Wer Erscheint wöchentlich zweimal: To»»er«tag aafc «onntag früh. SAtfltlelbma unb Bensaltuna: Sirftncca ulica Nr. 5. itUpion 21. — fintünbtgnnatn werden in bet 8?noattunfi gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen. «e,»g »preis«: Für daS Inland vierteljährig Din halbjährig Tin bO—. ganziähriq Din 100—. Für baS itnSlonb eni^prechende «rhödunq, — Sin,eine Nummern Din l —. Nummer 53 Donnerstag, den 3. Juli 1924 49. Jahrgang Der jugoslawische Staatshaushalt. Von Tr. Gustav ivraun im „Lesterreichischcn Voltswirt". II. Tatsächliche Erträgnisse in Prozenten. !S»».*o 1D20-»l >»»» »« »irrrft.ii ««otonfitl.. 11 jiCrtn 'ilt mt-2» 1MS-S4 Direkte «teuern samt Zuschlägen. . . 16-20 1242 13-72 1116 14-»» Aollerträgnisse. Gebühren und Taxen 31-70 42-98 39-29 83-06 29-94 Ertragnisse d, Ltaäls-betriebe. Monopol-gebühren, BertehrS-Neuern und diverse Eingänge . . . 60-10 44-60 46-99 5S-24 5.V07 Summe . . 100 — 100- - 100-- 100- *) 100-— Es ist natürlich zweifellos, daß selbst nach de« Voranschlag für 1923/24 die direkten Steuern »och lange nicht genügend ausgestaltet find. Auch ron der Lastenseite her wurde die Aus-bilontieiung in Angriff genommen. Die Regierung beabsichtigt vor alle» eine Reduktion der Personal-ausgaben. Es sollen allmählich zirka 10% der Staats« angestellten abgebaut werden. Einige Ministerien dürften, unter gleichzeitiger Vereinfachung der Verwalt,«! g, ausgelasien werden. Eine Reihe von Funk-tiontn, die der Staat infolge der außerordentlichen Krieg«, und Rachkriegtverhältniffe übernommlv hat, wird aui feine« Aufgabenkr«!« ausgeschalt«! werden. Dr. Stvjadlriov^ ha« nach dieser Richtung Studien« ko»Missionen eingesetzt, deren Referat als Grundlage für weitere Maßnahmen dienen soll. Sonst wurde an dem Einnahmen- und AuS-gabev^stem gegenüber dem vorangegangenen Jahre vorläufig wenig geändert, wenn sich auch unverkennbar bereits in vielen Punkten Ansätze zu einer völlig ge-änderten Finanzwirtfchaft zeigen. ") Laut amtlicher Taten tatsachliche Ergebnisse. Allotria. Lustige Erinnerungen aus dem Kleinstadtleben. Bon Tr. »arl Balogh. Eelje. II. WaS die Rinnen gekostet hätten, fragten die Ein-geweihten. „las kümmert Such gar nicht»; christlich hat er gerechnet und damit bastal" Zum Gelingen de« teuflischen SpaffeS, mußte nur noch der Himmel mitwirken. ES war damals gerade eine trockene Zeit. Schon 14 Tage wartete man auf einen Niederfchlag, nicht nur die Landwirte, sondern auch die ivehasten, fpaßlüsternen Stammgäste deS Daniel, und auch Daniel selbst, der mit seinen Rinnen protzen wollte. Endlich einmal sollte e« dazukommen. Nachdem eS schon vormittags furchtbar schwül gewesen war, zogen nachmittags schwarze Wolken auf und gegen 4 Uhr nachmittags ging e« loS. Da» Wirtshaus war merk» würdiger Weife heute stcckvell von eingeweihten Stamm» gasten. Ruch Wampltnger war tyi, aber al» die ersten Tropfen fielen, machte er sich mit den Worten „Für mich ist eS Zeit, daß ich mich drücke" au» dem Staube. ES war 4 Uhr vorüber. Unter Blitz und Tonner ergossen sich ganze Bäche vom Himmel. Die Gäste faßen erwartungtroll da. Daniel taß bei einem Tischchen allein, schmauchte behaglich sein Pfeifchen. Festes Der-trauen und Zuversicht drückte sich in feinen Mienen au». B.S jetzt hat die Rinne gehalten. Nur der Schneider Fip?, der übernächtig war und sich schon den ganzen Tag im Wirtthaufe herumtrieb, störte ihn in seiner II. Ausgaben. NnSgaben in Tansenden Tinar. ll'12-H !!'».?< Uulttfairt Ordentliche Ausgaben ♦*< 4,247.403 6,038.270 i,7K5.SC7 AußerordenU. Ausgaben **) 2.687.194 4.31Q.7SO l.623.bg« Summe . . 6,934,597 10,344.000 3,4.9.403 Die Vergrößerung der Ausgaben gegenüber dem Bvdgelvorjahr« scheint auf dem ersten Blick sehr be-deutend, zumal wenn man bedenkt, daß die Differenz nur zum geringsten Teil aus die geänderte Kaufkraf: der Währung zuri!ckg«fühit werden kann. Die Devise Beograd wurde in Zürich anfangs Juli 1922 im Durchschnitte mit zirka 6-60 bewertet; zur Zeit der Vorlagt des Voranschlages 1923/24 mit etwa 6-20. Der Rückgang ist dennrch kaum 6%, während die Auigaben säst ondnthalbmal so hoch sind als das ursprüngliche Präliminare 1922/23. Die Erklärung hitfür ist darin zu suchen, daß, wie sich der Finanz-minister selbst auSdröckt, daS Budget 1922/23 nicht mit der „nötigen Aufrichtigkeit" ausgearbeitet wurde. ES wurde anläßlich »er Budgetierung für diese Pe-riode der Teuerung nicht Rcchnung getragen, indem man sich einfach der Ziffern deS vorangegangenen Voranschlages bediente. WeiterS wurde der Schulden-dienst für die Ausländsanleihen in Erwartung einer Dirarsteigerutig auf Grundlage von 3 Dinar - 1 französischer Frank ermitttlt. Tatsächlich war daS Erfordernis viel größer. So wurden in Form von ErgävzungS« und Nachtrags» krcd.ten insgesamt 12 Milliarden Dinar ausgesordert. Weiteie 175 Millionen Dinar wurden mißbräuchlich der Blairaoleih« entnommen. In bedeutende» Maße operierte man auch mit Erwächtigungen im Finanz» gesetzt. Der wirkliche Unterschied zwischen den beiden Voranschlägen dürfte kau« »ehr alt 1-5 Milliarden Dinar betragen. Diese Steigerung steht überwiegend mit neuen, seit Einbringung des vorjährigen Budgets erflosfenen Gesetzen im Zusammenhang. So um die beiden wichiigsten hervorzuheben, die Gesetze bezüglich der Regulierung der Beamten-, bezw. der Offiziers« und UnteroffizierSbezüg«. **) Diese Unterscheidung ist ziemlich willkürlich. So find die TeuerrmgSzulagen, die sicher eine reguläre Ausgabe darstellen, unter den außerordentlichen Ausgaben verrechnet. Ruhe. «Paß auf Daniel, daß deine neuen Rinnen heute nicht noch pfutsch werden", meinte der Fip». „Halt Dein Maul, zahl deine Zeche und schau, daß du nachhzusc kommst", brummte Daniel. „Nal Na! Daniel! Neue Rinnen haben ihre Mucken, da« muß ich abwarten' erwiderte FipS. Daniel sagte nichts al« wie: „Kellnerin! Dem FipS nicht» mehr einschenken!" Bis jetzt ging alles gut; Daniel grinst« vor Wonne. Aber eS sollte anders kommen. Nachdem eine kleine Pause eingetreten »rar, ging e» noch viel ärger lo«. Ein Sturmwind erhob sich, ein wahrer Orkan und ein Wclkenbruch ging nieder, wie man ihn schon lange nicht erlebt hatte. Armer Daniel! Da war e» auch um seine Rinnen geschehen. .Die Traufe, die Traufe" hieß e«. Daniel saß da wie «in Steinbild, das Pfeifchen fiel ihm aus dem Munde und er stierte zum Fenster, eigentlich zur Haustür« hinaus; eS war ober nicht» Erfreuliche», wa» er da erblickte. Nicht nur wie ein Wafserfall ergoß sich die Traufe, sondern große rote Fetzen der Dachrinnen flogen in der Luft herum. Ein mächtige» Stück schlug gegen die GlaStüre. Nun stand Daniel auf, blickte die Säst« wild an,dir fortwährend kicherten und fagte „Kreuzdividomini!" Sein HauSkäppchen faß ihm ganz im Genick. Der Schneider Fip», der noch intime da war, schaute Daniel liebevoll in'« Gesicht und sagte: „Tu! Mit deinen Dach« rinnen scheint e» doch nicht richtig zu sein. Die haben Mucken, ich hab'» ja gesagt". Daniel sagte diesmal nicht», fordern versetzte dem Fip» einen Rippenstoß. Seit de« Bestände Jugoslawiens haben sich die Ausgaben von Jahr zu Jahr in bedeuiende» Maße, auch über die WährungSentwertung hinaus, vermehrt. Kraft der von uns aufgezeigten Budgetme Hoden standen ihnen immer nur zum Teile entsprechende Einnahmen gegenüber. Die Regierungen nahmen behusS Bedeckung der F'hlbtträge zur Noienbank, bezw. zur Aufnahme von Anleihen ihr« Zustacht. Erst mit Gesetz vo» 27. Juni 1921 wurde »ie Entnahme von ungedeckten Krediten bei der Nationalbank begrenzt. Die Schul; des Staates wurde mit drei Milliarden Dinar m^xi-miert, und zwar zwei Milliarden gegen StaatSkaffen-scheine und ein« Milliarde für die Staatsbetriebe. B reilS 1922 trat auf Grund dies-S Gesetzes eine Berlangsamung in der Ankgabe von ungedeckten Banknoten sür Rcchnung deS Staates ein, während 1923 die Emifsivnsstelle seitens deS StaatlS über« Haupt nicht mehr in Anspruch genommen wurde. Die Schuld per 30. Juni 1923 betrug 2935 Millionen Dinar und stellt sich heute auf 2964 Millionen, bleibt also innerhalb des erwähntin L'witS. Wie bedeutend die SiaaiSentnahmen waren, geht auS folgender Aufstellung hervor: 1919/20.....Dia 1016-9 Millionen 1920/21 ...... 1193-9 1921/22 (14 Monat«) , 756 4 1922/23 .... . „ — „ Cin 2967 2 Millionen Bei dem Studium der Ausgaben für 1923/24 fällt einem vor allem die Höhe bei Personalnsordtr-nisfcs aus. Darauf entfallen von der Gesamtsumme per 10.344 M'll. rund 3528 Mill. Dinar, das ist «twas über 34 % — die vom Finanzminisfer an-gegebene Ziffer beträgt 38 02 % und ist wie so manche andere Angabe unverständlich — ober mehr als ein Drittel. Diese Erscheinung ist nicht allein für Jugo« flawien symptomatisch; st« zeigt sich bei einer Reihe der am Weltkrieg« beteiligt gewesenen Staaten und ist aus daS Bestreben zmückzusühren, verdume Personen zu versorgen. Auch glaubte man im ersten Siegesrausch, überaus große Reparationen zu b«> kommen und so unbesorgt aus dem BoLta wirtschaften zu können. Fip», dessen Gleichgewicht überhaupt schon schwankend war, setzle sich auf den Boden und blieb dort sitzen. Eine Weile schaute Daniel noch hinan» in ba» Unwetter, dann wollt« er sich wieber niedersetzen. Er setzte sich aber zu einem andern Tischchen, bei dem kein Sessel war uno kam glücklich neben Fip» am Boden zu sitzen. Man wollte ihn aufheben, aber er jagte jeden davon. „Oh, Servu», auch am Bodens begrüßte Fip« seinen Sitznachbar, wa« dieser mit einem kräftigen „Kopfstücke!" quittierte. „Wer hat mir den Stuhl weggezogen / Den erwürg ich!" wetterte Daniel. Die Säst« erklärten ihm, «ie die Geschichte war, aber «» half nicht» bi» Fip» sagte: „Selbst hast ihn weggezogen!" Diesmal erfolgte kein Korfstückel, denn Daniel war ganz perplex, die« gin« über fein Begriffsvermögen; er schaut« nur Fip« blöd an und sagte nicht». So rasch, wie da» Gewitter gekommen war, ebenso rasch hörte e» auf — e« heiterte sich au«. Daniel ver« gaß auf da« Aufstehen, denn wa« er auf der Straße sah, war zuviel, e« krampst« sich ihm da» H«rz zu» fammen. — Gassenbuben spielten vor dem Gasthaus« mit den Bruchstücken b«r Dachrinnen. Daniel bracht« nur unartikuli«rt« Laut« hervor, die dem Grunzen eine« verwundeten Bären glichen. Eben wollte Daniel aufstehen, ba öffaet« sich die Türe unb h«reinspaz!ert kam ber Herr Gemeindeiekretär, von d«n Gästen freundlichst begrüßt. Bor dem Sekrrtär hatte Daniel großen Respekt unb man kann sich denken •et* 2 • l Iliet Zeitaaq ton«« 53 Der Mittelstaat Jugoslawien leistet sich den Lvxu« von 17 Ministerien, gegenüber acht in illtserbien, darunter z. B. ein Ministerium für Agrarreform, für GesundheUSwesen, zur Uliifizierung der Gesttze usw. <53 Ist zweifellos, daß diese Füll« von obersten Be-Horden ganz unnötig ist. Warum beispielsweise die «grairesorm nicht vo» Ministerium für Landwirt« schast, bezw. die Vereinheitlichung dir Gesetze vom Justizministerium durchzefLhrt weiden könnte, ist nicht «-„zusehen. Im Land« feibst hat sich gegen dies« Ueberfülle von Ministerien mit in einander greifenden Funktionen und dadurch hervorgerufenen Kompetenz, kvnfl kten bereit« eine gesunde Reaktion geltend gemacht. ?uch Dr. Siojadioovül deutet entsprechende Maß-nah»«» an. In d«n Beograder Zentralbehörden waren laut der Badgitz ffern 1922/27. 20165 Personen be-schäfligt, g«gen 4525 in Altscrbien, da» ist vterein-Haldmal so viel. Nun Ist eS wchl richtig, da« die Bevölkerung in dieser Zelt von zirka 3 auf 11'/« MiO. gestiegen ist oder aus annähernd daS Vierfache. Da aber die verwaltunqsarbeit st'.bstverständUch lange nicht in der gleichen R-lallon zur Zunahme der Be-völkerung ste'Zt. so ist auS diesen Ziffern selbst bei Berücksichtigung deS größeren staatlichen Aufgaben-kreises. das Bestreben. auS pzlitischen Giünden auch ohne Notwendigkeit Personen in den Berwaltung«-dienst einzuschalten, unverkennbar. Dr. Sojadinov't plant für das Budgetjahr 1923/24 den Abbau von 15.000 Beamten. Allerdings wird da» mindere Per-sonalersorderni« durch die bereit? erwähnte Regulierung der Beamtenbezüge mehr al» wettgemacht. Ja der nachstehenden vergleichenden Uebersicht, die mit Ausnahme der Prozentsätze vom Finanz, minister zusammengestellt ist, sind die Nachtrags- und ErgänzungSkredite für 1923/24 berücksichtigt, nicht aber die 175 Mitl. Dinar, die aus der Blairaaleihe genommen wurden, noch auch jene Beträge, die aus Grund von Ermächtigungen im Fmanzgesetze mit mehr oder minder Recht verausgabt wurden. Ausgaben in MM. Dinar i Obersts 8elj4rtni n. 9tri4tc JhUtulBtiniftrtitun . . . MInMirlxm fUc 3«rrr«l . »inilUtmm f. P-lN-jrfsn^nt MmifttNllir '4t Zlruhn-« RtnoimmmStttmr . Äri<9»- u. ffitalftttium fiit 8aut(» Mintfttrw» f. voft ». Mj»ip. »U* e«RtK. ». „ f. Eistet i. 8«t>rrf< „ f. H-nktl ». 3»6«*rl< „' für E„wl»»l>llk. >. fit, •((tottrftrm . . BUtWtItfCTIXftttil ■ . Summe . . 10344 8135 -f- 2209 100-0 100-0 Wie peinlich es ihm war, daß er ihn in solcher Situ «ton anzetroffen hat. Der Sekretär ging auf ihn ,u. begrüßte ihn freundlich und sagte: .Oh! Der Wirt am Boden heute. Litte sich nicht ,u inkommodieren! Bitt« nur sitzen ,u bleiben! Bitte bleiben Sie nur!" Der Schneider Kip« sekundierte: „Sitzen sollst bleiben! Bleib' sitzen!' Nun sprang Daniel auf, packte den Schneider Fip» und warf ihn ,ur Türe hinan». Und dann brach die gante Wut bet Daniel erst l»Z. ES öffneten sich die Schleuse« setner Beredsamkeit. E« war eine furchtbare Anklage gegen die Spengler im allgemeinen und gegen Wamplinger im besondern. «Der Wamplinger! Dieser Eauner, der gehört auf den Galgen! Wenn ich ihn erwisch, ich zerreiß ihn!" So ging es fort. Auch die Gäste, die gelacht hatten, bekamen ihren Teil ab. Mit vieler Mühe berubigte ihn der Skretär. Am meisten »og dessen Versprechen, daß den nächsten Tag die Dachrinnen aufgemacht werden und zwar ordentliche, au» echtem, gutem Blech. Und so geschah e« auch. Am nächsten Tag kam ein Gehilfe de» Wamplinger mit ,wei Lehrjungen und machte die Rinnen auf. Daniel traute ab^r noch immer nicht dem Land-frieden. Man hat ihn beobachtet, al» er bei der N,cht nach der Sperrstunde eine Leiter nahm und mit einer langen Stange die ganzen Rinnen abklopfte. Erst als er überall den metallischen Klang hörte, war er beruhigt und legte sich schlafen. Die auffälligst« Erscheinung ist da? überaus große Erfordernis für da« Krieg«- und Marine-Ministerium. Es betrügt 19 7 % von d«n Gesamtausgaben und rangiert damit knapp hinter dem Prä-liminare für daS BerkehrSministerium an zweiter Stelle. Diese exorbitant« Belastung durch daS Militär-budget ist daS best« Kennzeichen einerseits für die geringe Konsolidierung der politischen Zustünde auf dem Balkan, anderseits für den starken Einfluß der HeereSkreise. Der große Unterschied von zirka 548 Mill. Dinar gegenüber dem Borjahre ist aus eine wefent-liche Verbtsserunq der Bezüge der Offiziere und Unter» osfiziere, zum Teil auch auf die Verteuerung der LebenSmittel und Materialien zurückzuführen. Der Höhe nach an erster Stelle steht, wie es vollkommen gerechtfertigt ist, da« Erfordernis für das BerkehrSministerium. Hier ist auch gegenüber de« vorangegangenen Jahre der größte Unterschied p-r zirka 625 Mill. Dinar festzustellen. E» sollen eine Reihe neuer Linien' ausgebaut werden; auch sind für Lokomotive« und Waggon« so wie für Umgestaltung de« Oberbaue«, Brückenailagen usw. bedeutende Summen vorgesehen. Dr. Stojadinoviö ist sich sehr wohl bewußt, daß eine weitere Verbesserung der sich günstig entwckelnden Handelsbilanz sowie überhaupt dir wirtschaftlich« Erschließung deS Lande« nn hohen Maße von der Ausgestaltung deS Eisen-bahnmtzeS abhängig sind. Die Ziffern für da« Ber-kehiSministerium sind eigentlich nicht ganz richtig, weil die Reparationslieferungen, durch deren Einbeziehung die Z ff-rn jedenfalls eine ziemliche Erhöhung erfahren würden, nicht tn Berücksichtigung gezogen wurden. Auch ist der Anvnitätendienst für die diversen Eisen-bahnschulden nicht in dieser Position verrechnet. Da» Post- und Telegrophenministe-ium bean-sprucht, hauptsächlich i»solge wesentlicher Erweiterung de« Telegraphen- und TelephonverkehrS — tn den letzten Monaten wurden «ine Reihe neuer Linien nach den Hauptstädten Italien«, nach Wien. Paris usw. dem Betrieb« überg«b«n — um zirka 75 Millionen Dinar mehr. An vierter Stelle steht da« Finanzministerium. Auch hier ist eine bedeutende Steigerung ver zirka 347 Mill. Dinar gegenüber de« Jahre 1922/23 zu konstatieren. Sie steht vornehmlich mit den erhöhten Materialauslaaen der staatlichen Monopolverwaltung, die zirka 970'/, Mill. Dinar beansprucht, in Ber-bindung. ES bandelt sich hieb« meistenteils um pro-duktive Investitionen, die als solch: berechtigt er-scheinen. III. Einnahmen. Bei den Einnahmen fällt die merkwürdige Zwei-teilung in allgemein« und spezielle auf. Diese Unter-scheidung steht mit dem verschiedenen Geltungsbereich der einzelnen Finangesetze im Zusammenhange. Da ein« Bereinhritlichung, insbesondere deS Steuer-syftem«, wie bereits erwähnt, biiher noch i«mer richt durchgeführt ist, hat man diese Form au« administrativen Gründen gewählt. Man subsu»«tert unter die allgemeinen Einkünfte die Erträgnisse jener finanziellen Maßnahmen, die gleichmäßig für ganz Jugoslawien in Betracht kommen. Dazu gehör««: a) Zölle, gleichgestellte Gebühre», Zollauf-gelder usw.; d) neueingesührte Steuern, wie Invalid ensteuer. Steuer auf den GeschäftSumsatz usw.. sowie gewisse Gebühren und Taxen, die neu geschaffen wurde«; c) sonstig« Steuer« und Gebührenerträgnisie usw., die für Altserbi«« in Kraft standen, und d«r«n Geltungsgebiet inzwischen auch auf die anderen LandeSteUe ausgedehnt wurde. Diese ganze Zweiteilung hat naturgemäß nur vorübergehende Bedeutung und wird binnen kurzem gänzlich verschwinden. Während im Vorjahre von dem gesamten Präl'minare per zirka 6935 Mill. Dinar (ohne Ergänzung«- und Nachtrag«kredite) 4446 Mill.. demnach 64-1# al« spezielle Ein-nahmen verrechnet wurden, betragen die Ziffern für 1923/24 10.344, bzw. 1314 Mill. Dinar oder nur 17-5#. Die im Vorjahre merkwürdigerweise unter den speziell«« Einnahmen ausgewiesenen Ber-kehrSeinnahmen (die Eingänge der Seebehörden wurden allerdings auch bisher als allgemeine Ein-künfte veranschlag'), die Monopoleinkünste. Ertrag-r.isie der Post'partaffa und de» Scheckverkehr« sowie ve» schieden er Texen und Gebühren wurden die«mal bereit» al« allgemein« Einnahmen «ingesetzt. Da« Gleich- gilt für die außerordentlichen Zuschläge zu den direkten Steuer». In der vorliegenden Arbeit wird diese Unterscheidung al« im wirlschas'.lichen Sinne «ehr oder minder belanglos weiterhin außer-acht g'laffen. Die Gesamteinnahme» zerfallen deS weiteren, wie bis allen modernen Staaten, in ordentlich« und außerorden t-liche Erträgnisse. Auch diese Einteilungist ziemlich vroble» matischer Natur; denn wenn z. B. nur zirka 317 Mill. Dinar als ordentliche und hingegen 137? Mill. (Zollaufgeld) al« außerordentliche Zollgesälle ver-rechnet werben, ist e« wohl klar, daß für diese Sin-reihung etwa« willkürliche Gesichtspunkte «aßgedea!» waren. ES zeigt sich hier die analoge Erscheinung, die wir schon bei den außerordentlichen AuSgabni festgestellt habe», unter denen wir angesichts der Kaufkrajt deS Dinar» sicher reguläre Einkommen-teile der Beamten- wie TeuerunqSzuschläge gesunde.-» haben. Um die Ueberstchtlichkeil nicht zu erschweren, werden wir auch diese Differenzierung im folgenden nicht berücksichtigen. W-r stellen hier lediglich fest, baß >m Budgetjahre 1922/23 zirka 287 Mill., 1923/24 1606 Mill. Dinar als außerordentlich« Einkünfte präliminiert sind. Die bedeutende Er« höhung ist ausschließlich auf die Zollverrechnung zurückzuführen, während die übrigen außerordent» l chen Erlöse eine rückläufige Bewegung zeige». PoMischr Rundschau. Znloiid. 2?a§i6 nach Aled abgereist. P.sn! ist nun in aller Stille nach Bled adge-reist. Ein einzige« Morgenblatt brachte die Meldung darüber offenbar au» der nächsten Umgebung de« Herrn Pa«6. Die Meldung von dieser Abreise hat sich in Beograd mit Blitzesschnelle verbreitet. Man kommentierte sie dadin, daß PaS-t wünsche allen Eventualitäten in der Entscheidung der Krone, bezüglich der Lösung der Krise vorzukommen. „Breme" spricht von der devoistehenden Ruckkehr de« König« nach Beograd und von einem Kronrat, in dem die gesamte innen- und außenpolitische Lage zur Sprache käme. Den Beograder Aufenthalt hätt« die Re» gierung zur Erreichung de» WahlmandateS zu be-nützen, während die Oppostnon nochmals eine Gegenaktion verbuchen würde. In politischen Kreise» wird die Abreise deS Herrn Pa»?6 damit in Zu» fammeohaag gebracht, daß der Ministerpräsident sich auf einen längeren Urlaub begeben könne, wodurch die Entscheidung i« der Krise um »inen Monat ver» tagt würde. AIS sein Stellvertreter gilt ber Minister Trifkovic. Weiter» wird erklärt, daß die Dispositionen der maßgebenden Stellen in der Entwirrung der Krise keinesfalls bekannt feie«. Z>er jugoskawisch-italienifche Hrenz-zwischcnfall beigelegt. Der italienisch« Geschäftsträger Sola besuchte den Außenminister und teilte ihm mit. daß er von seiner Regierung beauftragt wurde, unsere Regierung zu verständigen, daß sich die italienische Regierung mit unserer Entschuldigung begnüge und daß ste mit der vorgeschlagenen Durchführung der strengste» Untersuchung unsererseits anläßlich deS blutigen Zu» fommenfiofft» zufrieden fei. Weiter» betont er »ie Dankbarkeit de? italienischen Regierung für unsere Bereilwilligkeit. Hiemit ist diese Angelegenheit au« der Welt geschafft. Auftösung der Hrjuna? In Beograder politischen Kreisen find Gerüchte verbreitet, daß die Regierung beabsichtige, die Or-ganisationen der jugv'lawischen Nationalisten auszo» löse», um auf dies« Weis« den Italiener« eine Sati». fakiion zu geben. Pribicevi^, der gegen die Auf» löiuag diefer Organisationen ist, hat mit Niaiiö» Pa«i6 und Srski^ bereit» Rücksprache gepfloge» und nunmehr sollen darüber ernste Beratungen geführt werden. _ Kurze Wachrichten. Die englische Mittelmeei fl-tte wird im Laufe de« Sommer« unsere Häfen besuchen. — Du albanische G-s-ndschast hat mitgeteilt, daß Fan Noli von den Nationalisten nach deren Einzug >« Tirana mit der Regierungsbildung betraut wurde. — Der fran>ösische Eiltminister H-rriot empfing den deutschen sozial» demokratischen Abgeordneten Breischeid. mit dem et eine länger« Unt«rredung hatt«. — Anläßlich eio«r kommunistisch faschistischen Kundgebung in Pce^Saint-Gervais bet Paris kam e« zu einige« Zasammen-flößen, wobei mehrere Manifestanten und Palizeilente verwundet wurden; die Rahe wurde wieder hergestellt. ? ! 4*i js e ? ö?? - Ä 2 Je * i -S S~8 S? ~ - », 2 i s> tu i 23 « SS -- S 1 ■ s üi IS ■c j» K« £ £ 985 1020 — 35 9*5 12 5 233 21« + 19 23 2 6 541 541 + 2 6 2 6-7 104 80 4- 24 1*0 1-0 493 381 -t- 113 4-8 4 7 879 211 -i- 67 2 7 26 136 133 + 2 13 1-6 1495 1147 4- 347 14-6 141 2039 1491 4- 543 19 7 18 3 434 225 + 209 4-2 2-8 2067 1442 4- 625 200 17 7 S65 290 -f- 75 3-5 3-6 200 133 + 67 1-9 16 338 221 4- 117 8-2 2 7 80 51 + 29 0-8 0-6 361 376 — 16 3 5 4-6 73 59 4- 14 0*7 V7 120 121 — 1 1*1 1-5 Nummer 53 Ctllier Ze'tllsq Seite 3 Orlgilial- Marke „Hirsch" ist die beste und im Verbrauch billigste Seife der Welt. Achtung auf den Namen Schicht und Marke „Hirsch*! — I» Ministerrat wurde für den Bau eine« Palais für unseren Generalstab der Betrag von 11 Millionen Dinar bewilligt. — Die ukrainische Räteregierung hat beschlossen, in dem Gouvernement Jekaterinvslaw auS den Gebielen mit vorwiegend deutscher Bevöl-kerung selbständige deutsche BerwaltungSewheiten zu bilden. — Der italienische Minister de« Janern hat im Einvernehmen mit Mussolini beschlossen, die Zensur der Presselelegramme in« Ausland aufzuheben. — Der Präsident der jetzigen BölkerbundratSsitzung Dr. Eduard Benesch hat mit de« gewesenen russischen Firianzmivister Bark gemeinsa« erklärt, daß die Unter-bringung der internationalen Anleihe sür Ungarn «esicher« sei und daß der finanzielle Wiederausbau Ungarns viel schneller und sicherer vor sich gehen werde, al« die« bei Oefterreia, der Fall war, da Ungarn bedeutende landwirtschaftliche Reichtümer besitz«. — vor kurzem wohnte der österreichische Bundes-Präsident Dr. Hainisch der feierlichen S.öffnung deS neuen Palais der Arbeiter- und Privatangestelllen-kammer bei. — Die „TimrS" bringt die Nachricht, daß in Rußland insgesamt 13 Firnen vmchledener Nationalität aufgesordert wurden, innerhalb kurzer Frist zu I'q lidieren; außer englischer Firmen, befinden sich darunter auch deutsche und schwedische; von dieser Maßregel wurden jene Firnen betroffen, die ihre Warendepol« in Rußland huben, darunter die Deutsche Schwarze-Meer-Comp — Der gewesene Ministerpräsident Poincare.hielt in Berdun eine Rede, in welcher er die siegreiche sranzösi'che Offensive im Jahre ISIS (?) feierte; in be.zug auf die Ruhrfrage sagte er, e« wäre der größte Fehler, dieses zu räumen, da man dadurch die Pfänder au« der Hand geben würde; der FriedevSvertrag «üsfe zur Sicherung de» Frieden? restlos durchgesghrt werden. — DaS .Echo de PariS" veröffentlicht eine aufsehenerregend: Meldung au« London, wonach Herriot den Führer der russischen Delegation RokovSly empfangen habe; die Aussprache soll von längerer Dauer gewesen sein. Aus Slaöt und Janö. Der VeitStag wurde im ganzen Staate als Staatsfeiertag unter den üblichen Feierlichkeiten festlich begangen. Die Häuser hatten Floggenschmuck angelegt. Trauung. Der Schriftleiter der Nooisader „Heimat", Herr Franz Punzengruber, wurde Mitt-woch, dem 25. b. M., in der röm.-kath. Pfarrkirche zu Ruma mu Fräulein Lene Oder getraut. Gemeindevorsteherwahl in der Umgebungsgemeinde Celje. Nm Sonntag hielt der neugewählte Gemeinderat seine erste Sitzung ab. ES waren hierzu die Gemeinderäle vollzählig er» schienen. Der älteste Ge«einderat eröffnete die Sitzung und schritt sofort zur Wahl de« neuen GemeinteoberhavpteS. Da bei» ersten wie beim zweiten Wahlgang jede Gnipp: ihren Kandidaten wählte, keiner jedoch die absolute Mehrheit erz'elle, wurde zu einer Stichwahl geschritten, auS der der Klerikale Herr Johann GlivSek als gewählt hervor» ging. Die Sozialisten hatten sich der Abstimmung enthalten, die Unpolitische Gemeindepartei aber mit ihrin Stimmen die Klerikalen unterstütz«. Reifeprüfungen am Realgymnasium in Celje «m Mittwoch, de« 25. d. M., wurde um hiesigen Realgymnasium unter Borsttz bei Chef« der UnterrichtSabteUung in Ljubljana, Herrn Sianko Beul. die Reifeprüfung abgehalten. Zur Matura haben sich 8 Kandidaten gemeldet, von denen einer zur mündlichen Prüfung nicht zugelassen wurde. Die übrige« Kandidaten haben die Prüfung mit befrie-bigendem Erfolge abgelegt. Die t leine Matura am Realgymnasium in Celje wurde unter dem Borsitz de« Gymnasialdirektor« il. JerSinooic abgehalten. Hierzu meldeten sich 24 Schüler, von denen 18 Schüler und eine Prtvaiistin die Prüfung bestanden, während 1 reprobiert wurde und 5 Schüler nach den Ferien Nachtragtprüfungen zu machen haben. Lckulfchluß in den Celjeer Schulen. Am hiesigen Realgymnasium waren Ende diese« Schuljahres 231 Schüler, davon 23 Mädchen. Die Anstalt umfaßte 8 Grundklassen und zwei Pa- raUelkiassen (I. und 2. Klasse) Es wurden be-friedigende Unlcnichlsersolge «zielt. Bon allen Schülern wurden 27 für ungeeignet befunden. — Die zweiklasfige Handelsschule zählte 163 Schüler, und zwar 65 Knaden und 103 Mädchen. Auch hier wurden durchweg« günstige Erfolge erzielt. 19 Schüler, bezw. Schülerinnen wurden mit Auszeichnung für geeignet erklärt. — An der städtischen Knaben- und MZdchenvo'.keschul« gab ti 6 Grundklassea mit 3 slo- wenischen Parallelklassen. An der ÄnabenvolkSschule bestand oußnde« eine deutsche Parallelklasse, die 6 Schüler und 5 Mädchen zählte. Die Klasse wird im kommenden Schuljahre nicht «ehr eröffnet. Bon 317 Schülern waren 26 nicht reif (8.2%). Nach der Nationalität zählte man 27 Deutsche; ott übrigen Schüler waren slawischer Nationalität. An der MädchcnvolkSschule wurden von 267 Schülerinnen 249 für geeignet befunden. — Die Umgebung«-knabeuschule «it 7 Klassen und 5 Parallelklassen zählte am Ende diese« Jahres 461 Schüler. Reif zum Aufstieg in die nächste Klaffe waren 365. 40 Schüler haben die Schule absolviert. Die Klaff?n« räume der Schule sind sehr ungesund und e« wäre höchste Zeit, daß hier Ordnung geschaffen werde. Zur Aufnahmeprüfung am Celjeer Realgymnasium hauen sich 70 Schüler ge> meldet: hiervon haben 67 die Aufnahmsprüfung bestanden. Der Rechnungsabschluß der Stadt-gemeinde Celje. Der Rechnungsabschluß der ^tadtgemeinde Celje für daS Berwaltungtjahr 1923 liegt m der Zeir vom 23. Juni bi« 8. Juli am Stadtmagistrate während der üblichen Am'.«ttunden zur Einsicht auf. Eventuelle Beschwerden betreff £ deL Rechnungsabschlusses sind in der angegebenen Frist einzureichen. GesundheitSwochenbericht. Da» Stadt-phystkai in Celje veröffentlicht für die Zeit vom 22. bis zum 29. Juni folgenden Gesundheit«bericht: Scharlach: verblieben 7, geheilt 1, bleiben 6; Para-typhuS: neu 1. „Rarodni dnevnit" redivivuS. Da« Tagblatt »Narodni dnevnik", da« in Ljubljana er-schien, hatte, wie berichtet, wegen Nichisubveotionierung am 17. Juni sein Erscheinen eingestellt. Da« Blatt, da« unabhängig sein will, v:rzich!«t nun auf die Subventur.ierung und erscheint seit 28. Juni wieder. Nachrichten aus Wariöor. Trauungen. Am. Samsiag wurde in der Domktrche Herr Albin Cech mit Frau Maihilde Schweizhöfer, Kauf«annSw>twe in Maribor. getraut. Ferner fand in der Domkirchi die Trauung des Herrn Richard Forstner, Beamten der Gewerblichen BolkSbank Tcofaiach. mir Fräulein H-rtha H.tzl statt. Ein« hochherzige Spenderin. Frau Jose-sine Friedl, Besitzerin deS Hotels .Meran", spendete anläßlich deS Ableben« ihres Gatten 500 Dinar sür die .Glatdena Mauca" und 300 Dinar für die RettungSabterlung. Zum Mord in Kröeolna. Die gräßliche Mordtat, die vor nicht langer Zeit im Burgwalde in Klicvina bei Maribor verübt wurde und die Bevölkerung in große Aufregung versetz!«, konnt« noch immer nicht aufgeklärt werden. Längere Zeit wollte man den Mann der Ermordeten mit ver Affäre in Verbindung bringen, da erzählt wurde, daß die beiden Eheleute kein glückliches Zufommm-leben führten und daß der Gatte der Ermordeten am verhängnisvollen Tage tn Maribor gesehen worden sei. Nun konnte aber festgestellt werden, daß dieser verdacht jeder Grundlage entbehrt. Wohl aber ergab die Untersuchung, daß Ottilie Stelzer a« Tage der Mordtat vormittag ra der GoSpoika ul'ca in Gesellschaft eine« unbekannten ManneS ge-sehen wurde. Auf die Frage eine« Bekannten, wohin sie zu gehe« die Absicht hab«, gab sie einige wenige aufgeregte Worte zur Antwort und deutete In die Richtung r.ach dem Parke. Weitere Einzelheiten konnten b>Sher nicht zutage gefördert w.'rden. I« allgemein:» hegt man wenig Hoffnung, dem Mörder aus die Spur zu komme,', wenn die Unterfuchung nicht weiteie Anhallipunk.« enldlcken sollte. Diebstahl. Dem Kellner dcS Gasthauses Änderte wurden au« dessen in der Cvetlikna ulica gelegenen Wohnung vier Paar Schuhe im Gesamt« werte von 1500 Dinar gestohlen. Der Polizei ge» lang eS bald den Täter, einen pensionierten Loko-moiivführer, festzunehmen und dem Gerichte eiozu« liefern. Schicht Wafchediebstahl. In der Nacht vo« Mittwoch aus Donnerstag wurde in der Koroöka cesta eine grögere Anzahl von Wäschestücken gestohlen, die l» Hofe zu« Trocknen ausgehängt waren. De« Täter ist man bereikS auf der Spur. Den HauSsrauen wird nahegelegt, aufgehängte Wäsche am Abend immer in« HauS zu nehmen, um derartigen Dieb« stählen vorzubeugen. Unfall. Der in Roipab wohnhafte Knecht Ivan R. stürzte an der Ecke KoroSka cesta,Sttoß« m^yerjeva ulica infolge plötzlichen Unwohlsein« zu-fammen. Man trug ihn in «in Hau«, wo er bald wieder zu sich kam. Unglaubliche Bosheit. Ein unbekannter Täter vucchschnitt eine» Esenbahnbeamlen die Be-reisung deS Fahrrades. Der Schaden beträzt un-gefähr 500 Dinar. Nachrichten aus Ituj. Promotion. An der Universität in Jans« brück wurde Herr cind «ed. Alfon« Wavkmüller» Sohn deS Oberlehrer« Albin Wankmüller in Breg bei Ptuj und Bruder de» Kaplan« Walter Wank-müller in Leutschach, zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Reifeprüfung am Realgymnasium. Ende der letzren Woche wurden am hiesigen Real« bymnaüum die mündlichen Reifrprüfungen abgehaltn». Bon 15 Kandidaten (2 wurden üderhavpt nicht zur Matura zugelassen) haben 13 die Matura mit Erfolg abgelegt, und zwar: Anton Brumen, Daniel Go-rirj?k. Joses Habjanii, Bida Horvat, Johann Ju« rar 11, Emmerich Kieslinger, Emilie Mlakar, Karl Pavelka, Paul Piri, Klara Scncar, Richard Starkel, Josef Zavadilik und Franz Zuprc. Selbstmord. Am Soantaz nachmittag« um halb 15 Uhr hat sich der Vorstand der Kranken« lasse in Piuj, Herr Anton Hönig«mann, in seiner Wohnung durch «in«n Schuß i»S Herz entleibt. Fam'.lienverhältniss« sollen das Motiv deS Selbst-morde« gebildet haben. Der Selbstmord de« Bor« ftandeS der Krankenkasse, der sich allgemeiner Be« liedtheit erfreute, hat begreiflicherweise bei der hiesigen Bevölkerung größte« Aussehen erregt. Eine neue Bank. Bekanntlich bemüht sich die „Trgovika banka" in Ljubljana schon längere Zeit tn unserer Stadt u« ein passende« Lokal zwecks Eröffnung einer Filiale. Zuerst wollte die Bank von der Stadtgemewde «inen Teil der Räumlichkeiten der städtischen Sparkasse miete«, wa« ihr aber mit Rücksicht aus eine weitere günstige Eatwicklung der Sparkaffe nicht gewährt werden konnte. Dieser Tage hat nun die „TrgovSka banka" die ehemaligen Lokalitäten der „Schuhnachergevolfe»« schall" erworben, wo sie in Kürze ihre Filiale eröffnen wird. Zum Dirigenten der Filiale wurde Herr Bidmar, bisher Beamier der hiesigen Filiale der „Lji»b!jauSka kreditna bavka-, ernannt. In der Gasversorgung greisen in letzter Zeit Zustände ein, die der Stadl keineswegs zur Ehre gereichen. Unlängst war die Stadt zwei Rächte ohne L'cht und nur einem glücklichen Zufall ist et zu verdanken, daß diese Zastände kein Opfer ge« fordert hiben. Ein Fremder, der mit dem Nachtzuge tn einer jener stockfinsteren Nächte in Piuj ankam, geriet von der Straße ab und fiel in erae« Wasser« graben, au« dem er glücklicherweise nur mit groß« Muhe wieder herauskam. Nachrichten aus Slovenska Aistrica. Aus dem Gerichtsdienste. Der Richter Herr Karl Novak wurde vom hiesigen Bezirksgerichte zu» Lit'jaer Bezirksgerichte versetz!. Au seine Stelle tritt der Richter Herr Franz Zöhrer auS Lilija. Neue Glocken. Am vergangenen ^Freitag wurden die neuen Glocken sür die Kirche in cnartco auS der Mariborer Glockengießerei nach SlovenSka Bistrica gebracht und hier tag« darauf uvtcr den üblichen Feierlichkeitea eingeholt. Die groß« Glocke, •ritt 4 füllst «eltun 9 Wunmrt 53 3 die über 21 Meterzentner wiegt, würbe von fünf Paaren, kie kleine, sechs Meterzentner schwere Glocke von zwei Paaren Ochsen gezoqen. Raubüberfall. «» 26. Juni argen 10 Uhr abends besand sich der Fleischhauer Herr Micha«! Rasttiger mit seinem Wagen aus der Fahrt nach PragerSko, von wo er sich mit einem Nacht« zuge noch Ptuj begebe» wollte, um Bicheinkäuse zu besorgen. Zm sogenannten Belenik-Walde, durch dm die Straße nach Prazeriko führt, hielten unbekannte Räuber das Geführt an, zoqen »essen Eigentümer herunter und beraubten ihn seiner Barschast tn der Höhe von 27 000 Dinar, woraus die Räuber in ber Dunkelheit verschwanden. Die Gendarmerie hat sofort deren Verfolgung aufgenommen. Etnbruchsdlebstohk. Am 26. Juni würd? bei hellichtem Tage, ol« sich die Hausbewohner bei ker H?u« arbeit befanden, in das HauS deS BriefirigerS Pl-t«r«ky auf dem Josefiberge eingebrochen. Die Einbrecher fuhren «it einem Wagen vor dem Hause vor un» eigneten sich in aller Ruhe alle» Brauchbare an, womit sie dann ungestört verschwanden. ES ist begreiflich, daß die Bevölkerung ob dieser Unsicherheit de« Eixen-tu»«, die zweifellos von einer organisierten Räuberbande hervorgerufen wird. In ständiger Besorgnis lebt und sehnlichst eine Abhilfe erwartet. Schadenfeuer. Am 26. Juni ge^en 2 U'n »orzeriS brach auf dem Anwesen der Eheleute Franz und Maria Plibe,»:! in LeSlov.e bei Slovtnska Bifuica aus unbekannte Weise ein Feuer au«, dem da« WohvhauS, das WirtschAftSgebäude, die ganze Einrichtung, etwa? Bargeld, Kleider, Wäsche, Lebensrnittel und andere Fahrnisse, kurzum alle« blS auf den letz'en Eßlöffel zum Opfer fiel. Äuch die Familie Plibnsek war nahe daran, in den Flammen den Tod zu finden, da sie sich wegen der vorgerückten Nachtstunde im tiefsten Schlafe befand und von Nich. barn erst geweckt wurde, als alle Objekte schon in hellen Flammen standen. Zum Glücke konnte wenigstens der ganze Biehstand gerettet werden. Die Versicherung», summe beträgt 61.250 Dinar, wodurch erst die Hälfte der Schadenssumme gedeckt ist. Machrichten aus Sojnik. Allrgermelsterwahl. Bei der am 26 Juni vorgenommenen Wahl de« Bürgermeisters wurde da« bisherige Gemeindeoberhaupt, Herr Julius Koveö (, mit sechs aegen drei Gti»«en wiedergewählt. Ge»einderäte wurden die Herren Johann Ucatarii und Heinrich Rathey. Wirtschatt und Verkehr. Einschränkung, der Seidenproduktion. Da vo» Vorjahre noch ziemlich große Rückstände vorhanden sind, hat das Handelsministerium die Seidenfabrikalion der Staatswerke in Panievo, Novisad und Nova Kanizi eingeschränkt. Kongreh der Bienenzüchter. Ende August wird der jugoslawische Bienenzüchtervereln einen Kongreß in Beograd abhalten. Dem Kongreß werden Delegierte au« allen Gebieten unseres SlaaleS beiwohnen. ES sollen alle Fragen der Bienenzucht erönert werden. Unser Pflaumenexport. Laut Bericht des Ministerium« sür Handel und Industrie hat der Pflaumenexport de« Vorjahr? 350,000.000 Dinar derrage» und war um 30 Prozent höher als der Ex Port im Jahre 1922. Anmeldungspflicht für Petroleum import. Laut Verordnung der Monopolverwaltung müssen für den J«port von Petroleum Gesuche vorgelegt werden. Im Gesuche ist da» Ursprungs land, die Qiantiiäl und daS EmganSzollaml anzuführen. Die Ausfuhrkredite. Wie man aus Beo» grad meldet, bat die Nationalbank die Er» lediguvg der Gesuche um Exportkredite zu verhandeln begonnen. Die Nationalbank will im Sinne einer Eingabe deS Vereine« der Exporteure die Reparation der Kredite zeitgerecht vornehmen, damit unsere Ex» Porte»« mit der Au«suhr sofort flott beginne» können. Da unsere diesjährige Ernte qualitativ und quantitativ besser al« die unserer'Nachbarn ist, wird e« vom Vorteil sein, wenn unsere Produkte a!« eiste am Markt im Ausland erscheine», umsomehr als die Nachfrage sehr groß ist. Aus die Hebung un. serer Valuta wird die« vh-ie Zweifel von arogem Einfluß sein. Kredit« für landwirtschaftliche Arbeiten. Da« Ministerin» für Landwirtschaft uvd Gewässer hat alle nötigen Kredite sür landwirt» schasiliche Arbeiten, die i» Lause de« Sommn« ausgeführt werden, vorgesehen. Zu diese« Arbeite» zählen: Flußregulierungen, Hebung der Ansätze i» den Weingarten, Errichtung landwirtschaftlicher Unter-rich!«kurst, usw. Neue Punzierungstaxen. Da» Finanz. Ministerium hat neue Punzierungsroxen vorgeschrieben. Demnach find für Slangengold 80 Dinar, für Silber 40 Dinar, sür verzollte Gegenstände au« silber 150 Dinar, sür solche ohne Verzolvung 100 Dinar. UN» sür fertige silberne Gegenstände 120 Dinar per Kq. zu entrichten. Heimischer Schnupftabak. B-nne» kurzer Zeit wird die Mollopo!v:rwalm»g mit dem Verkehr von Schnupftabak heimlicher Produktion beginnen. Wie versichert wird, stebt dieieS heimische Fabrikat dem bisher au« dem Ausland bezogenen an Güte nicht nach. Der heimische Schnupslabak wird ia Packungen zu 100 Gramm verkaust und 10 Dinar pro Paket kosten. _ Oberkellner junger, solider, tüchtiger, ehrlicher Arbeiter, perfekt slorenisch. Offerte so Yelika kararna, Maribor. Gesucht für dauernden, selbständigen Posten Buchhalter biTanzfähig, mit längerer Praxis, jugoslawischer Staatsbürger deutscher Nationalität, mit vollkommener Kenntnis der serbo-kroatischen oder blovenischen Sprache. Anträge mit Zeugnisabschriften. Gehaltsansprüchen und Angabe der ehesten Eintrittsmöglichkeit unter ,Verläßliche Kraft 30077* an die Verwltg. d. Bl. Lehrjuuge mit gutem Schulzeugnis, anständig und gesund, und ein Kindermädchen das im Häuslichen mithilft, werden aufgenommen bei Kaufmann Preaz ia Bogatec. 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