^ II« Areitag den LS. Septemver 1878. IV II. Jahrgaug Vie ^Marburger Zeitung" erscheint jede« Vonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg a^anzjähria 6 s!., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. SV kr; sür Zustellung ins Haus monatlich 10 k. — mit Postversendnng: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl., viertehährig 2 fl. Jnsertionsgebühr 8 kr. pr. geile. M Politik der Vtlddtvilliiailg «ai» Klbtlkuilg. Marburg, 10. September. Der gemeittsame Minister des Aeubern braucht wieder Geld sür BoSttie»l»Herzegoivltta. Zur Veivilligung und Bedeckung des ueueu auberordentlichen Kredits müssen alle drei Vertretungen einberufen werden, die Regierungen scheuen aber die vorlauten Fragen, die zornigen Rückblicke, die erbarmungslolen Hindeutungen aus die Widersprüche von dama!» und heute und darum wird die Einberusung so lange verschoben, als die Berfaffung und die dräuende Noth gestalten. In der Hauptsache mag Andraffy ruhig sein. Die österreichischen Delegirlen sind bis aus lvenige Ausnahmen altgeviente Jasager. Wer aus Grund vieldeutiger Redensarten und allgemeinen Versicherungen sechzig Milliol,en Gulden bewilligt, darf auch höheren Kredit nicht verweigern, weim ihm vollendete That-sachen gegenüberstehen. Das Gewicht solcher Thatsachen hat schon ganz andere Männer ge-beug», als in der österreichischen Delegation sitzen. Jin ungarischen Reichstage versügt Tiba über die große Mehrheit ^ Tiva, der genau weiß, warum er sich zu jener Ortentpolittk bekehren lleb, gegen die einft sein Muitd so stolz verkündet: „Ohne die Einwilligung llngarns marschirt kein MannWie grimmig auch die Gegner im ungarilchen Reichstage wettern mögen: die Mehrheil lvird doch nur solche Mitglieder in die Delegation entsenden, welche sich glücklich schätzen, ihrem Landsmann-Minister unsere siebzig Perzent bewilligen zu können. Und die Beschaffung der Mittel? Versas-sungSmählge Bedenken gegen die Besetzung und Verwaltung Vosniells und der Herzegowiim finden kein Gehör und wenn die Magyaren den Voriheil einer gemeinsamen Ailleihe er- kennen und eine solche bewilligen, so verzichtet der Reichsrath auch noch auf das Recht, diese Art der Bedeckung abzulehnen. Wappnen wir uns mit Geduld und Ergebung in den höheren Willen, der es durch unsere Schuld geworden. Leeren wir den Leiden skelch bis auf die Neige. Der bittere Trank reinigt das Blut nnd wenn dieses wieder einmal rasch und feurig stiebt, dann erheben wir uns zur befreienden That. Gegen die alte Bewilligung«- und Btdfckungspolitik schützt nur die versassungsmüßige Gewähr de» natürlichen Rechtes, daß zur Geltung eines VertretungS-beschluffes die Zustimmung der Wähler er-sorderlich ist. Franz Wiesthalet. Was dtll Aosuiern und Htyegoviott« vtrsprocht« wird. Zu Sarajel)o erscheint in kroatischer Sprache die ^Bosnisch-Herzegowinische Zeitung", als amtliches Blatt. Die erste Ruinmer schildert in volksthümlicher Darstellung die Vortheile, welche Oesterreich-Ungarn dein Lande bringen will und wird demselben unter Anderem verheißen : „Der Christ soll vor dem Motzammevaner, der Arlne vor dem Rächen, der Schwache vor dem Llarken in Schutz genonunen werden. Aber auch der Mohammedaner soll vor dem schlechten Christen, der Reiche vor dein unredlichen Arinen, der Starke vor dem hinterlistigen Schwachen geschlitzt sein. Einer vor dem Andern sollt ihr so stcher seil» unter unserm Schutze, wie vor jedem Lüslchen das Kind im Mutterschoße. Alle zusamlnen aber sollt ihr unter unsern Filtigen einem beffern, edlern, menschenwürdigern Dasein zugeleitet werden. Der Boden Eurer Länder soll vortheilhafter bebaut werden. Ihr sollt besser, ertragreicher. lohnender arbeiten. Der Same eurer Arbeit soll euch zu Eigenthum mld Besitz erblühen. Was ihr auch arbeitet, soll eurer Kinder und Kindeskinder Wohl begrilnden. Ihr werdet euch Schlllen auskiauen unv Lehrer bestellen. Eure Kinder werden, was ihr bisher versäumt habt, nachlernen. Eure fleißigen söhne werden alißer Getreide und Tabak auch noch einträglichere Pflanzen anbauen lernen. Eure geschickten Söhne werden nls Handwerker alle Bedürfniffe eures Lebens und Wirkens befriedigen lernen. Eure unternehmenden Söhile werden die Erze aus dem Schöße eurer Länder zu Tage fördern, zu Metall einschmelzen und in Fabriken zu gewinnbringenden Kunst-Produkten verarbeiten. Eure klugen Söhne werden als Handelelettte die Früchte all' eurer Arbeit andern Ländern verkaufen und dafür all' die Dinge für euch einhandeln, die in eureln Lande seltist nicht gedeihen. Eure begabten Söhne werden sich zu Zierden der Kunst und Wissenschaft elnpor-ringen. Euer Boden wird doppelten und dreifachen Ertrag llefern, wird doppelten, ja drei-fachen Werth erla»igen. i^ure Hütten werden zu sestgebanten, geräuluigen, freundlichen Wohn-stalten, enre Dörfer werden zu klemen Städten werden. Eure Städte werden sich vergrößern nnd verschönern durch Schulen, Kirchen und Paläste. Eure Saunuvege werden breile, ebeile Straßen. Eisendahnen lverden eure Länder durchziehen und mit aller übrigen Welt so verbinden, daß ilzr in wenigen Tagen erreichen, einpfangen und finden könnt, was bisher erst in Monalen nwgiich war. Ihr werdet Gesetze erhallen, welche das Entstehen des Eigenthuins aus den Früchten eurer Arbeit regeln, ohne den t'estehenden Besitz zu schädigen. Ihr werdet Gesetze erhallen, welche euch Fortschritt und Gedeihen aus allen Gerieten ermöglichen. Ihr werdet Gesetze erhaltet', ivelche euch allinälig aus die Höhe der ersten Völker der Erde heben sollen. All' diese Riesenarbeit soll für und mit euch unter unserer Anleitung gethan werden. Aieuilleton. Krr gklbt Tod. ' Herr Dr. Teltsch beschreibt diese Krankheit im „Wiener Tagblatt- Iclgenderlnaßen: Mit sorgenvollem Auge blickte der Men-schensreund seit dem Beginn des russisch-tür-ktschen Kriege» nach dem Schauplatze der Er« eigmsse; es war ihm, als würbe mit Absicht in jellen Gegenden ein Seuchenherd geschaffen, da jegUche Obsorge außer Acht gelassen ward. Dte Todten wurden gar nicht oder nur schlecht vergraben, eine Desinsekl«on der Schlachtfelder wurde gar nicht vorgenommen . . . drohend erhob sich das scheußliche Haupt des Gespenstes der Cholera und des Typhus am Horizonte. — Der Würgengel, der nach dem vorletzten russisch'türtischen Kriege mit schwerem Schritte über die Gefilde Europas schritt, verschonte ui»» bisher, Rußland nicht, die Cholera herrschte oder herrscht noch in vielen Gouver^ nrmentS. — Der Typhus raffte in dei» türkischen Landen von den russischen Soldaten allern achtzigtausend Mann hinweg, er wurde mit ziemlichem Glück von unseren Grenzen serllge-halten. Ohne voreilig zu jubelit, können wir doch heute konstatiren, daß wir hoffentlich einer Epidemie entgangen sind. Unv mit uns ganz Europa. Dafür kommt aus Amerika tnil jeder Kabeldepesche und mit jedeik Post ein immer schauerlicher kliilgeuder Bericht über den neuen AttSbruch des gelben Fiebers in den Vereinigten Staaten, einer entsetzlichen Krankheit, entsetzlich wie die Pest gewesen — der „schwarze Tod-, wie die Pest genannt wurde, hat seine Sense in die Ecke gestellt, dafür hat sie der gelbe Tod zur Hand genolnmen. Wer fliehen kann, flieht vor dem gelben Tode. Tausende und Taufende fallen derzeit in den Küstenstädten am meixikanischen Meerbusen, in Mexi^ und auf den westindischen Inseln dein geloen Fieber zum Opser. Eigentlich „geht" es in jenen Länderstrichen „nie aus", man könnte sagen, das gelbe Fieber sei in den tropischen Gegenden Amerikas, in Westindien, in den südlichen Küstenstrich en der Union zwischen New-Orleans und Charleston und den Ländern um den mexikanischen Meerbusen zu Hause, wie ja auch die Cholera im Ganges-Delta einheimisch ist. Von dort ans verbreitet stch die Epidemie bis zum 46. Grad nördlicher und 35. Grad südlicher Breile und kommt zuweilen auch aus Europa, so zuletzt nach Lissabon (1857—58), wo von 19.800 Befallenen 665? in sechs Monaten starben, also etwa 35 Perzent. Nähere Nachrichteil über die Epidemie reichen bis zum Ansang ves 17. Jahrhundert», obwohl die Eltropäer viel früher deren Be, kanntschast gemacht haben. Die Epidemien enlstehen in ihren Heimal-stälten in gleichmäßig heißen Sommern mit der anhaltenden Mittelteinpelatur von 26-27-R. oder darüber uiid finden ihre Weiterver-breilung unter ähnlichen Temperaturverhältinssen. Auch diese fielen in, oder traten auf nach solch heißen Sommern mit langandauernder Windstille. Die Epidemie erlischt dann vollständig mit Eintritt des Frostes, besonders wenn der Boden sich mit eitler Eiskruste überzieht. Da'^ gelbe Fieber entsteht ausschließlich nur in den größerell, über fünftausend Bewohner wählenden, an den lüederen Küste«» des Mtxikanischett Meerbusens gelegenen Städten und hier oft nur in gewissen, lnehr iveniger schmutzigen Sladttheileii in der Nähe desHasens. wo der lebhafteste Verkehr herrscht, wo die meisten Schiffsleute und Arbeiter und besonders die neu angekominenen Frernden sich heruln-treiben und die von den faulenden AnSdün-stungen des Seehafens verpestete Luft einathinell. Uln nicht am gelben Fieber zur Zeit der Epi-deiuie zu erkranken, genügt es, daß der fremde Aiikömmling, der ja besonders hiezu disponirt denn wenn aus die Bösen die eine Hand unseres Kaiser« wie Äsen zerschmetternd niederfährt, so hebt desselben Kaisers andere Hand alle Guten mit väterlicher Huld und Güte aus vler-hundertjähriger Knechtschaft voll Elend und Schrecken zu Freiheit, Wohlstand und menschenwürdigem Leben empor." (StaatSwirthschast. Ungarische Finanzen.) Anfangs 1877 hat das Kreditan-ftaltS'Konsortium die neucreirte ungarische Rente übernommen, und zwar 40 Millionen fest und 40 Millionen in Option. Da es mit dem Verkauf der ersten fest übernommenen Partie nicht ging, so übte es selbl^verständlich die Option nicht aus. Weil aber das Konsortium schon mit der stattlichen Summe von 40 Millionen engagirt war, so mußte es der Noth d.s Momentes steuern und der Negierung Vorschttsie geben, zum Theil in Form des bekannten Akzeptations-Kredits, zum Theil aus Rechnung einer weiteren Renten-Emission. Um sich dieser Vorschüsse zu entledigen, ward im Oktober 1877 die Subskription veranstaltet, welche mißglückte; da dieselbe mit einer Tausch-Operation in Schatzschelneu kombinirt worden war, scheinen hervorragende Konsorten sich sehr stark in Schatzscheinen engagirt zu haben. Alletn ist, mit Vermeidung der Stadt aus dem Lande wohite und wäre es selbst in einer Sumpfgegend, da dieft wohl das Sumpssteber erzeugen kann, aber mit dem gelben Fieber ii, keinem Kausalnexus steht. Es ist wichtig, zu wissen, daß das Sumpssteber (Malaria) mit dem gelben Fieder nach keiner Richtung hin etwas gemein hat, oa ab-gefthen voll den wesentlich verschiedenen pathologischen Veränderungen und Symptomen, letzteres nur in den Städten entsteht und das I»»-dividuum, das es einmal überstanden, jür immer immun macht, und koiltagiös ist, während das erstere mehr dem Lande angehört, »m höchsten Grade zu Rücksällen geneigt macht und an die Oertlichkeit seiner Entstehultg gebunden ist. Die Verbreitung der Epidemie geschieht, ist sie einmal entstanden, hauptsächlich durch Schisse, welche, wenn sie aus instzirten Haseii-slädten kommen, ohne Kranke an Bord zu sühren, durch ihr saulendes Kielwasser und sonstige Unreinlichkeit dem aufgenommenen Eiste einen günstigen Brutherd bieten und dadurch selbst zur InfettionsqueUe geworden sind, be» sonders aber durch Schiffe, welche Gelbfiebt-r-kranke an Bord sühren und schließlich durch solche Kranke, die vor der Pest, aber ihre der Erfolg der Subskribtion genügte weder, um die Einlösung aller Schatzscheine zu sichern, noch auch um das Konsortium von seinen sest-gerannten 40 Millionen zu befreien. Wieder konnte man nicht ausweichen, Vorschübe zu gewähren, und um sich für diese Vorschüsse be-zahU zu machen, mußte man sich im Mai abermals vor die Bresche stellen und für Rechnung der ungarischen Finanzverwaltung Rente zu verkaufen suchen. Während der allgemeinen Hauste im Juni und Juli mag Einiges an Mann geliracht wordcn sein. Damals war es, daß die Pester Ossiziösen jubelnd von dem Salonwagen erzählten, welcher mit 21 Millionen ungarischer Rente beladen von Pest nach Wien abrollte. Ende Juli stockte der Verkauf wieder und das Konsortium mußte neuerdings Vorschüsse leisten, um den Schuldner ausrecht zu erhalten. Durch die ModilisirungsMuslagen scheinen jedoch diese Vorschüsse so bedeutend gewachsen zu sein, daß man nunmehr doch wieder mit Verkäufen experimentirt. Seit der Vorwoche geschieht das Möglichste, um etwas We» niges an Mann zu bringen ^ wie es scheint, bisher ohne Erfolg. Daliei läßt man in deutschen Blättern verstchern, daß in Wien die Rachfrage steige, sowie man in Wien lesen kann, daß es ln Pari» mit den Verkäufen gehe. In Summa aber geht eS nicht, kann es nicht gehen, denn der Kredit Ungarns ist durch das unablässige Borgen vollständig zu Grunde gerichtet. Wir sind nicht berusen, dem Konsortium Rathschläge zu geben, allein das Publikum foltte sich wohl in Acht nchmen, da eine fchwindelhaste Anlage um so bedenklicher erscheint, je größer der Eifer ist, mit welchem sie angepriesen wird. Die Dinge in Ungarn liegen aber ungemein gefährlich. Schon sangen die Pester Journale an, nachzuweljen, dt,v das Defizit llngarns hener nicht 21 Milliouen — wie präliminirt — sondern 45 Millionen betragen werde. Allein, diese Annahine, wie ernst sie auch klingen mag, bleibt uiUer der Wahrheit, denn sie beruht aus der Voraussetzung, daß das Gebahrungs-Defizit. wle präliminirt, sich aus 21 Millionen und der Mobllisirungs-Bedars llngarns sich aus 24 Millionen belausen werde. Beides ist falsch. Schon in einen» Pester Briefe der „Dcutlchcn Zeitung" vom 28. Mai wurde nachgewiesen, daß das Defizit für ttt7ö sich aus mindestens 32 Millionen stellen werde. Auch diese Summe dürste unter der Wahrheit bleibet», da jedensalls die Zinsen der Vorschußgejchüste, lowie jeite der im Laus des Jahres angebrachten Goldrente (vermuthlich 4 b»S 6 Millionen) zum Defizit hlnzutreteli müssen, voin schlechten Steuer-Ein-gang und den Aiosten i»i Folge der Elementar» Ereignisse abgejeheii. Desgleiche»» dü»sle die aus Ungarn entsatlenoe MobtlisirungS»Q.uote wohl Z0 Millionen erreiche»» oder überschreiten. Keime schon in sich tragend, in noch gesunde Ortschasten fliehen. Die Attsteckuilgssähigteit des gelben Fiebers ist nachgölviesen, aber nicht bei allen Epioemien und in allen Krankheitsstadien gleich. So haben, um dessen Ansteckungssählgkeit zu w»berlegen, einzelne bis zum Fanatismus begeisterte Aerzte (Cjjervin, Pstrth u. A.) das erbrochene Blut von Gelbfiebertranken getrui»ken, ohne Schaden zu erleiden. In Folge der ost enormen Ansteckui»gs-sähigkeit erkrankte »vähreild erner Epide»nie fast die gesammte, durchseuchte Bevölkerung (so wurden in Sevilla iin Jahre 1800 von 80.560 Be»liohiiertt 76.450 besaUen, wovon 14.685 starben; in Aieres voi» 3Ä.000 Eii»-woh»ier über 30.000 Kranke »nit über 12.000 Todten.) Besonders auffallend sind die Verhältnisse und U»nstände, welche eine individuelle D»Spofitivn zum gelben Fieber begründe»» oder aushebe»». In Westi>»dien »st es fast ganz eine Krattkhe»t der sremden, besonders der »leuange-kommenen Europäer, und am elnpftndlichsten darunter sind solche, d»e aus einein kühleren Lande staminen uud kürzlich ankainen; die Eingeboreilen oder durch wenigstens zwei Jahre Äktlimatifirten erkrunke»» nicht, oder ga»»z leicht. Eine solche Akklimatisation gegen irgend Solchergestalt kann es »»icht fehlen, daß das Defizit für 1878 sich auf 65 bis 70 Millionen betausen wird. Solche Summen durch Vor« schüsse und Renten-Emiftwnei» zu decken, dabei ungedeckte Abgänge aus den Iahren 1876 und 1877 mitzuschleppen und sich aus die nächstjährige SchatzscheiwSerie vo» 76'/« Millionen vorzubereiten, bildet eine Aufgabe, deren Un-erfüllbarkeit sich vorhalten sollte, wer daran geht, ungarische Rente zu kaufen. (A u s Rovi-Baza r.) Aus Rovi-Bazar schreibt man dem Pester Lloyd: Seit 30. August werden die Defiles, welche Serbien von Montenegro treniren, von türkischen Truppen und ^Sr. Majestät des Sultans treuen Insurgenten" aus das eifrigste befestigt. Hier, an der Grenze des nenen Vitajets Bosniens und des alten Novi-Bazarer Paschaliks. soll de»» Okkupatioi»s-Truppett der erste energische Widerstand entgegengesetzt werden. Die Position an sich ist eine äußerst starke und kann von einem Häuflein Menschen, die Helden-muth haben, gegen eine Arinee gehalten werden. Die acht Schai»zen und zwei Batterien, welche, nach Aussage von christlichen Albanesen, deren Glaubwürdigte't freilich nur eine bedingte sein kann, in dem Engpaß, und zwar in einer Ausdehnung von mehreren Kilometern, errichtet werden, sollen die Position zu eitler sast uneinnehmbaren machen. Es fragt sich nur, wie die Insurgenten sich halten werden. Äe 9000 Mailn theils reguläre Soldaten, theils Insurgenten, welche die Defiles besept halten solle»», werde,» ganz gewiß bis aus's Aeußerste Wider-statid leisten. Es ist unglaublich, bis zu welchem Grade der Fanatismus in den Massen gestiegen ist. Mohan»medan»sche Mütter schicken ihre Söhne mit der Er»nahnung in den Kamps: „Siege, rette den Glauben, oder stirb; kommst du bel'iegt zurück, so »verde ich dich als Feigling u»»d Abtrüttn»gen mit eigener Hand erschießen !" Es scheint i»ur an e»nem tüchtige»» Komman-daiitei» zu fehle»». Offiziere „außer Dienst" gibt es genug, al»er von der Kunst ei»»er guten Führung verstellen sie nichts. Nedzid Pascha soll zivar hier erwartet »verden, od er aber die Rolle e»nes Befehlshabers übernehinen wird, ist umso»nehr sraglich, als die Albanesen eigentlich die Stelle eines Obern überhaupt äußerst schwierig machen. Ai» das Gehorche«» hat sich dleses Volk nieinals geioiihnt. Ich »neine. d»e Erzwingung der Positionel» »»n Eitgpasse wird die österreichisch-ungalische A»»nee ungeheure Opser kosten, aber die Erzwingung selbst wird sicherlich gelti»geii. Bei dieser Gelegenheit »Verden Sie »nir erlauben, eit»e kleine Exluri'ion aus das Gebiet der Konventionssragezu n»achen. Nach mancher-lei Aligaben zu schließen, liegt »na»» bei Ihne»» die Meinung, daß der Abschluß einer Verein- eil»e andere Krankheit »vurde sonst nie beobachtet. Je per»pherer von diesen» Seuchenzelitrum eine Gegend l»egt, desto »nehr schwindet die Jinmui»ilät ihrer Bewohner. Die Landbewohner. Ul,d wären sie Nachbarn der von der Epidemie befallenen Städte, verhalte»» stch wie Nichtakkli-»natisirte. Alklimatisirte hören aus es zu se»n. wenn sie a»»ch »»nr ei»»ei» einzigen W»nter i»» eine»n kühlere»» Kl»ina zugebracht haben. Auch die Racendifferenz bedingt einen Unterschied in der Disposition: je dunkler die Hautsarbe, desto geringer die Disposition; so sind l^ie Neger uitd die Rvthei» sast vor der Krankheit ganz geschützt. Krästige, vollblütige Ai»köinml»i»ge erkranken leichter als blutarme; andere Krankheitei» schütze,» vor dem gelben Fieber nicht. We»ber ze»gen eine geri»»gere Neiguug zur Erkrankung »»nd geringere Sterblichkeit ; Säuglinge und Greise erkranken selten, Trinker häufiger. Fast absolut schützt gegen die Gelbfieber-Erkra»,kung eine bereits schon über-standene. Aus zehntause»rd Erkral»kungen kommt kaum eiu Fall eines zweimalige»» Erkrankens. Auf das eiumal ausgebrochene gelbe Fieber dürste die ärztliche Behandlung ohne »vefentlichen Einstuß ble»ben; u»nsomehr sind daher in den Heiinatstätten der Krankheit strenge sanitätspolizeiliche Maßregeln zu treffen Zur Geschichte des Tage«. Die Regierungsblätter schreiben bereits, daß in Türkis ch-K roatien der Widerstand gebrochen sei. Die Menge u»»d Geübtheit der Feinde, die Ka»npsweise und Ausdauer derselben lassen aber diese Behauptung noch als gewagt erscheinen. Die Verluste unserer Truppen werden um so beträchtlicher, je mehr sich bei den Ausständischen die Anfänge der Organisation und bessere Führung zeigen. Im Nordosten Bosniens sollen sünfunddreißigtausend Aufständische sich befinden und spricht man von ein em Befehlshaber all' dieser Streitkräfte, welcher die regsie Thätigkeit entfaltet. Mit diefem Befehlshaber (Abdullah) sind zugleich fünfundzwanzig Zöglinge der Kriegsschule von Kon-stantinopel angekommen. Abdul Hamid kann seine» Harems nie mehr so recht von Herzen sroh werden. Bekunden die Nachrichten aus den Provinzen den Krach des Reiches, so bestätigt die neuentdeckte Verschwörung in Konstantinopel, daß die Person des Herrschers gefährdet ist. Ob solche Verschwörungen unterdrückt werden oder Er-solge haben: für die Ottomanen ist die Wir-kung dieselbe — die Beschleunigung ihres Unterganges, ihre Vertreibung aus Europa. Vermischte Ztachrichle». barung mit der Pforte das Okkupationswerk in diesem Paschalik erleichtern würde. Aus Grund meiner persönlichen Wahrnehmungen kann ich versichern, daß die Haltung der otto-manischen Regierung von keinem Einfluß auf die «lbanesen sein wird. Der albanesische Mohammedaner ist durch seine Hodscha», Ulemas und Sostas derart für den bewaffneten Widerstand vorbereitet worden, daß es nunmehr keiner Mach^ aus Erden gelingen würde, ihn zu einer passiven Haltung zu bewegen. Er denkt, dav der Sultan, der Nachsolger de» Khalisen, unmöglich einen abmalinenden Befehl ertheilen könne und würde dennoch Jemand mit einer solchen Ordre in Albanien erscheinen, so würde er einsach als ein Betrüger gelyncht werden. Die Insurrektion muß im Kampfe erdrückt werden, auf einem andern Wege läßt sich die Okkupation nicht mehr durchführen. (Heerwesen. Gesundheitssiand unserer Truppen im ^Schutzlande.") Der Gesundheitszustand unsererTruppen in Bosnien-Herzegowina beginnt sich zu verschlechtern. Hauptsächlich tragen die steten Uager im Freien, der viele Regen, die abnorme Hitze und in der Nacht der ungewöhnlich starke Thauntederschlag, verbunden mit Külte, bei, Dysenterie und Ruhr zu erzeugen. Dabei wird sehr viel iObst, das hier billig ist, aber meist unreif verkauft wird, kon-sumirt. Etz ist den Truppen nicht zu verdenken, daß sie mit etwas Eßbaren den Magen zu füllen suchen, wenn die Proviant-Kolonnen, wie es oft geschieht, sich verspäten. Wie es mit der Berpstegung des Militärs in einigen Monaten aussehen wird, ist gar nicht abzusehen. Das Land ist jetzt nicht im Stande, eine Division ordnungsmäßig zu ernähren, viel weniger 120.000 Mann. Man spricht zwar davon, mehrere große Moscheen als Magazine zu benützen, man müßte jedoch schnell zur Füllung derselben schreiten, ehe der Schnee die Wege gänzlich unpafsirbar macht. «lltarburger ^enchte. (Gewerbe) Im verslossenen Monat wurden bei der Bezirks-Hauptmannschast Marburg folgende Gewerbe angemeldet: Mauth-mühle, Ober-Kötsch, Franz Retschnigg — Mauthmühle in Ober-Zellnitz, Michael Serschen — Seilerei in H. Dreifaltigkeit, Franz Lorenz. Franziska Vazas in Krottendors erhielt die Bewilligung zum Betrieb des Wirthshaus-Geschäftes. (Der Orts- Schulrath gegen den Religionslehrer.) Am 31. August vertheilte der Kaplan in Gams Herr Georg Schmauz nach der Kommunion an sieben Schulmädchen Exemplare des slovenischen Witzblattes „Brencelj", welches in Laibach erscheint. Die betreffende Nummer enthält u. A. die stehende Figur der „InspektorStöchin", die sich über den Reichsraths - Abgeordneten Herrn K. Seidl, welcher Obmann des Gamser Orts-Schulrathes ist, lustig macht. Die Illustration auf der letzten Seite des Blattes stellt Herrn Seidl als „Barthel" dar, vor welchem sich der Redakteur des „Äovenski Gospodar^ unterm Jubel seiner Kollegen „Slovenec" und „Slovenski Narod" unter dem Tische verkriecht. Aus die Anzeige, welche der Vater eines betheilten Mädchens beim Obmann-Stellvertreter des Orts-Schul' ratheS Herrn Joses Wiesthaler in Tresternitz gemacht, wurde nachgesorscht und bestimmte das Ergebniß den Orts-Schulrath, nach Sachver-halt an den Bezirks-Schulrath die Bitte zu stellen : er möge die llntersuchung einleiten und dafür Sorge tragen, daß der Religionsunterricht an der Volksschule in Gams ehestens würdigeren Händen anvertraut werde. Vom Bezirks-Schul-rath wurde in der letzten Ätzung beschlossen, die verlangte Untersuchung einzuleiten. (Spiel mit Z ündHölzchen.) Der vierjährige Knabe des Grundbesitzers Johann Groß zu Petschounik bei Cilli spielte am 3. September in der Tenne seines Vaters mit Zündhölzchen und entstand ein Feuer, durch welches die WirthschastSgebiiude eingeäschert wurden. Knabe wiird nach dem Brand halb verkohlt aufgesunden und auch der Eigen-thümer hatte eine so gefährliche Verwundung erlitten, daß er nach dem allgemeinen Kranken-Haufe in Eilli gebracht werden mußte. (Blitzfchlag ) Zu Saldenhofen schlug der Blitz in das Wohnhaus des Grundbesitzers P. Goldner und zündete. Dieses Gebäude, Tenne und Stall gingen in Flammen aus. Den Inwohner Franz Kellerberger hatte der Blitz getödtet. (La n dtags - Wahl.) Bei der Land-tags-Wahl, die gestern Vormittag für den Wahlkreis Marburg (Landgemeinden der Ge-richtsbezirke Marburg, St. Leonhardt und Windifch-Feistritz) stattfand, wurden die Kandi-dliten der national-klerikalen Partei: Herr Johann Flucher, Gemeindevorsteher von St. Peter, mit 110 Stimmen und Herr Dr. Franz Radaj, Notar in Marburg, mit 104 Stimmen gewählt. Die Kandidaten der VerfafsungSpartei unterlagen: Herr Bezirkshauptmann Julius Seeder mit 9'^, Herr Reichsraths-Abgeordneter KM Seidl mit 72 Stimmen. Ferner wurden gewählt in Luttenberg Kukovetz, in Pettau Herlnann, in E^llt Dr. Dominkufch und Prof. Scholgar, in Rann Schiderschitsch. (K. k. R e s er v e sp i tal zu Pettau.) In dieser Anstalt soll die trakteurmäßige Verköstigung der Kranken vom 1. Oktober 1878 bis Etlde 1379, beziehungsweise bis zur Auflösung des Spitals eingeführt werden. Die höchste Zahl der Kranken beträgt 500, der Wärter 100. Angebote müssen bis 19. d. M. bei der Verwaltungs-Kommission eingereicht Verden. Letzte Post Ltv«o ist zu »in,« verth-tdiguugs-fahtgen Vlatz u«a-»aud,lt worden; die Zahl der dvrttgeu Aufständtschr» beträgt 700v. Die Führer d,S alba«,fischen Bundes haben beschlossen, den Sultan abzusetzen nnd Oberhaupt zn ernenNe«, fall» die Pforte zur Entwaffnung auffordert oder zur Uebergabe von Gebßetstheilen schreitet. Der albaneftsche Bund sendet den Auf-ständischen in Novi Bazar »0.«00 Mann zu Die Ausständischen im Rhodopegebirge ziehen fortwährend Verstärkungen an sich. Der Kriegsminister Griechenlands hat sämttttliche Urlauber einberusen. /ra>tn-Hilssko»jtt ia Marbarg str vtrviudttt Krieger. BerzeichuiH der eingegangenen Spenden. Lud«. Kleewein fl. i Bertha Ritter 1 Zopp 1 Gabriele Bünte 1 Karl Candolini 1 Kruletz 2 Unleserlich 1 Carolina Varena 5 Franz Kraps 1 Zoses Löschttigg i Krainz i Dr. M. Reiser 10 M. Kovaöie 5 Dr. Pajek 1 Kaiser 2 Stöger kr. 50 F. P. Holasek 50 Kleinschek 50 Gruber fl. Anna Badl Johanna Gröp I. Huber J. D. Vanealari G. Stark Ungenannt Tschampa «k Hautle Johann Regula L. Löschnig Reinprecht Zaff Haring Ogradi Gruber Ungenannt Theresia Deriani F. Zwicknagl Ungenannt fl. 1 50 Kleidungsstücke. 3 2 1 S s t 2 1 1 1 1 1 5 5 kr. 5 60 50 Nr. 7485. 101S Das löbliche k. k. Hußaren'Regiment Graf Pallsy Nr. 15 hat als Ergebniß einer im Of-ftjiers-Korps des eigenen Regiments veranstalteten Sammlung den Geldbetrag von 80 fl. — sage: Achtzig Gulden ö. W. — für hinter bliebene Familien von Gefallenen oder in Er-tnanglung solcher, für die Familien von aus-marschirten Reservisten überhaupt, dem Stadt« rath übergeben, wofilr den hochherzigen Herren Spendern im Namen der Nothleidenden der wärmste Dank hiemit ausgedrückt wird. Stadtrath Marburg, 11. Septemb. 1878. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. um, wenn auch nicht deren Ausbruch, so doch deren allzustarke Ausbreitung zu verhindern, und ist dringend anzurathen, zur Zeit von Epidemien den Besuch jener jonst so einladenden Tropenländer euf die kältere Jahreszeit zu verschieden uud bereits angesteckte Städte und deren Quartiere zu vertneioen. Da» Hauptcharakteristikon des gelben Fiebers sind gelbe Hautsärbung und schwarzes Ekbrechen. Die mit dein Krankheitsgift angesteckten Opfer werden meist plötzlich von Frost befallen, dem bald eine heftige trockene Hitze und eigenthümlich stechender Kopfschtnerz, meist an der Stirne, folgt. Das Gesicht wird roth, aufgedunsen, die Augen wäfferig glänzend wie die eines Trunkenen, die Nacht wegen der heftigen Kops- und Lendenschmerzen schlasloS, der Appetit ist vollstäildig geschwunden. Bald stellt sich auch Ueblichkeit und Erbrechen ein, Druck und Schmerz in der Magengegend und quälender Durst. Die physische und moralische Kraft des Kranken ist auffällig gebrochen, el ist angstvoll, unruhig und zugleich theilnahmslos. Nach einem oder zwei Tagen tritt eine auf« sällige Erleichterung ein; der Schmerz und das Fieber schwinden, der Kranke verlangt nach Nahrung, ist heiter und voller Hoffnung; doch diese ist meistens trügerisch. Der Magen behält das Genossene nicht, bleibt gleich reizbar, die Haut, srüher roth und heiß, wird nun kühl, blaß und wie die Augäpsel gelb, die Pulsfrequenz sinkt unter das Normale, der Kranke wirb matt, sein GesichtSauSdruck stupid. Bald kehren auch die Magenschmerzen wieder, werden brennend, die innere Gluth macht Zunge und Mundschleimhaut trocken, .dsr Durst wird unsäglich ; es solat bald Guß aus Guß qualvolles Erbrechen massenhasten blutig-schwarzen Mageninhaltes. Der Kranke versällt immer mehr, delirirt meistens und stirbt selten mit klarem Bewußtsein. Die Krankheit dauert drei bis zehn Tage und kann schon am dritten Tage mit dem Tode enden, aber auch nach dem zehnten Tage unter wohlthätigen Schweißen in eine mehr oder weniger langwierige Rekonvalescenz über-gehen, zuweilen mit lebenslänglicher Schwächung der Körperkonstitution. Die Epidemien sind nicht immer gleich ge-sährlich, oft fehr milde; es sind solche mit einer Mortalität zwischen zehn und achtzig Perzent beobachtet worden. Meist ist die Fieberepidemie, wie jede Epidemie, in ihrem Entstehen sehr bösartig und wird nach und nach milder, sreilich aber auch verbreiteter. Selbst die zur Zeit einer Epidemie gesund gebliebenen Städtebewohner unterliegen ihrem Einflüsse insosern, als sie allenthalben an lästigem Magendrücken, Verdauungsbeschwerden, Schlaflosigkeit leiden und leicht gelbsüchtig werden. Aber nicht blos Menfchen, auch Thiers, besonders des Menschen treuester Freund, der Hund, ja importirtes Federvieh werden vom gelben Fieber befallen und gehen unter gleichen Elscheinungen wie die Menschen zu Grunde. Man hat dies besonders in Britisch-Guiana beobachtet. Wenn einstens die Wiffenschaft die Entstehung und Verbreitung der Epidemie wird verhindern können — den Ursachen nachzuspüren strengt sie jetzt schon alle Kräfte an — daim wird sie eine Höhe erreicht haben, die dem Erforfcher der RettungSmittel Unsterblichkeit sichert! Dr. Tertfch. Akt Vlni« M U«t,rstützaag amer Volksschvlkivdtr iu Marburg veranstaltet am Sonntag de« IS. September d. I. ein zxr««svsV«IR!«t«s> bei dekorativer Ausstattung, im Ml. Volksgarten „Villa Langer". DM" Dir Reinertrag fließt dem VettinSfonde zu. Der löbl. Maunergtsanavereiu und die geehrte Süöbahnlieöertafei haben in Ansehung deS wohlthütigen Zweckes in freundlichster Weise ihre Mitwirkung zugesagt und ebenso hat sich der unermüdliche rühmlichst bekannte Pyrotechniker Herr Kernreiter in wohlwollendster Weise in Anbetracht deS edlen uad humanen Zweckes erboten, ein briUanteS Kunst- nnd Lnst-Feuerwerk zu verfertigen, welches das am 18. August d. I. stattgefundene bei Weitem übertreffen soll. : (117(1 2 Uhr Abmarsch vom Sofienpla^e unter den Klängen der Südbahnwertstätten-Mufikkapelle zum FestplaKe. Daselbst Belustigungen verschiedener Art. V«5 Uhr GesaugSvorträge deS Männergesangvereine» und der Südbahnliedertafel. UHr Hundetvettrennen. Bei eintretender Dunkelheit imp^Me Ällnminatio» deS gestplatze». Um 7 Uhr daS vro»»su^s «QÜ l.u»t-r'O»srH>^srIie, welches in allen Farben der Ist» strahlende, funkelnde und schwirrende Fronten bieten wird, mit den obligaten Beigaben von Raketen, Kallschirme, Lustkugeln, Granaten, römische Lichter, Schwärmer, Soufison, Goldregen »c. u. ?roUr»mw: 1. Abtheilung: 4 Stück Granaten als SignaljchlSge — 6 Signalraketen -» 8 Drehbränder — 8 Soufison — 3 Schwärmer — 10 Sternraketen — 1 Lustkugel mit Stem -- S Luftbüchsen (Perlbrände, Feuerregen) — 2 Shrenraketen — 8 Fallschirme. 2. Abtheilung: s Giepricewatze« mit konischen Spiralen werden fich horizontal bewegen und nach jedem Feuer oder Wechsel Schwärmer und Blumen auswerfen. 20 Stück Raten mit Stern, 8 Sousison, 8 Drehbränder, L Schwärmer, ö Ehrenraketen, 8 Fallschirme. 2 Lustt^ln mit Stern, 2 Luftbüchsen (Schwärmer, Feuerregen). 3. «btheilung: Hemischte /ame«frp»t. „Warbnrg" in Lanzenfeuer, mit wechselndem Farbenfeuer und 6 Stück garnirte Feuerräder nebst Schlnftanonade — 20 Stüa Sternraketen, 8 Drehbränder, 8 Sousison, 8 Fall» schirme, L Lustkugeln. Hierauf: 'T « « z. Kaffaeröffnung 1 Uhr. — Entrse: Erwachsen« ZK kr. Kinder 10 kr. Früher zu lösende Karten a LS kr. per Erwachsene, find zu haben: bei Herrn Maffatti, Juwelier Postgasse, Fräul. Hofbauer, Tabaktrafik Grazervorstadt, Rembert Martinz Hauptplatz und Cafs Marburg Kärntaerstrahe, bis zum Festtage Mittags. Allfällige Ueberzahlungen werden dankbarst entgegengenommen. Bei ungünstiger Witterung findet das Fest nächsten Sonntag statt. Für Erfrischungen wird bestens gesorgt. Die BereinSlettung. Nr. 329. Kundmachung. (9V5 An der Mädchen-Bürgerschule und an sämmtlichen Volksschulen dieses StadtschnlbezirteS wird das nächste Schuljahr am IS. September l. 3. eröffnet. Die schulpflichtigen Kinder, welche weder in eine Mittelschule, noch in die UebungSfchule der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Marburg eintreten, find von ihren Eltern oder deren Stellvertretern am 13. oder 14. September l. 3. zwischen 8 und 12 Uhr Morgens mil dem Tauf- oder Geburtsscheine in die belreffende Schule zu bringen und in die Lifte der schul-btsuchenden Kinder eintragen zu lassen. 3n ErkrankungSfüllen haben die Ellern oder deren Stellvertreter bloS den Tauf- oder Geburtsschein deS schulpflichtigen KindeS bei der Einschreibung vorzuweisen. Eltern oder deren Stellvertreter, welche dieser Pflicht nicht nachkommen, find von dem Leiter der Schule dem gefertigten Stadtschulrathe behufs der gesetzlichen AmtShandlnug btS 1. Ottober l. 3. namhaft zu machen. Die Schulpflichtigkeit beginnt mit dem vollendeten sechsten und dauert bis zum vollendeten vierzehnten Lebensjahre. Kinoer, welche beim Beginne deS Schuljahres zwischen dem b. und 6. Lebensjahre stehen, können nur mit hier-ämtlicher Bewilligung aufgenommen werden. Stadtschulrath Marburg, 4. Sept. 1876. Der Borsitzende: Dr. M. Reiser. LogmWtatiov. Samstag dm 14. SeptemVer l878 Nachmittags » Uhr findet im Theater die Logen-Lizitatiou statt. Marburg, 9. September 1878. 1V06 AD»» Zu kaufen gesucht Auf de« Tophienplatz tu Marburg R. Bernhardt'» Samstag __den 14. September 1878: Lrsts gpo»»« VorstvIIung. Anfang '/,S Uhr «beiid«. (1V1S Alle» übrige die Plakate. Die Direktio». in iN. V O »2» ^ 1 K Lrlaubo mir 6om dookxovkrtov ?.1'. kublilculu sr^sbsllst bvlesollt Lu waodvo, äass mit 1. Oktobor ä. ävr III. vvvd»vüod«otlivns zrüllätictiv I/ator-riLdt>-(?ur« iv ullä Xastaoä dittv ^sr»s?. 1.^ vslokv msiu« 8vt»ul« 2u bsLuodsQ FSLOQQSll siuä, siod Lollvtae äsQ 22., Loalltax äov 2!^. ullÄ läovtax äoo 80. ü. Ä. 2U bolisbisvi' Stunäo ivl» godullolc»! villvvdrsibsQ 2U voUsv, uw äurot» «pätsrv» LiuZvQrsidsa üeu vatorriodt 2u störvu. — kroxrKmm virü tolx«!». (1014 lZoronvlli, LaUvtwoiitvr uoä stäät. 8»loQ-Ltlo-Ivdrer »U8 Nr. 7470. (101S Kundmachung. In Folge Gemeinderathsbeschlusses vom 25. Juli d. I. werden nachstehende Pachtobjekte für die Zeit vom 1. Jänner 1879 bis Ende Dezember 1881 im Wege der Meistbot-verhandlung in der städtischen Amtskanzlei am Rathhause vergeben, u. zwar: Am 21. September 1878 Bormittags 1. von 10 bis 11 Uhr die kleine Abtheilung der städtischen Lendhütte mit der Zahres-miethe als Ausrufspreis von . . 60 fl. 2. von 11 bis 12 Uhr die Gewölben im Rathhause Nr. V und VI mit der Jahres-miethe mit je.......75 fl. Am 23. September 1878 Vormittags 3. von 10 bis 12 Uhr der Doppelkeller im Rathhause mit der Jahresmiethe . 75 fl. 4. Der Keller im ehemaligen Kanduth'schen Hause in der Schillerstraße mit d'er^Jahres-miethe von........50 fl. 5. der Keller im vormals von Gasteiger'schen Hause in der Schmiederergaffe mit der Jahresmiethe von......80 fl. Wozu Pachtlustige versehen mit einem 10"/«, Vadium eingeladen werden. Die näheren Pachtbedingniffe sind Hieramts in den gewöhnlichen Amtsstunden einzusehen. Stadtrath Marburg, 10. Sept. 1878.j __Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Wege« Vebe»siept»«g Verlause ich mein an der BezirkSstrahe, nur einige Schritte von der Pfarrkirche gelegenes Haus sammt Wirthschaflsgebäuden, schönem Garten, nach Wunsch auch mit Grundstücken. Sämmtliche Gebäude find im sehr guten Bau-zustande. — gür einen Ärzten, wie auch alS Sommersitz oder zu jedem anderen Geschäfte sehr geeignet. (1002 Anzufragen beim Eigenthümer Dr. Htorn-eld IN St. Margarethen bei Marburg. Behördlich coneesstonirte und Ein guter Koftort sür Studierende kann nachgewiesen werden durch (101S 1 «>tt 2 UlUmZtiidimiltt aus besseren Häusern werden in sorgfältige Pflege genommen. Auch steht ein Klavier zur Berfiigung Anfrage im Comptoir d. Bl._ ^ » L> » Z« v--- » eine kleine Weingartenrealität in der Nähe von Marburg mit hübschem Wohnhause und guter Zufuhr, im Preise von fl. 4—5000. (1012 Gefällige Anträge übernimmt der Gefertigte, bei welchem sich auch stetS eine Auswahl verkäuflicher Stadthäuser und diverser Realitäten vorgemerkt befindet. _Joses Kadlil i« Marliurg.>_______________________________ «traiiwoMtch« ««»»Vi«,, idnxl iiiid Lma, Äaosijl» 865) Das zweite Schuljahr dieser auS zwei 3»ihr-gängen begehenden Anstalt beginnt mit IS. September d. 3. 3n das mit derselben verbundene Penfionat werden nicht bloh Schüler der Anstalt, sondetn auch Studierende des GymnafiumS und der Realschule ausge« aommea. Der kaufmännische Unterrichts EnrS für Mädchen beginnt mit »». September Wegen gumittelung deS 3nftitutS Pro. grammeS und Miltheiluug deS Näheren wolle man fich gefälligst rechtzeitig wenden au pvtsr kssvli, Z>hadtr «»t virettir der Im neuerbaute« Hause Ecke der Bürger-und Brundisgasse sind mit 1. November d. 3. ein Gewölbe nebst Wohnung zu vergeben. Anzufragen bei der HauS-Adminiftration deS Baukonsortlum Badl. (1010 a»rlc»2 ^VVir viui)svl>lvn^ »t» 8e8tv8 unil pfel8v^llr«Ntiste» l vis ksKvMllsvtvI. s ^klj?«n. 8Skns I I^le5er»nten Ii. un«! lr. Krtexssninigtesiuma, 8r. I liriee»m»rine. vielor Uumanitittvanstalten etc. etc. I