kisi-oljn« in univei-riteln, knjirnios v I-judiM //// G k o g r a p b i e. Po» ZZ. ALozenlt, Lehrer am Gymnasium zu Görz. >» Dest uns MieN) 1858. Verlaq von C. A. H a r t l e b c n. 124221 Druck und Parcktr von '.U-opolS Sommrr i» Wrrn Vorrede. Der Werth des geographischen Wissens beruht haupt¬ sächlich in anschaulichen, dem Gedächtnisse sest eingeprägten Vorstellungen von den bezüglichen Objecten. Das Lernen der Worte ist wohl nirgends weniger am rechten Orte als hier, und der Lernende kann sein Wissen auf keine Art besser erproben, als wenn er versucht, aus dem Gedächtnisse die Umrisse der Erdtheile und größerer Inseln, die Grenzen der größeren Staaten, den Lauf der Flüsse, die Richtungen der Gebirgsketten durch Linien, die gegenseitige Lage und Ent¬ fernung der namhaftesten Orte durch Punkte zu verzeichnen, die Erhebung ganzer Länder in Durchschnitten darzustellen. Das Augenmaß, der topische Sinn, die Auffassung für Größenverhältniffe, alles dieses wird dabei in Anspruch genommen und geübt, und sobald einige Versuche gelungen, die Lust zur Selbstthätigkeit geweckt. In diesem Sinne ist das vorliegende Merkchen verfaßt. Der eingehaltene Weg ist rein synthetisch, mit dem Bekannten, Leichten und Einfachen beginnend und stufenweise zu dem Unbekannten, Schweren und Zusammengesetzten fortschreitend. Die vorhandenen Zeich¬ nungen sollen nicht blos augeschaut, sondern eingeübt wer¬ den, und es beginnt das Zeichnen mit Neu-Holland, als dem in seinen Umrissen einfachsten Continent, worauf die übrigen stirne, mit welchen der Himmel nach allen Richtungen nm das Sonnen¬ system besetzt ist, nach nnd nach ringsum zu sehen. Der Sternenhimmel über uns ist daher zu verschiedenen Jahreszeiten nicht genau der nämliche. Um sich die Bewegung der Erde nm die Sonne leichter vorstellen zu kön¬ nen, denke man sich einen großen Reif an eine Papierscheibe geklebt, nahe in der Mitte der Papierscheibe eine Oeffnung, um einen Apfel hineinzu- steckcn. Rollt nun am Reife eine Erbse herum; so stellt der Apfel die Sonne, die Erbse die Erde, der Reif die Erdbahn nnd die Papierscheibe die Ekliptik vor. Erdbahn und Ekliptik sind übrigens nur gedachte Dinge. Wollen wir uns das Sonnensystem nach der Größe und gegenseitigen Ent¬ fernung der Planeten nnd der Sonne einigermaßen richtig im Kleinen vor¬ stellen: so denken wir uns die Sonne wie einen großen Kürbiß, 60 Schritte davon die Erde wie eine kleine Erbse mit dem wie ein Hirsekorn großen nnd 4 Zoll entfernten Monde, über 300 Schritte weit den Jupiter wie eine Nuß, nnd endlich den Neptun wie eine Kirsche über eine Viertelstunde vom Kürbiß entfernt. Denkt man sich die Papierscheibe rings über den Reif hinaus vergrößert, d. h. die Ebene der Ekliptik über die Erdbahn hinaus so sehr erweitert, daß sie ringsum das scheinbare Himmelsgewölbe trifft: so ist damit ein kreisförmiger Weg am Him¬ mel bezeichnet, welchen die Sonne jährlich um die Erde zurückzulegen scheint, in der Wirklichkeit jedoch die Erde um die Sonne macht. Die Sterns, welche sich nahe an dieseip kreisförmigen Wege finden, wurden im Alterthume zu zwölf Stern¬ bildern vereinigt und der ganze Kreis der Thierkreis oder Zodiakus genannt. Die zwölf Sternbilder des Thierkreises folgen so aufeinander: Widder Stier 8 , Zwillinge H, Krebs 6§, Löwe ss), Jungfrau nx, Wage nu, Skorpion M, Schütz Steinbock Wassermann 2-, Fische X. Die Erde geht also bei ihrer Wanderung um die Sonne jeden Monat bei einem andern Sternbilde des Thierkreises vorüber. Wenn eS daher heißt, die Sonne stehe z. B. im Zeichen des Löwen, so will das sagen: die Erde steht in ihrer Bahn so, daß eine gerade Linie von der Erde durch die Sonne gezogen hinter der 8>g- n Sonne auf das Zeichen des Löwen trifft. Dabei ist jedoch zu merken, daß man bei dieser Art sich auszudrücken zwischen einem Sternbild des Thierkreises nnd seinem Zeichen wohl un¬ terscheiden muß, da sich diese beiden Dinge im Laufs der Zeit immer weiter von einander ent¬ fernen und gegenwärtig um einen ganzen Monat oder um ein Sternbild verschieden sind, so daß zur Zeit, wenn die Sonne im Zeichen des Lö- wen steht, nicht das Sternbild des Löwen, son¬ dern das Sternbild des Krebses hinter der Sonne sich befindet. Ist z. B. die Erde in o, so steht die Sonne im Zeichen X- 3 3. Wenn man denKreisin vier gleiche Theile al), bo, oä, äs, theilt und die Ge¬ raden uv und dä zieht, so stehen die zwei Geraden im Mittelpunkte s des Kreises lothrecht aufeinander und bilden vier rechte Winkel 1, 2, 3, 4. Theilt man nun weiter den Biertelkreis oder Bogen ut> in 90 gleicheTheile und verbindet die Theilungspunkte k, A 6, i u. s. w. durch gerade Linien mit dem Mittelpunkte e: so nennt man ein solches Stück des Bo¬ gens wie ak, tz, ZI, in s. w. einen Grad, und den zu einem solchen Bogen¬ stück gehörigen spitzen Winkel im Punkte s auch einen Grad. Der ganze Kreis zerfällt demnach in 90 X 4 — 360 Grade. Wird ferner jeder Grad in 60 gleiche Theile getheilt, so erhält man die Minuten, und jede Minute ent¬ hält wieder 60 Sekunden. Da also der Kreis 360 X 60 — 21.600 Mi¬ nuten oder 21.600 X 60 — 1.296.000 Sekunden enthält, so kann man die Theilung in Minuten oder garSekunden nur an sehr großenKreisen wirklich ausführen. Den Grad bezeichnet man mit (°), die Minute (') und die Se¬ kunde mit ("). 4. Die Sonne hat wie die Planeten zwar nahezu die Kugelgestalt, ohne jedoch die Kugelform vollkommen zu erreichen. Wird die Kugel etwas zusammengedrückt wie ei» Apfel, so entsteht ein Sphäroid. Wie die übrigen Planeten und die Sonne ist auch die Erde ein H Sphäroid, welches jedoch von der Kugelgestalt nicht viel ab- weicht und darum bei der gewöhnlichen Betrachtung als /ine Kugel ange¬ nommen wird. Jede gerade Linie, welche inan sich vom Mittelpunkte der Erde bis zu ihrer Oberfläche gezogen denkt, ist ein Halbmesser, und jede gerade, welche von einem Punkte der Oberfläche durch den Erdmittelpunkt bis zum entgegengesetzten Punkte der Oberfläche gezogen gedacht wird, ein Durchmesser der Erde. Da die Erde keine vollkommene Kugelgestalt besitzt, so sind auch die Erddurchmesser von verschiedener Länge. Am wich¬ tigsten ist derjenige, welcher durch die zwei Punkte der Oberfläche geht, an denen die Erde am meisten zusammengedrückt ist. Wir nennen diesen kürzesten Erddurchmesser die Erdaxe. Die Erdaxe, um welche sich die Erde beständig dreht, ist immer nach demselben Punkte an dem unendlich großen Himmelsgewölbe gekehrt, sie ist also in ihrer Richtung nicht verän- 4 derlich. Die beiden Endpunkte der Erdaxe heißen Pole, der eine der Nordpol, der andere der Südpol. Diejenige Linie, welche man sich von beiden Polen gleich weit, also nm den Bogen von 90° entfernt nm die ganze Erde gezogen denkt, heißt Aequator. Der Aequator thcilt die Erd¬ oberfläche in zwei gleiche Hälften, in die nördliche und südliche Halb¬ kugel. Theilt man den Aeqnatvr in seine 360 Grade, nnd zieht durch je zwei entgegengesetzte Thcilungspunkte nnd durch die beiden Pole Linien, so hat man die Meridiane. Unter den Meridianen wird irgend einer alo der erste angenommen, und von ihm aus nach rechts und links die übrigen gezählt. Zeder Meridian theilt die Erdoberfläche ebenfalls in zwei gleiche Hälften, in eine östliche nnd westliche Halbkugel. Theilt man die Me¬ ridiane vom Aequator bis znm Pol in 90°, oder jeden ganzen Meridian in 360° und zieht durch die TheilungSpunkte mit dem Aequator gleichlau¬ fende Kreislinien, so entstehen die Parallelkreise, welche gegen die Pole zu immer kleiner werden, während alle Meridiane gleich groß sind. Länge der Parallelgrade an den verschiedenen Parallelkreisen: Am Aequator — 15 geographische Meilen » io° —14.8 » » 20° — 14 1 » » » 30° — 13 » 40° .— 115 » » » 50° — 97 » » » 60° — 75 » » 70° — 5.1 » » 80° — 26 » 90° — 0. »> Demnach ist der Aequator 360 X t5 — 5.400 geographische Meilen laug; dec Durchmesser am Aequator beträgt 1.719 und die Erdare 1.713 Meilen. Don der Sonne empfangen die Planeten Licht und Wärme. Im Fig 4. Sommer steht die Sonne zu Mittag viel höher am Himmel, als im Winter, wo ihre Strah¬ len mehr schräge auf uns fal¬ len nnd einen viel längeren Schatten werfen, nnd wir ha¬ ben im Sommer die warme, im Winter die kalte Jah¬ reszeit. Es hängen also die Jahreszeiten ab von der Stel¬ lung der Sonne am Himmel. ü Wenn mau sich mim Kreisel a, denkt, wie er, sich fortwährend drehend, nm Rnnde einer Scheibe hcrnnitnnzt, in deren Mitte sich ein leuchtender Gegen¬ stand 8 befindet, dabei die Spindel da des Kreisels als Erdaxe nnnimmt: sa hat man eine ungefähre Vorstellung davon, wie die Erde ans der Ebene der Ekliptik in einem Jahre nm die Sonne herumkommt, wobei sie sich 365mal nm ihre eigene Axe dreht, durch welche Drehung eben so viele Tage und Nächte entstehen. Würde nun so wie die Spindel des Kreisels auf der Scheibe auch die Erdaxe senkrecht auf der Ebene der Ekliptik stehen: so wären fortwährend auf der ganzen Erde die Tage und Nächte gleich lang, die Sonne würde alle Tage des Jahres immer gleich hoch am Himmel erscheinen, und zwar senkrecht nm Aeqnator, fe weiter gegen die beiden Pole zu, desto schräger; dann gäbe es auch keine Abwechs¬ lung in den Jahreszeiten, und selbst die einzelnen Jahre könnten nur die Beobachter der Gestirne aus der Stellung der Sterne am Himmel unter¬ scheiden. Diese für uns so wenig anziehende Einförmigkeit verwandelt sich in die schönste Mannigfaltigkeit durch den Umstand, daß erstens die Erd¬ axe schief ans der Ekliptik steht, unter einem Winkel etz von 66'//, und zweitens, daß sie dabei fortwährend nach demselben Punkte am Himmel gerichtet ist. Wäre die Erdaxe nicht fortwährend nach demselben Punkte am Himmel gerichtet, so würde die schiefe Stellung Fig S. allein unsere Jahreszeiten nicht bewirken. Befindet sich daher die Erde im Punkte a ihrer Bahn, so ist der Nordpol N ge¬ gen die Sonne ge¬ neigt und em¬ pfängt mehr Licht und Wärme als der Südpol; nach einem halben Jah¬ re Hingtgen findet im Punkte o das Umgekehrte statt, denn seht ist der Nordpol von der Sonne mehr abgewendct als der Südpol und wird we¬ niger erleuchtet und erwärmt als letzterer. In den Punkten l> und ä bekommen Nord- und Südpol gleichviel Licht und Wärme. Im Punkte a (Kolstitinm) hat die nördliche Halbkugel den Sommer und längere Tage, 6 die südliche Halbkugel den Winter mit kurzem Tagen, in o die südliche den Sommer und die nördliche den Winter, in b und ck (^oquinootiain) sind für die ganze Erde die Tage und Nächte gleich, — die nördliche Halb¬ kugel hat in b den Herbst und in ä den Frühling, die südliche in k> den Frühling und in ä den Herbst. 6. Mit der Stellung der Erdaxe zur Ekliptik stehen zwei Paare wichti¬ ger Parallelkreise im Zusammenhänge. Hat nämlich die Erde die Stel¬ lung a, wo die nördliche Halbkugel am meisten der Sonne zugewendet ist zur Zeit des längsten Tages im Sommer: so scheint die Sonne senkrecht auf jene Orte der nördlichen Halbkugel, welche 23'// vom Aeqnator ent¬ fernt sind. Von hier an wendet sich die Sonne mit ihrer senkrechten Stel¬ lung zurück gegen den Aeqnator, überschreitet denselben zur Zeit, wenn sich die Erde in l> befindet, und steht senkrecht über den Orten 23'// vom Aeqnator gegen Süden, wenn die Erde inosteht, wo die südliche Halb¬ kugel den längsten Tag und den Som¬ mer hat. Die zwei Parallelkreise nun, welche zu beiden Seiten des Aequa- tors 23'// von demselben entfernt liegen, heißen Wendekreise oder Tropen, da sich in ihnen die Sonne mit ihrer senk¬ rechten Stellung zurück gegen den Aeqnator wendet. Da die Sonne zu der Zeit, als sie den Wendekreis auf der nördlichen Halbkugel senkrecht bescheint, zugleich im Zeichen des Krebses steht, zur Zeit ihrer südlichen Sonnenwende aber im Zeichen des Steinbockes: so hat man den nördlichen Wendekreis den Wendekreis des Krebses, den südlichen den Wende¬ kreis des Steinbockes genannt. Steht die Erde in a, so geht die Sonne für jene Orte, welche nicht mehr als 23'// vom Nordpol entfernt sind, gar nicht unter, und für eine eben so weite Ausdehnung um den Südpol gar nicht auf; steht die Sonne in o, so ist umgekehrt um den Südpol Tag und um den Nordpol Nacht, und zwar werden Tage und Nächte nm so länger, je näher ein Ort dem Pole liegt. Man nennt die Parallelkreise, welche 66'// vom Aequator oder 23'// von den Polen entfernt sind, Polarkreise, den nördlichen und südlichen Polarkreis. Durch diese zwei Paare von Kreisen wird die Erdoberfläche in 3 Zonen getheilt. Zu beiden Seiten des Aequators bis zu den Wendekreisen ist die heiße Zone, von den Wendekreisen bis zu den Polarkreisen sind die zwei gemäßigten, von den Polarkreisen bis zu den Polen die zwei kalten Zonen. Die Dauer des längsten Tages beträgt: Da die Erde eine Kugelgestalt besitzt, so kann man nur einen kleinen Theil ihrer Oberfläche auf einmal übersehen. Diejenige Kreislinie, in wel¬ cher sich von einem Standpunkte aus für den Beobachter Himmel und Erde zu berühren scheinen, heißt Horizont oder Gesichtskreis. Die Richtung, in welcher wir Mittags die Sonne erblicken, heißt Süden oder Mittag; dem Süden gerade gegenüber ist Norden oder Mitternacht; wo die Sonne zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche aufgeht, in der Mitte zwischen Süden nnd Norden ist Osten oder Morgen; dem Osten gegenüber, wo die Sonne nntergeht, ist Westen oder Abend. Zwischen diesen Haupt¬ weltgegenden liegen die Nebenweltgegenden, welche nach jenen Haupt¬ weltgegenden benannt werden, zwischen welchen sie sich befinden, und zwar so, daß in der Zusammensetzung Nord und Süd immer vor Ost und West steht, z. B. die Gegend zwischen Nord und Ost heißt Nord-Ost (N.O.) und nicht Ost-Nord; ebenso N.W., S.O., S.W. Zwischen den Haupt- und Nebcnweltgegendcn sind die Zwischcnweltgegenden, z. B. Ost-Nordost die Wcltgegend zwischen Ost und Nord-Ost. Am leichtesten kann man die Weltgegenden auffinden mit Hilfe der Magnetnadel, welche ein auf einer Nadelspitze schwebender Magnet ist und immer gegen Nor¬ den zeigt. Da jedoch die Magnetnadel nur an wenigen Orten der Erd¬ oberfläche ganz genau nach dem Nordpol gerichtet ist, sondern entweder nach Westen oder nach Osten etwas abwcicht: so muß man die Größe die¬ ser Abweichung kennen, wenn man an irgend einem Orte die Welt- 8 gegenden mit der Magnetnadel genau bestimmen will. In Europa weicht sie van Norden gegen Westen ab und zwar in Paris 22"/Wien 13°, Moskau 3°. Die Landkarten sind so gezeichnet, daß oben Norden, unten Süden, rechts Osten, links Westen ist. Der Horizont ist desto größer, je höher sich der Beobachter befindet. So ist z. B. bei einer Man kann daher vom Mastkorbe eines großen Schiffes 4 bis 3 Merlen weit sehen. Die hier angegebene Aussichtsweite gilt für Gegenstände auf der Erde und heißt scheinbarer Horizont. Für Gegenstände am Himmel ist unser Gesichts- kreis viel weiter, denn wir sehen Sterne, welche viele Millionen Meilen von unS entfernt sind. Denkt man sich die kreisförmige Ebene des irdischen Horizonts nach allen Seiten bis an die Sterne erweitert und unter den Füßen des Beobachters um so viel tiefer gelegt, daß sie durch den Mittelpunkt der Erde geht, so entsteh! der wahre Horizont. Mg. 8. 8. Die Erde ist über 20Millionen Meilen von der Sonne entfernt und es beträgt ihr Weg nm letztere nahe 129,850.000 Meilen, daher sic in einem Tage bei 355.000, in einer Stunde 14.830, in einer Minute 9 247, m einer Sekunde gegen 4 Meilen znrücklegt. Tie Richtung ihres Laufes ist van West nach Ost, wie der Pfeil a in Fig. 9 zeigt. Dabei dreht sic sich zu¬ gleich nm ihre eigene Axc und zwar ebenfalls von West nach Ost in der Richtung des Pfeiles 1,. SolcherDrehungcn macht sie in ihrem ganzen Um¬ laufe nahezu 365s,/, da¬ her eiugcwöhnlichcsZnhr von 365 Tagen nm Tag zu kurz ist, wel¬ chen Fehler man dadurch ausgleicht, daß man in jedem vierten Jahre zu den 365 Tagen noch einen Tag hinzugibt oder einschaltet, wcßhalb jedes vierte Jahr ein Schaltjahr genannt wird. Die Fortbewegung sowohl als die Drehung einer Kugel nach Fi.,, m. derselben Richtung kann nur stattfinden, wenn sic an dcr äußern Seite 10 eines Ringes oder Reifes rollt, wie Ng. 9; an der innern Seite des Ringes müßte sie sich bei der Fortbewegung von West nach Ost, Fig. 10 a, von Ost nach West, also entgegengesetzt U um ihre Axe drehen. Wie die Erde nm die Sonne, bewegt sich der Mond nm die Erde, ebenfalls von West nach Ost, Fig. 11a, nnd macht in einem Jahre etwas Ng. u. 12. mehr als 12 Umläufe. Da je¬ doch die Erde niemals stille steht, sondern fortwährend in ihrer Bahn weiter rückt: so kann der Mond niemals in Wirklichkeit einen Kreis oder eine in sich zu¬ rückkehrende Linie beschreiben. Würde sich die Erde langsamer als der Mond bewegen, so müßte die Mondesbahn aussehen wie Fig. 12; wäre der Unterschied gering, wie Fig. 13; da jedoch die Erde in ihrer Bewegung nm die Sonne über dreißigmal schnel¬ ler ist als der Mond in seiner Bewegung um die Erde (bei einer Mittlern Entfernung von 52.000 Mei¬ len von der Erde beträgt seine ganze Bahn um die Erde gegen n 327.000 Meilen, welchen Weg die Erde in ihrer Bahn früher als in Fig. I."!. einem Tage zurücklegt): so sieht die Mondbahn in der Wirklichkeit ans, wie Ng. 14 zeigt. 9. Der Mond leuchtet nicht mit eigenem Lichte, daher ist er für ans mir sichtbar, insofern er von der Sonne beleuchtet wird. Befindet er sich in u, Fig. 15, so sehen wir am Abend die Hälfte seiner von der Sonne erleuch¬ teten Halbkugel in Gestalt eines O und sagen, dieses sei das erste Vier¬ tel. Nach einer Woche sehen wir in b die uns zugekehrte Halbkugel l2 F^g. ganz erleuchtet, es ist die Zeit des Vollmondes. Abermals nach einer Woche erscheint uns der Mond am Morgen in o wieder nur mit der Halste seiner Halbkugel erleuchtet iu Gestalt eines 0, cs ist das letzte Viertel. Endlich nach einer weitern Woche befindet er sich i» et, aber wir Fig l«. IZ sehen ihn nicht, weil seine belcnchtete Hälfte von der Erde weggewendct ist, cs ist Neumond. Das erste Viertel ist nnr Abends vor Mitternacht, das letzte Viertel nnr Morgens nach Mitternacht sichtbar. Wenn der Mond in gerade Linie zwischen Sonne nnd Erde zn stehen kommt, wie Fig. 16, so benimmt er einem Thcile der Erdoberfläche die Sonnenstrah¬ len, nnd es hat dann dieser Theil der Erdoberfläche eine Sonnenfin- stcrniß, welche nnr zur Zeit des Neumondes eintreten kann. Ist hinge¬ gen die Erde in gerader Linie zwischen Sonne und Mond wie Fig. 17, F!g. n. so empfängt der Mond keine Sonnenstrahlen, und es ist dann eine Mon- desfinsterniß, welche nnr zur Zeit des Vollmondes stattfindct. Wäre die Bahn des Mondes in der Ebene der Ekliptik, so müßte bei jedem Neumonde eine Sonnenfinsterniß nnd zur Zeit eines jeden Vollmondes eine Mondesfinsterniß cintrcten. Da jedoch die Mvndesbahn gegen die Ebene der Erdbahn oder gegen die Ekliptik etwas geneigt ist, so geht der Mond bald ober bald unter der geraden Linie, welche zwischen der Sonne und Erde gedacht wird, und nur zuweilen trifft cs sich, daß er in diese Linie kommt. Wenn uns der Mond die Sonnenscheibe ganz bedeckt, so haben wir eine totale (gänzliche), wenn nur ein Theil der Sonne bedeckt wird, eine partiale (theilweise) Sonnenfinsterniß. Ebenso sagen wir totale oder partiale Mondesfinsterniß, jenachdcm die ganze Mondes- scheibc oder nur ein Theil derselben von der Erde bedeckt wird. 10. Will man die Lage eines Ortes oder Landes genau bezeichnen, so geschieht dieses durch die Angabe des Parallelkreiscs und Meridians, welche durch den Ort gehen, oder jener Parallelkrcisc und Meridiane, zwi¬ schen welchen das Land liegt. Die Parallelkreise zählt man vom Aequator 14 an gegen Norden nnd Süden; unter den Meridianen aber, weil sic alle gleich sind, muß man denjenigen besonders bezeichnen, der als der erste unter den übrigen gelten sollt So bezeichnen die Franzosen jenen Meridian als den ersten, welcher durch ihre Sternwarte tu Paris geht; die Englän¬ der ziehen den ersten Meridian durch ihre Sternwarte in Greenwich (Grihnitsch) unterhalb London; die Deutschen betrachten jenen Meridian als den ersten, der westlich von Afrika nahe bei der Insel Ferro vorüber¬ geht, und 20" westlich von Paris liegt, fast dort, wo schon die Alten ihren ersten Meridian hatten. Den alten Griechen waren nur die Länder um das mittelländische Meer bekannt, ungefähr soviel wie Fig. 18 zeigt: Weil die Ausdehnung dieses damals bekannten Thciles der Erde in der Richtung von Westen nach Osten großer ist, als von Süden nach Nor¬ den, so nannten sie die Ausdehnung von Westen nach Osten d:e Länge, und die Ausdehnung von Süden nach Norden die Breite, welche Benen¬ nungen wir noch gegenwärtig gebrauchen und darum mit den Parallelkrei¬ sen die Breitengrade, mit den Meridianen aber die Längengrade zäh¬ len. Wie die Breitengrade nördlich und südlich vom Aeguator, so werden die Längengrade östlich und westlich vom ersten Meridian gezählt. Man fügt daher z. B. Wien liegt am 48" 12' nördlicher Breite und am 34" öst¬ licher Länge, Bnenos-Ayres in Südamerika nm 35" südlicher Breite und am 41" westlicher Länge. 15 Die Erdoberfläche kann man nur auf einer Kugel richtig darstellen. Eine solche Kugel heißt ein Globus. Um jedoch die gekrümmte Oberfläche der Erde auch auf einer Ebene einigermaßen getreu abzubilden, hat man verschiedene Arten der Darstellung ersonnen, welche man Projektionen nennt. Die gewöhnlich¬ sten sind: Die orthographische Projektion. Es wird das Auge in so weiter Ent¬ fernung von der Erdkugel gedacht, daß die Gesichtslinien aller Punkte der halben Erdoberfläche parallel laufen. Zwischen das Auge und die Halbkugel denkt man sich eine durchsichtige Fläche als Projektionsebene und zeichnet jeden Punkt da auf, wo seine Gestchtslinie diese durchsichtige Tafel trifft, Die gleichlangen Bogen .SS, L6, M, Fig. 19, werden durch die sehr ungleichen Linien ab, be, on dargestellt, wodurch die Gegend in der Nähe des Poles so verkürzt erscheint, daß die Karts daselbst wenig brauchbar ist. Um diesen Fehler zu vermeiden, versetzt man das Angs des Zeichners in die Oberfläche des als durchsichtig gedachten Globus; die gleichfalls durchsichtige Projektionsebene geht jetzt mitten durch den Globus, dem Auge gegenüber. Die Gesichtslinien werden wieder da ausgezeichnet, wo sie die Projektionsebene treffen, und es entsteht die stereographische Projektion, welche beim Zeichnen auf nachfolgende Weise erzielt wird: Dis Mittelpunkte sämtlicher Parallelkreise liegen in der Linie Kl8, Fig. 20, oder deren Verlängerung. Um sie zu finden, darf man nur z. B. für den 30. Parallelkreis die Linie ab als Sehne des künftigen Kreisbogens acb ansehen, sie in c halbiren, in diesem Punkte die Senk rechte errichten: so ist der Durchschnittspunkt der oä mit der 8bl der Mittelpunkt des 30. ParallelS. Auf ähnliche Art liegen die Mittelpunkte der Meridiane in der Linie Bei dieser Darstellungsart stehen die Parallelkreise wie auf der Kugel senkrecht auf den Meridianen. Die stereographische Projektion nennt man eine Po¬ lar Projektion, wenn man sich das Auge des Beobachters als in einem Pols befindlich, die Projektionsebene als in der Ebene des Aequators gelegen vorstellt; eine Aequatorial-Projektion, wenn der Beobachter im Aequator, die Pro- jektionsebene also in irgend einem Meridiane angenommen ist; eine Horizontal- Projektion endlich, wenn sich das Auge des Beobachters auf irgend einem andern Punkte der Erdoberfläche, die Projektionsebene daher im wahren Horizont dieses 16 F!g 20. Ortes befindet. Mercators Projektion auf einem Cylinder, nach dem vor 300 Jahren lebenden niederländischen Geographen Mercator genannt, der die See- karten in dieser Manier zeichnete. Pacallelkreise und Meridiane stehen als gerade Linien senkrecht auf einander und der Maßstab wächst in Breite und Länge vom Aequator nach den Polen. Sie wird angewendet bei den Seekarten und bei Dar¬ stellung dec ganzen Erdoberfläche auf einer einzigen Karte. Die mathematische Geographie belehrt uns über die Gestalt und Größe der Erde, zeigt das Verhältnis derselben zu andern Weltkörpern und die Art unv Gesetze ihrer Bewegung. Die physische Geographie betrachtet die Erde nach der Mannigfaltigkeit ihrer Eigenschaften unv Bestandtheile. Die politische Geo- graphie beschäftigt sich mit der Erde als dem Wohnplatze der Menschen, die sich in ihre Oberfläche gethcilt und manche Veränderungen auf derselben hervorge bracht haben. Physische Geographie. I. Horizontale Ausdehnung. Kontinente und Landseen. Kozenn, Geographie. 18 13. Ganz Afrika 534.000 ^Meilen: 19 14. Südamerika .'120.000 ^Meilen: Fi». 24. 20 I». Nordamerika üöO.OOO ^Meilen: Ng. 25 21 Itt. Ganz Amerika 670.000 ^Meilen: «7. Asien von Suez ins zur GmMSmündmu,: 12» 23 19. Gnnz Asien 800.000 s^Meilen: 24 20. Nordeuropa bis zur Torneomündung: Fig. so. Europa bis zur Rhonemüudung: Fig. 3l. 2', 22. Ganz Europa 160.000 ^Meilen: Fig. »2. 20 24. Die Alte und die Neue Welt: :!4 23. Westliche und östliche Halbkugel iu der Aequarorialprojeman: Sig. Sv. 26. Nördliche miö südliche Halbkugel in der Polarprajection: -"E 29 27. Ein rings vom Lande cingeschlossencs stehendes Wnsser von größerer Ausdehnung ist ein See, ein kleineres heißt Lache oder Weiher, und eine durch Dämme absichtlich bewirkte Wasseransammlung ein Teich. Seen in Europa: Ladoga, Onega, Saima, Enara, Peipus, Ilmen, Mälar, Wennern, Wettern, Platten, Neusiedler, Gmundner, Garda, Lago di Como, Lago Maggiore (Madschjore), Genfer, Neuen¬ burger, Thuner, Luzerner oder Bierwaldstädter, Zurcher, Bodensee, Lago di Perugia (Perudschja), See von Bosana bei Skutari, Loch Lo- mond (Lak Lomön) in Schottland. 28. Seen in Asien: Caspisches Meer, Wan, Urmia, Balkasch, Bai¬ kal, Lop noor, Todtes Meer. In Afrika: Dembca, Tschad, Njassi. In Amerika: Großer Bärcnsce, Großer Selavensce, Athabasca, Großer Winibeg, Oberer, Michigan (Mitschigän), Huron, Erie (Jri), Ontario (Ontario), Großer Salzsee, Nicaragua, Maracaybo, Titicaca. k. Meere und Inseln. 29. Unter Weltmeer oder Ocean versteht man die zusammenhängende Wassermasse, welche den großem Theil der Erdoberfläche bedeckt und die fließenden Gewässer in sich versammelt. Die einzelnen Theile des Occans heißen Meere. Die Oberfläche des Meeres heißt Meeresspiegel oder Niveau (Nimä). Ein an mehreren Seiten vom Lande eingeschlossener Mecrestheil heißt Meerbusen oder Golf, auch Bai, kleinere Meerbusen nennt man Bucht, Fiord (bei den Scandinavicrn), Nia (bei den Spa¬ niern und Portugiesen), die kleinsten zur Sicherheit der Schiffe dienenden Buchten heißen Häfen, die Rhede ist die Erweiterung der Bucht vor dem Hafen. Ein schmaler Mecrestheil, der auf zwei Seiten vom Lande einge¬ engt ist, heißt Meerenge, Canal, Straße, Sund, Passage (Passadsch). Ein schmaler, auf beiden Seiten vom Meere begrenzter Strich Landes, welcher zwei ansgcbreitetc Landtheile mit einander verbindet, wird Land¬ enge oder Isthmus genannt. Ein vom Lande bis auf eine Meerenge eingeschlossener großer Mecrestheil ist ein Binnenmeer. Der Rand des Landes am Meere heißt Ufer, Küste, Gestade oder Strand. Dünen lind Sandhngel längs der Küste. Erhöhungen des Meeresgrundes bis fast zum Meeresspiegelheißen Untiefen oderBänke; csgibtSand-, Schlamm- 30 und Korallenbänke. Klippen sind Bänke ans Ltcinmasscn; ein Riff ist eine Reihe von Klippen. Rings vom Wasser umgebenes Land nennt man eine Insel; Atolls sind niedrige hnseisen- oder ringförmige, ans einer Seite offene, ans Korallenbänken entstandene Inseln; viele Inseln nahe bei einander bilden eine Inselgruppe, Archipel; liegen sie reihen- förmig hinter einander, so bilden sie Jnselreihen. Landmasfen, welche ans einer Seite mit dem Fcstlande zusammcnhängen, an den übrigen Sei¬ ten aber vom Meere umflossen sind, nennt man Halbinseln; kleine spi¬ tzige Halbinseln heißen Landspitzen, wenn sie hoch sind, Vorgebirge, auch Cap, welche ost die letzten Ausläufer der Gebirge des Festlan¬ des sind. :;o An dem großen Weltmeere unterscheidet man folgende Theile: 1. Das Nördliche Eismeer (200.000 sisWeil.) vom Nordpol bis zum Polarkreis mit dem Weißen Meere und der Baffinsbai. 2. Das Südliche Eismeer (250.000 sssMcil.) nm den Südpol bis zum Polarkreis. 3. Atlantischer Ocean (1,600.000 sisMcil.) zwischen Europa, Afrika und Amerika, von einem Polarkreise bis zum andern. Theile des¬ selben sind an der Ostseite: die Nordsee mit dem Skagerack und Kat¬ tegat; die Ostsee oder das Baltische Meer, ein Binnenmeer; das Bis- kayische Meer, ein Dreieck zwischen Frankreich und Spanien; das Mit¬ telländische oder Mittelmeer, ein Binnenmeer mit dem Toscanischen zwischen Italien, Corsica, Sardinien und Sicilicn, dem Adriatischen, dem Ionischen zwischen Italien und Griechenland, und dem Aegäischen Meere oder dem Griechischen Archipel; das Schwarze Meer, ein Binnenmeer zwischen Rußland und der Türkei, mit dem Asowischcn Meere; der Golf von Guinea. An der Westseite sind die Binnenmeere: die Hudsonsbai, der Busen von Mexico (Mechcko), das Caraibischc Meer. 4. Großer oder Stiller Ocean (3,300.000 si^Meil.) zwischen Amerika, Asien, Nenholland und den beiden Polarkreisen. Seine Theile an der Westseite sind: das Ochotzkische Meer, das Japanische Meer, das Nordchinesische Meer mit dem Gelben Meere. 5. Indischer Ocean (1,400.000 si^Meil.) zwischen Afrika, Asien, Nenholland und dem südlichen Polarkreise. Seine Theile sind: das Per¬ sische Meer zwischen Arabien und Vorderindien; der Bengalische Meerbusen zwischen Vorder- und Hinterindien; das Südchinesischc Meer zwischen China und der Insel Borneo; zwischen den Inseln sind :;l noch die Mindoro-See, die See von Celdbes, die Sundasee, dos Molnkkenmeer. 3t. Inseln nm Nordeuropa: Nowaja-Semlsa, Kalguew, Bären- insel, Spitzbergen, Inn Mayen, Island, Färöer, Mageröe mit dem Nord- cnp, die Lofoden. Brittische Inseln: Großbritanien, Irland, Shetlandsinseln, Orcaden, Hebriden, Man (Man), Anglesea (Änglsih), Wight (Ueit), Hel¬ goland, Guernsey (Gerast), Jersey (Dscheesi). 32. Inseln in der Ostsee: Kessclinsel niit Kronstadt, Alandsinseln, Dagö, Oesel, Gottland, Oelnnd, Bornholm, Usedom, Rügen, Moen, Falster, Lanland (Loland), Langcland, Alsen, Fünen, Samsöe, Seeland. 33. Portugiesische Inseln: Die Azoren. Spanische Inseln im Mittelmeere: Die Pithiuscn Jviza (Jbissa) und Formentera, die Balearen Mallorca (Maljorca) und Menorca. Italienische Inseln: Corsica, Elba, Ischia, Capri, Sardinien, die Liparischen Inseln mit Stromboli undVolcano, Sicilien, Malta, Gozzo, Neglia (Welch), Chcrso, Lissa. 34. Griechische Inseln: Corfn, Santa Manra, Česaloma, Zante, Cerigo (Tschengo), Hydra, Engia (^.sAnna), Colnri (8a.Ia.mi8), Negro¬ ponte (Dmpoea), die Cycladen Andros, Tino, Syra, Milo Molos), Paros, Naxia, Santorin. Türkische Inseln: Thasos, Samothraki, Jmbro, Stalimcne (I^omnos), Mytilini (I-ssbus), Skio (6Iüos), die Sporadcn Samos und Rhodos, Candia (Oreta), Cypern. 33 Inseln nm Afrika: Die kanarischen Inseln, darunter Madeira (Madera), Teneriffa, Ferro; die Inseln des Grünen Vorgebirges; Fernao do Po, Ascension, St. Helena, Tristan da CunhachKunja), Ma¬ dagaskar; die Mascnrenen Bonrbon nnd Mauritius; die Comoren; die Amirauten; die Seychellen (Seschellen), Locotora. 22 36. Inseln nm Asien: Die Lacca-Diven; die Male-Diven; Ceylon (ßelon); die Andamanen; die Nicobaren; die großen Snndainseln SumLtra, Java (Dschawa), Borneo, Celebes; die kleinen Snndainseln Snmbawa, Flores, Timor, die Molukken Ceram, Dschilolo; die Philippinen Magin- danao, Palawan, Lnzon; Hainan, Formosa; die Lien-Kien (Lutschu); die Japanischen Inseln Kiusin, Sikokf, Niphon, Jesso, Saghalin; die Kuri¬ len; im Eismeer die Bäreninseln, Neu-Sibirien. 37. Inseln um Amerika: Grönland, Baffinsland, Neufundland; die Bermudasinseln. In Westindien: die Bahamainseln, darunter Guana- hani (wo Columbus 1492 landete) und Providence (Prowidenß); die großen Antillen Cuba, Jamaica, Haiti, Portorico; die kleinen Antillen Gouadeloupe (Guadelup, eine Doppclinsel), Martinique (Martinik), S. Lucia, Barbados, Tabago, Trinidad, Margarita, CuraZao (Curapao); die Falkland- (Fakländ-) Inseln; das Feuerland; Chiloe (Tschilos), Juan Fernandez (Chucm Fernandes); Gallopagos oder Schildkröteninscln; Van¬ couvers- (WänkuwerS), Charlotten- (Scharlotten); Prinz Wales- (Uähls) Insel, Sitcha; die Ale-nten, worunter die Fuchsinseln mit Unalaschka; im Eismeere Melville (Mclwill), Boothia Felix (Bußiä Felix). 38. Oceanien oder die Inseln im Stillen Weltmeere: Zu der innern Reihe gehören: Neu-Guinea (Ginea), Neu-Britanien, Neu-Irland, Salomons Archi¬ pel, Neue Hebriden, Nen-Caledonien, Neu-Seeland (Doppelinsel), Cha- tam (Tschätäm), Vandiemcnsland, Macqnarieinseln (Mäkkwäci). Zur äußeren Reihe: Magellans-Archipel, die Marianen oder Diebs¬ inseln; die Carolinen, Mulgrave's (Mölgräw's) Archipel, die Fidschi-In¬ seln, Frenndschastsinseln, Schifferinseln; die Cooks- (Kuks) Inseln; die Gescllschaftsinseln mit Tahiti, Niedrige Inseln, Mendanas-Archipel mit den Marquesas-(Markcsas) Inseln; Osterinsel; Weihnachtsinseln; Sand¬ wich- (Sänoitsch) Inseln, darunter Hawai (ans dieser Insel wurde Kapitän Cook (Kuk) 1779 von den Eingebornen erschlagen). Das Snd-Polarland. 39. Halbinseln in Europa: Kanin, Kola, Scandinavien, Jütland, Bretagne (Bretauj), die Pyrenäische oder Hesperische, Italienische, Grie chischt, Lanrische Halbinsel oder die Krim. In Asien: Kleinasien, Ara¬ bien, Gudscherat, Vorderindien, Hinterindien, Malaeca, Korea, Kam¬ tschatka, Tschutschken-Halbinscl. In Amerika: Labrador, Neu-Schott- land, Florida, Ancatan, Californien, Aljnschka. In Nen-Holland: die Halbinsel Aork. Vorgebirge in Europa: Nord-Cap, Cap Landsend im Südwe- sten von England; ans der Pyrenäischcn Halbinsel Cap Finisterre, Cap S. Vincent, Cap Trafalgar; Cap Matapan, die Südspitzc von Griechen¬ land. In Asien: Cap Comorin, die Südspitze von Vorderindien; Cap Romania ans der Halbinsel Malacca; Ost-Cap ans der Lschntschken- Halbinsel. In Afrika: Cap Bon, Italien gegenüber, Cap verde, oder Grünes Vorgebirge; Vorgebirge der guten Hoffnung oder auch einfach ohne allen Beisatz blos Cap genannt; Cap Gardafni, Afrikas Ostspitze. In Amerika: Prinz Wales- (Uähls) Cap, gegenüber dem Ost-Cap in Asien; Cap Charles (Tschaels) in Labrador; Cap Farewell (Fäc-uel!) in Grönland; Cap S. Roque (ßent Rok) im Osten, und Cap Horn im Süden von Südamerika. Meerbusen in der Ostsee: Bothnischer, Finischer, Rigaischer Meer¬ busen. Im Mittelmecrc: Der Golf von Lyon, Genua, Tarent, Triest, Lepanto oder Korinth; Busen von Sydra oder die große Syrte, Busen von Cabes oder die kleine Syrte. Zum Indischen Ocean: Rothes Meer, Persischer Meerbusen, Golf von Martaban. Im Süd chinesi¬ schen Meere: Golf von Siam, Tonkin. In Neu-Holland: Golf von Carpentaria. An der Ostscite von Amerika: St. Lorenz-Golf, Campcche- (Kampetsche) Golf, Honduras-Bai, Allerheiligen-Bai. An der Westseite von Amerika: Busen von Guayaquil (Guajakil), Golf von Pnnnmü, Meerbusen von Kalifornien oder das Pnrpurmeer. 40. Landengen: Suez, PanamL, Korinth, Perekop in der Krim. Meerengen: Die Karische Pforte zwischen den Inseln Waigatsch und Nowaja Semlja; der Sund zwischen Scandinavien und Seeland; der große Belt zwischen Seeland und Fünen; der kleine Belt zwischen Fünen und Jütland; die Lnarkenstraße im Bosnischen Meerbusen; Straße von Calais (Kaleh) zwischen Frankreich und England, gewöhnlich ohne Beisatz blos Canal genannt; Georgs-Canal und Nord-Canal zwischen Großbri- tanien und Irland; Straße von Gibraltar zwischen Spanien und Afrika; Straße von Bonifacio zwischen Corsica und Sardinien; Straße von Mes¬ sina (im Alterthnme Scylla und Chnrybdis) zwischen Italien und Sicilicn; die Straße von Otranto führt in das Adriatische Meer, die Straße von Kozcnn, Gc^rapkic. Lepanto in den gleichnamigen Busen, die Straße der Dardanellen (Hel- lespont) in das Marmarameer, die Straße van Konstantinopel (Thraci- scher Bosporus) in das Schwarze Meer, die Straße von Kertsch in das Asowischc Meer; Canal von Mozambique (Mosanbik) zwischen Afrika und Madagaskar; Straße Bab-el-Mandeb (Thränenthor) führt in das Rothe Meer, Straße von Ormus (Ormusch) in den Persischen Meerbusen; Palks- (Paks) Straße zwischen Vorderindien und Ceylon; Straße von Malaeca zwischen Malaeca und Sumatra; Sunda-Straße zwischen Sumatra und Java, Straße von Macassar zwischen Borneo und Celebes; Molukken- Passage (Passcidsch) zwischen Celebes und Dschilolo; Straße von Formosa zwischen Luzon und Formosa; Straße von Fukian zwischen Formosa und China; Korea-Straße zwischen Korea und Kiusiu; Straße La Perouse (Perus) zwischen Jesso und Saghalin; Behrings-Straße zwischen Asien und Amerika; Torres-Straße zwischen Neu-Guinea und Cap Jork; Bass- Straße zwischen Neu-Holland und. Van Diemcnsland; Cooks-Straße zwischen den beiden Inseln von Neu-Seeland; Magellans-Straße zwischen Südamerika und Feuerland; Mona-Passage zwischen Portorico und Haiti; Windward-Canal zwischen Haiti und Cuba; Alter Bahama-Canal zwischen Cuba und der großen Bahama-Bank; Florida-Canal zwischen Florida und Cuba; Neuer Bahama-Canal zwischen Florida und den Bahama-Inseln; Hudsons-Straße führt in die Hudsonsbai, Davis- lDäwis) Straße in die Baffinsbai; Barrow- (Bärrom) Straße zwischen Nord-Sommerset und Nord-Devon. Die ganze Erdoberfläche enthält über 9,200,000 ssMeil., wovon etwas mehr als der vierte Thell auf das feste Land entfällt und zwar auf: 2. Vertikale Erhebung. » Flüsse. 4l. Der Beginn des fließenden Gewässers ist die Quelle, sein Ausfluß in ein anderes Gewässer die Mündung, der zurückgelegte Weg sein Lauf, die Vertiefung zwischen den beiden Ufern das Bett, die tiefste Stelle im Bette das Rinnsal. Nach der Größe unterscheidet man die flie¬ ßenden Gewässer in Bäche, Flüsse und Ströme. Wenn man ans einem 35 Flusse so gewendet ist, daß man dein fließenden Wasser nachschant, sa hat inan znr rechten Hand das rechte nnd zur linken das.linke Ufer. Ein Hauptfluß oder Hauptstrom fließt in das Meer nnd nimmt Neben¬ flüsse auf, in welche sich die Zuflüsse ergießen. Der Küstenfluß hat nur an der Küste einen kurzen Lauf ahne bedeutende Nebenflüsse. Der Steppenfluß verliert sich im Sande ader mündet in einen Landsee ohne Abfluß. Wildes Wasser ist fließendes Wasser ahne Bett und entsteht in Gebirgen bei großen Regengüssen. Der Wildbach hat bei trockenem Wet¬ ter ein leeres Bett. Wenn der Lauf des Wassers steil abwärts geht, so hat dasselbe ein starkes Gefälle; ein plötzlich eintretendes sehr steiles Gefälle heißt Wasserfall, Cascade, Katarakt. Bei der Verengung des Bettes zwischen steilen Ufern fließt das Wasser schneller nnd es entstehen Stromschnellen (in Nordamerika Canon — spr. Canjon — genannt). Der höchste Theil des Flnßlanfes mit starkem Gefälle und steilen Ufern heißt Oberlauf; im Mittelläufe ist weniger Gefälle nnd ein breiteres Bett; der Unterlauf hat kaum merkliches Gefälle zwischen niedrigen Ufern und mündet oft durch mehrere Arme in das Meer, wodurch ein Delta entsteht. Von der Flußspaltnng gebildete Inseln heißen Werder, Auen. Der Liman ist eine erweiterte Flußmündung mit vielen Inseln vor derselben, das Haff ein stehendes, süßes Gewässer an der Flußmün¬ dung durch eine Landzunge oder Nehrung vom Meere geschieden, die Lagune ein weiches Müudungsland, welches zeitweilig vom Meere bedeckt ist, Polder festes Land, das durch Dämme gegen die Mecresüberschwcm- mung geschützt wird, Kolk der Rückstand nach einer Überschwemmung; mit Sumpf, Morast, Moor, Moos, Bruch, Tundra (gefrornc Sumpfsteppe) bezeichnet man verschiedene Arten des Wcichbodens, der aus der Vermengung von Erde und Wasser entsteht. Die Anhäufung von Sand und Erdreich an der Flußmündung, wodurch das Einlaufen der Schiffe gehindert wird, heißt Bank, Barre, Stromriegel. Die Länge des Flusses mit allen seinen Krümmungen heißt Stromcntwicklnng; der ganze Landstrich, der einem Flusse sein Wasser zusendet, ist dessen Flußgebiet; die Grenze zwischen zwei Flußgebieten nennt man deren Wasserscheide; Tragplatz (Portage, spr. Portedsch) ist jener Theil der Wasserscheide zwischen zwei benachbarten verschiedenen Flußgebieten ange¬ hörigen, schiffbaren Flüssen, welcher einen kurzen und bequemen Land¬ weg zwischen beiden gestattet. Die Flüsse des oberen Laufes sind nicht Nebenflüsse, sondern Quellflüsse, weil es im obern Laufe noch keinen Hauptflnß gibt, sondern er entsteht erst durch Vereinigung der Qnellflüsse. Das Ganze bildet eine Flußfamilie und ist einem Baume zu vergleichen, nämlich die Bäche mit den Zweigen, die Quellflüsse mit den oberen Aesten 3 » 36 dic Nebenflüsse mit den unteren Acsten, der Hauptfluß mit dem Stainme, die Mnndnngsarnie mit den Wurzeln. 42. Zum Gebiete des nördlichen Eismeeres in Europa: Pet¬ schora, meist gefroren; Mesen kämmt aus der Tundra; Dwina, woran Archangel, entsteht aus den Lucllflüssen Suchvna, Zug, Wytschcgda; Onvga. In dic Ostsee: Dal-Elf; Torneo; Newa (Petersburg) kommt aus dem Ladogasee; Düna (Riga); Njemen mündet in das Knrische Haff; Weichsel (Krakau 600 Fuß über dein Meeresspiegel, Warschau 370', Danzig) ergießt sich mit Dcltabildung in das frische Haff und in dic Ostsee, Nebenflüsse San und Bug (Lemberg 800'); Oder (Breslau 380', Frankfurt 70', Stettin) geht als Pnpenwasser in das Stettiner Haff, Nebenflüsse: Oppa (Troppau 780'), Glatzcr Neiße, Bober, Gör- litzer Neiße, Warthe. Si<1 3 7. In dieser Art sind auch die übrigen Flußnetze darzustellen. 37 43. I n die Nordsee: Glommen aus Scandinavien; Eider (Rends¬ burg); Elbe Königgräk 700) Lcitmeritz 480) Dresden 370', Magde¬ burg 150', Hamburg) durchbricht die sächsische Schweiz, tritt bei Meissen in den Unterlauf und nimmt rechts die mit der Spree (Berlin 110') ver¬ einigte Havel, links die Moldau (Budweis 1150, Prag 560') mit ihren Zuflüssen Wattawa (Pisek 1100') und Beraun (Pilsen 900'), Eger (Eger 1380'), sächsische Saale (Jena 500', Halle 280') ans; Weser (Bremen 17') entsteht durch die Vereinigung der Werra und Fulda (Fulda 840', Cassel 400'), Nebenfluß Aller; Ems; Rhein (Bodensee 1300', Schaffhausen 1050' mit dem 70' hohen Rheinfalle, Basel 760', Straßburg 450', Mannheim 280', Mainz 250', Coblcnz 180, Köln 100', Rotterdam) entsteht ans dem Norder-, Mittel- und Hinterrhcin, heißt bis Basel Hochrhein, von Basel bis Mainz Oberrhein, von Mainz bis Bonn, wo er zwischen Hundsrück und Taunus bas Gebirge durch¬ bricht, Mittclrhein, von Bonn bis zur Mündung Niederrhein, spaltet sich an der niederländischen Grenze in die Waal als Hanptstrom und den Rhein, der sich abermals in die Assel (spr. Eissel), den Leck und den krum¬ men Rhein theilt. Er hat rechts die Nebenflüsse Neckar (Tübingen 1020', Stuttgart 760', Heidelberg 350'), Main (Bayreuth 1050', Würzburg 530', Frankfurt 360') mit der Regnitz (Bamberg) und Fränkischen Saale (Kissingen), Lahn (Marburg, Gießen), Ruhr, Lippe, links die Aar (Bern 1800') mit dem wilden Alpenflusse Reuß (Luzern 1340'), Mosel (Trier 480'). Die Stromentwicklung des Rhein beträgt 180 Weil, und sein Stromgebiet 4000 sZMeil.; Maas (Verdun, spr. Werdün, Namur, spr. Namür, Lüttich, Mastricht), ein Zwillingsfluß des Rhein, vereinigt sich mit der Waal und bildet einen Thcil des Rheindelta; Schelde (Gent, Antwerpen); Thames, spr. Thems (Oxford, London); Humber, spr. Omber (Hüll, spr. Höll). 44. In den atlantischen Ocean: Severn aus England; Schannon, spr. Schännön, aus Irland; Seine, spr. Sehn (Paris 200', Rouen, spr. Ruan) mit Marne, spr. Marn, Oise, spr. Oahs', Jonne, spr. Jonn; .Loire, spr. Loahr (Orleans, spr. Orlean, Tours, spr. Tuhr, Nantes, spr. Nany; Garonne, spr. Garonn, heißt an der Mündung Gironde, spr. Schirond, (Toulouse, spr. Tuluhs, Bordeaux, spr. Bordoh) mit Tarn, Lot, Dordogne, !pc. Dordonj; Adour, spr. Aduhr (Bayonne, spr. Basonn); Minho, spr. Minju; Duero (Oporto); Tajo, spr. Tahcho, in Portugal beißt er 38 Tejo, spr. Tedscho (Toledo 1800', Lissabon), Nebenfluß HenLres init deni Zuflüsse Manzanürcs (Madrid 2000'); Guadiana (Badajoz, svr. Ba- dochos; Guadalquivir, spr, Guadcilkiivlr (Cordova, Sevilla, spr, ßewilja). Gebiet des Mittelmeeres: Rhone, spr. Rhon' (Genf 1150', Lyon, Avignon, spr. Awinjon) mit Saone, spr. Sohn'; Arno (Florenz 130', Pisa); Tiber (Rom 160'); Po (Turin 690') mit Tanaro, Trebbin, Dora Balten, Tessin (Lago Maggiore, spr. Madschlore, 750', Pavia 270'), Adda, Oglio, spr. Oljo, Mincio, spr. Mintschio (Mantua 60'); Etsch (Trient 660', Berona 200') mit Eisack (Brixen 1820', Botzen 1100'); Tagliamento, spr. Taljamento; Jsonzo (Görz 270'); vom Po bis zum Jsonzo sind Lagunen: Drin; Vardar; Strymon; Maritza (Philippopel, Adrianopel). 43. Zum Schwarzen Meere: Donau (Ulm 1140', Regensburg 970', Passan 790', Linz 750', Wien 470', Preßbnrg 350', Ofen und Pesth 300', Belgrad 200', Silistria, Galatz, sp. Galatsch) mündet unter Deltabildnng durch mehrere Arme, hat bis Passau den Oberlauf, bis Orsowa den Mittellauf, von wo an sie den Unterlauf beginnt. Sic hat rechts die Nebenflüsse Lech (Augsburg 1520'), Isar (München 1620'), Inn (Innsbruck 1770 ) mit dem Zuflüsse Salza (Salzburg 1200'), Traun, Enns, Raab mit der Leytha, Dran (Villach 1500', Marburg 800', Warasdin 530') mit dem Zuflusse Mur (Judenburg 2300', Bruck 1500', Gratz 1100'), Save (Agram 400'), deren Zuflüsse Sanu (Eilli 700'), Laibach (Laibach 900'), Gurk und Kulpa sind, Morawa, links Altmühl, Nab, Regen, March (Olmütz 600') mit der Thaya (Znaim 840'), welche die Jglawa (Jglan 1550') und Schwarzawa (Brünn 570') auf¬ nimmt; Waag, Gran, Theiß, welche die Zuflüsse Hernad (Kaschau 760'), Szamos (spr.Samosch), (Klausenburg 1200'), Körös (spr.Körösch), Maros (spr. Marosch), Temes (spr. Temesch) mit sich vereinigt, Schyl, Aluta, Sercth, Pruth (Czernowitz 680'). Die Donau hat 370 Weil. Strvment- wicklung und I5.000Hj Meil. Stromgebiet; Dnjester mit Limanmün¬ dung; Dnjeper (Smolensk, Kiew, Cherson) nut Limanmündung und den Nebenflüssen Beresina, Pripet, Bug, Desna; Don mit Limanmündnng, Nebenflüsse Donetz und Manitsch; Kuban; aus Kleinasien Kisil-Jrmak. In den Kaspischen See, 78' unter dem Meeresspiegel: Ural «Orenburg 220'), Grenzfluß zwischen Europa und Asien; Wolga «Kasan 300', Astrachan), Nebenflüsse Oka «Kaluga, Nischnej-Nowgorod) mit dem 39 Zuflüsse Moskwa (Moskau 360'), Kama (Perm); Kur (Tiflis 1300') mit dem Nebenflüsse Aras (^raxes). 46. Zn das nördliche Eismeer aus Asien: Obi (Barnaul 360') mit Zrtysch (Tobolsk 170') und dessen Zuflüssen Ischim und Tobol; Je¬ nissei mit Limaubustn, Nebenflüsse: Obere (aus dem Baikalsee 1660'), Mittlere und Untere Tunguska; Lena (Jakutsk 350') mit Delta- und Limanbildung, Nebenfluß Aldan; Jndigirka; Kolyma mit Limanbildung. Gebiet des Großen Oceans: Anadyr; Amur fließt aus Onon, Schilka (Ncrtfchiusk 1740') und Kerlon zusammen und durchbricht den nordöstlichen Rand Hochasiens, Nebenfluß Songari; Hoang-Ho d. i. Gelber Fluß; Aarl-tse-kiang d. i. Blauer Fluß (Nanking) mit Delta- mündung; Si-kiang (Canton); Me-chong oder Eambadscha durch¬ bricht das Alpenland Jünnan; Menam (Bankok). 47. Gebiet des Indischen Oeeans: Saluin; Jrawaddy (Awa, Rangun) mit Dcltamündnng; Brahmaputra, Zwillingsfluß des Ganges, mit dem er gemeinschaftlich das größte Delta auf der Erde bildet, begleitet im Oberlaufe das Himalayagebirge und durchbricht dann das Südende desselben; Ganges (Benares 300', Calcutta), der heilige Fluß der Indier, mit 420 Meil. Strvmentwickluug und 27.000 sf^Meil. Stromgebiet, mündet durch 8 Hauptarme, Nebenfluß Dschumna (Delhi 800'); Maha- nuddy; Godavery; Kistna; Cavery; Nerbuda; Indus durchbricht zwischen dem Hindukusch und Himalaya das Gebirge, nimmt rechts den Kabul auf, links 5 Nebenflüsse, wovon bas Tiefland den Namen Pen- dschab, d. i. Fünfstromland, hat; Euphrat durchbricht im Mittelläufe den Taurus, und Tigris (Bagdad) ober Mosul das Kurdistanische Gebirge, beide vereinigen sich zum Schat-el-Arab (Basra), der in Deltaform mündet. Steppenflüsse: Jordan fließt durch den See Genesareth und mündet in das bittersalzige Todte Meer, dessen Oberfläche 1230' unter dem Niveau des Mittelmeeres liegt und die tiefste Stelle auf der Erde ist; Amu oder Dsehihon (Oxus) und Syr oder Sihun (.laxai-tas) in den Aralsee; Tschui fließt aus dem See Zssi-Kul in den See Kaban-Kulak, Tarim in den Lop-Noor; Hilmend in den Hamun-See. 48. Flüsse in Afrika: Nil, dessen Luellflüssc Bahar-cl-Abiad, d. i. 40 Weißer Fluß vom Mondgebirge, und Bahar-el-Azrek, d. i. Bluucr Fluß, aus Hubesch sich bei Khartum vereinigen und den Oberlauf des Nil bilden, nimmt im Mittelläufe den Atbara auf, fällt zwischen dem 20" und 24" N. B. über die Katarakten, beginnt unter den Stromschnellen von Assuan seinen Unterlauf, fließt bei den Ruinen von Theben und an Cairo vorüber, bildet durch Stromthcilung das bekannte Nildelta, übersteigt vom August bis Oktober seine Ufer 20 Ellen hoch und überschwemmt das ganze untere Nilthal oder Egypten, wo er einen fruchtbaren Schlamm zurückläßt; seine Stromcntwicklnng wirb auf 560 Mcil., sein Stromgebiet ans 52.000 ss^Meil. geschätzt; Zambeze (spr. Sambese) durchbricht das Lupata- gebirge, hat jährliche Neberschwcmmungcn und mündet mit Dcltabildung in den Indischen Ocean; Oranje (spr. Orandsch) oder Garip entsteht durch Vereinigung der Ouellflüssc Ky-Garip und Nu-Garip, d. i. Gelber und Schwarzer Garip; Kuenza (spr. Kuensa); Kongo ober Zaire «spr. Saire) mit Katarakten und jährlichem Anschwellen; Niger heißt im Oberlaufe bis Timbuktu Dscholiba, führt im Mittelläufe bis Buchsa den Namen Qu orra, und bildet im Unterlaufe ein breites Deltaland von mäch¬ tigen Stromarmen, unter welchen der Nun der bedeutendste ist; Gambia mit Dcltabildung und jährlichem Anschwellen; Senegal mit Katarakten, Dcltabildung und jährlicher Ucberschwemmung; Scharry (spr. Schärri) ergießt sich von Süden in den Tschad-See. Zn Neu-Holland: Murray (spr. Mörreh) mit dem Darling; Schwanfluß. 49. Flüsse in Nord-Amerika: Athabasca und Friedensfluß führen in den Athabasca-Sce, ans diesem führt der Sclavenfluß in den Großen Sclnvcnscc, welcher sein Wasser als Mackenzie (spr. Mäckänsi) in das nördliche Eismeer sendet; Saskatschawan fließt in den Großen Wiuibcg- Sec, welcher sich durch den Nelson, Hill und Severn in die Hudfons- bai ergießt; das Wasser der Canadischen Seen sammelt sich aus kleinen Flüssen, macht zwischen dem Erie- und Ontario-See (spr. In und Ontario) den berühmten 145' hohen Niagarafall, der wie ein Donner vier Meilen weit vernehmbar ist, und fließt als St. Lorenzstrom (Montreal, Quebec) in den atlantischen Ocean; Hudson (New-Uork, spr. Nnjork); Delaware (spr. Delawär) (Philadelphia); Susquehanna (spr. SöSkihännä) in die Chesapeak-Bai (spr. Tschisepihk); Mississippi, genannt der Vater der Gewässer, mit 890 Weil. Stromentwicklung und 62.000 jsZMeil. Strom¬ gebiet, kommt von der Wasserscheide der Hnösonsbailänder, beginnt bei St. Louis (spr. fien! Lui) den Unterlauf, bei Neu-Orleans die Dcltabildung, 41 hat jährliche Ueberschwemmungen, erhält vom Hochgebirge im Westen die Nebenflüsse Missouri (spe. Missuel) mit den Zuflüssen Nebraska und Kansas (spr. Känsäöt, Arkansas, Red River, d. i. Rothcr Fluß, die sämt¬ lich in ihrem Oberlaufe durch lange Stromschnellen oder Canons (spr. CanjouS) dahinschießen, links den schiffbaren Ohio . (4000') in kürzester Linie von Klagenfurt nach Laibach; der Semmering 8m. (3100') von Wien in das Steirische Hochland. 83. Die Alpen umschließt der Halbkreis der französischen und deutschen Bcrglönder. Im südlichen Frankreich erheben sich die Sevennen 1) in einer Mittelhöhe von 3000', und an sie schließt sich ini Westen die Auvergne, spr. Owernj 2), das Hochland von Frankreich (Cantal 5700', Mont- d'Or 5800', Puy-de-Dome 4500'), welches westlich und nördlich durch Terrassen zum französischen Tieflande abfällt. Nördlich gehen die Sevennen durch Cote d'Or und das Plateau von Langres, spr. Langer, 3), eine wichtige Wasserscheide, in das Hügelland von Lothringen 4) über, an welches sich der Ardennenwald 5) und das westrheinische Bergland mit den Vogesen (Wasgau) 6), dem Hundsrück 7) und der Eifel 8) anschließt. Parallel mit den Vogesen zieht am rechten Rheinufer der IN«. 30. 4, Schwarzwald 9), dessen Richtung sich im Odenwald 10), Spes¬ sart II) und dem Rhöngebirge 12) sortsetzt. DcrHuudsruck hat seine Fortsetzung im Tanuus 13) und Vogelsberg 14). Der Eifel gegen über ist derWesterwald mit dem Siebengebirge 15). In der Richtung nach Nordost zieht der französische und Schweizer Jura 16) am Genfer See vorüber und begrenzt die Schweizer Hochebene (1600'), darauf folgen auf der Nordseite der bmrischen Hochebene (1500') die Rauhe Alp oder Schwäbische Alp 17) und der Fränkische Jura 18), das Fichtel¬ gebirge 19) und das Erzgebirge 20). Diese Richtung durchkreuzt eine andere mit dem Böhmer- 21), Thüringer- 22) und Teutoburger¬ wald 23) im Fichtelgebirge, der Wasserscheide des Main, der sächsischen Saale, der Eger und der Nab. Eine mehr östliche Richtung verfolgen der Harz (Brocken 3500') 24) und die Sudeten mit dem Riesengebirgc (Schneekoppe 5000') 25) und Glatzcrgebirge (Zobten 2300', Altva¬ ter 4600') 26), welches gegen die Quellen der Oder in das Mährische Gesenke 27) verläuft. An die deutschen Bergländer schließen sich im Norden die Niederrheinische und Norddeutsche Tiefebene, welche letztere von der Uralisch-baltischen Landhöhc oder Seenplatte durch¬ zogen ist. 34. Die Karpathen beginnen mit den Kleinen Karpathen an der Donau bei Preßburg, setzen sich in den Beskiden, über welche der Ja- blunka-Paß 2000' führt, fort, haben im Tatragebirge (mit 8000' hohen Gipfeln: Lomnitzer Spitze, Eisthaler Thurm) ihre größte Massenanschwel- luug, nehmen beim Paß Dukla eine südöstliche Richtung und den Namen Karpathisches Waldgebirge an, begrenzen Ungarn gegen Nordosten, und bilden endlich das Randgcbirge des Siebenbürger Hochlandes (1200') östlich und südlich als Trnnsilva nische Alpen (Butschetsch 7800') mit dem Rothen-Thurm-Paß, westlich und nördlich als Siebenbürgisches Erzgebirge, wobei sie zur ungarischen und wallachischen Tiefebene abfallcn. Das Gebirgssystem der Türkisch-griechischen Halbinsel, dessen höchste Gipfel 8000' überragen, hängt mit den Ostalpen durch das Dinarischc oder Dalmatinische Gebirge zusammen, hat im Tschar- Dagh seinen Hauptknoten und entsendet nach Osten zum Schwarzen Meere als Hauptkette den Balkan oder Hämus, nach Süden den Pin- dus durch den Gebirgsknoten von Metzovo zum Korinthischen Meerbusen. Die Apenninen hängen mit den Westalpen zusammen, umspan¬ nen zuerst den Meerbusen von Genua, durchstreichen dann die Halbinsel 48 Italien bis zur Südspitze und haben ini Hochlande der Abruzzen (Grau Sasso 8900') ihre größte Breite und Höhe; nördlich fallen sie von einer Mittclhöhc von 3000' stufenförmig zur lombardischen Tiefebene herab. Parallel mit den Apenninen zieht auf der Westseite durch Mittelitalien der Subapennin. Als getrennte Gebirgsmassen kommen dazu: im Osten Monte Gargano; im Westen die Apuanischen Alpen, der vulkanische Bezirk von Neapel mit dem Vesuv 3700', die Hochfläche von Sieilien mit dem Vulkan Aetna 10.200', die durchaus bergige Insel Korsika (Monte Rotondo 8500'). Die Pyrenäische Halbinsel ist ein Hochland, welches von Norden nach Süden in den zwei Stufen Alt-Kastilien 2600' und Neu-Kastilien 2000' zur Andalusischen Tiefebene abfällt. Den Nordrnnd des Hochlandes bildet das Cantabrische Gebirge, welches die Pyrenäen (Mont Perdü 10.500', Maladetta 10,700') bis zum Mittelmeere fortsetzen; im Süden erhebt sich die Sierra Nevada (Mulhacen 11.000'). Großbntannien hat im Bergland von Wales (spr. Uähls) das Cäm- brische Gebirge (Snowdon (spr. Snohd'n) 3300'), im schottischen Hochland das Grampian- (spr. Grämpiän) Gebirge (Ben Nevis (spr. Njuhis) 4100'). Unter den vielen Vulkanen in Island ist Hekla (4800') der bekann¬ teste; unter den Geisern, d. i. heißen, periodisch fließenden Springquellen, der Große Geiser, der bisweilen 100' hoch emporspringt. In Skandinavien hat das Hochland seine größte Ausdehnung und Erhebung in den Fjelds des südlichen Norwegen mit einer Mittelhöhe von 4000' (Skagastöl 7700', Snöhättan 7100'), woran sich nördlich der Kj ölen (spr. Pschölcn) mit einer Mittelhöhe von 2500' (Sulitelma 5800'), und an diese» das Lappländische Gebirge anschließt. Die ganze Ge¬ birgskette hat nach Westen eine steile Böschnng, während sie gegen die Ostsee in sanfter Abdachung herabfällt und daher anch die vielen Flüsse nach dieser Seite entsendet. Im Osten Europa's erhebt sich ans dem Sarmatischen Tiefland die Waldai-Höhe 1000' als Fortsetzung des Uralisch-baltischen Landrückens, die Wasserscheide zwischen der Ostsee und dem Kaspischen Meere, und die Uralisch-karpathische Landeserhöhung oder Südrussische Step¬ penplatte zwischen den Karpathen und der Wolga. Die Grenze gegen Asien bildet der von Norden nach Süden ziehende Ural mit einer Mittel- Höhe von 3500' und mit 5000' hohen Gipfeln. 33. Asien hat die ausgedehntesten Hochländer, welche größtentheils von Randgebirgen eingeschlossen sind. Südlich vom Kaukasus (Elbrus 49 17.000') 1) erhebt sich das Hochland Armenien (Ararat 16.000') 2) und senkt sich nach Westen in die Kleinasiatische Hochfläche, nach Süden in die Tiefebene des Euphrat. An den Taurus 3), welcher den Südrand von Kleinasien bildet, schließt sich das Syrische Gebirge (Li¬ banon 9000') 4) und zieht in zwei Parallelketten, zwischen denen sich das tiefeingeschnittene Thal des Jordan befindet, bis zum Rothen Meere (Sinai 8500'). Die Kurdistanischen Gebirge 5) verbinden Armenien mit dem Tafelland von Iran (3000 — 4000'), welches nördlich vom Demavend (14.000') und Parapamisus 6) östlich vom Soliman 7) umgrenzt ist, die im Gebirgsstock Hindukusch (19.000') 8) zusammen¬ treffen. Vom Hindukusch zieht gegen Südostcn die Riesenkette des Himalaya (Dhawalagiri 25.200, Mount Everest 27.200', Kunchmjunga, spr. Kint- Fig. 40. Kozenn, Geographie. 4 50 schindschinga, 26.400', Tschamalari 22.500') 9) und fällt südlich steil in die Tiefebene von Hindustan, gegen Osten als Fortsetzung des Parapa- misus die Kette des Küen-lün 10); zwischen beiden liegt das Hochland Tübet 12.000', an welches sich im Osten das Chinesische Alpenland mit Peking II), Jünling 12) und Nanking 13) anschlicßt. An den Hindukusch anlchnend, zwischen den Flüssen Amu und Syr dehnt sich der Bvlor Tagh 14) gegen Norden, fällt gegen Westen zum Flachland Turan herab, gegen Osten aber entsendet er den Thian Schan 15), der die Hohe Tatarei (6000') im Norden begrenzt. Auf der andern Seite des Thian Schon liegt die Tschungarei und Mongolei (3000'), welche im Süden durch die Wüste Gobi oder Schamo mit der Hohen Ta¬ tarei zusammenhängt, nach Osten in das Hochland der Mandschurei 16) übergeht. Nom Altai 17) mit 4000' Mittelhöhe und Gipfeln bis 10.000', so wie vom Zablonoi-Gebirge 18) mit dem Da-urischen Alpcnland senkt sich endlich Asien allmälig zum Sibirischen Tiefland herab. Getrennt vom großen asiatischen Gebirgssystem sind das Plateau von Dekan (2500') zwischen dem Vindhyia-Gebirge 19), den Ost- 20) und West- Gats 21), und das Hochland Arabien (2000'). Die asiatischen Inseln sind größtentheils vulkanisch. Zahlreich bedecken die Vulkane Sumatra und Java; eine andere Vulkanreihe zieht durch die Philippinen, durch Japan und die Kurilen bis in die vulkanische Halbinsel Kamtschatka. 86. Afrika hat im Nordosten das Hochland der Verb er ei, durchzogen vom Atlasgebirge. Am Cap de Ger (spr. Dscher) erhebt sich steil der Hohe Atlas, der in seinen Gipfeln (10.700') die Schneelinie überragt; daran schließt sich der Große Atlas, der nach Süden durch die flache Uebcrgangsstufe Biled ul Gerid (spe. Bileduwschcrid) zur Sandwüste herabfällt; längs dem Mittclmeerc der Kleine Atlas. Weiter gegen Osten ist das Plateau von Barka (1500') steil znr Küste abfallend. Den Nil begleiten die Lybischc und Arabische Bergkette, welche letztere in das Gebirgsland Habesch übergeht, dessen Inneres aus fruchtbaren, durch steile Bergzügc (Gipfel bis 15.000') von einander getrennten Hochflächen (7000') besteht. Hochsudan mit dem Kong-Gebirge fällt westlich zum Tiefland Sencgambien, östlich geht es in Flachsudan über. Zwischen den hier genannten Ländern erstreckt sich die Wüste Sahara, im Westen Sahel, im Osten Lydische Wüste genannt, vom atlantischen Ocean bis zu den Nilländcrn; im Osten sind die Oasen häufiger, die Wüste ist höher und steinig, im Westen verliert sic sich, vom Flugsande bedeckt, flach in das Meer. 51 Südafrika ist ein in seinem Innern wenig bekanntes Hochland (6000'), welches im Osten das Mondgebtrge (Kilimandscharo 18.000') und Lupata-Gebirge zn seinen Rändern hat, im Süden durch zwei Stufen abfällt, welche durch dasNieuweveld- (spr.Nihweveld) undGroote Zwarte-Bergen begrenzt sind, zwischen denen die dürre und öde, nur zur Regenzeit bewachsene Hochebene Karroo (spr. Karru) (3000') sich befindet. Die Insel Madagaskar ist von einer hohen Bergkette (mit Gipfeln über 10.000') durchzogen. Unter den canarischcn Inseln hat Teneriffa den Vulkan Pico de Teyde (11.500'). In Neu-Holland sind im Osten die Australischen Alpen und die Blauen Berge, das Nebrige ist noch wenig bekannt, scheint jedoch durch¬ gehends ein tiefgelegencs Land zu sein. Auf Neu-Seeland erhebt sich der Co-oks-Berg (11.200') und Pik Egmont(7800'), auf Hawai Mauna Loa, und Mauna Keah (12,800'), auf dem südlichen Polarland der Vulkan Erebus (11,500'). 37. Ganz Amerika wird vom Norden nach Süden von einem vulkanischen Hochgebirge, den Anden oder Cordilleren (spr. Cordiljeren) durchzogen, wodurch das Land eine im Osten vorherrschende Vertiefung erhält, wie seine meisten Flüsse zeigen. Der nördliche Theil der Cordilleren ist ein breites Bergland (Glasberg 14,000'), dessen vorzüglichste Bergkette das Felsen-Gebirge oder Rocky-Mountains, spr. Rocki-Mauntms (Frs- monts Pik, spr. Frinwnts Pik, 12,700') sich östlich zur großen arktischen Ebene abdacht. Diese Ebene wird südlich begrenzt durch den Höhenzug der Schwarzen Hügel, welche die Wasserscheide zwischen der Hudsonsbai, dem St. Lorenz und Mississippi bilden. Das Stromgebiet des Mississippi enthält die großen nordamerikanischen Savannen und Pramen und ist im Osten durch mehrere parallele Ketten des Allcghany- (spr. Allegäni) Ge¬ birges, dessen Mittelhöhe 2500' beträgt, vom atlantischen Ocean geschie¬ den. An das Felsengebirge schließt sich südlich das Hochland von Mexico (spr. Mechlko), welches nach Süden immer schmaler wird, als Plateau von Anahnac 7000' (Vulkan Popocatepetl 16,600, Citlaltepetl 16,300') den ganzen Raum zwischen den beiden Meeren erfüllt und durch das Hochgebirge von Guatemala und die Landenge von Panama mit Südamerika zusammenhängt. Die Cordilleren von Südamerika beginnen mit mehreren Ketten, vereinigen sich nahe am Aeqnator in zwei vorherrschende, und diese wieder am südlichen Wendekreise in eine, fallen steil zur Westküste herab, nach Osten aber senken sie sich in die große süd- amerikanische Ebene, die Llanos des Orinoco, die Selvas oder das 52 heiße nnd feuchte Tiefland der Urwälder am Amazonenstrome, in die Pampas am Ria de la Plata und die Pataganischen Steppen. Das Gebirge hat seine höchsten Gipfel, welche meist noch thätige Vulkane sind, nahe am Aequator (Pichincha, spr. Pltschintscha, 15,000', Antisana 18,000', Chimborasso, spr. Tschimborasso, 20,000', Cotopaxi, spr. Coto- pachi, 17,700', wo das Hochland Quito, spr. Kito, 9000'), am See Titi¬ caba (Nevado de Sorata 20,000', Jllimani 19,000', Sehama 21,000') und gegenüber von Valparaiso (Aconcagua 22,000'). Andere vom Haupt¬ gebirge getrennte Erhebungen sind: Das Bergland von Venezuela nördlich vom Orinoco längs der Meeresküste in den Gebieten von CumLna und Caracas häufig von Erdbeben heimgesucht; das Bcrgland von Guayana mit mehreren ostwärts ziehenden Bergketten; das Bergland in Brasilien längs der Ostküste. 88 Vergleichende Uebersicht der merkwürdigsten Höhen: Fig. 41. 27.000 -n 27.000 20.000 26.000 25.000 25.000 24.000 24.000 21.000 21.000 20.000 20.000 10 000 18.000 17.000 17.000 16.000 16.000 15.000 15.000 14.000 14.000 13.000 13.000 12.000 12.000 11.000 11.000 10.000 10.000 9000 9000 8000 8000 7000 6000 5000 4000 4000 3000 3000 2000 0.5 19.000 18.000 23.000 22 000 2009 1000 500 1000 500 23.001! 22.001 lZ— 7000 6000 5000 54 75. Moskau 76. Paris 77. Berlin 360' 78. Cheops-Pyramibe 456' 200' 79. Straßburger Münster 438' 110' 80. Wiener Stephansthurm 435' 39. 55 a. Asim von Norden nach Süden am 85° Oestl. Länge, U. Asien von N. nach S. am 95° Oe. L., o. Asien von W. nach O. am 30" N. B., b. Asien von W. nach O. am 40° N. B., o. Afrika von N. nach S. am 40° Oe. L., k. Afrika von W. nach O. am 10° N. B., A. Nordamerika von W. nach O. am 40° N. B., U. Südamerika von W. nach O, am Aequator, i. Europa von N. nach S. am 30° Oe. L., lr. Europa von W. nach O. am 40" N. B., l. Europa von W. nach O. am 46° N. B., m. Europa von W. nach O. bis zur Wolga am 50° N. B. 60. Das einem jeden Lande cigenthümliche Verhalten in Hinsicht auf Wärme und Kälte, Trockenheit und Nässe, und Wechsel der Jahreszeiten heißt Klima. An den Meeresküsten und auf den Inseln ist der Unterschied in der Wärme der verschiedenen Jahreszeiten iu der Regel nicht bedeutend; ein solches Klima heißt Seeklima. Im Innern der Kontinente hingegen wechseln unter den gemäßigten und kältern Himmelsstrichen gewöhnlich heiße Sommer und sehr kalte Winter, oder es herrscht das Continental¬ klima. Will man das Klima eines Ortes oder Landes beschreiben, so muß man hauptsächlich alle größeren Veränderungen, welche im Laufe eines Jahres in der Luft dieses Ortes oder Landes vorsichgehen, angcben. Dazu gehören die Luftströmungen oder Winde. Heftige Winde heißen Stürme, und die heftigsten Stürme, die sich zugleich im Wirbel drehen, nennt man Orkane. Vom Aequator bis 10° N. B. ist die, nicht zu allen Jahreszeiten gleich breite, Region der Windstillen, und nur zuweilen treten veränderliche Winde ein. Nom 10° bis 30° N. B. weht ein be¬ ständiger Wind aus N. O., vom Aequator bis 20° S. B. ein beständiger Wind aus S. O., beide heißen Passat-Winde. Von Japan über das Chinesische Meer und die Snndainscln bis an die Ostküste von Afrika ist die Region der Monsune, wo ein beständiger Wind, im Winter aus N. O., im Sommer ans S. W. weht. In Mitteleuropa sind zwei Winde vorherrschend: der warme und feuchte ans S. W. und der kalte und tro¬ ckene ans N. O. Unter die bekanntesten heißen Winde gehören der Samum in Arabien und Iran, der Chamsin in Egypten, der Harmattan in West-Afrika. Aus Afrika weht ein heißer Wind über das Mittelmeer und heißt in Italien Tirocco, in der Schweiz Föhn; ein ähnlicher ist in Spanien unter dem Namen Solano. Diese warmen Winde kühlen sich 56 um so niehr ab, je weiter sie gegen Norden kommen. Die bekanntesten kalten Winde sind die Wjuga in den russischen Steppen, die Bora ans dem Karst ans Nordosten, der 'Mistral im untern Rhonethal, der Gallego in Spanien. Die Regenmenge ist in den verschiedenen Ländern sehr ungleich. Auf der Südseite der Alpen, in den Urwäldern von Südamerika, an den Küsten Indiens fällt sehr viel, in der Wüste Sahara, in Egypten, dem größten Theil von Arabien nnd Persien, in der Tatarei und Mongolei gar kein Regen. Wie vom Aequator gegen die Pole, so nimmt mich mit der Höhe der Berge die Kälte zu, nnd es ist in großen Höhen so kalt, daß der Schnee fortwährend bleibt. Man nennt jene horizontale Linie, bis zu welcher der ewige Schnee herabreicht, die Schneelinie oder Schnee¬ grenze, welche am Aequator über 15.000', in den Alpen 8000', am Nordcap 2000' hoch ist, in Spitzbergen aber schon am Meeresspiegel be¬ ginnt. Nebst dem Schnee finden sich in Hochgebirgen auch Gletscher, in Tirol Ferner, in Kärnthen und Salzburg Kees genannt, bei denen der Schnee nach nuten allmälig in Eis übergeht; sie erstrecken sich nach den Eintiefnngen thalabwärts oft viel tiefer als der Schnee nnd geben an ihrem untern Ende den Gletscherbächen den Ursprung. In den Alpen zählt man über 600 Gletscher. Schneemassen, welche sich an den Bergen los¬ lösen nnd plötzlich mit großer Gewalt in die Thälcr herabstürzen, heißen Lawinen. Durch die Axendrehung der Erde und die am Aequator herrschende Wärme verursacht, finden in einigen Theilen des Meeres beständige Strömungen des Wassers nach derselben Richtung statt, z. B. um Süd¬ afrika gegen Westen, zu beiden Seiten des Aeqnators von Afrika gegen Amerika, ans dem Golf von Mexico eine warme Strömung unter dem Namen Golfstrom durch die Straße von Florida nnd den Neuen Bahama- Canal längs der Küste bis 40"N. B., wo sie sich nordostwärts gegen Europa wendet, an der Westküste von Südamerika von Süden nach Norden der Peruanische Küstcnstrom kalten Wassers, der in der Nähe des Aeqna¬ tors eine westliche Richtung nimmt. An den Meeresküsten zeigt sich täglich ein zweimaliges Steigen, Fluth, nnd ein eben so lange dauerndes Ab¬ nehmen des Wassers, Ebbe. Es wird die Fluth durch die Anziehung des Mondes bewirkt und ist stärker bei Neumond und Vollmond, Spring- fluth, als im ersten nnd letzten Viertel, Nippfluth. Politische Geographie. Europa. 61. Die vereinigten Königreiche Schweden und Norwegen umfas¬ sen 13.800 ^Meilen mit 5,000.000 Einwohnern, darunter gegen 20.000 Finnen und Lappen, die im Norden wohnen und größtentheils von Rennthieren leben. Auf dem meist felsigen Boden herrschen Birken und Nadelholz vor, an der Südküste schöne Buchenwälder. Schweden hat ein Continentalklima, Norwegen mehr Sceklima mit viel Regen. Die Be¬ schäftigung der Bewohner ist nebst Ackerbau hauptsächlich Viehzucht, Fisch¬ fang, der von den vielen tief einschneidenden Fiorden besonders begünstigt wird, und Bergbau, da das Land an Eisen und Kupfer außerordentlich reich ist. Schweden wird in 24 Läut (Kreise) eingetheilt; Norwegen hat in fünf Stiftsämtern siebzehn Aemter. Die Hauptstadt ist Stockholm mit 100.000 Einwohnern am Mälarsee auf 10 Holmen oder Inseln erbaut; Upsala, berühmte Universität; Götheborg; Christiania 40.000 Einw., Hauptstadt von Norwegen; Bergen; Trondhem. Das Königreich Dänemark mit 1040ss^Meil. und 2,470.000 Einw. ist eine Fortsetzung der deutschen Tiefebene. Die Inseln besitzen große Fruchtbarkeit uud herrliche Buchenwaldungen. Bestandtheile sind: Das eigentliche Dänemark mit Jütland, das Hcrzogthum Schleswig und die deutschen Provinzen Holstein mit Lanenbnrg. Kopenhagen, Hauptstadt mit 140.000 Einw.; Hclsingor mit dem Schlosse Kronborg, spr. Keonbor, am Sund; Kiel, Universität; Altona. Außerdem gehören zu Dänemark die Färöer - Inseln und Island mit 1800 ^Meilen und 60.000 Einwohnern. 58 62. Das Königreich Großbrltanien mit 5730 sssM. und 28,000.000 Einw. umfaßt die drei Königreiche England (19,000.000 Einw.), Schott¬ land (3,000.000 Einw.) nnd Irland (6,000.000 Einw.). Das Klima wird van dem umgebenden Meere bestimmt; daher wenig Frasttage im Winter und wenig heiße Tage im Sammer. Nebel und Regen sind sehr häufig, und daher die üppigen grünen Wiesen, welche eine ausgezeichnete Viehzucht in hohem Grade fördern. Ebenso vortrefflich ist der Ackerbau. Aeußerst reich ist das Land an Steinkohlen nnd Eifen, und es hat sich in Folge dessen ein Fabrikswesen entwickelt, welches auf der Erde das erste ist, und daher auch die vielen und großen Städte. Die Küste hat viele Meerbusen nnd bequeme Häfen, die Flüsse sind weit in das Land schiff¬ bar, welches außerdem nach allen Richtungen von Canälen nnd Eisenbah¬ nen durchzogen ist, wodurch der Verkehr ungemein erleichtert wird. Der Handel beschäftigt 36.000 Seeschiffe, darunter über 1500 Dampfer. Eng¬ land wird in 40, das Fürstenthnm Wales (spr. Uählö) in 12 Shires (spr. SchirS) (Grafschaften) eingethcilt. Hauptstadt ist London mit 2,600,000 Einw., die größte Stadt der Erde, 2 M. lang und 1 M. breit; Canterbury (spr. Käntörberri);Dov er; Southampton (spr. Saußammpt'n), Portsmouth (spr. PortSmöß), Kriegshafcn und die einzige Festung im Lande; Bristol mit 140,000 Einw., große Handelsstadt; Oxford, berühmte Universität; Birmingham (spr. Börmwghäm oder Brumid- schäm), mit 230.000 Einw., berühmte Fabriken in Stahl- und Messing- waaren; Sheffield, spr. Schefild, mit 140.000 Einw., die berühmtesten Messerfabriken; Manchester (spr. Manischester), mit 300.000 Einw., die großartigsten Fabriken in Banmwollwaarcn; Leeds (spr. Lihds), mit 170.000 Einw., die größten Tuchfabriken; Liverpool (spr. Liwerpuhl), mit 380.000 Einw. nnd Hüll, (spr. Höll), große Handelsstädte; Newcastle (spr. Njukaßl), mit den reichsten Kohlengruben. Schottland zerfällt in 33 Shires. Edinburgh, Hauptstadt mit 170.000 Einw.; Glasgow (spr. GläSgoh) mit 400.000 Einw., große Fabriksstadt. Irland enthält 32 Connties (spr. Kauntis) (Grafschaften). Dublin, Hauptstadt mit 260.000 Einw.; Cork liefert aus seinen Schlachthäusern das meiste Fleisch für die Schiffe. Unter den kleinern Inseln verdienen erwähnt zu werden die nvrma- nischcn Inseln Guernesey (spr. Gernfi,) und Jersey (spr. Dscherfi), Helgo¬ land vor der Elbe- nnd Wesermündnng. 59 63. Das Königreich der Niederlande mit 640 ssZMeilen uns 3,500.000 Einw. liegt theilweise, namentlich in den Provinzen Nord- imö Südholland, tiefer als der Meeresspiegel, wo es nur durch Deiche (Dämme) gegen den Einbruch des Meeres geschuht werden kann. Durch einen solchen Meereseinbrnch ist vor 600 Jahren die Znider (spr. Seuder) See entstanden. Das Land ist nach allen Richtungen von Canälen durch¬ schnitten, auf welchen täglich von den bedeutenderen Städten Ziehkähne abgehen, die von Pferden im Trabe gezogen werden; im Winter gibt das Zusrieren der Canäle und der überschwemmten Wiesen Gelegenheit zum Schlittschuhlaufen. Das Klima ist dem englischen verwandt. Die Nebel sehr häufig. Holz findet man fast gar nicht, aber desto mehr Torf in den ausgedehnten Mooren. Jeder Fleck Landes wird sorgfältig benutzt, der Viehzucht große Aufmerksamkeit gewidmet und ein vorzüglicher Käse be¬ reitet. Die bekanntesten holländischen Erzeugnisse sind Leinwand und Pa¬ pier. Den Haupterwerb gibt der Handel und die Fischerei. Eigenthümlich ist die große Reinlichkeitsliebe der Holländer und die Menge von Wind¬ mühlen. Das Land besteht aus 12 Provinzen: Haag, Residenzstadt; Rotterdam mit 96.000 Einw., Amsterdam mit 260.000 Einw., auf Pfählen erbaut, Handelsstädte; Leyden, Utrecht (spr. Netrecht) und Groningen mit Universitäten. Das Königreich Belgien mit 537 s^Meil. und 4,500.000 Einw. hat an seinen Küstenstrichen ein feuchtes Seeklima, in den östlichen Gegen¬ den reinere Luft und einen größeren Unterschied zwischen Sommer und Winter. Das Land hat großen Reichthum an Steinkohlen und Eisen, die Industrie ist sehr bedeutend, liefert die feinsten Spitzen, die besten Ge¬ wehre und das gesuchteste Glas. Der Ackerbau wird in keinem andern Lande mit so viel Umsicht betrieben. Die Eintheilung ist in 9 Provinzen. Brüssel mit 260.000 Einw., Hauptstadt; Gent, durch Canäle in 26 Inseln getheilt nnd durch 300 Brücken verbunden, mit einer Uni¬ versität; Ostende, Seebad; Antwerpen, Handelsstadt; Lüttich, Fabriksstadt. 64. Das Kaiserthnm Frankreich mit 9750 UsMeil. und 36,000.000 Einw. bildet größtentheils ein zusammenhängendes Flach- und Tiefland mit vielen schiffbaren Flüssen. Das Klima ist gleichförmig gemäßigt, uur die wenigen Gebirgslandschaften sind etwas rauher, und die Südseite der Sevennen nnd Alpen am Mittelmeere ist ein reines Südland mit immer- 60 grünen Lanbhölzcrn, Orangen und Oliven. Das Land erzeugt das beste Obst in Europa und hat den größten Weiureichthum aus der Erde (Bor- deaux-Bnrgnuder-Champagnerweine). Außerdem haben einen großen Ruf im Auslände: das Del ans der Provence (spr. Prowanß), die Seidenwaa- ren von Lyon, und die mannigfaltigsten Modeartikel von Paris. Die einzelnen Landschaften sind im Norden die Picardie, Normandie, Bretagne (spr.Bretanj); im Süden Gnienne (spr. Gtsnn) und Gascogne (spr. Gaökonj), Languedoc (spr. Langedok), Provence; im Osten Dauphins (spr. Dofineh), Burgund, Champagne (spr. Schanpanj); in der Mitte Jsle de France (spr. Ihl de Franß), Orleannais (spr. Orleanäh), Lyonnais (spr. Lionäh), mit Auvergne (spr. Owernj); später hinzugekommene Bestandtheile sind Flan¬ dern, Lothringen, Elsaß und Corsica. Gegenwärtig ist das Land in 86 Departements eingetheilt. Hauptstadt ist Paris mit 1,000.000 Einw. Lyon mit 290.000 Einw., erste Fabriksstadt in Frankreich; Marseille (spr. Marsch), mit 250,000 Einw., wichtige Handelsstadt mit schönem und großem Hafen; Toulon, Brest, Cherbourg (spr. Scherbur) sind Kricgshäfen; Toulouse (spr. Tuluhs), mit 96.000 Einw.; Bordeaux (spr. Bordoh), mit 130.000 Einw.; Rou e n (spr. Nuan), mit 100.000 Einw.; Straßburg mit 75.000 Einw., großer Waffenplatz; Ajaccio (spr. Ajatscho), auf Corsica. 63. Die Pyrenäische Halbinsel ist durch die Pyrenäen voin übrigen Europa scharf geschieden. Sie hat eine einförmige Küstenbildung ohne tiefer einschneidende Meerbusen, Mangel an bedeutenden Seen, wenig schiffbare Flüsse, wenige Inseln zur Umgebung, — lauter Umstände, welche den Verkehr mit dem innern Lande erschweren. Der Boden ist dürr und nackt, Wälder selten. Der Süden kennt zwar keinen Winter und prangt mit immergrünen Wäldern, einzelne Gegenden von Granüda sind paradiesisch zu nennen; von dort gelangt man aber in die kahlen, pflanzen- und wasser¬ armen Hochebenen mit rauhem Winter und heißem Sommer. Die frucht¬ barsten Striche sind in Portugal zwischen Minho und Tejo, in Spanien die Niederungen am Flusse Segura oder der Garten von Murcia, am ck'ncar (spr. Chukar) und Gnadalaviar oder der Garten von Valencia. Das Königreich Portugal mit den Azorischcn Inseln I700jHM. nnd 3,700.000 Einw. führt vorzüglich Seesalz ans. Hauptstadt Lissabon mit 270.000 Eiuw. in reizender Lage; Oporto mit 80.000 Einw. (früher ?ortm8 6nls, daher der Name Portugal), bedeutender Handel mit Portwein. Das Königreich Spanien mit den Balkarischen Inseln 8440jsjsM. 61 und 17,000.000 Einw., besitzt die reichsten Quecksilbergruben in Europa, ist reich an Steinsalz, liefert das meiste Korkholz nnd erzeugt an den Süd- kästen vortreffliche Weine. In den dürren Hochebenen wächst ein eigen- thümliches Gras, Esparto genannt, ans welchem Schnhe, Decken nnd manche andere Dinge geflochten und die stärksten Schiffstaue gedreht werden. Bemerkenswert!) sind die vielen wandernden Heerden feinwolliger Merino¬ schafe, die im Sommer gegen Norden, im Winter gegen Süden in die wärmeren Gegenden ziehen. Als Zug - nnd Lastthier wird besonders das Manlthier benutzt. Die Spanier lieben leidenschaftlich die Stierkämpfe und den Tanz. Unter den einzelnen spanischen Landschaften sind die wichtigeren Alt- und Neucastilien, Andalusien, Aragonien und Katalonien. Haupt¬ stadt ist Madridmit 280.000 Einw.; Salamanca, berühmte Universität; Valladolid (spr.Waljadolid); Zaragoza (spr. ßaragoßa) 30.000EÜIW.; Barcelona 120.000 Einw.; Toledo 18.000 Einw.; Cordova 36.000 Einw.; Sevilla (spr. ßewilja) 100.000 Einw.; Granada 70.000Einw.; Malaga 75.000 Einw.; Cadix (spr. Kadis) 60.000 Einw. Gibraltar auf einer hohen Landzunge ist eine der stärksten Festun¬ gen und im Besitze der Engländer. Republik Andorra mit 9 ffZMeil. und 18.000 Einw., ist ein nn- abhängiges Thal in den Pyrenäen unter Frankreichs Schutz. 66. Die Halbinsel Italien hat besonders im Süden ein mildes Klima und einen reinen blauen Himmel, zugleich aber auch in vielen Gegenden, namentlich in den Niederungen an den Küsten, wie in den Maremmen, d. i. einem langen Küstenstriche im Toscanischen, in der römischen Cam- pagna, d. i. der ganzen Gegend um Rom bis Terracina, mit den Ponti- nischen Sümpfen, eine ungesunde Luft, welche von den Alaun-nnd Schwefelausdünstnngen des Bodens herrührt und bösartige Fieber er¬ zeugt. In den Apenninen reichen die immergrünen Lanbhölzer bis 1200' Höhe. Es gedeihen die meisten edlen Südfrüchte, besonders die Oliven. Ein bedeutendes Erträgniß liefern die Seidenwürmer. Italien erzeugt die feinsten Strohhüte, hat den reinsten Marmor und den meisten Schwefel auf der Erde. Es ist das Land der Künste, besonders der Musik, Malerei, Bildhauerei und Baukunst. Das Königreich beider Sicilien oder Neapel nnd Sicilien mit 2030 ffZMeil. nnd 9,000.000 Einw. wird von Erdbeben und vulkanischen Ausbrüchen häufig heimgesucht. Hauptstadt Neapel mit 400.000 Einw. in der reizendsten Gegend gelegen; Palermo mit 200.000 Einw., Haupt¬ stadt von Sicilien; Messina. 62 Der Kirchenstaat mit 750 sfZMeil. und 3,000.000 Einw. Haupt¬ stadt Nom mit 180.000 Einw., eine der sehenswürdigsten Städte mit der St. Peterskirche, der größten auf der Erde, und dem päpstlichen Palaste Vatikan, welcher 11.000 Zimmer enthält; Ancona; Bologna (spr. Bolonja). Republik San Marino 1 sssMeil. und 8000 Einw., der kleinste Staat in Europa, besteht schon 1400 Jahre. Das Großherzogthum Toscana mit 400 ssZMeil. und 1,800.000 Einw. Hauptstadt Florenz mit 112.000 Einw., voll von Meisterstücken der Baukunst; Pisa; Livorno, große Handelsstadt. Die Insel Elba ist berühmt durch die unerschöpflichen Eisenbcrgwerke. Das Herzogthnm Modena mit 110 ffZMeil. und 600.000 Einw. Hauptstadt Modena; Carrara, berühmt durch die Marmorbrüche. Das Herzogthnm Parma mit 113 ssZMeil. und 500.000 Einw. Hauptstadt Parma mit dem größten Theater in Europa. Das Königreich Sardinien mit 1370 sssMeil. und 5,000.000 Einw. Hauptstadt Turin mit 140.000 Einw., Cagliari (spr. Kaljari), Hauptort auf der Insel Sardinien. Das Fürstenthum Monaco mit 2'/, sssMcil. und 7500 Einw. Die Insel Malta mit Gozzo 8 ssZMcil. und 140.000 Einw. ist im Besitze der Engländer. 67. Die Türkisch-griechische Halbinsel in der Mitte der alten Welt und in vielen Busen von drei Seiten vom Meere umspült, ist besonders für den Handel und Verkehr günstig gelegen. Die Republik der sieben jonischen Inseln Corfn, Paxo, Santa Maura, Theaki (Itllalla), Cephalonia, Zante und Cerigo (spr. Tscherigo) mit 52 ssMeil. und 230.000 Einw. ist unter dem Schutze Großbritaniens. Die vorzüglichsten Landeserzengnisse sind Del und Korinthen. Hauptort Corfn mit 16.000 Einw- Das Königreich Griechenland mit 900 siZMeil. und 1,000.000 Einw. hat ein äußerst schönes, mildes und durch reizende Mannigfaltig¬ keit ausgezeichnetes Klima. Die Hauptproducte sind Del, Wein und Ko¬ rinthen. Hauptstadt Athen mit 30.000 Einw.; Hermopolis mit 30.000 Einw. auf der Insel Syra, blühende Handelsstadt. Die Europäische Türkei mit 7000 UMeil. und 10.000.000 Einw. hat ein gemäßigtes Klima und einen trefflichen Boden. Die einzelnen Pro¬ vinzen sind Rumelicn, Bulgarien, Bosnien, Albanien, Makedonien, Thessalien und die Inseln im Archipclagus. Hauptstadt Constantinopel 63 mit 600.000 Einw. hat eine eben so herrliche Lage wie Lissabon und Neapel; Adrianopcl; Schnmla; Varna; Saloniki; Bosna Serai. Das Fürstenthum Montenegro mit 60 ssZMeil. niib 100.000 Einw., eine schwer zugängliche Gebirgslandschaft an der Südgrcnze Dalmatiens. Das Fürstenthum Serbien mit 1000 ffZMeil. und 1,900.000 Einw. hat bedeutende Schweinezucht. Hauptstadt Belgrad. Das Fürstenthnm Walachei mit 1300 jsZMeit. und 2,600.000 Einw. besitzt große Nußwälder und den üppigsten Getreideboden. Haupt¬ stadt Bukarest mit 100.000 Eiuw. Das Fürstenthum Moldau mit900HMeil. und 1,500.000Einw. verkauft viele Pferde und Ochsen in das Ausland. Hauptstadt Jassy mit 50.000 Einw. Galatz (spr. Galatsch), Hanptsitz des Getreidehandels für die untern Donaufürstcnthümcr. Die genannten Fürstenthümer sind von der Türkei abhängig, an welche die drei letzteren einen jährlichen Tribut entrichten. 68. Das Kalserthum Rußland mit 100.000 ss^M. und 62,000.000 Einw. hat einförmige Bodenbildnng in dem weit ausgedehnten Tieflandc mit vielen schiffbaren Flüssen. In den Bergwerken des Ural wird viel Gold und Platin gewonnen, ans den Häfen des Schwarzen Meeres viel Weizen und Talg, ans den Häfen der Ostsee Hanf und Flachs ansgeführt. Das dem Lande besonders cigenthümlichc Erzengniß ist das Jnchtenleder. Die Rassen haben noch den alten Kalender, daher sic in ihrer Zeitrech¬ nung um 12 Tage hinter den übrigen Christen zurück sind. Das Reich be¬ steht aus folgenden Theilen: Groß-Rußland, Klein-Nußland, Süd-Ruß- land, Kasan Astrachan, Kankasnsländer, West-Rußland, Polen, Ostsee- Provinzen und Finnland. Hauptstadt Petersburg mit 530.000 Einw.; Kronstadt, starke Festung; Helsingfors; Archangcl; Moskau mit 370.000 Einw. ist die alte Hauptstadt in der Mitte des Reiches; Nischnej Nowgorod hält die größte Messe in Europa; Kasan; Astra¬ chan; Tiflis und Eriwan sind schon auf asiatischem Boden; Tagan¬ rog und Odessa mit lebhaftem Getreidchandcl; Kiew; Warschau, Hauptstadt von Polen mit 170.000 Einw.; Wilna; Riga. Im Kaukasus sind außerdem die unabhängigen kriegerischen Völker Tschcrkessen und Tschetschenzcn, 1,000.000 Einw. 69. Die Bundesrepublik Schweiz mit 720 ^Meil. und 2,400.000 Einw. hat eine Abwechslung in der Landesnatur, wie sie sich nirgends auf 64 der ganzen Erde in so engem Ronnie in solchen Gegensätzen zu einem Ganzen vereinigt findet: öde, schneebedeckte Höhen mit eisiger Kälte, und gleich darunter fruchtbare, warme Thäler voll Leben, wo unter Felsen und Waldgebirgen mit einzelnen beweideten Matten schöne Seen, lachende Fluren nut Wein- und Obstbau und wohlhabenden Dörfern und Städten liegen. Bei seinen Bodenverhältnissen ist das Land vorzüglich für die Viehzucht geeignet, und die Schweiz besitzt die schönsten Rinder. Wenn im Frühjahre die Matten wieder ihr frisches Grün zeigen, ertönt der Kuh¬ reigen und fröhlich ziehen die Heerden auf die Alpen. Die Senner bereiten durch den Sommer den weit bekannten Schweizerkäse, und kehren reich beladen im Herbste mit ihren Heerden zurück in die Thäler. Unter den Waldthieren sind häufig die Lämmergeier, Bären, Gemsen und Mnrmel- thiere. Alle größeren Seen werden von Dampfschiffen befahren. In den Städten herrscht Gewerbesleiß besonders in Seidenmannfacturen, in der Uhrenfabrikation ist die westliche Schweiz allen Ländern voraus. Das Land besteht ans 22 Cantonen, von denen Genf, Waadt und Neuenburg französisch, Freiburg und Wallis französisch und deutsch, Tessin italienisch, Graubünden deutsch, italienisch und romanisch, alle übrigen 15 deutsch sprechen. Bern mit 26.000 Einw. Sitz der Regierung; Luzern; Zürich; Basel mit 25.000 Einw.; Freiburg im Ucchtlande; Gens mit 30.000 Einw.; Lausanne (spe. Losann'); Interlaken zwischen dem Thu¬ ner- und Brienzer-See, in der Nähe das Dorf Lanterbrunnen mit dem Stanbbach (Wasserfall von 900' Höhe) und das Dors Grindelwald mit dem tiefstgelegenen (3200') ungeheuren Gletscher; Bellinzona; Chur; St. Gallen. 70. Das Kaiserthum Oesterreich mit 12.118'/, geographischen oder 11.594 österreichischen I Meil. und 38,000.000 Einw. hat bei der wei¬ ten Ausdehnung eine große Verschiedenheit in seinem Klima. Im Süden (Dalmatien, Küstenland, Lombardie, Venedig, Südtirol) gedeihen Süd¬ früchte, Reis, Oliven; die Mitte (Tirol, Steiermark, Oesterreich, Ungarn) ist die Region des Weinbaues; der übrige Theil im Norden ist vornehmlich Getreideland. Wenige Staaten haben zur Machtentwicklung eine so gün¬ stige Lage wie Oesterreich; durch Reichthnm, Mannigfaltigkeit und Wich¬ tigkeit der Natnrproducte übertrifft es alle europäischen Reiche. Vi-ele Er¬ zeugnisse finden nirgends ihresgleichen. Steiermark gewinnt das beste Eisen und bereitet den trefflichsten Stahl, Oesterreich den besten Saffran, Böhmen den besten Hopfen, Ungarn in seinem Tokayer den besten Wein Kärnthen besitzt die reichsten Bleibergwerke, das Salzkammergut und Ga- 6o lizien Salz in unerschöpflicher Menge. Ungarn und Siebenbürgen gewin¬ nen nach Rußland das meiste Gold, Kram nach Spanien das meiste Queck¬ silber, die Lombardie nach China die meiste Seide, die Gesnmmtmonarchie nach Frankreich den meisten Wein und das beste Obst. Der innere Wohl¬ stand hat seine Quelle vornehmlich in der Landwirthschaft, in den Alpen¬ ländern Tirol, Salzburg, Kärnthen, Oberstciermark auch in der Vieh¬ zucht, die ans ähnliche Weise wie in der Schweiz betrieben wird. Davon verschieden ist das Hirtcnleben in Ungarn, wo die Schäfer mit Hunden ihre Heerden bewachen, die Roßhirten auf schnellen Pferden über die un¬ absehbaren Ebenen oder Pußten dahinjagen und die Schweinhirten im Bakonyer Walde uyi ihre Feuer lagern. In den Alpcnthälcrn, an den klaren Gebirgsbächen pochen die Eisenhämmer; manche Landstriche des Flach- und Tieflandes hinwiederum sind durch ihren gesegneten Boden wahre Kornkammern, wie die Hana in Mähren und das Banat. Mähren und Ungarn hat großen Rcichthnm in seinen Schafhcerdcn; Böhmen, Mähren und Schlesien liefern vorzügliche Leinen- und Wollwaaren; der Böhmerwald versendet seine Gläser über die ganze Erde. Die österreichi¬ schen Jndnstriewaaren jeder Art finden in den untern Donanländcrn und in der Türkei einen vorzüglich guten Absatz. 71. Oesterreich besteht ans 21 Kronländcrn: 1. Oesterreich unter der Enns oder Niederösterreich. Haupt- und Residenzstadt Wie» mit 500.000 Einw. 2. Oesterreich ob der Enns, oder Obcrösterreich, Linz mit 30.000 Einwohnern. 3. Salzburg. Die gleichnamige Stadt mit 18.000 Eiuw. 4. Steiermark. Gr atz mit 60.000 Einw. 5. Kärnthen. Klagenfurt mit 14.000 Einw. 6. Kram. Laibach mit 20.000 Einw. 7. Istrien mit Görz und dem Gebiete der rcichsunmittclbarcn Stadt Triest. Triest hat 60.000 Einw., mit dem ganzen zur Stadt gehörigen Gebiete 90.000 Einw.; Görz 12.000 Einw. 8. Tirol mit Vorarlberg. Innsbruckmit14.000Einw.; Bregenz mit 3000 Einw.; Botzen mit 12.000 Einw.; Trient mit 15.000 Einw.; Roveredo mit 10.000 Einw. 9. Böhmen. Prag mit 120.000 Einw., Neichcnberg mit 15.000 Einw., erste Fabriksstadt Böhmens; Eger mit 12.000 Einw.; Pilsen mit 12.000 Einw.; Bndweis mit 12.000 Eiuw. Koze nn, Geographie. ' 5 66 10. Mähren. Brünn mit 50.000 Einw.; Olmütz mit 15.000 E.; Jglau mit 20.000 Einw. 11. Schlesien. Trop Pau mit 12.000 Einw.; Tesch en mit 8000 Einw. 12. Galizien. Lemberg mit 70.000 Einw.; Tarnopol mit 20.000 Einw.; Brody mit 20.000 Einw., erster Handelsplatz in Ga¬ lizien; Krakau mit 50.000 Einw. 13. Bukowina. Czernowitz mit 20.000 Einw. 14. Siebenbürgen. Hermannstadt mit 20.000 Einw.; Klau¬ senburg mit 20.000 Einw.; Kronstadt mit 30.000 Einw., erster Handelsplatz in Siebenbürgen. 15. Ungarn. Ofen mit 40.000 Einw. Pesth mit 120.000 Einw.; Preßburg mit 45.000 Einw.; Oedenburg mit 18.000 Einw.; Kaschau mit 15.000 Einw.; Debreczin mit 40.000 Einw.; Gro߬ wardein mit 20.000 Einw.; Szegedin (spr. ßegedin) mit 36.000 Einw. 16. Woiwodina und Banat. Temesvar (spr. Temeschwac) mit 20.000 Einw. 17. Kroatien und Slavonien. Agram mit 15.000 Einw.; Wa- rasdin mit 10.000 Einw.; Fiume mit 8000 Einw. 18. Dalmatien. Zara mit 8000 Einw.; Nagusa mit 6000 Einw.; Cattaro mit 3000 Einw. 19. Militärgrenze. Peterwardein mit 4000 Einw. 20. Venedig. Venedig mit 100.000 Einw.; Udine mit 25.000 Einw.; Padua mit 54.000 Einw.; Vicenza mit 30.000 Einw.; Verona mit 56.000 Einw. 21. Lombardie. Mailand mit 180.000 Einw.; Pavia mit 25.000 Einw.; Brescia (spr. Breschja) mit 36.000 Einw.; Bergamo mit 36.000 Einw.; Mantua mit 30.000 Einw. 72. Das Königreich Preußen mit 5100 sssMeil. und 17,200.000 E. besteht aus zwei größeren und vielen kleineren getrennten Theilen. Es erzeugt den meisten Rübenzucker, gewinnt an der Ostsee viel Bernstein und hat in Schlesien feinwollige Merinoschafe. Es ist eingetheilt in fol¬ gende Provinzen: 1. Brandenburg. Hauptstadt Berlin mit 430.000 Einw.; Pots¬ dam; Frankfurt an der Oder mit bedeutendem Handel. 2. Pommern. Stettin mit 50.000 Einw.; dazu die Insel Rügen. 3. Preußen. Königsberg mit 75.000 Einw.; Danzig mit 60.000 Einw. 67 4. Posen. Die gleichnamige Stadt hat 40.000 Einw. 5. Schlesien. Breslau mit 120.000 Einw. hat große Wollmärkte. 6. Sachsen. Magdeburg mit 54.000 Einw.; Halle. 7. Westphalen. Münster. 8. Rheinland. Köln mit 100.000 Einw.; Bonn; Düsseldorf; Elberfeld, wichtiger Fabriksplatz; Coblenz; Trier; Aachen mit 50.000 Einw. 9. Hohenzollern. Hechingen und Sigmaringen. 73. Süddeutsche Staaten: Das Königreich Bayern mit 1387 UMeil. und 4,500.000 Einw. besteht aus zwei getrennten Theilen. Es erzeugt das meiste und beste Bier. Hauptstadt Münchenmit130.000Einw.; Augsburg mit40.000Einw.; Regensburg; Nürnberg mit 50.000 Eiuw.; Würzburg; Speier in der Rheinpfalz. Das Königreich Würtemberg mit 354 s^Meil. und 1,700.000 Einw., das eigentliche Schwabenland, hat schöne Straßen. Hauptstadt Stuttgart mit 46.000 Einw- hat bedeutenden Buchhandel; Heilbronn; Tübingen; Ulm ist deutsche Buudesfestung. Das Großherzogthnm Baden mit 278 sssWeil. und 1,360.000 Einw., führt am Rhein viel Bauholz aus und erzeugt die bekannten Schwarzwälder Uhren. Hauptstadt Karlsruhe mit 25.000 Einw., ist in Form eines Fächers gebaut; Mannheim mit 25.000 Einw.; Heidel¬ berg, in herrlicher Gegend gelegen; Freiburg im Breisgau; Konstanz. Das Fürstenthum Liechtenstein mit 3 s^Meil. und 7000 Einw., am rechten Rheinufer zwischen Vorarlberg und dem Kanton St. Gallen. 74. Mitteldeutsche Staaten: Das Königreich Sachsen mit 272 ^Meil. und 2,040.000 Einw., hat bedeutenden Bergbau, erzeugt das feinste Porzellan, die feinste Schaf¬ wolle, druckt und verkauft die meisten Bücher. Hauptstadt Dresden mit 110.000 Einw.; Freiberg hat die vorzüglichste Bergschule in Europa; Leipzig mit 70.000 Einw., weltberühmte Handelsstadt mit drei großen Messen und dem größten Buchhandel. Chemnitz mit großen Banmwollen- Manufaeturen. Das Großherzogthnm Sachsen-Weimar-Eisenach mit 66 UM. und 260.000 Einw. Hauptstadt Weimar; Jena. Das Herzogthum Sachsen-Meiningen-Hildburghausen mit 46 sssMeil. und 166.000 Einw. s * 68 Das Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha mit 36 s^Meil. and 150.000 Einw. Das Herzogthum Sachsen-Altenburg mit 24 st^Meil. and 133.000 Einw. Das Fürstenthum Reuß-Greiz mit 7 ^Meil. und 40.000 Einw. DasFürstenthumReuß-Schleiz mit2l s^Meil. nnd80.000Einw. Das Fürstenthum Schwarzburg-Nudolstadt mit 17 s^Meil. und 70.000 Einw. Das FürstenthnmSchwarzburg-Sondershauseu mit 15 ^Meil. nnd 60.000 Einw. Die acht zuletzt genannten Staaten bilden das Land Thüringen. Das Kursürsteuthum Hessen-Cassel mit 174 ^Meil. nnd 740.000 Einw. Hauptstadt Cassel; Fulda; Hanau; Marburg. Das Großherzogthnm Hessen-Darmstadt mit 153 st^Meil. und 850.000 Einw. Hauptstadt Darmstadt; Mainz, Hanptbundcsfestung; Worms; Gießen. Die Landgrafschaft Hessen-Homburg mit 5 ^Meil. nnd 25.000 Einw. Das Fürstenthum Waldeck nnt 22 UMeil. und 60.000 Einw. Das Herzogthum Nassau mit 86 s^Meil. nnd 430.000 Einw., erzeugt die besten Rheinweine. Hauptstadt Wiesbaden. Freie Stadt Frankfurt mit 2 s^Meil. nnd 75.000 Einw. Frank¬ furt, wichtige Handelsstadt nnd Sitz der deutschen Bundesversammlung. 73. Norddeutsche Staaten: Das Königreich Hannover mit 700 st^Meil. nnd 1,820.000 Einw., baut viel Buchweizen und bringt die westphälischen Schinken in den Handel. Hauptstadt Hannover mit 45.000 Einw.; Lüneburg an der großen Lüneburger Heide; Osnabrück; Göttingen. Das Großfürstenthum Oldenburg mit 114 st^Meil. und 287.000 Einw. Das Herzogthum Braunschweig mit 67 ^Mcil. und 270.000 Einw. Hauptstadt Braunschweig mit 46.000 Einw. Das Fürstenthum Lippe - Detmold mit 20 UMeil. »ud 105.000 Einw. Das Fürstenthum Lippe-Schaumburg mit 8 s^Meil. und 30.000 Einw. Das Herzogthum Anhalt-Deffau-Köthen mit 28 st^Meil. und 115.000 Einw. 69 Das Herzogthnm Anhalt-Bernburg mit 15 fssMeil. und 54.000 Einw. Freie Stadt Bremen mit 3 UMeil. und 90.000 Einw. Bremen mit 60.000 Einw., hat den berühmten Rathskeller, in welchem nur Rhein¬ wein geschenkt wird. Freie Stadt Hamburg mit 6 ssPMeil. und 220.000 Einw. Ham¬ burg ist der bedeutendste Handelsplatz ans dem Festlande von Europa. Freie Stadt Lübeck mit 6 sssMeil. und 54.000 Einw. Das Großherzogthnm Mecklenburg-Schwerin mit 244 f^Meii. und 540.000 Einw., hat vorzügliche Pferde. Das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz mit 50 s^Mcil. und 100.000 Einw. Oesterreich, Preußen, die deutschen Staaten, ferner die zu Dänemark gehöri¬ gen Herzogthümer Holstein und Lauenburg, sowie die zu den Niederlanden gehöri¬ gen Herzogthümer Luxemburg und Limburg bilden den deutschen Bund, tnsgesammt 35 Staaten. Asien. 76. Die Asiatische Türkei mit 31.000 ssMeil. und 16,000.000 Einw., das Vaterland alles Obstes und der edlen Südfrüchte, enthält die Pro¬ vinzen: Kleinasien oder Anadoli mit den Städten Kutajeh, Angora, Lrapezunt, Brussa mit den berühmten Meerschanmgrnben in der Nähe, die große Handelsstadt Smyrna; Armenien mit Erzernm (sp. Erserum); Kurdistan; Al-Dschesira, das alte Mesopotamien mit Mosnl, gegenüber nm Tigris war das alte Ninive; Zrak-Arabi, sonst Babylonien, mit Bag¬ dad, in der Nähe die Trümmer von Babylon, Basra; Soristan oder Syrien mit Haleb, Damaskus in ausnehmend schöner Gegend, 2300' hoch gelegen, das Ange des Ostens genannt, Beirut, Jerusalem mit 20.000 Einw. Arabien mit 56.000 ss^Mcil. und 12.000.000 Einw., hat Weih¬ rauch, arabisches Gummi, die schönsten Pferde, und wird unterschieden in das unter türkischer Oberhoheit stehende Peträische Arabien mit dem berühmten Wallfahrtsorte Mekka, das Wüste Arabien oder das Land der Wahabitcn, und das Glückliche Arabien, welches die Landschaften Jemen, Hadramant und Oman begreift und größtcutheils dem Imam von Maskat untersteht. Die Stadt Aden ist im Besitze der Engländer. Das Königreich Persien mit 26.000 stsMeil. und 10,000.000 Einw. hat ein gesundes trockenes Klima ohne Thau und Nebel bei bestän- 70 diger Klarheit des Himmels, ärmlichen Pflanzenwuchs nnd fast keine Bäume. Teheran die jetzige, Jspahan die frühere Hauptstadt; Tauris. Herat mit 3000 fssMeil. nnd 2,000.000 Einw. Hauptstadt glei¬ chen Namens. Afghanistan mit 8000 ffZMeil. nnd 8,000.000 Einw. Hauptstadt Kabul; Gasnah; Kandahar. Beludschistan mit 6000 ^sMeil. nnd 3,000.000 Einw. Haupt¬ stadt Ke lat. Turkestan mit den Khanaten van Buchara, Chokand, Chiwa, Kunduz umfaßt 36.000 sssMeil. mit 6,000.000 Einw. 77. Ostindien zerfällt in Vorderindien, Hinterindien und die Inseln. Es hat die reichsten und mannigfaltigsten Producte der Erde, darunter Reis, Zucker, Pfeffer, Ingwer, die schönsten Edelsteine und Perlen, die fein¬ sten Baumwollen- und Seidenwaarcn, die gewaltigsten Thiere, als Ele- vhanten, Rhinozerosse, Tiger, Krokodile. Die Hauptnahrung der Bewoh¬ ner ist Reis. Brittisches Indien oder die Länder der ostindischen Compagnie mit 38.000 s^Meil. nnd 127,000.000 Einw., ist in drei Präsidentschaf¬ ten getheilt: 1. Bengalen, deren vornehmste Bestandtheile die Provin¬ zen Pendschab (Pischawar 50.000 Einw., Lahore 100.000 Einw.), Delhi (Hauptstadt gl. N. 150.000 Einw.), AndH (Lacknau 300.000 Einw.), Allahabad (Benares 180.000 Einw., der angesehenste Wallfahrtsort der Indier nnd ihr Hauptsitz der Künste und Wissenschaften), Bengalen (Patna 250.000 Einw., Calcutta 400.000 Einw., Sitz der ostindischen Regierung, hat den größten nnd schönsten botanischen Garten auf der Erde), in Hinter¬ indien Assam, Aracan, Pegu, Tcnasserim, das Gebiet der Stadt Malacca, die Inseln Pnlo-Pinang nnd Singapore. 2. Madras (Hauptstadt gl. N. 600.000 Einw.). 3. Bombay (Hauptstadt gl. N. 560.000 Einw.). Don Großbritanien abhängige Staaten 23.000 sssjMeil. nnd 40,000.000 Einw. Die bedeutendsten derselben sind: Travancore (Tri- vanderam), Mysore (spr. Meissor) (Seringapatam), Nizam-Staat (Hyderabad, spr. Heiderabad, 200.000 Einw.), Holkar nnd Malwa- Staaten, Radschput-Staaten, Gwalior, Sikh-Staaten am Setledsch. Unabhängige Staaten 4500jsZMeil., 3,500.000 Einw.: Kasch¬ mir (Srinagar), Dholpnr, Nipal, Bhotan, Tippcrah. Portugiesische Besitzungen 52 ssfMeil., 320.000 Einw. Din, Da in an, Goa. 71 Französische Besitzungen 9 s^Meit., 200.000 Einw. Mahs, Carrical, Pondichery, Tschandernagore. Das Reich der Birmanen mit 8000 s^Meil. und 6,000.000 Einw. Hauptstadt Awa. Das Reich Siam mit 12.000 ssZMcil. und 5,000.000 Einw. Hauptstadt Bankok mit 500.000 Eiuw., auf hohen Pfählen erbaut. Das Reich Anam, bestehend aus Tonkin, Cochinchina (spr. Koschin- schina) und Kambodscha mit 10.000 sZMeil. und 6,000.000 Einw. Hauptstadt Hue; Saigon. Das unabhängige Malacca mit 4000 ^ZMeil. und 1,000.000 Einw. Ceylon (spr. ßelon) mit 1,500.000 Einw. gehört der englischen Krone. Die Lacca-Diven und Male-Diven haben eigene Fürsten. Auf den Andamanen und Nicobaren haben die Europäer wegen der ungesunden Luft keine Niederlassungen. Niederländische Besitzungen: Die großen Sundainseln Sumatra, thcilwcise von den mcnschen- frcssenden Baltas bewohnt; Java (spr. Dschawa) mit 10,000.000 Einw., wo der beste Kaffee und Zucker wächst, mit den Städten Batavia und Surabaya; Borneo, das Vaterland des Orang-Utang; Celebes mit Macassar. Die kleinen Sundainseln Sumbawa, Flores, Timor. Die Molukken oder Gewürzinseln Ceram, Burru, Dschilolo. Spanische Besitzungen: Die Philippinen, unter denen Luzon mit der Hauptstadt Manila und Magl'ndanao die größten sind. 78. Kaiserthum China mit 80.000 s^Meil. und 400,000.000 Einw., erzeugt vorzüglich Thee, Baumwolle, Seide, Porzellan, Papier und Tusche. Der fruchtbare Boden der Ebene ist durch Natur und Kunst treff¬ lich bewässert und auf's sorgfältigste nngcbaut. Durch die chinesische Mauer, 300 Meilen lang und 2000 Jahre alt, ist das Reich im Norden von den übrigen Länder» geschieden. Hauptstadt Peking mit mehr als 1,000.000 Einw.; Nanking mit mehr als 500.000 Einw.; Schanghai; Canton mit 500.000 Einw. Zu China tributpflichtige Vasallenländer: Die Halbinsel Korea mit 4000 jsZMeil. und 4,000.000 Einw. Tungusien oder Mandschurei mit35.000^Meil. und2,000.000 Einw. In neuerer Zeit wurde mehr als die Hälfte von den Russen in Besitz genommen. 72 Mongolei und Dschungarci mit 90.000 ssssMeil. und 3,000.000 Einwohnern. Turfan oder die Hohe Tatare i mit 25.000 ^Meil. und 2,000.000 Emm. Ijarkand, Hmipthandelsplatz des innern Asiens. Tübet mit 30.000 ssZMeil. und 5,000.000 Einw. Hauptstadt H'Lassa, in deren Nähe das Residenzkloster des Dalai-Lama, 10,000 Zimmer enthaltend; Tischn-Lnmbn, Residenz des Bogdo-Lama, eines zweiten Hauptes der durch China und ganz Hinterindien herrschenden Buddhareligion. Kaiserthum Japan mit 12.000 1 HMeil. und 30,000.000 Einw. hat einen steinigen aber gut angebauten Boden, das beste Kupfer und Fische im Nebenfluß. Jeddo mit 1,000.000 Einw. Residenz des Kubo oder Kaisers; Mia ko mit 500.000 Einw. Sitz des Dairi oder geistlichen Oberhauptes, mit der größten (20.000 Zentner) Glocke auf der Erde; Nangasaki. Asiatisches Rußland: Sibirien 240.000 ssssMeil. unt 3,000.000 Einw. Die Einwohner sind theils Nomaden, wie die Kirgisen, theils Jäger und Fischer, und außerdem wird bedeutender Bergbau betrieben. Hauptstadt Tobolsk; Barnaul; Jenisseisk; Irkutsk; Kiächta, wichtiger Handelsplatz; Nertschinsk; Jakutsk; Peter-Paulowsk auf der Halbinsel Kamtschatka. Die Kurilen und Ale-uten sind wegen des Fuchs- und Seeottern- fangcs wichtig für die russischen Pelzsäger. Afrika. 79. Afrika ist ein bei seinen ungegliederten Küsten abgeschlossener, in seinem Innern schwer zugänglicher Erdtheil. Das Klima entspricht der Bodengestattung. Ans die heißen Tage folgen oft sehr kühle Nächte, auf eine versengende Dürre plötzlich furchtbare Regengüsse, und es gibt nur zwei Jahreszeiten, eine trockene und eine nasse. Bezeichnend für Afrika sind ans dem Thierreich: Flußpferd, Giraffe, Löwe, Hyäne, Zebra, Strauß, Hccrdcn von Springböckcn und Heuschreckenschwärme. Länder im Norden und Osten der Sahara: Kaiserthum Fez (spr. Fes) und Marokko mit 12.000 ^Meil. und 8,000.000 Einw. ist ein fruchtbares Gebirgsland mit den beiden gleichnamigen Hauptstädten. 7.3 Algier mit 10.000 j Meil. und .3,000.000 Einw. ist eine franzö¬ sische Kolonie mit der Hauptstadt gleichen Namens. Südlich von diesen beiden Ländern am Abhang des Atlas liegt der schmale Landstrich Bileduldscherid, d. i. Dattelland, meist ans einzelnen Oasen bestehend und reich an Dattelwäldern. Tunis, türkischer Vasallenstaat mit 4000 ss^Meil. und 1,000.000 Einw., ein sehr fruchtbares und angenehmes Land. In der Nähe der Hauptstadt Tunis war das alte Karthago. Tripolis, türkischer Vasallenstaat mit 6000 fssMeil. und 500.000 Einwohnern. Fezzan, eine große Oase von 4000 ^Meit. mit 100.000 Einw. Durch die Stadt Mursuk geht der große karavanenhandcl nach Süden. Barka mit 3500 sssMeil. und 200.000 Einw., größtentheils von Tripolis abhängig. Egypten mit 8000 ss^Meil. und 2,500.000 Einw., türkisches Va¬ sallenland, bis auf wenige Palmen und Sykomoren (Maulbecrfeigen) baumlos und einförmig, erzeugt vorzüglich Reis, Weizen und Baumwolle. Hauptstadt Cairo nut 300.000 Einw.; Alexandria, bedeutende See- und Handelsstadt; Luxor in Oberegypten, wo sich der Nil am meisten dem rothen Meere nähert, mit den prächtigen Ruinen des alten Theben; Assuan mit den Ruinen des alten Syene. Nubien, mit seinen Thcilcn: Unteruubicn, Dongola, Schcndy, Se- naar, Kordofan und Darfur, umfaßt 18.000 ssZMcil. mit 1,000.000 E- und ist größtentheils der egyptischcn Herrschaft unterworfen. Khartum. Habesch mit 4.000 siZMcil. nnö 5,000.000 Einw. ist die afrika¬ nische Schweiz mit großen Waldungen, trefflichem Rindvieh, Kaffee und Goldstaub. Städte Gondar, Ankobar und Adowa. 80. Länder im Süden der Sahara: Die Küsten Adel und Ajan (spr. Aoschan), .300 Meilen lang, beide sandig nnd heiß. Die Küste Zanguebar, auch Zanzibar und Melinde genannt, 100 Meilen lang, untersteht dem Zmani von Maskat. Die Küste Mozambique (spr. Mosambik), 120 Meil. lang, von den Portugiesen abhängig. Die Küste Sofala oder Monomotapa, 150 Meil. lang, von den Por¬ tugiesen abhängig. Kaffcrnkiiste mit unermeßlichen Viehweiden, darin die britische Kolonie Port-Natal. 74 Capland mit 6000 ^Meil. und 260.000 Einw. Unter den Ein¬ wohnern sind zur Hälfte Europäer, die übrigen aber Hottentotten, die in Kraalen (Dörfern), und Buschmänner, die in Höhlen wohnen. Das Land erzeugt den vortrefflichen Capwein, ist durch seine Lage für Handel nnö Schiffahrt sehr wichtig und im Besitz von Großbritanien. Capstadt mit 25.000 Einw. Die wüste Küste, 110 Meil. lang, zwischen dem Oranjefluß und Cap Negro. Süd-Guinea (spr. Ginea) mit den portugiesischen Ländern Ben- guela und Angola, ferner der Küste von Kongo, Loango und Biafra. Nord-Guinea von den eigentlichen schwarzen Negern bewohnt, enthält die Beninküste, Sclavenküste mit dem Staat Dahomay, Goldküste niit dem mächtigen Reiche der Ashanti, Zahnküste, Pfef¬ ferküste mit der amerikanischen Freineger-Colonie, Liberia, die englische Freineger-Colonie Sierra-Leona. Senegambien mit 18.000 UMeil. nnd 10,000.000 Einw. zerfällt in viele Reiche und bringt Goldsand, Elfenbein, Ebenholz, Gummi in den Handel. Sudan oder Nigritien mit 50.000 j Meil. nnd 20,000.000 E. hat drückenden Salzmangel. Einzelne bekanntere Reiche darin sind Bam- barra, Timbuktu, Fellatah, Bornu, Baghermeh, Borgu. Unter den nm Afrika liegenden Inseln sind Sokotora, die Seychellen, Mauritius, Helena, Ascension, Fernando Po englisch; Bourbon fran¬ zösisch; die Amiranten, die Inseln des grünen Vorgebirges, Madeira mit der Stadt Funchal (spr. Funtschal) portugiesisch; die kanarischen In¬ seln mit 150 UMeil. und 250.000 Einw. spanisch; die Comoro-Jnseln selbstständig. Madagaskar mit 10.000 ss^Meil. und 4,000.000 Einw. ist reich an verschiedenen Produkten und steht unter mehreren einheimischen Fürsten. Amerika. 81. Amerika hat in seiner Bodenbildung nur Tiefland und Gebirge. Durch die großen schiffbaren Ströme ist der Verkehr mit dem Innern sehr erleichtert. Dieser Erdthcil ist reich an Gold, Silber, Diamanten, seine Urwälder zeigen die größte Ucppigkcit und Pracht im Pflanzenreich, und 75 viele Gewächse, wie Mais, Kartoffeln, Tabak haben sich von hier aus in die übrigen Erdthcile verbreitet. Nordamerika enthält die Länder: Grönland, dänisch, mir an der Küste sind 180 UMeil. von tO.OOO Menschen bewohnt, die vom Fischfänge leben, im Winter in Eis¬ hütten, im Sommer in Fellzelten wohnen. Britisches Nordamerika. Dazu gehört die Halbinsel Labrador mit 10.000 Einw.; das Nord-Jndianerland zwischen der Hudsons¬ bai und dem Felsengebirge, von unzähligen Pelzthieren bewohnt, hat Stationen der Pelzhändler bis an das Eismeer; die Westküste oder Nordwestgebiet; Kanada mit 2,000.000 Eiuw. hat große Urwälder von Zuckerahorn, Millionen von Wandertauben, die Städte Quebec und Montreal; Neu-Braunschweig, Neu-Schottland und Neu¬ fundland mit 600.000 Einw. und dem berühmten Stockfischfang auf der großen benachbarten Bank; die Bermudas-Inseln. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit 136.000 ^M. und 27,000.000 Einw., besonders reich an Getreide, Baumwolle und großen Viehheerden, von schiffbaren Flüssen, Canälen und Eisenbahnen nach allen Richtungen durchzogen. Der Gesammtstaat besteht aus 33 Staaten und mehreren Territorien. Washington (spr. Naschmgten) mit 40.000 Einw., Sitz des Präsidenten und des Kongresses; Boston mit 140.000 Einw.; New-Jork (spr. Nujork) mit 600.000 Einw., die erste Handelsstadt Amerika s; Philadelphia mit 400.000 Einw.; Bal¬ timore mit 170.000 Einw.; Pittsbnrg mit 100.000 Einw.; Cincin¬ nati mit 120.000 Einw.; Neu-Orleans mit 120.000 Einw.; St. Louis (spr. ficnt Lui) mit 100.000 Einw.; San Francisco mit 100.000 Einw. in Kalifornien. Die Republik Mexico mit 40.000 fsZMeil. und 7,000.000 Einw., hat reiche Gold- und Silbcrbergwerke und große Viehheerden. Haupt¬ stadt Mexico mit 170.000 Einw.; Tampico, aufblühende Handels¬ stadt; Vera Cruz und Acapulco sind die beiden Häfen der Stadt Mexico. 82. Mittelamerika besteht aus dem Festlandc und den Inseln, ersteres heißt Centralamerika, letztere Westindien. Centralamerika hat folgende Theile: Republik Guatemala mit 2000 UMeil. und 900.000 Einw. Balize (spr. Beliß) mit 7000 E-, unter englischer Oberherrschaft. Republik San Salvador mit 400 ssssMeil. und 400.000 Einw. 76 Republik Honduras mit 1200 ^ZMeil. und 360.000 Eimv. Republik Nicaragua mit 1000 s^Meil. and 250.000 Gum. Mosquitoküste (spe. Moskito) mit 20.000 Einw. miter britischem Schutze. Republik Costa-Nica mit 1000 ^Meil. und 200.000 Eimv. Hat ein ungewöhnlich mildes und angenehmes Klima, und ist reich an Kaffee. Republik Panamrl mit 800 ss^Meil. und 140.000 Einw. Westindien hat ein ganz tropisches Klima und erzeugt besonders viel Zucker, Kaffee und Tabak. Bestandtheile: Die Ba Hama-Inseln sind britisch. Cuba mit 1500 ^Meil. und 1,450.000 Einw., die schönste unter den Colonien, ist spanisch. Hauptstadt Havanna mit 180.000 Einw. Haiti ist im westlichen Theile ein Kaiscrthmn mit 400 sssMeil. und 560.000 E. und der Hauptstadt Port au Prince (spr. Port o Prensi), im östlichen Theile die Republik Domingo mit 800 i Meilen und 200.000 Einw. Portorico mit 400.000 Einw. spanisch. Jamaica mit 400.000 Einw. britisch. Die kleinen Antillen haben insgesammt einen Flächenraum von 300 UMeil. mit 1,000,000 Einw. und gehören als fruchtbare Colonien verschiedenen europäischen Seestaaten. 83. Südamerika ist das üppigste Land der Erde mit den größten und wasserreichsten Strömen. Republik Neu-Granada mit 24.000 ssZMeil. und 2,400.000 E. Hauptstadt Bogota, mit 50.000 Einw. Republik Venezuela mit 20.000 ^Meil. und 1,400.000 Einw. Hauptstadt Caracas, 2600' hochgelegen mit50.000 Einw.; Cumana. Republik Ecuador mit 13.000 ssZMeil. und 700.000 Einw. Hauptstadt Quito (spr. Kito) mit 70.000 Einw., von einem ewigen Früh¬ ling umblüht; Guayaquil (spr. Guajakil), Quito's Hafenstadt mit ansehn¬ lichem Handel; Riobamba am Fuße des Chimborasso; Loxa (spr. Locha) mit der besten Chinarinde. Republik Peru mit 24.000 UMeil. und 2,000.000 Einw. Gold, Silber, Chinarinde sind die vorzüglichsten Ausfuhrartikel. Hauptstadt Lima mit 70.000 Einw.; Callao (spr. Kaljcw) ist der Hafen von Lima; Cuzco, ehemalige Residenz der Inkas von Peru. Republik Bolivia mit 23.000 ssZMeil. und 2,300.000 Einw. Hauptstadt Chuquisaca (spr. Tschukisaka); Potosi, berühmte Berg- 77 siadt; Cochabamba (spr. Kotschabamba), Hanptkornkammer des Stintes. Republik Chili (spr. Tschili) mit 6600 si^jMeil. und 1,400.000 E. hat einen ewigen Frühling. Hauptstadt St. Jago mit 80.000 Einw.; Valparaiso mit 60.000 Einw., wichtige Handelsstadt. Patagonien, von den Patagoniern, kräftigen, berittenen Jägern bewohnt, welche die wilden Rinder und Pferde, sowie das zahllose Ge¬ flügel jagen. Feuerland, von 3000 Pescherähs, kleinen und äußerst häßlichen Menschen, bewohnt. Die Staaten am Rio de la Plata oder die Argentinische Con- föderatkon mit 28.000 sifsMeil. nnd 1,000.000 Einw. Unzählbare Heerdcn von wilden Rindern und Pferden grasen in den weiten Pampas. Hauptstadt Pa ranä. Republik Buenos Aires mit 3500 sssMeil. und 350.000 Einw. Hauptstadt gleichen Namens mit 60.000 Einw. Republik Uruguay mit 5000 HjMeil. nnd 150.000 Einw. Haupt¬ stadt Montevideo mit 40.000 Einw. Republik Paraguay mit 3600 js^Meil. und 1,200.000 Einw. Hauptstadt Assnucion. Kaiserthum Brasilien mit 150.000 s^Meil. und 6,000.000 E-, an Pflanzenreichthum, Gold und Diamanten von keinem Thcile der Erde übertroffen. Hauptstadt Rio Janeiro (spr.RiuSchaneru) MÜ280.000E. Bahia mit 180.000 Einw.; Pernambnco mit 70.000 Einw. Guayana, mit einem für Europäer höchst ungesunden Klima, zer¬ fällt in Französisch, Holländisch nnd Englisch Guayana oder die Colonien Cayenne, Surinam nnd Demerary. A u st r a l i e n. 84. Australien mit 160.000 si^Meil. und 2,000.000 Einw. hat in Neu- Holland große Einförmigkeit in der Bodengcstaltnng, in der Pflanzcn- und Thierwelt. Eigenthümlich sind das Schnabelthier und Känguruh, einen besondern Reichthnm bilden die aus Europa eingeführten Merino¬ schafe. Die Inseln besitzen ein überaus mildes und gesundes Klima, in der Frucht des Brotbaumes und der Cocospalme das Hauptnahrnngsmittel. Neu-Holland wird von Großbritauien colonisirt. Hauptstadt Sidney (spr. Sidni) mit 60.000 Einw. an der Botanybai; Victoria 78 an der Nordküste; Perth (spr. Perh) an der Westküste; Adelaide und Melbourne (spr. Melborn) an der Südküste. Van Diemensland, brittische Kolonie mit dem Hauptorte Hobar- tvn (spr. Hobäctön). Neu-Seeland, britische Colonie mit der Stadt Wellington (spr. Uellingt'n). Neu-Caledonien, im französischen Besitz. Salomons-Jnseln, von Menschenfressern bewohnt. Neu-Britanien und Neu-Irland haben angenehmes Klima, civilisirte Einwohner und schöne Dörfer. Neu-Guinea, bekannt wegen der schönen Paradiesvögel und der Wildheit feiner Bewohner. Die Marianen sind spanisch. Die Carolinen und Mnlgrave's-Inseln (spr. Mölgräv's) werden nur von den Eingebornen bewohnt. Fidschi- und Schiffer-Inseln mit Menschenfressern. Freundschaftsinseln mit sanften Bewohnern. Gesellschaftsinseln mit der Hauptinsel Otaheiti sind un französi¬ schen Besitz. Niedrige Inseln, theils von Christen, thcils von Wilden bewohnt. Mendana's Inseln, im französischen Besitz Sandwichs (spr. Sänditsch-) Inseln mit 300 1 Meilen und 100.000 christlichen Bewohnern. Hauptstadt Honululu mit lO.OOO E., auf der Insel Dahu. 83. Lage der bedeutendsten Städte auf der Erde: New-Aork, Philadelphia, Neu-Orleans, San Francisco, Hono¬ lulu, Mexico, Havanna, Quito, Lima, Buenos Ayres, Rio Janeiro, Dublin, Edinburgh, London, Stockholm, Kopenhagen, Amsterdam, Ham¬ burg, Berlin, Wien, Paris, Lissabon, Madrid, Rom, Neapel, Konstanti¬ nopel, Petersburg, Moskau, Algier, Cairo, Capstadt, Smyrna, Erzerum, Jerusalem, Mekka, Teheran, Buchara, Kabul, Delhi, Bombay, Madras, Calcutta, Canton, Nanking, Peking, Jeddo, Tobolsk, Jakntsk, Batavia, Sidney. M_M_ sle K» _ o L os» o SL _oo!e 79 86. Lage der bedeutendsten Städte in Mitteleuropa: Amsterdam, Brüssel, Köln, Frankfurta. M., Straßburg, Stuttgart, 80 Basel, Genf, Bern, Zürich, München, Nürnberg, Cassel, Hannover, Bre¬ men, Hamburg, Stettin, Danzig, Königsberg, Berlin, Frankfurt a. d. O., Warschau, Breslau, Leipzig, Dresden, Prag, Troppau, Krakau, Lemberg, Brady, Czernowitz, Kronstadt, Hermannstadt, Temesvar, Belgrad, Pesth, 81 Brünn, Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Mailand, Turin, Venedig, Triest, Fiume, Laibach, Klagenfurt, Gratz, Agram. 87. Am meisten befahrene Eisenbahnen in Mitteleuropa: Wien — Graß — Laibach — Triest. Wien — Preßburg — Waizen — Pesth — Kecskemst — Szege- din — Temesvar und Pesth — Szolnok — Debreczin. Wien — Lundenburg — Brünn — Prag — Dresden — Berlin — Stettin. Wien —- Lundenburg — Prerau — Oderberg — Breslau — Frankfurt — Berlin — Wittenberge -— Hamburg — Kiel. Wien — Oderberg — Krakau — Warschau. Venedig — Verona -— Brescia — Mailand Como. Gmunden — Linz — Budweis. Berlin — Stettin — Posen. Berlin — Stettin — Bromberg — Danzig und Königsberg. Berlin — Magdeburg — Braunschweig — Hannover — Bremen. Berlin — Hannover — Minden — Düsseldorf — Köln. Berlin — Halle — Leipzig — Hof — Bamberg — Nürnberg — Augsburg — München. Augsburg — Lindau. Dresden — Leipzig — Halle — Weimar — Cassel — Frankfurt— Heidelberg — Karlsruhe — Freiburg — Basel. Köln — Aachen — Lüttich — Ostende. Köln — Aachen — Lüttich — Brüssel — Arras — Paris. Paris — Straßburg. Paris — Amiens — Boulogne. Kozenn, Geographie. 82 88. Don Dampfschiffen befahrene Flüsse: Donau von Donauwörth. Theiß von Tokay. Sau von Siffek. Po von Piemont. Oder von Frankfurt. Elbe von Leitmeriß. Eider von Rendsburg. Weser von Münden. Rhein von Straßburg. Neckar von Wimpfen. 83 Main von Würzburg. Mosel von Trier. Seine von Paris. Loire von Briare. Rhone von Lyon. Ans dem Mississippi und Ohio sind die meisten Dampfschiffe. Die vorzüglichsten Canäle: Der Ludwigs-Canal verbindet über Bamberg und Nürnberg durch den Main und die Altmühl den Rhein mit der Donau. Elsaß-Canal von Straßburg über Mühlhausen in den Doubs. Burgundischer Canal aus dem Doubs in die Jonne. Canal von Languedoc oder Canal du Midi aus der Garonne bei Toulouse ins Mittelmeer. Caledonischer Canal in Norddentschland, fünf Landseen verbindend, trägt große Seeschiffe. Forth- und Clyde-Canal (spr. Forß und Kleid) in Südschottland. Nordholländischer Canal zwischen Helder und Amsterdam trägt große Seeschiffe. Holsteinischer Canal verbindet die Eider mit der Ostsee. Göta-Canal verbindet durch den Wettern- und Wenernsee die Ostsee mit dem Kattegat. Beresina-Canal verbindet die Dünn mit dem Dnjeper. Die Ostsee ist durch die Newa, den Ladoga-Canal, die Wolchow, den Ilmensee, die Msta, den Wolotschkischcn Canal, die Twerza und Wolga mit dem Kaspischen Meere verbunden. 89. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Schiffahrtslinien auf dem Meere: Mit Segelschiffen: Bon Hamburg nach New-Jork 40 Tage. » » » » » im Herbst 50 Tage. » » » Havanna 60 Tage. » » » Rio Janeiro 60 Tage. >, » » Valparaiso 120 Tage. » » » Capstadt 60 Tage. Von Capstadt nach Hamburg 50 Tage. » » » Bombay 30 Tage. » » » Calcntta im Sommer 40 Tage. » » » » im Winter 70 Tage. » » » Canton im Sommer 50 Tage. 84 12. Äon Capstadt nach Canton im Winter 90 Tage. 13. » » » Sidney 70 Tage. 14. » » » Valparaiso 100 Tage. 15. Bon Canton nach Honolulu 60 Tage. Fig. -m. 85 16. Don Canton nach Acapulco 100 Tage. 17. Don Valparaiso nach Callao 10 Tage. 18. » » » Guayaquil 15 Tage. 19. » » » Acapulco 40 Tage. 25. Von Callao nach Valparaiso 18 Tage. Mit Dampfschiffen: 21. Von Bremen nach New-Jork 15 Tage. 22. Von Marseille nach Alexandria 8 Tage. 23. Von Triest nach Alexandria 6 Tage. 24. Von Suez nach Bombay 16 Tage. 90. Die Erde wird von 1.100,000.000 Menschen bewohnt. Davon leben in Asien 680,000.000, in Europa 250,000.000, in Afrika 110,000.000, in Amerika 60,000.000, in Australien 2,000.000. Wenn man die Völker der Erde mit einander vergleicht, so findet man bedeu¬ tende Verschiedenheiten bei ihnen, sowohl in der Gestalt des Körpers, vor¬ zugsweise des Kopfes, als auch in der Farbe der Haut, der Farbe und Beschaffenheit der Haare, sowie in den Eigenschaften des Geistes und Ge- müthes. Darnach unterscheidet man: Die Kaukasischen Völker, 500,000.000, mit einer Hellen Haut, in Vorderindien, Vorderasien, Nord¬ afrika, Europa, und von hier über Amerika verbreitet; die Mongolen, 460,000.000, mit einer weizengelben Farbe und schiefliegenden Augen, be¬ wohnen das übrige Asien; die Malaien, 30,000.000 mit zimmtbrauner Haut, sind von Madagaskar über die Sundainseln, Philippinen und über ganz Australien verbreitet; die Indianer, 10,000.000, mit rothbranner Haut, sind die Eingebornen von Amerika; die Neger, 90,000.000, mit brauner oder schwarzer Haut und wolligem Haar, bewohnen Afrika im Süden der Sahara. Creolen heißen die im ehemaligen spanischen und portugiesischen Amerika gebornen Nachkommen europäischer Eltern, Mu¬ latten Abkömmlinge von Europäern und Negerinnen oder von Negern und Europäerinnen, Mestizen Kinder von Europäern und Indianerinnen oder von Indianern und Europäerinnen. Jene Völker, welche vorzugs¬ weise von den Früchten wildwachsender Pflanzen, nebenbei von Fischen und andern Thieren leben und fast keine Kleidung besitzen, heißen Wilde. Nomaden sind jene Völker, welche mit ihren Viehheerdcn ein wandern¬ des Leben führen und unter Zelten wohnen. Ansässige Völker bebauen den Boden, treiben Künste und Gewerbe. Nach der Verschiedenheit der Religion gibt es 160,000.000 Katholiken, die vorzugsweise in Süd- 86 Btittel- und Westeuropa, dann in Süd- und Mittelamerika wohnen; 80,000.000 Protestanten in Mittel- und Nordeuropa, Großbritanien und Nordamerika; 70,000.000 Griechen in Rußland, Oesterreich, Grie¬ chenland und in der Türkei; 10,000.000 Juden auf der ganzen Erde zerstreut; 120,000.000 Mohamedaner in Nordafrika, Vordersten und Vorderindien; 100,000.000 Brahmanen in Ostindien; 440,000.000 Buddhisten in Ostindien, China und Japan; Schamanen in Sibirien und Centralasien, Fetischdiener sind die Neger, und ebenso sind die Malaien und Indianer größtentheils Heiden. Inhalt. Sette Mathematische Geographie. 1 Physische Geographie. 1. Horizontale Ausdehnung. a. Eontinente und Landseen. 17 b. Meere und Inseln . 29 2. Berticale Erhebung. a. Flusse. 34 b. Berge. 41 Politische Geographie. Europa. 57 Asien. 69 Afrika. 72 Amerika . 74 * Australien. 77