——«« ^' Freptag den 3. December 162H. A» Kornwucherer. IiN Vcachmonath »617. (3ebeugt, wie ein geschlagnes Heer, Und ohne Trost und Nath, Umwandelt ihr das grüne Meer Der hoffnungsvollen Saal, Verdrießt'K euch, daß der Herr der WM Ein Füllhorn gold'uer Frucht Vercit schou für di» Armuth hält, Dilrr und bleich, Wächst er zum Niesen auf, Und »immt, der Pest an Schrecken gleich, Durch Länder seinen Lauf. Da treibt der Angst furchtbarer Sporn Das Volk dahin mit Hast, , Wo ihr euch euer Wucherkorn Mit Gold aufwiegen laßt. U,nd w« das, was ihr heischt mtt Hohn, Nicht opftro kann im Nu, Den würget euer Psscgesohn, lind ruhig seht ihr zu. . Der unglücksct'g« Märterer, Beißt Blätter vom Gesträuch, Und, fis verschlingend, endet er,. Mit ZchM über euch. — Unmenschen, scharret immerhin. Scharrt euer Dlutgell» ew.' Doch keines frohen Tag's S»wmn Mög' e«ch daraus gedeih» ! Und wenn b:y Nacht ihr tief nnd weich, In Dnnen euch vergrabt. So steh' m Tvdtenschaa« »0« euch, Die ih« gemordet habt! Langbein. Die nördliche Expedition unter EapitanParry, um eine westliche Durchfahrt nach dem großen Ocean zu finden. (Fortsetzung.) Anfänglich waren die Eökimoer etwaS scheu, in ver^ trauliche Verbindung mit den Seefahleru zu tteten; allein dieß hörte nach und nach auf, und sie singen an, eia« MenZe mtereffanter Dinge mitzutheilen. Die Wei-ber insbesondere waren weniger geheim, als die Männer, welch« gar keinen Anstand, nahmen , ihr« Weider uad Töchter, zn«rst gegen einige Nägel/und bann gegen ein Messer, den Matrosen zu überlassen. Diese Weiber sind indessen nicht unter die lieblichsten zu rechnen. Ihre Gesichtszüge sind unangenehm, und si, haben lange, hatte nad außerordentlich schwarze Haare. Nach etuigem UmZange mit ihnen brachte eine delftlben «in« v?n ihr gezeichnete Karte zum Vorschein, welch« «in merkwürdiges Stück Arbeit war, worauf sie gegen Nsr» den von der zweyten ÜberVinterung zwey Inseln und mehrere andere in verschiedener Richtnug angab, «,»10 slle mil wohMingeNden Nahmen htlegte. Die nächste von dlelen Inseln gegen Norden ist einige Tagreisen von dem letzten Aufenthalt der Seefahrer entfernt, und die Wanderungen der Eskimoer beschränken sich auf dieselben, da sie sich niemahls auf das Festland wagen. IedeFamilie hat einen Schlitten und gewöhnlich fünfbis sechs Hunde, womit sie schnell reifen und zu jagen pfiegen. Nücksichtlich ihrer koSmologischen Ideen behaupten die Eskimoer, daß ihre Race ursprünglich aus einem wohlthätigen weiblichen Geiste entsprungen sey, und daß die drey übrigen Racen, welche die Erde bewohnen, nähmlich die Itcall oder Indier, die Cablunae oderEu-roväer, und die Hunde, welche sie treiben, einem bos» arügen weiblichen Geiste ihre Entstehung verdanken. Sie verabscheuen die Indier/ und sprechen von ihnen wie von Mördern, welche die Eskimoer gar nicht verschonen. Die Europäer kannten sie nicht, ehe die Fury und Hecla in jenen Gewässern anlangten; allein es ist Wlar, baß sie nicht besonders viel von ihnen halten müssen, weil sie dieselben mir den Indiern und Hunden in eine Classe bringen. Mit der Benennung EStimoer, welche wir chnen beygelegt haben, sind sie nicht bekannt, sondern ihr Nahme ist Enuee. Nach dem zu mthei« len, was wir bereits von ihnen gesagt haben, scheint es, daß sie an Geister obel höhere Wesen glauben; allein ihre Begriffs darüber sind außerordentlich roh und unbestimmt. Dieß wurde durch oen Angekok oderVeschwö« rer bewiesen, dessen wir zuvor erwähnt haben. Nach langem Bitten wurde er endlich vermocht, in der Cajüte des Capitans eineS der beyden Schiffe seine übernatürlichen Kräfte zu zeigen. Von seinem Weibe begleitet, fing er seine Beschwörungen damit an, daß er alle Lich, . ter und das Feuer sorgfältig verlöschte, bis es zuletzt Ustocksinster war. Er zog sich sodann ganz nackt aus/ legt« sich auf den Boden , und behauptete, daß er in dienn« tenrdischen Regionen der Geister hinuntersteige. Seine Zauberformeln bestanden aus schwer hervoizubringen- ' den Tönen, welche keine Bedeutung zu haben schienen. Er gebrauchte auch eins Art Bauchrednerey, und mo-bulirt« seine Stimme dergestalt, daß die Zuhörer ihn mehr oder weniger entfernt glaubten, je nachdem er die Tiefe, wohin er hinabgestiegen sey, dadurch anzeigen wollte. Dieses Spiel dauerte ung/fähr zwanzig Minu> ten, worauf die Lichter wieder angezündet wurden, und der Beschwörer feine Abenteuer und seinen Umgang mit Geistern erzählte. Zum Beweise seiner Aussagen und Aer Wahrheit semer gehabten Unterredung zeigce er mehrere Pelzstücke, welche die Geister auf seine Klei« bung geheftet hätten, seitdem er hinabgestiegen fty ; di? aber durch seine Frau in der Dunkelheit angeheftet wurden. Durch dergleichen Albernheiten wußte er dessen-ungeachtet seine Macht über seine arglosen Landöleute zu erhalten, welche seinen Erdichtungen allen Glauben schenkten. Mangelte das Wild, oder wurde der Stamm durch Krankheiten heimgesucht, so wurden seine übernatürlichen Kräfte angerufen, beyden abzuhelfen. Zu diesem Behufe wandte er sich an Torngak, scinem ver, trauten und befreundeten Geist, stieg mit ihm in die unterirdischen Reiche hinab, und bekämpfte den bösen Geist, den er überwand und zur Nachgiebigkeit zwang. Er schnitt ihm sodann, wie Angekokfelbst erzählte, die ersten Gelenke seiner vier Finger ab, worauf die Baren, augenblicklich losgelassen wurden, und nach den obern Regionen kamen. Auf die Ablösung der zweyten Gelenke folgt die Befreyung der Seehunde; auf jene oer dritten Gelenke die BefreyunZ der Wallrosse, und durch das Abschneiden der Hand kamen die Wallsische wieder zum Vorschein. Zum Beweis« dieser Heldenthat wirD das dazugebrauchte und mitBlut befleckte Messer vorgezeigt, und bald daraufkommen, wie die Eskimoe» behaupten, Bären, Seehunde, WaNrosse und Wallsische in Menge an die Küsten. Durch die Länge der Zeit, wahrend welcher die Ein-gebornen mit den englischen Seefahrern zusammen lebten , waren diese im Stand«, eine ziemlich bedeutende Wörtersammlung in ihrer Sprache zu machen. Einig« unter den Tagbüchern enthalten fünfhundert Wörter und darüber. Die Zahlenkenntniß der Eskimoer ist sehr beschränkt, da fünf und zehn die gewöhnlichste Zahlung zu seyn scheinen. Wenn sie die erstere Zahl aus, drücken wollen, halten sie eine Hand, und wenn es 5ie letztere seyn soll, beyde Handein die Höhe; wenn aber die auszudrückende Zahl diese Summe, übersteigt, ruft der Eskimoer einen Nachbar zu Hülfe, um mil seinen Händen die Zahl zu vollenden. Einer von der Schiffs« Mannschaft erzählte eine lacherliche Anekdote über dieser» Gegenstand. Er war mit einem Eingebornen allein im Ge« spräche begriffen, als ihm dieser die ungewöhnliche,Zahl dreyßigbegreifiich machenwollte. Erhielt daher beyde Hände empor, wußt« aber nicht, wk er es weiter bnn. gen sollle. Nie siel es ihm ein, die Hände zu schließen, und das Zeichen von Neuem zu geben; bis er endlich auf den Gedanken kam, zehn mehr milden Handen des OfficierS zu bekommen. Nun waren es zwanzig ; allein wie sollten die übrigen zehn gezeigt werden ? Die Schwierigkeit schien unübersteiglich; indessen, sein GeniuS kam ihm zu Hülfe, und er hielt «inen s«in«r Füße empor, woraus fünf und zwanzig wurden. Um die Zahl zu vollenden, gab er sich alle erdenkliche Mühe, auch den andern Fuß in die Höhe zu halten, und seine Anstrengungen , alle Glieder in die Luft zu halten, waren wirklich äußerst possierlich. Dieß konnte jedoch nicht vollbracht werden; und nach unglaublichen Mühseligkeiten wurde endlich die Zahl dreyßig durch die vier Hand« und zwey Beine beyder Individuen ausgedrückt. Andere charakteristische Züge mögen hier ebenfalls ihre Stelle sinden. ZweyWeiber der Eingebornen, die eine mit einem Säugling an der Brust, wurden an Bord der Schiffe genommen, um ihnen ärztliche Hülfe zu leisten, da sie beyde todttrank waren. Es war indessen zu spät, fitlu retten, und sie starben. Der Mann der Mutter bezeigte einiges Bedauern über d«n Todesfall und stieß Klagetö'ne aus; allein es war bald vorbey. Mit vieler Aufmerksamkeit bewachte er indessen das Verfahren dei Cablunae mit dem todten Körper. Sie wickelten nähmlich den Leichnam anständig in eine Hängematte ein, und gruben ein Grab, um ihn darin zu verscharren. Dorthin wurde er getragen, begleitet von dem Gemahl, welcher viel Unruhe zeigte. Zuletzt machte er sich verstandlich, daß der Körper seiner Frau zu sehr verhüllt sey. Nachdem er ein Messer bekommen hatte, war es ihm erlaubt, nach Gutdünken zu handeln, und er schnitt alle Stiche auf, womit die Hangmatte zusammengenäht war, um dem Leichnam eine Art Freyheit zu verschaffen. Das Ausfüllen des Grabes mit Erde und Steinen verursachte ihm ebenfalls Unruh«; dessen ungeachtet aber bath er um Erlaubniß, daS lebende Kind zugleich mit der todten Mutter zu beerdigen. Die Ursache, wilche er für dieses Verlangen anführte, bestand darin, daß, weil es ein Madchen,sey, so wolle kein anderes Weib die Mühe übernehmen, es zu säugen ^und aufzuziehen, weil dieß bey ihnen nicht gebräuchlich sey. Ware es ein Junge, so würde sich vielleicht Jemand desselben ange. . nommen haben. Und, in der Thst-, das Kmd starb den , andern Tag aus Mangel an Nahrung, und würd, feinem , Vater überlassen, welcher eö aufseinem Schlitten hinweg ! zog, und einen Grabhügel von Schnee über demselben errichtete. Obgleich die Eskimoer es nicht gerne sehen, daß > etwas Schweres auf den Leichnamen ihrer Anverwandten laste, fo sind sie doch nicht im Geringsten über ihre eigene unzulängliche Vegräbnißweise beunruhigt, wodurch es den Wölfen und Hunden äußerst erleichtert wird, die Grabhügel von Schnee aufzuscharren, und die darunter befindlichen Körper zu verzehren. Sobald der Schnee anfangt zi« schmelzen, sieht man zerstümmel-te Reste umher liegen, wovon die Englander mehrere verscharren mußten, um den unangenehmen Anblick derselben in der Nah« der Schiffe zu beseitigen. In der Lenkung der Kähne sind die Eökimoer sehr geschickt. Ihre Canots sinö außerordentlich leicht und aus Wallsischbein gemacht, welches mit Fellen überzogen ist. Das größte, welches ssapitän Parry nach Haus« brachte, ist 26 Fuß lang; und in dem Zwischenverdeck der Hecla wsr ein anderes, welches zehn Fuß lang und nur neunzehn Zoll breit und zehn Zoll tief ist. In diessil treibt der Eingeborne jener frostigen Regionen seine Seejagd, und erlegt Fische und Vögel. Der dazu gebräuchliche Speer ist zweyzackig, aus einem Knochen verfertigt, sechs bis acht Zoll lang, und mit Widerha« ken versehen. Der Schaft ist von leichtem Holze, fünf ^ biS sechs Fuß lang, und gegen das Ende hin ebenfalls mit einem Widerhaken versehen, welche einige ZoN vom Holze abstehen, um die Beute zu treffen, wenn der Zweyzack fehlen sollte. Auf diese Weise todten sie das Wild in einer Entfernung von sechzig Fuß. Überdieß haben sie auch Bogen und Pfeil, um wilde Thiere zu erlegen. Die Pfeile sind mit Stein zugespitzt und lanzettförmig gemacht, was sie, durch NeibunZ zu erzwecken wissen. Seehunde und Fische fangen die Eskimoer auf ' eme sehr geschickte Weise, indem sie ein Loch machen. In diesls Loch lassen sie eine Fischleine hinab, woran ein etwa ein Zoll langes Stückchen eines weißen Knochens oder ein Zahn befestigt ist, welchem sie die Form eines Fischchens geben und mit zwey Stücken Eisen» kies, versehen, welche die A^gen vorstellen sollen. Diese Lockspeise wird durch das Wasser gezogen, und we>m Seehunde oder andere Fische herzukommen, um sie zu untersuchen, so werden sie vou den lauernden Eingebor» M »en yo„ oben g«spießt. I, , (Der Beschluß folgt.) Beobachtung und Vorschlage über die Seekrankheit. Vey Gelegenheit einer Reise von Calais nach sondou (so schreibt ein Vveifender an den Heraus« Zeber des ^lonüi!^ Nlg^H^lne) halle unser Dampf. schiff mit so widriger S«e zu kämpfen, dah jeder am Boot befindliche Passagier ohne Ausnahme in weniger als einer halben Stunde iu> hohen Grads vo» der Seekrankheit befallen wurde. Schon dieser Anblick war hinreichend, mich sympatisch zur Mitlei. denhtit zu ziehen; doch bey d«n meisten begann das U Übel mit Schwindel im Kopfe, Verlust von Kraft »' und Farbe, und dem Eintreten jenes unbesiegbaren k' Eckels, an welchen Jedermann, der eine Seereife gemacht hat, nur mit, peinlichen Empfindungen zu-> rück denken kann., Da ich die nnelfreuliche Aussicht hatte, dies« ^ Qualen mehrere Stunden lang , zu ertragen, so ^ dachte ich über den Grund des Übels n«ch, den ich unmaßgeblich in der Bewegung des Fahrzeugs fand, und niu: suchte ich deren nächst« Wirkung «uF das, animalische System festzustellen. Es leuch» lete mir «in, daß, da der ganze Körper unler den Gtößen des Schiffes litt, der Magen und andere bewegliche Eingeweide sich in der Bauch, und Brust« höhle, ohne von der gewöhnlichen Kraft des Willens und der sonst unwilltührlich wirkenden MuSkeithätig, keit regiert zu werden, umher bewegten. Diese na-turliche Bewegung und die daraus enlfprmgends, «^ Reibung und Reitzung des Magens und der Emge, U weide hielt ich sogleich für die nächste llrsache der Seekrankheit. Es- war also für mich Gewißheit, daß diese Erscheinung, so wie alle übrigen maieriellea Erscheinungen ihren Grund in gewissen eigenthüm» lichen Bewegungen haben,, und daß deren Wirkung nur durch entgegenwirkend« Bewegungen aufgehoben werde» könne. Ohne eine sehr zusammengesetzte mechanische Vorrichtung (obwohl schon eine gewöhn« liche schwebend« Hängmalte von Nutzen seyn wird) konnte der Körpe, nicht in einer steten aufrechten Lage erhalten werden. Jetzt siel mir bey, daß eine thätig? Bewegung der Muskeln, welch«? der des A'^ zeugei wenigstens gleich käme, dieser letztern entweder entgegen wirken, oder dem Magen und d«»^ Ei«« geweiden doch eine solche- mittheilen könne, durch welche die Wirkung der Stöße nct:!?alisin oder viel-leicht ganz aufgehoben würbe. Ich fetzt, mich als« anf dem Verdeck auf einen Stuhl, und sing an/ meinem Körper ein« heftige stoßende Bewegung z" geben, wie dieß beym Reiten cines trabenden Pfer^ des der Fall ist, und nach wenigen Minuten !i»ß der Eckel nach. Nach Verlauf einer Viertelstunde war ich vollkommen lustig, und noch eine Viertelstunde später fühlte ich Eßlust, die ich auch alsbald, zur Verwunderung und zum Ärger derer, die nm mich her vomirten, befriedigte. Kurz, ich fuhr mir dieser Bewegung die drey Stunden hindurch, wah« rend di« See unruhig war, mehr oder weniger lebhaft fsrt, und befand mich hlelauf so wohl, üls wenn iä) nu« memen gewöhnlichen Morgenlitt gemacht hatte. ßweysylbige C h a r a b e. Aul die Äri« in der Oper: d«? kleine Matrose, «iiber die Beschwerden diese« LtdenS ic.," gesungen von Dem. Louise Grasa. Über die Beschwerden dieses LebenS, Schwatzt so mancher dummer Schnack,, Mich neckt all'e Noth vergebens, H«b' ich die Letzte und "Tabak. Durch sie wird der Parzen Lebenöfädcbcn VToch ein Mahl so lang und noch so schön; Doch heut ließ' ich für m,in Herzensmädchon Tebak nnd die Letzte steh'n. Hnngcrt der, Soldat nach lange» Etreit« Löscht ihm seine Pfeife aus, Ö, dann ruht an W