Mittwoch' dm 17. HktoSer 1877. lVI. Jahrgang vi« Seit«««? irsche^^ «Mwoch und S'-il-g. Pnil« - sür M-rdurg: ga«,jährig S si., hallijShiig » fl., «lerteliihrig I fl. SV k! str gusteaung _Ws^us monatlich 10 kr. — mit Postversend-ng: ganziShng s fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. ZnsertionSgebühr g kr. pr. Zeile. Amerika! Marburg, 16. Oktober. Die Zeitungen Böhmens melden häufiger als je, dab ganze Familien den Wa>»derstab ergreifen und über» Weltmeer zieheil — nach Amerika. Diese fleißigen und strebsamen Leute, die wahrlich nicht die ärmsten sind, wandern aus, um eine neue Heimat zu suchen und wenn sie durch die Arbeit und den Erfolg derselben sich eine solche gegründet, dann haben ihre Nachkommen wenigstens auch ein Vaterland gefunden. Was mtjfsen diese Oesterreich- und Europa-müdei» Alles erduldet und vergebens ersehnt haben, uln endlich mit den Ueberlieferungen ihres Lebens zu brechen, um zu verlassen, was Jedem lieb und theuer sein soll — die Stätte, wo er geboren und erzogen worden? Die Bedrängniß in der Heimat treibt aus derselben fort. Die Unmöglichkeit, trotz der grüßten Anstrengung wirthschastlich gedeihen, ein menschenwürdiges Dasein sühren zu können; reißt von Allem los, woran das Herz gehangen. Ist aber diese Bewegung einmal in rechten Fluß gerathen, wie es bereits in Böhmen der Fall, dann gibt es keinen Stillstand mehr. Ein AllSlvanderer macht zehn. Dem Beispiele, welches Irland und Deutschland gegeben, wird auch in Oesterreich nachgeeifert, zunächst in Nöhinen. Die Kreise werden größer und größer und wenn einmal jährlich Hunderttausend scheiden aus Nimmer-Wiedersehen, dann ist es zu spät, von Amtswegen zu forschen, zu fragen, zu belehren uild bekehren zu wollen — dann rächt sich, was die Gegenwart verschuldet — dann vollzieht sich llnerbittlich, unaufhaltsam das Gesetz der neuen Völkerwanderung auch in Oesterreich und Europas Verwefung schreitet fort. Atbtt die Sttvrrrtsorm. Im Verein „Freisinn" zu Wien hat der Reichsraths-Abgeordnete Dr. Josef Kopp einen Vortrag über die Steuerreform gehalten, welchen wir in gedrängter Klirze wiedergeben. Das Parlainent steht jahraus, jahrein vor einenl recht erheblichen Defizit im Staatshaushalte. Im Jahre 1877 sind präliminirt 40S Millionen Ausgaben und 376 Millionen Ein-»lahmen, also ein Defizit von 29 Millionen, welches durch sehr bedeutende, unmittelbar ge« folgte Nachtrags-Kredite sich auf ungefähr 40 Millionen erhöht hat. Diefes Defizit mußte durch eine Anleihe, die Goldrente, gedeckt werden, welche mit 7 Perzent verzinst werden muß, wodurch dem Staate eine bleibende Belastung von nahe 3 Millionen erwächst, so daß, wenn das durch drei Jahre fortgeht, der Ein» gang der gesammten Erwerbsteuer im Betrage von 9 Millionen Gulden gerade ausreichen wlirde, um das Defizit dreier Jahre zu decken; wohlgemerkt, nicht die Erwerbsteuer eines Jahres, sondern aller künstigen Jahre. In dieser Weise kann unmöglich fortgewirthschaftet werden. Es ist klar, daß dies im Verlaufe der Jahre zum Ruin führen mub. weil ein Ausbringen der Zinfcn für die vermehrte Schuldenlast gar nicht mehr möglich ist. Es gibt nur zwei Wege, die eingeschlagen werden könnet!. Man kann seine Auslagen vermindern oder seine Einnahmen vermehren. oder beides zugleich thun. lZin Defizit von 20, 30 oder 40 Millionen — darüber sind wir uns Alle klar — kann dllrch bloße Ersparungen, so wie die Dinge heute liegen, nicht vollständig hereingebracht werden. Es genügt der Hinweis auf die l 07 Millionen Zinsen der Staatsschuld, aus die 27 Millionen Subventionen für Eisenbahnen und Dampsfchifffahrt — Verpflichtungen, die der Staat so wenig brechen darf, als ein anderer ehrlicher' Mensch sein schriftlich gegebenes Wort brechen kann — auf die 89 Millionen gemeinsamen Auslagen, auf die dem Reichsrath keine Ingerenz zusteht, dann auf die l3 Millionen Pensionen, so daß wir 227 Millionen haben, bei denen das Parlament selbst nichts sparen kann. Es muß also auch an eine Vermehrung der Einnahmen gedacht werden, das ist durch die Steuern. Bei der Personal-Einkommensteuer da wird gesragt. wie viel hat ein Jeder jährliches Ei,t-kommen? Denken Sie sich zwei ganz gleiche Häuser, die ein gleiches Erträgniß abwersen. Der Besitzer des einen ist schuldensrei, der Zweite hat da« ganze Erträgniß seines Hauses zur Zahlung der Interessen zu verwenden. Dennoch werden Beide nach unserm Gebäudesteuer-Gesetze gleich besteuert. Das ist eine Unge-rechtigkeit. Auch der Grutidsatz der Progression, der jetzt mehr und mehr an Boden gewinnt, kann bei der Ertragssteuer nicht in Anwendung gebracht werdeit, weil eben das einzelne Objekt besteuert wird. Das ist nur bei der Personal-Einkommensteuer möglich, l)ei welcher das ge» samlnte Ginkommen eines Menschen der Besteuerung unterzogen wird. Allein, wenn Sie nicht ein JtiquisitionS-Verfahren anwenden wollen, werden Sie nie im Stande fein, das Einkommen genau abzuschätzen. Besonder« Ii e u i l t e t o n. Er kommt nicht. Von K. Heigel. (Fortsetzung.) Die Marktstraße durchschnitt Waldkirchen von Osten nach Westen in zwei Hülsten. Am westlichen Ende dieser Straße stand das Haus der reichen Holzhändlerswitwe Frau Flemming in einem schönen, großen Garten, der sich bis an den Fluß erstreckte. Al« die NachmittagS-soitne heiß aus dem Pflaster lag, schlenderte Gustav im erhebenden Bewußtsein, gegeilwärtig das Gespräch sämmtlicher Kaffeekränzchen in Waldkirchen zu sein, den Hut keck auf's rechte Ohr gestülpt und mit etilem Reitstocke suchtelnd, durch die breite, stille Straße. An der Ecke, wo sie zutn Marktplatz sich kreissörlnig er-weitert, stürzte der Kaufmann Marowsty, von der Ahnung einer ausblühenden, fruchtbaren Kundschaft getrieben, aus seinetn Laden auf den Löwen des Tages los und nöthigte Herrn Flemming über seine bescheidene Schwelle, um eine Flasche gezehrtei» Ober.Ungarns auf des Herrn Fletnming glllckliche Ankunft zu trinken. Gustav, der sich vom gesprächigen Kausmann eine bedeutende Bereicherung seiner Lokalnotizen versprach, nahm die Einladung herablaffend an und schritt durch den Laden in das gewölbte, kühle Weinstübchen, dessen Tapete, eine Reben» laube mit ungeheuern Trauben darstellend, ihm vor drei, vier Jahreir als der Triumph der Tapezierkunst gegolten. Mit einer Art jovialer Majestät lehnte er dann im Ledersopha unter den Bildnissen Ihrer Majestäten. Er mar mit sich, wie mit Gott und der Welt zufrieden. Selbst die Gesichter der zwei Ladenburschen, die am Guckfenster der Thür abwechselnd auftauchten, störten ihn nicht, denn er las auf ihnen die aufrichtige Bewunderung seines englischen Sommeranzuges und seiner blauseidenen Halsbinde. Aber trotz der behaglichen Stimmung lastete eine Frage auf seinen; Herzen, die er nicht bei seiner Mutter, nicht jetzt beim redseligen Krämer auszusprechen wagte: „Was macht des alten Reiser Kind Elise ?" Der Name derjenigen, deren Bild, etUweiht und vergessen im Wirbel der Residenz, jetzt mit alter Macht und neuem Zauber in ihm erwacht war, wollte nicht über seine Llppen. Es bedrängte ihn ebenso sehr falsche Scham, sich ihrer zu erinnern, wie heimliche Reue, sie vergessen zu haben. „Geduld!" sagte er sich im Innern, ^Du hast ja Zeit. Ich wette, das gute Mädchen stellt sich heute oder inorgen selbst bei meiner Mutter ein, und wenn sie noch immer so hübsch ist —" .Aber Sie trinken ja gar nicht", unter» brach Marowsky seine Gedanken. „Hat Sie der Tod des alten Palm oder die Heirath von Bürgermeisters Anna so nachdenklich gemacht? Ja, ja, in drei Jahre kann sich vieles ändern. ... In den nächsten Tagen werden wir wieder die Todtenglocke läuten hören: Komm' her! komm' her!" „Liegt Jeinand itn Sterbeit?" „Ja, eine blutjunge, schötre Frau — Sie brauchen nicht »u erschrecken; es ist keine Waldkirchnerin; sie kam von auswärts. Aber ihren Mann, deni Gott verzeihen möge, den Doktor Oldenburg, kennen Sie." „Den Literaten?" „Ja, den Sohn des verstorbenen Pastors, der vor sieben Jahren von hier sort und, an-statt unter die Theologen, unter die Literaten ging, den tneine ich." „Seit wann ist der wieder hier? Damals machte man ja ein Geschrei und Aushebens von ihm, als ob er der zweite Goethe märe. In der Residenz freilich hörte nnd las ich von dem neuen Wunder nichts." Der Kaufmann schenkte seinein Gaste und sich die Gläfer voll. „Was ich Ihnen jetzt er- schlimm ist die» bei den größern Einkommen, die nicht ganz verbraucht, sondern zum Theil kapitalistrt werden. Die Regierung hat vorgeschlagen, 10 Millionen jährlich an den alten Steuern nachzulassen. Die neue Einkommensteuer soll 1ö Millionen tragen, so daß ein Gewinn von süns Millionen resultirt. Wenn ein Staat so viel Defizit hat und man von Steuernachlässsn hört, wird Einem wahrlich bange. Es erscheint mir sehr bedenklich, einen so bedeutenden Nachlab zu bewilligen, ohne daß uns eine Gewähr geboten ist, daß dieses Mehr, diese 15 Millionen, ohne arge Belastung des Steuerträgers sich wird hereinbringen lassen. Glauben Sie es mir, der ich wochenlang über den dickleibigen Vorlagen gesessen bin, eine Gewißheit haben Sie nicht im entserntesten. Man hat gerechnet, wie viel Einkommen wir in Oesterreich haben. Woher soll man da« wissen? Man weiß es auch nicht. Man hat gesagt: In Preußen ^bt es so viel Einkommen, Preußen hat so viel Seelen, Oesterreich so viel; in Oesterreich sind die Einkommensverhältniffe um so viel Perzent schlechter, also hat Oesterreich 1000 Millionen Gulden Einkommen. Au» solchen durchaus in der Lust stehenden Zahlengruppen will man das Einkommen berechnen. Andere haben 1200, noch Andere 800, wieder Andere 600 und gar 400 Millionen herausbekommen. Es gibt also Differenzen von 400—1300 Millionen. Andere Rechnungsfehler haben wir vorläufig noch nicht. Wie e» da mit der Belastung des kleinen Mannes aussehen wird, darüber habe ich mich bemüht, Daten zu erhalten, die es mir möglich machen werden, ziemlich klarzustellen, daß derselbe gar nicht e»»tlastet wird. Wenn ich da herausbekommen werde, daß ihm ein Nachlab von 50—60 kr. zu Theil wird und er dafür die Personal-Einkommensteuer zahlen soll, so weib ich nicht, ob ich deßhalb einen Fackelzug bekommen werde dasür, vaß ich ihm diesen Nachlaß verschafft habe. Ich bin sür die Perzentuiruna eingetreten, oder wenn das nicht angeht, dafür, daß die Einschätzung vor der Kontingentirung stattfinde. Es wurde vergebens von mir und meinen Freunden klar gemacht, daß wir gewiffenhaster-«eise ja nicht ins Vlaue hinein eine Steuer ausschreiben können, ohne zu ahnen, ob fie erträglich oder erdrückend sein wird. Wenn man ein bestimmtes Perzent festsetzt, so weiß Jeder, was er zu zahlen hat. Wenn aber eine Summe ausgesprochen ist, die hereingebracht werden muß, und Keiner ein Ahnung hat, wie zähle", began er, „bleibt unter uns; denn Sie werden einsehen, dab ich es mit dem Doktor nicht verderben darf. Er ist mein Kunde, und mehr noch, er schreibt eine Zeitung. Was nun den Rumor betrifft, den er hier machte, als Sie noch in die Schule gi»»gen, so glaube ich, dab sein Lockenkops und blonder Bart mehr dazu wirkten, als seine Verse. Er war und ist heute noch ein bildschöner Mann, fünf Fuß, els Zoll hoch, breitschultrig, mit einem Paar Augen, in deren Himmelblau die Hölle brennt. Kurz, unser Frauenvolk war vernarrt in ihn, und weil e» bei ihnen im Guten wie im Bösen, im Für und Wider immer aus dem Vollen geht, mußte der schöne Heinrich auch ein Genie sein. Zuletzt bildete er sich selber ein. ein Phönix zu sein, und ging nach der Restdenz, um ein berühmter Mann zu werden. Wie es ihm dort, wo viele Vögel fingen, ergangen, weiß man nicht. Er war lange Zeit wie verschollen. Eines Tages kam er wieder in Wald-tirchen an, nicht reich, nicht berühmt, aber, was seine ehemaligen Gönnerinnen am meisten ver» drob, verheirathet. Sie wurden meine Nachbarn ; da drüben im rothen Roß wohnen sie nun zwei Jahre schon. Er machte dem Bürgermeister, dem Kreisrichter und andern Honoratioren seinen Besuch, und drei Wochen nach feiner Ankunft erschien zum ersten Mal die viel Einkommen eingeschätzt wird, hat Jeder das Bestreben, sich möglichst niedrig einzuschätzen; es könnten ja 5, 6 oder 10 Perzent herauskommen — es war ja alles schon da. Ich glaube wirklich, es wird bei guter Einschätzung möglich sein, die 15 Millionen zu erschwingen; es wird möglich sein, eine grobe Anzahl von Leuten zu Steuerleistungen heranzuziehen, es wird möglich sein, die Reichen stärker zu belasten, wodurch der Steuerdruck ermäßigt wird — ich betone, es ist möglich — aber die wirtliche Gefahr besteht darin, daß die legislative Steuerschraube dadurch außerordentlich locker wird, daß das Parlament, wenn es gerade in guter Laune ist, leicht verführt werden kann, höhere Beträge zu kontingentiren. Jetzt hütet man sich, auch nur den geringsten Steuerzuschlag zu beschließen. Die Besorgniß, daß man bald über die S0 Millionen hinausgreifen wird, ist in mir und Andern sehr lebhaft geworden. Wir fühlen immer mehf und mehr, dab das Wort des Obmannes des Steuer-Reform-Ausschusses, Baron Eichhof, wahr werden wird. Einem Abgeordneten, der mit idealen Anschauungen an diese Reform geht und inter-pellirle, wann endlich das Gesetz kommen werde, erwiederte er: „Das müffen wir wohl über« legen, und vor Allem dürfen wir nicht die Meinung auskommen laffei,, dab es sich nicht um eine wirkliche Erhöhung des Steuerdruckes handelt. Wir dürfen das Volk nicht belügen. Hüllen wir uns nicht in den Mantel der Liebe, als ob wir da eine Wohlthat auStheilen wollten." Ich fürchte sehr, dab die Erleichterungen illusorisch werden. Die Sache mit den Steuernachläffen kommt mir vor wie mit der Boa, die nichts sresien wollte. Man wubte, dab Tauben eine Lieblingsspeise der Schlangen seien; aber die Fllt-terung mit Tauben war zu kostspielig und so band man an die Taube rückwärts mehrere Ratten. Sowie die Boa die Taube sah, verschlang sie dieselbe; als sie solche aber hinabwürgte, mußte sie wohl oder übel die Ratten mit in den Kaus nehmen. Die Steuernachläffe sind diese Taube, durch die man uns als Ratten die neue Belastung auserlegen will. Zur Geschichte des Tages. Die Zollverhandlungen mit Deutschland sollen endgiltig abgebrochen werden und hätten die Vertreter desselben die Weisung empsangen, diesen Abschluß herbeizu-sühren. Erwahrt fich diese Nachricht, welche aus ,Waldkirchner Morgenzeitung', redigirt von Dr. Heinrich Oldenburg." Marowsky reichte Gustav ein Exemplar der Zeitung hin, das dieser jedoch mit vornehmer Geringschätzung zurückschob, indem er bemerkte, dab er für Politik ganz und gar kein Interesse habe. „Uns war es Wasser auf die Mühle", fuhr der Kaufmann in seiner Erzählung fort. „Nun hatten wir außer dem Kreisblatt und den drei Exemplaren der Vossischen, welche hier gehalten werden und nach vier Wochen in die letzte Hand gelangen, unser eigenes Organ. Jede Nummer war ein Feuerbrand. Abends debattirten über den Leitartikel vom Morgen drüben im rothen Rob die Fortschrittsmänner, bei mir die gemäßigt Liberalen und in der Theegesellschaft beim Major Falkenstein die Reaktionären. Oldenburg lieb sich wenig sehen; er schrieb Tag und Nacht, hatte sein Auskommen und war wieder der Phönix. Seine Frau, der man die Güte und Sanstmuth zehn Schritte weit ansieht, sührte einen musterhasten Hausstand; immer um ihren Gatten besorgt, geräuschlos thätig, nie recht gesund, aber niemals klagend. Soweit wäre nun Alles gut gewesen. Da lassen sich Oldenburgs im vergangenen Winter zu ihrem Unglück überreden, einen Ball im rothen Rob mitzumachen. Die halbamtlicher Quelle stammt, daim wäre die Selbständigkeit unserer Zollpolitik Berlin gegenüber gerettet. In Preuben hat der Minister des Innern sich genöthigt gesehen, seine Entlassung zu verlangen. Die Städteordnung, welche derselbe entworfen, ist dem Fürsten Bismarck zu freisinnig und bekundet auch dieser Zwiespalt wieder, dab das Staatsschiff mehr und mehr in das trübe Fahrwasser nach rechts gelenkt wird. Das russische Heer in Bulgarien zählt wenigsten» 250,000 Kriegs-fähige. Mit jedem Regentage mehrt fich aber die Schwierigkeit der Verpflegung, die Schwierigkeit, einen Sieg auszunützen, fall» ein solcher erkämpft würde. Die Streitmacht Osman Pascha's, des gefährlichsten Türkenführer», befindet fich in besserer Verfassung. Die Utibilden der Witterung haben auf osmanischer Seite schon ihren besonderen Ein-flub geübt. Die Egypter, widerstands-schwächer, als die übrige Mannschast Suleiman Pascha's, werden in Varna unter Dach und Fach gebracht und soll ihren Platz die dortige Besatzung einnehmen, welche aus türkischen Truppen besteht. Vermischte Nachrichten. (Reblaus. Verbreitung aus Obstbäume.) In Portugal greift die furchtbare Plage — die Reblaus — immer weiter um sich und droht das reiche Weinland völlig zu Grunde zu richten. Aber nicht bloß auf die Reben beschränkt fich die Zerstörung, auch Apsel-, Birn-, Feiaen-, Kastanienbäume und fast alle dort heimische« Obstbäume werden von diesem Schädling ergriffen, so dab schon Heuer in Folge dessen die sonst reiche Obsternte so kärglich ausgefallen und ist da» Obst dort selbst zu unerhört hohen Preisen kaum zu haben. (Krieg. Russische Verpfleg»beamte in Bulgarien.) Die Peter»burger „Rowoje Wremja" bringt solgende Nachricht über da» Gebühren der russischen Berpflegsbeamten in Bulgarien: .Schon in Kischenew wüthete angeblich ein Orkan, welcher Unmassen von geprebtem Heu nach allen Windrichtungen zerstreute. SpÄer sollen Hlmderttaufende Pud Heu von dem er« schoffenen Intendantur-Beamten Borni verschlungen worden sein; ebenso wurde viel verdorbene» Mehl an Juden verkauft, und nach^m diese e» wirklich verdorben hatten, kaufte die Regierung da» Mehl wieder an und lieb dar- Frau Doktorin sah wie ein Engel au», aber unseres Apothekers Tochter, Mamsell Reiser, war doch schöner noch." Hoch auf horchte Gustav. „Wer?" fragte er. „Nun", erwiderte der Andere mit schlauem Lächeln, „ihrer müffen Sie stch doch erinnern. Sie war ja im Hause Ihrer Frau Mutter früher ein täglicher Gast." „Ja, ja. ich erinnere mich jetzt", sagte Gustav, feuerroth im Gesicht, „ein leidlich hübsches Mädchen — aber was hat fie mit der Geschichte Oldenburgs zu thun?" „Hm, fie wurde der Frau Doktorin vorgestellt, und diese stellte ihr hinwider ihren Mann vor. Die arme Frau durste nicht tanzen, denn sie war damals noch leidend, aber er, er tanzte und mit der neuen Bekannten mehr, als mit jeder Andern. Und vom folgenden Tag an kam das Mädel täglich in Oldenburgs Haus." (Fortsehung folgt.) aus Zwieback erzeugen. Die Intendantur machte noch eine neue Erfindung. Der Haser sollte nach dem Gewichte sür die Pserde verabfolgt snerden und da fand man plötzlich keine Wage, und den Soldaten füllte man die Säcke statt mit fünf Pud, nach dem Augenmaße bloß mit der Hülste davon. In Kischenew lag ein andermal eine Maffe Heu so lange, daß es der Verwesung überliefert wurde. Die Kommission beschlob hierauf, für je ein Pud einiges Mehrgewicht au»tufolgen, aber diese Maßregel wurde nur dann besolgt, wenn die Kontrole gegenwärtig war. Während in Gabrova die Truppen des Aürften gmeretinskij standen, bereitete man füglich in der Stadt selbst 18.000 Portionen Lrod. Mittlerweile kam das achte Armeekorps angerückt und mit ihm selbstverständlich der Intendant, welcher plötzlich die weitere Zubereitung des Arodes unterbrechen ließ. Auf seine Anordnung wurde auch das Brod nicht mehr aus Trnova zugesührt, welches nur 40 Kilometer von Gabrova entfernt ist, sondern aus Sistova, welche Stadt 150 Kilometer weit an der Donau liegt. Aus Sistova wurde also der Zwieback mgeführt, nicht aber der aus dem guten, frischen und billigen wallachischen Mehle, erzeugte, fondern der aus dem verdorbenen jüdischen Mehle zubereitete, welches jahrelang in den Magazinen von Odessa gelegen. Dieser Zwieback wurde also nach dem Schipkapaffe geführt und man zablte sür jedes Fuhrwerk täglich 7 Rubeln in Silber. In Gabrova lag dann dieser Zwieback einige Zeit im Koth und Schmutz, und Diejenigen, welche für solche Zwischenfälle verantwortlich gemacht werden sollten, stnd na-türlich vollkommen schuldlos. Die Soldaten haben in ihrer guten Laune die Intendantur in der Armee, welche so populär geworden ist, die „Hungerleider-Intendantur" genannt. Diese war in der Erfüllung ihrer Pflicht so eifrig, daß fogar das Hauptquartier in Gorni-Studen mit fchimmliaem Vrode bewirthet wurde. Die ge-wiffenhasten Kommandanten trachten ihre Truppen zu verpflegen, ohne mit der Intendantur in irgendwelche Berührung zu kommen. Der Truppen-Stareschina Kirilloss ließ das von den Türken zurückgebliebene Getreide abmähen, an Ort und Stelle mahlen und für die Kranken daraus Brod zul>ereiten; der Abwefenheit der Intendantur verdanken die Kranken ihre Gene-sung. — Dank allen diesen Schurkereien wird die Intendantur mit tiesster Verachtung von allen Soldaten, vom Generale bis zum gemeinen Mann, angesehen. Ich war selbst Augenzeuge, als während der Kämpfe im Schipkapafse die Herren Intendanten und Lieferanten dreimal aus Gabrova, wo keine Gesahr vorlag, sort-liefen und die Proviantmagazine zusperrten, so daß Hauptmann Maßloff mit Gewalt die Magazine aufbrechen und so den darbenden Soldaten zu effen geben mußte. Man kann stch denken, daß die tapferen Lieferanten gegen Maßloff den Prozeß anstrengen wollten. Die Lieferantm führen manchmal den Proviant dorthin, wo er nicht benöthigt wird, während fie stch dort, wo man ihn brauchte, nicht sehen laffen. In Slatina hat das 9. Ulanen-Regiment mit der Intendantur Mzlich gebrochen und verpflegt stch selbständig. Die Intendantur zahlte früher 35 Kopeken sür die Zufuhr, während das Re> giment nur 9 Kopeken zahlt und mit der Einhaltung der ZufuhrStermine sehr zufrieden ist. General Gurko, welcher alle Kniffe dieser verworfenen Bande kannte, verpflegte die ganze Zeit seine Truppen ohne Intendantur, und kein Soldat litt Entbehrungen." (Wanderlager Wanderversteigerungen. Besteuerung.) Im Groß-berzogthum Baden wird mit 1. Jänner !S78 folgendes Gesetz in Kraft treten: Personen, welche außer dem Meß- und Marktverkehr (d. h. außer der Meß- und Marktzeit) außerhalb ihres Wohnsitzes Verkaufslokale zum Absatz von Waaren halten oder Waarenversteigerungen entweder selbst oder durch Dritte vornehmen, haben an jedem Orte, an welchem sie solche Lokale halten oder Versteigerungen vornehmen, für einen nicht über 7 Tage dauernden Geschästs-betrieb die Hälfte, sür einen Geschäftsbetrieb von mehr als 7 Tagen, aber nicht über ein Jahr, den vollen Betrag der nach den Bestim-lnungen des Gesetzes berechneten Jahressteuer zu entrichten. In gleicher Weise werden die Gemeindezufchläge erhoben. (Eisenbahn. Pusterthaler Eilzüge.) Die Pusterthaler Eilzüge der Südbahn, welche seit 1. Juli die unmittelbare Verbindung von Wien über Graz, Marburg und Klagenfurt nach Bozen und Verona, sowie umgekehrt vermitteln und ohne Wagenwechsel verkehren, werden auch den Winter über beibehalten und wird auch fernerhin auf keiner anderen Strecke zwischen Wien und dem Pusterthal, sowie Südtirol, weder hinstchtlich der Kürze der Fahrdauer noch der Fahrpreife, eine günstigere Verbindung bestehen. ZIlarburger Berichte. ^ (Schuldbart Krida.) Joh. Huber, von 1868 bis 1874 Kausmann zu Pettau, hatte sich in gewagte Kreditoperationen eingelassen, daß endlich den Aktiven — 157,538 fl. — Paffiven im Betrage von 192,296 fl. gegenüberstanden und der Konkurs eröffnet werden mußte. Wegen schuldbarer Krida angeklagt, wurde Huber am 1. d. M. zu strengem Arrest auf die Dauer von drei Monaten verurtheilt. (Unterstützung.) Dem dritten Ver-zeichniß der Beiträge für die Steiermärker, welche im Juli d. I. durch Hagel und Hoch-fluth geschädigt worden, entnehmen wir folgende Angaben: fl. kr. Sammlung des Stadtrathes Marburg 130 10 „ „ Stadtamtes Cilli 40 — „ der Stadtpfarre „ . 24 34 ^ „ Bezirkshauptm. Cilli IS — ^ des Pfarramtes Maria-Rast 6 „ der Bezirkshauptmannschaft Luttenberg........14 4 Sammlung der Bezirkshauptmannschast Leibnitz......... 8 96 Sammlung der Bezirkshauptmannschaft Rann........ . . 21 20 Zusammen 262 74 (Ausdehnung des Trunken« h ei t sg ese tz es.) In der Sitzung des Eillier Gemeinderathes vom 1A. d. M. erwähnte der Bürgermeister Herr Dr. Neckermann des Trunkenheits-Gesetzes für Galizien; er brachte zur Kenntniß, daß im verflossenen Jahre vom Stadtamte vierundsünfzig Personen wegen be-sonders auffallender Trunkenheit bestrast worden und fragte, ob es nicht zweckmäßig wäre, dieses Trunkenheitsgesetz auch auf die Steiermark auszudehnen ? Der Gemeinderath bejahte und wird stch an die Regierung und den Reichsrath wenden. (Brandlegung.) In Altenwald, Gemeinde Oberau bei Windisch-Feistritz, hat der fünfjährige Sohn des Grundbesttzers Andreas Polisk das Wirtschaftsgebäude desselben ange-zündet und dadurch einen Schaden von 300 fl. verursacht. Polisk war nicht versichert. (Weinlese.) Nachdem schon vor acht Tagen die Weinlese in einzelnen Rieden begonnen, ist dieselbe nun überall in lebhaftem Gange. Der Eimer neuen Weines kostet 6—8 fl.; Muskateller wird mit 16 fl. bezahlt. (Menagerie.) Seit einigen Tagen wird auf dem hiesigen Sophienplatze die Menagerie des Herrn Endres zur Schau gestellt. Es befinden sich in derselben zwanzig Stück: Löwe und Löwin, 1 Hyäne, 2 Honigbären, 1 Landbär, 2 Strauße, 2 Adler, l Klapperschlange, 4 Affen . . . Durchwegs sehenswerthe Thiers, welche nächstens durch einige Exemplare vermehrt werden. Diese Menagerie zeichnet sich durch eine seltene Dressur aus und empfehlen wir dieselbe zu recht zahlreichem Besuch. Theater (^ß.) Samstag den 13. Oktober. „Javotte das neue Aschenbrödel." Komische Oper in 3 Abtheilungen von Emil Jonas. Das traurige Nachtwächterlied des Herrn Hammerl (Brock) war eben keine gute Einleitung zu der fonsi gerne gesehenen und stellenweise recht melodiösen Operette. Von unseren Gesangskrästen verdienen Frau Parth.Jestka (Javotte) und Frl. Fritz (Prinz) zunächst genannt zu werden; erstere sang die Briefarie im 2. Akt, die auch in musikalischer Beziehung einige wirkungsvolle Momente aufzuweisen hat, recht gut »lnd letztere wußte das Lied „Unter dem Schatten blühender Linden" im 3. Akt zur Zufriedenheit zu Gehör zu bringen. Herr Pauser (Sir Plumpudding), dann die Herren Schiller (Tom) und Braun (Nik) waren nach Kräften bemüht die Lachmuskeln der Zuschauer in Thätigkeit zu erhalten, was ihnen auch in den meisten Fällen gelang und Beisall eintrug. Frl. Potschka (Isabella) und Frau Braun (Pamela) hatten ihre Partien auch befriedigend durchgeführt. Der Ehor war matt und der ganzen Operette fehlte jener erfrischende Hauch, der im Stande gewesen wäre, größeren Beifall dem ziemlich gut besuchten Hause zu entlocken. Sonntag den 14. Oktober. „Der Fluch des Galilei." Dramatisches Geschichtsbild von Arthur Müller. Das hier bereits seit früher bekannte Stück ist ideenreich und trotz der nicht besonders bewegten Handlung bei guter Jnszeni-rung wirkungsvoll; den packendsten Eindruck bringt der vorletzte Akt hervor und der Dichter hätte entschieden besser gethan, mit demselben zu schließen, resp. in denselben einige Momente des letzten Aktes in geschickter und mehr gedrängter Weise zu verlegen, denn der im Stücke gegebene Schluß schwächt den bereits erzielten Effekt um so mehr ab, da die Selbstvergiftung Bruno's in keiner Weise genügend motivirt ist. Was die Darstellung betrifft, so verdienen namentlich Herr Kraft als Bruno und Herr Schöntag als Träger der Titelrolle ehrenvolle Erwähnung. Beide stnd mit voller Seele und mit Verständ-niß in die Intentionen des Dichters eingegangen und wurden deshalb auch mit Recht vom Publikum mehrmals ausgezeichnet. Auch Hr. Pauser füllte seinen Platz gut aus, während hingegen Frl. Klaus stch etwas zu sehr um den Souffleur bekümmern mußte, in einigen Szenen jedoch immerhin gut eingriff. Ueber die Uebrigen dürften nicht viel Worte zu verlieren sein, wenn es nicht etwa die Bemerkung ist, daß die Mehrzahl der Inquisitoren keineswegs durch ihre Mimik die Wirkung der Worte Galilei^s und Bruno's abspiegelte. In solchen Fällen laffen freilich die meisten unserer Schauspieler viel, sehr viel zu wünschen übrig. Letzte Vost Eine Värtettoufereuz der Alttschech»,, hat sich gegen die Beschickung de» Landtages erklärt. In Gerbiea werden alle Beamte», welche zu« MtlttSrdienste dtfti««t find, auf ihre Vosteu gerufen. VSman Vafchn hat dem Ersuchen des Großfürsten Michael «« eine kurze Waffen-ruhe nicht entsprochen. Ver Angriff de» Türken bei «roß-Jaghin wurde »nrückgeschlagen. In Frankreich stnd 330 Republikaner und K9l KAnservative gewählt worden: i» zwölf Bezirken finden engere Wahlen statt. Aom Nüchertisch. ^Neue Illu strirte Zeitung" Nr. 3. Illustrationen: Michael Munkacsy. — Die Kämpfe ick Schipka-Pafse. Nach der Skizze unseres Spezial-Artisten. — Der Dorfheld. Gemälde von M. Munkacsu. Auf Holz gezeichnet von E. Karger. - Die Rubensfeier in Antwerpen. Nach der Original-Skizze von H. Effenberger. --- Agrippina. Gemälde von G. Wett-heimer. Der neue Zimmerherr, oder» Bestrafte Neugier. Original-Zeichnung von E. Spitzer in München. — Autogramm von Richard Wagner. — Texte: Versäumte Jugend. Von Julius Große. — Die MarS-Satelliten. Michael Munkacsy. — Zur Rubensfeier. — Agrippina. — Der orientalische Krieg. Von Schweiger-Lerchenseld. — Das goldene Kreuz. Novelle von F. Hell. — Die Hausfeinde Richard Wagners. Von V. K. Schembera. Kleine Chronik. — Schach. — Rösselsprung. — Silbenräthsel. — Korrespondenz-Kasten. Die soeben erschienene Nummer 3 der illustrirten Familienblattes „Die Heimat" enthält: Laildolin von Reutershofen. Noman von Berthold Auerbach. ^ Illustration: „Die kranke Uhr." Von Otto Piltz. Auf Holz gezeichnet von I. Weixlgärtner. — Die kranke Uhr. Gedicht von F. Groß. — Drei Kameraden. Novelle von Aglaia von Enderes. (Fortsetzung.) — Vom „Landsknecht." (Zur Erinnerung an Fürst Friedrich Schwarzenberg.) Von Walter Schwarz. — Bekannte von der Straße. Genrebild von Ludwig Anzengruber. III. Die Freundin. (Schluß.) — Illustrationen: Türkische Lagertypen; „Soitas" (Studenten) als Freiwillige. „Zeibek" (Geächteter). — Groß-Piesenham. Charakterbilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Von Franz Stelzhamer. (Aus dem Nachlasse.) (Fortsetzung.) — Türkische Lager-Typen. I. „Verbrannte Seelen" und „Geächtete". (Text.) — Aus aller Welt.___ Course der Wiener Börse. 16. Oktober. Einheitliche Staatsschuld Crcditaktien . . 205.25 in Noten . 63.95 in Silber . 6L.25 Voldttnte .... 74.20 1860er St..Anl..Lose 109.75 vankaktien . . . 825 — London . . 118.35 Silber .... 104.10 Napoleond'or . . 9.49 K. k. Münz'Dufaten 5.66 100 Reichsmark . 53.50 Nr. 7942. (1207 Kundmachung. Der Voranschlag des GemcindehaushalteS für das Jahr 1878 wird in meiner AmtSkanzlri am Rathhause zur Einsicht der ?. I. Herren Gemeindemitglieder vom 14. biS 28. Oktober 1877 ausgelegt. Was hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Malbuw am 12. Oktober 1877. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Vsinstubs. Mravr AlusItatvIIer lltsr 40 Irr^ (>S02 voniitälltlll Isuälvl' s in «r»«, fran^onzplsk str. l, L «mpfiehlt besteuS seine wohlafsortirte V Musikalien-Handlung und seine reichhaltige, 30.000 Nrn. umfafsendi Mlljikalitil-Ltihaoflalt. Prospekte der Leihanstalt, sowie Kataloge der! ^allgemein beliebte ^Läition?otvrs" werdem grntiS verabfolgt. Preise billigst. — Bedienung prompt.' Mr. AO i Ein möblirtes ebenerdiges, sonn- und gaf-senseitigeS Zimmer mit separatem Eingang und Hciuslhorschlüsskl ist zu vergeben. (1205 Gin Logenantheil (1204 ist zu vergeben. Auskunft im Comptoir d. Bl. Ein Lehramts «Kandidat lvünscht Kindern aus den 4 unteren Klassen der Volksschule Unterlicht zu ertheilen. (1209 Auskunft im löomptoir d. Bl. Auf dem Soflenplatze in Marburg. Vrißt Menagerie. Dieselbe enthält eine große Anzahl von Raubthierln, lauter Prachtexemplare, Vögel vom Strauß herab bis zu Papageien, auch Affen und Schlangen. Fütterung und Dressur Nachmittags 3 Uhr und Abends 5 Uhr. Der Central-Käfig bei Löwen, Tigern, Leoparden und Hyänen tvird von Herren n. Damen bestiegen. Äffen nnd Vögel werden in der Menagerie verkauft u. angekauft. Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein 1195)_Der Besitzer: WZnti'e»», im Ks8tdau8v zur ^vIilKrubv ist sekr »UssV? (1S08 der Liter zu SK kr. im Ausschank. Iloiior süsser V«w »er Littt »4 kr. (llS4 Rtm sehr stßer MiskotM der Liter kr. bei Eduard Lkyrer, Zlärntnerstrasje. Dle von den ersten Medizinal-Kollegien Deutschlands geprilste und von der h. k. k. Statthalterei in Ungarn wegen ihrer ausgezeichneten Verwendbarkeit concesfionirte Kielltleiinvault gegen Gicht, RheumatiSmnS (Tliederreißen, Hezenschltß), Rothlaus, jede Art Krampf in Händen, tziißen und besonders Krampfadern, geschwoUene Glieder, Verrenkungen und Seitenstechen mit sicherem Erfolge als erstes schnell und sicher heilendes Mittel anzuwenden. 1188 In Packeten mit Gebrauchsanweisung a fl. A NS — doppelt starte sär erschwerte Leiden fl. K.tv ö. W. De, berühmte Arzt Dr. Hnfeland sagt in seinen mediz. Wercen: Ss gibt zwei Uebel. gegen welche die Arzneikunde verqeblich kräftige Heilmittel gesucht zu halien scheint; dieS stnd die Kopfgicht und das „Podagra"; dieses Mittel ist durch Anwendung obiger Gichtleinwand gesunden. k'arisvi' ljnivvrsal-piiastoi' gegen jede mögliche Art Wunden, Citecungen und Ge« schwüre, Frostbeulen (Gefröre) und Hühneraugen. Ein Tiegel sammt GebrauchSanweisnna kostet SS Rkr. Echt zu haben: Herr« König'« Apilhtkt zur Mariahils Grazervorstadt i Graz,'.Herrn Pnrgleltner'S Apotheke zum Hirschen. zu haben in (1030 KI II r >» l s » «tvIiiinvtz^s^VsoliAkt Eck der Kaisers!rlche, Marburg. Eine Wohnnng ist sogleich zu beziehen. (1201 Anzufragen: Restauration am Kärntnerbahnhof. 1198) aller Arten Salon-, Land-, Wasser- Theater SGUGliIjStZMÄtz lüuminations-I'apior l^tomvn v k f GvI»HV«»U unä klus öaoksi'vi' Marmor vmpüvkit in reivdste »usvaki I.ul!wig Valtivr öaumoi8tsr (k'a1)rik8strassc 1182) vormalZ Ltiekl. 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Ansführliche Mittheilungen zc. tverden gerne ertheilt. __.2 Berautwortliche Stedoktio», Druck und Veriag von Edvard Jaaschitz tu vtar^rg.