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Ein Zeichen von Schwäche sei e« auch, daß es in verschiedenen Ge> bieten unserer Monarchie auS Anlaß der Balkansiege unbehindert zu zügellosen Sympathiekundgebungen kommen konnte, durch die die Gegner der Monarchie in ihren antagonistischen Handlungen nur bestärkt wer» den müssen. Die Deutschen der Ostmark sind an der Entwicklung am Balkan ganz besonders interessiert. Eine drohende Umklammerung im Süden, die eine Abdrängung von der «dria mit der Zeit im Gefolge haben müßte, muß im Interesse der Monarchie, sowie auch im Interesse des Deutschtums hinlange-hallen werden. Es handle sich hier um ein gleiche« oder doch parallel laufendes Interesse. Auch sei Be-dacht zu nehmen auf die allfällige Rückwirkung die-ser Entwicklung aus die annektierten Länder und die angrenzenden Gebiete. Redner besprach sodann die trialistischen Bestrebungen und meinte, daß die« eine Angelegenheit sei, die nicht nur das unterländischc Deutschtum, sondern das gesamte Deutschtum berühre. Gegenüber diesen Bestrebungen, ob ste unter der Flagge de« staatsrechtlichen TrialiSmuS betrieben wird, oder ob man vorläufig daS staatsrechtliche Moment zurückstellt, müssen sich alle Deutschen zu-iammenschließen und ehestens programmatisch Stel-lung nehmen, gleichwie auch gegenüber jenen Fragen de« deutschtschechischen Streites, die da« Gesamtdeutsch-lum berühren, so insbesondere die Frage der inneren Amtssprache und die Aufrechterhaltung des Geltung«-gebiete» der deutschen Sprache überhaupt. Redner kam auf einzelne der einschlägigen süd-Hämischen Bestrebungen und Errungenschaften auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiete zu sprechen, kennzeichnete die Stellung der Deutschen gegenüber diesen Fragen und gelangte zu dem Schlüsse, daß hier allen Bestrebungen nach Umgestaltung der Staats-Verfassung im trialistischen Sinne gegenüber die „Bombarvon, schärsa einblaos'n! WoS isan des, wenna scho dao i«?" Der Hahn. Einmal — eS war zur Zeit der Erdäpselernte — _ hatte er einige Mägde (Taglöhnerinnen) zur Bestreitung der Feldarbeit, und al« diese nach dem Mittagsmahle sich wieder anschickten, auf vaS Feld zu gehen und zu diesem Zwecke schon im Hofe ver-sammelt waren, verfolgte der Hahn gerade eine Henne, die vor ihm flüchtete. „Moi'la," rief der Pfarrer, „dao nemtsech a Beispiel oan deara Henna, sua meüßts diät« a moch'n, osfa weatS za foiii Malheur summa, za koina Schond!" Der Hahn holte inzwischen die Henne aber doch ein nnd nun sagte eine Magd: „Herr Pfarrer, schaun'« eütza a mol hin!" woraus er entrüstet er-widerte: „Du Mistsau, du!" Die LoSsprechu ng. Wegen seines oft ungemein originellen Bor« gehen« und seiner zuweilen recht drolligen AnSsprüche drang auch manche seiner Aeußerungen in die O>.f-fentlichkeit, für welche dieselben ursprünglich wohl nicht bestimmt waren. So erzählte einmal ein Dienstknecht, daß er bei ihm die Osterbeichte verrichtete, und al« er sein Sündenbekennlni« abgelegt hatte, fragte ihn sein Beichtvater: „Bist eütza serte?" und als der Knecht mit „Ja" geantwortet hatte, erhob der Beichtvater seine gefalteten Hände, um die Absolution über ihn zu sprechen. In diesem Augenblicke siel dem Beichtenden noch etwa« ein, da« sein Gewissen belastete. „Herr Psarrer," sagte er, „nn wo«, i ho a mol in a ran Freita zwou Lewawürst gess'n." „Va wear woansett'n ofsa?* fragte der Psarrer. „Vom S. . . in T. .antwortete der Knecht, worauf der Pfarrer beruhigend erwiderte: „Dao i« toan Sünd, der tout 'noan Semmel ein, des wiast o gschpiat ho'm, daß dao koan Fleisch drinn woa", und erteilte ihm die Lossprechung. Losung zu vertreten sei: Festhalten am Duali«muS! Der Dualismus sei unter den gegebenen Verhält« nissen die einzige StaatSsorm, in der die Interessen deS Deutschtums möglichst gewahrt werden können und in der die Donaumonarchie sich ihre Macht stel-lung und ihren Einfluß aus die Gesamtentwicklung in Europa am besten sichern könnte. Auch hier lausen die Interessen der Deutschen mit denen der Monarchie parallel. Auch sei zu bedenken, daß schon bei der gegenwärtigen dualistischen StaatSsorm die Aufrechterhaltung der Machtstellung der Monarchie nach Innen und Außen große Schwierigkeiten be» gezne, die bei einer triali>tischen Umgestaltung noch viel zahlreicher und schwerwiegender sein würden. Au» diesen Erwägungen ergeben sich Gesichtspunkte für eine einheitliche und einigende programmatische Stellungnahme aller Ostmarkdeutschen in den aktuel-len und wichtigsten völkischen Fragen. Redner schloß mit dem Hinweise, wenn die Tschechen sich alS Avantgarde de« SlaveniumS gegenüber dem Germanentum ansehen und offen bezeichnen, so können mit mehr Grund und ethnologischer Berechtigung die unterlän-dischen Deutschen sich al» Avantgarde des Deutschtums gegenüber dem vordrängenden Südslaventum, wie überhaupt gegenüber dem PanslawiSmuS bezeichnen. Sie erfassen ihre Pflichten als solche und wer-den sie auch zu erfüllen wissen. Die AuSsührungen des Herrn Abgeordneten Marckhl sanden lebhaften Beifall, worauf die Ver-sammlung geschloffen wurde. Purlumrularischk Augschau. Nach den letzten Dispositionen sollte daS österreichisch« Abgeordnetenhaus bereits in der zweiten Aprilwoche wieder zusammentreten. Dieser Plan stößt aber infolge des bevorstehenden polnisch-ruthenischen Ausgleiches aus Hindernisse, da in Lemberg erklärt wird, daß der galizische Landtag zur Bewältigung feiner Aufgaben den größlen Teil des MonatcS April benötigen werde. Da es sich dabei um ein auch vom staatlichen und parlamentarischen Gesicht»-punkle sehr wichtiges Problem handelt, dürste die Absicht einer Verlängerung der galizijchen Landtags-sefsion an keiner Stelle aus Widerstände stoßen, denn die Arbeitsfähigkeit de« Abgeordnetenhauses hängt sehr wesentlich von der Bereinigung der polnisch-rulhenischen Streitfrage ab. Da» Parlament kann daher sein« Arbeiten nicht früher mit Aussicht aus Ersolg in Angriff nehmen, bevor nicht der galizische Landtag fertig ist. Daraus ergibt sich, daß das Ab-geordnetenhaus erst nach diesem Zeitpunkte an die Bewältigung größerer Ausgaben, vor allem an die endliche Verabschiedung des sogenannlen „kleinen FinanzplaneS" schreiten kann, und so ist bereits jetzt eine Verschiebung der Eröffnungssitzung, die am 8. April hätte stattfinden sollen, um ungefähr vier-zehn Tage in Aussicht genommen. Dadurch gehl allerdings kostbare Zeit für die Finanzreform verloren und in parlamentarischen Kreisen denkt man bereits daran, ob man nicht die Zeit bis zu dcn Plenarsitzungen benutzen sollte, um eine Revision der AuSschußbeschlüss« durchzuführen. Dieser Weg wird sich schon auS dem Grunde al» nolwendig erweisen, weil das Schicksal der bisherigen AuSschußarbeilen, die zwar bereilS in dritter Lesung angenommen sind, mit den Hunderten von Resolutionen, Minoritäts-voten u»d Wünschen bei einer Abstimmung im Plenum mehr al« »»gewiß wäre. DaS Schicksal des Finanzplanes hängt also znnächst von seiner technischen Verbesserung und Vereinsachung ab und wäre dies zu erreichen, müßte der Finanzausschuß Mitte April wieder zusammentreten, um aus seiner bisherigen Roharbeit ein brauchbare» technisches Ge-bilde zu sormen. Dieses Verfahren ist beinahe nicht zu umgehen, da sonst die ganze Revision im Ple-num vorgenommen werden müßte, wo man nicht nur mit technischen, sondern auch immer noch mit politi« schen Schwierigkeiten rechne» muß. I» das parlameniarifche Arbeitsprogramm de« ersten Halbjahres 1913 war auch eine Session von Delegationen für 1914 ausgenommen, womit zu der alte» Uebung zurückgekehrt werden sollte, die Dele-gationen im Frühjahr abzuhalten. Für die Abfas-jung de«'nächstjährigen Budgets von beiden Staaten hatt« dies den Vorteil, daß in den Voranschlägen schon die von den Delegationen bewilligte» gemein« samen Auslagen ziffernmäßig genau ausgenommen werde» konnten. Als Termin sür die Delegationen waren ursprünglich die Monate April und Mai in Aussicht genommen. Der Monat April kann derzeit schon au« dem Grunde nicht mehr in Betracht kom> men, weil der ungarisch« ReichSrat zu seiner neuen Session erst für den 5. Mai einberufen ist. Mit der Schließung der Session sind aber die Mandate der ungarischen Delegation abgelaufen und in Buda-Pest muß daher eine neue Delegation gewählt wer-den. Da die« vor dem 5. Mai nicht geschehen kann, so wäre der früheste Termin für die Delegation» lagung der Monat Mai. Ob die Session aber zu diesem Zeitpunkte staltfindet, hängt von dem Ver> laufe der internationalen Krise ab. Da die Leitung der auswärtigen Politik dem Vernehmen nach Be-denken hegt, vor dem Abschluß des Friedens auf dem Balkan eine große Debatte über die äußere Politik abführen zu laffen, auS der bei der bekannten Hal-tung der slawischen Delegierten nur die Gegner der Monarchie Gewinn schöpfen konnten. Andererseits möchte man unmittelbar nach der internationalen Klärung schon aus dem Grunde «ine Tagung der Delegationen, damit auch über den finanziellen Be-darf in beiden Staaten möglichst bald Klarheit herrscht. Den Delegationen werden nämlich die Kosten der militärischen Rüstungen in Form von Nachtrags-kredilen zum Budget von 1913 vorgelegt werden So viel verlautet, ist unter diesem Titel bis jetzt ein Betrag verbraucht worden, der die Summe von 39(1 Millionen Kronen nicht um wesentliche« über steigt. Wenn die Balkanvorgänge nicht unerwartet neue Aufwendungen nötig machen, dürfte demnach der von den Delegationen geforderte Kredit sich auf ungefähr 350 Millionen Kronen belaufen. In diesem Betrage sind allerdings jene 1L5 Millionen Kronen nicht inbegriffen, welche die Kriegsverwaltung nach dem im vorigen Herbst mit beiden Regierungen ge troffenen Vereinbarungen sür neue Rüstungen zu fordern sich vorbehalten hat. In diese Zeit der Abrechnung werden anch die neuen Anleihen — Oester reich und Ungarn — erfolgen. politische Rundschau. Der Fall Adrianopels. Nun ist auch nach fünfmonatiger heldenhafter Verteidigung Adrianopel gefallen. Wie gemeldet wird, gelang eS den Bulgaren, sich im Sturmangriffe mehrerer Festungswerk- zu bemächtigen, wodurch da« Schicksal der durch Hunger, Krankheiten und das schonungslose Bombardement ohnehin schwer be-drängten Stadt besirgelt war. So weit die vorlie-gen den Nachrichten erkennen laffen, richtete sich der Generalsturm gegen den schwächsten Punkt der Ver-teidigung, gegen die Ostsort«, welche in die Hände der Bulgaren fielen. Die Türken fetzlen, al« sie sahen, daß der Fall der Festung nicht auszuhalten sei, das Arsenal, da« Ariilleriedepvt und die Käser nen der Stadt in Brand. Di« Beweggründe, welche die bulgarische Heeresleitung veranlaßten, Adria-nopel, das an Bulgarien ohnehin unter allen Um-stände» gefallen wäre, zu erstürmen, sind teil« mili tärifcher, teil» politischer Natur. ES lag der bul garischen HeereSleitung daran, den durch den zweiten Teil des Krieges verblaßten Ruhm der bulgarischen Truppen wieder aufzufrischen und dem Krieg einen „effektvollen" («kauft mit der zwecklosen Hinopfe-rung von Tausenden von Soldaten!) Abschluß zu geben. Andererseits will Bulgarien offenbar mit einem erhöhten militärischen „Prestige" in die Verhaad-hingen mit seinen Verbündeten bezüglich der Auf-teilung deS eroberten türkischen Gebietes eintrete». Bulgarien will auch daraus hinweisen können, daß eS unter allen Balkanstaaten die größlen Opferte-bracht habe und daß eS bei Verteilung der Beute deshalb enliprechend berücksichtigt werden muffe. Die Balkankrise. Da» Satz, und MauSspiel zwischen Großmäch-ten und Balkanbündler» scheint nun doch endlich ei»-mal zu Ende zu gehen. Erheiternd war da» Spiel wahrhaftig nicht und die schönste Rolle dabei war den Großmächten auch nicht zugeteilt. Da» Schauspiel, daß ein Balkanbündler nach dem andern die Großmächte einzeln und in ihrer Gesamtheit zum Besten hielt und wen» e» ernst zu werden drohte, noch eine lange Nale zeigte, hat lange genug ge-dauert. Begonnen hat e«, bevor der Ausmarsch zum Kriege erfolgte; dann ging eS von einer Phase zur andern im gleichen Spiele weiter. DaS frechste und herausforderndste Spiel leistete sich aber doch wohl zum Schluß noch der kleinste der Balkanbündler, der Herr der schwarzen Berge. Es scheint unfaßbar, daß ein Staat wie Montenegro, sich einer vielfach MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. Ho»»taasbetlage b» „Deutsch,» Macht- in fiili. Nr. 13 .Di« Eudmart" erscheint >ek>en Sonntag al« «nentaeltlicht Beilage für die Leier der .Teutschen Wacht". — Einteln ist »Die Südmart" nicht täuftich 19^3 ßs wird einmal fein ... Ich sah aus die Münchner RathauSnhr. Donnerwcllrr. schon fast zwölf. Und um zwölf Uhr fünfzehn ging mein Schnellzug nach Berlin. Rasch ein Auto. Wie ein Pseil schoß das Auto über den Marien-platz, die Kaufingerstraße. die Neuhauserstraße ent-lang, dnrchs KarlSior — da war der Bahnhof schon. Wieder sah ich nach der Uhr: Zwölf Uhr drei Minuten? Teufel, war das eine schnelle Fahrt. „Hier, Chauffeur, meine Schuldigkeit.* Der eiugemunimte Chauffeur streckte mechanisch seine Hand aus. griff z», zog sie wie im Talte wieder ein, verneigte sich wie eine Puppe mit einem Uhrwerk. „Mann," sagte ich, „sind Sie ein Mensch oder eine Maschine?" und wollte ihm ins Gesicht sehen. Aber das war nicht sichtbar. Das gab auch keine Antwort. Und schon hatten die Gelenke seine? Arme das Rad gedreht —. Frrr — da fuhr das Auto schon davon. Rasch sprang ich über die Stufen in die Halle. Ein Automat stand da: Direkt Berlin Mark 20. Schon wieder eine Neuerung, denke ich, n«n sparen sie wieder einen Schalter und einen Men-schen. Ich warf mein Goldstück ein. Eine Feder schnurrte. Da lag mein Billelt. ES war ein sonderbares Billett. Eins ans Messing mit einem ausgezackten Rande. Ich schüttelte den Kopf: Auf was diese Be-triebstechniker alles kommen. Da hörte ich einen, anderen Automaten »eben mir schnurren. Direkt Köln Mark 20 stand draus. Und ich sah ganz deutlich: das Messingbillett, das er heraus-warj, war ganz anders ausgezackt wie meines. Und der Herr. der'S in Empsang nahm, hielt's für selbstverständlich und ging schweigend weiter. Aber da drüben mußte ja der alte Portier stehen, der freundliche, den wollte ich 'mal fragen. Aber da drüben stand kein Portier. Nun, dann einen anderen Beamten. Wohin ich aber blickte, nirgends eine Unisorm. Jetzt erst siel mir eine ungeheure Stille auf in dieser Halle. Was war das srüher für ein Stirn« mendurchtinander, sür ein Rädrrrollen, für ein Klirren, Pfeifen . . . Und jetzt? Lautlos, fast ge-spenstisch eilten Reisende zielbewußte Wege, hier-hin, dorthin, kamen und verschwanden. Die Halle war wie eine stumme Bühne. Stiller wölbte sich kein Kirchendach als diese Bahnhoshalle. Stumm sah ich stumme Zeiger rücken. Ein Stück des Bodens, auf dem ich stand, war ans Glas. Ich sah hinab. Kleine Wagen, mit Gepäck beladen, sah ich drunten ans Geleisen ziehen. Keinen Menschen sah ich bei den Wagen. Keine Laute drangen auswärts. Ich war betroffen. Hatte sich die Welt um mich verändert? War ich denn am rechten Orte? Ein Reisender hastete an mir vorbei. „Heda!" rief ich, „können Sie mir nicht sagen —?" Er sah mich erstaunt an. Mir selber kamen meine lauten Worie in dieser Kirchenstille jetzt fast peinlich vor. Dann wies er bedauernd auf die große Uhr. „Höchste Zeit sür mich," sagte die Bewegung — zuckte mit den Schultern und verschwand in einem engen Gange. Ich sah selber aus die Uhr: noch acht Minuten, bis mein Zug abfuhr. Da beschloß ich. aus daS Frage» zu verzichten, mich zu fügen. An einer Reihe Bücherautomaten ging ich vor-bei. JedeS Buch: eine Mark. Jede Zeitschrift: fünfzig Pfennig. Jede Zeitung: einen Nickel. Die Menschen warfen einen flüchtigen Blick darauf, steckten Münzen ein, zogen Griffe, senkten sast zerstreut die Bücher und die Zeitung in die Tasche und hasteten weiter — lautlos, o. wie lautlos. z Weiter ging ich, wohin die stumm«« Pseile wiesen: Direkt Berlin. Durch ein automatische» Restaurant ging ich — blitzblank funkelten die Scheiben und die Griffe, lagen die Speisen hinter Gla« aus Tellern. Da und dort ein Mann und eine Frau, die sich in Eile selbst bedienten. Keine Spur von einem Kellner. Ah, dort war die Einsteighalle, die vertraute. Dort mußte noch das alte Leben sein. Dort mußten noch die angeheizten Lokomotiven fauchen, Züge donnernd in die Halle fahren, sich die Leute sra-gend um Beamte drängen ... Da stand ich in der EinfahrtShalle: nichts von dem. Still lagen diese Züge. Geräuschlos glitten diese Wagen au» und ein. Unsichtbar floß die Kraft vom Kupferdraht herab durch Bügel. Nur ein leises Schwirren drang aus den Wagen unten vor. Da unten liefen große Kreisel. Sie hielten diese Wagen auf der einen Schiene wie schwebend im Gleichgewicht. - Und so weit ich in der weiten Halle blickte — nur die stummen Reisenden, die in dünnen Ketten zwischen schmalen Geländern von den Zügen ström« ten, zu den Zügen eilten, und nirgendswo ein ein« ziger Beamter. Wieder sah ich aus die Uhr: noch vier Mi-nuten. Was doch in dieser kurzen Zeit Erstaunliches an mir vorüberzog! Ich sing an, mich zu wundern, daß ich nach und nach die neuen Dinge rund um mich als selbst, verständlich ansah, daß mich nichts erstaunte. Gehorsam ging ich in der Reihe meinen Pfeilen nach — da stand mein Zug. Ein Drehkreuz stand davor. Ich sah. wie ein Mann vor mir sein Mes« singbillett in einen Spalt schob, der genau gezackt war wie die Karte — nun drehte sich das Kreuz und ließ ihn durch. Mechanisch tat ich ganz genau daS gleich«. Unschlüssig stand ich mit meiner Handtasche neben dem Zug. Da ergriff mich ein Gedanke: Einen Menschen wenigstens, einen Lokomotivführer mußte dieser Zug doch haben! Rasch ging ich vor, noch waren zwei Minuten Zeit. Aus ein elektrisches Gehäuse starrte ich. Auf die Zehenspitzen stellte ich mich. Durch ein ovales Fenster blickte ich in — einen leeren Raum. Nur Hebel sah ich und Gestänge. daS Zifferblatt einer elektrischen Uhr glotzte mich an. Auf zwölf Uhr v ierzehn stand der Zeiger. Bei zwöls Uhr fünfzehn ragte ei» Kontaktstift vor. Jetzt begriff ich: Punkt zwöls Uhr fünfzehn fing dieser Zug von selbst zu lausen an und raste hinaus in die Weite — führer-0* — und doch ans Ziel. i Schon bog sich der Zeiger hinüber zum Kon takt aus zwöls Uhr fünfzehn — rasch zurück und ausgesprungen auf den Zug. ES war die höchste Zeit. Durch das Fenster sah ich, daß der Zug schon angezogen hatte, ge-räuschlos, stetig, rascher, immer rascher. Nun waren wir schon aus der Halle. Jetzt glitten wir schon über den Stadtrand hinaus. Drähte strafften sich von selbst am Bahndamm. Schranke» gingen zu und aus. Wie ein Pfeil flog der Zug in die Ebene hinaus. Aus einmal siel mir ein: Die Schienenstöße? Ich paßte auf: keine Spur davon, kein Klick und Klack. Nur ein feines Schwirren ließ dcn Zng erzittern: die großen Kreisel unter unseren Füßen. Wieder sah ich schars durch das Fenster aus dcn Bahndamm: eS gab keine Schienen mehr mit Ker-be». Eine einzige ununterbrochene Schiene blitzte mir entgegen. Eine einzige ununterbrochene Schiene ging über München nach Berlin. Schwang sich über Täler, Brücken, kletterte am Abhang hin, schoß durch flache Felder unersättlich nordwärts, nordwärts. Es gab keine Weichen mehr. Ich sah mich um in meinem Abteil. Ich war allein. Natürlich — da war ja nur ein einziger bequemer Stuhl, zu einem Bett ocrstellbar, mit einem Schreibklapptisch. Wie praktisch alles und wie — stumm. Welche Klasse? Da war kein Zeichen. ES gab nur eine Klasse in dem Zuge. Ich stand auf, ging die schmalen Gänge entlang, vorbei an den Einzelkabinen. Die Reisenden hatten da« Reden verlernt. Sie lasen, sie schrieben, sie sahen zum Fenster hinaus, sie schliefen — aber sie redeten nicht mehr., Weiter ging ich aus d«m ltise vibrierenden Boden. Da war ganz vorn ein Automatenrestaurant eingeschaltet. Zwei Männer sah ich darin. Sie saßen in verschiedenen Ecken vor kleinen Tischchen und tranken stnmm ihr Bier. Noch weiter ging ich. Die Lokomotive war nicht verschlossen. Ich trat ein — Zeiger, Uhren. Drähte hinter dicken GlaShäusen und kein Mensch. Dort tickte ein Pendel. Hier glühte ein Lämpchen. Da drüben schwirrte ein kleiner Kreisel — ich war im G«hirn deS Zuge» und erkannte: aus dem Gehirn deS Zuges war der Mensch verschwunden. Züge waren Wesen geworden wie wir selber. Ich sah durch ein ovales Fenster auf die Strecke. Der Zug raste aus seiner Schiene einher. Er bohrte sich durch daS Land mit einer sürchter-lichen Geschwindigkeit. Wälder kamen und versanken. Durch große Bahnhöfe huschten wir wie Schatten. Menschen läng» de» Bahndamme» wurden flitzende Strichlein. Der Zug fraß die Strecke in sich hinein. Da — ein schwacher Knall. Ein kleiner, armer Bogelleib siebte an der ovalen Scheibe, der Luft-strudel vor der keilförmig gebauten Maschine hatte ihr. aus seinem Reich herabgeholt. Ich ging zurück. Mich sröstelte. Ich sank in meinen Stuhl und dachte nach. AI» ich wieder aufsah, war e» zwei Uhr. Der Zug ging langsamer. Ich sah hinaus. Die stei-nernen Arme von Berlin bogen eben die Finger» spitzen gegen unseren Zug. Da erkannte ich eS: Riesen waren über» Land gekommen. Eiserne Fallen hatten sie ausS Land gesetzt. Die saugten die Menschen an in Strömen, schleuderten sie über Land, in Hülsen eingekapselt, spien sie aus, saugten sie wieder an, schleuderte» sie wieder zurück, dahin, dorthin — der Riese Technik spielte Fangball mit den Menschen. Fritz Müller. AuS der Monattschiist «Teutsche Arbeit". Warienktänge. Skizze von August Ernst Rouland. „Herr Gruber, bitt' schön, noch amal den himm-lischen'Walzer!" — „Nein", ..D'Weana Madln" oder die schiaberische Polka von Ziehrer, die S' letzten Sonntag g'ipielt hab',,". — .Nein, Herr Gruber, die „Morgenblätter" — so klang ei |i>on schönen Mädchenlippen bittend und schmeichelnd durch einander, während der bleiche Klavierspieler sich den Schweiß von der Stirn wischte, einen herzhaften Zug aus feinem „G'spriyten" machte und sich bemühle, eine versagende Taste des alten Klimperkastens wieder einzurenken . . . „Aber laßt'» dcn Herrn Gruber doch a bifjl ausschnaufen, 's is ja närrisch heiß herin*, nahm jetzt eine mollige Blondine mit veilchendunklen Zwm-keraugen und reizenden Wangengrübeln, die bisher abseits gestanden, das Wort. Da» blaffe Gesicht des Klavierspielers überflog bei diesen Worten eine leichte Röte und. während ein dankbarer Blick seinen holden Anwalt streifte, fagte er verlegen: „Alles, meine Damen, kommt d'ran, nur hübjch der Reih' nach !" Dabei schlug er aber die Einleitungsakkorde zu Josef Strauß' ..Marienklängen" an. Im Wirbel walzte die Zugend dahin durch den heißen, staubigen Saal, ohne sich mehr darum zu scheren, daß der Gruber keine von den oben verlangten Kompositionen spielte. Die blonde Marie aber, die bisher keinen Tanz ausgelassen, setzte sich an die Seite ihrer alten Tante und teilte — andächtig auf den entzückenden Walzer lauschend — ihren Tänzern Körbe aus .., Dem Gruber pochte das Herz im Leibe. Er spielte den Walzer mit einer Verve und Leidenschaft, mit einer sinnigen Hingebung, daß man darüber des t alten Scherbens von einem Klavier vergessen konnte. ..Dank' schön. Herr Gruber, Sie hab'n mir a große Freud' g'macht, gute Nacht!" sagte mit treuherzigem Lächeln die Marie, indem sie dem glückstrahlenden Klavierspieler ihre kleine mollige Rechte bot und dann wiegenden Ganges an der Seite ihrer Tante daS Paunzenwirtshaus verließ . . . Auch draußen im GasthauSgarten war cS stiller geworden. Der große Schwärm von SonntagSaus-flüglern wanderte durch den «Deutschwald" nach PurtcrSdorf dcn letzten Westbahnzügen zu. Nur die wenigen Sommerparteicn saßen noch im Garten, um bei einem Kartenspiele oder Plausch die schöne August-nacht zu genießen. Auch der Gruber hatte an einem der buntge-deckten Tische Platz genommen, um den Anstrengun-gen des Nachmitlags noch ein halbe» Stündchen die laue, würzige Nachlluft zu schlürfen. Sie tat ihm wohl. Der böse Husten hatte ihn wieder einmal recht tüchtig gepackt. Aber was war das alles an-gesichtS deS großen GlückeS, das ihm heute wider-fahren. „Laßt's den Herrn Gruber doch ausschnaufen, 'S iS ja närrisch heiß herin l" und dann „Dank' schön, Herr Gruber, Sie hab'n mir a große Freud' g macht!" Wohl hundertmal hatte er sich die beiden Sätze, die ihn so unbeschreiblich glücklich machten, wiederholt. Wie lieb und teilnahmsvoll sie'S gesagt hat! So hatte schon lange, lange niemand mit ihm gesprochen. Vergangenen Sonntag hatte sie ihn gebeten, ihr den Walzer zu spielen, die ..Marienklänge", mit dem sie die Mutter selig einst in den Schlas gesungen. Er kannte ihn nicht. Aber schon am an-dern Tage lies er in Wien alle Musikalienhandlungen ab. bi» er endlich triumphierend ein Exemplar des alten WalzerS aufgestöbert hatte. Mit einem wahren Feuereifer ging er ans Studium; denn am nächsten Sonntag, wenn sie wieder kam, wollte er ihr dcn Walzer auswendig spielen, er wollte in ihren Mienen lesen, ob sie zu-frieden sei mit seinem Spiele. Und nun wußte er, daß sie es gewesen, ja noch mehr: Wie sie so an-dächtig lauschend sich zur Tante gesetzt und keinen Schritt mehr tanzte, da sagte er sich, daß es ihm zuliebe geschah, und als sie dann beim Abschiede die schwarzüberwimperten blauen Sterne verlegen senkte und ein jähes Rot ihr in die Schläfen schoß, da sühlte er, daß er sich keiner Täuschung hingab, daß da« holde Mädchen ihm gut sei... . Ein seliges Lächeln verklärte sein bleiches Ge-sicht und wie er versonnen in das flackernde Wind-licht blickte, dai der Kellner vor ihm auf den Tisch gestellt, da kamen gleich dcn Abendfaltern, die um die Kerzen tanzten, ganz heimlich zarte Gedanken über ihn und er begann zu träumen von einer stillen, innigen Liebe und von einem fernen, großen Glücke ... Seit jenem Abend war der Franz Gruber wie ausgewechselt. Sonst war er schon immer mit dem ersten NachmittagSzuge nach PurkerSdorf gekommen, wo ihn die Kinder der Sommerfrischler erwarteten; denn sie hatten ihn alle lieb, den Gruber; er wußte 4 mit Kindern umzugehen: Bald brachte er ein paar - Rakete» und „Frösche" mit, die er zum große»' Gaudium der Jugend oben bei der Tiergartenmauer oder beim ..Brünnl" abbrannte, oder er kam sonst mit e'nem neuen ..Jux", einem Kartenkunststücke oder einem „Aussitzer" au« Wien, so daß ihm die Kinder nicht von der Sritr wichen, auch dann nicht als er bei eil« im Saale zum Tanze ausspielen mußte. Das war nun mit einemmal anders geworden; wenn ihm nach den Mühen der Woche, die reichlich mit Klavierlekiionrn ausgefüllt war, endlich der er» sehnte Sonntag winkte dann sah man ihn schon in den Morgenstunden über die sonnigen Wiesen der „Würzen" gegen WolsSgraben ziehen, wö die Mizzi mit ihrer Tante ein kleine« Landhaus bewohnte. I» verliebter Schwärmerei ,»»kreiste er das gartcnse-schmück«? Häuschen und war glücklich, wenn er da« liebe Gesicht«! hinter den sauberen Gardinen erspähte oder wenn er gar von der Kirche, sie wie zufällig begegnend, einen Gruß tauschen und ein paar fluch-tige Worte wechseln konnte. Wenn er dann au« dem Munde der Leute ge-legentlich vernahm, wie herzensgut und bejcheiden, wie rechtlich und häuslich da« Mädel sei, wie ste in weitem Umk'eise keinen Feind habe, dann lacht dem arme» Klavieripieler das Herz im Leibe und mit doppelter Lust wanderte er in dem heißen Mittag der „Paunzen" zu. Wochen waren so dahingegangen, ohne daß die Liebenden Gelegenheit fanden, sich ihre Neigung zu gestehen. Da saßt« sich eineS Tages der Gruber ein Herz und bat die Geliebte um eine Unterredung. Sie kam. Bei der Bildeiche, wo der Laabersteig gegen de» Höhenkamm führt, trafen sie sich. Aus blumiger Waldwiese, umrauscht von hund.rijährige» Buchen, beschlossen die beisen in schlichten, herzbewegenden Worten, einander fürs Leben anzugehöien uni» alleu Hindernissen zu trotzen, die da noch zu überwinden waren. Mariens Tante war die Neigung der Nichte keineswegs entgangen und eS hatte darüber manche Szene» zwischen den beiden gegeben^ Die Marie sollte nach der Tante Willen dem Hartner Karl, dem reichen Fleischer von Mariahils, ihie Hand schenken, der sich seit Monaten um sie bewarb. Die aber wollte nichts wissen vo» dem brutalen, protzigen Menschen trotz seines Geldes; lieber wollte sie an der Seite des geliebten Mannes ein zufriedenes, wenn auch noch so bescheidenes Leben führen. Die Tante besaß einen Bäckerladen in Gumpendorf und einmal würde sie ja doch die Erbin sein. Der Gru-der aber war das kommende Jahr im Oichester de« Wiedener Theaters engagiert und so stand die Zu-kunst keineswegs so tt übe vor den beiden, als es für« erste scheinen mochte. Wenn elwaS imstande war, einen leisen Schal* te» zu werfen aus daS keimende Klück der beide» gute» Menschen, so war es die Sorge um Franzls Gesundheit.--- Al« im Wiencrwald die ersten Blätter fielen und die Dorfschwalben sich sammelten zur weiten Reise nach dem Süden, war der Widerstand von Mariens Tante gebrochen und — im PaunzenwirtS-banse, wo sie sich daS erstemal gesehen, feierte der arme Klavierspieler die Berlobung mit seiner gelieb-ten Mizzi . . Hoch ginge damals her in der ..Paunzen", doit, wo der Gruber «inst gesessen, saß heute ein anderer und spielte die feschesten Walzer von Strauß und Ziehrer daß es eine Lust war. Bon überall waren Bekannt« herbeigeeilt, um den Grnber zu seiern an seinem Ehrentage. Alles war entzückt über den Anmut und den Liebreiz der Braut, die wie ein guter Engel durch die Festesfreude schwebte Das Fest hatte feinen Höhe-punkt erreicht. Der sonst so schüchterne Gruber war übermütig ausgelassen in seiner LiebeSseligkeit; hing doch heute der Himmel voller Geigen. Die ganze Welt hätte er uinarme» mögen in seinem schier un-ermeßlichcn Glücke. ..Noch»,als die „Marienklänge!" ruft er dann lächelnd seinem Kollegen zu, dann stürzt er ein Glas Rotwein hinab und eröffnet mit seiner Braut den Tanz Im Wirbel geht e« duich dcn Saal, fünf> mal, sechsmal schon hat ihn das Paar durchtanzt. Grubers Augen glänze» siebe,hatt und aus dem sonst so bleichen Antlitze liegen brennende Flecken. Da — ein mißtöniger Schrei und — ein dunkler Blutstrom entquillt dem schmerzverzerrtem Munde des totbleichen Gruber, der, mit der Rechten nach dem Herzen greifend, röchelnd und mit verglasten Augen in die Arme seiner entsetzten Braut sinkt . . Zäh abgebt ochcn ist alle Lust. Man umdrängte den armen Gruber, der mit einem müden Lächeln auf de» sahlen Lipvcn hinübergeschlummert war. Wie wahnsinnig Halle sich die unglückliche Braut über den Leichnam geworfen. Ader ihre heißesten Küsse könn-ten den Toten nicht wecken. Im Fremdenzimmer wurde er aufgebahrt. Herbstnebel zogen über die entfärbte» Wälder und ti« Buchen des Deutschwal> des flüsterte» ein leise« Sterbelied, als »»an zwei Tage später den armen Gruber auf dem Friedbofe seines lieben PurkerSdors zur letzten Ruhe bettete .. Jahre sind seitdem dahingegangen. Auch Mariens Tante starb bald daraus und das arme Mäd« chen stand nun ganz allein in der weite» Welt. Aber sie hat ihrem Franz da« Wort gehalten über den Tod und ist unvermählt geblieben alle die Jahre her. Nie mehr hat ste die Trauelkleider ad-gelegt. Als ich im Borjahre a» einem sonnenklaren Nachmittag deS Spätherbstes wieder die alten lieben Wege durch de» Demschwald wanderte, traf ich da« alternde Mädchen auf einer einsam gelegenen Bank sitzend. Ihr zu Häupten rauschten die Buchrn, ein lauer West spielte in flirrende» Manensäden. Trau-mend blickten zwei umflorte Augen in die müde Landschaft, als erspähten sie irgendwo in weiter Keine ein längst versunkenes Glück und das Ohr neigte sich lauschend dem raunende» Herbstwinde-als brächte er au« fernen Tagen eine längst ver, wehte Melodie — Marienklänge!--- Nummer 26 ^-xisch- Wacht überlegenen Großmacht, hinter der noch der Drei« dund stcdl, derartige« herauszunehmen wagen konnte, wie eS Montenegro im Falle von San Giovanni di Medna. bei der Beschießung der durch internatio-nale Verträge geschützten Gebäude in Skutari und in der Behandlung der unter österreichischen Schutze stehenden katholischen Albanesen tat. Diese« sreche Spiel Montenegros hat aber auch andere Stim-münzen, die sich nicht gegen den HerauSsorderer kehrten, sondern gegen di« österreichische Diplomatie gerichtet waren, gerade in Oesterreich und hier je» lade in den besten patriotischen Kreisen ausgelöst. Die vielgepriesene Langmut wurde als etwa« ganz andere« empsunden, die stet« gerühmte Friedensliebe mit anderen, keineswegs schmeichelhaften Worten be-leg». Man brauchte sürwahr kein Kriegshetzer zu sein, um an der Rolle, die Oesterreich im Konflikte mit Montenegro zu spielen begann, keinen Gesallen zu finden und daS Verlangen nach energischen Schrit-ten, der Wunsch, daß endlich einmal Ernst gezeigt werde, wurde allgemein geteilt und offen ausgesprochen. Das war und bleibt das einzig erjr«uliche in dieser österlichen kritischen Zeit, daS in weiten Kreisen der österreichischen Bevölkerung, und gerade dort, wo man eben „die Haut hätte zu Markte tragen müs-sen", mehr patriotischer Stolz, mehr österreichisches Selbstgefühl, mehr Verständnis sür staatliche Ehre aufgebracht wurde als in gewissen leitenden Kreisen. DaS böse Spiel geht, wenn nicht alle Anzeichen trügen, nun seinem Ende entgegen. Die Wiederaufnahme des Balkan Handels. Die Staatsbahndirektion in Kattowitz l>at die Nordbahn vor Kurzem verständigt, daß man in Deutschland nach dem Friede» am Balkan die Wie deransnuhme eines regen, geschäftlichen Verkehres er wartet und infolgedessen um die Mitwirkung der Rordbahndirektion zum Zwecke einer klaglosen Ab-Wicklung der Transporte ersucht. Ebenso wie in Deutschland sucht man in den österreichische« indu-striellen Kreisen, die Geschäftsverbindungen aus dem Ballau haben, eine Orientierung über die Aussich ten zu erlangen, die sich sür dcn Absatz österreichi scher Waren nach dem Friedensschlüsse bieten dürs ten. Reisende und Agenten machen Touren nach den von Serbien und Bulgarien okkupierten Gebieten, um sich don über die Chancen für neue Geschäfte zu unterrichten. Allerding« wird es nach dein Friedensschlüsse noch einiger Zeit bedürsen, di« mit einem normalen Konsum zu rechnen sein wird. Eine sehr wichtige Frage geht dahin, wie es mit der Ernte bestellt sein wird Auf keinen Fall kann infolge de« KriegSzustandkS mit einer vollen Ernte gerechnet werden, was auf die Kauskraft der Bevölkerung zu rückwirkt. Anderseits ist nach der Wiederkehr nvr malet Verhältnisse wohl mit einer starken Belebung de« Balkangeschäste« und jedensall« auch schon sür di« allernächst« Zeit mit erheblichen staatlichen Be-ftellungen zu rechnen. Aus dem Gebiete der öffent« lichtn Lieferungen werden große Austräge komme», da Bahnen und Straßen, Telephon- und Telegra-phenbauten, sowie Wege und Brücken hergestellt werden müssen wozu auch Maschinen und anderes Material erforderlich sein wird. Bei dem lebhasten Wettbewerbe, der sich in den Balkanländern eittwik lein dürfte, ist es notwendig, daß auch die österrei chische Produktion rechtzeitig einleitende Borkehrun gen trifft, um au« der wirtschaftlichen Entwicklung der Balkanländer Nutzen zu ziehen. nehmer mit ihrem gesamten Vermögen einzustehen haben, zweiten«, daß kein Mensch, weder von den DireküonSmitgliedern noch von den AussichtSräleu, noch überhaupt jemand im Orte den geringsten Ver> dacht aus eine unregelmäßige Gebarung halte. Man kann sich darum von der Niedergeschlagenheit, die da Platz gegriffen hat, gar keine Vorstellung machen. Mancher, der vor einigen wenigen Tagen noch aus gesunder wirtschaftlicher Basi« zu arbeite« meinte, hat diese Unterlage verloren und muß zu Grunde gehen, wen» es nicht zu einer rettenden Aktion kommt, die da« Letzte: KonknrS und Exekution, hintanhält. In diesen Tagen, wo die Lage ja noch nicht ganz geklärt ist und nur soviel seststeht, daß da« Unglück da ist, daß sich aber das Ungemach vielleicht noch verkleinern ließe, blickt Tüffer Hilfe-suchend um sich. Dringende Hilse für das deutsche Bürgertum geboten. Daß daS deutsche Bürgertum sich nicht aus eigener Kraft retten kann, steht zweifellos fest. Hier müssen alle die einspringen, die ein Interesse daran haben, daß ein blühende« und zur Hebung geeig-nete« Gemeinwesen erhalten bliebe, wie eS war. Zu-nächst die Regierung, die eS nicht mit ansehen kann, daß eine Reihe von wirtschaftlichen Existenzen aus-hört zu bestehen, ohne daß auch nur ein Schatten von Verschulden aus sie siele. Dann hätte» in nächster Linie die nationalen Körperschaften deizu-springen und auch die Volksgenossen, denen eS daran lieg», daß ein wichtiger Ort im deutschen Grenz-gebiet deutschem Einfluß erhalte» bleibt. Es ist gar nicht auszudenken, welche Veränderungen vor sich geben müßten, wenn die Hilssaktio» ungenügend bleibt. An )ie Stelle der deutschen Bürger und Ge-werbslenie würden Slowene» treten, die in diesem Falle alles daran setzen würden, nm den bisher deutschen Besitz so billig als möglich ans dem Kon-knrSversahren an sich zu bringen. Damit wäre die deutsche Gemeindevertretung verloren, damit ginge die deutsche Bezirksvertretung zweiselloS ebenfalls i» slowenische Hände über, kurz. es würde mit einem Schlage ein Szenenwechiel eintreten, der der deut-scheu Sache im Untcrlande so gefährlich werden würde, daß es fraglich wäre, ob der Stoß, den dieses Bollwerk erlitten hat, sich nicht auch aus an-derc deutsche Belange sortsetzt. Wer sich die tief« greifende Niedergeschlagenheit angesehen hat, die in Tüffer herrscht, mnß den warmen und aufrichtigen Wunsch hegen, daß es diesen armen deutschen Bür-gern ermöglicht werde, die HeimatSscholle zu erhalten. Die Aufdeckung der Unterschiede. Im Nachstehenden geben wir einen Abriß der Begebenheiten, so weit er bisher seststeht. Bei der Revision der Spar- und Vorschuß-lasse, registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Hafwng, die alle zwei Jahre von Berbandsrevisoren in Wien vorgenommen wird, und diesmal zwischen dem 18. und 20. d. stattfand, wurde entdeckt, daß zwischen dem EinlausSbuche und dem Kassabuche Divergenzen bestehen. Vorgenommene Stichproben bestätigten den Verdacht, daß es bei der Geld-gebarung nicht stimme. Die Revision hat einen Ab-gang von etwas mehr als 4f>0.000 St festgestellt. AnregelmWgkeitkn bei der Spar- und Vorschuß-Kalse in Tüffer. M (Sin Abgang von 450000 Kronen. Ein schier unermeßliche« Unglück ist über den lieblichen deutschen Markt Tüffer im Sanntal hereingebrochen. Durch die Ausdeckung einer Un-regelmäßigkett, die einen Betrag von 450.000 Kronen umsaßt, ist die wirtschaftliche Existenz des ganzen Gemeinwesen« in Frage gestellt, und selbst dann, wenn durch eine umjaffende Hils«aktion halbwegs eine Sanierung zustande kommt, ist ein« lang an-dauernde Periode wirtschaftlicher Depression sür den Ort unausbleiblich. Zwei Dinge gestalten die schwere wirtschaftliche Katastrophe geradezu tragisch: Erstens, daß man e« bei der Tüfferer deutschen Spar- und Borschußkaff« mit einer Genossenschaft mit unbe-schränktet Haftung zu tun hat, bei der alle Teil- Wie der Abgang e n t st a n d. Der buchhalterisch gebildete Vereinskassier Joses Drolz stellte seit dem Bestände der Genossenschaft (1875) alljährlich die JahreSrechnung und die Bilanz zusammen, die sowohl vom AussichtSrat als auch vom BerbandSrevisor jederzeit als vollkommen rich-tig und mit den Büchern übereinstimmend besunden wurde. Diesmal haben Stichproben bei der Revi> sion ergeben, daß eine beträchtliche Reihe von Spar einlagen au« der Bilanz weggelassen wurde, um den Schuldstand zu verkleinern und trotz der Passivität einen Reingewinn auszuweisen und zur Verteilung zu bringen. Der angebliche Reingewinn wnrde zur Dotierung des Reservesonds, des Spezialreserve sonds und zu Zuwendungen an humanitäre Ber eine, Subventionen usw. verwendet, aber auch zur Verteilung einer sünsprozentigen Dividende nebst fünf Prozent Zinse«. Die erste Entstehung der Unregelmäßigkeit in der Zusammenstellung der Bilanz bei einer voll-kommen korrekten Buchsührung, was auch vo» den Berbandsrevisoren stets anerkannt wurde, reicht in das Jahr 1880 zurück. Zu dieser Zeit saß nicht ein einzige« der heutigen Mitglieder de« Direktoriums und des AussichtSrates in der Leitung der Genossenschaft, mit Ausnahme de« nun verblichenen Kassier« Joses Drolz. Diese Feststellung ist deshalb von Wert. Seite S weil aus die Mitglieder der heutigen Leitung nicht der Schatten eines Verdachtes sallen kann, daß sie von der im Jahre l880 vorgenommenen Mani-pulation Kenntnis hatten. Nach dem hinterlassenen schriftlichen Geständnis des au« dem Leben g" schiedenen Kassier« hatte er bis zum Jahre 1880 unbesugt und ohne Verbuchung der Kasse angeblich für dritte, seither veistorbene Personen Gelder enl-nommen Diese Gelder wnrden von den Personen, sür die sie entnommen wurde», nicht rückerstatiet und der Kassier hoffte damals jedensalls. den Ab-gang aus eigenen Mitteln decke» zu können. Weil ihm das unmöglich war, verdeckte er den Abgang in dem alljährlichen Rechnungsabschluß und der Bilanz dadurch, daß er aus dem Auszuge dc? Spareinlagenkonto« eine entsprechende Anzahl aus-recht bestehender Einlagen samt kapitalisierten Zinsen wegließ und diese Einlagen samt Zinsen in einem abgesonderten Verzeichnisse führte. Dieses Verzeichnis legte er bei den Rechuungs» revisionen selbstredend nicht vor, hielt es aber Ict, den Revisionen bereit, um bei der Kontrolle d Helm Edl«r von Kaan, einberufen wtrdcn. Bevorstehende Veränderungen im politischen Dienste. Wie das „Grazer Tag-blatt" erfährt, stehen für die nächste Zeit einige wichtige Veränderungen im politischen Dienste un-seres Kronlandes bevor. Statihalterei-Vizepräsident Karl Freiherr Myrbach v. Remfeld dürste in den Ruhestand treten, Hofrat Dr. Ferdinand Gras Stürgkh zum Statthalterei-Vizepräsidenten, der mit dem Titel und Charakter eines Hofrate« auSgezeich- Deutsche K-aa,i nete Statthaltereirat Dr.. Heinrich Mayrhofer v. Grünbühel zum Hofrate ernannt, der €Ma titulieret-rat Franz Graf Bellegarde in Brück a. V. Mut zur Statthaltern einberufen und der der Statihal-terei zugeteilte Bezirkshauptmann Dr. Nikolaus Frei« Herr Pfusterfchmid v. Hardtenstein nach Bnick ver-setzt werden. Bervorstehender Rücktritt hoher mili« törischer Funktionäre. Wie in militärischen Kreisen verlautet, dürften in nicht f«rn«r Zeit die nachbenannten hohen militärischen Funktionäre von ihren Posten zurücktreten und nicht mehr in die «k ttvität zurückkehren: FML. Hugo Meixner von Zweienstamm, FML. Zednik Edler von Zeldegg und FML. Ludwig Matuschka. FML. Hugo von Meixner, ein Bruder de« derzeitigen Korptkommandanten in TemeSvar, ist derzeit Kommandant der 2. Jusante-rie-Truppen-Division in ZaroSlau. FML. O«kar von Zednik ist derzeitiger Kommandant der 21. Land-wehr Znfanterie-Tn'ppen-Divifion in Prag. In den Jahren 1895 bis 1899 war er als Major und Oberstleutnant Kommandant der Jnfanterie-Kadet-tenfchule in Wie,. FML. Ludwig Matuschka ist derzeit dem 4. KorpSkommando in Osenpeft zu-geteilt. Aus dem Iustizdienste. DaS Oberlandes-geeicht für Steiermark, Kärnten und Krain hat den Rechtspraktikanten beim Landesgerichte in Graz, Karl Slnga, zum Auskultanten für den Oberlan-deSgerichtSfprengel Graz ernannt. Aus dem Steuerdienste. Der Steuerkon-trollor Jgnaz Znidnsic wurde von Weiz nach Rad-kerSburg und der Steuerassistent Otto Schinko von RadkcrSburg nach Weiz übersetzt. Der steirische Landtag und die Be-zirksoertretungen. In Graz sand Mittwoch unter dem Borsitze des OvmanneS der Bezirksver-tretung Umgebung Graz. Dr. Musemann, eine Ver-sammlung von Bezirksobmännern und von Bezirks« delegierten deS ganzen LandeS statt. Anlaß hiezu bot die nahezu an den Ruin grenzende Notlage, in die die Bezirke durch daS Ausbleiben der Subventionen und StraßenerhaltungSbeiträge de» Lande« geraten si*d. ö« tarn zu lebhaften Wechselreden, bei denen viele Teilnehmer, darunter auch LandeSauSfchußbei-sitzer Stallner und ein Vertreter der Slowenen, Be» zirksobmannstellvertreter Misfta auS Luttenberg. das Wort ergriffen. Eine stattliche Anzahl von Abgeord-neten — mit Ausnahme der slowenischen — die aber von ihren Bezirken eingeladen worden waren, nahm an der Versammlung regen Anteil. Landes-auSschuß Stallner bedauerte lebhaft, daß eS numög lich ist, dem Landtage Rechenschaft zu geben. Der LandrSauSschuß habe keineswegs die Absicht, den Bezirken eine schlichtere Behandlung augedeihen zu lassen als anderen Belangen. Tatsache iu, daß den Bezirken 450.000 Kivnen an Subventionen noch nicht ausbezahlt worden sind. Die Auszahlung könne, wie in andere» Fällen, erst dann erfolgen, wenn die Bedeckung vorhanden ist. Beim Wasserbau wurden vom Ersordernisse in der Höhe von 1,800000 K 1,?00.000 K gestrichen, daS heißt, e» wurden fämt-liehe Wasserbauten in Steiermark sistiert (Rufe: Hört! Hört!), was für die letzten drei Jahre eine Schadensziffer von 730.(100 K ergibt. Dazu komme noch die Auflösung der Wildbachverbauungsfektion Graz. ftür Krankenhäuser, Schulen, Gewerdesörde-rung usw. sei zu wenig Geld vorhanden. Die Aus-nähme von Anlehen habe Dimensionen angenommen, die in Anbetracht deS hohen Zinsfußes bedauerlich sind. Die Bedürfnisse des Landes seien im Lause der Jahre um 100 Prozent gestiegen. Den LaiideSauS-schuß treffe kein Vorwurf. Revner würde es als erster begrüßen, wenn diese Versammlung ein Zu-sammengehen in wirtschaftlichen Fragen erzielen würde. Auf Antrag de« BezirkSobmanneS in Leoben, Rechts» anmalte« Dr. Josef Schmölzer in Leoben, wuide einhellig eine Ent chließung angenommen, in der die zuversichtliche Erwartung ausgesprochen wird, daß die Obstruktion der Slowenen im steirischen Lanv-tage möglichst bald einer gemeinsamen sruchtbringeu-den Arbeit zur Erledigung und Förderung der wirt-schaftlichen und kulturellen Bedürfnisse des Lande» Platz machen werbe. Diese Entschließung wird der Regierung und dem LandeSausschusse mit dem Bei satze übermittelt werden, daß die biS zum wirtschaft-liehen Zusammenbruche einzelner Bezirk« angewach-sene Notlage der dringendsten Abhilfe bedarf. Benefizkonzert. Am Sonntag den 6. April veranstalten die Mitglieder der Cillier MusikvereinS-kapelle im Deutschen Hause ein Konzert zu ihren Gunsten und sind dem Vernehmen nach bereits mit der Ausarbeitung einer Blüteulese reizender Vor-tragSnummern beschäftigt. Wir wünschen unserer wackeren Kapelle besten Ersolg. «ummn öS Evangelisch« Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet rn der EhristuS5irch« um 10 Uhr vor» mittags der öffentliche Gemnnd«gotte«dienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über .Was dem Menschen Wert verleiht*. U« "fl Uhr ist ein KindergotteSdienst. Am Montag abend« treffen sich Glaubensgenossen im Sonberzimmer de« H«tel Erzherzog Johann. Fremdenverkelirsausschuh Cilli. Da die Zeit der Vermietung von Sommerwohnungen allmählich herannaht, und die Anfragen von aus« wärtS ziemlich stark einlaufen, ergeht hiemit an alle Parteien, die Sommerwohnungen zu vergeben ge-denken, d.i« Ersuchen, sie bei den unten angegebenen AuSkunftSstellen, wo entsprechend« Drucksorten auf-liegen, unverzüglich zur Anmeldung zu bringen. AuH jene Parteien, die überhaupt die Absicht haben, im Lause be» Sommer» Räumlichkeiten an Fremde zu vermieten, wenn auch der Vermietetermin im Juni und Juli erfolgen kann, werden ersucht, ihre Anmeldungen schon jetzt zu machen, da sich die meisten Fremden schon lange vor ihrem Eintresfen durch Britswechsel passende Wohnungen sichern. Die Wohnungsvermittlung geschieht kostenlos, nur ersucht der FremdenverkehrSauSschuß jene Parteien, die eine bereis angemeldete Wohnung vergeben oder ander-weitige Versügungen getroffen haben, diese soso« bei der Anmeldungsstelle anzumelden, um dem Aus-schusse in rücksichtsvoller Weise seine Ausgabe zu er-leichtern. AuSkunftSstellen sind: Fritz Rasch, Buch Handlung. Kaffeehaus Merkur und Anton Stnjeck. Stadtamt. Musealverein der Stadt Cilli. Die Hauptversammlung findet am 5. April um 8 Uhr abendS im Gasthause Dirnberger statt. Die Mit-glieder werbe» dazu höflichst eingeladen. verband deutscher Hochschüler Cillis. Die Mitglieder treffen sich Montag den 3!. d. um 8 Uhr abends im Deutschen Hause zu einem ge-mütlichen Verbandsabende. Fleischergenossenschaft. Am Sonntag den 30. d. hält die HilsSarbeiterkrankenkasse der Fleischer und Selchergenossenschaft um 2 Uhr nachmittags im Hotel Post ihre Hauptversammlung ab. Die Tage», ordnung umfaßt den Bericht des vergangenen Ge-fchäftSjahreS. Desgleichen findet die Hauptversamm lung der Gehilsenversammlung dieser Genossenschaft im gleichen Lokale statt, bei welcher verschiedene Er-satzwahlen in die einzelnen Ausschüsse vorgenommen werden. Ein vollzähliges und pünktliches Erscheinen der Mitglieder ist wegen der Wichtigkeit der Ber-Handlungen dringend geboten; sollte jedoch zur fest-gefetzte» Zeit die beschlußsühige Anzahl nicht zu-sammenkommen, werden nach Ablauf einer Warte-stunde bei jeder Anzahl von Mitgliedern giltige Be schlöffe gefaßt. Konkursverhängung. Da« KreiSgericht Cilli ha» die Eröffnung deS kaufmännischen Kon-kurseS über das Vermögen de» Joses Matie, registrierten Kaufmannes in Cilli, bewilligt. Der Lan-deSgerichtSrat Herr Dr. Joses Kolnik wurde zum KonkurSkommissär, der Rechtsanwalt Herr Dr. Georg Skoderne zum einstweiligen Masseverwalter bestellt. Schule des Mustkoereines. Am SamS-tag den 5. April findet im Stadttheater eine Schüler-aussührung statt. Das Programm enthält unter an-derem: TschaikowSky: Streichquartett in D, zweiter und dritter Satz. Schumann: Variationen sür zwei Klaviere zu vier Händen. Schubert: Marsch für zwei Klaviere zu acht Händen. Violinkonzert von Beriot (mit Orchesterbegleitung). Chopin: Notturno, eine Sona'e für Violine und Klavier von Grieg. Vorträge der ieii diesem Jahr« errichteten Kinder-gesangschule. AlleS Nähere durch die Plakate. Karten-vorverkauf in der Buchhandlung Georg Adler. Ortsprospekte vonFremdenoerkehr« orten in Steiermark. E« ergeht hiemit an alle jene Persönlichkeiten, die sich mit der örtlichen Pflege des Fremdenverkehre» in Steinmark befassen, die Einladung, dem LandeSverbande für Fremdenverkehr in Steiermark womöglich umgehend eine em-jprechende Anzahl von Prospekten, Führern, Pla-taten und dergleichen zur zweckmäßigen Verteilung an daS Reisepiidlikiim einzusenden. Bemerkt wird, daß der Verband auch mit einer großen Reihe von Reise- und Auskunftsbureaus im In- und Auslande in steter Verbindung steht, die für Steiermark wir-ken und die er auch stets mit Reklameschriften be-teilen muß. Hundekontumaz in Marburg. In- folge der viele« Unglücksfälle, die wütende Hund« in jüngster Zeit in Marburg und Umgebung verur-fachten, sah sich der Stadtrat Marburg genötigt, für die Stadt die Hundekontumaz anzuordnen. staunn 26 Deutsche Wacht Seite b V«rzehrung»fteuer AbfindungSver« «n. Die »anzlei de« Bereine« befindet sich ab I. April RathauSgasse Nr. l8 (Gasthof goldener Engel), l. Slock. Die Ruhegenüsse der Lehrerschaft in den österreichischen Kronlandern. Die «Deutjch.österreichische Lehrerzeitung" veröffentlicht >» ihrer letzten Nummer eine Zusammenstellung über die Pension«bezüge der Lehrerschaft, wie sie durch die LandeSgesetze der einzelnen Kronländer Oester-reich« festgestellt werden. An« der Tabelle, die die bestehenden Rangstufen (für männliche und weibliche Lehrkräfte) berücksichtigt, seien hier nur jene Pen-fion«bejüge angegeben, welche ein Bolk»fchullehrer (beziehungsweise Fachlehrer) nach vollendeter 40jSH. riger Dienstzeit zu beanspruchen hat. In Böhmen stnd gegenwärtig zur Erreichung der „vollen" Pen-fwn 42 bi« 44 Dienstjahre erforderlich. Diese be-trägt in Wien für einen Bolksschullehrer 5700 St (Fachlehrer »5300), in Niederösterreich 8700—4400 (4500—4900), in Tirol 2800—3600 (4400 - 4800), in «ärnten 8700 (4300), in Salzburg 3150 -3530 (4180—4820), in Dalinalien 3500 (4500), in vteiermark 2800—3500 (3200—3900), in Jstrien H360 (3720), in Schlesien 3220 (3920), in Mäh. reit 3000 (3300), in Oberösterreich 2800 (35t)0), in Böhmen 2800 (3500), in der Bukowina 2800, m Krain 2480, in Görz-GradiSka 2440 (3l20). Die Beiträge znm Pensionfond« betrogen nebst einem meist 10 v. H. Abzüge von jedem Erst- und Mehr-beznge in den Ländern Oberösterreich, Kärnlen, Krain, Görz-Gradiska, Vorarlberg, Galizien und Dalmatien je 2 v. H., in den übrigen Ländern 2 v. H. vom JahreSgehalte. Da die Ruhegenüsse von den Dienstbezügen abhängen, so kennzeichnen obige Angabe» zugleich die BesoldungSverhältnisse der Lehrer in den einzelnen Grönländern. Daran« geht hervor, daß Böhmen, die Perle Oesterreich«, hinsichtlich der Bezahlung seiner Lehrer unter den Sronländer^nahezu an letzter Stelle steht und sich hierin von den ärmsten Ländern beschämen läßt. Wie trostlos die Lage der Lehrer Böhmens ist, be-weist am besten der Umstand, daß die meisten an-deren Grönländer trotz der dort bestehenden besseren Besoldung diese im Hinblick auf die Teuerung zu-meist al« unzulänglich bezeichnet haben. Wem aber die Ruhegenüsse der Lehrer ein Gegenstand des Neide« sind, den mög« die Statistik mit der Tat-lache trösten, daß nur 14. v. H. aller Lehrkräfte die volle Pension erreichen. Nix deutsch. Die staatliche Lehrwerkstätte für «orbwaren in St. Barbara in der ÄoloS (Unter-ittier) kann ganz gut Deutsch, wenn sie in deutschen Blättern ihre Erzeugnisse anbiete». Der Besteller solcher Waren ist jedoch erstaunt, wenn er eines Tages eine Postbegleiladresse erhält, auf welcher als «vfgeber eine unverständliche, neuslowenische In-fchrift (Stempel) prangt. Von einer staatlichen An-stall. welche seinerzeit al» NotstandSaklion für not-leidende windische Bauern mit den vorwiegend deut-schen Steuerfeldern in» Leben gerufen wurde, könnte man schon etwas mehr Taktgefühl Erwarten. Uebri-genS war e» bisher Gepflogenheit, daß staatliche Anstalten in zweisprachigen Ländern auch zweifpra-chige Stampiglien führen und nicht nur einsprachige wie dic genannte Anstalt. Die slowenische vrauerei in Tüffer in mtglicher Lage. Man meldet aus Tüffer: Die Brauereien in Markt Tüffer und in Sachse», iel» gehören einer slowenischen Aktiengesellschaft. Die-ste Unternehmen krankt aber schon feit einigen Iah-ren, konnte jedoch noch immer über Waffer gehalten werden Die heurige Bilanz weist nun den beträcht-lichen AuSlaU von 83.000 St au«. Hier heißt es, tafc die slowenische Aktiengesellschaft die Brauerei in Tüffer verkaufen woll« und daß unter anderem die Erste Grazer Aktienbrauerei ei» Anbot gemacht Strengere Weisungen für die Assen-tierung. Das lkriegsministerium hat sich zu eini gell bemerkenswerten Aeußerungen veranlaßt ge-sehen: Die enorme Zahl der Überprüfungen im ge-meinsamen Heere weifen zweifellos daraus hin. daß einerseits die Beurtkilung der Wehrpflichtigen in Be> zug aus deren Tauglichkeit bei der Assentierung nicht einwandfrei vorgenommen, andererseits aber, daß bei und nach der Piäsentierung der Rekruten an deren ltriegsdiensttauglichkeit nicht der richtige Maßstab «mzelegt wurde. Es darf also nicht mehr vorkvm-wen. daß einem Manne wegen Mangel» an In-telligenz die tkriegSdiensttauglichkeit abgesprochen wird. Da in den nächsten Jahren ein erhöhter Be« dars a» Rekruten eintreten wird, so muß es den Assent- und auch den UeberprüfungSkommifsionen zur strengsten Pflicht gemacht werden, da» vorge- führte Menschenmaterial genauesten« zu sichten und bezüglich der Tauglichkeit gewissenhaft zu beurteilen. Die Amt»tage sind feiten« der Stellungskommif. sionen voll auszunützen, nnd e« kann auf keinen Fall gutgeheißen werden, wenn bei der Amtshand-lung gehetzt wird, um dadurch freie Nachmittage zu gewinnen. Auch den UeberprüfungSkommifsionen wird die größte Vorsicht bei der Ausscheidung von Wehr-Pflichtigen zur Pflicht gemacht. Insbesondere sind alle jene Fälle zurückzustoßen, wo anzunehmen ist, daß die Truppen au« nicht zu verantwortenden Mo-tiven einen Mann ausscheiden wollen. Schließlich haben alle Truppenkommandanten ihren vollen Ein-fluß dahin geltend zu machen, daß die Ausscheidung im Wege der Ueberprüsung »ach der Kontingent«, abrechnung auf e-n möglichste» Minimum herabae-drückt werde. Der Bund österreichischer Frauen vereine, dem 73 Bereinigungen mit run» 40.000 Mitgliedern angehören, wird seine Hauptversamm» lung im lausenden Jahre am 18., 19. und 20. April in der steirischen Landeshaup stadt abhalten. Unter dem Vorsitz der Gemahlin de» Bürgermeister«, Frau Helene von Fleischhacker hat sich in Graz ein Frauen« komitee geb'ldet, das sich mit den Vorarbeiten zur Tagung de« Bunde« beschäftigt. Da« Programm ist nachfolgend festgesetzt: 18. April 6 Uhr abends Vortrag der Frau von Sprung, Vizepräsident«» de» Bundes, über da« aktuelle Thema „Frauenberufe"; 19. April vormittags Eröffnung der Hauplversamm lung im «ammermusikfaal. durch die Präsidentin de« Bunde«, Frau Marianne Hainisch: nachmittags Forlsetzung der Hauplversammlung, 8 Uhr abend« Empfang zu lähren der anweseude» Delegierten der auswärtigen strauenvereine, veranstaltet vom Frauen-komitee; 20. April vormittags Fortsetzung und Schluß der Hauptversammlung, nachmittags Ausflüge in die Umgebung von Graz. Eine zahlreiche Beteiligung der Frauen Steiermarks an dieser hochinteressanten VeranZtaltung steht zu erwarten. Personaleinkommen- und Renten-steuer Bekenntnisse 1913. Die Finanz-Lande«. dirrklion teilt mit, daß das Finanzministerium mit Erlaß vom 14. d die ,\rist zur Ueberreichung der Bekenntnisse sür die Perfonaleinkommen- und Ren-tensteuer-B-kenntnisst für 1D13 im Hinblicke auf die zu gewärtigende Gesetzesnrvelle neuerlich, und zwar bis 31. Mo-, ver schoben hat. Die freiwillige Ueber-reichung der Bekenntnisse vor Kundmachung des Ge-fetzes ist nicht angezeigt; f» wiid zeilgerecht eine Verlautbarung der wesentlichen neuen Bestimmungen erfolgen Preiserhöhung der Südmark-glln-der. Die Hauvtlenung der Lüdinaik in Graz teilt den Abnehmern und Verfchleißern der Südmark-Zünder mit, daß sie in ihrer Sitzung vom 22. Fe-bruar 1913 der von der Zündwareu- und Wichie-fabriken-Aktiengefellschaft „Solo" in Wien vorgeschlagenen und mit dem raschen Sitigeu der Löhne, Gehalte, Flachten, insbesondere aber der Rohmateria-lien eingehend begründeten Preissteigerung der Süv-mark-Zünder ihre Zustimmung eiteile» mußte, wi« dies ja bereits durch die meisten übrigen Schutzver-eine geschah. Infolgedessen traten ab 22. Ftdiuar 1913 die bis dahin in Geltung gestandenen Bezugs-preiie auger Kraft ulid haben nunmehr nur folgende Pieije Geltung: Schwedische Zünder in großen Schachteln bei Abnahme einer Kiste von 5000 Schu> der und mehr 13i K, bei Abnahme unter 5000 Schuber» 136 K Schwedische Zünder in kleinen Schachteln bei Abnahme einer Kiste von 5000 Schu» der« und mehr 122 K, bu Abnahme unter 5000 Schubern 126 K Schwedische Zünder in flachen Schachteln bei Abnahme einrr Kiste von 500u Schu-drn und mehr 127 Ä, bei Abnahme unter 5000 Schubern 131 ff. Winschafts-Zünder in sogenannten Tpantistchen zu 15 h das Stück. Alle Preise ver-stchen sich kistenfrei, portofrei bis zum Bestellorte, tta|je 30 Tage. 2 Prozent Nachlaß. Hingegen müs-alte bis zum 22. Februar 1913 bei der Zündwaien-abteilung der Länderdank gemachte» Zünder-Bestel-lungcn »och zu den früheren Preisen geliefert wer-den, wie dami, auch einer später vielleicht möglichen Pre-su Mäßigung durchaus nicht vorgegriffen wird. Gleichzeitig wird bekanntgegeben, daß von nun an ZünderdesteUungen an die „Oesterreichifche Zündholz-qen-Veikaulsgisellschaft m b. H." in Wien, 1 Bez., Renngaffe 5. zu richten sind, die den Alleinverkauf der beiden Zündwarenfadriken - Aktiengesellschaften „solo" und „HelioS" übernommen hat. Die Verstaatlichung der Laidacher Polizei. Wie nunmehr endgütig festgesetzt wurde, soll die Laibacher Polizei am 1. April i» die Staats-Verwaltung übernommen werden. Die für die Ler-staatlichung der Polizei notwendigen Vorbereitungen find bereit« durchgeführt worden. Zum Polizeidirtktor ist Brzirkihauptmann und Präsidialsekmär be« krainischen Lande«präsidium« Karl Gras Künigl in An«sicht genommen. Seine Ernennung steht uo-mittelbar bevor Von der städtischen Polizeiwache Mannschaft werden 52 Man« vom Staat überno«-men werden. Verbrennungstod einer Greifin. «m 23. b. ging die 75 jährige Auszüglerin Barbara Potocnik in St. Paul bei Pra^wald nach Oberburg zu Verwandten.' Dori setzte sie sich knapp an den stark geheizten Ofen und schlief ein. Man weckte die alte Frau nicht. Während der Nacht fingen ihre Kleider Feuer und al« auf ihre Hilferufe die Hau«-leute herbeieilten, hatte die Greisin 6erettB so schwere Brandwunden am ganzen Kirper erlitten, daß sie in hoffnungslosem Zustande in da« Krankenhau« nach Laibach gebracht werden mußt«. Religionsstörung. Am 23. d. beim Öfter-gotieSdienste in Trennenberg, den der Kaplan hielt, setzte sich der Psarrer von Trennenberg. Herr Franz Ogriseg zufällig ans de» Platz de« dortigen Besitzer« und Semeindefekretär« Michael Jarmovic. AlS nun dieser in die Kirche kam und den Pfarrer in An-dacht versunken sitzen sah, packle er ihn an der Brust, beschimpfte den Pfarrer im schreienden Tone, riß ihn au» der Bank und warf ihn zu Boden. Diese Roheit erregte bei den Gläubigen derartigen Unwillen, daß der Kaplan den Gottesdienst unter-brechen mußte, worauf der Gemeindefekreiär, der noch immer tobte, mit «ewalt auS der Kirche entfernt wurde. Gegen ihn wurde beim Krei»gerichte in Cilli die Anzeige wegen ReligionSs'örung er-stattet. Kameradschaftsdiebstahl. Au» Lichte«* wald wird geschrieben: In der Nacht auf den 21. d. stahl der beim Lederermeister Leopold Zupancic al» Gehilfe bedienstet gewesene Kroate Wilhelm Bla-,|icfo seinen Kameraden, den Gerbergehilsen Franz Kocjan und Joses Tabor, auS versperrten Koffer», die er mit einem Nachschlüssel öffnete, über 100 « Bargeld, Wertsachen und Effekten und verschwand. Nachdem man sogleich vermutete, daß sich der Dieb nach Agram gewendet habe, begab sich ein Gendarm von hier dorthin, der dort mit Hilfe eine» kroati-chen Gendarmen Blazicko in einem öffentlichen Haufe verhaftete und dem Gerichte einlieferte. Er hatte von seiner DiebstahlSbeute nur mehr wenige Heller bei sich. Büberei. Au» Rann wird geschrieben: Am 20 d ging die in Pirfenberg wobnende Inwohnerin Theils« Ogvreuc von Sele nach Haufe. Unterwegs am ihr ein Wage», auf dem drei Männer faßen, nachgefahren, die die schwächliche und bejahrte Ogo-reuc mitfahren ließen. Als sie nun bei einer Weg-kieuzung absteigen wollte, bat sie den Wagenlenker Mraz, er möge anhalten. Mraz kam scheinbar der Bitte nach und ließ die Pferde langsamer gehen. AI» aber die Ogoreuc im Absteigen begriffen war. hieb er auf die Tiere ein, die Ogoreuc stürzte vom Wagen, blieb mit den Kleidern am Wagen hängen und wurde eine Strecke weit geschleift. Sie erlitt dadurch lebensgefährliche Quetschwunden am Kopfe und im Gesichte und außerdem schwere Veiletzunge» an den Händen. Rann. Evangelischer Gottesdienst findet im RalhauSzimmer morgen Sonnlag um 4 Uhr nach-mittag« statt. Keinen Zwang gegenüber Kindern, sofern es »ich nicht um Eigensinn, aandern um tatsächlichen Widerwillen handelt Aus solchen wird man beim Ein-Nar echt mit geben von gewöhnlichem Lebertran wohl InnFUrf»— meistcns Stössen, der nun einmal den dacht störendes Benehmen fort, so daß der Priester seine Funktion einstellen mußte und den Psarrer Karl PreSker zur Hilse rief, der die Burschen nochmals mit guten Worten zur Ruhe mahnte. Aber da« fruchtete mchll Vielmehr ergriffen nun di- Burschen die Beichtenden und zerrten sie mit Gewalt auS dem Beichtstuhle. Endlich mußten die Burschen mit Gewalt entfernt werden Ein Dieb als Sparmeister. Am 23. d. wurde in Lt. Georgen am Tabor der oft abgestrafte Vagant Vinzenz Huber aus Äalobje verhaftete Bei der Leibesdurchsuchung fand man in seinem Besitze zwei auf seinen Namen lautende Sparkassebücher. eine» mit einer Einlage von 10.000 K , das andere mit einer solchen vo» 2800 st. Diese Summen dürfte Huber gestohlen und dann in die hiesige Sparkasse hinterlegt haben. Kroatische Räuber. Aus Rann wird ge-schrieben: In der Nacht aus dcn 22. d. drangen in die Wohnräume der Besitzer Markus Urek und Josef Horvatic in Michalvvec mit Revolvern bcwaynete kroatische Räuber ein und bedrohten die Haus« bewohner mit dem Erschießen, wenn sie ihnen nicht ihr Geld auSsolgen würden. Dadurch eingeschüchtert, ließen die Bedrohten den Einbrechen« vollkommen freie Hand. Diese raubten über 500 Krone» Bar-geld und außerdem Kleider und Wäsche, woraus sie mit ihrer Beute über die Grenze verschwanden. Die Einbrecher hatten, da sie durch die Haustüren nicht in die Wvhnränmc gelangen konnten, mit Eisen-stäben die Fenstcrgitter ausgehoben. tosclut bestes Mundwasser Nach dem heutigen Stande der Wissen-schaft ist Odol nachweislich das beste Mittel zur Pflege der Zähne und des Mundes. Pr«I»: zrohe Flasche St f.—. Heine Flasche R. 1.20 vermischtes. Ein Gymnasiast beim Unterrichts minister. In Wien ereignete sich der vielleicht noch nie dagewesene Fall, daß ein sechzehnjähriger Gymnasiast beim Unterrichtsminister eine Audienz erbat nnd erhielt. Der junge Mann heißt Simon Weich und ha» von einer Anzahl von Frequen-»anten de« Gymnasiums in Horodenka das Mandat erhalten, beim Unterrichtsminister vorzusprechen und dort nichts Geringeres zu verlangen als die — Sperrung der Anstalt. Simon Weich fuhr also nach Wien, begab sich ins Unterrichtsministerium und trug im Präsidialbureau sein Anliegen vor. Dort hatte man Verständnis sür Kurage und meldete de» originellen Audienzwerber dem Minister. Dr. von ftaaaal fcteh aüaaOam a ^ feg Hffig Mann mit Logik, Temperament und einem ganz merkwürdig entwickelten Gesühl sür politische Zu-sammenhünge seine und seiner Freunde Sache ver-trat. Der Minister unterhielt sich längere Zeit mit dem Gymnasiasten und entließ ihn schließlich mit de» Worten: „Es wäre schade, daß Sie den Unter-richt unterbrechen würden. Lernen Sie fleißig «nd aus Ihnen wird bestimmt etwas werden." Die Gymnasiasten von Horodcnka werden jedenfalls ihren mutigen Sprecher nach seiner Rückkehr gebüh-rend seiern. Militärische Ausbildung der Jugend. Zn Folge 3 deS Armeeblaties ist eine auch sür Turnerkreise beachtenswerte Mitteilung unter obiger Ma»ke erschienen: „Als Einjahrig-Freiwillige in daS Heer eingetretene Militärpflichtige, die al« Mittelschüler im Militär-, Tnrn- und Schicßwesen ausgebildet wurde», solle» — salls befriedigende Kenntnisse vorhanden sind — während deS ersten «»sbildungsabschnitteS als Vorturner oder Schieß-instrukiolen verwendet werden. Diese Ei»jährig-Frei-willigen werde» vom Schulschießen enthoben und haben sofort mit dem Figur,«schießen zu beginnen, damit ihre möglichst frühzeitige Ernennung zum „Schützen" erfolgen kann. Allen Einjährig.Zrei-willigen, die iu der Lage sind, einen RachweiS über eine in der Jngeed ersolgie militärische Ausbildung beizubringen, erhalten solgende Vergünstigungen in ihrer Dienstzeit eingeräumt: l. Beireiung von der Bef-hlsanSgabe an Sonn- nnd Feiertagen. 2. Zwei-mal Ausgang in der Woche (am Sonntag und Mitt-woch) tiiS nach 11 Uhr. 3. Zuweisung von Ordonnanzen, die die Waffen«, Bekleidung«- und Ausrüstungsstücke zu reinigen haben." LACKE, EMAILLEN, FARBEN, FIRNISSE """„OREBON" sind die besten. Fabrik M&hr.-Schönbeig. Das erste Krematorium in Oesterreich. Gegenwärtig wird bereits an den Pläne» sür das erste österreichische Krematorium gearbeitet. Die Stadt Reichenberg in Böhmen, welche vor einem Jahre im Beschwerdewege gegen das Ministerium des Innern das Recht auf die Bauführung erstritten hat, hat bereit« eiuen geeigneten Baugrund angeschafft. Er liegt aus dem Monstranzberge an der Straße gegen Rochlitz und hat einen »ostenauswand von rund 100.000 Kronen ersordert. Der Bau soll auf dem höchste» Punkte de» hügeligen Geländes zu stehen kommen und von jedem Punkte der Stadt an« sichtbar fein. Auch ist ein Frachtenbahnhos in der Nähe, so daß für Überführungen von auswärts möglichst bequeme Gelegenheit geschaffen werden kann. Zu den Baukosten leistet der Wiener Verein der Freunde der Feuerbestattung „Die Flamme" de» vertragsmäßig zugesicherten Betrag von 140.000 K, welche» der Berein „Die Flamme" im Wege einer Zeichnung von seinen Mitgliedern »nd Freunden auszubringen hoff». Bisher sind nämlich 90.000 K bereitS gezeichnet, welche in diesen Tagen eingetrieben werden, der Rest soll aus die gleiche Weise aufge-bracht werde». Der Verein nimmt vo» seinen Mit-gliedern und freunden nur Darlehen aus, die er dann zurückerstattet, wen» die Stadt Reichenberg ihm den vorgestreckten Betrag von 140.000 Kronen zurückerstattet. Z» dieser Zurückerstottung ist die Stadt Reichende, g nach dem Vertrage verpflichtet, sobald sie die BetriebSgenehmigung erwirkt hat und sobald sechs Feuerbestattungen wirklich vorgenommen sind. Mit dem Ban wird aller Voraussicht nach schon in diesem Frühjahr begonnen werden, so daß e« möglich ist, daß das Krematorium im Herbste be-reits betriebsfähig dastehen wird. Die Stadt Reichen-berg hofft zuversichtlich, daß auch die Betriebs-genehmigung nicht lange ausbleiben wird, zumal dann außer Reichenberg wahrscheinlich auch Eger mit einem fertigen Krematorium nahe sein dürfte. Daß auch die Ertragsfähigkeit von Feuerbestattung?-anlagen verbürgt werden kann, ist daraus ersichtlich, daß im Jahre 1912 aus Oesterreich 250 Leichen iur Feuerbestattung «ach Deutschland gebracht wur° den. Eine Ziffer, die um ein vielfaches anschwellen dürste, wenn die Feuerbestattung in Oesterreich zu-gelassen worden ist. Die Jugendspiele an den Mittel-schulen. Wie bekannt, ist im Jahre 1912 ein neuer Lehrplan sür den Turnunterricht in den Mit» telschulen erschiene», in dem auch Weisungen zur Durchführung der Iugendipiele enthalten sind und in welchem auch sogenannte Geländespiele veranstaltet werden sollen. Die HeereSzerwaltung hat sich nun bereit erklärt, den Leitungen der Ur.terrichtSanstaltcn aus Verlangen geeignete aktive Offiziere zur fach-technischen Beratung und Mitwirkung bei solchen Spielen zur Verfügung zu stellen. Der Unterrichts-minister hat bad Anerbieten der Heeresverwaltung den Landksschulbehörden mitgeteilt und die Mittel« schuldirekioren auffordern lassen, fall« sie im In-Uresse der richtigen und zweckentsprechenden Durch-sührung solcher sakuliativ zu veranstaltender Gelände-spiele die Beratung und Mitwirkung eines aktiven Offizier« wünschen, sich wegen Zuteilung eines solchen an die zuständige Militärdehördc zu wenden. Eingesendet- Automobillehrkurse. Am 7. April be-ginnt ein neuer Chauffeurkurs der Süddeutschen Chauffeurschule. Ersahrungsgemäß werden im Früh-jähr sehr viel neue Wagen eingestellt CTd tritt daher Mangel an Chauffeuren ein. Interessenten er« halten ausführliche Prospekte durch die Direktion der Süddeiltsche« Chauffeurfchule München Riesen-selb gratis und franko. Rauchen u& Triuta ist NmM und daian wird weder die R'totin- noch die Alko-holfurcht viel ändern. Die klein«n Beschwerden, di« man nach einem vergnügten Abend vieLeiqt bat, beseitigt man. md>m man ein paar von Fayt ächlen Eodener Mneral-Pauiilen im Munde »er-geben läßt. Die Pastillen wirken erfrischend, sie beseitigen die Berschleimung und zuatnch auch die Saureansammlung im Magen. Eine -chachiet mit F a y « Sodener tollte man darum immer zur Hand haben. Sie kostet nur Stc 1.25 und ist überall zu haben. Besondere Kennzeichen; Der Name .Fay" und weißer Konirollstreifen mir amilrcher Beich'i« nigung de< Bürg-rmeisiera-nies Bad Soden a. T. * 5 Vielfach erprobt MOTTonj: vs b«i Harune* nnd BLa»«aleiden ab Harulare bindende» litttL O/erravalloi 1 ChinaWein«i Eisen. Ht(I«ii. A«..leU«n* Wl.n 190« : n« Ehreidlplom rar (Old«i»a MnUJl«. Krftftirunjramittel fttr Schwächliche, Blutarme und Rekonvaleazenten. — Appetitanregende», neryeniitirke»de«, blntTerbeiwernde« Mittel. ▼ criiftleher Omtauk. 0«b«r TOOO Inll. GnUekli«. j. Serrarillo, k.l.L Hoflieferant Trtest-Barwla. KSttftlcb In den A^oth.k«» in PUmIm*: M «/« L k K 2.60 ud II 1 L k I 4.80, Nummer 28 Ucnifdie Wlttdit Seite 7 f» <ös ♦♦ -e •• « ♦ n Wuomavkvuchevel befindet sich im Mädchen-iZürgerschu l-gebäude und ist jeden Montag und Dienstag von 7,8 Ahr geöffnet. praktische Wlitteitungen. Um zu erkennen, ob Wasser hart oder weich ist. löse man ein wenig Seise in Weingeist aus und läßt einige Tropsen davon in ein GlaS sollen, da» von dem zu untersuchenden Wasser enthält. Wird daS Wasser milchig, so ist eS hart, wird eS wenig oder nicht milchig, so darf man e« sür weich halten. Hartes Wasser ist vom diäle-tischen Standpunkt aus besser als weiches, wegen seines Salkgehaltes. Der Tee wird bei Verwendung von hartem Wasser besser, wenn auch weniger dun-fei, denn da« weiche Wasser wirkt lösend aus die bitteren Extraktivstoffe und zerstört das Aroma. ES stillt den Durst besser als weiches Wasser; eS wirkt nicht wie daS weiche lösend auf Blei und organische Materien. Es ist durchgängig Heller von Farbe als weiches; letzteres besitzt häufig sogar eine nnappetit-liche Farbe. — Zum Putzen und Waschen dagegen ist weicheS Wasser vorzuziehen ; eS erfordert nämlich weniger Seife, da die Kalisalze des harten Wassers einen Teil der Seisenstoffe unwirksam machen. Um Harz flecke aus Geweben zu entfernen reibt man dieselben mit Butter oder einem anderen leicht verteilbaren Feit ein und läßt sie einen Tag liegen. SDian wäscht dann die Flecke einzeln mit Seife oder besser das ganze Stück in der Waschmaschine durch. Bor dem Ausfärben mnß ein solches Stück natürlich noch einmal das Sud' bad passieren. Ebenso empfiehlt es sich, derartige Stücke mit warmer Sodalösung oder in einer was-'erigen Lösung von Ammoniak bei höherer Tempe-ralvr zn reinigen und dann gut zu waschen, wobei die Harzflecke verschwinden werden. Herstellung von Honigwein. In einem blanken Kessel mische man 12% Kilo Honig mit 55 Liter Wasser, lasse alle« gelinde sieden und schäume dabei ab. Nach einer halben Stunde fchütie man nach und nach eineinhalb Kilo fein gestoßene Kreide unter beständigem Umrühren hinzu. Die sich tavon aus der Oberfläche bildende zähe Materie schöpfe man ab und wenn nichts mehr znm Bor» schein kommt, gieße man die Flüssigkeit in ein höl-zerneS Gefäß, damit durch Ruhe und Erkalten sich t.e Kreide zu Boden setzt. Die Flüssigkeit wird dann behutsam abgegossen, daß alle Kreide zurückbleibt, wieder in dcn gereinigten Kessel getan »nd erhält die Zumischung von 3 Kilo sein pulverisierter, gut ausgebrannter Holzkohle, womit die Mischung ge-linde gekocht wird. Nun wird sie zum zweitenmale in daS gereinigte hölzerne Gefäß gegossen, abgekühlt, sodann durch einen Beutel von Filz oder Flanell filtriert. Sie wird dann wiederum in den Kessel getan und bi» zum Sieden erhitzt. Unterdessen nimmt man das Weiße von 25 Hühnereiern, schlägt es mit dem Wasser zu Schaum und setzt es der Flüs-sigkeit nach und nach zn. Dadurch wird dieselbe vollkommen gereinigt, indem daS Eiweiß die etwa znrückgebliebenen Kohlenteilchen und alle sonstigen Unreinigteiten ausnimmt und sich als Schaum ab-nehmen läßt. Die Kreide nimmt die Säure und die Kohle den Wachsgeschmack weg. Hat nach dem Zu-setzen des Eiiveißes die Flüssigkeit noch eine Stunde gelinde gekocht, so läßt man sie erkalten, füllt sie in ein Faß, dock nicht zu voll, so daß ein kleiner Raum am Spundloch bleibt, deckt das Spundloch mit einem Stückchen reiner Leinwand zu und überläßt es der Selbstgährung. Weiter verfährt man wie bei der Methbereitung. Im Faß geklärt und aus Flasche» gesüllt, hält sich der Wein über 50 Jahre. Kühle Keller sind eine Hauptsache dabei. Die Flaschen werden in feuchten Sand getan, welcher von Zeit zu Zei: mit Salzwasser begoyen wird, um die Tem« peraiur möglichst bis zu 3—4 Grad herunter zu bringen. Hingesendet. gu Beginn der besseren Jahreszeit tritt an viele Hausbesitzer die Notwendigkeit heran, ihre Häuser renovieren zu lassen und die Frage »ach einem wirklich guten und praktischen Fa«adeanstrich wird akut. Eine brauchbare Hausanstrichsarb« soll nicht nur wetterbeständig, sondern auch porös fein, damit die Ausdünstungen und Feuchligkcii der Wohn-räume auch bei geschlossenen Fenstern Abzug erhal-len Wir erinnern »nsere Leser an die wohlbekannte Firma Karl Kronsteiner, Wien 3, Hauptstraße 120, deren unerreichte Fabrikate sich nach wie vor aller Anerkennung von Fachleuten erfreuen. Düngung des Hopfens. Die dem Hopfen zusagendsten Lagen sind ein tiefgründiger, srischer, lehmiger Ton- oder Sandboden. Nasse, eingeschlossene Lagen passen nicht sür den Hopfenbau. Die Ansprüche an die Bodennährstoffe sind sehr bedeutend. Man dünge am besten das eine Jahr mit Stallmist, das andere Jahr mit Kunstdünger. Aus eine» Hektar ge-nügen 200 Meterzentner Stallmist. Bon Kunstdün-ger wendet man an 300 bis 350 Kilo SuperphoS-phat. 200 bis 250 Kilo 40prozentigeS Kalifalz und 300 bis 400 Kilo Chilesalpeter. Es ist vorteilhaft, die ganze Menge des Superphosphates und des Kali-salzei sowie ein Drittel der Salpeterdüngung zu verwenden. Den Rest deS Salpeters gibt man im Frühjahre in zwei Te'.lgaben. Durch stärkere Gaben von Superphosphat kann man die Reise des Hopsens beeinflussen, was besonders wichtig ist bei verschie-denen Lagen oder größerer Ausdehnung der Hopsen-gärten. Auch ist eS nachgewiesen, daß durch eine starke SuperphoSphatdüngung die Dolden des Hopfen» an Lnpolin reicher werde» und an Aroma wesentlich gewinnen. vorteilhafter Rübenanbau. Sobald Spätsröste nicht mehr zu besürchten sind, muß der Landwirt bestrebt sein, mit dem Rübenanbau zu be-ginnen. Die Rübenkerne bilden einen sehr kleinen Samen von der Größe des Kleesamens, deshalb darf der Landwirt die Rübenknäule nur ganz seicht zirka 1—3 Zentimeter beim Anbau in den Boden unter-bringen, um das Ausgehen der zarten Pflanze nicht zu gefährden. Ebenso muß beim Anbaue die Winter» feuchte und Bodengare im Frühjahre möglichst ge-wahrt werden. Bei den Zucker- und Futterrüben hat man die Beobachtung gemacht, daß die wasserlösliche PhoSphorsäure der Superphosphate das Wachstum der Rüben beschleunigt, ihre Reise früher eintritt »nd die Rüben einen höheren Zuckergehalt haben, als nach einer Düngung mit Thomasmehl. Die Rübe hat die Phosphorsäure in einer sehr frühen Entwick-lungsreit nötig, sie bedarf ihrer in der Jugend, wenn sie mit allerlei Feinden, mit Infekten und anderen Tieren, mit ungünstigen Witlerungsverhältnissen usw. zu kämpfen hat. Die leichtlösliche Phosphorsäure der Superphosphate kräftigt die Pflanzen und befähigt sie, diese Hindernisse zu überwinden. Durch verschieden starke Gabe» vo» Superphosphat läßt sich die Zeit des Vereinzelnen der Pflanzen willkürlich beeinflussen, indem nach stärkeren Gaben Ue Pflanzen schneller wachsen. Zn gleicher Weise kann man die Erntezeit durch stärkere Gaben von Luperphosphat beschleuni-gen — nnd was dieS sür einen Borteil bedeutet, wird jedem Landwirte vom Spätherbste >912 eri.r-nertich sein. Die Düngung mit Superphosphat ist bei nährstoffarmen Boden 400 - 500 Silo pro Hektar notwendig, bei Stallmistdüngung oder bereits durch-gedüngten oder reiche» Böden genügen 3(30—ÖOO Kilo Superphosphat pro 1 Hektar. Hat man im Herbste zu Rübe reichlich Stallmist gegeben, so ist eine Kalidüngung nicht notwendig. Geben wir aber nur Miueraldüngung, so sind 200—300 Kilo Kali-salz 40pro;entig notwendig. Als Slickstosfdüngung empfiehlt sich die Verwendung von Chilesalpeter und pvar die Hälfte des Salpeters vor der Bestellung, der Rest als Kopfdüngung von 150—300 Kilo pro 1 Hektar. Bei Düngung mit schwefelsaurem Am-moniak ist es vorteilhaft, die Kalidüngung im Herbste mit Kainit zu bewirken. Ist die Verunkrautung deS Rübenseldes im Frühjahr zu befürchten, so ist vor dem Anbau schon in 14 Tagen vorher die Anwen-dung von Kalkstickstoss notwendig. Krenn echt Nürnberger liefert konkurrenzlos, 1 Kilo OHM und khtffkeit unSimrtroff«»® H»r4« In Eine», Email, Porsellan. Majolika lli HuikaltungMi, Holet«, R-iUnritlonn» «♦«. DmopfkochanUf«", öaakoefcer- »»4 8»»h«raf, •owi* Irii» hu DamerbraudSfen li btij+h+n dufcfe Jtdt El»enhssdliui^ mv sieht, direkter Tsrwuid. Mu Tcrlssfs .OTljflssi- Billigstes nnd beatwl.rkendeg A. b f U. h T Hl 111 0 1 PHILIPP NEUSTEIN* PILLEN VERZUCKERTE j ABFÜHRENDE (Keuateln* Elisabeth-l'lllfii.) 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