Nummer 45. P et tan, den 10. November 1895. VI. Aal »■• y- -ft , . PettauerZeitung evslyemt jtatti &ottntmg. —; Ktt Wk*lk*t»iMg t» 9rfnbt: «nvqilhrt, p. 1.», halbjährig '. i», S3SSJ {iE: io T. ftt« f*r 9*ttn mit Z»kel>»g M (ml: gfcttoimrig )L » SU, gaxMHNg p. uu. -Schrift!ttitt: frftf 9cItw, b. — »rfHwi «*» «. Malt, Handschrift«» wrrdrn nicht jurtigtsMÜ, WfcMfUBl billigst bmchwL — Beitrüge ftxb turtikfti tmb tooBai Urngfitt* Srrttetu*g btt .fdtmia Aeiw»g' für 9«| Mb ttogfh—g W: Mai« M ?chlich,s«i W H«cht»l«tz Rr. 6. ijwuöj leoer rovcye ni^onsc wcrrx» S»«r,«ffe Rr. 6. Die Wahl Dr. Luegers nicht bestätiget. Die Wahl de» Dr. Carl Lueger zum Bürger-meister von Wien wurde vom Monarchen nicht bestätiget und Dr. Lueger von der Nichtbeslätigung jrinu Wahl bereit» am 6. d M. amtlich verständigt. ES ist ein Recht der Krone, die Wahl der Bürgermeister autonomer Städte zu bestätigen oder nicht zu bestätigen und die Krone ist nicht verantwortliche Verantwortlich aber sind die Rathgeber der Krone dem Volke für da», wa» sie der Krone als im Jnteresie der Machtstellung de» Staate» und im Interesse de» VolkSwohle», im Interesse der Ruhe und der ruhigen Entwickelung der einzelnen Länder und Völker im Gesammtstaate gelegen, zu thun anrotheu. Da» Ministerium Ladern bat die Bestätigung der Wahl Dr. Lueger« nicht empfohlen und der Kaiser Hot ai» coastitutumeüer Monarch gehandelt, wenn er die Bestätiguna verwkigerte, gleichwie er al» constitutioneller Monarch handelte, al» er auf die Befürwortung de» Ministerium« Badeni den Prager AuSnahmSzustand aufhob und Sträflinge begnadigte, welche wegen hochverräterischer Reden und Thaten verurtheilt worden waren. Die durch die Statthalter« an de» Regierung«-commissär herabgelangte Verständigung lautet: „Se. k. u. k. Apostolische Majestät hat mit allerhöchster Entschließung vom 5. November 1895 die Wahl de« Gemnnderathe» Hof- und Gericht»-advokaten Dr. Carl Lueger zum Bürgermeister der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien die allerhöchste Bestätigung nicht zu ertheilen geruht." Die Gründe, weshalb die allerhöchste Be-stätignng nicht erfolgte, sind nicht angegeben, allein zwei hochofsiziöfe Wiener Blätter deuten sie Die Dame in Schwarz. Zwei Jahre darauf gieng Alsing nach Ame-rika, nachdem ihm Alle» gepfändet worden war, weil für einen Mechaniker in Braunkirchen damals noch kein solche» Feld der Thätigkeit war, wie heute, wo e» fast mehr Maschinen al« Menschen gibt in der Stadt." „Und hat ihre Muhme Eleonore wirklich da« UbersahrtSgeld verweigert, wie in dem Briefe steht?" — frug Lora hart. „Rein, denn Carl Alsing wäre der Letzte gewesen sie darum zu bitten. Aber etwa« andere» that sie, — sie hatte e« später tausendmal bereut: — in Braunkirchen fand sich Niemand, der aus die Sachen Alsing« geboten hätte, al» sie auf die Gant kamen, denn er war ein geschickter und braver Mensch, den Alle achteten und man hatte sich zusammengeredet nicht zu bieten, damit die Versteigerung nicht statthaben könne, Eleonore gab einem Schlossermeister au» Bachfurt da» Geld und dieser erstand Alsing» Sachen um einen ganz unverblümt an. Die .Presse" und da» „Fremdenblatt." Die .Presse" sagt: Das« diese Maßregel nicht dem Gemnnderathe und der Mehrheit der Bevölkerung gelte, sondern der Person des ge-wählten Bürgermeister«, der wohl ein vorzüglicher Agitator und Parteiführer fei, aber nicht die Eignung besitze, da« Haupt eine« großen Gemein-wesen« zu sein. Die Regierung, von Achtung für da» Prinzip der Autonomie erfüllt, werde i*n Kampf nicht suchen, wohl aber einen ihr etwa aufgedrungenen aufnehmen. Darin liegt die versteckte Drohung, der ReichSbaupt- und Residenzstadt Wien, im Falle sie auf ihrem Votum bestehe, den Regierung». Conimifsär an Stelle eine» Bürgermeister» noch weiter amtiren zu lassen. Da» .Fremdenblatt' dagegen bringt diese Drohung offen mit den trockenen Worten: .Fall« der gegenwärtige Gemeiuderath und die Mehrheit desselben die Person Lueger« höher stellen sollten als die Autonomie, wäre allerdings ein Conflict zwischen dee Partei und der Reqievung unver» mridlich. Dann würde da« Cabinet in der Lage sein, die Wahrung der Stadtinteresfen selbst in die Hand zu nehmen." So? und die Autonomie würde in diesem Falle etwa gewahrt sein? Sie haben eine seltsame Logik die Offiziösen. Also um die Person handelt e« sich lediglich? Oder ist etwa die Begründung, das« Lueger nirgend« gezeigt habe, das« er imstande sei, ein große« Gemeinwesen zu verwalten, stichhältig? Hatte» etwa die Lorgänger Lueger« vor ihrer Wahl zu Bürgermeistern den BefähigungSnach-weis erbracht? So wenig al« Lueger, oder eigentlich noch weniger, denn mehr als einer unter diesen Bor-gängern war eine große BerwaltungSnulle. Man braucht weder ein glühendcr Verehrer Spottpreis. Sie glaubte ihn dadurch weich zu machen und ihn zu zwingen, sich an sie zu wenden. Hatte er es doch gethan! Allein er that e« nicht, sondern schickte ihr eine Karte, darauf stand: „Ihre Handlungsweise ist ebenso verächtlich wie Ihr Charakter! Ich fühle jetzt erst wie recht ich hatte, dass ich mich nicht an Sie ver-kaufte." „Ja, er hatte recht.'" rief Lora. „Er war ein Ehrenmann während sie —" .Lora!" unterbrach sie Tante Pepperl ent-setzt. — «Du sprichst von Deiner Muhme, die dich glücklich gemacht hat! Bedenke!" „Ja, ich bedenke eben, dass ich auf dem besten Wege bin. das« zu werden, wa« sie war! Eine verbissene alte Jungfer!" — sagte Lora ohne eine Spur von Pietist. — „Sie war e«, die immer vorpredigte, dass die Männer alle nichtsnutzige Kerle sind, die blo« auf unser Geld spekuliren. Ware ich arm, ich wäre schon längst glücklich mit einem Manne, den ich lieben würde, ohne die fortwährenden Zweifel, das« er mich nur meine» Geldes wegen »lahm! Ich danke ihr heute nicht dafür, dass sie mich erzog und mir Luegers noch ein begeisterter Antisemit zu sein, um den Entschlufs des Ministerium«, die Wahl Luegers zur Bestätigung nicht zu empfehlen, be-dauerlich zu finden. Bedauerlich deshalb, weil diese Wahl der AuSfluss des Willen» der Majorität der Be-völkerung Wiens ist, die das unbestrittene Recht hat zu wählen wie sie will und nicht wie c« die Liberalen und ihre Verbündeten — die Ungarn wünsche»! Wenn Graf Badeni verschiedenen Abgeordneten erklärte, das« ungarischer Einfluss gegen LuegerS Bestätigung sich nicht geltend gemacht habe, so ist da« ganz natürlich, denn er konnte ooch unmöglich da« Gegentheil sagen al« k. k. österreichischer Ministerpräsident, allein die Treib-jagd, welche die ungarischen Journale und vor allem die der ungarischen Regierung nahestehenden vor und nach der Wabl geaen Lueger arrangirten, eine Treibjagd, welcyer sich die judenliberalen Wiener Blätter mit lautem Halloh anschlössen, bestätiget zur Genüge, wa« Graf Badeni de» mentrren mußte. Ob die übriaen Parteien de« Abgeordneten-Hause« für den Ausgleich mit Ungarn um jeden Preis zu haben sein werden, ist zweifelhaft, das« aber die Liberalen dafür zu haben sind ist un-zweifelhaft und um sie bei guter Laune zu er-halten, darf der glühend g^asSte Führer der Christlich-Sozialen nicht Bürge'meister von Wien werden. ..Es ist besser ein Mensch sterbe, al« das ganze Volk verderbe!" entschieden die Phan-säer nnd der römische Landpfleger gab nach, um sie bei guter Laune zu erhalten. Die Antiliberalen haben die feste Absicht, bei der neuerlichen Bürgermeisterwahl dem Dr. Lueger demonstrativ ihre Stimmen wieder zu geben. Das ist auch nur die einzig mögliche Ant-wort auf die Nichtbestätigung. ihr Vermögen hinterließ! Ich bin imstande mein Brod selbst zu verdienen!" „Lora. da« ist Sünde! Unsinn. Undank-barkeit! Eleonore hatte Recht! Die Männer sind alle gleich, sonst wäre ich heute Frau und —" sie brach jäh ab und ein heißer Thränenstrom brach au» den Augen der guten Pepperl-Tant!" „Ach. Dich hat wohl einer sitzen lassen, weil Du kein Vermögen hattest? Weshalb vermachte Muhme Eleonore nicht Dir ihr Vermögen, damit Du wenigstens unter die Haube gekommen wärest?" — rief Lora spottend. — .Ja, immer sind die Männer schuld, wenn so eine hochnäsige junge Dame sitze» bleibt! Nicht »vahr? Ich l>abe ja da» beste Beispiel an mir selbst? Weshalb mag mich keiner trotz meine» Gelde»? Weil sie sich vor mir fcheuen, vor meinem völlig »„weiblichen Charakter! Und weshalb bin ich so verbisse» geworden, weil mich zwei alte verbissene Jungfern erzogen haben ! Geschieht Dir recht Tant Pepperl; auch Dir wird keiner gut genug gewesen sein!" — Spottend rief Lora daS alle», aber unter dem Spotte klang die herbe Bitterkeit, die Lora'» Herz bi» zum Rande füllte. wendig, wenn sich in einer entscheidenden Körper-schuft eine ausgesprochene Majorität nicht finden lässt. Wenn aber trotz deS von den Juden ein-geführten Wahlmvdu« eine Zweidrittelmajorität herausgekommen ist, dann hat der Statthalter keine ausrede, aufzulösen. So ist sein Recht, auszulösen, nicht gemeint. Der Statthalter kann den Gemeinderath nur dann auflösen, wenn er von seinem Vorgesetzte», dem Ministerpräsidenten, den Befehl erhält und der Ministerpräs i-dent müsste das unter seiner Berantwor-tung thun (Lebhafter Beifall.) Lächerlich ist eS, den Ministerpräsidenten verantwortlich zu machen für die Entscheidung der Krone. Ja, ich glaube sogar, Badeni kennt die Juden gut genug, als dass er nicht mit dem Ausfalle der Wiener Ge-meinderathswahlen recht zufrieden gewesen wäre. ES geht meine Vermuthung sogar dahin, dass Badeni i wahrscheinlich zur Bestätigung gerathen haben wird. Ich weiß eS nicht und eS geht mich auch nichts an. Aber die Auslösung geht uns deshalb an. weil wir berufen sind, die Bevölke. rung zu vertreten, der verfassungsmäßig das Recht eingeräumt ist. den Minister verantwortlich zu machen für jeden seiner administrativen Schritte. (Stürmischer Beifall.) Wenn auch der Minister sagt, das« er führen und sich nicht führen lassen will, so steht eS im Gesetze, dass er nicht einen Missbrauch mit seiner Amtsgewalt begehen darf. Da« ist der Grund, festbaue.id auf unser Recht und festbauend auf unsere Abgeordneten, die sich vor dem pol-nischen Minister gerade so wenig ein Blatt vor den Mund nehmen werden, wie vor dem ge» wesenen deutschen Minister. das» eine Auslösung des Gemeinderathe« ein Berfassungsbruch. ein Gewaltstreich wäre, und schließlich bauen wir auch daraus, das« die Wiener Be-völkerung nicht wankelinüthig wird. Deshalb will ich auch die Sache nicht anfechten, und rechtbe-halten müssen wir, nicht weil wir wollen, sondern weil eS naturgemäß ist, das« der Staat nicht seine» eingewanderten Feinden, sondern der ursprünglichen Bevölkerung einen Einfluss ge-währe» muss, weil sonst der Staat nicht haltbar ist. weil eS auch unmöglich ist. das« Osterreich ein Judenstaat wird, wie Ungarn ein solcher heute schon geworden. (Bravo und „Hoch"rufe.) Deshalb sehe ich ruhig in die Zukunft, und glaube, das« — ob nahe oder ferne — der Moment nicht ausbleiben wird, wo wir Dr. Lueger al» Bürgermeister ausrufen werden. (Richt endenwollende Jubelrufe und stürmischer Beifall.) Köstlich ist der Stoßseufzer der „N. F. Presse" in ihrem diesbezüglichen Hosiannaartikel: „Man wird wieder lernen das Ministerium zn refpektiren" — und: .die Empfindung hat heute jedermann-ES ist eine Regierung." — Wir gönnen dem Ministerium Badeni den Respekt der .Reuen freien Presse" und ihrer Gläubigen vom Herzen gerne und wünschen bloß, das« der Kampf. den die Regierung jetzt in Wien angefacht hat. — jktzt. wo sich in wenigen Wochen da« turbulente Element der vielen tausend« vou Arbeitslosen, durch eine oder ein paar der gepfefferten Reden Dr. Luegers leicht bestimmen lasse» wird, in diese» Kampf einzutreten und demselben eine socialistische Färbung zu geben. — das« der Kamps den Wienern nicht eine Neuauflage de« Prager AuSnahmSzustaudeS bringe. Sine „starke Handist gut. aber jeder Körper lässt sich nur bis auf ein gewisses Volumen zusammendrücken, ist diese Grenze erreicht, dann ist die .stärkste Hand" mit ihrein Latein zu Ende. (Amnestie.) Infolge kaiserlicher Entschließung vom 3. November d. I. wurden eine Anzahl politischer Sträflinge begnadigt, welche lvährend deS AusnalimSzustande« in Böhmen verurtheilt worden waren. (Dir UJahlrrform.) Nach der .Sonn- und Montag» Zeitung" soll der Ministerpräsident Graf Badeni den von ihm ausgearbeiteten Wah.-reformOesetzentwurf nicht nur bereit« fertig hoben, sondern sogar schon die kaiserliche Vorsanktion dafür besitzen und soll der neu< WahlresormEnt-wurf schon im Laufe de« November dem Räch«-rath« vorgelegt werden. Graf Hohenwart hat v!e Stelle eine« Obmannes des Wahlresorm-AuSjchusseS niedergelegt; jedenfalls verstand er den Wink de« neuen Ministerpräsidenten, das« derselbe den Ent-wurf al« Ganzes dem Hause vorzulegen gedenke und daher die berühmte Mitarbeiterschaft des noch berühmteren „geheimen ComitSS" au« der seligen CoalitionSzeit dankend ablehnen müsse. (Eine »tue tschechische Partei.) In Böhmen macht ein .Manifest" an daS tschechische Volk, welche« im Organe de« Prof. Dr. Masaryk'S veröffentlicht wurde und da« von zwölf tschechischen Schriftstellern und Journalisten gezeichnet ist. große« Aufsehen. In diesem Manifeste schreibt die „Leit-meritzer Zeitung" in ihrer Nr. 86 vom 2. d. M, sagen sich die Unterzeichner de« „Manifeste«" feier-lichst von allen bestehenden tschechischen Parteien lo« und stellen den Grundsatz fest: „In der Politik wollen wir vor alle» Menschen sein!" In nationaler Hinsicht erklären sie: „Wir haben keine Furcht mehr um unsere Sprache, ihre Erhaltung ist niujt mehr unser ausschließlicher Zweck, sondern sie ist uns nur Mittel zur Erreichung höherer Ziele! — Wir verurtheilen die politischen Parteien, welche nur zu Nutz und Freude der Regierung Neues von der Woche. Nichtbestätigung Luegers) liegen die Äußerungen der verschiedensten Blätter vor. Außer den offiziösen, von welcher die .Presse" und da« .Fremdenblatt" zur „Begründung' d«r Nichtbestätigung Lueger« die lächerliche Behauptung anführten, das« Lueger zur Verwaltung eine« großen Gemeinwesen« nicht geeignet sei, weil er noch nicht den Beweis dafür erbracht habe, sind nur noch ein paar der allerjudenliberalsten Blätter wie die „R. F. P." das „W. Tgbl." und das „N. W. Tgbl." über die Nichtbestätigung erfreut. Nun ihre Freude dürfte von kurzer Dauer fein. Alle anderen deutschen Blätter vom ultraclericalen .Vaterland" bis zum „Deutschen VolkSblatt." verhehlen nicht den Ernst der Lage, der mit dem definitiven Ablehnen Lueger« al« Bürgermeister von Wien geschaffen wurde. Diesen Ernst der Lage charakterisirte der deutschnationale Abgeordnete Paul v. Pacher in einer am 7. d. M. abgehaltenen Versammlung wie folgt: „Wir haben Dr. Lueger versprochen, wir werden ihn wieder und wieder wähle». Wir sind dazu fest entschlossen. Wenn wir nun Lueger wieder wählen, u.S kann dann die Folge sein? Auslösung de« Gemeinderathe«, sagt man. Nein, daS ist nicht so einfach. Die Bestätigung ist in-diScutabel, aber die Auflösung ist sehr diScutabel. (Beifall.) Es besteht nämlich zwischen dem Rechte der Krone bezüglich deS Reichsrathe« und Land-tageS und dem Rechte der Krone gegenüber dem Gemeinderathe ein großer Unterschied. Den Reichs-rath und die Landtage hat der Kaiser auszu-lösen, in dem Gesetz gewordenen Wiener Ge» meindestatut steht aber von dem Rechte der Krone, den Gemeinderath auszulösen, kein Wort. Wir brauchen die Acte der Krone nicht zu kriti-sieren. aber wir können un« einsetzen mit aller Entschiedenheit gegen da« unseren Abgeordneten verantwortliche Ministerium. Es würde nicht« nützen, wenn wieder eine Neuwahl ausgeschrieben würde, wir würden denselben wiederwählen. Wir brauche» u»S, wenn uusere Abgeordneten im Reichsrathe ihre Schuldigkeit thun, diese Wieder-wähl nicht gefallen zu lassen. (Großer Beifall und .Hoch"rufe.) Es steht zwar ganz trocken im Wiener G«-meindestatut. das« der Statthalter sowohl den Gemeinde- al« auch den Stadtrath auslösen kann. Da muss man nebe» dem Wortlaut auch dem Sinne nach die Worte betrachten. Es ist gar nicht möglich, das» e« anders sei, als das« von der Regierung irgend eine parlainentarilche oder administrative Körperschaft unter gewisse» Umständen aufgelöst werden kann. Die Auslösung wird dann noth- Taut Pepperl weinte noch bitterlicher. Plötzlich aber erhob sie sich, gie , wieder auf ihre Stube, brachte ein altvaterische«, polierte« Kästchen, öffnete dasselbe und stellte eS schweigend vor Lora. dann entfernte sie sich rasch und Lora hörte wie sie ihre Stnbenthür versperrte. Sie meinte, das« sich in dem Kästchen nähere Anhaltspunkte finden würden, au» welcher sie mehr Klarheit über da» Verhältni« Alfing« zu ihrer Muhme gewinnen könnte und kramte die vergilbten Briefschaften au«. Allein schon beim Durchlesen der obersten Briefe gewahrte sie. das« da« Kästchen Tant' Pepperl« Leidensgeschichte barg und aufmerksamer las sie weiter, bis sie plötzlich todtenblass in ihren Stuhl zurücksank. Was sie gelesen hatte war ein leidenschaftlicher Brief voll Schwüre und Betheuerungen ewiger Liebe und Treue eine« Manne« an seine .Einzige Peppi." Der Brief trug da« Datum 20. Juni 1858 und die Unterschrift lautete: „AlbertRaff." — Den Brief, so wie alle welche «n dem Kästchen aufbewahrt waren, hatte — ihr Vater geschrieben. Er hatte Tant' Pepperl verrathen, — sitzen gelassen. Wie verrückt pochte sie an der versperrten Thüre, und da Tant' Pepperl nicht öffnete, drohte sie mit dem Nachtzuge wegzufahren auf Nimmer-wiedersehen. Diese Drohung half und Lora und Tant' Pepperl verweinten die halbe Nacht, bi« sie vor Müdigkeit zusammen einschliefen. — — .Ich schreibe Herrn Lachner. das« er kommen soll! Wa« weiter geschieht, weiß ich nicht? Will Alfing darf nicht wegen de« verdammten Gelde« zugrunde gehen! Wäre Mubine Eleonora mehr Weib gewesen, so könnte Will ihr Sobn ge-worden sein und wäre mein Vater mehr Mann gewesen, so wäre ich vielleicht Deine Tochter geworden du gute liebe Pepperl Tant'!" — sagte Lora am anderen Tag und schrieb an den Maler, das« er kommen möge. Von jetzt ab wartete Lora täglich auf die Ankunft des Maler«, oder wenigsten« auf eine Antwort, aber eS kam weder Lachner noch ein Brief von ihm. Lora wurde wieder unruhig und verfiel in ihren alten Fehler; sie warb bissiger und spitzige? al« je zuvor und eS war ihr dabei schon mehrmal« widerfahren, dass ihr dieser oder jener ihrer Knnden mit gleicher Münze heimzahlte. Da« war früher niemals der Fall gewesen, denn sie hatte ihren kurzen, scharfen Bemerkungen gewöhnlich mit einem Witzworte die Spitze ab-zubrechen verstanden. Jetzt aber schien ihr aller Witz und Scherz abhanden gekommen zu sein und so blieb nur die Bitterkeit, die nicht jeder ruhig hinnehmen wollte. Das Geschäft, welches sie sonst mit Lust und Vorliebe versah, wurde ihr nachgerade ver-leidet und lästig. Tant' Pepperl bemerkte den wachsenden Mißmut LoraS und ihre zunehmende Nervosität recht gut, hütete sich aber irgend eine Bemerkung zu machen, denn sie wußte wohl, dass e« damit nicht besser würde. Der Oktober war fast zu Ende und da« bisher konstant schöne Herbstwetter änderte sich plötzlich und es trat Regen ein, der sich all-mählich verdichtete und endlich wahre Sintfluten vom .Himmel schüttete. Die Bäche traten aus und die Zeitungen meldeten Hochwasser auS allen Richtungen. Wie schon erwähnt liegt Braunkirchen hoch. Die Ebene beginnt an der Bahntrace, die wohl in der Nähe der Stadt noch an den Berghängen hinzieht, eine halbe Stunde oberhalb derselben aber in scharfer Curve in das Thal der Aarb hinausbiegt und dasselbe schräg durchschneidend auf einen Damm läuft, der eine Anzahl Durch, lässe und die Aarbbrücke enthält, welche den Fluss an seiner engsten Stelle übersetzt Die Aarb war hoch geschwollen und schwoll von Stunde zu Stunde mehr. Die Züge hatten Verspätung, denn manche der kleineren Objekte waren weniger widerstandsfähig und durften nur im langsamsten Tempo passirt werden. Die Ebene draußen verwandelte sich langsam in einen See den Nationalismus füttern, welcher die besten Rräste dcn, nicht am grünen Tische, nicht durch diplomatische Verständigung im Parlamente, sondern eine Verständigung auf dem Felde der Humanität und de» Magen»!" Die Manifestanten sagen: sie sind überzeugt, das« man ihnen angesichts vieses Programme« die Massen auf den .hol« bett, aber so sagen sie sehr schneidig: „Wir werden den Stoß ertragen!" Ist nicht übel dieses Manisch und die Unterzeichner dürften richtig gerathen haben, das« ihnen die „Massen an den Hals ge-hetzt werden" für diese Kühnheit, welch« den tschechischen Politikern von Beruf daS künstlich getrübte Wasser, in dem ste so gerne fischen, au« dem mühsam hergestellten Sumpf ableiten will. Denn künstlich ist dieser Sumps der ganze» böhmischen Frage angelegt worden von Leuten, die das Bedürfni« fühlten im Trüben zu fischen, um sich gelegentlich ein paar dumme fette Karpfen mit leichter Mühe herau«zuangeln oder sich, während sie vorsichtig am trockenen Ufer stehen, durch ihr Geschrei: .Zu Hilse! da« ganze tschechische Volk steht unter!" — aus gefahrlose Weise eine nationale Rettungsmedaille zu verdienen. Wochenbericht. (Veränderungen im politischen Dienste.) Der von Pettau nach Hartberg übersetzte k. k. «ezirkS-Commissär Paul Freil>err von Unterrichter ist am 8. d. M. nach seinem neuen Dienstorte abgegangen. Am vorhergehenden Abende fand anläßlich seine« Scheiden» ein sehr animirte« «bschiedssest in Hotel „Woisk" statt. Am nämlichen Tage hat der von Marburg nach Pettau über-setzte f. k. Bezirks-Commissär Juliu» Edler von Bistarini seinen Dienst bei der hiesigen k. k. Bezirk»-hauptmannschast angetreten. (Veränderungen im posttieuste.) Der k. k. Posiassistent Rudolf Stratzer wurde in gleicher Eigenschaft von Pettau nach Judenburg versetzt. Mit Hern, Straßer scheidet ein junger Staat«-beamter von Pettau. der sich durch sein ruhige«, liebentwürdiges Wesen viele Freunde gemacht hat. Insbesondere unser Turn>Verein verliert an Herrn Straßer ein sehr eifriges Mitglied, dem die Mit-glieder de« Vereine« jederzeit die lebhafteste Zuneigung entgegenbrachten. Möge er in seinem neuen Dienstorte die alten Freunde in Pettau nicht vergessen. (Änderung im Schnldienste.) D«r nach Pischel«dorf versetzte Unterlehrer an der städt. »nabenvolksschule, Herr Joh. Lack» er. ist bereit» an seinen r-ue» Dienstposten abgegangen. An und einer der VerkehrSbcamten. der sich mittag«, e» war der Tag vor Schutzengelfest, seinen Cioarrenvorrath kaufte, antwortete auf die Fragen einiger Herren, wie es draußen auf der Strecke stehe, das» von drei Wächterhäusern Gefahr ge» gemeldet worden und das» bereit« an die Betrieb«-directivn telepraphiert worden sei, den Verkehr einzustellen. Eine Antwort sei »och nicht zurück und so sei zu befürchten, das» der gegen zwö s Uhr fällige Eilzug noch abgelassen worden se und nun irgendwo draußen auf der Strecke stehe oder zurückdirigirt wurde. In diesem Augenblicke hörte man die schrillen Pfiffe einer Locomotive und was in der Trafik war, eilte hinau» und nach der „Schönen Au»-ficht", von wo man da» Bahngeleise weithin überschauen konnte. „Ich gehe auch mit Tant', bleib' in der Trafik!" — rief Lora, warf ihren Regenmantel über und nahm de» Schirm und ehe Tant' Peperl noch Einsprache dagegen thun konnte, war Lora fort und eilte mit den Herren nach der „Schönen Aussicht." Viel mehr war durch den strömenden Regen nicht zu sehen, al« eine weite Wasserfläche, die am Bahndamm brandete, während die schmale» Durch-lässe sich ansahen, wie geöffnete Mühlschleußen. Erst nach und nach konnt« der Blick durch den grancn Regenschleier dringen und da gewahrte — 3 — seine Stelle wurde Herr Hugo Jrgolitschau« Marburg für die Dauer der Vakanz al« Unterlehrer-Supplent in Verwendung genommen. (Herr Stadlamtsvorstand W. ^ocke) hat um die seinerzeit vom Stadtamte Marburg aus-geschriebene politische Conzeptsbeamtenstelle com-petirt. Wie uns mitgetheilt wird, hat der Gemeinde-rath von Marburg in feiner Sitzung v. 6. November das Competenzgesuch aufrecht erledigt und dem Herrn StadtamtS-Borstande W. Fucke dir Stelle emes politischen Eommissär» beim Stadtamte in Marburg verliehen. Wa« Herrn W. Fucke be-stimmte, seine hiesige Stelle aufzugeben, ist uns natürlich nicht bekannt, da» Stadtamt in Marburg aber erhält in Herrn Fucke einen ebenso fleißigen und pflichttreuen, al» in seinem Fache vorzüglich gebildeten und in den ihm obliegenden Agenden genau versirten Beamten. (Znspi)iruug der Schulen.) Montag den 4. d. M. traf mit dem Abendzuge der Herr Landes-Schulinspector Dr. W. Lienhart in Pettau ein und nahm Dienstag die Jnspizirung der beiden städt. Volksschulen vor. Nachmittag war Eon-serenz. Mittwoch Vormittag wurde die Volksschule Umgebung Pettau inspizirt. Donnerstag setzte der Herr Landes-Schulinspector seine Inspektionsreise nach Luttenberg fort und kehrt über Radkersburg nach Graz zurück. (Siirgermeisterwaht in Frieda«.) Bei der am 4. d. M. stattgehabten Bürgermeisterwahl wurde Herr Ferdinand Kada einstimmig wieder-gewählt. Zu Gemeinderäthen wurde» die Herren: Kautzhammer, Windisch und Bauer gewählt. Herr Bezirkshauptmann Dr. Alfon« Ritter von «cherer nahm die Angelobung vor und hielt vor derselben ein« Ansprach« an die Angelobenden, in welcher er besonder« der vortrefflichen Eigenschaften de« wiedergewählten Bürgermeister« gedachte und den Wunsch au«sprach, derselbe möge noch viele Jahre zum Besten der Gtadtgemeinde wirken, deren Vertrauen in seine Fähigkeiten sich am glänzendste» durch die einstimmige Wiederwahl documentirte. (Weihnachtsfeier des peltancr deutsch . Männer - Turnvereines.) Wie un« mitgetheilt wird, beabsichtigt der hiesige deutsche Turn-Berein seine diesjährige Weihnachtsfeier am Sonntage den 22. December im Castnosaale abzuhalten. (wanderversammlong de» erste» steierm. Ekstiigel^ncht Vereines in pettau.) Der erste steierm. Geflügelzucht-Verein in Graz wird Donnerstag den 21. d. M. in Pettau eine Wander-Ver-sammlung abhalte», wozu vom Stadtamte da« große Locale im Gasthofe „Reicher" sichergestellt worden ist. Die Wander-Versamnilung ist mit einer verlosung«weis«n Bertheilung von rein- er etwa«, wa« d«n kaltblütigsten die Haare sich sträuben machte. Auf der Strecke stand ein Zug; die Brücke hatte er bereit« pafsirt, aber offenbar hatten die Wächter bei d«n gefährdeten Objekten die „Haltsignale" gegeben und so befand sich der Zug hinter dem wildtosenden Flus« und vor den gesährdeten Objekten in einer verzweifelten Lage. Die Herren tauschten ihre Meinungen dahin au«, das« die Passagiere auSsteigen und so rasch wie möglich daS Geleise entlang flüchten wllten. ehe eine d«r Durchloßbrücke» sortgerissen wurde. — „Und der Zug ?" — rief Lora aufgeregt. — „Der muss eben stehen bleiben wo er steht, wenn daS Wasser die Durchlässe zerrissen und sich eine breite Öffnung durch den Damm gemacht hat. wird der Druck vermindert und das Stück auf dem der Zug steht, hält den Druck vielleicht au«" — erklärte einer der Zuschauer aber er stieß fast gleichzeitig einen SchreckenSrnf au«, die Maschine draußen pustete plötzlich schwarzen Qualm und ein langgezogener Pfiff gellte herüber. Der Zug bewegte sich fast langsam, dann schneller und schneller und endlich in rasendem Tempo; während die Dampspfeife ununterbrochen heulte, stürmte der Zug in wahnsinnigem Rasen näher und näher und jetzt — hatte er die Berglehne er-reicht. Hinter ihm aber war der Damm auf eine lange Strecke verschwunden und durch den rassigen Zuchthühnern verbunden und gleichzeitig wird ein interessanter Bortrag über Geflügelzucht abgehalten werden. Du« General-Sekretariat der !. k. Landn» rtschaftS-Gesellschaft sagt in der die»-bezüglichen Verständigung, das» ein besonder« großer Wert auf die Theilnahme der Frauen an dieser Wa»derv«rsammlung gklegt wird. Bei d«m eminenten Nutzen solcher, stet» populär gehaltener Vorträge für einen sehr wichtigen Theil der Wirtschaft, welcher stet» unter der Aufsicht der Hau»srau steht und bei dem Umstände, al» rein» rassige Zuchthühner vertheilt werden, ist zu er-warten, das» sich die Hausfrauen sehr zahlreich einfinden werden. Nähere« werden die Plakate verlautbarrn. (Vettaner Musik Verein.) In der am 8. d. M. stattgehabten Generalversammlung wurde nach Abwickelung der anderen Punkte der Tagesordnung die Neuwahl der Direction vorgenommen. Gewählt wurden die Herren: Carl Filaferro zum Obmann, Franz Kaiser zum Stellvertreter, Jos. Metzinger zum Cassier, Heinr. Großauer zum Schriftführer, Wilh. Blanke zum Archivar. Josef Kollenz zum Ökonom, Karl Kratzer Jnst.-Jnspector. Direktor Schmidt. Beirath. Der Cassabericht ergibt: Go sammteinnahmen 3829 fl. 34 kr. Gesammtaus-aaben 3878 fl. 21 kr. Die Einnahmen aus: Subventionen und Spenden 1602 fl., Schulgeld und Einschreibung 1378 fl. 50 kr., Mitglieder-beitrügen 703 fl. 40 kr., Sonstige 145 fl. 44 kr. Die Ausgaben von: Miethe 240 fl., Beheizung, Beleuchtung, Reparaturen ic. 199 fl. 98 kr., Gehalt für 3 Lehrer und 3 Musiker 2821 fl., Sonstige Auslagen kl 7 fl. 23 kr. Caffagebahrung der Musikkapelle: Einnahmen 2919 fl. 44 kr., Auslagen 3041 fl. 79 kr. AuSständigeS Gut-haben 56 fl., Vorschüsse 56 fl. 35 kr. Wenn hinzugerechnet wird die Besoldung der Musiker und der halbe Gehalt deS Kapellmeister», so er-gibt sich au» der Cassagebahrung der Musikkapelle ein Defizit von ca. 674 fl. (Tan)nntrrricht und Änstandstrhre.) Für beide» eröffnet der bestbekannte, diplomirte akademische Taiizmeister Herr Eduard Sichler am 14. d. M. in Pettau einen Lehrcur», zu welchem bereit» eine Anzahl Schüler vorgemerkt ist. .Herr Eichler wird einen separaten Cur« für Sinder eröffnen und nxrden Anmeldungen in der Buch-Handlung W. Blanke. Hauptplatz Rr. 6, ange-nommen. Näheres sieh« Jnstratentheil der h«utig«n Nummer. (Theater.) Wie un« seiten« der Direction Augustin Knirsch mitgetheilt wird, findet die nächste Vorstellung am Dienstag den 12. November statt. Zur Aufführung gelangt „Bruder Martin." weiten Bruch stürzt, da« gestaute Wasser mit wilder Gewalt. „DaS ist ein Wahnsinn! Der Maschinen-sührer gehört in'« NarrenhouS!" rief einer der Zuseher aufgebracht. „Warum?" — entgegnen Lora scharf, — „wenn er noch zehn Minuten stehen geblieben wäre, hätte da« Waffer den Zug sammt den Damm fortgerissen! Ich finde, das« der Mann den ganzen Zug sammt allen Passagieren gerettet hat. Toll» kühn mag'« allerdings sein, aber e» war doch eine Heldenthat!" — „Natürlich, Sie schwärmen ja für Helden, Fräulein Raff, Sie sind ja selbst kolossal schneidig." — lachte der Zurechtgewiesen« spöttisch. — «Sicher Herr Wagner, lieben wir Frauen die Tollkühnheit eine» Manne« in Gefahr. Natürlich in wirklicher Gefahr; tollkühne Sonn-tagSreiter zum Beispiele können un« viel weniger imponiren, denn wenn sie noch so schneidig drein-schauen, so wissen wir doch, das« ihnen sehr bänglich um'« Herz ist." — Damit «ilte Lora hinab zum Bahnhose, während die übrigen Herren laut auflachten und Herr Wagner, der berühmteste Sonntag«sport»man von Braunkirchen. ihr ein zornige«: „Alte Kratzbürste", nachmurmelte Am Bahnhofe gab'» lebhafte Szenen. Bleich« Herren, halbohnmächtige Damen, nach allen Richtungen herumschießende Beamte, die furchtbar ausgereg» waren, Schaffner, denen der überstandene (.folgen jb vitlt« Schnapselns.) Dienstag den 5. d. M. gegen halb 7 Uhr abends fuhr der Bauer Karl Klemenüiö au« Slametinzen, Bezirk Luttenberg. in einem zweifpännigen Wagen von Pettau nach Haufe. Auf dem Wagen befand sich außer ihm noch feine Frau und der Winzer Franz Klemenöiö, ebenfall« mit seiner Frau. Alle vier hatten sich in Pettau am Schnapse recht gütlich gethan und waren daher mehr oder minder stark angeheitert, al« sie im Trabe durch die Kanischa-Vorstadt fuhren. Gegenüber dem Haufe Kravagna stand auf der Straße ein mit Laubstreu beladener Wagen, dem Klemenüiö ausweichen wollte und daher seine Pferde nach recht« yinüberris«. Run mag da« Zeugl schon ziemlich schleißig gewesen sein, denn beim Herumreißen der Pferd« brach die Deichsel und der steckrngebliebene Stumpf rannte eine« der Pferde an. welche«, fcheu werdend, auch da« andere mit sich rii« und durchgieng. Der Bauer flog vom Wagen. Der Winzer und sein Wob sprangen von txmsklben zu Boden und nur die Bäuerin blieb sitzen. Mittlerweile splitterte auch die Sprengwage und da« Drittel schlug da« Handpferd zwischen die Beine, so das« der Gaul noch weiter rechts auSris« und den Karren nach mitnehmend an den dort stehenden Laternenpfabl anrannte, der von der Wagenachse gefasst und so geschüttelt wurde, dass er ttt der Mitte abbrach. Die obere Hälste deS PfahleS sammt der brennenden Straßenlaterne flog vorwärts, die Laterne zer-schellte am Boden und daS Petroleum fing Feuer, die Bäuerin sammt allem was am Wagen war, flog über denselben neben die zerschellte Laterne, der eine Gaul lag im Graben und der andere gieng durch. Die Frau de« betrunkenen Schlingel« hatte sich arg beschädigt, war aber, während die drei anderen den havaricten Karre» in Stand setzten und den Inhalt von der Straße auflasen und sich ebenfalls ab und zu die Knochen rieben, im Dunkeln verschwunden und konnte nicht mehr gefunden werden. Jedenfalls Hot sie sich zu Fuß aus den Heimweg gemacht, um den später ein-rückenden theuren Gatten mit einem Donnerwetter zu empfangen. (Viehmarkt am 6. November.) Wegen der gleichzeitigen Abhaltung von Biehmärkten in St. Leonhard W.-B. und St. Veit, Gemeind« Pobresch bei Pettau, war der heutige MonatSviehmarkt nur schwach beschickt. Es kamen zum Austriebe: Ochsen und Stiere 86. Kühe 350, Jungvieh (Kalbinen und Jungochsen) 208, Pferde 35, Rinder kroatischer Herkunft 48, Kleinvieh (Ziegen) 2 St. Zusammen 729 St. Der Handel bzw. Verkehr war auch dementsprechend flau, da wenig Händler erschienen waren und war auf den Ankauf von zumeist nur Melkkühen und Kalbinen beschränkt. Der nächste Viehmarkt (Kathreiner-JahreSviehmarkt) kommt am Montag den 25. November zur Ab» Haltung. Schreck die wetterharten Gesichter verfärbt hatte und vor dem Bureau de« StationSchef« Deine heftig debattirende Gruppe, in welcher blos ein junger Maschinenführer kaltblütig seine kurze Stummelpfeife rauchte und die Hände in der Hosentasche hie und da eine Bemerkung machte, die eine» älteren Herrn jedesmal in Wuth zu bringen schien. Lora drängte sich herzu und half einer jungen Frau, die vor Angst zitterte wie Espenlaub, ihr schreiende« Baby beruhigen, was nicht leicht gelang. — „Wir sollen hier bleiben." — jammerte die junge Frau — „und mein Mann erwartet mich heut' abends daheim und ich habe — keine — genügende» Mittel bei mir, um — lange zu warten." „Nun, Sie sind doch nicht unter Wilde ge-rathen Madame!" — entgegnete Lora beruhigend. — „Worten Sie da und geben Sie mir ihren Gepackschein. Wenn eS Ihnen anders angenehm ist, so bleiben Sie sammt dem kleinen Ding da bei mir, bis die Strecke frei wird, denn weittr können Sie nicht." — Die Frau gab Lora den Gepäckschein und jammerte weiter: „Die schreckliche Angst die wir ausstanden! Dieser furchtbar wilde Sündige Liebe. Bitte legen Sie da« Blatt nur nicht gleich entrüstet zur Seite geehrte Leserin, denn ich habe weder die Absicht über daS vor langer Zeit in unserem Stadttheater ausgeführte EröffnungSstück gleichen Titels etwas zu schreiben, nxil ich leider außerdienstlich verhindert worden war. an jenem denkwürdige» Schabe« die Bretter zu besuchen, welche die Welt bedeuten, noch viel weniger fällt eS mir ein, die Lieb« überhaupt „sündig" zu finden, weil sie ja eine der drei göttlichen Tugenden ist. „Oh lieb' so lang du lieben kannst!" — singt der Dichter, daS bitte zu beherzige» und die zweite Strophe: „Eh lieb' so lang du lieben magst," — einfach zu übersehen, weil sie über-flüssig ist. Den» so lang man lieben „kann." — „mag" man auch, da« versteht sich von selbst. „Sündige" Liebe gibt eS nicht, aber dafür sündhaft viel Liebe in Pettau. wie das bejammern«-werte „W." in der „Grazer Tagespost" v. 7. d. M. so herzbrechend und verzweifelt annoncirt. ..Pettau! Jede Hoffnung ist verschwunden seit ich erfahre, das« Sie Briefe unter „Romantisch" beheben können. Gehen Sie nicht in'« Romantische, spielen Sie nicht mit Henen! — Ist wirklich jede Hoffnung vergebe»? W." — raunzt da« arme W, weil e« erfuhr, das« „Pettau I" nicht übel Lust zeigt, „romantisch" zu w«rde». Mein lieb.-« W. auch mir thut « weh, das« Pettau so sehr L>em „Romantischen" zuneigt, das« Tag für Tag eine Gesellschaft romantisch ge-stimmter Kühe durch die Kirchcngasse schlendert, sich in den hohen Spiegelscheiben d«r schönen Auslagen beguckt, 'neu begehrlichen Blick in die Modeyandlungen wirft und dabei da» holperige Steinpflaster makadamisirt, in dankbarer Aner-krnnung deS „freiwillig gestatteten Durchganges." Sündhast viel Liebe, liebes W. gibt eS in Pettau und dabei schon damisch romantisch, wie dieZwischenaktS-Musik bei dieser sündhaft „Sündigen Liebe", bei welcher ich gottlob weder mitgeliebt. noch mitgesündigt hab«. Gottlob, denn nach dem Sprichwort,: „Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man die Fiedel um die Ohren." — wäre daS arme Ding sicher nach Sperrsitz Nr. 46 ge-flogen gekommen. Sündige Liebe? — Nein armes betrogene« W, — sündige Liebe gibt'« nicht in Pettau, aber sündhaft viel Liebe mit und ohne romantischen Hintergrund. Mit romantischem Hintergrunde liebt er seine süße E. — sagen wir Eufemia und schwur ihr Treue, zwar nicht ewige, sondern blo« bis zur nächsten Theater-Vorstellung; aber auch da« ist schon eine hübsche Spanne Zeit. Er schwur ihr diese Treue hinter dem zweiten Eisenbahndurchlaj« im Angesicht? der tranlich rauschenden Drau, dort wo sie au« sanitären Rücksichten reguliert werden soll. w«il der Hintere Grund dort gar so romantisch Kerl von einem Maschinenführer! Wir meinten alle, jeden Augenblick müsse der Hug entgleisen, so rasend fuhr er." — Andere stimmten sofort in' da« Gejammer ein. Da hob sich Lora un-willig in die Höhe und rief so scharf, das« ci auch die debattirende Gruppe hörte: „Danken Sie Gott Madame, dass d«r Maschinenführer den Muth hatte, so rasend zu fahren, denn eine Minute später und der Zug wäre sammt allen die darauf waren, in den Fluthen gelegen! DaS Wasser hat den Damm zerriffen!" Eine augenblickliche Stille trat ein, dann trat der H«rr, der sich bei jeder Bemerkung des Maschinenführers so wüthend ärgerte, heran und fuhr Lora an: „Was reden Sie d«nn zusammen? WaS ist zerrissen?" — Lora wurde zornig über daS wenig anständige Wesen des Fragn«. „Der Damm ist durchgerissen! Wir haben e« von der „Schönen Aussicht" mit angesehen und Sie thäten auch besser, wen» Sie sich darum kümmerten, als da herumzuschreien! KniggeSUm-gang mit Menschen scheinen Sie nicht gelesen zu haben!" — Jetzt sprang der StationSchef herzu. ist. Seine süße E. also Eufemia machte sich einen Knopf in'« Taschentuch, auf das« sie de« feierlichen Schwüre« nicht vergesse. Aber die süße Eusemia ist ein reinliches Mädchen und al» solche« steckte sie am nächsten Tage. Sonntag war'«, ein frische« Taschentuch zu sich und machte einen Ausflug nach txn höheren Parthien der Teichalpc im VoliSgarten, leider nicht in seiner Begleitung, sondern in der seine« — hm, sagen wir Collegen. Dieser war wenig« romantisch veranlagt, er schwur zwar auch, aber nicht Treue, sondern er schwur, dass niemand zu-sehe und sie hielt verschämt daS frische Taschen, tuch vor'S Gesicht. L«id«r ivar der Knopf im anderen, daS bereits in der „Schwarzen Wasche" lag. Noch einmal sah sie seinen Eollegen an und vergaß richtig aus den Knopf. Ob er eine Ahnung davon hatte? Vielleicht, denn so sündhaft verliebte Tögeln haben immer allerlei Ahnungen, kurz in d«r zweiten Bahnhofallee kam e« zum Zusammenstoß. Die süße S. ufemia fürchtete offenbar eine Entgleisung und mischte sich rasch unter da» „Publikum", während er später im Weine „ewige« Vergessen" suchte und anstatt mit ihr. mit einem Höllenaffen nach Hause gieng. Sündige Liebe gibt» in Pettau nicht, aber sündhaft viel Liebe — ja liebe« W Damit Sie aber sehen, das« ich ein mitfühlende« Herz habe, werde ich b«i der nächsten Sitzung de« „Ver-schönerungS-Vereink«" folgenden Antrag ein-bringen: „In Erwägung, dass e« in Pettau und Umgebung keine sündige, wohl aber sündhaft viel Liebe gibt; und in der ferneren Erwägung, dass sich sentimentale W.'S bereit« in der „Grazer Tage«post" darüber bitter beklagen, wa« auf den Fremdenzuzug nachtheilig einwirken könnte, be-antrage ich: E« feien im Volk«garten Warnung«-tafeln auszustellen mit der Aufschrift: „Im Volk«-garten müffen Verliebte an der Lein« geführt und alle Männer von 20 bi« 40 Jahren mit einem Maulkorb versehen werden. Bussigeben ist bei einer Geldstrafe von 5 fl. eventuell sofortiger Verlobung verboten".- ' Pfept. Vermischte Nachrichten. (Versteigerung von Abfällt».) Die Handel«, und Gewerbekammer in Graz ersucht un«, mit-zutheilen, dass am 18. November l. I. bei der k. u. k. Marine - Bekleidung« - Werkstätten - Ber-waltung in Pola Abfälle von Tuch- und Schaf-Wollstoffen, Tuchleisten, gebleichten und un» gebleichten und gefärbten Baumwollstoffen und Leinen, von Leder, reinem und gemischten Schaf-Wollgarn, weißem Baumwollgarn und von Wirf-stoffen zur Versteigerung gelangen. Die Offert-auSschreibung liegt im Bureau der.Handel«- und Gewerbekammer in Graz (Neuthorgasse Nr. 57) zur Einsichtnahme auf. (AnM)mt i» de» Hufbeschlags -Curs ) Der steiermärkifch« Land«» - AuSjchus« hat am „Der Damm ist zerriffen? Sie haben eS gesehen Fräulein Lora? Wo?" — frug er hastig. Sie sagte was sie und die Herren auf der „Schönen Aussicht" gesehen hatten. — Der Ehef drückte ihr die Hand. — „Wir haben noch keine Meldung von draußen, — eS ist kaum zehn Minuten, dass der Zug einfuhr. Danke beste Lora! Sie sind ein wahrer Prachtkerl!" — damit eilte er fort. Gleich darauf fuhr eine Draisine auf die Strecke hinaus, während Lora einem Träger befahl, das Gepäck der jungen Frau zu ihr in'S HauS zu bringen, das Baby am Arme, die Mutter unter d«n Arm nahm und mit beiden nachhause gieng. In der Stadt war alles auf d«n Beinen; trotz des strömenden RegenS liefen die Leute auf die „Schöne Aussicht," um den Dammbruch zu sehen und nach dem Bahnhofe, um zu hören, was man ohnehin schon hundertmal gehört hatte, nämlich, dass der Maschinenführer durch ein tollkühnes Wagestück den Eilzug vor der furchtbarsten Katastrophe bewahrt hatte. «Schluß — k — 28. Sept. 1895 nachstehende Kundmachung er« lassen. «Für den am 2. Jänner 1896 beginnen» den halbjährigen CurS an der ÜandeShufbeschlag« schule in Graz kommen für würdige und mittellose Hufschmiede zehn LandeS-Stipendien, ä 50 fl. mit freier Wohnung nach Maßgabe bet Raume» in der Anstalt, ferner von mehreren Bezirk»-Vertretungen ebenfall» ä 50 fl. zur vertheilung. Die Bedingungen hiezu sind: Ein Alter von mindesten» 18 Jahren, Gesundheit und kräftige Kvrper» entwickelung, Heimatrecht in Steiermark, gute Volksbildung und eine mindesten» zweijährige Verwendung al» Hufschmied. Außerdem hat sich jeder Bewerber mittelst eine» Reverse» zu ver» pflichten, nach Absolvierung de» Lehrkurs^ da» HufschmiedSgewerbe mindesten« durch drei Jahre in Steiermark bezw. im Bezirke, von welchem er ein Stipendium erhalten hat, al» Meister oder Gehilfe auszuüben. Die an den Lande»-Au»schus< zu richtenden, mit dem Reverse, dem Tauf» und Heimatscheine, dem Lehrbriefe, Gesundheit»» und ^chulzcugnisse, dem Arbcilsbuchc, Vermögen»' und 3:ll!>chkt>lszcugniffe belegten Gesuche der Bewerber sind bis längsten» 31. Oktober an den Lande»au»> schuss einzusenden. Solche Hufschmiede, die kein Sti» pendium anstreben und den Eur» hören wollen, haben sich unter Nachweis deS Alters von mindestens 18 Jahren, einer zweijährigen Verwendung als Schmiedegehilfe, einer guten Bolksfchulbildung. unter Borweis deS Lehrbriefe» und Arbeitsbuches längstens in den ersten Tagen deS dürfe» beim Anstaltsleiter zu melden. (Srki>r)le fianknitrn.) In der letzten Zeit sind bei der österreichisch-ungarischen Bank Hundert« Guldennoten eingelaufen, welche um einen au» den Roten der Länge nach fehlenden schmalen Streifen gekürzt erscheinen. Die Eigenthümer solcher in betrügerischer Absicht gekürzten Roten erleiden bei der Präsentation derselben bei der Bank einen Abzug. Da» Publikum wird de»-halb im eigenen Interesse aufmerksam gemacht, bei Abnahme von Hundert-Guldennoten auf die gedachte Beschädigung zu achten, wobei es sich empfiehlt, die Rote gegen das Licht zu halten, um den sonst schwer merklichen Schnitt wahr-zunehmen. (Erhöhte Fahrgeschwindigkeit der Schnell- Mae ) DaS k. k. Handelsministerium hat ge» nehmigend zur Kenntnis genommen, dass bei dem ab 4. November einmal wöchentlich verkehrenden LuxuS Zuge Wien-Nizza die Maximal»Fahr» gefchwindigkeit. 90 Kilometer in der Stunde, zur Anwendung kommen wird, und dass weiter be-absichtigt wird, in der künstigen Sommerfahr-Ordnung diese Maximal-Fahrgeschwindigkeit auch bei den ExprefSzüqen und einigen Schnellzügen der Linien Wien-Salzburg, Wels-Simbach und Neumarkt-Pafsau, sowie bei den Schnellzügen Wienrag zu adoptieren. (Vereiu Südmark.) Der Verein hat eine kleinere slovenische Besitzung in dem steirischen Unterlande angekauft. Einem Geschäftsmanne in gemischtsprachiger Gegend der Steiermark ist ein Darlehen von 400 Gulden gegeben worden. — Die Vereinsleitung macht nochmals darauf auf-merksam, dass Herr Johann Mettarnig. Gutsbesitzer in KSrnten, veredlungsfähige Apfel- u. Birn-Wildlinge v. Zwetschken-Ausläufer unentgeltlich an Mitglieder der Südmark abgibt und richtet an die Ort»« gruppenleitungen abermals die Aufforderung, ihren etwaigen Bedarf mit Bezeichnung der ge-wünschten Gattung und Zahl der Vereinsleitung bekanntzugeben, die dann die Vermittelung de» Bezuges bcsvrgen wird. — Der 26. und 27. deS vorigen Monate« waren zwei erfreuliche Tage für den Beren; denn die Gründung der zwei lebenskräftigen Ortsgruppen Unzmarkt und FohnSdorf, der als Vertreter der Vereins» leitung der 1. Obmannstellvertreter Herr Heinrich Wastian beiwohnte, erbrachte neuerdings den Beweis dafür, dass die Sache der Südmark in dem steirischen Oberlande immer mehr gewürdiget und befördert wird. Besonders freudig begrüßt eS die Vereinsleitung, das» sich immer mehr deutsche Priester finden, die der Südmark Theil-nähme angcdeihen lassen. — Für die durch da» Erdbeben verarmten deutschen Feuerwehr-männer in Krain hat der Säckelwart de» steirischen Lande» - Feuerwehr -'Verbände» Herr Joses Purgleitner in Graz neuerdings 18 Gulden gesandt, u. z. al» Sammelergebnisse der freiwilligen Feuerwehren in Vorau (6 fl.) und Kindberg (12 fl.) Für da» deutsche Studentenheim in Cilli hat der Post-offizial Hofer al» Ergebnis einer Sammlung 5 fl. überbracht. Eine Kegelgesellschaft aus der Rosenburg bei Horn in Niederösterreich hat durch den Herrn Heinrich Einzinger 2 fl. 8 kr. gespendet. (Wichtige Entscheidung) Zufolge einer Entscheidung des hohen k. s Ministeriums des Innern wurde daS Recht de» Anschlagen« von Bändern, Schiebern, Schlössern und Riegeln auch den Tischlern »verkannt. Infolge einer Beschwerde der Genossenschaft hat der hohe k. k. Verwaltung»-aerichtShof entschieden, das» da» Anschlagen von Bindern. Riegeln. Schiebern und Schlössern ausschließlich den Schlossern zustehe.__ Echte wasserdichte Tiroler Wettermäntel nur in bester Qualität, empfehlen in reichster Auswahl BrUder Slawitsch, Pettau. Sicheren Erfolg bringen die bewährten und hochgeschätzten Kaiser's Pfeffermtinz-Caramellen sicherstes Mittel gegen ApPktitosigkeit, Magenweh und schlechten verdorbene» Magen, echt in Pak. ä 20 Kr. bei: A. Motttor, „Apotheke zum Mohren" in Pettau. Laubsäge Warmhaus 'goid Pelikan VII. Siebenstern# 24 Wien. fwi»kchtfwti».wian; Gebet-Bücher mit deutschem und sloveniBohem approbirtem Text, in einfachen und hochfeinen Einbänden sind am Lager in der r"""r in Pettau. Gedenket bei Wetten, Spielen und Testamenten des pettauer Verschönernngs- und Fremdenverkehrs Vereines. & & m zu haben bei I^LctJk Jakob Matzun PETTAU. — 6 — OaaribMl* 1974. Jos. Kollenz Lager in Mode-, Band-, Wirk-, Wäsch- nnd Kurzwaaren Pettau. Jos. 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