Erscheint wSchentNch zweimal z Donnerstaq und Sonntay früh. Gchstftleitaag i»i BttMltaia > «nimm» rNca Ht. I. fetal"*« *l. — iRtlaktgaiflfa «erde» tagt« Bwatartfl qegs V«»«»»»g billigfte, »ebithr» ei,ta-a--g«ao,», i Za«a»d viertel,Ur>a DU 25.—, halbjährig Dia 50 —, »«ylShklg DiaJtOO.— Bit toi fallai) ntifpri«ca»< «rhShaag. — Rmtui Kaatxta Din l.— fhtmmer 54. Sonntaq, deu 8. Juli 1923. 48. Jahrqan. Die couragierten Deutschen. Der Ljubljanaer Slooenec vom vorigen Sonntag hat sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, an-läßlich der Betrachtungen über die parlamentarische Lage während der Sitzung der Beograder Skvp-schiina vom 28. Juni, in der die Generaldebatte über die Budgetzwölstel abgeführt wurde, dem deut« schen Abgeordneten Schauer und seinen Llubkollegen eirs auszuwischen. Um gelinde Äiiiil am vffensicht-lichen Zwecke dieser Notiz zu üben, stellen wir bloß fest, daß die« völlig zu unrecht geschehen ist. Bei einige« Willen kann ja angenommen werden, daß diese Auslassungen vor der Spezioldebatte. in den Slovencc lanciert wurden, denn die Haltung der deutschen Abgeordneten bei der Schlußabstimmung wirst die Anschuldigungen an und sür sich über den Haufen. Wir hätten un« an diese niedliche Bosheit auch nicht geflohen, wenn nicht ohnedies die Notwen-digkeit vorg-legen wäre, auf die Umstände einzugehen, die zur Annahme diese« besonder« auf Slowenien schwer drückenden Gesetzes geführt haben. Es kann also ebensogut an die Slovenecnotiz .Die coura-gierten Deutschen" angeknüpft werden wie an die Tatsache, daß das Gesetz nur durch die Schuld der offiziellen Opposition durchgedrückt werden tonnte. Kern und Zweck der Slovenecnotiz besteht darin, die Leser glauben zu machen, als hätte» die deutschen Abgeordneten durch die Stimmenenthaltung bei der Geverawbstimmung die Annahme deS Gesetzes ermöglicht. Daß man sich also bei Schauer und Ge-«offen sür die Aufbürdung neuer, unerträglicher Steuerlasten zu bedanken habe. Wcnn in derselbe» Nummer des klerikale» Hauptorgane«, in dessen Aeilefkizzen. von Hing M. Jtatlin, Tokyo. Dritter Teil der Weltumseglung. — Im fernen Osten. XVI. Ich werde Japanerin... (Schluß.) Ich lebe in Hongo. Man fährt mit der Elektrische» nach Norden, bi« man vergibt, daß man jemals eingestiegen. Dann kommen kleine, abgelegene und blaugründachige Tempel in winzigen Beistraßen; die üblichen Geschäste, denen ,»meist Türen und Fenster fehlen; Erker vor bauten mit Papt«rsch«ibea und endlich erblickt man da» rote Tor der Universität. Der Wagen bält; ich verschwinde in eine« der unzähligen kleinen Väschen, die alle einander gleichend Wenn ma» sich nähert, sieht man kein Hau« nur eine hohe grau« Holzwand, i» der in Magenhöhe «in dunkler Einschnitt sichtbar wird. In diesen Ein-schnitt schiebt der Wissend« den Zeigefinger oder Daumen und schiebt nach recht« zu. Da öffnet sich di« Tür, vrrschwtndet in etn«r Rinn« und «in kleine« Häuschen wird sichtbar mit «inem Hvlzpförtch«» wi« der Eingang zu einer Hühncrstei,«. Man schließt die Tür hinter sich und schiebt da« Holzgittrrch«» zurseite. Dahinter zeigt sich im Hatbduokel «ine mit Papi«rsch«ibe» be-deckte Tür. Hier trennt man sich von seinen Schuhen. Ich ziehe meine rosa Pantoffel mit den rosa Quasten an und lasse die »eiden Ledermißgeburte» eine» wahn-sinnigen Schuhmachergehira« hinter mir niederfallen. Die Papierlür weicht zmseit« — die Jzpanrri», «in Telegrammtril die Schlnßadstimmung über die neuen Steuern bereits erwähnt wird, angeführt worden wäre, dzß die Deutschen bci der Schlußabstimmung Mann für Mann, alle ach», deutlich und sür ihre slowenischen Nachbarn in der Skupschtina wohl sehr vernehmlich gegen diese Steuern gestimmt haben, dann hätte die famose Notiz unter den Tisch müssen und die Behauptung dcS Slooenec, die Deutschen wären von den Agenten der Regierung «gekaust* worden, hätte dem gläubigsten Slovcnecleser nicht eingeleuchtet. Darüber wird aber geschwiegen, denn sonst könnten stch die Steirer ja nicht bei Schauer und Genossen für die Steuern bedanken, sondern müßten ihre Blicke am Ende in eine Richtung wenden, deren „Eouragiertheit" bestimmt billiger ist a!« die der Deutschen, und da« wäre doch zu schade. Zu bedanken haben sich unser« Leut?, wenn schon von Dank die Rede sein soll, allerdings bei Schauer und Genossen. Und zwar im Rahme» dieses Besitzes sür etwas, was, da das Gesitz schließlich auch gegen die Stimmen der Deutsche» durchgegangen ist. gar nicht unterschätzt werden kann. Doch davon wird weiter unten die Rede sein. Die Deutschen habe» sich, nach reiflicher Ueber-legung und nur vo» Interesse de« Volke« geleite«, i» ihren Sludberatunge» sür die Ablehnung eine« Steuergesttzc« dieser Art entschlossen. Nicht gegen Steuer» überhaupt natürlich, weil StaatSbedürfniffe ja eingesehen werden müssen. Aber gegen diese Steuern nahmen sie schars Stellung, weil sie »en Leistungimöglichkeiten nicht gerecht aog-paßt sind. Dieser ihr Standpunkt fand in der Parlament«rede de« deutsche» KlubobmanneS Dr. tkrast ihren, wie von allen parlamentarischen Parteien offen zuge-geben wurde, richtigen «uSdruck. Dr. »rast erklärte, Kind von einem Jahre auf dem Arm (da« nach japanischer Rechnung 2 Jahr« alt ist) lächelt, und sagt: „Sonnichi wa!" (Wie geht c»?) Mein Zimmer liegt mbe» dem Eingang'räum und hat Papierschikb-türen mit weißblauem Muster. In der Ecke sieht «in Tischchen und zwei Stühle. Auf dem Boden steht ei» Gaskochherd und et» blaurr Kessel; tn der Nische, der geheiligte», der gastliche», hängt ein alte« Kakemono mit seltsame» chinesischen Schrtftjeicheo und darunter steht — w.n» nicht ge-braucht — die Schreibmaschine. » Ich hab« keine Wände; ich hab- Vapierscherbe», Paptertrennuagen, W'nn ich abend« die Holzaußen-wänd« zuziehe, sperre ich fi« mit — «neu, Nagel l Aber e« genügt. Draußen liegt nur der winzig« Garten und dahinter «in Bambaezaun. In «in«r alten Vase auf japanischem Tischchen in der Nische blühen drei Narzissen. Si« bringen «inen ganj^n Garten zurück in mein Gedenken; einen Garten im sernr» Europa mit Narziss«», Flieder und Mai- gtöckchen —-- Aber itlbst durch j?n«» Garten ging ich unver« standen, einlam und fremd. So fifee ich still auf den gelbe» Tatami im fremden Lande und blicke in da« Gelb der japanischen Narzisse» — Wen» «« dämmert, öffne ich die verschiedene» Papierschtiben und ziehe die Holzaußenwäud« au« den Fug«» zusammen. Ich zieh« «ine» Nagel durch zwei Ninge und mein Hau» ist grschlosse»; bann schiebe icy mein« Papicrw^nde vor. Huf dem niederen Gaehrrd summt der Kessel und durch die St,aß« tönt da« Au»-rufe» dcS TofumanneS: — daß die Vertreter der Deutschen für ein derartige« Gesetz nicht stimmen könnten, daß er aber hoff?, die Regierung werde den Gesttzesvorschlag in einer Weise umarbeiten, die den deutschen Volksvertretern die Annahme ermöglichen werde. Als nodj der ersten Lesung zur Abstimmung geschritten wurde, entseruten sich die Deutschen aus dem Sitzungssaal?. DaS ist richtig. Aber e« kann bei diesem Borgange weder von Courage noch von Angst die Rede sein. Sie taten c« ganz einfach deshalb, weil e i» B'ick über die Oppofit ion hin genügte, um den Sieg dr« RegierungSvorfchlage« als sicher erkennen zu lassen. Von der klerikalen Partei selbst fehlten Leute, e« fehlten ihre bunjewatzischen Mitglieder, eS fehlte eine stattliche Anzahl ihrer Verbündeten, der Musel» manen, e« fehlten Demokraten, die Radii-Diffidenten und et fehlte der Bauernvertreter Pucelj. Einzig und allein die Deutsche» waren vollzählig da. Und diese Deutsche» hielten eS bci der erste» Lesung nicht sür notwendig sich angesichts der Aussichtslosigkeit der Abstimmung in starre Verneinung zu hüll?n. Besonder« sür Deutsche ein überssüssige« vergnügen? Sie hofften, daß sich bei der Schlußabitimmung noch verschiedene ^Au«bleiber' eivfinden werden, ste hoff-ten, daß die Regierung den GefetzcSvorfchlag abän« dern werde, um damit wenigstens ein erträgliche« Maß der Lasten und eine gerechtere Aufteilung zu erreichen. Besonder« dieser Gedanke hielt sie davor zurück, dem durch ihren Redner dargetanen Siand-punkt schon bei der Generaldebatte die letzte Schärfe durch eine Gegenabstimmung zu geben, die iu An-betracht der realen Klästeverhältnisfe eine überflüssige und für die von ihnen vertretene Minderheit durch-au« nicht nützliche Demonstration gewesen wäre. Sie konnten ihrem Standpunkt vollkommen treu „lo--,o--- Später zieht d«r Nachtwächter durch die Gasse» und schlägt zwei Hölzchen zusammen: „Bom-bum!" Vielleicht bringt mir meia Schüler da gebrat«n« süß« Kartoffel, da» „Studentenessen" in Japan od«r setzt mtr gebeizte und pflfftrgrsülltr M«l?ntnschetb«n »or; «der ich sitze zusammengekauert aof drin Stuhl, beiße t» ein Brot und l«s«, lese--- Unhörbar falle» di« Stunden in den Sbfallekorb der Zeit. Sobald «« Schlafenszeit geworden, tret« ich an di« Wand und spreche! — „Sesam, tu' dich aus!" Dabei ziehe ich nun allerdings an ein«m kleinen Riemen und sofort bleibt mtr «i» Teil der Wand in der Hand. Drinnen aber gähnt ein tiefe» Loch und au» di«frm zikh« ich nach der Reihe vier wattierte Decken und schleppe ste in die mir angeakhmste Zimmrr-eck«. Zwei unter mir, zwei auf mir und zw«i alte Stahtd«cke» al» Kiste». Ich werfe den Schlafrcck um und krieche dazwischen. Da« ist daS Bett. I» einem Lande, wo tn fünf Minuten die Häuser einstürzen oder verbrennen oder vom Winde davongetragen werden können, empfirblt es sich immer so zu schlafe», da» man auch vor Mcnschenaugen tm Lebe» wie im Tode erscheine» kann. Ich drehe da« Ga« ab und verschwinde zwischen Fulonen — — Morgen», um halb si-ben, kracht da« Hau» i» de» Fug«»; da» will aber nicht«, denn e« wird nun «b«n seiner Nachthaube enlkleide«. Die Schachtclseiten und der Schachteldeckel wird abgenommen. Ma» hat neuerding» nur Papier zwischen sich und der kalten Seite 2 Cillier Zeitung Nu»mer 54 bleiben, wen» st« sich im Hinblick auf die vffensicht-liche RegieruvgSmajoritit der Stimmenabgabe ent-hielten. Hätten st: die Lücken in der Opposition nicht belehrt, daß in der Generaldebatte das G^srtz auch gegen die Stimmen der Deutschen durchgehen mußte, hätten sie eben schon bei dieser Gelegenheit dagegen gestimmt. So enthielten sie sich als Anhän-gec einer positiven Politik, die niemals zu einer De-wonftralionSpolitik werden kann, lediglich der Ab» gäbe ihrer acht Stimmen und es ko.inte der Per» handlungsiveg beschritten werden. Nun kommt da«, wofür sich alle Bürger diese» Staate» wirklich bei den Deutschen zu bedanken ' haben. Durch ihre abwartende, versöhnliche Haltung wurde die Regierung bewogen, jenen Teil des Gesetzes, der vom ffuluf (Robot) handelt, ganz beträcht-lich abzuändern, daß ihn selbst die Abgeordneten der Slowenischen VolkSpartei erträglich fanden. Minister Uzunovic gab selbst zu, daß diese Erleichterung mit Rücksicht auf die von einem Redner des Hauses (Abg. Dr. Kraft) geäußerten Bedenken und als Re> sultat der darauffolgenden Besprechungen durchgeführt worden sei. Aber dieser Teilerfolg konnte die brüt-sehen Vertreter nicht mit den Härten des Gesamt-gesetzt» versöhnen. Bei der Schlußabstimmung standen sie geschlossen gegen die Annahme des Gesetzes auf. Auf die Namensaufrufe stimmte jeder deutsche Ber-treter dagegen. Wenn sich nun die Deutschen durch ihre besonnene Haltung den Respekt deS ganzen Hauses erworben haben, wenn auch die Regie» rung es einsehen muß, daß die Vertreter der deut-schen Staatsbürger für gerechte, positive Arbeit sind, so nehmen die Deutschen nicht das Attribut „coura-giert" für sich in Anspruch, wohl aber das Attribut „klug". Denn es ist ihnen gelungen, einen positiven Erfolg zu erzielen, gelungen, die ungeteilte Aufmerk-samkeit deS HauseS auf ihre Wirtschaftlichkeit hin-zulenken, in politischer Hinsicht ist eS gelungen, ein zweischneidiges Schwert mit fester Hand anzugreifen, ohne sich in die Finger zu schneiden. Wenn daS Äe-setz »it nur 13 Stimmen durchging, so muß die Ur-sacht anderSwo gesucht werden. Nicht bei den „conra, gierten Deutschen'. _ Minderheitenschutz iit Ungarn. Wie au» Budapest gemeldet wird, hat die unga-rische Regierung in der Angelegenheit der Durch-führung der im Trianoner FriedcnSvertrage zum Schutz der Minderheiten übernommenen Verpstich- Zlußenwelt. Ich strecke die Hand au» dem Bett und mache Feuer, schlüpfe schnell in di« wenigen Kleider und wandere durch da» Nachdarzimmer in die Küche, wo ich zwei «eitere Pantoffel anlege und eine Stufe tiefer »um Waschtrog steige. Mein Schüler oder feine Frau, da» Kind im Kim-no auf de» Rücke» gebunden, bringt heiße« Wasser und ich versuche ein Menschen« autsehen »u erreichen. Natürlich versäume ich e« nicht „0 hayo gozaimasul* (ehrenwerten guten Morgen) zu wünschen. Nach dem Frühstück kommt die Elektrische. Raum-gcsetze sind unbekannt in Japan, denn man beweist, daß dort, wo eii» Köip-r ist. noch ein anderer fein kann. Zwei Körper werden so lange aneinandergequetscht, bi» ste ein Körper, wenigsten» auf Fahrtdauer, ge-worden. Draußen fliegen die Bilder vorüber: Die Straßen-fegrr mit ihren Riesenschwammhüten au» Stroh und den langen dicken Strohmänteln, die ste umwallen, bi» ste wandernden Gaiben ähnkln; die Kaufläden mit den PorzeUauhibachlse aufzetürmt draußen oder den Obiseidenstretfen, die im Lagen sttttern oder die Fischgeschäfte, wo Faß an Faß ölige, schwarje oder trockene, weiße oder holzartige, braune Fisch« lagern. Uad der Schnee, der weiche, nasse Schnee wärmerer Erdstriche fällt ohne Unterlaß und schmilzt, wird ekliger, zäher Lehm, sobald er den Boden erreicht und macht da» Gehen fast «nmSglit. Im Botfch»ft«park sind die Kamelien verschwau-den, die letzt« Wiaterblume verblüht und nur da« Lignurn vilaö und di« v.rschiedeac» Cypresse», Zedern tungen eine Verordnung erlassen. welche solgende wichtig« Bestimmungen enthält: Jeder ungarische Staatsbürger ist ohne Unter« schied der Raffe, der Sprache oder der Religion vor dem Gesetze gleich und genießt die gleichen bürger-llchen und politischen Rechte. Aus der Zugehörigkeit zu einer Minderhrit kann keine« Staatsbürger bei der Erlangung von öffentlichen Stellen, Aemtern, Würden oder bei der Ausübung von verschiedenen Berusen weder ein Vorteil noch ein Nachteil erwachsen. Jeder ungarisch« Staatsbürger kann feine Muttersprache im Privatoerkehr und im GeschäsiSleben, bei der Ausübung seiner Religion, in der Presse und bei öffentlichen Aemtern voll benützen. Die Gesetze müssen in amtlicher Uebersetzung auch in den Sprachen der Minderheiten ausgegeben werden. Desgleichen müssen die in einzelnen Gemeinden zu publizierenden Ministerialverordnungen, Statuten und Kundmachungen außer in der amtlichen Staats-spräche auch in der Sprache der betreffenden Ge-memde verkündet werden. Die Prolokolle der General-versamwlungen der Munizipien usw. muffen außer in der amtlichen SlaatSsprache auch in jener Sprache abgefaßt werden, welche zumindest der fünft« Teil der Mitttl'eder des MunizipalauSschufse» al» Pro-tokollsprache zu benützen wünsch». In der General-Versammlung dars jedes Mitglied neben der amilichen auch seine Muttersprache srei benützen. Die Muni-zipien benützen in ihren Zuschriften an daS Ministe« rium und andere Aemter und Behörden die amtlich« Staatssprache; sie können aber auch ihre Protokoll-spräche benützen. Die GcschäftSsprache der Gemeinde wird von der Gemeindevertretung festgesetzt. In den Gemeindeversammlungen dürfen die Mitglieder nebe» der amtlichen SlaatSsprache auch ihre Muttersprache benützen. Im Verkehr der Gemeinden »it den Ml-nistenen und den Munizipien gelten dieselben Be-stimwungen wie beim Verkehr der Munizipien mit den Ministerien. Der einer sprachlichen Minderheit angehörende Staatsbürger kann sich entweder in der Staatssprache oder i» seiner Muttersprache an die Behörden wenden, die aus sein« Eingabe erteilte Entscheidung muß neben der Staat»-spräche auf Wunsch der Partei auch in der Spracht deS SingeberL mitgeteilt werden. Die Gemeindebeamten haben in ihrem Verkehr mit den Minderheiten sich deren Muttersprache zu bedienen. Für Bezirksbeamte und Beamte der Muni-zipien best-ht diese Verpflichtung nur dann, wenn diese betreffende Sprache dte Muttersprache von min« bestens einem Fünftel der Bewohner diese» Gebiete» ist. Wenn der Beamte der betreffenden Sprache nicht mächtig ist, muß ein Dolmetsch verwendet werden. Die folgenden Paragraphen behandeln die An-wendung der Minderheitensprachen im GerichlSver-fahren und räumen den Minderheiten auch hier die weitestgehenden Zugeständnisse ein. und Föhren sind grün geblieben. Auf ihn«» liegt der Schnee schwer wie beklemmende Träume. Komme ich nachmiltag» heim, so wartet fei« Hausfrau schon hinter der letzten, der Papienür und reicht mir die Pantoffel sobald ich mein« 'Schuhe im Zwinger losgeworden; bringt „(So cha", den ehrenwerten Tee und schiebt mir «in Pölsterchen zu, auf dem ich zusammenklappe. E» nahen die Schüler, die immer an der Pforte kniend erwartet weiden und die, so gut sind die Ja-paner, selten mit leeren H?nden kommen. Dattel-pflaumen, Zwergoranzen, amerikanische Aepfel oder eine japanische Seltenheit, die ich noch nicht kennen ge-lernt habe, wird auf den Tisch oder die Matten ge-legt und immer hängt da» Noshi- oder Gabenzeichen mit dem Fädchea eine» getrockneten Seeohr» zur Evmbolik daran. In den Pausen zwischen den Stunden schreibt und lerne ich. So, o Leser, muß man arbeiten und leben, damit man t« ermöglicht Wissen anderen Menschen weiterzugeben. Die Stunden zum Leben»-unterhalt, der Morgendienst zur Weiterreise und die Freizeit der eigentlichen Arbeit und dem Sludium. Mein Zimmer ist le«r bi» auf den Tisch und die Stühle, denn morgen» verschwindet da» Bett und. weiter« Einrichtung gibt «» nicht. Nur in der heilige» Ecke, daS letzte Ding au« d«r Heimat, steht dte — auch schon reisegeschwächte — Schreibmaschine und dennoch schütze ich ste besser al» mich, denn ich handle nach dem Liede de« alten Manne«: „Bei Prag verlor ich auf der Streif« Bezüglich der Schulen bestimmt die Verordnung, daß in jene» Schulen, wo die Zahl der Schulpflich-tigen der sprachlichen Minderheit 40 erreicht, die betreffende Sprache gänzlich oder zu» Teil alsUnterrichiSsprache benützt wer-den muß. Den von Gemeinden und Kirche erhal-tenen UnterrichiSanstalten mit nicht magyarisch«? Unterrichtssprache kann daS OeffeatlichkeitSrecht nicht verliehen werden. Die Regierung wird dafür Sorge tragen, daß in den Bürger- und Mittel« schulen für die einer sprachlichen Min-derheit angehörenden Schüler Paral-lelklassen ausgestellt werden. Desgleichen wird sie auch dafür sorgen, daß im Interesse der Durchsührunq dieser Bestimmungen die entspre« chcnden Lehrkräfte ausgebildet werde». Für die Sprache und Literatur der im Lande lebenden Minderheiten muß an der Universität zumindest ein Lehr-stuhl ausrecht erhalten werden. Die einer Minderheit angehörenden ungarische» Staatsbürger dürfen zur Förderung der Sprach«, der Kunst, Wissenschaft uad Kultur, Gesellschaften' und Bereinigungen bilden und Gelder famm-ln. Beamte, die der Sprache der Minderheit nicht mächtig sind, haben dieselb« innerhalb zwtitr Zahre in dem Ültaße zu erlernen, daß sie den Anforderungen genügen. Die Uebertretung der für die Beamten festgesetzten Normen bet der Benützung der Sprache bildet ein Disziplinarverfahren, welche» im Fall« der Wieder-holuna oder Absicht einer schweren Strafe unterliegt. Die Verordnung tritt am Tag« ihrer Verkündigung in «rast. _ Politische Rundschau. Inland. Aus der Nationalversammlung. In der SamStagsitzung der National»»-fammlung vom 30. Juni, die bi« 7 Uhr abends dauerte, wurde die Gesetzvorlage über daS Budgetprovisorium erledigt und in zweiter und dritter Lesung äuge-nouimen. Nachdem mehrere Redner der Opposition und der Regierungspartei gesprochen hatte», brachte Minister U,unovic zum § 25 über die Rodotpflicht zwei Abänderungen ein, oie zweifellos unter dem Eindruck der Rev« de« Abg. Dr. Kraft entstanden sind. Nach diesen Ab« änderungen darf kein Rodoipflichliger außerhalb deS Kreise», in dem sei» Wohnort liegt, und der an-grenzenden Bezirk« verwendet werden, und die Be-Messung der Robotablösung bei wohlhabenderen Robotpstichtigen ist im Verhältnisse zu ihrem Vermögen festzustellen. Di«f« Abänderung«» wurde» dann auch angenommen. An der Abstimmung be-teiligten sich 189 Abgeordnete, von denen 101 für. 83 gegen die Vorlage stimmten. Dagegen stimmte» die Demokraten und geschlossen alle acht deutschen Abgeordneten. Ja den Aus- Da» Beta durch einen Schuß, Da griff ich erst nach meiner Pfeif« Und dann »ach meinen Fuß--" So auch ich. wenn die Feuerpfeif« ertönt oder ein Etdbeben da« Hau« krachen und wanke» micht oder aus dem Schiffe die Wellen hochfchlagen. Sie ist all«», was mir bleib«, ist doch selbst der ,Ungetreue* nicht länger. Zum Schluß noch ein Wort über —-- Die Leserinnen können im Sruad« hier da« Blatt schon weglege» — der Muliic liest weiter, von dem Orte, der auch seinen eizenen Äott in Japan und einen hochgeschätzten hat. denn tn Japan steht solch «in Hau«teil tn ansehen. Am Tage ist der Sang dahin offen, wenigsten« an der einen Längeseite; abend« ist die Schachtel hier zu. Wie überall haben auch hier die Herren der Schöpfung den Borring uad der erste Raum gehört ihnen. Sie nehmen «» indessen nicht übel, wenn man durch ihn zum Damenraum geht. Ein lange« verweile» empsi-hlt stch niche, weil ein Knie-krampf unausbleiblich, da da« Ding japanischen Kauer-Verhältnissen angepaßt ist. Au» seinem Fenster herau» bewundere ich eine etwa» sturmverbissene Palme und eioe» niedere» BambuSzaa». Zuweilen auch eine» jungen Hund, der dort heult. Schlösser oder Riegel gibt e« nicht. S« ist daher gerate» die Tür zu hatte». Da« ist jedoch nicht unbedingt vonnSlca, da japanische Häuser sehr akkustisch sind--- Man betritt den heiligen Raum, nachdem ma» noch «tn Paar Pantoffel angezogen-- So lebt man auf Forschungsreisen l Und lebend lernt man--— Nummer 54 Tilller Zeitung Seite 3 fchuß. welcher die Durchführungsbestimmungen für die Robotpflicht ausarbeiten wird, wurde auch Abg. Dr. Kraft gewählt. Die nächste Sitzung wurde für Montag, den 9. d. M., angeordnet. Während dieser Pause in den Parlamentfitzungen wird der gesetz-gebende Ausschuß arbeiten und daS Beamtengesetz erledigen, welche« dann der Skupfchtina vorgelegt werden wird. Di« Verminderung der Beamten. Während der gesetzgebende Ausschuß arbeitet, wird die Regierung alle Vorbereitungen zur Ber-»wderung der Beamten treffen, die sofort durchgesetzt werden soll. Da« Ministerium des Innern hat de-reit« olle Vorkehrungen getroffen. Begonnen wird mit der Verminderung in Mazedonien und beendet wird sie in Slowenien. Bei der Verminderung wird mit der peinlichsten Gerechtigkeit vorgegangen und alle qualifizierten und guten Beamten werden bleiben. Auch in den anderen Ministerien wird^ der Beamten« abbau demnächst durchgeführt werden. Im Ministerium für Sozialpolitik ist ste bereit« beendet. Aus dem Ministerrate. Am 2. Juli trat der Ministerrat zu einer Sitzung zusammen, in der zuerst über die Fiumaner Frage verhandelt wurde. Au« Rom sind Kuriere eingetroffen, die neue italienische Borschläge brachten. Darüber erfährt man jedoch vorläufig noch mchtS, ite scheinen aber von sehr weittragender Bedeutung zu sein. Sodann wurden ReffortSfragen erledigt, besonder« die Frage der Bergung deS in Südserbien und Mazedonien zurückgebliebenen Kriegsmaterial«, Die Bergung wird nicht »ehr von Militärbehörden durchgeführt, sondern e« wurde eine besondere float« Mission dazu eingesetzt. Nach dem Attentat auf PaSte. Die Untersuchung gegen Rajic hat keine neuen Momente ergeben. Der Attentäter verharrt bei seiner Aussage, daß er daS Attentat au« persönlichen Grün-den verübt habe, daß er ohne Mitschuldige fei und daß ihn niemand beeinflußt habe. Die beiden Sicher-heit«komwiffäre, die aus Anlaß de« Attentate» nach Zagreb gefahren waren, find zurückgekehrt, ohne befon-dereS Material zu Tage gefördert zu haben. Man glaubt, »aß die Untersuchung bald abgeschlossen sein werde. Austand. England und Frankreich. In Regierungskreisen wird festgestellt, daß sich da« Verhältnis zu England tu der letzten Zeit kritisch gestaltet. Gewisse Blätter, wie „Obferver* und »Daily Mail' führen eine erbitterte Kampagne gegen die französische Regierung. Die englischen Großindustriellen, die ihre bedeutenden Juteresien im Ruhrgebiet utt* ganz Deutschland stark bedroht sehen und nicht weniger um ihre Interessen in Un-garn und auf dem Balkan besorgt sind, erlangten einen entscheidenden Einfluß auf die englische Re-gierung. Der „Observer* schreibt offen, die eng-tische Regierung werde mit Frankreich brechen und man arbeit« ernst daraufhin, einen Kongreß aller Staaten ohne Hinzuziehung Frankreichs und der Kleinen Entente einzuberufen, der sich »it der Frage Deutschlands ohne Rücksicht auf Frankreich befasse» soll. Finanzkreise haben Schritte eingeleitet, daß England und Amerika Frankreich zur sofortigen Zahlung aller seiner Schulden zwmgen. Weitere Nachrichten besagen, ein großer Teil der englischen Konservativen Partei habe mit der deutschen Re-gierung und den deutschen Parteien direkte Fühlung genommen. Man erfährt, »aß zwischen Frankreich und der Kleinen Entente demnächst ein politische« und militärisches Bündnis zum Abschluß gelangen soll. Darüber werde bereits dte Ende diese« Mo« rat« stattfindende Konferenz der Vertreter der Kleinen Entente endgülttgen Entscheid bringen. An dieser Konferenz dürste wahrscheinlich auch ein Ber-treter Frankreich« teilnehmen. Eine Formel zur Lösung der Ruhrkrise. Die „Neue Freie Presse" veröffentlicht «ine von hervorragender Seite der Berliner Regierung stammende Darstellung über die Reparation«frag«, in der e« heißt: Die deutsche Regierung ist durchaus bereit, einer Formel zuzustimmen, dte etwa folgende Gestalt haben würde: Der passive Widerstand ist unerwähnt gelassen. ES wir» nur gesagt werden, Deutschland erkläre sich bereit, di« Lieferungen von ReparationSkohle an die Entente wieder aufzunehmen, unter der Bedingung, daß man ihm die Möglichkeit dazu biete. Da« soll heißen, daß Frankreich der deutschen Regierung die Verfügung über die Eisen« bahnen im Ruhrgebiet zurückgibt, daß die auSge« wiesenen Eisenbahner zurückkehren dürfen und die Verhaftungen aufgehoben werden. Im deutschen Kabinett glaubt die Mehrheit an die Annahme einer solchen Formel. AlS neue« Moment in der Situation ist eine seit einigen Tagen etwa« ge« steigerte Aktivität Englands zu verzeichnen, ferner der Besuch der Königin von Holland in London, deren Reise nach der englischen Hauptstadt nicht ohne politische Bedeutung ist. besonder« wenn man die jüngsten Besuche der Könige von Schweden und Norwegen im Haag berücksichtigt. Hiezu kommt noch der Brief deS Papste«, von dem man in Berlin an-nimmt, daß er im Einverständnis mit London und Rom abgefaßt worden fei. Erklärungen Mussolinis. Im Ministerrate gab Ministerpräsident Muffo-lini folgende Erklärung über die auswärtige Lage ab: Infolge de« Staatsstreiches in Bulgarien sind einige Widersacher des Faschismus in fabelhafte Irrtümer geraten. Da« Ende StambulijSkiS und die Ueber« »ahme der Regierung durch Zankov hat bei einigen Mächten der Kleinen Entente eine gewisse Gärung erreg». Italien hat sofort dort, wo eS nötig war, eine Aktion der Mäßigung eingeleitet und die ge-fürchteten Komplikationen auf dem Balkan wurden vermieden. In Lausanne scheint die Unterzeichnung de« Friedens bevorzustehen. Im Ruhrgebiet hat sich die Lage verschärst. Ans der einen Seite dauert die passive Resistenz fort, auf der anderen breitet sich die Besetzung auS und inlenstviert sich durch Maß-nahmen, die immer «ehr einen politische militärischen Charakter annehmen. Die allgemeine Rückwirkung dieser Krise, die am Höhepunkt angelangt zu sein scheint, zeigt sich in den Valutakursen der europäischen Staaten, die sich sämtlich verschlechtern, nicht au«-genommen da» Pfund Sterling im Vergleich zu« Dollar. Der Versuch de« Papste«, der in seinen menschlichen Beweggründen hoch zu schätzen ist, hat die Lage nicht geändert. Inzwischen konnte nach Lösung der belgischen Krise die diplomatische Aktion wieder ausgenommen werden. Italien nimmt daran teil und hält, insoserne das Problem seiner gänz-llch.'n Lösung zugesührt werden soll, an den Vor« schlügen des Memorandum« von London fest, von dem keiner der späteren Vorschläge abgewichen ist, nämlich: Junktim zwischen ReparationSprohlem und interalliierter Schuld, ein genügendes Moratorium an Deutschland, Festsetzung einer definitiven Z ffer, ein vernünftiger Zahlungsplan, ernstliche Garantien wirtschaftlicher Art und darauffolgender verzicht Frankreichs auf territoriale Besetzung i» Ruhrgebiet. Was die deutsche passive Resistenz betrifft, so glaubt die italienische Regierung, daß Deutschland kein In-terefse daran hat, st« zu verlängern, weil «S nicht hoffen kann, Frankreich auf die Kaie zu zwingen und sich nicht einbilden kann, von außen Hilfe zn erlangen. Wo« die Frage von Fiume anlangt, so habe ich in Beograd urgiert, damit angesichts der Lage der Stadt und der Notwendigkeit, daß die Beziehungen zwischen den beiden Ländern ein vollständig normales Ge-präge annehmen, die Verhandlungen tn einem schnellen Tempo geführt werden. Der Ministerrat hat diese Erklärung zur Krnntni« genommen. Kurze Machrichten. Die Franzosen haben in Mainz sieben Deutsche wegen Sabotage zum Tode verurteilt; die Vrr« urteilten haben gegen da« Todesurteil Berusung ein« gelegt. — Auf »er Hochfelder Rheinbrücke bei Dui«-bürg hat sich in einem von den Franzosen geführten Personenzuge eine große Explosion ereignet, wobei acht belgische Soldaten und zwei deutsche Zivilper-sonen um« Leben kamen; ein Attentat von deutscher Seite liegt nicht vor. — Die Franzosen haben die Kruppwerke besetzt. — DaS Waiseuhau« in Kalkutta stürzte ein und begrub von den im Echlafsaal weilenden Kmdern 70 unter den Trümmern. — Infolge Streikes der Seeleute ist der Hafen-verkehr an der Adria in Italien stillgelegt worden. — Der Moskauer Patriarch Tychon, der von den Sowjets feinerzeit verhaftet und abgeurteilt wurde, ist wieder in Freiheit gefetzt worden. — Die Wiener „Reichspost- feiert ihren dreißigjährigen Bestand; bei diesem Anlaß erh:elt der Hauptschrift» leiter Fnnder ein BegrüßungStelegramm de« Papste«. — Die Madrider Polizei entdeckte «ine terroristisch« Verschwörung, d«r«n Zweck «S war, mehrere be» kannte Politiker zu tö»«n. — Burgtheaterdirektor Paulsen in Wien ist zurückgetreten. — .Daily Mail" berichten, daß sich iu den nächsten Tagen die drei ehemaligen U-Bool-Kommandanten Andler, Herten und Rosenheim wegen Sabotage vor dem französischen Kriegsgericht in Düsseldorf zu verantworten haben wer-den. — veniseloS hat dem Patriarchen von Konstanti-nopel telegraphisch geraten, sofort zu demifsionieren, da dadurch die Möglichkeit gegeben sei. die Lage der Christen in der Türkei wesentlich zn erleichtern. — Der Papst hat 500 000 Lire sür die Ruhr« Hilfe und 50.000 Lire sür arme Studenten der Universität München gespendet. — Da» ökumenische Patriarchat hat beschlossen, von Konstantinopel auf den Berg Atho« zu übersiedeln. — In Frankreich fand um den' Michelin-Pokal ein Wettflug statt; der Sieger ist Leutnant Girte, der 2819 Kilometer in 20 Stunden 41 Minuten zurücklegte. — In Carraca» wurde der Bizepräsid«nl der Republik Ve-nezutla Juan Gomez in seiner Wohnung ermordet; die Ursache der Tat ist unbekannt. — Zahlreiche ' Anhänger de« deutschen Kronprinzen stehen im Be-griff, eine Aktion einzuleiten, um die Rückkehr de« Kronprinzen nach Deutschland zu ermöglichen; wenn diese Aktion von Erfolg begleitet fein sollte, ist be« absichtigt, den Kronprinzen Wilhelm bei der nächsten ReichSprasidentenwahl al« Kandidaten auszustellen. — Alle Personen, die nach der Türkei kommen oder diese verlassen, müssen einen Urlaubsschein der Regierung von Angora besitzen; mehrere amerikanische und jugoslawische Staatsbürger sind an der Grenze wegen Mangels einer solchen Erlaubnis angehalten worden. — Die Expreßzüge zwischen Pari« und Bordeaux sind mit drahtlosen Empfangsstationen ausgestattet, so daß die Reisenden nicht nur alle Nachrichten vom Eiffelturm erhalten, sondern abendS auch an Konzerten teilnehmen können. — Blätter-meldungen zufolge ist unter der kroatischen Jntelli. genz tn Bosnien eine Bewegung im Zuge, die da-rauf gerichtet ist, iu Bosnien und der Herzegowina eine neue kroatische Partei zu gründen; dies« Be-w«gung soll von den kroatischen Franziskanern auS-gehen, die demnächst ein Tagblatt herauszugeben beabsichtigen. — Bei eine« Etsenbahnzosammenstoß aus der Linie Bukarest—Jafsy kamen tO Personen um« Leben, während 50 verletzt wurden. — In einem amtlichen Berichte wurde die Beograder Regierung verständigt, daß der Ausschuß der fran« zösischen Kammer den 300 Millionen Franc« Kredit für unseren Staat bewilligt hab«. — Auf dem Wege von der Wie»«r-Neustä»ter langte der Abgeordnete Szakac« die Annäherung Ungarn« an die Kleine Entente. — Acht Staaten und zwar: Großbritannien, Frankreich. Italien, Spanien, die Schweiz, Belgien, Holland uad Lu» xemburg haben im gegenseitigen Verkehre die Bi« dierung uad Kontrolle der Reisepässe aufgehoben; begründet wird diese Maßnahm« damit, daß für« derhin die Freizügigkeit der Bevölkerung nicht ge- ' hindert werde» solle. — Durch ein« Wetterkata-strophe wurde die Ortschaft Tschörau am Ossiacher« see schwer hei«gesucht; viele Häuser find durch Ge-röll, daS die Wasiermafsen au« den Bergen herab-brachten, beinahe vollständig umlagert; di« Schutt« mästen lagern «inen halben Kilometer breit und zwei Meter hoch. Aus Stadt und Land. Todesfall. Am Sonntag, den 1. Juli, starb in Kocevje Herr Aloi« Loy, Ehrenbürger und Bürgermeister der Stadt Koievje, im 63. Lebensjahre und wurde am DienStag, den 3. Juli, auf dem dortigen OrtSfriedhofe unter zahlreicher Beteiligung feine« großen Freunde«- und Bekanntenkreise« zur letzten Ruhe gebettet. Unter seiner dreißigjährigen Tätigkeit al» Bürgermeister hat Kokevje einen gro« ßen Aufschwung erfahren. Alle Neuerungen, wie Wasserleitung, neue« SchulhauS usw. verdanken sei« ner Tatkraft ihr Entstehen. Um diesen wahrhaft deutschen Mann trauern nicht nur seine Angehörigen, sondern ganz Kocevje. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 8. Juli, findet der Gottesdienst um 10 Uhr vor» mittag« tn der zEhristuSkirche statt. Dabei gedenkt Vikar May zu predigen über Ehr»stliche Sitte 11. „Der Sonntags. Celte 4 Cilflet SclUng Nummer 54 Aus dem Vemeinderate. Die Sitzung d,» Teljer Gemeinderates am 2. Juli wies trotz einstündiger Verspätung einen äußerst schlechten Besuch auf. ES würd« beschlossen, von der Gebiets« Verwaltung für Slowenien die Ungültigkeitserklärung der Ernennung all jener städtischen Angestellten zu erwirken, die vor dem Umsturz erfolgt ist. Einige Gesuche von städtischen Angestellten um Erhöhung der Löhne, bezw. Gehälter wurde abgelehnt. — Als Theatei meiste? ant Stadttheater wurde der Dekorateur deS Nationaltheater« in Ljubljana Johann Matejtek angestellt. — Die Militärbaracken in 5p. Lanovj werten in nächster Zeit abgetragen; die Plätze muß di« Militärbehörde in denselben Staub setzen wie sie vorher waren. — Bier Bittstellern wurde daS Heimalrecht verliehe». — Der OrtS-arbeitsbörs«, die in Ctlje eröffnet werden wird, werden von der Stadtgemeivde die Räumlichkeiten sicherstellt werden. — DaS Stadttheater wird auf 1V Jahre dem Theuteroerein verpachtet; es wurde ein diesbezüglicher Bertrag geschlossen. — Für die HauShaltungSschule werden unter der Bedingung Kochgeräle angeschafft, daß der praktische Unterricht des 4. Jahrgangs der Bürgerschule in der Küche der HauShaltungSschule stattfindet; die Sladtge-meinde wird auch alle anderen Kosten tragen mit AuSnohwe der Besoldung der Lehrkräfte. — ES wurde beschlossen an außerordentlichen Unterstützungen der Gl,Sbena Matica 1500 Din, dem Studenten-verein in Wien 500 Din zur Deckung der Lustbar-keitSsteucr u. s. w. zu verleihen. — Dem Ausschuß zur Uebersührung der Jadenburger Gefallenen winde ein Betrag von 250 Din bewilligt, dem Berein „Svoboda" wurden die Koste» für di« Be« leachlung im Turnsaal erlassen. — In den Räumlichkeiten der GlaSbena Matica wird auf Gemeinde, kosten ein Umbau vorgenommen, sodaß ein« Wohnung gewonnen wird. — D«r Platz n«b«n dem Haus« de» Dr. Kalan in der Gregorktgasse wird zwecks Verkaufes in drei Bauplätze parz«lli«rt. -r- Di« Gemeinde wird auch den Bauplatz in der Razla-gova ulica verkaufen. — Die Kosten für die Rcpa> ratur der Kapuzinerbrücke tragen die Etadtgemeinde, di« UmgebungSgemeinde und die Bezirksvertretung. — Auf dem Stadtsriedhose wird ein eioener Platz für Soldaten und Jnvalidengräber vorbereitet. — Der Weg beim Augmentationsmagazin in der Ljub-IjaiSka cefta ist von einer Militärwache abgesperrt ; weshalb die« angeordnet wurde, ist nicht bekannt, da dieS bisher immer «in öffentlicher Weg war. von der Eröffnung der Privat Lehranstalt Legat ln Marldor. Am Sonntag den 1. Juli fand di« feierlich« Wiedereröffnung der Leaat-Schule statt. Das Hcholgebäude war festlich beflaggt und geschmückt. ES hatte sich ein zahl-reiche» Publikum «ingesunden, darunter viele Kaus-lkuie und Schulmänner. Die Regierung war auch vertreten u. zw. durch Herrn Bezirkshauptmann Dr. Lajniic und Herrn Schulinspektor Lichlenwallner. Die beiden Herren äußerten sich sehr befriedigt über d!« Schule und wünschten besten Ersolg. Besonders die Abteilung der Kopiermaschine». Bervielsältigung«-Maschinen und Apparate sowie Rechenmaschine» und anderer Büro«aschin«n fand großes Interesse. Am Sonntag den 8. Juli wird über allgemeinen Wunsch die Schule noch einmal ausgestellt werden und sind hiezu auch der Bürgermeister samt den Gemeinde-rüten sowie dir Journalisten eingeladen. Die Privat-Lehranstalt ist vollkommen neu und modern einge-richtet und kann sich mit ähnlichen Instituten de» Auslande» ruhig messen. Eine kulturhistorische Ausstellung in Daratdin. Geschichtsfreunde und Altertum»-liebhaber haben die Veranstaltung einer kulturhist»' rische» Ausstellung in Bara»»In beschlossen, welche in der Zeit vom 14. biS einschließlich 20. Juli d. I. abgehalten werden wird. Die dortigen drei Klöster und alle Kirchen haben ihre Sckiätze zur Berfüuung gestellt, ja selbst daS Stadtarchiv und da« berühmte Archiv de« Cirmaner Kapitels werde» zur Aus-stellung gelangen. Mau wird Gelegenheit haben, ganze Räume mit den Mobilen in den Stilen de« 13. und 19. Jahrhunderts bewundern zu können und wird diese Veranstaltung dem Kunstfreunde eine Fülle von Anregung und Belehrung biete». Die Museumsvereine von Celje. Maribor und Ptuj haben beschlossen, die Ausstellung am 19. Juli gemein-schaftlich zu besuchen und werden mit dem Bormit-tagSzuge in Baronin eintreffen. Anschließend an diesen Besuch wird eine Tagung der gesamten Ber-eine stattfinden, bei welcher wichtige Fragen de« Denkmalschutzes und verschiedene Musealangelegen-heiten zur Erörterung gelangen werde». Alle Freund« deS Altertums, der Geschichte und der Kunst sind eingeladen, sich dem AuSsluge der genannten Vereine anschließen zu wollen. L. S. Wochenmarktauflösung. Um da« weitere Ausbreiten des Scharlachs, der Masern und anderer epidemischer Krankheiten zu verhindern und diese ehest zu unterdrücken, hat daS Stadtamt Eelje Im Einvernehmen mit dem Stadtphqsikat au« Gründen der öffentlichen Gesundheit die Wochenmärkte, die in d«r Stadt Celje jeden Mittwoch und Samttag auf dem Marktplatz beim Gasthau« »Zur grünen Wiese" stattfinden, bis aus weiteres ausgehoben, da diese vorzugsweise von Personen aus dem Amts-bereich der Celjer kgl. Bezirkshaup'.mannschast be-sucht werden, wo noch immer der Scharlach grassiert. Wichtig für Auswanderer nach den vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Polizeiabteilung der kgl. Bezirkshauptmann-schaft Celje übersendet unS solgende Notiz: Die AuSwandererquote sür die Bereinigten Siaalen von Nordamerika bettägt für da« Jahr 1923/24 für den Amtsbereich der Bez!rk«hauptmannschaft Celje 10 Personen. Weil auf Rechnung dieser Quote be-reitS 3 Personen abzurechnen find, die einen Au«, wandere, paß für die Bereinigten Staaten von Nord-amerika schon im Jahre 1922 erhalte», jedoch noch nicht verwendet haben, kommen sür da« laufend« AuSwruderungSjahr (1923/24) nur noch T Per« sonen in Betracht, dir im laufenden Jahre einen Au«wandererpaß sür die Bereinigten Staaten von Nordamerika erhalten werden können. Bon den bei der obigen Behörde eingelaufenen 50 Gesuchen um AuSwanderungSbewilligungen nach den Bereinigten Staaten von Nordamerika werden also nur 7 (sieben). Deshalb werden die Interessenten aufmerksam ge-macht, daß «S demnach ^vollkommen erfolglos ist, neue Gesuch« um Au»wand«rungSb«willigungen nach d«n Bereinigten Staaten von Nordamerika einzu-reichen. gur Industrie- und Gewerdeaus stell ung in Maribor. Mancher wird sich darüber den Kops zerbrechen. ,Ja, wo« soll ich den ausstellen? Die Antwort ist gleich gegeben: „DaS, was du mit Deiner Hände Arbeit schaffen kannst uod wozu du Geschick hast. »Nur ja nicht, weiß Gott, wie viel ausstellen, sondern lieber weni-ger, aber daS erstklassig und «it Last und Liebe gearbeitet. Selbstverständlich wird etwa« Neue« ganz eine andere Wirkung hervorrufe» al» etwa ein Er-zeugni«, da« nach altem Muster uad nach alten Schablonen angefertigt wurde. In dieser Hinsicht hat stch auf der vorjährigen Ausstellung namentlich da» Tischlergewerbe mustergiltigerweise bemerkbar gemacht. ES sei nur an den Kasten mit den drei Ad-teilungen erinnert, der den Dienst für zwei Kästen machte. DaS Prinzip der Ausstellung fei also: wenig, aber dai gut. Und in welcher Art beteilige ich mich an der Ausstellung? SS möge sich jeder Gewerbetreibende, der sich zu beteiligen beabsichtigt, zu allererst die Au«stellungSordnung genau anschauen und durchlefen und dann die beigelegte Anmeldung«-«rklärung auSsüllcn. Beide sind bei der Ausstellung«-Verwaltung erhältlich. Di« auszustellende Ware möge rechtzeitig so abgeschickt werden, daß sie bis längsten« 10. August in Maribor eintrifft. Die Eisenbahnderwaltungen haben sür den Transport dieser Waren eine» 50% Nachlaß gewährt. Bei dieser Gelegenheit sei noch daran erinnert, daß die Besucher der Ausstellung nur den halben Fahrpreis bezahlen, wenn sie sich mit einer Legitimation die zwanzig Dinqr kostet und in allen größere» Geld-Instituten erhältlich ist, ausweisen können. Auch ein Eintrittsgeld wird dann nicht mehr elngehoben, und gilt diese Legitimation gleichet!« al« permanente Eintritt«karte. Daher: Alle Gewerbetreibenden: Nehmt teil an der Ausstellung, keiner bleibe zuHaus«. W«r hinter dem Ösen hocken bleibt sieht uod Hirt nicht«, wer rastet der rostet. Zeigen wir wer »ir sind und wa« wir können! -Splitt. Breilce. Der so volkstümliche Fußballsport hat auch in diesem kleinen Städtchen seine» Einzug gehalten. Am 25. September 1922 wurde der Sportklub .Troja" gegründet, der daS Bestreben hat, alle Zweige de« landesüblichen Sparte« zu pflegen, die da find: Fußball, Handball, Wasser» und Wintersport, Leichiathetik usw.. sofern fich genug sportbegeistert« Jünglinge nnd Jungfrauen finden, die zur Mitarbeit bereit wären. Leider blieb da« schöne Wollen nur aus den Fußballsvort beschränkt. So freudig und begeisterungsvoll die Jugend auf den grünen Rasen eilt, so sonderbar verständnislos steht vem »porte der Großteil der Bevölkerung ge-genüber. Leider, denn wer die Borteilt in Betracht zieht, die der heranwachsenden Jugend bei rege!« mäßigem Sporibetrieb erwachsen, wird gerne sein Scherslein beitragen, um daS so verderbliche Kartenspielen uad daS gesundheitsschädliche Gast-hauSsttzea zu vermindern. Die Jagend muß zu geistig und körperlich gesunden Menschen erzogen werden. Die« be»«»ke jeder, der Kinder hat und der Jugend wohl will. Der Sportplatz de« S.K.T. steht im Überschwemmungsgebiete und wurden mit Müh« und Not die 99 Besitzer der Au, Bürger und Bau-ern dazit bewogen, da» Fußballspielen überhaupt zu gestatten. Sobald jedoch die Au aufgeteilt wird, hört stch jeder Sportbetrieb auf. da e« an einem dafür geeig-netin Platze mangelt; würde sich jedoch eine edle Seele finden, die gegen entsprechende Bezahlung dem S.K.T. rinru Sportplatz verpachtet«, wär« ihm der Dank der Jugend und die Achtung der Mitbürger gewiß. Sport ist heute modern uod niemand von den »guten Rannerv" wird wohl unmodern erscheinen wollen. Lebt und fühlt »it der Jugend, hält Herzen und Gildsack offen, denn beides bringt tausendfache Zinse»! Die Jugend soll der Stolz der Stadt sein, die Zukunft uad Freude aller. Wirtschaft uno Verkehr. Die Handelsverträge Jugoslawiens. Aus Beograd wird u»« gemeldet: Der Handel«-vertrag zwischen Polen und Jugoslawien wurde im Schoße der Regierung durchderaten und prinzipiell angenommen. Die Borlage wird demnächst vor daS Parlament gelangen. In der Frage deS Handels« Vertrages mit Deutschösterreich sind noch einige Punkte streitig, weShalb ein endgültiger Beschluß vorerst nnch nicht gesaßt werde» konnte. Die Re-gierung ist bemüht, die strittige» Fragen, dte dem Abschluß eines HandelSverttageS «it Deutschösterreich im Wege stehen, zu bereinigen. Neue Zolltarife. Wie wir au» Beograd erfahren, wirv der allgemeine Zolltarif i» kürzester Zeit fertiggestellt werden. In amtlichen Kreisen ist man der Ansicht, daß bei der Feststellung der Tarife hauptsächlich darauf Wert gelegt werden muß, den Export zu unterstütze» und nach Möglichkeit den Import zu schwächen, schon mit Rücksicht auf unsere heimische Industrie. Gute Ernte im Banat und in der VaöKa. Wie gemeldet wird, wurde der Drusch in mchreren Orten in der Balka begonnen. Ver Ertrag der heurigen Ernte wird auch di« optimistischen Er-Wartungen Übertressen. Im Banat hat ew Joch Feld den Ertrag von 1000—1200 Kg. ergeben. In der Backa ist der Erttag noch größer und der Qualität nach wird diese Ernte eine der besten nach dem Kriege werden. kmgsmm Nummer 54 Cillier Zeitung Seite 5 'siV'.'. Der Verwaltungsrat und die Direktion der Merkantilbank in Kocevje geben die betrübende Nachricht, d».is ihr Mitgrslnder, der. hochverdiente Vizepräsident und Yerwaltungsrat, Herr Alois Loy ehem. Landtairsabgeordnctcr, gewesener langjähriger Bürgermeister and Ekrenbtlrger der Ktadtgeineinde Kfrievje, Inhaber zahlreicher hoher Auszeichnungen nnd Besitzer in KoitTje heute unerwartet verschieden ist. Ehre dem für das öffentliche Wohl stets begeisterten Manne! Kocevje, den 1. Juli 1923. » Gemsbart dom sehten Öv Hinsehend ähnlich, >•'*55* mit srhneowcissen WSpitzen, IS—17cm ITasrlfinge, weiehschwin-gendes Haar, per Stück 800 Dinar. Edcl-Hirschhart 15 cm Hnarl&nge, Irnit. 800 Din. Elchhirsch 12 bis 15 cm 300 Din, ver» sendet bei rekom. Voreinsendung franko, zollfrei Gemsbartbwderei Eduard Hanptmann, St. Veit an der Glan Nr. ä, Karaten Bei Anfragen 3 Dinar Buckporto. 11) (Nachdruck Verbote«.) Das Geheimnis des Schränkchens. Roman von Burton E. Stevenson. Wir haben die Bertillonmaße des Toten hinüber-gekabelt. Aber auch da» wird nichts nützen, wenn er nie arretiert worden ist. Und wir können natürlich zu den Beweggründen erst vordringen, wenn wir «twaS über ihn wissen." „Über, Godfrey." warf ich ein, angenommen wir wüßten, wer es ist und was er mit Bantine vorhatte, angenommen selbst, wir könnten erraten, wer ihn getötet hat und auS welchem Grunde eS geschah — wie ist e» denn geschehen? DaS ist das Unbegreifliche. Wie ist es geschehen?" .Gewiß, gewiß/ stimmte Godfrey bei, „das ist die Frage! Ich sagte dir ja schon, daß eS ein hübscher Fall ist, Lester. Aber wir wollen warten, bis wir auS Pari» Antwort haben." .DaS erinnert mich ja," sagte ich und erhob mich plötzlich, .ich muß ja selbst nach Paris kabeln, im Auftrag de» Herrn Bantine." »Iw Zusammenhang «it dieser Sache?" „Nein — seine Lieferanten drüben haben ihm «in Möbelstück geschickt, da» nicht ihm gehört. Er bat «ich, die Sache in Ordnung zu bringen." Ich ließ mir ein Kabelfor«ular kommen und teilte Srmand und Sohn mit, daß ein Irrtum vor» gekommen fei, nnd sie möchten »Ir den Namen des Eigentümer« de» Schränkchens, daS nun im Besitze deS Herrn Vanliue sei, herüberkabeln. Godfrey rauchte nachdenklich vor sich hin, während ich das besorgte. Er starrte «it abwesenden Augen zu Boden. Als ich »ich aber wieder setzte und «eine Pfeife von neuem in Brand steckte, bereit die Unterhaltung fortzuführen, raffte er sich aus, langte nach seinem Hute uad «rhob sich. „Ich muß jetzt weiter." sagte er. E» hat keinen Wert, hier zu sitzen und Vermutungen aufzustellen, bevor wir irgend ein Fundament haben, auf dem wir ausbauen können." „In einem Punkte hatte Goldberg recht,' be« merkte ich. „Er erklärte, nachdem du gegangen warst, daß dte meisten Verbrechen keine Ro«ane, sondern reine Brutalitäten sind. Vielleicht ist dieses —" Die Klingel am Telephon .Halioh," sagte ich und führe „Sind Sie dort, Herr Le Stimme. „Jawohl." »Hier ist Parks." — Plötzlich kam mir zum Bewußtsein, daß seine Stimme ungewöhnlich klang, heiser und bebend vor Aufregung. — „Können Sie sofort zu nn» fahren?" „Ja, gewiß," antwortete ich etwas erstaunt, „wenn eS wichtig ist. Braucht mich Herr Bantine?" .Wir alle brauchen Sie," lautete die Antwort, und die Stimme schlug dabei in ein Schluchten um. „Kommen St« u« Gotte» willen sofort. Herr Lester k" „Ist recht!" sagte ich, ^ich komme!' — Urid da ich weiter nichlS hörte, hängie ich den Hörer wieder auf und sagte zu Godfrey: „Bei Bantine muß irgend etwaS vorgefallen fein. Park» scheint zu Tode erschreckt zu sein. Ich solle sofort kommen." — AIS ich nach meinem Hut und U-berzieher griff, fragt« Godfrey: „Soll ich mitkommen?" Selbst unter dem unheimlichen Eindruck, den da» Telkphongesp äch auf «ich gemacht hatte, mußte ich bei dieser Frage und dem Tone seiner Stimme lächeln. „vielleicht empfiehlt es sich," erwiderte ich. „ES klang dnflxt ernsthaft." Wir eilten zusam«en zu« Lift, und drei Mi-nuten später saßen wir in einem Auto, das unS eilend» ostwärts zu der Avenue führte. Es hatte zu rieseln begonnen, und der Asphalt glänzte wie ein dunkler Spiegel, auf dem die Straßenlaternen ihr« Lichter tanzen ließen. Die Straßen warin fast leer, da die Theater schon zu Ende waren. Al» wir die Avenue erreichten, stellte der Führer die höchste Ge« schwindigkeit ein, und wir fuhren durch die Vierzehnte Straße mit einer Eile, die «ir die Borschriften über Schnellsahren ins Gedächtnis rief. Aber es ka« kein Polizist dazwischen, und so hielten wir einige Mi-nuten später vor dem Bantineschen HauS. Parks mußte mich schon auf der Haustreppe erwartet haben, denn er ka« heruntergerannt, bevor noch hielt. AIS ich bezahlte, sah ich sein eS versetzte mich selbst in Ausregung. „Sind Sie es, Herr Lester?" sta««elte er. „Großer Gott, biu ich froh, daß Sie hier sind." Ich faßte ihn beim Arme. „Ruhe. Mensch!" sagte ich. .Rappeln Sie sich zusammen. WaS ist denn los?" Er schien sich verzweifelt anzustrengen, um feine Selbstbeherrschung zu behalten. .Ich werde eS Ihnen zeigen." sagte er und eilte die Treppe hinaus, durch die Haustüre über die Diele zu der Türe de» Zimmers, wo wir den Leichnam de» Franzoken gefunden hatten. „Hier, Herr Lester," schluchzte er, .hier!" Uad er lehnte sich gegen die Wand. alS ich die Türe auftat uad da» Zimmer betrat. Da« Z'mmer war hell erleuchtet, und einen Augenblick war ich so geblendet, daß ich nicht» unter» schied. Nur undeutlich sah ich, wie Godfrey vorwärts sprang und sich auf die Knie fallen ließ. Dann erlangten meine Augen wieder ihre Seh-kraft und ich unterschied auf dem gleichen Flecke, wo d'ilurelle gestorben war, einen anderen Leichnam — oder war eS derselbe, war er zurückgekehrt, aus daß aus irgend eine geheimnisvolle Weise das Drama deL verflossenen Nachmittags noch einmal in Szene ginge? Ich erinnere mich, daß ich mich über den Leich-na« beugte, in fein Antlitz starrte und darin — Philipp Bantine erkannte. E» muß wohl eine ganze Minute vet flössen sein, währenst ich erschüttert und entsetzt dastand. Irgendwie kam mir aber zum Bewußtsein, daß Godfrey den Leichnam untersuchte. Dann vernahm ich feine Stimme. (Fortsetzung folgt.) Schwäche? Schlechter Schlaf? Nervosität t Arbeitsunlust ? Stellen sich allerlei Schmerzen leicht ein ? Ein guter Freund in solchen schlimmen Tagen ist das echte Feiler's Elsafluid I Leistet bei Waschungen nnd Umschlägen gute Dienste, ebenso als Kosmetikum für den Mund, den Kopf, dia Haut! Stärker, anagiebiger und wirksamer als Franzbranntwein! Samt Packung und Postporto 3 Doppclflaschen oder 1 Speiialflasche 2t Din; S6 Doppelflaschen oder 12 Spezial8aschen SOS Din und 5"/« Zuschlag versendet: Apotheker Eugen T. Feller in Stnbica donja, Lisaplatz Mr. 335, Kroatien. Faat neues Sommerkleid und eine Etaminblase, sowie ein Kiodertischcheu zu verkaufet!. Lev-stikova uliea 1. Wein "Offeriere prima V r s a c e r Oebirgsweine 1922er, *i—Ö pc-rreiiiig, je nacji Qualität von 6 bis 8 Kronen per Liter Auf Verlangen sende ich Muster per Po«t. Leih-fSsser »um T rapsport atuhen zur Verfügung. Karl Thier, Weinproduzent u. Wein-koramisaionSr, Vraac (Banal), Wilsongaase 1. 2>rei fragen / Senden Sie Xokalberichte an die Cillier Reifung? Werben Sie Jtbonnenten für die Cillier jfeitung? Jnseriereq Sie in der Cillier ? Celte 6 Chemiker akademisch gebildet, mit mehrjähriger Praxis in der Grossindustrie, sucht Stellung im Betriebe oder Laboratorium. Anträge erbeten an die Verwaltung d. BI. unter ,v. M. 29024". Zahntechniker selbständiger Arbeiter, in Gold und Kautschukarbeiten vollständig bewandert, wird sör Maribor gesucht. Zuschriften mit Gehaltsangabe und Referenzen an Dr. Valentinig, Gre-gorcicera ulica 12, Maribor. Kontoristin mit schöner Handschrift, slowenisch und deutsch stenographierend, findet halbtägige Beschäftigung. Angebote an die Verwaltung des Blattes unter «Flinke Rechnerin 29026*. Mädchen im gesetzten Alter, mit Nähkenntnissen sowie tüchtig im Kochen und im Haushalt, wünscht als Stütze der Hausfrau oder als Kinderfräulein Stelle. Zuschriften erbeten unter .Ehrlich und treu 29023" an die Verwltg. d. BI. Einfaches, nettes Mädchen wird zu 2 Kindern aufgenommen. Anfragen bei Adolf Sellinschegg, Ptuj. Verschiedene Gebrauchsgegenstände ond iwar: Porxellangeachirre, komplett«« Spei im»-, Wein- nnd Bieraerrice, antike l'hren, Bilder, Vasen, OlRüor, Gold- und Silberwar^n für Gew-henkiwecke, verkauft billigst F e rd o VincMie, Maribor, Slorenaka ulica 10. CiUiet Leitung SQumwrr 54 Schöne, trockene Pilze zahlt bestens u. ersucht bemusterte Offerten nebst Angabe des Preises Firma Sirc - Rant, Kranj. Billig zu haben Wertheimkiuiten, Schreibtische, Sophaa, Tiache, OlatküRten, echt« Peraerteppiche, Linoleum-Laufteppiehe, beim Altwaren-li Kodier Perdo Vincetif, Maribor, Slorenaka ulica 10. antike eingelegtn Möbel, Porzellan, Qold-und Silberwaren, OlJUcr und dir. bei beater Bezahlung unter Chiffre .Altertümer 1744-48" an di» Annonzcn-Expedition Fran Voraif-, Maribor. Klavier Stutzflügel, kreuzseitig besaitet, erstklassiges Fabrikat, AusstellungstQck, günstig 2u haben. Villa, Kamniska cesta 7, Maribor. Villa Dr. Peönik Rogaoka Slatina! (Rohitaeh-Sauerbiunn). Aerztliche Penaion, Sanatorium. Für a» inneren Krankheiten Erkrankte, für Geachwächte u. Erholunga-bedürftigo, für Lungenspitzenkatarrhe. Alle modernen Karmittel. Reichliche abgezeichnete Verpflegung. Herrliche Südlage. Prospekte. Gummiabsätze u. Gummisohlen sind billiger geworden. Erlaube mir bekannt zu geben, dass ich in Celje, Canl^arjeva cesicr 2, eine neue jffpotheke eröffnet habe. Empfehle mich hochachtungsvoll j>h. J-edor Qradisnik. I imutüliujiiuuliiiluiiiwisttniiniHiionifflifflwinHrBRnfflfflnrOtiinnninxTnfflnHJiBniHnHRninnriHffininnnffl SPECIALIST für B_Ü R 0 M A SCHI N_E N Schreib-, Rechen-, Kopier-, Vervielfältigungsmaschinen usw IVAN LEGAT Maribor, Vrazova ulica 4. Für fachgemäße Durchführung von Reparaturen wird garantiert. | Uebernahmsstelle für Celje und Umgebung ^ ANTON L E Ö N I K, ührmaoh%, Celj e, Glavni__trg_. iiiuiiiiiuiiiiiimiiii Neue Kartoffel Rfibensamen (weisse, runde) liefert jedes Quantum biligst: Adolf Sellinschegg, Ptuj. kauft jedes Quantum zu jeder Zeit zu den besten Preisen El. Vajda Geflügel- und Wildgrosshandlung Cakovec, Medjimurje, Jugoslawien. Telegrammadresse: Vajda, Cakovec. Intorurb. Telephon 5r. 59, 4 und 3. Sesselfabrib R. Lirzer, Maribor, Cwetlicna ulica 36 OegrUndet 1869. Sessel für Gasthaus und Garten, auch für Wiederverkauf. Reparaturen werden besorgt. Gattermeister für ein auswärtiges Sägewerk wird gesucht. Nähere Auskunft bei Firma F. & W. Jarmer in Celje. Schöne Villa mit allem Komfort in Celje zu verkaufen. Nach Kaufabschluss freiwerdende Wohnung. Gell. Zuschriften unter »Celje, Postfach 86*. lleurige Frühkartoffeln versendet zum jeweiligen Tagespreis F. Jeglitsch, Landespro-dnkten-Geschäft, Kacje. Einfach möbliertes oder leeres Zimmer von einem Fräulein gesucht. Gefl. Anträge mit Preisangabe au die Verwaltung des Blattes. 28992 — Schmerzorfüllt gebe ich im eigenen und im Namen aller Verwandten die tiofbetrübende Nachricht von dem Ableben meines herzensguten, geliebten Vaters, de» Herrn Johann Schmidt Buchto Indertueister welcher am 5. Juli um x/49 Uhr abends nach kurzem Leiden im 87. Lebensjahre sanft im Herin verschieden ist. Üie irdische Hülle des teuren Verblichenen wird am Samstag den 7. Juli um 4 Uhr nachmittags im Trauer-hause (Glavni trg 10) eingesegnet und hierauf auf dem städtischen Friedhofe im eigenen Grabe bestattet. Die heilige Seelenmesse wird am Montag den 9. Juli um 7 Uhr früh in der Stadtpfarrkirche geseaen.^ Celje, ant .r>. Juli 1923. Antonie Schmidt, Tochter. »«der. Betltgft uRb 8