Will er horchen und sich für unsere Redeii den Angeberlohn zahlen laffen? Ich ivill i^ln etwas auf Abschlag voraus gebe» —" Huber ivollte sich erhebeii, ivurde al'er von Hahn zurückgehalten. Zugleich trat Gerbel zu ihin und legte ihln begütigend die Hmid auf die Schulter. „Laßt den Menschen in Ruhe", sagte er. „Man keiint ihn, und fürs Andere ist die Zeit der Unr-the auch lvieder vorbei. Jetzt Heißt'S wieder Friede halten und sich unter einander vertragen l" „Ich daiik' Ihnen für die gute Meinutig, Herr Gerbel", erwiderte Huber etwas besänftigt. Mittheilung: „In Manchester hat sich eine Gesellschaft gebildet, um eine Agitation gegen die indischen Schutzzölle ins Werk zu setzen. Dieselbe erließ folgenden Aufruf: „Unter der Ein-Wirkung der Schutzzölle hat die indische Baumwollen-Manufaktur einen raschen Aufschwung genommen. Die Zahl der Spindeln vermehrte sich von 593.000 im Jahre 1874 auf 386.000 im Jahre 1875. 1,124.000 im Jahre 1376 und 1,231.000 im Jahre 1877. Wie man aus diesen Zahlen ersehen kann, ist die Gefahr eminent geworden. Jeder Tag des Weiterbestehens dieser Zölle droht die Industrie Indiens zu kräftigen und wird das Uebel bald vielleicht unausrottbar machen. Wie können wir von an-dern Ländern die Aufhebung von Zöllen for» dern, die wir im eigenen Reiche dulden? Mögen daher alle JntereffeiUen sich uns anschließen und unsere Bestrebungen fördern Helsen. Jin Vorjahre wäre eine solche Agitation unmöglich gewesen, da die HungerSnoth es nicht zuließ, auch die in der Manufaktur beschäftigten Leute ihres Brotes zu berauben, heute jedoch liegen keine solchen Rücksichten vor und der Zeitpunkt ist uliS daher günstig." Wir ersparen uns jeden längern Koinmentar zu diesem charakteristischen Schriststücke. Namentlich wollen wir das eigenartige HulnanitätSgesühl nicht ausführlicher erörtern, da» aus demselben bezüglich der indischen Arbeiterbevölkerung spricht. Aber das sei kon-statirt, daß hier die hervorragendsten Textil-Großindustriellen Englands, die eingefleischlelten Fanatiker des Freihandels mit dürren Worten anerkennen, daß „unter dem Einstuffe des Schutzzolls die Manufaktur einen raschen Aufschwung nimint", und daß „der Weiterbestand dieser Zölle die Industrie noch weiter zu kräftigen droht". Daraus geht hervor, daß die englischen Freihändler ihrer natiotialökonomischen Anschauung und Ueberzeugung nach gar keine Freihändler, sotldern vollkommene Schutzzöllner stnd. Ihrer Tasche nützt der Freiha>idel — das ist das ganze Geheiinniß. (Die Polizei am Goldenen Horli.) Der Polizeiminister in Konstantinopel hat in allen Moscheen der Stadt kundinachen laffen, daß die Bewohner sich währeild der jetzigen Krisis Höftich beliehmen, in den Kaffeehäusern tiicht spielen und je>ie öffentlichen Häuser, in ivelchen Gesangsvorträge stattfinden, nicht be-sucheli solleii. (Die Ii st b oten - S ch ule.) Der Mäd-chen-Unterstützungsverein zu Wien hat lzeschlossen, eine Dienstboten-Schule ins Leben zu rufen. Dieselbe wird ain 1. März eröffnet und soll solgetide Abtheiluiigen uinsasseii: Kindermädchen — Stuiieninädchen - Köchinueii — Krankeii-wärterinnen für Kinder. Die Bewerberinnen müffen das sechzehnte Lel^eiiSjahr erreicht haben und Schulzeitgniffe vorweiseli. „Ich ken,i' Sie recht gut, und es ist schön von Ihnen, daß Sie liicht zu stolz sind, sich da unter uns gemeltleLeut' hereiiizusetzen und init uiiS lustig zu sein. Ich will Ihnen folgen, weil ich lveiß, daß Sie ein Mann sind, der den Arbeiter anch was will gelten laffen. Der Schreiber kann sich bei Ihnen bedanken, der wär' inir grad' recht gekoinmen, um meinen Zorn an ih»n ausz»tlaffen —" „Laßt Euren Zorn, lnein Freund", a»it-ivortete Gerbel. „Ich habe vorhin wohl gehört, was Ihr sagtct, und weiß, was Ihr ineint. Darüber aber seid außer Sorgen. Es soll und wird Alles bleiben, wie es ist: es soll «iichts iiiehr zurückgehen, darauf könnt Ihr lötich ver-laffen! Vorwärts foll's gehen! Wir werden die herrlichsteii Freiheiten und Privilegien bekommen. Die Erlaffung der Steuer ist nur das Vorspiel. Haben wir nicht schon die.allgemeine Ainnestie erhalten? Da, mein Freund, stoßt aii und tilnkt mit Mir aus die neue Zeit! Der neue Herzog und sein neuer Minister werden uns noch vieles Gute erleben laffen!" Sie stießen an und tranken. „Wie ist's, Sternlvirth", sragte Huber und reichte dem Wirthe den Krug zur Füllung, „kriegt man hlUt gar kein anderes Gesicht zu sehen? Wo steckt denn die Marie?" Der Wirth entgegnete: „Ach das arme ZNarburger Berichte. Sitzung dt« GemeinderatheS vom 19. Febr. Einziger Gegenstand der Tagesordnung ist die Attgelobung des Herrn Bürgermeisters. Als Vertreter der Regierung erscheint der Bezirkshauptmann Herr Julius Seeder und ergreist das Wort. „Seine Majestät der Kaiser" — spricht er — „hat mit allerhöchster Entschliebung vom 30. Jänner d. I. die Wiederwahl des Herrn Dr. Matthäus Reiser zum Bürgermeister der Stadt Marburg zu bestätigen geruht. Nach dem besonderen Statut der Stadt Mai bürg hat der jeweilen gewählte Herr Bürgermeister in der Versammlung des GemeinderatheS die Angelobung in die Hände des Statthalters oder seine» Delegirten zu leisten. Zur Entgegennahme der Angelobung des Herrn Bürgermeisters Dr. M. Reijer, den ich hlemit im Namen der Regierung sreundlichst begrüße, hat der Statt-. Halter mich delegirt. Ich ersuche nun den Herrn Bürgermeister, mir d»e Formel nachzusprechen: „Ich aelobe an Eidesstatt Treue dem Kaiser und der Verfassung, Beobachtung der Gesetze und gew^ssenhaste Ersüllung meiner Amtspflichten als Bürgermeister der Stadt Marburg." Der Bürgermeister Herr Dr. M. Reiser leistet diese Angelobung, unterzelchnel die betreffende Urkunde und hält dann folgende Rede: .Schon durch eine Reihe von sieven Jal)ren stehe ich an der Spltze der Gemeindeverwaltung der Stadt Marburg. Daß Vertrauen, welches Sie mir in der jüngsten Zeit durch Ihre einstimmige Wiederwahl ausgedrückt, ermuntert mich, wieder aus diesem Posten auszuharren. Nur durch vollkommene Harmonie zwischen dem Bürgermeister und den Gemeinderäthen ist es möglich, ersprieblich zu wirken; darum bitte ich, während der jetzigen Wahlperiode mir Ihre Beihilse ebenso angedeihen zulassen, wie früher. Ich danke für das Vertrauen, welches Sie mir entgegengebracht haben. Dem Grundsatz, welchen ich bis jetzt befolgt habe, werde ich treu bleiben und werde zur Richtschnur fiir meine Handlungen strenges Recht und strenge Unpar theitichkelt nehmen. Dem Vertreter der Regier runa, Herrn Bezirkshauptmann Seeder spreche ich für die freundlichen Worte, die er a»l mich gerichtet, meinen verbindlichsten Dank aus mit der Verstcherung, daß ich in jeder Hinsicht be« strebt sein werde, die Gesetze gewissenhast zu erfüllen und den Intentionen der Regierung gerecht zu werden. Ich rechne auf Ihre that-kräftige Unterstützung und wenn Sie nach drei Jahren, nach Ablauf dieser Wahlperiode mir Ihre Sympathien auch iu mein Privatleben mitgeben, so wird dies mein höchster Stolz sein." (V or s ch uß ka s s e in H. Geist.) Die Vorschußkasie inH. Geist, Gerichtsbezirk Gonobitz, hat im verflossenen Jahre ihren Mitgliedern Vorschüsie im Betrage von 63,6ö3 fl. gegeben - um 19,899 fl. mehr als 1876. Der Reservefond belauft sich auf 1300 fl. Dieser Verein zählt gegenwärtig ISK Mitglieder. (La n d w. F i l i a l e Pettau.) Diese Filiale hat in der letzten Versammlung beschlossen, die geplante Ausstellung wegen der mißlichen Zeitverhältnisse bis aus bessere Tage zu verschieben, ^behufs ersprießlichen Gedeihens den Weinbau-Verein und die Filiale zu vereinigen und jährlich vier Sitzungen abzuhalten. Die Herren E. Fürst und Major Pascotini wrrden diese Filiale in der Jahresversammlung drr Landwirthschafts-Gesellschast vertreten. (Vorschubkasse in Leutschach.) Der Vorschubkasse.Verein zu Leutschach, registrirte Genossensch^st mit beschränkter Haftung, hat den Herrn Johann Brand zum Vorsteher und den Herrn Josef Hartnagel zum Kaffier gewählt. (Verbrannt.) In Babenberg, Gerichts-bezirk St.Marein, sind mehrere Gebäude abgebrannt und hat auch die verwitwete Grundbesitzerin Maria Doverschek ihren Tod in den Flammen gesunden. (Verschüttet.) Im Kohlenwerke zu Buchlierg hat der Arbeiter Georg Puteko durch eine Verschüttnng seinen Tod gesunden. (Schadenfeuer.) Letzten Sonntag gegen Mittag entstand im Wohilhause des Herrn I. Povoden zu Pobersch ein Brand und ist es der schnellen Hilfeleistung der hiesigen Feuerwehr zu danken, daß nur der Dachftnhl einge-äschert wurde. Der Schaden beträgt 1600 fl., die Versicherung 800 fl Man behauptet, dieses Feuer sei gelegt worden. Theater (^8-) Samstag den 16. Februar. Zum Vortheile des Schauspielers Herrn Hammerl wurde „Vater Radetzky", vaterländrsches Schauspiel von Eduard Dorn, gegeben. Der Benefi-ziant hatte in der Rolle des Napoleon eine bessere Maske gewählt, als in der Blüchers und ln dieser Beziehung den schauspielerischen Anforderungen entsprochen; etwas schlechterging es ihin im ersteren Falle mit der Agilität und im letzteren init der Sprache. Die Bewegungen als Kaiser Napoleon waren zu plump und zu linkisch und auch gar nicht den Biografien entsprechend, ebenso fehlte seinem Blücher das Charakterislnche in der Sprache ; bei seinem Erscheinen wurde Herr Hammerl applaudirt und gab auch im Verlaufe der Handlung zur Wiederholung diefer Gunstbezeugung Anlaß. Wir haben schon früher erwähnt, daß von einem dramatischen Werths des Stückes nicht gesprochen werden kann und es besteht dasselbe lediglich aus einer Blumenlese hervorragender Momente aus der vaterländischen Geschichte, welche in Bildern und Tableaux zusammenge-saßt ein halbes Jahrhundert vor unseren Augen vorüberziehen lassen. Der Beisall, welcher vom gut besuchten Hause den Tableaux gezollt wurde, hat wohl mehr dem Namen und den in der Erinnerung der Völker fortlebenden Thaten des ruhingekrönten Helden Oesterreichs gegolten, als den Tableaux selbst. Zu einer durchweg gelungenen Aufführung eines derartigen Stückes gehören größere Bühne, zahlreicheres Personal und raschere Abwickelung. Von den übrigen Darstellern inüssen wir noch Frau Parth-Jesika (Lisette Schnippig) nennen, welche den Ber-liner Dialekt famos zur Geltiing brachte und auch ein Lied mit Beifall sang. — Letzte Vost Die Ksterreichisch-ungarische Regierung hat die Bewilligung, KrtegSscdiffe durch die vardauelle« sende« zu dürfen, noch nicht er halte«. Tuleiman Pascha ist mit 7S0V Mann i« Thrffalt'N eingetroffen. Die Russen hänfen Streitkräfte vor d«^n Vertheidigungslinten Aoostantini'pels. Z^aiser W lh?lm soll tn London und Vet,r»d«rg»,rm«ttelt haben, daß etv»>weilen die britisch» Flott- nicht tn den BaSporus einlaufe und die Russen nicht in Ftonftantt-nop l einziehen. Nicht'Hutabnehmer-Berbiudung. ll. Verzeichniß der beigetretenen Piitglieder. Die Herren: F. Richter v. Binenthal, k. k. Adjunkt — Dr. Feldbacher, Advokat — Ioh. Schmiderer, Privat — R. Pachner Handelsmann — Karl Gerdes s.. Privat — Dr.Jul. Schoberlechner, k. k. Adjunkt — Leonhard Metz — Earl Allitsch -- Gust. Scherbaum — Schild — Leop. Schnurer — Ant. Sknbe — E. Tappeiner — Schilling, k. k. Adjunkt — Nik. Koller — Alois Quandest ^ Ant. Badl s. — A. Zwetler — Ritter v. Neupauer, k. k. Ingenieur — Dr. Wittermann — I. Prodnigg, Ingenieur — Ioh. Beranek, k. k. Oberst a. D. — Dr. H. Lorber, Advokat — Dr. Sonns, Advokat — Dr. Josef Stöger — Heinr. Frohln — Wenzel König — Thomas Götz — Mag. F. Ferk — Alois Frohm — Carl Schinidt Carl Na-dainlensky, k. k. Adjunkt — I. Högenwart. Die Frauen: Alsonfa Feldbacher — Amalie Quandest — Henriette Feldbacher — Jenny Scherbaum — Ainalie Leschnig — M. Frohm. Kind! Sie hat halt ihre Zustände wieder l Sie kann tlicht unter die Leut'!" Diese Worte wurden mit sanfter Stilnme gesprochen; iver aber den giftigen Blick sah, welcher unter den niedergeschlagenen Augengliedern hervor auf den Schlosier hinüberzuckte, dem war es klar, daß hinter der glatten Schale kein milder Kern zu hoffen war. Huber schien das zu wissen. Er schwieg und sah nachdenkend vor sich hin. Auch wurde seine Ausmerksamkeit gerade von einem andern Gegenstaiide in Anspruch genoinmen. Dies ivar der große alte Mann iin schäbigen Nocke, der bisher den Redenden den Rucken zugekehrt hatte. Jetzt, bei Annäherung des Wirlhs, hatte er sich etwas seitwärts gegen diesen gewendet, so daß ein Theil des Gesichts wahrnehinbar geworden war. Forschend schielte der Schlosser nach dem Fremden hinüber, der ihin bekannt vorkam, und so entging ihin nicht, daß der Wirth, der sich unl»eachtet glaubte, dem Manne leicht init den Augen zuwinkte. Dieser erwiderte ebenso uninerklich den Wlnk und wendete sich ivieder zu seinein Kruge. Eilnge Sekunden später trank er aus, erhob sich völlig unbesangen und schritt gemächlich zur Stubenthür hinaus. Hu-ber's gespannte Ausinerksainkeit war mit jeder Bewegung des Fremden gewachsen. „Bruder", flüsterte er Hahn zu, „wenn Du iiiich lieb hast, so geh' dein schwarzen Kerl nach und lab ihn nicht aus den Augen." „Was hast Du denn? Wer ist's denn fragte Hahn, aber Huber drängte ihn fort. „Frag' nicht", flüsterte er, „ich muß wissen, wohin er geht. Nachher fag' ich Dir Alles.- Ohne weitere Einrede hatte sich Hahn ruhig erhoben und trat nun wie zufällig und mit dem Fremden fast gleichzeitig in den düster beleuchtetet! HauSgang. Hubcr fchien äußerlich iveder die Entfer» nung seines Kameraden, noch nach lvenigen Augenblicken dessen Zurückkunft zu beachten. „Nun?" fragte er dann mit gedämpfter Stimine, als dieser seinen Platz wieder einge-iioinmen hatte. „Sonderbar", erwiderte Hahn. „Der Kerl ist nicht aus dem Hause fort —" „Dacht' ich es doch! Wo ist er hin?" „Erst ging er richtig durchs Hausthor auf die Straße hinaus, ich wollt' ihm eben folgen, als er »vieder zurückkam. Ich hatte knapp Zeit, mich in eine Ecke zu driicken. Er bemerkte inich nicht und fchlich an inir vorüber den Gang hiuunter und verschwand in einer Thür — „Die Küchenthür! murrte Huber. „Es ist sonst keine da, ich kenne das ganze Haus, als wenn ich'S gebaut hätte!" „sag' mir nur aber, was das bedeutet?" fragte Hahn neugierig. „Kennst Du denn deii Menschen?- „Nein", entgegnete Huber, „iind doch komint er nul bekannt vor. Ich Hab' Dir erzählt, wie neulich ein Mensch, der wie ein abgedankter Olfij^er aussah, an inich l)erankain und mich ausholeli wollte, ob ich ihm wohl ein paar Schliissel nachmachen wollte. Mir kam's verdächtig vor, denli er bot iliir eine Bezahlung, wie man sie für was Ehrliches nicht bietet. Er inochte auch merken, daß er bei inir an den Unrechten gekoinmen war, druin brach er auf einmal ab und war verschwunden, eh' ich lnich recht besann. Dem Offizier sieht der Bursche aufs Haar ähnlich." „Was kann er aber hier wollen?" fragte Hahn. „Das verstehst Du nicht", antwortete Huber. „Aber ich muß wissen, was da im Hause geschieht. Ich hab'S gleich geseheii, der Schuft von Wirtl» ist init einverstanden. Da koinint er gerade. Laß Dir nichts inerken und frag' ihn, wer der Mensch sei." (Kortset»ung folgt.) / / > Vtngefandt Der Hotelbesitzer, Hkrr Wo hl schlag er veranstaltet am Dounerftag den Februar d. I. Abends 8 Ut?r in seinen GastdauSlotali-täten bei freiem Eintritt eine gemttthliche Abendunterhaltung mit Tombola,'^ei ank. Die löbliche Feuerwehr von Marburg hat sich am Sonntag bei dem Brande meincS Wohnhauses in so schneller und hilfreicher Weise an der Rettung betheiligt, daß nicht bloS ich hiedurch vor größerem Unglück bewal^rt blieb, sondern auch meine Rachbarn der Gefahr gliicklich entkamen. Ich erfülle somit nur eine Pflicht, wenn ich für diese aufopfernde ThÄtiftkeit meinen herzlichsten Dank öffentlich ausspreche. Pobersch, IS. Februar 1873. 194)_I. Povoden, Gemeindevorsteher. Avsl M Ztadt Oraz am RodhauSplotz, wo am 3. März a Müadlicha Ktlirtrobknd obg'holten wird. Toalett, dös hoast 's Girand, wia jeder will. Gmüadliche is unten, da Tonz oben. ._______ Fürs Einigeh'n zohlt jeder 3 Ächserln, und anfangen tan ma um sechsi af dNocht. Um recht zahlreichen Besuch bittet f. Lek^soklsf, 195_ Restaurateur, dö iS da Wirth. Soll mul Sniwwot zu verkaufe»: (188 Pob^rscherstraße Nr. 14 neu. Gilt goldenes lvhrgehA«ge wurde aus dem Wege vom Domplatz bis zum Bahnhofe verloren. (1S2 Der redliche Finder wird ersucht, dasselbe gegen gute Belohnung im Hause Nr. 6 am Domplatze abzugeben. _ Alolko» ------ kilMs Wliei kiek stets Kaden iu cler Ea^lno-Ae^auration a 17 T» F' s. 189 kt«!»«» «I» K. ms?« Ul« I««ng i 'A iMve promeiisv, U, ^ -im Haupttreffer fl. Svv.oov s. IVIÜr» UleKRINA! kch-t /^rmvn 1.08, ö V Hauptrcffer 109V, 2VV, 1VV tt. Stück Dukaten in Gold, Sank- nnd tvechslergeschiist 178) MotiwnrKi», ___ Marbttsl!. Herceng^ssk 17. Ein Keller auf 20 St. wird gemiethet. Ansrage Mühlgasse Nr. 9. 187 Dil» I^vIirllnA lvird llt etnc Sp.^erclhandlung am hirsigekl Platze sogleich aufgenommen. ^190 _Anzufragen im Comptoir d. Bl. Möbel aas lveichtm Holz (lackirt) — 1 ?^eii» und Unte» leidSkrämpse, allgemein» Körperschwäche, Zittern. Musrelsaiw ich,', Schmerzen i» ^'er heilten Wunden, Lähmungen »c., ist der vom Apotheker I. Herbabny in Wien oo co SL vi ^ ^ « v LKL ' «LS-« »» ^3^ Das „N«ur»x»>in" dient alS Einreibuna und äußert seine überau» schuiert-stillind« Wirkung sofort nach dem (Gebrauche, selbst in den ver«ltetft«n Fällen nud wo alle Narcotica versa.ien. brinqt eS baldigst Erleichterung. Die Borjügllchfekt dieses Präparates wurde in Kivtt- und Milttärspi»ai«rn de» hartnä« fl., die stärkere Sorte (rosi emball.) I fl. '.Zis k«., per Post ZU kr. Emballage. (143K Central-Versendungs-Dtpot für die Provinzen Viiivn, /^potttvlcv „lur kai'mkvi'iigkvit" o e ^ II«««»«« V Neubau, Kaiserstraße Nr. 90 (Ecke der Neustistgasse). Depot für Siidfttitrmarll in Marburg bei Herrn ^polhektr I. Lancalari. Depots serner be» den Herren Apothekern: Deutsch-Landsberg Müller, Fe l d b a ch: Iul. t^önig, Graz: Anton Nedwed, Ä l a g e n surt: W. Thurnwald, B. Birnbacher, Laibach: E. Birschitz. Leib Nitz: Rußheim, Rad kerSbnrg: Cäs. Andrieu. Nr. l904. Kundmachung. (184 Montag den SS. Februar l.J. gelange« imPoSrucker Pfründenwalde, nächst dem Wieethaler'ichen Gasthofe in Ober St. Kunigund gelegen, an den Meistbietenden gegen Baarbe-Mlutig im Lizitation^wege die im heurigen Winter geschlägerten Hölzer zur Veräußerung und zwar circa lv00 Rnumtubitmeter vor-lier>schtnd Buchen, dann eine größere Parthie Kastanien-Brennhölzer, sowie bei 200 Stück Fichtenbauholzstämme, Latten und einzelne Buchen- und Eichen-Werkhölzer. Kauflustige «Verden zu der am obl»enannten Tage um 10 Uhr Vormittags an Ort und Stelle beginnenden Versteigerung mit dem Bemerken eingeladen, daß die Lizitationsbedingnlsse auch bereits vorher Hieramts zu den gewöhnlichen Ämtsstunden eingesehen werden können. Marburg am 15. Februar 1878. Der k. Bezirkshauptmann: Seeder: Rr. 3l2. Edikt. (19l BerantwortslcheRtb^ion, Druck und Verlag vßn Eduard Ianschij» in vi N Vom k. k. oberlandeSgerichtlich delegirten Bezirksgerichte Blliburg wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Herrn Michael A?ar-nitschnig in Maua Rast als Vormundes der minderjährigen Aloisia und Maria KarnUschuig die sretivilllge Versteigerung des zum Verlaffe nach dem am IS. Aull 1877 Verstorbenen Lukas Karnitlchnig gehörigen, in der kärntnerlichen Landtasel Hauptt,ucd low. XXI k'ol. 391 vorkommenden Gutes „Ptrkhof" nächst Aöttelsch lm gerichtlichen Schäj^ungewerthe per 7600 fl. bewilligt und zu deren Vornahme die Tagsatzung aus dtN »I. März 1878 um 10 Uhr Vormittag in der AmtSkanzlei dieses Bezirksgerichtes anberaumt. Dieser Gutskörper ist vollkommen arroadirt, mit einer lierrlichen Lage am Fuße des Ursula« berge«, besteht aus dem soliden Wohnhause, dem großen gemaueretn WlrthschastAgebäude, linem zweiten Wohngebäude mit Maylmtthle. Stallung und Tenne, einer Lohstämpfe mit Hausmahimithle, einer Brettersäae sammt Keusche, hölzernen Schweinstallungen. Obstpresse, Obst-Dörrstube. großer Harse sammt Tenne; dann a» Grundstücken durchaus von iiester Beschasfen-heit: 32 Zoch 96b Aecker, 30 Z. öü4 Wiesen. 7 I. 343 HZ« Weide, 261 lH" kleine Gärten llnd 33 I. 1034 Hochwald. Ter größte Thetl der Gebäude liegt in der Mitte des Gutskomplexes und wird von ausgedehnten Obstanlagen (meistens Edelobst) umrankt. Die zur Versteigerung geladenen Lizitanten können das SchätzungSprotokoll, den Landtasel-ejtrakl und die Lizitatwnsbevingnlsse bei dlejem Gerichte einsehen Uild eS lvird uur bemerkt, daß Anbote unter dem Schäßungswerthe nicht angenommen werden, daß aber ein Theil deS Meist« botkS, nämlich die Halste der Erbtheile der min-i?erjührigcn Erben, bei der Realität versichert bleiben kann. — Den aus dem Gute verflch.rten Gläubigern bleibt ihr Pfandrecht ohne lltuckficht auf den Kaufpreis vorbehalten. K. t. Aejirkegcricht Bleiburg am 31. Jänncr 1678. Oesqüjts-Eröjslluag. Der ergebenst Gefertigte gibt hlemit dem geelirten ?. Publikum bekannt, daß er die Tischlerwerkftatte vorm. Alois Tchmi-derer in der Kärntnervorstadt, im Hause deS Herrn Kartin, eröffnet und den größten Theil des trockenen Holzvorrathes käuflich an fich ge^ bracht hat. Derselbe ivird bemUht sein, seinen früheren guten Ruf als Bau« und Möbeltischlermeister durch 26 Jahre hier, durch solide und billige Arbeit zu erl^allen. Auch »Verden alle R ep a r a t u r en auf das Schnellsle und billigste verfertigt. Zu recht zat^lreichen Aufträgen sich bestens empfehlend, zeichnet hochachtungsvoll Ludwig Eiset, 176) Bau» und Möbeltischler.