k ' . 'č des k. k. Obergymnasiums zu Laibach, veröffentlicht am Schhisse des Schuljahres 1885 durch den Director Tosef Šuman. y: Inhalt. 1.) Über den Sensualismus des Philosophen Protagoras. Vom Dr. Oscar Gratzy. 2.) Sch uln ach richten. Vom Director. Laibach. 1885. Buchdruckerei von lg. v. Kleinmayr & Fed. Barnberg. Verlag des k. k. Obergymnasiums. des k. k. Obergymnasiums zu Laibach, veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1885 durch den Director Tosef Šuman. Inhalt. 1.) Über den Sensualismus des Philosophen Protagoras. Vom Dr. Oscar ßratzy. 2.) Schulnachrichten. Vom Director. Laibach. 1885. Buchdruckerei von lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verlag des k. k. Obergymnasiums. Der Sensualismus des Philosophen Protagoras* und dessen Darstellung bei Plato. Von Dr. Oscar Gratzy. 1. Als Einleitung möge nur ein kurzer Überblick über das Leben und den Charakter Platos in Bezug auf die nachfolgende Untersuchung gestattet sein. Plato war zufolge seiner natürlichen Anlagen und seiner Erziehung von der Bahn einer kritischen Philosophie in die einer poetisch angehauchten, welche * Protagoras aus Abdera, als der erste unter den Sophisten bekannt, lebte ca. 480—400 v. Chr., hatte durch weite Reisen seine Bildung erweitert und gewann als Lehrer in Großgriechenland wie in Athen großes Ansehen. Perikies und Euripides waren seine Freunde. Bei einer Fahrt nach Sicilien ertrank der Philosoph. Von seinen zahlreichen Schriften sind uns nur wenige Bruchstücke erhalten. Das Meiste erfahren wir aus Platos Dialogen, speciell aus dem «Tbeaetet». Die Hauptgrundsätze seiner Weltanschauung sind: Das einzig Wirkliche, Ewige, Unveränderliche ist das Princip der Bewegung. Alle Erscheinungen des Lebens und des Weltalls sind in beständiger Veränderung befindlich. Keinem Dinge kommen absolute Eigenschaften zu, sondern dieselben sind nur die Resultierende der Wechselbeziehungen der Dinge einer und der Beobachter anderseits , deren Vorstellungen von den Dingen durch die verschiedenen, veränderlichen Empfindungen der Sinnesorgane beeinflusst werden. Daher sind die Dinge jedem nur das, als was sie ihm erscheinen; dies drückt nun Protagoras in seinem Satze aus: «Der Mensch ist das Maß aller Dinge, der Seienden, wie sie sind, der Nichtseienden, wie sie nicht sind.» Es gibt also keine objective Wahrheit, sondern nur subjectiven Schein der Wahrheit, kein allgemein gültiges Wissen, sondern nur ein Meinen. Plato, der Sohn eines alten und reichen aristokratischen Hauses, war 427 zu Athen geboren, genoss eine vortreffliche Erziehung und wurde durch Sokrates zu tieferen philosophischen Studien angeleitet und angeregt. Weite Reisen nach Ägypten, Großgriechenland und Sicilien brachten ihm vielfache Anregungen, aber auch manche Enttäuschung. Seine Freundschaft mit Dionys von Sicilien brachte ihn sogar in Lebensgefahr. In Athen gründete er eine philosophische Schule, die Akademie. Hochbetagt starb er 347 zu Athen. Die Philosophie Platos ist einerseits die Vollendung, anderseits aber die Erweiterung und Überschreitung der sokratischen Grundsätze zum System, zum wissenschaftlichen Lehrgebäude; mit der sokratischen Ethik wird die vorsokratische Naturphilosophie verknüpft und für beide in der reinen Begriffswissenschaft oder der Dialektik der Grund gelegt. Eine weitere Eigenthümlichkeit Platos ist die vollendete Kunstform seiner Schriften und die dialogische Darstellung seiner Ideen als Streit seiner philosophischen Ansichten mit anderen. Platos Hauptverdienste um die Philosophie sind die Begründung der Dialektik (analytische und synthetische Methode) und die Einführung der «Ideen» in die Wissenschaft. Alle Gattungsbegriffe sind die unveränderlich, ewig seienden, sinnlich aber nicht fassbaren Dinge, die Ideen, welche in der «Idee des absolut Guten» gipfeln. Platos Philosophie bezeichnet man daher allgemein als Idealismus. Seine sonstigen Ansichten, z. B. über den Staat, die Stellung der Frauen, die Kindererziehung etc., gehören nicht weiter in den Gedankenkreis obiger Studie. ihn weit von Sokrates’ Lehren zur Ideenlehre führte, unbewusst übergegangen. Dass wir den Einfluss seines poetischen Talentes nicht gering schätzen dürfen, erhellt aus allen seinen Schriften. Es ist bekannt, dass in Athen damals die Schöngeisterei blühte; dass Plato selbst ein dramatisches Wettpreisstück einreichen wollte, als er mit Sokrates zusammenkam. Er verstand, was wir aus nur wenigen uns erhaltenen Versen beurtheilen können, seine Gedanken zart und innig auszudrücken, und die Leichtigkeit seiner Phantasie ließ ihn die trockenen philosophischen Gedanken mit blühender Poesie beleben. Man kann ihn den ersten Dichterphilosophen nennen. In allen Dialogen finden wir eine große dramatische Kraft des Gespräches; die Personen treten als lebendige Träger der Ideen auf, und Plato verhehlte nicht, dass er mit den Dialogen die gewöhnlichen Dramen in eine neue Richtung bringen wollte; es ist die Annahme wohl gestattet, dass die poetischen Licenzen ihm die getreue Zeichnung gegnerischer Philosophen und ihrer Systeme bedeutend verrückt haben; ebenso, dass Plato die Lehren des Protagoras wohl besser gekannt, als wie er sie im Theaetet zur Zielscheibe seiner Angriffe aufgestellt, um dann durch eine — an sich oft sehr scharfsinnige — Weise die Nothwendigkeit seiner Ideenlehre und die Unmöglichkeit einer Erkenntnismethode sophistisch zu beweisen. Plato ist kein Sokratiker; er hat dessen Lehrgebäude ganz verändert; seine Ideenlehre verwirft alle Erfahrung; sie lässt sich wie ein schönes Traumbild nachleben, nachfühlen, aber nicht ergreifen; sie führt niemals zu Erkenntnis. Kant sagt, mit Recht: «Das Ideale ist das, was Plato erstrebt, was er nur im Begriffe besaß, um darnach sein Handeln zu regeln.» Im Jahre 407 kam Plato, gerade 20 Jahre alt, mit Sokrates in jene innige Berührung, welche bis zum Tode Sokrates’ (399) nur durch einen Krieg mit Sparta unterbrochen wurde. Äußere Umstände sowie der tiefe Eindruck von Sokrates’ Leben und Lehren bestimmten ihn, gleichfalls ein «Forscher der Wahrheit» zu werden. War er ja schon in mehrere philosophische Systeme durch vortreffliche Männer eingeweiht; auch vertieften mehrere Reisen in die Hauptstätten derselben seine Vorkenntnisse. — Euklides von Megara hatte ihn die eleatische Philosophie, Archytas von Tarent die pythagoräische Weltauffassung, Theodoros von Kyrene Mathematik gelehrt. (Diog. Laert. II, 103, III, 6). Da dieser auch ein Freund des Protagoras war, so wird er als die Hauptquelle für Platos Kenntnis der Lehren des berühmten Abderiten zu befrachten sein. Plato beherrschte die ganze philosophische Literatur seiner Zeit. Wann der Theaetet geschrieben wurde, ist trotz haarscharfer Untersuchungen der Philologen nicht zu ermitteln; jedenfalls wohl nach 394, auf welche Jahreszahl angespielt wird. Die Frage, ob vor oder nach dem Dialoge Kratylus etc. entfallt für uns, da wir wissen, dass Plato beständig an seinen Schriften feilte und Änderungen des Gedankenganges vornahm; das beste Beispiel dafür sind wohl die Leges. Die Echtheit des Dialoges wird gegenwärtig nicht mehr ernstlich angefochten. Weiters berühren uns diese Fragen nicht, ebensowenig die commentatorischen Behauptungen von Schleiermacher, Ast etc. über den Plan des Aufbaues der Ideenlehre. 2. Einige Worte nun über Theaetetos und Theodoros. Die persönlichen Verhältnisse derselben gehören in eine Geschichte der Philosophie; hier soll nur ihre Stellung im Dialoge commentiert werden. Theaetetos, ausgezeichnet durch männliche Tugenden, bescheiden, scharfsinnig, ausdauernd, jung und an Hässlichkeit ein Pendant zu Sokrates, erstrebte eine hohe geistige und sittliche Bildung auf ((rund eingehender mathematischer Studien. Es sei nur nebenbei bemerkt, dass er später eine Schrift über die fünf regelmäßigen Körper hinterlassen hat, welche die Basis der alexandrinischen Mathematik geworden ist. Sein originelles Denken zeigt sich, als er von Sokrates in philosophische Untersuchungen eingeführt wurde. Er zeigt sich ganz selbständig, erkennt seine Irrthümer sofort an und verlässt den Standpunkt, der Wahrnehmung, welche nur auf das Werdende sich bezieht, versucht aber vergebens die tiefere Erkenntnis zu erfassen, indem er dabei denselben Weg, wie Plato ihn sich selbst entwickelt und im Phaedon besclirieben, einschlägt. Der Mathematiker Theodoros tritt diesem «werdenden Denker» entgegen. Theodoros gehört zu jenen, denen Sokrates anräth, sich mit den auf ganz solider Basis stehenden Wissenschaften zu befassen, da sie «niemals mit. der Philosophie Erfolge erringen, aber für den Prodikos ausgestattet, viel Nutzen daraus ziehen werden». Theodoros ist der berühmteste Mathematiker der damaligen /eit; nicht unbekannt mit den philosophischen Systemen seiner Zeit, war auch er ein Freund des Protagoras. Aber er hatte die Kraft nicht, mit eigener Kritik im Kampfe der Meinungen sich zu bewegen, ja nicht einmal sich vom Standpunkte der Mathematik, der wohl über die bloße Wahrnehmung und Werdenslehre hinausragt und zu deren Widerlegung benützt werden kann, zu erheben. Wenn Theodoros diese Aufgabe, freilich gezwungen, übernimmt, so wird damit zugleich auch die Stellung der Mathematik in der Wissenschaft charakterisiert. Sie ist die Vorstufe zur Dialektik, bedarf aber der Leitung derselben, wenn sie ihr dienstbar werden soll. Sokrates ist formell betrachtet als der vollendete Mann der Erkenntnis, der nie «strauchelnde Denker» hingestellt. Er erreicht sie zwar nicht; aber er hat, nach allen Seiten hin aufräumend und grundlegend die Sache so vorbereitet, dass es nur weniger Schritte bedarf, um sie in Platos Lehren zu erfassen. Man darf die Untersuchungen, welche Plato in dem Dialoge Theaetet anstellt,, die inductive Grundlage seiner Ideenlehre nennen. Sie behandeln nicht die Ideen selbst, sondern das Problem des Wissens, dessen Objecte die Ideen sind, und zeigen uns, obgleich sie zu keinem positiven Hesultate gelangen, in einer kunstvoll gegliederten Kritik der menschlichen Erkenntnis-kräfte, durch welche Betrachtungen in stufenweiser Verfeinerung Plato schließlich zur unmittelbaren Anschauung seiner Ideen gekommen ist,. Die Frage: Was ist Wissen? und implicite die Prüfung der menschlichen Erkenntniskräfte: kurz das sokratisclie yvco&i aairnv ist bekanntlich das, worin der Fortschritt, der zweiten Periode griechischen Denkens gegenüber der ersten besteht. Denn wenn auch die Philosophen der ersten Periode, aufmerksam geworden durch die Widersprüche in den Sinneswahrnehmungen, eine yviofirj yvrjairj oder 7TQng dh'j&eiav von der yvw/.irj ayMzirj oder nQng dö^ar unterscheiden, so könnten sie doch weder die Quelle dieser wahren Einsicht, angeben, noch viel weniger aber daraus eine Methode für ihr Philosophieren herleiten. Erst mit den Sophisten begann die Aufmerksamkeit auf das eigene Selbst und äußerte sieh bei diesen, wie das ja gewöhnlich durch einseitige Hingabe an einen neu aufgefundenen Gesichtspunkt, geschieht, in unbegrenztem Misstrauen gegen alles Wissen überhaupt. Sokrates gieng mit, ihnen von demselben Beli' kenntnis des Nichts-Wissens aus, kam aber, statt wie jene an der Möglichkeit eines allgemein gültigen Wissens zu verzweifeln, zu der auf sorgfältiger Definition beruhenden Trennung und Zusammenstellung der Begriffe diccy.Qiaig und avvayioyrj, und gewann damit für die ganze folgende philosophische Forschung eine wissenschaftliche Methode, welche sich am vollkommensten zunächst Plato aneignete und zum erstenmale zur Aufstellung eines abgeschlossenen Systems fruchtbar verwertete. Eben diesem fiel nun die Aufgabe zu, der überkommenen sokratischen Methode gegen ihre zahlreichen Gegner meist skeptischer Richtung Geltung zu verschaffen, welche an Sokrates eigenen Schülern zum Theil Geistesverwandte gefunden hatten und sich des Beifalls der öffentlichen Meinung erfreuten. Unser Dialog Theaetet ist ein vernehmlicher Zeuge dieses wissenschaftlichen Kampfes; er ist seiner ganzen Anlage nach polemischer Natur und enthält in seinen scharf begrenzten drei Hauptabschnitten vielleicht ebensoviele Angriffe gegen damals gangbare philosophische Ansichten und innerhalb dieser Haupttheile wieder eine Menge offener und versteckter Anspielungen auf philosophische Persönlichkeiten (s. Schleiermacher in der Einleitung zum Theaetet). Der erste Abschnitt des Theaetet, mit dem wir es hier zu thun haben, richtet sich ausgesprochenermaßen gegen den Sensualismus des Sophisten Protagoras und mit ihm gegen die Bewegungstheorie der Herakliteer. Weil jedoch beide Lehren hier nur in ihrem Zusammenhange mit der Behauptung, dass Wahrnehmung gleich Wissen sei, betrachtet werden, so ist anzunehmen, dass die platonische Darstellung nur einen Theil ihres Gesammtinhaltes wiedergibt. Ihre innige VerwTebung ferner mit den eigenen Untersuchungen Platos macht eine Scheidung des rein Protagoraeischen und Herakliteischen von den platonischen Zusätzen um so schwieriger, da die Nachrichten über die pro-tagoraeische Philosophie aus späterer Zeit sehr spärlich und entweder ebenfalls aus dem Theaetet geschöpft sind, oder gar durch die Benutzung aristotelischer und nacharistotelischer Terminologie die unbefangene Auffassung noch mehr erschweren. (So namentlich die Darstellung des Sext. Emp.: Pyrrhon. Hypot. I. 217 f. — Diog. L. IX. 51, Herrn. Irris. gent.il. phil. cap. 111.) Eine solche Scheidung ist von Wolff in dem Gymnasialprogramm von Jever 1871 versucht, für uns aber entbehrlich, da die Hauptsätze beider Lehren sich ohne Mühe in der platonischen Darstellung erkennen lassen und es sich hier nur darum handelt, auf Grund des Dialoges selbst, die wahren Lehren des Protagoras und die von Plato dagegen gemachten Einwände darzustellen. Damit verbindet, sich dann die schon von C. Fr. Hermann angeregte Frage, ob Plato historisch oder auch sachlich richtig den protagoraeischen Sensualismus durch die herakliteische Bewegungslehre begründet habe, oder ob dazu sich aus dem Dialoge kein Anhalt ergebe. Es sei nur nebenbei erwähnt, dass C. Fr. Hermann die Atomistik des Demokrit dem protag. Sensualismus zugrunde legte, wogegen Zeller und Frei nachzuweisen sich bemühten, dass das (Jegentheil davon der Fall wrar. 3. Um aber die Bedeutung der heraklitischen. protagoraeischen Lehren für die Entwicklung der Philosophie nach Sokrates’ und Platos schärferer Auffassung zu verstehen, soll ein ganz kurzer Auszug der Geschichte hier eingefügt werden. Der philosophische Trieb tritt uns nicht sofort als reiner Erkenntnistrieb auf. sondern ist noch vermischt mit poetischen und religiösen Motiven und Vorstellungen. Die eigentliche Geschichte der Philosophie beginnt naturgemäß erst, dann, wenn das Denken sich von der mythologischen Betrachtungsweise der Natur emancipiert, wenn der philosophierende Geist die sinnliche, bunte Manigfaltigkeit der Dinge auf ein Einfaches reduciert, über die Vielheit der Anschauung sich zur Einheit des Gedankens erhebt. Es ist natürlich, dass die Philosophie in ihrer ersten Phase zunächst noch ihren Blick auf die Außenwelt richtet, die unmittelbar gegebene Natur ohne Beflexion auf das Wesen der Erkenntnis in naiv dogmatischer Weise als das Seiende betrachtet und den intelligiblen Träger desselben gleichsam herauszuschauen sucht. Auf diesem Standpunkt steht die jonische Naturphilosophie. Das Wesen, das Substantielle, das Allgemeine erfasste sie selbst noch als ein Besonderes in der Form einer sinnlichen Bestimmtheit: Thaies in der Gestalt des Wassers, Anaximenes in der Luft, Anaximander zwar frei von einer bestimmten sinnlichen Qualität, aber doch offenbar als etwas Materielles. Der nächste noth-wendige Schritt ist daher, dass sich das Denken von der Schranke eines materiellen Substrates befreit. Dies geschieht durch Pythagoras, indem er die Zahl, das Mathematische zum Wesen der Dinge macht. Die Zahl ist nichts Materielles, wie Wasser und Luft, sie ist etwas Innerliches, Ideelles. Aber sie ist selbst noch etwas sinnlich Unsinnliches, wie denn Plato richtig dieselbe als etwas zwischen dem Sinnlichen und dem Gedanken in der Mitte Stehendes bezeichnete. Plato wurde in seinen letzten Tagen jedoch selbst von dem mystischen Zauber des Zahlenprincipes erfasst und hat ihn mit seiner Ideenlehre verbunden. Erst die eleatische Schule erhebt sich mit der erhabenen Idee des reinen, einfachen, sich selbst überall gleichen, untheilbaren Seins auf den Boden der wissenschaftlichen Betrachtung. Das Denken bekundet seine Kraft und Energie, wozu es jetzt gediehen ist, in der Negation des sinnlichen Seins, in dem dialektischen Nachweise, dass das Sinnliche vor der Realität, des absolut. Einen, Göttlichen, des Seins, als ein sich Widersprechendes verschwindet. Das Sein ist, das Nichtsein ist. die absolute Negation des Seienden, das Nichts. Da aber das Seiende als solches nichts Besonderes ist und auf der Besonderheit, alle Vielheit der Dinge, alle Veränderungen und aller Wechsel der Erscheinungen ruht, so gibt es weder Vielheit noch Werden, sondern nur das eine, reine Sein. Der Gedanke und sein Object, Denken und Sein sind Einunddasselbe. Das «Denken» ist als Sein gefasst, das Ding an sich. Taihbv ö' toxi voelv ze v.ui ovvtv.iv tan vnrjua, sagte Parmenides, einer der kühnsten Denker der Griechen, der die von Xenophanes von Kolophon auf-gestellte Einheitslehre der Eleaten zur höchsten Abstraction erhoben hatte. Als Gegner des eleatischen Grundsatzes: «Das Werden ist unmöglichzu denken», tritt Heraklit auf, der das fixe Sein der Eleaten in den Fluss des Werdens brachte, mit dem Satze: «Das Werden ist nothwendig zu denken». Es ist ursprünglich, stetig, ewig. Das Princip der Herakliteer, die ciQ/rj, ncivTu JjgzrjTcu, ist der Satz: To nüv y.tvrjoig rjv v.at ctklo nccqa tovto ovdiv. Es kömmt also alles auf die logische und grammatikalische Interpretation an. Frei übersetzt: «Universum est. motio, neque quidquam est praeter motionem». Er bezieht also tovto auf xlrrjoig und führt weiter aus, daß, wie Heraklit unter seinem «Urfeuer» sinnbildlich das Princip der ewigen Bewegung, nicht aber ein materielles Substrat verstanden habe, so auch seine Nachfolger keine Materie, sondern das bloße Bewegungsprincip vorausgesetzt hätten. Wir bezeichnen mit einem modernen Ausdruck diese beständige Veränderung mit dem Worte Kraftwechsel; eine Bewegung kann nur auf Kosten einer ändern erzeugt werden. Heraklit hat dies zur Idee der Einheit aller Gegensätze ausgebildet; die Veränderung aber ist. geregelt; über das Weltall, wo nichts ruht, herrscht der Logos, die Vernunft, welche die Harmonie immer aufrecht erhalten müsse: Der Process des Feuers ist von Heraklit als Erklärung seiner Philosophie aufgestellt worden, aber nicht als Element, sondern poetisch, um die Bewegung der kleinsten Theile auszudrücken, daher verwarf er jede Kritik der Sinne, da nur der Verstand die Bewegung zeige. Die heraklitische Ansicht hatte auf Plato einen großen Einfluss, und die Behauptung: «Wir steigen nicht zweimal in den Fluss», wurde dann von Kratylus in das Extrem gesteigert: «Wir können nicht einmal in den Fluss hinabsteigen», wofür er sich Platos Spott zuzog und von Aristoteles (arist. Metaph. IV, 5) den Einwurf erhielt, «die äußerste Consequenz wäre: Kratylus habe nichts mehr sagen zu dürfen geglaubt, sondern nur den Finger bewegt». 4. Wenden wir uns wieder zum Ausgangspunkt unserer Untersuchung; wir geben die Übersetzung des herakliteischen Hauptsatzes: «Alles also, was war, war in Bewegung, und außer diesem Bewegten war nichts.» Diese Interpretation beruht auf WolfT, der richtiger «rowo> nicht auf v.lvrjoig, sondern auf to näv bezieht. Denn abgesehen davon, dass es nicht nothwendig ist, den Herakliteern eine so nutzlose und unglaubliche Ausdehnung ihres Bewegungs-principes zuzutrauen, hat Plato wenigstens diesen Satz nicht so aufgefasst, indem er in der Widerlegung dieser heraklitischen Lehre mehreremale statt zu sagen: ro nüv nivrjais rjv etc., Wendungen wie: ra mmra v. l vtirat, mxvra nüaav nivtjaiv äst Mveltai u. a. m. gebraucht. Spätere Berichte setzen gleichfalls als Träger der xiwyatg eine vfo] voraus, welche eben durch die xtvrjoig zu einer vli] qevoti] wird. (Sext. Emp. Pyrrhon Hypot. I, 32: Q>rtalv ovv 6 avrjQ [seil. HQOJiayn^ag] vbjv qevazr,v elrai, {teovorjg de ctvTtjg ff. und weiter: Aiyti de xcii zoig Xoyovg navriov xöiv q)cavof.ieviov vjtov.tladai Iv rfj vhj.) Wenn auch diese Worte zunächst für Protagoras gelten, so dürfen sie doch ohne Bedenken Anwendung auf die Herakliteer finden. Man kann wohl einwrenden, dass der den späteren Berichten gewohnte Gebrauch aristotelischer Terminologie, die Bewegung von der bewegten Materie schärfer schied, als sich die Herakliteer dieses Unterschiedes bewusst waren; aber wir können doch immerhin annehmen, dass sie mit dem ro tcöv wohl das All der Erscheinungsdinge haben bezeichnen wollen. Es theilten damals, wie Plato selbst sagt, außer Parmenides alle Philosophen (auch Protagoras wird ausdrücklich genannt) jene in Bezug auf die sinnliche Welt gewiss berechtigte, grossartige Lehre von dem steten Flusse, der unbedingten Veränderlichkeit und Bewegung aller Dinge in jedem Momente. Ja auch Plato hielt nach Aristoteles’ Bericht (Metaph. I, c. 6 und c. 9), wie besonders neuerdings wieder Schaarschmidt betont hat, für die sinnlichen Dinge immer an jener Ansicht, die eine wahre Erkenntnis derselben nicht zulasse, fest; so war sie es eben, die ihn zu der Annahme der unsinnlichen Ideen als des einzig Beharrlichen und deshalb als des einzigen Objectes der Erkenntnis forttrieb. Denn der Heraklitismus der späteren Zeit ist die reine metaphysische oder ontologische Wurzel des Subjectivismus. Wenn nämlich einerseits alle Erkenntnis ausschließlich auf der Wahrnehmung der Sinne beruht —■ Sensualismus —, anderseits Subject und Object der Wahrnehmung in unbedingter Bewegung und Veränderung sich befinden, dann ist alle Erkenntnis rein subjectiv und alle objective, allgemein gültige Erkenntnis unmöglich. Mit dieser ontologischen Basis steht und fällt der Subjectivismus nothwendig, weil da (falls auch nur für einen Moment) Beharrendes, an sich Seiendes nachgewiesen wird, mindestens die Möglichkeit allgemeiner gleicher Erkenntnis gegeben ist. Es ist nicht undenkbar, dass in dem Dialoge unter der Person des Theaetet — weniger der des Protagoras, wie Schleiermacher und Kleinpaul wollen — mit grösser Wahrscheinlichkeit auf Aristippus Rücksicht genommen wurde, wenigstens scheint die Übereinstimmung der Behauptungen Theaetets mit der Lehre des kyrenäischen Philosophen, dass nur die sinnliche Wahrnehmung für uns ergreifbar und darauf allein unsere Erkenntnis beschränkt sei, hinzuweisen. Wenn wir also den Zustand aller Dinge betrachten, so müssen wir als Folge obigen Principes des nav qtl aufstellen, dass niemals etwas «ist» (Eleaten), sondern dass alles immer «wird», nämlich dadurch, dass es, in beständiger Veränderung begriffen, kein bleibend gütiges Urteil zulässt. Die Herakliteer haben weiters diese Bewegung in zwei Arten ein-getheilt, um sich die bekannte tvavrior^ojzij oder svavriodQOf.ua ihres Systemgründers durch die Zerlegung in die beiden entgegenwirkenden Bewegungskräfte: die «thätige» und die «leidende», deutlicher zu machen. Diese wunderliche Theilung muss uns willkürlich erscheinen, wenn wir nicht annehmen, dass sie sich unter der ersteren Bewegung das dachten, was wir Ursache, unter der leidenden aber das, was wir Wirkung nennen. Berechtigt werden wir zu dieser Annahme durch die im Dialoge angeführten Bestimmungen: ovre noioiiv eavi ti, ttqip av tiTj naaypvri iveX&i], ovre näayov, tcqIv av nn 7TOIOVVVI ' TOTE TLvl ^VV£?.3oV Kal JTOIOVV ItLUl) UV 7rQOÜTC£(jbv 7täa%OV dvSqXXVlJ. (Es gibt weder eine wirkende Ursache, ehe sie mit dem die Wirkung leidenden Gegenstände zusammentrifft, noch den leidenden Gegenstand, bevor die wirkende Ursache dazukommt. Denn das Ding, welches als wirkende Ursache activ auf-tritt, erscheint anderseits im Zusammentreffen mit einem anderen passiv.) Hier ist nun einestheils die gegenseitige Bedingtheit von Ursache und Wirkung angegeben und die Unmöglichkeit, die eine ohne die andere zu denken; anderseits ist auch ausgesprochen, dass eine Ursache nur der bestimmten, ihr folgenden Wirkung gegenüber thätige Bewegung ist, also relativ, nicht absolut, da auch sie (die Ursache) wiederum als Wirkung einer anderen Ursache (Bewegung) angesehen werden könnte; durch die Wechselwirkung dieser beiden Bewegungen entstehen wiederum zwei Arten von Bewegungen, welche, wie jene eng zusammengehörig, als das «Wahrgenommene» und das «Wahrnehmende» in demselben Verhältnisse stehen. Zu dem Wahrnehmenden zählen die Herakliteer nicht allein die einfachen Wahrnehmungsvermögen: Gesicht, Gehör etc., sondern auch die Äußerungen theilweise complicierlerer und durch vorangegangene Wahrnehmungen erst angeregter Seelenthätigkeiten wie die des Gefühls, der Lust und Unlust, und die des Begehrungsvermögens: Ti’auer, Freude, Liebe und alle Willensacte. Das Wahrgenommene entspricht aber jenen einzelnen Wahrnehmungsvermögen: dem Gesichte die Farbe, der Freude der Gegenstand der Freude, der Begierde der begehrte Gegenstand etc. Das Zustandekommen der Wechselwirkung, durch welche das Eine zum Wahrnehmenden, das Andere zum Wahrgenommenen wird, hängt von einer Annäherung der Dinge aneinander ab. Je nachdem dann die den Dingen innewohnende Bewegung schnell oder langsam ist, wird eine größere oder geringere Annäherung nöthig. Diese Unterscheidung ist durch den Umstand hervorgerufen, dass einige Wahrnehmungsorgane, wie Augen, Ohren, aus großer Entfernung, andere hingegen, als Geruch-, Geschmack- und Tastorgan nur aus geringer Entfernung und zum Theile nur durch unmittelbare Berührung Eindrücke von den Außen- dingen empfangen können. Diese Relativität erhellt ganz deutlich aus der Erklärung und dem Beispiele Sokrates’, welcher sich folgendermaßen ausdrückt: «Alles ist in rastloser Bewegung. Das bestätigt schon die gewöhnliche Erfahrung, die körperliche Natur sei dem Wechselspiel aufeinander wirkender Kräfte unterworfen, und auch auf dem geistigen Gebiete sei die Bewegung die Bedingung des gesunden Lebens, Ruhe dagegen die Quelle des Todes. Darnach aber leuchtet ein, dass weder das wahrnehmende Subject. noch das wahrgenommene Object an sich sind, sondern in gegenseitiger Relation stehen; ferner bleibt kein Ding in zwei noch so nahe liegenden Zeitmomenten mit sich selbst identisch (wg ev uiv avzo -/.ad' avzn ovätv eaviv), sondern muss in jedem Momente demselben wahrnehmenden Subjecte als ein anderes erscheinen. Eine weiße Farbe gibt es demnach nicht, weder in deinen Augen noch außerhalb derselben, denn sonst gäbe es etwas Bleibendes und nicht im Werden Begriffenes. Schwärze, Weiße und jede andere Farbe entsteht erst im Zusammenwirken des wahrnehmenden Auges mit dem wahrgenommenen Gegenstände, liegt also gleichsam in der Mitte zwischen beiden. Würden wir diese Relativität nicht anerkennen, so könnten wir uns nicht erklären, dass 6 Würfel im Vergleich zu 4 mehr, im Vergleich zu 12 weniger sein sollen, da doch nur durch Vermehrung etwas größer werden kann, und so lange etwas sich gleich bleibt, sich weder der Zahl noch dem Umfange nach vermehren oder vermindern kann. Ebenso kann jemand im Vergleich zu einem anderen jetzt größer als dieser sein, dann, ohne von seiner Größe verloren zu haben, kleiner sein, also, ohne dass er selbst größer oder kleiner wird, größer und kleiner sein. Demgemäß stelle ich (Sokrates) drei Grundsätze auf: 1.) ,Nichts kann größer oder kleiner werden an Masse und Zahl, so lange es sich selbst gleich ist.1 2.) ,Was nicht eine Hinzufügung oder Wegnahme erfährt, kann nicht größer oder kleiner werden, sondern muss sich selbst gleich bleiben.1 3.) ,Es kann nicht etwas, das früher nicht war, später sein, ohne geworden zu sein.1 Diesen Sätzen kann Theaetet seine Zustimmung nicht versagen. «Wie stimmt nun, so frägt Sokrates, zu diesen offenbaren Aussagen unseres Denkens (cpaoiiccTct ev fyttv) die an den Beispielen der Würfel erläuterte Thatsache?» Die Wechselbeziehungen, welche nach den Herakliteern dabei im Spiele sind, führt Plato noch weiter aus und schildert an einem Wahrnehmungsact des Gesichtssinnes, durch welchen Mechanismus der einfachen Bewegungskräfte der Wahrnehmungsprocess zustande kommen müsse. ,Wenn das Auge und ein ihm adäquater Gegenstand sich soweit genähert haben, dass sie in Wechselwirkung treten können, so entstehen durch wechselseitiges Hin- und Herspielen der thätigen und leidenden Bewegungen zwei Qualitäten: das Sehen und z. B. die Röthe. Damit ist aber den Ausgangspunkten der Bewegung: dem Auge und dem gesehenen Gegenstände, noch nichts geleistet; sondern damit jenes ein gehendes Auge1, dieser ein ,rother Gegenstand1 werde, müssten die obigen beiden Qualitäten: Sehen und Röthe, die eine mit dem Auge, die andere mit dem Gegenstände wiederum in Wechselbeziehung treten. Ein gleicher Process findet bei allen Wahrnehmungen statt.» Es treten hier auch grammatische Schwierigkeiten ein, deretwegen wir den griechischen Text anführen müssen; denn nur auf der Erklärung dieser und ähnlicher Stellen beruht z. B. die Behauptung von Berkusky, dass die ganze sensualistische Theorie auf Heraklit selbst zurückzuführen sei, was jedoch durchaus von anderen Philosophen als falsch verworfen wird. Es ist nämlich weder die Wahrnehmung des Sehens (fj oxpig) ein zl, d. h. ein besonderes Einzelnding, da doch nur ein sehendes Auge, oq>&ccl[ibg öqüv oder oipecog l'/jn'Atcog, ist oder vielmehr «wird»; noch ist andererseits die Farbe ein solches, da nur ein Gegenstand in jenem Zusammentreffen farbig erscheint, also für diesen Moment, keine Afrxwjjg, sondern nur ein kevxov e’ize £vlov, el're Udog, eize öziovv £weßrj xQioodrjvat toi zoiovzm '/Qoniuzt (= die Mitursache der Farbenerzeugung aber wird von der Weiße umkleidet und wird ihrerseits nicht, Weiße, sondern ein weißes Ding, sei es nun, dass ein Holz oder ein Stein oder irgend sonst ein Gegenstand in diese Farbe sich färbe) vorhanden ist. Ebenso ist es mit der Wahrnehmung der Wärme, der Härte etc., insofern das Warm und Hartsein stets erst in der Bewegung des Zusammentreffens mit einem Subjecte entsteht und hier erst das Object alle die verschiedenen wahrgenommenen Eigenschaften und Prädicate, das Subject die denselben entsprechenden Wahrnehmungen oder Empfindungen erhält. So gibt es immer nur ein für ein Anderes so und so Werdendes, nicht aber ein an sich Seiendes; alles ist in steter Veränderung, und was es zu sein scheint, wird es nur in und durch Wechselbeziehung mit dem den Schein Empfindenden und Wahrnehmenden: Order eivai ev avzb za5' avzo, äXXd zin äei ylyreadut. Selbst die einfachsten Bewegungen, die thätige und die leidende, könnten nicht als ein für sich Bestehendes gedacht werden und haben kein Sein, sondern sind, wie schon oben bemerkt, durch einander bedingt und «werden» erst durch Wechselbeziehung die eine thätige, die andere leidende Bewegung. Man kann diesem System, die Grundvoraussetzungen einmal zugegeben, die Folgerichtigkeit nicht absprechen; auch die Theorie über das Zustandekommen der sinnlichen Wahrnehmung, die von der modernen Naturwissenschaft — vgl. bes. Helmholtz: Über die Natur der menschlichen Sinnesempfindungen und Neuere Fortschritte in der Theorie des Sehens — in nicht wenigen Punkten bestätigt wird, vereinigt sich in der That ganz gut damit; begreiflich genug, dass auch in den neueren sensualistischen Systemen zahlreiche Anklänge daran sich vorfinden und dass es dem Theaetet, so wenig er einsieht, worin Sokrates damit übereinstimmt, außerordentlich begründet zu sein scheint. Auch der Widerlegung eines naheliegenden, jedoch unzutreffenden Einwurfes gegen die ganze Theorie, die Sokrates aus dem Geiste derselben heraus selbst anfügt, schenkt der Jüngling seinen vollsten Beifall. 5. So weit wäre nun wohl die Darstellung des herakliteischen Princips nach allen Bichtungen hin auseinandergesetzt, und die platonischen Einwürfe sollen nun anschließend ebenfalls gänzlich unparteiisch zur Darstellung kommen. Wir finden nämlich, dass Plato, um zu beweisen, dass durch die Bewegungstheorie die Möglichkeit der Wahrnehmung geradezu unmöglich und undenkbar erscheine, sich die Mühe nehmen musste, das Princip bis zu den äußersten Consequenzen zu verfolgen. Der Hauptgedanke seiner Gegenargumentation ist der: «Wenn Alles in steter Bewegung begriffen ist, so darf es sich weder bloß räumlich {nEQUfoqu), noch bloß der Qualität nach (älloiwaig), sondern muss sich stets auf beiderlei Weise bewegen (rcärza drj näaav y.ivrjaiv äei xtveizai).» Denn entgegengesetzt: «Alle Dinge bewegten sich bloß räumlich, nicht aber auch der Qualität nach, so hätten wir damit eine räumliche Bewegung so und so beschaffener Dinge, {ei uev zoiwv ecpegezo finvov, rjlloiovzo de ur/, er/ouev av nov ehrelv, ola azza qe'i za cpeqüuevu.) Diese Annahme würde gegen das herakliteische Princip vom steten Werden verstoßen, da sie neben der Bewegung auch den Dingen ein Sein, nämlich ein so und so Beschaffensein zugestände.» Es muss hier erwähnt werden, dass E. Schnippei in seiner Dissertation die Meinung ausspricht, die von Plato, wie es scheint, noch nicht völlig durchschaute Inconsequenz bestehe darin, dass aus den Prämissen nur folge, es gäbe nichts an sich So-Seiendes, keineswegs aber, dass es überhaupt nichts an sich Seiendes gäbe. Vielmehr werden gerade Subject und Object als seiend vorausgesetzt, wenn auch letzteres in Bezug auf die ihm an sich zukommenden Qualitäten unerkennbar bleibt, da nun die Qualitäten nach der oben gegebenen Darstellung der heraklitischen Wahrnehmungstheorie, also in jenem Beispiele die Qualität des Sehens und der Böthe durch die Wechselbewegung zwischen dem Auge und dem gesehenen Gegenstand, erst entstehen, folgt auch, dass nicht die Böthe, sondern der gesehene Gegenstand als Ausgangspunkt der thätigen Bewegung etwas Bothes, und nicht das Gesicht, sondern das Auge als Ausgangspunkt der leidenden Bewegung sehend wird. Es ist noch zu bemerken, dass Plato hier den Ausdruck noiovi]g ganz entsprechend unserem Worte «Eigenschaft» anwendet. Offenbar ist er in ethymologischer Anlehnung an die hier besprochene Wahrnehmungstheorie von ihm erst erfunden und seiner Zeit in dieser Allgemeinheit noch nicht mundgerecht geworden, daher: l'ocog ovv r) imuhrjg a[.ict uLLn/inov re (falrerai oroua y.al ov /.lav&aveig adqoov heyöfierop. Wenn ferner die Dinge nur der Qualität nach und nicht zugleich räumlich sich bewegten (welchen Fall jedoch Plato nicht durchgeführt, sondern moderne Philosophen untersucht haben), so wäre die Bewegung wieder nicht vollkommen und es könnte den Dingen wieder ein Sein, nämlich ein Irgendwo-Sein zugesprochen werden. Dass sie (die Herakliteer) dieses Irgendwo-Sein für eine Beschränkung des steten Werdens hielten, ist aus folgender Stelle ersichtlich: *ijdt] yctQ av el'rj re ov tvov lv ra^ei y.al utvoi -/.cd ovv. av sv yeveasi ytyvoiro.» Plato bemerkt nun zu dieser Stelle: «Wenn also die Bewegung auf diese Weise nach der eigenen Ansicht der Herakliteer vollkommen gedacht wird, das heißt so, dass sie der stete Durchgang vom Sein zum Nichtsein ist, so muss auch die Wahrnehmung, weil Bewegung, so gedacht werden, dass sie zugleich Nicht-Wahrnehmung ist. Es wird mithin durch diese Theorie die Möglichkeit jeder Wahrnehmung rein unerklärlich; und nicht das kürzeste Wort unserer Sprache, ja nicht einmal der schon früher erwähnte Spott des Aristoteles (Metaph. III, 5: Kgdrvhog og io ctktvculav ovder waio delv Xtytiv, d/j.a xov ddwvlov f/.tvei /.iovov) kann schnell genug kommen, um der Wahrnehmung zu entsprechen, deren Ausdruck er sein soll.» Die Herakliteer haben aber diese letzte Consequenz aus ihrer Lehre nicht gezogen; aber aus einer Schilderung ihres Treibens im Dialog «Kratylus» sowie auch einer Bemerkung des Sokrates im Theaetet wird sicher nachgewiesen, dass sie die Nothwendigkeit eingesehen hatten, im Beden und Handeln mit der unaufhörlichen Bewegung in den Dingen gleichsam um die Wette zu laufen und durch zugespitzte Erklärungen, wie die, «dass man nicht einmal in denselben Fluss gehen könne», die Schnelligkeit derselben annähernd zu zeigen, somit die damit verbundene Wahrnehmung der Bewegung als unmessbar, unfaßbar schnell zu erklären; womit wir allerdings bei dem berühmt gewordenen Ausspruche Sokrates' — um den, die Fülle der Gegenargumente in einem Bedestrom vernehmenden Theaetet zu trösten und zu beruhigen —: «Dass aller Philosophie Anfang in eben diesem &av/.id££iv bestehe», an- gelangt; wir wollen aber gleichfalls die sokratische Aufmunterung an Theaetet beherzigen, nämlich «gemeinsam mit ihm den Versuch wagen, ob nicht die verborgene Wahrheit, als deren Kriterium, im Anklang an heraklitische Lehren, das %vf.icpiove~iv aü.rfknig, das heißt, die widerspruchslose Denkbarkeit der Behauptung auftritt, doch noch herausgebracht werden kann.» Denn es erscheinen uns die von Plato dem idealisierten Sokrates unterlegten Beweise und Autoritäten, die er dem Sokrates allerdings zunächst mit der ausdrücklichen Reservation — aocfiaTiy-wg und in so überstürzender Fülle, dass man nur mit Mühe der Tragweite jedes einzelnen Punktes sich bewusst wird — für jene Combinationen anführen lässt, ohne Zweifel als Beispiele, wie die Sophisten dergleichen Dinge behandelten, von sehr bedenklicher Art. Nicht nur, dass zwei gar nicht passende Stellen aus Homer (Ilias 14, 201 und Ilias 8, 19, 25), die Götter betreffend, an den Haaren herbeigezogen werden; Darlegungen wie: Die Erscheinung des Seins und Werdens werde, wie schon die Erfahrung (!) lehre, durch eine Bewegung, die des Nicht-Seins und des Unterganges durch Ruhe erzeugt; ferner, das Feuer und die Wärme, wodurch alles entstehe und lebe, werde durch Drehung und Reibung, also durch Bewegung hervorgebracht; die Erzeugung der lebendigen Wesen sei eine Bewegung, ja auch dem Körper sei Bewegung zuträglich, während Ruhe und Trägheit ihn vernichte; das der Seele (!) so nützliche Lernen sei Bewegung; Darlegungen, aus denen gefolgert wird, dass z. B. die wahrgenommene weiße Farbe kein an sich seiendes, bleibendes, an irgend einem Orte beharrendes Einzelnding (utjd' egu) zwv out.imojv /.trjd' ev ro7g sei, sind so vage und nichts- sagend, beweisen so wenig das, was sie beweisen sollen, dass die spätere gründliche und allseitige Behandlung desselben Gegenstandes seitens der Laien (läuorai), wie Sokrates sich und die Mitunterredner im Gegensätze zu denjenigen Weisen (aocpot) nennt, die solche Wortfechtereien vollführen, davon um so vortheilhafter absticht. Unfassbar ist es, dass man jene völlig hohlen Argumente als von Plato ernst gemeint hat ansehen können, wie z. B. Schleiermacher thut, dem Ribbing und die meisten Neuern beistimmen. Auch Berkuskys Versuch, wenigstens das erste der angeführten Argumente (die übrigen übergeht er stillschweigend, obwohl sie genug deutlich die Tendenz des ganzen Passus zu erkennen geben) als in Platos Sinne beweisend darzustellen, ist gänzlich verfehlt, da es auch bei seiner Auslegung nicht das beweist, was es beweisen soll. Auch das ziemlich ausführlich besprochene Zahlenbeispiel, dass dieselben 6 Würfel, also ein sich nicht im geringsten veränderndes Object, jetzt «mehr» zu sein scheinen, nämlich als 4, ein anderesmal «weniger» sind, nämlich mit 12 verglichen, ein Beispiel, wie es wohl seitens der Sophisten aufgestellt sein mochte, zeigt ebenfalls deren Manier, wenngleich es für den damaligen Standpunkt der Logik in der That nicht ganz leicht zu widerlegen war. Es sei hier auf noch einen Punkt., nur vorausgreifend, hingewiesen. Eine der platonischen Consequenzen gegen den Sensualismus ist z. B. die, dass die Gesetze der Mathematik und Geometrie unfähig seien, das Gesetz der Bahn eines Massenpunktes, der in Bewegung ist, in jedem Augenblicke zu berechnen. Unserer höheren Mathematik ist diese Berechnung nun möglich geworden — wie gar manches, was zu mathematisch-physikalischen oder linguistischen Fragen gehört — daher hat die Schlussfolgerung Platos, so geistreich sie durchgeführt ist, für uns jede Beweiskraft verloren; für diesen Fall ist jede Vertheidigung Platos unmöglich. Wenn weiters Sokrates, ehe er seinerseits an die eigentliche Widerlegung geht, eine nochmalige weit ausholende Begründung der sophistischen Erkenntnistheorie gibt, und zwar unter Zuhilfenahme einer sensualistischen Theorie, die das Wesen der sinnlichen Wahrnehmung selbst zu erklären sucht und als das Geheimnis der feineren Köpfe, der ■/.oj.nftmsQoi, bezeichnet wird, so scheint damit ein Eingehen auf ernstere, strenger philosophische Ansichten angedeutet. zu sein, die in einen Gegensatz zu der leichtfertigen Art und Weise der eigentlichen Sophisten gestellt werden sollen, von denen im Grunde gegen ihre eigenen Voraussetzungen fortwährend verstoßen wird. Auch hier drängt sich die Meinung vor, dass vornehmlich aristippische Lehren in Betracht gekommen sind, denn die Übereinstimmung erstreckt sich auf die wesenllichen Definitionen und Ausdrücke, wie noieiv, ndoytiv, nddog, näHrjuu, cuo&rjois, ddtctif'evorog, (paiveaSui bei Aristipp, wie auch bei Plato. 6. Wir haben bis jetzt sowohl die Darstellung der herakliteischen Lehre, sowie die Angriffe Platos, welche die Absurdität der Bewegungstheorie nachzuweisen glaubten, weil sie die letzten Consequenzen gezogen, erläutert. Doch lassen sich durch eine eingehende Kritik die Fehler des herakliteischen Grundsatzes noch anders darstellen, wenn auch auf demselben Wege, nämlich die äußersten Consequenzen zu ziehen, fortschreitend. Alles, was ist, ist in steter Bewegung oder Veränderung. Gegen dies Hauptprincip lässt sich nichts einwenden. Hier ist von zwei Dingen die Rede: der Bewegung und der bewegten Materie, welcher, eben weil sie stets bewegt ist, kein Sein im Sinne eines unveränderten Bestehens zukommt. Die oberflächlichste Beobachtung überzeugt, von der Richtigkeit dieser Behauptung. Nun aber betrachten sie den Begriff der Bewegung für sich mit offenbarer Vernachlässigung der bewegten Dinge. Zuerst theilten sie die Bewegung in jene beiden entgegengesetzten Kräfte der thätigen und leidenden Bewegung. Schon hier geben sie keine Erklärung darüber, ob sie sich diese beiden Bewegungen in einer ursprünglich verschiedenen Anlage der Materie begründet oder als eine auf der eigenthüm-lichen Beschaffenheit unseres Erkenntnisvermögens beruhende Anschauungsweise der veränderlichen Dinge gedacht haben. Es heißt nur weiter, dass aus der oj-ulla und TQiipig dieser Bewegungen rrobg a'/J.q'la iy.yova nlrjSei fiiv a/uiQa, dlöv/.ia de, to uiv ala&rjTbv, xo öf. aiaSrjatg entständen. Dann wird jener wunderliche Mechanismus des Wahr-nehmungsprocesses entwickelt, den sie aus lauter entgegenwirkenden Bewegungskräften zusammensetzen, ohne dass sie uns sagen, welcher Art diese Bewegungen sind, welche vom Auge einerseits, von dem Gegenstände andererseits ausgehen. Auch das verschweigen sie uns, wie sie es anfangen, auf der Seite des wahrnehmenden Subjectes die Wahrnehmung, auf der des wahrgenommenen Objectes die Röthe zu erzeugen, und endlich, ob sie sich unter diesen Resultaten der Bewegungen substantielle Wesen oder sonst etwas dachten. Abgesehen davon, dass es auffallen muss, wesshalb sie auf so com-plicierte Weise erst durch eine Bückwirkung der Sehenswahrnehmung auf das Auge dieses csehend» und durch eine ebensolche der Böthe auf den Gegenstand diesen «roth» werden lassen. Beides hätte doch viel einfacher durch die bloße Wechselwirkung zwischen dem Auge und dem gesehenen Gegenstände bewerkstelligt werden können. Vielleicht hat der bequeme Reichthum der griechischen Sprache an neutralen Ausdrücken, welcher sie einer näheren Präcision ihrer Worte überhob, ihrer Neigung zu einer einseitigen Betrachtung des Bewegungsprincipes Vorschub geleistet. So sind sie sich nicht, bewusst, geworden, dass Bewegung ohne die bewegten Dinge ein Unding ist. und dass sie sich nur als Princip der Veränderung der Dinge zur Erklärung der Welt gebrauchen lässt. Sie manipulieren mit ihren Bewegungskräften ohne die Dinge, deren Kräfte sie sind, und gestatten diesen keinen Einfluss auf die Art, Bic-htung und Gesetzmäßigkeit ihrer Bewegungen. Dies ist nun der Grundfehler der heraklit.eischen Theorie, aus dem sich alle ihre Mängel und Verkehrtheiten erklären. Denn nachdem sie erst einmal die Bewegung von den bewegten Dingen abstrahiert hatten, mussten sie alle Mühe darauf verwenden, den Begriff dieser Bewegung im Denken zu ergründen. Das aber ist eine Aufgabe, welche wir mit den Kräften unseres Denkvermögens nie vollständig lösen können. Denn alles, was dieses hierbei zu leisten imstande ist, ist die bis zu einem gewissen Grade von Feinheit durchgeführte Zerlegung eines Bewegungsabschnittes A in eine Beihe in sich abgeschlossener Buhepunkte a, a\ a2, a3 etc., deren Summe gleich A ist. Diese Reihe weiß es dann von einer anderen Reihe gleichfalls in sich abgeschlossener Ruhepunkte (etwa verschiedener Bewegungen): a, b, c, d u. s. w. dadurch zu unterscheiden, dass es jene mit dem Bewusstsein begleitet., al sei aus a, a2 aus al u. s. w., jedes folgende Moment aus dem vorangehenden nach einer gewissen Nothwendigkeit (dem Gesetze der Causalität) entstanden, während es dies Bewusstsein der nothwendigen Aufeinanderfolge bei der zweiten Reihe nicht, hat. Damit ist die Leistungsfähigkeit unseres Denkvermögens erschöpft; die Bewegung selbst aber, deren Begriff eben jeden Buhepunkt, von vornherein ausschließt, nachzubilden, ist keiner Kraft, der Seele möglich. Und könnten wir es auch, so wäre praktisch nichts mit dieser Fertigkeit anzufangen, sondern immer müssten wir doch die Bewegung mit den Dingen, d. h. als ihre Veränderung ansehen, wenn anders wir auf dem sicheren Boden der Erfahrung fußen wollen. Diese Veränderung ist. eine stetige: das wissen wir nicht durch unmittelbare Anschauung der in den Dingen wirkenden Bewegung, sondern durch einen Rückschluss, den wir aus der Wahrnehmung verschiedener Zustände an ein und demselben Dinge machen. Ein Stück Blei z. B. erscheint uns jetzt starr und hart, nach einiger Zeit aber flüssig und weich; wir nennen den letzteren Zustand im Vergleich zum ersteren verändert und schließen, dass die jetzige Flüssigkeit nicht eine unvermittelte Folge der vorherigen Starrheit des Bleies sein könne, sondern dass eine stete Bewegung den starren Zustand in den flüssigen übergeführt haben müsse. Beide Zustände demselben Blei beizulegen (und nicht vielleicht den letzteren mit einem ganz anderen Namen zu benennen), erlaubt uns die Erfahrung, welche lehrt, dass Blei unter den Einwirkungen der Temperatur, des Druckes u. s. w. (Einwirkungen, deren Kraft und Mannigfaltigkeit jedenfalls nach der Beschaffenheit unseres Erdballs beschränkt ist) eine bestimmte und abgeschlossene Beihe von veränderten Zuständen erfahren kann, deren äußere Bestimmungsgründe und Übergänge von einem zum anderen wir deutlicher verfolgen könnten, wenn uns die Natur mit schärferen Wahrnehmungsorganen ausgestattet. hätte. (Wir sehen ja, wie die empirischen Wissenschaften durch Anwendung von Mikroskopen und vielen anderen Instrumenten Blick und Gehör zu verschärfen und das abgestumpfte Gefühl der Hand für die kleinsten Bewegungen empfänglich zu machen wissen.) Durch unmittelbare Anschauung also nehmen wir nicht die stete Veränderung selbst, sondern nur eine Reihe von Resultaten dieser Veränderung, d. h. verschiedene Zustände nacheinander an den Dingen wahr. Diese aufeinander folgenden Zustände eines Dinges sind zwar verschieden, aber nicht ohne allen Zusammenhang untereinander, und keiner derselben ist so beschaffen, dass er nicht in der ursprünglichen Anlage und Zusammensetzung des Dinges begründet oder von dieser fortwährend beeinflusst wäre. Wir theilen hier die Stelle aus Aristoteles' Metaph. III, 5 zur Rekräftigung dieser Speculation mit: «fjfielg de v.cd trQcig zovzov zbv h'tyov tQovfiev, ozi jh uiv /tezaßciklov oze utzaßdlLnv l'yei ziru avroig dh^Urj koyov ui. oteodai eivai. v.cd zoi eazt ye aii(f>iaßrjTrja(uov. zo ze ycto dnoßd'k'kov l'yti zi zov djroßa'l'koufvnv, ■/.cd zov yiyvofitror rjörj dvay'/.rj zt eivai. okcog ze et cpdelotzat, virdota zi ov. v.ed ti yiyvszai, ov yiyvezcu -/.cd v(f ni' yswäzai, ärayz.caov elvcxi, v.ui zovzo f.irj eivai tlg (xtchqoi.» In diesem Sinne behaupten wir nun weiter trotz des nach dem Gesetze der Causalität erfolgenden Wechsels der Erscheinungen an einem Dinge die Identität desselben in allen seinen veränderten Erscheinungen, und auf diese Weise wissen wir den Lauf der RewTegung in den Dingen gesetzmäßig geregelt und von aller Willkür ausgeschlossen. 7. Wir hätten die obige Darstellung nicht geben können, ohne einen ferneren Mangel der herakliteischen Lehre stillschweigend zu beseitigen. Um nämlich die verschiedenen veränderten Zustände der Dinge zusammenzufassen und vergleichen zu können, mussten wir dem Menschen die Fähigkeit der «Erfahrung» zugestehen. Erfahrung aber ist nur ein zusammenfassender Ausdruck für eine ganze Reihe von Seelenthätigkeiten, welche alle zwar das Wahrnehmungsvermögen voraussetzen, aber doch ganz verschieden von diesem sind. Zu jenen Thätigkeiten gehört vor allem das Gedächtnis, welches auf unseren Refehl früher wahrgenommene Erscheinungen eines Dinges uns wieder vergegenwärtigt und uns so befähigt, jene mit der jetzigen Erscheinung desselben Dinges zu vergleichen. Das Gedächtnis ferner setzl wiederum die Kraft des Rewusstseins voraus, welches die Eindrücke aller Erscheinungen als unsere Wahrnehmungen von denen kenntlich macht, welche andere Wesen von denselben Erscheinungen erleiden. Von beiden Seelenvermögen erwähnt die heraklitische Lehre nichts, vielmehr scheint sie den BegrifT der menschlichen Seele durch die Wahr-nehmungsthätigkeit für vollständig erschöpft anzusehen. Sie muss mithin auch die Erfahrung selbst, vermöge welcher wir doch allein den bunten Wechsel der Erscheinungen, in dessen Zusammenhanglosigkeit wir sonst rathlos stehen würden, als einen gesetzmässigen Zusammenhang verstehen und zu einer einheitlichen Auffassung der Welt verwerten können, leugnen. Diese Betrachtungen wurden deshalb etwas weitläufig vorgetragen, um eine letzte zusarnmenfassende Kritik der herakliteischen Theorie desto kürzer geben zu können. Sie geht von einem richtigen Grundprincipe aus, trenn! aber (vielleicht ohne sich dessen bewusst zu werden) in der Anwendung jenes Principes auf die Welt der Erscheinungen die Rewegung von den bewegten Dingen und manipuliert mit den Rewegungen und Gegenbewegungen, als ob diese schon allein Erscheinungen hervorbringen könnten. Durch die Vernachlässigung der materiellen Dinge verliert sie das einzig denkbare Regulativ * für Richtung, Art und Gesetzmäßigkeit der Bewegungen. Sie muss also durch die Willkür, mit der sie ihre Bewegungen aufeinander wirken lässt, folgerichtig: 1.) zur Leugnung aller Identität der Dinge im Wechsel der Erscheinungen und zur Behauptung vollständiger Zusammenhanglosigkeit der Welt geführt werden. Auf der Seite des wahrnehmenden Subjectes sind ihr die Wahrnehmungsorgane die Endpunkte der Beziehungen, welche dieses Subject mit der Außenwelt unterhält, und so kommt es, dass sie: 2.) nichts von den anderen Kräften der Seele, namentlich vom Bewusstsein und Gedächtnis weiss, welche eine Erfahrung, d. h. ein Zusammenfassen und Vergleichen der früheren Wahrnehmungen mit den jetzigen allererst möglich machen. Was sich Brauchbares bei den Herakliteern findet, ist nur einer gesunden Beobachtung der Außenwelt, nicht aber ihrer Theorie zu danken. Dahin gehört: a) dass alles in steter Veränderung begriffen ist; b) die Bemerkung, dass kein Ding (wie wir es wahrnehmen) etwas für sich sei, sondern alles, was es zu sein scheint, erst in und durch Beziehung mit anderen Dingen werde; c) dass diese Beziehung durch zwei entgegenwirkende Bewegungen: die thätige und die leidende, zustande kommen soll (was richtig ist, vorausgesetzt, dass sie damit das haben bezeichnen wollen, was wir unter dem Causalitätsgesetze verstehen). Diese weitläufige Untersuchung der herakliteischen Philosophie ist darum nothwendig, weil erstens, da Plato im Dialoge Theaetet irrthümlich damit den Sensualismus des Protagoras verbindet und begründet, die Grundsätze des Sophisten Protagoras unklar und inconsequent sowie als unabweisbare Consequenz der heraklitischen Metaphysik erscheinen, so dass man die eigentlichen Sätze des Philosophen mit großer Aufmerksamkeit von der heraklitischen Umrankung lösen muss; zweitens, weil nur auf Grund der genauen Darstellung beider Grundprincipien die Möglichkeit geboten wird, unbefangen an die Frage nach der Abhängigkeit des Einen von dem Anderen heranzutreten und ein unparteiisches Urtheil abzugeben. Die Schwierigkeit dieser Frage zeigen die divergierenden Ansichten vieler berühmter Philosophen, welche Untersuchungen über die Erkenntnistheorien der Alten angestellt haben. 8. Bevor wir jedoch auf die detaillierte Untersuchung der Lehren des Protagoras übergehen, dürfte es angezeigt sein, zwischen ihm und Heraklit eine historische Verbindung herzustellen, um die Nothwendigkeit der Entwicklung der griechischen Philosophie von den religiös-mythischen Weltanschauungen des homerischen Zeitalters, über den Hylozoismus der älteren Jonier zur Metaphysik Heraklits, der Eleaten u. s. w. bis zum platonischen Idealismus nachzuweisen und zu skizzieren. Zu Anfang dieser Schrift haben wir die Philosophen nach ihren Grundprincipien bis zu Parmenides, dem bedeutendsten der Eleaten, verfolgt, der das «Taüxbv 5'brA voeIv te xa\ oövexev latt vör'j.a.» aufgestellt hat. Heraklit hat das fixe »Sein» der Eleaten in den «Fluss des Werdens» gebracht. Die bisherigen Philosophien erhoben sich zwar zu Vernunftbestimmungen, aber noch nicht zum Wesen der Vernunft selbst. Das Sein der Eleaten, das Werden Heraklits sind zwar keine sinnlichen Gedanken, nichts den Sinnen Gegenständliches, wie bei den älteren Joniern, aber die Vernunft ist doch nicht als Vernunft zum Princip gemacht. Diesen Mangel beseitigt Anaxagoras. In ihm wurde die Vernunft als solche ihrer selbst bewusst; er machte den Verstand selbst, den vou;, zum Princip der Dinge, wie er sich durch Reflexion auf das Selbstbewusstsein ergab. Mit Recht hebt Aristoteles die epochemachende Bedeutung dieser neuen Wendung hervor. (oTov vvj^iov ^tpavrj 7cap’ eJxf] X^ovta; tou; repÖTEpov Metaph. I, 3.) Allein Anaxagoras hat das neue Princip für die Entwicklung des Systems unverwertet gelassen, er glaubte an die substantielle Bedeutung einer allbeherrschenden Vernunft, ließ sie jedoch durch den Dualismus zwischen mechanischem Stoff und denkendem Geist zu einer bloß accidenteilen Bestimmung herabsinken. (Phaed. 97, 98, 99; Kratyl. 400; Aristoteles Metaph. I, 4, de anima 1, 2.) Die Entwicklung und der weitere Fortgang der Philosophie besteht daher in nichts anderem, als dass das Princip des Anaxagoras, der voü?, der von nun an die bleibende Grundlage ist, näher bestimmt und entwickelt wird. Anaxagoras erfasste die Vernunft nur unbestimmt als die Ursache der Welt; sie als ihr Wesen zu erkennen, ist jetzt die weitere Aufgabe der Philosophie. Die nächsten Standpunkte, die Atomistik und die Sophistik, sind als Reactionen gegen den Idealismus zu betrachten. Der Atomismus ist ein die Vernunft als Realprincip leugnender Materialismus und darum ein unphilosophischer Standpunkt ebenso wie die Sophistik, die durch ihren die Vernunft als Erkenntnisprincip leugnenden Skepticismus einen antiphilosophischen Charakter trägt. Protagoras, der erste der Sophisten, gilt für einen Schüler Demokrits; beide stammten ja aus Abdera. Und thatsächlich haben beide gemeinschaftlich, dass sie die Leugnung der Vernunft zum Inhalte ihres PMilosophierens machen. Aber den protagoräischen Skepticismus aus dem Materialismus Demokrits ableiten und sich herausentwickeln zu lassen, wie einige wollen, scheint nicht nur eine ungeschichtliche, sondern auch eine unphilosophische Combination zu sein. (Frei, quaestiones Protagoreae, pag 79.) Denn beide Standpunkte schließen sich aus: der Skepticismus leugnet die Möglichkeit philosophischer Erkenntnis und der Materialismus glaubt sich im Besitze derselben, indem er die todte Materie für das Sein, das Wahre, die objectiv reale Substanz erklärt. Plato findet in der Lehre des Protagoras die unabweisbare Consequenz der heraklitischen Werdetheorie (was wir als bedeutenden Irrthum im Verlaufe der Darstellung zeigen werden); von Demokrit redet er nirgends ausdrücklich, und wo er ihn bekämpft, nennt er seinen Namen nicht, sondern schüttet die ganze Fülle seines Zornes und seiner sittlichen Entrüstung gegen den verhassten Materialismus aus. Wohl nie ist dieser wahrer geschildert, tiefer erfasst, als in der Beschreibung der handfesten, himmelstürmenden Erdensöhne, die den Himmel und alles Unsichtbare zur Erde niederziehen und alles verachten, was sie nicht mit Händen greifen können. (Theaetet und Sophista.) Eine ganz andere Haltung zeigt Plato gegen die Sophistik. Hier waltet der gemessene Ton wissenschaftlicher Polemik, wenigstens insofern in den Lehren der Sophisten ein wissenschaftlich berechtigtes Moment zur Anerkennung kommt. In der Atomistik war die Philosophie zum dogmatischen Materialismus erstarrt, mit der Sophistik beginnt ein neuer Anfang, eine neue Epoche für sie. Die Vernunft wendet sich mit ihrem Denken von der Außenwelt ab und sucht in der Einkehr bei sich selbst Rettung und Befreiung. Der Mensch, das denkende Subject, in sich selbst vertieft, wird sich seiner Wesenhaftigkeit und Realität bewusst und gewiss, die Vernunft wirft keck und übermüthig die Fesseln des Dogmatismus ab und entdeckt in sich selbst die Kraft, die in ihrer ersten Entfaltung alles in Frage zu stellen wagt und in unvernünftiger Zerstörungssucht sich selbst verzehrt. Frei bemerkt sehr richtig: «Multo plus vero ad philosophiam promovendam eo contulit Protagoras, quod hominem dixit omnium rerum mensuram. Eo enim mentem sui consciam reddidit rebusque superiorem praeposuit.» Das Große und Wahre, das der Sophistik zugrunde liegt, ist, dass sie die Sub-jectivität als das Maß der Objectivität setzt, indem nach ihr das Object nur als seiend für das Bewusstsein Object, die Beziehung des Seins auf das Bewusstsein (sp<5; te) seine wesentliche Kategorie ist. Die Philosophie zuerst auf ihr eigentliches Object hingewiesen, das Problem entdeckt zu haben, wie das Seiende in der Erkenntnis und im Bewusstsein sein könne, das ist das bleibende Verdienst der Sophistik. Aber das Falsche an ihr ist, dass sie nicht die wahre, selbst objective Subjectivität, sondern das reale Bewusstsein als das Maß der Realität setze, nicht den Menschen nach seiner allgemeinen Natur als denkendes Wesen, sondern als particulares Subject, den Menschen mit seinen zufälligen Vorstellungen, Empfindungen und Trieben, kurz das empirische Subject zum Maße dessen, was ist und nicht ist, machte. Die sophistische Skepsis ist daher ebensogut wie jede andere philosophische Richtung, eine Weiterentwicklung der griechischen Philosophie; wenngleich sie ihre Aufgabe nur negativ löste, war sie doch die natürliche Vorgängerin des Sokrates, welcher im Kampfe mit ihr jene Geisterbewegung hervorrief, der wir die großen Entdeckungen auf dem Gebiete der Dialektik und Ethik zu danken haben. Die Zeit ist vorüber, in der man von ihr nur die Schattenseite kannte, nur frivole Rabulisterei, systematische Unsittlichkeit etc. für ihr eigentliches Wesen hielt. Wenn Historiker wie Lewes in seiner «Geschichte der alten Philosophie» und George Grote in seiner «Geschichte Griechenlands» Ehrenrettungen versuchen, ja sogar offen für die Sophisten Partei nehmen und die Charakteristik, welche Plato von ihnen gibt, für fanatischen Parteihass und böswillige Fälschung halten, dann ist die Erinnerung wohl berechtigt, dass auch in unserer Zeit noch Ähnliches existiert und eine gewisse Wahlverwandtschaft jene Sympathien geleitet hat. Auch die verbissene Art Schoppenhauers, die alten Sophisten mit einer gewissen Gruppe von Philosophen in Parallele zu setzen, ist wenig geeignet, uns über das Wesen der alten Sophisten aufzuklären. Will man denn um jeden Preis ein modernes Gegenstück zur antiken Sophistik auftreiben, dann ist der Vergleich mit den französischen Encyklopädisten noch immer der passendste. Der Chorführer der Sophisten ist Protagoras aus Abdera; er weist der Philosophie die Aufgabe zu, vorerst die Bedingungen zu untersuchen, unter denen der menschliche Geist sich seinem Ziele, der Erkenntnis, zu nähern imstande ist. Und wenn er auch selbst nur den bescheidensten Grund dazu gelegt, der neue Standpunkt war doch wenigstens ins Leben gerufen. Der sensualistische Satz, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei, kann ohne den Commentar, den er thatsächlich in seinen Anwendungen erhielt, eine tiefe Weisheit enthalten, allein da er alles zur Wahrheit machte, musste er dazu führen, alle Ob-jectivität zu leugnen und alle Wahrheit aufzuheben. Gegenüber solchen Verirrungen und Entartungen des menschlichen Geistes, welche das Ende aller Philosophie herbeizuführen drohten, mag Sokrates als Reformator der Philosophie gepriesen werden, indem er durch seine Kritik der negativ-destructiven Tendenz der sophistischen Skepsis ein wahres, ob-jectiv allgemeingültiges Wissen fand und dadurch eine gründliche Umgestaltung und tiefere Grundlage für die Wissenschaft und Sittlichkeit gewann. Auch nach ihm hat der Mensch das Maß der Realität an sich selbst, aber er unterscheidet sich wesentlich dadurch von den Sophisten, dass dieses Maß nicht das particulare, sondern das allgemeine Bewusstsein, das Bewusstsein des Wahren und Guten ist. An die Stelle des sophistischen Satzes: «Der Mensch ist das Maß aller Dinge», tritt der Satz: «Der Mensch als denkend ist das Maß aller Dinge.» Die empirische, beschränkte Subjectivität wird ersetzt durch die allgemeine, freie. Hier liegt eine Parallele nahe zwischen Sokrates, dem antiken Weisen, und dem großen Denker von Königsberg. Wenn Kant nach seiner eigenen Erklärung (Prolegg. zu einer jeden künftigen Metaphysik, Von-. 7 — Kirchmann —) durch die Hume’schen Zweifel aus seinem dogmatischen Schlummer geweckt wurde und die eigentliche Veranlassung zu den Entdeckungen seiner kritischen Philosophie erhielt, so gilt es im gleichen Grade, dass Sokrates dem ihm vorangehenden sophistischen Skepticismus die Anregungen zu verdanken hatte, die seinem Philosophieren die positiven Resultate in den erkenntnistheoretischen und ethischen Fragen verschafften. In beiden Fällen wurde der Kriticismus vorbereitet. Diesen Kriticismus methodisch zu sichern, trat Sokrates mit der Versicherung auf, dass er nichts wisse, d. h. er verlangte eine Rechtfertigung sowohl des Dogmatismus als des Skepticismus. Die Möglichkeit des Wissens leugnete er nicht, wohl aber wollte er die Wirklichkeit oder Unmöglichkeit desselben begründet sehen. Ebenso war auch Kant verfahren. Plato führte das sokratisch bloß logische Princip der Allgemeingültigkeit der Erkenntnis zum wissenschaftlichen metaphysischen System aus. Plalo bildet den Kriticismus seines Lehrers zum reflectierenden Idealismus fort, den wir als den Höhepunkt dessen bezeichnen dürfen, was die hellenische Speculation zu erreichen imstande war. Der philosophische Kriticismus, den man an den Namen Kanls zu knüpfen gewohnt ist, reicht in seinen geschichtlichen Entwicklungen bis auf Sokrates und Plato zurück. So ist das kritische Philosophieren durch die Frage nach dem Ursprung, Umfang und den Grenzen der Erkenntnis zur allgemeinen Wissenschaftslehre umgewandelt. Ihre Grundlagen sind die Thalsachen des Bewusstseins, ihre Arbeit ist deren Verknüpfung und Begründung, ihr Ziel bildet die Wahrheit, der das Gute auch das Vernunftgemäße geworden ist. 9. Was ist Wissen? Diese Principienfrage hat im Alterthum Plato mit der ganzen Tiefe seines umfassenden Geistes erfasst und in seinem Theaetet mit eingehendem Scharfsinn behandelt. Wie Kant. die Beseitigung des Huine-schen Skepticismus für unerlässlich erachten musste, um seiner Vernunft kritik die Bahn zu ebnen, so durfte auch Plato nicht erwarten, dass seine Theorie Anerkennung finden werde, bevor nicht die sensualistische Erkenntnistheorie des Sophisten Protagoras als unhaltbar dargethan war. Wie Kant zu Hume, so hatte Plato zu Protagoras seine Beziehungen; ihn konnte er nicht umgehen, mit ihm musste er sich abfinden. In einer so tief eingehenden, die gesammten wissenschaftlichen Probleme in die Untersuchung ziehenden Kritik greift man nur dasjenige an, zu dem man innere Beziehungen, eigene Strebungen spürt, die man niederkämpfen will. Hieraus erklärt sich denn auch, dass der Kerntheil der Untersuchung im Theaetet der Bekämpfung des Sensualismus gewidmet ist, die ihrem Inhalte und ihrer Form nach die eigentliche Stärke und Glanzseite des Dialoges bildet. Nach dem übereinstimmenden Urtheil aller Platoforscher gehört, unser Dialog hinsichtlich der Kunstform, seiner vortrefflichen Charakteristik und seines philosophischen Gehaltes zu den besten Schriften Platos. Zudem haben wir noch das Glück, dass derselbe von der zerstörungslustigen Hyperkritik nicht nur unangetastet blieb, sondern sich bei allen, welche den literarischen Nachlass Platos auf einen erheblich geringeren Umfang zu beschränken gesucht haben, als eine Schrift unzweifelhaft platonischen Ursprungs sogar einer besonderen Gunst, zu erfreuen gehabt hat. Einige Zeilen über die Darstellungsart Platos mögen hier noch eingereiht werden. Denn wo hätten die thatsächlichen Differenzen der platonischen Forscher in dieser Hinsicht anders ihren Grund, als in der Mittheilungsweise Platos selbst! Ist es nicht geradezu eine Unmöglichkeit, den lebendigen Wogenschlag der unendlich bewegten Gedanken Platos in fest umrissene Dämme einzuzwängen? Sehr richtig bemerkt Steinhart, dass die platonische Darstellung nicht, wie bei Neueren, in gerader Linie auf das bestimmte Ziel losgeht. Oft beginnt Plato ein Thema, verlässt es sodann, nimmt es wieder auf; oft scheint er sich in lange Expositionen einer Nebenfrage zu verlieren, um nachher zum Hauptgegenstande der Untersuchung zurückzukehren, ohne dass dieselbe an dem Punkte wieder angeknüpft wird, wo er sie verlassen. Vergebens sucht man öfters nach dem positiven Resultate einer langgeführten Discussion, und niemals schließt seine Argumentation mit einem quod erat demonstrandum. Aber gerade darin beruht die Meisterschaft der platonischen Methode. Was die platonische Kritik anderer philosophischer Lehrmeinungen betrifft, so beweist in hervorragendem Maße unser Theaetet, wie vortrefflich es Plato verstand, die gegnerischen Ansichten, nachdem sie auf ihren geschichtlichen Ursprung zurückgeführt die adäquateste Form ihres Standpunktes erhalten haben, auf die Spitze des Princips zu treiben und von da aus die Gültigkeit derselben zu beurtheilen; auch wenn die Darlegung einer Ansicht mehrmals begonnen wird, zeigt es sich doch bei näherer Betrachtung, dass jedes Wiederaufnehmen, weit entfernt, eine bloße Wiederholung zu sein, vielmehr mit immer tieferer Auffassung der Gründe und Voraussetzungen den Gegenstand der Debatte von einer neuen und wesentlicheren Seite ergreift und auf solche Weise zu einer fortgehenden Kritik zusammenschmilzt, bis dieselbe ihren Höhepunkt erreicht und die Ansicht des Gegners in voller Nacktheit und Nichtigkeit hervortritt. Mit dieser technischen Vollendung in der Kunst der Widerlegung falscher Behauptungen durch den Nachweis ihrer Widersprüche in sich selbst und anderen zugestandenen Sätzen geht aber noch ein anderer Vorzug an dem künstlerischen Bau der platonischen Kritik Hand in Hand, das ist der reiche positive Gehalt, der trotz mancher scheinbar resultatlos endigenden Untersuchung die Kritik Platos belebt und derselben neben dem historischen einen permanent wissenschaftlichen Wert verleiht und sichert. Die Platoforscher haben verschiedene Eintheilungen und Gliederungen des Theaetet vorgenommen, je nachdem sie verschiedene Stücke des Dialoges zu dem einen oder anderen Gedankenkreis gezogen. Besonders der erste Haupttheil hat verschiedene Beurteilungen erfahren. Zwei Gruppierungen, welchen wir uns als den besten anschließen zu müssen glauben, sollen hier mitgetheilt werden. «Darüber, dass die drei Definitionen des Wissens: Wahrnehmung (oc”a3T; avz/Ti nal tctza zo avrö. Der dritte Satz gibt in schon allgemeinerem Wortlaut das Causalitätsgesetz, die sogenannte efficiente Ursache des Aristoteles: n&ev fj zijg, /.lEzaßolrjg, welches für jede Veränderung in den Erscheinungen eine Ursache fordert. Bonitz hebt nun hervor, dass Protagoras — wie aus der Darstellung Platos, in welcher diesem Passus ohne weiteres die Entwicklung der heraklitischen Bewegungslehre folgt, deutlich hervorgeht —die Widersprüche obiger Beispiele mit den a priori Erkenntnissätzen gar nicht als wirkliche, sondern nur als scheinbare anerkennen würde. «Denn nach der heraklitischen Lehre von der steten Veränderung der Dinge und namentlich nach dem schon oft genannten Satze von der Relativität aller Bestimmungen an den Dingen sind die G Würfel an sich weder ,mehr‘, noch .weniger“ sondern werden dies erst, je nachdem man sie mit 12 oder 4 anderen Würfeln vergleicht. Sie kommen also, da man überhaupt keine, mithin auch nicht die entgegengesetzten Qualitäten von ihnen an sich aussagen kann, durchaus nicht mit dem Identitätsgesetz in Conflict. Dass ferner auch der Widerspruch jener Beispiele mit dem Causalitätsgesetz nur scheinbar ist und sich eben nach der pro-tagoräischen Lehre von selbst auflöst,, bedarf keiner weiteren Ausführung.» 11. Nach der ganzen Art und Weise, wie Plato die Ansichten seiner Gegner zu discutieren pflegt, ist die Annahme nicht ungerechtfertigt, dass er durch den vorliegenden Passus nicht sowohl die protagoräische Lehre hat erläutern, sondern vielmehr, wenn auch verdeckt, auf ihre Widersprüche mit den obersten Erkenntnisprincipien, namentlich dem Identitätsgesetz, hat hindeuten wollen. Man betrachte die eigenthümliche Wahl der Beispiele; denn die Widersprüche bedürfen ja gar nicht des protagoräischen Sensualismus zur Widerlegung. Es sind ja nur Relationsqualitäten der reinsten Art, d. h. solche, die nicht aus einer zwischen den Dingen selbst unterhaltenen Wechselbeziehung entstehen, sondern rein willkürliche Maßbeslimmungen eines dritten, vergleichenden Sub-jectes, in dessen Vorstellungen das Ding groß und klein dabei wird. Weil aber jene zwei ersten Erkenntnissätze, an unser Identitätsprincip wohl anklingend, aber es nicht deckend, beweisen, dass Plato theils es noch nicht genau zum Bewusstsein gebracht, theils unter seinen «Ideen» auch solche reine Relationsqualitäten, wie Größe, Mehrheit etc. (cf. Zeller, Ph. d. Gr. II.) einreihend, auch diese Qualitäten für den Dingen inhärent gehalten habe, verstehen wir erst, wie sehr ihm diese Relationsqualitäten zu schaffen gaben. Aus Phaedon ist z. B. ersichtlich, dass er die Zahlen, in deren unendlicher Reihe die größte Menge von Relationen möglich ist, den materiellen Dingen gleichsetzt und für ihr gegenseitiges Auseinander-Entstehen dasselbe Princip angenommen habe wie für die materielle Erscheinungswelt, nämlich die Causalität. Widersprüche der Wahrnehmungen sowohl mit, jenen obersten Erkenntnisprincipien als auch unter sich sind nach der protagoräischen Lehre gar nicht möglich. Denn was zunächst jene Erkenntnisprincipien betrifft, so müsste Pro-tagoras consequent seiner alleinigen Anerkennung des Wahrnehmungsvermögens ihre Gültigkeit überhaupt leugnen (trotz der Bemerkung: «V ae TIqio-xaynQag Eqrjxai ff.). Ob aber die Wahrnehmungen von einem Dinge sich untereinander widersprechen, kann gar nicht in Frage kommen, da doch jede Wahrnehmung das Resultat einer factisch zwischen dem Subject und Object bestehenden Wechselbeziehung ist und verschiedene Wahrnehmungen einfach daher rühren, dass Dinge sich ändern und zugleich die Beziehungen zwischen den Dingen bald diese, bald andere sind. Damit ist nun auch die Frage abschlägig zu beantworten: Ob nach dem protagoräischen Sensualismus ein Wissen in Platos und unserem Sinne möglich ist? Plato stellt die Forderung an das Wissen, dass es sich auf das Seiende beziehen und untrügerisch, d. h. widerspruchsfrei oder allgemeingültig sein müsse. Die Allgültigkeit zunächst ist durch den rein individualistischen Charakter des protagoräischen Sensualismus, d. h. durch die alleinige Anerkennung der einzelnen Wahrnehmung (und allenfalls noch der damit unmittelbar zusammenhängenden Meinung do£«), unmöglich. Der Mensch ist zwar Maßstab der Dinge, aber nur durch seine Fähigkeit, die Erscheinungen der Welt wahrzunehmen. Jeder einzelne unterscheidet sich dadurch vom anderen, dass ihm Anderes erscheint, und mithin «ist», als dem ändern. Nur die einzelne Wahrnehmung ist für Protagoras Wissen und bezieht sich auf etwas Seiendes, insofern sie durch ihr Vorhandensein eine wirklich bestehende Wechselbeziehung mit einem Außendinge documentiert, Diesem Individualismus ganz consequent wies Protagoras die Möglichkeit der Belehrung durch den anderen und die der sogenannten Sinnestäuschung im Wahnsinn, krankhaften Zuständen des Körpers, sowie der falschen Vorstellung im Schlafe u. s. w., einfach ab. Alles dies setzt den Begriff des Irrthums voraus. Irrthum ist ein Relationsbegriff, d.h. er ist für sich allein nicht verständlich, sondern nur in Beziehung zu einem Zweiten, welches im Vergleich mit ihm Wahrheit sein muss. Dass nun die Wahrnehmung eines Menschen von einem Dinge nicht irrthümlich sein kann im Vergleich mit der eines anderen von demselben Dinge, ist klar. Denn nach den obigen Auseinandersetzungen sind beide durch vollständig verschiedene Wechselbeziehungen verschiedener Subjecte mit demselben Dinge zustande gekommen und können mithin gar nicht verglichen werden, wenigstens nicht in Ansehung ihrer Wahrheit oder Unwahrheit. Sondern damit das möglich werde, muss ein Drittes, beiden Gemeinsames, ein tertium comparationis angenommen werden, nach welchem die Wahrnehmung des einen Menschen als wahr, die des anderen als falsch erscheint. Die Wahrnehmung eines dritten wahrnehmenden Subjectes kann dieser Vergleichspunkt wiederum nicht sein (und zwar aus den obigen Gründen). So bleibt also nichts übrig, als die Vorstellung, welche sich bei jenen beiden Subjecten von dem wahrgenommenen Dinge durch öfters wiederholte Wahrnehmungen gebildet hat, zur gemeinschaftlichen Unterlage für die Beurtheilung von Wahrheit oder Irrthum der jetzt gemachten Einzelwahrnehmung zu benutzen. Nun aber erkennt Protagoras nur die einzelne Wahrnehmung und höchstens die damit unmittelbar verbundene Einzelvorstellung, nicht aber jene durch öftere Wiederholung derselben Wahrnehmung vielfach corrigierte, modificierte und ausgebildete Vorstellung an. Mithin kann er auch nicht den Unterschied von Wahr und Falsch in den Wahrnehmungen der Menschen zugeben, sondern muss die Wahrheit jeder Wahrnehmung und die Unmöglichkeit der Belehrung eines Menschen durch den anderen in diesem Sinne behaupten. Der Stützpunkt dieser Behauptung ist Theaetet. 166 und Diogenes Laert. IX, 51: «nqÜTog l'cpr] (IlQioTayoQag) öro Xoynvg elvai neqi navrog 7iQuyumog uvxiy.tiutvfng aXXr^kovg. Kai %hv Idvri-o&Evovg Xnyov %bv frtiQiöutvav ajiodeixvveiv, wg ovv. toziv ävrtteyeiv, ovrog nqünog dieli.ey.Tai, v.a 'ici qirjoiv IIIcctwv tv Ev')rdrj/.io).» Trotzdem will er wunderbarerweise den Unterschied zwischen einem weisen und unweisen Manne bestehen lassen und ihn dahin bestimmen, dass jener gute, das heißt nützliche Wahrnehmungen selbst zu machen und bei Anderen hervorzubringen wisse, dieser aber nicht. 12. Die Begriffe Wahr, Wahrheit, Wirklich spielen in diesen Untersuchungen eine große Rolle; es ist daher zum vollen Verständnis derselben nothwendig, die Definitionen dieser Begriffe, wie sie von den Personen des Theaetet, das ist Sokrates oder besser der platonische Sokrates und Protagoras, gebraucht werden, darzustellen, indem sich hierbei ergeben wird, dass Plato seinem Gegner ein doppelsinniges Spiel mit diesen Begriffen treiben lässt. Die genaue Darlegung dieses Punktes hat Crede in erschöpfender Weise gegeben, und indem wir seiner Meinung beistimmen, lassen wir seine eigenen Worte darüber belehren : «Plato führt also gegen diese gewichtigen Einwürfe den Protagoras, dessen Schatten er aus der Unterwelt gleichsam heraufbeschwört, redend ein. um den bisher (bis cap. XX) gleichförmig sich abwickelnden Gang des Gespräches dramatisch zu beleben. Da alles (lässt er ihn sprechen), also auch der Mensch, in fortwährender Bewegung und Veränderung begriffen ist, so wird er auch, wenn er sich an früher Wahrgenommenes erinnert, nicht mehr in demselben Zustande sein wie bei dem Act der Wahrnehmung. So ist man denn auch nicht berechtigt, die Aufbewahrung eines Eindruckes im Gedächtnis, also die Erinnerung, wenn die Wahrnehmung vorüber ist, der Wahrnehmung selbst gleich zu stellen und dadurch den Schein des Widerspruches zu erwecken. Der Mensch ist eben mitsammt seinen Bestimmtheiten durch die Veränderung, die er im Verkehr mit der Außenwelt erleidet, in jedem Moment seines Daseins ein anderer und darf demgemäß nicht als ein einheitliches, geistig bewusstes Ich, sondern eigentlich als eine Mehrheit von neben- und nacheinander vorhandenen Individuen aufgefasst werden. Also damit ist der Satz, dass jeder seine eigene aujibjat; habe und für jeden das sei. was ihm scheine, nicht widerlegt. Musste doch Prota-goras seiner Theorie gemäß jegliche objectiv existierende Bestimmtheit der Dinge verwerfen ; er kannte ja nur den rastlosen Wechsellauf von unbestimmten äußeren Factoren (es liegt immer Platos Ansicht zugrunde, als ob der protagoräische Sensualismus die Consequenz der heraklitischen Lehren wäre, welchen Punkt immer vor Augen zu behalten ich schon früher als nothwendig erklärte) und dem ebenso unbestimmten Innern des Menschen und nannte die Ergebnisse desselben ohne Unterschied wahr. Hier nun tritt der Doppelsinn des Wortes ,wahr‘ zutage. Wahr oder vielmehr richtig (subjectiv) sind die Wahrnehmungsurtheile allesamrnt, aber die Wahrheit, welche als Übereinstimmung des subjectiven Vorstellungsbildes mit dem objectiven Gegenstände von dem Wissen gefordert wird, besitzen sie nicht. Um Platos Begriff der Wahrheit genauer zu bestimmen, müssen wir uns der Grundannahme seines ganzen Systems, jener zwiefachen Welt der Erkenntnisobjecte erinnern, wonach nur den Ideen, nicht aber der vergänglichen, aus Baum und Bewegung sich aufbauenden Erscheinungswelt Wahrheit im strengeren Sinn des Wortes zukommt. Eine bloß formale Correspondenz (ÄXr,fl-7)s 8d!;a) erschöpft den platonischen Begriff der Wahrheit nicht; derselbe postuliert vielmehr zugleich eine inhaltliche Übereinstimmung von Gegenstand und Vorstellung (iXrjiK); Wyo;). Wahre Vorstellungen setzen nach Plato auch einen wahren Gegenstand voraus, das wahrhaft Seiende ist auch nur wahrhaft erkennbar: ein solches aber ist die Idee. Von dieser objectiven Wahrheit der Idee erhalten denn auch die Vorstellungen des Menschen, oder vielmehr das begriffliche Wissen von der Idee, die Eigenschaft der Wahrheit (xapiyzi äXrjfl-etav, alzb. Ima-njixrj? xat yvwa&to; xa\ oDorjfreia;). Daher redet Plato nicht ohne Grund mit Nachdruck von einem wahrhaft Seienden (t'o övtws öv) im Gegensätze zu dem vermeintlichen Sein der Erscheinungen.» Kant (Kr. d. r. Vern. S. 239) sagt: «Wahrheit oder Schein sind nicht im Gegenstände, sofern er angeschaut wird, sondern im Urtheile über denselben, sofern er gedacht wird. Man kann also zwar richtig sagen, dass die Sinne nicht irren, aber nicht darum, weil sie jederzeit richtig urtheilen, sondern darum, weil sie gar nicht urtheilen.» Erscheint, z. B. ein ins Wasser getauchter Stab gebrochen, so ist diese Wahrnehmung als solche durchaus wahr und zuverlässig, den Gegensatz von Wahrheit, und Irrthum werden wir auf sie nicht beziehen dürfen. Denn in der Wahrnehmung gibt es weder Irrthum noch Wahrheit, sie ist jeder Wertbestimmung unzugänglich, wie auch die oben citierte Stelle von Kant darlegt. Eine Sinnestäuschung im strengen Sinne des Wortes kann es darum nicht geben. Denn die Wahrnehmung hat an der Erscheinung des gebrochenen Stabes wirklich ihr Object und sie thut mit demselben nichts anderes, als dass sie es zum Objecte hat.. Der Irrthum entsteht erst dann, wenn man mit dem an sich richtigen, mit Naturnotwendigkeit, erfolgten Wahrnehmungseindruck das Urtheil verbindet, der als objectiv gedachte Stab sei gebrochen und werde auch außerhalb des Wassers der tastenden Hand so erscheinen. Die Wahrheit tritt erst ein mit dem Gedanken, dass dieses nicht der Fall ist. 13. Erkannte auch Prolagoras einen Unterschied wahrer und unwahrer Wahrnehmungsaffecte nicht an, so konnte er doch nicht umhin, einen gewissen Wertunterschied derselben zu statuieren. Eine falsche Meinung gäbe es natürlich nicht, die eine sei nicht wahrer, sondern nur besser als die andere. Diesen Rückzug auf das Gebiet der praktischen Philosophie weiß er nun mit den glänzendsten Declamationen seiner Rhetorik (id est Platos!) zu decken: «Die guten Eindrücke und Vorstellungen sind Äußerungen des gesunden, die schlechten sind Symptome des kranken Zustandes der Seele. Der Lehrer ist, der Arzt der Seele, seine Aufgabe ist, die Wahrnehmungen seines Schülers nicht wahr — denn das steht nicht bei ihm —, sondern gut und gesund werden zu lassen (xQrjOzag y.ai ryitivag cuadrjatig re v.ui älrjVeictg (i^noieiv).-» Wir haben oben die ausdrückliche Concession hervorgehoben, die Plato dem Subjectivismus des Protagoras macht. Es musste dem Individualisten die Wahrheit der Wahrnehmungsurtheile zugestanden werden. Wie steht es aber mit der Wahrheit schlechthin, die der Sensualist. für alle Urtheile in Anspruch nahm? Kann sie sich logisch erweisen? Protagoras erklärt, dass alle Urtheile gleichen Wert und Anspruch auf Wahrheit besitzen. Dem widerspricht aber die unbestreitbare Thatsache und die Überzeugung des Menschen, dass unter ihnen ein Unterschied des Wissens und Nichtwissens besteht. Dem Wissenden schreiben sie die Wahrheit, dem Nichtswissenden Irrthum zu. Nun ist doch nach Protagoras jedes Urtheil, welchen Inhalt es immer habe, richtig und wahr; halten aber einige diesen Satz für falsch, andere für richtig, dann müsste er eben zugleich wahr und falsch sein, und die Wahrnehmung desselben nach Art parlament arischer Abstimmung durch Stimmenmehrheit ermittelt und festgestellt werden. Die Absurdität, welche schon darin liegt, eine theoretische Wahrheit durch Massenbeifall zu begründen, wird noch auffallender {t'/Ei v.oinl’ouaov) durch die Erwägung, dass Protagoras auf Grund seiner eigenen Lehre auch die gegnerische Ansicht, die seinen Satz für falsch erklärt, als richtig anerkennen muss. So ist durch den Satz, dass der Mensch das Maß aller Dinge ist — und hierin liegt der Nerv der platonischen Polemik — der Gegensatz von Wahrheit und Irrthum aufgehoben. Entgegengesetzte Ansichten, die sich verhalten wie A und non A, können demnach gleich wahr sein. Der Satz gilt nicht mehr: Wenn ein Unheil wahr ist., so ist sein contradictorisches Gegentheil falsch. Also fällt der Satz des Widerspruches und mit ihm die Möglichkeit des logischen Ur-theils. Der Logiker sagt: Jedes Urtheil ist, entweder wahr oder falsch. Wenn es nun nach Protagoras Urtheile gibt, die keines von beiden und beides zugleich sind, so ist das principium contradictionis umgesloßen, auf dein die Logik beruht. War es darum mehr als eine Phrase, als Protagoras mit dem vielverheißenden Titel seiner «dlrf&eia» doch offenbar der Welt eine neue Weisheit verkünden und für seine Lehre den Anspruch erheben wollte, dass sie die allein richlige Norm für das philosophische Denken enthalte und die Meinungen Andersdenkender unrichtig und verkehrt seien? 14. Einen Unterschied von wahr und falsch kannte Protagoras nicht, wohl aber hatte er, wie wir sahen, zwischen gut und schlecht, nützlich und schädlich unterschieden. Hieran knüpft Plato ein neues Argument gegen den Sophisten. Warum hören wir in Krankheiten nicht, auf den Rath eines jeden, sondern auf die Stimme des sachkundigen Arztes? Warum heißen wir nicht alle Beschlüsse einer Volksversammlung gut und heilsam? Weil wir wissen, dass nur Männer, die Kenntnis der Verhältnisse und Erfahrung besitzen, imstande sind, wahrhaft zweckmäßige und nützliche Rathschläge zum Heile des Staates und des Einzelnen zu ertheilen. Kurz, nur die Wahrheit ist es, wodurch der Sachkenner und Wissende sich vom Stümper und Unwissenden unterscheidet, ihr allein verdankt er das Zutrauen, welches man seinen Urtheilen schenkt. Plato kann es sich an dieser Stelle nicht versagen, in einer längeren Episode, die man auch wohl als den «idealen Höhepunkt des Dialoges» bezeichnet hat, den Gedankengang zu unterbrechen durch eine plastisch ideale Schilderung des Ernstes eines wahrhaft philosophischen Lebens gegenüber dem Dilettantismus und den niedrigen Rhetorenkünsten der sophistischen Tagesphilosophie, indem er dem Sokrates folgende Worte in den Mund legt: «Mag man immerhin dem subjectiven Urtheile eines jeden hinsichtlich seiner Berechtigung einen noch so weiten Spielraum lassen, insofern es sich um gegenwärtige Dinge und momentane Auffassung ihrer Verhältnisse handelt; sobald es sich um Zukünftiges (jxAXov), also um Heilsames und Gutes oder Schädliches handelt, weiß der Scharfblick des Menschen recht wohl Wissen und Nichtwissen zu trennen. Der Arzt wird bei den Zuständen des Körpers, der Musiker bei den Tönen, der Koch bei den Speisen, jeder in Sachen seines Faches am besten über die zukünftige Gestaltung und Entwicklung der ihm anvertrauten Gegenstände Auskunft geben können. Und hätte Protagoras gelehrt, jeder kenne und beurtheile das Zukünftige selbst am besten, so hätte wohl schwerlich jemand seinen Unterricht so theuer bezahlt!» 15. Betrachten wir nun den nächsten Streitpunkt der platonischen und pro-tagoräischen Philosophie, die Frage über die sogenannten «Sinnestäuschungen». Protagoras erklärt, — in dem platonischen Dialog Theaetet — die sogenannten Sinnestäuschungen für unmöglich. Jene Wahrnehmungen, welche wir zum Theil durch Vorsetzung der Silbe ver- (der Grieche durch die der Silbe nciq-) als verkehrt, bezeichnen, wie verhören, versehen, setzen wiederum die Vergleichungsmöglichkeit mit etwas Richtigerem voraus. «Wenn ich — schreibt Plato — z. B. aus einiger Entfernung den Theaetet, welcher dem Sokrates ähnlich sieht, für Sokrates halte und nachher, wenn jener näher kommt, meinen Irrthum einsehe, indem ich sage: «Ich habe mich versehen», so setzt jene erste Wahrnehmung mit dem in mir vorhandenen Vorstellungsbild von Sokrates die Einsicht und Verbesserung meines Irrthums wiederum durch ein Vergleichen der beiden Vorstellungsbilder des Sokrates und Theaetet miteinander her (192). Da aber Protagoras weder die Möglichkeit einer dauernden Vorstellung und noch viel weniger die verwickelte Operation des Vergleiches der Vorstellungen untereinander und mit den Wahrnehmungen zugesteht, so kann er auch nicht die erste Wahrnehmung als eine falsche im Vergleiche zu der richtigen zweiten anerkennen, sondern nach ihm sind beide Wahrnehmungen wahr und haben nichts miteinander zu thun. Da ferner die Entscheidung über falsche Wahrnehmungen und Vorstellungen im Wahnsinn, in krankhaften Zuständen des Körpers und in Träumen gleichfalls allererst von der Anerkennung richtiger Wahrnehmungen und Vorstellungen abhängt, diese aber von Protagoras verweigert werden muss, so sind nach ihm auch diese nicht falsch, sondern nur andere, als die im gesunden Zustande des Geistes und Körpers und im Wachen (157—160).» Der Vollständigkeit wegen sei hier noch Protagoras’ Grundansicht im Gebiete der Ethik erwähnt, welche im Theaetet 167 nur kurz berührt, im Dialog Protagoras aber, wie bekannt, des weiteren ausgeführt wird. Wie er die Wahrnehmung des Menschen zum Maßstab für die seienden Bestimmtheiten der Erscheinungsdinge macht, so stellt er das Gefühl der Lust und Unlust, nicht aber wie Plato, feste, durch Begriffsbestimmungen gewonnene Sittengesetze als Richtschnur für das sittliche Wollen und Handeln auf. Seine Ethik ist mithin Hedonismus. Da aber die zur Befriedigung augenblicklicher Begierde geschehenen Handlungen sehr oft, Ursache späteren unverhältnismäßigen Schmerzes werden, so bedürfen die Menschen eines durch Erfahrung gereiften Rathgebers, welcher in jedem einzelnen Falle die gegenwärtige Lust gegen den künftigen Schmerz abzuwägen und darnach die sittlichen Handlungen zu bestimmen versteht. Er hält mithin die Tugend für lehr bar und gefällt sich besonders in der Rolle eines Lehrers der griechischen Jugend (cf. Protagoras 323 und 318). 16. Die Frage über das Problem der Sinnestäuschungen vom protagoräischen Standpunkt — natürlich wie ihn Plato im Theaetet durch den Mund des ihn vertheidigenden Sokrates sprechen lässt — soll zu besserer Klarheit in das Licht einer neuen Darstellung gerückt werden, welche zuerst, den Vorgang der Wahrnehmung, wie ihn Plato dem Protagoras zuschreibt, in den verschieden möglichen Deutungen anführt und daran die Frage der Sinnestäuschungen zu beantworten sucht. Den Vorgang der Wahrnehmungen theilt der Verfasser der Kritik in vier mögliche Auslegungen: «1.) Beide Bewegungsströme (vom Subject und Object der Wahrnehmungsempfindung) können in der Weise Zusammenwirken, dass sie in der ganzen Länge ihres Weges sich durchdringen und sich vermischen und so einerseits den Eindruck, anderseits die Qualität hervorrufen. 2.) Die vom Object ausgehende active Bewegung kann erst auch im Organe selbst mit der passiven Bewegung des Subjectes zusammentreffend gedacht werden, wodurch der Eindruck, die Empfindung, an dem Orte ihrer Entstehung verbleibt, die Qualität dagegen an das Object zurückversetzt wird. 3.) Es wäre auch denkbar, dass das Organ selbst z. B. mit seinem Lichtstrom hinaus-greifend den Gegenstand erfasse und sich den Eindruck des Weißen, den der Gegenstand ihm als Qualität mitgibt, abhole. 4.) Das Zusammentreffen der beiderseitigen Bewegungen kann ferner zustande kommen durch einen am gemeinschaftlichen Indifferenzpunkte der geraden Verbindungslinie zwischen dem Ausgangspunkt der einen und der anderen Bewegung stattfindenden Ausgleich, so dass die Erzeugnisse derselben sich rückwärts — die Farbe zu dem Gegenstände, das Bild der Farbe zu dem Auge — begeben. Diese Auslegung scheint am besten der Darstellung Platos gerecht zu werden.» Wie vermag nun Protagoras das psychologische Problem der Sinnestäuschungen von seinem Standpunkte zu lösen? «Ist, wie er sagt, Wissen gleich Wahrnehmung, — unter den von Plato angeführten Wahrnehmungen, die Protagoras auf ursprüngliche Bewegungen zurückführte, finden wir neben den Thätigkeiten des »äußeren Sinnes» auch die Zustände des «inneren Sinnes», die Gefühle, Begehren und Affecte (rjSovai xal Xüjrai xai fciftujj.tai xai cpdßot), mit zu den a!cj{Hrjaet5 gerechnet, ein Beweis, welche Ausdehnbarkeit der scharfsinnige Denker dem Heraklitismus zugeben wusste — und jedem das gültig ist, was ihm erscheint, dann haben Träume, Krankheiten, insbesondere Geisteskrankheiten, ferner Gehör-, Gesichts- und andere Sinnestäuschungen gleiche Wahrheit mit den Wahrnehmungen des Wachenden, Gesunden u. s. w. Ist es aber nicht eine leere Einbildung, wenn jemand die fixe Idee hat, ein Gott zu sein, oder im Schlafe meint, er habe Flügel und fliege? In solchen Fällen ist es doch keineswegs wahr, was jedem erscheint. Woran erkennen wir nun den Traumzustand und wie unterscheiden wir ihn vom Wachen?» Mit einem Worte, welches Kriterium besitzen wir, die Visionen des Träumenden von den Wahrnehmungen des Wachenden zu unterscheiden? Für das gewöhnliche Bewusstsein des Menschen, welches die Vorstellungswelt, die uns im Traume umgaukelt, scharf von der wirklichen Welt des wachen Zustandes unterscheidet, besteht darüber kein Zweifel, welcher der beiden Zustände hinsichtlich der Wahrheit und Realität den Vorzug verdient, Theaetet schwankt auch keinen Augenblick in seinem Urtheile, dass die Traumvorstellung, er sei geflogen, eine leere Illusion sei. W’ie begründet nun Protagoras seine entgegengesetzte Meinung, dass die Phantasmen des Träumers und die Hallucinationen des Wahnsinnigen wahr sind? Offenbar auf die schon entwickelte Theorie des Wahrnehmungsprocesses. Nach dieser ist jede Qualität eines wahrgenommenen Objectes und jeder Inhalt der Wahrnehmung eines Subjectes nur ein Ergebnis von zusammentreffenden Bewegungen. Ist nun das Subject das einemal im gesunden, das anderemal im kranken Zustande, und erfährt, es in beiden Zuständen die Einwirkungen eines und desselben Objectes, so müssen die zwei gänzlich verschiedenen Subjecte mit dem Objecte Zusammentreffen, auch die jedesmaligen Erzeugnisse verschieden sein: dem gesunden Sokrates wird der Wein süß, dem kranken sauer schmecken. Es kann demnach auch kein Zweifel darüber sein, welches das richlige Ur-theil sei: der Wein ist süß, oder: der Wein ist sauer. Offenbar beide. Das eine ist richlig, wenn es der gesunde Sokrates ausspricht, das andere, wenn es der kranke äußert. Beide sind eben voneinander bedingt, das urtheilende Subject von dem Gegenstände der Beurlheilung, der Gegenstand von dem mit ihm in Wechselbeziehung stehenden Beurtheiler. 17. Wie verhält sich nun Plato zu diesen Consequenzen des prolago-räischen Philosophierens? Dass jeder Sinneneindruck, jede Empfindung als Producl der Wechselwirkung zwischen Subject und Object von der jedes- maligen Disposition des Subjectes (fftrj ovala) abhängt und darum der Sub-jectivismus auf diesem Gebiete des sinnlich Wahrnehmbaren vollberechtigt, dieses Zugeständnis wird von Plato an mehreren Stellen unseres Dialoges dem Protagoräismus gemacht. So würde also Theaetet denselben Wein süß nennen können, den Sokrates in seiner Krankheit sauer findet. Alle solche Urtheile sind, wie sie Kant in den Prolegomena § 19 nennt, Wahrneh mungsurl heile, und auf diese allein ist der Subjectivismus des Protagoras anwendbar und gültig. Die platonischen Einwiirfe gegen diesen Sensualismus zerfallen in zwei Gruppen, welche deutlich durch die fingierte Selbstvertheidigung des Protagoras getrennt sind. Wir dürfen uns hier der subtilen Weitschweifigkeit, mit welcher Plato sie entwickelt, bei der Wiedergabe derselben überheben und brauchen nur den letzten ausführlicher zu entwickeln, da dieser, obgleich aus formellen Gründen gegen Theaetet gerichtet, doch das gewichtigste Argument auch gegen die protagoräische Lehre enthält. I. Weshalb hat Protagoras gerade den Menschen zum Maßstab für das Sein und Nichtsein der Dinge gemacht und nicht vielleicht den Affen oder irgend ein anderes wahrnehmendes Wesen? Und wie kann er als Lehrer und Weiser anerkannt werden wollen, da nach seiner eigenen Lehre das Wahrnehmungsvermögen das einzige Seelenvermögen des Menschen ist, mithin eine Unterscheidung der Wahrnehmungen, ob wahr, ob falsch, und damit die Belehrung des einen Menschen durch den anderen unmöglich wird? Für diese erste Frage lässt sich Plato in Worten von Protagoras zurückweisen, die für unseren Geschmack fast zu deutlich sind. Es bleibt aber trotz dieser Zurückweisung der Frage ihre volle Berechtigung. Denn Plato will damit andeuten, dass, wenn der Mensch nicht ein höheres Seelenvermögen hätte, als das der Wahrnehmung, welches ihm mit den Thieren gemein ist, er schwerlich Maßstab der seienden und nichtseienden Bestimmtheiten der Dinge sein könnte. Jedes Thier als wahrnehmendes Wesen ist zwar fähig, auf die Eindrücke der Außendinge jedesmal durch eine Wahrnehmung zu reflectieren und zu reagieren, und ist insofern Maßstab der Dinge, wie jedes andere von seinem Standpunkt aus auch. Die Fähigkeit aber, sich jede Einzelerscheinung stets im Zusammenhange mit der übrigen Welt zu denken, die Summe der Wahrnehmungen von einem Dinge zu einem Begriff des Dinges zusammenzufassen, die verschiedenen Begriffe nach verschiedenen Gesichtspunkten zu classificieren und in gegenseitige Abhängigkeit voneinander zu bringen: Alles dieses vermag nur der Mensch vermöge seines feiner und reichlicher organisierten Erkenntnisvermögens. Hierhin gehört vor allen Dingen der Verstand und die Vernunft, welche Plato auch nicht einmal jedem Menschen zugesteht: daher die Äußerung 183: «zal oü™ auYyb>poü[i£v ocüTto 7zavx’ ävopa 7:avxtov yprjij.axwv uexpov stvat, av utrj cpoovtuo? xt$ 7).» Diese Erörterung tritt nämlich im Dialoge nach jener Stelle ein. wo mit Cap. XV Theaetet sich zur bestimmten Behauptung veranlasst hält, Wissen sei Wahrnehmung, und Sokrates nun die Kritik dieses Satzes mit der Verwunderung einleitet, dass dem Menschen eine so bevorzugte Stellung- in dem Satz des Protagoras, der Mensch sei das Maß aller Dinge, worauf sich obige These Theaetets, Wissen sei Wahrnehmung, doch stützte, an- gewiesen wird. Wahrnehmung haben auch die Thiere, auch den Göttern pflegt man eine solche beizulegen. Warum soll nun gerade der Mensch, der in der natürlichen Ordnung der lebenden Wesen einen mittleren Rang zwischen Göttern und Thieren einnimmt (man sieht hier deutlich, dass religiöse Anschauungen öfter mit dem philosophischen Gedanken der Alten verknüpft wurden), den Vorzug verdienen, allein richtig zu urtheilen? Und unter den Menschen selbst findet ein Rangunterschied so wenig statt, dass vielmehr der Dumme hinsichtlich seiner Weisheit sich mit dem Weisen Protagoras messen dürfe etc. Der aber behaupte doch, dass die Wahrnehmungen anderer Wesen anders, wenngleich ebenso wahre seien und überhaupt zwingendere Gegenbeweise verlangen, die nicht wie dieser alles wissenschaftlichen Wertes entbehren und höchstens auf die in Vorurtheilen befangene große Menge einen Eindruck machen, In der That ist aber damit eine stichhältige Widerlegung in dieser Vertheidigung gar nicht einmal enthalten, höchstens liefert dieselbe einen Probabilitätsgrund, der sich auf Voraussetzungen stützt , die von Protagoras nicht noth-wendig anerkannt zu werden brauchen. Immerhin dient aber auch dieser Einwand dazu, die subjectivistische Erkenntnislehre in ihrer vollen Tragweite hinzustellen, insofern ausdrücklich anerkannt wird, dass Mensch und Thier, Weiser und Thor eine durchaus gleiche, weil nur auf den Sinnen beruhende Wahrheit besitzen. Theaetet bekennt unter dem Eindrücke obiger sokratischer Scheinbeweise, dass er jetzt anderer Meinung geworden sei. Sokrates will aber diesen voreiligen Rückzug des noch unerfahrenen Jünglings nicht als eine Wirkung seiner Beweisführung gelten lassen, sondern gesteht ausdrücklich zu, die erwähnten Illustrationen der protagoräischen Lehre seien nur eine rhetorische Verwendung bloßer Wahrscheinlichkeit und der Appell an das Gefühl der höheren Würde des Wissens habe noch nicht die Bedeutung einer zwingenden Beweisführung. Ebensowenig nimmt Sokrates für die nun in rascher Abfolge sich darbietenden drei Einwände die Kraft stringenter Beweisführung in Anspruch, sondern lässt Theaetet selbst denVersuch machen, sie zu entkräften, damit er den Muth und das Interesse an der Untersuchung nicht verliere. 18. Oer nächste Einwurf Platos laufet nun: Wenn Wahrnehmung identisch mit Wissen wäre, warum verstehen wir eine fremde Sprache nicht, schon beim Hören ihrer Wörter oder beim Sehen ihrer Schriftzüge? Hierauf lässt sich Plato sofort erwidern, dass wir das, was wir von der fremden Sprache hören oder sehen, auch wissen oder verstehen. Wir hören aber den hohen und tiefen Klang ihrer Laute und sehen Gestalt und Farbe ihrer geschriebenen Wörter und weiter nichts (163). Es bedarf keiner weiteren Ausführung, dass diese Entgegnung den gemachten Einwurf zwar nothdürftig abfindet, aber keineswegs ihn aus der Welt schafft. Denn sie gibt doch stillschweigend zu, dass außer dem bloßen Hören des vocalischen und dem bloßen Sehen des schriftlichen Ausdruckes einer Sprache noch etwas weiteres für das Verständnis, d. h. Wissen derselben gefordert werde. Wir verstehen nämlich eine fremde Sprache erst, wenn wir gelernt haben, welche ihrer gesprochenen oder geschriebenen Wörter den Begriffen der uns geläufigen Sprache entsprechen und welcher Mittel sich die fremde bedient, um diese Begriffe zu den uns gleichfalls aus unserer Muttersprache bekannten logischen Verknüpfungen zusammenzufassen. Und was setzt dies wieder voraus? Gleiche Erkenntnisbedürfnisse bei allen Menschen und gleiche Mittel ihrer Befriedigung, gleiche Begriffe für dieselben Erscheinungen, kurz, die Möglichkeit, des Wissens überhaupt. So finden wir in jeder, auch der rohesten Sprache das Bedürfnis, die Außendinge zu zählen, in einem größeren oder geringeren Schatz von Zahlwörtern documentiert. So kommt es vor, dass einem Volke irgend ein Begriff so ausschließlich eigenthümlich ist, dass andere Völker wohl den sprachlichen Ausdruck jenes Begriffes nachzuahmen, aber nicht sich das, was er ausdrücken soll, dabei zu denken vermögen, wie z. B. der Begriff des Wortes «Gemülh» von den Franzosen gar nicht verstanden wird (die Franzosen umschreiben ihn mit: cceur bien fait, genereux, esprit, comfort, sentimentalite; der Italiener mit animo, mente, cuore; der Engländer mit kindly disposition, humour, good-nature, comfort). Dem oben mitgetheilten Abschwächen des platonischen Vorwurfes durch Thea et et bricht, aber Sokrates die Spitze ab, indem er sagt: «Einem anderen Einwande dient das Verhältnis des Gedächtnisses zur Wahrnehmung als Grundlage. Wenn nämlich Wissen und Wahrnehmung dasselbe sind, dann weiß man auch, was man sieht, hört, schmeckt, kurz was man überhaupt mit seinen Sinnen erreichen kann (o |xev ijri Xnyov ävrixelodcu in völlig bewusster Weise wieder und klingt auch schon in dem Antisthenischen ovy. säur avriliyeiv an. Auch die späteren Herakliteer nahmen an, dass von demjenigen, was sich durchaus und in allen Theilen und stets verwandle, sich nichts Wahres behaupten lasse und man deshalb eigentlich gar nichts aus-sagen dürfe, weil in dem Augenblicke, da man ein Urtheil fälle, die beurtheilte Sache sich schon ändere und jenes dieser nicht mehr entspreche. Doch liegt dies außerhalb des Bahmens dieser Untersuchung; da aber der Satz des Protagoras noch nicht vollständig mit allen platonischen Gegenargumenten durchgenommen ist, so wenden wir uns dem Hauptstreitsatze Platos zu, der in der Untersuchung über die platonischen Einwürfe des pro-tagoräischen Sensualismus zuletzt besprochen wird. 24. Der letzte und endgültig abschließende Einwurf Platos (184C bis 186E) unterwirft den Wahrnehmungsact selbst einer eingehenden Kritik und kommt zu dem Besultat, dass selbst dieser so einfach scheinende Vorgang nicht ohne eine Beihe anderer mitwirkender Seelenthätigkeiten erklärbar sei. Zum Zustandekommen einer Wahrnehmung — beschreibt Plato — ist zuerst erforderlich, dass ein Außending unseren Körper irgendwie afficiere. Auf diese Affection reagiert der letztere durch das, was wir Wahrnehmung nennen. Die Endpunkte dieser Wechselbeziehung zwischen unserem Körper und den Außendingen scheinen auf unserer Seite die verschiedenen Sinne: Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, Gefühl zu sein; denn andere Wahrnehmungen. als die im Bereich dieser Sinne liegenden kennen wir nicht. Dass nun aber in Wahrheit die einzelnen Sinne nicht die Endpunkte unserer Wechselbeziehung mit den Dingen sind und dass wir nur nach einem ungenauen Sprachgebrauch sagen: mit den Augen sehen wir, mit den Ohren hören wir u. s. w., das beweisen folgende Beobachtungen: *1.) Wir können niemals mit den Augen hören und mit den Ohren sehen u. s. w. Es ist also evident, dass jedem Sinnesorgane nur eine bestimmte Wahrnehmungsfunction zugetheilt ist: z. B. dem Auge Farben und Formen, dem Ohre Töne u. s. w., welche sie unter keiner Bedingung miteinander vertauschen können. Die neuere Psychologie nennt dies die specifische Energie des Seh-Hörnervs u. s. w. 2.) Trotz dieser genauen Theilung der Arbeit unter den Organen liegen die Wahrnehmungen doch nicht zusammenhanglos und unvermittelt nebeneinander in unserem Körper (184 D), sondern nur, wenn ich zu gleicher Zeit eine Farben- und eine Tonempfindung habe, so weiß ich: a) dass beide Wahrnehmungen sind, d. h. dass ich sie beide habe (üpS-cov au-'o toüto 7tEp\ äjj.cpoT^pti>v ^ Siavoit, oxi Äjjupo-rfpto Ecrcdv); was auffallend ist, da doch weder das Auge von den Empfindungen des Öhres, noch das Ohr von denen des Auges eine Ahnung haben kann; b) dass die Farbenempfindung von der Tonempfindung verschieden, mit sich selbst aber indentisch ist (185 A: Ouxouv xo'l otc §xa-£pov kxax^pou jj.sv §xepov, 5k -auxdv;), was gleichfalls unerklärlich wäre, wenn nicht irgend welcher sympathische Zusammenhang zwischen Auge und Ohr vorausgesetzt werden darf; c) dass beide Empfindungen zusammen zwei sind, jede von ihnen aber eine ist (185 B: Kai oxi ajjupo-rfpn) Süo, Ixatepov Sk £v;); d) dass beide Empfindungen einander unähnlich sind, während ich zwei aufeinander folgende Wahrnehmungen desselben Sinnes als ähnlich erkennen würde (Ouxoüv x«i e’ite avouoiw ehe opolto äXXjJXoiv SdvaTo? e7 fotaxöaafl'ai;); e) wenn ich endlich wissen wollte, ob beide Empfindungen süß oder sauer, warm oder kalt, wohl- oder übelriechend wären, so würde weder das Ohr, noch das Auge hiervon etwas erkennen können, sondern ich müsste dazu den Geschmacks-, Gefühls- oder Geruchssinn zu Hülfe nehmen.» Diese Beobachtungen, welche einerseits die vollständige Verschiedenheit und Unvertauschbarkeit der Functionen der einzelnen Organe, anderseits unsere Fähigkeit, die einzelnen und disparaten Wahrnehmungen nach irgend einem gemeinschaftlichen Gesichtspunkt ordnen zu können, documentieren, weisen uns auf einen einheitlichen Sammelpunkt der Thätigkeiten aller unserer Sinnesorgane hin (eig filav xiva lötav jidvxa zavra gvvreivei;). Dies ist die Seele. Sie ist also der eigentliche Endpunkt unserer Wechselbeziehung mit den Dingen; die einzelnen Sinne sind nur Durchgangsstationen (nämlich zur Centralstelle aller Nervenfunctionen), Hülfswerkzeuge (oqyara) für unseren Verkehr mit der Außenwelt; sie aber macht die den Sinnesorganen unmittelbar überkommenen Eindrücke vermöge des Bewusstseins erst zu unserer Wahrnehmung. Sie entscheidet über ihr Sein und Nichtsein (wie z. B. im Schlafe wegen des fehlenden Bewusstseins oft lautes Geräusch nicht von uns gehört wird, obwohl unsere Ohren an sich im Schlafe so gut wie im wachen Zustande für äußere Eindrücke bereit liegen), ihre Einheit und Vielheit, über die Unähnlichkeit der gleichzeitigen Wahrnehmungen verschiedener und die Ähnlichkeit aufeinander folgender desselben Sinnesorganes. Sie weiß ferner aus vielen einzelnen Wahrnehmungen die gleichen herauszufinden und einen Abstractionsbegriff zu bilden, welcher das zusammen fasst, wodurch alle jene Einzelwahrnehmungen gleich sind; so aus vielen Wahrnehmungen rother Gegenstände den Begriff der Böthe und aus vielen der Böt.he verwandten Äbstractionsbegriffen wiederum den umfassenden Begriff der Farbe (186 B: allo it zov ut-v avlrjQOv zrjv (r/.'irjoinrjza diu zrjg hc aytjg aladrjoezai y.ai zov /.laXay.ov zrjv /.laXay.orrjza cog avzaig Durch Vergleichung zweier oder mehrerer Dinge nach irgend einem gemeinsamen Beziehungspunkte kann sie sich Belationsbegriffe der verschiedensten Art bilden. So entstehen die Größen- und Zahlenverhältnisse und alle möglichen sonstigen Belationsqualitäten der Dinge. Sie vermag endlich die disparaten Erscheinungen eines Einzeldinges in den verschiedenen Sinnesorganen zur einheitlichen Anschauung eben dieses Dinges zusammenzutragen (diese Fähigkeit der Seele scheint Plato entgangen zu sein). Zur Ausübung aller dieser Fähigkeiten stehen ihr die mannigfaltigsten Vermögen: Gedächtnis, Vorstellen, Schließen, Vergleichen, Abstrahieren, Bewusstsein u. s. w. zu Gebote. Somit ist gezeigt worden, dass schon bei dem Wahrnehmungsacte neben den körperlichen Organen auch die Seele thätig ist, dass aber die Verwertung der Wahrnehmungen zu einer ganz neuen Welt der mannigfaltigsten Vorstellungen und Begriffe ausschließlich Besultat dieserSeelenthätigkeit ist (185E: za f-ttv avzrj di* avzrjg fj ipv%i] htim.ontTv, za de öid zur zov oojftazog dvvdutujv qiah’kzai;). 25. Da Plato mit Obigem nur eine negative Kritik der Frage: Was ist Wissen? zu geben beabsichtigt, so genügt ihm, überzeugend nachgewiesen zu haben, dass Wahrnehmung nicht Wissen sei. Er zeigt, dass wir nicht mit, den Sinnesorganen wahrnehmen, sondern mit der Seele durch dieselben, dass also auch diese allein den Dingen alle die Bestimmungen zutheilt, welche wir von ihnen aussagen. Zu diesen Bestimmungen gehört vor allem die über das Sein und Nichtsein der Erscheinungen. Da nun hierauf sich das Wissen, wie oben schon erwähnt ist, bezieht und ferner widerspruchsfrei, d. h. allgemein gültig sein muss, so kann, wenn überhaupt ein solches Wissen möglich ist, dasselbe nur in den anderen Seelenvermögen, nicht aber in den einzelnen Wahrnehmungen begründet liegen. Denn auch die Allgemeingültigkeit, welche durch den individualistischen Charakter des protagoräischen Sensualismus von vornherein ausgeschlossen wurde, wäre wohl erzielbar, wenn man durch Anerkennung der übrigen Seelenthätigkeiten des Denkens, Erinnerns und Bewusstseins ein Correctiv- und Ausgleichungsmittel der Widersprüche in den einzelnen Wahrnehmungen gefunden hätte. Die Behandlung dieses Capitels bei E. Schnippei trägt durch mehrere Beispiele, sowie durch eine Parallele mit Kantischen Sätzen, wesentlich zum genauen Verständnis dieser Haupt- und Glanzstelle der platonischen Kritik des Protagoras bei; wegen der Unbequemlichkeit, die Stellen der citierten seltenen Schrift selbst einzusehen, halte ich es für gerechtfertigt, sie in diese Darstellung vollinhaltlich aufzunehmen: «Da Sokrates den Satz des Theaetet an sich noch nicht widerlegt hält, wendet er sich folgender Discussion zu: Schon der Sprachgebrauch könne uns zeigen (184 C), dass keineswegs die Sinne das bei oder in uns Wahrnehmende (u arafl-avtijjLEO-a), sondern nur die Werkzeuge (8t’ J>v aiafl-av^EÖ-a, opyava) des in uns Wahrnehmenden, der Seele sind, also hinter der körperlichen Thätigkeit eine Geistesthätigkeit, das Bewusstwerden steht. Es lassen sich aber ferner außer den durch jene körperlichen Organe wahrnehmbaren Dingen Erkenntnisobjecte aufweisen, die wir nicht mit irgend einem Sinne wahrnehmen können: weder die Verschiedenheit der Wahrnehmungen der verschiedenen Sinne, noch die wesentliche Einheit der desselben Sinnes, noch endlich der Unterschied zwischen den letzteren selbst ist der bloßen Wahrnehmung zugänglich, weil jeder einzelne Sinn nur seine eigene Sphäre beherrscht, also weder die Wahrnehmungen des anderen mitempfindet, noch über seine eigenen ein Urtheil haben kann (Susemihl). Solche unsinnliche Objecte des Denkens, die aus der Vergleichung und Zusammenfassung der einzelnen Wahrnehmungen in der Abstraction sich ergeben, sind z. B. Existenz und Nichtexistenz (oüma xa\ t'o jjirj Ewai), Verschiedenheit und Identität (t'o TauTiiv te xa'i to fepov), Einheit und Vielheit (ev xai o äXXo; 185 D) und dergleichen Objecte, denen gegenüber es für die Seele kein körperliches Werkzeug der Wahrnehmung gibt, wie etwa dem Salzigen gegenüber die Zunge ist, sondern die sie selbst unmittelbar erforscht (au—rj ot' auT% f( ra xoivä-jjiot cpaivs-ai ~£pi 7:avtiov Wie nahe hier Plato der Kategorienlehre steht, leuchtet sofort ein. Doch ist. Susemihl allerdings zuzugeben, dass wir es keineswegs mit einer geschlossenen Zahl von Kategorien zu thun haben. Inwiefern hiermit zugleich Platos Stellung gegenüber der Übertreibung des Heraklitismus angedeulet ist, zeigt Berkusky in «Platos Theaetet und dessen Stellung in der Beihe seiner Dialoge» durch folgende Sätze: «Wenn nun Plato als Objecte dieser unabhängig von sinnlicher Hülfe geschehenden Thätigkeit der Seele die allgemeinen Begriffe des Seins und Nichtseins, der Ähnlichkeit und Unähnlichkeit, des Guten und Bösen, Schönen und Hässlichen bezeichnet, so hat er damit angedeutet, wie in seinem Sinne die Bewegungslehre des Heraklit zu ergänzen ist. Durch Beziehung auf diese allgemeinen Begriffe erhalten die Wahrnehmungen Bestimmtheit, durch Theilhaben an ihnen gewinnen die wechselnden Sinnendinge Bestand. Dies allen Dingen zugrunde liegende Gemeinsame (t'o im kaai xoivdv 185 C) kann allein das Prädicat der Unveränderlichkeit in Anspruch nehmen, ermöglicht darum allein ein wahres Wissen. Sind die allgemeinen Ideen Gegenstand des Wissens, so hat das Wissen die geforderte Freiheit von allen sinnlichen Beziehungen; sind doch die Ideen nach Platos Ansicht nicht aus den Wahrnehmungen abstrahierte Erzeugnisse derselben, sondern wir werden ihrer nur inne, weil sie schon in uns ruhen.» Aber die in dieser Einführung der allgemeinen Begriffe liegende Andeutung, wie in Platos Sinne die ganze vorliegende Frage nach dem Begriffe des Wissens zu lösen ist, nämlich durch die Beziehung der intellectuellen Thätigkeit auf eine von den sinnlichen Einzelnobjecten der Wahrnehmung und Vorstellung verschiedene Classe von übersinnlichen Objecten (die Ideen), den objectiven Correlaten der Begriffe, wird hier nicht, weiter verfolgt, da es hier nur darauf ankam, durch die aufgefundene, unmittelbare Thätigkeit der Seele die Betrachtung von der ai'a&rjaig in das höhere Gebiet des do^a^eiv zu erheben. Auch das entgegengesetzte Verhalten (ttqos clllrfAa r, ovoia), das Gute und Böse (yalnv y.ai ala/qbv y.ai dya'lbr y.ai y.ay.ov 186 A); ferner die Härte des Harten, die Weichheit des Weichen ihrer Existenz, ihrem Wesen (ovala und on satov) und ihrem gegenseitigen Verhältnisse nach, ja die wirkliche Existenz (ovaia) dieses entgegengesetzten Verhaltens werden noch als Beispiele solcher unsinnlichen Denkobjecte aufgeführt, die in jeder Erkenntnis einen Inhalt ausmachen, der noch zu dem etwa sinnlich wahrgenommenen und bewusst gewordenen Erkenntnisinhalte hinzukommt.. Letzterer existiert für den natürlichen Menschen von der Geburt an, ja auch für Thiere, zu den abstrahierenden Denkoperationen, die sich auf jene unsinnlichen Objecte richten, kommt, dagegen nur ein Theil der Menschen nach längerer Geistesschulung. Unzweifelhaft stehen wir hier vor dem Höhepunkte des ganzen Dialoges. Von Interesse ist schon die mehrfache Berührung mit Kants scharfsinnigen Entdeckungen, namentlich die Scheidung der sinnlichen und unsinnlichen Erkenntnisobjecte, denen die Kantischen Phänomena und No umen a, wenn sie sich auch damit nicht völlig decken, so doch im ganzen entsprechen, und vor allem der Nachweis eines unsinnlichen Elementes der Erkenntnis, das dem Kantischen «reinen» Denkelement entspricht. Es ist in durchaus folgerichtiger und auch heute noch in vollster Gültigkeit bestehender Weise von Plato das Bewusstsein und die einheitlich verknüpfende, abstrahierende Reflexion als über die sinnliche Wahrnehmung hinausgehend, d. h. als unsinnlich nachgewiesen, eine Thatsache, die noch heute, wie Lotze an einer bekannten Stelle sagt, dem Materialismus ein «Stein des Anstoßes» ist, welchen aus dem Wege geräumt zu haben er sich nur vermöge unklaren Denkens einzureden vermag. Mögen immerhin die von Plato angeführten Beispiele unsinnlicher Denkobjecte nur zum Theil richtig und aus sehr verschiedenen Dingen zusammengewürfelt sein, mag er auch die ganze Bedeutung gerade des hier berührten Punktes noch nicht völlig ermessen haben, mag ferner die von ihm anderwärts gegebene, hier absichtlich noch zurückgehaltene Erklärung jener Thatsache des reinen oder unsinnlichen Denkens durch die Annahme einer Erinnerung an das einstige Schauen der Ideen unhaltbar sein, so liegt doch schon in der Aufzeigung eben dieser, von der sinnlichen Affection artverschiedenen geistigen Thätigkeit ein bleibendes, nicht zu schmälerndes Verdienst Platos. 26. Nun aber folgt eine, für uns zuerst, überraschende, von Plato jedoch durchaus ernstgemeinte Erörterung, die weit über das Ziel hinausschießt.. Die Wahrheit irgend eines Dinges — so sagt er — im Denken zu treffen, ist unmöglich, wenn man nicht dessen «Sein» oüota, d. h. seine objective, reale Existenz kennt, mit anderen Worten, wenn man nicht weiß, dass es «ist», ganz abgesehen davon, was und wie es ist. Zeller fehlte in seiner Interpretation durch das Übersehen, dass oüatoc hier nicht Wesen bedeuten darf, da nur aus der Gegenüberstellung von maitx und t'o [xrj ettai, und der Nebeneinandersetzung von oüaix und o~i s gemachten Einwürfe. Jo. Frei, Questiones Protagorae, Bonnae 1845. Jac. Bernays, Die Ima|3äXXovTS{ des Protagoras. Rhein. Mus. f. Phil. N. F. D. Peipers, Untersuchungen über das System Platos. » » Die Erkenntnistheorie Platos. Diogenes Laertius, De vita et doctrina philosoph. Sextus Empiricus, Opera. Alberti, Zur Dialektik des Platon vom Theaetetos bis zum Parmenides. Wolff, Num Plato quae Protagoras. George Grote, Geschichte Griechenlands. Lewes, Geschichte der alten Philosophie. C- Fr. Hermann, Geschichte und System der Platonischen Philosophie. Schleiermacher, Einleitung zum Theaetet in Platons Werken. Nägelsbach, Explicationes et emendationes Platonicae. Dr. Friedrich Ast, Leben und Schriften Platos, A. J. Vitringa, De Protagorae philosophia et vita. Susemihl, Die genetische Entwicklung der platonischen Philosophie. Bonitz, Platonische Studien. B. Münz, Die Erkenntnis- und Sensationstheorie des Sophisten Protagoras. Ritter, Historia philosophiae graecae et romanae. Du Bois Reymond, Über die Grenzen des Naturerkennens. Lotze, Geschichte der Ästhetik in Deutschland. Steinhart, Platons Werke. Schaarschmidt, Sammlung der platonischen Schriften. Schulnachrichten. i. Personalstand. Am Schlüsse des II. Semesters 1885 bestand der Lehrkörper aus folgenden Mitgliedern: A. Für die obligaten Lehrfächer. Name und Charakter Ordi-nariuB in der CI. Lehrfach und Classe rWöchentl. 1 Stunden I Joaef Suman, Director — — — 2 Valentin Konachegg, Professor, Custos des botan. Gartens, 8. Rangsclasse H.a. Latein Il.a. — Naturgeschichte U.a., n.b., VI. b. *4 3 Johann Väurä, Professor, 8. Rangscl. I.a. Latein, Deutsch I. a. — Griechisch VIIL >7 4 Carl Ahn, Dr. der Philosophie, Prof. VII. Latein VI. a. — Griechisch VII. — Deutsch V.a., VII. 16 5 Josef Marn, Professor, Weltpriester, 8. Rangsclasse — Religionsl. i. den b. u. c. Abth. d. U.-G. — Slov. VI. b. — (Exhortator.) 16 6 Friedrich Žakelj, Prof., 8. Rangsclasse IV. b. Latein IV.b., VIII. — Griechisch IV. b. — Slovenisch IV. b. 17 7 Anton Heinrich, Prof., Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes m. d. Kr. V.b. Deutsch V.b. — Geographie und Geschichte IV.b., V.b., VI.b., VII. 17 8 Valentin Kermauner, Professor III. b. Latein III. b., VI. b. — Slovenisch III. b. 'S 9 Michael Wu/vier, Prof.,Cust.d.phys.Cab., Priifungscomm. f. Volks- u. Bürgersch. u. für Aspir. d. Einj.Freiw.-Dienstes — Mathematik II.b., IV.b., V.a. — Physik IV. a., VII. 16 10 Anton Skubic, Prof. IV. a. Latein IV. a. — Deutsch III. C., IV. a., IV. b. 16 11 Maximilian Pleteršnik, Prof., Mitgl. d. k. k. Landesschulrathes, 8. Rangscl. — Griechisch VI. b. 5 12 Matthäus Vodušek, Professor III. c. Latein III. c. — Griechisch VI. a. — Slovenisch III. c., VI. a. 16 13 Vincenz BorStner, Professor VI. b. Mathematik III. b., VI. a., VI. b., VII., VIII. — Physik VIII. ■7 14 Franz Wiesthaler, Prof., Custos der Unterstützungs-Vereins-Bibliothek V.a. Latein V. a., VII. — Griechisch V. a. 16 iS Heinrich Gartenauer, Prof., Dr. phil. natur., Custos d. naturhist. Cabinettes VI. a. Mathematik I., III. a., IV. a. — Naturwissenschaften I.a., III.a., V.a., V.b., VI.a. ‘9 16 EmmerichNedwed,Prof.,Cusl.d.Lehrer-u.Schülerbiblioth. u. d. geogr. Cabin., Prüfungscommiss. f. Aspir. d. Einj.Freiw.-Dienstes, k. k. Lieut. a. D. vin. Deutsch VIII. — Geographie und Geschichte I.a., IV.a., VI.a., VIII. 17 Name und Charakter Ordi-naritiH in der CI. Lehrfach und Classe b 5 V T3 ’S ß :0 5 ^ 02 17 Johann Svetina (Weltpriester), Dr. d. Philos., Gymnasiallehrer — Religionslehre im O.-G. — Propädeutik VIL, VIII. (Exhortator a. O.-G.) 16 18 Thomas Zupan (Weltpriester), f. b.Con-sistorialrath, Prof., Mitgl. d. L. Sch. R. u. d. Gemeinderathes (z. Dienstl.zug.) — Religionslehre (I.a. bis IV. a.) -- Slo-venisch II. a., III. a., IV. a. — Exhortator. 17 '9 Augustin Wester, Prof. (zur Dienstleistung zugewiesen) — Mathematik I.b., I.e., H.a., V.b. — Deutsch II. a. 17 Anton Bartel, suppl. Gymnasiallehrer, II b Latein II. b. — Deutsch II. b. — Slo- 16 (approb.) venisch II. b., VIII. 21 Alfons Paulin, suppl. Gymnasiallehrer, (approb.), k. k. Lieut. i. d. R. (versorgt die slov. Schülerbibliothek) — Geographie I.b., I.e. — Naturwissenschaften I.b., I.e., II.c., III.b., III.c. 16 22 Alexander Pucsko, suppl. Gymnasiallehrer (approb.), k. k. Lieut. i. d. R. III. a. Latein III. a. — Griechisch III. a. — Deutsch VI. a., VI. b. 17 23 Johann Subic, suppl. Gymnasiallehrer (approb.) — Mathematik II. c., III. c. — Physik IV.b. — Deutsch I.e. — Slov. I.a. 16 24 Josef Pichler, suppl.Gymnasiall. (appr.) I.e. Latein I.e., V. — Slovenisch I.e. 17 25 Laurenz Požar, Dr. der Philosophie, suppl. Gymnasiallehrer (approb.) I. b. Latein Ib. —■ Deutsch I.b. — Slovenisch I.b., VII. 17 26 Karl Sega, suppl. Gymnasiall. (approb.) — Griechisch III. b., V. b. — Deutsch III. a., III. b. 18 27 Lukas Pintar, suppl. Gymnasiallehrer (approb.) II. c. Latein II. c. — Deutsch II. c. — Slovenisch II.c., V.a., V.b. 16 28 Oskar Gratzy, Dr. d.Philos., Probecan-didat u. Hilfsl., k. k. Lieut. i. d. R. — Geographie und Geschichte II. b., II.C., V.a. 11 29 Johann Tertnik, Hilfslehrer — Griechisch III. c., IV. a.. 9 30 Eugen Lah, Hilfslehrer — Geographie und Geschichte H.a., III. a., III. b„ III. c. 13 B. Für die nichtobligaten Lehrfächer. 31. Französische Sprache für Schüler von der IV. Classe an, ä 2 St. w., I. 11. II. Curs, lehrte Oberrealschulprofessor Emanuel Ritter u. Stäuber. Italienische Sprache für Schüler von der IV. Classe an, 5 St. w., in 3 Cursen lehrte Prof. Dr. C. Ahn. Stenographie für Schüler von der V. Classe an, 4 St. w., in 2 Cursen lehrte Prof. A. Heinrich, Mitglied des Brünner Stenographenvereins. 32. Zeichnen für Schüler des ganzen Gymnasiums in 2 Cursen (4 Abth.), 4 St. w., lehrte der Oberrealschulprofessor Franz Globočnik. Kalligraphie für Schüler des U.-G. in 2 Abth., 2 St. w., lehrte der suppl. Gymnasiallehrer Johann Tertnik. 33. Gesang für Schüler des ganzen Gymnasiums in 4 Abth., 5 St. w., lehrte der Dom-chorregent Anton Foerster. 34. Turnen für Schüler des ganzen Gymnasiums in 6 Abth., 6 St. w., lehrte der Turnlehrer an der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt Julius Schmidt. Anmerkung: Musikalischen Unterricht erhielten mehrere Gymnasialschüler in der Musikschule der philharmonischen Gesellschaft und im Colleg. Aloysianum. Gymnasialdiener: Anton Franzi. II. Lehrverfassung. Der Lectionsplan für die obligaten Lehrfächer schließt sich im wesentlichen an den allgemeinen gesetzlichen Lehrplan (Min.-Vdg. v. 26. Mai 1884, Z. 10128) an. Speciell normiert der h. Min.-Erlass v. 20. Sept. 1873, Z. 8712, für das k. k. Staats-Obergymnasium in Laibach neben den acht Classen mit deutscher Unterrichtssprache für das Untergymnasium Parallel-Abtheilungen mit t heil weise slovenischer Unterrichtssprache. Weiters wurde mit dem h. Unt.-Min.-Erlasse v. 18. März [882, Z. 19277 ex 1881, bestimmt, dass das Slovenische als Muttersprache bei jenen Schülern, die von ihren Eltern als Slovenen vorgeführt werden, als obligat zu betrachten sei. Betreffend die slovenischen Abtlieilungen am Untergymnasium wurden mit dem li. Unt.-Min.-Erlasse v. 22. Juli 1882, Z. 10820, nachstehende Normen erlassen: aj In der I. und II. Classe ist das Slovenische die Unterrichtssprache für alle Lehrgegen-stände mit theilweiser Ausnahme des deutschen Sprachfaches; auf letzteres entfallen 4 wöch. Lehrstunden. b) In der III. und IV. Classe ist das Deutsche die Unterrichtssprache für die Lelirgegen-stände «Deutsch» und «Griechisch». Bei den Übersetzungen aus Caesar in der IV. Classe kann neben der slovenischen auch die deutsche Sprache in Anwendung kommen. Wöch. Stundenzahl für das Deutsche in der III. Classe 3, in der IV. Classe 4. c) In den relativ-obligaten oder freien Lehrfächern ist die Unterrichtssprache (mit Ausnahme des Gesanges) die deutsche, die Terminologie überhaupt in beiden Sprachen zu geben. Diese Bestimmungen treten successive nach Maßgabe der erfüllten Vorbedingungen — Verwendung approbierter Lehr- und Lesebücher — in Kraft. — Demgemäß wurde pro 1884/85 das Slovenische als Unterrichtssprache verwendet: In der I. und II.b., c. Classe bei allen Lehr-gegenständen (mit theilweiser Ausnahme des Deutschen), in der III. b., c. bei allen Lehi gegenständen mit Ausnahme des Deutschen und Griechischen, dagegen in der IV.b. bei Religion, Slovenisch und Latein; im letzteren Gegenstände kam bei Übersetzungen aus Cäsar neben der slovenischen auch schon die deutsche Sprache zur Anwendung. I. Classe. 1.) Religionslehre: Kathol. Katechismus. Vom Glauben, von den Geboten, Sacramenten und Sacramentalien. 2.) Latein: Regelmäßige Formenlehre des Nomens und Verbums, Memorieren der Paradigmen und Vocabeln, lat.-deutsche und deutsch-lat., resp. lat.-slov. und slov.-lat. Übersetzungs beispiele und häusliches Aufschreiben der in der Schule durchgenommenen Übersetzungen, später allwöchentlich 1 bis 2 kleine Aufgaben zum Übersetzen ins Lateinische. Vom dritten Monate an wöchentlich eine Composition von einer halben Stunde. 3.) Deutsch: (I.a.) Grammatik, Lehre vom einfachen, erweiterten und einfach zusammengesetzten Satze, regelmäßige Formenlehre, parallel mit dem lat. Unterricht. — Lesen, Sprechübungen, Vortragen. — Ortograph. und gramm. Übungen, Aufsätze, zumeist Nacherzählungen; im II. Sem. alle 8 Tage eine Arbeit. — (Abth. b., c.) Formenlehre, Einübung derselben in beiderseitigen Übersetzungsbeispielen; orthogr. Dictate. — Lehre vom einfachen und bekleideten Satze. — Lesen, Sprechen, Vortragen memorierter kurzer Lesestücke. — Alle 14 Tage eine schriftl. Hausarbeit (Sätze, Übersetzungen aus dem Sloven.; später kleine Erzählungen, vom Lehrer erzählt und von den Schülern in der Schule nacherzählt). 4.) Slovenisch: (Abth. a.) Regelmäßige Formenlehre, slovenisch-deutsche und deutsch-slovenische Übersetzungsbeispiele, Memorieren von Vocabeln und Phrasen, häusl. Aufschreiben der Übersetzungen; im II. Sem. alle 14 Tage eine schriftliche Hausarbeit. — (Abth. b., c.) Grammatik: regelmäßige Formenlehre, Wiederholung der Lehre vom einfachen Satze; der einfach bekleidete und einfach zusammengesetzte Satz. — Lesen, Sprechen und Vortragen. — Orthogr.-grammatische schriftliche Übungen; alle 14 Tage ein schriftlicher Aufsatz, Aufgaben erzählenden und erzählend beschreibenden Inhaltes. 5.) Geographie: Fundamentalsätze der mathematischen Geographie, so weit als diese zum Verständnisse der Karten unentbehrlich sind und elementar erörtert werden können. Beschreibung der Erdoberfläche nach ihrer natürlichen Beschaffenheit und der allgemeinen Scheidung nach Völkern und Staaten; Kartenlesen, Kartenzeichnen. 6.) Mathematik: Arithmetik: Das dekadische Zahlensystem. Die vier Species mit ganzen unbenannten und benannten Zahlen. Das metrische Maß- und Gewichtssystem. 'I heilbar-keit der Zahlen, gemeine und Decimalbrüche. — Geometrische Anschauungslehre: Die Grundgebilde: Gerade, Kreis, Winkel und Parallelen. Das Dreieck mit Ausschluss der Con-gruenzsätze. Die fundamentalen Constructionsaufgaben. — Abwechselnd I Stunde Arithmetik, I Stunde Geometrie. 7.) Naturgeschichte: (I. Sem.) Tliierreich: Säugethiere, dann einige Formen aus der Abtheilung der Weich- und Strahlthiere. — (II. Sem.) Gliederthiere mit Bevorzugung der Insecten. II. Classe. 1.) Religion: Der Geist des kathol. Cultus, von kirchlichen Personen, Orden, Geräthen, Handlungen und Zeiten. 2.) Latein: Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre durch Hinzufügung der in der I. Classe noch übergangenen Partien der Pronomina und Numeralia, und die wichtigsten Unregelmäßigkeiten in der Flexion, eingeübt wie in der I. Classe; Erweiterung der syntaktischen Formen durch Hinzufügung des Accus, cum Inf. und Ablat. abs. Memorieren wie in der I. Classe, später häusliches Präparieren. Allwöchentlich eine Composition von einer halben Stunde, alle 14 Tage ein Pensum. 3.) Deutsch: (Abth. a.) Grammatik: Der zusammengezogene und zusammengesetzte Satz. Praktische Übungen in der Interpunction. Lesen (mit sachlicher und sprachlicher Erklärung). — Sprechen, Vortragen memorierter Gedichte und pros. Aufsätze. — Dictate zu orthographischen Zwecken und Aufsätze (Erzählungen und Beschreibungen mit erweitertem Stoff aus der Geographie und Naturgeschichte). Drei Arbeiten im Monate, abwechselnd Schul- und Hausarbeiten. — (Abth. b., c.) Derselbe Lehrstoff, modificiert nach den Vorkenntnissen der Schüler. 4.) Slovenisch: (Abth. a.) Übersichtliche Wiederholung der Formenlehre, praktische Wortbildungslehre, Syntax. — Lesen, Sprechübungen, — Schriftliche Übungen. Alle 14 Tage ein häuslicher Aufsatz (zugleich als orthographische Übung). — (Abth. b., c.) Ergänzung der Formenlehre, ausführliche Behandlung des Verbs. Lehre vom zusammengesetzten und abgekürzten Satze (Interpunction). — Lesen, Vortragen, mündliche und schriftliche Übungen, Hausarbeiten wie in der I. Classe. 5.) Geographie und Geschichte: A. Geographie: Fortführung der mathematischen Geographie, namentlich in Bezug auf die Verhältnisse verschiedener Breitenlagen. Specielle Geographie Afrikas und Asiens in topographischer und physikalischer Hinsicht, mit Bezugnahme auf Klima und Vegetation, Verkehrsleben und Culturzustände der Völker. Allgemeine Übersicht Europas nach Umriss, Relief und Flüssen. Specielle Geographie von Süd- und Westeuropa (2 St. w.) — B. Geschichte: Übersichtliche Darstellung der Geschichte des Alterthums, hauptsächlich der Griechen und Römer, mit besonderer Berücksichtigung des biographischen und sagengeschichtlichen Elementes. (2 St. w.) 6.) Mathematik: Arithmetik: Wiederholung und Durchübung der Buchrechnung, abgekürzte Multiplication und abgekürzte Division. Hauptsätze über Verhältnisse und Proportionen. Die einfache Regeldetri mit Anwendung der Proportionen und der Schlussrechnung. Das Wichtigste aus der Maß- und Gewichtskunde. Die Procentrechnung. Die einfache Zins- und Discont-rechnung. — Geometrische Anschauungslehre: Congruenz der Dreiecke nebst Anwendungen. Die wichtigsten Eigenschaften des Kreises, der Vierecke und Vielecke. Vertheilung wie in Classe I. 7.) Naturgeschichte: (I. Sem.) Thierreich, u. zw.: Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische in passender Auswahl. — (II. Sem.) Pflanzenreich: Beobachtung und Beschreibung einer Anzahl von Sommerpflanzen verschiedener Ordnungen mit Einbeziehung einiger Sporenpflanzen. III. Classe. 1.) Religion: Geschichte der Offenbarungen Gottes im alten Bunde (bibl. Geschichte des alten Bundes von der Urgeschichte bis auf Christus). 2.) Latein: Grammatik (3 St. w.): Lehre von der Congruenz, vom Gebrauche der Casus und der Präpositionen. — Lectüre (3 St. w.) aus Cornelius Nepos. — Präparation. Alle 14 Tags eine Composition von einer ganzen Stunde in der Schule und ein Pensum als Hausarbeit. 3.) Griechisch: Einübung der Formenlehre (incl. Accente), mit Übergehung einiger weniger Ausnahmen bis zu den Verben in p.t. Memorieren der Vocabeln. Beiderseitige Übersetzungen aus dem Übungsbuche. Präparation. Im II. Sem. alle 14 Tage ein Pensum, alle vier Wochen eine Composition. 4.) Deutsch: (Abth. a.) Grammatik: Systematischer Unterricht in der Formen- und Casuslehre mit Berücksichtigung der Bedeutungslehre. — Lectüre mit sachlichen und sprachlichen Erklärungen und Anmerkungen, letztere insbesondere zu stilistischen Zwecken. Memorieren und Vortragen. Alle 14 Tage abwechselnd eine schriftliche Schul- oder Hausarbeit (Erzählungen, Beschreibungen, Schilderungen). — (Abth. b., c.) Derselbe Lehrstoff, dazu (wenn thunlich) Übersetzungen schwierigerer Erzählungen aus dem Slovenischen. 5-) Slovenisch: (Abth. a.) Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre; Abschluss derselben. Participialconstruction, Satzverbindungen, Fortsetzung der Wortbildung. — Lesen und Vortragen memorierter Lesestucke. Alle 14 Tage eine schriftliche Hausarbeit (Übersetzung leichter Erzählungen und Beschreibungen aus dem Deutschen ins Slovenische und umgekehrt). — (Abth. b., c.) Casuslehre, Satzverbindungen, Perioden, Präpositionen, Tempus- und Moduslehre (Wortbildungslehre). — Lesen, Vortragen, schriftliche Arbeiten wie in der vorigen Classe (neben Reproductionsaufgaben auch solche von eigener, freier Bearbeitung, nach vorheriger Besprechung in der Schule). 6.) Geographie und Geschichte: A. Geographie: Übersichtliche Darstellung der mathematischen Geographie, namentlich in Bezug auf das Verhältnis der wirklichen Bewegungen zu den scheinbaren. Vergleichende specielle Geographie der in der II. Classe nicht behandelten Länder Europas, mit Ausschluss der österr.-ungar. Monarchie, in enger Beziehung zur Geschichte. Specielle Geographie Amerikas und Australiens. — B. Geschichte: Übersicht der Geschichte des Mittelalters und Recapitulation derselben, mit Hervorhebung der charakteristischen Momente aus der Geschichte des betreffenden österr. Landes (Innerösterreich) und ihrer Beziehungen zu der Geschichte der übrigen Theile der Monarchie. (Abwechselnd I St. Geographie, I St. Geschichte.) 7.) Mathematik: A. Arithmetik: Das abgekürzte Rechnen mit unvollständigen Zahlen. Die vier Grundoperationen in ganzen und gebrochenen allgemeinen Zahlen. Potenzieren. Ausziehen der Quadrat- und Cubikwurzel mit Anwendung der abgekürzten Division. — R. Geometrische Anschauungslehre: Längen- und Flächenmessung. Einfache Fälle der Verwandlung und Theilung der Figuren. Die Lehrsätze der Flächengleichheit im rechtwinkligen Dreiecke mit mannigfachen Anwendungen auf Constructionen und Berechnungen. Das Wichtigste Uber die Ähnlichkeit geometrischer Gebilde. Construction und Beschreibung der Ellipse, Parabel und Hyperbel. Vertheilung wie in Classe I. 8.) Naturwissenschaften: (I. Sem.) Mineralogie: Beobachtung und Beschreibung einer mäßigen Anzahl der wichtigen und verbreiteten Mineralien, mit gelegentlicher Vorweisung der gewöhnlichsten Gesteinsformen. — (II. Sem.) Physik: Allgemeine und besondere Eigenschaften der Körper. Wärmelehre. — Chemie: Chemische Grundbegriffe. Kurze Charakteristik der wichtigeren Metalloide und einiger ihrer Verbindungen; Verbrennungsprocess. IV. Classe. 1.) Religion: Biblische Geschichte des neuen Bundes (die Jugendgeschichte, das Leben und Leiden, die Auferstehung Jesu; seine Kirche, ihre Ausbreitung). 2.) Latein: Grammatik: Eigentümlichkeiten im Gebrauche der Nomina und Pronomina, Tempus- und Moduslehre nebst den Conjunctionen, Prosodie und Elemente der Metrik. (2 St. w.) — Lectüre von Caesar bell, gall., mit Präparation. (4 St. w.) In der zweiten Hälfte des II. Sem. Einübung der Metrik von Ovids Chrestomathie. (2 St. w.) — Alle zwei oder drei Wochen eine Composition in der Schule, alle 14 Tage ein Pensum als Hausarbeit. 3.) Griechisch (Grammatik): Kurze Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre, des Nomens und Verbums. Verba in [it und verba anomala. Im II. Sem. die Hauptpunkte der Syntax, Einübung an beiderseitigen Übersetzungsbeispielen. Memorieren dei Vocabeln, Präparation. — Die schriftlichen Arbeiten wie im II. Sem. der III. CI. 4.) Deutsch: (Abth. a., b.) Grammatik: Systematischer Unterricht. Syntax des Zusammengesetzten .Satzes, die Periode. Grundzüge der Prosodik und Metrik. Lectüre, Memorieren, Vortragen und schriftliche Arbeiten wie in der III. CI. 5.) Slovenisch: Bildungsform der Verba; Wiederholung der Tempus- und Moduslehre, Periode, Wortbildung, Metrik, eingeübt an den Lesestücken. — Lectüre wie in der III. CI.; Vortragen. — Alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit, darunter auch die gewöhnlichsten Geschäftsaufsätze. 6.) Geographie und Geschichte: (I. Sem.) Übersicht der Geschichte der Neuzeit, mit steter Hervorhebung jener Begebenheiten und Persönlichkeiten, welche für die Geschichte des habsburgischen Gesammtstaates eine besondere Wichtigkeit besitzen. — (II. Sem.) Specielle Geographie der österr.-ungar. Monarchie mit Rückblicken auf die wichtigsten Thatsachen ihrer Geschichte und Hervorhebung des engeren Heimatlandes. 7.) Mathematik: A. Arithmetik: Die zusammengesetzte Regeldetri, der Kettensatz, die Zinseszinsrechnung. Die Lehre von den Gleichungen mit einer und mehreren Unbekannten. — B. Geometrische Anschauungslehre: Stereometrie. Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen. Körperliche Ecke. Hauptarten der Körper. Oberflächen- und Rauminhaltsberechnung. Vertheilung wie in Classe I. Zeitweise schriftliche Arbeiten in der Schule und zu Hause wie in allen Classen des Untergymnasiums. 8.) Physik: Statik und Dynamik; Magnetismus und Elektricität; Akustik, Optik, strahlende Wärme. V. Classe. 1.) Religion: Begriff und Nothwendigkeit der Religion, allgemeiner Theil der kathol. Religionslehre, vorchri-t liehe Offenbarung, Lehre von der Kirche Christi. 2.) Latein: Lectüre (im I. und theilweise auch im II. Sem.) aus Livius, u. zw. das I. und XXI. Buch. Im II. Sem. Ovid, u. zw. eine Auswahl vornehmlich aus den Metamorphosen und den Fasti. (5 St. w.) — Grammatisch-stilistische Übungen. (1 St. w.) Alle vier Wochen eine Com-position in der Schule und ein Pensum als Hausarbeit. 3.) Griechisch: Lectüre im I. Sem.: Xenophon mit Auswahl. — Im II. Sem.: Homer’s Ilias im Umfange von 2 bis 3 Büchern, daneben — eine Stunde wöchentlich — Fortsetzung der Lectüre aus Xenophon. Präparation, Memorieren der Vocabeln und einiger Stellen aus der Ilias. — Grammatik (1 St. w.) zur Erweiterung und Befestigung des attischen Dialectes. Alle vier Wochen ein Pensum oder eine Composition. 4.) Deutsch: Grammatik: Jede zweite Woche 1 Stunde. Lautlehre, Umlaut, Brechung, Ablaut, Wortbildung. — Lectüre nach dem Lesebuche mit Erklärungen, die Charakteristik der dem Schüler bisher bekannt gewordenen epischen, lyrischen und rein didaktischen Dichtungsgattungen betreffend. Memorieren und Vortragen. Schriftliche Arbeiten wie in der III. Classe. 5.) Slovenisch: Lectüre von Musterstücken aus der neueren Literatur mit sachlicher und sprachlicher Erklärung. Übungen im Vortrag; ergänzende Bemerkungen zur Formenlehre. (Erklärung der Tropen und Figuren, Ergänzung zur Metrik, epische Poesie und ihre Arten.) — Wenigstens alle vier Wochen eine schriftliche Arbeit. 6.) Geschichte: Geschichte des Alterthums, vornehmlich der Griechen und Römer bis zur Unterwerfung Italiens, mit besonderer Hervorhebung der culturhistorischen Momente und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. 7.) Mathematik: A. Arithmetik: Wissenschaftliche Behandlung der vier ersten Rechnungsoperationen. Allgemeine Eigenschaften und Theilbarkeit der Zahlen. Lehre von den Brüchen. Zahlensysteme, insbesondere das dekadische. Verhältnisse und Proportionen nebst deren Anwendung. Lehre von den Gleichungen des ersten Grades mit einer und mit mehreren Unbekannten nebst Anwendung auf praktisch wichtige Aufgaben. (2 St. w.) — /?. Geometrie: Planimetrie in wissenschaftlicher Begründung. (2 St. w.) — Zu jeder Conferenz eine Composition , zuweilen ein Pensum. 8.) Naturgeschichte: (I. Sem.) Mineralogie: Krystallographie; systematische Betrachtung der wichtigsten Mineralien hinsichtlich der physikalisch-chemischen und sonstigen belehrenden Beziehungen. Berücksichtigung der gewöhnlichen Felsarten nebst einer kurzen entwick-lungsgeschichtlichen Skizze der Erde. — (II. Sem.) Botanik. Charakterisierung der Gruppen und Ordnungen des Pflanzenreichs auf Grund des morphologischen und anatomischen Baues mit gelegentlicher Belehrung über Ptlanzenphysiologie und Paläontologie. VI. Classe. 1.) Religion: Christliche Glaubenslehre. (Gott an sich, im Verhältnisse zur Welt als Schöpfer, Erhalter und Regierer, Erlöser und Heiliger. — Lehre von der Gnade, den Sacra-menten, — als Vollender.) 2.) Latein: Lectüre von Sallusts bell. Jugurth., Ciceros (I.) in Catilinam (Caesars bell, civ.); Vergils Eclog. und Georgica (mit Auswahl), Aeneis. Sonst wie in der V. Classe. 3.) Griechisch: Lectüre: Im I. Sem. Ausgewählte Partien aus Homer’s Ilias im Umfange von 6 Büchern. Im II. Sem.: Herodot, Hauptpunkte aus der Geschichte der Perserkriege; daneben namentlich im I. Sem.: etwa alle 14 Tage I Stunde Lectüre aus Xenophon. — Grammatik und Pensum wie in der V. CI. 4.) Deutsch: Grammatik: Alle 14 Tage 1 Stunde. Genealogie der germanischen Sprachen. Einführung in einige wichtigere Principien der Sprachbildung. — Lectüre und Erklärung von Musterstücken (Klopstock, Wieland, Lessing), zum grösseren Theile nach dem Lesebuche, nebst Anmerkungen, auf Beobachtung und Charakterisierung der stilistischen Formen gerichtet. Privat-lectiire. — Geschichte der deutschen Nationalliteratur (von rein historischem Standpunkte) im Grundriss, von den Anfängen bis zur Sturm- und Drangperiode. — Von drei zu drei Wochen, abwechselnd eine Schul- und eine Hausarbeit. 5.) Slovenisch: Fortsetzung der Lectüre im Anschluss an die V. Classe, mit sachl. und sprachl Erklärung und ästhetischer Würdigung. Abschluss der epischen Poesie, lyrische Dichtung. Sonst wie in der V. CI. 6.) Geschichte: Schluss der Geschichte der Römer und Geschichte des Mittelalters, mit eingehender Behandlung der Geschichte des Papst- und Kaiserthumes, in gleicher Behandlungsweise wie in der V. CI. 7.) Mathematik: A. Arithmetik: Im I. Sem. die Lehre von den Potenzen, Wurzeln und Logarithmen. Im II. Sem. quadratische Gleichungen mit einer Unbekannten und die Anwen- dung auf die Geometrie. — B. Geometrie: Im I. Sem. Stereometrie, im II. Sem. ebene Trigonometrie mit reichlichen Anwendungen. — Aufgaben wie in der V. CI.; Vertheilung wie in CI. I. 8.) Naturgeschichte: Somatologie; Zoologie: Systematische Betrachtung der Wirbelthiere und der wichtigeren Gruppen der wirbellosen Thiere, nach morphologisch-anatomisch und ent wicklungsgeschichtlichen Grundsätzen mit gelegentlicher Berücksichtigung vorweltlicher Formen. VII. Classe. 1.) Religion: Christkatholische Sittenlehre (allgemeine und besondere). 2.) Latein: Lectüre von Ciceros Reden und eines Dialoges; Fortsetzung der Lectüre von Vergils Aeneis. Sonst wie in der V. Classe. 3.) Griechisch: Lectüre von Demosthenes’ Staatsreden. Im II. Sem. auch ausgewählte Partien aus Homers Odyssee. — Grammatik und schriftliche Arbeiten wie in der V. Classe. 4.) Deutsch: Lectüre (zum Theile nach dem Lesebuche). Herder, Goethe, Schiller. Anmerkungen wie in der VI. Classe. Privatlectüre. Redeübungen. Literaturgeschichte ähnlich wie in der VI. Classe, bis zu Schillers Tode. Schriftliche Arbeiten wie in der VI. Classe. 5.) Slovenisch: Lectüre wie in der VI. Classe. — Dramatische Dichtung. — Altslovenische Laut- und Formenlehre. — Übersicht der altslovenischen Literatur. — Alle drei bis vier Wochen eine schriftliche Arbeit. 6.) Geschichte: Geschichte der Neuzeit mit besonderer Hervorhebung der durch die religiösen, politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen hervorgerufenen Veränderungen im Bildungsgänge der Culturvölker und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. 7.) Mathematik: A. Arithmetik: Quadratische Gleichungen mit zwei Unbekannten und solche höhere Gleichungen, welche sich auf quadratische zurückführen lassen. Progressionen. Die Zinseszinsen- und Rentenrechnung. Kettenbrüche. Diophantische Gleichungen des ersten Grades. Combinationslehre mit Anwendungen. Binomischer Lehrsatz. — B. Geometrie: Übungen im Auflösen von trigonometrischen Aufgaben und goniometrischen Gleichungen. Elemente der analytischen Geometrie in der Ebene mit Einschluss der Kegelschnittslinien. Schriftliche Arbeiten wie in der V. Classe. Vertheilung wie in der I. Classe. 8.) Physik: Allgemeine Eigenschaften der Körper. Statik und Dynamik fester, tropfbar-und ausdehnsam-flüssiger Körper. Wärmelehre. Chemie. 9.) Philosophische Propädeutik: Formale Logik. VIII. Classe. 1.) Religion: Kirchengeschichte, Darstellung des innern und äußern Lebens der Kirche Christi. 2.) Latein: Lectüre: Taciti Germania (Cap. 1 bis 27) und zusammenhängende größere Partien aus beiden oder einem seiner Hauptwerke. Horaz, Auswahl aus den Oden, Epoden, Satiren und Episteln. Sonst wie in der V. Classe. 3.) Griechisch: Lectüre: Im I. Sem.: Plato (Apologie und zwei kleinere Dialoge); im II. Sem.: ein Drama des Sophokles, darnach nach Thunlichkeit Fortsetzung der Lectüre aus der Odyssee. Grammatik und schriftliche Arbeiten wie in der V. CI. 4.) Deutsch : Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche). Göthe, Schiller, Lessings Laokoon, Schillers Abhandlung «Über naive und sentimentalische Dichtung.» Mit Erklärungen und die stilistischen Ergebnisse zusammenfassenden Anmerkungen. Privatlectüre. Redeübungen. Literaturgeschichte , ähnlich wie in der VI. CI., bis zu Göthes Tode. Schriftliche Arbeiten wie in der VI. CI. 5.) Slovenisch: Übersicht der mittleren und neueren slovenischen Literatur, verbunden mit sprachlichen und sachlichen Erklärungen der einschlägigen Musterstücke aus dem Lesebuche. — Redeübungen. Schriftliche Arbeiten wie in der V. CI. 6.) Geschichte : Im I. Sem.: Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie in ihrer weltgeschichtlichen Stellung; übersichtliche Darstellung der bedeutendsten Thatsachen aus der inneren Entwicklung des Kaiserstaates. — Im II. Sem.: Oesterreichisch - ungarische Vaterlandskunde (2 St. w.); Recapitulation der Hauptmomente der griechischen und römischen Geschichte. (1 St. w.) 7.) Mathematik: Übungen an der Auflösung mathematischer Probleme. Wiederholung der wichtigsten Partien des mathematischen Lehrstoffes. — Schriftliche Arbeiten wie in der V. CI. 8.) Physik: Magnetismus, Elektricität, Wellenlehre, Akustik, Optik, Elemente der Astronomie. 9.) Philosophische Proprädeutik: Empirische Psychologie. o-O (KS H' 2. » 'o & Ja 3. f- aff S 3.S1 <|o ?K > > „ » 02. g ? Lehrbücher, welche im Schuljahre 1885 dem Unterrichte in den obligaten Lehrfächern zu Grunde gelegt wurden. IV. Absolvierte Leetüre in den classischen Sprachen. a) Aus dem Lateinischen. Cornelius Nepos: Milt., Them., Arist., Cimon, Conon, Epam., Pelop., Eum., Phocion. Cornelius Nepos: Milt., Them., Arist., Paus., Cimon, Lysand., Thrasyb., Conon, Iplii-crat., Chabrias, Epam., Pelop., Agesil. Cornelius Nepos: Milt., Themist., Arist., Paus., Cimon, Lysand., Alcibiad., Thrasyb., Conon, Iphycrat., Chab., Epam. Caesar, bell. gall. lib. I., II., IV., V., VII. (mit Auswahl). Ovid. Metam. I. (89—162). — Fasti II.; Trist. IV. Caesar, bell. gall. lib. I., II., III., IV., V., VI., VII. (mit Auswahl). — Ovid. Metam. I.; Fasti II.; Trist. IV. (mit Auswahl). Liviusl., XXI.; Ovid. Metam. I., II., VI., VIII. (mit Auswahl). — Fasti II.; Trist. IV. 10. Livius a. u. c. lib. I., XXI. (mit Auswahl). (Priv. I. cap. 46—60). Ovid. Metam. I. 89—415; VI. 146—312; VIII. i83—235 u. 611 711; X. 1 — 77; XI. 85—193. — Fasti: I., II. (mit Auswahl). Sallust. bell. Jugurth. Caesar, bell, civil, cp. 1—43. Vergil. Aeneid. I., II.; Georg. I., II., IV. (mit Auswahl). — Eclog. I., V. Sallust. bell. Jugurth. Vergil. Aeneid. I., II.; Georg. IV.; Eclog. I., V. Vergil. Aeneid. III., VI., IX. Cicero orat. in Catil. I., II.; pro Roscio Amerino; Laelius. Horat. Oden I. 1, 2, 3, 6, 7, 10, 11, 12, 14, 15, 18, 21, 22, 23, 28, 31, 32, 33, 37; — II. 1, 2, 3, 6, 10, 13, 14, 15, 16, 18, 20; — III. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 30; — — IV. 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 15; — Epod. 1, 2, 7, 13. Satir. I. i, 4, 9, 10; II. 6. — Epist. I. 1 (Privat: Epist. ad Pisones). Tacit. Anna!. I., II., III. (mit Auswahl) und Germ. cap. 1—27. b) Aus dem Griechischen. V. a. CI.: Xenophon (Chrestom.): Kyrop. I., II., XIV. — Anabas. I., II., III., IV., V. — Homert Iliad. I., II. V. b. » Xenophon (Chrestom.): Kyropäd. I. — Anabasis: I., II., III., IV. — Memorab. I. — Homer, Ilias I., II. (Priv. Ausw.: Xen. Kyr. III., Anab. V.) VI. a. » llomeri Iliad.: III., IV., V., VI. (r —150), Herodot, hist.: VI., VII. (mit Auswahl). Xenophon (Chrestom.): Kyrop. I., II. VI. b. » Homeri Iliad. III., IV., VI., VIII., XI., XVI., XVIII. (mit Auswahl). — Herodot VI., VII. (mit Auswahl). — Xenophon (Chrestom.); Anabas. VI., VII. VII. » Demosthen. orat. phil.: I., II., III., de pace. — Homeri Iliad. XII., XVI., XXII. VIII. » P!aton. Apol. Krito. — Eutyph. (Priv.) Homer. Odyss. I., II., VI., VII., VIII. (Priv. II., VI.) Sophoclis Antigone. V. T h e 111 ata. a) Zu den deutschen Aufsätzen im Obergymnasium. V. a. Classe. 1.) Prosaische Wiedergabe des Inhaltes der Ballade Belsazar von Heine. — 2.) Spaziergang an einem schönen Oktobertage. — 3.) Der erste Schnee (Schilderung). — 4.) Betrachtung beim Jahreswechsel. — 5 ) Tellsage. — 6.) Die Hauptpunkte der Handlung im ü. Theil des Nibelungenliedes. — 7.) Das Erwachen der Natur im Friihlinge. — 8.) Das Leben des Menschen, verglichen mit dem Wachsthume einer Pflanze. — 9.) Der Ackerbau ist die Grundlage der menschlichen Gesittung. — 10.) Über den Unterschied und die Arten der lyrischen und epischen Poesie. III. a. CI. III.b. » III. c. » IV. a. > IV. b. » V. a. » V. b. » VI. a. » VI. b. » VII. » VIII. » V.b. Classe. I.) Die Stellung der Priester bei den alten Egyptern. — 2.) Die Phöniker und die Engländer. (Eine Parallele.) — 3.) «Belsazar» und «das Glück von Edenhall». (Eine Parallele.) — 4.) Der Stamm der aj Heracliden, b) Pelopiden, cj Tantaliden, d) Kadmeonen. — 5.) Ein wahrer Freund ist ein großer Schatz. — 6.) Lykurgs Verfassung. — 7.) Die Zerstörung Alba Longas. (Nach Livius.) — 8.) Der Kampf zwischen den Horatiern und Curiatiern. (Nach Livius.) — 9.) Warum fühlen wir uns von Hagen nicht abgestoßen — ja sogar angezogen? — 10.) Wandlungen im Charakter Kriemhildens. — 11.) Ursachen des peloponnesischen Krieges.— 12.) Folgen der sicilischen Expedition (für Athen). — 13.) Die Feinde des Menschen aus dem niederen Pflanzenreiche. — 14.) Agamemnons Betragen gegen Achill. (Ilias I. Buch.) — 15.) Achills Zorn über die Zurücksetzung durch Agamemnon. (Ilias I. Buch.) — 16.) Wie ich meine Ferien- zeit benütze. VI. a. Classe. I.) Gedanken in den Ruinen einer alten Ritterburg. — 2.) Agere, quod agas, considerate decet. — b) Welche Eindrücke empfangen wir beim Anblicke einer Gebirgslandschaft? — 3.) Das Herz. — 4.) Uber Kriemhildens Charakter im letzten Abenteuer des Nibelungenliedes. — bj Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden — Es ist nicht genug zu wollen — man muss auch thun. (Goethe.) — 5.) Dietrich von Bern. (Eine Charakteristik nach Uhlands «Deutsche Heldensage».) — 6.) Das Betragen ist ein Spiegel, in welchem jeder sein Bild zeigt. (Goethe.) — bj Welche Charakterzüge können wir an Huon und Scherasmin im II. Gesänge des Oberon wahrnehmen? -— 7.) Inhaltsangabe von Klopstocks Ode «Mein Vaterland». —b) Theuer ist mir der Freund, doch auch den Feind kann ich nützen — Zeigt mir der Freund, was ich kann, lehrt mich der Feind, was ich soll. (Schiller.) — 8.) Sind Sprachkenntnisse für die allgemeine Bildung nothwendig und weshalb? — bj Gut und Blut für unsem Kaiser — Gut und Blut fürs Vaterland. (Anrede eines Schülers an seine Mitschüler aus Anlass der Anwesenheit Sr. Maj. des Kaisers.) -— Auf welche Weise macht uns Lessing mit dem Charakter und den Verhältnissen des Majors v. Tellheim bekannt? — 10.) Jucundi acti labores. — bj Hat Lessing den Grundsatz von der Allgemeinheit der Charaktere in seinen Dramen befolgt? (Versetzprüfungsarbeiten.) VI. b. Classe. I.) Über den Wert der Freundschaft. — 2.) «Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern.» (Schiller.) [Anrede eines Schülers an seine Mitschüler.] — 3.) Einige Bilder aus dem heimischen Dorfleben. — bj Mortuos plango. (Eine Rückerinnerung an unsere Todten.) — 4.) Der Jüngling. (Eine Charakteristik.) — bj Muth verloren, alles verloren — Da war’ es besser nicht geboren. (Goethe.) — 5-) Welchen Gebieten entnimmt Klopstock im IV. Gesänge seines Messias die Gleichnisse, und was für Erscheinungen sollen durch dieselben veranschaulicht werden? — bj Früh übt sich, was ein Meister werden will. (Schiller.) •— 6.) Nil sine magno vita labore dedit mortalibus. (Horaz.) — b) Eine Winteridylle im Walde. (Auch in gebundener Rede.) 7.) Von welchem Nutzen sind uns die Sprachkenntnisse? — b) Welche Genüsse bereitet uns die Lectüre der Nationalpoesie? —■ 8.) Hoch lebe das Haus Österreich! (Körner.) — b) Über die Macht der Begeisterung. — 9.) Welche Kriegergestalten führt uns Lessing in «Minna v. Barnhelm» vor und wie zeichnet er sie? — 10.) Abschiedsgruß am Ende des Schuljahres. — bj Wie muss der epische und wie der dramatische Held im Unglücke vom Dichter gezeichnet werden , damit der erstere Bewunderung, der letztere Mitleid erwecken kann? — (Versetzprüfung.) VII. Classe. I.) Charakteristik des Königs Thoas in der Iphigenie von Goethe. — 2.) Wahre Freundschaft kann nur unter Guten herrschen. — 3.) Schillers Wanderfahrten. — 4.) Ein Brief Schillers an Dalberg nach seiner Flucht aus Stuttgart. — 5.) Wie hat Goethe die Faustsage behandelt? — 6.) Gegensätze der Charaktere Hermanns und seines Vaters in Hermann und Dorothea von Goethe. — 7.) Die Bedeutung der romantischen Schule. — 8.) Ursachen des Niederganges des athenischen Staatswesens zur Zeit Philipps von Macedonien. 9.) Einfluss des Elternhauses auf die geistige Entwickelung. — 10.) Durch welche Umstände wurde den Deutschen die Einheit ihrer Schriftsprache erhalten? VIII. Classe. r.) Wie schildert Goethe die Schönheit von Hermann und Dorothea? — 2.) Wie unterscheidet sich die Poesie von den bildenden Künsten a) in Bezug auf die Darstellung schöner, b) in Bezug auf die Darstellung hässlicher Körper? (Nach Lessings Laokoon.) — 3.) Finden die in Lessings Laokoon aufgestellten Grundsätze in Schillers Balladen und Romanzen: a) Der Ring des Polykrates, der Kampf mit dem Drachen, Hero und Leander; bj der Taucher, die Kraniche des Ibykus, die Bürgschaft, ihre Bestätigung? — 4.) Welchen Einblick gewährt uns Goethes «Hermann und Dorothea» in das häusliche Leben des deutschen Bürgerstandes am Ende des 18. Jahrhunderts? — 5.) Wie begrenzt Lessing die Gebiete der bildenden Kunst und Poesie, und welche Grundsätze stellt er für beide auf? — 6.) Welche Bedeutung hat die philosophisch* historische Beschäftigung Schillers für seine geistige Entwicklung? — 7. A. Inwiefern ist das Schwanken Wallensteins a) durch seinen Charakter, bj durch die äußeren Umstände begründet? B.aJ Wodurch wird Max Piccolomini an Wallenstein gefesselt? bj Was ist der Grund der Trennung Piccolominis von Wallenstein? — 8.) In welchem Zusammenhange steht die historische Entwickelung Siebenbürgens mit seiner geographischen Lage und Bodenboschaffenheit ? — 9.) Wie unterscheidet sich die naive und sentimentalische Dichtung? — 10.) Das Donaugebiet in seiner historischen wie culturellen Bedeutung. (Maturitätsprüfung.) b) Zu den slovenischen Aufsätzen im Obergymnasium. V. a. Classe. I.) Kako sem zadnje počitnice porabil? — 2.) Aenejev prihod v Latij (po Liviju). — 3.) Pesniški okras v pesmi «grof Habsburški». — 4.) Odgoja pri Persijanih (po Ksenofontu). — 5.) Kdor se dosti rotf, nič ni mu al malo verjeti. (Valjavec.) — 6.) Menonov govor (po Ksenofontu Anab. I. 4.) — 7.) Prvi spomladanski dan (prizor). — 8.) Ovidijevo življenje. — 9.) Kako je Periklej Athene okrasil? — 10.) Bogu dušo in vest, vladarju zvestobo do smrti. (Koseski.) V.b. Classe. 1.) Hitro obrača se časa kolo, — Naši duhovi ž njim se vrtijo. (S. Jenko.) — 2.) Jesenski dan (prizor). — 3.) Pesniški okras v pesmi «Asan-Aginica». — 4.) Večkrat sam’ iz en’ga dneva — Rada pride dolga reva. (Vodnik.) — 5.) Bene dormit, qui non sentit, quam male dormiat. — 6.) Rimski obredi pri napovedovanji vojske (po Liviju). — 7.) Epika in lirika (vsporedna primerjava). — 8.) Vstajenje Velikonočno. — 9.) O koristi kovin. — 10.) Starosti čast, mladenču poduk, otroku ljubezen. (Koseski.) VI. a. Classe. l.aj Terzit. (Značajepis po Homerji.) — bj Kdor zaničuje se sam — Podlaga je tujčevi peti. (Koseski.) — 2. al Vzroki jugurthinske vojske (prosto po Sallustu). — bj Žetev. — 3. aJ Jesenski prizori. — b) Kako se je zgodilo, da so samovladarji stopili na čelo rimskej državi? — 4. a) Caligula, rimski cesar. — bj Vsebina četrtega speva Iliade. — $. a) Non scholae, sed vitae discendum. — b) Constantin Veliki. — 6.) Gospa Holla poleg nemškega berila za VI. str. 9. — 7. aj Sem videl, da svoj čoln po sapi sreče — Komur sovražna je, zastonj obrača — Kak veter nje nasproti temu vleče — Kogar v zibeli vid’la je berača. (Preširen.) — b) Vstaja maloazijskih Grkov. — 8. nj Različne. — b) Karol Veliki. — 9.)/n medio virtus. — 10. a) Dulce et decorum est pro patria mori. — b) Nasledki križanskih vojsk. — 11.) Die ewige Bürde. (Prestava iz nemškega berila Egger ü., str. 326.) VI. b. Classe. I.) Po Vilharjevi basni «Pluga» ogovor mladenču dijaku v začetku šolskega leta. — 2.) Kdor se dosti roti, nič ni mu al malo verjeti. (Valjavec.) — 3.) Kterega pomena je rek: tNulla dies sine linea% gledč spisovanja slovenskemu dijaku. — 4.) Razgovor o ptujkah v slovenščini. — 5.) Presodite pesem «Asan-Aginica» aj po vsebini in b) po obliki. — 6.) Solnce naj sija po vsem tvojem pismu; mrak je vrag v govoru. (Slomšek.) — 7.) Popis — Opis — Značaj (volitev prosta). — 8.) Sloga jači, nesloga tlači (razprava). — 9.) Pred bitko ali po bitki (ogovor). — 10.) Česa sem se naučil iz letošnjih vaj govorniških? VII. Classe. I.) Kake nazore pobija Preširen v svojej pesni: «Krst pri Savici», in ktere so njegove prave misli o jeziku in pesništvu? — 2.) Misli na grobu slavnih mož. — 3. a) Podoba živa naše dobe — Si ti, oj jasni zimski dan, — Prepoln kot ona si svetlobe, — Kot ona mrtev in hladan. (S. Gregorčič.) — bj Aeneas na obrežji Cyklopov. (Verg. Aen. III.) — 4.) Pesniška lepota «Čete». (Smrt Smail-age Čengijiča.) — 5.) Vsebina epične pesni «Smrt Smail-age Čengijiča». — 6.) Naj pa kdo najde — Novega res kaj, — Pot mu napravlja — Prednikov delo. (P. Hicinger.) — 7.) Kako popisuje Vergilius podzemeljski svet? (Aen. VI.) — 8.) Govorništvo nekdaj in sedaj. — 9.) U-sklanja in sedanjik v starej in novej slovenščini. — 10.) Magna lausest, si homo mansuetus est homini, otnne hoc, quod vides, unum est: membra sumus corporis magni. (Seneca.) VIII. Ciasse. i.) wAvO,pto;ro<; tov toSt' ia\h xa\ (izvija’ iei — 2. a) V katerih sklonih se pri soglasniških deblih na «v» v staroslovenščini oblike po a-jevski in i-jevski sklanjatvi snujejo? — bj Ostanki moške i-jevske sklanjatve v novoslovenščini. — c) Sestavljena sklanjatev part. praes. act. glagolskega debla «plet». — 3.) Kateri nazori o smrti so Sokrata pred bližnjo smrtjo osrčevali ? — 4.) Os tenerum pueri balbumque poeta ßgurat, — Mox etiam pectus pracceptis format atnicis. (Hor. ep. lib. II. 1.) — 5.) Zakaj se ni hotel Sokrat po predlogu Kritonovem smrti odtegniti? — 6.) Podporniki in pokrovitelji slovenskih pisateljev v protestantskej dobi. — 7.) OTr] rep ©uXXwv Y£V£7j, TotrJSs xoc\ avSotov. (Hom. II. VI. 125.) — 8.) Mokrocvetoče rožce poezije — Očitajo to, kar se v prsih skriva. (Preširen.) — 9.) Početek in razvoj novoslovenskega leposlovja do Pre-širna (izključ.) — 10.) IloXXa za 8etva, xoüSev av&pcorcou Seivorepov tcAet. (Soph. Ant. 332.) Človek po svojih duševnih zmožnostih, vedah in umetnijah prvak vsega stvarstva. (Godni izpit.) VI. Freie Lelirgegenstände.* 1.) Französische Sprache. An diesem Unterrichte nahmen Schüler von der IV. CI. aufwärts in 2 Jahrescursen theil. I. Curs (2 St. w.): Lautlehre. Formenlehre des Artikels und des Substantivs. Das Ad-jectiv. Das Numerale. Das Pronomen. Die zwei Hilfsverben und die drei regelmäßigen Con-jugationen. Einübung der sprachlichen Regeln an beiderseitigen Übersetzungsbeispielen nach der Grammatik und nach dem Übungsbuche (U. St.) von Prof. Dr. Filek Edl. v. Wittinghausen. Besuch im I. Sem. 54 und im II. Sem. 32 Schüler. II. Curs (2 St. w.): Conjugation des Passivs. Die reflexiven und die unpersönlichen Verben. Konjugation der unregelmäßigen und der defectiven Verben. Das Adverb. Die Präpositionen. Die Conjunctionen. Das Nöthigste aus der Wortstellung. Zu Grunde wurde gelegt die Grammatik und das Übungsbuch für die Mittelstufe des französischen Unterrichts von Prof. Dr. Filek Edl. v. Wittinghausen. Außerdem wurde gelesen das Theaterstück: L’ honneur et 1’ argent, von Ponsard. Besuch im I. Sem. 23 und im II. Sem. 18. Schüler. 2.) Italienische Sprache. Der Unterricht in dieser Sprache wird für Schüler von der IV. CI. aufwärts in drei Jahrescursen ertheilt. X. Curs (2 St. w.): Leseübungen. Einübung der Sprachregeln an beiderseitigen Übersetzungsbeispielen nach Musaffias ital. Sprachlehre (9. A., Wien 1877), Nr. 1 bis 140. Besuch im I. Sem. 40 und im II. Sem. 37 Schüler. II. Curs (2 St. w.): Fortsetzung der Übungen nach demselben Lehrbuche (Nr. m bis 216; Probeübungen aus «prom. sposi»). Besuch im I. Sem. 15, im II. Sem. 15 Schüler. III. Curs (1 St. w.): Lectüre: Manzoni, i promessi sposi ca}). II., III., IV., V. Besuch im I. und II. Sem. 10 Schüler. 3.) Stenographie. Der Unterricht wurde in 2 Cursen zu 2 St. w. an Schüler von der V. CI. aufwärts ertheilt. An dem I. Curse nahmen im I. Sem. 72, im II. Sem. 59 Schüler theil. Lehrstoff: Die Wortbildung oder die sogenannte Correspondenzschrift. — Lehrbuch: Gabelsbergers Stenographie von Prof. A. Heinrich. An dem II. Curse betheiligten sich im I. Sem. 57, im II. Sem. 49 Schüler. Lehrstoff: Die Kürzungsarten (Etymologie), die Wortbildungskürzungen nach Redetheilen (Formenlehre), prakt. Ausbildung nach den syntaktischen Gesetzen (wann gekürzt wird), d. i. die Debattenschrift. * Die Angaben über die Schiilerzahl beziehen sich immer auf den Semesterschluss. i.) Zeichnen. Dieser Unterricht wurde in 2 Cursen ä 2 St. w. mit je 2 Abth. an Scliiiler des ganzen Gymnasiums ertheilt. An dem I. Gurse nahmen im I. Sem. 49 Schüler (besonders der I. CI.), im II. Sem. 54 theil. Lehrstoff: Ebene geometrische Figuren (auf der Tafel entworfen und erklärt), Combinationen daraus, Übergang in die Flachornamentik, Elemente der Perspective, praktische Anweisung an Draht- und Körpermodellen, Ausführung von Seite der Schüler aus freier Hand mit Blei, Feder und Tusch. II. Curs im I. Sem. 54, im II. Sem. 47 Schüler. Lehrstoff: Fortsetzung der Ornamente nach Tafelzeichnungen, nach farblosen und polychromen Musterblättern, die thierische und menschliche Gestalt, Gedächtnis- und Perspectivübungen mit Anschluss an die Studien des menschlichen Kopfes in verschiedener Lage, nach Tafelzeichnungen und Gipsmodellen; verschiedene graphische Manieren, Anweisung und Behandlung bei Deck- und Lazurfarben, Pinselführung. 5.) Kalligraphie. An diesem Unterrichte nahmen jene Schüler der I. und II. CI. (2 Abth. in je I St. w.) theil, welche von dem Lehrkörper dazu verpflichtet wurden, sodann auch einige, die sich freiwillig dazu gemeldet hatten, im I. Sem. 113, im II. Sem. 79 Schüler. Zu Grunde gelegt wurde beim Unterrichte Pokornys elem. Schreibunterricht, 12 Hefte der Current-, 12 der englischen Schrift (slov. Ausg.); I. Stufe vierzeilig, 2. Stufe einzeilig in Pollaks Heften. Für geübtere Schüler auch die französische Rondeschrift nach Greiners neuen Schreibheften. 6.) Gesang. Der Gesangsunterricht wurde in 5 St. w. in 2 Cursen ertheilt. I. Curs 2 St. Knabenstimmen, 1 St. Männerstimmen; II. Curs 1 St. gemischter Chor, 1 St. Männerchor. Im I. Curse wurde das Elementare der Gesangskunst mit histor. Rückblicken auf die Entwickelung der Tonkunst mit zahlreichen Beispielen ein- und mehrstimmig durchgenommen, u. zw. nach eigener Gesangsschule, bis zum Abschlüsse der Dur-Tonarten, unter Anwendung der Notenschrift und der Galin-Paris-Cheve’schen Ziffernmethode. — Im II. Curse wurden Lieder und Chöre geistlichen und weltlichen Inhalts in lateinischer, deutscher und slovenischer Sprache geübt, daneben die Moll-Tonarten vorgetragen und das im I. Curse Vorgenommene wiederholt. Besuch im I. Sem 155, im II. Sem. 136 Schüler. Daneben erhielten die Zöglinge des f. b. Knabenseminars besonderen Gesangsunterricht zu Hause (3 St. w. Choral- und Figuralgesang, 2 St. Clavier.) 7.) Turnunterricht. An den Turnübungen betheiligten sich im I. Sem. 159 Schüler in 6 Abth. mit 6 St. w.; im II. Sem. 152 Schüler. I. und II. Abth., 2 St. (I.a. u. I.b., c., II.b., c.): Ordnungs- und Freiübungen: Reihungen, Schwenkungen, Bewegungen des Körpers in einfachen Formen, Laufen. — Ge-räthübungen an der Leiter, dem Barren und Bock, Freispringen, Schaukeln an den Ringen. — Spiele. III. und IV. Abth., 2 St. (H.a., III.a., b., c. u. IV.a., b.): Die Ordnungsübungen der vorhergehenden Abtheilung; zusammengesetzte Freiübungen. — G er ä t hiibu n ge n: Barren: Reit- und Seitsitze, Fortbewegung, auch mit Schwingen, Abspringen vor und hinter der Hand, Kreisen an den Holmenden. Leiter: Hangeln an den Holmen und Sprossen, Hangzucken. Pferd: Hocke, Flanke, Wende, Kehre, Kreise. Bock- und Freispringen. Beugehang an den Ringen. Am Reck: Kniehang- und Felg-Auf- und Abschwünge. V. und VI. Abth., 2 St. (Obergymn.): Freiübungen mit Belastung. — Geräth-übungen in zusammengesetzten F'ormen, mit Armwippen im Hang und Stütz. Pferd: Weiterentwickelung der Übungen der vorigen Stufe; Grätsch- und Diebsprünge; Hinter- und Längssprünge. Reck: Weiterentwickelung, Felgen, Speichen, Abschwünge. Bock- und Freisprünge in die Höhe und Weite. Übersicht der Vertheilung der obligaten Lehrfächer nach den einzelnen Classen nnd wöchentlichen Stunden. Lehrgegenstand I. a. I. b.,t. ä H.a. II. b, c. ä III.a. HIV ä lV.a. IV.b. f. a.,b. ä TI.a.,b. ä VII. VIII. Znsanmien Religionslehre 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 34 Latein 8 8 8 8 6 6 6 6 6 6 5 5 112 Griechisch — — — — 5 5 4 4 5 5 4 5 52 Deutsch 4 4 4 4 3 3 3 4 3 3 3 3 58 Slovenisch 3* 3 3* 2 3* 3 3* 2 2 2 2 2 42 Geogr. u.Gesch. 3 3 4 4 3 3 4 4 3 4 3 3 58 Mathematik 3 3 3 3 3 3 3 3 4 3 3 2 52 Naturgesch. 2 2 2 2 2 2 — — 2 2 - — 26 (I.S.) 20 (II.») Physik — — — — 2 2 3 3 — — 3 3 12 (I.S.) 18 (H.») Propädeutik 2 2 4 Zusammen * Rela 2S tiv ob 25 igat. 26 25 27 27 28 28 27 27 i 27 1 27 45° VII. Lehrmittel-Sammlungen. I.) Die Gymnasialbibliothek. Dieselbe stand als Lehrer- und Schiilerbibliothek in der Obsorge des Prof. E. Nedwed. Die Schülerbibliothek (slov. Abtheilung) versah der suppl. Lehrer A. Paul in. Dieselbe erhielt im Schuljahre 1885 folgenden Zuwachs. I. Lehrerbibliothek. a) Durch Schenkung: Vom h. k. k. Unterrichtsministerium durch den h. k. k. Landesschulrath: Skofiz: Botanische Zeitschrift 1885; von der h. k. k. Landesregierung: Gesetz- und Verordnungsblatt für Krain 1885; vom historischen Verein für Steiermark: aj «Mittheilungen», Heft 32, bj «Beiträge», Jahrg. lg; vom Prof. Matzka Karl: aj Versuch der richtigen Lehre von der Realität der vorgeblich ima- ginären Größen der Algebra; bJ Ein neuer Beweis des Kräftenparallelogramms. Beide Geschenk des Verfassers durch das h. k. k. Ministerium; vom Herrn Prof. Marn: Celakovsky, Vybor maly z veškere literatury češke. — Dobrowsky J., Die Bildsamkeit der slovenischen Sprache. — Gutsmann O., Deutsch-windisches Wörterbuch. — Hanuš J., Das Schriftwesen und Schriftthum der böhmisch - slovenischen Völkerstämme. — Hattala M., De Mutatione contiguarum consonantium in linguis slavicis. — Jagič V., Historija književnosti naroda srbskoga i hrvatskoga. — Jagič V., Das Leben der Wurzel «de» in den slavischen Sprachen. — Jarnik M., Versuch eines Etymologikons der slovenischen Mundart. — Jireček H. u. J., Die Echtheit der Königinhofer Handschrift. — Krek Gr., Über die nominale Flexion des Adjectivs im Alt- und Neuslovenischen. — Lip-nicki E., Geschichte der polnischen National-Literatur. — Majar M., Slovnica ruska za Slovence. — Malavašič Fr., Slovenska slovnica za prve šole. — P. Marcus, Das kleine Wörterbuch in drei Sprachen, slov.-deutsch-latein. — Navratil J., Sprachlehre der slove-nischen Sprache. — Primiz J., Nemško-slovensko branje. — Stefanovič Vuk, Kleine serbische Grammatik von J. Grimm. — Stefanovič Vuk, Narodna srbska pjesmarica. — Stefanovič Vuk, Mala slaveno-srbska pjesmarica. — Vrtovec M., Shodni ogovori. — U. J., Kleine Sammlung altslavischer Wörter, welche im windischen Dialecte noch fortleben. — Verzeichnis der von B. Kopitar hinterlassenen Bücher und Handschriften. — Die Reform der Gymnasien. — Vserosijskaja etnograficijskaja vystavka (russ.); vom Herrn Baron Zois: Maren/i Freih. v., Zwölf Fragmente über Geologie. b) durch Tausch: 32 Programme baierischer Gymnasien , 346 von preußisch-deutschen Mittelschulen, 197 von österr.-ung. Mittelschulen und anderen Lehranstalten. c) Durch Ankauf: aj Zeitschriften: Verordnungsblatt des h. k. k. Unterrichtsministeriums, 2 Exempl. (1885). — Zeitschrift für die österr. Gymnasien (1885). — Zeitschrift für das Gymnasialwesen (1885). — Zeitschrift für das Realschulwesen (1885). — Rundschau für Geographie und Statistik (1885). — Jagič, Archiv für slav. Philologie. b) Werke: Ameis, Homers Ilias. (Forts.) — Buchholz, Die homerischen Realien. (Forts.) — Bouter-wek und Tegge, Die altsprachliche Orthoepie und die Praxis. — Boguslawski, Oceanographie. (Forts, aus der Bibi. geog. Handb. von Ratzel.) — Hettner, Handbuch der deutschen Nationalliteratur, 3 Bd. — Hoffmann E., Studien auf dem Gebiete der lat. Syntax. — Leunis, Synopsis. (Forts.) — Marenzeller, Normalien für die Gymnasien. — Meyer, Conversationslexicon. — Saalfeld, Tensaurus italograecus. — Special-Ortsrepertorium von Krain, Kärnten und Steiermark. — Wagner, Geographisches Jahrbuch, Band II. c) Geographisch -historische Lehrmittel: Kiepert H., Europa. — Kiepert R., Frankreich (physic. und polit.) — Britische Inseln (physic. und polit.) — Sydow, Wandkarten von Europa, Asien, Nord- und Südamerika, Australien. — Kiepert H., Imperii Romani tabula. — Hölzel, Geographische Charakterbilder sammt Text. — Langl, Historische Bildertafeln sammt Text (Schluss). II. Schülerbibliothek: a) Durch Schenkung: K. k. Unterr.-Min.: Teuffenbach, Vaterländisches Ehrenbuch. — Von den Herren: Prof. Marn, Jezičnik XXII. —- Beilhack G., Übersicht der sprachl. und literar. Denkmäler des deutschen Volkes. — Gervinus G., Geschichte der poet. Nationalliteratur der Deutschen. — Heinrich A., Deutsches Lesebuch für die erste Classe. — Weber G., Geschichte der deutschen Literatur. — Wein hold H., Mittelhochdeutsches Lesebuch. — Stokan N., Biser, zabavnik. — Umek, Abuna Soli man. — Vesel J., Olikani Slovenec. — Prof. Vävru, Vrtec 1884. — Prof. Žakelj, Slovenska Talija, $2. zv. — Prof. Wurner, Handl A., Lehrbuch der Physik, 2 Expl. — Pisko J., Lehrbuch der Physik. — Wallentin G., Lehrbuch der Physik. — Prof. Pleteršnik, Slovenska Talija, 52. zv. —• August Senoa, Sabrane pripoviesti. — Sulek, Lučba za svakoga. — Novovjeki izumi u znanosti, obrtu i umjetnosti II. — Zabavna knjižnica, svezak 73 i 74. — Klaic und Maravič, Vienac 1883. — Prof. Nedwed, Sima, Wanderungen durch Krain. — v. Collin, Ausgewählte Gedichte und Schauspiele. — Schulze E., Ausgewählte Gedichte. — Prof. Levee, Zvon 1884, 2 Expl. — Prof. Sket, Kres 1884. — Dr. Gratzy, Pölitz K., Österr. Geschichte. — Thome W., Lehrbuch der Zoologie. — Baron Zois, Wiegand A., Erster Cursus der Planimetrie. — Zeynek G., Grundzüge der deutschen Stilistik und Literaturgeschichte. — Stud. phil. Kržišnik, Turgenieff, Die Uhr. (Im russ. Orig.) — Vom Schüler Robida (IV.b.), Marn J., Slovnica češkega jezika. b) Durch Ankauf: Albrecht, Die Eroberung des Nordpols. — Blüthgen W., Harte Steine. — Braun Isab., Charles Dickens, genannt Boi. —, Jugendblätter, 1884. — Bonn, Die dumme Liesel. — Baumann, Quer durch Afrika; im Herzen von Afrika. — Bücher, Katechismus der Kunstgeschichte. — Campe, Die Entdeckung von Amerika. — Düngern J., Kleine Erzählungen aus dem Thierleben. — Dietsch, Lehrbuch der Geschichte. — Erismann, Gesundheitslehre. — Der Einjährig-Frei-willige im k. k. Heere. (2 Expl.) — Erler, Deutsche Geschichte. (Forts.) — Ferry-Trautmann, Der Waldläufer. — Frey J., Geschichten aus der Schweiz. — Gregorovius, Corsica. — Ger-stäcker F.-Grube, Reisen um die Welt. — Grube, Bilder und Scenen aus Asien und Australien. — Grimm, Märchen. — Gottschall, Der neue Plutarch. (Forts.) — Geliert, Ausgewählte Fabeln und Erzählungen. — Hauff W., Märchen. — Henneberg, Griechische Geschichte in Biographien. — Höcker, Elternlos. — Höcker-Marryat, Japhet, der seinen Vater sucht; Jakob Ehrlich. — Hess, Erzählungen aus der ältesten Geschichte Roms; Rom unter den Königen; Rom und König Pyrrhus; der römische Freistaat. — Hertzberg, Die Feldzüge der Römer in Deutschland. — Jäger Claud., Die Meuterer auf Pitcairn. — Jäger, Rom und Karthago; der Krieg Hannibals; Marcus Porcius Cato und seine Zeit. — Klaar, Das moderne Drama. — Kirchhoff, Schulgeographie. — Kanitz, Katechismus der Ornamentik. — Kluge, Geschichte der deutschen Nationalliteratur. — Lindemann, Bibliothek deutscher Classiker, II. Serie, Bd. I bis 7. — Michael C., Die jungen Lebensretter. — Münchner Bilderbogen a) aus allen Ländern, b die Welt in Bildern. — Du Nord, Aus der Kaiserstadt. — Onken, Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen: Alterthum — Plieninger, Die schönsten Erzählungen des Weiße’schen Kinderfreundes. — Pölzel, Lessings Minna v. Barnhelm. — Redwitz, Hermann Stark, 3 Bde. — Rudolf L., Schiller-Lexikon. — Richter, Fürs Haus, 3 Th. — Sealfield, Der Legitime und die Republikaner. — Schwicker, Ungarische Hochlandsbilder. — Schulz, Kunst und Kunstgeschichte (2 Bde.) — Werner, die schönsten Märchen aus tausend und eine Nacht. — Wildermuth, Mein Bruder und ich. — Waegner W., a) Hellas, bj Rom. — Zdekauer, Von der Adria und den schwarzen Bergen. — Zöhrer, Donauhort ; österr. Sagen- und Märchenbuch. Zvon 1884. — Kres 1884. — Vrtec 1884 — Filipovič Ivan, Kraljevič Marko. (5 Expl.) — Jurčič, Zbrani spisi. (3 Expl.) — Majar H., Odkritje Amerike. (5 Expl.) — Schmid K., Kanarček, posl. Sattner. — Tomšič J., Dragoljubci. — Tomšič F., Peter Rokodelčič. —Jules Verne, Potovanje okoli sveta, posl. Hostnik. (6 Expl.) — Fr. H., Pripovedke za mladino. — A. M. Slomšek, Zbrani spisi, uredil in izdal M. Lendovšek. — Lendovšek M., Val. Orožnovi spisi. — Markovič, Stanko Vraz. — Außerdem die von der Matica Slovenska in Laibach und vom Hermagoras-Vereine in Klagenfurt herausgegebenen Werke pro 1884. 2.) Für den Zeichenunterricht. Drahtmodelle von der I. Serie B, Nr. 20, Kreis mit umschriebenem Quadrat und zwei Durchmessern. — I. Serie C, Elementar-Holzmodelle: Nr .30, ein hohler Würfel; Nr. 41, eine hohle Halbkugel. — III. Serie, Gefäßformen (Gipsmodelle): Nr. 7, Krater, in Kelchform; Nr. 8, Amphora, bauchiges Gefäß; Nr. 9, tulpenförmiger Krater; Nr. 10, Hydria, dreihenkliges Gefäß. — IV. Serie A, ornamentale Stilformen (Gipsmodelle): Nr. 4, flaches Renaissance-Ornament von der Antoniuskirche in Padua, 16. Jahrhundert; Nr. 5, o, 8 und 10, dt. aus dem Verlage des k. k. österr. Museums für Kunst und Industrie in Wien. 3.) Das physikalische und chemische Cabinet, unter Obsorge des Prof. M. Wurner, erhielt aus dem Dotationstheile pro 1885 per 355 fl. folgenden Zuwachs: Dynamo-elektrische Cabinets-Maschine für Handbetrieb und Vorrichtung, um die Maschine auf Spannung und Quantität schalten zu können. — Drahtglüh- und Schmelzapparat. — Bostonlampe. — Lampenofen. — Vorlesungsapparate nach Prof. Hoffmanu zur Demonstration des Volumen Verhältnisses des bei der Elektrolyse der Salzsäure gebildeten Wasserstoffes und Chlors, zur alterierenden Zerlegung und Wiederbildung des Wassers, zur volumetrischen Analyse des Ammoniaks, zur Synthese des Chlorwasserstoffes; Apparat, um zu zeigen, dass beim Verbrennen der Körper an der Luft eine Gewichtszunahme stattfindet. 4.) Das naturhistorische Cabinet, unter der Obsorge des Prof. Dr. H. Gartenauer, erhielt aus dem Dotationsantheile pro 1884/85 per 120 fl. folgenden Zuwachs: a) durch Ankauf: Eine Collection Crustaceen. — 8 Schädelskelete, I Fußskelet. — Chamäleon. — 4 Stück Vögel. — 14 mikroskopische Präparate. — Zeitschrift: «Naturhistoriker» 1885. b) durch Schenkung: Ein Fadenwurm (von Herrn k. k. Regierungsrath Dr. Valenta). Ein Falkennest und verschiedene kleinere naturhistorische Objecte (vom Schüler Kovač d. III. a. CI.) Die öffentliche k. k. Studienbibliothek mit einer jährl. Dotation von 1200 fl., unter der Verwaltung des k. k. Custos Herrn Dr. Gottfried Muys, steht unter den gesetzlichen Vorschriften sowohl dem Lehrkörper als auch den Schülern zur Benützung offen. Dieselbe enthielt am Schlüsse des Solarjahres 1884: 32 528 Werke in 48 750 Bänden, 5°97 Hefte, 1838 Blätter, 420 Manuscripte, 238 Landkarten. Der k. k. botanische Garten, unter der Leitung des Gymnasialprofessors V.Kon-s ch egg und der Obsorge des Gärtners J oh. Rulitz. — Die Benützung desselben steht allen Lehranstalten zu, dem Publicum ist er an regenfreien Nachmittagen zugänglich; Zuwachs und Ersatz im Garten: 54 Alpenpflanzenspecies. Die bisherige Studienfondsdotation zur Erhaltung desselben wurde auch im Schuljahre 1885 aus den Lehrmittelbeiträgen der Gymnasialschüler bestritten. Außerdem leistet die Stadtgemeinde einen jährlichen Beitrag von 105 fl. Das Landesmuseum mit sehr reichhaltigen Sammlungen aus allen drei Naturreichen, von Alterthümern und culturhistorischen Objecten, erweitert durch reichhaltige Pfahlbauten- und prähistorische Funde in Krain. Dasselbe ist an regenfreien Donnerstagen, resp. Sonntagen, von 10 bis 12 Uhr allgemein, sonst über specielles Ansuchen zugänglich. VIII. Statistik der Schüler. C lag S e Summe 1 II. m. 1 IV. I V- 1 VI. > > a-1 b. 1 1 c. j a- 1 b. I c. a. h- C. 1 a. | b. "•1 b. a. b. i.) Zahl. ! I ; 1 I Zu Ende 1883/84 49 61 56 47+1! 52 39 27 44 — 1 34 53 28 47 54 — 52 43 686-4-1 1 Zu Anfang 1884/85 43 73 74 39 ! 47 44 37 45 39 i 24 42 52 61 32 38 53 48 791 Wahrend des Schulj. eingetr. — 2 — 1' 1 — — — — — — — — — — — — 3 Im ganzen also aufgenommen 43 75 74 40 47 44 37 45 39 24 42 52 61 32 38 53 48 794 Darunter : Neu aufgenommen, und zwar: 36 65 65 2 - - 1 - 4 2 1 19 7 4 — 3 I 210 aufgestiegen . . . 4 ‘9 1 3 2 1 Repetenten . . . Wieder aufgenommen, u. zw .: 7 10 9 38 47 44 36 45 35 22 4i 33 54 28 3» 50 47 584 aufgestiegen • • • — 3 — 36 43 41 35 42 34 21 4i 30 50 24 38 46 44 Repetenten . . . ! 7 7 9 2 4 3 1 3 1 1 — 3 4 4 4 3 Während des Schulj. ausgetr. 6 15 10 5 4 3 1 1 4 2 — 2 10 2 2 4 5 76 Schülerzahl zu Ende 1884/85 37 60 64 35 43 4i 35+1 44 35 22 42 50 5i 3° 36 49 43 718 Darunter : Öffentl. Schüler . 37 60 64 35 43 4i 35 44 35 22 42 50 5i 30 36 49 43 717 Privatisten .... 1 2.) Geburtsort f P ater lanaJ. Laibach 12 10 8 12 12 6 12 10 2 6 6 M 4 9 6 6 11 146 11 44 46 10 29 32 13 33 32 8 35 28 47 15 28 35 29 475 Kärnten 2 — — 1 — 1 1+1 — — 1 — 2 — — — 2 — 11 Küstenland 4 — 1 3 2 1 3 1 — 1 — — — 1 — 2 1 20 Steiermark S 2 7 5 — 1 4 — 1 2 1 2 — 2 1 2 — 35 Die ändern cisleith. Lander . 2 — — 2 — — 1 — — 2 — 2 — 3 — 1 2 15 Uie Länder der ung. Krone . 1 1 2 2 1 1 — 10 Bosnien — 3 — — — — — — — — — — — — — — — 3 Ausland — 3 Summe 37 60 64 35 43 41 35+1 44 35 22 42 50 51 30 36 49 43 718 3.) Muttersprache. Slovenisch 8 57 64 8 42 41 13 44 35 13 42 28 51 15 3 6 36 29 562 Deutsch 24 — — 24 1 — 20+1 — — 8 — 21 — 15 — 11 M 139 3 10 Kroatisch 3 4 1 Böhmisch 1 2 3 Summe 37 60 64 35 43 41 35+1 44 35 22 42 50 51 30 36 49 43 718 4.) Religionsbekenntnis. Katholisch des lat. Ritus . . . 37 60 64 33 43 41 35+1 44 35 21 42 50 5i 30 36 49 43 715 Evangelisch 1- 3 Summe. . . . . . 37 60 64 35 43 41 35+1 44 35 22 42 | 50 5i 30 36 49 43 718 5.) Lebensalter. 1 10 Jahre 2 2 11 » 17 : 7 3 5 — — — — — — — — — — 12 » i 8 11 12 M 7 2 55 13 » 4 15 16 11 13 6 16 6 3 2 92 14 » 6 14 17 4 11 13 9 7 4 10 7 5 15 »• 1 — 1 s 9 1 5 10 7 9 8 7 8 9 4 4 2 91 i Fürtrug . . . 37 | 55 57 35 36 3i 32 22 lIä 20 15 M 4 4 2 1“ — 379 C 1 a Übertrag . . 16 Jahre.......... 17 * ........ 18 » ........ »9 v ............. 20 » ........ 21 » ........ 22 * ........ 23 » ........ 24 * ........ 25 » ........ Sunitu e.......... 6.) Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehörige.................. Auswärtige...................... Summe............. 7.) Classification. a)Zu Ended. Schulj. 1884/85: I. Fortgangsclasse mit Vorzug I. Fortgangsclasse.............. Zu einer Wiederholgspr. zugel. II. Fortgangsclasse............. III. Fortgangsclasse............ Zu einer Nachtragspriifung krankheitshalber zugelassen Außerordentliche Schüler . . . Summe . b) Nachtr. z. Schulj. 1883 84: Wiederholungspr. waren bew. Entspr. haben . . Nicht entsprochen Nachtragsprüf. waren bewilligt Entspr. haben . . Nicht entsprochen Nicht erschienen Darnach ist das Endergebnis für 1883/84 : I. Fortgangsclasse mit Vorzug I. Fortgangsclasse............ II. Fortgangsclasse........... III. Fortgangsclasse........... Ungeprüft blieben.............. Summe............ 8.) Geldleistungen. Das Schulgeld zu zahl. / I.Sem. waren verpflichtet \.II.Sem. Zur Hälfte waren befr. ^ j j Sem * Ganz befreit waren Das Schulgeld betrug / I.Sem. im ganzen lll.Sem. Summe............ II. a. ! b. c. III. 35 36 | 31 5 60 64 35 1 26 64 35 16 ' 11 b. c. 32 2 1+1 35+1 44 19 34 35+1 44 19+1 IV. a. j b. v a. Ib. 20 | 15 “ 6 1 | 12 6 6 6 27 16 i 36 14 4 21 10 16 5 5 8 30 I 36 4 16 7 28 I 47 14 29 38 49 37 ; 60 64 35 43 41 35+1 44 35 22 42 50 9.) Stipendien. Zahl der Stiftlinge . . . Betrag der Stipendien fl. 9 3 36 33 IO : 6 6 9 6+1 5+1 9 34 2 ; 7 5 I 2 3 i 32 ! 3 ; 4 3i 47 39 30 36 49 51 , 30 36 49 i 7 430 |3°o 61 ! 56 47 731 28 29 30 32 700 7301290 52 39 | 27 1 22: l6j 19 16 17I 19 7 4 1 7 4) 1 24; T7 20 201 15 255ji8o 195 18 375 305 305 195:190195 11 14 14 29; 18 125 155 130 155 34 53 ! 28 47 54 36 14 M 4 3 43 V 22j 14; 34 190 140 384 j 192 210 i85;432| 186 12 17 4 3! — 26 20 9: 19 IO! IQ 5' 3 211 31 16 21! 27 Summe 43 718 379 97 95 52 52 718 233 485 62 455 87 67 40 43 718 686+1 443 357 38 40 304 320 240 138^2462761 4866 168 150 246 288; 4015 1075 10351595 450 370 390 255 310 4°° 325 816 378 408 288 4921564 10835,58 Unterstützungsweser). a) An Stipendien bezogen (siehe unter Nr. 9) 127 Schüler fl. 10835,58. Außerdem wurde die Gregor Engelmann’sche Stiftung per fl. 20 an drei arme brave Schüler und der Ertrag der Dr. Joh. Ahaöic’schen Stiftung per fl. 16,80 in kleineren Beiträgen vertheilt. bj Der Gymnasial-Unterstützungsfond (gegr. 1856). Laut Rechnungserledigung vom 27. Juli 1884, Z. 1455» besaß derselbe am Schlüsse des Schuljahres 1884 (15. Juli) fl- 7*75 *n Obligationen und fl. 36,10 in Barem; dann 1077 Lehr- und Hilfsbücher und 157 Atlanten. Übersicht der Gebarung im Schuljahre 1884/85. A. Einnahmen: Transport aus 1884 (in Barem)............................................fl. 36,10 Ganzjährige Interessen einer krain. Grundentl.-Oblig. per 500 fl. CM. . . . » 23,62 * » des Franz Metelko’schen Legates per 400 fl. österr. Notenrente.............................................................» 16,80 Ganzjährige Interessen von fl. 6250 gemeins. Papierrente..................> 262,50 Laufende Interessen zeitweilig in derSparcasse angelegter Barbeträge pro 1884 » 11,43 Unterstützungsbeiträge: Vom Professor Vavru (Matur.- u. Priv.-Prüf.-Taxen) fl. 8.43 Durch Sammlung von den Gymnasialschülern* . » I5°i34 Institutsinhaber Waldherr und dessen Zöglinge . . » 30,— Ein Ungenannter....................................» 2,— -------------- Ä 190,77 zusammen . . fl. 541,22 Außerdem widmete demselben beim Abschiede vom Directorat der Anstalt der k. k. Landes-Schulinspector Jakob Smolej ein Stück Notenrente per 50 fl. * VIII. CI. Ahazhizh, Baumgartner, Graf Chorinsky, Mihelčič, Pogačar, Schreyer, Bar. Winkler ä 1 fl., Goltsch, Hočevar Joh. 11. Jos., Ltikesch, v. Schrey ä 50 kr., Raiz, Zakraj šček ä 40 kr., Böhm, Marschall, Milohnoja, Pelc, Premrou , Rožnik, Sumi, Vidmar, Zotman ä 30 kr., Cuderman, Erker, Havptman, Hönigmann , Jankovič, Kikel , Kresse, Mantuani, Milčinski, Oštir, Schweiger, Seliškar, v. Zhuber, Zupan, Zupanc ä 20 kr., Bežek, Jemic, Mladič, Plečnik, Rihar, Smolnikar ä 10 kr., Bartol 5 kr., X 15 kr. — VII. Cl. Fabiani 1 fl., Foerster Ant. u. Vlad., Martin ä 50 kr., Habat, Tschech ä 40 kr., Hubad, Pisča a 30 kr., Grimm, Petrovčič ä 20 kr., Birk, Fik, Kremžar, Novak, Pfajfer ä 10 kr.. Oblak 5 kr. — VI. a. Cl. R. v. Schneid 5 fl., Baumgartner, Borštner, Eger ä 1 fl., Demel, Seemann Friedrich ä 50 kr., Pregel, v. Seemann Carl 1 fl., Plachota 60 kr., Ledenig 50 kr. — VI. b. Cl. Kropivnik 50 kr., Gorup, Rupnik 40 kr., Pikel 30 kr., Ušeničnik 25 kr., Debevc, Domicelj, Erzin, Grabrijan, Janež, Kalan, Končar, Kurent, Podpečnik, Rasp, '1'omc, Tušek a 20 kr., Povše, Švigelj ä 15 kr., Absam, Antončič, Brešar, Gregorič, Hribar, Indof, Kenk, Kosec, Kunstelj, Lovšin, Majdič, Pavlič, Pavlin, Pešec, Steska, Sturm, Tavčar, X :i 10 kr. V. a. Cl. Graf Chorinsky, Dolenc, Ferlinc, v. Gerliczy, Habit, R. v. Haydegg, v. Hofbauer, Kapretz , Koschir, Persche, R. v. Pittoni, Thomitz, Valenta ä 1 fl., Levičnik, Ploj a 80 kr., Kokalj 60 kr., ßlahna, Hanf, Hrašovec, Kolnik, Kuchler, Murnik, Schusteršič, Svetlin, Vovk ä 50 kr., Roth, Tiringer, Umnik .n 40 kr. — V. b. Cl. Hafner 50 kr., Fabiani, Peterlin, Petrič, Rihar ä 30 kr., Arhar, Gabrovšek, Japel , Lavrenčič, Mejač, Rabič, Suchy, Ušeničnik ä 20 kr., Benkovič, Brolich, Cegnar, Cestnik, Čibašek, Dimnik, Dolenc, Gruden, Jager, Jelen^, Koller, Kos, Lenassi, Medved, Mežan, Oražen, Pavlovčič, Podgornik, Podlipnik, Porenta, Potokar, Sax, Sternat, Sare, Skerbec, Toporiš, Vilman, Zabukovšek, Zanoškar, Zupan jun., Žvan a 10 kr. — IV. a. Cl. R. v. Schneid 5 fl., Auer 2 fl., Ledenig 1 fl., Bušič, Sajovic ä 50kr., Lapajne, Milača 20 kr., Turk, Vrbnjak ä 10 kr., X 3 kr. — IV. b. Cl. Debevc 1 fl., Dermastia 90 kr., Zupančič 60 kr., Schweiger 45 kr., Robida 35 kr., Rome 30 kr., Polenšek 25 kr. , Bulovec, Cvetek, Gregorič, Juvan , Medved J0I1., Pečjak, Pipan, Regally, Rožnik, Schaber ä 20 kr., Steinmetz 15 kr. — III. a. Cl. v. Gerliczy 1 fl., Greenham 80 kr., Ahazhizh, Breschar, Elsbacher, Hubinger, Rojic, Sajovic, Stangl, Stedry ä 50 kr., v. Födransperg, Kunc ä 45 kr., Rotter 40 kr., Hönigschmidt, Rotek ä 30 kr., X 5 kr. — III. b. Cl. Dolenec Val. 50 kr., Gorup 40 kr., Plehan 30 kr., Čebašek 21 kr.,. Dolenc Ant., Gorišek, Jaklič, Jerala, Knavs, Mlakar Andr., Nad rali, Traven ä 20 kr., Zdešar 10 kr. — III. c. Cl. Globočnik 50 kr., Rant Joh. 30 kr., Benedik, Peršin, Prevec ä 20 kr., Hafner, Potrebin ä 15 kr., Kosiček 11 kr., Biancani, Dietz, Juvane, Kanec, Kobler, Kogoj, Kokejj, Mezag, Müller, Plešic ä 10 kr., Keržič 9 kr., 2 ung. a 15 u. 5 kr. — II. a. Cl. Rudež 2 fl., Galle, Janesch, lyiießner, Ltickmann , Millitz, Merizzi, Ravnihar Ethb. ä 1 fl., Levičnik, Bar. Lazarini, Račič, Salomon, Seemann, Škofič, Slivnik, Treo ä 50 kr., Bliithgen, Dobravc, Wruß ä 30 kr. — II. b. Cl. Mosche, Ravnihar ä 1 fl., Tomec 51 kr., Ambrožič 50 kr., Berne, Gruntar, Stegu, Sterle ä 40 kr., Holeček, Medic ä 30 kr., Ahlin, Dolenc, Finžgar, Florin, Iglič, Premk, Sirnik, Smolej ä 20 kj., Miklavčič 16 kr., Oblak, Vagner ä 10 kr.— II. c. Cl. Rem škar 1 fl., Pogačnik, Praedica ä 50 kr., Milavec, Šušteršič, Govekar ä 40 kr., Fabiani 30 kr., Peterlin, Pretnar, Žvan ä 20 kr., Wiegele 12 kr., Sušnik 10 kr. — I. a. Cl. Barbo, Baumgartner, Dimitz, Komp, Miihl-eisen, Tschech, Ulčar, Bar. Zois ä 1 fl., Bar. Lazarini 70 kr., Pollak 60 kr., Bučar, Finz, Lisec, Presoli, Rajako-vitsch, Svoboda ä 50 kr., Salomon 40 kr. — I.b. Cl. Souvan 1 fl. 54 kr., R. v. Bleiweis 1 fl., Kokalj, Zajec ä 50 kr., Gorup, Zarnik ä 40 kr., Dolenc, Mikuž, Vertačnik ä 30 kr., Cesar, Grošelj, v. Poka h 25 kr., Primožič 14 kr., Pirnat Joh., Vodnik a 23 kr., Bergant, Kajžar, Klemen, Kunšič, Mulaček, Murnik Jos. u. Vict., Pirnat Ant. ä 20 kr., Jesanovec, Juvane, Osredkar Fr. 11. Thom., Sajovec, Stegnar, Sušnik, Šinkovec ä 10 kr. — I. c. Cl. Lavrič, Pogačnik a 50 kr., Krajec, Praedica ä 40 kr., Burger, Kromar ä 30 kr., Dolničar, Grilec, Hodnik, Krašovic, Leskovec, Petrič a 20 kr., Dolenec 19 kr., Plaušak 16 kr., Flajs, Kavčič, Majcen ä 15 kr., Kocmur 12 kr., Gogala, Gutnik, Hafner, Hartman, Koprivec, Košmerl, Pretnar, Rakovec, Sicherl, Stopar, Šubic, Tišina, Žnidaršič Th. ä 10 kr., Orel 6 kr., Dolinar, Goričnik, Kosec, Poljanec, Preželj, Zajec, Zavodnik ä 5 kr., Gostiša 4 kr. B. Ausgaben: In Gemäßheit der monatlichen Conferenzbeschlüsse wurden für dürftige Schüler rerausgabt: Für Lehrbelielfe, Schulgeld, Kleidung, Quartier, Krankheitsaushilfe . fl. 474*55- Nach Abzug der Ausgaben von obigen Einnahmen ergibt sich ein barer Casserest per fl. 64,75. Das Vermögen dieses Fondes besteht sonach am Schlüsse des Schuljahres 1885 aus fl. 7225 in Obligationen und fl. 64,75 in Barem; dann in Büchern, und zwar in Lehr- und Hilfsbüchem bis zur fortlaufenden Nr. 1360 und Atlanten bis zur fortlaufenden Nr. 163. Unentgeltlich wurden gespendet: Von den Familien Zois Aichelburg 21 Werke, vom hochw. fürstbischöfl. Ordinariat 5 Lexica (Wolf), von den Professoren: Wies-thaler I Werk, Trtnik 10, Dr. Gratzy 9, Pintar 2 Werke. — Von den Schülern: Abitur. Dekleva 10 Werke, Samassa 1 Werk, Borštner (VI.) 6, Habit (V.a.) 3, Galle (Il.a.) 2, Tscliech (VII.) 1, Matkovič (III) 1, Mantuani (VIII) 1 Werk. — Von der Manz’schen Verlagsbuchhandlung 3 Werke. Indem der Berichterstatter für alle diesem Fonde, der die Stelle eines Unterstützungsvereines oder einer sogenannten Schülerlade vertritt, gespendeten Beiträge seinen wärmsten Dank ausspricht, erlaubt er sich denselben den Angehörigen der Gymnasialschüler und anderen Jugendfreunden zu wohlwollender Förderung bestens zu empfehlen. cj Unterstützungsspende der löbl. krain. Sparcasse. Wie alljährlich, so widmete auch für das 1885 der Verein der krain. Sparcasse zur Unterstützung dürftiger Schüler dieses Gymnasiums den namhaften Betrag von 200 fl. hauptsächlich für Lehrbücher und Schulerfordernisse, worüber der Verwendungsnach-weis an die löbl. Sparcassedirection bis Ende des Solarjahres geliefert wird. dl Auch während des Schuljahres 1885 erfreuten sich viele dürftige Gymnasialschiiler von Seite der Convente der PP. Franciscaner, FF. Ursulinnen und barmherzigen Schwestern, des hochwürdigen Diöcesan-Seminars, des f. b. Collegiums Aloysianum u. a., sow’ie vieler Privaten, darunter in hervorragender Weise des hochw. Monsignore Canonicus L. Jeran, durch Gewährung der Kost oder einzelner Kosttage edelmiithiger Unterstützung. Im Namen der unterstützten Schüler spricht der Berichterstatter allen p. t. Wohlthätern der Anstalt den verbindlichsten Dank aus. ej Das fürstbisch. Diöcesan-K nabenseminar (Collegium Aloysianum). Dieses im Jahre 1846 vom Fürstbischöfe A. A. Wolf gegründete und aus den Stiftungsinteressen und den Beiträgen des hochw. Clerus und einzelner Zahl-Zöglinge erhaltene Convict zählte am Schlüsse des Schuljahres 1885 an Zöglingen 48, die als öffentliche Schüler dieses Staatsgymnasium besuchen und nur an dessen religiösen Übungen nicht theilnehmen. Die Leitung dieser Anstalt ist dem hochw. f. b. Consistorialrathe und Gymnasial-Professor Thomas Zupan anvertraut; zur Seite steht ihm dabei als Präfect der hochw. Religions- und Gymnasial-Lehrer Dr. Johann Svetina. 11.) Aufnahmstaxen und Lehrmittelbeiträge der Schüler. An Aufnahmstaxen ä 2 fl. 10 kr. giengen von 221 neu eingetretenen Schülern ein 464 fl. 10 kr.; an Taxen für Zeugnisd up 1 ica t e 7 fl.; an Leh rm i 11 el b e i t r äge n ä I fl. von 794 Schülern 794 fl., im ganzen also an Schülerbeiträgen für Lehrmittel 1265 fl. 10 kr. Die Vertheilung derselben wurde in Gemäßheit der h. U.-M.-Vdg. vom 14. Juni 1878, Z. 9290, vorgenommen. Die nach derselben den einzelnen Unterrichtszweigen zugewiesenen Dotationen erleiden aber eine Einschränkung durch die h. U.-M.-Vdg. vom 26. November 1879, Z. 18 158, wonach zeitweilig auch die bisherige Studienfondsdotation des hiesigen (im Interesse des Gymnasiums, der Staats-Oberrealschule, der Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt sowie des Landes erhaltenen) botanischen Gartens pr. 210 fl. aus diesen Lehrmittelbeiträgen der Gymnasialschüler zu bestreiten ist. IX. M atur itätsprü fim gen. A. Themen für die schriftlichen Maturitätsprüfungen. Im Julitermine 1885: aj Übersetzung aus dem Deutschen ins Latein: Dr. Grysars Handbuch lat. Stilübungcn S. 51, Nr. XVI: «Obgleich Pyrrhus die Römer» bis «Italien verlassen hätte» S. 53, mit Weglassung des Satzes (S. 52): «Denn es hätten» bis «des Friedens zu reden». b) Übersetzung aus dem Latein ins Deutsche: Vergilii Aeneid. lib. IX., v. 176—223, der vollständigen Ausgabe (v. 85—132 der Schulausgabe von Iloffmann): «Nisus erat portse custos» bis «regemque requirunt». c) Übersetzung aus dem Griechischen ins Deutsche: Xenoph. Kyrop. lib. VII., cap. 5, § 26—35: «*E7ce\ Se Tau-a ipbis «st "t -ote Seoi yprja&at». d) Deutscher Aufsatz: Das Donaugebiet in seiner historischen wie culturellen Bedeutung. c) Slovenischer Aufsatz: IloXXa toc Ssiva, xo’jSev avfrpioTrou Sctv<$T£pov 7iAst — Sophocl. Ant. 332—3. (Človek po svojih duševnih zmožnostih, vedah in umetnijah prvak vsega stvarstva.) f) Aus der Mathematik: a) Eine durch 20 Jahre am Ende eines jeden Jahres zu beziehende Rente von 1200 fl. soll in eine 15 Jahre dauernde halbjährige Rente umgewandelt werden. Wie groß ist diese, wenn 4°/0 gerechnet werden? ß) In einem Dreiecke beträgt die Summe der drei Seiten 21, die Summe ihrer Quadrate 149, und zwei Seiten sind zusammen um 5 größer als die dritte. Dieses Dreieck wird um die größere Seite rotiert. Man berechne die Oberfläche und den Inhalt des daraus entstandenen Rotationskörpers. y) Um einen Punkt in der Axe der Parabel y~ = 2 x, dessen Abscisse -f- 3 ist, wird eine Kreislinie beschrieben mit dem Halbmesser ]/8. Wie groß ist die von beiden Curven eingeschlossene Fläche? H. Ergebnis der Maturitätsprüfungen im Schuljahre 1888/84: Im Märztermine unterzog sich ein im Vorjahre krankheitshalber zurückgetretener Externer und wurde für «reif» erklärt. — Für den Julitermin meldeten sich alle 39 öffentlichen Schüler der VIII. Classe (darunter 1 zum zweitenmale), 1 Externer (zugleich ausserordentlicher Schüler) und 2 aus dem Vorjahre. Die schriftlichen Prüfungen wurden vom 4. bis 9. Juni, die mündlichen vom 7. bis 12. Juli unter der Leitung des Herrn Landesschulinspectors Jakob Smolej abgehalten. Da 2 öffentliche Schüler vor der Prüfung zurücktraten , erschienen im ganzen 40 Examinanden (39 öflentliche und 1 Externer). Von diesen wurden 7 für «reif mit Auszeichnung», 25 öffentliche und 1 Externer für «reif» erklärt, 2 öffentliche zur Wiederholungsprüfung nach 2 Monaten zugelassen, welche sie am 27. September bestanden und sodann für «reif» erklärt wurden, und 5 auf ein Jahr reprobiert. Übersicht der Maturitätsprüfungsresultate im Schuljahre 1883/84.* Namen der approb. Abiturienten Ort nnd Jahr der Geburt Ort und Dauer der Studien Angeblicher Beruf Seemann Benno (Ext.) Brünn (Mähren) 1864 Laibach (I.—-JV.) Q 0 privat (V.—VIII.) i875—83 Krainburg (I.,II.,IV.) Geschäftsleben Graf Aichelburg Eugen Feistriz (Steiermark) 1862 Meran (III.) 1875—82 Laibach (V.—VIII.) Jus Bogataj Bartholomäus Terne bei Altlack 1864 dto. 1876—84 Jus. (Einj .-Freiw.) Bohinc Peter Visoko bei Krainburg 1864 dto. dto. Theologie Čebašek Johann Trboje bei Flödnig 1864 dto. 1877—84 dto. Krainburg Agricultur Detela Otto Oplotniz (Steiermark) 1865 St. Paul 1877—84 Laibach (O.-G.) Frjančič Josef Goče bei Wippach 1864 Görz (I., II.) ,876—8,1 Laibach (III.—VIII.) 1876 84 dto. Gestrin Franz Laibach 1865 dto. 1877—84 Medicin Gol ts ch Franz dto. 1865 dto. dto. Germanistik Gostiša Franz Idria 1863 dto. 1876—84 Medic. (E.-Freiw.) Gusel Franz Sestranska Vas 1865 dto. 1877—84 Jus * Durchschossener Druck bedeutet «reif mit Auszeichnung» Namen der apjirob. Abiturienten Ort und Jahr der Geburt Ort und Dauer der Studien Angeblicher Beruf Gustin Julius Rudolfswert 1864 Rudolfswert (U.-G) Q 0 Laibach (O.-G.) l877~84 Jus (Einj.-Freiw.) Jamšek Johann Laibach 1866 dto. 1877—84 dto. Janežič Konrad Radmannsdorf 1867 dto. dto. l5odencultur Jerovec Paul Laibach 1865 dto. dto. Militär Košenina Peter Draga 1863 dto. 1876—84 Medic. (E.-Freiw.) Kreiner Anton Koflern bei Mitterdorf 1864 Gottschee (U.-G) tQ„„ Laibach (O.-G.) 1877-84 Theologie Krek Johann St. Gregor bei Soderžica 1865 dto. 1877—84 Slavistik Kržišnik Josef St. Leonhard 1865 dto. dto. ModernePhilolog. Logar Max Laas 1863 dto. 1875—84 Jus (Einj.-Freiw.) Markič Michael Krainburg 1864 Krainburg (U.-G) l8„_8, Laibach (O.-G.) I!>77 64 Slavistik Moravec Gustav Laibach 1866 dto. 1877—84 Jus Mrhal Karl Teschen 1866 dto. dto. dto. Müller Johann Žabnica bei Altlack 1862 dto. 1875—84 Theologie Pavlin Franz Flödnig 1864 dto. 1877—84 dto. Pern, das Untergymnasium in der Ursulinnenkirche, dem werktägigen (am Dienstage und Freitage — mit Ausnahme der rauheren Jahreszeit) in der Domkirche unter vorschriftsmäßiger Aufsicht bei. Das Orgelspiel besorgte der Septim. Anton Foerster, den Gesang leitete im Obergymnasium der Octavaner Ludwig Böhm, im Untergymnasium der Tertianer Leopold Potrebin. Zur heil. Beichte und Communion giengen die Gymnasialschüler vorschriftsmäßig dreimal im Schuljahre; am 21. Juni giengen mehrere von ihren Katecheten vorbereitete Schüler der untersten Classen zur ersten heil. Communion. — Außerdem betheiligte sich das Gymnasium an dem feierlichen Einzuge zur Inthronisation des Fürstbischofs Jakob Missia am 14. Dezember 1884 und am 4. Juni bei dem Frohnleichnamsumgange. Der Gesundheitszustand unter der Jugend der Anstalt war im allgemeinen günstig. Doch raffte der Tod auch heuer strebsame Schüler hinweg. Am 22. September 1884 starb bei seinen Eltern in Laibach der Schüler der VIII. Classe Zabukovec Cyrill an Tuberculose; am 10. Oktober i884 starb bei seinen Angehörigen zu Hohenegg in Gottschee Köstner Josef, der im verflossenen Schuljahre die VII. Classe am Laibacher Obergymnasium absolviert hatte, in die VITI. Classe aber krankheitshalber nicht mehr eintreten konnte; am 3. Mai starb Košir Friedrich in I.b. unter bedauernswerten Umständen, indem ihn die unglückliche Hand seines vermuthlich irrsinnigen Vaters niedergestreckt hatte. Den Dahingeschiedenen gaben Mitschüler und Lehrer theilnehmend das Geleite. Der Schluss des Schuljahres erfolgt am 15* Juli mit einem gemeinschaftlichen Dankgottesdienste in der Domkirche und der darauf in den einzelnen Classen stattfindenden Vertheilung der Semestral- und Maturitätszeugnisse und sodann der Entlassung der Schüler. XII. Mittlieilungen, den Beginn des neuen Schuljahres 1885—80 betreffend. Das Schuljahr 1885/86 wird am 16. September 1885 mit dem h. Geistamte eröffnet werden. Neu eintretende Schüler haben sich in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter am 12. oder 13. September bei der Gymnasialdirection mit dem Geburts-(Tauf)scheine und eventuell mit den Studienzeugnissen des letzten Jahres auszuweisen, etwaige Schulgeldbefreiungs- oder Stipendiendecrete mitzubringen und eine Aufnahmstaxe von 2 H. 10 kr. nebst einem Lehrmittelbeitrag von 1 fl. zu erlegen, die im Falle nicht gut bestandener Aufnahmsprüfung zurückerstattet werden. Für die Schüler der I. Classe, welche sich, wenn sie ihre Vorbildung an einer öffentlichen Volksschule erhalten haben, in Gemäßheit des h. Unt.-Min.-Erl. vom 7. April 1878, Z. 5416, mit dem diesfälligen Schul(Frequentations)zeugnisse, mit den Noten aus der Religions-lehre, der Unterrichtssprache und dem Rechnen ausweisen müssen, wird am 15. September eine schriftliche und am folgenden Tage eine mündliche Aufnahmsprüfung abgehalten werden. Für dieselbe wird nach dem h. Unt.-Min.-Erl. vom 14. März 1870, Z. 2370, und 27. Mai 1884, Z. 8019, verlangt: in der Religion jenes Maß von Wissen, welches in den ersten vier Jahrescursen der Volksschule erworben werden kann; in der U n terrich tssprache (deutsch, resp. auch slovenisch für die Abth. bj Fertigkeit im Lesen und Schreiben auch der lateinischen Schrift, Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre, Fertigkeit im Analysieren einfach bekleideter Sätze, Bekanntschaft mit den Regeln der Orthographie; im Rechnen Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nach dem 14. September finden keine Aufnahmen neu eintretender Schüler mehr statt. Auch diesem Gymnasium bereits angehörende Schüler haben sich längstens bis zum 1 5. September mit dem Semestralzeugnisse zu melden und einen Lehrmittelbeitrag von 1 fl. zu erlegen. Nach Wohnort und Familienverhältnissen dem Gymnasium in Krainburg zugehörige Schüler werden in die Unterclassen in Laibach nicht aufgenommen. Von anderen Gymnasien neu eintretende Schüler müssen ihr letztes Semestralzeugnis mit der Entlassungsclausel versehen haben, auf welchen Umstand auch jene hiesigen Schüler aufmerksam gemacht werden, welche ihre Studien im nächsten Jahre anderswo fortsetzen wollen. Die Verzeichnisse der pro 1885/86 dem Unterrichte zu Grunde zu legenden Lehrbücher sind in der Anstalt oder bei den hiesigen Buchhandlungen einzusehen. Die Aufnahmsprüfungen für die übrigen Classen (außer der I.), sowie die Nach- und Wiederholungsprüfungen werden in den Tagen vom 14. September an abgehalten werden. Laibach im Juli 1885. Der Director. Rangordnung der öffentl. Schüler am Schlüsse des Schuljahres 1885/ I.a, Classe. Baumgartner Eugen aus Laibach. Freih. v. Zois M. Angelo aus Veldes. Vadnjal Franz aus Adelsberg. Mtihleisen Erich aus Laibach. Drachsler Paul aus Laibach. Bast Ludwig aus Markt Tüffer. Rajakowitsch Franz aus Laibach, A\ Friškovic Johann aus Oberlaibach, A\ Moro Ernst aus Laibach. Komp Johann aus Rudolfswert. Lebitsch Franz aus Klagenfurt. Steska Richard aus Bischoflack. Ulčar Robert aus Laibach. Wutscher Franz aus St. Barthelmä. Petris Anton aus Gallesano im Küstenland. Birschitz Alfred aus Laibach. Tušek Matthäus aus Gonobitz in Steiermark, /v Presoli Alois aus Laibach. Kozina Georg aus Laibach. Schinigoi Norbert aus Veglia in Dalmatien. I.b. Prelesnik Mathias aus Gutenfeld. Tič Laurenz aus Moräutsch. Lavrič Anton aus Oblak. Soüvan Franz aus Laibach. Primožič Leopold aus Freudenthal, A\ Jančar Ferdinand aus Laibach. Huth Alois aus St. Oswald in Steiermark. Wisjan Josef aus Unter-Siška. Murnik Victor aus Laibach. Zarnik Miljutin aus Laibach, Ä. Sajovec Franz aus St. Georgen im Felde. Luštrek Jakob aus Zayer. Gorup Andreas aus Slavina. Poka de Pokafalva Franz aus Scisenberg. Juvane Ferdinand aus St. Veit bei Zirkniz. Majer Johann aus Laibach. Osredkar Thomas aus Billichgraz. Rozman P'ranz aus Kroisenbach. Bučar Sigmund aus Gottschee. Breschar Robert aus Klagenfurt. Režuha Franz aus Kanisza. Finz Beno aus Laibach. Fessel Lambert aus Assling. Lisec Rudolf aus Laibach. Pollak Josef aus Neumarktl. Martinčič Eduard aus Stein. Millicich Alois aus Zara in Dalmatien. Valka Eduard aus Briinn. Barbo Karl aus Triest. Freih. v. Lazarini Heinrich aus Flüdnig. Jug Alois aus Pettau. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Dimitz Josef aus Görz. Svoboda Heinrich aus Marburg. Tschech Richard aus St. Leonhard in Steiermark. Rüger Rudolf aus Laibach. Classe. Vertačnik Johann aus Waitsch. Tvrdkovič Markus aus Fojnica in Bosnien. Zore Anton aus St. Martin bei Unterluchein. Bernot Johann aus Laibach. Bergant Alex aus St. Georgen im Felde, fr. R. Hrovat Josef aus Krainburg. Lavše Johann aus Seisenberg. Benedičič Johann aus Eisnern. Vidmar Anton aus Unteridria. Drnovšek Karl aus Zagorje. Kajžar Johann aus Wurzen. Kujundžic Johann aus Berbir in Bosnien. Potočnik Johann aus Stein. Jeraj Peter aus Flödnig. Pirnat Anton aus Franzdorf. Krajnovič Johann aus Soviči in Bosnien. Mulaček Johann aus Laibach. Jesenovec Matthäus aus Bischoflack. * Fette Schrift bedeutet allgemeine Vorzugsclasse. Žnideršič Ignaz aus Oberlaibach. Korbar Johann aus Mannsburg. Gantar Eduard aus Obergörjach. Zajec Anton aus St. Ruprecht, R. Mikuž Johann aus Schwarzenberg, A\ Grošelj Alois aus Pölland. Murnik Josef aus Laibach. Kokal Rudolf aus Zlobin in Kroatien. Kunšič Johann aus Obergörjach. Gregorič Franz aus Gotendorf bei Rudolfswert. Petrič Josef aus Planina. Gorup Cornelius aus Slavina. Bajt Franz aus Neustift in Steiermark. Žibert Johann aus Preska. Suhodolnik Anton aus Franzdorf. Nicht lodert blieben: Pirnat Johann aus Dravlje. Kristan Franz aus Preska. Sušnik Alois aus Neul bei Stein. Bergant Franz aus Laibach, A\ Dolenc Cyril aus Slap. Kiemen Johann aus Außergoriz. Petrič Johann aus Žlebič bei Reifniz. Osredkar Franz aus Mannsburg, K. Meden Mathias aus Vigaun bei Zirkniz. I.e. Classe. Bregar Leopold aus Laibach. Jerse Josef aus St. Martin bei Krainburg. Rakovec Engelbert aus Pöltschach in Steiermark. Raznožnik Franz aus Schwarzenberg bei Idria. Zentrich Josef aus Laibach. Cuk Franz aus Schwarzenberg bei Idria. Sicherl Ignaz aus Loitsch. Žnidaršič Anton aus Gutenfeld. Pogačnik Anton aus Laibach, Ä. Miklič Anton aus Cesta bei Gutenfeld. Rosenstein Ferdinand aus St. Martin bei Oberburg in Steiermark. Burger Nicolaus aus Imovea ob Podpeč. Poljanec Leopold aus Rann. Stare Johann aus Aich. Benedičič Jakob aus Sapotnica. Koprivec Peter aus Bischoflack. Umek Johann aus Oberlaibach, K. Hodnik Anton aus Straža bei Haselbach. Preželj Lucas aus Wocheiner-Feistriz. Kuder Anton aus Trifail. Ilartmann Josef aus Suha bei Bischollack. Arhar Johann aus St. Ruprecht. Žnidaršič Theodor aus Laas. Orel Johann aus Stein. Novak Johann aus Laibach. Jesenšek Josef aus St. Martin bei Littai, R. Mlinar Johann aus Žiri (Sairach), R. Cvek Franz aus Laibach. Majcen Franz aus Johannisthal. Očko Alois aus Großkanisza, R. Praedica August aus Cilli. Zavodnik Jakob aus Weichselburg. Gogala Johann aus Marienfeld. Subic Johann aus Pölland. Tomšič Josef aus Brezje bei Dobrava. Lavrič Johann aus Laibach, R. Krašovic Eduard aus St. Veit bei Sittich. Kosec Michael aus Mannsburg. Kocmur Anton aus Brunndorf. Tišina Karl aus Laibach. Plaušak Ludwig aus Trifail. Dolenec Wilhelm aus Laas. Žagar Anton aus Lipoglav. Uranitsch Johann aus Fiume, R. Jager Johann aus Freudenthal. Hafner Josef aus Krainburg. Marolt Rudolf aus Sodražica. Šemrov Franz aus Laibach. Petrič Johann aus Hof bei Großiaschiz. Flajs Josef aus Johannisthal. Sadar Franz aus Obergurk. Vodnik Heinrich aus Podutik bei St. Veit. Košmeri Josef aus Assling. Kromar Josef aus Niederdorf. Krajc Matthias aus Grahovo bei Zirkniz. Stopar Georg aus Loka bei Mannsburg. Dolničar Anton aus St. Martin an der Save Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Gostiša Valentin aus Idria. Dolinar Alois aus Sodražica. Leskovec Johann Schwarzenberg. Krajnc Martin aus Mossberg in Steiermark. Pretner Franz aus Seisenberg. Wivoda Ferdinand aus Cormons, R. Goričnik Matthäus aus Wocheiner-Feistriz. H.a. Classe. Merizzi Erich aus Laibach. Pettauer Leopold aus Laibach. Račič Ernest aus Laibach. Bresar Emmerich aus Klagenfurt Škofič Friedrich aus Möttlirig. Dobravc Karl aus Rudolfswert. Slivnik Andreas aus Triest. Janesch Raimund aus Laibach. Treo Emil aus Laibach, R. Kermavner Alfred aus Cilli. Mazuran Friedrich aus Prevoje. Rudeš Anton aus Illyr.-Feistriz. Freiherr v. Lazarini Franz aus Fiüdnig, Galle Karl aus Laibach. Knießner August aus Ruszk in Ungarn, Mladič Anton aus Egg ob Podpeč. Millitz Rudolf aus Laibach. Seemann Johann aus Laibach. Levičnik Albert aus Wind.-Feistriz in Steiermark. Wruß Rudolf aus Planina. Wesenschegg Johann aus Gonobitz. Korsika Alois aus Laibach. Lenaršič Johann aus Oberlaibach. Kronberger Josef aus Graz. Peternel Karl aus Moräutsch. Salomon August aus Bozen. Kail Adolf aus Wiener-Neustadt. Ravnihar Ethbin aus Laibach. Mahnič Albert aus Laibach. Thomitsch Adolf aus Marburg. Burian Eduard aus Laibach. Gostischa Alois aus Triest. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Blüthgen Arthur aus Csurgo in Ungarn. Kočevar Ottokar aus Laibach. Florio Raul aus Triest. II. b. Classe. Sterle Rudolf aus Divača. Stegu Theodor aus Adelsberg. Finžgar Franz aus Breznica. Mosche Eugen aus Laibach. Smolej Johann aus Kronau. Berne Anton aus Adelsberg. Gruntar Rudolf aus Karfreit im Küstenlande. Čadež Anton aus Hotavlje bei Trata. Peterlin Franz aus Žlebič bei Rcifniz. Premk Vincenz aus Laibach. Medic Johann aus Siska. Godec Johann aus Wocheinei Feistriz. Dostal Josef aus Laibach. Čadež Johann aus Trata. Tekavčič Josef aus Laibach. Ravnihar Vladimir aus Laibach, R. Miklavčič Peter aus Gornjilog bei Watsch. Novak Josef aus Laibach, A\ Oblak Anton aus Horjul. Oven Josef aus St. Veit bei Sittich, Ä. Jama Mathias aus Laibach. Ahlin Josef aus Laibach, A\ Zadnik Johann aus Ortenegg bei Rcifniz. Flerin Valentin aus Domžale. Ilolcček Josef aus Šiška. Jereb Valentin aus Homec. Rant Josef aus Billichgraz. Skulj Franz aus Großlaschiz. Jaklič Josef aus Großlaschiz. Fabiani Johann aus Bischoflack. Mikš Anton aus Oberlaibach. Subelj Johann aus Stein. Meden Franz aus Vigaun bei Zirkniz. Ambrožič Franz aus Laibach. Čampa Anton aus Slalnik bei Rcifniz. Tomec Vladimir aus Siska. Bostič August aus Laibach. Dolenc Milan aus Laas. Jež Martin aus Vodice. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Sirnik Johann aus Dravlje bei St. Veit. Petsche Victor aus Lukovic bei Egg ob Podpeč. Nič Max aus Planina. Krankheitshalber blieb ungeprüft; Vagner Vincenz aus Nassenfuß. II. c. Classe. Dovjak Johann aus Laibach. Praedica Emil aus Cilli. Steife Franz aus Stein. Fabiani Johann aus Lokve (Corgnale) im Küstenlande. Bernard Bartholomäus aus Bischoflack. Oswald Franz aus Idria, fr. K. Armelini Alois aus Iška Loka. Garbas Franz aus St. Marein. Sabec Franz aus Slavina. Krištof Josef aus Oberlaibach. Sušnik Eugen aus Bischoflack. Kovač Rudolf aus Assling. Dolinar Johann aus Dobrova bei Laibach. Remškar Valentin aus Brezovica bei Laibach. Pogačnik Johann aus Laibach. Demšar Johann aus Ziri (Sairach). Švigelj Josef aus Franzdorf. Bevc Blasius aus Steinbüchel. Saus Matthias aus Breg bei Hoflein. Kobler Max aus Zwischen wässern. Bozja Josef aus Gottschee. Mohar Anton aus Laibach. Strucelj Karl aus Laibach. Wiegele Ferdinand aus Feistriz a. d. Gail in Kärnten. Arko Anton aus Sodražica. Petrovčič Josef aus Sanabor bei Wippach. Kos Anton aus Blagovica. Velepič Max aus Adelsberg. Žargej Jakob aus Jarše bei Mannsburg. Česnik Felix aus Grafenbrunn. Pretnar Friedrich aus Laibach. Hribar Matthias aus Gurkfeld. Bučar Michael aus Jantschberg (Janče). Špindler Johann aus Laibach. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Ancelj A!ois aus Mojstrana. Čadež Johann aus Ilotovlje bei Pülland. Govekar Franz aus Brunndorf. III. a. Rojic Anton aus Wippach. Sajovic Rudolf aus Laibach. Winkler Raphael aus Idria. Rožič Josef aus Egg ob Podpeč. Sedmak Jakob aus Opčina im Küstenlande. Breschar Richard aus Klagenfurt. Hubinger Adolf aus Salloch. Roeder Eduard aus Laibach. Florio Richard aus Triest, R. Bihlmeier Josef aus Sternberg in Baiern. Zottich Karl aus Laibach. Smerdu Franz aus Adelsberg. Rotter Adalbert aus Illyr.-Feistriz. Ahazhizh Josef aus Laibach, v. Gerliczy Emil aus Wolfsbüchel. Kermavner Friedrich aus Cilli. Krajec Othmar aus Nabresina. Hočevar Mathias aus Großlaschiz. Zabukovec Thomas aus Laibach. III. b. Vodušek Theodor aus Görz. Nadrah Ignaz aus Sittich. Štrukelj Johann aus St. Veit bei Laibach. Žener Josef aus Gurkfeld. Opeka Michael aus Oberlaibach. Zdešar Anton aus Horjul. Hribar Vitus aus Obertuchein. Prosenec Franz aus Sava bei Littai. Knavs Franz aus Laserbach. Gorišek Johann aus Sittich. Nastran Alois aus St. Veit bei Laibach. Turšič Johann aus Zirkniz. Marčič Valentin aus Wocheiner-Feistriz. Bernik Franz aus St. Veit bei Laibach. Plehan Johann aus Laibach. Funtek Josef aus Kronau. Snoj Franz aus Sagor. Traven Franz aus Flödnig. Lazar Josef aus Töpliz bei Sagor. Volc Josef aus Wurzen, R. Dolenc Anton aus Laas. Kržišnik Josef aus Pölland. Pfeifer Ferdinand aus Littai. Mlakar Anton aus Eisnern. Tomšič Theodor aus Laibach. III. C. Juvane Josef aus St. Veit ob Zirkniz. Koblar Josef aus Selzach. Benedik Johann aus Veldes. Kastelic Mathias aus Maichau. Šušteršič Josef aus Gleiniz bei Laibach. Peterlin Alois aus Stein. Milavec Johann aus Planina. Zupančič Jakob aus Selo bei St. Marein. Classe. Kovač Hermann aus Franzdorf. Span Josef aus Laibach. Šušteršič Anton aus Videm in Steiermark, R. Droll Jakob aus Laibach. Stedry Guido aus Liebenau in Steiermark. Mayer Karl aus Laibach. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Jekler Matthäus aus Veldes. Stängel Oskar aus Wien. Hönigschmid Victor aus Laibach. R. v. Födransperg Constantin aus Laibach. Demel Friedrich aus Adelsberg. Eisbacher Victor aus Tüffer in Steiermark. Weinberger Victor aus Töpliz bei Sagor. Jeglič Franz aus Laibach. Kunc Karl aus Laibach. Roblek Hugo aus Radmannsdorf. Classe. Kljun Albin aus Adelsberg. Wisjan Leopold aus Unter-Siska. Mlakar Andreas aus Steinbüchel. Klinc Bartholomäus aus Watsch. Ramovš Franz aus Flödnig, R. Tomažin Johann aus Obergurk. Kompare Valentin aus Laibach. Potočnik Franz aus Lack. Sax Johann aus Zeier. Jaklič Franz aus Gutenfeld. Benčina Franz aus Laserbach. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Sax Alois aus Preska. Jerala Franz aus Horjul. Knižek Felix aus Laibach. Čebašek Anton aus Flödnig. Globočnik Franz aus Laibach. Dolenec Valentin aus Lack. Malič Anton aus Laibach. Krankheitshalber blieb ungeprüft: Kenk Ludwig aus Brezovica. Classe. Prevc Josef aus Zirklach. Mezeg Anton aus Dolenja Dobrava. Dolenc Anton aus Adelsberg. Kokelj Alois aus Mlaka bei Javorje. Regen Johann aus Trata. Dietz Anton aus Sturje. Cemažar Johann aus Selzach. Tertnik Anton aus St. Marein. Kogej Anselm aus Brezovica. Plešic Anton aus St. Katharina. Hafner Franz aus Bischoflack. Dolenec Johann aus Unterfeichting. Turk Hugo aus St. Veit bei Sittich. Biancani Johann aus Unterplanina. Nagode Anton aus Laibach. Rant August aus Karnervellach. Iveržič Josef aus Vodice. Klopčič Franz aus Cemšenik. Puc Anton aus Podgora bei Altosliz. IV. a. Sajovic Josef aus Laibach. Macak Johann aus Tolmein. Ledenig Adolf aus Littai. Götz Bertram aus Machatta l’Kibir in Egypten. Navinschegg Josef aus Laibach. Plachota Karl aus Wiener-Neustadt, v. Roßignoli Georg aus Spalato. Božič Franz aus Laserbach in Krain. Lapajne Karl aus Idria. Auer Georg aus Laibach. Bušič Alexander aus Alexandrien. Lassnik Rudolf aus Laibach. Ilinner Alois aus Sagor. IV.b. Rihar Matthäus aus Billichgraz. Pečjak Gregor aus Hinje. Hudovernik Paul aus Radmannsdorf. Stroj Alois aus Dobrava bei Kropp. Kimovec Johann aus Großlaschiz. Bulovec Anton aus Radmannsdorf. Cvetek Johann aus Brod bei Wochein. Meršol Johann aus Radmannsdorf. Kromar Johann aus Niederdorf bei Reifniz. Maurer Wilhelm aus Graz. Polenšek Georg aus Trata bei Pölland. Terpin Franz aus Laibach. Cvar Johann aus Slatnik bei Reifniz. Schweiger Karl aus Tschernembl. Peternel Ernst aus Laibach. Starec Johann aus Großlaschiz. Bregar Alois aus Laibach. Knific Josef aus Terboje bei Flödnig. Gregorič Alois aus Laserbach. Rožnik Thomas aus Ilorjul. Jaklič Karl aus Križkavas bei Weixelburg. V. a. Levičnik Alfons aus Planina. Rutzner Alois aus Sissek. Hoegler Johann aus Neulag. Renier Johann aus Cilli, A*. Verbič Josef aus Franzdorf. Skof Johann aus Marburg. Globočnik Franz aus Eisnern. Stefančič Franz aus St. Marein. Rozman Johann aus Preserje. Müller Ignaz aus Tschernembl. Cvar Andreas aus Sodražica. Nicht lodert blieben: Kosiček Karl aus Seisenberg. Uršiž Franz aus Laibach. Rant Johann aus Billichgraz. Potrebin Leopold aus St. Martin bei Littai, R. Torkar Franz aus Stranje. Classe. Jelovšek Anton aus IU.-Feistriz. Wutscher Alexander aus St. Barthelmä in Krain. Verbnjak Ludwig aus St. Nikolai bei Friedau in Steiermark. Matthes Ernst aus Laibach. Milač Johann aus Sagor. Nicht lodert blieben: Megušar Albin aus Möttling. Kucketz Anton aus St. Max in Steiermark. Koechler Victor aus Laibach. Orasche Friedrich aus Ebenthal in Kärnten. Classe. Regally Franz aus Laibach. Cop Johann aus Moste bei Bresniz. Suchy Rudolf aus Stein. Steinmetz Franz aus Eisnern. Schaeber Theodor aus Adelsberg. Robida Johann aus Laibach. Rovan Alois aus Planina. Leben Johann aus Laibach. Andolšek Johann aus Pölland bei Reifniz. Dermastia Johann aus Udmat. Rupar Simon aus St. Andrä bei Lack. Juvan Franz aus Bischoflack. Geiger Karl aus Zarz. Debevc Max aus Stein. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Grampovčan Mathias aus Oberlaibach. Medved Anton aus St. Veit bei Sittich. Rome Martin aus Altendorf. Pipan Valentin aus Bischoflack. Zupančič Josef aus Dobrava bei Weixelburg. Classe. Kavčič Johann aus Idria. Dolenz Victor aus Krainburg. Cukale Johann aus Oberlaibach. Šarec Alois aus Preserje. Kapretz Eugen aus Laibach. Schescharg Maximilian aus Treffen. Gruden Josef aus Laibach. Perše Karl aus Rudolfswert. Blahna Franz aus Reifniz. Ivalin Wilhelm aus Laibach. Umnik Franz aus Predassel. Postl Adolf aus Laibach. Koshir Josef aus Laibach. Hofbauer von Hohenwall Hugo aus Wiener-Neustadt. Tauses Franz aus Idria. Roth Josef aus Gerbin bei Littai. Cik Karl aus Laibach. Sarz Felix aus Laibach. Kuchler Max aus Völkermarkt in Kärnten. Benedik Anton aus Selzach. Legat Johann aus Selo bei Breznica. Dev Oskar aus Planina. Kokalj Alois aus Srednjavas bei Krainburg. Tomitsch Eduard aus Gottschee. Ploj Ivo aus Pettau. Hrasovec Silvin aus Gmünd in Kärnten. V. b. Ušeničnik Alex aus Pölland. Zupan Johann aus Kropp. Cestnik Anton aus Cemšenik. Vilman Anton aus Karnervellach. Rihar Stefan aus Billichgraz. Klopčič Franz aus Eisnern. Fabiani Victor aus Seisenberg. Medved Anton aus Stein. Janežič Anton aus Laibach. Toporiš Johann aus Neumarkt!. Oražen Johann aus Landstraß. Zabukovsek Victor aus Landstraß. Michelč Jakob aus Kropp. Benkovič Josef aus Stein. Porenta Kaspar aus Virmaše bei Bischoflack. Gruden Josef aus Oblak, A\ Polak Martin aus Laibach. Brolih Lukas aus Hotemaže bei Höflein. Zanoskar Josef aus Wurzen bei Kronau. Podlipnik Georg aus WTurzen bei Kronnu. Podgornik Johann aus Planina, ft. Lenassi Karl aus Laibach. Žvan Franz aus Steinbüchel. Ažbk Franz aus Javorje bei Pölland. Petrič Augustin aus Wippach. Hafner Franz aus Bischoflack. Cegnar Josef aus Altlack. Gabrovšek Josef aus Unterplanina. VI. a. Strecker Johann aus Laibach. Roshnik Felix aus Möttling. Jenko Johann aus Laibach. Baumgartner Johann aus Laibach. Kolnik Leopold aus Laibach. Ferlinz Adolf aus Laibach. v. Gerliczy Paul aus Wolfsbüchel bei Stein. Gestrin Johann aus Laibach. Kanec Anton aus St. Veit bei Laibach. Murnik Jakob aus Laibach. Thomitz Johann aus Laibach. Pittoni Ritter v., Georg, aus Prag. Schusteršič Reinhold aus Sagor. Ilauf Adolf aus Gottschee. Tiringar Johann aus Krainburg. Habit Gustav aus Laibach. Zbašnik Josef aus Niederdorf. Eisenzopf Josef aus Altlag. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Haydegg Ritter v., Gustav, aus Pressburg, R. Valenta Alfred aus Laibach. Kadivnik Adolf aus Adelsberg. Chorinsky Graf, Victor, aus Tschernembl. Schleimer Rudolf aus Gottschee. Vovk Franz aus Veldes. Classe. Arhar Franz aus Dolenje Brdo bei Pölland. Dolenc Vincenz aus Oberplanina. Koller Gustav aus Laibach. Strnad Josef aus Idria. Jager Franz aus Freudenthal. Urankar Josef aus Neuthal. Peterlin Anton aus St. Veit bei Laibach. Škrbec Matthäus aus Altenmarkt bei Laas. Jelenc Johann aus Presrenje bei Podnart. Kos Johann aus Billichgraz. Mežan Vincenz aus Veldes. Križnar Josef aus Terboje bei Krainburg. Suchy Josef aus Stein. Sarc Karl aus Radomlje bei Stein. Rabič Sebastian aus Radmannsdorf. Lavrenčič Anton aus Oberfeld bei Wippach. Mejač Anton aus Möttnig. Kemperle Peter aus Unterzarz. Mit Bewilligung der Wiederholungspnifung: Pavlovčič Jakob aus Iggendorf bei Laas. Cibašek Vincenz aus Krainburg. Krankheitshalber blieben ungeprüft: Gregorin Franz aus Studa bei Mannsburg. Reil Ilugo aus Krainburg. Potokar Bartholomäus aus Radomlje bei Stein. Classe. Zabukovec Johann aus Laas. Wetsch Heinrich aus Laibach. Cernstein Ottokar aus Laibach. Stupica Ignaz aus Dane bei Reifniz. Demel Johann aus Adelsberg. Seemann Friedrich aus Laibach. Seemann R. v. Treuen wart Karl aus Triest. Filic Josef aus Stein. Gerstenmeier Franz aus Šiška. Seigerschmied Josef aus Idria. Plachota Theodor aus Wiener-Neustadt. Furlan Anton aus Verblenje bei Brunndorf. Schneid R. v. Treuenfeld Josef aus Wien. Schleimer Johann aus Gottschee. Ledenig Leopold aus Sechshaus bei Wien, R. Kosem Josef aus Deutschdorf. Borštner Heribert aus Graz. Tomšič Josef aus St. Martin unter Großgallenberg, R. Karlovšek Josef aus St. Margarethen, R. Eger Ferdinand aus Laibach. Majntinger Johann aus Dobe bei Landstraß. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Satran Anton aus Koritniz. Vrbnjak Otto aus St. Nikolai in Steiermark. Jerman Johann aus Laibach. Ostermann Jakob aus Katzendorf bei Gottschee. Pregel Friedrich aus Laibach. VI. b. Classe. Ušeničenik Franz aus Pölland. Pešec Franz aus Brunndorf. Rupnik Johann aus Schwarzenberg. Kenk Franz aus Innergorica. Gorup Philipp aus Slavina. Podpečnik Anton aus Assling. Debevc Josef aus Vigaun bei Zirkniz. Steska Victor aus Laibach. Kropivnik Franz aus Grad bei Zirklach. Tome Johann aus St. Veit bei Laibach. Gregorič Rudolf aus Andritz bei Graz. Lovšin Johann aus Reifniz. Švigelj Anton aus Franzdorf. Pikei Matthäus aus Adelsberg. Pavlič Franz aus Podgorje bei Stein. Končar Matthäus aus Laibach. Kunstelj Johann aus Obergörjach. Brešar Josef aus Stein. Antončič Anton aus Podgora bei Laas. Ilribar Anton aus Obergurk. Kalan Johann aus Bischoflack. Domicelj Silvester aus Zagorje. Tušek Michael aus Agram. Kosec Mathias aus Visoko bei Vodice. Sturm Karl aus Möttling. Rasp August aus Laibach. Pavlin Max aus Krainburg. Janež Dominik aus Sodražica. Povše Heinrich aus Mariathal. Debelak Johann aus Neumarktl. Grabrijan Alois aus Wippach. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung Indof Franz aus Laibach. Abram Johann aus Idria. Erzin Alois aus Großlaschiz. Taučar Josef aus Praprotno bei Selzach. Krankheitshalber blieb ungeprüft: Kurent Josef aus Laibach. VII. Classe. Zakrajšček Johann aus Oblak. Smitik Simon aus Kropp. Kremžar Anton aus Laibach. Rom Adalbert aus Gottschee. Kalin Heinrich aus Laibach. Birk Franz aus Jarše an der Save. Ivanetič Johann aus Möttling. Fabjani Edmund aus Cobdil im Küstenlande. Žebre Alois aus Laibach. Habat Josef aus Sagor. Tschech Rudolf aus Cilli. Wildner Josef aus Laibach. Peterlin Anton aus Unter-Siška. Barteime Johann aus Klindorf. Novak Mathias aus Gradac. Pirc Method aus Krainburg. Cerin Josef aus Commenda bei Stein. Laggner Mathias aus Pusarnitz in Kärnten. Kapus Josef aus Mahrenberg in Steiermark. Martin Adolf aus Tarvis, R. Šiška Johann aus Hrastje. Glatz Mathias aus Grafenfeld. Fik Franz aus Bischoflack. Kogoj Franz aus Loitsch. Rajčevič Franz aus Trata. Ilubad Matthäus aus Vodice. Zupan Josef aus Breznica, R. Mrče Mathias aus Zapotok bei Sodražica. Oblak Augustin aus Oberlaibach. Schitnik Franz aus Littai. Bezeljak Johann aus Schwarzenberg. Mladič Adolf aus Gurkfeld. Piber Johann aus Veldes. Foerster Anton aus Zengg in Kroatien, R. Cegnar Josef aus Safniz. Mayr August aus Krainburg. Krumpestar Franz aus Teiniz. Schiffrer Ludwig aus Laibach. Petrovčič Anton aus Horjul. Peterlin Johann aus Pölland. Pirch Johann aus Triest. Logar Raimund aus Laas. Foerster Wladimir aus Pcher in Böhmen. Grimm Konrad aus Laibach. Loj Josef aus Nassenfuß. Pfajfar Johann aus Kerschdorf. Matijan Jakob aus Ober-Šiška. VIII. Raiz Egydius aus Klagenfurt. l ttr*- * Zakrajšček Karl aus Zakraj bei Oblak. Graf Chorinsky Rudolf aus Tschernembl. Vidmar Franz aus Vigaun bei Zirkniz. Roshnik Rudolf aus Möttling. y/.t Erker Ferdinand aus Mitterdorf bei Gottschee. Pogačar Karl aus Wiener-Neustadt. Bartol Gregor aus Jelovec bei Sodražica. Milčinski Franz aus Laas. Kresse Johann aus Oberloschin. Zupanc Victor aus Mariafeld. Plečnik Andreas aus Laibach. Bescheg Tlieoder aus Radmannsdorf. Cuderman Johann aus Trstenik. Oštir Johann aus Hl. Kreuz bei Landstraß. Smolnikar Lukas aus Loke bei Stein. Mihelčič Rudolf aus Sagor. Baumgartner Camillo aus Laibach. Jemic Anton aus Davča bei Pölland. Hoenigmann Alois aus Windischdorf. Goltsch Wilhelm aus Laibach, v. Zhuber Franz aus Laibach. Jankovič Johann aus Landstraß. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Jakelj Valentin aus Lengenfeld. Žnidaršič Anton aus Gutenfeld, R. Classe. v. Schrey Robert aus Laibach. Schreyer Erich aus Laibach. Schweitzer Wilhelm aus Laibach. Šumi Laurenz aus Krainburg. Frh. v. Winkler Philipp aus Cormons. Rihar Leopold aus Billichgraz. Zupan Johann aus Visoko bei Krainburg. Mladič Johann aus Gurkfeld. Milohnoja Johann aus Commenda. Boehm Ludwig aus Gottschee. Hočevar Johann aus St. Cantian bei Auersperg Premrov Johann aus Martinsbach. Zotman Karl aus Laibach. Hočevar Josef aus St. £antian bei Auersperg Pelc Johann aus Reifniz. Ahazhizh Victor aus Laibach, R. Mit Bewilligung der Wiederholungsprüfung: Havptman Peter aus Watsch. Lukesch Rudolf aus St. Martin bei Littai. Mantuapi Josef aus Laibach. Seliškar Alois aus Laibach. i- .... v «; i*::1' ‘I - j .. M: nS-e!\V 'i::) -*i'i : ed.»J ,i ußUH.V-’: . i.... . "... «, • — • H . .. ’ ; ‘i: i.• ' hu i«?».;.;:: ' i-UA • ilsH . j. .... !!«;•' i'1. 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