^ 5« Dinstag am 25. Alpril »84G. I l l y r i e n. Haibach am 24. April. Auszug aus einem gestern hier eingelaufenen, uns mitgcthcitcn schreiben aus Görz vom 20. d. M.: Samstag am 15. ließ Hauptmann Grimm vom Reg. Fürstenwatther, in Visco stationirt, die Hälfte stiner Compagnie crerciren, kam um 10 Uhr Vormittags nach Hause und ließ abkochen. Um 10'/^ Ubr feuerten seine Vorposten, wornach er sogleich an. lreten ließ, und da er vom Dachboden des Haukes, seiner Quasi. Caserne, sah, daß beiläufig 500 Insurgenten in einer Fronte auf Visco losmarschirten und "ne Tiraillcurkettc entwickelten, so sendete er ihnen nnen Zug als Plänklcr entgegen, er selbst rückte mit emem Zug nach, einen Zug ließ er als Reserve im Dorfe zurück, sein letzter Zug aber stand auf Vorposten. Nachdem die Tirailleurs aus Schußweite herangekommen waren, erhielt ein Gemeiner 3 Pfosten in den Schenkel, 4 Insurgenten sielen. Als der Hauptmann von dem '/, Stunde entfernten S. Vito einen Zug zu seiner Verstärkung heranziehen sah, zog er seine Reserve aus dem' Dorse und marschirtc mit 2 Zügen im Sturmschritt auf die Insurgenten los, welche nun die Flucht ergriffen und sich nach Palma warscn. Sie wurden bis auf Musketen-Schußweite vor die Festung verfolgt. - Die ganze Compagnie mußte bis 2 Uhr nach Mitternacht unter den Waffen stehen. — Dieß habe ich aus dem Munde des Haupt, mannes und von seiner Offiziere sclbst, mit welchen ich Sonntag in Visco sprach. — Montag (den 17.) um l0'/, Uhr Früh kamen die Insurgenten aus Jal-mico, einem Dorfe seitwärts von Palma, bestehend aus dortigen Bauern, Bellunescn und Soldaten des übergegangenen 3tcn Vataill. von Ferdinand d'Este, 600 an der Zahl, nach Visco, gerade als die Soldaten sich beim Essen befanden, noch ehe sie sich, von den Schüssen der Vorposten gewarnt, mit Sack und Pack hatten ausstellen tonnen. Hauptmann ^rirnm siel der erste, von mehreren Kugeln getroffn i Nach ihm wurde der i.Comp Feldwebel töotlich verwundet; (dieser starb hier in Görz in dem für diese Zeit errichteten General. Feldspital und ward heute begraben.) Nebst diesen sielen auch fünf Gemeine. — Da die Insurgenten in die Häuser gedrungen waren, so sah sich die Compagnie genöthigt, das Dorf zu räumen, und sie schlug sich mit den nachfolgen-dm Insurgenten, welche von Palma aus verstartt, w Kürze auf 2000 Mann anwuchsen. — Ein Bataillon Croatcn kam in Succurs, umzingelte die Insurgenten und warf sie nach Visco hinein; das Dorf ward nun in Brand gesteckt und bei 250 Insurgenten fanden ihren Tod. Der Verlust der Croatcn in Visco soll 20 Mann betragen. Die fliehenden Insurgenten nahmen 3 Mann Fürstcnwärther, welche sich auf ihren hosten vertheidigt hatten, gefangen und ermordeten sie, nachdem sie dieselben früher schrecklich mißhandelt hatten. — Nun ging es auf Ialmico los, wo die Insurgenten die weiße Fahne aufsteckten. General Fürst Schwarz cnberg wollte mit seinen, Truppen durchziehen, wurde jedoch im Dorse mit Kugeln begrüßt, wovon zwei sein Pferd trafen, welches man nach Görz brachte. Ialmico wurde nun in Brand gesteckt und bei 50 Insurgenten blieben auf dem Platze; wir verloren 10 Mann. Der Psarrer von Ialmico stand an der Spitze der Insurgenten. — In der Nacht vvm 17. auf den 18. war ich mit 30 Gardisten, wie ich schon geschrieben , in M edea, Versa und N o m a n s, wo ich auch alle diese Details gesammelt habe. Der Brand dieser zwei, nebst noch sieben anderer Dörfer, die Todten und Gefangenen gewährten ein graust'nhaf-ces Bild. Der Kampf dauerte die ganze Nacht und bis l i Uhr Vormittags, wo auf beiden Seiten Ruhe und Stille eintrat, die Insurgenten hingegen sich zurückzogen. Bei der Einnahme, eigentlich Vernichtung der letzteren sieben Dörfer, verloren wir über 40, die Insurgenten über 300 Mann; auch wurden bei 160 Gefangene eingebracht. — Mittwoch (den 19.) Früh begann der Kampf neuerdings. Ein Theil unserer Truppen rückte aus der kli'ü«!:» ullu gegen den Tagliamento zu, und brannte Strassoldo, Faouis, Sacilctto, Mortigliano und Cast el Porpetto, nebst zwei anderen kleineren Dörfern ab, weil sich überall die hartnäckigste Resistenz zeigte. Donnerstag (am 20.). Sämmtliche Dörfer in der Linie von Medeuza (bei Mcdca) angefangen bis vor Udine haben sich ergeben, überall wehen die weißen Fahnen. Diese, so wie unsere Truppen, bis gegen Udinc postirt, sah ich heute (20.) früh um 5 Uhr von St. Florian mit Hilfe eines Perspectivs, so wie auch Palma, woselbst auf der Standarte eine schwarze Flagge weht. —Palma ist blockirt. Die Palman-ner fordern zum Sturm auf, man will jedoch früher Udine nehmen, weil dessen Fall jenen von Palmanach sich zieht. Udinc ist l o jetzt noch nicht blokirt. — Der Verlust unserer Truppen berechnet sich auf hundert Mann, jener der Insurgenten auf Eintauseild. Bei den abgebrannten Dörfern liegen Leichen ausgcthürmt. — »Wer will kaufen?" hört man häufig rufen, — die schönsten Ochsen und Kühe i» 2 fi. das Stück. Ein Polenta. Kessel ward um 10 kr. losgeschlagen u. s. w. Dauert dieß noch lange sort, so wird die größte Hungersnot!) in dem nur eine Chi' märe hartnäckig vei folgenden schönen Italien ansprechen. Im Venctianischen ist nirgends geackert, sind die Reben nirgends beschnitten, überhaupt gar nichts cultivirt worden. Das Vieh geht verloren. Welch' schreckliches Loos sieht den verblendeten Coloni, den jetzt ohne soliden Grund so störrischen Possidcnti bevor! — Ein Husar und 2 Uhlanen nahmen gestern den General Conti, einen Possidcnte von Udine, als er eben sein Insurgenten-Regiment zum Angriffe ordnete, mit großer Keckheit gefangen; eine Viertelstunde später sah man diesen ^uf einem Maulbeer-baumc aufgeknüpft. Bei 40 Gefangene wurden nach Görz gebracht, unter ihnen ein General aus Num. Daß die Gefangenen nirgends ein freundliches Willkommen zu gewärtigen hatten, ist bei der Pcrsidie der Insurgenten erklärlich. Die Udinescr hatten auch den Görzern und allen jenseitigen, dem Kaiserstaate, ungeachtet sie mit den Udincsern ein und dasselbe Idiom sprechen, so treu, so fest anhänglichen Bewohnern des Küstenlandes alles mögliche Unliebsame angedroht. Unter den Gefangenen befand sich auch ein Görzcr von deri»i:,2^ll;l, Namens Braidot, Fachin in Udinc, derselbe, welcher vor 3 Jahren den Athleten Roue in Trieft beinahe besiegt hatte. Einige seiner Verwandten in Görz, meist Weiber, begleiteten ihn weinend. Er hatte eine Wunde am Kopfe und eine Kugel in die Wade erhalten. Die I>iux/.>m»,'j") wetteiferten nichts dcstowenigcr, ihre Indignation gegen den /ll-iulilol-" an den Tag zu legen. Das die Gefangenen escortircnde Militär konnte es kaum hin dcrn, daß das Volk nicht schleunige Justiz geübt hätte. Ich schreibe Dir diese Nebendinge, damit Du bestätiget fändest, was ich so oft geschrieben, daß > die Bewohner unseres Kreises — der slavische , wie der sriaulische Theil — mit Leib und Scclc - Oester--reicher sind, und nur Ocstencichcr, weßhalb ich stolz daraus bin, selbst ein Görzer zu seyn. Fragen an den rechtsgelehrtcn Herrn Dr.Alb. Merk. Herr Dr. Albert Merk hat in seinem jüngsten Aufsatze über die dcrmalige Frankfurter Wahlfrage in Kram (Blatt Nr. 49 der Laibacher Zeitung), den a, c-sam mtei, Beamten dieErclusiva gegeben, und dieselbe mit allerlei Zopfauwürfen, die weder gehörig erprobt sind, noch auch daS Verdienst der Neuheit für sich haben, zu begründen getrachtet. Wollte ich Gleiches mit Gleichem vergelten, so würde es mir nicht schwer falle», gleichfalls Bedriüei: wider den Stand des Herrn Dr. Albert Merk zu erheben und zu zeigen, das, sein Stand wohl auch Grund haben dürft,,', Manches ans jener Zopfzeit und zwar mitunter aus einer erst jüngst vergangenen Epo-chr derselben, vergessen zu wünschen. Aber ich kenne zu viele Ehrenmänner in d.'m Stande des Herr» Dr. Albert Merk ^ daher habe ich in» Allgemeinen auch hohe Achtung für den gedachten Stand, und bin weit entfernt, dem Beispiele des ge-nannten Herrn Doctors zu folgen. Dieser Herr Dr. Albert Merk hat aber iu sei-nein eingangsgedachten Aufsatze zur Verstärkung seiner, gegen die Beamten vorgebrachten Bedenken auch noch gesagt: „In England, dessen Verfassung, als ans dem »Volte hervorgegangen, unser Ideal seyn soll, ist kein »Beamte, überhaupt Niemand, der von der Krone ei? »,,en Gehalt bezieht, wahlfähig." Ist diese Behauptung richtig? Haben uns die Zeitungen fortan irrig benachrichtiget, wenn sie u»4 unzählige Mal berichteten, daß dieses oder jenes Parla-mentsmitglied, weil cs ein Staatsamt erhalte» , sich einer neuen Wahl habe unterziehen müssen,—»vas denn doch wohl auf seine Wählbarkeit schließen lassen mag? — war z. B. der Minister Sir N. Peel nicht Mitglied ! für Tamworth? Sind dem Herrn Dr. Albert Me rt die ! berühmten Briefe dieses einst so gefeierte» Ministers an seine Wähler von Tamworth etwa fremd geblieben ? sitzt der gegenwärtige brittische Staatssecretär für auswärtige Angelegenheiten, Lord Palmersto n, nicht als gewähltes Parlamentsmitglied im Unterhause? Es wäre zu wünschen, das; Herr Dr. Albert M crk, ocr denn doch eine unbefangene Belehrung der Wal).-ler in Krain beabsichtiget haben wird, auf diese plagen die Antwort nicht schuldig bliebe, denn sonst müsite man einigen Verdacht schöpfen, der Herr Dr. Albert Merk möge pro vomo »lw zu schreiben versucht haben. Ein Beamte. Entgegnung "uf dic vom .Hrn. Dr. Albert Merk in der Vaibacher Zeitung vom HH April l. I erörterte »Wahlfrage in Krain« Hr. Dr. Merk hat sich berufen gefühlt, die Wähler Krains über die Frage, welche Männer als Deputirte zur Nationalversammlung in Frankfurt zu wählen seyen, bei sich in die Schule zu schicken, und derselbe schließt seinen Vortrag hierüber insbesondere mit dem categorischcn Imperative: der Deputirte Krains sey aus dem Volke und nicht aus ei-ncrKaste zu nehmen, welche bisher demVvl-kc gegenüber, dieZuchtruthe über dassel.-be schwingend, gestanden ist. Hr. Dr. Merk mußte indessen wohl einsehen, daß dlc Wähler aus dieser modernen Paraphrase ihre vcrmemtllchcn Zuchtmeisier nicht erhalten tonnten, da- 3 JO her er, um sich verständlich zu machen, die Erläute- > rung beifügte: „Sagen wir es frei, der De-^putirte Krains sey kein Beamte, denn „er gibt uns keine Garantie, daß die Interessen des »Volkes mit Kraft und der nöthigen Unabhängig. »keit bewahrt werden.« Um dann stinc Lehre, die übrigens aus unbekannten Gründen auch über die gesammtc Geistlichkeit den Stab bricht, als practisch darzustellen, beruft er sich nebenher auf das Beispiel der englischen Vcr fassung, nach welcher weder Beamte, noch Geistliche wählbar seyn sollen und schließt zuletzt mit der aber-maligen Mahnung: »unsere Vertreter sollen nicht aus „dem Beamtenstande und nicht aus dem Elerus ge-»nommen werden." Es nimmt uns wirklich Wunder, daß Hr. I)i-. Merk die Mühe nicht scheut, das nach seiner Meinung gegeißelte Volk vor seinen Zuchtmeistern zu war-nen, denn darüber hätte er sich wohl sicher beruhi-gen können, daß das Volk aus einer ihm wirklich feindlich gegenüber stehenden, die Zuchtrute schwingen-den Kaste niemals seinen Vertreter gewählt hätte, auch wenn es ohne Einimpfung fremder Intelligenz nur seinem gesunderen Sinne überlassen geblieben wäre. — Nach unserer Meinung ist die erste Bedingung jeder Wahl von Volksvertretern — die voll-ständige gesetzlich ausgesprochcn c Freiheit in der Wahl, und wir sind nicht wenig erstaunt, von einem Manne, der sich als Mentor der Wähler auswirst — weder positiv, noch nationell gegründete Beschränkungen in der Wahl und die Ausschließung mehrerer Gassen von Staatsangehörigen vernehmen zu müssen. In dem Beschlusse der Bundesversamm-lung vom 9. l. M. ist von einer Nichtwählbarkcit dcr Beamten ;u Dcputirten keine Sylbe enthalten und es dürste auch schwer seyn, einen haltbaren Grund hicfür aufzufinden, nachdem der größere Theil der Beamten ohne Zweifel auf jener Stufe der Intelligenz steht, welche die andern Stände für sich in An spruch nehmen. Die Behauptung, daß die Beamten überhaupt keine Garantie zur kräftigen Verwahrung der Volksin-tercssen gewähren, erscheint als eine bloß subjective Mci-nung, deren Begründung Hr. 1>r. Merk schuldig geblieben ist. Es ist bisher Niemanden bcigcsallen zu behaupten, daß die Beamten-Eigenschaft an und für sich die Ehrenhaftigkeit des Charakters, das strenge Festhalten an Recht und Wahrheit, die Freimüthig.-kcit in Wort und That untergrabe und dem Ideale eines biederen Volksvertreters nahe trete. Niemand hat bisher gcläugnet, daß dcr Bcamtcnstand Männer auszuweisen habe, welche — durch eine mit den An-forderungcn der Neuzeit fortschreitende Intelligenz, durch eine gründliche Ausbildung in allen Staats-Wissenschaften und durch ein uneigennütziges sclbststän-digcs Wirken für Volk und Vaterland ausgezeichnet — das Vertrauen des VolkeS im vollsten Maße besitzen und verdienen, und welche daher für eine kräftige und umsichtige Verwahrung der Volksinteressen die schönste Garantie gewähren. Man kann gegen das System der Verwaltung, gegen Handlungen und Persönlichkeiten einzelner Beamten zu Felde ziehen, allein ein Angriff auf die Subjcctivität des ganzen Bcamtcnstandes, wie ihn Herr Dr. Merk wagt, muß als eine — die Gran zcn der Bescheidenheit weit überschreitende -^ Anmaßung in den beschränkten Kreis ihres Ursprunges zu rückgewiesen werden, nachdem sich unabhängige und achtungswctthc Charaktere, welche jedes Verrathes an den Interessen des Volkes unfähig sind, durch hingeworfene Meinungen nicht wegläugnen lassen. Wenn man übrigens brachtet, daß Rede und That eines Dcputirten unter der Controlle der Oesscntlichkcit der , Verhandlungen stcht und daß eine constitutions Regierung bei der bestehenden Prcßfrciheit nie vcrlan gen dürste, daß ihr ein Dcputirtcr seine Ueberzeugung opfere, so muß man die Besorgnis; der Abhängigkeit eines zum Dcputirten erwählten Beamten für eine reine Gespcnstcrfurcht erklären. Die Berufung auf die Versassung Englands ist nichtssagend, denn so viel uns die englische Versassung bekannt i>i, so sind nur lüj!»«i-il'« und Nichter von der Mitgliedschaft des Unterhauses ausgeschlossen, jedoch ohne Zwciscl nur aus dem Grunde, weil jene Beamte ohne Beirrung ihrer Gtschäste während der Zeit der Parlamcntsdaucr vom Amtssitze nicht abwesend seyn können. Wollte man jeden Beamten, als solchen, des Volksvcrtrauens für unwürdig erklären, so bliebe in der That die ganze Staatsverwaltung ein Räthsel, denn es wäre schlechterdings unbegreiflich, wie Be-amtc, die der Staat doch haben muß, Organe der Regierung seyn könnten, wenn sie für die Verwahrung der Volksintercsscn keine Garantie bieten. Wenn Herr Dr. Merk den Bcamtenstand zu cincr Kaste stämpclt, so verläugnct er den Begriff des Wortes »Kaste«, und wenn er denselben außer das Volk oder dem Volke gegenüber stellt, so gibt er zu erkennen, daß er die Bestimmung und Wirksamkeit der Beamten entweder gar nicht, oder sehr einseitig würdige. Wir glauben uns schließlich nicht zu täuschen, wenn wir die Hoffnung hegen, daß sich die Wähler durch eitle Schreckbildcr nicht irre machen lassen werden, diejenigen als Deputirtc zu wählen, welche sie ohne Rücksicht auf alle St and es Verhältnisse ihres Vertrauens würdig erachten. — Lai-bach am 22. April «848. Einer für Viele: Dr. Schöppl. Laibach, am 22. April. Der nicht amtliche Theil der „Wiener Zeitung" Nr. 107 vom 16. d.M. beginnt mit der Berichtigung des in dem Wiener Publikum verbreiteten Gerüchtes wegen heimlicher An Wesenheit des Fürsten Mctternich in Wien und beruft sich dabei auf das »Amsterdamer Handelsblatt," worin unter 6. d. M. die Anzeige gemacht wird, daß der Fürst unter dem Namen eines Grafen von Mil-tigan auf der Eisenbahn nach dem Haag auf dcr Reise begriffen gewesen sey und wahrscheinlich am 7. d. M. nach Rotterdam gehen werde. Der Berichterstatter meint, daß der greise Staatsmann die in Wien gegen ihn herrschende Stimmung nur zu gut kenne, als daß er es wagen-sollte, dort wieder zu erscheinen und dadurch stinc Person offenbarer Gefahr auszusetzen. Ganz gewiß würde die Person des Fürsten, wenn er jetzt nach Wien kommen wollte, sehr gefähr-dct scyn. Es läßt sich daher mit allem Grund das falsche Gerücht von dcr Anwesenheit des Exministcrs widcrlcgcn, zugleich aber auch und zwar mit Bestimmtheit angeben, daß dcr vicljährige Steuermann noch nie eine solche Herrschaft in und außer Oesterreich entwickelt habe, als gerade in der Gegenwart, und daß gerade jetzt ein großer Theil der Völker, von seinem Geiste aus weiter Ferne regiert, nahe daran ist, von National-Haß entzweit, sich feindlich anzufallen und gegenseitig zu verderben. Es ergibt sich hieraus zugleich der untrüglichste Beweis, daß die von dem Fürsten Metternich zur Verhinderung inniger Vereinigung des aus so vielen Nationalitäten bestehenden österreichischen Sraatenkör-pcrö verwendeten Millionen eigentlich nicht umsonst ausgegeben worden sind, und man kann bildlich dazu setzen, daß dcr kostbare Same in ganz dazu ge eigneten Boden, der von dcr Erschütterung dcr Gegenwart aufgelockert, an Fruchtbarkeit unendlich gewonnen hat, gesäct worden ist. Es mußte da. her jedes Samenkorn schnell dem so sehr erhitzten Boden entkeimen und bei nie mangelnder Nahrung zur kräftigen, bereits in voller Blüthe stehenden Pflanze sich ausbilden, deren Nlüthcnduft, schon jetzt den Gistgchalt beurkundend, eine noch verderblichere Frucht (nämlich die tobenden Ausbrüche des Nationalhafsi's) erwarten läßt, eine Frucht nämlich, die um so schneller dcr Reife sich nähert, als es so außerordentlich viele Menschen gibt, die zu ihrer baldigen Reife al. les Mögliche beitragen, Menschen, die, ohne es zu ahnen oder zu wollen, in dem künstlichen Gewebc Mctternich's gefangen sind, von seinem starken Geist erfaßt und von seinem Willen geknechtet, sich zu Aposteln der Zwietracht gebrauchen lassen. Ein zur Ehre dcr Menschheit nur sehr geringer Theil der sogenannten Ultra - Eraltado's ohne alle Bi.dung und von fieberhafter Aufregung verleitet, wähnt sogar im Schänden anderer Nationen das eigene Nationalwohl und die Nationalchre zu fördern, vergessend, daß beides nur durch wahrhaste Mensch, werdung und durch nützliche Verwendung der Geistes-und Körperkräfte erzielt werden kann. Es würde vergebene Mühe seyn, diesen bcdauernswcrthcn Kranken in dem Streben, dcr edelste Mensch zu seyn, das Endziel aller Nationen und Völker zeigen zu wollen. Sie werden von dem bis zur Raserei entstammten Wahnsinn dcs Nationalhasscs getrieben, fortfahren Unheil zu bereiten und sich am Ende die Sclavcnketten selbst anlegen. i). W i e n. Se. Majestät, der Kaiser, haben geruhet, den am 20. März 1848 zum provisorischen Minister-Präsidenten des Minister-Rathes ernannten Grafen Ko-lowrat - Liebsteinsky, auf sein allerunterthanig-stcs Ansuchen in Erwägung seines vorgerückten Alters und scincr mchr als 50jährigen ersprießlichen Verwendung im Staatsdienste, von der Minister-Präsiden-tenstclle attcrgnädigst definitiv zu entheben. Se. Majestät, dcr Kaiser, haben zu befehlen geruhet, daß das 5te Hufaren-Regiment, König Earl Albert von Sardinien, dann das 4te Dragoner-Regiment, Großherzog Leopold von Toscana, diese Namen abzulegen, dagegen jene dcr bisherigen zweiten Inhaber, nämlich das Husarcn-Regimcnt den des FcldinarsclMs Grafen Rade tz k y, und das Dragoner-Regiment dcn dcs Fcldmarschall-Lieutenants Baron Voyncburg zu führen haben. Sc. Majestät, dcr Kaiser, haben dcm allcrunter-thänigstcn Ansuchen des Ministers der Justiz, Grasen Taa fse, seine Ministcrstcllc niederlegen zu dürfen, Folge zu geben und hiernach ihn von derselben allcr< gnädigst zu entheben geruht. Sc. k. k. Majestät habcn mit allerhöchster Entschließung vom 10. d. M. dcn Professor dcr politischen Wissenschaften und politischen Gesetzkundc an dcr Wicncr Universität, Ncgicrungörath Dr. Joseph Kudlcr, zum Vlccdirector der juridisch . politischen Studien unter gänzlicher Enthcbling vom Lchramte zu ernennen geruhet. Allerhöchst Seine Majestät haben nach Enthebung des Scaato- lind Confcrciiz.M'uistcrS, Grafen Ko loir rat, von dcr bisher bcklcldetcu Präsidenten-Stelle im Milüsterrathc, dicsclbe provisorisch dcm Minister des Acusicru, Grafen Fic q uc llnou t, uutcl- Veibe-halnmH dicscs ihm zugcwicscncn Ministerial-Depar-tcmciits allcl-gliadlgst zu ubcrttagcu gcruhct. Dcr obcl'stc Militäl-gcrichtshof hat dcn, dcr Sub-ordnnuions-VcrlclMiq uild Ausfordcrlmg sciueö Vor-^cschtcn zum Zwcikampf, dcr Vcrlcumduua, und dcr Aufreizung zum gewaltsamen Umsturzc dcr bcstcheuden Institutionen und zum Bürgcrklieg bcschuldigtcn Ulttcr-licutcnant Jacob Ni tsch n cr, Hcnulögcbcr dcs Blattes »die Opposition", uach Vorschrift dcr Militärgcsetze vor cin Kriegsgericht zu stcllcn bcfuudcn. Wien, j. April. Man vernimmt, die croati-schcn Dcputirten hätten ihre unerhörten 31 Forderungen auf l i Punctc herabgesetzt; die Ungarn seyen dadurch zufrieden gestellt, und stellten in ihrer Begeisterung heute dem Kaiser ,00.000 Mann frischer Truppen zur Verfügung. Zugleich mit dcm Verschwinden eines sardinischcn Diplomaten aus Wien hätte (wie hier wohnende Gäste aus England behaupten) Lord Ponsonby cine Instruction Palmcrston's aus dem Portefeuille gezogen, die eben so schnell, wie jener Diplomat, ihren Weg nach Turin gesunden haben soll und also lautctc: «England wolle und werdc nimmcrmchr zugeben, daß die In ^ tegrität des nunmehr konstitutionellen Kaiserstaatcs von außcnhcr verletzt würde. Dcr Uebcrgang Earl Albert's über 3VR den Tcssin sey demnach nur mit dem Bo m bardemen t von Genua durch die F lot-te Ihrer großbritannischen Majestät verein d a r l i ch. Der große, zum Entschluß gcrciste Gedanke dcs Kaisers, die Krone und die Insigmcn Carls dcs Großen, welche scit der ersten Invasion der Franzosen im Jahre »796 von Nürnberg hierher gebracht und in dcr Schatzkammer aufbewahrt wurden, den ver-sammelten Ncichsständen in Frankfurt zurückzustellen, erregte hier einen allgemeinen freudigen Eindruck, besonders da man zugleich die Worte dcs Monarchen vernahm, welche cr hierüber aussprach: „Meine aca-dcmischc Jugend hat zuerst das Reichsbanner erhoben und Niemand ist würdiger, als sie, um diese Kleino-dien dem Sitz dcs Reichstages zu übergeben.« S t e i e r m a r k. Die „Gratzer Zeitung" vom 18. April meldet ans Gratz vom 16. d. M.: Es war hier das Gerücht verbreitet, daß die ?. l' Carmeliter einen der Ihrigen, !'. Elisäns, schon seit langer Zeit bei Wasser und Brot eingekerkert hatten. Vor acht Tagen etwa bega-ben sich einige Herren unter Anführung des verehrten, Herrn Johann Oberranzmayer nach dem Kloster, um j sich hierüber Auskunft zu verschaffen, und verlangten -den genannten Geistlichen zu sehen. Im Anfang schlug der Pnor das Begehren rund ab, energische Vorstellungen jedoch bewogen ihn, nachzugeben, und nach legerem Zögern wurde dcr Verlangte herbeigeführt; derselbe erklärte aber — in Folge ihm gemachter Dro- ^ hungen, wie man spater erfuhr — daß er frei und ^ glücklich sey, worauf die Herren sich wieder nach Hause begaben. — Gestern jedoch erhielt Herr Dr. von Emperger ein weitläufiges Schreiben von 1'. Elisäus, worin derselbe seine letzte Aussage als erzwungen zurücknahm, alle Leiden und Qualen, die er erduldet, erzählte, über seine ganzen Verhältnisse zu dem Kloster sowohl, als anch von seinein Eintritts in dasselbe, Aufschluß gab, und flehentlich um Befteiuua, ^us den Händen seiner Peiniger bat, da man den Plan hege, jhn — vermuthlich wegen der Sympathie, die er hier gefunden, — heimlich von hier wegzubringen, und er in der Gefahr schwebe, für immer dem Achte der Sonne entzogen zu werdeu. Da I'. Elisäuo sehr inständig bat, und z)6l'l<-!i1,im in mui-3 vorhanden war, wenn man den Bittsteller retten wollte, so veranlaßte Hr. Dr. v. Emperger, daß sich eine Anzahl Männer ans allen Ständen vor das Kloster begab, um es von Au-s"n zu beobachten, während er sich zugleich in Begleitung des Herrn Oberranzmayer zu Sr. Excellenz, dein allverehrten Landesgonverneur, begab, nm ihm, der Mit väterlicher Fürsorge und unermüdlichem Eifer für das Hcil Aller Derer wacht, welche die liebe Steiermark bewohnen, die Sache vorzutragen, und dem edlen Grafen den Brief des Paters zu übergeben. Wie natürlich, war Se. Excellenz sogleich bereit, Alles zu thun, um den Armen zu retten, mnsite aber, da die Angelegenheit zum Ressort des Bischofs gehörte, die Herren Antragsteller an diesen Letztern verweisen. Herr Oberranzmayer Me nun in das bischöfliche Palais, während Herr Dr. von Emperger sich in das Kloster begab, wo dann eine wahrhaft tragische, ergreifende Scene, die Befreiung des Unglücklichen aus so langem und so harten, Gefängnisse, Statt fand. Die Mönche wichen einer sanften Gewalt nnd führten^ die Anwesenden in ein enges Kämmcrchen unter dem Dache, wo »n einer wahrhaft mephitischen Atmosphäre eine abgemagerte Leidensgestalt, l'. Elisäns, seit l3 Monaten eingekerkert war. Es war ergreifend, zn hören, wie der Arme für seine Peiniger bat, und die Anwesenden beschwor, doch ja nichts gegen die heilige .Religion oder den Orden zu unternehmen. Nachdem der von Kerker-luft und Nahrungsmangel Geschwächte in das Refec-toriuln geführt worden war, kam Hr. Oberranzmayer aus der Stadt herbeigeeilt nnd brachte einen schriftlichen Befehl deS Bischofs an crn Prior, den Gefangenen alsogleich in Freiheit zn sehen, was übrigens auch ohne diesen Befehl Cr. fürstbischöfiichen Gnaden geschehen wäre, denn man hatte sich das Wort qeqe-be», den l>. Elisäus um jeden Prris ans den Ha»dt» der Carmeliter zu befreie». — Ob die Behauptung de5 Priors, die Gefangeuhaltung sey »ach dem Willen deo Bischof) erfolgt, wahr, must dahin gestellt bleiben. Herzergreifend und die Anwesenden bis zu Thränen rührend war es, wie zum Abschiede l'. Elisäu) sich seine»: Todrfeinde, dem Prior, zu Füßen warf und um seinen Segen bat; — nach kurzem Zoger» ward derselbe ertheilt, und einen Moment darauf athmete der Arme nach I.'juionatlichen Leiden, während welchen er nnr ein Verhör bestanden, mit vollen Zügen die frische freie Lnft. Während der landen Gefangenschaft hatte der Pater nnr ein mitfühlende?, sich erbarmendes Herz unter den Carmeücern gefunden, da) eines dienenden Bruders, durch dessen Vermittlung auch der oben berichtete Brief an Herrn Di. v. Emperger gelangte. Die Communication zwischen dem Gefangenen und diesem guteil Frater hatte stets durch das Schlüsselloch des Kerkers Statt gefunden. Da nun der Letztere sich nicht länger im Kloster sicher hielt, so hat anch er einige Slimden später dasselbe verlassen; Beide erfreuen sich jetzt der Gastfreundschaft der hochwürdigen Herren vom Orden der Bencdictiner im Admoiuerhofe, da der verehrte Herr Professor v. Mucyar, eiu Mitglied desselben, so gütig war, ihnen einstweilen daselbst Obdach zn geben. i Dieß, »in« il-ll «l. «lnllio, die wahrheitsgetreue Erzählung des ganzen Vorfalls. ^ Oostcrrcichisches Küstenland. ! Das „Journal des österreichischen Lloyd" vom« 17. April meldet Folgendes aus Trie st, v. ll>. d,M.:, Das hellte cingetroffcue Dampfboot Mahmuds brachte uns Briefe und Zeitungen aus Griechenland bis zum >0., welche in politischer, wic in commcrciellcr Beziehung wem'g Bcmcrkcnswerthcs enthalten. Aus , denselben geht indes; hervor, daß man sich in allen Theilen Griechenlands der vollkommensten Ruhe er-freut; dagegen klagt man, wie überall, über Ge< schaftslosigkcit. Die Handelshäuser Lazzary und Pe-ndl, jenes in Athen, dieses in Pyraus, haben ihre Zahlungen eingestellt. Ihre 'Passiva sollen bedeutend seyn, doch hört man, daß sie ihren Kreditoren annehmbare Konditionen machen. ^ Durch das erwähnte Dampsboot erhielten wir folgende Proclamation des Königs Ferdinand !l. Geliebtcste Völker! Euer König theilt mit Euch jenes lebhafte Interesse, welches die italienische > Sache in allen Gemüthern erweckt, und ist daher ! entschlossen, zu ihrer Rettung und ihrem Siege mit , allen materiellen Kräften beizutragen, welche unsere ^ besondere Lage in einem Theile des Königreichs uns ^ verfügbar laßt. Obgleich noch nicht durch gewisse und ! unabänderliche vertrage gebildet, betrachten wir doch, ! den italienischen Bund als thatsächlich bestehend, da die allgemeine Bestimmung der Fürsten und Völker der Halbinsel uns ihn als schon geschlossen ansehen laßt, indem nächstens in Rom dcr Kongreß zusammentreten wird, welchen wir zuerst in Vorschlag gebracht; und wir wollen die ersten seyn, welche die' Vertreter dieses Theils dcr großen italienischen Familie dahin scudcn werden. Bcrcitö ist für uns eine Truppcnsenduug seewärts erfolgt, und schon ist eine Division in Bewegung längs der Küste dcs adriati-schcn Meeres, um im Einklänge mit dem Heere von (ventral-Italien zu opcrircn," „Das Geschick des gemeinsamen Vaterlandes geht in den Ebenen der Lombardie der Entscheidung cut-gegen, und jeder Fürst und jedes Volk dcr Halbiufcl hat die Obliegenheit, herbei zu eilen und Theil zu nehmen an dein.ttampfe, welcher die Unabhängigkeit, die Freiheit und den Ruh», sichern soll. Wir, obgleich gcdräugt von anderen besonderen Nöthen, welche einen guten Theil unseres Heeres beschäftigt halten, wollen mit aller unserer Land- und Seemacht, mit unseren Arsenalen und mit den Schätzen dcr Nation dazu mitwirken. Unsere Brüder erwarten uns aus dem Felde dcr Ehre, und wir werden dort nicht seh-lcu, wo man für das große Iutcrrffc der italienischen Nationalität zu kämpfen haben wird.« »Völker beider Sicilicn! Schaarct Euch um Euren Fürsten. Bleiben wir vereint, um stark und gefürchtet zu seyn, und bereiten wir uns zum Kam pse mit der dem Gefühle der Kraft und dcs Muthes entspringenden Ruhe. Vertrauen wir dcr Tapferkeit des Heeres, oenn es hat Theil an dein hcldenmüthi-gcn Unternehmen im größie» Fürstcuthum der Halbinsel. Um alle Krast nach Alisie» zu entwickeln, bedürfen wir der Eintracht und des sieden', im Innern, und wir zählen aus den sehr gulen ^ieist unserer schönen Natioual-Garde uud die viebe unseres Volkes in Be« tress der Ausrechthaltung der Ordnung und der Beobachtung der Gesetze, so wie es immer auf unsere Rechtlichkeit uud unsere Liede zu den freien Justine tioucn zählen kaun, welche wir feierlich zugeschworcn haben und wir mir den größten Opfern ausrecht erhalten wollen." »Einigkeit, Selbstverleugnung uud Sündhaftigkeit, uud die Unabhängigkeit unseres schönen Italiens wird erlaugt. Dieß sey unscr einziger Gedanke. Emc solche Empfindung möge jede andere, miudcr edle zum Schweigen bringen, und 24 Millionen Italiener werden-sicher ein mächtiges Vaterland haben, ein gemeinsames und sehr reiches Erbgut, uud'eine geachtete Nationalität erlangen, welche aus dcr politischen Wage dcr Welt sehr gewichtig seyn wird." Neapel, 7. April 1848. Gez. Ferdinand. Lombard. -Vcnetnnttschrs Königreich. Die „Wiener Zeitung" vom 2l. April brinqr Folgendes: Eben eingehenden Nachrichten aus Pontafel vom l9. Morgens zu Folge, war das Haupt-Quartier des Feldzeuqmeisters Grafen Nugent, am 18. bis qeqen Pal manu ova vorgerückt. An eben diesem Tage fanden siegreiche Gefechte uuserer Truppen mit den zahlreichen Schwärmen der Insurgenten Statt. Unsere Truppen besetzten Prevano, Valvasone uud Codroipo; da Widerstand geleistet wurde, so sind diese Orre durch Brand-Nateten verwüstet worden. Die Insurgenten hielten auf freiem Felde nirgends Stich und flohen überall in Massen. Graf Nngeuc wollte am Dinstag qeqen Palma anrücken. Durch die Besetzung Codroipo's ist Udine von allen Seiren bedroht, indem die Infanterie-Regimenter Ho he „lohe nnd P roha s ka Be-j fehl erhielten, von den Pässen herab gegen Udine vorzurücken. Dort bereiten die Einwohner heftigen Widerstand, allein binnen wenigen Tagen wird Udine besetzt sey,,. — Ans Triest wird vom l 8. gemeldet, . daß die Aoyd'schen Dampfschiffe bewaffnet werden, und nnter Commando des Oberstlientenants von Kndriafsky sich bereit halten, dem Rufe des Grafen Nugent zu folgen. In Venedig ist fortwährend Gä'hrmig ; die größte Unzufriedenheit mit den gegenwärtigen Zuständen ergreift alle Classen dcr Bevölkerung. Die italicuischen Zeitungen machen sich fort und fort durch die gröblichsten Lügcn wahrhast lächerlich! — Sie erzählen: „Käruten sey Republik, und babe sich an Italien angeschlossen. In Laibach scy ebenfalls die Republik ausgerufen. Die Stadt habe einen Flei' scher zum Präsidenten und Stadtmiliz „lli ü^vi, Oegen Oesterreich der Kre,uzzug gepredigt: „Iilllul^llxil l'lOnni'i.l (Ablaß) po>' U,ll» (?!y ist im ganzen Lande versprochen, und Alles rüstet sich darnach. Geistliche sind an dcr Spitze aller Truppen, von denen jeder ein weißes Kreuz auf dcr Brust trägt! Allerneueste Nachrichten vom Kriegsschauplatze. Laibach, am 25. April. Nach ganz verlaßlichen Berichten- und vielen Briefe,,, die lner eingetroffen sind, ist Udine in der Gewalt „userer Truppen. Am 2«. dieses (Marfrcitag) capltulirte es, uud die Festung Palma nuova, deren Ge,chick von der Kapitulation der Stadt Udme abhing, durste allen: Anscheine nach schon jetzt von unserer wackern Armee erobert worden seyn. l5mnrt war Palma schon seit mehreren Tagen. Das Infanterie-Regiment Fürstcnwarther soll sicl) bcl Udinc be,ondcrs her-vorqctban haben. Dic Kapitulation soll uns wenig gekostet habcn. Ein kleines Bombardement, das Bresche-Schießen des Hauptstadtthores und — die weiße Fahne ischte. Wir werden lm nächsten Blatte die Schilderung dieser wichtigen Kriegsopcration ausführlicher liefern. Als Appendix diene noch die Nachricht, daß in Triest eine förmliche Umwälzung versucht wurde, die aber gänzlich mißglückte. Der gute Geist dcr Stadt siegte. Man verhaftete die wenigen Einheimischen, die fremden Unruhestifter und Aufwiegler wies man sott uud die Sache war beigelegt. Bravo, wackere Trirstmer! —- ^ ^ , Anhang zur Laibachcr Zcitllüc;. Sour« vom 20 April ltt48. Mltt«lor,lb Staal»!chuldvtrsb. zu b l>(^t. ^ dtlto delto . 4 . (in (3M.) 5,2'»8 Darl. mit Verl. v.). »629 für 25oss (in C.M.j »5? l^, Wiener Stadt > Nanco » Obll^. zu » lj» ,»(^».. /jy Atsar. D^meü vbligativlie» der Slandt (» l^»»,i» ,, l — — me», Mähre» , Ochle« ) «u , ,^4.^. ^ — — ften. Steuerinarc. Hari,» ^ ^u , »» i ^9 -^ ten, Krain , Gorz unt> l ^ll» 5j4 ,. » -^ — des W. Oberk. AmteS ^ 1 Vanf.Actien pr. Stück yoo iu H. M. K. K. Lotto^iehungen. In Trie st am 22. April 1848: 23. 27. 87. 21 40. Die nächste Ziehung wird am lt. Mai 1848 in Trieft gehalten werden. Stadt- u. landrechtl. Verlautbarungen. Z. 662. (lj Nr. 1l6. Edict. Von dem k. k. Sladt- l,»d Landrecktt, zugleich Merkantil - und Wechselgerichte in Krain, wird bekannt gemacht: (56 jVy l>on diisem Oe-ricdte auf Ansuchen des Dr. Maximilian Würz. bach, gegen Johann Ba»mgarten, Inhaber des GuteS Wild^'neog. weqen 7800 st. c. .^. C. in die öffentliche Velsteigerung des, dem Exe» quirlen gehörigen, auf 25 886 si. 20 kr. ge« schätzten, im Bezirke Wartenberg Lalb^chrr Krei« ses liegenden, landtastlcken Gutes Wildenega gewilliget, und hlezu drei Termine, und zwar: auf den 3. Juli, l'l. August und »8. Sep cembtr lÜlö, jedesmal um lO Uhr Vormit' logs vor dieftm k. k Stadt - und Landrech le mit dem Beisatze bestimmt worden, daß, wenn dieses Gut wed.r bei der trsten noch zweiten Feilbielungsta^sahui'g um den Schätzungsbe-lrag oder darüber an Mann gebracht werden könnte, selbes bei d>r dritten auch unter dem Schätzungsbetrage hintana»geben werden würde. Wo übrigens den Kauflustigen frei steht, dle di»ßfäUlg»n lücitations^edin^n'sse, wie auch dle schähung in der dießlandrechtlichen Negi stralur zu d«n gewöhnlichen Amisstunden, odcr d»i dem Exelulionüführer, Dr. Max. Ü^urz-bach, elnzusrhen und Abschriften daoon zu ver- laligen. Von dem k. k. Sta!)t- und Landrechte in Krain. L^ibach den l. Apl'l lttlÜ. 2. U5U. (2) Edict. Von dem k. k. Stadt- und Landrechte, zugleich Mercantil- und Wechsclgerichte in Krain, wird bekannt gemacht: - Es sey über Ansuchen deö Carl Souvan, die Firma: "Souvan . Zottmann," für eine Nürnberger WareN'Handlung am hiesigen Platze; dann der dießfällige GeseUschafts - Vertrag dlw. 24. November 1847, am heutigen Tage bei diesem Gerichte protocollirt worden Laibach am 18. April 1848. Aemtliche Verlautbarungen. Z. «48. (2) Nr. 2451. Kundmachung. Am 26. April l. I, werden im Hauje Nr.2N, m der Theatergasse, verschiedene Einrichtungsstücke, alö: Sopha'S, Sesseln, Spiegel, Vttt-stätte, Fässer und sonstiges Haus- und Kü'chen-gcräthe gegen gleich bare Bezahlung öffentlich versteigert werden. — Stadtmagistrat Laibach am 19. April 1848. Z. «49. (2) "" Nr. 245U^ Kundmachung. Am 28. April werden am deutschen Platze, im Hause Nr. 2U5, im 1. Stocke, verschiedene Zimmereinrichtungsstücke, als: Canapöe's, Sesseln, Tische, Bettstatte, Tafclservice, Bücher, Gemälde und sonstige Effecten gegen gleich bare! Bezahlung öffentlich versteigert werden. — Stadt-magistrat Laibach am 19. April!8l8. Z. 635. (3) Nr. 367. Wiesen-Verpachtung und Verkauf . » ner Partie alten D a ch st u h lg e h ö lze s. — Dle Admahd der n^chbenannlen z>v»l, den hierortigen Wohlthacigkettsaristulten gehörigen Wiesen wird auf die Dauer von fünf n^chein ander folgenden Jahren, nämlich uon 16i6 angefangen, dis elnschließig 1852, im Verstti-gerungswege dem Meistbietenden überlassen wer den. Die beiden Wnscn geben jährlich eine zwei» malige Admahd, u»d e6 befindet sich die ein» ln der G.melndc Illon/^, an der Carlstaoter (Zommcrzialstraße, 8nl) iVIs^)^lH<3-Nr. W, 4>. »2 und '<3, mit drn Antheilen von 4 Huben, l der Gemeinde 1i»cov^ ^'l,^iiu zul^ ^:«j)^ue-Nr. 26^, mit dem Antheile von einer ganzen Hübe, im Flächenmaß 30(10 ^ Klafter. — Dlc P^chlvtlsteigerung dleseiden Wiesen w,ro am 26. d. M , Vormittags um 3 Uhr in der Amtük.nizlel der hiesigen Wohl thäligkotsanstalMl-Verwaltung im Cioilspital abgehalten werden, wozu die Pachtlustigen mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die dieß-fälligen LilllallonSyedingnisse ta^üch in den gewöhnlichen Amtsstuuden bei der unterfertigten Verwaltung Angesehen w.rcen können. — Gleichzeitig wird auch daselbst eine Pirthie alten Dachstuhla/Hölzes gegen gleich bare Bezahlung veräußert werden. — K. K. Stahls-und Lrc^l«Wohtthätl^kenaanstallen-Berwaltung zu Laibach am 18. April lttt«. Z. 6^7' (2) L i c i t a t i o n s - V e r l a u t b a r u n g. Nachdem die in den Intelligenz-Blattern Nr, 41 der Laibacher Zeitung ausgeschriebene Herstellung des Brückenbmcholzmagazitls zu Mottling bei der ersten Licitation nicht an Mann gebracht wurde, wird eine 2. Licitations-Verhandlung den 29 April l. I. in der Stadt Mottling abgehalten werden, wozu Unternehmungslustige zahlreich zu erscheinen eingeladen werden. Offerte wer-den unter dcr bestehenden Vorschrift angenommen. — K. K Straßen-Commissariat Neustadtl am 15. April 1848. Vermischte Veriautvarungen. Z. «72. (1) Nr. 177U. Minuendo-Licitation. Zur Herstellung der Brücke über den Gra-daschzabach beim Gloriet und über den Zorn'schen Graben am Stadtwalde, wird am 29. d. M. um 9 Uhr Vormittags in der hierortigen Amtskanzlei die Minuendo-Licitation abgehalten werden. -Dazu werden Unternehmungslustige mit dem Bemerken eingeladen, daß zu dieser Herrstcllung Iimmermannsarbciten erforderlich, und daß diese sammt Material auf 246 st. 49 kr. veranschlagt sind. Vorausmaß, Baudevise und Plan können yieramts eingesehen werden. K. K. Bezuks-Commissariat Umgebung Laibachs am 21. April 1848. ^^^.___ 3- 659. (i) Nr. 6?5- Convocations » Edict. Alle Jene, welche bei dcm Verlasse nach dem ul, ilit.ezt.Alo verstorbenen Amon Sever von St. Grl)l> gen, eine Fo>delung zu stlllen velmciilen, weldcn hiemn lUlfgcsordelt. ihre R^chlsausprüche beider au! den 18. M.u d. I., früh um 3 Uhr vor dlefcm Gc-vichle »nigeoidnelen Tags^tzuna. so gcwis; anzumelden und gellend zu machen, wldrigens sie sich die im K. Ü.4 allg. b. G. B. cusgedlückien Folgen selbst bei zumessen hadcn würden. K.lt.Bezilrsgerichl Auersperg an'.30. März »648. Z. «3«. (2) Nr. 5?l, M inuen do-L< citation. Nachdem daö löbl. k. k. Kreisamt mit Verordnung vom l9. Jänner !848, Z. 1171, die nothwendigen BauhersteUungcn am Thurme bei der Fllialkirche zu Moste bewlUigct hat, so wird die Herabsteigerllng der dicßf^lligei, adjustirten Baukosten im Gesammtbetrage pr. !)l)5> fl. 43 kr. ^uf den 1. Mai d I , Vormittag von 9 — 12 Uhr, in der hiesigen Bezirkskanzlci vorgenommen welden, allwo bishin in den gewöhnlichen Amtsstunden täglich auch die qesammten Bauacten und dieLicitalionsbedin.inisse eingesehen werden können. BezirksobrigkeitMünkendorfam 1. April l848. ^j. 6^5. (2) Nr. 246. Edict. Vmn k. k. Bezirksgerichte Flvdnig wild bekannt gemacht: Die mit Bescheide vom 25. Jänner d. I., lit. 6l. auf den 4. März, 4. April und 4. Mdi 0. I. angeordneten Feildietungen der Maria Kl er« houi'schrn, auf 9l7 fi. 55 kr. geschätzten Aierlel-Hllbe zu Skaruzl.iu?, und der auf 43 fi. 23 kr. be» werthrlen Firnisse, werden über Einschreiten der ^recutioiisllihler auf den ,5. April, l5. Mai und l5. Juni d. I., mil Beibehaltung der Stunde, des Ortes und mit dein vorigen Anhange übertragen. K. K. iüezirtsgericht Ziödnig am 2. März' 1848. Nr. 393. llilmcvkung. Die erste auf den ,5. April d. I. angeordnet gewesene Fcilkietungstagsatzulig ist zu Folge Einverständnisses beider Theile für abge« hallen aii^usclien und wird demnach zur zweiten Zeildleiung geschritten. K. K. Bcziiksgericht Flödiu'g am >6. April,843. 3. 619. (2) Nr. 6,,. Edict. ä^on den, Bezitksgciichte Haasderg wird be^ kann! g.inachl'. Es sey in der Erecutions'ache dcs Hin. Franz ^ch.rko v0„ Zl'lkiiitz, in die erecuiive ^t!ll)ietul,g der, dem Mathias Roschanz von Seu« scheg gcl)örigen, dem Oute Thurnlak buli Rect. Nr. 4.9 dicnsidarcn. auf 4224 fi. l5 kr. geschätzten Oil, und ein hall) Hlü'cnrealität, wegen schuldigen 322 st. 4 kr. c.«. c. gewilliget, und hiczu dle Tagsahung auf den 3. April, 3. Ma> und 3. Juni l. I., je^ desmal Vormittags von 8 bis 12 Uhr in Loco des Execuien mit dem Beisatze angeordnet, daß diese Nealitat nur bei der letzien Feilbietung unter dem ! Hchätzungswerthe dcm Bcstoietendcn hintangegeben werden wird. Das SchätzungsprotocoU, der Glundbuchser» tract und die Ülcilacionsvcdmgnissc können hieramls eingesehen weiden Bezirrögenckt Haasbcrq am »,. Februar ,8^N. A nmc r ku i, g. Bei der eisten Fcill ictungstagsatzung sind keine Kauflustigen erschienen. Z «32. (!) Licitations-Nachricht- Am 2. Mai, zu den gewöhnlichen Amtsstunden werden im (ehemals Hoimg'schen) Hause Kapuziner-Vorstadt Nr. 58 verschiedene Zimmer-, Küchen- und Keller-Einrichtungsstücke, wie auch ein großer gedeckter Packwagen aus freier Hind hmtangcgeben, wozu die l>. ^. Herren Kauflustigen hicmlt höflichst eingeladen werden. Z. «52. (2s " Ein lediger Oeconomie: Beamte, zugleich beeideter Grundbuchsführer, wünscht zu emem Dommw oder Gute auf's Land in Dienst zu kommen, zrankitte Briefe mit 1'. ^. sind an das Zeitungs-Comptolr einzuschicken. Z. «