Mezugspretfe ^iir Gfterreich-Ungarn ganzjährig K 6-halbjährig K 3 — jür Amerika: ganzjährig D. 2- — ^iir das übrige Ausland ganzjährig K 6'50 Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Gotischen Sole Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Kottscheer Moten in Gottschee Mr. 121. Berichte sind zu senden an die Schrittleitung des Kottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Injerale) werden nach Tarif berechnet und von.der Verwaltung. bež Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Ar. 8. Kottschee, am 19. April 1918. Jahrgang XV. Die „Karl-Woche" in Gottschee. Am 12. März l. I. wurde in einer unter dem Vorsitze des Kriegsministers abgehaltenen Besprechung zwischen den Vertretern des „Kaiser und König Karl-Kriegsfürsorgefonds" und den von der Armee im Felde entsandten Delegierten beschlossen, eine „Karl-Woche im Felde" zu veranstalten. Diese Woche sollte ausschließlich der Propaganda für die großen und segensreichen Aufgaben dienen, die dem „Kaiser und König Karl-Kriegsfürsorgefonds" gestellt sind. Dieser Fonds wurde auch auf Initiative Seiner Majestät des Kaisers ins Leben gerufen und verfügt heute bereits über ein Vermögen von 50 Millionen Kronen. Aus den Mitteln des Fonds wird für die Witwen und Waisen nach gefallenen Kriegern gesorgt, ferner werden Heimstätten und Heilanstalten für Personen der gesamten bewaffneten Macht und deren Angehörige gegründet. Die „Karl-Woche" verfolgte den Zweck, den Soldaten im Felde die hohe und edle Mission des „Karl-Fonds" vor Augen zu führen. Zu diesem Behufe wurden an der Front Vorträge, Kinovorführungen und Sammlungen eingeleitet, um der „Karl-Woche" sowohl in materieller als auch moralischer Beziehung einen vollen Erfolg zu sichern. Auch in Gottschee wurde die „Karl-Woche" festlich begangen. Sonntag, den 7. April, wurde von der k. u. k. Artillerie-Ersatzgruppe II ein Mannschaftsfest zu Gunsten des Witwen- und Waisenfonds veranstaltet. Von 11 bis 12 Uhr vormittags war Platzmusik vor dem Fachschulgebäude. In der in einen Basar umgewandelten, mit Fahnen geschmückten Veranda des Schleimerschen Gasthauses auf dem Johann Stampflplatze wurden allerlei Gegenstände (Ansichtskarten, Galanteriewaren, Abzeichen usw.) verkauft. Für Nachmittag standen verschiedene Volksbelustigungen auf dem Programm. Wegen des mittlerweile eingetretenen Regenwetters mußte jedoch davon Abstand genommen werden. Abends wurde zugunsten des Kaiser und König Karl-Kriegs-fürsorgefonds im Saale des Hotels „Stadt Triest" eine festliche Wohltätigkeitsvorstelluug vom rührigen Gottscheer Theaterverein (Leitung Herr Professor Gustav Naser) gegeben. Dem Theaterstück ging voran das prächtige lebende Bild in bengalischer Beleuchtung: „Mit vereinten Kräften" (Huldigung vor der Austria), das allgemeines Entzücken erregte. Hierauf folgte die gelungene Posse „Die Frau Ahnt von Tegernsee" (in drei Akten von E. Zeineke). Um es vorweg zu sagen: es war ein Erfolg auf der ganzen Linie! Sowohl die Mitwirkenden, allen voran die Damen Naser, Gröbl und v. Für er, als auch der Theaterkassier waren von der Gebelaune des sehr zahlreich erschienenen Publikums mit Beifall, bezw. mit klingender Einnahme reichlich bedacht. Wegen Raummangel müssen sich die übrigen Darsteller mit einem Gesamtlobe begnügen. Wir nennen da die Damen: Pavlicek, Kröppl, Kresse und Tautscher, sowie die Herren Raser (Darsteller des Pantoffelhelden), Hail (als unwiderstehlicher Liebhaber), Koholzer und Nick. Regisseur Herr Wolfgang Neff sorgte für ein flottes Zusammenspiel und inszenierte auch das vorhergehende lebende Bild „Mit vereinten Kräften". Am darauffolgenden Dienstag, den 9. April, wurde vom k. u. k. Offizierskorps der Artillerie-Ersatzgruppe II in Gottschee im Hotel „Stadt Triest" ein Wohltätigkeitsabend veranstaltet. Der Saal war mit Fahnen in den österreichischen, ungarischen und in den Farben unserer Bundesgenossen, mit Tannenreisig it. dgl. reich geschmückt. Auf der Bühne war, umgeben vom Grün der Blattpflanzen, die mit Lorbeer bekränzte Kaiserbüste aufgestellt. Der Abend wurde durch einen herzlichen Willkommengruß des Herrn Oberleutnants Beer eingeleitet. Die Militär-Musikkapelle intonierte hierauf die Kaiserhymne, die von den Erschienenen stehend angehört wurde. Sodann spielte die Kapelle einen ganz neu komponierten Marsch (Albrechtsmarsch). Den Reigen der Kunstdarbietungen eröffnete Herr Robert Rychlik mit dem beifälligst ausgenommenen Vortrage einer selbstverfaßten Dichtung. Frau Linienschiffskapitän Ilona Kuschl sang mit warmem, weichem Gefühl drei Lieder, die Herr Leutnant Ried efl am Flügel ausgezeichnet begleitete, nämlich „Es blinkt der Tau" von Rubinstein, „Der Frühling ist da" von Hildach und ganz besonders meisterhaft „Strampelchen" von Hermann. Wir bewunderten ebenso die sichere Technik, wie den Schmelz der süßen Stimme und die Wärme der Empfindung. Die Lieder fanden rauschenden Beifall. Sodann brachte Herr W. Reff, Mitglied des Schauspielhauses in Berlin, das stimmungsvolle Gedicht „Sulamith" von Prinz Schönaich-Carolath zu Gehör. Die Worte waren schön gemeißelt, scharf geschliffen, die klassische Aussprache wohlklingend. Der reiche Beifall veranlaßte die schöne Zugabe „Weidwund", ein lustiges Gedicht von Rudolf Baumbach. Nach der Pause ergriff Herr Major v. Kuczevski das Wort, um der hiesigen Bevölkerung einerseits für die warme Aufnahme, welche die Artillerie in Gottschee gefunden hatte, zu danken, anderseits zugleich von ihr Abschied zu nehmen. Redner gedachte hiebei besonders anerkennend des schönen Einvernehmens zwischen Zivil und Militär in Gottschee und hob die kaisertreue Haltung der Gottscheer rühmend hervor. Die Ansprache schloß mit einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. In Erwiderung hierauf betonte Herr Bezirkshauptmann Otto Merk, daß die Bevölkerung die Artillerie nach ihrem sechsmonatigen Aufenthalte in Gottschee schwer scheiden sehe und ihr eine freundliche Erinnerung bewahren werde. - Den zweiten Teil des Abends eröffnete Herr Professor Gustav Raser, der jiir den ausgezeichneten Vortrag einiger humoristischer Dichtungen von Rosegger stürmischen Beifall erntete. Frau Linien» schiffskapitän Kuschl und Herr Leutnant Mischler, k. u. k. Hof-opernsänger in Wien, trugen das Schubertsche Duett: „Der Tod und das Mädchen" vor, dem reichster Beifall gespendet wurde. Hieran schlossen sich drei Baß-Soli, nämlich die Ballade „Odins Meeresritt" von Löwe, „Die Lotosblume" von Schumann und „Die drei Wanderer" von Hermann. Herr Leutnant Mischler, der als Hofopernsänger einen ausgezeichneten Ruf genießt, verfügt über einen hervorragend geschulten, weichen und zu Herzen gehenden lyrischen Baß. Die Lieder lösten stürmischen Beifall aus. Zum Schluffe trat noch Herr Ry ch lik, verkleidet als schwarzer Mister „Haudujudu" aus Afrika, als Imitator auf, der mit seiner zwerchfellerschütternden Komik die Lacher auf seiner Seite hatte. Hiemit schloß das offizielle Programm und nun trat Terpsichore in ihre Rechte. Es wurde mit Eifer und Ausdauer bis in den frühen Morgen getanzt. Eine Hauptanziehuugskraft des Abends, eines Eliteabends im besten Sinne des Wortes, bildete der mit echten türkischen Teppichen geschmückte „türkische Salon", wo schwarzer Kaffee, Konfekt, Liköre zu haben waren. In einer holländischen Bar waltete Herr Rychlik seines Amtes. Die Theatervorstellung brachte ein Reinerträgnis von 600 K; am Wohltätigkeitsabend wurden gegen 1200 K eingenommen. Hiezu kommt noch das Ergebnis der an den darauffolgenden Tagen eingeleiteten Schülersammlung in Gottschee und Umgebung, deren Ergebnis uns ziffermäßig nicht bekannt geworden ist. Im ganzen dürften weit über 2000 K eingenommen worden sein, was in Anbetracht des edlen-Zweckes lebhaft zu begrüßen ist. Der Krieg und der deutsche Handwerkerstand. Unter diesem Titel habe icht im Vorjahre (Gottscheer Bote Nr. 12 1917) versucht, die breite Öffentlichkeit auf eine Frage aufmerksam zu machen, die umso brennender wird, je länger der Krieg andauert. Es handelt sich darum, schon jetzt alle jene Vorkehrungen zu treffen, die notwendig sind, um nach Beendigung dieses furchtbaren Völkerringens den aus dem Kriegsdienste heimkehrenden heimischen Handwerksmeistern und Gewerbetreibenden rasch, leicht und möglichst ausgiebig jene Geldaushilfen gewähren zu können, die sie zur Instandsetzung und Wiederbelebung ihrer Betriebe unbedingt benötigen werden. Die Preise aller Materialien, Waren und Werkzeuge sind heute schon beinahe unerschwinglich. Viele Waren und Gegenstände haben heute schon eine fünf- bis zehnfache Wertsteigerung gegenüber den Preisen vor Ausbruch des Krieges erfahren; und doch nimmt die Preissteigerung immer noch zu. Doch nicht nur die Preissteigerung ist hier zu berücksichtigen, sondern auch die Beschaffung von Waren und Rohprodukten. Die Beschaffung jeglicher Ware ist von Tag zu Tag mit immer größeren Schwierigkeiten verbunden, die Auswahl wird immer geringer, die Beschaffenheit immer minderwertiger. Viele Artikel gehen überhaupt vollständig aus. Welche Entwicklung dieser Rückgang noch bis zur Beendigung des Krieges nehmen wird, ist nicht abzusehen. Auch in der ersten Zeit nach dem Frieden wird diese Lage voraussichtlich andauern; teilweise wird sie sich noch verschlechtern und verschärfen, denn Tausende werktätiger Arbeitsleute werden zu ihren durch Jahre verlassenen Arbeitsstätten eilen. Sie werden Material und Werkzeuge brauchen, sie werden sie haben müssen, um den an sie herantretenden Anforderungen zu entsprechen, um zu verdienen und so den auch dann noch teuren Lebensunterhalt für sich und ihre Lieben zu erschwingen und zu bestreiten. Mit der größeren Nachfrage werden die jetzt schon hohen Preise noch mehr in die Höhe schnellen. Bargeld, viel Bargeld wird dann notwendig sein, für viele wird Bargeld eine Lebensnotwendigkeit werden. Die Regierung und die Landesstellen treffen schon jetzt Vorkehrungen für die kommenden schweren Zeiten teils aus eigenem Antriebe, teils werden sie von den Vertretungen des Handels- und Gewerbestandes hiezu gedrängt; denn es müssen Mittel und Wege gefunden werden, um die Kriegswirtschaft in die zukünftige Friedenswirtschaft möglichst klaglos hinüber zu leiten. Die Sorge um die kommende Zeit klingt auch aus dem nachstehenden Rundschreiben, das der krainische Landesausschuß an alle Gemeindeämter in Krain vor kurzer Zeit gerichtet hat. „Eine große Anzahl Gewerbetreibender gibt es, die infolge des Krieges an den Rand des Verfalles geraten sind. Sie selbst sind meistenteils zur Kriegsdienstleistung eingerückt, die Betriebsräume aber wurden in mehreren Fällen vom Militär in Anspruch genommen und zu dessen Zwecken verwendet. Einige Gewerbetreibende kehren überhaupt nicht zurück, andere als Invaliden, teilweise auch als gesund. Die Gewerbebetriebe wird man wieder aufrichren müssen, den Invaliden unter die Arme greifen, damit sie mit Maschinen das leisten werden, was sie früher mit Handarbeit bewerkstelligt haben. In Würdigung der eminenten Bedeutung der mittelständischen Gewerbe und des Kleinhandels hat das Arbeusmimsterium die Kriegs kr edithilfsaktion für diese beiden Erwerbszweige eingeleitel. Diese Aktion hat den Zweck, den mittelständischen Gewerbe- und Handeltreibenden Kredit zu verschaffen, um ihnen nach Beendigung des Krieges die Wiederaufnahme ihrer Betriebe zu ermöglichen. Bei dieser Hilfsaktion wären der Staat, das Land, die Gemeinden und die Handels- und Gewerbekammer beteiligt. Den mittelständischen bedürftigen Gewerbe- und Handeltreibenden wird durch diese Aktion ein Kredit im Höchstbetrage von 4000 K zu ermäßigtem Zinsfüße beschafft. Das Darlehen kann das erste Jahr zinsfrei bleiben, dessen Rückzahlung hat jedoch innerhalb 11 Jahren zu erfolgen. Die Differenz zwischen den tatsächlichen und den vom Gewerbeinhaber zu tragenven Zinsen zahlen die bei dieser Aktion beteiligten Faktoren, das ist der Staat, das Land, die Gemeinde und die Handels- und Gewerbekammer. Diese Faktoren übernehmen auch die Garantie für jene Darlehen, die aus irgendeinem Grunde von den Schuldnern nicht abgetragen werden könnten. Der Staat übernimmt eine 75 %ige Garantie, das Land eine 15% ige, die Handels- und Gewerbekammer eine 3 °/o ige, somit würde auf die Gemeinde, in welcher der betreffende Gewerbetreibende die Betriebsstätte hätte, eine 7% ige Garantie entfallen. Ein Beispiel: Der Gewerbeinhaber bekommt 2000 K Darlehen. Der Zinsfuß ist mit 4% festgesetzt. Das Geld wurde jedoch nicht zu diesem Preise aufgebracht, sondern zu 5 */2%, die Aufzahlung an Zinsen beträgt daher 172%, was bei einem Darlehen von 2000 K 30 Kronen ausmacht. Nachdem sich der Staat zur Zahlung von 75, dys Land von 15, die Handels- und Gewerbekammer von 3' und die Gemeinde von 7 Prozent verpflichtet hat, müßte von der obigen Aufzahlung an Zinsen der Staat jährlich K 22"50, das Land K 4 50, die Gemeinde K 2 10 und die Handels- und Gewerbekammer 90 h beitragen. Alle diese Faktoren leisten jedoch die Garantie auch für den Ausfall der Schuld, d. h. sie sind zur Zahlung des Darlehens verpflichtet, falls der Gewerbeinhaber infolge eines Unglückes oder Selbstverschuldung die Schuld nicht abtragen könnte. In diesem Falle müßte auf Grund oberwähnten Verpflichtungen der Staat 1500 K, das Land 300 K, die Gemeinde 140 K und die Handelsund Gewerbekammer 60 K zur Begleichung des Darlehens von 2000 K beitragen. Selbstverständlich werden sich solche Fälle nicht oft ergeben, da Kredite nur verläßlichen Personen gewährt werden und bei der Gewährung alle bei der Garantieleistung beteiligten Faktoren entscheiden werven." Wie diese Geldbeschaffungssrage in unserem engeren Heimatgebiete geregelt wird, wird sich erst entscheiden. Ich hoffe, daß sich auch bei uns die Ansicht durchringen wird, daß diesen Handels- und Gewerbetreibenden schon im allgemeinen Interesse geholfen werden muß. Ich befürchte nur eines und diese Befürchtung hat mich veranlaßt, in die Öffentlichkeit zu treten: das Neue, nur für einen gewissen Kreis unserer Mitbürger Bestimmte wird nicht mit jener Tatkraft zur Ausführung gebracht, die es bedarf; vielleicht gebricht es auch an Vertrauen zur Sache selbst. Um dieses Mißtrauen wenigstens teilweise zu zerstreuen, erlaube ich mir, auf ein Unternehmen zu verweisen, das auch der Krieg geboren hat und dem anfänglich auch Mißtrauen entgegengebracht wurde, sogar im Kreise der Beteiligten. Die Zeit und unsere heimischen Meister haben jedoch den Beweis erbracht, daß das Mißtrauen unbegründet war. Es handelte sich damals darum, daß die Stadtgemeinde die Sicherstellung in der Höhe von 18.000 K gegenüber der Militärbehörde für die unserer Genossenschaft übertragenen Uniformlieferungen übernimmt. Das war zu Anfang des Jahres 1915. Im Laufe der Jahre hat die hiesige Genossenschaft zunächst selbständig Militär» lieferungen übernommen, dann aü den Lieferungen, die von dem Gewerbesörderungsinstitute in Laibach für ganz Krain übernommen wurden, mitgewirkt. Die Schneidermeister in unserem Gebiete haben bisher gegen 6000 Stück Mäntel, Blusen und Hosen geliefert, ohne daß Beanstandungen vorgekommen sind und ohne daß die Stadtgemeinde auch nur einen Heller für ein verdorbenes, von der Militärbehörde zurückgewiesenes Stück zu zahlen gehabt hätte. Die Schneidermeister arbeiten noch heute fleißig an den ihnen übertragenen Lieferungen zur größten Zufriedenheit der Jnstitutsleitung in Laibach und des Monturdepots in Graz. Und ebenso unbegründet ist eine etwaige Zurückhaltung gegenüber dem Bestreben, auch bei uns eine Geldbeschaffungsstelle für Handels- und Gewerbetreibende in Stadt und Land Gottschee zu errichten. Im Gegenteil! Eine solche Gründung kann nur von den besten Folgen begleitet sein und ist in der Zeit vom Krieg zum Frieden und in der ersten Zeit des Friedens eine zwingende Notwendigkeit. Nur so kann den heimkehrenden Landeskindern wirklich geholfen werden. Alles andere sind Worte. Bei den meisten aus dem Kriege heimkehrenden Gewerbetreibenden wird die erste Zeit nach dem Frieden härter sein, als es die Zeit der Gründung ihrer Betriebsstätten war — und da wird sich wieder zeigen müssen, daß der beste Freund sich in der Not bewährt. _______________________ Josef Pavlicek. AeneMcht. Zu den beiden Artikeln über Bienenzucht im letzten „Gott-- scheer Boten" sei es mir gestattet, einige Bemerkungen zu machen. Wartet man den Bienen mit der Futterflasche auf, so wird bald das ganze Volk in Aufregung versetzt. Die Bienen erscheinen zahlreich am Flugloche, laufen auf dem Flugbrette wie verrückt hin und her, fliegen, als wollten sie schwärmen, mit einem Worte, es herrscht im ganzen Volke ungeheuere Erregung. Ist das Futter verzehrt, so kehrt bald wieder Besonnenheit und Ruhe in den Bienenstaat zurück. Eine ähnliche Erregung scheinen auch bei manchen die erhöhten Kriegshonigpreise verursacht zu haben. Über Hals und Kops will man sich auf die Bienenzucht werfen; aber auch hier ist zu erwarten, daß auf die große Erregung eine Ernüchterung, wenn nicht gar eine arge Enttäuschung folgen wird. Herr Lehrer Tschinkel will im Gottscheer Lande jährlich mehr als 300.000 kg Honig ernten. Wollte man diese Menge auf die Gottscheer Gemeinden aufteilen, so käme auf jede derselben durchschnittlich 12.000 kg. Man braucht kein besonderer Imker zu sein, um mit gutem. Rechte behaupten zu können, daß das eine große Übertreibung ist, ich möchte sagen, echt amerikanisch. Die 300.000 kg werden auch damit nicht zu retten sein, daß man die Stockzahl beliebig erhöht; denn auch in dieser Hinsicht sind der Bienenzucht Grenzen gezogen. Wie man nämlich auf einen Weideplatz nicht beliebig viel Weidevieh auftreiben darf, da das Futter nur für eine bestimmte Viehzahl reicht, so darf man auch in einer Gegend nicht übermäßig viel Bienenvölker aufstellen, da sonst jedes Volk nur Kriegsportionen erhält. Ünbegreiflich sind mir die Ratschläge für Imker-Anfänger. Man kaufe 3—5 Bauernstöcke, lasse sich doppelt (!) so viele Alberti-stöcke machen, dann schnell die Kunstwaben her und man kann Purzelbäume schlagen, aber nicht, vor Freude, sondern vor — Enttäuschung. So macht man nicht Jmkerfreunde, sondern Jmkerfeinde. Oberster Grundsatz bei erfolgreicher Bienenzucht lautet nämlich: nur starke Völker. Nur diese sind leistungsfähig, während Schwäch- linge dem Imker nur Arger bereiten. Wie man mit fünf Bauernstöcken zehn Alberti bevölkern soll, ist ein Rätsel. Wohl kann jeder Bauernstock einen Bor- und Nachschwarm geben, und man hat somit Schwärme für doppelt so viele Alberti, aber in jeden Alberti kommt nicht ein Volk, das der Größe des Stockes entspricht, sondern nur etwas. Dieses Etwas wird sich heuer schwach entwickeln, besonders wenn die Schwärme etwas später fallen sollten, nächstes Jahr wird das Etwas etwas bleiben, vielleicht zu gar nichts herabsinken. Mein Rat wäre daher: Nicht fünf Bauernstöcke und zehn Alberti, sondern umgekehrt, fünf Alberti und zehn Bauernstöcke; dann gibt man nur die allerstärksten oder aus zwei vereinigte Schwärme in die großen Albertistöcke. Dann kann man, wenn sonst alles gut geht, auf Erfolg hoffen, aber wieder nicht heuer, sondern erst nächstes Jahr. Das muß nämlich auch betont werden, daß, wer heuer mit Albertistöcken beginnt, ja nicht glauben darf, er werde im Herbst schon in Honig schwimmen. Ob aber der nächstjährige Ertrag die heurigen Anschaffungskosten decken wird, ist eine andere Frage. Wir kommen damit zu den Anschaffungskosten. Fünf Bauernstöcke und fünf mit Kunstwaben ausaestaltete, fachmännisch gearbeitete Alberti kosten heute sicherlich 1000 Kronen. Daß der Honig den gegenwärtigen Preis nur wegen der unterbundenen Einfuhr und der Zuckerknappheit erreicht hat, ist sicher, ebenso gewiß ist es aber auch, daß der Honig sich wieder seinem alten Preise nähern wird, sobald die Einfuhr wieder möglich und der Zucker in reichlicher Menge vorhanden sein wird. Wie will man aber dann mit den niedrigen Honigpreisen die hohen Anschaffungskosten decken? Dabei haben wir immer die vielen Mißgriffe und Mißerfolge, wie sie selbst dem erfahrenen Imker nicht erspart bleiben, dem Anfänger aber sicher zustoßen, nicht in Rechnung gezogen. Mißerfolge bei hohen Anschaffungskosten bereiten nicht Freude, sondern Verdruß, nicht Bienenfreunde sondern Bienenfeinde. Bienenzucht ist nicht etwa wie das Holzhacken, wozu sich jeder eignet. Sie verlangt auch ziemlich viel Kenntnisse. Nur wer sich diese Kenntnisse durch langjährige Beobachtung des Bienenlebens verschafft hat, der wird ein richtiger Imker, der andere ist und bleibt ein Stümper, seine Bienenzucht und deren Erfolge bleiben abhängig vom Zufalle. . Daß die Bienenzucht von großer Bedeutung auch in anderer Hinsicht ist, z. B. in Bezug auf den Obstbau, daß sie besonders in moralischer Beziehung veredelnd wirkt, ist unbestritten. Wer das Bienenleben nicht oberflächlich betrachtet, wird in jeder Bieuenzelle Spuren der Weisheit Gottes finden und sie demütig anbeten. Willst du demnach Imker werden, werde es im Rähmchen, stocke und fange bescheiden ohne großen Kostenaufwand an. Durch eigene Beobachtung suche dir die nötigen Kenntnisse zu erwerben. Findest du dann, daß du nicht das rechte Zeug dazu hast, kannst du die Imkerei ohne großen Schäden wieder auf den Nagel hängen. Spürst du aber in dir eine Jmkerader, dann erst erweitere deinen Betrieb, dann tritt ein in die Jmkerschar und sei gegrüßt mit einem kräftigen deutschen Jmbheil! Josef Kraker, Pfarrer. Triest und der deutsche Kaufmann. (Schluß.) Triest ist der natürliche Seehafen nicht nur für Österreich, sondern auch für weite Kreise in Deutschland, dessen Triester Handel im steten Wachsen begriffen ist. Der Verkehrsbereich Triests hatte sich dank der Tauernbahn, schreibt „Atlas", schon vor dem Kriege bis Mannheim ausgedehnt. „Diese Tatsache beweist ebenso wie der hervorragende Anteil Westdeutschlands am Hafenverkehr Genuas und Marseilles und die Unterhaltung einer selbständigen von Genua ausgehenden Schiffahrtslinie vonseiten des Norddeutschen Lloyds, daß auch das Deutsche Reich trotz seines bedeutenden Küstenbesitzes und eigenen Hafenreichtums im Norden doch noch ein starkes Bedürfnis nach südlichem Meeresanschluß hat. Es ist soviel wie sicher, daß nach dem Kriege, da Genua und Marseille dem deutschen Kaufmann kaum mehr verlockende Verhältnisse bieten, vielleicht ganz verschlossen sein dürften, dem Trie st er Hafen das Erbe dieser Plätze züfällt: Das würde nicht nur für den Aufschwung seines Verkehres, sondern auch die Verstärkung der dortigen deutschen Bevölkerung — an 12.000 Deutsche leben heute schon in Triest —, vor allem aber für die wirksame Befruchtung des Platzes mit dem tatkräftigen zielbewußten Unternehmungsgeist der deutschen Kaufmannschaft von größter Tragweite sein. Triest ist berufen, ganz Deutschlands Südhafen zu werden, der Angel, punkt der deutschen Handelsbelange am Mittelmeer. Sein Schicksal kann also auch aus diesem Grunde dem deutschen Volke durchaus nicht gleichgültig sein." * Noch ein kurzes Nachwort. Unerhörte wirtschaftliche Veränderungen, schreibt Gustav Herlt, vollziehen sich durch den Weltkrieg, die man in ihrem Umfange und in ihrer Tragweite noch nicht voll ermessen kann. Eine völlig neue ökonomische Well wird es sein, mit der wir uns nach dem Kriege abzufinden haben werden. Triest wird hiebei nach Herlts Ansicht nach zwei Richtungen eine befondere Rolle zu übernehmen haben. Erstlich als von der Natur gegebener Ausgangshafen sür den Osten, in der Verbindung Österreich-Ungarns und Mitteleuropas nach dem Osten über den Kanal von Suez hinaus: nach Ostafrika, Indien, Ostasien und Australien. „Daß es in diesem Belange bisher keine größere Rolle gespielt hat, war nur seinen ungenügenden Schiffsverbindungen zuzuschreiben. Wenn wir also nach dem Kriege unsere sämtlichen großen Schiffe in die Ostasienfahrt einstellten, was allerdings nur durch Einschränkung auf anderen Linien möglich wäre, könnten die Reeder Österreich-Ungarns der Volkswirtschaft der Monarchie einen großen Dienst erweisen, sich selbst aber außerordentliche Aussichten eröffnen. Beschränkt könnten die Linien nach der Levante werden, wenn die Eisenbahn- und Flußverbindungen (Balkanbahnen, Donau. A. d. Schrift!.) entsprechend ausgenützt werden." Auch in der Amerikafahrt könnte, meint Herlt, Triest und Österreich-Ungarns Schiffahrt , eine größere Rolle spielen. „Von Triest nach den nordamerikanischen Häsen ist die Entfernung nicht viel weiter als von Hamburg oder Rotterdam und jede Vermehrung der direkten Einfuhr würde auch unsere Zahlungsbilanz verbessern. Das vorschwebende Ideal muß es sein, Triest als Stapelplatz sür die Rohstoffe, die unsere Jndnsttie benötigt, von Wolle, Baumwolle, Kautschuk usw. und für die Erzeugnisse der Levante und Nordafrikas auszugestalten. Oder wollen wir nach dem Kriege noch türkische Erzeugnisse in Frankreich und England kaufen, afrikanische Straußfedern aus London beziehen, anstatt sie unmittelbar in Tripolis zu holen? „Soll Österreich die Stellung im Weltverkehr einnehmen, die ihm vermöge seiner Lage gebührte, dann brauchen wir vor allem Schiffe, viel Schiffe. Solche zu bauen muß unsere erste Aufgabe sein. Nach dem Beispiele Deutschlands sollten sich unsere Wersten auf den Bau von Serien-Frachtdampfern einrichten, um in kürzester Zeit möglichst viel Schiffe fertig zu bringen. Die Monarchie war bisher in der Ergänzung ihres Schiffbaues noch säumig. Aber die Zeit schreitet schnell, sie läßt uns nicht Raum zum Zaudern. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden uns unwiederbringliche Gelegenheiten verloren gehen, uns von den volkswirtschaftlichen Wunden des Krieges rasch zu erholen." Und der italienische Handel in Triest? Der deutsche Kaufmann ist Sa jedenfalls berufen, den Hecht im Karpfenteiche zu spielen. Der Staat hat schon viele Millionen und Millionen im Interesse des Triester Handels und für den Reichshafen verausgabt, ohne dabei immer auf die Dankbarkeit der Triester Italiener rechnen zu können. Man wird gewisse Italiener Triests auch künftighin zur Liebe nicht zwingen können, aber korrekter wird das Verhalten so mancher gegen den Staat sein müssen. Das muß unbedingt verlangt werden nnd wird hoffentlich auch Tatsache werden. Der Jrre-dentismus soll nicht mehr sein Haupt erheben. Dann wird das Leben in Triest auch für den deutschen Kaufmann ein angenehmeres sein. Triest selbst kann durch den deutschen Einschlag im Handels-leben nur bedeutend gewinnen. Aus Triest hat von jeher das regno stark abgefärbt. Sowie Kunst und Wissenschaft in Italien vielfach noch den alten Rock vergangener Zeiten trägt, so gingen auch Handel und Wandel die Wege des Hergebrachten und Überkommenen. Industrie und Handel waren in Italien bisher fast vollständig in den Händen der Ausländer, in den Händen von stranieri, Schweizern, Österreichern und Reichsdeutschen. Das waren bisher zumeist die Geschäfts- und Großkaufleute Italiens. Auch in Triest genügt das heimische Jtalienertum nicht, um den Handel auf die volle erreichbare Höhe zu bringen. Der deutsche Einschlag wird den Antrieb nach vorwärts und aufwärts geben. Auf solche Weise kann der Handel Triests nach dem Kriege einen Aufschwung nehmen, den sich heute noch niemand träumen läßt. * Noch eine Schlußbemerkung. Aus Triest wird (3. März L I.) gemeldet: In den Plänen, die von fachmännischer Seite über die Ausgestaltung eines allgemeinen Luftverkehres in der ganzen Monarchie und den angrenzenden Gebieten entworfen wurden, fpielt auch Triest eine große Rolle. Wie Triester Blätter berichten, soll nach dem Kriege sogleich eine Flugverkehrslinie Wien — Triest eingerichtet werden, die sowohl die Post als auch Fahrgäste zwischen den beiden Städten in nur: drei Stunden befördern soll. Außerdem soll von Triest ans ein Netz solcher Linien über das ganze benachbarte Küsten- und Seegebiet bis ins Mittelmeer hinaus eingerichtet werden, wobei das heute in militärischer Verwendung stehende Flugfeld von Zante dazu bestimmt sein dürfte, den Flughafen für Triest zu bilden. Es sollen u. a. Linien nach Grado, Portorose, Parenzo, Pola, Fiume, Zara, Spalato, Ragusa und Cattaro sowie nach den albanischen Küstenplätzen geschaffen werden, wobei entlang dieser Linien die Anlage entsprechend zahlreicher Notlandungshäfen vorgesehen, ist. Man erwartet von dieser Ausgestaltung Triests zu einem Zentrum des südlichen Luftverkehres eine bedeutende Förderung unseres See-Emporiums auch hinsichtlich des Handelsverkehres. Österreich-Ungarn ist bisher in keiner Weise Kolonialmacht. Wir sind aber, wie Universitätsprofossor Dr. Seipel kürzlich in Wien in einem Bortrage bemerkte, nicht sicher, ob wir nicht auf dem Wege der Entwicklung zu einer Kolonialmacht gewissermaßen gegen unseren Willen gedrängt werden. In diesem Falle, der sicherlich noch in ferner Zukunft liegt, würde Triest wiederum eine sehr hervorragende Rolle spielen und sich dem deutschen Kaufmann ein noch weiteres Gebiet gewinnbringender Tätigkeit eröffnen. Auch auf dem Grazer Volkstag am 19. März l. I. wurde auf die große Bedeutung des Weges nach Triest als Handels- und Kriegsstraße hingewiesen. Dr. Miltschinski aus Triest erhob Klage, daß man im deutschen Volke wohl viele Worte über den freien Weg zur Adria höre, aber im Vergleiche zu den Slawen keine Taten sehe. Die Deutschen auf vorgeschobenem Posten im Süden schauten rückwärts blickend ins Leere. Millionenwerte seien in Triest zu haben. Aber wenn es so weitergehe, setzten sich nur die Slowenen hinein, die jetzt schon mit den Italienern ein Abkommen suchen. Die Deutschen würden es bitter spüren, was es heißt, in einer Zeit, wo keine Rohstoffe und Lebensmittel mehr vorhanden seien, vom Meere, vom Handel, von der Schiffahrt ausgeschlossen zu sein und allenfalls an einen Südslawenstaat noch Zölle zahlen müssen. — Daß es die deutschen Kaufleute in Jnnerösterreich bezüglich des Triester Platzes vielfach an Rührigkeit fehlen lassen, kann allerdings leider nicht in Abrede gestellt werden. Es werden eben andere Deutsche kommen müssen, die mehr Weitblick besitzen und mehr Organisationskraft entwickeln. Schließlich darf man wohl die Hoffnung anssprechen, daß im Lause des Krieges der Wert Triests und der Adria sowohl im allgemeinen, als auch insbesondere in deutschen kaufmännischen Kreisen klar erkannt worden ist. Wie schön wäre es, wenn es gelänge, Triest jene lebensstarke, tatensprühende Rolle antreten zu I lassen, wie sie einst Venedig spielte. Triest, die Königin unseres Meeres! Auch hier gilt das Wort des Dichters: „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!" Aus Stabt und Land. Hottschee. (Ernennungen.) Der Bezirksrichter Herr Fr. Händler in Klagensurt wurde zum Landesgerichtsrat ernannt, der Bezirksrichter und Gerichtsvorsteher Herr Ferdinand Meditz in Luttenberg zum Landesgerichtsrate an seinem Lienstorte. — (Vom Finanzdienste.) Der Finanzminister hat den Finanzkommissär Herrn Hubert Rpschawy zum Finanzsekretär für den Dienstbereich der Finanzdirektion in Laibach ernannt. — (Vom Volksschuldienste.) Die absolvierte Lehramts« kandidati« Fräulein Gabriele Högler wurde zur Supplentin an der Volksschule in Masern ernannt. — (Lehrbefähigungsprüfung.) Bei den kürzlich in Laibach abgehaltenen Lehrbefähigungsprüfungen wurde Fräulein Brigitta Gutmanu, Supplentin an der deutschen Privatoolks-schule in Reuter-Laase, für Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache approbiert. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Oberleutnant a. D. Herrn Dr. Johann Herber vou Rohow, welcher Leiter der Zensurstelle in Gottschee gewesen war, wurde das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen, dem Hauptmann d. R. Herrn Johann Eppich der Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit der Kriegsdekoration und den Schw. Dem Oberleutnant d. Res. Herrn Josef Schauta, IR 17, wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde die Allerhöchste belobende Anerkennung bei Verleihung der Schwerter bekanntgegeben. Dem Leutnant i. d. Res. Herrn Ferdinand Siegmund, IR 17, wurde in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration und den Schwertern verliehen, dem Reserve-Fähnrich (Leutnant) Wilhelm Tschin» kel, IR 17, die Silberne TM 1. Kl. — (Vierte Kriegsauszeichnung.) Dem Kaufmann Herrn Johann Macher in'Gottschee, Wachtmeister bei einer k.u.k. Kriegsbrücken-Equipage, ist die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kl. verliehen worden. Es ist dies seine vierte Kriegsauszeichnung. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Infanteristen Alois Per z. IR 17,'und dem Patrouilleführer Franz Mauser, FJB 7, wurde zum zweitenmale die Bronzene TM. verliehen. Dem ResPatrf. Franz Mauser, FJB 7, wurde die Silberne TM. 2. KI. verliehen. Dem TitFeldw. Franz Eppich, IR 17, wurde die Silberne TM. 1. Kl. verliehen; dem Einj.-Freiw.-Zugsführer Franz Hönigmann, IR 17, ferner dem Korporal Ernst Bachmeier, IR 17, dem Korporal Alois Sbaschnig, IR 17, und dem Kor-poral Matthias Tschinkel, IR 17, die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse. — (Neuerliche Musterung.) Am 25. und 26. April findet in Gottschee für den Gerichtsbezirk Goltschee die neuerliche Musterung der in den Jahren 1899 bis 1894 geborenen Landsturmpflichtigen statt. — (Die Sommerzeit) hat in der Nacht vom 14. auf den 15. April begonnen, indem die Uhr um eine Stunde vorgerückt wurde. — (Deutscher Schulverein.) Bis zum 5. April l. I. wurden dem Deutschen Schulvereine u. a. nachstehende Förderungsbeiträge übermittelt: für das Jahr 1917 vom Stadtgemeindeamte Gottschee 100 K, Gemeinde Mösel 37 K, Nesseltal 45 K, Rieg 20 K; für das Jahr 1918 von der Gemeinde Tiefenbach 20 K; von der Gemeinde Langenton für 1917 und 1918 je 15 K, zus. 30 K, von der Gemeinde Tschermoschnitz für. 1917 und 1918 je 50 K, zus. 100 K. — Mehr als 2000 deutsche Gemeinden gehören zu den treuen Freunden des Deutschen Schulvereiues. Dieser gibt sich der Hoffnung hin, daß sich auch jene deutschen Gemeinden der großen, über allen politischen Tagesstreit erhabenen Sache des Deutschen Schulvereiues anschließen werden, die ihm bisher ferne standen. — (Ein Doppelraubmord.) In Otawitz bei Reifnitz wurden in der Nacht zum 6. d. M. die 65 jährige Besitzerin Margarete Zadnik und ihre Schwägerin ermordet. Man fand am Morgen die furchtbar verstümmelten Leichen in den Betten. 4000 Kronen sollen geraubt worden sein. Der Tat verdächtig sind zwei Burschen, von denen einer bei der ermordeten Besitzerin als Knecht gedient hat. — (Der Schulschluß an den Mittelschulen) wird heuer am 28. Juni stattfinden, sofern der Unterrichtsbetrieb keine die Erreichung des Lehrzieles behindernde Unterbrechung erlitten hat. — (Spar- und Darlehenskassenverein in Gottschee.) Es wird Hiemil bekanntgegeben, daß Sonntag, den 28. d., um 11 Uhr vormittags die diesjährige Hauptversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines (Raiffeisenkasse) in Gottschee, r. G. m. u. H., im Amtslokale zu Gottschee stattfiudet. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht des Aufsichtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1917. 4. Wahl des Aufsichtsrates. 5. Allfälliges. Im Falle der Beschlußunfähigkeit dieser Versammlung findet eine halbe Stunde später im nämlichen Lokale eine neue Versammlung mit gleicher Tagesordnung statt, die bedingungslos Beschlüsse fassen wird. Der Vorstand. — (186 Kärntner Gemeinden gegen den südslawischen Staat.) Wie tiefgehend heute bereits die Abwehrbewegung gegen die südslawischen Landeszerreißungspläne in Kärnten ist, geht daraus hervor, daß von den 262 Gemeinden des Landes Kärnten bis zum 4. April schon 186 in amtlichen Kundgebungen gegen die Aufrichtung eines südslawischen Staates und gegen die Landeszerreißung die allerentschiedenste Verwahrung eingelegt haben. Die allerschärfsten Verwahrungen kamen gerade aus den gemischtsprachigen Gemeinden mit vorwiegend slowenischer Bevölkerung, ja selbst aus solchen Gemeinden, in denen sich bei der letzten Volkszählung 90 bis 97 Prozent der Bevölkerung zur slowenischen Umgangssprache bekannten. — Auch die deutsche Gemeinde Weißenfels in Oberkram hat eine Entschließung gegen den südslawischen Staat angenommen. — (Hebung der Bienenzucht.) Der k. k. Landesschul-inspektor für die deutschen Schulen in Kram hat an sämtliche Schulleitungen der deutschen Schulen in Srnin folgende amtliche Zuschrift gerichtet: Nach Aussage erfahrener Kramer Imker eignet sich das Gebiet von Gottschee für eine ergiebige Bienenzucht ganz besonders gut. Der süße Saft der grünen Tannen und von Millionen bunten Blütenpflanzen sichern hier jedem Bienenzüchter einen reichlichen Honigertrag, so daß alle Arbeit und Mühe reich entlohnt wird. Insbesondere während der Kriegszeit sind infolge ües hohen Preises, den der Honig erzielt hat, die Gottscheer Imker reichlich auf ihre Kosten gekommen. Imker kann jeder werden; ist doch dieser Zweig der animalischen Produktion von allen anderen insoferne verschieden, als er der einzige ist, der auch von Personen ohne eigenen Grundbesitz betrieben werden kann, indem die Biene von Blüte zu Blüte frei zu wandern berechtigt ist. Kein Lehrer und keine Lehrerin der hierländischen deutschen Schulen versäume es daher, mit gutem Beispiele voranzugehen, und trachte, so rasch als möglich einen kleinen Bienenstand einzurichten, der ihnen neben dem Nutzen auch noch eine Reihe unbekannter Freuden erschließen wird. Überdies wird der Bienenstock der Lehrerschaft ein prächtiges Lehrmittel zur Hand geben, vorzüglich geeignet, den Schulkindern das Leben und Treiben der Biene, deren Fleiß ihnen oft als Beispiel vorgehalten wird, anschaulich vor Augen zu führen. Die angeführten Momente haben mich bestimmt, einen erfahrenen Gottscheer Imker zur Verfassung des zuliegenden Weckrufes einzuladen, gleichzeitig habe ich Vorsorge getroffen, daß es dem Verfasser des Weckrufes ermöglicht wird, in der nächsten Zeit eine größere Anzahl von Wandervorträgen über Bienenzucht an Orten, wo deutsche Schulen bestehen, abzuhaltcn, u. zw. nach dem bisher aufgestellten Programm. Etwaige Wünsche wegen Abhaltung von Vorträgen sind unmittelbar an den Herrn Lehrer Wilhelm Tschinkel in Gottschee zu richten. Die Schulleitungen werden angewiesen, über die dort im Gegenstände getroffenen Maßnahmen zuverlässig bis Ende Juli 1918 zu berichten, eventuell ist bis dahin ein negativer Bericht unter Anführung der Hindernisse, die der empfohlenen Anlage eines kleinen Bienenstandes im dortigen Schulgarten im Wege gestanden sind, an mich einzusenden. A. Belar, k. k. Landesschnlinspektor. — (Gegen die Errichtung eines südslawischen Staates.) Anfangs betrachtete man die südslawische Deklaration in den deutschen Kreisen als eine bloße Utopie. Man nahm an, die Forderungen der Südslawen seien deshalb so hoch gespannt, damit bei allensallsigen Verhandlungen wenigstens etwas von ihnen übrigbleibe. Im Laufe der Monate nahm jedoch, wie das „Gr. Volksbl." schreibt, die südslawische Agitation für die Errichtung eines südslawischen Staates derartige Weiterungen an, daß sie auch der Regierung allmählich bedenklich erscheint, so daß Ministerpräsident v. Seidler schließlich selbst das Wort von einer,, südslawischen Gefahr" prägte. Seit dieser Zeit nimmt auch die Abwehrbewegung immer festere Formen an und greift immer weiter um sich. Auch die Säumigen tn den Alpenländern wurden ansgerüttelt. Der Reihe nach wurden Entschließungen gefaßt, die auch an die Abgeordneten die Mahnung richteten, sich der Sache werktätiger anzunehmen und entweder zu ihrem Volke zu stehen oder vom Schauplatz ihrer Tä-, tigkeit zu verschwinden. „Der Zusammenschluß aller slowenischen Parteien, ob katholisch, liberal oder sozialdemokratisch, hat den deutschen Parteien in den Alpenländern die Augen geöffnet. Was man besonders in Kärnten nicht sobald für möglich gehalten hat, nämlich den Znfammenfchluß der Deutschfreiheitlichen und der Christlichsozialen, ist zur Tatsache geworden, wenigstens soweit die gemeinsame Abwehr der südslawischen Gefahr in Betracht kommt. Es ist unseres Erachtens ein grober Fehler seitens eines Teiles der deutschen Presse, die Sache so hinznstelleu, als ob nur ein Bruchteil des slowenischen Volkes sich zu den Ideen der südslawischen. Maideklaration bekennen und nur vereinzelte Kreise hinter den derzeitigen Führern der Slowenen stehen würden... Wenn Dr. Koroschetz in Laibach sagte: „Die Idee der nationalen Vereinigung hat das ganze südslawische Volk wie ein heiliges Feuer erfaßt und das südslawische Volk wird nicht ruhen, bis seine Wünsche in Erfüllung gehen", so glauben auch wir behaupten zu können, daß er, soweit der erste Teil dieses Satzes in Frage kommt, die Wahrheit gesprochen hat. Uns Deutschen bleibt demgegenüber nichts andres übrig, als gleichfalls unsere Front nahe zusammenzuschließen und in voller Einigkeit den Forderungen der Südlsawen gegenüberzutreten, um in dem nun beginnenden entscheidenden Kampfe um die Neugestaltung unseres Staates nicht zu einem Verzichtfrieden gezwungen zu werden, sondern zu einem ehrenvollen Verständigungsfrieden zu gelangen." ^-(RücktrittdesGrafen Czernin.) Sensationell wirkte die unvermutete Nachricht vom Rücktritt des Grafen Czernin als Minister des Äußern. Ausgezeichnet durch hohe Begabung, politischen Mut und durch eine glückliche Vereinigung von Friedenssinn, Kraftbewußtsein und Kraftwillen, war er ein politischer Charakter, wie man ihn nur selten findet. Er war der Stolz und die Hoffnung von Millionen Österreicher. Sein Abgang, der zeitlich mit der Kai-serbriefaffäre zusammensällt, wird fast wie eine politische Katastrophe empfunden. Graf Czernin war eine große Persönlichkeit, die zahlreiche Mittelerscheinungen der internationalen Diplomatie weit überragte. Unserem Vaterlande hat Graf Czernin große Dienste geleistet. Wir verdanken ihm den Frieden im Osten, er hat auch die Kornkammern der Ukraine für uns geöffnet. Sein Rücktritt dürfte kaum ohne schwerwiegende Folgen aus unsere innerpolitischen Verhältnisse bleiben. — Zum Minister des Äußern wurde Baron Bnrian ernannt. (Die große Schlacht im Westen.) Durch Vereinigung von Überraschung, Kraft und Wertüberlegenheit der eigenen Truppen war in den Tagen nach dem 21. März der Sieg von St. Qnentin-Cambrai erkämpft worden. Energisches Nachdrängen vergrößerte den errungenen großen Erfolg so weit, bis sich der Widerstand des neugeordneten Feindes in neuen Stellungen wieder verstärkt geltend machte. Der deutschen Führung fiel es nun nicht ein, in die geschlossene Kerbe weiter zu schlagen und den Stoß in' der Richtung gegen Amiens und Compiegne mit aller Kraft weiter zu führen. Denn hier war der Feind jetzt auf den Angriff vorbereitet, in dieser Stoßrichtung war also bei größtem Kraftverbrauch nur geringer Gewinn zu erzielen. Die deutsche Heeresleitung verzichtete daher vorläufig darauf, trotz der Nähe Amiens, die Einnahme dieser Stadt durch einen direkten Angriff zu erzwingen. Sie wählte vielmehr für die Weiterführung der Schlacht einen neuen Abschnitt, wo das Moment der operatives Überraschung wieder voll zur Geltung kommen konnte. Dabei machte es die deutsche Heeresleitung dem General Foch nicht leicht, das neue Gefahrenzentrum zu erkennen, denn neben erfolgreichen Teilangriffen in dem Kampfgebiet an der Somme und Avre ließ sie auch starke demonstrative Angriffe gegen Arras und gegen die französische Front an der Oise führen und namentlich der letztere dürfte bereits stärkere französische Reserven gebunden haben, als der eigentliche Angriff im Aschnitt von A meriti eres losbrach. Die neue Schlacht setzte abermals mit einem großen Überraschungserfolge der Deutschen ein, denn gerade an dieser Stelle hatten die Engländer den Angriff am allerwenigsten erwartet. Amentieres fiel. Die Gesamtbeute aus den Schlachten' bei Amentieres betrug nach den Feststellungen bis 12. April 20.000 Gefangene und mehr als 200 Geschütze. Der deutsche Überfall hatte den Gegner völlig Überrumpelt. Die Gesamtbeute seit dem 21. März bis zum 12..April wurde auf über 112.000 Mann an Gefangenen und mehr als 1500 Geschütze beziffert. — Seit dem deutschen Erfolge auf dem westlichen Avre-User liegt die Bahn Clermont-Amiens unter Artilleriefeuer. Die Bedrohung einer ihrer wichtigsten Verbindungslinien mit dem britischen Heere zwingt die Franzosen seitdem zu unausgesetzten Gegenangriffen, die bisher sämtliche unter äußerst schweren und blutigen Verlusten zusammenbrachen. — Kommt die militärische Katastrophe über England und Frankreich? Wir haben allen Grund, sie zuversichtlich zu erwarten. Die Schlacht im Westen kann allerdings noch Monate dauern. — Gleich nach dem erfolgten Losbruche der deutschen Frühjahrsoffensive im Westen, als man in London schon die Möglichkeit einer militärischen Katastrophe zu befürchten begann, ließ Lloyd George verkündigen, er erwäge für den äußersten Fall ein ganz außerordentliches Unternehmen gegen die Mittelmächte. Diesen äußersten Fall erachten die Engländer und Franzosen offenbar bereits für gegeben, daher Clemenceaus verzweifelte „Enthüllungen" und die Fälschung des Kaiserbriefes. Kaiser Karl brandmarkte den von der französischen Regierung veröffentlichten Kaiserbrief als „völlig falsch", „unwahr" und „erlogen". Über Elsaß-Lothringen stand im Briefe nach der im Allerhöchsten Aufträge erfolgten amtlichen Feststellung das gerade Gegenteil dessen, was Clemenceau behauptet, unt\ die Stelle über Belgien ist in Paris in den Brief hineingedichtet worden. Die abscheuliche, vergiftete Waffe wird also den Westmächten nichts helfen, das Verhängnis wird vielmehr gegen sie unaufhaltsam feinen Gang nehmen. — (Die Heimkehr unsererKriegsgesangenen aus Rußland.) Die Angehörigen der Gefangenen mögen sich nicht der Erwartung hingeben, daß die Hunderttausende von Gefangenen in ein paar Wochen oder Monaten schon bei uns sein könnten. Macht doch die Heimfchaffung der bei uns in Österreich-Ungarn befindlichen Kriegsgefangenen schon nach der technischen Seite allen beteiligten Stellen Kopfzerbrechen, wie viel größer werden in Rußland die Transportschwierigkeiten sein bei den dortigen riesigen Entfernungen, beim Mangel an Fahrmitteln und an Kohle. Es braucht also noch ein gutes Stück Geduld. Die „wilde Heimkehr" ist zwar in vollem Gange, aber der systematische Heimtransport größerer Massen macht sehr große Schwierigkeiten. Zuerst werden wohl die Invaliden heimbesördert werden, von denen viele schon seit Jahr und Tag zum Austausch anerkannt sind. Manche haben Besorgnisse wegen der Japaner in den östlichsten Distrikten Sibiriens. Vorweg sei d noch Haber bald Japa Denk! mütig des 3 ermöc lose ( lehrer Not, not r Schlii Mach Lloyd bauler sich ö Schiff verzen fcrnnt knapp Boote sige 30 von $ allmä! nicht komm zu erp verfüg gentin sonder schon zu jeti Engla füllen kriegs! Schiff zeigt, denn dieser geklag und d demsck Auch Küste überhc dem < in ba< mente für H Banke immer Hände österre Es ist Inte« ©über wird \ Seite 62. Gottscheer Bote — Nr. 8. Jahrgang XV. 7 fei da bemerkt, daß eine japanische Okkupation aller Voraussicht noch keine Verschlechterung des Loses unserer Gefangenen zur Folge haben dürfte. Der japanischen Organisation dürfte es im Gegenteile bald gelingen, geordnete Verhältnisse zu schaffen. Überdies ist der Japaner bestrebt, als Kulturfaktor voll genommen zu roerbett. Seiner Denkungsart widerspricht es, Wehrlose zu mißhandeln oder zu demütigen. — (Schiffsraumnot des Verbandes.) Der Raubzug des Verbandes gegen Holland genügt, um der Welt ein Urteil zu ermöglichen über die große Schiffsraumnot und über die bedenkenlose Gewaltpolitik des Verbandes unter Führung des Völkerrechtslehrers Wilson. Der Verband befindet sich augenscheinlich in höchster Not, denn die durch den Tauchbootkrieg verursachte Schiffsraumnot nimmt einen katastrophalen Charakter an und die würgende Schlinge, legt sich immer enger um die Schlagader der englischen Machtstellung. Alle Versicherungen der englischen Admiralität und Lloyd Georges, daß die U-Boot-Gefahr gebannt und die Neubauten in kurzer Zeit die Versenkungen wettmachen würden, haben sich als falsch erwiesen, denn England hat auf dem Gebiete des Schiffbauwesens vielmehr einen vollständigen Zusammenbruch zu verzeichnen. Wie groß war in England die Enttäuschung, als bekannt wurde, daß in den ersten zwei Monaten dieses Jahres nur knapp so viel Schiffsraum neu gebaut werden konnte, als die U-Boote in einer einzigen Woche versenkten. Wohl hatte Amerika riesige Mittel für die Steigerung des Schiffbaues und für den Neubau von Werften aufgewendet, aber diese Aufwendungen können sich erst allmählich geltend machen und in ihrer Wirkung ein gewisses Maß nicht übersteigen. Durch die Unterwerfung Hollands, durch das Abkommen mit Schweden und"durch die von den anderen Neutralen noch zu erpressende weitere Hilfeleistung hofft man in London, nicht nur den verfügbaren Schiffsraum genügend vermehrt zu haben, um die argentinische Ernte, die man unbedingt braucht, einbringen zu können, sondern auch die Verluste der nächsten Monate des Tauchbootkrieges schon heute soweit ausgeglichen zu haben, daß das Durchhalten bis zu jenem Zeitpunkte gesichert erschiene, in dem die Schiffbaukrise in England überwunden sein und die Neubauten Amerikas die Lücken füllen würden. Auf jeden Fall wirkt der Schiffsraub an Holland kriegsverlängernd. Der Angriff der Entente aus den holländischen Schiffsraum beleuchtet nur zu deutlich die Unterseeboolfrage und zeigt, daß der Mangel an Schiffsraum aufs äußerste gestiegen ist, denn man hat in England sicher gezögert, diese Blöße zu bekennen. — (Handel und Banken im Küstenlande.) Unter dieser Aufschrift wird in einem Aufsatze im „Gr. Tgbl." darüber geklagt, ■ daß es bis vor kurzem keine deutsche Bank in Görz gab und die erst kurz vor dem Kriege errichtete Filiale der Zentralbank deutscher Sparkassen dortselbst noch nicht festen Boden fassen konnte. Auch in Deutschland hätte das Interesse an der einzigen südlichen Küste seines Verbündeten ein größeres sein können. Es müßten sich überhaupt vor allem deutsche Banken entschließen, ihre Türen nach dem Süden zu öffnen und durch Errichtung von Zweiganstalten in das wirtschaftliche Leben einzugreifen. Deutsche Kräfte und Elemente könnten sich im Süden nicht betätigen, wenn ihnen nicht die für Handel und Industrie notwendigen Faktoren durch deutsche Banken und Fabriken geboten würden. „Diese Notwendigkeit war immer da, wurde nur nicht beachtet, und so mußte der deutsche Handel und das deutsche Gewerbe und damit das Deutschtum im österreichischen Küstenlande unbedeutend bleiben und verkümmern. Es ist daher nicht nur im völkischen, sondern auch im materiellen Interesse aller deutschen Unternehmungen, sich dem österreichischen Süden zuzuwenden." — (Geldsendungen nach Rußland.) Das Publikum wird hiemit aufmerksam gemacht, daß Geldsendungen nach Rußland einzig und allein durch das Gemeinsame Zentralnachweisebureau, Auskunftstelle für Kriegsgefangene, Abteilung „E", Wien, I., Graben 17, bewerkstelligt werden können. Die Anweisungen gehen von dieser Stelle durch neutrale Kuriere an die königlich dänische Gesandtschaft in Petersburg, welche wiederum durch Kuriere das Geld an die dänischen, beziehungsweise schwedischen Vertreter weiterleitet. Geldsendungen durch Banken oder auf anderem Wege können nicht zum Ziele gelangen, da die Banken in Rußland keine Auszahlungen vornehmen können. Telegraphische Geldüberweisungen sind auch durch uns ausgeschlossen. — (Staatliche Unterstützungen für Angehörige von in Amerikaangehaltenenösterreichischen Staatsbürgern.) Da sich die Vereinigten Staaten von Nordamerika seit dem 7. Dezember 1917 auch mit Österreich-Ungarn im Kriegszustände befinden, haben — selbstverständlich bei Zutreffen der sonstigen gesetzlichen Voraussetzungen — nach dem Gesetze vom 17. August 1917 auch die Angehörigen der in den Vereinigten Staaten von Nordamerika angehaltenen österreichischen Staatsbürger Anspruch auf staatliche Unterstützungen. Die Gesuche sind bei der politischen Bezirksbehörde (k. k. Bezirkshauptmannschaft/ Stadtmagistrat) des Wohnsitzes des Anspruchswerbers, und zwar durch die Anspruchs -werber selbst oder für sie durch einen Vertreter, durch die Gemeindevorstehungen, durch Hilfsbureaus und gemeinnützige Vereine einzubringen. — (Die Erledigung von Urlaubsgesuchen.) Die Ansuchen von Angehörigen der Militärpersonen um Erteilung von landwirtschaftlichen Urlauben häufen sich beim Kriegsministerium derart, daß sich dieses im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium für Landesverteidigung genötigt sieht, folgendes zu verlautbaren: Das Einbringen von Gesuchen beim Kriegsministerium ist vollkommen zwecklos, da nach den bestehenden Erlässen dem K o roman danien des Ersatzkörpers, bezw. einer Anstalt das Recht der Beurlaubung zusteht und das Kriegsministerium bei einer Beurlaubung doch erst das Gutachten desselben in Beziehung auf Entbehrlichkeit und Berücksichtigungswürdigkeit des Reklamierten einholt. Es hat demnach die Vorlage dieses Gesuches beim Krtegsministerium bloß eine Verzögerung zur Folge. Völlig zwecklos ist das Einbringen von Gesuchen um Beurlaubung von Personen, die der Armee im Felde angehören. Diese Gesuche werden vom Krtegsministerium lediglich dem zuständigen Kommando im Felde übermittelt. Bemerkt sei, daß vom Kriegsministerium im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium für Landesverteidigung bei Herausgabe der diesbezüglichen Erlässe allen militärischen Behörden zur Pflicht gemacht wurde, für die weitestgehende Urlaubsmöglichkeit, besonders bei den den landwirtschaflichen Berufen angehörenden Personen, zu sorgen. Auch wird betont, daß die beim Rapporte vorgebrachte Bitte vollkommen genügt und nicht erst durch zahlreiche Gesuche unterstützt werden muß. Witterdorf. (Wieder eingeführtes gemeinsames Weiden.) Nach vielem Hin- und Herreden haben sich die Ortrer doch einmal dahin geeinigt, für die Dauer des Krieges den gemeinsamen Weidebetrieb wieder aufzunehmen. Eigennutz auf der einen und Grobheit auf der anderen Seite stand einem einträchtigen diesfälligen Beschlüsse bisher immer im Wege. Ähnlich steht es in Windischdorf, wo sich voriges Jahr die Nachbarn über das Ja und Nein so lange herumstritten, bis die Trainrosse die Hutweide abgegrast hatten. Ob man auch dort heuer zur notwendigen Einigkeit gelangt? — (Von der Schule.) An Stelle der krankheitshalber beurlaubten Lehrerin Frl. Adele Reven wurde Frl. Meditz aus Nesseltal als Lehrkraft für die hiesige Schule bestellt. — (In der Kaiser Karl-Woche) wurden in Mitterdorf und Malgern 150 K unter der Zivilbevölkerung für den Militär-Witwen- und Waisenfond gesammelt. Höttenitz. (Sommerzeit) zeigen die hiesigen Uhren bereits seit 1. ö. M., gemäß einem diesbezüglichen Schreiben des Landesausschusses vom 22. März l. I. Da nämlich die telegr. Absage und Bekanntgabe betreffend die Anpassung an das Deutsche Reich zu spät in unsere Gemeinde gelangte, blieb man bei der einmal eingeführten Zeit. Geschadet wenigstens hürfte es niemandem haben, gemäß dem Sprichwörter „Morgenstusid' hat Gold im Mund'". — (Plötzlich gestorben) ist am 8. d. M. Helena Mich itsch, Schustersgattin. Ob bekannter mißlicher Umstände in der Familie grämte und kränkte sich die Frau sehr oft. Ein Herzschlag hat ihrem Leben ein jähes Ende bereitet. Wessettak. (Gegen die Errichtung eines südslawischen Staates.) Die Vertretung der Gemeinde Nesseltal hat in ihrer Sitzung vom 7. April 1918 stimmeneinhellig den Beschluß gefaßt, die Errichtung eines selbständigen südslawischen Staates aus gewichtigen kulturellen, nationalen und wirtschaftlichen Gründen entschiedenst abzulehnen nnd gegen die von Tag zu Tag immer srecher hervortretenden Bestrebungen gewissenloser slawischer Hetzer die allerschärfste Verwahrung einzulegen. Unterlag. (H e i m g e k e h r t.) Am 18. März ist Oberkanonier Johann Stalzer, Schneidermeister aus Unterlag 19, gesund und wohlbehalten aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt. Derselbe war bei der ersten Mobilmachung im Jahre 1914 eingerückt und in Przemysl bei der Übergabe dieser Festung in russische Gefangenschaft geraten. Anfangs wurde er bis Asien hinein verschleppt und kam hierauf nach Jekaterinoslaw, wo er dann die ganze Zeit blieb. Er arbeitete dort nur kurze Zeit in einem Kohlenbergwerk, wonach er ununterbrochen seinem Handwerk oblag. Georg Kap sch von Unterlag Nr. 14 war sein ständiger Gefährte. Im Jänner l. I. glückte es Johann Stalzer mit drei Kameraden aus Deutschland aus der Gefangenschaft glücklich zu entfliehen. Er kam nach Brest-Litowsk, gerade als die Friedensverhandlungen daselbst stattfanden. Jetzt genießt Stalzer seinen vierwöchigen Urlaub bei seiner Familie. Die Freude über die Heimkehr Stalzers war allgemein. Nur schade, daß Georg Kapsch nicht mit entfliehen konnte. Doch hoffen wir, daß auch dieser bald heimkehren wird. Budapest. (Todesfall.) Am 6. April ist hier Herr Matthias Sdrawitsch, gewesener Kaufmann, nach einer 38jährigen glücklichen Ehe, langem Leiden und Empfang der heil. Sterbesakramente im 64. Lebensjahre gestorben. Er ruhe in Frieden. Aus dem staatlichen Forstgarten zu Gottschee werden 6 jährige Mlrn zu 9 X pro tausend Stück abgegeben. Bestellungen sind an die k. k. Forstaufsichtsstation in Gottschee zu richten. Der k. k. Bezirksförster: Aruger. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! Jeder sein eigener Reparatenr! Meine Lumax-Handnähahle näht Steppstiche wie mit Nähmaschine. Größte Erfindung, um Leder, zerrissenes Schuhwerk, Geschirre, Felle, Teppiche, Wagendecken, Zeltstoffe, Filz, Fahrradmäntel, Säcke,Leinwand und alle ändern starken Stoffe selbst flicken zu können. Unentbehrlich für jedermann. Eine Wohltat für Handwerker, Landwirte u. Soldaten. Ein Juwel für Sportsleute. Feste Konstruktion, kinderleichte Handhabung. „Garantie für Brauchbarkeit. Übertrifft alle Konkur-renz-Fabrikate. Viele Belobungsschreiben. 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