Nr. ^. Samstag, 11. Februar 1912. 161. Jahrgang. Mbacher Zeitung i» », l»«U,j«l,r><, ll^, Fill die Zuftellun,, i»S Hau« «llxzjul'ril, 8 k. - InlrrlionVglbiilzr: ssür Ürinr Inilratr bis zu 4 Zeilen ,'0k. „loflers vrr ZeOr <2k- I>s> 0f«ers„ WiedelhuluiMi, prl ^i>,,f 8 l. Lir «i.'lliblläirr ^eiliüi^» rrscheio! läßlich, n'' >on b«ft»l»»! sich Milll'öiöstiüfü' 3lr. 2»; d>r Lledal'lio» ,,i, « U>>' Telephon Nr. der NedaMon 52. Amtlicher Teil. Der Finanzmiuisler Hai die Finanzsekretäre Viktor Hrabnfr und Franz G e r st e n m ayer zu Finanz, icitcn für de» Bereicl) der Finanzdircktion in Laibach ernannt. Heute wird das VI. Stück des Landesgesehblattes für das Herzogtum Kram ausa.ea.eben und versendet. Dasselbe enthält unter: Nr. ? die Kundmachunss der l. t. Landesregierung für Kran, »om 3. Februar li»I2, Z 2bl)9. mit welcher die Mitglieder der Kommission für dic Priisuna. der klaftflllirzrun.e sowie die ltomm,ssärc für dic Piüfung der Kichrer von mehr als eiuspuria.cn ztraftfahrzeua.cn namhaft gemacht werden; «nter Nr. 8 die Klmdmachima. der l. l. Landesregierung füc Kram vom 5. Februar 1912, Z. ^4l1, betreffend die Bestellung eines Stellvertreters dls l. t. Dampftesscl.PrüfungsloM' missnrs für den ganzen Bereich des Herzogtumes Kram, »nd unter Ar. 9 die lknndmachung des t. t. Landespräsidenten im Herzog» lume itrain vom 13. Februar 1912, I. 4^3/pr., betreffend >ie Gruppenwahlortc für die Landtagsergänzungswahl in der Wählirtlassc der Landgemeinden im Wahlbezirke Tjchcrnrmbl Mottlina.. V»» der Ncdnktion des Landrsneseftblattes für Krain. Den 15. Februar 1912 wurde in der l.l. Hof» und Staats-druckerei das l.XXXll. Slück der rumänischen uild das 6III. Stück der italienische» Ausgabe des Neichsqesehblattes des Jahr» ganges 1911 sowie das III. Stück der rumänischen, das IV. und V. Siüct der ilalienischcn Ausgabe des Reichsgesetzblattes des Jahrganges 1913 ausgegeben und versendet. Älach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 15. Fe« bruar 1912 (Nr. 36) wurde die Weiterverbreituug folgender Preherzeugnissc verboten: Nr. <» «lillkovnick^ ok?.or» vom 1V. Februar 1912. Nr. « «Uuli^ I'r»por» vom 10. Februar 1912. »r. 12 .Vudweiser Kreisblatt» vom 10, Februar 1912. Nr 6 «Freie Lehrcrzeitung» vom 11. Februar 1912. »r « «Vorwärts» vom 10. Februar 19IL. Mchtamtlicher Geil. Französisch-spanische Verhandlungen. Aus Paris wird gemeldet: Die Wiederaufnahnle der sranzösisch.spamsche» Verhandlungen über Marokko ist durch Mitteilungen erfolgt, die der französische Vol. schasler, Herr Gcoffray, über dir von ihm aus Paris mitgebrachten nenen Instruktionen dein spanischen Staalsmi» ister, Herrn (Garcia Prieto, in Gegenwart des englischen Butscl)aflcrs, Herrn Bunsen, gemacht hat. Die »ene» Weisungen tragen allerdings gewissen For-dermige» Spaniens Rcchnung, sind aber in ihren wich. tigen Richtlinien durch dieselben Gnmdzüge beslimml, wie die früheren Instrnttiunen. Was das Verwaltungs» syslenl in der französischen Zone betrifft, verspricht man sich in Paris, das; die in dieser Hinsicht von der sraN' zösischen Regierung eingeräumten Zugeständnisse das Einvernehmen sehr erleichtern werden. In bezug aus die dornige Frage der Kontrolle des Zollwrsens und des marokkanischen Dienstes in den Häfen, die in den Be» reich der spanischen Zone gehören, stimmt die sran» zösische Regierung der Einsehung einer sranzösisch.spa» nischen Kommission z», welche diese Angelegenheit prü« sen lind die Erglbnissc dieser Untcrsuchnng in einem Bericht zu sam me» fassen soll, bis zu dessen Erstattung die endgültige Lösung der Frage verschoben werden müßte. Weiln das Madrider Kabinett sich entschließt, diesen den verhandelnden Parteien von der englischen Botschaft nahegelegten Nermittlungsdurschlag anzunch» lmu, wäre es gestattet, eine raschere Annäherung dieser Ailseinandersehnng an ihr definitives Ziel zu er» warte». Die Einführung allgemeiner Schulbildung in Rußland. Ei» Bericht aus Petersburg hebt die sehr weit-tragende Bedeutung des von der Duma bereits ange-»ummenen Entwurfes für die Einführung der allgemei-ne» Schulbildung in Rußland hervor. Den Negicrungs- vorläge» zufolge, die in der Duma bloß geringe Andc-rungc» erfahren l)aben, soll der allgemeine Schulunter» richt allmählich im Lause eines Jahrzehnts zur Ver» wirllichung gllcmgen. Für diesen Zweck sollen dem Mi»ls!erium sin Voltsauflläru»g vo» Jahr zu Jahr um zehn Millionen Rubeln steigende Beträge zur Ver« sügung gestellt werden, bis dieser Kiedit die Hühc von hnndert Millionen Rubrln jährlich erreicht, welche Summe nach den ausgestellte» Berechnungen sür die vollständige Durchjührung des Wertes im ganzen Reiche genügen wird. In Anbetracht der außcrordent-lichen Bedeutung dieser Ausgabe beschloß die Duma, dem Minister für Nullsausllärung den angegebenen Betrag schon jetzt im voraus sür zehn Jahre zu be> willigen. Im Rcichsratt ist man zur Annahme deS Schulgesetzes selbst vollständig bereit, erhebt jedoch gegen die Vorcmsbewilligung des ganzen angegebenen Ne. träges schwere Bedenken. Die Überwindung dieses Wider-standes nahm nu» Ministerpräsident Kotovccv aus sich, indem er im ReiclMale in eim'r längeren Rede für die Vorausbewilligung der Summe, die zur völligen Sicho rung dcr ungestörten Durchführung des neuen Schul» gesehes erforderlich ist, mit warmer Sprache und über» zeugenden Argumente» eintrat. Man hofft, daß der Erfolg nicht ausbleibe» und der Reichsrat sich die Ve-schlüsse der Duma aneigne» werde. Ägypten. Aus 5taiw wird geschrieben' Eine Znxstlgleil am IlNernationalen Appellgerichlshos in Alexandrien hat längere Zeit weiteste Kreise i» Ägypten beschäftigt und in dcr Prrsse große Aufregung verursacht. Aus verschle. denen Gründen, nicht zuletzt, weil die Wahl der Rich» ter, die ihren Präsidenten selbst bestimmen, nach dem Tode des Italieners Moriondo aus einen Deutschen gefalle» tvar, hatten zwei Richter, ei» Grieche nnd ein Holländer, ihre» Abschied ringereicht und diesen Schritl in Zuschriften a» dir ägyptische Presse motiviert. Diese Angelegenheit benutzten einige englandsreundliche Blät« tcr, um die Einrichtung der gemischten Gerichtshöfe als FeuMeton. ^ __ Goldene Jugend. Von Wictor A^ncz Hc»r,in2k. (Schluß.) Ella gulg gerne, sie schmiegte sich an den Arm des jungen Mannes und ließ stch scherzend von ihm fort-führen. Er betete im stille» zu allen Heiligen, daß nie-mand ihnen begegne, und er nahm sich vor, jeden zu rrwürgen, dcr sich unterfangen würde, dem Mädchen zuzulachen. _ . Niemand Ja doch! Dort auf dem Flur stand "n sehr .letter Einjahrig-Freiwilliger, der wird sicher->'ch lächeln! Der junge Manu machte das gr,mmlgstc Gesicht. Der Einjährige lächelte nicht. Er zog sich sogar dislrel zurück, er lief rasch dem Büfett zu, als ob er dort etivas besorgen wollte. Gott soi Dank! Er brauchte 'uchl einmal einen Einjahrig-Freiwilligen zu erwürgen. Der junge Mann atmete erleichtert aus, als er Ella in dem Toilcttezimmer geborgen wußte. Da stellte sich ihm unenvartet der nette Emiahr.ge "Ugegen. . -Mom Herr, wie tonnten Sic vorhm der Me,. "Una. sein, daß ich mich dem jungen Fräulein gegenüber unanständig benehmen würde?" Der iunge Mann sah txn Soldaten verwundert an. dann ries er wütend: .Hören Sie, Herr Soldat, wie lönncn S,e es >v"NM, meine Gedanken zu erraten. I", ich gehe sogar weilte, wie to»»en Sie es »mge», überhaupt von diesem Fräulein zu sprechen?" .,Daö gehl Sie gar nichts an, Herr Zivilist!" »Ach, ich ahne, mein Herr Soldat ..." „Ob Sie ahnen oder nicht, Sie haben mich vorhin mit einem Gedanken verletzt. Sie habe» mich sür unge-bildet gehalle». Dafür fordere ich Rechensckiaft von Ihnen."' „Ich gebe immer Rea>'nschast, wl>,m man sie vun mir fordert." „Also morgen, mem Hcrr Zivilist." „Morgen, mein Herr Soldat, das heißt, noch heule. Aber niarten Sie — wir haben lein Recht uns wegen dieses Fräuleins zu schlage», '»ein Herr Soldat." ..Das ist richtig!" „Also?" „Ich habe einen Ausweg: suche» wir Händel, mem Hcrr Zivilist. Gehen wir in die Konditorei, bestellen wir Gefrorenes, ich werde sagen, daß es gut sei. Sie werden es schlecht finden oder umgekehrt, wenn es Ihnen lieber ist. Darüber breche» wir einen Streit vom Zaun." „Verzeihen Sic. mein Herr Soldat, Sie können sich aus derartige geistlose Streitigkeiten einlassen, wcil Sie in dicscr Beziehung von Ihrer Uniform geschützt werden, aber ich bin Zivilist und nx>im ich derartige dumme' Sachen mache, würde man mich aus der Ge-sellsclM ausschließen." „Bravo! Jetzt brauche» wir auch tem Gefrorenes zu bestellen, iolr haben die Beleidigung." „Wenn Sie das zu finden die Güte haben, mem Herr Soldat, freut es mich. Unsere Sekundanten mögen sich »och heute treffen. Restaurant, rechts, vierter Tisch." - Am nächste» Tage fand das Duell statt. Der Einjährige erhielt eine» Streich ins Gesicht und einen an« rechten Arm. „Ich fordere hiermit die Parteien aus, sich auszu-söhnen." „Tervus, iiamerad Zivilist, lüß' mich auf diese Seite meines Gesichtes, die ist unverletzt." „Verzeih, Kamerad Soldat, daß nicht ich d« Wnnde bekommen, aber weißt du, dann sprechen di< Blätter gleich von einer Soldalenmißhandlnng. Oh, wir Zivilisten achten ans derlei." „Der Teufel soll dich hole»." Als er genesen, sprach er: „Aber dn wirst mich doch jenen, sleme» Mädchen vorstellen?" „Zu welchem Zweck?" „Ich möchte ihr gerne den Hos mache»," „Du Aachleulc! Jenes tleinr Mädchen ist ja Braut. Eigentlich »var sic es schon auf jenem Balle. Ich wühle, daß man am anderen Tage um ihre Hand anhalten, daß das Mädchen nicht Nein sagen werde. Wir »ahmen sie nur aus den Ball, damit sie sich noch als kleines Mäd-chen unterhalte, und ihr quasi-Nräutigam blieb nur des-lxilb aus, damit sie sich frei bewegen könne." „Hm, leugne aber nicht, daß du sie gelieb, hast." „Natürlich, angebetet hab ich sie, ich bin aber ein-mal so. Den Engel, der meine ^iebe nicht erwidert, liebe ich nicht weiter." »Na. ein hübscher Grundsah, ich '«-rtx- ihn bo folgen." «Weißt du loas, Kamerad, bu sollst auch einen guten Tag haben: Ich habe dic Macht, dich zum Kran-zelherrn boi ihrer Hochzeit zu machen. Willst du?" ..Ob ich will? Natürlich will ich, w.ewohl " m.r ein weniq schwer fällt." ^ , , , ^ ^,... Auf der Hochzeit glänzten fi, beide, d.e das Mad-chen geliebt lMen, als Kranzeiherren. _____Du Kamerad Einiahriger, dcr du M Gott weiß was b'ft in einem Wmlel unseres Naterlan. des. denkst du mxh an di-5' G<'sct>'a>?--------------- Laibacher Zeitung Nr. 39. 356 17. Februar 19ls. überlebt und den Zwecken des Landes nicht entsprechend hinzustellen. Man sprach davon, daß die Absicht be-stehe, eine vollkommen britische Justiz einzuführen, welche Umgestaltung sehr wichtige Folgen nach sich zic« hen müßte. Es ist daher besonders anzuerkennen, daß Lord Kitchener einem Zcitungsvcrtrcter gegenüber sich zu dieser Frage geäußert hat. Der diplomatische Ver> ireter Englands bezeichnete es als lächerlich, von eine,, beabsichtigten Unterdrückung der gemischten Gerichts-Höfe durch England zu sprechen, und charakterisierte die Angelegenheit als eine bloß von der ägyptischen Regie-rung zu regelnde. Eine Reform des Gerichtswesens könne, wie Lord Kitchener bemerkte, auch nicht plötzlich erfolgen, sondern müsse allmählich vor sich gehen. Durch diesen Ausfpruch dcs britischen diplomatischen Agenten dürfte die viel umstrittene Frage vorläufig zum Schwei-gen gebracht sein. Politische Uebersicht. Laibach, 16. Februar. Aus Prag wird gemeldet: Die Ausgleichsverhand. luugen sind in cin entscheidendes Stadium getreten. An-gesichts der in zwei Wochen beginnenden Taguug des Abgeordnetenhauses werden die Bemühungen, eine Klä-rung zwischen den beiden nationalen Lagern herbei« zuführen, gesteigert. In den letzten Tagen sind die Aus-sichten einer einverständlichen Lösung gestiegen. Es kann nunmehr die begründete Hoffnung ausgesprochen wer« den. daß «'s gelingen wird, solche Ergebnisse und einen derartigen muclux viv^ncl! herbeizuführen, daß ein ge» meinsamco Vorgehen der Teutschen und der Tschechen in finanziellen und sozialen Angelegenheiten ermöglicht würde. Die von einem Wiener Blatte veröffentlichte Mel» dung aus London, wonach die italienische Regierung ver. sucht habe, italienische Tchatzwechsel in London zu rcdis» kontieren, und worin versichert wird, daß sie zur Zah» lung vou 25 Millionen Franken an die Firma Schneider in Crcuzot dienen sollen, erklärt der „Populo romano" für vollkommen unrichtig. Die „Ait" konstatiert, daß sich un französischen Vollsgeiste seit neuestem ein Umschwung vollzogen habe, dessen Bedeutung für die europäische Politik nicht zu verkennen sei. Der gallische Furor beginne wieder zu erwachen. Tie Aviatik sei in Frankreich eine national« militärische Angelegenheit, und die leicht entzündliche gallische Phantasie erblickt in dieser neuen Waffengat-tung, in deren Besitz und Gebrauch Frankreich allen an» deren Völker» voraus und überlegen ist, eine Bürgschaft sicherer künftiger Kriegserfolge. Wie in alten ZoUen das Geheimnis des „griechischen Feuers", so soll in unserer Zeit die Aviatik militärische Wunder wirken. Mag das auch nur eine abergläubische Überschätzung eincs neuen technischen Hilfsmittels sein, so ist sie doch jedenfalls charakteristisch dafür, wie lief noch immer der Revanchetrieb im französischen Nationalempfinden festsitzt. — Auch die „Österreichische Voltszcitung" be-merkt, daß eine neue chauvinistische Woge über Frank» reich hingehe und dort sehr kriegerische Stimmungen erzeuge. Die Rede, die Georges Clemenccau am letzten Sonntag gehalten habe, sei gleichfalls ein folches Symp» lum. Aber wenn Deutschland nnd England sich zu ver» ständigen wissen, ist die Gefahr eines großen Krieges sür Europa kaum mehr vorhanden. Das „Fremdenblatt" bemerkt, die Thronrede, mit der König Georg die Session des englischen Parlaments eröffnete, trage einen durchaus nüchternen und fach. lichen Charakter. In cincm einzigen Satz wird das Verhältnis Großbritanniens zu den anderen Mächten berührt; über die einfache Konstatierung guter Vezie« hungen zwischen England und den anderen Staaten geht die königliche Kundgebung nicht hinaus. Einen breiteren Raum nehmen die Erörterungen ein, welche sich auf die aktuellen Fragen der auswärtigen Politik oder, präziser gesagt, auf die aktuellen Ereignisse, deren Schauplatz heute die Wcltbühnc ist, beziehen. TMslicuigtcitcit. sDer Ladenwert des Menschen.) „Ein Seelchen, belastet mit einem Leichnam" — das ist, wie Seneca sagt, der Mensch. Wollte man einen solchen Menschen nach dem bekannten Homunculus'Rczeptc herstellen und die Zutaten in der Drogerie oder der Apotheke taufen, so wäre dieser „Leichnam" nicht sehr teuer. Ein fran» zösischer Gelehrter hat sich den Scherz gemacht, auf diese Weise den Laoenwert eines Durchschnittsmenschen von 75 Kilogramm Gewicht auszurechnen, und das Ergeb» nis ist ziemlich niederschlagend: genau 37,50 Franken bezahlt man in der Drogerie, wenn man den .Kalt, das Eiweiß, das Wasser, den Phosphor, das Eisen, das Magnesium, das Kalium, den Schwefel und die übrigen Stoffe, aus denen der Körper aufgebaut ist, zum Markt« preise kauft. Hieraus folgt natürlich, daß große Männer wertvoller sind als kleine. Ein Mann wie Napoleon I. wäre nach dieser Werlberechnung noch lange nicht 37,50 Franken wert gewesen, höchstens 23 Franken. — lDer Geräuschdirettor.j Wer hat schon einmal von dem „Geräuschdirettur" dcs TlMlre fran<:ais in Paris gehört? Seit 55 Jahren wallet Herr Laurent Leon still hinter den Kulissen seines gcränschvollcn Amtes. Außerdem ist er auch Leiter des Orchesters des Th<ätre francos, von dessen Vorhandensein wenige Leute außerhalb des Theaters eine richtige Vorstellung haben, obwohl es mit einer Summe von 32.000 Fran-ten in den Jahresabrechnungen des Thöktre fran u » !ler«,'6, bezw. Landesl)auptmauN'SteNvertreter Leo-pold Freiherr von Liechtenb < r g. Negierungsverlreter: Seine Exzellenz l. s. Bandes» Präsident Theodor Freiherr von Schwarz und k. l. Nezirlshauptmann Karl Graf Künigl. Der Landeshauptmann eröffnet die Sitzung um 11 Uhr IN Minuten und bestimmt die Abgeordnelen Dem»ar und Dr. Novak zu Schriftführern. Ihre Abwesenheit haben Abg. Freiherr von Schwegel buch Krankheit, Weilers die Abgeordneten Supan. « i 5 und Nehovec durch dringende Geschäfte ent-schuldigt. Der Land e s h a u p l l» rhrdcn sich von ihren Sitzen.) Diese Feier sei ein so außerordentliches Ereignis, daß es nur wenigen Sterb« lichen gegönnt sei, cin solches zu erleben/im Aller-höchsten Kaiserhause stehe die diamantene Hochzeit über-lxmpt ohne Beispiel da. Sie lvcrde von allen Nationen »lit heißen Wünschen und den innigsten Sympathien ausgenommen, zumal das hohe Paar in der weilen Welt durch seine Mildtätigleit, Freigebigkeit und aufs all-gemeine Wohl gerichtete Tätigkeit bekannt sei. „Der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer, durch 50 Jahre an der Spitze der kaiserlichen Akademie der Wissenschaf->'nd seine Tätigkeit als Mäcen der schönen Künste ijl allgemein bekannt. Dcr Herr Erzherzog hat noch vor einigen Wochen einen Laibacher Künstler slovenischer Nationalität in dessen bescheidenem Atelier mit seinem besuche beehrt. Er kannte niemals einen Unterschied in ben Nationalitäten? seinem Herzen stehen alle Staats-Untertanen ebenso gleich nahe, wie ihm alle Nationen uahe stehen. Das Herzogtum Kram kann bei dieser Feier 'icht ausbleiben, und so stelle ich den Antrag, daß der "ndtag aus diesen, festlichen Anlasse dem hohen Paare >w,e ehrerbietigste Begrüßung darbringe. Die Herren Abgeordneten haben sich von den Sitzen erhoben und hiedurch meinem Antrage zugestimmt. Ich werde den einhellig gefaßten Beschluß in der Weise ausführen, daß 'ch dem hohen Paare die ehrerbietigsten Glückwünsche brs Hauses sowie den innigsten Wunsch übermitteln ^rde- Gott wolle dessen Lcbenstage bis zu den äußer» ^n Grenzen des menschlichen Lebens verlangern." lNei. '"ll nnd Händellatschen.) Im Einlause befindet sich eine Interpellation des Aug. Demäar, betreffend den tierärztlichen Kurs m ^berlaibach. Diese Interpellation wird vom Referenten ^s Landesausschusses, Grasen Narbo, sofort dahm ^antwortet, daß der pensionierte Tierarzt Turk, den ^r Landesausschuß zur Leitung des Kurses angestellt ^tte. die Leitung plötzlich niedergelegt habe. Abg. Graf ^"rbo bringt die Zuschrift Turks zur Vorlesung und "nslatiert unter lebl)aflen Enlrüstungsrusen, daß d,ese "esignation teils auf die Drohungen des Wiener Ner-glides der Tierärzte teils aus die Machinationen von ^urls Kollegen zurüctzufüliren sei Diese», sei smiar an. ^broht worden, daß Schritte behufs Entziehung scolcs '""rztliclM Diplomes eingeleitet würden. Es sei be-^lflich, daß solche Drohungen Turk in Angst und ^ireckc-l, versetzt hätten, aber der Landesausschuß werde M^ dadurch ebensowenig einschüchtern lassen wie durch eine Zuschrift der Studentenschaft des Hochschulaus-schusses in Wien, die er einfach ad acta gelegt habe, oder durch die Zuschrift dcs akademischen Vereines der slovenischcn Veterinäre in Wien, worin die Behauptung ausgestellt werde, daß durch die beabsichtigten tierärzt» lichen Kurse die Interessen des Landes aufs äußerste bedroht würden und daß das Land Krain den tierärzt. lichen Nachwuchs nicht unterstütze, vielmehr unterdrücle. Abg. Graf Varbo erklärt, diefe letztere Zuschrift werde allerdings eine Folge haben, indes eine andere, als es sich deren Absender geträumt hätten; er konstatiert, daß die Veterinärsludenten ganz namhaft unterstützt würden und daß zu diesem Zwecke in den Voranschlag pro 1912 der Netrag von 3000 K eingesetzt wurden sei, der vollzählig verwendet worden wäre. Der Lan-desausschuß werde von seinem Plane unbedingt nicht abgehen ^Zustimmung). Selbstverständlich befinde er sich momentan in einiger Verlegenheit, aber der Kurs werde trotzdem weitergeführt werden. Wenn er nicht so hoch stehen werde, wic er sonst gestanden wäre, so falle die Schuld nur auf die Tierärzte selbst. Redner ersucht schließlich das Haus, dem Landesausschusse hilfreich zur Seite zu stehen, damit der Widerstand der Tierärzte den tierärztlichen Kursen gegenüber endgültig gcbro. chen werde. (Beifall und Händeklatschen.) Abg. Dem^ar beantragt die Eröffnung der De> balle über diese Interpcllatiunsbeantworluilg. l.Ange» nommen.) Hierauf betont Abg. Dem5ar, daß die Errichtung der in Verhandlung stehenden Kurse vor zwei Jahren aus Rücksichten aus die Bedürfnisse, der Viehzüchter beschlossen worden sci, weil angesichts des herrschenden Mangels an Tierärzten in Krain in ab-sehbarer Zeit laum cine Besserung der Verhältnisse zu er. warten stehe. In der Debatte sei zu jener Zeit absolut keine Beleidigung der Tierärzte erfolgt. Gegenüber dem Widerstand der Veterinäre erscheine es eigentlich un> faßbar, warum die Vezirlsärzte Vorträge über tier, ärztliche Fragen abhielten, darüber Bücher verfaßten usw. Aber die Bestrebungen der Zeit seien eben auf die Popularisierung der Wissenschaft gerichtet. Die Äe» fürchtung, daß durch die Kurse die Kurpfuscherei gefd'r-dcrl würde, sei grundlos, denn der Regierung ständen vcterinärpolizeiliche Vorschriften in au5reichendem Maße zu Gebute. Abg. Dem^ar stellt schlicßlich den Antrag, daß der Landesausschuß beauftragt werde, mit allen Mitteln den Beschluß des Landtages zur Ausführung zu bringen, wozu ihm allc- Vollmacht zu erteilen sei. lNeisall und Händeklatschen.) Abg. Galle tritt ebenfalls für die Ausführung des seinerzeit gefaßten Beschlusses ein, worauf der An« trag des Abg. Dem.^ar angenommen wird. Im Einlaufe befindet sich Weilers cine Inter-pcllalion des Abg. Dr. Triller, betreffend die Ab. fetzung des Gemeindcgcrenten Oralen in Moste, doch wird sie vom Landeshauptmann unter Bcru« sung auf die Geschäftsordnung, wornach Inlerpellatio. nrn, die persönliche Beleidigungen enthalten, nicht in Verhandlung zu ziehen sind, abgelehnt. Abg. Doktor Triller wird für einen Zwifchcnruf zur Ordnung ge> rufen. Abg. Dr. Pegan stellt einen Dringlichkeitsantrag, b«lrefscnd die von der Staatsanwaltschaft in Rudolfswert' gegen die landschaftl. Beamten Molina und Kristan ein» geleitete strasgerichtl. Verfolgung, weil diese Beamten in Ausübung ihrer Amisgeschäfte Stimmzettel für die Ge» mcindewahl in Pre<":na ausgefolgt hätten. Dies sei ein unzulässiges Eingreifen in die Landesautonumie, wes» halb die k. k. Landesregierung aufgefordert werde, beim Justizministerium dahin vorstellig zu werden, daß die Staatsanwaltscl)ast in Rudolfswert wegen ihres Vor» gchens zur Rechenschaft gezogen werde. Landcshauptmann Dr. Kuster5iö erklärt unter Zustimmung der Abgeordneten der Slovenischen Volks^ Partei, angesichts der Wichtigkeit des Gegenstandes, der eine Verletzung der Landesautonomie invulviere, dem Abg. Dr. Pegan sofort das Wort zur Begründung der Dringlichkeit seines Antrages erteilen zu wollen, wor. auf Abg. Dr. Pegan den Fall als so schreiend bezeich, nel, das; darüber unmöglich «lit Stillschweigen hinweg» gegangen werden könne. Ende Dezember habe beim Red-»er in, Lande-xmoschusse jemand, der ihn, persönlich gut belannl sei, wegen Ausfolgung der Stimmzettel für die Gemeindewahl in Pre^-na vorgesprochen und hierauf habe er l.Dr. Pcgan) den Auftrag gegeben, die Stimm-zellcl gegen Zahlung auszufolgen. Wenn diese Stimm-zeltet zu'Agitalionszweclcn gebraucht wurden sein sollten, so sei das gleiche anläßlich der Gemeindewahlcn in Lai. l»ach bei allen Parteien der Fall gewesen. Nunmehr würden von der Staatsanwaltschaft in Rudulfswert zwei Beamte verfolgt, die der Weisung des Redners nach-gekommen seien. sUnrnhe und Zwischenrufe.) übrigens entspringe dies nicht so sehr aus der Überzeugung der Staatsanwaltschaft, daß es sich in diesem Falle um die Wahrung der Wahlfrei he it gehandelt habe, vielmehr se, es aus die Rachsucht des Wahllommissärs in Preöna zu-rüctzuführen, de» das nach der Wahl erfolgte Durchein, cmderwersen der in einem unversperrlen Lokale hinter. legten Wahlakten unangenehm berührt habe. Der Wahl-lommissär habe daher von dem Beirefsenden, dem die Stimmzettel ausgefolgt worden seien, Ausklärung dar» über verlangt, woher er sie erhalten habe, worauf d'.e ! beiden genannten Beamten als Angeklagte einoernom-! men worden seien treffend die Errichtung einer Wasserleitung in Weiß» krain, und erklärt, daß sich die bisher zu diesem Zwecke untersuchten Quellen als zu schwach erwiesen hätten. Gegenwärtig werde das Projekt, das Wasserwerk von Krupa aus zu speisen, in Erwägung gezogen. Jedenfalls werde noch im Laufe dieses Jahres die Angelegenheit einer günstigen Erledigung zugeführt werd«». Schließlich beantwortet Abg. Lampe eine In» terpellation des Abg. Zabret, betreffend den, augeblichen Wassermangel der Wasserleitung Krainburg. Das Werk verfüge über eine hinreichende Wassermrnge- es habe die es nicht bestimmt gewesen fei. Iedensalls werde e5 werde das Wasser irgendwo zu Zwecken gebraucht, sür die es nicht bestimmt gewesen sei. Jedenfalls wird c3 angezeigt sein, aus der Mitte aller Interessenten ein Komitee zur Wahrung der Rechte aller einzusetzen. Abg. Dr. Pegan beantwortet sohin eine Inter» pellation des Abg. V artol, betreffend die Wirksam-feit der Gemeindevermitllungsämter, dahin, daß das Ge-setz, wodurch diese gestattet werden, bereits Rechtskraft erhalten habe. Der Bericht des Landesausschusses über die Ab» änderung des Anhanges II zur Gemcindeoronung fül das Herzogtum Krain wird dem Verfassungs- und Gemeindeausschusse zu^wiesen. Abg. Lavren<:,'<- berichtet l,amen<5 des Land-Wirtschaftsausschusses über den Bericht des Landesaus» schusses, betreffend die Verbauung der Wildbäche Mo» öilnik, Pasji rep und Beta im Wippachgcbicte, und stellt den Antrag: 1.) Zum Erfordernisse per 60.000 X fü, die Verbauung der Wildbäche MoÄlnik, Pasji rep und Bela wird ein 34 <^igcr Landesbeitrag bewilligt. 2.) Dem beiliegenden Gesetzentwürfe wird die verfassungS» mäßige Zustimmung erteilt. 3.) Der Lcmdesausschuß wird ermächtigt, dem beschlossenen Gesetzentwürfe die Allerhöchste Sanktion zu erwirken. Der Gesetzentwurf wird samt einer Resolution des Abg. Perhavc, betreffend einen in der nächsten Session vom Landesausschusse einzubringenden Gessh. cntwurf über die Regulierung des Nippachslusses, ohn» Debatte angenommen. Abg. Lavren 5 i « berichtet weilerö namens des iLandwirtschaftsausschusses über den selbständigen An-trag des Abg. Gang! und Genossen, betreffend die För-derung des landwirtschaftlichen Unterrichtes an den Volksschulen, und stellt den Antrag auf Zufertiaung de« Antrages an den Landcsausschuh. Abg. Gangl stcllt hiezu folgend? zwei Rcsoluiio-nen: 1.) Die l. l. Zentralregierung wird aufqeforderl, ehestens eine Reorganisation der Lehrerbildungsanstal, ten im modernen, den gegenwärtigen allseitigen Ford^ rungen und Zielen entsprechenden Sinne durchzusuh. rcn. 2.) Die l. k. Negierung wird aufqeflirtxrt standlgc alljährliche landwirtscl)aftliche Fortbildungskurse fur Vollsschullehrer einzuführen, damit diese zu Lc.ttrn, bezw. zu Lehrern an den landwirtschaftlichen Fortb'l. dungsfchulen sin dic Jugend auf dem Lande befatngl würdeii. Üaibacher Zeitung Nr. 39. 358 17. Februar 1912. Ter Antrag dcs Landwirtschastsausschusses wird samt diesen beiden Ncsolutionell angenommen. Abg. Hladnik berichtet namens des Verlval. lungsausschusses über die Petition der „Protialkoholna zveza" in Laibach um Unterstützung und stellt den An« trag: Der Landesau'sschuß wird beaufiragt, alle im Gc» suchc angeführten Wünsche und Vorschläge in Betracht zu ziehen. Namentlich wird er beauftragt: 1.) Der „Protialkoholna zveza" eine ausgiebige Subvention zur erfolgreicheren Tätigkeit auf dein Mäßigtcitsgebietc zu bewilligen- 2.) einen besonderen Vcannen zu bestimmen, dem die Altoholfragc zugewiesen würde; 3.) seine bcson» dcre Aufmerksamkeit der genauen Befolgung der Vor» schriften über die Tanzlizcuzen und die Polizeistunden in den Gasthäusern zuzuwenden. Abg. Dr. Aitnik stellt hiezu eine Resolution, nwrnach die Subvention in erster Reihe zum Anlaufe des Büchleins „Ili-itx-^ v duM xnpo,- lllkaknl" zwecks Verteilung nntcr die Volksschullchrerschaft zu verwenden wäre. Abg. Dr. Krek erklärt, er werde zwar für die Anträge stimmen, aber er sei nichtsdestoweniger über» zeugt, daß die gesetzgebenden Körperschaften gegen den Alkoholismns angesichts der obwaltenden Verhältnisse insolange nicht viel ausrichten könnten, als eine gegen den Alkoholgenuß widerstandskräftigere Generation erstehe. Sohin wird der Antrag des Verunilungsausschusses samt der Resolution des Abg. Dr. öitnil angenommen. Abg. Piber berichtet namens des Verwaltungs-ausschnsseö über das neue Vcrrechnungssystem und dcx neuen Zahlungsvorgang bei der kramischen Landesvcr» waltung sowie die Neuregelung der Landesbuchhallung und der Landeskasse. Er stellt den Antrag: Der Land» tag wolle den Bericht des Landesausschusses genehmigend zur Kenntnis nehmen. (Angenommen.) Abg. Piber berichtet namens des Venualtnngs» ausschusses über die Petition dcr Untergemeinde Taxar um den Ausban einer Bezirtsstraße von Oberlaibach nach 2a5ar und beantragt die Abtretung der Petition an den Landesausschuß. (Angenommen.) Abg. Piber berichtet namens des Verwaltungs-ausschusses über die Petition der Gemeinde Oberfeld um Reparatur der Reichöstraßc vom Markte Wippach bis Haidenschaft und stclll den Antrag: Der Landes» ausfchuß wird beauftragt, bei der t. k. Landesregierung zu vermitteln, daß dieser Straßenzng sofort in guten Zustand gesetzt und auch regelmäßig in gutem Zustande erhalten werde. Der Antrag wird, nachdem Abg. Perhavc für . die baldige Erledigung der in Rede stehenden Angcle. qenheit eingetreten iuar, ohne Debatte angenommen. Abg. Pibcr berichtet namens des Vcrwaltungs» ausschusses über seinen selbständigen Antrag, betreffend die Haltestellen an den Oberkraincr Bahnen, und stellt den Antrag: 1.) Der Landesausschuß wird aufgefordert, auf das Eifcnbahnministcrium dahin einzuwirken, daß wegen des immer mehr steigenden Verkehres auf der Staatsbahn Laibach-Tarvis die Haltestellen Scherau» nih, Radmannsdorf und Oto6c in Stationen umgewan« belt werden. Weitcrs erhält der Landesausschuß den Auftrag, auf die Eiscnbahngcscllschaft der Lokalbahn Krainburg.Neumarkll in der Hinsicht Einfluß zu neh. men, daß dem wiederholt vorgebrachten Ansuchen der Gemcindc Kreuz entsprochen nnd die überaus notwen-dige Station „Kreuz bei Ncumarktl" errichtet werde. 2.) Der Vertreter des Landesausschusses im Vcrwal-tungsrate der Lokalbahn Krainburg-Tarvis wird beauf» tragt, im Pcnvaltungsrate die Errichtung der Station Kreuz bei Ncumarktl zu nrgieren. (Angenommen.) Abg. Ko^ak berichtet namens des Verw.iltungs-ausschussl's über den selbständigen Antrag des Abgeord» neten Matja^is- und Genossen um den Ausbau der Brücke über die Kulpa bei Lu^öica und stellt den An» trag: Per Land sciusschuß wird beanftragt, über diese Angelegenheit mit der lönigl. kroatischen Regierung Ver« Handlungen zu Pflegen. Abg. Matjaöiö tritt für den Antrag ein, kri» tisiert sohin die mangelhafte Aufsicht beim Bau der Straße in Dra^icn und befürwortet die Anlage der Wasserleitung für Wcißtrain. — Der Antrag des Ver-lvaltungsausschusses wird hierauf angenommen. Es folgen nun Berichte dcs Finanzausschusses. Abg. Pogaönik berichtet über den Bericht des Landesausschusses, betreffend die Einleitnng und Ver» gebung der Arbeiten bei den Erweiterungsbauten im Landesspitale in Laibach, und stellt den Antrag: 1.) Die Beschlüsse des Landcsausschusses bezüglich der im Lan» desspitale ausgeführten, bezw. in Ausführung begrif» fenen Bauten werden vollinhaltlich genehmigt. 2.) Zwecks Ausführung eines Zubanes zum Siechenhansc im Landcsspitale für die Unterbringung der Beol> achtungsabtcilung, weiters der Anlage einer neuen Nasserleitung, Herstellung der Trakte für die Bäder und der Anlacfe einer neuen Kanalisicrung in der Irren, anstalt wird ein Kredit im Betrage von 175.000 X bewilligt, den der Landesausschuß im Bedarfsfälle durch Aufnahme eines Anlehcns zu decken berechtigt ist. 3.) Der Landesausfchuß wird beauftragt, für den Beschluß sub 2.), bezw. 1.) eventuell die Allerhöchste Sanktion zu erwirken. (Angenommen.) Abg. Dr. Xitnik berichtet über dao Unter» stütmngsgcsuch der Slndenlentüche in Krainburg und beantragt dessen Überweisung an den Landesallsschuß zur Erledigung. Der Antrag wird, nachdem ihn Abg. P i r e unter« stützt hatte, cmgcnummcn. Abg. Dr. 2 i l n i k berichtet über die Petition des Landesverbandes der Wirlschaftsgenossenschaslen in Krain in betreff Abschreibung der Verzehrungssteucr vom Wein für die Arbeiter und die Familie und stellt den Antrag ans Ablehnung, weil m dieser Frage die k. l. Finanzverwaltnng kompetent sei. (Angenommen.) Abg. Dr. 55 itnik berichtet über die Petition des Vinzenzvereines ill Krainburg um Subvention für die Erhaltung der Mädchen.Waifenanstalt in Krainburg nnd beantragt deren Abtretung an den Landesausfchuß zur Erledigung, wobei er an die Wohlfahrtsvereinc im allgemeinen die Aufforderung richtet, sich »lit derlei An» suchen nicht an den Landlag, vielmehr direkt an den Landesaussclmß zu wenden. — Der Antrag wird ango nummen. Abg. Dr. 2 itnik berichtet über die Petition der Gemeinde Ratschach um Auflassung der Vrüclenmaut an der Savebrücke in Natschach und stellt den Antrag: Die Petition wird dem Landetzausschusfc zwecks Studiums abgetreten. (Angenommen.) Abg. Bartol berichtet über die Petition der Ge-meindc Villichberg um Subvention zu den Schulhaus» baukosten und stellt den Antrag ans Überweisung der Petition an den Landesausschuß behufs weitercr Amts» Handlung. (Angenommen.) Abg. Kobi berichtet über die EinHebung einer 123 Aigen Umlage in der Gemeinde Hrenowitz im Jahre 1912 und stellt den Antrag: I.j Der Gemeinde Hrenowitz wird im Jahre 1912 im ganzen Bereiche der Ortsgemeindc die Einhcbung eines 123A,igen Zuschla-ges zu allen direkten Steuern mit Ausnahme der Per» sunaleintommensleuer und der Vesoldungssteuer gemäß Artikel 11 des Gesetzes vom 24. Juni 1898, L. G. Vl. Nr. 33, d. i. der Vesoldungsslcucr von Dienstbezügcn der Hof», Staats», Landes, nnd öffentlichen Fonds» beamlen sowie der Seelsorger bezüglich ihrer Dienst» bczüge, bezw. bezüglich ihrer Kongrua bewilligt. 2.) Der Landesausschuß wird beauftragt, diesem Beschlusse die Allerhöchste Genehmigung zu erwirken. (Angenommen.) Abg. Kobi berichtet über die Einhcbung einer 150 A>igen Umlage in dcr Gemeinde Vnkovje im Jahre l912 und stellt den Antrag: 1.) Der Gemeinde Nn» lovje, Bezirk Adelsberg, wird im Jahre 1912 zur Be-dcckung dcr Gemeinde» und sachlichen Schulerfurdernisse sowie zur Verzinsung und Amortisierung des Anlchens für den Schulban die EinHebung einer 150 Aigcn Umlage von allen direkten Steuern mit Ausnahme der Pcrsonaleintommenstcuer und der Bcsoldungsstcuer gc» mäß dem Artikel II des Gesetzes vom 24. Juni 1893, L. G. Vl. Nr. 33, bewilligt. 2.) Der Landcsausschnß wird beauftragt, diesem Beschlusse die Allerhöchste, Genehmigung zu erwirken. (Angenommen.) Abg. Kobi berichtet über dle EinHebung von 100 A> übersteigenden Umlagen in der Gemeinde Grafenbrunn im Jahre 1912 und stellt den Antrag: 1.) Dcr Gemeinde Grafenbrunn wird bewilligt, im Jahre 1912 zu allen direkten Steuern mit Ausnahme dcr Personaleinkommenstener und der Vcsoldungsstcucr ge-mäß Artikel II des Gesetzes vom 24. Juni 1898, L. G. Vl. Nr. 33, d. i. der Vesoldungsstener von Dienst» bezügen dcr Hof», Staats», Landes» und öffentlichen Fondsbcamtcn suwic der Seelsorger bezüglich ihrcr Dienstbezüge, bezw. bezüglich ihrer Kongrua, in den Steuergemcinden Grafenbrunn, Bai» und Iur^iöe einen 106 ^igen, in dcr Stcuergemeinde Korilnice einen 169 l^igen und in dcr Steucrgemcindc Kembije ewcn 209 Aigcn Zuschlag oinzuheben. 2.) Der Landesausschuß wird beauftragt, diesem Beschlusse die Allerhöchste Sank» tion zu erwirtcn. 3.) Für den Fall, daß gegcn den Vor» anschlag Beschwerden eingebracht wcrocn sollten, wird dcr Landcsausschuß ermächtigt, vor Erwirlung dcr Aller, höchsten Sanktion eventuell den Voranschlag dem Gc-setze über die Schulcrrichtung und »Erhaltung gemäß abzuändern und dementsprechend auch die Zuschläge für die einzelnen Stcuergemeinden festzusetzen. (Angcnom» nun.) Abg. Dr. Lampe berichtet über die Angelegen» heiten, betreffend die Landesbank. Der Landesausfchuß stellt folgenden Antrag: 1.) Zu Knrawren der Landes-bank werden ernannt: Dr. Josef Tcimaslja, Äduutaturs. tonzipicnt, Antun Rojina, Tischlermeister, und Alms Lilleg, Handelsmann, sämtliche in Laibach, zum Ersatz, manne dagegen Dr. I. Krct, Noichsrats. und Land» lagsabgeordnetcr in Laibach. 2.) Gjuru Ra^ica wird zum Direktor der Landesbank ernannt. Abg. Dr. Lampe be» antragt: Den Vorschlägen des Lcmdesausschusscs, betres» fend die Ernennung des Direktors der Landesbanl und die Ernennung von Kuratoren, wird zugestimmt. Zum Ersatzmanne wird, da Abg. Dr. Krcl die Wahl ab-gelehnt hatte, Kanonikns Dr. Ignaz 2,'tnil gewählt. (Angenommen.) Abg. Dr. 5 ilnit berichtet über die Petition oer Vorstchung des „Marianums" um Einrcchnung dcr Dienstjahre der weltlichen Lehrerinnen an dieser Anstalt vom Tage der Lehrbesähigungsprüfung an in die Pen« sion und slcllt den Antrag: Der Petition wird Folge gegeben. (Angenommen.) Abg. Vartol berichtet über das Gesuch des Mat. thias Rant, pensionierten Oberlehrers, um Teuerungs» zutage und stellt den Antrag: Das Gesuch wird besür wortend dem Landcsausschussc abgetreten. (Angcnom-men.) Abg. Vartol berichtet schließlich über das Gesuch der Maria Medio, provisorischen Lehrerin in Rad mannsdorf, um Einrechnung dcr Dienstzeit von der Lehrbcsähigungsprüsung an in die Pension und um Teuerungszulage und stellt den Antrag: Dem Gesuche wird Folge gegeben. (Angenommen.) Abg. Bar tul berichtet wcilcrs übcr das Gesuch dcr pcnsionicrten Lehrerin Franziska 8terlj um Er höhung dcr Pension und stellt den Antrag: Das Gesuch wirc» dem Landesausschusse mit der Weisung zugefertigt, cs auf Grund von Erhebungen über dic Familienver-Hältnisse und über die finanzielle Lage der Petentin entsprechend zu erledigen. (Angenommen.) Abg. Ja kl,'5 berichtet namens des Verfassung^ und des Gcmeindeausschusses über seinen selbständigen Antrag, betreffend die Regelung der Pfarr- und Ge meindcgrenzcn in Ossilnitz, und stellt den Antrag: 1.) Dcr Landesausschuß wird beauftragt, sich hinsichtlich der Ausscheidung dcr Ortschaften Vaumgarten und Schwarzenbach aus der Gemeinde Ossilnitz und deren Anschluß an die Gemeinde Obergras mit den betrossc-nen Gemeinden im Sinne des ^ 4 der Gemeindcord-nnng ins Einvernehmen zu setzcn. 2.) Der Landesaus^ schuf; wird beauftragt, sich hinsichtlich dcr zur Gemeinde Ossilnitz gehörigen und jetzt nach Norovcc eingcpsarrlen Ortschaft Srubutnil mit den belrefsenoen Faktoren ins Einvernehmen zu setzen und alle Schritte zu tun, damit die Ortschaft Srobolnit an die Psarrgemcinde Ossilnitz angcschlofscn werde. Abg. Graf Varbo spricht sich nntcr Gcllend machnng von lokalen Rücksichten gegen den Antrag aus. namentlich da in dieser Angelegenheit von der Veböl< lerung dcr betreffenden Gemeinden selbst leine Wünsche vorgebracht worden seien- doch wird der Antrag ange-nmnmcn. Abg. I a k l i <1 berichtet namens des Verfassungs» nnd Gemeindeausschusses übcr seine» selbständigen An--trag, bctressend die Errichtung einer neuen Gemeinde Höflcrn und stcllt den Antrag: 1.) Die Orlscl)aftcn Nntuvcc, Finkovo, Gor. Podpoljanc und Dol. Pod-Puljane (ein Teil dcr Sleucrgemeindc Dol. Podpoljane), Pel. Slcvica, Mala Slcvica, Höslcrn, Kot, Mcd° vedjct, Pudkraj (Koxarji) und Prelesje (ein Teil der Gemeinde Höflern) und Schwarzenbach (ein Teil der Stcuergemeindc St. Gregor) werden aus der Gc-meinde St. Grcgor ausgeschieden und zu oiner neuen selbständigen Gemeinde Höflcrn vereinigt. 2.) Der Landcsausschuß wird beauftragt, alle Vorkehrungen hin< sichtlich des gemeinscl)astlichen Vermögens und dcr ge« meinschaftlichcn Lasten zu treffen. 3.)' Der Landesaus-schuß wird beauftragt, diesem Beschlusse im Sinnc des 8 3 der Gemcindeordnung dic Allerhöchste Sank« tion zu erwirken. Abg. Viönilar beantragt die Zuweisung des Antrages an den Landcsausschuß zwccks Einlcilung der crsorderlichcn Erhebungen, weil da eine Art «> osl'u-Errichtung vorliege. Abg. Varlol tritt für den Antrag ein und wünscht in einer Resolution die ssest< legung der Gemeindegrenzcn in Übereinstimmuna. mil den Grenzen dcr Pfarr-, bezw. dcr Schulgemcinden. ^ Sohin wird dcr Antrag des Ausschusss angenommen- Abg. Vi^nikar berichtet namens des Versag sungs' und Gemeindeausschusses übcr den Gesetzen»' Wurf, betreffend das Rechlsmittclvcrfahrcn gegen Ent" scheidungen und Vcrsügungcn dcr Gemeinde- und so»' stigcn autonomen Behörden, und stellt den Antrags 1.) Dem Gesetzentwürfe wird nach der Vorlage dcs Landesausfchusscs zugcftimmt. 2.) Dcr Landesausschub wird ermächtigt, dem Gesetzentwürfe die Allerhöchste Genehmigung zu erwirken. Nachdem Abg. Dr. Pegan die für den Landes ausschuß bei der Einbringung dieses Gesetzentwurfs maßgebend gewesenen Gesichtspunkte beleuchtet halte, w,rd der Gesetzentwurf ohne Debatte in allen Lesung^ angenommen. Abg. Dr. Pegan berichtet namens des Vel< fassungsausschusses über das Gesuch dcr Vertreter del Orlscl)astcn Pudgora, Kle<> und Zajev^c in der ^ meindc Dolsto um Ausscheidung aus dieser Gemeinde und Anschluß an die Gemeinde Lusttal. Er stcllt, ^ derlei Änderungen nach 8 4 der neuen Gemcindeo^ nung nicht mehr in die Kompetenz des Landtages, so"" «aibacher Zeitung Nr. 39. 3b9 17. Februar 1912. den, in dic des Landesallsschusses gehören, den Antrag den Landesausschuß und die k. k. Landesregierung zur Einleitung der erforderlichen Schritte aufzufordern, da-mit dem Ansuchen der stiemomdeverlretcr ehestens will-sahrt werde. Nachdem Aba.. Dr. K rel um möglichst beschleunigte Erledigung von derlei Angclegeicheiten, die in den Machtbcreich von verschiedenen Faktoren, so der Landes^ regicrung, des Landesansschusses und der Gemeinde-ämter fallen, ersucht hlitie, wivd der Antrag ang» »ummen. Abg. Dr. Pea.an begründet die Dringlichkeit sei° »es im Verlaufe der Sitzung eingebrachten Antrages, betreffend ein Zucker.Sublartell in Laibach, und führt ans, daß fich in Laibach ein zehngliedriges Kartell zu dein Zwecke gebildet habe, um in Kram die ^ucterpreise zu diktieren. Unter der Voraussetzung, daß Kram rund 700 Waggons Gucker konsumiere, betont Abg. Doktor Pegan unter Unruhe und Entrüstungsrufen, daß die Kartellisten infolge verschiedener Geschästsmanipulatio» »en, die er detailliert anführt, die Konsumenten m Kram um den Betrag von 554.200 Iv geschädigt halten, wobei er auch bemerkt, daß infolge der vom Ienlral--kartell ausgegebenen Devise Dispositionen nach Kram überhaupt ausgeschlossen seien. Gegen eine solche Aus-brulung der Konsumenten müsse protestiert, an die Ne-gierung aber der Appell gerichtet werden, das Sub» kartell unter entsprechende Kontrolle zu stellen, damit den angeführten Auswüchfen begegnet werde. sVeisall und Händeklatsche» bei den Abgeordneten der Slove-inschen Vlillüprde jedoch das Institut >n besondere» fällen außerordentliche ZuNX'ndungen er-halten liitd so i»' die Lage versetzt »uerden, seine Tätigkeit aus eine breitere Basis zu stellen. Der Obmann des Kuratoriums machte sodann die Mitteilung, daß sich das lAewerbesörderungsmstitnl an das Ministerium für öffentliche Arbeiten mit der Bitte gewendet l>abe, ihm m,en entsprechenden Investitionsfunds zur Verfügung zu stellen. Der Bitte konnte zwar nicht entsprochen werden, wohl aber wurde die Subvention lvcfenllich er» höht, so daß es möglich sein werde, die Aktion des In-stitutes um die Förderung des Gewerbes wesentlich aus-äugestalten. Dem k. k.' Ministerium für öffentliche Arbeiten wurde für sein Entgegenfummen der 3>ank des Kuratoriums ansgesprocl>'!>. Wie der Obmann »veiters mitteilte, sind dic gelverblichen GenossensclMen und Verbände eingeladen worden, die Namen ihrer Aus« schuhmitglieder dem Institute bekannt zu geben, damit dieses in die Lage versetzt werde, aus ihrer Mitte Ve-richterstatler nnd Vertrauensmänner zu nominieren. Dem Institute werde es aus diese Weise ermöglicht, die aktuellen Wünsche des Gewerbestandes kennen zu ler-"eu. Von den verschiedenen Aktionen, die vom Insti-tute in der nächsten Icit in Ausficht genommen sind, hub der Obmann den Kurs für Tifchler hervor, der namentlich die Kalkulation zum Gegenstände haben wird, weitcrs einen gewerblichen Buchhallungskurs sowie einen Kurs für Zimmermaler, der bereits eröffnet worden ist. Kassier Pust berichtete fodann über den Rechnungsabschluß für die Zeit des Institutsbestandes sowie über den Voranschlag für das Jahr l91^!. Von der formellen Genehmigung des Nechnungoabschluffes mußte jedoch wegen Abwesenheit der NechinmgSremsoren Abstand genommen werden. Der Invcstilionssonos dcö Institutes beziffert sich mit 2117 1< 3? !,. Über die Tätigkeit des Institutes berichtete der Institutsleiter, Herr Ingenieur Nemee. Bei diesem Anlasse wurde vom Kuratorium anch die Geschästsurdmmg des I»sti» tuts festgesetzt und genehmigt. Die Handels- und Ge-Werbelammer für Kram wurde ersucht, ein Adreßbuch der Holzindustriellen zusamme»slelle» z» lassen, wäh. rend an das Ministerium für öffentliche Arbeite» die Bitte gestellt »vird, einen Konsulenten sür Holzmdustrie zu bestellen, der lMiptsächlich auf eine rationelle Holz. Verwertung hin^uwirlen hätte. Der bisherige Hilss« beamte des Instituts, Herr Franz Poga <' nik. wurde dem Landesausschnsse zwecks definitiver Ernennung zum Institutsbeamten in Vorschlag gebracht. Über Antrag des Herrn A. Nojina wurde der Beschluß gefaßt, a» die Militärvenvaltung, an das (tisenbahnministe-rinm sowie an die Verwaltung der Staats, nnd der Südbahn Eingaben mit dem Ersuchen zu richten, bei Lieferungen im trainischcn Territorium in erster Linie auf das heimatliche Gewerbe Rücksicht zu »ehmen. Nach-dem schließlich noch dem lrainifchcn Lcmdesausschussc, der Stadlgrmrinde Laibach sowie der Handels, und (hewerlxkammer sür Krain für die Förderung des In-stitlik's der Dant des Kuratoriums ausgesprochen »vor-de», wurde die Plenarverjanmillmg um l; Uhr abends geschlossen. !?. März stattfinde», — Ovnngclischc kirchc.j So»»tag gelangt zur Ans^ führung: „Selig si»d, die Verfolgung le,deu um der Gerechtigkeit willen", geistlich's Lied ans detn ..Evan» gelimaim" von Wilhelln Kienzl. Die weiteren Lolalnotizeu befinden sich auf der nächsten Seite. _______________ Theater, Kunst und Literatur. — sAuö der deutichcn Theatertanzlci.j Heut gc- langt die lustige Operette „Der fidele Bauer" vo» Leo Fall zur Anssührung. Tonntag finden zwei Vorfiel, luugen statt, nnd zuxir »achmittags um 3 Uhr bei er» mäßigten Preise» „Frühlingslust", Operette von Josef Strauß, und abends um halb 8 Uhr zum erstenmale „Tolle Wirtschaft", ^audeuillc-Operelte von Jean Gil-dert, dx'm .^ompo»iste» der „keuschen Susanne". Mit dem letztere» Werte ist der allgemein herrschenden Fa« schingsstimmung Nechnung getragen. Nebst ei»er unge-mein hnmorvolle» Handlung enthält das Stück eine große Anzahl von Gefangs- und Tanznummern von zündender Wirkung. In Wien und in Berlin erzielte das musikalische Werk durchschlagenden Erfolg und zahl» reiche Wiederholungen, Am Fafchingsdienstag gelangt „Tolle Wirtschaft" znr zweiten Aufführung. Für Don» nerstag bereitet die Direktion eine Uraufführung vor-es gelangt „Die stille Frau", Scliauspiel in vier Auf» zügen von S. H. N. Sonnwalden, zur Darstellung. IVIusica. sacra. Tonnlag, den lk. Februar, summt beim Hochamt nm !»> Uhr zur Ausführung: K1i,^u i» lion. «. «opliill.-von M. Koch, Graduate 'l'u «^ Nou« von,Anton Foer-ster, Offertorium ^<»,ni,i<> von Pater Griesbacher. ______________________ TeleMMme des l. k. Telearaphen-Korrespondenz-Vureaus. Graf Achrcnthal. Wien, l(i. Februar. Über das Befinden des Mini-slers des Äußern Grasen Aehrcnthal wurde mittagS folgendes Bulletin ausgegeben: Nacht unruhig. Kräfte-zustand und Nahrungsausnahme gevmg. Puls l20. Temperatur 38,5. Schließung der Agramer Universität. Aqram, '6. Februar. An der hiesigen Universität wurde'das ers<< Semester wegen fortgesetzter Betel-liqunq der Studentenschaft an den Straßendemonstratio. nen äuf Grund eines Beschlusses des akademischen Se° nates geschlossen. Die Überschwemmung in Ungarn. Szatmai-Nemethy, 16. Februar. Der durch das Hochwasfcr verursachte Schaden ist größer, als aus den bisherigen Berichten erfichllich ist. Die Fluten reißen Häuser und mächtige Bäume mit sich. I» der Gemeinde Panyola, welche nicht wie die übrige» am Theißuser ae» legenen Dörfer durch Dämme geschützt ist, da Hochwasser nie bis dorthin vorgedrungen war, siud vo» ^«<> Häu» sern nur 40 bis 50 unversehrt geblieben. Alls übrigen wnrden von den Flntcn fortgerissen und zerstörl, Mili» tär ist zur Hilfeleistung eingetroffen. Duna.Folbvar, 16. Februar. Das Hochwafser hat in den Ortschaften Bölesle, Madocste und Puszta Szt. Andras neuerlich große Flächen numdier! ^--Schaden ist groß. Viele Häuser sind gefährdet. Erdbeben. Talouichi, !l>. Februar. In (tlbassn» »ourde» g<-stern vormittags mchrere hrfligc Erdstöße verspürt, ^wei Häuser sind eingestürzt, jedoch keine Verluste cin Men» sche»leben zu verzeichnen. Das Erdbebe» wurde auch im Bezirke Peral wahrgenommen, jedoch nxire» dort die Erdstöße fchwälljer. Auch in d<>r Gegend vo» Knradscha Abad nn>rde das Erdlx'be» beobachte!, Ehina. London, !0, 7^ebruc>r. Wie oen „Times" aus Nu«. ting gemeldet wird, l>at die Nationalversammlung cze. ster» Zuanschillai einstimmig zum Präsidente» der Pro. visorische» Negierung gewählt. Die Natiunalversamm. lung besteht daraus, daß Nauling der S»h der provifo. rischen Regierung werde imd daß ?)uanschillai nach Nanking komme, um vor der Nationalversammlung den Eid auf die Verfassung abzulegen. Weihaiwei, il>. Februar. Die Unruhe» >» der Nähe des englischen Pachtgebietes dauern an. Im ga„. zrn dürsten et»va 150 Revolutionäre grölet wordeu sein. Die britischen Behörden bemühen fich, Verhandlungen, zwischen den Vertretern der gegnerisctM Parteien her» beiznsühren. Militär und Polizei Wten die Ruhe im politischen Gebiete aufrecht. Neueste telephonische Nachrichten. Wien, 17. Februar. Die „Zeit" reproduziert emen Artikel des Blattes „Preparazione" über einen Verstän. digungsversuch und führt in de» Ausführungen aus, es stehe fest, daß dio Absicht Vorhemde» gewesen se>, zwischen Italien und Österreich' eii, Feuer anzufachen, diese Ab» sicht sei jedacl) a» dem gesunde» Si>m der Völker ge» scheitert. Vcrlin, l7. Februar. Haijer Wilhelui is! qester» ui» 11 Uhr »achts nach Kiel abgereist. Rom, 17. Februar. Die „Agenzia Stesani" bezeich-net die Gerüchte, <»roat.en). ^Ü44) ,, . 1 „Henneberg-Seide' sohwarx, weiß unb farbig oon K T3d on bis K 24 bO per SRrter - tf» Kf35b««n8'50 sohseid. ShantBBQki. v- ^obe > K 19*50 » K 85*50 Ball Seide - Kl'15- J 24*50 Fgulard-Seidebebr.a.doppeUtir. > K 1*15 - K 12*35 [ Blusen-Seide > K J'I5 > * 24-50 pn TOetet. »tner: Seid. Voile«, Crftpon, Badlum, Crepe .*• J*hi»JJ> 2srsÄs^*Ä-a^ Seidenfabrikt. Kennebergr, Ä*Sf !"• L.nbacker Zeitung Nr. 39. 3K'> 17. Februar I9l2. — lPastzwang für Tripolitanien.) Laut cmcs ncucr. dinsss dcm f. ,n,d k. Ministerium des Äußern zugctom-menen Berichtes des I. u. k. Konsulates in Tripolis wurden alle Fremden, die noch nicht vier Monate im genannten Gebiete lueilcn, aufgefordert, ihre Pässe vor» zulegen; durch diese Maßnahme erscheint für Tripoli» tanien der PaßAxinss eingeführt. —o. — iPostalischcs.j Wie wir erfahren, hat Seine Ex» zellenz der Herr Handelsministcr die Einführung des Tclcssraphendienstes mit Morsebctri^b bei den Pust» ämtern in Scheraunii; und Kandia bewilligt. — lVsm Volt^schuldienste.j Der k. k. Bezirksschul-rat in Laibach Ulngebung hat den bisherigen proviso» rischen Lehrer in Petsch'Josef Ier5e zum proviso« rischen Lehrer an der zweiten ,u«bewilligten Parallel« abteilung an der Volksschule in Unler-Kizka bei Laibach ernannt. — lIwei Gemälde) des Realschulprofchors Anton Koielj sind im Schaufenster der Buchhandlung Klein» mayr H Bamberg ausgestellt. Das eine Temperabild stellt den Wasserfall „Martuljik", den höchsten Wasser-fall in den Iulischen Alpen, vor, der von Kronau 2V2 Stunden entfernt ist; das zweite Tcmpcrabild zeigt das Panorama der spikgruppe lIulische Alpen) vom VriUö sl699 Meter) aus, der von Lengcnfeld, oder auch von Kronau aus erreicht werden kann. Die groß» artige Hochmulde „Za atom" wird von den wildzerrisse. , nen Felstürmcn Police (2531 Mctcr) und 5irota peö s2480 Meter), Pone, einem Vorsprunge der 8lrlatica l2592 Mctcr), spik M72 Meter), Rigl'jica und Ruäica begrenzt. — Tie beiden Bilder sind auch verkäuflich. — jDcr Faschingsloiso des Vereines „Tlavec") findet, wio bereits gcmcldct, morgen im großen Saale des Hotels „Union" statt. Die Faschingsveranstaltung des genannten Vereines erfreut sich alljährlich eines grrßen Besuches und an diesem dürfte rg Oberstleutnant, Mar> bürg. — Majdis, Priv.; Iereb. ilfm, Krainbnrg. — König. Direktor. Budaoest. — von Tchwa'b, Forstnerwalter. Kanler. - Polorny. Prio . itöniggläl). — Dr. Vo^njal. A"v. Gürz. — '5eez. Direktor; Schön. Noqel. Molnar. Hirsch, itictiogrr Woszoszel. Tolde, Gio,,auer. Wiener. Frledman, Kestler, Nau-nih. Lüwn. Farago. Nerat, Rsdc., Wien. Hotel ^Elefant". Am 14. Februar. Vnstovits, Industrieller; Weg. scktiber. Ing.; Kalt, Berger. Handossly. Kopper, Frank. Köh ler. Iaresz. Gelles. Hsde., Wien. — Siqon, T,chel,ao. Nsde., "ottlieb. Trebitsch. Rjde,. Graz. Se,se. Rid. Leipzig. Witticv. Rsd., Pirlrnhammer. — Liepmann, N,d,. Hamburg - Schwarz. Rjd.. Budaprst. — Polwl. Njd. Zaoz. - Treu, Priv.. Treff»n. — Dr Trenz, Arzt. s Gemahlin. Nlurkfeld. -tturitnil, Pfarrer. Blole. - Koß. Kfm,, Vlagenfurt. - Mauer, 5 fm.. Ratheno«. M luander lenu ist ein erstklassiges Purgativ-Mittel. Sein Geschmack ist Balzig-bitter, nicht unangenehm, s\*§>u Kindern nicht widerwärtig. (4807) 7—S Generalvertreter fiir Krain: Franz Schantel, Laibach, Franziskanergasse. Lager im „I. Laibacher öffentlichen Lagerhaus«, Krisper-Tomažiè, Gesellschaft m. b. H." Ceres - Preisaussohreiben. Am f>. Februar iat nunmehr auch die Verteilung der Prämien im Hotrage von j K 5000 — durchgeführt worden, so daß jetzt die im gauzen ausgeschriebenen K 30 000— zur Auszahlung gelaugton Damit hat das Preisgericht seine mühevolle, wochenlang* Arbeit vollendet, die schwerer war, als man erwarte« konnte, da die Boteiliguug der Ceres-Kunden eino überraschend zahlreiche war. Mit größter Sorgfalt und Ge-wissonh ftigkeit wurden aus über 40 000 Einsendungen die mit 86 900 Nummern zur Verlosung standen) jene horansgewählt, die einer Prämiierung würdig erschiene« und dann unter diesen wieder die besten ausgeschieden. Es war den Preisrichtern und unserer Firma eine große Genugtuung zu lesen, wie allgemein alle unsere Kunden von den guten Eigenschaften des ('ores Speisefette» entzückt sind. Wir haben da viele tausendmal du- Bestätigung erhalten, daß neben der vielseitigen Verwendbarkeit, Schmaekhaftigkeit und Billigkeit es hauptsächlich die unerreichte Bekömmlichkeit und leichte Verdaulichkeit war, tiie dem Ceres-Speisefett dauernd Freunde zuführt. Tiele Tausende Magenkranke, die schon alles Mögliche versucht hatten und nach joder Speise, die mit Fett zubereitet war, an Magendrücken, saurem Ausstößen, Blähungen, Sodbrennen usw. litten, erreichten durch ausschließliche Vorwendung von Ceres dauernd Hoilung und behagliche« Wohlbefinden. Viele-, violurnal wurde e.s auch bestätigt, daß es sehr oft nur dadurch gelang und gelingt Gegner von Ceres zu überzeugen, daß man ihnen Speiseu vorsetzt, die mit Ceres bereitet sind, ohne daß die betreffenden es wissen ! (661 a) Wie entsteht eine Glatze? Jeder Mensch ¡»r-liort. täglich eine kloino Anzahl Haare, und zwar erfolgt dieses Ausfallen nach einer ganz bestimmten Regel. In der Kopfhaut stehen je drei Haare zu einer Gruppe vereiiigt. Von dießen ist eines in der Entwickelung begriffen, das zweite ist im vollen Wachstube, das dntte hat seine Lebenskraft schon nahezu erschöpft und fällt nach einiger Zeit aus. Au seiner Stelle wächst aus der Wurzel ei« neues Flaumhärcheu hervor, wird stärker und entwickelt sich zum vollen Haare. Wenn nun diesem neuen Härchen die Lebenskraft fehlt, so bleibt «8 in der Entwickelang zurück und feilt schon wieder aus, oli<> es die normale Stärke erlangt hat. Wenn infolge Ernährungsstörungen der Kopfhaut allen nach wach Bonden Iliiaren die nötigt Lebenskraft mangelt, so fallen zwar die alten regelmäßig weiter aus, es fähit aber an Nachwuchs, und 80 entsteht allmählich die Glatze. In der dünnen, über eino groke KnochenHächo ausgespannten Kopfhaut entstehen im höhere» Alter infolge mangelhafter Blutzirkulation Bohr leicht solche Ernährungsstörungen. Verbessert man die Blutzirkulatian, was durch geeignete Einreibungen, Massage etc. geschehen kann und stärkt man die erschlaffenden Haardrüsen durch geeignete Mittel, so werden oft die nachwachsenden Härchen wieder genügend ernährt, sie fallen nicht mehr aus, bevor sie sich genügend entwickelt haben, die GlaUo bekommt neuen Haarwuchs. Auf diesem ganz natürliche« Vorgange beruht, dio oft Überraschende Wirkung dea echten Peru Tannin-Wassers (kenntlich an dor Schutzmarke: «Die Töchter des Eifinders>). Dasselbe ist in allen bessere« Geschäften zu haben. Alleinige Fabrikanten E. A. Uhl-maun & Ct>., Reichenbach i. V. Preis per l/a Flasche K 260, per 7i Flasche K 5" --• General-Depot für Östorr.- Ungarn: Vertriebsgesellschaft Prof. Dr. Schleich'acuor Präparate, Wion, X., Gudrunstraße 150. (641 h) Die tfsterreiohisohe Hausfrau steht im Uns, ebenso tüchtig in auch dai nötige Kochsalz und Gewürz, 80 daß bloßes Übergieße« mit kochendem Wasser genügt, um sofort d -likate Rind-Hiippe zu erhalten. Beim Einkauf achte man jedoeb auf den Namen Maggi und dio Schutzmarke Kreuzstern. (588») Velämpfun« der Inseltionstraulheitcn in Ech«le nnd Hau«. ^" der lebten Zeit si»d so zaylrcichl! ^älle no« Scharl'ch und Diphtherie nntec de„ Geineinocichullmdtr« Ver^ 1l„«. vorgcloiumen. daü g""zr ttlasse». ja ganze ZMle» gt« schlössen werden muüten. Um einer weiteren Ausochnung der «esährlichen Krankheiten wirtsam entgegentreten ^u löilnm. hält es die Tchuloerwaltuilq für ang<'Iiracht, die Eltern der Zchul' linder um ihre UllteistüDung bci der Äclä,npfu,lg der Klanl-h'iten a lzugt'hcn. ^ju di»,em Zw,cle wird dm ttindern del' jnlinen Klassen, in dmen Krantheitsflill uorqrlomme» sind, ei« Deull'lait für ibrc Eltern milg geben, in dem diese über die nöiigen Veihaltungslnahiwhme» belehrt werden. Um eine/ ltrlia>,llma vor^ldeugei,, wir^ den Eltern dec Nl,t erteilt, die Kinderoreimul täglich <«it deKinfi^ierenden Mundwässer^ z. H. einigen T'Upfeil Pienermiilz U^sosorm i» ein ^las W»!»" gurgeln zu lassen, für grll'ldliche Reinhaltung des ttorpcr» durch häufige Zcifeilbidrr u»d der Wische und Kle,dl'r zu slirqen. Huff.ntlich uelingt es, der Kianthciten. die leider s^on Opfer in diesem I.ihre gefordert halien. durch einmütiges g«' sammcnarbeiteu von Schule und Haus bald Herr zu >, rde« (284»> «aibacher Zeittmg «r. ^.). 361 1 ?. Februar ,«l2. Ein Hundeitjahlsjubiläum des Walzers. Der Tanz regiert die Stunde. Fasching ist's, und vn hundert verschiedene» Formen wird dem Prinzen Karneval im Tanze gehuldigt. Aber unter all den Mudelänzen, die kommen nnd gehen, hat doch noch kei-»er die königliche Stellung des Walzers zu erschüttern vermocht. Ein Vall ohiu Walzer — das wäre fast schlimmer als eine Speise ohne Salz. Und doch ist der Walzer erst 150 Jahre volkstümlich, vor einem Jahr-hundert erst gesellschaftsfähig geworden. 1809 nahm ihn die französische Gesellschaft in die vornehme Tanzkarte auf, und in England hat er sich gerade vor hundert Jahren, im Jahre 1812, seinen Plah erobert. Ganz leicht fiel dem Fremdling aus Deutschland diese Er. »txrung nicht. In Deutschland war es unter den Dich» krn Bürger gewesen, der den Walzer als „unzüchtig" in üblen Nuf zu bringen suchte- in England war es lein Geringerer als Byron, der sich gegen den Walzer wandle, hauptsächlich weil er wegen seines lahmen Fußes nicht tanzen konnte, wie böse Zungen behaupten. »Wie, das Mädchen, das ich liebe, in den Armen eines andeien" — so äußerte sich Byron im Jahre !6!2, und nm ihn herum, zunächst in Cheltenl)am, wo er damals lebte, bildete sich ein immer größer werdender Kreis von heftigen Walzergcgnern. Alles Predigen gegen den Walzer I)alf aber gar nichts, im Gegenteil, es brach im Jahre 1812 ein wahres Walzerfieber aus, auf das man durch die Berichte von reisenden Engländern vom Fcstlande her eigentlich hätte vorbereitet sein können, ja aus der englischen Wcrther-Ausgabe mußten die Eng. ländcr den Walzer schon kennen, denn Rowlandson, der den englischen Werther mit Bildern geschmückt hat, hat in seine» Bildern den Walzer mehrfach verwendet. Aus einem Memoirenwerlc der Lady Karolinc Lamb weif; man nnn ganz genau, wie es dem Walzer vor hundert Jahren in London ergmg. Dort heißt es von einer bedeutenden fesllicl)en Veranstaltung: ..Mrin Vetter Hartingtoi, wollte Walzer und Quadrillen haben. Im Devonshire House war dies nicht zu er» möglislM, darum wurden sie in dem großen Empfangs» räume in Whitehall veranstaltet. Dort versammelte sich alles, »vas zur guten Gesellsä)aft gehörte . . Mitten in die Gesellschaft herein kam der Zar aller Nüssen. Er tanzte den Walzer mit recht gutem Willen. Die besten Tänzer des Tages waren Lord Palmerstun. Prinzessin Esterhazy und die Gräsin von Lievcn. Sie befolgten das kaiserliche Vorbild. Das Tanzficber ergriff ganz Lon-doil. Walzerweisen wurden gesungen, gepfiffen und gespielt, wohin m»u ?ui-u", und diese Oper emhielt als Einlage einen Walzer, der unge-heuren Beifall fand. Damit hatte der Walzer als Tanz endgültig allen anderen Gesellschaftstänzen gegenüber den Sieg erfochten. Dieser schnellere Walzer war es, der sich über ganz Deutschland, das ganze Festland und schließlich vor hundert Jahren auch nach England ver-breitet hat, und so lvalzlc Louis Philipp mit Königin Viktoria bei seinen« Besuche an. Londoner hose im Jahre 1348. Wenn n,a» heut,, vom Walzer spricht, meint n«m eigentlich nur den Wiener Walzer. Die Walzer von Straus;, Lanner und anderen Wienern luaren es, zu denen man zunächst überall tanzte, sie waren es, di< auch in England dem Walzer de» Sieg sicherten, und der Hauptsache nach sind es die Wiener Walzer auch heule noch, die man tanzt, von Strauß, dem Klassiker des Walzers, bis zu Lehür und Fall.