«M 3». MHM »84». ^?^ /^^^x ^^F^^T^^Hl^^2^^^c^ 3O. ^H^^iH^. Letzter Trost. z« cn^ tu 3>ü3enn im Sarg der sehte Freuud, Wenn das letzte Herz nicht mehr, « Das mit dir es gut gemeint: 5?lage nicht, o Herz.' so fchr. in Denn wenn so die Welt dir todt, sy Einsam ganz dein Pilgerlauf, m Vaut sich dir im Morgenroth Etne neue Heimath auf. ^ Sehnsucht nur ist dann dein Schmerz ^, Nach der neuen Heimath Licht, » Vis auch dir, verlass'nes Herz! Deine Haft der Tod zerbricht. ^ Iustinus Kern er. ^ g Vaterländisches. Gurkfeld. ^ Ehedem eine landesfürstliche Stadt mit Sitz n und Stimme auf den Landtagen, ist seit 1786 zur j Municipalstadt geworden, die zeither unter der Vogt- < Herrschaft Thurnamhart steht. < Sie liegt am AbHange eines mit Reben be- l pflanzten Berges an der Save, zwei Meilen von ^ Landstraß. Sie beherrscht gegen die Ostseite über die , beinahe anströmende Save eine herrliche Aussicht i nach Slcycrmark. In einer unübersehbaren Fläche jenseits dieses mit Commerzschissen stets bedeckten Stromes öffnet sich die Aussicht in die weiten Flu- ren der fruchtbaren Steycrmark. Diese schöne Lage hat an sich viel Anlockendes, eine zum Commerz geeignete Gegend, den zum Wein- «nd Getreidebau sehr geschickten Boden, eine freund- liche Nachbarschaft, eine nicht unbequeme Anfahrt von Landstraß herüber auf der mit römischen uralten Mcilenweisem b^'etzten Landstraße j eine gutt Anlage zur Pferde- und Hornviehzucht, so daß es allen Gat- tungen der Wirthschaft die Hand bietet. In der Vorzeit soll hier das Noviodunum ge- standen haben, welches einige Alterthumsforscher weiter abwärts bei Viher, am Ausflüsse der Gurk in die Save hinsetzen. Es werden aber auch hier, so wie dort, und nach der ganzen Strecke abwärts Merkmale des Daseyns der Römer aus der Vorzeit gesunden, die von dem einstmaligen Wohlstande des Orts zeugen. Es werden nicht gar selten Steine mit römischen Inschriften, Urnen, Vasen, Pfeiler, Säu« len und Münzen aus der Erde hervorgegraben. Man hält dafür, Constanz, der Sohn Kaisers Constantin, habe sich hier eine längere Zeit aufgehalten, wo ei. gentlich aber die Lagerstatt von ihm gewesen scp, läßt sich nicht bestimmen. Eben so wenig Bestimmtes läßt sich vom Ent- stehen dieser Stadt sagen. In der Zeitfolge kommeil vom 13. und 14. Jahrhunderte schriftliche Urkunden, mit den Namen derer vor, die sich von Gurkfeld ' schrieben. Man liest in dem Landstraßer Archiv um ^ das Jahr 1248—1284 Urkunden, worin Berthold v. Gurkfeld, 1322, und Hermann v. Gurkfeld vor- - kommen. Dorothea von Gurkfeld, des Heinrich von l Pösnig Ehewirthinn, kommt in einem Manuscript e vom Jahr 1334, und Martin Wolf von Gurkfeld t in einem Donationsbriefe von 1337 in dem Graf e Gallenbergischen Archive vor. Späterhin findet man, n daß Gurkfeld dem Grafen von Cilli eigenthümlich i- gewesen. Fricderich Graf v. Cilli, der mit seinem Vater uneinig lebte, hat hier gehauset. ;, Nach dem Aussterben der Cillier kam die Stadt l- und die Burg-Herrschaft an das ErzHaus von )- Oesterreich. Ulrichs des letzten Grafen zu Cilli hin« tt terlassene Witwe bekam, durch Verträge vom Kai- n ser Friedrich, Gurkseld nebst noch einigen Domai- ze ucn zu ihum Eigenthum. Sie verkaufte größten« 86 theils ihre Guter, begab sich nach Nagusa, ihrei, Geburtsort, und ließ Gurkfeld, iyren Witwensitz, durch einen bestellten Pfleger verwalten. Nach ihrem Tode siel Gurkfeld an das Haus Oesterreich, und zeithei ward d!efc Domainen-Herrschaft ein Pfand- schilling, und die Scadt landesfürstlich. Die Herr- schaft gelangte pfandweis an den Georg Grafen von Thurn, dessen Erben sie an Herrn Johann Vawasor verkauften, der sie kraft seines Testamen- tes dem Frcihcrrn Innozenz von Moskon hinterließ. Im Jahre 1671 verkaufte der Freiherr Hans Georg v. Moskon zu Orteneck diese Herrschaft der vcr» »vitweten Gcäsinn Magdalena Straßoldo, geborne Gräfinn Lanthieri. Ihr Sohn Orpheo Graf von Etraßoldo hat sich nur einige Gülten vorbehalten, lind den größten Theil dieser Herrschaft dem Gr^.- fcn Wolf Jacob von Auersperg verkauft,, dessen Bruder es mit der Herrschaft Thurn am Hart ver- einigt hat. In der Folge 1798 ist auch noch der übrige Theil der sogenannten Graf Straßoldischen G/ilt an gedachte Herrschaft Thum am Hart käuf- lich übergangen, nachdem Frau Aloisia Gräsinn v. Straßoldo, geborne Gräsinn v. Lamberg, dicß ihr Eigenthum den Meistbietenden versteigerungsweise hintan gegeben ,und der Inhaber der Herrschaft Thurn am Hart es als Meistbieter an sich brachte. (Vcschlilß folgt.) Die slawischen Wolks- und Sprach- stämme. (Fortsetzung.) Zu der südöstlichen Ordnung werden als Zweige gerechnet: 1) der russische Stamm, welcher die Haupt masse der Bevölkerung des europäischen Rußlands bildet, außerdem aber durch das ganze Reich, auch den asiatischen Theil, zerstreut und unter den übri- gen Völkerschaften ansässig ist; er mag 35 bis 36 Millionen Menschen zählen, und ist, wie von sol- cher Masse leicht zu errathen, ein Aggregat mehrerer Stämme und Stammfragmente, die untereinander wieder sehr verschieden sind; zu ihm gehören die Großrussen (Moskowiter), Weißrussen, Kleinrussen (Nußniaken oder auch Ruthenen) und andere, von welchen namentlich die letztern, die Kleinrusscn, wel- che Klcinrußland und einige Theile von Galizien, der Bukowina und dem nordöstlichen Ungarn bewoh- nen, und sämmtlich zwar morgenländischen Nitus, zum größten Theil aber griechisch-katholisch, söge- nannte Unirte sind, sich von den übrigen Nüssen als einen besondern Zweig unterscheiden; diese Un- terarten gehen wieder in mannichfache Nuanzirungen auseinander, und z. B. das Sut-dalilche, Olonez- kische, Nowgorodische u. s. w. bilden Varietäten oder Unterarten. Die Kosaken am Bug, am untern Dniepr und Don, am schwarzen und asow'schen Meere u. f. w. sind theils Abkömmlinge der Rus- sen, theils der Sprache und Religion nach russische Tscherkessm und Tataren. Die Letten in Kurland, so wie die Lithauer in den Gouvernements Wilna, Grodno, Bialistok und in Ostpreußen mit lettischer Sprache, sind neuern Forschungen gemäß entweder für einen finnisch - scythischen oder, was am wahr- scheinlichsten, für einen eigenen Volksstamm zu hal- ten, der einerseits viel germanische, andrerseits viel polnische Bestandtheile in sich aufgenommen hat; die Esthen in Livland stehen den Finnen näher. Die serbischen Colonien in Iekaterinoslaw scheinen sich bereits russisicirt zu haben. Fast insgesammt sind die Russen dem griechischen Nitus zugethan. 2) Serbischer Stamm, zu dem die Bul- garen, Serben, Bosnier, Montenegriner, Slawo? nier und Dalmatiner gezählt werden ^). Die in dem ehemaligen Königreich Bulgarien, jetzt türkische Provinz Sofia-Wilajeti, zwischen der Donau, dem schwarzem Mcere, dem Balkan und Serbien, ansässigen slawischen Stämme haben sich mit den angeblich von der Wolga 679 eingewanderten Bulgaren in Sprache und Sitten amalgamirt; ih« Zahl belauft sich etwa auf 600,000, wovon der größte Theil griechischen Ri- tus, der kleinere katholisch ist. Die sich sämmtlich zur griechischen Kirche bekennenden Serben, von den Ausländern Naizen, nach dem Fluß Naska, genannt, der ehemals ihr Land inSerbien und Rascien'^) theilte, hatten ursprünglich das Königreich Serbien, zetzt tür- kische Provinz Serf-Wilajeti, inne, wanderten aber schon früh, namentlich zu Ende des 17. Jahrhun- derts, in großer Anzahl nach dem österreichischen Sla>- wonien und Süd-Ungarn aus. Das türkische Serf- Wilajcti zählt etwa gegen 850,000, Ungarn 350,000, zusammen 1,200,000 Seelen. Der christlichen'Bos- nier, sowohl nach dem katholischen als griechischen Ritus, mag es ungefähr 400,000 geben; viele Bos- nier sind nach und nach zum Islam übergetreten, behielten jedoch bis auf die neuesten Zeiten ihre sla- *) Warum nicht auch die Erzegovinen, Eroaten und Küste»' lander, deren Sprache und Charakter ganz gleich sind? ") Diese Unterscheidung mächte kamn Stich halten, denn in einigen neuerlich bekannten Urtunden nennt sich der