Preis Din 1'25 (Postnina placana v gotoyini.) Wer Zeitung «fttcta* »Schotttch n»tiM«h Stutritat nl »ind«| frS*. £ 4rittl«itunfi und f enrölluno: Pretenuwa nlico Rr. b. Zelephon 21. — Stnffinbigvnflrn rotiben in brr Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen « »zu gspreise- F0r fco* Inland vieNeljShrig Tin SV'—, halb,Shiig Tin KV—, ganzjährig TW 120'—. FOr das Ausland entsprechende Erhöhung. — Einzelne Nummern Din l ZS> Rnmmcr St } Donnerstag, den 25. Juni 1925 50. Jahrgang Kine slowenische Stimme üöer den neuen Zolltarif. Die gesamten Detailbestimmungen de» neuen Zolltarife« find un« noch nicht bekannt, so daß wir von un« au« noch nicht kritisch« Stellung zu diesem so sehnlich und allgemein erwarteten neuen Werke der jugoslawischen Volkswirtschaft nehmen möchten. Bon den slowenischen Blättern hat sich bisher außer dem in Ljudljano erscheinenden „Na-rodnt Dnevnik- noch keine« mit einer eingehenderen Kritik de« neuen Zolltarif« beschäftigt, so daß — von den offiziellen Lobpreisungen der Regierung«-presse kann abgesehen werden — au« den öffentlichen Stimmen noch kein scharse« Bild über die Aufnahme dieser tiefgreifenden neuen Bestimmungen in unsere« Wirtschaftsleben gewonnen werden kann. Daß sich die Stellungnahme in zwei entgegengesetzte Richtungen teilt, in die sehr reservierte der produzierenden Wirtfchaft«kr«rfe und in die laute Stellungnahme de« großen Heere« der Konsumenten, ist naturgemäß. E« frägt sich bloß, ob sich die angestrebten Borteile so verteilen, daß sie beiden Gruppen in einem vernünftigen Maße zugutekommen, wenn auch der einen indirekt und mit dem Scheine der Schädlichkeit. Der Ljubljanaer „Rarodni Dnevnik", dessen Ausführungen wir unten in deutscher Uebersetzung wieder geben, vertritt den Standpunkt der Konsumenten, ohre indes den ernsten Versuch zu machen, den wirtschaftlichen Zusammenhängen und Wechselwirkungen zwischen inländischen Producenten, Arbeitsgebern, und den Konsumenten, die zum Groß-teil «rbeitsrehmer find, Rechnung zu tragen. Der „Narodni Dnevnik" schreibt: Mit un-glaublicher Leichtigkeit werden bei un» neue Gesetze fabriziert und zur Abstimmung gebracht. Kaum war der 96 Seiten umsassende Gesetzentwurs über die neuen Zille unter die Abgeordneten verteilt, al« auch schon die Dringlichkeit dieses Gesetzentwürfe« durch die Abstimmung festgesetzt wurde und schon die neuen Zölle in Geltung traten. Obwohl über das neue Zollgesetz schon zwei Jahre geredet wurde, wurden diesbezüglich weder die Kaufleute, noch die Jndu-striellen, noch die Ackerbebauer, welche die einzigen und wichtigsten Säulen unserer Volkswirtschaft sind, befragt. Nur die paar engsten Kreise wurden angehört und nur für sie sind die neuen Zölle ein wirklicher Profit. Für die ganze übrige Bevölkerung aber bedeuten sie eine große Enttäuschung. Besonder« sür die Konsumenten. Um heute nur ein schreiendstes Beispiel anzuführen: Die Einfuhr für ein Kilogramm Zucker beträgt nach dem Minimaltarif 3-60 bis 4-80 Dinar. Um diese Summe darf unser Zucker also teurer sein al« überall sonst und dennoch werden ihn die Budapest« Juden, die Haupteigintümer unserer Zucker-fabriken, mit Leichtigkeit verkaufen. WaS für ein Interesse unser Staat daran hat, diese Budapest« Juden zu hätscheln, ist eine uns unbeg^isliche^rage. Der Zucker ist für jeden Menschen von unbedingter Notwendigkeit und deshalb ist die Steuer auf den Zucker. äußerst unsozial. Weil aber die staatliche BerzehrungSsteuer auf de» Zucker ohnedies schon ungesähr 5 Dinar betrag», ist es doppelt unzuläsflg. daß infolge des hohen Zolles jeder Konsument bei jedem Kilogramm eine Belohnung von 3-60 bis 4-80 Dinar sür die Eigentümer unserer jugoslawischen Zuckerfabriken zahlen muß. Ebenso drückend für die Konsumenten ist die Bestimmung, daß von jedem Kilogramm Fett 14'40 Dinar Zoll zu entrichten sind. (Die Meldung des .Jutro", derzufolge Schweine- und GanSfett zollfrei find, ist unwahr.) Der Finanzminister hat erklärt, daß der neue Zoll einen großen Schutz für unsere heimische In-dustrie bedeutet. Dieser Schutz wird aber aus sehr sonderbare Weise durchgesührt. E« ist schon recht, daß unsere heimische Industrie geschützt wird, e« geht aber nicht, daß dabei die ganze Bevölkerung Schaden erleidet. Die Einfuhr von Rohhäuteu z. B. ist frei. So wird zugelassen, daß sremd« Häute un-serem Bauer die größte Konkurrenz machen. (Soviel un« bekannt ist, handelt e« sich bei der Einsuhr von ausländischen Häuten vor allem um indisch« Häute, die nur aus Uebersee bezogen werden Wunen, und um Rohmaterial besonderer Qualität, da» im In-land nicht produziert, zur Fabrikation von besondere« Ledersorten aber unumgänglich benötigt wird. Ein Zoll aus ausländische Häute hätte also nur den Effekt, daß die Herstellung dieser Ledersorten ver-teuert oder unmöglich gemacht wird, ohne daß des» halb unsere Häute mehr oder besier verkauft würden. Die Folge eine» solchen Zolle» wäre der weitere Rückgang unserer ohnedies bedrängten Leder« industrie, Entlassung von Arbeitern, Unmöglichkeit des Export« und schließlich Verteuerung auf dem inländischen Absatzmarkte. Anmerkung des Ueber-setzerS.) Bei normalen Verhältnissen müßte also der Preis der Lederartikel fallen. Der hohe Schutzzoll auf die Einfuhr von Lederartikeln jedoch ver-hindert da«. Wie alle Gesetze, so ist auch der Gesetzentwurs über die neuen Zölle rasch«? Hand und ohne Wissen der betroffenen Wirtschaftskrise gemacht worden. Mit der Abstimmung über die Dringlichkeit ist aber auch den Abgeordneten jede Möglichkeit benommen, bei der Verhandlung de« Gesetzentwürfe« die Notwendigkeiten und Wünsche der Bevölkerung zu betonen. Wie innrer, >st auch jetzt die Bevölkerung vor die fertig« Talsache gestellt und obwohl unser Staat laut Verfassung eine parlamentarische Monarchie ist, können die rechtmäßig gewählten Abgeordneten ihre Pflichten und Rechte nicht autüben. Daß wir so nicht zu guten Gesetzen kommen können, ist klar. Besonders noch, wo die Beograder maßgebenden Kreise noch immer durch ihre Unkenntnis der Be-londerheiten der einzelren Provinzen glänzen. Wo ein Abgeordneter auf diese Besonderheiten aufmerksam machen und die Bestimmungen eines Gesetzentwürfe« mit ihnen in Einklang bringen müßte, ist ihm das aus zwei Grür,dcn unmöglich. Eister.s wird der neue Gesetzenlwuis im letzten Augenblick eingebracht, so daß ihn kein einziger Abgeordneter rechtzeitig studieren, »och weniger aber darüber mit seinen Wählern in Kontakt tielen kann. Zweitens benimmt die Dringlichkeit der Mehrheil der Abgeordneten überhaupt jede Möglichkeit d«r Rede, weil von jeder Gruppe bloß ein Abgeordneter sprechen darf. Wird» dazu noch hinzugerechnet, daß die Regierungsmehrheit alle Argumente der Opposition übe, haupl über» geht, so können wir sagen, daß b«i un« der Parlamentarismus eigentlich aufgehoben ist und daß ein recht schlecht verhüllter Absolutismus herrsch». Am tragischesten ist, daß das auch beim Gesetzentwürfe über die neuen Zölle konstatiert werden muß, wo doch dieser Entwurf so streng wirtschaftlich ist, daß bei seiner Ausarbeitung alle mitarbeiten müßten. Daß auch bei einer solchen Sache die Mit-arbeit abgelehnt wird, ist der größte Fehler de« neuen ZollentwurscS, der durch und durch konsu^ mentenseindlich ist. Politische Nuvdscha«. Inland. Z>ie Nudgttzwölftel von der Legierung' genehmigt. Der Minist errat beschäftigte sich am IS. Juni de» ganzen Tag mit den vom Jinanzminlster vorge« legte« vudgetzwölfteln für die Monate August, Eepte«b«r, Oktober und November. Finaozmintster Slojadinovlc berichtete, daß der Konig h«« Uka», der «ha zur Vorlag« der Budgetzwölstil I« Parla-«ent bevollmächtig», unterschriebe» hat. ver Gesetz« vor'chlag über die Zwölftel würd« a« 20. Juni dem Parlament vorgeleg», wo ih» die Mehiheit die Drmglichkett zue» kannte. Man glaub», daß die Be-ratungen im Fi»anzou«schuß bi» zu« Donuer»tag beendigt sein werden, so daß die neuen Budget-zwölftel schon am Freitag aus die Tagesordnung de» Parlament» kommen werden. Dringlichkeit der K,setzentwürfe üöer den neuen Zolltarif und die Andget» zwölfter. In der Parlament» sitzung vom 20. Juni wurde von der Regierungsmehrheit den Gesetzentwürfen über den neuen Zolltarif und die Budgetzwölftel die Dringlichke t zugesprochen. Die Redner der Opposition wandten sich schars gegen die Art und Weise, wie die Gesetze eingebracht und durchgepeitscht werden. Der Ljubljanaer „Slovenec" beschreibt diese Art, wie folgt: Festgestellt muß werden, daß kein Abgeordneter den GesetzeSvorschlag über den Zolltarif in die Hand bekam. Keiner weiß, welche wichtigen Bestimmungen ein GesetzeSvorschlag enthält, der in jed«m Staate empfindlich eingleist in daS Wirtschaftsleben der ganzen Bevölkerung. Niemand kann wissen, ob er dem wirtschaftlichen Stande unsere» Staates entspricht und ob die Interessen der Be-völkerung und unserer Wirtschaft genügend geschützt werden. Trotzdem verlangt der Minist« die Dringlichkeit, ohne daß sich die Kammer wenigsten» über die wesentlichen Bestimmungen äußern könnte. Da» ist etwas so Unerhörtes, daß sür ein so leichtsinniges Vorgehen in keinem Staate der Welt ei» Beispiel gefunden werden kann. Es ist umso unerträg-licher, als der Zolltarif sofort in Geltung trat und von heule auf morgen gehandhabt werde» muß. Daß versucht wird, den Vorschlag in das Parlament einzuschmuggeln, ohne daß die Abgeordneten Zeit uvd Gelegenheit gehabt hätten, den vorgelegten Entwurf gründlich zu studieren und ihn im Ausschuß und im Parlament durchzudebattieren, ist gegen alle parlamentarischen Gebräuche. *« :. 2 4 iHter «eitnn g #iuin*ci 51 J>tf Wegtaubigung drr Wadiö-Mandate. Am 22. Juni fand eine Sitzung deS Vm« zierunzSauSfchuffeS statt, auf welcher die Beglaubigung der angefochtenen Radiö-Mandate einstimmig genehmigt wurde. Ausgenommen von der Beglaubigung sind bloß die Mandate der gewählten Abgeordneten Dr. Kejman, Rudolf Baiini^ und Dosen, die sich im Ausland befinden. Man glaubt, daß der Bericht des Ausschusse« in ein paar Tagen fertig fein und vor das Plenum deS Parlaments kommen wird. Unzufriedenheit mit Jaul Aadit. Der Ljubljanaer „Slovenec" läßt sich am 20. Juni aus B ograd berichten: Paul Radii befindet sich fchon zwei Tage in Beozrad, dennoch k.mmt er sehr selten ins Parlament, noch weniger aber in den Klub. Die R idiö Abgeordneten verurteilen seine Abstinenz und verübeln ihm besonders, daß er mit verschiedenen radikalen Führern, die nicht im besten Rase stehen, spazieren gebt, während er die Arbeit im Parlam nt vernachlässigt, wZ ein erbitterter Kamps um die Verifizierung der Radic-Mandate gekämpft wird. — Nach alledem muß Herr Paul Radiö ein sehr vernünftiger Mann sein. Hin Zetegramm j5Ut>I<5' an den König. Die Beograder Blätter bringen am 2l. Jini den Wortlaut eines Telegrammes, das der Präsident des DenkmalauSschuffeS für weiland König Peter, Paul Radic, in diefer Eigenschaft an König Alexander geschickt hat. worin er dem Herrscher mitteilt, daß der bezügliche Gesetzentwurf im Ausschuß einstimmig angenommen wurde. In diesem Telegramme, das als direkter Vcrkehr eines parla» mentarischen Ausschusses mit dem Herrscher in der politischen Geschichte Serbiens fast ohne B-ifpiel dasteht, heißt es u. a., daß das Gesetz unter „leb haster Mitarbeit der Vertreter aller parlamentarischen Parteien und im spontanen Bestreb.n, dem Gesühl der Verehrung und Dankbarkeit deS gesamten Volkes für den ersten Befreiungskämpser, den König B.freier, Ausdruck zu verleihen", einstimmig angenommen wurde. „Am besten aber werden wir ihm", heißt es weiter, .den Dank mit der ge meinfamen Arb it der gleichberechtigten Brüder für das Wohl des erlauchten Hauses Ew. Majestät, deS Staates und des Volkes abstatten." Der König dankte mit freundlichen Worten für diese Ergeben-heitSerkiärung, die auch von den Radikalen als neuerlicher Beweis für die aufrichtige Freundschaft der Radiöianer zu der Monarchie aufgefaßt wird. Krste Kilfe für die Ucöersch,v?mmtel» in Hberkrain. Am 22. Juni brachten die Abgeordneten der Slowenischen Volkspartei einen DringlichkeitSantrag ein, der als rasche Hilfe des Staates für das Überschwemmungsgebiet in Oberkrain einen außerordentlichen Kredit von 8 Millionen Dinar verlangt. Der Finanzminister erklärte, daß die Regierung auf Grund eines diesbezüglichen Referates deS Ministers Dr. Zerjav bereits eine halbe Million Dinar als erste Hilfeleistung angewiesen habe. Der Dringlichkeitsantrag der Klerikalen wurde mit allen Stimmen dem Finanzausschuß überwiesen, der ohnedies mit der dringlichen Beratung der Budgetzwölftel beschäftigt ist. Mckkehr des Königs und Gesundung des Ministerpräsidenten. Am 22. Juni kehrte daS KönigSpaar von seiner Reise durch Südserbien nach Beograd zurück, wo König Alexander sofort dem erkrankten Minister-Präsidenten PaSiü in seiner Villa in Toptschider einen Besuch abstattete. Herr PaSic ist wieder ge« nesen, nur dürste er sich längere Zeit von den Geschäften fernhalten. Ausland. Hme faschistische Stimme gegen den Terror an nationaten Minderheiten. Wie aus Rom gemeldet wird, richtete di.fer Tage der faschistische Abgeordnete G'ay in der rö mischen Kammer eine Anfrage an den Jinenmi-nister, betreffend die wiederholten offenkundig anti-deutsch?» VandaliLmcn in Südtirol, speziell in Meran, von seilen unverantwortlicher Elemente. Groy sprach die V:rmutung au», daß sich bei diesen Ak-Honen die Absicht v rderge. die öff-ntl'ch- Ruhe zu stören und unzulässige geschäftliche Pressionen ouZzu-üben. Der Minister wird auszesordert, voa den Lokalbchörden eine energische Überprüfung und die sofortige Entfernung j'ner Elemente zweifelhafte« Rufe», die an den Ruhestörungen schuld tragen, m verlangen. _ Kurze Ilachrichten. Bei einem E senbahnunglück in H ick.»sack wurden 38 Deutschamerikaner, darunter 20 Frauen, gelötet. Sie gehörten einer Reisegesell-schast von 200 P-rsonen an. die zur Jahrtausend-feier deS Rheinlandes nach Koblenz fohlen wollten. — Am vergangenen Sonntag demonstrierten in P-king eine halben Mill'oi Manschen dafür, daß die Beziehungen mit E igland sosort abgebrochen und die Vorcecht« der Fiemdenniederlasfungen (Kon-z-ssionen) gelöscht werden. — Der Gouverneur von Noidpalästlna Abraha«fon ist durch einen Revolver-fchuijge>Ü!el worden ; der Mörd:r enika» unerkannt.— D-r Senator Robert Mrrion Lrfolelle ist a« 18. Juni im Alter von 70 I ihren in N-iyirk gestorben. Ec war bei den l tz en P.äsnentschattS-wählen d«r Kandidat der D.utschimtrikaner.— A» 21. Juni wurde in Paris ein kommunistischer Überfall auf die ch nesische Gesandschast verübt. Die in 20 Autotoxi vorgefahrenen chinesischen Kommunisten zwangen den Gesandten, einige Dokumente zu unter-schreiben, in denen die chinesisch: Revolution ge-billigt wir. — Ja Kanton wurde eine R^gierang Jedes Kind kennt Bchon die wnnderbaren ,Toro" Brnst-karawellen. Dies ist ja verständlich, denn die Toro wirken gegen Hosten, Heiserkeit, Katarrhen, schleimlösend und auch »uf die Verdannng sicher nnd schnell. Ans 5 verschiedenen wirksamsten Qeilkräntern erzeugt, sind sie in hygienischer Packung nm nnr 3 D i n bei jedem Kaufmann und Apotheke zu haben der Soldaten- und Arbeilerraie ausgerufen; die ausländischen Besatzungen verließen die Stadt. — Äbb el Krim ließ einigen Häuptlingen, die nicht mehr außerhalb ihre? Siammesgeb eleS kämpfen wollten, die Ohren abschneiden. — Diefer Tage wurde in Florenz Dr. C'.sare Sforza. ein Bruder de» ehemaligen Mtnlsterp äsi»ente» Grasen Sfotza wegen MajestätSbeleidigung veihafiet. — Am 4 Juni wurde in Genf die Konvention über das Verbot der Verwendung von giftigen Gasen von allen be-teiligten Staaten unterschrieben; der Vertreter Frank-reich» unterschrieb das Abkommen nicht. — Die öff-ntliche Meinung in Frankreich wird gegenwärtig durch die »ufdickang der Verbrechen de» Arzte» Bugrat in Marseille in ungeheure Aufregung v-r-fetzt; Dr. Bugrat spielte bei Nacht den Apach:» in den Hafenkneipe», bei Tag den gelehrten und vor« nehmen Mediziner; mau kam auf feine Mordtaten drauf, als in eivem Wandfchranke feine» Arbeitszimmer der verweste Lüchnam eines Bankkassier» gefunden wurde. — In Metkov!6 (Dalmalien) ist ein Waggon mit Bomben und sonstiger Manitlon in die Last giftigen; getötet wurde ein Wachsoldat. Aus -Sladl und Iaud. Aus dem Gemeinderat. In der o:denl-lichen S tzang deS Gemeinderale» vom 19. Juni wurden in den HelmatSverband der G-meinde auf-genommen: Rosa Bcf-tlik, Maiko Hnjw, Ma?tln Vcei'o, Anton O.orep?c, Josip Potokar, Maria Sofler und Rosa Kr'jan. — Da» Ansuchen de» Vereine» der öffentlichen Angestellte» um Preisermäßigung im Dampfbad und in den Sanntä»ern wird abgelehnt, weil die Preise ohnedies nirdiig sink und da» Dampfbad mit 60 000 Dinar paff v ist. — Die Melzinfe in den der Stadt gehörenden Gebäude» werden i» S!»»e de» neuen Wohngesitz S erhöbt w.tden. — Dem Fisch reivereine wird »it Rückjächt auf den duich die lttz't» G-witter erlittenen Schäden der Pachtfchilling für da* Jihr 1925 abgeschrieben — i>:m Pserdezuch vereine für das Marburger Br-waliungegebiel wird eine U iterstützung v zn 250'— Dia gewährt mit dem Mansch-, daß die h'nnge Pferde« primürang in E lje stattfinden mö;e. — Der GlaS-bena Matci werden die Kosten für die Erfahrung der Elektrizität in d!e Wohnung »eS Musikdirektor« Sarc!n rückvergütet. — Da» Gesuch de» Groß-kausmann» Peter Majsi, die G.meinde möge >hm bei seinem G.undstück in der Tavearj-va ulira eine Z-mentmauer bezw. ein Fundament sür da« G tter auiführen, wird abgelehnt. — Die Bitte de» Kafetier» Anton Bucak um Ei Mäßigung der Konzecttcxe wird abgelehnt. — E?ener bis 1 Uhr verlängert werde. — EZ werde« verschiedene Anschossangen für das Herrenbad genehmigt und den Blsitzern auf der »Insel" wird erlaubt, auch auf de» Unken Ufer der Sai« gegen Bezahlung einer Familienkarte von 150 Dinar zu baden. — V-rschiedene Anträge der vausektion werden genehmigt; die Zimn»i»auer beim städtisch-n Schlacht» hause wird neu ausgerichtet, weil die frühere bei der litzten Ueberschwemmung in ihrer gaszen Länge weg-getragen wurde; al» dem Mindestfordernven wird dcm Baumeister N'rad die Arbeit um 14 550 Dinar übertragen. — GR B zjak inte,p:llterl, weil der Frau Sor« auf der L uklj„n»ka c sta die Srrich'U'g eine» Wirtschaftsgebäudes bewMigt wurde, welch » der Schö?h'it des Stadtbildes Abbruch tue. Ma-gistratSrat Sud e ei klärt, daß der fragliche Bau alle» Bauvorschriften entspreche und daß die Baubewilligung erteilt werden mußte. — ES weide» neue Mich« verkaufsstinde angeschafft werden. — Zu den Koste» für da» WohzungSgertcht für den ganzen Bezirk, da» in Eelje seine» Sitz hat, wird die G-meinde bloß die auf sie entfallende Quote, i» höchste» Falle 39 "/». beitragen. — GR Sinc stellt den Alltrag, der Magistrat möge alle» vorkehre», damit di« Fleischpreis« im richtige» Verhältnis zur Blligkett be» Vieh» ermäßigt werben. Nach seiner Rechnung müßte die erstklassige Ware 16 25 flitzt 20) Dinar, di« zweiiklassige 14 25 (f tzt 18 bezw. 19) Dinar kosten — Die Marktgebühre» für Schweine von 1 bi» 3 Mo-naten betrage» I Dinar, di» zu S Monaten 2 Dinar und für andere ö Dinar. Evangelisches Seniorat in Slowenien. Sonntag, den 21. Juni, tagte i» Telje di« V:rtreterverfammlu»g "bet «vangeltschen Gemein b«n in Slovenien. Im Jihre 1919 hatten diese Kiichtngemeinden, welche bi» zum Umstürze der alten österreichische» Kirche angehört hatte», sich zu einer eigenen Organisation zusammengeschlossen und so der neue» Ordnung ihrerseits Rechnung getragen. An die Spitze der Gemeinden wurde der älteste und erfahrenste Pfarrer, Fritz May, in E lje, berufen und zum Senior erwählt. Ec hat in seiner verflossenen verfassungsmäßigen Amtsperiode von 6 Jahre» trotz seine» schwer» Leiden» mit größter Unsicht und Tatkraft die Gemeinden geleitet. Seiner Führung und der treuen Unterstützung seiner Mitarbeiter ist e» zu verdanken, daß die rvangelischen Gemeinden ia Slowenien nach einer Zeit schwerster Bedrängnis, gefahrvoller Krisen und bedrohlicher finanzieller Sorgen feit Jahren sich in ihrer Stellung festigen und konsolidieren konnten S e sehen h'Ute thre Aufgabe nicht tu: in der Ethaliung de« Ge-blieben?», sonder» sehen neue Ausgabe» vor' sich und düxse« getroster 1» die Zakunft schauen. Der abtretende Scgior, der eine W'ederwahl mit Rücksicht aus seinen schwer leidenden Zustand vo» vorn-I herein ablehnte, wurde in Anerkennung seiner große» Nummer 51 fülle« Ae!ta«z Seite 3 Bei dienst: zum Ehrensenior ernannt. Zum Senior ftr die nächsten 6 Jahre ward« Herr Pfarrer Johann Baron in Maribor ernannt. Die Ein-stimmigkeit, mit der feine Wahl ei folgte, bezeugt das vertrauen, das man dem neuen Führer allerorts entgegenbringt. Somit hat die o'zere evangelische Kirchenbehörde für S'owenien (»as Seniorarsa»!) ihren Sitz in Maribor. Evangelische Gemeinde Celje — Psarrerwabl. Bei der W>bl de« neuen Pfarrer« am lt> Juni erschienen von 75 Wahlberechtigten au« de» gesamten Pfarrsprengel 66 zur Wahl. Sämtl che Stimm,ettkl hüteten aus den Namen de« bisherigen Vikar« G rhard Mcy. Die'er ist damit zum P'atm der Gemeinde C?lje gewählt. Sein« feierliche Amtseinführung «folgt nach der Bestätigung durch den Kirchenp?äsidenten. Katastrophales Unwetter im Poljana-tal. Am Abend de« 13. Juni entlud sich über dem Poljana'al ei i Wallenbruch, der die beiden Bäche R laa und Po'jai §ca im N» in wil»e Ström? verwandelte, die Bäume und F lfen wälzten und Wiesen und Straßen zerstörten. Gegen 8 Uhr abendii brach dai Wasser in da« Dorf Xivi ei», wo e« mit BlitzeS chnelle stieg und mit wilder Wut um die Häuser rauschte. Um halb 11 Uhr v rlöscht, da« elektnsche Licht und in der tiefsten Finsternis spielten sich Szenen des Grauen« ab. Da« Eleüri ztiä'.tw rk i» FuZ ne wurde zur Hälfte zerstö t. Im ganzen Pstfauatal bi» räch Skosjiloka sind die W esen mit Steinen und Schlamm bedeck ; 18 Brücken wurden weggetragen; in Do!enj- Brdo wurde der Soh.i eines Bauern vom Blitz erschlagen. Aus Vr«S!c« wird berichtet: Am Donnerstag, dem 18. Jani, ging über unserer G:gend ein schvere« Gewiiier nieder, das an der E nte v cl Schaden an« richtete. J^ Gabeije bei Dodova ichlug der Blitz in das Wirtschaftsgebäude diS Landwirte« und W iznerS Kopiut ein; trotz deS fch cllen Eingreifens einiger Nachbarfeuerwehren brannte dcS Wirtschaftsgebäude tcal nieder. — Ja Dobova schlug der Bl tz tr.S Gebäude de« L hrers Kokol ein. Dabei erlii) fein 3 jjhrig'S Töchterchen einen N'rvenchock. — Anläßlich der Hch^eitSscier deS Jcl. Brunhilde Paidafch wurde für den Sportklub .Troja" ein Betrag von Din 250.— unter den anwesenden Gästen ge'awmelt. Der Sportklub „Troja" drückt auf diese» Wege allen edlen Spendern den herzlichsten Dank au?. Dem jungen Ehepaar aber t« neuen Leben viel G ück und Segen. Das Abiturientenexamen, da? am 17. Juni unter dem Vo.sitz de« RekiorS der Ljubljanaer Univerfieät Dr. Karl Hinterlechner stattfand, legten am Realgymnasium in E lje 14 Kandidaten «it Erfolg ab, während ein Kandidat für ein Jahr zurückgestellt wurde. Von der mündlichen Prüfung waren befreit die Herren: Bladimir Berglez, Vlasta Bl^ö, Bt ; dar Einej und Alfred Fischer. Mit gute« Erfolge bestanden die Herren: Al'xeiBaebler, Marjan B.lle, J?stp Juhart, Albert Koser, Drago L^jak, Ivan LeSjck, Gadivoj Mikvz Ivan Po^pecan und Hugo Vehovc. Auf der Staatsrealschule in Marlbor maturierten die slowenischen Schüler und di« Schüler der ehe«aligen deutschen Abteilung in diesem Jahre zum letzten Male gesondert. Die lctzeren sind: Herbe« Bäu»el, Karl Beresch, Ferdinand Fravkl (mit Auszeichnung). Edmund Hofft (mit Auszeichnung), Johann Jawurek (mit Auszeichnung), Brunvo Musegg, Roman Nemctz (mit Auszeichnung), Georg OdolenSlij, Manfred Podlißnig, Johann Samuda (fihr gu>), Günter Souvent, Max Trost, Walter U hielten. Verhaftung eines frechen Diebes. Am Dienstag abend« um8U)r st eg ein unbekanntes Individuum durch da« Fenster in die Wohnung de« Primiariu« Dr. Watzki in der Gregoikiceva ulica und »ach?« sich dort mit den verschiedenen Gegen- ft8r*;n j'i 'ribifffr, b'e H,,"?Tettte in der Küche weilten. Durch dai Klingeln der WohnungS-glocke erschreckt, sprang der Einbrecher durch da« Fenster in den Garten und wandte sich dort dem AuSgange zu, wobei er die Frechh'.it aufbrachte, Herrn Dr. Watzki, der an kiiem Fenster strnd, noch um eine milde Gabe anzufech'en. Zwischen halb 9 und halb 10 U!>r stattete er der Wohnung de» Post beamlen Stigli«! eine» Besuch ab und stahl verschie-dene Wirtgegenstände im Gesa»lbetraLe von 22.985 Dinar; den auf einer Bank im Parke vor de« Bahn-Hof schlafenden Besitzerssohn Josip L PS, schnitt er die Tasche auf und v »schwand «lt dem I halte von 1050 Dinar. Die Polizei nahm auf G:und der Afrestauration in C.'ij- H?rrn Majs i übertragen wurde Tot aufgefunden wurden wie un« au« Dravograd berichtet wird, dieser Tage der Besitzer Plasenik v?n der Wö k (lkosij Brh). Ec soll an« geblich be« Heimweg so unglücklich gefallen fein, daß er tot liegen blieb. Da aber die Urterfuchungcn auch auf ein Verbrechen hindeuteten, wurde Plasenik nach vier Tagen wieder enierdigt, die Aerzte fanden am Kopfe größere Wunden, die Anlaß gaben zu weiteren Untersuchungen. Teure Abadie Hülsen. Der Ljubljanaer .Sloveoec" erzählt, daß di« Fiw. Feuerweh: iu Brhnika »ilde Gaben sür den Glückthasen einer Tom-bola ei»sam«elle. E ne Fcau, an die »a« auch um eine Gabe herantrat, sah ihre Habseligkeiteu durch und fand eine alle Schachtel Abadie-Hülsen, die sie für den wohltätigen Zweck zu stiften beschloß. Diese Schachtel war natürlich «it keinem Banderol ver-sehe», weil man diese Verzierung vor 20 Jahren nicht kannte. Der ahnungslose Tombola Ausschuß der Feueiwehr nah» die Schachtel und stellte sie feierlich als Tombolazewinn auf. E» begab sich aber, daß ein Finanzorgan zur Tombola ka« und auch der erwähnten Schachtel ansichtig wurde. «Wo find die vanderoltn?^ fragte e» streng dienstlich. „Banderolen, Banderolen*, «urmelie der ganze Ausschuß, »ja, Banderole» sind keine!" „Sie werden Strafe zahlen!* Uid die Finanzbehörde belegte die Frw. Feuerwehr mit einer Strafe von — 1500 Dnar. Die Frau, welche die 20 Jahre alte Schachtel ge-stiftet hatte, besän auch 1500 Dinar bzw. beide zusammen 30 Tage Arrest. Der „Slovenec" schießt seine bezeichnende Humoreske folgendermaßen: Wir sagen nicht, daß die Verordnung der löblichen Fi» nanzbehöide widergesetzlich ist, aber widergesetzlich war auch da« nicht, was bisweilen die rühmlichbekannten „Echiidbürgkijl' beschlösse» . . . Na, na! Der „Slovenec' berichtet, daß die TrbSka banka in Zagreb allen ihren ledigen Beamten „befohlen" hat, nur Serbinnen zu heiraten, n:m f.t stlnd'g im Dienst deS Jistitut« bleiben rocllic. Cc: .Tlovevlr" meint, daß einen ähnlichen Befehl bald auch die öff-utliche» Angestellten in Slowenien bekommen werden. — Na. alles waS recht ist! Aus dem Lande der Faschisten. Die Welt hat sich an di« faschistischen Heldentaten in Italien bezw. in de» Gebieien der fortigeu nat'o-Heilen Minderheiten schon so o-wöh't- daß d*e be. züglichen N achrichten keine besondere Sensation «ehr hnvorruse» körnen. Um so erfreulicher ist e« daher, davon zu hören, daß diese Dinge schließlich auch den verantwortliche» Faschisten selbst über die Hutschnur gehen und daß solche Helden polizeilich nicht nur gesucht, sondern auch gefaßt und de» kühlen G:wahrsam der Gerechtigkeit Überantwortet werden. Lo wird aus J',n«b«trf berichtet: In der Nacht vom vorigen Montag auf den Dienstag wurden i» Meran sieben B:rhaftungen vorge-vommen, die große« Aufsehen erregen. Sie be« treffen durchweg» I al'ener und erfolgten w gen B rdachi«, da» Denkmal deS Tiroler Freiheitskämpfers au« dem Jihre 1809 Tro^man« m U iter« maiS bei Meran abgesägt zu haben. Die Ver-hafteten sind der Hotelier und Pichler deS Me.aner Kurhauses Leider«, sein Chausseur Bruno Bianella, dcr Jouinalist Antonio Arenella, der Jihsb?r de« Tabalv rschleiß-S in Meran Gaiseppc Papinate, der ehemalige P äfek urtommifsär in N-umarkt Dr. Karl Trenrier a«S Trient, dir Jihaker einer AuSkoteret Ar«anv Renzi und Augusto F iifar. Der faschistische „Brenaero" verurteilt die Tat als BandaliSma«. Die „L.berka" m-ldet, daß die Verhafteten per Auto nach Triest überführt wurden. Da«Hotel „Earrpa-i» Meran wurde laut .Gazzettino' über höhere Weisung geschloffen. Aus ftn« wird berichtet, »aß die fa'chisttiche Preffe zu der Zerstörung de« Tcog-mann-Denkmal« in Uatermai« Stellung nimmt und sie einen Akt des VandaliSmuS nennt. AmundsenSBericht überfeinen Flug. Die „Voisifche Zeitung* erhielt vor» Amundsen einen auSsüyrlicheu Funkbericht über seine Nirdpolsahrt. Diesem Belicht« nach gerieten di« Fahrzeuge kurz nach dem Ausstieg« am 21. Mai i« eine» dichte» Nebel, tei sie in einer Höhe vo» 3100 Fuß über« flogen. Bald nach dem U-.berfl egen der Nibelschicht wurde ein« westliche Kursabweichung infolge rord« östlichen Windes festgestellt. Amundsen »ahm dorauf öftlichen Kur« und konnte am 22. Mai 1 Uhr nach!« feststellen, daß di« Hälft« de« mitgenommenen Benzin« verbraucht war. Ec entschloß sich daher zur Landung, um die genaue Position und di« Aussichten sür den Weite, fl lg festzustellen. Die Flugzeug« befanden sich gerade ober einer großen Wafferrinne innerhalb deS EifeS. Unmittelbar nach der Landung in der Wafferrinne wurde da« Flug» zeug E1«w?rth« von den EiSmaffen eingeschloffen ur.d während der Versuche zur Freimcchung von den EiS«affen vollständig blockiert. Bei den nachfolgenden Beobachtungen wurden 87 G:ad 44 Minuten Nardbreite und 10 Grad 20 Minuten West-läng« festgestellt. Die Flugzeug« ha'ten während de« AchtstundenflageS taufend Kilo»et«r zurückgelegt und wrren vo» Gegenwind zweihundert Kilo»eter abgetrieben worden. Vorgenommene Lotungen ergaben eine MeereStiefe unter dem Elf« von 3750 Meter. Nach allen diese» Beobachtungen mußte «an die Lage al« kritisch betrachten, worauf die B^oiratlo» auf 300 Gra«« gekürzt wurde. Unter den grözten Anstrengungen gelang endlich die Freimachung eine« Flugzeuge«. Die Maschinen wiesen Beschädigungen auf. A« 14. Juni zeigte da« Ei« endlich Riffe. Am 15. Juni versuchte die Expedition einen neuen" Start, nachdem die ganze Ausrüstung über Lord geworfen und nur des Nötigst« zurückbehalten worden war. Der Start glückte. Nach anstrengende« Fluge durch dichten Nebel wurde nach 9 Stunden da« Nordkap auf Spitzbergen erreicht. Bei der Landung betrug der Benzinvorrat nur «ehr 120 Liter. Un-«ittelbar nach der Landung staffierte der norwegische Segler „Sjoeniev", der die Expedition aufnahm. Nach stürmischer Fahrt wurde KingSbay erreich'. Amundsen erklärt: .Bei« Fluge überschauten wir ein Gebiet von 100.000 Quadratkilometer» bl« zum 88 Grad Nordbreite, ohne eine Spur Lande« zu entdecken. Es ist unwahrscheinlich, daß auf der enro-päifchen Seite deS arktische» Meere« sich auch weiter nördlich noch Land befindet." Am 18. Juni wollte die „Heimdal" die KingSbay verlaffen, al« von der „Hobltj" au« in der Ferne Amundsen bem rkt wurde. Die Menge am Ufer brach in große Be-geisterung au«, die norwegische Hynne begrüßte Amundsen bei seiner Landung. Er wurde von allm Expedit>on«teilneh«ern u»ar«t und geküßt. Amundsen te!lte mit.daß er zahlreiche und wichtige Beobachtungen Über Eltmagnetiimu» und Gestirnkonstellation ge-macht habe. Die deutsche Preffe kommei'tiert in freundlichen Ausdrucken die Rückkehr Amandsen?. Den Polarflug bi« zur Stelle, wo die beiden Apparate wegen der A treibung von ihrer Richtung landeten und dann vo» Eise eingeschlossen wurden, schildert Amandsen folgendermaßen: Die erste Stunde unser?« F'ageL zum Nordpol wurde di"ch die schönste Naturerscheinung verherrlicht, die CSdtc 4 €iil i«t Zett» » , Nummer 51 ich je mit Sagen gesehen habe. AIS wir zur »mfter-baminsel kamen, trafen wir auf Nebel, in dem feit Sonne zwei regenbosenartige Aur»olen erzeugt?. Während dieser Fahrt flogen unsere beiden Apparate knapp nlbeveinavder. Marchmal übn flogen wir offene Stellen ohne Nebel und sahen, daß das El« durch viele enge Kanäle unteibiochen war. Der Nebel hörte eist in der Mitte zwischen dem 82. und 83. Grad aus. vor unseren Augen breitete sich da« großartige Panorama te« Polareisei au», ein ungeheures Laken ans Schnee, wie e« vor uns roch n e auS der Vogelperspektive gesehen oder beschrieben wurde. Während der garze« Achtstuudensahit zum Pol war ich mit Beobachtungen so beschäftig«, daß ich vergaß, meine Handschuhe anzuziehen. Amundsen und Dr. Sckener. Wie au« Berlin berichtet wird, plant der siegreiche Führer deS Z. R III mit Amundsen eingehend darüber zu beraten, I« welcher Weise mit einem sür diese Zwecke eignS erbauten Z'ppdin der Nordpol in einer zweiten Sxp-dition unier Führung AmundserS zu erreichen wäre. Die Zusammenkunft wird in ab-fehborer Zeit In N wyoik erfolgen. Da» Deutschtum in Sibirien betrüg», »ie der in Novo N>kolajew«k erscheinende „Land, mann" berichtet, im Souoernement Jrkuttk 2065 Deutsche, in Jenisiei 6281, in Notso NitolojewSk 4979, in Tomdk 3308. in Altai 3426, in «tmc-U»8f 30.000 und in Se«>palatio«k 36 000. Die Bahuhofuhr im Wartesaale de« lkänwtr Bahnhofes in Marilor im Werte von 1000 Dinar hat ein Dieb g« stöhlen. Ei fehlt nur »och, daß demnächst die Kirchturmuhren dran kommen. Neue Kurs« für Maschinenschreiben, slowenische und deutsch« Stenographie sowie «in Buchholtungsunterricht beginne, an der Privat Lehranstalt Ant. Rud. Legat in Maribor om 1. Juli l. I- Prospekte und Einschreibun-gen im Echreibmaschinengeschäste Ant. Rud. Legal * Co., Maribor, Sloocnslta ullca 7, Tekphon 100. «eir e Filiale l Wirtschaft und Verkehr. Der neue Zolltarif. Mit dem Datum de« 20. Juni veröffentlichten die Bcograder „Sh j bene Ncvine" den neuen au'onomrn Zolltarif, d x maltarisposten auch die im Beitrage mit Italien verabredete« Minimalsötze für die Einfrhr au« Italien in Gültigkeit gesitzl werden. DaS bis-herige Zollagio bleibt bi« auf weiter«? unverändert. Die Zollämter sind vo» neuen Tarif schon ver-ständig!, so daß sich daS Zollverfahren ohne Hnber-mffe den neuen Sätzen anpassen wird. WaS die Einfuhrzölle auf die Hauptnahrung«mitlel anbelangt, (vor allem W'izen, Mehl und Fett) ist »an vor-läufig bei« Ministerra!«beschluß vo» Jahre 1922 geblieben, der die fre e Einfuhr der Harptnch ung<-«tttel al« besondere Begünstigung für die breiten Sch chten der Konsumenten sests tzle. Wichtige Bestimmungen de« neuen Zolltarif». Der neue Zolltarif trat a« 20. Juni in Kraft, so daß die neuen Zollsätze sür Waren, die an diesem Tage d e Grerze unser«» Staate« »och nicht überschritten hatten, bereit« gelten, während die Waren, die sich an diesem Tage schon in Jugoslawien besanden, noch nach dem alten Tarif verzollt werden. Do» neue Zotiges, tz u«saßt 24 Artikel, der Tarif hat ungefähr 700 Posten. Mit feinem Inkrafttreten »erden alle bisherigen Gesetze und olle B rordnuogen und Maßnahmen der Regierung, soweit sie Zollte sti»mungen enthalten, außer Kraft gefetz'. Der Zoll auf Konfektion und Seide ist teilweise eihöh', dafür entfallen die sogenannten Lt xa«tarise mit ihrem Agio, fo daß viele Sorten von Waren und Konfektion in Hinkunft tiotz der E höh»' g der Sätze niedriger verzollt erscheinen al« bisher. Be, boten ist die Ausfuhr von Gold, Silber, Platin und von Antl— quit&ten, die künstlerischen oder kulturhistorischen Wert besitzen. N cht verboten ist die Uebertragunz von gol-denen oder silbernen Gegenständen, die von den R