Echriftleitma: *' . L i a „ Lemaltung: «^tzd-u.g.,7, Nr. 5 A A AAA A A »9fr. 5 («nwTfAH e««>. M S H £ s MMÄW. & &tÄshss ^▼▼^▼rTTj^ f^W^WW1ff!▼♦ Cg=r —*»'—• D »n,!>!»-» »onnrmcmi f«tf|»rcafl™-«.rt6 «».««. «tl!«» d» tut «tiKftcHnn«. Mr. 41. Die Tätigkeit des Deutschen Schul-Vereins. Bei der Jahreshauptversammlung deS Deutschen EchuloereinS, welche am Psingstsonntag zu JohanniS-bad in Böhmen stattfand, erstattete der Obmann-ftelloerireter Herr Dr. v. Kraus den Bericht über die Thätigkeit des Deuischen Schulverein». Wir entnehmen dem Berichte folgende bemerken»« werte Einzelvheiien: Zu Beginn 1900 besaß der Verein 15 eigene Schulen mit 30 Klassen. Beginn 1901 durch den Zuwachs der einklassigen Schwanenberger Schule 16 mit 31 Klassen. Im Lause 1901 konnte sich der Verein zum Teil der Eisenberger Schule, die minmehr au« zwei öffentlichen und zwei Verein?-Nassen besteht, und gänzlich der zweiklassigen. nun« mehr veröffentlichten Schule zu Sl. Epydi entledigen. Danach ericheint der Stand der Lereinsschulen am Schlüsse 1001 gegen den Schluß um eine Schule, dezw. drei Klassen verringert. Erfreulicherweise wächst die Zahl der nunmehr von an-deren Faktoren übernommenen Schulen. Sie be-trägt jetzt 19 gegen 17 im Vorjahre. Am Schlüsse 1900 besaß der Verein 32 Kindergärten mit 35 Abteilungen, am Schlüsse 1901 durch den neu hinzu-gekommenen zu Honositz und eine zweite Abteilung in Leiser» 33 Kindergärten mit 37 Abteilungen. Die Zahl der von anderen Faktoren in Verwaltung übernommenen Kindergärten hat sich durch di? Ab-wälzung der Troppauer Anstalt von 12 aus 13 er-höhl. Im Jahre 1900 ha« der Verein in 52 Fällen Schuluniersiützungen gewährt. Dmch den Adsall von 20 Schulorten (et* in Böhmen, zwei in Mähren, einer in Schlesien, zwei in Steiermark, einer in Kärnten, einer in Krain. einer im Küstenlande und einer in Ztiederösterreich), dagegen durch den Zuwach» von neun Schularten. und zwar Friedenau und Rudols»-tal. durt den Gau IV in Benekko und KUijt* schivadowitz in Böhmen, St. Egyli in Steiermark, Die Künstler Kerr ß>. Komes und f Krau Komes Key. ^Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden. A!Stuere Schulweisheit sich träumen läßt." Shakespeare. Die „geheimen Wissenschaften" haben zu allen Zeiten alle feiner organisierten Menschen auf da« Lebhafteste angezogen und beschäftigt. Unter ge-Heimen Wissenschaften versteht man alle jene Phä-nomeae, die au» dem gewöhnlichen Verlaufe deS Seelenleben« herau»treten. Früher war man be-müht, sie al» Stiefkind der amtlichen Wissenschaft z» betrachten. Eine Folge hievon war, baß der Okkulti«mu» vielfach von solchen angebaut worden ist. die nicht zum zünftigen Gelehrtentum gehören. Aber einen unbestrittenen Vorteil hatten diese Laien vor den Gellehrten: sie waren mit geringen Aus-»ahmen von» der Natur au» in hervorragendem Maße für die Experimental-Psychologie begabt. Und gerade sie sind e» gewesen, die uns im Verlauf der beilden letzten Jahrzehnte eine reiche Au»-beute ungeabmter Erkenntnis verschafft haben. Heute stehen die okkulten Wissenschaften mehr denn je im Vordergrund«« des öffentlichen Interesses. Jeder Gebildete w>eiß heute, wa» Gedankenübertragung, Fernwirkungl von Geist zu Geist, Hellsehen, Hypno» ii»mu«, SommambuliSmu» und MeSmeri»mu» sind. In allen Lälndern besaßt man sich mit dem Stu-dium dieser so eigentümlichen und merkwürdigen Erscheinungern. England und Amerika haben eine Society kor Psychical Rescarcb, Frankreich besitzt «ine Looiet6> ä« kiyodoloxio pdysioloßil^us und auch Deutschlland verfügt über mehrere Gesellschaften für psychologzische Forschung. An eifrigem Bestreben, den dichten ^Schleier, den die Natur über manche Vorgänge gebreitet hat, zu löste», fehlt e» also I ßilll, Donnerstag. 22. Wal 1902. GolteStal und St. Martin am Techel»berg in Kärnten. B-inhöfen und Schwarzbach in Nieder» österreich. erscheint im Jahre 1901 die Zahl der unterstützten Schulen um I I verringert. Der Stand der unterstützten Kindergärten ist in beiden Jahren der gleiche. 75, geblieben. Der deutsche Sprach-unterricht wurde 1901 durch eine Unterstützung er-weiter». Die Schulbauten weisen 1901 gegenüber 1900 durch Zuwach« von Schwanenberg und den Adsall von Frieda» und Podhart-Königinhos, 51 gegen 52, eine Verringerung um ein Objekt aus. Bausubventionen wurden in neun Fällen gegenüber 19 im Jahre 1900, Büchereien ,n neun Fällen gegenüber 17 im Jahre 1900, Lehr- und Lern-Mittel in 43 Fällen gegenüber 61 im Jahre 1900, Gehaltszulagen in 92 Fällen gegenüber 102 »n Jahre 1900 gewährt. Die Zahl von Schulgeld-spenden — 39 im Jahre 1901 gegenüber 29 im Jahre 1900 — ist um 10 gestiegen. Dann berichtet Dr. v. Kcau« eingehend über den Stand der Schulvereinsarbeiten in den einzelnen Pro-vinzen. In Steiermark ist bei starkem Schüler-zudrang die Schule zu Windischgraz erössnet worden. Die dereii» dreiklasstge Schule zu Frieda» wird von 130 Kindern besucht. Auch der Kindergarte» nimmt einen erfreulichen Aufschwung. Bezüglich Schön-stein« ist der Schulhauibau bereits beschlossen und wurde zum Bau geschritten. Im Herbst steht vie Eröffnung der vorerst als Schulvereinsanstalt ins Leben zu rufenden Schul« in Aussicht. Endlich hat der Landesschulrat die Errichtung einer öffentlichen deutschen Schule zu Sauerbrunn. al« Ersatz sür die dortige Schuloereinsanstalt, beschlossen. Die drei-klassige deutsche Schule in Luttenberg bewährt sich auf dos Best«. Dort ist die Trennung de» deutschen und slovenischen Schulspreugel« durchgeführt. Der nächsten Zukunst bleiben die Vorarbeiten bezüglich einer deutschen öffentlichen Schule zu Windisch-Feistritz vorbehalten. Wa» den untersteirischen Gau anlangt, so können wir angesichl» der wachsenden gewiß nicht, aber dennoch werden e» immer nur wenige „AuZerwählte" sein, vor deren geistigem Auge das Dunkel sich erhellt. Zu diesen AuSerwählien gehören unzweifelhaft auch Frau HomeS-Fey. Herr Home» und Fräulein I. Daoenport. Besonders die erstere hat «m letzten Jahrzehnt in beiden Hemisphären, in Europa und Amerika, sensationelle» Aussehen erregt. Fachleute von internationalem Ruse erklärten Frau Home» für da» beste der gegenwärtig lebenden Medien. Die Dame hatte die Ehre, wie auS autentischen Zeugnissen ersichtlich, vor allerhöchsten Herrschasten ihre überraschenden psychologischen Experimente vor-zuführen. Frau HomeS hielt eine zweimalige Se-ance vor dem fächsifchen Hofe ab, gab eine Vor-stellung vor dem Erzherzoge Johann, dem ver-storbenen Kronprinzen Rudolf, der Erbprinzefsin von Sachfen-Meiningen und anderen. Feldmarschall Moltke, der kühle Denker und große Skeptiker, hat zur Zeit Gelegenheit genommen, von den merk-würdigen, fast rätselhasten Fähigkeiten dieser Dame sich zu überzeugen. Aus einer Reise nach dem Orient veranstalteten Frau HomeS und deren Ge-mahl selbst vor dem Sultan eine Sitzung. Da» Programm der beiden Anti-Spirilisten, Frau Home» und Herr Home», ist so vielgestaltig und abwechslungsreich, daß e», selbst au»zug»weise wiedergegeben, den Rahmen einer orientierenden Darlegung bei Weitem überschreiten würde. Es sei daher nur einige» Wesentliche hier erwähnt. Frau Home» verfügt über ein erstaunliche« Gedächtnis. Dasselbe erstreckt sich nicht allein auf Namen, Zahlen, sondern auch fremde Sprachen, unter Einschluß der klassischen Sprachen. Sie wiederholt 100, ihr einmal vorgesprochene, gänzlich verschiedene und zusammenhangilose Silben, zieht im Kopfe Kubikwurzeln aus 12stelligen Zahlen aus, | nennt zu jedem beliebigen Datum den bestimmten 27. Jahrgang. slovenischen Wünsche — sie heben mit dem An-stürm gegen die Laibacher städtische deutsche Knaben» schule an und endigen über die sattsam bekannte Eillier Affäre hinweg «n dem dringenden Verlangen nach einer slovenischen Universität in Laibach — aufrichtig dem Wunsche Ausdruck geben, daß der Schulvereia bei der energisch anzugreisenden Arbeit zwischen Marburg und der Sprachengrenze und im oberen Drautal von den Volksgenossen an Ort und Stelle tatkräftigste Unterstützung finden möge. So erfreulich der wieoererwachende Sinn sür nationale Hil'Sdereilschafl begrüßt werden mag, so weit stud wir noch von wirklich befriedigenden Zu» ständen. Nach einem wunderlichen Artikel der „Kärntner Zeitung" vom 23. Februar d. I. haben die Juden in der Leitung de» Vereine» den ent» scheidenden Einfluß und der eigentliche Zweck de» Vereine» sei doch nur die Unterstützung von Juden« schulen. Er zitiert eine Wiener antisemilische Größe al» seinen deutschen Gewährsmann, der. ich weiß nicht, ob «S wirklich der Fall war, erklärt haben soll, der Schulverein diene nur zur Entlastung der jüdischen Fabrikanten in Böhmen und in Mähren, im Uebrigen sei seine Thätigkeit „purer Pflanz*. „Ich sordere," so sagt Dr. v. KrauS, „hiemit förmlich die „Kärntner Zeitung" auf, einen einzigen Fall der Unterstützung von Jud«nschulen — lagen wir d«r Einfachheit wegen in den letzten 10 Jahren — uns namhaft zu machen." In nationaler Opferwilligkeit geschieht bei unS manches Dankenswerte. Aber der Gesaniterfolg er« innert an da< nüchterne Wort eines Holländer»: „Liebe Kinder, Burenlieder singen hat noch keinen einzigen Engländer in die Lust gesprengt." Wenn in Teischen die Verführung »Berühmter Liebes-paare au» alten Zeiten" — natürlich auS alten Zeiten, denn waS die jetzige Kameradschaft im öffentlichen nationalen Leben anlangt, würde eS mit ledenden Bildern etwa» bedenklich aussehen — der Schuloerein»kasse eine erkleckliche Summe ein» Wochentag, und zwar speziell sür den Zeitraum seit der Verbesserung deS gregorianischen Kalender» (1582) bis zum Jahre 2000. Die Künstlerin hat sich größere klassische Dichtungen derart zum geistigen Eigentum? gemacht, daß sie die Rezitation derselben bei jeder beliebigen Stelle sofort beginnen kann. Man hat sie daher nicht mit Unrecht die große Anamnestikmli des Jahrhundert» genannt. Auf dem Gebiete der Gedankenübertragung steht Frau Home» völlig unerreicht da. Sie findet die verborgensten Gegenstände, bezeichnet auf der Land» karte jede» Namen, den jemand zuvor von der» selben abgelesen hat. Hochinteressant erscheint Frau Home« als graphologische» Medium. Sie hat in dieser Beziehung weder Vorgänger noch Nebenbuhler. Frau Home» bezeichnet den Gedurlttag irgend einer genannten Person seit Beginn der christlichen Zeit» rechnung, und zwar genau nach Tag, Monat und Jahr. Ueberrafchend sind die Experimente der Künstlerin al« Geruch«medium. So findet sie, lediglich durch den Instinkt geleitet, eine duftende Blume, einen aromatischen Apsel und wäre er auch noch so gut verborgen. Aussehen haben zur Zeit in Dre«den ihre Experimente al» Somnambule er» regt. E» gelang hier dem Professor Hofrichter, sie völlig unter seinen Willen zu bringen, und in diesem willenlosen Zustande gab sie genau Au»kunft über Vorgänge, die in einem abseit» liegenden, gänzlich von ihr getrennten Raum sich ereigneten. Diese Tatsache hat damal» große» Aussehen erregt. Ein derartige» phänomenale» Experiment hat der Dame den Namen de» fähigsten Mediums der alten und neuen Welt eingebracht. Auch die seltsamen Erscheinungen aus der „vierten" Dimension sind der Frau HomeS geläufig. Wenn «an ihre Vor-sührungen sieht, sollte man wirklich glauben, daß sie in einem Rapporte mit der übersinnlichen Welt I stehe. Frau Home» läßt sich an allen Gliedern Seite 2 brachte, wenn da» Klagensurter Maskenfest 2500 X Reingewinn abwarf, so kann un« die« mit Freude erfüllen. Aber an den sleoischen Opfermut reichen wir noch immer nicht heran. Mit den 200.000 Mk. Spende für den Allgemeinen deutschen Echulverein von Seite der Regierung von Hessen-Darmstadt ist «< nun leider nicht«, so sehr die« so manche Denun-ciantenseele betrüben wird. Wahrheitsgemäß berichten wir, daß ber Allgemeine deutsche Schulverein 1901 fast 45.00V Mk. verausgabte, von denen 6000 Mk. nach dem nördlichen und etwa« über 10.000 Mk. nach dem südlichen Tätigkeitsgebiete unsere« Schul» vereine« wanderten. Dagegen aber ist richtig, daß der im abgelaufenen November verstorbene Praaer Vizebürgermeister Josef Kunden der Matice gkol&ka 200.000 K vermachte, daß der Winterberger Bürger Narovec den Slaven Winterberg« für Schul« zwicke sein Hau« im Werte von 30.000 X hinter« ließ, daß Parik in Trednitz großmütig für die von ihm zeitlebens verfochten? Sache testierte, daß da« Gasthau« u Fleku in Prag kreuzerweis» 1901 2192 K, von Anbeginn an 68.526-56 K für die Matice Skolska gesammelt hat, daß die Chrudimer Ortsgruppe al« Wenzel«spende für 1901 3600 K eben dahin ablieferte, daß die Generalversammlung der Aktienzuckersabrik in Jungbunzlau trotz der Dividendenverteilung im Herbst v. I. immer noch 200 K für ihren Schuld rein in den Kass«n fand. Da« ist ein Gebiet, aus dem wir Deutsche die nationale Pflugschar noch tiefer einsetzen müssen, um den brachliegenden Boden etwa« fruchtbringender zu gestalten. Wir können Ihnen nur «ine ver-ständige Verwendung de« un« anvertrauten Ernte-gute« versprechtn. Ganz sei Ihrer und un« da« berechtigte und wahrhaftige Gefühl der Freude über jede dem Nachbar und Bruder erwiesene Guttat. Jeder Ziegel beim wachenden Schulbau gilt un« da «ehr al« da« schönste, berauschende Wort, und wenn ein« neue deutsche Schule wird, so drängt sich auch auf unser« Lippkn der bei der Einweihung de« Windischgrazer Schulhause« gefallene schlichte Segen»spruch: „Ein Hort deutscher Kultur, ein Jungbrunnen dtuttchrn Fühlen« und Denken«, au« dem nach Goiie« Willen der deutsche Nachwuch« noch viele Jahrzehnte hindurch zu seiner Stärke schöpfen möge.* Zur inneren Lage. Der Redestrom im Abgeordnelenhause fängt an. langsamer zu lausen, die Parteien fühlen ein gewisse« Gefühl der Ermüdung, und binnen kurzem wird Herr Dr. o. Koerber sein Budget bewilligt haben. Nicht nur die Regierung, sondern da« ganze Volk wird froh sein, wenn einmal der Staat«vor» anschlag unier Dach und Fach gebracht sein wird, denn dann kann endlich die Zeit kommen, wo man fesseln, die Schnüre werden in Knoten verschlungen, die schier unauflösbar sind, zum Ueberfluß spannt man ein Netz über die Gefesselte — und dennoch verrichtet sie Dinge, al« wenn sie im Gebrauch ihrer Glieder nicht im Mindesten behindert wäre. Al« Sehmedium bezeichnet Frau Home« jeden be« liebigen Gegenstand, obschon er ihre« Auge keine«-wen« erreichbar ist. Die Auszählung der sensatio« nellen En trimmte, die Frau Home« unter Assistenz von Fräulein Davenport, einer intelligenten, hübschen und jungen Dame. au«sührt, ließe sich beliebig weiter fortsetzen, da« Borstehende möge indeß g«« nügen. um auf die Eigenart der Darbietungen dieser unerreichten Künstlerin aufmerksam zu machen. Der Besuch einer solchen Seance bietet eine Fülle von Anregung und Stoss zum Nachdenken. Wohl mancher, der Frau Home« in ihrem rätselhaften Wirken be» obachtel hat, wird an die eingangs erwähnten Worte Shakespeare« sich erinnert haben. Die geyeime Wahl. Eine Kl-mstadt-Geschichte von W. W. Der Gemeinderat deS Städtchens N. war voll» »ählig im Sitzungssaal« de« allen Rathaus«« ver» sammelt. Au, der Tag««orduung stand al« l«tzi«r, jedoch wichtigst«? Punkt: Di« Wahl «ine« Arzte« für da« von der Gemeinde N. erbaute Krankenhau«. In dem Städtchen praktizierten nur zwei Aerzte: Dr. Iahn, ein älterer Herr, der zugleich Mitglied de« Gemeinderate« war. und Dr. Stiller, ein junger Mann, der erst vor einigen Wochen im Städtchen seine Praxi« eröffnet hatte. Der Bürgermeister Weck.sser klingelte, räusperte sich und sprach: „Jetzt, mein« H«rr«n, sang« mer mit d«r Wahl de« Arzte« für da« krankenhau« an.' Er hielt inne und blickte über di« Brille hin» weg nach Dr. Iahn; auch die Gemeinderäte richteten __ an noch viel wichtigere Fragen wird ernstlich her-antreten können. Hauptsächlich wegen dieser noch immer uner« ledigten Fragen freuen wir un«, daß nun der Weg zu deren Erledigung freiließt. Eine gerade jetzt brennend gewordene Frage ist die de« ungarischen Au«gleiche«. Wenn nun einmal da« Budget erledigt ist. so hat da« Abgeordnetenhau« bewiesen, daß e« wieder gesund ist, und Herr Dr. v. Koerber hat keine Au«» rede mehr, um vielleicht einmal zu sagen, mit diesem Parlament lasse sich nicht« machen. Wir glauben auch, daß das Abgeordnetenhau« hauptsächlich au« diesem Grund« «ine rasche Erledigung der Beratung de« Staatshaushaltes anstrebt und Herrn Koerber alles bewilligt, damit er keine AuSrede habe und in seinen Unterhandlungen mit Ungarn nicht im geringsten gestört werde. Wir find wirklich neugierig, was au« diesen endlosen Verhandlungen unserer Regierung mit Ungarn schließlich herauskommen wird. Wir dürfen unsere Hoffnungen nicht allzuhoch spannen, damit un« eine etwaige Enttäuschung nicht gar zu hart trifft. ES müßte wahrlich fast gar nicht mehr mit natürlichen Dingen zugehen, sollten wir wirklich bei diesen Verhandlungen unser Recht erreichen können. Wie gesagt, e« ist unmöglich, schon heute auch nur annähernd sich darüber zu äußern, wie di« Würfel in dieser Frage fallen werden. So sehr man auch nach irgendeinem Anhaltspunkte zu deren Beur-teilung suchen mag. überall stößt man auf Zwei» deuti«keiten, die die Sache nur noch verwickelter machen. Letzthin vernahmen wir von höchster Stelle die Worte, daß ein Ausgleich mit Ungarn zwar erwünscht, aber nicht unbedingt nötig sei. Nicht lange ist »S aber her, daß Dr. v. Koerber ent» schieden erklärte: „Die Grundlagen, aus welchen daS Verhältnis zwischen den beiden ReichShälften auf-gebaut sei, dürften nicht in« Wanken geraten." Da« heißt: Die Regierung will den Au«gleich mit Un« garn unter allen Umständen zustande bringen. Die erste Aeußerung ist freilich jünger und von maß« gebenderer Stelle al« die letztere, so daß also noch immer eine Hoffnung vorhanden ist, daß wir wenig« sten« diesmal nicht der unterliegen»« Teil sein werden. Die Hoffnung erscheint noch berechtigter, da auch unser Parlament in dieser Frage fest und entschlossen hinter Dr. v. Koerber stehen soll, der in letzter Zeit hierin etwa« energischer geworden zu sein scheint. Stehen soll, sagen wir, denn wissen könne« wir e« nicht, weil schon so manche Abge« ordnete oft tapfer in Worten, aber nicht tapfer in der Tat gewesen sind; weil e« so manche BolkSver« treier gibt, die sich nach dem in den oberen Re-gionen herrschenden Winde richten. Deshalb dürfen wir nur hoffen, daß das Parlament und die Re- ihre Augen etwa« verlegen nach dem Arzte in ihrer Mitte. Dr. Iahn erhob sich rasch. „Selbstoerständ» lich, Herr Bürgermeister, werd« ich bei Dieser Wahl, die eine geheime ist, nicht anwesend sein und nicht mit abstimmen. Ich bitte also freundlich, zu ent« schuldigen, daß ich jetzt gehe. Adieu, meine Herren!" »Adi.u! Adieu!" erwiderten die bejahrten Männer von N. Ihr AmtSkollege schritt voraus, direkt in das neben dem Rathause liegende Gast-hauS „zum Lamm". Er wußte, daß nach jeder Sitzung die meisten Gemeinderäte in diese Wirtschaft zu gehen pflegten; dort wollte er das Wahlergebnis erwarten, um »S der Gattin bringen zu können. Er war sich freilich sicher bewußt, daß er ein« stimmig durch die Wahl ging, unbedingt gehen mußte, er. als langjährige« Mitglied de« Gemeinde-rate«! Man konnte doch nicht den jnngen Arzt vorziehen, der kaum einige Wochen im Städtchen weilt! Allerding«, noch heute früh hatte er die Idee gehabt, großmütig auf die Stelle al« Arzt de« Krankenhause« zugunsten de« jungen, fast un-beschäftigten Kollegen Dr. Stiller zu verzichten, da-«it dieser eine Existenz habe. Er hatte da« auch seiner Frau aesagt, aber da war er schön ange-kommen! Sie erinnerte ihn daran, daß die Stellung jährlich mit 2400 Mark von der Gemeinde besoldet werd«, und daß «r fünf Kinder besitze. Da hatte er vor d«r Frau seine erhaben« It»«« bald ausgegeben. „Meine Herren.' btgann im Rathaus« der Bürgermeister Weckesser, „wen wähle mer zum Arzt in« Krankenhaus?' „Ei. die Wahl muß doch geheim sein,' be-merkte Bäckermeister Drä«bach. .Dem Dr. Iahn seine Frau nimmt seit über dreißig Jahr von «ir die Brötchen, und i möcht'« net mit ihr verderbe.' .Nadierlich!' bestätigte Schlossermeister Kull-mann, „mir wolle gehet« abstimme, damit nix Nummer 41 gierung die«mal den Ungarn gegenüber unbeiijs» bleiben werden. Wenn Oesterreich will, so wird e« auch te den Verhandlungen mit Ungarn sein Recht behaupten. Oesterreich hat eine starke Waffe tu ba Hand und wenn «« sie nur gkbrauchen will, so ii der Hochmut und die Dreistigkeit der Ungarn s«s« gebrochen. Diese Waffe liegt in dem Umstand« daß Ungarn in Oesterreich den größten Abnehmt seiner landwirtschaftlichen Erzeugnisse besitzt. St führte z. B. Ungarn im Jahre 1893 sür 1981 Millionen Kron«n Getreide und für 133 5 Million-, Kronen Mehl nach Oesterreich ein. diese« jßha aber in demselben Jahre nur sür 8*1 Million» Kronen Getreide und sür 0'7 Millionen fttonn Mehl nach Ungarn au«. Au« diesen ireuiga Zahlen ist zu ersehen, wie viel Interesse Uapn an der zollfreien Ausfuhr von Getreide und SRtt hat. Wie viele österreichische Landwirte und Mhta durch diese zollfreie Einfuhr von ungarische« 8« treib» und Mehl geschädigt werden, wollen na heute nicht näher ausführen, sondern sofort eiia anderen ungarischen AuSsuhrartikel erwähnen, tan. lich daS Vieh. Die Einfuhr von Vieh auS Ungarn betrug m Jahre 1898 91 7 Millionen Kronrn, di« änifti von Vieh aus O«st«rrtich-Ungarn, wohlgnmch Oesterreich-Ungarn, hatte in demselben Jahre ran Wtct von nur 73 Millionen Kronen. Also Hiy« führte im Jahre 1898 um 17 3 Millionen ftrona «ehr Vieh nach Oesterreich ein, al« die Seia«. auSfuhr des ganzen Reiche« in daS Ausland i* trug. Aus diesen Zahlen geht klar hervor, dq Oesterreich für sich allein nicht unbedingt ans na Vi«hauSsuhr ang«wits«n ist, fond«rn daß e« in, Vieh im Lande selbst aufbrauchen könnte, wn» nicht die Ungarn durch die zollfreie Einfuhr ihn* VieheS «it unseren Bauern in so starken Le»« bewerb treten würden. N«b»e» hängigkeit Ungarn«. Sobald da« Land dazu n. stärkt ist, die Lasten der Unabhängigkeit z« traf* ist e« un,ere Pflicht, die volle Unabhängigkeit u herauSkimmt, wer dafür und wer dagegen gewese it.' Die Wahl erfolgt». Nach einer halben Stuft las der Bürgermeister da« Ergebnis vor: „Dokior Iahn — drei Stimmen, T»l« Stiller — sieben Stimmen. Die Männer schauten sich verblüfft an. dich keiner sprach «in Wort. D«r Vorsitzende schloj schnell die Sitzung und man verließ da« Rathoii. Wohl blickten alle nach der geliebten Siam«kmi?t, dem „Lamm", aber feiner wagte heute don eiij,« kehren, wußten st« doch durch den RathauSdiem, daß Dr. Iahn drüben aus daS Wähler^«« wartete! Sie gingen also lieber nachHaufe. „DaS dauert aber lange," brummte i« ©in»« Hause der Arzt. ..Ei. die Sitzung i« »a schon lang vorbei, ich daS Rathau« i« auch zu," bemerkte der Rathen«, diener, der ebenfalls dieselbe Kneipe besuchte. „Und daS Wahlergebnis?' Der Alte zuckle die Achseln. ,De« weiß i wirklich net.' „Dann gehe ich zum Bürger«eister." Einige Minuten darnach trat Dr. Iah» a einen Laden ein. E« war schon dunkel, doch da Arzt glaubte einen kleinen Mann i« Hintergr«»« verschwinden zu sehen. „Guten Tag, Frau Bürgermeister. Ist 3fr Mann da?' .Bedaure sehr, Herr Doktor, aber ewe i< k auSgegange!" »Sollten Sie sich nicht täuschen? Ich i,j vorhin dahinten jemand stehen,' bemerkte Dr. Ich, und schritt in den Hintergrund. »Wahrhaftig, H find Sie ja, Bürgermeister. Waru« verstecke» 6t sich vor mir?" Hinter mehreren Fässern trat sehr verwirrt der Bürgermeister hervor. „Vergewe Se, Herr Tokty, Nummer 41 at&mpfcn. Bit dahin beharren wir aus dem von Deal geschaffene» Verhältnis Ungarn« zu Oesterreich." . Älio beharren auf de« von Deat geschaffenen Verhältnis, solange da« Zoll- und HandelSdüudniS «it Deutschland Ungarn Schutz gewährt zur Wah-rang seiner Ackerbouinteress.n auf Kosten der öfter-rvchischen Industrie, auaendlickli b vorzüglich zur Erlangung niedriger deutscher Einfuhrzölle aus Ge-trride und Vied, durch Gewährung niedriger Ein-fuhrzolle feiten« Oesterreich-Ungarn« auf solche ge-«erbliche Erzeugnisse, die wohl in O-sterr>ich in genügender Anzahl hergestellt, in Ungarn jedoch »och nicht erzeugt werden. Wir haben dieiem nicht« »ehr hinzuzufügen. Wir verlangen, daß Ungarn feine Unadhängiokeit nicht erst dann erhalte, wenn es sich an Oesterreich großgesvgen und diese« in seiner Volkswirtschaft unendlich geschädigt hat. son-dern wir fordern, daß schon heute den Ungar« ihr Wunsch erfüllt werde. Unsere Losung sei: „Kein Ausgleich! Personalunion! Dann Zoll- und Handel«-vertrag mit Ungarn!" Aotitische Kundschau. Per Kampf gegen Wolf. Die langange-kündigte Anklageschrift de« Dr. Schalk gegen Wolf ist erschienen. Man ist darüber allgemein nmäuscht und doch — von einem Schalk haben Kenner nicht mehr und nicht weniger erwartet. Der hauptsächlichste Anklagepunkt ist die abge-droschene Seidlgeschichte. Außerdem soll Wols Wert-papiere und Kautionen veruntreut, Bilanzen ge-fälsch«, sich vom Zuckerkartell, von jüdischen Banken und Eisenbahnen, von der österreichischen und rus-fischen (!) Regierung bestechen haben lassen. Wir Jlauden nicht daran, daß sich für diese schweren seschuldigungen ein Wahrheitsbeweis wird erbringen lassen. Wenn er aber auch gelingen sollte, dann fallt er auf die Urheber der Wolf-Hetze zurück, weil auS der Broschüre Schalks klar hervorgeht, daß er und seine Helfershelfer von den angeblichen Schand-taten Wolf« Kenntnis hauen, als auch sie feine politischen Dienste in Anspruch nahmen und diese «it gesinnungSgenöfsischem Danke quittierten. DaS Schlimmste für Wolf würde also darin bestehen, daß Schalk und Schönerer seine Mitwisser, d. h. Mit-schuldigen waren. Kin slavische» Geständnis. Ueber die Not-wendigkeit deutscher Schulen in Oesterreich legte der slavische Delegierte v. Vukovic gelegentlich der Be-ralung des Marivebubftel» ein Zeugnis ab, daS wir nicht gerne dem Vergessen anheimfallen lassen möchten. Vukooic sprach die Hoffnung au«, daß jener Geist, denn seinerzeit Kaiser Max in die Marine gepflanzt hat. und der von seinen Nach-foliern. insbesondere unterem unvergeßlichen Tegeti- airrn ich hab Hering herauSgenomme, und da wollt ich mich «et vor Ihn« sehe lasse." »Ich will ja nur wissen, wie die Wahl auS-gefallen ist." Bürgermeister Weckesser kraute sich hinterm Ohr. „Herr Doktor, i kann nix davor, denn i hab Se nadierlich gewählt, Jhne Ihre Frau kauft ja alles bei mir und —* »Wie, ich bin om Ende gar nicht gewählt «ordtni 1" »Rein, der Dr. Stiller hat mehr Stimme ge-biegt wie Sie." »Da hört sich ja alles auf! Wieviel Stimmen Hai er mehr bekommen?" „Ich glaube eine oder zwei." »Der Semeinderat besteht auS zehn Herren, Sie Bürgermeister, haben zwei Stimmen, ich war nicht anwesend, es wurden also zehn Stimmen ab-. gegeben, und da hätt« ich nur vier bekommen?" »Ich glaub, e« i« so, aber ich habe Sie ge-wählt, daraiuf könne Se sich ganz fest verlasse!" Der alte Arzt eilte erregt hinau« und trat beim Bäckermeister Drä«bach ein. »Wie viel Stimmen habe ich betwmmen?" »Drei, Herr Doktor, awer ich hab Se nadier-lich gewählt, denn ich liwere Jhne Ihrer Frau doch schon feit üb>er dreißig Jahre die Brötcher." Einige Minuten darnach stand Dr. Iahn vor de« Schloss«r«eister Kullmann. »Ich hcab Se ganz gewiß gewählt, denn Sie sind ja ein Kunde von mir, awer im ganze hawe Se nur drei Stimme gekrigt." • ch Nach enner Stunde hatte Dr. Iahn sämtliche Gnneinderät« besucht, alle versicherten fest und heilig, sie hätten ihn, gewählt bei der geheimen Wahl. Der erzürnte Arut nannte sie sämtlich Lügner. Al» er zuletzt nachyhause ka« und der Gattin von dieser merkwürdigern Wahl erzählte, wurde diese Da«e .S-«»sch- W-cht" hoff, zum Erstarken gebracht wurde, auch in Zu-kunft zum Wohle und Gedeihen der Marine, zum Stolze de« Vaterlandes erhalten bleiben werde. Es sei zweifellos, daß. wie die Mannschaft den Ruh« der Kriegsmarine zu heb^n geholfen habe, die kroatisch» Jupend auch geeignet wäre, einen tüchtigen OmzierSstan'» zu liefern. Leider feen aber gegenwärtig die Bedingungen hiefür nicht vor-Handen, unter denen die Jugend für daS militär-maritime Fach herangebildet werden könnte. ES fehlen vor allem die Schulen, in denen die deutsche Sprache gründlich erlernt werde» könnte. Erzherzog Kranz Kerdinand und — Tolstoi. In einer der letzten Sitzungen deS Abgeordneten-Hauses brachte Abg. Klofac nachstehende, sehr be« zeichnende Interpellation ein: »Die Prager tschechische Akademie für Wissenschaft, Literatur und Kunst trug in daS Verzeichnis derjenige» Männer, die sie zu Ehrenmitgliedern zu ernennen gedenkt, auch den Namen desjenigen DenkerS und Schriftstellers ein, den die ganze gebildete Welt mit Respekt und Be-wunderung ausspricht, den Namen des Grafen Leo Tolstoi. Möge nun über seine verschiedenen An-sichten welche Meinung immer vorherrschen, so viel ist doch gewiß, daß Tolstoi heute nicht nur unter die größten Schriftsteller, sondern auch unter die größten Menschen überhaupt gestellt werden muß und daß es zur Ehre und Auszeichnung einer jeden Gesellschaft und jeden Institutes gereichen wird, wenn es mit einem Manne von solchem Geiste, sol-cher Arbeitsleistung und solcher Reinheit und Wahr-haftigkeit in Verbindung steht, wie eS Tolstoi tatsächlich ist. Unser Volk ist außerstande, dem großen russischen Schriftsteller in anderer formeller Weise seine Achtung kundzugeben, als durch die Ernennung zum Ehrenmitglied- der genannten Akademie und wenn die letztere einen solchen Antrag stellte, handelt es sich gewiß um keine Demonstration, sondern um die bloße Anerkennung von literarischen Verdiensten. Bevor jedoch dem Kaiser das Verzeichnis der bean-tragten Ehrenmitglieder eingehändigt wurde, wurde der Name Tolstoi einfach gestrichen. DaS tat eigenmächtig der Protektor der Akademie Erzherzog Franz Ferdinand Este. Diese Tat wird freilich den Ruhm Tolstoi's nicht schmälern. Da jedoch die ganze An-gelegenheit sehr charakteristisch für unsere Zustände ist und daS tschechische Volk klar zu sehen wünscht, fragen die Unterzeichneten, ob Euer Excellenz den Erzherzog Franz Ferdinand Este über die Gründe zu fragen geneigt ist, welche ihn veranlaßten, den Namen Tolstoi aus dem Verzeichnisse der beantragten Ehrenmitglieder der tschechische» Akademie für Wissen-schast, Literatur und Kunst zu streichen." Große Auterschlagungeu beim Lloyd. In den letzten Tagen brachten die Zeitungen allerlei Nachrichten über angebliche große Unterschlagungen wüiend. Sie ichneb sofort allen Kemeinderäien und dem Bürgermeister und bestellte sämtliche Lieferungen ab. Brot, Fleisch. Steinkohlen, alle« wurde abbe» stellt, und Dr. Iahn mußte an den Gemeinderat ein Schreiben richten, daß er die stattgefunden« ge-Heime Wahl nicht anerkenne, denn die Gemeinde-rät« hätten ihm mündlich die Ve>sicherung gegeben, nur seinen Namen auf den Wahlzelle! geschrieben zu haben. Im Städtchen gab es eine furchtbare Ausregung, jede brennende Frage der Gegenwart trat vor dieser geheimen Wahlgeschichte zurück. DaS KreiSamt veranlaßte nach einigen Tagen den Bürger-meistir Weckesser, eine GemeinderatSsitzung einzube-rufen mit der einzigen Tagesordnung: Die geheime Wahl de« Arzte«. Wieder waren die zehn Räte im alten Rat-Hause vereinigt. Sie saßen sehr gedrückt und in sich gekehrt am großen Eichentische, nur Dr. Iahn trug da« Haupt erhoben; keinen der AmtSkollegea hatte er eine» Grußes sür würdig befunden. Der Bürgermeister klingelte und begann fchüch^ tern: .Meine Herren, i hab Se hieher berufen, weil Herr Dr. Iahn die statigefundene Wahl de« Arzte» für daS krankenhau» umstoße will." Sogleich erhob sich Dr. Iahn. „Ich bitte um» Wort!" sagte er scharf. „Der Herr Bürgermeister hat Sie falsch belehr», meine Herren! Ich beab-sichtige nicht. Ihre W^hl umzustoßen, ich werbe mich Ihnen nicht alS Arzt für da» Krankenhaus auf-drängen, ich will nur wissen, wie e» möglich ist, daß ich nur drei Stimmen erhielt, während «ir doch alle Herren die heilige Versicherung gaben, daß sie mich gewählt hätten." „Die Wahl war «ine geheime." warf der Bürgermtister zaghaft «in. »Ach, wa» geheim! Ein rechter Mann hält trotzdem mit seiner Meinung nicht hinterm Berge; ich aber bin belogen worden! Ich habe mich in» zwischen in die Tatsache gesunden und Überlasse Seit« 3 beim österreichischen Lloyd. Die Verwaltung desselben verbreitete bloß durch das Telegraphen-Korrespondenz-Bureau eine Ableugnung, allein die Blätter bleiben bei ihren Behauptungen. Namentlich der »Sole" schreibt: »Die beim Lloyd bis jetzt entdeckten Defrau-dationen erreichen fast die Höhe von drei Millionen Kronen. Ein Direktor befindet sich aus der Flucht, zwei VerwaltungSräte wurden über Auftrag deS Ministeriums abgesetzt und noch andere Vorkehrungen werdkn getroffen werden." Und dann heißt es weiter: »Die Wahrheit hat sich Bahn gebrochen, der Skandal ist da, der großartige Betrug ist aufgedeckt. Der ordengeschmückte Baron Theodor Rinaldini, Excellenz, Geheimer Rat, gewesener Statthalter von Trieft, ist seine» Vertrauenspostens als ernannter VerwallungS-rat des Österreichischen Lloyd seitens des Ministen-ums entsetzt worden, weil er dieses Vertrauen miß-brauchte. Diese Maßregelung eines gewesenen Statt-Halters, Barons, Geheimen Rates, einer Excellenz, ist beredt genug! DieS darf jedoch nicht genügen. Jetzt weiß man, daß unsere Enthüllungen vollkommen der Wahrheit entsprachen. Man weiß, daß beim Verkaufe älterer Schiffe riesige Betrügereien verübt wurden, daß man in Ermanglung neuer Schiffe die soeben verkauften zu unglaublichen Preisen chartern mußte, daß man horrende Summen unter verschiede» nen Titeln an einen oder den anderen zahlte." Wenn sich dies« Anklagen bewahrheiten, dann kann man dem genannten Blatte nur Recht geben, wenn es weiter fragt: »Sind die Kerkermauern nur für jene da, welche «in w«nig Kaffee oder Mehl stehlen?" Wir aber fragen: »Sind die blutigen Steuerkreuzer des Volkes dazu da, um solche G«s«llschasten zu subventionieren, bei denen einige wenige hochstehende Gauner sich die Taschen vollfüllen können?" Ans Stadt und Land. ßinen seltenen Hast wird unsere Stadt in den nächsten Tagen beherbergen in dem hervor-rasendsten aller „LoS von Rom* - Streiter J>*. Anton Kisenkolv, der am SamSiag in Terschet» Hotel über die »Bedeutung ver Lo» von Rom-Bewegung für da» deutsche Volk" sprechen wird. Dr. Eisenkolb ist R«cht»anwalt von Beruf und lebt in Karbitz (Böhmen). Al« um die Weihnacht»zeit 1893 da» Feldgeschrei »Lo» von Rom' in die Lande erscholl, da zündete e» in seiner Se«l«, und über Nacht ward e» ihm klar, daß nur die Zerschneidung de» Tischtuch«» den Deutschen Oesterreich» Rettung bringen könne. Wohl hatte er schon al» junger Mann eine Schrift gegen die Ohrenbeichte geschrieben, aber die Sache war ihm meinem Kollegen, dem Herrn Dr. Stiller, die Praxi» im Krankenhause, aber ich verlange eine Aus-klärung Ihrer höchst sonderbaren Handlung»weise, meine Herren!" Es herrschte längere Zeit eine peinliche Stelle; endlich hob der Schlossermeister Kullmann die Hand. „Der Herr Schlossermeifter Kullmann hat's Wort!" rief der Bürgermeister. .Herr Doktor," hub Kullmann an, .i will Jhne einmal etwa» sage. Wir alle hätte Sie gern gewählt, aber da sind unsere Weiber, die habe ge« sagt: Mann, du wählst mer den Dr. Stiller, der is noch ledig, und mir — mir habe Töchter." „Sehr richtig! Er i» ledig, und mir habe Töchter! So wa» muß mer sehr berücksichtige!" erklang e» au» der Versammlung. .Und da die Wahl doch geheim war," fuhr der Redner fort, „so hat jeder gedacht: i wähl, wie meine Frau will, mer merkt'» ja net l Ader, — mer habe fast alle so gedacht!" Dr. Iahn lachte lustig auf. »Ah. so ist die Sache gemeint! Nun, dann bedauere ich recht sehr, den Herren eine schmerzliche Mitteilung machen zu müssen. Der Herr Dr. Stiller ist — auf die Wahl hin — sosort nach Berlin gereist und hat sich dort verlobt, aber — mit einer Berlinerin! Hier ist die Verlobun!,»anz«ige; der Briefträger gab sie mir, als ich da» Rathau» bettat l" Dr. Iahn hielt den ganz verdutzt dreinschauen« den Gemeinderäten die V«rlobung»karte vor. dann sprach er ironisch: »Ich bitte die geehrten Herren, keine so betrüben Gesichter zu machen. Der Ge« «einderat hat geholfen, daß sich der jung« Arzt verloben konnte. Zum Andenken an diese gute Tat ersuche ich. diese Verlobungskarte nach ge« schehener pflichtschuldiger Gratulation an das glück-liche Pärchen zu den Akten der geheimen Wahl zu legen!" D. U. Seite 4 längst wieder au« de« Gesichtskreise entschwunden. Schon im Sommer 1893, al« er gelegentlich der 300 jährigen Bestandfeier der Karbitzer Schützen« gilde nach der Feldmeffe vom Altare au« die Fest-rede hielt, kam ihm plötzlich der Gedanke, daß die Gründer de« Vereine« Protestanten gewesen sein müßten, wa« er nun mit feurigen Worten unter dem Jubel der Festoerfammlung, aber zu« Ent« sitzen der hinter ihm stehenden römischen Priester zum Ausdrucke brachte. Eisenkolb stand nun «it einem Schlage an der Spitze jener Bewegung der Geister, die unbefriedigt von der deutsch« und kultur-feindlichen Romkirche nach der Predigt de« Eoan« gelium« verlangte, und Gölte« Segen ist mit seinen rastlosen Bemühungen gewesen. Er hatte nie daran gedacht, irgendeine Rolle in solch einer Sache zu spielen; wie von oben ward die große Aufgabe, seinem Volke die Wege au« der Papstkirche zur Kirche de« Evangelium« zu zeigen, in seine Hand gelegt, und er war der Mann dazu, unserem Volke (in rechter Führer zu sein. Mutig ging er seinen Volk«genossen mit dem Uebertritte voran, und e« war ihm dabei, wie er selbst sagt, al« ob ihm ein Alp von der Seele genommen würde. Bibel und Gesangbuch wurden fortan seine Lehrmeister und gaben ihm die Freudigkeit, überall im Lande mit unerschrockene«, zündende« Worte sür die Be« freiung von Papsttum einzutreten. Wohl ist er ein feuriger Deutschnationaler wie vielleicht wenige, aber Über alle« geht ihm doch da« Evangelium, wie ja auch er e« war, der da« bekannte Wort geprägt hat: „DiePolitik ist zeitlich, da«Evau« gelium ewig!- Vor allem ist er der kühnste, beredteste und geiste«mächtigste Anwalt der evan« gelischen Bewegung im Parlament. Unvergessen in der Geschichte wird vor allem seine erst« große Rede über Liguori und dessen bekannte samose Moral fein, wie er umringt von den tobenden Klerikalen gleich einem Hugenottenprediger, der vor Tausenden seine Feldpredig« hält, die Wände de« Saale« wie die Herzen der Zuhörer unter seinen wuchtigen Anklagen erzittern machte. E« war ein Augenblick von un-beschreiblicher Wirkung, al« er damal« in die Masse der Gegn«r, die ihm mit funkelnden, geballt«» Fäusten und wilde« Geschrei gegenüber standen, i«««r wirder die Worte hineindonnert«: »All«« Unheil ko««t vom Rom!" Nie hat unser Parlament eine solche Sprache gehört, und e« ist die Sprache der Ueberzeugung und Wahrheit! Und dabei hat dieser Mann, der e« versteht, vernichtende Keulenschläge auszuteilen, anbererseit« in kindlich demütiger, rührend ergreifender Weise aus der Tri« büne de« Abgeordnelenhauses, wie am Rednerpult der Volk«oersammlung wiederholt bekannt, wie ihm im Evangelium die Wahrheit aufgegangen, und wie glücklich er sei, seinen Heiland gesunden zu haben. Jedem Worte, das er redet, fühlt man die Lauter« keit eine« Herzen« ab, da« Gott innig dankbar ist, vom Schein zum Wesen, vom Irrtum zur Wahr« heit hindurchgedrungen zu sein. Dr. Eisenkolb. ein Mann von kleiner, untersetzter Gestalt, halt« da« Unglück, al« Slndent am Eise zu stürzen und sich da« Rückgrat zu brechen, wodurch er etwa« ver« wachsen ist, aber da« geistvolle, blitzend« Auge v«r-rät sofort di« bedeutende Persönlichkeit. Man brauchte nur wenige Worte mit Eisenkolb gesprochen zu haben, um augenblicklich zu erkennen, daß man e« nicht mit einem gewöhnlichen Menschen zu tun hat. Ergreift er aber da« Wort, dann reißt er seine Zuhörer mit seiner einfachen, ganz und gar ungekünstelten Beredtfamkeil. die aber au« der Tiefe eine« glühenden Herzen« komm«, unwiderstehlich fort. Wir zweifeln nicht, daß dieser seltene Mann auch in Eilli sich die Herzen aller ehrlichen Deutschen im Fluge erobern wird. H«il ihm! Hrnennnngm im Anstizdienjle. Das Ober-landesgericht für Steiermark, Kärnten und Krain hat den Advokatnrs-Kandidaten Dr. Josef Partycki in Staniölau und die Rechtspraktikanten Christian Ritter v. Tarnocy-Sprinzenberg beim Landesgerichte in Klagenfurt, Oskar Eisenberg beim Landesgerichte n Graz, Dr. Wilhelm Glesinger beim LandeSgerichte in Graz, Friedrich Ereil beim KreiSgerichte in Leoben, Hermann Wilhelm beim LandeSgerichte in Graz, Guido Schöner beim Landesgerichte in Graz, sowie drn Rechtspraktikanten beim Landesgerichte in Laibach Max Bojit, den Rechtspraktikanten Franz Küsset beim Kreisgerichte in Rudolfswerth und den Rechtspraktikanten Johann Tertnik beim Kreisgerichte in Eilli zu Auskultanten für den Grazer OberlandesgerichtSsprengelS ernannt. HZezirliskrankenkalle Killt. Sonntag den 25. d. M. vormittag 9 Uhr bezw. 10 Uhr findet im Eillier Gemeinderatssaale die Generalversamm-lung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes über d«n Rechnungsabschluß für 1901, 2. Neuwahl de« UeberwachungsauSfchusfeS. 3. Neuwahl des Schiedsgerichtes, 4. Aenderung der §8 2 B und 5 des Kassastatutes, 5. Anträge. 7a»sla»istische Femonflratiou. Mit de« Nachmittags-Eilzuge am SamStag fuhren mehrere tschechische Journalisten zum Slavischen Journa« listen-Kongresse nach Laibach. Die Eillier Slaven«« ließen diese schöne Gelegenbeit nicht ungenutzt, u« wi« gewöhnlich den B«w«i« zu liefern, daß Eilli ein» slrvenische Stadt ist. Der Beweis »gelang glänzend'. Ungefähr fünfzig Advokaienschreider und andere Politiker hatten sich .ingefunden und be« grüßten die Tschechen mit 2ivio- und Kazdar-Rusen. Sehr zahlreich beteiligten sich Schüler de« slovenischen Gymnasiums in Anwesenheit deS Pro« fefsor« K o s i an der panslavistischen Demonstration. Bon Obergymnasiastea bemerkten wir die Oktavaner Hrasooec und ölander und die Sextaner Eimerman und Krajnc. Todesfälle. Am 18. Mai ist hier der Süd-bahnoberofsizial Herr Alexander «olankowski im Alter von 57 Jahren, am 19. Mai Herr Alsons Ruttner. Oberst d. R., im Alter von 54 Jahren gestorben. — In Montpreis ist heute Mittwoch den 21. Mai Herr Konrad Adamus, gräflich Blome'-scher Forstmeister a. D. im 86. Lebensjahre ge-starben. Evangelischer Iamikienavend SamStag findet im Saale des Hotels T e r s ch e k ein evan-gelischer Familienabend statt, bei dem, wie schon ge-meldet, der deuischnationale Abg. Dr. Eisenkolb über die Bedeutung der »Los von Rom"-Bewegung sprechen wird. Wir laden alle Freunde der Geistes-freiheit ein, sich zahlreich «inzufinden. Politische Erörterungen und auch nur Andeutungen über den Streit zwischen Schönerer und Wolf sind von der Versammlung ausgeschlossen. Kochwasser. DaS war einmal ein feuchter Pfingstsonntag I Zuerst ein sanfter Landregen, dann Wolkendrüche und dazwischen Hagelwetter — ein jammervolles Bild für jeden Pfingstwanderer. Die Sann stieg rapid und überflutete am Montag früh die tiefergklegenrn Teile deS Stadtparkes (heuer schon zum zweitenmale!), während das Flachland im Westen und Norden vielfach von großen Wasser-flächen bedeckt war. Namentlich die Wiesen und Saaten in Kötting und Bischofdorf standen unter Wasser. Die Ueberschwemmung soll namentlich dadurch befördert worden sein, daß der Dampf-mühlenbesitzer M a j d i ( in letzter Zeit das Wasser-wehr stark gehoben hat. — Die Gefahr für die Stadt Eilli und ihre Umgebung wird immer größer, je mehr die Sannregulierung in so unbegreiflicher und unverantwortlicher Weise verschleppt wird. Ernennung. Der Hilfsbeante beim hiesigen Stadtamte. Herr Joses T r a u g o t t wurde zum Gemeindesekretär in Voitsberg ernannt. J>«r giltst Knrnverei« veranstaltet ein volkstümliches VereinSwetturnen. Dasselbe soll nicht bloß dazu dienen, die Kräfte de»' einzelnen Mit-glieder in volkstümlichen UebungSarten zu messen, sondern es soll auch einen Ansporn geben, die Turner zu frischem turnerischen Leben zu begeistern. Dieses Wetturnen wird in den einzelnen BereinSturnabenden und zwar jedesmal DienStag und Donnerstag zur Austtagung gelangen. Jeder Turner wird sich ver-pflichten an diesem friedlichen Wettbewerbe teilzu-nehmen. In der letzten Borturnersitzung wurden folgende zehn UebungSarten aufgestellt: Weitfpringen. je 20 cm über 4 m -- I Punkt; Weilhochspringen, je 10 cm weiter und je 5 om höher über 2 w Weite und 1 m Höhe » 1 Punkt; Stabhochspringen, je 10 cm über 150 cm -» 1 Punkt; Steinstoßen, 15 kg Gewicht, je 20 cm über 4 w - 1 Punkt; Gewichtheben mit einer Hand, 25 kg Gewicht, eine Hebung gilt einen halben Punkt; Dauerhangeln, je 1 m über 3 w -- 1 Punkt; Schleuderballweitwerfen, 2 kg Gewicht, je I m über 27 m = 1 Punkt; Kugelstoßen, 10 kg Gewicht, je 40 cm über 5 rn =■ 1 Punkt; Diskuswerfen, 2 kg Gewicht, je 1 m über 15 m = 1 Punkt; Schnelläufen, 200 w, je I Sekunde unter 35 Sekunden --- 1 Punkt. Die Leistungen, welche erreicht wurden, werden später | Nummer 41 bekannt gegeben werden. Auch wird zu Ehre» ta Wetturner nach Beendigung dieses volkstüalichl Wettkampfes eine Kneipe stattfinden. Im Jntach der deutschen Turnsache in Eilli liegt ei, daß «ft Turner und solche die es wenden wollen, pünktühji und zahlreich am Turnboden erscheinen, um so «it behilflich zu sein zum Ausbaue der Eillier deutsch» Turnsache. Heil! ^amilimnachricht. Herr Dr. Richard TscheH GerichtSadjunkt in Schönstein hat sich mit Frl. Miji B a m b e r g, Tochter des Herrn Buchdrucker» besitzers Ottomar Bamberg in Laibach vermählt. chastfpiet der „Tegernjeer". Die weltbet-M Schauspielgesellschast aus Tegernsee, welche gegen« tvärtig ein Gastspiel in Graz gibt, wird nach SolL endung desselben am Eillier Stadttheater zwei Vorstellungen veranstalten. SKd«ar»-?-w»Sücherei. Am 1. März IM wurde die hiesige Südmark-Volk«bücherei, welch« die Werke ver besten und beliebtesten Autoren a 1500 Bänden umfas«t, eröffnet. Die Bücherei ß im Stadiarnie (Kasse) untergebracht. Die Äutlnd-stunde ist vorläufig auf jeden Montag zmfchn 1 und 2 Uhr nachmittag festgesetzt. Jeder Emlehmr hat monatlich den Betrag von 10 Heller» nl außerdem für jede« entlehnte Buch einen Betraz von 2 Hellern zu bezahlen. Die Bücher müff» innerhalb 14 Tagen zurückgestellt werden, $4 au«führliche Bücherverzeichnis ist zum Preis« m 4 Hellern erhältlich. Die Bücherei kann von jede» Deutschen denützt werden. Infolge de« groß» Zudrange« wird nun auch an jedem Freitag nach mittag« zwischen 1 und 2 Uhr eine 9Iu rettete Aufmerksamkeit und versicherte, daß er nach wie vor stetS treu zur Sache hatten und banijt fein werde, die Bestrebungen dieses gemeinnützig Vereines in jeder Hinsicht zu fördern. Auch Bark dem genannten Herrn aus diesem feierlichen äulcfit durch die hiesige WerkSkapelle, welche unter te Leitung des Kapellmeisters Herrn Andrea« Halleckcr in musikalischer Hinficht bereits nennenswerte Er- Nummer 41 JP'tttr*c Wicht- Seite 5 folge aufzuweisen hat, «in Ständchen dargebracht, bei welchem unter anderem auch der von Herrn Kapellmeister Hallecker dem Herrn Hani Woschnagg «widmete Marsch «Schallchaler' vorgetragen wurde. Die Mitglieder der Feuerwehr fanden sich hierauf in Breschnik's Gasthoffaale zu einer gemütlichen Festkneipe zusammen, welche biß zum Morgengrauen währte und wobei es an nationalen wie anderen Wehrliedern nicht fehlte. Evangelische Kirche in Atvazia. Au» Ab-bazia wird berichte»: Am Psingstfo»ntag, den 18. d. M., fand die feierliche Grundsteinlegung zum Baue der evangelischen Kirche in Abbazia statt. Der Platz, auf welchem da» Gotte»hau» zur Er» richtung gelangt, liegt am rechtseitigen AbHange der Reich«straße nächst der Elektrischen Eentrale, und wurde derselbe hochherziger Weise von der Süd-bahngesellschaft im Vereine «it der internationalen Schlaswagengesellschast zu diese« Zwecke der Pre-digerstation zu Abbazia gefchentw-is« überlassen. Die erhebende Feierlichkeit ging in Anwesenheit des Großherzog» Adolf und der Großherzogin Adelheide von Luxrmburg von statten, welche vom Kuratorium, den Spitzen der Behörden uno einem zahlreich er-schienenen Kurpublikum erfurcht»voll begrüßt wur-den. Nach der warm empfundenen Weiherede de» evangelischen Pfarrer» von Pola, Herrn Robert Gurniak, übergab der Kurator Herr Friedrich Klein die Bauurkund« dem Vertreter de» Gustav Adolf-Vereine«, Herrn Pfarrer Jacqutmar, welcher die» selbe zur Verlesung brachte und sodann behus» Ver-seukung in den Grundstein de« Bau«eister der K'ainischia vaugesellschaft, Herrn Architekt Anton Wolf, überreichte. Die ersten Hamm«rschläg« führten die kirchlichen Funktionäre und jene de» Kuratorium». Hierauf wurde der Hammer aus samtenem Kissen de« Großherzog-Paare oo« Frl. Frida Klein dar-geboten, welche» die Ha««erfchläge führte. E» beteiligten sich sodann an diese« seierlichen Akte der Grundsteinlegung Bezirk»haupi«ann Dr. v. Ma-nuffi, Lande»gericht»rat Dr. Perisic, Gericht»adjunkt Dr. Lacich und in Vertretung der internationalen Echlafwagengefellschasi und der Südbahn Sektion»-rat a. D. A. v. Glaser. Direklvr Lucian Croci, Unioersitäl»dozent Dr. Lande»berger. in Vertretung der Kurtvmmisfion der Kurvorsteher Herr Re-gierung»rat Prof. Dr. Glox. Unter den zahle «ich «schienenen Feftgäst«n bemerkte «an Karl Fr«ih«rrn o. Brück, gewesener österreichisch«? Botschafter in Ro«, Baronin Schmidt - Zabierow, Baron Rein-lein, Graf M«ü«rnich, Baronin Apar. Frau Prof. Glax. Frau Dr. Tripolb, Frau o. Novarr«, Frau Perciö und viel« andere. U« die würdige und stimmungsvolle Veranstaltung dieser Feier hat sich di« oieldewädrte Fa«ilie Klein die größten unauS« löschlichen Verdienste erworben. X. « » O Hrazer Theater. Pailleron» Lustspiel „Die Welt, in der «an sich langweilt" in den Spielplan aufzunehmen, war «in glücklicher Gedanke, eine» der wenigen Lustspiele, di« sich ewig jung erhalten. Die Aufführung war gut. «»»besondere ertzückte Frl. Dewall durch ihr« Naivetät. Ein« Neuheit war der .Rübezahl", eine Psingstfreud« sür groß« und klrine Kinder. Da« Ding ist nicht ungeschickt gemacht; die Aufführung geschickt inszeniert. Ich glaub« immer, an Frl. Krachler eine Entdeckung gemacht zu haben; wenn jemand, der e« versttht, schlummernde Talent» zu wecken, sich mit ihr näher beschäftigte, müßte etwa« Bedeutender.'« au« ihr werden.' Von Wichtigk-it ist da« Gastspiel de« Herrn Holzapfel und Frl. Scomparini; sie sollen engagiert werden, ersterer al« Held«nt«nor. letztere al« Altistin. Ich ton-statiere ihren Erfolg bei« Publikum; ein endgiltige« Urteil abzugeben, ist mir noch nicht möglich, doch scheint mir, baß Herr Holzapfel sti«mlich Herrn Costa wohl nicht ersetzen kann, da« genannte Fräu-lein i«ponierte «ir sehr. Sc>m»tag. den 24. d. M, erfolgt die Erstaufführung von Hugo Wolf« »Corregidor". Schon jetzt «öchte ich de«erken. daß der Direktion sür dies« Tat Pr«i« und Dank g«bürt. Da« Wrrk wird allseitig mit Spannung erwartet; auch au» Wien werden viele Kenner Wolfischer Kunst kommrn. E» wi'd einmal etwa» ganz besondere» werden. Hoffentlich erweist sich da» Publikum diesem Werte gegenüber etwa» kunst-verständiger al» Eorneliu»' entzückendem «Barbier von Bagdad' gegenüber, den mancher seiner Ver-ehrer noch «inmal in dirfer Saison hör«n möchte. Vermischtes. Land» - Hartenvan -Ausllellnng in Killach. Wie btkannl, findet in drr Zeit vv« 13. bi» 18. August l. I. in der schönen Draustadt Villach eine kärntische Lande» - Gartenbau - AuSstellnng statt, welche von fä«tlichen Gärtnern de» Land«» brschickl werden dürfte. Al» AuSstellung»gebäude wurden sämtliche Räume ebener Erde de» Bahnhofhoirl» gewonntn. Für 16 Gruvpen (Kulturpflanzen, blühende Pflanzen, Gebinde, Gemüse, blühende Topf-rofen, Perennen und Schniiiblu«.«, Sämereien, Alpenpflanzen, Koniferen, Farren. plastische Teppich-gruppen, Baumschulariikel. Obst, Gartenpläne sür die g«ich«ackoolle Zusammenstellung einer Gruppe, für Garienindustrie-Erzeugnifse und für Leistungen von Schülern und Lehrlingen auf dem Gebiete de» Gartenbaue») wurden zahlreich« erste, zweite und dritte Preise bestimmt. Bi» jetzt stehen dem Comiiö bereit» zwei Vermail - Medaillen, acht silbern« und acht bronzene Medaillen, diverse Geld und Ehren-preise zur Verfügung, doch sind noch mehrere Preist zu erhoffen. Al» Preisrichter für die Au»st«llung werden tüchtige, nichtkärntisch« Fachmänner ernannt werden, damit ein vollkommen unparteiische» Urteil gesichert sei. Auch die Vorbereitungen sür den Blum-nkorso, welch«r während der Ausstellung ab-gehalten werden soll, schreiten unter der bewährten Leitung deS Herrn Gatternig rüstig vorwärts, und so steht eS zu erwarten, daß diese Erste kärntische LandeS-Gartenbau-AuSstellung in Villach nicht bloß ein schönes Zeugnis sür die Leistung»sähigkeit un-serer Gärtner ablegen wird, sondern auch sonst in jeder Hinsicht glänzend verlaufen, besonder» aber den Fremdenzuzig fördern wird. Kurorte-Ausstellung in Wien 1903. Diese für den Herbst nächsten Jahre» projektierte Fach-ausstellung, für welche sich bereits ein Komitee von hervorragenden Balneologen deS In« und Auslande» gebildet hat, soll die Bade-, Brunnen- und Luft-kurorte, Sanatorien, Spezial - Heilanstalten, Kurhäuser und KurhotelS, Sommerfrischen und Er- holungtstationen so weit möglich au» allen Erdteilen umfassen und durch eine rationelle Anordnung der Objekte, die teilweise plastisch oder in Wort und Bild zu demonstrieren sind, wie in einer Art Weltpanorama" getreu veranschaulichen. Damit soll auch eine Abteilung für die Ouellenprodukte. die einschlägigen Industrien und gewerblichen Arbeiten der verschiedenen Kurorte verbunden werden. Die Einladung ergeht schon jetzt, um den Interessenten für die natur- und kunstgerechte Ausführung ihrer Objekte und Arbeiten die nötige Zeit zu bieten. Nähere Auskünfte erteilt vormittags von 10—12 Uhr das AusstelluiigS-Bureau: Wien L, Singer-straße 18. JHe Todesstrafe für Ketzer. Die .Tägliche Rundschau' teilt aus dem „Lehrbuch des Kirchen-rechtes* des Jesuiten de Luca folgende Stelle mit: „Die Kirche hat folgende Strafen gegen die Ketzer festgesetzt. Ueber die (von ihr festgesetzte) Todesstrafe ist daS Folgende zu sagen: 1. Die weltliche Obrig-keil muß. auf Befehl und im Auftrage der Kirche (vom Verfasser gesperrt), die Todesstrafe am Ketzer vollziehen; wenn die Kirche ihn ihr überliefert hat, so kann sie (die weltliche Obrigkeit) den Ketzer von dieser Strafe nicht mehr befreien. Dieser Strafe ver-fallen nicht nur diejenigen, die als Erwachsene vom Glauben abgefallen sind, sondern auch die, die mit der Muttermilch die Ketzerei eingesogen haben und sie hartnäckig festhalten. Ferner auch die rück!älligen Ketzer, gleichviel ob sie sich wieder bekehren wollen." (I. 261 f.) Der Verfasser dieser Sätze, de Luca, ist Professor an der päpstlichen Universität (Gregori&na) in Rom, und sein Buch ist im Jahre 1901 zu Rom erschienen. Ein im Jahre 1898 von de Luca ver-öffentliches Werk, da» ähnlichen Inhalts ist, wurde von Leo XIII. in einem eigenen Breve vom 13. Ok-tober 1898 ausgezeichnet. ES heißt dort: „de Luca entspräche mit seinen Schriften ganz den Erwartungen des Papstes; er verstände es, die Rechte der Kirche klar und richtig darzulegen l 11" |>ie nennt Aedinguugen für die Aufnehme in die Annstzrncker Kandels-Akademie. In die «ist« Klaffe drr Akademie finden Schüler Ausnahme, welche di« viert« Klaff« d«» Gymnasium». Real-gymnasium», der Realschule oder ander« dens«lb«n gleichstehende Mittelschulen oder den Vorbereitung»« kur» der Jnn«brucker Handel»-Akademie mit min-besten« erster Fortgangtklasse absolviert haben. Ja die zwei«« Klaff« w«rd«n jene Schüler ausgenommen, welche die erste Klaffe dieser Anstalt oder einer andern ähnlich organisierten Handel»-Akade«ie mit mindesten« erster Fortgang»klaff« absolviert haben. In die dritte Klaffe werden jene Schüler ausgenommen, welch« di« zweite Klaffe dieser Anstalt oder einer ähnlich organisierten Handel«-Akademie mit mindesten« erster Fortgang»klaffe absolviert haben. Zur Aufnahme in den Vorbereitung«!»!« ist da« vollendete oder noch im Kalenderjahre, in welche« der Beginn de« Schuljahre« fällt, zur Voll-«ndung gelangend« 13. L«b«nsjahr und dir mit genügendem Erfolg ab'o'.vitrte Bürgerfchul« erforderlich. Schülern, welche die Bürgerschule mit durchau« gutem Erfolgt (in den Gegenständen: Unterricht«-spräche, Geographie und Geschichte, Naturgeschichte, Naturlehre unv Arithmetik ist mindesten« die Note „gut' in den übrigen Geg«nständtn mindesten« die Not: „g-nüg«nd« erforderlich) absolvierten, ist eine .-TTnternehLmung Ladislaus Johann Roth Ingenieur und behördl. aut. Stadtbaumeister Gartengasse (Hotel Strauss) ^ Gartengasse (Hotel Strauss) Strassen- und \A/egbaU, sowie deren Tracierungen. Br ückenbauten in Stein, Beton, Holz und Eisen, auch Nothbrücken. Wasserbau: Turbinenanlagen, Wehr-und Schleussenbauten in Holz, Stein und Beton, sowie Bach- und Flussregulierungen, Uferschutzbautcn, Entwässerungsanlagen, überhaupt Wasserbauten jeden Umfanges. Tiefbau: Anlagen von Canalisierungen, Rohrleitungen, Beton-canäle, Wasserleitungen. Hochbauten u. zw.: Villen, Wohn», landwirtschaftliche, Fabriksund öffentliche Gebäude, Adaptierungen jeder Art 69996 Bau-Unternehmung des Ladislaus Joh. Roth Ing-enleur und beh. aut. Stadtbaumeister. Ausserdem übernimmt die Firma die tadellose Herstellung von Maschinen- und sonstigen Fundamenten aus Beton, Beton-Trottoirs undl Beton-Fussböden, Pflasterungen, mit und ohne Beistellung der Platten, sowie alle in das Fach einschlagende Arbeiten. Auskünfte und Voranschlage ertheilt die Firma auf Wunsch bereitwilligst und zu den coulantesten Bedingungen. < ►- Seite 6 Aufnahm«prüfung in bie erste Klaffe ß» statt«, die« selbe erstreckt sich auf deutsche Sprache, Algebra, Geometrie und Aritbmetik. und e« werden hiebei in diesen Gegenständen jene Kenntnisse peforbtrt, welche dem Lthrziele des mit d. — frOb»«Hla «,,ra»>«» Ba« irkUl flrbun« r«(iM natürlich« färb« wieder. 6aranl(rt ftcuwaebsit»« * Haar« auf bahlcn KSpfin, fowl« Hug«nbrau«n und Oliinpm listn bin ttuBtn „Urwrl*" It la «mettfa et» BHttd »elusbea ■ ftaan>*4» »oben loBjtn. ®nb»s ikS kaan»ar|<(a unb btc Kamt briachi Jahr«, u» bl«lr» Mia««t «><> Hält abet aa brn •tj,n(<4afn« ktdtS »aaberba«» RiiitU tattfeabia IM Ktttftta, Or.ct< Sbn all«» «bata («. aa brn •Iacs14attca bicfcS staabcrbann Rittet* le » ~ — - Bit ss» Vcrfaata bcfU«, »a«a «lisMduti ... .Itnerla" M.------ Cm K. >»»«aa», S«sa«b> (* aiSi tsias J«ts4as»la»as awh «f »«»»» a *«araasfa« •»« M4l mit «»>,« Aisifbaa« »ca|[l4 » Ist. 3»t« «♦»(»{• >Sr*la D»n Babauallara: Bit* SS« I JU14 ,L».a«, la (t»atf«tas»t «al ^iafibe .Uoiaula* mir >ch I«hr »ahtebra uab »al Istsn sma («Ksa c>H««t ^ »al.» Zlrbv. »ichsfalaa ! Balia 61« t<(UicD M4as>4tl aa ♦»*«» Ci»n«»Ttlla I Fl-Id» .t,»,*rrla- (cabea. fftaa Liaa rollak. Da <4 ■« de» ®tf«t|« A««"« |«»i »afrtfbCT bla. er»»., ml, uo* I ,a . _ Stdalcts Ua 1.5,», In »»S.aSach. v»>. m:r »a» I »»'«> .Una iu Intbtn; kaS Wllltl (xt»4(n I fla ><»r tntifM f. Sebillar ta •abifopt »ab bt| J_* It ■<>«< msifta. »<«<#!« aaseweabo, ball- Ihr s«'»b«I>> »aiidnbar, S nfu»(. tta« eitlt, »Ich« I» lebt la»»« »al". »»'«' »» aeata ©aarca t.»t ii>la I Hrr. J»-t Karllrh, ZaS » tz 3»" Bittn« Ha»«» aftn|(t „Ura«,!«" »«tbta bis Oaai0a«»«t»i l« tWt »teb« sag « , la» tan«tft caafuM «s» s»«<»B U_«i*a»iil^M MmI« Biti:«s flnstr Didbtbtn, btits H»a« tun »ab »m«n|# |»a| loUS werden btlaab«! »•« brn e«ft»a»»che» »utaasca Mws MabetWtw m tai»Ut so» «ibteab b-» »ripatai ba|a b«ftioial «. b«t Um«« •« C4ap*(" KuStalca b« Haare uab «a»ibdt ,a »«Ura. » «» rtr |«b« to mltti'j. m »I'lea. ba «• «>s UtiU«l jlbi. »«14«» td-ea Oetms 3t«»ol Bisse tn.'4-ffi. 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Der Taufschein, um nachzuweisen, dass der Bittsteller das 17. Lebensjahr bereits vollendet und das 22. noch nicht aberschritten hat 2. Ein bezirks&rztliches Zeugnis über die vollkommene physische Kignung für den Forstdienst im Hochgebirge, namentlich auch Ober den Besitz des normalen Gesichts- und Gehörvermögens; das bezirksärztliche Zeugnis darf nicht weiter als bis zum 15. Juni 1. J. zurückdatieren. 3. Die Bestätigung, dass der Aufhahmsbewerber diejenigen Eennt-h nisse besitzt, welche durch die mit gutem Erfolge begleitete Absolvierung einer Bürgerschule, oder von drei Jahrgängen der Unterrealschule oder des Untergymnasinms erworben werden können, durch die betreffenden Schulzeugnisse. 4. Die Bestätigung einer wenigstens einjährigen praktischen Verwendung bei den Arbeiten und verschiedenen Verrichtungen der Forstwirtschaft und ihrer Nebengewerbe. 5. Der Heimatschein. 6. Ein Sittlichkeit*- und Wohlverhaltungszeugnis, wenn nicht schon der Nachweis unter 4. dieses Zeugnis vertritt. 7. Ein Mittellosigkeitszeugnis. 8. Die rechtsgiltige Erklärung der Angehörigen oder Gönner des Anfnahmebewerbers, dass sie sich verpflichten, jenen Teil der für den elfmonatlichen Schulbesuch unbedingt erforderlichen Geld- und Hilfsmittel der über den eventuell zu erlangenden Stipendiumsbetrag hinaus noch erforderlich sein wird in den gehörigen Beträgen und Zeitpunkten nach Verlangen der Schulleitung und Oberleitung zu beschaffen. Diese Erklärung ist vom Aussteller und zwei Zeugen zn unterfertigen uad entweder gerichtlich oder notariell zu legalisieren. Ferner ist , «if diesem Reverse gemeindeämtlich die Zahlungsfähigkeit des Ausstellers zu bestätigen. Bewerber, welche obige sub 1—8 angegebenen Bedingungen nicht erfüllen, können bei der Stipendien-Verleihung nicht in Betracht gezogen werden, da diese Bedingungen auch für die Aufnahme in die k. k. Försterschule zu Gusswerk gefoidert werden. Bemerkt wird, dass der Geldbedarf für Kost, Pflege, Wäschereinigung, Cnterrichtserfordernisse und kleine Anschaffungen innerhalb der elfmonatlichen Lehrzeit auf zirka 600 K veranschlagt wird. Die näheren Bestimmungen über die Einrichtung dieser Schule, den ünterrichtsplan, Hausordnung und Disziplin können bei der k. k. Forst-und Domänen-Verwaltung Gusswerk eingesehen werden. Graz, am 3. Mai 1902. Vom steiermärkischen Landes-Ausschusse. Edmund Graf Altem* m. p. FaMartei- lä FracltscbsiDe nach Amerika kanigL belgische Poctdarapfer der ,Red Star Linie' von Antwerpen, direct nach New-Yorfe M Piaiia «oneesa. von dorr höh. k. V önterr. Regierung. Htn wende «ich waeen Frachten nnd Fahrkarten aa (die 6689 Hrdl Niar Linie In Wien, 1\\\, WiedaergBrtel 20, Jallua P«|pper, Slidbahnatraaae 2 la» Innsbruck, Anlsa ReNbrk. Bahnhofstrasae 34 iltn Laibach. Seiäsl & Samara's yy Schreibmaschine auf Kugellager. Erregt Sensation I Sichtbare Schrift vom ersten bis zum letzten Buchstaben. 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Die Spareinlagen werden mit 4°/0 verzinst; die Rentensteuer trägt die Anstalt. Der Einlagenstand betrug mit Schluss des Jahres 1901 K 9,316.935 82. 3. Darlehen ans Hypotheken werden mit 5°/0, Wechsel-Darlehen mit 5 7,% und Pfand-Darlehen gegen 50/# Verzinsung gegeben. 4. Die Sparoasse vermietet eiserne Schrankfächer (Safes) unter Verschluss des Miethers und unter Mitsperre der Sparcasse zur sicheren Aufbewahrung von Wert-Effecten; übernimmt aber auch offene Depots. 5. Zahlungen an die Cillier Gemeindo» Sparcasse können auch mittelst Erlagschein oder Check der Postsparcasse auf Conto Nr. 807.870 geleistet werden. Erlagscheine werden über Verlangen ausgefolgt 6. Nebenstelle und Giro-Conto der österr.-ung. Bank. 7. Der Credit- und Vorschuss-Verein der Sparcasse der Stadtgemeinde Cilli ertheilt Wechsel-Darlehen gegen 5'/, °/0 Verzinsung. 8. Für den Parteien-Verkehr sind an allen Wochentagen die Amtsstunden von 9—12 Uhr vormittags bis auf Widerruf festgesetzt. 5946 Die Direction. 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