Lmbachcr Zeitung. Nr. 160. Piänunierationspiel«: Im Eompluir ganzj. fl. II, halb,, fl. 5.50. Für die Zustellung in« HauS Halbj.ö0lr. Mit der Post »anzl.st. ,5, halbj.fi. 7.50. Mittwoch, !3. Juli Iuseitl onSgebÜhr ble lo Zeilen: imal «o ll., ilni.ßolr., 3»i. lfl.; sonst pr. Zeile im. 8ll., «m.«lr,, »m. id l:. u. s. w. Insertionsstempel jedesm.N0li. 1868. Nichtamtlicher Theil. Die Stellung dcr Negicrung Mr Curie. ...Warrens' Wochenschrift/' deren gediegener Inhalt M eine erhöhte Bedeutung verleiht, schreibt über die Stellung der österreichischen Regierung zur Curie: Die Doctrin, welche zu unserer Richtschnur dient, >>t, daß die Theilnahme dcr Völker von Oesterreich an ^Gesetzgebung f^her ausgesprochen war, als dcr Mchluß des Coucordatcs eintrat, und daß darum oaS Volk ein Recht hat, die Giltigtcit des letzteren von dcr Mimmung dcr Volksvertretung abhängig zu machen, -ivlr wußten, daß man in Rom diese Ansicht nicht theilen, daß man dort das Recht dcr österreichischen Völker, über das Concordat sein Votum abzugcbcu, nicht ancr-lcnncn winde. Dcr Curie mußte die jüngste Gesetzgebung auf dem Gebiete, welches die Kirche als ihr ausschließliches betrachtet, als eine Usurpation, als ein Vcrtragsbrnch, als eiu Gcwaltstreich erscheinen. Vorbereitet waren wir darauf und nicht im geringe,, hatten wir es dcr Curie verübelt, wenn sie, nm ihren Principiellen Standpunkt zu wahren, einen Protest er« n! "V^"^ n"' °"'" A"^t gehabt, daß sie sich nur m t Wlderwilwi m das Unvermeidliche füge. Die u,terrcich,schc Regierung ist stark genug. nm ohne Er. regung uud ohne Unhösiichkeit den Ausdruck einer Meinung entgegenzunehmen, welche von der ihrigen abweicht. Die Curie, wie man sagt, hiczu angeregt von einzelnen «esterreichcrn, ist aber weiter gegangen, und sie hat in den Hirtenbriefen vieler Bischöfe eine Unterstützung gefunden. Ob dcr Schritt ein weiser gewesen, darauf mögen die jeden Tag au die Regierung einlaufenden Vcr-traucnsadrcssen des Volkes eine Autwort geben. Wäre es Mer nm einen i'iampf mit dcr Nirche zu thun, so wurde man unschwer erkennen, wer Sieger bleiben wurde. Der Rcgicrnng ist abcr die schwierige Rolle zn-Mallcn, dcr Schützer Derjenigen zu sein, welche sich ms ihre Gegner erklären. Diese mögen sich hüten, I nc nolle zu einer zu schwierigen, zu einer nicht dnrch-ouiuyvcndcu zu machen. Wenig fehlt hiczn. Denn wenn seiti^"'l"!< ^lksvertrctung das ganze Concordat be-knk ; c<. ' ^"" 'uügc man dessen eingedenk sein, m'lit '. ^ . )lh es nur Ciucn unverletzlichen Herrn lickcn ^, ^ ".5 ""crcn Bürger, scicn sie nun geistig ^ uur auf Die Landtagstvllhl in Wien. Minister Dr. GiSlra wurde am Montag von dcr inneren Stadt Wien mit 85)4 gegen eine Stimme zu ihrem LandtagSabgcordnctcn gewählt. — Die Wahl dcö Ministers Gislra für den durch den Tod Mühl-fcld's erledigten Platz im nicdcröstcrreichischcn Landtage erregt ein sehr lebhaftes Interesse. Cs ist nicht uu-wichtig, welche Wählerschaft ein Minister des Innern vertritt. In kleineren Gemeinden ist die persönliche Beliebtheit eines Staatsmannes oft so groß, daß sie jede andere Rücksicht in den Hintergrund drängt. Dcr M a n n wird dort uuter allcn Umständen wiedergewählt, selbst wenn seine Principien einer Wandlung nuter worsen warcn. Leitende Wählerschaften verfahren in anderer Weise. Die innere Stadt Wien, welche aus uiclcu Ursachen als dcr vornehmste Wahldistrict des Reiches gelten kauu, hat cs schon erwiesen, daß sic die Aufrechterhaltung dcr vcu ihr bekannten politischen Grundsätze über jede persönliche Vorliebe stellt. Sir Robert Peel, dessen politisches Lcbeu viele schnelle Wechsel in sich schloß, konnte sich unter allen Umständen auf seinen Aurgflcckcn Tamworth verlassen, dcr sich eine Ehre dar-ans machte, dem großen Staatsmanne durch Dick und Dünn zu folgen, heute ftrotcctiouistische Grundsätze, morgen die des Freihandels zu fördern. Abcr Lord John Russell, der Urhcber der Rcforinbill, welcher sich in dcr City of London wählen ließ, blicb stets von seinen Wählern abhängig, welche ihm ein Abweichen von ihren Principien weder verziehen, noch gestaltet hätten. Minister Gistra, der cs nicht nöthig hätte, die Gunst dcr Wähler der innern Stadt zu suchm, that cs, indem er ihnen gleichzeitig ein Pfand für das Beharren bei feinen politischen Grundsätzen geben wollte. Er legte eö in ihre Hand, darüber zu cntscheidcu, ob er ferner eine leitende Stellung in dcr Volksvertretung einzunehmen hat. In diesem Sinne genommen, Hut oie W6 dürfte zu ciucr äußerst lcbhastcu Debatte Aulaß geben und den verschiedenen Parteien der Kammer Gelegenheit bieten, ihren Ansichten über das Verhältniß Italiens zu Preußen Ausdruck zu verleihen. Man besorgt nicht ohne Grund, daß die Debatte Anlaß zu einem förmlichen parlamcutarischcu Kampfe zwischen den Anhängern dcr französischen uud jener dcr preußischen Allianz führen werde. General Lamarmora erklärt offen, daß er in dem genannten Berichte dcs preußischen Gcneralstabcs einen Angriff anf das Ansehen und die Ehre dcr italienischen Nation uud Armee erblicke, die energisch zurückzuweisen die Pflicht jedes italienischen Patrioten sei. Dcr General gedenkt, gestützt auf statistische Daten, of-ficicllc Actcnstückc und authentische Berichte den Beweis zu führen, daß die in dem erwähnten Werke enthaltene Bchauptuug, „Preußen sei zum Friedensschlüsse von Nikolsbnrg gezwungen gewesen, weil cs auf die Mitwirkung dcr italienischen Armee hätte verzichten müssen," uuwahr sei uud daß im Gegentheil Preußen es gewesen, welches Italien im Stiche gelassen nnd über dessen Haupt hinweg Frieden geschlossen habe. Ucbrigens können wir unsererseits nicht umhin, schon jetzt auf den grellen Widerspruch aufmerksam zu machen, welcher zwischen dem Berichte des preußischen Gcneralslabes und einer Erklärung, beziehungsweise Ve^ schuldiguug des Grafcu Bismarck Italien gegenüber besteht. Bekanntlich hatte Graf Bismarck dem damaligen preußischen Gesandten Grafen Varrul gegenüber die Vcr-> dächtignng ausgesprochen, daß cs Italien und dem Ge< ncral Lamarmora mit der Kriegführung gar nicht ernst gewesen, indem die italienische Armee nach dcr leichten Schlappe von Custozza, obwohl sie ganz in dcr Lage gc-wcscn, die Action wieder aufzunehmen, sich absichtlich, um Fraukreich einen Liebesdienst zn erweisen, unthätig verhalten habe, und daß er wohl an die Ehrlichkeit Ni« casuli's, weniger aber an jene Lamarmora's glanbc. Be-lanntlich fanden in Folge dessen Auseinandersetzungen zwischen bcidcn Cabincten statt, deren Folge die Vcrscz-zung dcö Grafen Barral nach Wien und die Zurück-weisnng dcs ihm verliehenen schwarzen Adlerordens durch Ricasoli war. Nun behauptet aber der bezügliche Bericht dcs preußischen Gencralstabs, daß die italienische Armee dc-moralisirt uud nicht in der Verfassung gewesen wäre, energisch zu opcrircn, so daß Prcnßen anf die militärische Mitwirkung Italiens habe verzichten müssen. Wie man ans dem Vorstehenden ersieht, besteht ein vollstäN' digcr Widerspruch zwischen dcr früheren Anslassung des prcußischcu Miuislcrprüsidcutcn nnd dem Kriegsberichte dcs prcußischcu GcncralstabS, und ist sonnt eine oder die andere der Italien an den Kopf geschleuderten schwe« reu Vorwürfe falsch. General Lamarmora gedenkt aber den Äcwcis zn führen, daß keiner dieser Vorwürfe begründet nnd berechtigt gewesen, da Italien nach der erlittenen Schlappe von Custozza in der Lage und bereit MuMon. Wie Pantoffeln. Eine Erzählung auö dem Leben. Von Tchmiedl. (Schluß.) °ls er nm^"""« des Gerichtsschreibers änßerte sich. wm Stiegen i?dstige^a"'^ t "I^ ^"'' ^" 'hn von dcr obcrst , ^,.s -^^ Wc.n stimmnng, die ließ' so daß ""<."..,...,!„ ,.!^„ den Kopf wegfloaen ich ai/ b" Actcn weit über .chm schöpf^ cs denn doch mcht so übel wäre, der Pmttossc-E man. des eben verlassenen Engels zn sein, wenn auch dc ^ werbbcdingungcn dieses Schatzes von Seite dcs vcrsto >-denen Sonderlings auf das äußerste gestellt wärcu Auch kam mir wohl dcr Gedanke, ob cs nicht thunllch wäre, den fatalen Pantoffel-Testaments-Absatz wegen seiner unerfüllbaren Bcdingnngcn anzufechten P°« °l'"", de«„ Wich.iMt ,m„,»„d » mmchm !°nn « zu Hanse an. — Um meiner Gemüthsbewcguug Herr zu werden, begab ich mich in das Zimmer meiner kleinen Neffen, welche ich, übrigens als Gar^on lcbcnd. meiner Schwester zu lieb, dic sich drei Stnndcn von dcr Stadt auf ihrem Landgut aufhielt, bei mir in Wohnung lind Aufsicht hatte, um sie für höhere Studien tüchtig auszubilden. Kaum daß Eduard, der jüngere, meiner ansichtig wurde, klagte er mir schluchzend, Bruder Robert habe ihm den türkischen Paschalanz beibringen wollen nud da sei er denn, nm nach Anlcituug Roberts auch dem Costume dcr Türken liähcr zu kommen, so lange in Schlafrock, Pantoffeln und Papicrturban hcrnmgcsftrnn-gcn, bis er ganz schwindlich anf die Nase gefallen, sich cine Beule geschlagen nnd über alles dies den Pracht-Turbnn, dcr mit Gold- und Silbcrpapicrstcrncn go schmückt sci, zerrissen habe. Ich bemitleidete den armen Inngen nnd wollte dein größeren, dem ungezogenen Rangen, einen tüchtigen Verweis geben, als plötzlich mein Blick anf dem vorgewiesenen Türlcnunnd haften blieb und ich, Mittlcid uud Schelten vergessend, voller Verwunderung die Frage stellte, woher dcr Stoff sci, aus dem der Turban fabri-M't wäre? „Je nun, wegen anbefohlener Papicrerspa-ning ans alten Sclircibthctcn/' entschuldigte Ednard. „Und ans einem Stück Papier, das ncnlich, als wir mit den jnngcn Rcnncr'ö Soldaten spielten uud eben im Begriff waren, Militär-Pafticrmützcn zu verfertigen, " l< mi»«, ^ ^ gerade das Matcrialc ausgiug, einem der Luftlöcher meiner Pantoffeln entfiel," 'ergänzte Robert. Mit Hast griff ich nach dein papicrnen Spielzeug, zerriß cs zum nicht geringen Entsetzen meiner Neffen m Stücke und fand. o Glück! einen der Waldcnan'schen Testamentszettcl, den ich auf den ersten Blick nach der Aufschrift als jenen an Vikchcu gerichteten erkannte, noch gänzlich nnveifehrt uud völlig leserlich. Ohne mich lange zu besinnen, ergriff ich auch die Robert abgeforderten Pantoffeln, übte au fclbcn die edle Sectionsknnst nnd ward durch das Erscheinen der fürchterlichen Hei-rathbcdingniß-Schrift, die jedoch beim dnrchlcsen, alle Fürchtcrlichkcit verlor, weil väterliche Liebe und Freun-dcsbcsorgniß ihre Grnndvcstcu warcn, für meine Operation überschwenglich belohnt. Die nächste Erknndignng war die, woher die sccir-ten Pantoffeln kämen? worauf die bcidcn erschreckten Knaben, die meine Ncißwuth nicht begreifen konnten nnd dcr Meinung waren, cs wcrdc nuu die Reihe auch an sic kommen, in abgebrochenen Sätzen berichteten: „Dic Mutter habe sic von einer, ihr Haus zeitweilig bcsuchcudcn Zuträgerin Namens Trommel gekauft, dic ihr damals ncbst diesen noch andere Feilschaftcn zum Verlansc angeboten, deren Kauf aber Mama, weil sie mitunter vom Werthe waren, mit dcr geäußerten Bo dcnklichkcit versagte, sie sehe nicht ein, wie Frau Trom-lncl zn den kostbaren Effecten komme, wogegen sich diese mit dem rechtlichen Besitze derselben gegen Mama wohl ansznwcisen versuchte, ihr aber, die Pantoffeln ausgenommen, doch nichts mehr aufgedrungen habe." Mit den gesammelten nicht geringen Ausbcnten für Amt und Herz ciltc ich, nachdem ich bcidcn Neffen Entschädigung für zugefügten Schaden zugesichert, schnellen Schrittes in die Kanzlei, nm dort die nöthigen Maßregeln sogleich zn verfügen. Dic fortwährend zweckmäßig getroffenen Anstalten hatten zu meiner größten Freude die gchosstc Folge, daß schon am vierzehnten Tage das rechtlich beschuldigte und glücklich erhäschte Diebcsgesindcl mit dcr „Trommel an 1188 gewesen wäre, die Offensive liegen Oesterreich zu ergreifen , und blos durch das Fallenlassen Prcußeu ge» zwu:'.gcn worden sei, in den von Frankreich vorgeschlagenen Waffenstillstand zu willigen und die Cession Vene-digs anzunehmen, Jedenfalls wird die Debatte interessante Daten zu Tage fördern und man sieht daher in politischen Kreisen derselben mit großer Ncngicrdc entgegen. Aus dcr serbischen Skuptschina. Belgrad, 7. Juli. (Debatte über die Regentschaft.) Oca.cn 3 Uhr Nachmittags eröffnete dcr Präsident wieder die Sitznug. Das Haus war vollbesetzt, einige Zuschauer auf dcr Diplomaten-Tribüne. Sccrctür Ncditsch (Abgeordneter für Belgrad): Was wollcu wir in Betreff dcr heute aufgeworfenen Frage bezüglich dcr Dauer dcr Regentschaft? Präsideut: Wollet Ihr, Brüder, daß man sich innerhalb der gesetzlichen Schranken halte? M chrcrc ane dcr Versammlung: Das wollcu wir! Es wird somit das Documcul übcr die Wahl dcr Regentschaft verlesen. Eiuc Stimme: Soll es dabei bleiben? Soll die Wahl auf drei Jahre gelten? (Allgemeine Unruhe. Der Präsident läutet.) Zweiter Secrctär Glavinitsch (Abgeordneter für Schabatz): Hört, Brüder! Eine zweite Voltsstnptschina wird beurtheilen, ob die Regenten verdienen, auch weiter am Ruder zu kleiden; gesetzlich ist uur dic Dauer von drei Jahren, dann müssen andere gewählt werden. (Unruhe.) Arssa Lukits ch (Abgeordneter für Belgrad): Wir müsscu dabei blcibeu, daß die Regenten auf drei Jahre gewählt sind; die zwcitc Stufttschina kann diese Dauer verlängern, wenn sie Vcrtraucu zu den Männern hat. (Unruhe. Rufe: Wir wollcu das Gesetz abändcru.) Präsident: Es ist wahr, jcdc ordcutliche Skup» tschina taun im Einverständnisse mit dem Senate nnd Fürsten jedes Gesetz abändern; diese Skuptschiua ist abcr keine ordentliche, wohl abcr eine außerordentliche. Einige Stimmen: So ist es! So ist es! Präsident meldet die Anknnft des Mitgliedes der Regentschaft, Herrn Iohauu Ristitsch. Ristitsch: Wir erfuhren, Brüder, daß Ihr die Frage untersucht, ob uus die fürstliche Macht auf drei Iabre, wie das Gcsctz bestimmt, oder für die ganze Zeit der Minderjährigkeit des Fürsten überlassen werden soll. Wir bcgrciscn die wichtigen Beweggründe, die Euch bestimmen mochten, in die Untersuchung dieser Frage einzugehen. Ihr habt ohne Zweifel die Beschwerlichkeiten vor Augen, welche mit dem often Wechsel der obersten Gewalt des ^andcö vcrbuuden sind. Jede höchste Gcwalt hat das Recht, dem Lande eine ncnc Nichlnng zu gcdcn. Nach dem Gesetze muß nach drei Jahren wieder eine Regentschaft gewählt werden, die nur ein Jahr functionircn wird, worauf der Fürst, der inzwischen großjährig geworden, die Regierung in seine Hand nimmt. Auf diese Weise könnte Serbien in vier Iah-ren drei verschiedene Regierungen haben nnd cbensoviel-mal vielleicht sciuc Gestalt von Grund aus ändern — von den anderen daraus rcsultircuocu Unzukömmlichkeiten zu schweigen. Brüder! Eure Bcsorgniß ist gegründet. Die Beschwerlichkeiten sind groß, abcr sie würden noch größer sein, wenn nnscr erster Schritt auf dcu grundlosen Boden dcr Ungcfctzlichtcit gemacht wäre. Diese Skuptschina ist nur befugt, über drei Gegenstände zu beschließen: die Proclamirnng des Fürsten, die Bestimmung seiner Eivilliste und die Wahl dcr Regenten. Sie kaun weder neue Gesetze beantragen, noch alte abändern — also auch nicht dasjenige, wovon hier die Rede ist. Wir, die Regcnlcn, sind bereit, unsererseits das Land nach den Gesetzen zu regieren. Die große Antorität des Fürsten Michael ist unter nns nicht mehr vorhanden, nm so nothwendiger ist es, eine Grcnzc zu habcn, über die niemand hinaus darf —- uud das muß das Gesetz sciu. Wir wollen, daß die Gesetze uicht nur für audcrc, sondern auch für uus gcltcu sollcu; darum erkläre ich, ermächtigt von meinen Eollcgcn, daß man uus die Gewalt nach dem Gesetze lasse, nicht abcr über diese hinaus verlängere. Mehrere: So ist es! Die Gesetze müssen alles regeln ! Ristitsch: Zuerst müsscu wir beweiscu, daß wir das Vertrauen verdienen, das Ihr uns geschenkt habt, nnd das wcrden wir erst auf den anderen Stup-tschinas erfahren, die von nuu an öftcr zusammentreten werden, da es uuscrc Absicht ist, öfters dcu Rath des Volkes zu hören. Mehrere: So sei es! Einer: Durch Besprechung wird das Haus er» halten! Ristitsch: Es bleibt also dic gesetzliche Bestimmung maßgebend. Ist der Aufaug gut uud gc-recht, so ist die Halde Gewißheit für ein glückliches Ende gegeben. Einige: So ist es! Zivcli! Nistitsch vcrbcngt sich nud verläßt den Saal, begleitet vom Kriegsminister Beli-Martowitsch. Darauf wcrdeu einige ^epcschcu verlesen. Um Ihnen einen Begriff von diesen zu gebcu, lafsc ich ciue in treuer Uebcrsetzung folgen: „Aus Vosuitza: Brüder! Wir frencn uus aus vollem Herzen, twß Ihr Euch als treue Dolmetsche der Voltswünsche bcwlcscn uud dadurch uus uud Euch Ehrc im Augcsichte der Welt bereitet habt. Das Volt vom Proorincr Kreise eilt Euch cutgcgeu mit dem Rufe: Es lebe der erlauchte Fürst Milan Obrcuovics <>'.! Es lcbcu die geehrten Regen» ten! Ehre uud Ruhm dcu Volksdcputirteu!" (Oie Slup« tschiua ruft: Daut dem Volke!) Auch eine Gratulatious« Depesche aus Agram wurde verlesen nnd darauf die erste Sitzung geschlossen. Die zweite und letzte Sitzuug der außerordentlichen Skuptschina wurde von dem Präsidenten mit sol gender Ansprache eröffnet: „Vrüdcr! Nachdem wir dic Hauptaufgabe erfüllt, die uus oblag, können wir dcn Vollswünschcu Ausdnict verleihen uud solche dcr Rcgcutschafl uutcrbrcitcu. Ich schlage vor, vou jedem Kreise zwei Abgeordnete zu wählen, um die Vorschläge in Ausschüssen auszuarbcitcu. Die Skuptschina wird dann diese Auträgc au die Regierung leiten. Vorher aber laßt uus das Protokoll der gestrigen Sitznng vorlesen und ucrificircn." Während dies geschah, waren drei Mitglieder dcr Belgrader Gcmeinde-Vertretnng (dcr Bürgermeister uud zwei Stadtverordnete) mit einer Adresse ciugetrusfcn, dic sie dcm Präsidenten überreichte». Die Adresse wurde vorgclcscu uud rief allgcmciuc Dautesäußeruugen hervor. Gegen halb 11 Uhr kamen die Regenten au. Es herrschte im Hause allgemeine Stille. Erster Regent Blasnavatz: Gott helfe Euch Brüder! Alle: Gott möge Dir helfen! Blasnavatz: Brüder! Die Regentschaft hat cine Proclamation erlassen, wollt die Güte haben, die' selbe anzuhören. Ristitsch, zweite« Mitglied der Regentschaft, liest die Proclamation, deren wesentlichen Inhalt der Telegraph bereits gemeldet hat. Die Skuptschina nahm dieselbe mit dcm Rufe: Hiveli! Hivcli! auf. Blasn avatz: Da die Herren Minister ihre Entlassung eingereicht haben, so habcn wir ein ncncs Ministcrinm bcrufcu — er ncnnt die bereits telegraphisch signalisirtcn Namen dcr ncncu Minister. Die Sknptschina begrüßt die Minister mit Hivcli! Ristitsch: Jedermann wird dcr Zugang sowohl zn dcn Herren Ministern, als auch zu dcr Rcgcutschaft stcts offcn stehen, so daß jeder, der es wünscht, stets nnd an jedem Orte gehört werden wird. Minister der Instiz Zenitsch: Als Minister-Präsident kann ich Sie, meine Herren, im Namen meiner Eollcgcn versichern, daß wir völlig die Ansichten theilen, welche die Herren Regenten in ihrer Proclama« tion ansgcdrückt; unser größtes Bemicheu wird sciu, daß im Lande das Gesetz, und nur dieses herrsche. Aus der Skuptschiua: So muß es sein. Nur das Gesetz soll herrschen. Zcnitsch: Wir werden uns bemühen, so viel als möglich die Regentschaft zn uuterstützeu in ihrer schweren Pflichlcrfüllnng; übcrhinlpt wcrden wir so arbeiten, anf daß jedermann fagcn könne, daß wir die uns auvertrantcn Aemter gewissenhaft nud als redliche Men' scheu verwaltet habcn. Ein Abgeordneter: So soll es sein; wenn 3ic es uicht so machen wollten, wäre besser, wenn Sie gleich abträten. (Heiterkeit.) Daranf gingen die Herren Regenten und Minister weg, begleitet von vielstimmigen Hiuios. Die Regentschaft erhielt aus Constantinoftcl die vertrauliche Zusicherung, daß der Berat unvenveilt ein< langen werde. Oesterreich. Wir,,, I I. Juli. lTr. Ztg.j (Das Urtheil t gegen dcn Grafen Platen) wegen Hochucrraths l hat schon ans dcm einfachen Grunde, weil der Perur-theilte den Schutz dcr österreichische» Gesetze gcuicßt und ;u gcnicßcn fortfährt, in Wien ein erhöhtes Interesse in Anspruch gcuommcn, nnd man braucht wahrlich kciu ausgesprochener „Wclfcnfrcund" zu sciu, man kann sogar das Treiben des hietzingcr Hofes als eine Thorheit qualificiren, und man wird doch dic Ansicht vcrtrctcu dürfen, daß das Urtheil des berliner Staats» gerichtshofes — sclbst wenn man zngebcn wollte, daß die Einleitung des Processes eine zwingende Nothwen-digtcit gewesen — dcm Rechte nnd dein Rcchtsbcwußt-sein cincn Faustschlag versetzt. Es mag darüber gcstrit' ten werden können, ob Graf Plattn, dcr seine Heimat längst verlassen, dnrch den bloßen Act dcr Annexion Hannovers, cincn Act, dcr für den König, welchem er oicnt, bis jetzt uur die Bcdcutuug ciucr Thatsache hat, ohne weiteres prenßischcr Unterthan geworden und ob also ein ftrcnßischcs Gericht competent gewesen, ihn auf Grund dcr für preußische Uutcrthaucu gcllcuden Gesetze dcr Spitze gesanglich eingezogen uud bei sclbcu, mit Ausnahme cinigcr Kleinigkeiten und cincö Theiles des baarcn Geldes, so ziemlich alles Gestohlene vorgefunden wurde. Am fünfzehnten Tage eilte ich mit dcn Pantoffel-Documcutcu nnd mit dcr fröhlichen Kunde über die Verhaftung dcr Thäter zu Waldcnaus. Nicht krank, wie bei meinem ersten Besuche, sondern völlig hergestellt traf ich Frau von Waldcnau, dic mich so guädig empfing, daß ich. durch ihre Güte kühn gemacht, ohne weitere Umstände um ihre reizende Nichte warb, bei welcher Werbung ich die nöthigen Schriften vorlegte uud bcrcchnctcrwcifc nicht vergaß, den zufällige» Bcfitz dersclbcu als eine Fügung GottcS zu erklären, überhaupt dcn ganzen Fall, so viel möglich, zn meinen Gunsten zu wenden. Am vierzigsten Tage schon sank Vikchcn als die glückliche Gattin des glücklichsten Gatten, zn welcher Ver-bindnng Tante Krcisstcucrcinnchmcrin, beseelt von dem Gedanken: „WaS Gott fügte, dürfcu Menschen nicht trennen!" ihren mütterlichen Segen gab, verschämt an meine Brust. Nach Jahresfrist bescheutte mich, den Ueberfrohen, das himmlische Weib mit einem Pantoffcl-Ehe-Candidatcn, wogcgcn ich ihr das ansgeführtc Urtheil über dcn günstigsten aller Dicbstähle, nach welchem die Thäter zur Zurückstellung dcr noch besitzenden und zum Schadcuersatz der verschwundenen Effecten verbunden waren, als Wochen-bcttgcschcnk einband. So feierten wir in dcr fußen Erinnerung unseres ersten Zusammentreffens cincn glücklichen Tag, an wcl» chcm wir nns des Gründers dcr Pantoffel-Ehe mit Dank erinnerten uud das gegenseitige Gclöbniß ablegten, uu-sern Heinrich, dcr als Erstling den Namen dcs gütigen Zustaudebriugcrs unsers Glückes in dcr Taufc erhalten, sowie alle folgenden Kinder dnrch geregelte Erzichnng für die Eigenschaften tauglich zu macheu, welche kraft der Pautoffcl-Inhalte von uns als Maun nnd Weib gefordert wnrden und die wir als die richtigen Ansichten des Erblassers in zwei zierlich geschriebenen Blättern znm fortdaucrudcu Gcdächluisse aufbcwahrcu. Einen Auszug beider Blatter theilcu wir für deu Fall mit, daß ein angehendes Paar, um Gruuosätze, nach dcncn es in dcr Ehe leben soll, verlegen wäre. Erstes Blatt. Pflichten des Mannes: Der Mann sei edel, d. h.: Ehrlich unter allen Verhältnissen und Umständen — daher seinem Vatcrlandc und Fürsten mit Lcib uud Secle zugethan, sciucm Weibe ein trcncr Gatte, seinen Kindern ein liebender Vater. Dienstfertig gegen Jedermann, daher zn jeder Frcundschaftshandlnng aus reiner Nächstenliebe, auch deu Aermsten mit Rath uud That zu unterstützen bereit. Emsig zu jeder Zeit — daher obliege er seinen Äernfspflichlen auf das gcuaucste und sorge stets, Weib uud Kiud bei sciuem Hinscheiden nicht dem Nothstande preiszugeben. Lustig im Familien- und GcscllschaftSzirkcl — daher im Hause immer gnt gelaunt, um durch Froh-sinn allen Angehörigen das Lcbcn angenehm, insbesondere ocr Gattin manche hausliche Unannehmlichkeit vergessen zu machen. Als Gast hüte er sich, dcn Kopfhänger zu spielen, zeige vielmehr dnrch Heiterkeit, wie sehr er mit sich und seiner Lage zufrieden ist. Zweites Blatt. Pflichtcu dcr Gattiu: Das Weib fei treu, d. h,: Tugendhaft. Sie erlaube sich uicht als Gattin rühmliche Handlungen zn vergessen, die sie als Mädchen übte, hebe vorzüglich Eigenschaften hervor, durch die sic dcu Gattcu gcwauu, uud bleibe auch als Frau unschuldig. Auf diese Art fcsfclt sie immer dcn Mann; und die Liebe erkaltet nie, wcun anch die Gluth der Leiden' schaft verglimmt. Rührig. Ueverall lege sie sclbst Hand an^' Werk, um Ordnung im Hauswesen zu Stande zu brin-gen, und zcigc bei jeder Gelegenheit die thätige Hausfrau, die forgsamc Mutter. Eitel. Nicht auf Putz — sond rn auf dcu Werth und die Licbc ihres Mannes; nicht anf äußeren Taut und eitlen Prnnk — sondern anf die gute Erziehung ihrer Kiudcr; nicht auf schalcu Witz und Roman' Viclwifscrci .....- sondcru auf gediegene Kcnntniffc in del Hanöwirthschaft und in dcn Grundsätzen der Erziehung. Sie sei überhaupt stolz auf ihr häusliches Glück. Unverdrossen. Häuslichkeit uud Thätigkeit nehme bei vermehrten Sorgen und Mühen nicht ab, vielmehr verdopple sie sich bei derlei Gelegenheiten, und stehe immer mit den Einkünften und Bemühungen des Mannes im gleichen Verhältniß. Gegen den Gatten immer gleich zuvorkommend, gegen die Kinder immel akich zärtlich — bleibe sie stets das Muster eines lie' bcnswürdigen Weibes, einer vortrefflichen Mutter. Ich erlaube mir, nach bald dreißigjähriger fried' licher Ehe diese beiden Blätter in meinem Sinne nach' stehend zu formuliren: 1189 abzuurtheilen; aber weun die Anklage gegen ihn persönlich sich wesentlich nur auf seinen..Preußcnhaß" nnd auf die Noten stützt, welche er in der Nacht uom Itttcn auf den 17. Inni 1806 dem preußischen Gesandten in Hannover übergeben, so wird denn doch gefragt werden dürfen, scit wann denn der „Haß" eines Mannes, der noch dazn sicher keine Ursache'hat, zu lieben, statt zu hassen, criininalislisch strafbar und mit 15jührigcr Zncht lMsstrafc z:: ahudcu, und wie dcnn cin Hochverrat!) gegen Preußen zu einer Zeit zn constatiren, wo Graf Platen notorisch der Unterthan nnd Minister Georgs V. gewesen, der notorisch regierender König von Gottes Gnaden in Hannover war, wie Wilhelm l. König von Gottes Gnaden in Berlin! — (U cb cr die zu erwartende n nc ue n Fi» nanzvorlagcn) schreibt ..Warrens' Wochenschrift" : Trotzdem, daß der Ncichsrath anf Ferien gegangen, herrscht eine ununterbrochene Thätigkeit in den Mini» stericn. Namentlich in der Himmelpfortgassc werden die schwierigen Vorarbeiten in Äugriff gcnoimncu, nm ncne Fmanzvorlagcn vor das Abgeordnetenhaus bringen zu lötiucn. Sein Votnm hat es unerläßlich gemacht, daö noch bestehende Deficit im Staatshanshaltc durch Steuern zu beseitigen. In diesem Puutte taun und darf es kein Entrinnen geben. Die Ehre nnd die Wohlfahrt des Landes verlangen gleichmäßig, daß die Eonsequcnzcu der Conponbcstcncrnng, die Besteuerung aller anderen Bürger bis zur Höhe der Vannung des Deficits, im ncucu Nähre eintreten. Bei der nächsten Session des Ncichs-rathcs gilt es, das Abgeordnetenhaus insoweit zn beherrschen, um es zur Botirung der unerläßlich nolhwcn-digcu Steuern zu bewegen. An diesen Erfolg ist das Schicksal des Ministeriums gebunden. (5s müßte fallen, wenn seine Partei es bei dieser Anfgabe in Stich lassen würde, oder wenn es nicht verstünde, praktische nnd aus» führbare Fiuanzpläuc der Volksvertrctuug zur Annahme vorznlcgcn. — (Die Protestnote) des Ireihcrrn v. Beust gegen die päpstliche Allocution ist in Nom eingetroffen und an ihre Adresse gelangt. Gewöhnt an das -ml ^!>.^„- ,, unsern allcrgnädigsten Kaiser. Vozeu, 11. Juli. (P rotcst gegcn die päpstlich c Allocntio u.) Der hiesige Gcmeiudcrath hat gc< stern einstimmig beschlossen, eine Adresse an die Regierung zurichten, welche den Eingriff der päpstlichen Allo-cntion in die Selbständigkeit des Staates bedauert uud das vollste Vertrauen in die Durchführung der Staats-gruudgcsctze ausspricht. Feldkirch, 12. Juli. sPresse.^ (Gegen die päpstliche Allocutiou.) Der Verein der Verfas-sungsfrcnndc in Vorarlberg, welcher sich hente consti-tuirtc, beschloß iu zahlreicher Versammlung eine Resolution, in welcher die päpstliche Allocution als cin offenbarer Eingriff in die unveräußerlichen Rechte des Staates zurückgewiesen nnd die Znvcrsicht in die Festigkeit und Thattraft der Rcgicruug ausgesprochen wird. Uns land. 3lom, 10. Juli. (Verschiedenes.) Die scit ciuigcr Zeit hier verbreiteten Gerüchte von dem Umsichgreifen der Cholera sind unbegründet. Allerdings sind einige Cholcrafällc und andere plötzliche Todesfälle vorgekommen, allein solche Fülle ereignen sich alljährlich uud siuden ihre Erklärung iu der gegeuwärtigcn heißen Jahreszeit. Im Ganzen gcuommcn war der Gesuud-heitSznstano nie besser als jetzt. — Man spricht wieder viel vou Putschversuchen, um d<«.'französische Regierung znr Fortdauer der Occupation zu bewegen. Anch von einem ncucu Vorschlage der frauzosischcn Regierung ist viel die Rede. daß Rom cinc ans Truppen aller katholischen Mächte gebildete Besatzung erhalten soll. Man ist der festen Ueberzeugung, daß das Königreich Italien die Ausführuug dieses Vorschlages nicht zugeben wird. Vrlgrad, 12. Juli. (Attentat S-Pr o ceß.) Räch einer officicllcu Mittheilung wird, unberechenbare Zwischcnfällc ausgenommen, am Donnerstag, den 16ten Juli, dic Sch lu ßvcrhau dluu g gegen dic Mörder des Fürsten Michael fortgesetzt. ^ Zum erst cu Blatt: VllntM. l^ !^ ^ -'"' ^"l'°lgc der Ehe der nämliche '"selben, das heißt: der e «s,^ ° lalüa,'' zuvorkommende, liebevolle Mann, Nusl^n ^'^'""' ""' " uud dies alles nm des wert r 7 ^ ,"" '""", deun was gibt es wnnschens-m A^l ^'^ Eintracht, die aber nur durch d N ^g,cl>ichaflcn „^^ „id weqcn welcher selbst zumi^ri^ wR",^undsätzen im Hause häufig ek^^si^^N^^ dcns der Gruud. - Verdichtet er anf eine gestellte Fordernng. weil cS nicht der Gattin beliebte, sie zu er-füllen, so entschließe er sich des häuslichen Fricdcus wegen dazn. — Bringt er sogar der Lauue des Weibes ciu Opfer, so vollziehe cr's wieder des häuslichen Friedens Wegen. — Ist er endlich auch gcgcu ihre Schwächcu uud Mhler des häuslichen Friedens wegen nachsichtig — was Moch seltener gcschchcu muß — so briugt cr'S zur Voll-lommcnhcit iu Echaltnng des häuslichen Friedens, nnd Ncwlv wlrd man sein ^auö als cin Muster ehelicher ^lntracht bewundern. Doch alles dies thut er gewiß ^ Zum zweiten Blatt: . /v"'" die Gattiu seinem Benehmen das Gegenge-wlcyt halt. überhaupt das beiderseitige Bctrageu als cinc -^lige anficht, die nie das Gleichgewicht verlieren soll, weil männliche Würde die Qucrstangc uud gegenseitige ^'ebc die Zunge derselben bildet, mag sie nun bei sol- chcn Ansichten das ihr zn Gebote stehende ^cnkscil gewahren und sich der Kraft, es zu leiten, auch bewußt sciu, so handhabt sie eS doch selten, denn sie erkennt stets die Macht des Gatten, der er sich nur der Hans-lichcu Eintracht wegen begibt, und läßt daher die zärtliche Achtung, die sic ihm als ihrem gütigen Ehchcrrn schuldet, nie außer Acht. L i t e r u t!l r. In der neuesten Nummer — Juli — von „Wester-mann's Illustrirten Deutsche» Monatsheft tcn" fmdl',! sich die Fälschungen dc^ bcioen größeren Erzählungen „Untreu aus Millcid" von Iu l i u s G r ° s s e und „In der Fremde" von Adolf Glaser, von denen die erstere im nächsten Hefte zum Schlüsse lommt. Von den wissenschaftlich^» Aussetzen dürste dci Beilrag von Ernst Halller ^D^r kl,'!»!.' Organismus und seine Wirkungen" zu den interessantesten und zcitgemähesten Arheiten gehören, die geboten werden tonnen, dcnn er unterstützt das Ver-sländniß sür eine Menge der alltäglichsten und doch in ihre» Ulsachcn wenig gekannten Vorgänge in der Natur. Vortrefflich in anbercr Alt und dabei nicht minder zeitgemäß ist der Artikel „Die Menschheit und oa5 Eisen" von F. Mohr. Ferner ist die „Pädagogische Wanderung aus dcm Marsstlde" von Alb. Wit l stock sehr zu beachten, da sie cine Seite der WcltausstcUung beleuchtet, die seltener ins Auge gefaßt wild, als sie verdient. Die Abhandlungen über „Karthago" von O. Hartwig mit Abbildungen, ebenso „Die Niesen des Sctit-Slromes", „Römische Skizzen" von Lindau und die Aibril von Vogel über „Petroleum" einsprechen dtM Nusc der Monatshefte. Auch die Forlsetzung der berühmten Liebespaare — diesmal Mirabcau und Sophie Monnicr — mit Porträts, darf alö sehr geeignet und anziehend bezeichnet werden. Hagesnemgkeiten. — (Staatsbeamte als Verwaltung«« rä'lhe.) Bei uns besteht bekanntlich längst die Verfügung, daß Staatsbeamte nicht Verwallungsräthe von Actiengesell-schaften sein sollen. Jetzt hat auch ver ungarische Minislcrratb beschlossen, dah Staatsbeamte in Zukunft nicht mrhr Mit« glieder des Verwaltungsrathes sein diltfen bei solchen Ge» seUschasten, welche zum Staate in einem mit Lasten verbun» denen Verhältnisse stehen und deren Interessen mit jenen ves Staates eventuell collidiren können. — (Zur ost asiatischen Expedition.) Dem Vernehmen nach beabsichtigt der Herr Handelsminisler die hervorragendsten Industriellen Oesterreichs einzuladen, daß sie der ostasiatischen Expedition je eine llcine Sammlung der neuesten nnd verwendbarsten ihrer Erzeugnisse zu dem Zwecke mitgeben wollen, um dieselben in Siam, China und Japan öffentlich zur Schau zu stellen und dann den betreffenden Regierungen zur Gründung eines tleme-n Museums österreichischer Fabricate im Namen der Spender unentgeltlich zu überlassen. — (Die astronomischen Erpeditionen) nach Indien und Arabien zum Zwecke dec Beobachtung der öulmenfiüstetliik weiden am 15. d. M. mit dem Schnellzuge die Reise von Berlin über Vreslau, Oderberg nach Tiiest antrete», und zwar sollen zur größtmöglichen Beschleunigung der Reise ,iuf Anordnung des Ministers für Handel :c. die Gepäckwagen bis zum Einschiffungspunlte in Trieft durchgehen. — (Schiller-Denkmal.) Das erste Zweigcomit6 für das Schiller-Denkmal in Wien hat sich an der Grenze oes Deulschthums und des Romanismus, in Görz, auf Anregung des Redacteurs der dortigen Zeitung Dr. Penn ge» bildet und seine Sammlungen mit Erfolg begonnen. Hoffentlich wird dieses erfreuliche Beispiel nicht ohne Nachfolge kleiden. — (Gattenmord.) Man schreibt aus Vaden, 10. Juli: Gestern Nachmittags wurde der Polizei die An» zeige gemacht, der Besitzer des Hauses 399 in der Neu« stiftgasse habe feine Frau ermordet. Ein Polizeiwachmanu begab sich nun in das bezeichnete Haus und in die Wohnung des Hausherrn Johann Plam, welcher, am Tische allein sitzend, mit gefalteten Händen ein Crucifix haltend, andächtig betete. Auf die Frage oes Sicherheits-Organs, wo sich feine Frau befinde, antwortete er ganz ruhig: „Sie ist nicht zu Hause, sondern ich habe sie in meinem Weingarten (unweit der Vöslaueißraße beim Eichenwalde) wegen ungerechter Vorwürfe mit der Hacke erschlagen." Anf dieses Geständniß hin verhaftete nun der Polizist den Galtenmür-der und erstattete die Anzeige beim Polizei-Commissariate wie auch beim Untcrsnchuugs-Gerichle, welches eine gerichtliche Commission, bcstchcnd aus dein Unteisuchungsrichter und zwei Genchtsärzten, an den Thalorl beorderte. Man land auch das unglückliche Weib an der bezeichneten Stelle zusammenssekauest liegen mit einer vier Zoll langen llasfcn: l>cn Kopfwunde, die mit der Hacke geführt worden war. Auch das li,>le Ohr war durchgehauen: das Weib röchelte noch. Wie die Hausleulc und die nächste Umgebung wissen wollten, lebten beic»e Gallen in stetem Zwist,- es wird auch der Charakter der unglücklichen Gattin als unverträglich geschildert. Johann Plam ist Haus- uny Weingartenbesiver, Vater ron sünf Kindern, und war mit Varbcna Plam, ge-horne Doschitz, zehn Jahre verheiratet. — Die Gerichtsärzte sctli'bt'N nach der lebensgefährlichen Wunde, dah die Unglückliche nicht 24 Stnnden leben werde, und ^wurde dieselbe schon in der Nacht mit den S^terbc'Sacramcnten versehen. — (Die „Morgenröthe")^ „ein Organ für Auf« llärung", ist mit 1. d. M. im Verlage von Urban und Schwarzcnbcrg in Giaz erschienen. Die I. Nummer dieses monatlich zweimal erscheinenden Blattes enthält folgende fnschgeschliedenc Aussähe: „Der Segen des Versicherungswesens", „Chnstenthum und Heidenthum"? „Das Alter des Menschen", „der Tod", „Ueber Ehe, Armenpflege und Iu« gcnderziehung" und „Aehrenlese des Lebens." Außerdem bringt das Vlalt eine Anzahl kleinerer Nachrichten, sowie mehrere Gedichte. Das Blatt plaidirt für die Sache der Humanilät und der Freiheit! deshalb wünschen wir, daß die „Morgenröthe" eine weite Verbreitung findet. Der billige Preis (vierteljährig 75 tr. ,- mit Postversendung 1 ft..) erleichtert die PrÄnumeration und fomit die werkthätige Uu« terstützuilg des Unternehmens. Herausgeber des Blattes ist Herr I. C. D. Hirschfeld, Besitzer des Schlosse Lichtenstein, Redacteur Herr Anton Kutsch era. — (Cine gräßliche Mord that) wirv dem «Tz/ Hir." aus Felegybaza gemeldet: Am 2. d. M. um 8 Uhr Abends traten drei Schaftnechle in eine Vorstadtlneipe und ließen sich Wnn geben. Zwei von ihnen gingen bald weg, der dlitle aber, Namens Boka — cin übclberücvtigles In» dividuum, das auch gegcnwäriig wegen Einbruchdiebstahls in Untersuchung stand, gegen Bürgschaft jedoch noch auf freiem Fuße belassen wurde (?) — blieb zurück und sing an, die Wirthin, deren Mann abwesend war, zu caressircn; die brave Frau, um seiner Zudringlichttit sich zu erwehren, versetzte ihm einen Schlag in'ö Gesicht. Darüber gerielh Vota in Wuth, schlug sie zurück, zog dann sein Knickmesser hervor, schlitzte ihr damit den Hals auf, und da die Frau noch lebte, schoß er mit seiner Flinte, die mit sslescl!lei»en gela» den war, sie durch die Brust. Dann durchschnitt er ihr auch noch die Adern an den Händen und verließ erst, nachdem die Unglückliche unter furchtbaren Qualen ihr Leben aus. 1190 « geröchelt hatte, den Schauplatz seiner cannibaliscken That, von wo er. blutbesudelt wie er war, in cine Schünle in der Stadt ging und kiel von den 12 Gulden, die ei bei der Ermordeten gesunden hatte, scchs den Zigeunern hinwarf, um sich aufspielen zu lassen. Loen wollte er sich von den Musikanten in eine andere Schünle begleiten lassen, als er von einem städtischen Commissar arretirl wurde. Er be« lannle sich vor demselben offen seiner scheuhlichen That. — (Prinz Napoleo n), der aus seine Neise nach Lgypten verzichtet dälle, wird, wie das „Journal de Paris" wissen will, am 24. d. M. im Schlosse zu Mcudo» erwartet. Nachdem er in Paris einige Tage zugebracht Hütte, würde er wieder eine Reise nach Kopenhagen und Stockholm unternehmln. Locale s. — (Militärisches) Wie die „Grazer Tagespost" meldet, würde hier in Laibach während der Zeit vom 3len bis 2?. Eeplember die Brigade GM. Vermann concentrirl und zu dies.m Zwccke oas 76. I»fanlerie'Negiine»l und «,wei Lscadroncn dls 0. HuharewRegiments von ,^Iageufult hiehei verlegt weiden. Wühlend cicser ^oncentiilung weiden bei der gtnannlen Brigade zwei dreitägige Manüuer stallsinden. — (I n va lid e n sti ft u n g.) Zur Veseßung der zroblf Widmungsplätze von je 50 fl.< wllche durch den hie> sigen Frauenveicin aus dem Uebtischusse der patriotischen Sammlungen im Jahre 18L0 gesUslet wurden und alljähr.-lick am Geburtöfesie deö Kaisers zur Vertheilung an lcai-nische Invaliden gelangen, — wird von der hohen Lande«« regierung die Bewerbung bis längstens 10. August aus« geschrieben. — Näheres im heutigen Amlsblalle. — (Männerchor der philharmonischen Gesellschaft.) Die für heute Abends bestimmte Probe entfällt wegen detz Concertes des Herrn Sora und findet dafür am Freitag statt. — P » ogram >n des heule Abends um 6 Uhr im landschaftlichen Theater stattfindenden Abschiedsconcertes Herrn Iuh. Sora: 1) Iest.Ouverture, von Suppc», aus-gefllhrl von der Mllitärcapllle. 2) Arie aus der Oper „Astorgc,," von Abert, vorgetragen von Frl. Eb erhärt. 3) 7tes Concert, von Benot, vorgetragen vom Concert« gebcr. 1) „Die stille Wasserrose," von Kücken, vorgetragen vom Herrn Ander. 5) Fantasie aus „Traviata," von Alald, vorgetragen vom Concertgeber. 0) Duett aus der Oper „Ton Sebastian," von Donizetti, vo>gctragcn von Frl. Eber hart und Herrn Ander. 7) Fantasie aus „Trovatore." von Alard, vorgetragen vom Concertgeber. - Heu Ka ringer hat den Verlauf der Lntrötarten sreundlichst übernommen. — (n 10 Uhr 13 Min. Abends wahrgenommene Erosloh so deftig, dah in Verblenje, einem hatt am Iuhe des Krim gelegenen Dorfe, in rcn Wohnungen die Heiligenbilder von den Wunden herabsi'len. — Aus der Moräul-scher Gegend hatten sich am vclflosslnen Sonntage (5. Juli) Schüitlerinnc» uerdingt, diese halten jedoch jetzt nicdls eiligeres zu thun, als schiüUstens uns wieder zu verlassen. Ge« stern, den 11., einige Minuten nach 11 Uhr Nachts, wurde abermals eln schwacher und heute um 4 Uhr 45 Minuten Morgens ein ziemlich heftiger Stoß wahrgenommen. Der Umstand, dah alle dkse Erschütterungen in der C'ntfernuna. einer halben Meile vom Kiim in oslnordöstlicher Richtung, in welcher eben alle Erdstöße zu verspüren sind, nicht ge« fühlt wurden, hat sich auch jetzt geltend glmacht. Alle An, zeichen deuten darauf hin, daß ras Centrum dieser Erder« schüttetungtn ncche gelegen sei und so ziemlich m!t dem Hauvtgipfll des Krimberges zusammenfalle. — Jedenfalls ist vorauszusehen, daß mit den am 10., 11. und 12. Juli wahrgenommenen Eidslöhen die Reihe der Elschlltterungen noch nicht abgeschlossen ist, da sie unter denselben Umstünden zu Tage gllrclen sind, wie in den Monaten März, April und Mai. Neueste Wst. Wien, 13. Juli. ES bestätigt, sich wie der „Debatte" mitgetheilt wird, daß die im Schooßc der Wchrcommission des ungarischen Reichstages aufgetauchten Meinungsverschiedenheiten in Betreff einzelner Bestimmungen des Wehrgcsctzcntwurfcs im Wege des Com-ftromisscs einen Ausgleich gefunden haben. Se. Majestät wurde für heute aus Ischl zurückerwartet, und wird der ungarische Ministerpräsident Graf Andrassy, der zn dem Zwecke hier eintrifft, die Ehre haben, dem Kaiser über die vorgeschlagenen Modifikationen dcö Entwurfes Bericht zu erstatten. — Bei der am Mmttag stattgesnndencn Landtags-wähl in Wien stimmten für den mit allen gegen eine Stimme gewählten Minister Dr. Giskra auch die Vc-nedicliner rwm Stifte Schotten. Fast alle Wiener Vlüt-tcr heben die Bcdculfamtcit dieses Umstaüdcs nmsomchr hervor, als die Schottengcisllichtcit bekanntlich durch hohe Bildung und materielle Bedeutung eine hervorragende Stellung einnimmt, nnd constalircn in diesem Ercigniß das erste hervortretende Symptom einer Spaltung inner» halb des Clcruö. Prag, 13. Juli. Ungeachtet des kundgemachten Verbotes der für gestern beabsichtigten Bolksuersamm> lnngcn an verschiedenen Puültcn des Bandes faudcn sich dennoch auf dein Berge Pravda (Oczn't ^uun) 4(XX) bis 5000 Menschen zusammen, darnntcr reitende Ban» dcrien mit Fahnen und Musikbanden, die, ohne sich zu einer Versammlung eonslitnnt zn haben, nnd ohne! Reden sich gruppenweise im Walde vertheilten. Ueber Auffordernng des hierauf erschienenen KrciSvorstchcrs' zum Auseiuandergehcu zerstreute sich die Menge ohne Mnrren und Widerstand mttcr Slava-Rnfcn anf die böhmische Krone. Die am Pottcnstcin (Bezirk Adler-Kostclctz) in der beiläufigen Zahl von 2000 Versammelten leisteten der Aufforderung zum Auseinandergehcn gleichfalls ohne jegliche Widerrede die gebührende Folge In Valccov (Bezirk Münchcügratz) fand eine Ansamm-lnng von etwa 150 Menschen statt. Ein Bandcrium von 15) Reitern wurde zurückgewiesen, woranf sich sämmtliche Anwesenden nach Hause verfügten. Am Azka-fclde (Bezirk Pribislan) erschienen über 4000 Menschen, die nach einslündiger erbetener und bewilligter Raft in Ordnung auseinandergingcn. Allenthalben war die Haltung und Stimmung der Bcvölkcrnng eine ruhige. Paris, 13. Juli. Die ..Pattic" hat Nachrichten aus Spanien, wonach die dortige Bevölkerung der politischen Verschwörung gänzlich fremd geblieben sei und Espartcro es auSgcschlagcn habe an derselben thcilzu-nehmen. Dasselbe Journal veröffentlicht anläßlich der Gerüchte über eine zwischen Frankreich, Belgien nnd Holland abzuschließende Zoll- nnd Militärconvcntion eine längere Correspongenz ans Grüffcl, worin die Vortheile dieser Convention für Belgien hervorgehoben werden. Belgrad, 13. Juli. Fürst Alexander Karagcor-gicvicS wird als Mitschuldiger in der Mordvcrschwü-ruug durch gerichtliches Editt aufgefordert, am 21. Juli vor dci, Schranken des Bclgradcs Stadtgerichtes zn erscheinen oder sich einen Vertheidiger zu licstcllcn, widri» genfalls derselbe >» c'smlum»cjnal Äl!let,c»()3 70. . l>-!6<>cl Vtaatsalilebn' 87.60. - Vaulactim 746. - «redüaclien 212.80 — London 114,20. — Silber NI 7b. — K. l Di-.cateu 5,42, Das Postdampfschiff „Saxonia," Kapitän Kier, welches am 24. Imn von Hamburg adgegangcu, ist am ?. Inli wohlbehalten in Ncw-^ork angctonnnen. Kandel und "Uol'kswirthschastliches. Die am Samstag stattgehabte Subscription auf Alföld-Acticn ist bereits am ersten Tage NachmitwgZ geschlossen worden. Das 3lesultal der Subscription ist ein bis jeht unelhört großartiges -. ein halb- wegs zutreffendes Urtheil über die Höhe der gezeichneten Vetrüge zu geben, war bis zum Tubscriptionsschluh ganz unmöglich. So viel htirt man jedoch aus vorzüglicher Quelle, daß statt der aufgelegten 9 Millionen Gulden Aclirn weit über anderthalb Milliarden subscribirt worden sind. Bei der Wiener Crcditanslnlt allein ist der aufgelebte Ve» trag hundertfach überzeichnet worden, die übrigen Zeicbnun» gen entfallen auf das Ausland, die Provinz und Ungarn, das sich bei dieser Subscription ganz besonders hervorgethan hat. «3eidellbau-(5ommissioll In Folge der a. H. Sanction dci! FixanMsetzcö si>r 1868 schreitet da« Ackerdamniulsicrium nunmehr zur Diirchfllhnmg der zur Hebung der Seidriizucht in Aussicht genommenen Mnszrlgclil. Zuerst elfulglc die (5i»bcrli-fuiig der Scidenban-Comniissioii, welche dem Acterliluumuislerium als fachmännischer Veiralh ;nr Seile steht. Dieselbe hat die Aiifgade, die Vcdiiigungeu für dic den Seideiibaliuercincil und s»lisl zur Hebung des Seidenbaues voin NeiäMnthc bewilliglen Slaal^subveutioiien anzntraczcn, dic Jahresberichte der betreffen» den Vereine zn rnilsen, dic ^eistnügcn der Seidenl'au-Versuchö-jtatio» in Gör; zu beurtheilen, überhaupt dein Aclerbcniiniilisle-lini» alle besonderen Maßregeln zur Hebung deS Seidenbaues in Vorschlag zu bringen. Zn diesen Zwecleu soll diese Connmf-siou nach Bedarf, jedoch hochstcuo zweimal im Jahre, in Wien zusmnmentvetcii. Huttdc-AuHsteUnUst. Bei der diesjährigen lcmdwirlh-schaftlichen Au?slelll,!ig in Hietzing in der „Neuen Well", welche der lnndwirthschaflliche Bczirk«ucrciu Müdlmg vom 29. Angnst b,8 10 September Abends zur Feier der um diese Zeit in Wien tm^'iidm 2l!, Wnnderuersammluilg deutscher Land - und Forst-winhe veranslallct, findet am 8, !', nnd 10. September d. I. m,ch eine AiisslcKuuss uild ein AussttlluucMiartt von Hundeil stall 1>tlich dein Programm f,ir die diei<<ähr!sse Auöstelluua. >ucr^ den die Hunde nach Raceu au^geslellt uud iu folgende Classm eingereiht: 1. Jagdhunde; 2, andere Nutzhnndc; Z. l.'upiühuude. Alö Prämien loerden vertheilt: 1. Kaisrrprcisc in Gold; 2. Pri' valpreise; 3. neu:i VereinHiuedaillni in Silber und in Brouce, ivelche am Halöband deö Hundes besrstisst N'crdcu tüuueu. (3rllteclussichte>, in Frankreich. Die „Liberi" gibt einen eiügehenden Bericht über die örule des laufeudcn Icchrcö. vioasseü und Weizen sind iu uol,>ila.licher Qualität und seltener Fülle vorhanden. Hafer uud Reis, die durch die Hipc deö Mo' uats Juni ein wenig gelitten hatten, erholtru sich unter den Ne-gengilsseu der letzten Tage, Nraillbllva, 13. Juli. Auf dem heutigen Martle sind eischicucu: 35 Wagen mit Getreide, A Wagen mit Heu und Stroh, 13 Wagen mit Hol; uud 4 Wagen nut Zwiebeln. Durchschuilts-Pr'cisc. fi. li. fi. lr. Weizen pr. Metzeu 5i 7? Vutter pr. Pfund . — ! 34 Üoru „ 3 80 Eier pr. Stücl . . — 1 Gerste „ — - Milch pr. Maß . — 10 Hafer .. 2 20 R'udsleisch pr. Pfd. - 19 Halbsrucht „ - - Kalbfleisch „ - 20 Heiden „ 3 90 Schweinefleisch „ — 20 Hirse „ 3 14 Schöpsenfleisch „ — — Kiiluliitz „ 3 20 Hähubel pr. Stiict — 25 Erdäpfel „ 1 35 Tauben „ — 10 Linsen „ - — Heu pr. Zentner . — W Erdsen ,. , _ _ Strol) „ . — 55 Fisolen „ 4 «0 Holz, hartes, pr.Klft. 5 — Niudi!schu!alz pr. Pfd. — 46 — weiches, „ 3 80 Schweineschmalz,, —36 Wein, rother, pr. Eimer 6 — Speck, frisch, ,, —35 —weißer „ .- — Speck, geräuchert, Pfd. — 40 Augekvmmcne Fremde. Am 12. Inli. Htadt Wien. Die Herren: Globocuit, Gewerlsbcs,, voü (ii^iern. - llhl und Hock. Kauflt,, vou Wicn. — Ninden-berg, Kausm, vou Elberfeld. - Hine, Kaufm., von Berlin. - Wilt, von Graz. — Pulizar, Kaufm,, vou Trieft. Elefant. Die Herren: Schulz, Knufn,,, vou Steiumuanger. — Mnier, Realilätenbes., von Älirduvic. — Löwcuthal, von Mmiheii». " Gan^müller, Kaufm.. vou Wien. — Mimaun, Kanfm, von Cataluru. - Giafz, Kausiu., von Wangen. Mohre». H"r Daibcr, Maschlueiischlossrr, von Wiru. <; ll. Mss? 325.^ 4^14« 'wliidsllll äröM. bcw. s> ' li. 2 „ N. 325..,, ^-17,7 W. schwach ' qanz be.v. "'".. 10.. Ab., 325,,,) »-11.8 NW.s.schw. haldheiter ^"' Borm,ltacii> Aufheiterung. Geqeu Mittag Grwittrrwolleu aug W. Uu, 1 Uhr vunlderzicl),'udci! Gewilter auij W,. mit elwas Ncgen. Nachmiltnsss Wechsellide Bewölkung. Das Taaes-lnittcl der Wärme um 0 3" über dein Nurmale. Verantwortlicher Redacteur: Igiiaz v. K l c l u m a v. r. Zörscnbmcht. Wien, 13. Juli Daö Geschäft siaguirtc wegen erschwetter Abwicklung. doch hielten sich dic Course im Vergleich mit dcr vorgestrigen Notiz ziemlich fest, währcud auch Devisen uud Valuten etwas anzogen. Geld flüssig. Qeffentliche Tchuld. < k. des Staates (für 100 si.) Geld Waare '"In 0. W. zu 5pLt. für 100 si, 55.60 t.5 8c> dctto v. I, 1«66 .... 60.10 60.20 detlo rückzahlbar (z) . . . 94.10 94.50 Silber-Aulchen vou 1864 . . 69.50 70,— Silberanl. 1865 (ssrcs.) rllclzahlb. W37I. zu5p0 63.75 „ „ Npr.-Coup. „ 5 „ 63.50 6570 Mctalliques . . . . „ 5 „ 58,65 58.80 detto mit Mai-Coup. „ 5 „ 59.— s>9.25 detto.....,, 4j„ 52,50 52,75 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 167.-1^7.50 „ „ „ „ 1854 . . . 79.50 80.— „ „ „ „ 1860 zu 500 fl. 87.80 87,90 „ „ « „ 1660 „100., 96 50 9?.- .. „ „ 1864 „100 « 95.30 95 50 Ccimo-Nentensch. z»r 42 l.. uust. 23— 23.50 Domaiiien 5perc iu Silber 105.— 105.50 8 dcr Kronländer (für 100 si.) Gr.-Cliil.-Oblig. 9iitdcrösterreich . zu 5°/<, «6.— 86,50 Oberüsterreich . /, 5 „ 86.— 89.— Geld Waare Salzburg .... zu 5°/« 87.— 88.- Bühmcu .... „ 5 „ 91.50 92.50 Mährcu .... „ ii „ 68,50 89.- Schlesien .... „ 5 „ 68.50 8950 Ste,crmart ... „ 5 „ 86.7.°, 87.50 Uugaru.....„ 5 „ 76.50 77.— Temeser-Baum . . „ 5 „ ?4... 74.50 Eroatien und Slavonien „ 5 „ 75.50 76,— Galizien .... „ 5 „ 68. - 68.50 Sicbeubürge» ... ,, 5 „ 70,50 71— «ulovina .... „ 5 „ 67.50 67.75 Ung. m. d. V.-lt, 1867 „ 5 ,. 72,75 73.- Tcm.B. m. d.V.-ll. 1867 „ 5 „ 72.50 72.75 Actien (Pr. Stllck), Nlllioualbau!...... 742.— 744.— Kaiser Fcrdinaiids-Nordbahn zu100ft fi. ü. W.....1950,-1955-- Kredit-Nustalt zu 200 fi. 0. W. 213.40 213.60 N.ö. Eöcom.-Ges.zu500fl.lj.W. „23.— 625.— Statöeifcub.'Gcs. zu 200 si.EM, oder 500 Fr...... li5750 257.75 Kais. Elis. Bahn zu 2 verlosbar zu 5°/« 9870 98.80 E. M. 1 ! Nlltioiialb.auslj.W.verlosb.5,, 94.— 94.30 Una. Bod.-Ereb.-Aust. zu 5'/. „ ^<.25> 92.50 Allg. dst. Bodcll-Lredit-Ailstall verloöbar zu 5°/, in Silber 99.— 100.— üose (pr. Stillt.) Crcd.-N.f.H u.G.z.100fl.ö.W. 135.50 136.--D°n.-DmPfsch.-G.z.100fl.EM, 92.50 93.- Stabtaem. Ofen „ 40 ,. ,50 Esterhazy zu 40 si. CM. 175.- —- Salm „ 40 „ „ . 39.50 4050 Geld Waare Palffy zu 40 si. CM. 31,50 32.- - Clary „ 40 „ „ . 31.- 32. - St. Geuoiö „ 40 „ „ . 80,50 31.— Wiudischssrätz „ 20 „ „ . 21.— 22.— Waldstrin , „ 20 „ „ . 22 50 23. - Keglcvlch „ 10 „ „ . 13.75 14.25 Rudolf-Stiftung l0 „ „ . 14.— 14,50 Wechsel. (3 Monate.) Augsburg für 100 si sildd. W. W. - 95.Z0 Fraulsurta.M,100 si. detto 95.20 95.40 Hamburg, für 100 Marl Baulo 84 — 84.2^ Loudou für 10 Pf, Sterling . 113.90 114.10 Pari« für 100 Franks . . . 45.20 4i'>.30 (fours der Veldsorten Geld Waare K. Müuz-Ducatcn . 5 fl. 40 lr. 5 st. 41 lr. Napoleouso'or . . 9 „ 8 „ 9 „ 8j 5 Rufs. Imperials . 9 „ 35 „ 9 « 36 ^ Vereiusthaler . . 1 „ 67z „ 1 „ 68 „ Silber . . m „ 50 „ 111 „ 75 „ Kraiuische GrundcutlaNungs-Obligationen, P"-> vatuotirung: 86.50 Geld. 90 Waare,