Mittheilungen des historischen Vereins für Kram im Juli I860. Redi'girt von dem Secretar und Gcfchästsleiter, k. ft. ,f 11111115 = (Conciptsten fl it g u|t Dimitz. Göttliches in Laibach von Oufi 1815 ßis Ende 1818. Von Anton Jellonschek. winter dem Titel: «Oertliches in Laibach seit 1797 b i s 1815,“ hat in dem V. Jahrgange der im I. 1842 und 1843 von Franz Hermann v. Hermanns -thal rebigtrien vaterländischen Zeitschrift »Carniolia« Herr Franz X. L e gat die vorzüglichsten der während der damaligen KriegSepoche vorgefallenen, sowohl auf Laibach wie auch überhaupt auf Krain Bezug nehmenden Begebenheiten nach Jahren, Monaten und Tagen zusammengestellt, und hiebei nebst mehreren gleichzeitigen Geschichtsquellen auch ein von einem achtbaren Bürger und Stadtoiertelmeifter Laibach's, Herrn S., mit vieler Ordnung geführtes Tagebuch benützt. Dieses Tagebuch beginnt mit dem I. 1797 und reicht bis in das I. 1818. Herr Legat hat aus demselben jene Begebenheiten verzeichnet, welche von dem ersten Einmärsche bet Franzosen in Kram bis zur Schlacht bei Waterloo 18. Juni 1815 reichen, nach welcher Ruhe und Friede allmälig wieder zurückkehrten. Außer den bekannten Werken von Schönleben, Freiherr v. Valvasor, Job. Gregor v. Thalberg und Anton Linhart sind durch das Archiv des Dr. V. F. Klun für die Landesgeschichte Krain's, und durch die unter oberwähntem Titel zusammengestellten Nachrichten des Herrn F. X. Legat manche Beiträge zur Chronik von Kram und dessen Hauptstadt Laibach geliefert worden. Da aber das oberwähnte, vom Herrn Stadtviertelmeister S. geführte Tagebuch bis in das I. 1818 reicht, obwohl es seit der 2. Hälfte des Jahres 1815 bishin nur sehr dürftige und mangelhafte Nachrichten enthält, so habe ich mich entschlossen, mit vorzüglicher Beihilfe anderer Geschichtsquellen die vom Herrn Legat begonnene Zusammenstellung für den Zeitraum von Juli 1815 bis Ende 1818 chronologisch nach Jahren, Monaten und Tagen fortzuführen nnd beginne daher mit der zweiten Hälfte des Jahres 1815. Jänner 1816 in den Pensionsstand getreten. 18 15. Am 15. August 1815 Abends ist Maria Isabella, Königin von Neapel, zu Laibach angekommen, und am 18. August 1815 früh Morgens wieder abgereist. Am 13. Sept. 1815 sind 18 Arrestanten, darunter meistens Straßenräuber, von Laibach auf den Spielberg bei Brünn transportirt worden. Im September 1815 begannen die Verhandlungen wegen Erbauung einer hölzernen Brücke vom Anfange der Polana-Vorstadt an die Häuser 18 und 19 der St. Peters-Vorstadt, welche auch auf Kosten der Bewohner der St. PeterS-Vorstadt, aber zu Folge der am linken Ufer des Laibachflusses angebrachten Inschrift erst unter dem Gouverneur Carl Grafen 0. Jnzaghi 1819 stattfand. Am 11. October 1815 wurden die ersten Arrestanten auf den Schloßberg nach Laibach abgeführt. Allerhöchste Entschließung vom 20. October 1815, der zu Folge das Gymnasium zu Laibach zu einem Gymnasium der ersten Classe erhoben wurde. Demnach waren zu Anfange des Schuljahres 1816 am Laibacher Gymnasium angestellt: Franz Hladnik, Weltpriester, als Präfeet, mit einem Jahresgehalte von 800 fl. aus dem Studienfonde; Mich. Tnschek. Weltpriester, als Professor der Religions - und Sitteulehre und der griechischen Sprache, mit dem Jahresgehalte von 700 Gulden aus dem Religionsfonde; zwei weltliche Lehrer, einer als Professor der Rhetorik und einer als Professor der Poetik, beide mit einem Jahresgehalte zu 800 Gulden aus dem Studienfonde; vier weltliche Lehrer, nämlich: einer als Professor der Geographie und Geschichte, einer als Professor der Mathematik und Naturgeschichte, einer als Professor der 4. und 3., und einer als Professor der 2. und 1. Grammatical - Classe., von diesen jeder mit einem Jahresgehalte von 700 Gulden aus dem Studienfonde. Der zn Anfange des Schuljahres 1815—1816 noch als Professor der Poetik in der Dienstleistung gestandene Weltpriester Valentin Vodnik, mit dem bishin ans dem .Studienfonde bezogenen Gehalte pr. 700 fl., ist mit 16. 9. Nov. ISIS. Ankunft Ihrer königl. Hoheit Erzh. M. Beatrix von Este, der Mutter Ihrer Majestät der Kaiserin, auf Ihrer Durchreise nach Italien. ■— Feierliche Bewillkommnung derselben und Beleuchtung der Stadt. 19. Nov. ISIS wurde dem seit der Errichtung der hiesigen k. k. Normalhauptschule an derselben durch vierzig Jahre angestellt gewesenen und in den Ruhestand mit vollem Gehalte versetzten Lehrer Josef Winscheg wegen seiner eifrigen Verwendung bei dem Amte.eines Normalschul-Lehrcrs in dem großen akademischen Saale die goldene Ehren-Mcdaillc mit Oehrl und Band feierlich übergeben. Aus einer statistischen Nachweisung vom I. 1815 ist Folgendes zu entnehmen: Im I. 1813 wurden in Ktain getraut 2540 Paare, alle katholischer Religion ; geboren wurden 11.576 Kinder, darunter 1 1.239 eheliche und 277 uneheliche, 5852 männlichen und 5664 weilst. Geschlechtes; 60 waren todtgcboren; gestorben sind 10.189 Personen, darunter 5166 Männer und 5023 Weiher; eines gewaltsamen Todes starben 39, nämlich 3 durch Selbstmord, 1 durch Hundsbiß, 5 wurden ermordet, 29 erschlagen; ein Gemeiner der k. k. Armee ist wegen meineidiger Eütweichung aus dem Kriegsdienste, Diebstahl, gewaltsamer Entweichung, ans dem Untersuchungs-Gefängnisse, dann-Raub und Raubmord/am 13. Febr. 1815 durch den Strang - hingerichtet worden; r— ein Alter von mehr als 65 Jahren haben 2289 Personen erreicht. 1 8 16. 4. Jänner. Durchreise des k. k. Feldmarschalls und Hofkriegsraths-Präsideutcn Carl Fürsten v. Schwarzenberg zur Huldigung Kaisers Franz 1. nach Mailand. 12. Jänner. Allcrh. Entschließung, daß zu Laibach ein Unterricht im Zeichnen für Handwerker an Sonntagen durch 2 Stunden durch den Zeichncnlchrcr der Normal-Hauptschule gegeben, und diesem dafür jährlich eine Remuneration von 200 Gulden, zur Hälfte aus den Studien- und zur andern Hälfte aus dem Provinzialfondc bar verabfolgt werde. 29. Febr. — starb der Domherr Franz 3£. v. Webern, alt 73 Jahre. 11. März — kam I. M. die Frau Erzherz. M. Louise, Herzogin von Parma, unter dem Namen einer Gräfin von Colorm, in Laibach an,, wo sic im Gasthofe zum »wilden Mann" abstieg: am folgenden Morgen.setzte sie ihre Reise über Triest und Görz nach Italien fort. 19. April — Nachmittags um 3 Uhr langte der Sarg der am 7. April 1816 zu Verona verstorbenen dritten Gcmalin des Kaisers Franz 1., Maria Ludovica, zu Laibach an, wurde in der Domkirchc auf einem Trauergerüste feierlich ausgestellt, vom Weihbischofe und Domprobste Herrn Johann Anton Ricci, unter Assistenz des Domcapitcls und der übrigen Geistlichkeit, unter feierlicher Trauer-Musik eingesegnet, und am folgenden Morgen ■— während dem am Kastelle 101 Kanonenschüsse abgefeuert wurden — über Cilli nach Wien abgeführt. 21. April. Gub.-Verordnung- enthaltend die Feuer-ordnung für Städte und Märkte und für das offene Land. 25. April — kam der General der Kavallerie, Fri'cdr. Franz Fürst zu Hohenzollcrn - Hechingen, in Laibach an, wurde vom hiesigen Schloßberge mit 72 Kanonenschüssen begrüßt, besichtigte das erste Bataillon des hier garnisoni-rcnden 16. Linien-Jufantcric-Regiments und setzte au dem-sclben Tage Nachmittags die Reise nach Görz fort. 15. Mai — Feierliche Uebcrgabc der großen goldenen Civil-Ehrenmcdaillc an den jubil. Gub.-Registraturs-Director Joseph Suppantschitsch im großen Saale des Landhauses. — Feierlichkeiten bei Anwesenheit Sr. Maj. Kaisers Franz I. in Laibach am 19., 20., 21. und 22. Mai 1816 (Stadtbcleuch-tung k.), welcher am 23. Mai 1816 von hier über Villach nach Innsbruck abreiste. Mit Gub.-Curreudc vom 31. Mai 1816 wurden Kraft eingelangten Hofkammcr-Präsidial-Dekretes die Ragusancr Silber -Ducati und Modcnescr Thaler von Herkules UI. von den Jahren 1795 und 1796 außer Cours, bann die bäurischen und geringen Reichsgroschcn auf 2 kr. herabgesetzt. 15. Juni. Heftiges Ungewittcr in Laibach. Der Blitz schlug ein Mal in den Wetterableitcr mit Kastelle, und das zweite Mal in den Praßnig'schcn Mcierhof ein. Hier brach Feuer aus, welches aber bald gelöscht wurde. 1. Juli. Einführung der neuen Stolordnung für die Stadt Laibach und Provinz Krain. 13. Juli. Brand in Stcphansdorf bei Laibach ; der erhobene Schaden über 10.000 Gulden angegeben. 22. Juli — wurde der vom Kaiser Franz I. am 25. Juni 1815 zum Bischöfe von Laibach ernannte Augustin Gruber als solcher vom Papste Pins VII. bestätiget. Der dießfalls ausgefertigten Confirmationsbulle wurde am 21. August 1816 das Place!um Regium ertheilt. Allerh. Entschließung vom 3. August 1816, bekannt gegeben durch Gub.-Verordnung vom 20. August 1816, betreffend die Constituirung des neuen Königreiches Jllyrien durch die unter diesem Namen von Frankreich am 23. Juni 1814 zurückerhaltenen und sonach wicdcrcrworbcucn Provinzen, Krain, den Villacher Kreis, Görz, das Küstenland, das vormalige ungarische Litorale und den zu Provinzial-Croatien gehörig gewesenen Antheil und Rangbestimmung dieses Königreiches unmittelbar nach dem Königreiche Galizien und Lodpmericn. Aufhebung des provis. Guberniums in Laibach mit 31. August 1816 und Bestimmung, daß fernerhin dieses Königreich von zwei besondern Gubernien verwaltet werden solle. Das neue Gubcrnium in Laibach, dem die Herzogthümcr Kärnten und Krain zugewiesen wurden, trat mit 1. Sept. 1816 in Wirksamkeit. Am 14. August 1816 war feierliche Beleuchtung der Stadt Laibach aus Anlaß der Wiederherstellung des Königreiches Jllvricn. Zum ersten Gouverneur von Kärnten und Krain wurde Julius Graf v. Strassoldo ernannt. 8. Sept. 1816 wurde in der St. Stephaskirche zu Wien der neu ernannte Laibacher Bischof Angustin Grnber consecrirt. Hoheit der Erzher- Inhalte 1. October. Durchreise Ihrer ton. zogin M. Beatrix von Este aus Italien nach Wien. 15. October — wurde in der Domkirche für den neuen Bischof der Thron neu aufgerichtet. Ankunft des neuernannten Laibacher Bischofes Augustin Gruber nach Laibach, Mittwoch am 6. Nov. 1816, dessen feierliche Introduction und Besitznahme Sonnt, am 10.Nov.1816. Unter einigen hiesigen Archivs-Acten befindet sich noch folgende, von dem damaligen Domherrn, k. k. Gubernial-Rathe, geistlichen Schul- und Studien - Referenten Joseph Walland verfaßte „Relation über den feierlichen Einführungs-Act des hochw. Hrn. Bischofes von Laibach Augustin Gruber:« „Slin 10. Nov. 1816, als an dem zur feierlichen Einführung des Herrn Bischofes verabredeten Tage versammelte sich um 9 Uhr Vormittags das Domcapitel, die dazu geladene Stadt- und Landgcistlichkeit und der Stadtmagistrat in der zum Auszuge bestimmten Kirche der hiesigen Ursu-linerinnen, in welcher das hiesige städtische, schön montirte Bürgercorps beiderseits aufgestellt war und Spalier machte. Der um 9 Uhr aufgefahrene Herr Bischof wurde am großen Kirchthore von der Versammlung mit dem Aspergill erwartet und empfangen, wo er dann auf dem für ihn zubereiteten Platze, von der Geistlichkeit umgeben, einer stillen Messe mit beispieloollcr Andacht beiwohnte. Nach dieser begann der feierliche Zug unter dem Geläute der Stadt- und Vorstadt-Glocken und unter Begleitung von dem hier garnisonirenden Regimente Wimpfen, über den Capuziuer-Platz durch die Hcrrugassc, über den neuen Markt, die Schustcrbrücke und den Hauptplatz in die hiesige Kathedral-Kirchc, unter Paradirung.dcs vor dem Rathhause aufgestellten städtischen Bürgcrcorps, in folgender Ordnung: Voran gingen die Normalschüler, dann jene des Gymnasiums und des Lyceums, dann die bischöflichen Supplcute, die bischöfliche Dienerschaft, die Franziskaner, die Cantorcs der Domkirche, die bischöfl. krainischen und steierischen Herrschafts-Beamten, das bischöfl. Kreuz, die Priesterhaus-Zöglinge, die Stadt- und Landgcistlichen, Stadt- und Landkaplänc, die Stadt- und Landpfarrer, Dechante und Consistorial-Räthe, der Bullcnträger, das Domcapitel, und endlich der Herr Bischof mit der assistirenden Geistlichkeit, dem der Stadtmagistrat und eine unzählige Menge Stadt- und Landbewohner folgte, und den Zug rechts und links begleitete. Bei der Ankunft in der Kathedralkirche, in welcher eine. Compagnie von dem obermähnten Regimente Wimpfen Spalier machte, wurde der Herr Ordinarius von dem Herrn. Domprobstc und Bischöfe von Drusen, Joh. Anton Ricci, empfangen, worauf von dem Lctztern das Te Drum angestimmt wurde. Nachdem sich der Hr. Bischof auf den eigends hierwegeu bereiteten Sitz niedergelassen hatte, machte der Herr Domdechant und Capitular - General - Vicär Georg Gollmaycr desselben Allerh. Ernennung und die päpstliche Bestätigung zum Bischöfe von Laibach dem gesammten Clcruö und dem versammelten Volke bekannt, worauf das k. k. Ernennungs-Dccrct und die päpstlichen Bullen dem ganzen nach abgelesen wurden. Nach Vollendung dessen hielt der Herr Domprobst und Bischof Ricci eine gehaltvolle und passende Anrede, welche der Herr Ordinarius mit einer solchen Rührung erwiderte, daß die Anwesenden in Thränen ausbrachen. Darauf ging das Domcapitel, die sämmtliche Geistlichkeit, die bischöfl. Haus- und Wirthschaftsbcamtcn, die Dienerschaft und die Supplcute zum Handkusse. — Den Beschluß dieser kirchlichen Feierlichkeit machte ein solennes Hochamt, welches der Herr Bischof selbst bei einer gut besetzten Kirchenmusik abgesungen hatte, nach welchem sich der Zug obbeschricbenermaßcu in die bischöfliche Residenz begab.« — Nach dieser sogestaltig stattgefundencn Spiritual-Investitur wurde noch an demselben Tage Mittags um 12 Uhr auch die Temporal-Installation durch die Gubernialräthe Franz Ritter v. Ebenau und Joseph Walland, als zu dieser Amtshandlung bestimmte Temporal-Installations-Commis-säre, im Bischoshofe vorgenommen, worüber sich folgende ausführliche Nachrichten vorfinden: Nachdem die gedachten Temporal-Installations-Commissäre am 10. Nov. 1816, Mittags um 12 Uhr, mit dem als Actuar, beigcgcbcnen Gubernial-Secretär Lorenz Kaiser in Galla aus dem hiesigen Gouvernements - Gebäude in dem Bischoshofe aufgefahren waren, vor welchem das hies. Bürgercorps paradirte, wurden sie von den Beamten und der Dienerschaft dcö neuen Herrn Bischofes an dem Wagcnschlage ehrfurchtsvoll empfangen, und unter Voraustrctung derselben in dem zu dieser Feierlichkeit zubereiteten Saal im zweiten Stocke geführt. Als sie daselbst ihre Ankunft dem Herrn Bischöfe anzeigen ließen, und seine Bereitwilligkeit zur Erscheinung vernommen hatten, gingen sic demselben in das nächste Zimmer entgegen und führten ihn sohin in den Saal auf den für ihn bereiteten Platz, worauf der politische Installations - Com-missär Franz Ritter. v. Ebenau den Installations - Act in Gegenwart sämmtlicher Beamten und Deputirtcn der Unterthanen der bischöfl. Herrschaften, daun einer zahlreichen Versammlung der hiesigen Stadtbewohner mit einer Rede eröffnete. Der zu installircnde Herr Bischof las nunmehr stehend den vorgeschriebenen Revers ab, durch welchen er vorzüglich angelobte: Treue gegen Se. k. k. Apostolische Majestät, als Landcsfürstcn, sich in Verwaltung des Bisthums und des bischöfl. Amtes nach Ordnung Und Gebrauch der heil, allgemeinen römischen christlichen Kirche zu halten, die bisthümlichen Güter gehörig zu verwalten und sich überhaupt nach den destcbendcn Gesetzen zu benehmen. Er unterfertigte diesen Revers sitzend und drückte das bischöfl. Siegel bei, worauf ihm die Inventarien, das Grundbuch und das Siegel gehörig übergeben und von ihm zum Zeichen der Uebernahme berührt wurden. Mau schritt sohin zur allseitigen Fertigung der in tripplo errichteten Inventarien, über sämmtliche, zur Dotation des Laibacher Bisthums bestimmte Realitäten, Hausciurichtungsstücke und Pretiosen, wovon ein Exemplar dem Herrn Bischöfe, die, zwei übrigen Exemplare aber dem k. k. Gubernium übergeben wurden. Nachdem dieses geschehen war, dankte der aus diese Ärt vorschriftsmäßig installirte Herr Bischof in einer rühmenden und würdevollen Gegenrede für bie ihm zu Theil gewordene allerhöchste Gnade, worauf derselbe den anwesenden Beamten, Dienern und Deputirten der Unterthanen als ihr unmittelbarer neuer Herr vorgestellt, und diesen die Angelobung dcS Gehorsams gegen denselben aufgetragen wurde, die sie auch mittelst des gewöhnlichen Handkusses leisteten. Zuletzt wurde der Herr Bischof von den Installations-Commissären in sein Schlafzimmer begleitet, woselbst sich diese, da keine Pretiosen zur Uebcrgabe vorhanden waren, nach abgestattcter Gratulation beurlaubten und sich in der nämlichen Ordnung zurück verfügten, wobei sie von dem neuen Herrn Bischöfe bis an die Stiege, von den Beamten und der Dienerschaft aber bis an den Wagen begleitet wurden. — Mit Gnb.-Surrende vom 26. Nov. 1816 wurde der Umlaufswerth der ganzen Niederländer Kreuz- oder Kronen-thalcr auf 2 fl. 12 kr., der halben auf 1 fl. 6 kr. und der Vicrtelthalcr auf 33 Kreuzer Conv.-Münze herabgesetzt. 2. Dec. Ankunft I. k. H. Leopolds, Prinzen von Neapel und Sicilien, mit seiner Gemalin Frau Erzherzogin Marie Clementine von Wien nach Laibach, wo dieselben im Bischof-hofe abstiegen; am folgenden Tage setzten dieselben Ihre Reise über Görz nach Neapel fort. 27. Dec. Der Laibacher Domherr und nachmalige Fürstbischof Anton Alois Wolf wurde vom Kaiser Franz!., mit Beibelassung des Titels und Charakters eines Ehrendom-herrn von Laibach, zum geistlichen Schul- und Studicn-Refercnten bei dem küstcnländischen Gubernio in Triest mit dem Charakter und Gehalte eines wirklichen Gubernial-Rathcö ernannt. 18 17. Zu Neujahr 1817 beginnt die noch bestehende Gewohnheit, sich mittelst einer zum Vortheile des Armen-Institutes gelösten Karte von den herkömmlichen Neujahrs-Wünschen loszukaufen. Diese Gewohnheit hat zuerst in Klagenfurt im I. 1814 angefangen. 2. Jänner — kam der neue Gouverneur Julius Graf v. Strassoldo nach Laibach. 13. Jänner — wurde nach der Resignation des Sigismund Freiherrn v. Zois, Ritter des k. k. Leopold-Ordens, — Anton Freiherr v. Codclli zum Director der k.k. Ackerbau-Gesellschaft erwählt. 9. Febr. — kam Erzherzog Rainer nach Laibach und verweilte daselbst durch zwei Tage , worauf er sich nach 2Bicit, begab. 18. Febr. Herabsetzung des künftigen Umlaufwerthes der Liri«-Thaler oder Francesconi auf 2 fl. 6 kr., und der französischen ganzen 6-l-ivres-Stücke oder Laubthaler auf 2 fl. 13 kr. Conv.-Mzc.— wogegen aber die halben französ. Laubthaler ganz außer Cours gesetzt wurden. 22. Febr. Allerb. Entschließung, betreffend die Errichtung einer k. k. Polizei-Direction in Laibach. 9. April — fing man an, das vom Laibacher Bischöfe Thomas Chrön im I. 1607 begründete und während der französischen Occupation tut 1.1809 aufgehobene Capnzincr-Kloster abzutragen. 14. April — kam Ihre kön. Hoheit Caroline Amalie Elisabeth, geb. herzogt. Braunschwcig'sche Prinzessin, geschiedene Gemalin des Prinzen von Wallis und nachmaligen Königs von Großbritannien, Georg (IV.), Friedrich August, unter dem Namen einer Herzogin von Cornwallis, nach Laibach, stieg im Gasthofe zum «wilden Mann" ab, und setzte noch an demselben Tage Ihre Reise nach Ihrem Landsitze am Como-See über Triest fort. 16. April. Brand auf der Polana-Vorstadt. 26. April. Uebertragnng des General-Commando's nach Laibachs 3. Mai — starb der pens. Zeichncnmeistcr Andreas Herrlein, ein allgemein geachteter Mann, im 78. Lebensjahre. 6. Juli —- starb der Handelsmann Joh. Bapt. Jager am Schlagflnssc, alt 62 Jahre. Er war Obristcr des Bürgercorps. Im Juli — bilden sich zur Unterstützung der durch das geringe Erträgniß des vorigen Jahres in Nothstand gerathenen Bewohner Krain's zu Laibach, unter der Lcitting des Herrn Kreishauptmannes, Wohlthätigkeits - Vereine. Allenthalben, wo schleunige Hilfe nothwendig war, wetteiferten Gutsbesitzer, Ortsseelsorger und Gemeinden auf die cdelmüthigste Weise, um den Bedrängten beizustchen. 18. August — empfing ein Jude nach vorläufig abgelegtem Glaubensbekenntnisse vom Domherrn Anton Klementini die Taufe, und nach dem Hochamte vom Bischöfe Augu-ftin Grtlber die Firmung. 26. August— wurde zu Laibach Jakob Pauschck, Wirth zu St. Kanzian, im Bezirke Nassenfuß, wegen am 21. Mai desselben Jahres an dem Fuhrmanne Leopold Hoffcr verübten Ratib- u. Meuchelmordes, durch den Strang hingerichtet. 26. Nov. — starb der Handelsmann Johann Hartl, alt 72 Jahre. 28. Dec. — wurde Carl Graf v, Jnzaghi zum Gouverneur von Kärnten und Krain ernannt. 18 18. 22. Jänner. Ällerh. Entschließung, betreffend die Errichtung einer Gewerbs-Industrieschule in Laibach, dann Anordnung, daß den Handwerkern an Sonntagen Unterricht im Zeichnen ertheilt werde. 3. Febr. Auf die Erlegung der Raubth'ere werden Prämien gesetzt. 8. Febr. — verließ der Gouverneur Julius Graf v. Strassoldo Laibach und begab sich auf seinen neuen Posten nach Mailand, wo er am 18. Febr. 1818 eintraf und am 17, Febr. 1818 das Präsidium des dortigen Guberniums übernahm. 21. Febr. — starb an der Auszehrung der Handelsmann und Conimandant des Bürgercorps Michael Anton Tschernoth, alt 43 Jahre. Er hat nach ausgewiesener Befähigung am 21, Juni 1805 die Fortführung der seit August 1787 bestandenen Christian Michel'schen Schnitt-warcn-Handelsgercchtsame übernommen. 8. März. Der Domherr und k. k. Gubcrnialrath Joseph Walland wurde vom Kaiser Franz I. zum Bischof von Görz ernannt. 5. April. Ucbergabe der großen goldenen Ehren-Medaille an den Gymn.-Präfecten Franz Hladnik. 14. April — sind auf Ihrer Durchreise nach Dalmatien II. Mas. Kaiser Franz und Carolina Augusta unter großem Jubel der Bevölkerung in Laibach eingetroffen, wo dieselben im Bischofhofe abstiegen und durch 2 Tage verweilten. 19. April. Herausgabe eines neuen Münztarifes für das Königreich Jllyricn, cinschlicßig des Küstenlandes und von Jllyrisch-Croatien. 25. April. Merh. Entschließung, gemäß welcher für das Königreich Jllyricn, nämlich für die zwei Gouvcrnc-mcnts-Gcbicte Triest und Laibach, mit Einschluß des Klagenfurter Kreises, die Aufstellung eines eigenen Scharfrichters, und für diesen die Bcigebung eines Gehilfen bewilliget wird. Als Wohnsitz wurde für denselben Laibach bestimmt. Nebst der freien Wohnung und dem Fruchtgenussc eines dabei vorhandenen Terrains wurde ihm ein Jahrcsgchalt von 400 Gulden bestimmt. 7. Mai — kam der neu ernannte Gouverneur von Jllyrien, Carl Graf v. Jnzaghi, k. k. wirkl. geh. Rath. nach Laibach. 17. Juni. Bei der Abräumung des Capuziner-Platzes stieß man auf die Reste eines römischen Fußbodens, von dem sich nicht genau bestimmen ließ, ob er von einem römischen Wohngebäude oder von einem römischen Tempel herrühre. Bei der Erbauung des dort bestandenen Capu-ziner-Klostcrs. zu welchem der Bischof Thomas Chrön im I. 1607 den Grund gelegt, hatte man noch keine Spur davon entdeckt. 27. Juli — starb zu Raklas in seinem 75. Lebensjahre Johann Anton Ricci. Domprobst und Domherr 'der Laibacher Kathedralkirchc, Bischof von Drusen, Consistorial-Rath des Wiener Erz-Consistoritinis. des Malthescr-Ordens Comtbur in Pulst, Heilenstein und Ebcnfurt. Folgende kurze biographische Notiz über denselben möge hier genügen: Johann Anton Ricci. geb. zu Görz am 9. Febr. 1744, wurde auf Präsentatiou der Kaiserin Maria Theresia, ddo. 4. Jänner 1772 und 29. Febr. 1772, in Laibach zum kaiserl. Domherrn investirt, zum infulirten Domdechanten vom Laibacher Erzbischöfe Michael Freihcrrn v. Brigido am 22. Jänner 1797 installirt, zum Gcncral-Bicär und Weihbischofe am 25. März 1801 befördert, vom gedachten Erzbischöfe consccrirt zum Bischöfe von Drusen am 5. October 1801, zum Domprobste vom Bischöfe Anton Kautschitsch am 25. Mai 1808 installirt, — starb am Schlag-flnssc zu Raklas am 27. Juli 1818 im 75. Lebensjahre, und wurde daselbst neben der Pfarrkirche zur Erde bestattet. 16. August. Allcrh. Entschließung, betreffend die Anstellung eines Adjuncten am k. k. Gymnasium in Laibach. 13. Nov. Einführung einer Trauungstaxe für Kraiu und den Villacher Kreis, welche mit 1. Jänner 1819 zu beginnen habe. 16. Nov. Feierliche Eröffnung der vergrößerten Mädchenschule bei den Ursulinerinnen in Laibach. 22. Nov. Der vom Kaiser Franz I. am 8. März 1818 zum Bischöfe von Görz ernannte und als solcher vom Papste PiuS VII. zu Rom am 2. October 1818 bestätigte vormalige Laibacher Domherr und k. k. Gubernial-Rath Joseph Walland wurde in der Laibacher Domkirche vom Bischöfe Augustin Gruber consccrirt. Berücksichtiget man übrigens noch jene Personen, welche in dem Zeiträume vom I.. 1800 bis einschließig 1818 entweder in der Stadt Laibach oder in einer der dazu gehörigen Pfarren die höchsten Altersjahre erreicht haben, so ergibt sich folgendes Resultat: In dem gedachten Zeiträume haben hierorts 14 Personen, davon 5 Männer und 9 Weiber, ein Lebensalter von 99 und mehr Jahren erreicht. Die ältesten waren: Eine Soldaten-Witwe, welche am 17. Jänner 1814 zu Beschigrad bei Laibach starb mit 106 — und der Jnstitutsarme Lorenz Klantschnig, welcher am 19. Febr. 1818 starb, mit 107 Altersjahren. Rückblick auf die ehemals bestandenen Klöster der Claristerinnen in Kram, insbefanders ans.jenes in Laibach. Der im zweiten Decennium des 13. Jahrhunderts zu Portiuncula unweit Assisi begründete scrafische Orden der Clarisserinnen fand eine ungemein schnelle und weite Verbreitung, besonders in Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Die Zahl der Ordcnsangehörigeu belief sich zur Zeit der größten Blüthe dieses Ordens gegen Ende des 17. und zu Ansang des 18. Jahrh, ungefähr auf 28.000 in 2000 Klöstern, von welchen in Deutschland und rücksichtlich in Oesterreich das in Prag int Jahre 1231 errichtete Kloster das älteste war. In Krain befanden sich drei-Klöster dieser Art, nämlich in MinU’-e-tt-borf, Bischoflack und in Laibach. Als Stifter des Klosters zu Münkendorf wird urkundlich Seyfried Graf v. Gallenberg und Münkendorf bezeichnet, welcher laut Stiftbriefes vom 9. October 1300 den erforderlichen Grund zum Klosterbane hergab, und überdieß für den Unterhalt der Nonnen 14 Huben bestimmte. Die Reihenfolge der Aebtissinnen dieses im Jahre 1782 aufgehobenen Klosters, von denen, nebenbei bemerkt, die Tochter des Stifters, Clara v. Gallcnberg, die erste war, zählt Freiherr v. Valvasor im XI. Buche, S. 372 auf, eigentlich nur 35 davon. Im J. 1790 lebten noch 16 Ernennen dieses Klosters, nämlich: Mathilde Freiin v. Gall, Nothhurga v. Busctt, Clara v. Räuber, Ncpomucena Illiaschitsch, Frančiška v. Hohcnwarth, Agnes v. Brcckerfeld, Gertraud Thoman, Rosa v. Lichtenthurn, Rosalia Anrachcr, Katharina Kallo-nitsch, Elisabeth Barthalotti, Johanna Huber, Salesia Weber, Magdalena Wntti, Antonia Weber und Aloista v. Apfalterer, und im Jahre 1820 von diesen noch vier, als Clara v. Räuber, Rosa v. Lichtenthurn, , Elisabeth Barthalotti und Antonia Weber. Die ursprünglichen Pensionen derselben von je 175 st. jährlich wurden später auf 200 fl. erhöht, und jene der Gertraud Thoman und Aloista v. Apfalterer von 150 fl. auf 175 fl. Von dem Kloster der Clarisserinncn in Bischoflack ist die Zeit der Entstehung zuverlässig nicht 51t ermitteln; v. Tbalberg gibt hiefür das Jahr 1351 an, doch dürste cs älter gewesen sein und vielleicht schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bestanden haben. Bei erfolgter Aufhebung des Klosters im Jahre 1782 erhielt die Er-Acbtissin Augustina v. Rastern eine jährliche Pension von 365 fl. und jede der Exnonnen jährlich 200 fl. Im Jahre 1790 lebten noch folgende Frauen dieses Klosters: Angnstina v. Rastern, Josefa Gräfin v. Barbo, Rosalia Mullitsch, Rosa Leustik, Jgnatia Urbanzhizh, Agnes Thomann, Cordula Jngovitz, Salesia Freiin v. Zierhcimb, Gertraud Damian, Repomnccna Schniderschitz, Clara v. Schildenfcld, Bincentia v. Schildcnfcld, Antonia Freiin v. Räuber und Irene 0. Auersberg und, mit Ausnahme der 4 erstgenannten, die übrigen noch im Jahre 1809. Das spätestens in Krain errichtete Kloster der Claris-scrinncn war jenes in Laibach, zu welchem der Grundstein im Jahre 1648 unter dem damaligen Fürstbischöfe Otto Friedrich Grafen v. Buchheim außerhalb des Spitalthores auf der sogenannten Landstraße gelegt wurde. Eigentlicher Stifter desselben war Dr. Michael Friedrich Hiller, der Sohn eines Buchbinders, welcher erblos verstorben in seinem Testamente zn diesem Behufe nicht weniger als 60.000 fl. bestimmt hatte. Der Bau der Kirche und des Klosters dauerte acht Jahre, worauf 1656 die Einweihung und 1657 der erste Bezug des Klosters von den ans Bischoflack gekommenen vier Chorschwestcrn, Frau Maria Lukantschi-tschin, Ursula Herzogin, Theresia Stichin und Johanna Raunischißlin unter Einführung des Provincials der rcfor-mirten Franciskancr Statt hatte. Die eigentliche, den kirchlichen Gebräuchen mehr entsprechende feierliche Einweihung erfolgte aber 1659 durch den Ordinarius, Fürstbischof Otto Friedrich Grafen v. Bnchheim, und zwar nach der Austria sacra von Wendenthal, am 26. November, am Feste der heil. Katharina, nach Valvasor aber am 22. November, am Festtage der heil. Cäcilia. Die Nonnenzahl wechselte später zwischen 20—30, war somit geringer äls in dem gleichartigen Kloster in Bischoflack, in welchem sich häufig fünfzig und darüber Nonnen befanden. Um die Nonnen und die Reihenfolge der Acbtissinen zu eruircn, habe ich mich an den hiesigen Franciskancr-Convent und an die fürstbischöfliche Ordinariatskanzlei bittlich gewendet, von beiden aber konnte mir dicßfalls kein Aufschluß ge-geben werden, daher ich nur erwähne, daß Frau Maria Lnkantschitschin erste Aebtissin gewesen war, daß im Februar 1714 Maria Angelica (eine Laibacherin) im 71. Jahre ihres Alters und im 55. Jahre ihres Klosterlcbcnö als Aebtissin gestorben ist, und daß Mater Josefa v. Pre-schern als letzte Aebtissin genannt wird. Eine. öffentliche Schule haben die hiesigen Clarisserinnen nicht gehalten, wenigstens, ist davon nichts bekannt. Nach einem Bestände von 125 Jahren wurde das Kloster am 5. Juli 1782 aufgehoben, das Vermögen des Klosters, bestehend aus 26 Klosterstiftungen int Betrage von 19.107 fl. und einem Kirchenstiftungs-Capitale der Theresia v. Wertcnthal von 3000 fl., dem krainischen Reli-gionsfonde zugewiesen und demselben die Zahlung der Pensionen für die Exnonncn auferlegt. Davon waren im Jahre 1790 noch folgende am Leben: Angelica Mariengin, Josefa Freiin v. Grimschitz, Rosalia v. Dinzl, Nothbnrga Gräfin v. Rasp, Cordula Gräfin v. Rasp, Augustina Freiin 0. Lichtenthurn, Johanna Freun v. Apfalterer, Francisca Ranilovitsch, Clara Umnik, Gräfin Bathyany, Gertraud Freun von Lichtenthurn, Maria Anna Karisch, Cäcilia Schniderschitz, Aloisia Frey, Michaela Kerpetin, Xaveria Petrovizh, Carolina Gräfin v. Coronini, Mathilde Franz, Ludovica Ranilovitsch und die beiden Laienschwestern Gertraud Tcpinka und Elise Salochcr, und zwar jede der Exnonnen, mit Atisnahme der Ludovica Ranilovitsch, mit einer jährlichen Pension von je 200 fl., Ludovica Ranilovitsch mit einer Pension von 150 fl., dann die Laienschwester Gertraud Tcpinka mit jährlichen 30 fl. und Elise Salochcr mit jährlichen 18 fl. Die beiden letztvcrstorbenen Exnonnen dieses Klosters waren Mater Xaveria Petrovich, welche während ihrer letzten Lebensjahre die erhöhte Pension von 250 fl. genoß und in Laibach am 15. Mai 1839 starb, und Mater Mathilde Franz, gestorben daselbst am 11. September 1839. Das Klostcrgebände selbst kam aber zu Folge hoher Hofvcrordnung vom 27. September 1784 als k. k. Militär-Spital und Proviantmagazin in Verwendung und mag bei Vornahme der AdaptirnngSbatiten mancherlei Veränderungen in seiner innern Einrichtung erlitten haben. Daratif Bcztig nehmend ist die über dem Hansthore des Gebäudes Nr. 60 befindliche, in Stein gemeißelte Inschrift, lautend: »Dem Geiste und der Stärke des Kriegers gewidmet von Josef II., Röm. Deutsch. Kaiser im J. 1786« und über dem Eingangöthore des Gebäudes Nr. 61, wovon ein Dritthcil dem Acrario gehört, die beiden andern Dritt-thcilc aber dem Herrn Andreas Fröhlich eigen sind, ebenfalls in Stein eingegraben die Hausnummer „61“ und die Jahreszahl „1796.“ Das knapp an der Straße zur Allee gelegene, zwei Stockwerke hohe Gebäude, jetzt Vcr-pflegsmagazin, war die vormalige Klosterkirche, von welcher sich außer einem schönen Weihwasser - Kessel ans schwarzem Marmor am Gange des ersten Stockes, kein weiteres Merkzeichen befindet, denn der in der neuen Militärspitals-Capelle aufgestellte Altar mit dem sehenswertsten Bilde „Maria Verkündigung," von der Meisterhand des Martin Johann Schmidt- auch Kremser-Schmidt genannt, rührt anS dem Schlosse Roscnbüchl her und ist ein Geschenk dcS bei den Laibachcrn noch im guten Andenken stehenden Doctors der Medicin und Chirurgie, k. k. Feld-Oberarztes vom Prinz Hohenlohe -Längenbnrg Infanterie - Regimente, Januar Carter v. Brcinlstein. Zum Schlüsse füge ich diesem Aufsatze, welcher mehrere noch nicht veröffentlichte Daten enthält, noch einige Worte über das von mir dem historischen Vereine überlassene handschriftliche Gcbctbüchlein der Claris-serinnen bei. Es ist, bis auf den Abgang des blattcs, ganz wohl erhalten, in starkem Leder gebunden itnb von 4 zu 4 Blätter paginirt; eine Jahreszahl ist nicht ersichtlich und ein Jnhaltö-Verzeichniß nicht angelegt; die Handschrift ist zweierlei, doch durchgehcnds fest und nicht schwer leserlich. Nach der Schreibart zu schließen, dürfte es wenigstens 1 SO Jahre alt sein und wahrscheinlich aus dem hier bestandenen Clarisserinncn-Kloster herrühren. Die Gebete, 52 an der Zahl, lauten für die kirchlichen Hauptfeste, für die Feste der heil. Maria, heil. Clara und anderer Heiligen, für die Sonntage der Fastenzeit n, s. w. Bemerkenswerth sind die vielen „Vater unser“, welche bei manchen Gebeten zu sprechen sind (;. B. beim Gebete Seite 8, sind 107 Vater unser zu sprechen), und manche kurze Gebete, welche zu 300 Mal und darüber zu wiederholen sind, so z. B. ist das fünfzeilige Gebet auf der 26. Blattseite 350 Mal zu lesen, Laibach am 14. Juni 1860. 9t n t mit n d S ch r e y. OHonats = Tjerfammfungen. Die am 5. d. M. abgehaltene Versammlung eröffnete Herr Gymnasial - Director Neöäs ck mit einem interessanten „Beitrage zur Culturgeschichte.Krauts“ aus der Feder des k. k. Professors und ersten Bibliothekars der Laibachcr Studienbibliothek, Franz Wilde. Dieser Beitrag ist einer „Hanpttabellc über den Zustand der Unterrichtsanstalten im Herzogthum Krain“ enthalten, welche von Franz Wilde am 31. October 1792 verfaßt und vom Stndicnconscssc gefertigt wurde. Zur Begründung des damaligen Zustandes geht der Verfasser auf die geschichtliche Entwicklung der Schulbildung zurück, wobei er ans die historischen Momente stets Rücksicht nimmt, und die mit seinem Gegenstände in näherer Verbindung stehenden literarischen Notabilitäten Krains bespricht. Zum Schlüsse gibt er interessante statistische Daten über den Stand der höheren und niederen Schulen im Hcrzogthnm Krain. Die lebhafte, von freiem Blicke und frischer Auffassung zeugende Darstellung fand bei der Versammlung warmen Beifall, und es wurde allgemein der Wunsch ausgesprochen, sic in den Vereins - Mittheilungen vollständig abgedruckt zn sehen, welchem durch das Angusthcft entsprochen werden wird. — Herr Oberamts-Dircctor Costa hatte im Morgenblatte des Wiener Blattes „Wanderer“ vom 3. l. M. in einer Correspondenz ans Laibach, ans Anlaß der Anflösnng der hiesigen Landesregierung und bereit Bestellung in Triest, einen historischen Rückblick auf das Bestehen derselben in Laibach gegeben, welcher der Versammlung vorgelegt wurde. Die administrative Selbststänvigkcit unseres Vaterlandes wird in derselben bis auf das Jahr 1322 zurückgeführt, in welchem der Erbvertrag Carls V. mit Erzherzog Ferdinand geschlossen wurde. Sie bestand bis zum Jahre 1763, wo Titel- für die gestimmten innerösterreichischen Lande ein Gnbcr-ntunt in Graz errichtet wurde, in Laibach jedoch fortan ein Landeshauptmann verblieb, welcher die Landcsgeschäfte mit Zuziehung zweier Landräthe besorgte. Diese im Jahre 1783 aufgehobene Landeshanptmannschaft wurde 1791 wieder hergestellt, und mit 1. November 1803 auch jene von Görz mit der krainischen Landesstelle vereinigt, und so bestand die selbstständige „vereinigte Landeshauptmann-schaft des Herzogthnms Krain und der gefürsteten Grafschaft Görz“ mit dem Sitze in Laibach bis zum Jahre 1809, wo unterm 14. October ein Secret des Kaisers Napoleon ein Königreich Jllyrien mit der Ausdehnung von Ragnsa tu Dalmatien bis Lienz und Sillian in Tirol schuf und unter einen General-Gouverneur stellte, als welcher Marschall Marmont in Laibach, residirte. Nach der Wicdcrerobcrung übernahm unterm 17. October 1813 ein öfters. Civil- und Militär - Gouvernement von Laibach aus die Regierung des Landes, welches mit 1. Jänner 1815 sammt dem Villacher Kreise an das Grazer Gnbcr-titmit fallen sollte, während für das Küstenland und den Görzer Kreis bereits mit 1. November 1814 ein eigenes Gubernium in Triest errichtet wurde; allein in Folge einer von Krain ansgegangcncn Vorstellung wurde unterm 16. December 1814 bestimmt, daß in Laibach ein prov. Gnbernium zu verbleiben habe, welches mit Patent vom 3. Anglist 1816 für Krain und Kärnten mit dem Sitze in Laibach definitiv constituirt wurde. Der Villacher Kreis fiel sogleich, der Klagenfurter mit 1. Mai 1825 zum illyrischen Gubernium in Laibach, an dessen Stelle mit 1. Jänner 1850 eine Statthaltcrci für Krain trat, welche in Folge alters). Entschließung vom 14. September 1852 durch eine Landesregierung mit den Befugnissen und der Wirksamkeit der Statthaltercien ersetzt wurde. Hiedurch berichtigt sich die in dem fraglichen Zeitungsartikel, vorkommende Angabe, daß das illyrische Gnbernium bis zu der mit allerh. Entschließung vom 14. September 1853 (soll sein: 1852) anbefohlenen Errichtung einer Landesregierung bestanden habe. — Der eben erst gefeierte Einzug unseres hochwürdigsten Oberhirten veranlaßte das Vercinsmitglied Dr. H. Costa an das in den December des Jahres 1861 fallende vierhundcrtjährige Jubiläum der Gründung des Laibacher Bischofsitzes zu erinnern, welche einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte unserer Heimat bildet, und durch die dabei handelnd auftretenden Personen, den Kaiser Friedrich IV. und seine Gemalin Eleonore, den Cardinal Aeneas Sylvius (Piccolomini) und den zum ersten Bischof bestimmten Almosenier des Kaisers, Grafen o. Lamberg, ein besonderes Interesse erregt. — Dr. E. H. Co st a las die in Gfrörcr's „Geschichte Papst Gregor des VII.“ ans Kram bezüglichen Stellen, welche dessen dunkelste Periode mit eingehender Schärfe und kritischer Zugrundelegung aller Quellen behandeln und so ein kleines aber interessantes Geschichtsbild liefern. — Der angekündigte Vortrag des suppl. Gymnasial-Professors Herrn P. v. Radio: „Ueber zwei Kaiser-urkunden ans dem 11. Jahrh.“ (Beides betreffend), konnte wegen Unpäßlichkeit des genannten Herrn nicht stattfinden. Wir geben hier in Kürze einige Notizen über diese Urkunden, welche seiner Zeit in diesen Mittheilungen diplomatisch genau zum Abdruck kommen werden. Urkunde 1. Kaiser Heinrich II. schenkt dem Bischof Alboin o. Brixen die Herrschaft Veldes mit allem Zugehör. Trient, 10. April 1004. Diese Urkunde, auf dünnem Pergamente, 27" in der Länge, 20" in der Breite, ist sehr gut erhalten, nur das Siegel, welches nach der Regel jener Zeit aufgedrückt und auf der Kehrseite der Urkunde umgelegt erscheint, ist in der Art verletzt, daß vom Sicgelfelde (welches 5" im Durchmesser mißt) ein Drittheil so abgebrochen erscheint, daß dasselbe nur mehr in der Richtrmg vom obern Brnchcndc 41", vom untern 2^" mißt. Die Schrift ist die im 11. Jahrhundct übliche, der romanischen Periode ungehörige Cursivschrift mit in die Länge gezogenen Schäften. Die Invocation ganz regelmäßig die doppelte: das Chrismon G (mit nach oben und unten angesetzten Schäften, alles verziert) und die verbale: ln nomine sancte et individue trinitatis. Alles — Schrift, Siegel, Datirung — sprechen für die Echtheit des Diploms. Gegeben ist die Urkunde, wie angedeutet, zu Trient, wo sich König Heinrich am Palmsonntage (9. April) desselben Jahres (1004) mit seiner Gemalin Kunigunde und einem größern Gefolge befand. (Die Kirche des heil. Vigilius und ihre Hirten, d. i. kurze Geschichte des Bisthums und der Bischöfe von Trient. Botzen 1825. p. 48 s.) Urkunde II. Zwei Urkunden Kaiser Heinrich III., beide ddo. Augsburg 16. Jänner 1040, mit Schenkungen an den Bischof Povpo von Brixen. Diese beiden Urkunden sind hier in einer lcgalisirten Abschrift des 14. Jahrh. (ddo. Wiltcn 1338 am Tage des heil. Gregor (Papstj — 12. März) vereinigt. Die Urkunde a) enthält die Schenkung des kaiscrl. Gutes Veldes mit allem Zugchör an den genannten Bischof Poppo; die b) die Schenkung eines Waldes zwischen den zwei Flüssen Snowa (von ihrem beiderseitigen Ursprünge.bis zu ihrer Vereinigung), an eben denselben. Die Echtheit der hier zusammengefaßten zwei Copien ist bestätigt durch die Aebtc Johann von Willen (Wildan, Brixner Diöcese; Marian. Austria sacra. III. p. 425 ff.) und Conrad von Neustift (Nova Cella, Neuzeit, Brixner Diöcese. Marian, ibid. p. 397) und deren Convente; an der Urkunde, welche 12" in der Länge und ohne den Umschlag 8§" in der Breite mißt, hängen 4 Siegel ans Wachs, drei roth ans weiß, oval, eines grün aus weiß, kreisrund (jedoch nur mehr halb erhalten; Durchmesser l£"). Alle vier sind auf der Rückseite mit dem Nagel eingedrückt, zwei haben übcr-dieß noch die Buchstaben JOH. in Kapitalschrift, was sich auf den Abt Johannes von Wiltcn bezieht. Gegen die Echtheit der Copic sowie des Kopisten liegt kein Beweis vor. Berzeiehuisi der von dem historischen Vereine für Krain im 1.1860 erworbenen Gegenstände: XLIV. Aus dem Verlasse des penstonirten k. k. Hauptmannes Vincenz v. Schildenfeld: (Fortsetzung.) 185. Sonnenfels, Grundsätze der Polizei, Handlung und Finanz. Wien. 6. Auflage, 1798. 6 Bände. E. Medicinische Wissenschaften: 186. Bartholini Th., Archiatri Donisi Analome quartum renovata non tan tum ex institutionibus I. m. parentis Gaspari Bartholini sed etiain ex omnium tum vetc-rum, tum recentiorum observationibus, ad circula-tionem Harveianam et vasa Lymphiatica directis cum icon, novis et ind. Lugd. sumptibus M. et Joan. H. Huguetan. 1684. Prgtb. 8. F. Botanik: 187. Wcrnischek, Dr., Genera Planta rum. Vienna 1784. 8. G. Kriegswisscnschaft: 188. Le Partisan. En 1810 et augmenta en 1815, O. O. und I. 8. XLV. Vom Herrn Ferdinand Schmid, Naturforscher in S ch i s ch k a bei Laibach: 189. Pyrrhus, König von Epirus. — Ein ernsthaftes Singspiel. Im Carncval 1795 auf dem ständ. Theater der Hauptstadt Laibach aufgeführt. Laibach 1795. XLVI. Vom Herrn Dr. Heinrich Costa, k. k. Gefällen-Obcramts - Director in Laibach: 190. Die von demselben in Druck gegebene Broschüre: „Krain und Radetzky.“ Laibach I860. 8. XLVIl. Von den Anwälten des historischen Vereins für Mittelfranken in Ansbach: 191. Siebenundzwanzigster Jahresbericht dieses Vereins. Ansbach 1859. 4. XL Vlil. Von brm Semite für siebenbürgische Landeskunde zu H e r m n u n fi a b t: 192. Jahresbericht bc6 Vereins für siebenbürgische Lanbes-fimbc, für bas Verwaltnngsjahr 1S5§, b. i. vom 1. Juli 1858 bis letzten Juni 1839. 193. Archiv bicfcS Vereins. Neue Folge. 4. Banb. 1. Heft. Herausgegeben vom Vereins - Ausschüsse. Kronstadt 1859. 8. 194. Programm beS Gymnasiums A. C. zu Hermaun-ftabt, und brr mit demselben verbundenen Lehranstalten, für das Schuljahr 185|. 193. Programm des evangelischen Gymnasiums A. C. zu Mediasch und der damit verbunbenen Schulanstalten. Für bas Schuljahr 185§. XL1X. Von der hochlobl. kais. Akademie der Wissenschaften in Wien: 196. Sitzungsberichte derselben. Philosoph, histor. Classe. 32. Band. 2. Heft. Jahrgang 1859. October. 197. dto. 32. Band. 3. und 4. Heft. Jahrgang 1859. November und December. 198. dto. 33. Band. 1. Heft. Jahrgang I860. Jänner. 199. Archiv für Knude österr. Geschichtsquellen. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. 22. Band. 2. Heft. 200. dto. 23. Band. 1. Heft. 201. dto. 23. Band. 2. Heft. 202. Notizenblatt. Beilage zum Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen. 9. Jahrgang 1859. L. Von der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Wien: 203. Mittheilungen derselben von den Monaten Jänner, Februar, März, April, Mai u.Juni I860. 4. V. Jahrg. LI. Vom Herrn Johann Giontini, Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Laibach: Die in dessen Verlage erschienene Broschüre: 204. Laibach und seine Umgebungen, nebst einer Beschreibung der interessantesten Puncte in Krain. Ein Wegweiser für Fremde und Einheimische. Herausgegeben von Gustav Dzimöki. Mit einem Plaue und einer Ansicht. 12. LU. Von der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien: 205. Mittheilungen derselben. 3. Jahrgang 1859. 3. Heft. Wien 1859. 4. Llll. Von dem Vorstande des Vereines für Haniburg'sche Geschichte in Hamburg: 206. Haniburg'sche Chroniken. Für den Verein für Ham-burg'sche Geschichte, herausgegeben von Dr. I. M. Lappenberg. Hamburg 1860. 8. LIV. Von dem Ausschüsse des historischen Vereins für Steiermark in Graz: 207. Mittheilungen des historischen Vereins für Steiermark. Herausgegeben von dessen Ausschüsse. 9. Heft. Graz 1859. 8. 208. 10. und 11. Jahresbericht, vom 1. Mär; 1853 bis letzten Februar i860. Vom Vereins - Secretär Prof. Dr. Götz. LV. Vom Herrn Naim. S di rey, Jngrossisten der Prov. Staatsbuchhaltung: 209. Ein geschriebenes Gebetbuch, welches dem vormals in Laibad) bestandenen Kloster der Clarisserinuen gehörte. 12. LYI. Vom Herrn Alois Can toni, Handelsmanne in Laibach: 210. Bildliche und beschreibende Darstellung der vorzüglichsten Natur- und Kunstgärten in Europa, mit Bemerkungen über Gartenkunst und Anpflanzungen, voni Jahre 1812. In französischer und beutfdjer Sprache. Fol. 2 Theile. LVIJ. Vom Herrn Carl Rav. Naab, jubil. k. k. Negie-rungsrnthe in Laibach: 211. Specula Physico - Mathematico - Historien, notabiliimi ac mirabilium Sciendorum, in qua Mundi mirabilis Oeconomia, nee non mirifice amplus et magnificus ejusdem abtüte rcconditus nunc aut ein ad luccin prolractus, ac ad varias perfacili methodo acqui- . rendas Scientias in Epilomen colleclus Thesaurus proponilur etc. Authore Joanne Zahn, Sacri et Candid! Ordinis Pracmonstr. Can. Reg. etc. Xorimbergae, MDCXCI. Lederband. Fol. LVIII. Vom Herrn v. Gallenstein in K l a g e n f n r t: 212. Göttlieb Freih. v. Ankershofen. Biographische Skizze. Veröffentlicht von einem Kreise seiner Verehrer. Klagen-furt 1860. 8. L1X. Vom Herrn Carl Trubel, Sprachlehrer in Laibad/, folgende Druckschriften: 213. CATALOGUS Pvrsonarum Officiorum Provinciae Auslviac Socielatis Jesu; pro anno MDCCLXXIII. 214. Friedens-Artikel, roeldjc von dem Herrn Ludwig Grafen v. Cobenzl und Joseph Bonaparte im Namen Sr. k. k. Majestät und der französ. Republik unterm 9. Febr. 1801 zu Lüneville unterzeid)net worden sind. 215. Präliminar - Friedens - Artikel zwischen der französischen Republik und Sr. britischen Majestät, unterzeichnet zu London am 1. October 1801. 216. Beilage Nr. 15 zur «Wiener Zeitung,« enthaltend die Ernennung des Feldmarschalls und Kriegsministers Erzherzogs Carl zum Generalissimus der kais. Armee und Chef des ganzen Militär-Wesens. 217. Dreizehnter Tagesbericht von der k. k. Armee, mit Berichten über das Treffen bei Neumark. 218. Liturgie zum Hauptgottesdienste an Sonn - und Festtagen. Berlin 1821. 219. Details sur la Jeune Esquimaude, auivee en France le 27. Juillet 1827. 220. Ordnung der Züge bei den Feierlichkeiten der Erbhuldigung im Erzherzogthume unter der Enns am 13. Juni 1835. 221. Das Hcremvcsen im Jürstenthnme Reiße, dann im Gesenke Mähren'S im 17. Jahrh. Nach Original-Onellcn dargestellt von H.R. Neiße und Leipzig 1836. 222. Vcrzcichniß der sämmtlichen Mitglicocr der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Breslau 1836. 223. Deutscher Hilfsvcrcin in Paris. Zweiter Jahresbericht. Paris 1846. LX. Vom corrcsp. Mitglicde Herrn Joseph Carl Hofrichter. k. k. Notar in Windischgraz: 224. Carinthia de 1869. 223. Ansichten ans der Steiermark, mit vorzüglicher Beachtung der Alterthümer und Denkwürdigkeiten. Neuntes Heft. Inhalt: Schloß Hümfcld. LXI. Von der hochlöbl. kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien: 226. Vcrzcichniß der im Buchhandel befindlichen Druckschriften der kais. Akademie. (Geschlossen am 31. Dec. 1838.) Erzherzog - Johann - Monument. Ein Jahr ist es heute, als cs Gott gefallen. Seine kais. Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Johann Baptist von Oesterreich zu sich zu rufen. Tiefe Trauer bewegte die Herzen Aller, bis an die fernsten Marken der Bildung. Inniger aber und nachhaltiger als irgendwo gründet der Schmerz über diesen Verlust in der Steiermark. Seit mehr als einem halben Jahrhundert waren wir gewohnt, in dem hohen Verklärten den Beschützer und Förderer alles Guten, Schönen und Großen zu verehren. Kein Thal lag zu ferne, keine Stätte zu verborgen, wo nicht sein segcnbringendes Wirken Wurzel schlug. Beinahe alle wissenschaftlichen und gemeinnützigen Vereine der Steiermark danken dem theuern Hingeschiedenen Entstehung, Schutz und wirksame Verbreitung. Deßhalb hielten sich diese Vereine berufen und. verpflichtet, voranzugehen, wo cs gilt, den Gefühlen tiefster Verehrung mtb unvergänglichen Dankes gegen den hohen Verklärten Ausdruck zu geben für alle Zeiten. Sic begegneten sich in dem Wunsche, das Andenken au Sc. kaiserl. Hoheit, den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Johann Baptist von Oesterreich, durch ein des erhabenen Todten würdiges, aus Erz und Stein in Graz zu errichtendes Monument zu feiern. Se. k. k. Apostol. Majestät, unser gnädigster Herr und Kaiser, haben diesem Denkmale durch die hierzu huldvoll ertheilte Bewilligung die erste und höchste Weihe gegeben. Wir wenden uns nun an Alle, in deren Herzen die Erinnerung an den hohen Verklärten in unvergänglicher Frische lebt, an Alle, welche die Saaten des Nützlichen, die der edle Todte weithin streute, empfangen haben und fortbilden, an Alle, die überhaupt Erkenntniß und Gefühl in sich tragen für wahrhaft Gutes, Schönes und Großes. Mögen unsere Worte gleich willkommen anklingen im Palaste, in dem Hause des Bürgers und in der Hütte des LandmanneS; gilt cs doch. einen Mann zu feiern, der mit der Energie seines Geistes, der Thatkraft seines Willens und dem Wohlwollen seines unvergleichlichen Herzens für Alle gleich thätig war, bis zum letzten Athemzuge. Nicht bedarf cs der Erinnerung, was der edle Prinz seit der Blüthezeit seiner Jugend dem Vatcrlande gewesen in den Tagen der Gefahr auf dem Felde der Ehre und des Ruhmes; nicht bedarf es der Erinnerung, wie er stets einstand als ein treuer Ritter für Wahrheit, Sitte und Wissen, und wie er, ein Greis mit Silberhaaren, an die Spitze Deutschlands berufen, diese heiligsten Rechte des Menschen zu wahren verstand; denn all' das ist untilgbar eingezeichnet in die Blätter der Weltgeschichte. Darum ergeht unser Ruf an die Bewohner der Steiermark, des großen Oesterreich mtb all' der Lande, die Zeugen waren von dem volksthütnlichen Wirken des Unvergeßlichen, auf daß ein Jeder, sei cs durch eine noch so geringe Gabe, an dem Denkniale mitbaucn könne, das, indem cs den edlen Todten zu ehren strebt, zugleich seine Gründer ehren wird. Graz am 11. Mai 1860. Für das Comity dcS Erzherzog-Johann - Monuments r Rudolf Freiherr v. Maudell. 3uliua Hilter t>. Helms. — Br. Josef jfiimr— (Hart Gottfried Hilter von seltner. — Carl Ghmeyer. — Br. Gustav /rafij Schreiner. — Hyaeinlh u. Schulheim. — Br. Carl Steiner. — Br. Johann Ulm_ Moritz Hüappler. Die Beiträge können im Ganzen oder in Thcilzahlun-geu erlegt werden; dieselben sind au die Hauptcasse des Comite'S (Comptoir der »Grazer Zeitung-, Leykam's Erben, Stcmpfcrgasse Nr. 150) einzusenden, welches stabte Veröffentlichung derselben zu sorgen beauftragt ist. Ein Gedcnkbnch soll die Namen der Geber bewahren- Wir veröffentlichen vorstehenden, uns von dem Comite mit der Einladung zur Betheiligung zngcscndeten Aufruf mit der sicheren Erwartung, er werde auch in Krain, welches den verewigten Erzherzog nicht minder als das Nachbarland Steiermark verehrte und mehr als ein Mal seinen landwirthschaftlichen Versammlungen in schlichter Einfachheit und mit tiefer Sachkcnntniß präsidiren sah, lebhaften Anklang finden. Beiträge können auch an die gefertigte Direction gelegentlich der Einsendung der Jahresbeiträge oder anderer Corrcspondcnzen abgeführt werden, welche dieselben quittircn und in größerer Anzahl sohin an das Comite in Graz einsenden wird; doch erbittet man genaue Angabe des Ortes, Bezirkes, Tauf- und Zunantens und Charakters. Laibach im Juli I860. Die Direction des histor. Vereins für strain. Druck von Ignaz v. Kleinmayr & Fedor Bamberg in Laibach.