2N2M für Knust, Wtfienschatt und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ H9. Montag am II.^. Ortober 1843. Von dieler Zeilschriil erscheinen wöchcniück zwei Nummern, lcdes Mal ein halber Noaen. Der Greis des Blattes ist i» Laibach «anziiihrigß, lalbiäbria z n. Durch die l. f. Post unter Louverl mit porlofreier Zusendung >,lln<>ähr,a u, daldiädrla 4 ll. !l. M.< und wird dalbiöbr,« «orau«, be,ah!l. Alle t. I. Poltämicr »eonie» Pränumeration nn. I n Laibach rriinumerirl man beim Nerleper am Äaan, Nr. <«<>, im erste» Slocke. Ihr Vild. ?f,'h!ibus zog den Feuerwagen Immer mehr aus meinen Augen; Luno sentte ernsten Blickes Sanftes Licht vom Himmclsbogc». Ich stand an dem Rand des Quelles, Sah in den krnstallncn Spiegel, U„d in freudigem Erbeben Klopfte mir das Herz geschwinder. Denn eV lockten mir die Bilder Phantasienreichcr Kindheit Holde Träume uor die Seele. Erst ihr schön geformtes Antlitz» I m Vergleiche mit den Rosen Diese völlig überstrahlend. Dan» ihr Blick, de» keine Laura Dem Petrarcha gönnen tonnte. Und das erste Wort der Liebe Süß Von ihre n Lippen tönend! Eugen Fürst, von Frauendorf. Natürlicher Neichthum Krain's aus dem Mineralreiche. (Fortsetzung.) K. Walkererde und andere Thonarten, die zu irgend einem technischen Zwecke geeignet erscheinen. Orte, an welchen die eben angeführten Mineralien vorkommen, sind: 1. auf vielen Orten auf den Hügeln bei Gabriele und 1.003 in Untertrain wird die reinste Waltcrerde ange­troffen. Die sehr zähen Varietäten werden in der Gußfabrik zu Hof als Kitt verwendet. 2. Bei Dobrova unweit Laibach kommt ein mächtiger lichtgrauer Letten vor, welcher von der Zuckerrafsinerie zu Laibach zum Terriren der Zuckerformen verwendet wird. 3. Am Trojanaberge, auf der krainischen Seite, kommt ein sehr feiner, etwas eisenschießiger, einer guten Waltererde sehr ähnlicher Thon vor. 4. I n der Umgebung von Reifnitz kommt sowohl ein feiner lehmartigcr, als auch kleiartiger, bläulicher Thon (Lehm und Letten) vor, welcher der hier sehr ausgedehnt betriebenen Töpferfabrication das brauchbarste Material liefert. 5. Um Moräutsch, so wie um Sagor, kommen mäch­tige Lagen von sehr feinem Lehm und Letten vor. Und 6. findet man in den meisten Höhlen der Mi ­schen Alpen sehr mächtige Schichten von dem feinsten, zu allerlei Geschirren sehr geeigneten Lehm und Letten. I n dieser Beziehung zeichnen sich die Magdalenagrotte bei Adelsberg, und die Grotte bei Lueg aus. Es bleibt unbegreiflich, wie in einem Lande, wo die Fabrication von Töpferwaaren eine wichtige Rolle spielt, ein so schätzbares Material, wie man es in den eben be­nannten Grotten in außerordentlicher Mächtigkeit antrifft, durch Jahrhunderte unbenutzt gelassen werden konnte, und noch gegenwärtig unbenutzt gelassen wird. I. Dach schiefer. Die vorzüglichsten Schieferbrüche sind? 4. zu «»reilile bei St. Helena unweit Lustthal. Dieser Bruch, von welchem schon Valvaso r im 3. Bande der „Ehre Krain's" Erwähnung macht, liefert ein sehr schätzbares Material. 2. Zu p»,!^»^, Bezirk Kreutberg. Dieser Bruch wurde 182t aufgeschlossen. Und 3. findet man in dem Mittelgebirge, welches zwi­schen der Gradaschza und dem laibacher Moraste die Was­serscheide bildet, einen etwas glimmerartigen Dachschiefer. Die bessern Gebäude werden in den angeführten Ge­genden meistens mit Schiefer gedeckt. m. Mühlsteine. Mühlsteine von vorzüglicher Güte werden bei Krain­burg aus Kalktuff verfertiget. Das allgemein accreditirte krainische Mehl, welches einen Hauptartitel des Activban­dels der Provinz Krain ausmacht, verdankt seine guce Qua­lität zum Theil der Vorcrefflichteit der hiesigen Mühlsteine. Minder brauchbare Mühlsteine werden aus der im Stan­genwalde bei Kolobrat, Sagor u. s. w. häufig vorkom­menden Arkose verfertigt. R94 u, Mineralquellen. ' Unter den vielen Mineralquellen, welche Kram in der That besitzt, und von welchen noch mehre im letztver­ flössen«» Jahrhunderte benutzt wurden, ist gegenwärtig nur eine einzige, welche einestatistische Wichtigkeit besitzt: näm­ lich : die Quelle, welche zu dem töplitzer Bad das Wasser liefert. Das Wasser kommt im Badeorte selbst zum Vorschein, und stießt unmittelbar in drei Bassins, welche die Benen­nungen: t. Das Heinrich's­ 2. Das Karl's- und 3. Das Ioseph'sbad fuhren. Nach der Analyse des verstorbenen vr. Gra f in Lai­bach besteht das Wasser aus: schwefelsaurem Natron, schwe­felsaurer Bittererde, salzsaurem Kalke, salzsaurer Bitter­crde, kohlensaurer Kalkerde, kohlensaurer Birtererde, Thon­und Kieselerde, Ertractivstoff und freier Kohlensäure, welche als Gas fortwährend in Blasenform an die Oberfläche des Wassers gelangt. D/« Temperatur des Wassers beträgt 28 " Reaum. I m Jahre 1834 sind in dem Badeorte Töplitz 48 Häuser abgebrannt, und seicher in einem schonen Styl wieder hergestellt worden. Daher können die Badegäste in den Priuathäusern jetzt eine viel bequemere Unterkunft erhallen, als es früher der Fall war. Der Orr, welcher gegenwärtig 64 Häuser nebst dem großartigen, zweckmäßig eingerichteten Badehause und einer geräumigen Kirche zählt, liegt in einer angenehmen Gegend, 7 ^ Meile von der Hauptstadt und 1 '/^ Meile von der Kreisstadt Neustadtl entfernt. I n der Nähe befindet sich ein englischer Park, wel­ cher die Annehmlichkeit dieses Badeortes sehr erhöht. Die Zahl der jährlichen Badegäste beträgt im Durch­schnitte 300 Civil- und 200 Milicärpersoncn. Die Bade­zeit beginnt im Monate Mai und dauert bis Ende Sep­tember. Das töplitzer Bad soll in folgenden Fällen mit gutem Erfolge angewendet werden können: «) bei derchronischen Gicht in ihren mannigfaltigen Formen; d) beichronischen, rheumatischen Leiden verschiedener Art; e) beichronischen Hautausschlägen, besonders wenn dieselben durch eine örtliche Krankheit der Haut bedingt sind; 6) bei der Hypochondrie, Hysterie und andern Ner­venkrankheiten, wenn dieselben von organischen Fehlern oder einer allgemeinen oder örtlichen Vellblücigkeit unter­halten werden; e) bei Störungen des Pfortadersystemes mit Anschop­pungen in der Leber, Milz '.c. 0 bei Skrovheln und der Rachitis sammc ihren Folgen; 3) bei unterdrückter monatlicher Reinigung, weißem Fluße und der Unfruchtbarkeit; >>) bei Contracturcn der Gliedmassen und i) bei langwierigen äußern Geschwüren. *) (Beschluß folg!.) Das Kreuz Getrimmtes und Wirtliches, !>on Athanosms Philemi. (Beschluß.) III. Am nächstfolgenden Tage befand ich mich auf dem Wege nach Uncerkrain, um auch dasselbe noch einmal zu sehen, und ihm vielleicht für immer mein Lebewohl zu ja­ gen. Ich reiste jetzt langsamer, denn an den Ort meiner Bestimmung zurückzukehren, hatte ich hinlängliche Zeit. Am dritten Tage traf ich in ein, wo eben die Cho­ lera noch ziemlich wülhete. Ich bezog ein Gasthaus, besich­ tigte darauf das freundliche Städtchen und die anmuthige Umgegend, und kehrte wieder in mein Absteigquartier zu­ rück. Ich mochte kaum einige Minuten da gewesen sein, als ein donnerndes Gepolter meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich öffnete die Zimmerthüre, und sah über die Haus­ flur hin einen bildschönen Jüngling auf einem herrlichen Rappen dem Hofraum zu galopviren, flink sprang er da ab, und hörte ich recht, so warf er mit einem Fluchworte dem herbeieilenden Hausknechte die Zügel hin, und bog gegen das Gastzimmer zu. Ich grüßte ihn im Vorbeigehen freundlich, aNein die Erwiederung: »Er Lasse hätte leicht mein Roß scheu machen können, was steht Er da?" über­ raschte mich schmerzlich. „Mein Herr! ich kam erst her, als Sie bereits im Hofe waren." »Maul gehalten! Er naseweiser ABCstecher, kriegt sonst die Gerte!" Ich würdigte ihn darauf keiner Antwort mehr, und würgte die herben Worte um so leichter hinab, als ich während meiner Studierzeit als sogenannter „Hofmeister" hinlänglich gehofmeisterr wurde, und Gelegenheit genug hatte, manche bittere Pille geduldig hinabzuschlucken. Ich besah zum Zeitvertreibe einige an der Wand hängende Tä­felchen, welche die Parabel vom verlornen Sohne vorstell­ten. Der Act, wo ihm nach vergeudetem Vermögen ein Paar Phrynen mit Ofengabe! und Besen zur Thür hinaus­fegen, interessirte mich wegen einer der Weibspersonen ganz vorzüglich: denn die Miene, Kleidung und die ganze Hal­tung war so meisterhaft gegeben, daß man nicht umhin konnte, die Darstellung der entwürdigten Menschheit in ihrer schauerlichsten Wahrheit zu bewundern. „Schützen Sie mich, um Gotteswillen!" rief ein wei­nendes Mädchen, indem es keuchend zu mir hereinstürzte, „ein junger Mensch" — da stürmte der bewußte Jüngling zur Thüre herein, stutzte zwar anfänglich etwas bei meinem Anblicke, jedoch bald näherte er sich, indem er anhob: »Einen Kuß in Ehren kann Niemand wehren", keck dem Mädchen, dassich zitternd an meinen Arm hielt und schluchzte. „Furchten Sie Nichts, gutes Kind", tröstete ich die Arme. ') Geschichte und A„°l,)se »es Fm'st 'spei'<„schc„ Nabe« z» T°fli,, «°„2M!M.i> « r o f und Dr. I°w„, Sch »Vd, y , Prog l°2l< S.V, R9Z „Sie sind mir heilig wie eine Schwester, und für die geringste Kränkung werde ich Ihnen gewiß Recht zu schaf­fen wissen." — „Und ich will dem Gimpel das Recht zu­vor einbläuen", spöttelte der Jüngling, indem er mit sei­ner Reitgerte zu einem Hiebe ausholte. Ich wich aus, aber auch meine Geduld hatte ein Ende, denn wuthent­brannt packte ich den Gecken, und warf ihn mit einer Gewalt zu Boden, daß die Fensterscheiben erklirrten, ent­wand ihm die Peitsche, und ließ sie ihm in einigen Kraft­streichen empfinden. Da fiel das Mädchen mir in den Arm und bat mich, seiner zu schonen; ich gab also nach, ergriff den Halbbetäubten, und wies ihn mit der Bemerkung „Wer sucht, der findet", zur Thiire hinaus. Und das Mädchen? War die Tochter der eben zufällig abwesenden Wirths­leute, dankte mir herzlich und ging den Hausgeschäften nach. Es mochte ungefähr gegen 9 Uhr abends gewesen sein, und ich nebst mehren andern Gästen und meinem hübschen Gegner saßen zur Tafel, als Letzterer plötzlich mit den Werten: „s»>ls is cliü!,!« m'omi'orle, mir wird übel; Wirth, geschwind auf mein Zimmer einen recht starken Punsch", sich entfernte. Wir waren mit dem Abendessen noch nicht fertig, als der Arzt des Orces eintrat, und uns zu ver­stehen gab, daß es mit unserm gewesenen Tischgenossen äußerst schlecht stehe, und daß eben ein Geistlicher bei ihm sich befinde, jedoch nicht viel Glück zu haben scheine. Dies war für mich ein Dolchstich, ich sprang auf, und eilte zum Kranken. Welch' eine schreckliche Scene! Der greise Prie' ster starrte mit gefalteten Händen in stummer Wehmuth nach oben, die Wirrhin und ihre Tochter zerstoßen beinahe in Thränen, und der Unglückliche wand sich wie ein Wurm in den fürchterlichsten Convulsionen auf seinem Lager herum, seine Augen waren verdreht, sein Haar in Unordnung, wie das eines Verzweifelten, und doch aus dem schaumbe­deckten Munde fiuchecen die gräßlichsten Fluchwörcer her­vor. Ich stürzte auf ihn zu und beschwor ihn um Gottes­willen, seiner Seele eingedenk zu sein, und zur Erbar­mung Gottes seine Zustucht zu nehmen. „Hundekerl, komm mit zum T , hast du Courage!" Kreischte er, und stieß mich so gewaltig vor die Brust, daß ich bewußtlos zu Boden sank. — —- Und ich sah tausend vorüberdonnernde Sonnen mit ihren Erden und Monden und noch eben so viele Schichten neuer Sternenwelten vorüberwandeln in grauesten Nebel­fernen, schimmernde Puncte in der Schöpfung Ocean. Und aus unbekannten Sphären klangen wunderbare Sum­men gleich dem Hauche der Aeolsharfc, und es erschienen in lang herabfließenden Feiergewändern ehrwürdige Gestal­ten mit Silberbärten, Palmenzweige in den Händen hal­tend, und mir mit denselben Kühlung zufächelnd; ich aber empfand keine Linderung, denn der wüchendste Vulkan lag auf meiner Brust, und die Männer verhüllten ihre Antlitze und gingen trauernd fort. Und da kam der feindselige Jüngling, nicht mehr schön und blühend, sondern bleich und eingefallen, eine brennende Fackel in seiner Rechten, diese senkte er in memen Busen, ui.d tausend brennende Adern durchkreuzten ihn plötzlich, und der feindselige Jüng­ling lächelte und verschwand. Und ich vernahm ein Rau­schen, wie leise Flügelschläge und sieh! holde Engelchen flogen auf mich zu, und goßen frische duftende Wässer auf mein Haupt, aber der Vulcan in meiner Brust brannte nur stärker, und die Engelein weinten und verließen mich. Da erschien meine selige Mutter, ehrwürdiger wie die weißen Männer, schöner für mich, als die Engelein, und sie beugte sich über mich, und eine Thräne aus ihrem Auge sank auf mein Herz, und der Vulkan wurde schwach und schwächer und erlosch nach einer Weile gänzlich. Die Mut­ter aber hielt mich auf ihrem Schooße, und lächelte so lieb­lich, als nur eine Mutter lächeln kann, und hob sanft mein müdes Haupt empor. Und ich blickte gegen Himmel, auf, im Osten tauchte golden die Sonne auf, und auf derselben stand ein majestätisch hohes Demantkreuz, das die Sonne beinahe uerdunkelie, und die Worte, wie sie einst Kaiser Eon st antin gesehen, waren lichiroth auf demselben eingegraben, und ich las laut: „I n diesem Zei­chen wirst du siegen». Da küßte mich meine gute Mut­ter, nickce freundlich grüßend und verschwand. Ich schlug die Augen auf, der greise Priester stand an meiner Seite, hielt ein Crucifir in der Hand und wiederholte meine Worte: „Ja, in diesem Zeichen wirst du siegen", und fuhr tröstend fort: Ein Blick in Jesu Lillichcrz Schmilzt »lies Lis des Gebens, Ein solcher Blick, und Sturm und Schmerz Drangt ewig dich vcracl'cns. Lr schifft dich aus dem Zweifels»«« Zur Würde der Nesiimmung Hehl, Zur ew'Zen Seraphswonne. Ich kam NUN nach und nach zur Besinnung, griff nach dem Bilde des gekreuzten Heilandes, drückce es, gleichsam neugeboren, an meinen Mund, und sah jetzt erst, daß auch ich an der schweren Seuche krank darnieder lag, und daß die weißen Männer, die Engelcin, meine Mutter und das herrliche Demanrkreuz nur Bilder meiner kranken Phantasie waren. Am dritten Tage darauf tönte traurig das Todten­glöckchen; den hübschen Jüngling trug man zu Grabe — ein Priester, ich, der Kreuz- und die Todtencräger waren seine einzigen Begleiter. Wehmüthig weilte ich an der bald gefüllten Gruft, nahm dann meinen Pilgerstab, wankte fort in die weite Welc Gottes, um in ihr mein Glück, ja — ein Grab zu suchen! — Neues ans der Monarchie. Vermehrte Eilwägen, und Briefpost-Gele­gcnheit zwischen Wien und Graz. Am l . October traten zwischen Glogqnitz und Graz täglich derlei Eilfahnen in Wirksamkeit und werden selbe mir den von Wien nach Gloggnitz um 1 >/, Uhr nachmit­tags und von Gloggnitz nach Wien um 8 '/- Uhr morgens abgehenden Eisenbahntrains in genauer Verbindung gehal­ten. Gleichzeitig wurde von Wien nach Graz und zurück ein zweimal täglicher Postenlauf eröffnet. Die Aufgabe in Wien zur ersten Erpedicon wird mittags um «2 llhr, jene zur zweiten, wie bisher, abends um 5 Uhr geschlossen. I n l3<5 Graz ist der Schluß der Aufgabe zu der einen Expedition mittags um 42 Uhr und zur andern abends um « Uhr. Die Vertheilung der Briefe wird sowohl in Wien als in Graz jeden Morgen und jeden Nachmittag besorgt. Eilwagen zwischen Linz und Passau. Auch zwischen Linz und Passau traten mit t. October tägliche Malleposten sowohl für Reisende als für Briefe und Gepäck in's Leben. Diese Posten stehen mit den Eil­fahrten zwischen Passau, Regensburg und Nürnberg, diese sodann wieder mit den Fahrposten von und nach Würz­burg in Verbindung. Kettenbrücken in Böhmen. Das Königreich Böhmen besitzt fünf Kettenbrücken: jene bei Saaz über die Eger, bei Iaromierz über die Elbe, bei Elbogen über die Eger, bei Prag über die Moldau, endlich bei Podiebrad über die Elbe. Eine sechste Kettenbrücke, welche nun bei Strachovitz über die Wocawa gebaut wird, wird im nächsten Frühjahre vollendet sein. Die heurige Getreideernte. I n Ungarn, Galizien, Steiermark und Illyrien ist die Getreideernte in diesem Jahre sehr günstig ausgefallen. Eine Hinrichtung. Am 15. September geschah in Wien die erste Hin­richtung uncer der Regierung des Kaisers Ferdinand bei einem unermeßlichen Zulauf von Menschen, worunter wieder zwei Drittcheile dem weiblichen Geschlechre ange­hörten. Der Delinquent war ein Mörder, welcher im Fe­bruar d. I . einen Knaben, der einer achtbaren Familie angehörte, in den Stadtgraben stürzte. Blindeninstitut in Pesth. Am 3. October fand die feierliche Grundsteinlegung des neu erbauten, schon vollendeten prachtvollen Blinden­institutes in der Kynigsgasse in Pesth Statt. Schachclubb in Pesth. I n Pesth hat sich seit einiger Zeit ein Schachclubb auf Accien gebildet, »voran mehre Cavaliere und andere angesehene Personen Theil nehmen. Bereits hat diese Gesellschaft dem pariser Schachclubb eine Partie angeboten, die Zuo fi. C. M . gilt. Der ^Spiegel" verspricht, sei­ner Zeil das Nähere darüber miczurheilen. Auszeichnung. Se. k. k. Majestät haben die von dem Med. Nr. L. A. Frankl , Redacieur der „Sonntagsblätter«, überreich­ten poetischen Werke angenommen, und ihm als Zeichen des Wohlgefallens an dessen literarischen Bestrebungen die goldene Medaille: vüe literi« merttu« zustellen lassen. Auswärtige Neuigkeiten. .„, ^" s Tabakrauchen.) In mehren Städten des Mischen Veigtlandes ist alles Tabakrauchen auf den Straßen und in den Gehöften bis auf Weiteres streng­stens verboten, und überhaupt die größte Vorsicht drin­gendst empfohlen worden, um ,etzr so sehr leicht entstehen­des Brandunglück zu verhüten. — (Aus^Corsica.) Ein neues Beispiel von den blut­dürstigen Sitten, die auf Corsica noch immer herrschen, kam vor Kurzem vor: der berüchtigte Bandit, Sant a Luc,a, der sich selbst König Sania Lucia von Tallan o nannte, kam nach Ajaccio, und ermordete in der Frühe um 6 Uhr seinen Gegner, den Doctor Recca­serra, auf öffentlichem Markte vor den Augen einer zahl­ reichen verblüfften Menge. Ein Zollaufseher eilte deiBFlie­ henden nach und legte bereits sein Gewehr auf denselben an, als der Mörder rief: „Halt, ich ergebe mich!« Er blieb nach diesen Worten wirklich stehen, in dem Augen­ blicke aber, als der Zollaufseher ihn festnehmen wollte, stieß ihm der Bandit zweimal den Dolch in's Herz und streckte ihn todc nieder. Dann nahm er das Gewehr sei­ nes Opfers, und schoß damit einen Soldaten zusammen, der ihm nacheilte. Auf seiner Flucht verlor er seinen Hut. Sparer schickte er durch einen Hirten das Gewehr des Zoll­ aufsehers an den königlichen Procuracor in Ajaccio, lies, sich aber dafür seinen Huc ausbitten, und fügte die Droh­ ung bei, wenn man ihm denselben nicht schicke, werde er selbst kommen ihn zu holen. — (Stiergefecht.) Bei einem Stiergefecht in Vit­rena, das am ö. September gehalten wurde, traten sechs weibliche Kämpferinen auf, die der untersten Volks­classe von Madrid angehörten. Sie wurden mit Zischen und Geschrei empfangen, nachdem sie aber wirklich Beweise von Muth und Geschicklichkeit gegeben hatten, fanden sie Gnade vor den Augen des Publicums. — (Artesischer Brunnen von Grenelle.) Das Wasser des artesischen Brunnens von Grenelle in Par,s ist nun, nach Einsetzung der Röhre, so hell und rein wie ein Felsenquell; es springt mit der alcen Stärke — 26U0 Litres in einer Minute — und hat fortwährend eine Wärme von 30 Grad des hunderccheiligen Thermometers (24 Gr. R.). Der Gemeinderath Hai beschlossen, das Wasser durch eine Wasserleitung zu vercheilen; auch beabsichtigt man, ei­nen andern artesischen Brunnen im Pflanzengarien bohren zu lassen. — (Antiquarisches.) Bei dem Orte Etaples, im fran­zösischen Departement Pas de Calais, wird ein verschütte­tes römisches Städtchen ausgegraben. Ieden Tag macht man neue interessante Entdeckungen. I m Laufe dieses Jahres wurden nicht weniger als 30 Häuser von der Erde bloßgelegt. Man fand in großer Menge mancherlei In ­strumente, Hacken, Hämmer u. d. g., kürzlich auch mehre Krüge mit römischen Münzen aus der Zeit des Kaisers Posthumus. Die Aschenhaufen, auf welche man stößt, machen es wahrscheinlich, daß die Siadt durch Feuer zu Grunde ging. Die Gelehrten halten diese Ruinen für die antike Stadt Quantovicus. — Tlieater i« Laibach. (Schluß des dritte» Briefes.) Am 8. October „die Widerspäunstige», Lustspiel in 4 Acte,! »ach Dhof< spcare von Deinhurdstein, zum erste,, Mole. Das Publicum war mit dieser classsschen N'ost sehr, wenn auch nicht zahlreich zufrieden. Hr. Thome, Petruchio, und Mad. He» sei, Calharina, wurden wiederholt gerufen. Das Costüm war höchst anstandig. Sonntag den ü. »Werlhcr's Leiden". Localposse in 2 Acten von Meisl , für uns neu. Sonntagsstiicl — volles Haus! Wäre hingegangen, wenn einige Stellen» wo sich die Zweideutigkeit zur Eindeutigkeit erhob, weggeblieben wären. Mit der heutigen Vorstellung ist der erste Monat des neuen Unler» nehmens zu Ende. Er hat uns 2t> Vorstellungen, darunter >2 Novitäten gebracht. Dies beurkundet den Fleiß der Gesellschaft, der besonders Hinsicht« lich der Herren Hagedorn und Vanini, und Nlad. Henscl Ancr< kennung verdient, welche fast täglich in Hauptrollen beschäftigt waren. Hr. Thom e war leider durch mehre Tage unpäßlich, was wir Alle lebhaft be­dauerten, da das Schicksal vieler Stücke in dieses Schauspielers Hanl) liegt, lebe» Sie recht wohl. Ihr K. Laibach am «o. Ociober t«42. Laibach. Druck «nd Verlag des Ivseph Vlasnik.