M I»« Mittwoch, den so. A«guk 1878. Tah»ga«a «» .Mark»,« StUu«,» «lsch«,», Mn «ittw-ch und Pni,« — für «orbar,: ,»»,iihri» « »I^i,»ldiädri» » «. 1 I »a«. ». w, m.n..Uch 1° k. - Mi. s w.djSh.i,''« , il ' p",- Z«r SArMcht» Morst i« Nigar«. --- Unter dea Auszeichnungen, dtren einige hochgestellte MagaattN diese» Tage von AmtS-wegen theilhaftit, geworden, verdient jedeafallS die Verleihung des Grobkreuz?s de» Stephans« ordenS an den greih. R'tolau« Bay ei» besonderes Wort der Erwähnung. Freih. v. Bay wird sich alS Kronhütcr uad der Regierung unbedingt ergebener Magnat viele Verdienste erworbea haben, die einer Belohnung würdig sein mögen, jedoch sollte gerade jetzt nie« wand vergeffkn, daß Bay auch Präsident der be-rüchtigten Ostbahngesellschaft ist, daß unter seiner Leitung das bisher Unerhörte sich ereignet hat und ein volles Aktienkapital von 21 Millionen Gulden verloren gegangen ist. Bay hat noch in der letzten Generalversammlung vorgeseffen, in der 9000 Strohmänner-Aktionäre die Rechte von 141.000 Aktienbesitzern kurzwes^ aufgegeben, wo der B«rwaltung«rafh — um der Anglobank gefällig zu sein, und da eine Hand die andere wäscht — gegen die eigenen Anlräge gestlmml und Beschlüsse gefaßt hat. gegen welche nun eine allgemeine Agitation unter den Aktionären deS In- und Auslandes entstanden ist. Die Angelegenheit der Ostbahu ist bekannt-lich derart, daß üderall, auch dieSscitS der Leuht,, die Bahn schon längst sequestrirt, der Beiwal-tungsrath suspendirt wäre; hoben ja doch schon selbst deakistlsche Blätter berlangt. man solle den Borstand der Gesellschaft, nämlich den mit dem Großkreuz de» Ct. StephansordenS auSgezrichneten Baron Bay in Untersuchung ziehkN. greih. v. Boy mag nun für seine Person ein ehrenwerther Mann sein, und wollen wir seinem guten Ruf nicht nahe treten, die That-sache aber, daß daS Aktienkapital verloren gegangen. daß tausende von Aktionären, welche die Aktien kauften, weil sie vom (ungarischen) Staate garantirt waren, nna keinen Kreuzer Interessen bekommen und hiednrch oft in großartige Berle-gtnhett g,rathe«, läßt stch nicht bemänteln, und den Präsidenten der Gesellschaft, der entweder nichts gesehen oder nicht begriffen hat, maS er gesehen, trifft da jedenfalls einige Mitschuld. Wenn er nun in diesem Augenblick mit den höchsten Orden deS Landes geschmückt ivird, so heißt dies doch die öffentliche Meinung sehr g^-rinftschätzen und der Moral einen Backenstreich versetzen, der nicht der geringste sein dürfte unter den vieles, deren die öffentliche Moral in Oesterreich-Ungarn bereits theilhaftig geworde». Was muß der Aktionär im Auslände, der im besten Fall sein halbes Kapital verliert, von dem Staate denken, wo der Besitzer nicht nur um sein halbes Vermögen kommt, sondern der Präsident der zu Grunde gerichteten Gesellschaft auch noch belohnt wird. Zur Kti»vtich»v»g «oftn« Pojtvtstils. DaS gachblatt „Oesterreichisch - ungarische Post- enthält unter der Aufschrift: „Ueber Gt» schwindigkeit der Post" nachstehenden bemeikens-werthen Artikel : DariuS Hystaspes, daS alte China, Griechen» land (mit seinen Hemerodremen), die Gallier u.. sie alle suchten Nachrichten auS den weitesten Ent- fernungen in kürzester Zeit zu erhalte« und tzahiu zu befördern. Ihre Einrichtungen hieza wäre» derart, daß z. B. AugustuS (in Rom) des Tlbe-riuS Briefe auS Asien in zwanzig. anS Panouie» schon in fünf Tagen erhielt. Bcrgleicht man nun dieseS Aeitwaß der Beförderung von Nachrichten mit dem Seit«aß der Gegenwart, so wird der Unterschied kein besonders erheblicher sein, wenn berücksichtigt wird, daß man lieute keine Hindernisse kennt und die riesigsten Ströme, die höchsten Berge (Mout CeniS, St. Gotthard) und die tiefsten Thäler (Göltzschthal, Jglawathal) mit WindeSschnelligteit überschritten werden. Was mag nun die Ursache dieses, man könnte sagen, Stillstandes in der Entwicklung von Schnelligkeit sein? Wenn eS keine physische» Hindernisse sind, welche deu Bertehr noch immer t)emmeo, so müssen eS andere sein, welche Schuld eragen, daß ein Brief anS Ungarn, 187S Jahre nach Christi Geburt, kaum einen Tag weniger braucht alS 50 Jahre vor Ehristi Geburt, um nach Rom zu gelangen. öieSt man die verschiedenen Geschichtsschreiber der „Post", wessen Ration sie immer sein mögen Hartman«, Uegler), so findet man, daß die Post immer eine StaatSansjalt war, welcher andere Interessen untergeordnet waren. Da nun der Staat dabei interesfirt ist, wenn Handel und Industrie blühen, so mnß er auch darauf bedacht sein, den geistigen und geschäftlichen Berkehr anf die höchste Stufe der Vollendung zu bringen, und dieses kann er »ur dnrch größtmöglichste Schnelligkeit und PrSzifto» der Vermittlung desselben. Was mag, um bei einem Beispiele zu bleiben. Der Dergwirih. Geschicht« «a» de» dakischm Kergtii Bon H. Schmid. (Kortsetzung.) „Äst das wahr? Erinnern Sie sich tvilk-lich noch ein bischen an mich? rief das Mädchen mit einem offenen Lächeln deS Glücks und der Freude. „Und wegen deS OrtS — da muß ich Ihnen halt ein blSchen drauf.h-lfen... Sind Sie nicht vor dre^ Jahren auf der Fraueninsci gelvese», im i^hirmsee. „Allerdings", rief der junge Mailn, ebenfalls mit einem Ausdruck in Ton und Blick, der dem ihrigen an Freude nichts nachgab. Änd Sie etwa..." „Ja.- erwiederte sie mit fröhlichem Nicken, schlug aber verschämt die Augen nieder, als sie dem Ausleuchten in den seinigen begegnete. „Ich ivar damals im Kloster, im Institut... ich bin das Mädchen, das Sie. «vie wir Schülcrttlnen spazieren gingen, von dem Hunde lettelei,, der sich am Fischerhaus von d,r Kette t,erissen hiUte nnd znf uns losstürzte, und der mich, weil ich im Tntlausen gestolpert uud gefallen war, schon an den Kleidern gepackt hatte...." „Und Sle ljaben mich gltich wieder erkannt?" fragte t»er Waiiderrr. „Wie sollt' ich nicht?" ertviederte Juli unbefangen. „ES war' ja fchlecht von mir, wenn ich Sie velgefscn hätte... der böse Hund hätte Mich gewiß zu Schanden gerissen, ivenn Sie nicht gewesen wären... ES »st mich hart genug angekommen, daß ich Ihnen mcht einmal habe danken könne», denn die Klosteischirester, die uns spazieren führte, ist gleich Mit unS dem Kloster zugelaufen, und ich habe mich auch nicht darauf besonneu in meinem Todesschrecken... Ich habe Angst genug wegen Jlznen ausgestanden, denn eS hat geheißcil. der Hund sei wüthcnd gewesen und habe Ste in den Arm gebissen.-... „DaS Letztere war auch der Fall!" sagte lachend der junge Mann. „Ich glaube wohl, dem Köter die wilde Lust vertrieben zu haben, aber bis ich ihn so weit gefaßt hatte, war ihm Zeit genug geblieben, mir ia meinem Arm zum bleibenden Andenken einen Abdruck seines Ge-bifflS zurückzulufsea... Daß er aber nicht wü-lhend war, mögen Sie daraus ersehen, daß ich daö Glück habt, ganz und he>l vor Ihnen zu stehen!" ' „Gott sei Dank» tausend und tausendmal l" rief das Mädchen, dem unwillkürlich ein Seufzer entschlüpfte. „Wie ich wieder einmal heraus durfte, war eS mein Erstes, mich nach Ihuen zu erkundigen — aber Sie waren schon fort »ad Niemand konnte mir Ihren Nameu nennen — sie sagten, es kämen der Maler gar zu viele ans die Insel." ... „So halten Sie mich wohl auch für einen Maler?" sagte der Jüagling, indem er sie fragend ansah. .Ich kann das nicht bestätigen — allerdings war ich damals in Gesellschaft einiger Freund,, die sich eine so schöne Lebensaufgabe gewählt haben, aber mein Beruf ist... ich weiß nicht, soll ich Ihnen gegenüber leider ein Gottlob sagen — ein viel gewöhnlicherer uud alltäglicherer... ich bin ein Bauer oder ein studirter Landivirth. wenn Ihnen daS bester klingt, und habe mich jetzt zu meiner Uebung der 'Feldme^ serei gewidmet.... Ab.r daS ändert/ wohl nichts, Sie würden sich gewiß uach mir erkundigt haben, w:nn Sie auch gewußt hätten, daß ich kein Maler bin?" „Gewiß, gewiß..! ich wollte Ihuen ja danken l So ist mir nlchtS andres übrig geblte-ben, als für sie zu beter» — aber.. „Nun — Sie stocken? Was für ein Aber konnte Sie in dlisem frommen Vorhaben stören ?- „Die hochwürdige grau Gisela... meine Lehrer in,^ eirwiederte Juli etwas zögerud, ^die de« alten Rom sein (Zursus publiei gekostet haben, uod welche Emvahmeu wird e» davoa gehabt haben, und wie sind die Berhältnisse heutt z. B. Oesterreich-Ungarn. Damals soidkrten eS ebenso wie heute die Interessen des Staates, daß dj,ser Vetkehr im kürzesten Zeiträume ermöglicht werde, man frug aber sichnt nicht zuerst waS eS kosten dürfte. Heute aber spart man bei einer der wichtigstrn Staatsanstallen, weil in früherer Zeit daS Staats» interesse, z. V. bei Koazrssionirvngen von Bahnen nicht gewahrt wurde, daher jeKt die älteren Bahnen ihr Interesse dem des Staates vorstellen und es heute schwer und theuer machen: Alle TranS-portgelegenheiten auf den Bahnen zu benüKen, welch': die schnellstt Beförderung des Postmateriales ermüj,ljchen. Würden alle Influenzen benütz», welche unser Baterland mit den Rachbarstaate» verbinden, würde eben der Staat von Heute, wie jener römische vor tausend Iahren skin.Zatrressc voranstellen, so würde es heute kaum mehr als die Regie erfordert tosten, und er müßte nicht den Bahnen hohe Preise bezahlen, um etwas mehr Schnelligkeit in der Beförderung von Nachrichten zu erreichen, als sie das alte Rom vor Mehr als tausend Itihren gehabt. In nicht mehr langer Zelt wird das öster-relchische B.'hnneK vollendet; und hiednrch der kürzeste Weg zwischen alltN helvoiragenden Orten der Welt herj^estkUt sein. Wenn nun eine Bahnstrecke wie die der Nordweft-Babn, oder die Ber-» bivdung der Nordbahn-öinie mit der StaatSbah» und noch viele andere wichtigere Strecken nicht «it fahrenden PoKämtern Versehen sind oder solche Aemter Nicht mit den Eil- und Schnellzügen ver-- kehre«, wird der Postverkehr einseitig bleiben, ja er wird gehemmt, weil er nicht mit jeder Gelegenheit durch fahrende Aemter ausgeübt wird. ^ Was würde das kosten, wird man fassen; die Ai'twort darauf l Was immer, der Kostenpunkt kommt hier Nicht IN Frage. Ein Beweis, daß der Postvirkehr, wenn er dem Staate noch so tlieucr zn stehen kommt, immer noch einri» tvch n Fakto? im Budget der Einnahmen ausinacht, iil oer, dah alle Staaten der Wichen Nachiveise. Die Großmächte scheinen Lust zu haben, sich in die spanischen Wirren einzumischen. Zu diesein Zlvlcke soll in Gastein zwischen An» dr.zsiy und Bismarck e>n Aniktig vereinbart »Verven, falls der Kanzler des deutschkN Rei'VkS dort-hi'i kommt. (Eine russische Sekte.) Unter dtn Vielen Letten Rußla»>ds ist eine der merkwürdigsten jene der Stundisten >v«riverfe». In die Kirche aehen sie natürlich nicht und halten kS sür einen Unsinn, die Todien zu beweinen; ihr eilizigeS Gebet soll fein: ^Schlage, o lieber Herr, alle unsere Feinde todt und veraichte Alle, die UN» verfolgen!" Dabei wird ober anerkanut, daß die Älundisten in die Schänke nicht gehen und man Betrunkeae unter ihnen nicht gesehen hat. Die Regierung scheint diesen Ausbrüchen des Sektenivejens völlig hilflos gegenüber zu stehen; an die Möglichkeit, dieselben zu unterdrücken, glaubt kein Mensch mehr, und verschweigen, wie eS bisher RegletnagspraLis war, kann man die Ezislenz derjelben auch nicht. Vielmehr drängt sich dir Forderung, auf gesetzgeberischem Wege dtcses l^haoS zn lösen, immer mehr auf unt> es tret leitet, lvobei sümmt-liche Männer, zum Zeichen der Trauer, ohne Kopfbedeckung erschienen, die Weiber. Mädchen uns Kinder ohne Kopf- und Umhaugtücher. Di'se Zig'Unerbande gehört, ihken Habseligkeiten nach zu urtheilen, zn den wohlhavendsten des Landes, da sie eine größere Anzahl von Pfei^deu, Wagen und brauchbaren Hausgerüthschiften und viele AlbeitStverkzeu^e» besitzt. Unter der Laak-bevölk ruag ist duS Gerücht verbreitet, daß der tierstorbene B^ijda einen Schatz oou 60 Pfund theils IN Silver, ihrils in Gold zurückgelassen habe. (i)er Fürst-Erzbischof von Ol-mütz — „pump!".) Etn Berichterstatter des raus, die ist mir an's Herz gewachsen, und wer ihr was Lieb s anthut, der ha: Mir's auch ge-than... Al>o womit kann ich aufwarlen? Was ii)äl's etwa, ivomit ich dem Herrn eine Freud' machen tö.inl'? Woher kommt denn der Herr, iveni' rn.in fragen darf? Wo mill er hin? Was ist d.r H^.r denn eigentlich in feiner Pro-lessiou?" „Mein Stame ist Franz Falkner," sagte der juntje Mann, indem er lächelnd in die dargebotene Hand einschlug ^ „meines Zeichens bin ich ein Oekonom uad habe die landivirth-Ichaftliche Schule zu Weihenstephan durchgemacht." „So, so!" unterbrach ihn der Vergwirth. „Nehm' Mir's der Herr n t übU. aber ich halt Uit Vit! auf die studikten. lateinischen Bauern. Aber was wollen 's dann hier? Der Herr sieht Mir nicht darnach aus, als ivenn er einen Dienst suchen und sich hier herum alS Bauernknecht Verdingen wollt'..." „DaS ist auch wirklich nicht meine Absicht erwiederte Falkner heiter, „ich denke einmal^ irgendwo ei.» Gut zu pachten oder eine Btr-wclterftell- zu suchen; jetzt aber bin ich für eine We.le d.r Landwirthschaft untreu getvorden uud unter die Feldmesser gegangen...." ^3ch wüßte doch aber nit, ivaS eS bei unS zu vermessen geben sollt ? sagte der Wirth verwundert. vtünner ^TageSbot,»" verzsichnet die intenffante Thatsache, daß der gürst.Erzblschof von Olmütz auf tlniste seioer Landgüter bki der WitNkr No? tionalbank 200.000 fi. eatlehnt hcibe. Da dicskr gÜrst.Erzbischof nicht weniffkr al« 600.000 fl. Einso»«ea besitz», so nimmt sich die gsdachte Anleihe s^hr rälhselhaft aus. Das »rivähnte vlatt gibt nun zwei Gründe, die beide sehr itonisch tlmgtu, dafür an. E» haadle sich entweder darum, daß der Fürst-Erzbischof dem niederen Klerus einmal energisch unter die Arme grelfen wolle — oder das schon oft kolportirt, Gerücht finde seine Bestätigung, eS seien verzwei-stlt weltliche Börsenverluste, welche den Kirchen-sürsttn zu ditsee Inanspruchnahme seines juag sräulichtu Kredites bewogen. Die letztere Nachricht hat allerdings viel Wahrscheinliches für sich, denn hat auch die Kirche einen guten Magen — de» Krach können selbst spetulirende Fürst-Erz-bischöfe nicht vertragen. (Landtvirthschaft. Abhaltung desWildes von den Kulturpflanzen.) Als Mittel zu dieser Abhaltunt^ werden solgende gesetzlich erlaubte von Sachkennern empfohlen; 1. Vlschüttea der Srtzpslanz'n mit Abtrittdünger, was aber von gkit zu Zeit wiedcrholt werden muß; 2. Ausspanaeu von Schnüren an der Grenze des Acker», an welche man Federn (gederlappeu) anbindet; 3. öftere» Bestreichen der Se^flanze mit Stiudsdlut; 4. Ausstkckeu von Houreisern, an welche man freilchwebende Papier-ftreifeu bindet, die man mit Pulvrr, Fuchssett, Steiuöl tt. bestreicht; 5. Aushängen von Lappm. die zuvor in starkbewohnten Stuben aufgehängt waren oder die mit den Rnter vier aufgeführten Stoffen beschmiert ivurden; Aus vkrfen von angezündeten, in Pulver getränkten und wiedtr getrockneten Lappen; 6. Aushängen von Leinwand-streifen mit geriebenem Schießpulver, welches mit Schmolz über dem Feuer geröstet wird. Marburger Berichte. (Städtische Mädchenschule.) Diese Anstalt wurde im Verstofsenen Jahre von 410 Schülerinnen besucht. Jrn Lause des Zabres traten Sd aus; 242 entsprachen, 103 müssen ihre Klasse wiederholen. Die dritte Klasie ward ihrer Uebersüllung wegen getheilt und sollen im nächsten Schuljahre aub die erste und ziveite Klasse je eine Parallelktofse erijalten. Die Bib» liothek der Schülerinnen zäj»lte 284 Werte. Der Lehrkörper bestand einschließlich der (z on) Katecheten und der Ardeitslehrerin au» elf Mitgliedern. (Zum Schutze der Heilquellen ,,Wie könnt ihr so fragen, Bergivirth?" rief Falkner, ^Ihr wißt doch, daß es endlich Srnst werden soll mit dem Bau der Eisenbahn.- Lautes Lachen des Wirths unterbrach die Rede Faltner's, aber das Lachen war kein freu-digts und vergnügtes. Der junge Mann, d r das verhaßte Woit aussprach, war der Retter seiner Tochter; darum lachte er nur bei seiner Rede, jedem Andern hätte er mit einem ivilden Ausbruch seines Zornes geantwortet, der noch vernehmlich genug aus seinem Gelächter herau.-tlang. ^Eisenbahn?" schrie er und schlug, um der» verbisseueu Groll an etwaS auszulnfsen, seinen Strol)hut um die T,schicke, daß die Trümmer davon herunterhingen. „Wie man sich in den Leuten irren kann l Der Hcrr schaut ganz reputirlich aus und wie ein vernünftiger Mensch, und jetzt kommt er mir auch mit solchen Narrelheien daher! Eine Eisenbahn de» uns — über unsere Berge l Man möcht' au» der Haut fahren, ivenn man nur gle'ch eine andere Hütt' zum Hineinfahre« .. „Nun, über die Berge soll die Lahn so eigentlich nicht gehn," erwiederte FtUkner, dUi-2tadt) ht,ben den oationalliberalen Advokaten, Herrn Dr. Pruß in Gonobitz als Kandidaten aufgestellt. (Blitzschlag.) Au Gaberg, Bezirk Windischgraz. ist der Speicher des Grundbesitze,s Valentin Kadrun durch eine» Blitzstrahl in Brand gkrathen und mit dem ganzen Futtervor-rath eia Raub der Flammen geivordeu. Der Beschädigte iverthet seinen Verlust auf 1000 fl. (Schadenfeuer.) Dem Vrundbesitzer Kaspar Koren in Lendorf, Bezirk Cilli, ist die Scheune sammt allem Vorrath an Getreide abgebrannt. Der Schaven beläuft sich auf 800 fl. Das Gebäude war tz rsichert. (Zigeuner auf dem Schübe.) Auf dem Wege von Peltau nach St. Leonhardt — in Lotichltjchdorf — sind drei Zigeuner dem Schubsührer entwichen und konnten bisher nicht .justandegebracht" werden. (Brand in der Kirche.) Die Kirche von St. Peter am Kronenberg, Bezirk W n-dischgraz, war einer Ausbesserung schon lange bedürstig, namentlich sollten die Thürme mit einer neuen Blechverschalung versehen iverden. Als nun dieser Tage die Arbeiter im Innern l>eS Tlockenttiurmes ein Kohlenfeuer entzündeten, um daran ihre Materialien in Stand zu setzen, wnrde das Feuerbecken aus Unvorsichtigkeit um-gestoßen, und ehe es noch irgend einer der in der Nähe Befindlichen bemerkte, hatte das Feuer auch schon weit um sich gegriffen. Bergebevs suchte man jetzt den Bratld zu löschen; öie Flammen züngelten immer weiter und ,veiter, bis endlich die ganze Kirche ein Felurmeer durchtobte. Die Thürme brannten ganz ab, die gro-^ ßen GlockiN schmolzen, un^ auch im Innern deS KtrchenschlsfeS ivurden liedeutende Verheerungen angerichtet. Erst nachdem die OrtSbe-Wohnerschaft stundenlang an den Löscharbeiten l^ch bethetligt. ivurde der Brand gelöscht. Dcl Schaden, den die Kirche erleidet, ist iridefsen immer noch ein sehr beträchtlicher. (Raub.) Am 16. August zur Nichtzeit ivurde in St. Magdalena neben dem Gasthaus „zur Birne- ein Arbeiter von vier «adekannten Strolchen übel fallen, zu Boden geworfen, seiner schluchten des Westerbergs aufzunehmen..' Der Wirth hörte ihu nur halb, er lachte immer lau» ter, immer zorniger. „Dummheiten, iiber Dummheiten, nichts als Dummheiten!" rief er. „Zu Iva» bruuchen wir eine Sifenbahn; die Straßen, die unser schiveres Geld kosten, haben seit vieler! Hundelt Jahren' gut gethau und werden noch tausend Jahi' gut thun, ohne die neumodischen Suchcn, von denen wir nichts wissen wollen l... Wir bleiben beim Alten, das wir kenneo, wir Bauern da in den Bergen herinnen l Aljo die Schluchten am Westerberg sollen gemessen werden? Nur zu; ich iiiünsch' alleS Glück; werben schon darüber kommen, woS ihnen der Berg für Nüssen zum Aufbeißen geben wird! Uvd der Here will vielleicht auch noch bei Mir logiren, damit ich den Gifl und die Gall' jeden Tag frisch zu schlucken bekomm' ? Nur zu, ich mach' mir nichks daraus; ich kann's abwarten und aushalten, denk ich! Freilich, ein Anderer, wenn Mir so gekornmen iväre', d,m hätt' ich den Fleck gewiesen, ivo der Zimmermann daS Loch gelassen hat, aber bei Ihnen, da muß ich schon eine Ausnatim' machen und ein Aug' zudrücken — wegen meilicr Tochter, der Zuli. Also bleib' der H'lr nur da und logir' er bei mir und mess er, so viel er will.,., ich will zuschaun und Mir den Buckel voll lachen, wenir ich seh', wie einmal AllkS drunter und drüber gehl wie bc»m Baarschaft von 25 sl. und seines Hutes beranöt. Die Thäter entflohen in der Richtung g«^t« die Draubrücke. ^ (Aus d er Gemeindestu be.) Morgen eRachmittag 4 Uhr findet eine Sitzung des Geminderathes statt und kommen u. A. zur Verhandlung: Die Auslofnng dts zweiten Drittels der Mitglieder, die Lerlängeruug der Kaiserstraße, die Prüfung der Gemeinderechauug für 1872, die Einsührnng des Fahapparates i» Rathhause und im Gebäude der städtischen Knabenschule. (Lager auf de« Pettan er gelb.) An diesem Lager werden sich unter de« Befehle des Landeskommandirenden, Feldzeitgmeister va-ron Iohu betheiligen: die sechste'Trupp endivifio» oes Generalmajors Baron Kleubgen (Gr^^) mit der I^santeriebrigade des Generalmazors vo» Tegetthof aus GrM-Ein Piano, gut erlialten, mit 6'/» Sklaven, ist um den Prlis von 120 fl. bei Joh. Kartin, Kärntnergasse, zu verkaufen. (655 Ew große» Gewölbe mit L Magazine« und «in kleine» Gewölbe, separat sind allsogleich in einer sehr srequenten Gasse zu vermiethen. (637 Auskunft im Comptvlr dieses BlatteS. Ein Hausmeister, verheirathet, kinderlos, »vird gesucht. Anfrage: Pober'scher Straße Nr. 28. (640 Ei» Lehrjunge wird sogleich aufgmommea bei F. Ungar, Sucker bäcker in Marburg, H-rrengasse. (KZI (XöQixrvioti S»od»ou). ßüasekinvndaugokulv iu Astrsuvten Ourseu a) tiLr AlasedivsvingsQisuro uvä (Zou-Ztrueteurs, d) tiir Werkmeister, ölonteiire unä ^eiel^Qer. — LpsciAleurss kür UvlIlsAKrvl' iu kiiiklvn, meel». ^iVvdvi'vion, Tpmnoroion, papisi^adrikon uuä anäerev l:sedmsekvll Ltad-l!8svmsnts. — Lvkuis für tovknlvokv Llllvmlv (äiv Lekiiler leruva in äsm voUstäuäi^ »US-xestattetöll l^doratorium ^ualz^svu ^säsr ^rd gsldswtänäix »ugiudrsv). Svkulv fllr 8V»»-svn- unä Lisvndakndsu. vis Voi-bvrvttungZsekuls äiöllt 2!ur VordsrgituQL auf äas vlnMf. fl'vlz/v.-LxsmvN. — .küvßsrs uvä au5 3psv. >Vull3eIi aueli Ätsrs Leliülsr Llläsu ^uiuLmms im pvN8i0NSi äes vireotors. — öeKiuu äss uvusv Oursus äsu 18. Ootoi)«?.. ,^ustut»r1ie1iv ?r0sxsets äureli alle LueddauälullZsu unä äurod 646 _lux. V 0r ,1 Weingart-Berkauf. Der KuppiK'sche Weingarten in Karisch ov in, eine Stunde von Pettau, im Gesammt-Flächenmaße von 6 Joch 316 Qkl., worunter 2^23. 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Lolilliäsr8od»tsod; Lrispor, ; Lausrdrullo; ^votks^s; StsivZi: V.Dmvllsoliolc, , k'sistrit?: Visus», lZrae: «?. lisIiKsritsod; ^iliä. I^avasdsr^', V»«liu1i»odv Xpotdolcv; Laltsr: ^pvtkslcor. ' gut gebrannt, sind zu haben bei R^vvnkai'Ä, und werden auf Verlangen auch zum Hause gestellt. ^6Z8 »suekt ist ksildsr!! ^^bsvissvll in sivsll» Luvt», Hvsloko« >oob«v ^uünxs srsodisQ uvä äem bvrsitliW Mvlsls siQSn iKST»«r»W voräsvirvv. v»«^ ^kleilvvrkakren ist.ss6vrm»llQ Icisr vsrstiinÄIiokW ^»clarxeotollt von AL. ^uvrb»od. MtoIS doeiodvQ xsAvoW ^Kaarssnäune vou 1 Idlr. S Zxr. Z ü. k'ros. 40 Ll«. vov 97^M W ^ V. ß» Alttnvken, W DD Ikr. 87.' ^ Eiseildahn-Fahrordnung. Marburg. Personenziige. Bon Trieft nach Wien: Aukuuft 6 U. II M. Krüh und L lt. 4k» M. Abends. Abfahrt 6 U. 23 M. Früh und 6 U. S7 M. «bendS. Von Wien nach Tri est: Ankunft 8 U. Z M. Krüh und 9 U. 6 M. Abends. Abfahrt 8 U. l8 M. Krüh und 9 N. 18 M. Abends. Beschleunigte Personenzüge. Von Marburg nach Wien Abfahrt 4Uhr 40 M. Krüh. Von Wien nach Marburg Ankunft 10Uhr bb M. AbdS. Bon Marburg nach Ofen Abfahrt 6 ll b M. Abend». Von Ofen nach Marburg Ankunft 9 llhr Vormittag». Abfahrt nach AranzenSfeste II. Uhr ö Min. Rächt». Ankunft von Franzensfeste 4 Uhr 26 Min. Krüh. zeSrntner-Züge. Abfahrt: Bon Marburg nach FranzenSfeste 9 Uhr IS M. Normitt. Von Marburg nach Billach L Uhr Ii» Min. Nachmittag. Ankunft: Von AranzenSfeste nach Marburg L. Uhr 40 M. Nachmitt. Von Billach nach Marburg II Uhr 44 Min. Bormittag. 646 lux. V 0r ,1 Verantwortliche Siedattion, Druck und Verlag von Eduard Zauschi^ in Marburg. S. «. et. G; Verantwortliche Siedattion, Druck und Verlag von Eduard Zauschi^ in Marburg. S. «. et. G;