tu ..toitfAf Wachl' j<»-» «mittna «nd Eeniwtlldfl «»tjtn» «n» f«stkt lammt #> Inl Ha«» n!»»q tittj-bufi *. ».-> a:ni|sliua fl. « - Mit ®«fl»ttleii»iiii(i: «MtHtMitoit N. I.«». i»i»j*im« (I- S.S» «»»»Mli'-iü fl «.«». — SiB|>» ««»limdk« ttrfctiKtr .In SiHl mellnt lel'bt drm fftwalici 6r: .... .faunplal! t, ftmrrtin «dg-acb«» »ttfce*. Bfuiftlt Krift: viitt«-» >,»» in Itbr 5»rfil|fliiiitrii ernt li -I* U»r »orimttasi *n» °«» s—i ItUr «adnnitJajir S*4»tii«freist SBadit' «iili. Mntimi»ii»!i,»»» fl»d «ott.mn — dkti» »mt »tr»artf»r iinbr?««»! put. ranne» nM|l torBaftlttiflt mW, BiKddo^dlovz l" Jp"T" !sn? rljii»iig (T. 1.50 iftere« Sirbrt-l'tffrr i 13. CedW. 11 n «u4 i|t fecT nril t imtlj» audj in fcft Nr. 89 Eilli, Donncrstiig den 7. November t89.'». XX. JaKrgang Ver heutigen Nummer der ..Venlschen Wacht" liegt die Monatsbeilage „Ält-gemeine Mittlieilungen über Qtnd und Landwirtschaft" bei. Kür Mi. An zahlreiche deutsche Männer innerhalb und außerhalb SteiermarkS ist folgendes Schreiben versendet worden: Sehr geehrter Herr! Bekannt ist der schwere Kamps, den die Teutschen der Steiermark gegen die Wenden zu bestellen haben, um ihr» altererbten Besitz zu schirmen und zu erhalten. Dieser Kamps ist umso schwercr, weil der Gegner mit außerordentlicher Zähigkeit rorpebt. Das hat er in jüngster Zeit erst wieder durch seinen Vorstoß gegen unser südlichste« Bollwerk Cilli dargeihan. wovon ein laut mahnender Zeuge da« slovenische Gymnasium dortselbst ist. daS unsere Bedränger mit schlauer Berechnung al« A»griff«werk mitten in unserem Väterbesitze ausgeworfen haben. Die Gegner haben unS so wichtige Abwebr oufgenöthigt: ei gilt nicht (Stlii allein; e* gilt nicht nur die Sicherung des wichtigsten Bollwerkes unserer südlichen Grenz-mark: es gilt tue Erhaltung einer Perle unsere» AUgemeinbesitze«, einer Schutzwehr für daSTeutfch-thum überhaupt. Angesichts dessen ist es unsere heilige Pfltch». zum Schutze, zur Kräftigung und Sicherung deS Eillier deutschen Gymnasium« und deS dortigen Deuijchthums überhaupt alle» beizutragen, was in unserer Macht steh», aus das« unS diese Pflege-statte deutscher Bildung und deutschen Wesens nicht verloren gehe. Feuilleton. Warum die Türkinnen stdj verötillen. Eines Morgens sand man am BvtporuS vor dem Paläste deS GroßvezierS LSman Pascha die Leiche seines einzigen Sohne« Achmed. Die Leiche des blühenden jungen Manne« zeigte eine Stichwunde an der Seite und die Spuren eine« lückenlosen menschlichen Gebisse« am Halse. Bei der Kraft de« jungen Manne« vermuthete man zwei Mörder und nahm, da Schmuck und Börse nicht fehlten, die That al« einen Akt de« Haffe« und der Rache an. Durch drei volle Tage wurde unter Pauken und Trompeten durch ganz Konstantinopel ver-kündet, daß der Angeber de« Namen« de« Mörder« zehn Säcke zu je tausend Piaster er-halten sollte und bei seiner Theilnahme an diesem oder bei einem früher begangenen Perbrechen aus Begnadigung zu rechnen hätte. E« dunkelte bereit«, der Lärm aus den Straßen legt« sich und die Vorboten der Nacht traten ein, al« der weiße Priester, der armenische Seeleohüter, durch da« Gitter feine« Hause« in die bogenförmige Halle der ar»enischen. Kirche hi»au«spähte. die im Gtadttheile der sieben Minaret« lag. von denen gegenwärtig nur vier existieren. Wodurch aber könnte unserem Eilli größere Förderung zutheil werden al« dadurch, dass wir dort ein deutscheSStuden «en beim gründen und da« Deutschthum in jeder Hinsicht nach Kräften werkthätig und opferbereit zu stärken und zu schirmen bereit sind. Das ist einmal eine deutsche That. lieben wir diese und vereinigen wir unS alle in allen deutschen Gauen zur Schöpsnng dieser volklichen Schutzwehr l Bleibe» wir doch in der Arbeit für das Eigenvolk hinter unseren Gegnern nicht zurück und lassen wir unS Hinsicht-lich de« LpsermutheS im Dienste deS Volkes und VolkSthumeS nicht beschämen! Wir richten deshalb an Sie die dringende Bitte, bei diesem wichtigen Werke mitzuarbeiten, von dem sich kein Deutscher sernehalten soll. Hier darf eS keine politischen Parteiunterschiede geben. Haben Sie die Güte, un« ehestens zuhanden de«Herrn Dr. Raimund Neckermann. Recht«-anmalte« in Graz. Herrengasfe Nr. 15, Ihren Beitritt zu dem großen Ausschüsse sür die F ö r-derung des deutschen Studentenheime« in Cilli bekanntzugeben. Sollten Sie am 10. November l89.'» noch keine Absage geschickt haben, so nehmen wir Ihre Zustimmung an. die wir im Hinblicke aus diese so über« aus wichtige BolkeSsache al« ganz sicher voraussetzen. Gleichzeitig ergeht an Sie die höfliche Ein-ladung. der Gründungfitzung des Au«-schusseS beizuwohnen, die Samstag den l(>.No» vember 180"» um 8 Uhr abend« in den Annen-sälen zu Graz stattfindet. Wir sehen Ihrem Erscheinen oder einer zu-stimmende» Kundgebung angesichts der Wichtig- MakariuS, der weiße Priester, betrachtete die Vorübergehenden und schenkte einer weid-lichen, durch ihre Häßlichkeit hervorstechenden Erscheinung besondere Ausmerksamkeit. Hinkend, ein Auge mit einem großen, schwarzen Pflaster beklebt, da« Gesicht von Blatternarvln entstellt, in zerlumptem Gewandt, so betrat die Gestalt die Bogenhalle der Kirche. Sie blieb erschaudernd stehen, seuizie nach einer Weile, wendete sich um uud entfloh. Ader sie kam zögernd wieder, ent-fernie sich unschlüssig und kehrte neuerdings zitternd und schaudernd zurück Sie hielt ein paar zusammengebundene Hühner, da» Beicht» geld der armen Armenier, in Hände». Plötzlich krähte ein Hahn in ihrer Hand. Die Stimme von St. PetruS' Waraer schreckte sie auf und sie eilte schnell entschlossen de« Beichtstühle zu, wo Makarius sie bereits erwartete. „Welche Sünde quält Dich?'- fragte der Priester. „Ich habe gemordet," flüsterte schluchzend da« Weib. „Und Du glaubst ein so furchtbare« Ver. brechen mit einigen Hühnchen zu sühnen?^ „Ich bin arm. Ich verkaufe Suppe an der Ecke der Medre«straße." „Du lügst. Der Athem eines solchen Weibe« riecht nach'Knoblauch, Deiner aber duftet nach Rofenconsect. Tu wolltest mich, Deinen veichti vater, täuschen, da« ist eine Sünde. Geh' zum Brunnen, wasche Deine Gebrechen ab und wenn keil der Sache, die alle Deutschen in gleicher Weise zu seuriger und thatkräsiiger Theilnahme begeistern soll, mit voller Zuversicht entgegen und zeichnen Graz, im November 1895 mit deutschem Gruße: Dr. Franz E l ß l e r, Advo-eaturS-Candidat; Dr. Alfred Gödel, Rechts-»»walt und Gemeinderath: Gustav Gutmann, Ingenieur und Baumeister; Pros. Dr. Paul H o s m a n n v. W e l l e n h o f, Reich«rathS-Abgeordneter und Gemeinderath; Aftolf Horn-e ck, Sparkaffe-Ahjunct; Karl Knaffl - Lenz Ritter von FohnSdorf. Rentner und Hausbesitzer; Alexander Roller, 2. Bürger-meister-SteUoerlreier der Landeshauptstadt Graz und Landtags.Abgeordneter; Enterich Miller Ritter von HauenselS, Bergingenieur und Handelskammerrath ; Dr. Raimund Necket» mann. RechtSanwalt; Josef Otto. Spediteur, Gemeinderath und HandelSkaini» errath; Dr. Arthur Panholzer. RechtSanwalt nnd Ge-meinderath; Dr. Richard Plannet Rittet Don Plann, praktischer Arzt; Aureliu« Pölzet, Gymnanal-Prosesfor a. D. und Schriftsteller; Dr. Ferdinand Portugall, Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz und Landtag«-Abgeordneter; Heinrich Poschacher. Ingenieur und Gemeinderath; Pros. Karl Raab v. Radenau. Ehefredacteur: Jos f Ruderer, KaufmckNn; Franz Stärk, Architekt und Stadtbaumeister.- Heinrich W a st i a n, Rentner und Gemeinderath ; Dr. Robert W i t h a l m , Ehefredacteur. Eine hocherfreuliche Kunde! Echt nationale Männer, in ihrer Mitte ein Sohn unserer Stadt, Herr Dr. Raimund Neckermann, haben sich zusammengethan, um alle Deutsche» ohne Unter-- Du dann zurückkehrst, werde ich Deine Beichte hören." Da» Weib that wie ihr geheißen. Sie ging al« alte Herr und kam als junges, schönes und semer Schönheit bewußtes Geschöpf zurück. „Jetzt kenne ich Dich, meine Tochter," em-pflüg sie Mckarius. „Du bist die schone Zaire, Gattin deS reichen Fatjur. Knie nieder und er-zähle mir Deine Geschichte. Wen hast Du ge-mordet?" „Achmed, den einzigen Sohn des mächtigen Großoezier« O«man Pascha. Es geschah aus Nothwehr, er versolgte mich unablässig. „Ihr habt im Bazar einen Iuwelierladen und Du locklest ihn an Dich, uni einen frei-gebigen Käuser an ihm zu finden." „Nein, niemals. Go«l ist mein Zeuge, daß ich ihn niemals beachtete," schluchzte das junge Weib. «Aber er hörte nicht auf. mir in jeder Weise mit LiebeSanträgen und Geschenke», die ich zurückwies, nachzustellen. Ich wollte, als er mir mit Ermordung meines Gatte» drohte, bei seinem Vater, der meine» Ziriadri Fai-jur kennt, Klage führen, allein Achmed verspottete mich und sagte, er würde jede Abwesenheit meines Gallen benutzen und wiederkoinme». Ich ant-wertete ihm. Zariadri schließe mich ein,' wenn er fortgeht, und nehme den Schluß! mit sich. Er drohte mir, meinen Gatten zu EmiSnezy, der türkischen Delilah. der verführerischen Tochter de« Satans, zu locken, ihm, sobald der starke 2 schied der politischen Parteiunterschiede zum Schutze, zur Kräftigung und Sicherung, des (5illier deutirtini Gymnasiums und des Deutschthums hierselbft auszusordern. Die (Hründungssitzung deS Aus-schuffes findet am I". November d. I. in den Grazer Annensälen statt. 'Nicht bald hat hier etwas eine» io wohlihuende,», belebenden, freu-digen Eindruck hervorgerufen als diese Nachricht. Es unterliegt gar keinem Zweifel, dass diese von unser?r Landeshauptstadt ausgebende Aclion von durchschlagendem Erfolge begleitet sein wird. Die Statuten des Vereines „Teutsches Studentenheim in Cilli" sind mittlerweile hier durch-berathcn und letzten Samstag vom Somit« end-giltig angenommen worden, das Ansuchen um die behördliche Genehmigung ist bereits nach Graz abgegangen. Per neue Bürgermeister von Wien.*) J. K. Stürmische Begeisterung und lebhaften Jubel erregte in der die umliegenden Strafen des Rathhauses besetzt haltenden Volksmenge die Nachricht, dass Dr. Carl Lueger mit er-drückender Mehrheit zum Bürgermeister von Wien erwählt worden sei. Und als der Liebling des Volkes nach der Wahl auf der Straße sich zeigte, da wollte der Zuruf: „Hoch Lueger!" schier kein Ende nehmen. Der 2i>. October ist für Dr. Lueger sicherlich ein unvergeßlicher Tag, denn dieser brachte seinen brennendsten Wunsch, für den er jahrelang gekämpst, die goldene Bürgermeisterkette zu tragen,, die Erfüllung und sein Ziel, dem Liberalismus in Wien den Todes-stoß zu versetzen, ist erreicht. Diese Wahl bietet den Deutschnationalen keinen Grund zu Genug-thuung und Begeistern»«,. Cs ist zwar wahr, dass durch dieselbe eine Partei vernichtet wurde, für die es in Folge der vielen Fehler, die sie in nationaler, politischer und wirtschaftlicher Beziehung begieng. keine Rettung mehr geben konnte; aber andererseits gelangt jetzt eine Partei an's Ruder, von der sich nicht viel Schönes sagen läßt. Die Christlichsocialen sind, wie Caprivi sie bezeichnete, entweder eine Vor-frucht der Socialdemokratie oder Vorboten der Herrschaft der Kirche über den Staat. Einerseits der Umstand, dass in ihrer Mitte sich Elemente finden, welche voll Hass und Missgunst gegen alle Besitzenden erfüllt sind und die Schranken deS Gesetzes durchbrechen möchten, andererseits der Versuch der Clericalen. diese Bewegung in's •) Wir bringen diesen, uns von einem deutsche» Parteigenossen eingesendeten Artikel «>§ bezeichnend iflr die in beimchnationalen Areifen anläßlich der jüngsten Wiener Polgänge herrschende Stimmung zum Abdruck. Wein und die VersührungSkünste des Weibes ihnbe» rausch« hielten, den Schlüssel zu rauben und sich bei mir einzuschleichen. Das ist sür ein lieben-des Weib die surchtbarste Drohung; aber ich beachtete diese Drohung nicht, denn mein Zariadri ist mir treu. Da. vor vier Tagen, al« ich Abends allein war, fühlte ich mich plötzlich mit starkem Arm um den Leib gefaßt und blickte, mich umwendend, in Achmed's glühende Augen." „Wo ist mein Gatte i" schrie ich. mich los-windend. ..Meine Worte sind eingetroffen. Du bist mein." lachte er. .EmiSneiq hält Deinen Zariadri in LiebtSfesseln." „Ich litt Todesqualen. Mein angebeteter Zariadri verrieth m»ch bei einer Emisnezy. lieferte diesem Elenden meinen Schlüssel aus l Ich brach vor den begehrenden Blicken dieses Schurken zusammen, von seinem heißen Athem berührt." „Weiter, weiter," drängte Makarius. jenem furchtbaren Augenblicke vernahmen meine hinsterbenden Sinne wohlbekannte Fußtritte im Nebenzimmer. Die Thüre flog auf und vor mir stand Zariadri — nicht betrunken und beschäm«, nein, stolz erhoben, schön und stattlich wie immer. Wahnsinnige« Ent-zücken, wilde« Trinmphgefühl stachelte meine ge-kränkte Lieb» und Treue, das Bewußtfein der Anwesenheit meines fälschlich beschuldigten Gatten zu einem Rachedurste auf. der sofort nach Be- .,ve«tfch- Wacht" clerical» Fahrwasser zu lenken und die Erfolge derfelben zu ihrem Vortheile auszubeuten, läßt die obige Behauptung als richtig erscheinen. Dazu kommt noch ein anderes Moment, da« geeignet erscheint. Misstraue» bei allen national Gesinnten gegenüber dieser Partei hervorzurufen und zwar die — Cedjcnfrcunblichfcit. Wer die letzten Vorgänge vor den allgemeinen Gemeinde-rathswahlen genau verfolgt hat, dem ist sicherlich da« Buhlen und Werben der Christlichsocialen um die Stimmen der Rechen, die Abstimmung über die Candidatur Iedliccka's. die mit 44."> gegen 288 Stimmen abgelehnt wurde, sowie jener Theil der Rede, die Dr. Lueger in einer Wählerversammlung im X. Bezirk (Favoriten) hielt, in Erinnerung, in welcher er sagte: „Ich hätte nur den eine» Wunsch, dass die Slaven in diesem Bezirke, fall« es zu einer engeren Wahl kommen sollte, was ich nicht hoffe» will, dann gemeinsame Sache mit den Antisemiten mache». Sie mögen bedenken, dass ihre Situation hier dadurch von uns erleichtert wird, dass speciell von unserer Partei nie ein Schimpf über die Slaven geduldet wurde; wenn wir de» deutsche» Charakter der Stadt Wien ver-theidigten, ist es »le mit Feindschaft gegen die Slaven geschehen. Wir wollen nur das Eine, und dazu sind wir verpflichtet, dass unsere Stadt nicht eine zweisprachige wird, und ich glaube auch, jeder Slave wird dieses Bestreben gerecht ! fertigt finden l" — Beschämend war es jedenfalls, dass ein dem deutschen Volke Entsprossener, so sehnsüchtig uin die Gunst der Slaven buhlte, seltsam war es, dass ein Mann, der auf dem politischen Felde schon so viele Jahre thätig ist. noch nicht eingesehen hatte, das« e« mit einem Volke kein Pactiere» geben darf, das der rührigste, furchtbarste und tapferste Gegner des deutschen Volkes ist. lächerlich war endlich die Behauptung, er achte einerseits die öert e». andererseits wolle er den deutschen Charakter Wiens wahren, denn Dr. Lueger täuscht sich gewaltig, wenn er glaubt, dass die Slaven gut und billig finden, dass man sich wehre, anstatt sich ihnen seige zu übergeben. Ist es doch ein trauriges Zeichen, wenn man bereits in Wien von einer ^echischen Bewegung reden muß und sieht, dass dieselbe unmittelbar von Teutschen unterstützt wird. Es waren nicht die Gemeinderathswahlen allein, wo sich die Wiener t'echen bemerkbar machten, sondern sogar bei der letzten ReichSrathSwahl auf »er Landstraße stellten sie den Dr. Engel als Candidaten aus. der natürlich nur als Zählcandidat betrachtet werden konnte. Trotzdem dari man ihr Auftreten nicht übersehen, denn sie arbeiten mit allen Kräften dahin, ihre nati»nale Stellung in Wien zu befestigen. Schulen fnedigung drängte. Achmed trug einen Dolch im Gürtel, diesen entriß ich ihm. stürzte mich mit riesenhafter Kraft gleich einer Tigerin aus ihn und während meine Zähne sich in seinen Hals bohrten, stieß ich de» Dolch in sein ver-rätherische« Herz. Da« ist die Geschichte von Achmed'S Ermordung." „Und half Dir Dein Gatte bei diesem furcht-baren Geschäfte?" „Ich allein beging die That. Nachdem sie »ollbracht war. hüllten wir den Leichnam in Tucher und brachten ihn vor das Thor von O«man Pascha'S Garten. Niemand sah un«. da« Geheimnis bleibt unentdeckt, aber mein Ge-wissen quält und martert mich Tag und Nacht. Wachend uud schlafend sehe ich den Ermordeten vor mir, höre seinen letzten Seuszer. Vier Tage verfolgt mich sein Schatten, länger kann ich e« nicht ertragen. Ich komme zu Dir. Du kannst mir helfen. Gieb mir meinen Frieden, meine Ruhe wieder. Ich bin zu jeder Buße, zu jedem Opfer bereit." „Höre denn. Neun Tage sollst Du nicht« al« ein Stück Brot essen und Deinen Durst mit Thautropfen stillen. Dreimal täglich mußt Du knieend dem Go>lc«dienste beiwohnen. Endlich mußt Du mir heute noch fünf Säcke vollgewich-tige Piaster schicken. Nun geh'." Am selben Abend erhielt der Priester da« Geld. AI« Zaire am nächsten Morgen erschien, forderte der Priester weitere fünf Säcke und 1895 errichten und cechischen Gottesdienst in einzelnen Kirchen einführen zu lassen. Fast in jedem Bezirke findet man schon elegante cechische Ge-schäfte. in die der deutfche Michel in feiner Verschlagenheit sich begibt, ohne zu be-denken, welchen Schaden er seinem Volke zufügt. Rechnet man dazu einerseits die «rast de« nationalen Bewußtseins, die reichliche Unter-stutzung von ihren Brüdern in Böhmen und Mähren und ihre Widerstandssähigkeit. anderer-seits die Gleichgiltigkett. Gemüthlichkeit und das Welibürgerthum der Wiener, da muss wahrlich Wien mit banger Sorge in seine Zukunft blicken. Die Gefahr, daß die urdeutsche Kaiserstadi an der Donau cechisiert werde, ist allerdings noch in weiter Ferne und wir werden dies sicherlich nicht erleben. Aber dessenungeachtet ist es nothwendig, dass in Wien das nationale Lebe-i erwache, die nationale Idee in allen Schichten der Bevölkerung Wurzel fasse, damit unsere Nachkommen Niemandem vorwerfen, dass die deutschen Wiener ihre nationale Pflicht nicht erfüllt haben. Daher hat uns die Rede deS christlichfocialen Führers, infolge des nationalen Geistes, der in derselben webte, angenehm de-rührt und wünschen, das» derselbe nicht nur in Worte», sondern auch in Thaten beweisen werde, dass eines deutschen ManneS Ehrensache sei. sein Volk über Alles zu liebe» und alle Angriffe auf dasselbe mit Entschiedenheit abzuweisen. Am schau. Dif von Dr. Foregger abgegebene Erklärung der deutscbnationalen Wilden wird in der nationalen Presse noch immer lebhaft besprochen. So schreibt die „Pettauer Zeitung": Auch die „keinem Partei-verbände angehörige» deutsche» Abgeordneten, die sogenannten „Wilden", haben sich zusammen einen Sprecher gewählt, um ihre Stellung zum neuen Curse ju präcisieren und man muß ge-stehen, daß ihre Wahl eine glückliche war. Dr. Foregger hat den Standpunkt seiner Gesinnung«-genossen in ruhiger, klarer und sachlicher Weise fixiert und hat mit kurzen, einfachen Worten gesagt, was nicht besser gesagt werden konnte. Ob die Rede Dr. Foregger« schön gefunden werden konnte, das hing von dem Geschmacke seiner Zuhörer ab. eine der besten ist sie sicher schon deshalb, weil fiel es vermied, der neuen Regierung, die keine Parteiregierung ist. alle Fehler vorzuhalten, welche die früheren Partei-regierungen an de» Deutsche» begangen haben u»d dem Ministerium Baden« Rathschläge zu ertheile». welche einer »«parlamentarischen Re-gierung gegenüber ziemlich wertlos und. Wenn ebenso an den folgenden Tagen, bis Zariadri zum Bettler wurde. „Gib mir die Absolution," bat die schöne Zaire den Priester, mit ihren Ohrgehängen ihre letzte Kostbarkeit überreichend. „Ich besitze nicht« mehr!" „Du irrst, meine Tochter, Dein schöner Kops ist zehn Sack« Piaster werth." Zehn Säcke Piaster! Der Preis sür den Namen des Mörders. MakariuS verlor keine Zeit und verrieth noch am selben Abende Zaire'« Beichtgeheimnis an Osman Pascha, dem in seine» Strafen als grausam bekannten Schwiegersohn oe« Sultan«. Nachdem der Priester O«man Pasch« verlassen hatte, berief diefer »en armen!« fchen Bischof und fragte ihn: ..Welche Strafe trifft de» Priester, der sein Beichtgeheimni« verräth?" ..Der Tod durch Verbrennung," antwortete der Bischof. Zaire berichtete indeß ihrem Gatten ver-^«eiflung»voll de« Priester« Dr»hung, welche ihr Tode«urte>l enthielt. .Diefer schone Kops gehört also nicht mehr Dir," sagte Zariadri, ihre brennende Stirne an feine Brust drückend. „Willst Du ihn mir schenken?"' .Nimm ihn und mache mit ihm. was Du willst." versetzte sie, feine Hand küssend. „So schließe die Augen und öffne den Mund." 1895 Dr. Foregger erklärte, daß es die „Wilden", für welche er sprach, in gewisser Hinsicht mit Befriedigung erfülle, dass da« Ministe, ium ent-schloffen ist, sich von jenem Geiste zu emancipiere», Der zum Nachtheile deS Volke« Oesterreichs Slaatslenker in den letzten Iahren in die Im geführt hat. so werden speciell die Deutsche» in den Alpenländern unwillkürlich an den geistigen Lenker de» Coaliiion«.Ministeriums denken und die Besriedignng der .Wilden" vom Herzen theilen. Was aber speciell den Satz in der Rede Dr. For-eggers betrifft. „dass es Aufgabe der deutschen Abgeordnelen sein wird, darüber zu wache», dass ver von der Regierung feierlich proklamierte FundamentalsaK (die Anerkennung der auf historischer und cultureller Grundlage basierenden Stellung der Deutschen im Staate) auch that-fachlich zur Anwendung komme und das« sie ald. I. Noveniber l *».*>. Die sittliche Erziehung der Jugend und die Pflege der Vaterlandsliebe sind zwei hoch-wichtige Ausgaben der Schule. Sie bewahrt daher die Jugend mit Peinlichkeit vor schädlichen Einflüssen, insbesondere vor schlechter Lectüre, denn diese ist am ehesten geeignet, die Jugend von den Bahnen der Sittlichkeit abzulenken. — wenige Zeilen genüge», den Kindern die Liebe zur vaterländische» Scholle auS dem Herze» zu reiße». Wir wissen eS nicht, — hat unser Oberlehrer MesKek über obige Ausgaben der Schule zu wenig nachgedacht, oser will er vielleicht gar russischer Unterrichtsminister werden. Gleichviel. Der junge Mann vertheilte an die in daS zu tragen und dieser Befehl hat bis heute sein« Kraft behalte» DaS ist die Geschichte der häßlichen Kleidung der Türkinnen. Th. Schiffer. Zack der ÄuiMiher im Irrenhaus. Der berüchtigte Frnuenmörder von White-chapel soll der Polizei bereits bekannt sein und in einem Irrenhause nächst London gefangen gehalten werde». Dr. ForbeS WinSlow, einer der berühmteste» englische» Pflichiater, der seinen wissenschaftlich geschulte» Scharfsinn und seine ganze Energie auf die Eruirung des Mörders verwandte, weilt gegenwärtig auf dem medicinischen Kongresse zu New>?)ork und hat einem Reporter des „World" die Geschichte der Verfolgung und der endlichen Entdeckung erzählt. Die Greuel-thaten selbst stehen noch in allgemeiner Erinne-rung, obwohl schon eine geraume Zeit seit ihrer Verübung verflossen ist. Vom April des Jahres 1888 bis zum Juli 188'» wurden nach und »ach acht gesallene grauen in den östlichen Vorstädten London« ermordet und in schrecklicher Gleich-Mäßigkeit verstümmelt ausgefunden. Trotz aller Vorsichtsmaßregeln und Nachforschungen der Polizei gelang es nicht, weder einen Mord zu verhüttn, noch den Mörder zu «ntdecken. London war damals in größter Aufregung und Privat-personen machten sich daran, auf eigene Faust «W-»tfch» W«cht" slovtnische Gymnasium in Cilli eintretend«» Schüler ei« mit eigenhändiger Widmung ver-seheneS Büchlein, da« d«n harmlose» Titel „PeSmarica^. von Dr. I. R. Sajlag, sühn. Gewidmet ist die Schrift der .südslavisch«! Jugend, der Hoffnung der Ratio«" und beginnt mit einer Verherrlichung der Reize de« slovenischen Mädchen«. DaS zweite Gedicht, ein „Gebet", sühn unS in den Geist de« Buche« ein: Du, der Du erschufst Un», wie Blätter. Gräser. Die halbe Welt un« gabst. Den Söhnen der Mutter Ela»a: Behüt un» ewiger Gott! Deine Söhne sind wir u. s. ». Die Vorrede bespricht den Inhalt de« Buche« und empfiehlt neben den im Buche «nt haltenen kroatischen, serbischen und bulgarischen, in«besondere die cechischen, polnischen und russischen Lieder. Auch erfahren wir, das« die Slooenen einsten« auch Heldenlieder hatten, doch seien sie im Lause der Zeit vergessen worden, die Jugend möge daher au« den Heldenliedern der verwandten Stämme Begeisterung schöpfe». Fürwahr, — ei» schlechter Trost! Al«bald unter den ersten findet sich jene« vattrla»d«verrälhcrifche Gedicht, Ilirija oziiljena* j.Da« neubelkbte Jllqrien'), welche« der flo-venifche..Dichterfürst" Vodnik nach den unglück-liche» Schlachten von Wagram u. f. w. ver-brachen hat. Der Dichter soll aus Anerkennung der kaiferlich-napoleonischen Hostafel beigezogen worden sein. Es lauter: Napoleon sagt: Jllyrien steh' auf I Srhebe Dich, athme auf: Wer ruht an den Zag? O, gütiger Ritter. Wa« Tu mich weckst! Tu reichst mir die mächtige Hand Und hältst mich hinaus! Der Geist Napoleon» Tritt unter die Slvvcnen, (Sin neue» Geschlecht keimt auf. Wiedergeboren, ganz ueu. Die Slovene» sind schon in alten Zeiten ihren Führern abtrünnig geworden, was Wunder, das« ihnen der ..napoleonische Geilt" im Handumdrehen besser behagte, als der ..österreichische" ! In einem anderen Gedichte: ,Kde je slavska dornovina? AI je ruska carevina?* (»Wa« ist des Slave« Vaterland? Ist es da« russische Ezarenreich? u. s. w") wird das All- und nach ihren eigenen Ideen den Mörder auS-zuspüren. Es gab damals einen Direktor der Bank von England, der sich als Taglöhner verkleidete, und mit einem rothen Taschentuch um den Hai« und eine Hacke in der Hand, im Ostend herumschlich, um „Jack" zu entdecken. Unter diesen freiwilligen Detective« befand sich auch Dr. Winslow. WinSlow suchte von Anfang den Mörder nicht uuter dem Pöbel, unter dem die Polizei ihre ersten Verhaftungen vornahm, sondern unter den Bewohnern des Westend«. Später, bei der außerordentlichen Geschicklichkeit, mit der die armen Opfer seciert wurden, restringierte er seine Meinung und rieth ans einen Fleischer. Wund-arzt oder Anatomen. Räch deni vierten Morde legte er der Polizei einen scharfsinnigen und com-plicierten Plan vor. Er wollte in alle» Zeitungen in auffallende» Lettern ei» Inserat veröffentlichen de« Inhalts, dass ein Gentleman, erzürnt tber die Greuel von Whitechapel, Genossen suche, die ihm bei der Aussorschung de« Verbrecher« Hilfe leisten sollten. Er war überzeugt, das« der Elende, entsprechend einem dunllen.halbhumoristischtn Zug« in des Verbrechernatur. auf diese« Inserat aut-worten werde. Er wünschte nun, das« die Detec« tives Jeden, der auf die« Inserat antwort«, ver» haften und streng verhöre» sollten. Die Polizei ließ sich aus dieses etwa« seltsam und absonderlich scheinende Experiment nicht ein, und WinSlow musSte davon abstehen. Im August 1888 las man an einer Mauer in riner Handschrift, die __ * 1895 slavtn-Vattrland besungen und wieder ein an-dere« beginnt: Zakaj vi, uaiodov besedniki kriciU ? Carnu « prokletjern sveti Rusiji grozite? Kaj vas je prarnstolo ? u. s. w. Warum schreit Ihr, Wortführer der Volker? Warum zürnt Ihr mit Fluch de» heiligen Kußland? Wa» hat Euch beihört i u. s. «. Wenn Oberlehrer Mesicek glaubt, für da« „heilige Rußland" Kinder entflammen zu müssen, so rathen wir ihm. seine Bemühungen irgendwo bei de« unschlittessenden Uralbewohnern fort-zusetzen, dort dürste» sie sich jedenfalls besser rentieren, als in Untersttier. Wir können selbstredend au« diesem kost-lichtn Büchltin nur Stichprobtn liefern, doch es kommt immer schöner. Der Reihe nach finden wir die gegen die Deutschen gerichteten Hetz-und Kampflieder: .Xaprej', daS ,H?j Slovanc* mit dem .Kram a peklo. Hej Slovenci, kde domor rnuj* u. s. w. ES wird also die Ten-denz verfolgt, die Jugend schon gegen hie Deutschen zu verhetzen und zum nationalen Kampfe auszufordern. und da will man Frieden ernte», wo Ha>« gefäet wird i Wir hatten allerdings keine Ahnung, woher ein Kinderchor da« .Hrom a peklo'-i'ied hatt«, mit dem wir vor nicht langer Zeit im Freien überrascht wurden, jetzt wissen wirS. Run athme auf, lieber Leser, jetzt kommen die schmachtendsten LiebeSlieder: ,Sladko spavaj, ljubioa* (Schlafe süß, Liebchen), „Lahko noc, dekle sladko* «Gute Rächt, süßt« Mädchen) — da« Gedicht von „Ljuba Mir.ka, je naj zaljja deklica", dürfte dem Lehrer Pi--- Acker- und Wiesenbau. Schlecht ausgelausrne Kleefelder. Wenn man berücksichtigt, baß ein Kleefeld von einer einmaligen Ansaat einen Futterertrag häufig mehrere Jahr geben soll, würde n,an mehr, wie eS bisher geschieht, auf einen gleichmäßig dichten Bestand desselben achten. Ist der Klee im Frühjahr schlecht aufgegangen, sei es infolge von Dürre oder Ver-krusiung des Bodens, oder ist er durch Lagern der Deckfrucht ungleich geworden, so ist im Ansang des Herbstes eine Nachsaat wohl zu empfehlen. Hierzu eignet sich besonders das ThimotheegraS. Dasselbe braucht bei Reqenwetter nur oben aufgestreut zu werden; das Wasser schlägt eS dann schon selber genügend in den Erdboden. Bei trockenem Wetter ist eS mit einem Egaestrich einzuziehen. Auch kann man es durch Uebertreibe» mit Schasen in den Boden treten laffen. Ein Nachsäen von Rotklee empfiehlt sich nur in Gegenden, welche von strengen Wintern verschont bleiben, denn schwach und kümmerlich in den Winter kommende Klee, pfiänzchen geben leicht in ersteren ,u Grunde. Um guten Kleebestand zu erzielen, spare man vor allen Dingen nicht mit der Saat; sodann nehme man die Decksrucht nicht zu stark. Besonders sei man mit dem Walzen der Felder vorsichtig: walu >nan Boden, welcher an Lehmgehalt nicht arm ist, eben an, so tritt bei stärkeren» Regen, dem womöglich bald starke Sonnenhitze solgt, leicht eine Vertrustung der Bodenoberfläche ein. Um dies zu vermeiden, egge man die Felder, in welche Klee eingesät ist, nach dem Walzen noch einmal mit ganz leichter Egge auf, um eine rauhe Oberfläche zu erhalten. Bor Winter thut man gut, aus den Kleefeldern etwaige Maulwursshaufen planieren zu laffen, von bestem Einfluß ist ein Uebertreiben mit Schafen oder ein Anwalzen: dadurch werden die Mäuselöcher verschaffen, die Pflanzen erhalten mehr Schluß mit dem Boden und find infolgedessen dem Aussrieren nicht so ausgesetzt. —r. Dir Ueberdüngung der Luzerne mit Stallmist im Herbst ist nicht empfehlenswert. Ist die Luzerne gut ausgegangen und eimger-maße,» kräftig entwickelt, so könnte eine Ueberdüngung mit Stalldung höchstens den Erfolg haben, daß dabei die Pflanzen gegen die Winter-kälte etwas geschützt werden. Denn die Hauptwirkung der Ueberdüngung mit Stallmist besteht sonst nur in der Zufuhr von Stickstoff: eine solche ist aber bei der Luzerne, die bekanntlich zu den stickstoffsammelnden Pflanzen gehört, nicht nötig. Viel richtiger ist tt, der Luzerne jetzt eine starke Kopsdüngung mit Thomasschlacke und Kainit zu geben. Infolge der Winterseuchtiakeit wird diese genügend gelöst, und die hohe Wirksam-feit der Thomasschlacke auf Luzerne ist bekannt. Wir tief ist Thomasmehl und ««mit unterzubringen / Hierzu ist zu bemerken, daß auf leichtem Boden die Pflanzenwurzeln tiefer gehen als anderswo, und daß auch der künstliche Dünger die zu seiner Lösung nötige Feuchtigkeit in größerer Tiefe am sichersten findet. Deshalb ist eS auf leichten» Boden in den meisten Fällen rich'iger, künstliche»» Dünger tief unterzubringen. Wenn man ferner berücksichtigt, daß die Pflanzenwurzeln sich besonders da entwickeln und ausbreiten, wo sie ihre Nahrung hauptsächlich finden, so besitzt man in dem tiefen Unterbringen des Düngerö ein vorzügliches Mittel, die Pflanzen zu zwingen, »hre Wurzeln mehr in den unteren Bodenschichten auszubreiten, ein Umstand, der besonders in trockenen WitterungSpenoden von Wichtig. feit ist. Nur aus schwerem und feuchtem Boden begnüge man sich mit dem Eineggen de« Dünger», in allen anderen Fällen gebe man dem Einpflügen den Vorzug. Wann soll Kainit gestreut werden? ES ist nachgewiesen, daß das Kainit, wofern es erst kurz vor der Einsaat gestreut wird, auf den Aufgang der Pflanzen eine verzögernde Wirkung hat. Ein Versuch im kleinen giebt davon bald einen praktischen Beweis. Es hängt daS zusammen mit dem starken Chlorgehalt deS Kainit. Das Chlor wird nun nicht wie das Kali vom Boden festgehalten, sondern durch das Wasser gelöst und in den Untergrund geführt, wo eS den Pflanzen-wurzeln nicht mehr schädlich ist. Man thut nun gut, daS Kainit so lange vor der Saat zu streuen, daß dieser Auflösungsprozeß bei der letzteren bereu« vor sich gegangen ist. Vfct allen anderen Düngemitteln gilt dieses nicht. Auch zur FrühjahrSsaat giebt man Kainit »weckmäßig bereit« im Spätjahr, da man im Frühjahr doch nicht so zeitig auf den Acker kann. _r. Der Drahtwurm. Mit diesem Namen bezeichnet man die Larve de« Saatschnellkafer«, die besonders bei Sommerung großen Schaden anrichtet. Die Larve bleibt 4—6 Jahre in diesem Zustand: sie macht sich am meisten bemerkbar auf denjenigen Saaten, welche auf den Um> bruch von Luzerne, Klee oder sonstigen mehrjährigen Futterfeldern gebaut sind. Auf kleinen Flächen und bei billigen Arbeitslöhnen empfiehlt eS sich, die Drahtwürmer hinter dem Pfluge zu sammeln oder unter den Pflanzen, deren Wurzeln sie abfressen, und welch erstere dadurch welk aussehen, hervorzuholen. Auf größeren Flächen ist daS kaum durch-zuführen. Von gutem Einfluß pflegt ein tüchtiges Festwalzen des Saat-feldes zu sein, weil dadurch den Drahtwürmern ihre unterirdische Wanderarbeit erschwert wird. Vielfach wird eine Behandlung de« Saat-gutes mit Petroleum oder Spiritus empfehlen. Besonders auf besseren Böden säe inan mit Rücksicht auf den Drahtwurm lieber etwas später, auch thut man gut, von letzterem befallene Saat durch eine Kopfdüngung mit Chilifalpeter widerstandsfähiger zu machen. —r. Wiesenbehandlnng vor und während dr» Winter«. Die Wiesen bilden für den landwirtschaftlichen Betrieb, insbesondere für die Viehhaltung, wie auch für die Düngererzeugung, die sicherste Grundlage. Ganz falsch aber ist die Meinung, vie Wiese bedürfe keiner besonderen Düngung, keiner besonderen Pflege und verursache weder Mühe noch Kosten. Wo man nichts hingiebt, kann man auch nichts wegnehmen. Gerade im Spätjahre und den Winter hindurch ist die Zeit dazu, die Wiese zu einem dankbaren, ertragsreichen Futterfeld zu gestalten. Obgleich der Stalldünger bessere Verwertung und Ausnützung aus den, Ackerfelde findet, so ist die Miese sür eine — wenn auch nur kleine Stallmistdüngung vor dem Winter sehr dankbar, weil durch diesen Schutz die Wiese früher schon einen reicheren Ertrag liefert, als wenn die bloße Grosnarbe dem Winterftost ausgesetzt ist. Aehnlich wie der Stallmist wirkt gegen Frostschäden auf den Wiesen der Grasbestand des Spät-iahres selbst, wenn er nicht abgemäht oder abgeweidet wird, ferner das Ueberdccken mit Kartoffelkraut, Tabakstengeln und dergleichen. Zu reiche Stallmistdüngung, insbesondere zu viel Pfuhl und Abtrittsdünger erzeugen zu mastiges, grobstengeligeS, geringwertiges Futter. Ein sehr geeigneter Dünger für die Wiesen ist guter Kompost, weil die Wiese weniger Humus und Stickstoff bedarf als mineralischer Stoffe. AuS diesem Grunde empfehlen sich außer Kompost: Holzasche. Knochenmehl und Kali-superphosphat. Die Wiese ist weniger oft, aber dann um so reichlicher zu dünaen und können dazu schwerlösliche Dünger verwendet werden. Die Düngung mit schwerlöslichen Stoffen hat schon im Spätjahre oder während des Winters zu geschehen. Bi-Hzucht. Zur Pflege der Füllen. Bei eintretender Kälte sind die jungen Füllen warm und trocken zu halten, da ihnen Erkältung des Rückens und namentlich de? Nieren sehr schädlich ist. Da« nächtliche Stampfen der Pferde mit den Hinterfüßen wird durch ein Juckgefühl an den unteren Teilen der Hinterbeine verursacht, das seinen Sitz in der Haut hat und entweder auf Milben oder auch aus Schmutz zurückzuführen ist. Ist das Pferd z. B. durch unreines, schlämm,aes Wasser gegangen, so bleiben nach Abdunstung der Feuchtigkeit die festen Bestandteile des schmutzigen Wassers auf der Haut sitzen und können so Veranlassung zum Jucken geben, dessen sich das Tier durch Stampfen und Klopfen zu erwehren sucht. Einfaches Abbürsten der Hinterfüße am Abend nach der Arbeit beseitigt die Ursache. Der Fehler dr« Stehenlassen« im Stalle. Durch die Feld-arbeit, durch die fteie Bewegung auf der Weide hat der ganze Organismus des Pferdes sich an Bewegung gewöhnt, sie ist zum Bedürfnis geworden; entziehen wir ihm plötzlich dieses Bedürfnis, so rächt sich dieser Umstand nur zu leicht in Verdauungsstörungen, durch Anlaufen der Beine. Das Pferd hat Langeweile, es lernt das Spielen. Dieses wiederum artet scbr leicht in Untugenden au«. Daher verfehle man nicht, diesen Uebeln sofort be, Beginn des Winters entgegenzutreten. Englische« Vollblut. Zu den edelsten Vertretern d«z warm-blütigen Pferdes gehört das englische Vollblutpferd, welche« sich in remer Zucht vorzüglich zum Reitpferd eignet. Die edeln und halbedeln warm blütigen Pferde haben leicht erregbare Nerven, sind deshalb schwieriger zu behandeln, bedürfen zur gehörigen Entwicklung des Weidegang« und viel Hafer, leiden durch frühes Anspannen not, erreichen aber, wenn sie Reitpferd. (Englisches Bellblut.) nicht zu frühe eingespannt werden, ein höheres Alter als die kaltblütigen. Die Zucht warmblütiger Pferde, wie sie das Militär in großer Menge bedarf, wird hauptsächlich in Ostvreußen, Westpreußen^ Posen uns Schlesien betrieben, in Süddeutschlaud können warmblütige Halbblut-pferde nur vereinzelt z. B. in Lberschwaben, in der Rheinebene chardt, mit Nutzen gezogen werden, sonst lohnt hier nur die Zucht kaltblütiger Pferde. Kühe, welche im Spätherbst o^er Vorwinter kalben, werd» zweimal frisch ^milchend: einmal, wenn sie gekalbt haben und zum zweiten-male, wenn sie im Mai aus die Weide kommen oder Grünkutter im Stall erhalten. Rhachiti« der Schweine und Sartoffelfütterung. Eine gewichtige Ursache der mangelhaften Kalkzufuhr bei jungen Schweinen ist die üda-reichliche oder fast ausschließliche Kartoffelfütterung. Infolge der au«-gezeichneten Ernte und der damit im Zusammenhang stehenden niedrig«, Preise werden oft große Mengen Kartoffeln gefüttert. Letztere enthalte» aber nur wenig xhoöphorsauren Kalk. Mit Recht sagt daher ein Tier arzt, daß die Rhachilis bei Ferkeln vorwiegend nach guten Kartoffel-ernten zum Ausbruch kommt. Wie ist die (sgelkrankheit bei Schafen zu verhüten ( Man giebt Vorbeugungsmittel, wozu sich ein aus Kalmus- und Enzianwunel >e 2 Kilo. Eisenvitriol '/, Kilo und Kochsalz 5 Kilo gemischtes Pulver vortrefflich eignet. Dasselbe wird, mit Schrot gemengt, als Lake vor-gelegt und für jedes Schaf täglich ein Eßlöffel voll' von dem Pulver gerechnet. Die Beigabe dieser Arzneien zu dem unentbehrlichsten Kraft sutter wird nötigenfalls auch den Winter hindurch fortgesetzt. Milchwirtschaft. Zur Bereitung dr« Kephir (KuhkumyS, Milchwein) kann sowohl rohe als gekochte Milch verwendet werden. Man bedarf dazu eines Fermentes, der Kephirkörner, oder aber eines Restes des fertigen tränte. Die aus Südrußland herstammenden getrockneten Kephirkörner werden vorerst etwa fünf bis sechs Stunden in lauwarmem Waffer aufgeweicht und dann wiederholt (zwei- bis dreimal» in einem Glase mit Milch etwa drei Stunden liegen gelassen. Die Körner werden dabei weiß und elastisch, steigen aus die Oberfläche der Milch und sind nun für den Gebrauch vorbereitet. Ein Eßlöffel voll dieser Körner wird hierauf mit ca. >/, Liter Milch in einer leicht zugedeckten Karaffe bei einer Temperatur von 16—20« C. aufgestellt und alle zwei Stunden leicht umgeschüttelt. Nach 24 Stunden wird durch ein Sieb oder dünnes ±uch filtriert, und die Körner können gewaschen und später nochmals v«weiü>et werden. Die so präparierte und schon in Gärung befindliche Milch, welche aus russisch „SakwaSka" genannt wird, kann nun erst als Ausgangspunkt sür den eigentlichen Kephir dienen. Ein Gla» voll davon wird in eine reine Flasche — am besten eine Bierflasche mit Patentverschluß — gebracht und diese mit Milch bis za stark ;roei Drittel zugefüllt, gut verschlossen und alle zwei bis drei Stunden leich-umgeschüttelt. Je nach der Temperatur und dem Stadium, in welchem man den Kephir zu haben wünscht, wird nun derselbe in ein oder mehreren Tagen fertig sein. Diel einfacher gestaltet sich die Herstellung, wenn man bereits fertigen Kephir besitzt. Man braucht in diesem Falle nur einen Rest in der Flasche ,» laffen, frische Milch einni'üllen. und wie cl'Ol meahnt zu behandeln. Die Milch darf für die Kephirbereituna nicht zu fett fem, weil daS Getränk sonst zu dickflüssig wir»! man darf sie daher sehr wohl vorerst etwas abrahmen. S Bienenzucht. Die Bienen im Kovemter. Nur selten ist der November noch gelinde, daß die Bienen einige Pollen eintragen können. In der egel sind jetzt selbst die Ausflüge selten, und nur an sehr schönen Tagen spielen vie Bienen gegen Mittag vor, un, sich zu reinigen. Je später im Jahre sie auSfliegen können, um so besser; denn desto länger werden sie bis in das Frühjahr hinein ohne Ausflug aushalten können. Wenn daher noch spät im Jahre ein recbt schöner Taq eintritt und die meisten Bauten lebhaft vorspielen, so reize man die Völker, welche im Schatten stehen, oder zu weit vom Flugloche ihren Wintersitz aufgeschlagen haben, zum Vorspiel, indem man an die Stöcke pocht, u, das Flugloch haucht, oder mit einer kleinen Spritze durch das Flugloch einige Tropfen warmen Honigs auf das Bodenbrett und an den Bau bringt. Ist es minder warn, und lockt die Sonne nur einige Bienen aus den Stöcken hervor, so reize man die Bienen nicht zum Auöfluae, wenigstens nicht durch warmen Honig, weil dieser sie ,n so große Aufregung bringt, daß sie massenhaft herausströmen und ist dann der Tag nicht gehörig sonnig, die Luft nicht gehörig warm, so erstarren gar viele, und man hat mehr geschadet als genutzt. Beim DzierzonKocke mit beweglichem Baue ist man vollständig Herr seiner Bienen; der Bienenvater kann denselben nach Belieben erweitern, verengern und warmhaltig machen. Die Wärme ist aber ein Hauptmittel zur Bnttvermehrung. Je enger die Bienenwohnung, desto wärmer wird dieselbe sein. Wir werden darum schon bei der Einwinterung die zum Schwärmen im künftigen Frühlinge bestimmten Stöcke auf möglichst wenige Waben zurückstellen, gilt es ja ohnedies als Regel, nur so viel Bau über Winter zu beladen, als bei ca. 12° R. regelrecht von den Bienen belagert werden kann. Wir hätten darum auch die Einwinterung bei ungefähr dieser Temperatur vorzunehmen. — Nimmt die Kälte zu. so müssen die Stöcke durch Kissen und Decken auch ent-sprechend wärmer gemacht werden. Kommt wärmere FrühlingSlust, so darf der angesetzt-n Brüt wegen die schützende Decke nicht weggenommen weiden, vielmehr ist diese bis in die Schwarmzeit zu belassen. Genügender Futtervorrat ist, wenn die Einwinterung eine gute genannt werden will, unerläßlich. Einem Volke, das eingewintert wird, genügen 7—8 Kilo. Besser jedoch etwas mehr wie zu wenig, denn Bienen verschwenden nicht. cheflügehucht. Auszuchtkasten. Ein solcher ist sür die Pflege des jungen Ge-flügels sehr zweckmäßig. Derselbe wird etwa 2 Meter lang und 60 Centi-rneter tief hergestellt: er dient der Geflügelfamilie während der ersten Zeit als ständiger Aufenthaltsort und ist daher bei kalter Witterung in einen geschütz-ten Raum zu stellen. In den durch ein Gitter abgcschlos-senen, kleine-ren Teil von 50 Gentirneter Lange setzt man daS Fut-ter für die Jungen, wäh-rend das für dieGIuckhenne bestimmte Futter nebst Trinkwasser, sowie die letztere selbst in der größeren Abteilung Platz finden. Der Boden des Kastens ist mit trockenem Sand und mit Asche bestreut und der an der Vorderseite mit einem Brett verdeckte Platz mit wollenen Lappe» bedeckt. Zur Ueberwinterung der Hühner. Im Sommer läßt sich sür Richtviehbesitzer ein passender Unterschlupf sür Hühner finden, aber im Kinter ist es gut. wenn man den Hühncrstall mit dem wannen Vieh-stall in Verbindung bringen kann: denn ohne die nötige Wärme wird nie ein Huhn auch im Winter legen oder das Junge sich gut und schnell entwickeln. Doch ist eine solche hohe Temperatur, wie wir sie in einem Viehstall gewöhnlich vorfinden, nicht nötig. Eine geringere, wenn nur gleichmäßige Wärme von etwa 5—6 Grad genügt für ordentliche Ueber-wmterung. Mancher überwintert seine Hühner in einem Keller. Dabei ist zu beobachten, daß der Hühnerstall nicht aus den Boden, sondern l—2 Meter vom Boden so angebracht werde, daß die Hühner durch da» Kellerfenstcr, welches nachts und bei großer Kälte auch tags gut verschlossen werden muß, ihren Zugang nehmen können. Der Stall miß olle acht Tage gereinigt und der Keller aefi'ifyrt werden. Sollte Aufzuchilastt», 2 Meter lang, 60 l'ctitimctcr tief. der Keller sehr feucht sein oder der Geruch unangenehm werden, oder Kellerratten die ganz jungen Hühner bedrohen, so empfiehlt rt sich, den nach innen ganz vollständig abgeschlossenen Hühnerstall (große Kiste K.) so anzulegen, daß die offene Seite dicht an die Wand, mnen vor das Kellerfenster kommt, wodurch die Hühner vom Keller abgesondert sind und durch Ritzen und Spalten auch bei geschlossenem Fenster die nötige Luft erhalten. Die Rückwand muh abnehmbar oder mit einer Thüre versehen fein, um die Reinigung vornehmen und die Eier holen zu können. Un, die Hühner vor Ungeziefer zu bewahren, wird man diesen Stall recht reinlich halten und von Zeit zu Zeit (etwa alle 6—8 Wochen), innen mit Kalkmilch oder Petroleum anstreiche». Für diese Mühe wird man Freude und eine hübsche Einnahme haben: denn gute Hühner (Italiener) legen bei Ueberwinterung im Keller fast den ganzen Winter über und junge Hühner aus Spätbruten im Februar schon. Enteumai'!. Im Spätherbst und Winter werden je nach Bedarf sechs bis acht Enten zum Mästen in eine» kleinen, immer trocken gehaltenen Stall eingesperrt, und erhalten täglich in kleineren Portionen drei- bis viermal eingequellten Weizen, wozu man ihnen ab und zu kleine Fische aeben kann, wodurch sie bei guten, Appetit erhalten werden und in vierzehn Tagen speckfett sind. Weißer Äonireimit. Tierkunde. Der weiße Kornwurm ist eine Motte, welche im Mai und Juni fliegt. Das Weibchen legt seine Eier nur an aufgespeicherte Getreide-körner, welche von den kleinen, weißen Räupchen mit braunem Kopf und weißem Nackenschild sogleich angegriffen werden. Da« Räupchen frißt nur den mehligen Inhalt des Korns, klebt mittels seines Unrates mehrere Körner zusammen und zerstört bis September, wo es ausgewachsen ist, 20—30 Körner, welche in faulige Gärung übergehen. Die Raupen verpuppen sich teils in dem Getreidehaufen selbst, teils in den Ritzen der Bretterböden, wo sie ihr Gespinst mit zernagtem Holz bedecken, die Ver-puppung innerhalb des Gespinstes erfolgt aber erst im nächsten Frühjahr. Die Kälte ist gegen den weißen Kornwurm nicht anwendbar, wohl aber fleißiges Umschaufeln, noch mehr mehrmaliges durch das Sieb Schlagen des Getreides vom Frühjahr bis Ende August. DaS sicherste Mittel ist starkes Ausdörren deS Getreides im Backofen. Kauswirtschaft, Gesundheitspflege. Um Aepfel rasch und ohne Verlust schälen zu können, wird folgendes Mittel empfohlen: Man tauche die Aepfel eine Minute lang in kochendes, noch kürzere Zeit in brausend kochendes Waffer. Sie laffen sich dann abziehen, wie eine Kartoffel, wobei nicht das geringste von dem Apfel verloren geht. Tauertrautrrste kann man mit zerschnittenen Wildresten schicht-weise mit der übrig gebliebenen Bratensauce in eine Form füllen: sie werden mit Kartoffelbrei umgeben, mit Butter bestrichen, mit Semmel bestreut und gebacken, man erhält so ein wohlschmeckendes vollständiges Mahl. Man kann die Reste aber auch nur für sich einschichten, mit einem Guß von saurer Sahne und einen, Ei beqießen und so backen. Gegen ausgesprungkiie Lippen wird Eigelö und Kakaobutter in gleichen Teilen gut durcheinander gerührt und damit die Lippen bestrichen als heilsam empfohlen. Gesundheit der Kinder. Gesunde Säuglinge liegen stets mit aufgehobenen Händen da, so daß die Fingerspitzen in der Höhe der Ohren liegen. Wird ein Kind krank, dann nimmt es nicht mehr diese Lage ein, sondern die Händchen hängen schlaff herunter. •' Bei Kolik des Kindes werden die Beinchen an den Bauch an-gezogen und abgestoßen, das Kind liegt mit gerötetem Gesicht, in Schweiß gebadet, und schreit. Gegen Schlaflosigkeit. Man hört vielfach die Klage, daß man trotz des sich NiederleaenS nicht einschlafen könne und es doch besser sei, außer Bett zu bleiben und nachts lieber irgend eine Beschäftigung zu treiben, als mit Langeweile, Verdruß oder Gedankenflucht im Bette »u liegen. ES ist bei solcher Klage zunächst nachzuforschen, ob ein« krank-haste Ursache, z. B. Reizung der Gehirn- und UnterleibSnerven durch Blutdruck, Würmer u. s. w. oder Angewöhnung die Ursache der Schlaf-losigkeit sei: die erstere krankhafte Ursache muß der Arzt zu beseittgen suchen, die Angewöhnung aber »st durch ein einfaches Mittel zu bezwingen, welches schon Hufeland als wirksam empfiehlt. Man steht nämlich von selbst oder durch Aufwecken gezwungen, jede» Morgen recht früh auf, einerlei, ob man die Nacht gewacht oder erst gegen Morgen Schlas bekommen habe. Nach etwa acht Tagen unentwegter Ausführung dieser Maßregel wird man des Abends Müdigkeit empfinden und im Bette sanft einschlafen. Die vielen empfohlenen Kunstmittel, um die Schlas-losigkeit zu überwinden und da» Einschlafen zu vermitteln, wie Zählen, Verfolgen eines gleichgültigen Gedankens bis zur Ermüdung, Verfolgen seines eigenen Einatmen? und AnYatmmS und sonstige andere Hufs- mtttcl, haben wohl selten &fota, ab« vor allen Dingen sehe man nicht mit dem Gedanken in» Bett, doch nicht einschlafen zu können, denke nicht an da» Einschlafen, lausche nicht aus den Moment eintretender Vorgefühle de» Schlafe«, alle» die» führt vom unfreiwilligen Schlafe ab und regt auf, statt zu beruhigen. HSst- und Gartenbau, HZlnmenpflege. Der November im Obstgarten. Auswerfen der Pflanzgruben zur FrühjahrSpflanzung. Fortsetzung des Beschneidens. Ausroden alter, Umgraben im Rasen stehender Bäume, Düngen der letzteren. Schutz vor Wildfraß. Schützen der Pfirsiche und Aprikosenspaliere vor Frost. Beschneiden und Herunterlegen ves Weins. Sortieren des Obstes und Lagern in frostfreien Räumen. Beerensträucher verpflanzen. Aufbewahren guten Laubes. In der Baumschule: Rigolen, Entfernung der Pfähle von allen selbständig gewordenen Bäumchen. Schutz der Zieraehölze. Zur sogenannten Zimmerveredlung bestimmte Wildlinge werden heraus-genommen und frostfrei eingeschlagen, desgleichen bewurzelte Stecklinge und Sämlinge von Gehölzen uns Obst, besonders an Weißdom und Sämlinge der Wildrose. Umfriedigung der Baumschule ausbessern. Anlage einer Obstplantage. Die Bodenart muß bei Anlage einer Obstplantage sorgfältig geprüft werden, da sich je nach ihrer Be-schaffenheil die Wahl zwischen Stein- oder Kernobst entscheiden muß. Für Sandboden eignet sich das Steinobst, dagegen sür Lehmboden das Kernobst besser. Wenn der Untergrund des Sandbodens lehmig und genügend feucht ist, dann darf man auch hier Birnen pflanzen. Bei der etwa jetzt noch nachzuholenden Aushebung der Pflanzenlöcher ver-schaffen wir uns den sichersten Aufschluß über die Struktur deS BodenS. —ch. Zum Verjüngen der Obstbäume seien folgende Regeln gegeben: 1. Das Verjüngen kann nur im Ruhezustand des Baumes vorgenommen werden, beim Kernobste vom Herbst bis zum Frühjahre, beim Steinobste nur im frühen Frühling. 2. Man sorge schon beim Verjüngen dafür, daß der Baum später wieder eine regelmäßige Krone erhalte. 3. Der Rückschnitt jedes Astes erfolge direkt neben einem Seiten,weige, der Schnitt erfolge senkrecht zum Aste, dann wird die Wunde am kleinsten. Die Wunde werde mit dem Meffer glatt geschnitten und sorgfältig mit Baumwachs, oder ist sie größer, mit Teer verstrichen. 4. Im zweiten Jahre nach dem Verjüngen ist eine regelmäßige Krone zu formieren, dabei läßt man nur die kräftigsten Zweige stehen, welche man um V»—'/» ihrer Länge kürzt. Die zuviel vorhandenen schwächeren Triebe werden entfernt. 5. Recht zweckmäßig nimmt man mit den, Verjüngen eine durchgreifende Düngung des Untergrundes vor, denn ist dieser arm an Nährstoffen, so hilft auch da» Verjüngen herzlich wenig. Unsere reichtragendsten schwachwüchsigen Kernobstsorten bedürfen nach der ersten Verjüngung fast regelmäßig in zehn- bis zwölfjährigen Fristen einer neuen, bei Zwetschgen und Pflaumen ist sie in viel kürzeren Zwischen-räumen anzuwenden. Das Verjüngen verlängert die Lebensdauer der Bäume und befördert die Fruchtbarkeit, ist somit eine der wichtigsten Arbeiten einer geregelten Baumpflege. Aeltere Obst- und Standbiiume kann man auch jetzt beschneiden. Zunächst werden alle Wafferschoffen, alles sich reibende, zu dicht stehende und trockene Holz entsernt. Ist man genötigt, besonderer Umstände halber größere Aeste hinwegzunehmen, so schneide man diese glatt am Stamme weg. Der Sägeschnitt wird mit dem Meffer glatt nachgeschnitten und mit Baumsalbe verstrichen. Bei Frost muß man daß Gartenland umgraben. Man dulde nie, daß da« Gartenland betreten wird, wenn es naß ist, denn e« ballt sich dann lest zusammen und bleibt kloßig und sest ein ganzes Jahr hindurch. Deshalb ist e» auch fehlerhaft, schweren Boden im Herbste umzugraben bei offenem keuchten Wetter. Mit ausgezeichnetem Erfolge läßt sich dagegen bei leichtem Frostwetter graben. Fast jeder Winter hat eine größere Reche milder Frosttage, an denen man das Land ohne Schaden betreten und mit scharfem Spaten die leichte Frostdecke ohne Mühe durchstechen kann. Der Boden durchlüftet und durchsriert gründ-lich, zerbröckelt und wird mürbe. Frost ist sür jeden schweren, bindigen Boden das allerwertvollste VerbeffrrunqSmittel, das man so auSgiebig, wie nur irgend möglich, darauf einwirken laffen sollte. Spargeldüngin im Herbst. Es genügt, wenn die Spargelbeete im Herbst umgegraben und dann der Dünger obenauf geftrent wird; Schnee- und Regenwasser laugen letzteren au» und führen die Düngstoffe den Pflanzen zu. Der ausgebreitete Dünger schützt aber die Spargel-beete im Frühjahr gegen allzu großes Austrocknen. Zu Zwiebeln soll man ein im vorigen Jahre gedüngtes Feld nehmen, oder den Dünger (verrotteten Stallmist) im Herbste schon unter-pflügen. Der November im Blumengarten. Alles Laub im Garten zusammenrechen; als Winterschutz verwenden oder zum Kompost. Die Rosen müssen jetzt gedeckt sein. Die Penseebeete mit TannenreiS decken. i.* •> Den Rasen reinigen und mit Kompost überftthren. Bei be^^ien W«g«n den Kie« in Furchen zusammenziehen, sonst wird er emg«. .«. Den Kübelpflanzen in ihrem Winterquartier bei mildem Wette^Luft geben. Behandlung dr» Goldlack. Der Goldlack verlang'im Winter nur ganz mäßige Wanne und e» ist daher besser, wenn die Pflanzen jetzt in einem weniger wannen Zimmer stehen und erst im Januar oder Februar in das Zimmer gestellt werden, doch ist dasselbe an milden Wintertagen reichlich zu lüften. Ueirrwiuterung der stannaknolltil. Ueber eine einfache Ueber winterungSart der Canna schreibt P. Seippel im „Praktischen Ratgeber" wie folgt: Auch die feinen dunkel- und buntblättrigen Sorten habe ich seit Jahren ohne irgend welche Verluste auf folgende Weise überwintert: Ich bringe gegen Ende November die Knollen mit möglichst festen Erd-ballen sofort, ohne sie an der Luft trocknen zu lassen, dicht nebeneinander auf ein Brett, das ich in der Kochstube (Leutestube), wo auch des Nacht» die Wärme sich hält, etliche Fuß unter der Decke befestigt hatte. Hier liegen sie recht warm, weil ja alle Wärme nach oben steigt. Zunächst sangen etliche Triebe, die sich schon im Herbst in der Erde weit aus-gebildet haben, etwas an zu treiben. Doch schadet dies nicht», im Gegen-teil, die Knollen bleiben in einer gewissen Thätigkeit und werden so vor dem Vertrocknen bewahrt. Im Frühjahr >»nd alle Augen gesund und frisch und tteiben, wenn sie ins Land kommen, kräftig au». Will man frühzeitig eine schöne Blattgruope haben, so pflanzt man einen Teil der Knollen anfangs Mä« in Töpfe oder Kisten, stellt sie recht warm, am besten oben aus dem Kachelofen und begießt sie, worauf die Blätter bald hervorbrechen. Dann stellt man sie weniger warm an» Licht, aber in einem geheizten Raume, wo sie sich prächtig entwickeln und geaen Ende Mai ins wohlpräparierte Beet ausgepflanzt werden. Ueber-Winterung im Keller und anderen ungeheizten Räumen ist mir nie geglückt, während die obige Methode sich seit Jahren als absolut sicher bewährt hat. Kopfenvau. T>» Gelingen der Hopfenernte hängt in hohem Grade von der Art und Weise ab, wie man hiebei zu Werke geht, deshalb soll man vor allen Dingen bei der Anlegung ves Hopsengartens die Arbeit nicht scheuen, erwartet man doch eine vieljährige Ertragsfähigkeit von derselben. Im Spätherbste soll das Land gut gedüngt und ties gepflügt werden, und zwar so tief, daß auch der llntergnind gelockert wird. In manchen Gegenden Deutschlands und Englands wird der Boden bis auf einen Meter Tiefe rajolt und in einer Tiefe von etwa 30 Centimeter reichlich gedüngt. Bei der Anlage eines Hopfengartens darf man überhaupt keine Arbeit scheuen. Solche, welche dieses thun, werden aussinden, daß e» zu ihrem Rachteile war. praktischer Watgeber. lLa» ist zu thun, wenn der Obstmost nicht oder nur langsom gärt f Dann setzt man der Flasche bohnengroße Stücke Preßhefe und 0,2 Gr. Salmiak, dem Hektoliter 125 Gr. Preßhefe und 30 Gr. Salmiak zu. Der Most ist, um ihn mit Lust in Berührung zu bringen, in ein anderes, nicht mit Schwefel gefülltes Faß überzufüllen. Waschkörbe dauerhaft zu machen. Um das fo häßliche Stock,q-werden der Weidenkörbe zu verhindern, streiche man die Körbe an der Innenseite und unter dem Boden mehrmals mit weißer Oelsarbe an. Dieses Mittel bewährt sich gut und erhält die Körbe lange Zeit in gutem Zustande. Figuren au» (klsenbeiniuasse kann man mit reinem Wasser oder mit Zusatz von etwa Salmiak oder Spiritus und einer nicht zu scharfen Bürste reinigen. Gelb gewordene Figuren bleicht Sonnenschein wieder weiß. Verhütung des (kinfrieren» von Pumpen. Der Pumpenbaum wird unterhalb der Frostgrenze — in der Regel wird 1—IV* Meter unter der Oberfläche genügen — angebohrt. Die Leffnung braucht nur ganz klein zu sein. Nach dem Pumpen sinkt alsdann der Wasserspiegel bis zu diesem Bohrloche, also unter die Frostgrenze, und die Pumpe kann nie einsrieren. Den geringen Wasserverlust spürt man beim Pumpen kaum. Wer will, kann während deS Sommers die Oeffnung auf beliebige Weife verfchließen, doch darf dann nicht versäumt werden, vor Winter den Verschluß wieder zu entfernen. Wann schneidet man Weidenruten? Die Weidenruten schneidet man am besten im Spätherbst und bewahrt dieselben in einem feuchten Keller auf. Ist ein solcher nicht vorhanden, so können dieselben auch im Freien eingeschlagen und gegen starken Frost durch Ueberdecken geschützt werden. Sind die Ruten noch nicht geschnitten, so nimmt man das Schneiden vorteilhaft erst kurz vor dem Setzen der Stecklinge vor. Trat von 91. <»hlha»>mrr, fflrtwltion: Dr. ®. «trlach >» «Uittftrt. Verlag der Deutschen Wacht in Cilli 1895__ Wacht da» B«lk der Multcr Elav«. O. Jugend, tile jur Mutter 1 Gknug. So musste «« kommen. Wir werden diese Angelegenheit «i» Hpaunung versolgin und den Oberlehrer Mesieet zur Ueberzeugung brin-gen, das« Lichtenwald wirklich ein „heißer voden" if>. Ä'*I bei un« einmal Ruhe «erden, so entfern^ a.^n die hetzenden Clemenl«, die Gelegenhei' tziezu war noch nie so günstig al« jetzt. Verhaftung eines Mörsers in CiUi. t<5igtnder>chi b*r »Teutschen Wacht".) Die in der Lapp'schen Kohlengew«?kschaft in Buchbe?a. Gemeinde G?ei«, deichäsligten Berg-arbeite? Joses Galab, Franz Godnauz, Alois Krämer. Franz Ram?>ak. Franz Weber und Anlon Zwickl, hallen schon lange beschlossen, sich einen guten Tag anzuthun und kauften zu diesem Zwecke mit I. November diese« Jahres vom Be-sitzer Andrea« Oplomik in Buchbeig zwei Eimer Wein, von welcher großen Quantität sie am selben Tage von 5 Uhr nachmittag« bi« halb 10 Uhr abend« im Dachziwmer de« Zwickl. da« dieser im Hause Oplolnik« bewohnt», einen ziem-lichen Theil auSl?anken. Gegen 10 Uhr schloss da* Gelage angesichts der Unmöglichkeit der Theilnehmer, weiter-zutrinken. Tie Zechkumpane hatten schwer« Köpsc und dachten daran, sich zu enisernen mit Ausnahme de« Zwickl, der im Zimmer zurück-bleiben wollte. Die uniersteiriichen Bergarbeiter find fromme Leute und so kniete sich denn Zwickl nieder und vernchleie, während die anderen aus-brachen, sein Abendgebet. Eine Stunde später kamen Josef G a l a b und Franz R a m S a k, die ebenfalls ein Dach-bodenzimmer bewohnten, wieder nachhause und warfen einen Blick in die Stube Zwickl«. Aber sie fuhren entsetzt zurück. Am Boden lag in einer Blutlache ihrCollege der Länge nach ausgestreckt» re-g u n g s l o «. Sie traten an den Leblosen heran «nd bemerkten, das« derselbe an der linken Hals-feite eine circa 2'/, Ceniiuieler große Stichwunde hatte..... Die Erhebungen der Gendarmerie. in«-besondere des Titularpostensührer« Alois Fuhrmann ergaben, dass der bei der Janesch'en Kohlengewerkschaft in Buchberg bedienstete Berg-arbeiter Michael ReSmannan dem fraglichen Abende in das Zimmer, wo das Trinkgelage stattgefunden hatte, gekommen war und Wein verlangt hatte. Zwickl Iiatte ihn jedoch hinaus-gewiesen, worauf sich ReSmann äußeist zornig entfernte. Er traf dann den in der Lapp'schen seinen sonderbaren Blick aufgefallen. WinSlow ging in da« Haus. Der Mann wohnte nicht mehr dort. Man wusste auch nicht« NäbereS davon. Nur stellte sich herau«, dass er bei einem gewissen Callahan längere Zeit in Miethe gewohnt babe. Nächster Tage kam Callahan zu Dr. Wins-low und erzählte Folgende« über seinen Miether: Derselbe sei im April 1888 zu ihm eingezogen. Er habe wie ein Gentleman ausgesehen. Er habe viele Anzüge, Hüte und Schuhe gehabt, und seine Kleidung bei jedem AuSgange geändert. Einmal las er seinem Vermiether eine von ihm versasste, reliqiö« moralische Schrift vor. worin er sehr heftig und im Tone bitteren Hasses gegen die gefallenen Weiber lo«zog. Am 7. August 1888, dem Tage deS zweiten Morde«, war die Familie de« Vermiether« zufällig bis vier Uhr früh auf, weil sie die Ankunft eines Fauiilienmugliedes erwartete. Kurz vor 4 Uhr kam der sonderbare Miether nach Hause, ziemlich aufgeregt und l er-wildert. Er sagte, ihm sei seine Uhr gestohlen und auf der Polizei lange zurückbehalten worden. Tie« stellte sich jedoch als unwahr herau«. TagS darauf fand da« Dienstmädchen eine» großen Blulfleck an seinem Bett. Sein Hemd hing an einer Ecke, frisch gewaschen. Er hatte da« selbst gethan. Bald darauf reiste er ab, angeblich nach Kanada. Bei seiner raschen Abreis» halt» er »in Paar Stiefel in der Wohnung gelassen. WinSlow untersuchte sie und fand vertrocknetes Blut daran. Er war nunmehr überzeugt, den Mörder gefunden «Deutsche wicht" Gewerkschast in Buchberg beschäftigt»» Berg-arbeiter Martin Lsnger, dem gegenüber er bemerkte, er werde dem Zwickl, welchen «r mit Schimpfwort«! belegte, etwas machen und Longer «öge mit ih« gehen. Legier«? entfchloss sich aber dazu nicht. Der Rachedürstende sprach weiter« den Bergarbeiter Franz B r o m s ch e an. den er auf-forderte, ihn zu begleiten. Einige hundert Schritte von der Wohnung Zwickl« hieß er Bromsche warten. Er trat in Zwickl« Zimmer. Dort entstand nun ein kurzer Lärm. Unmittelbar daraus erschien Resmann mit den Worten: ,Be7.i, d»ti!" wieder bei dem auf der Gasse Wartenden. Auf die Fragen Bromsche« erklärt« «r nach längerrr Zeit, er habe dem Zwickl einige Messer-stiche versetzt. E« gelang jedoch der Gendarmerie nicht, de« Mörders habhaft zu werden, da sich der-selbe bereit« am andern Vormittag gegen Cilli geflüchtet hatte, angeblich um sich wegen seiner That beim Gerichte in Cilli zu stellen. Der Leichnam deS Ermordeten wurde in die Todtenkammer nach Greis gebracht. Michael R e ß m a n n. welcher aus Treffen in Krain gebürtig ist. wurde denn auch SamS-tag in Cilli bemerkt, von der Sicherheit«» wache arretiert und dem k. k. Kreis-gerichte eingeliefert. Aus Stadt und Fand. Zum Gedächtnisse Hamerlings Wie alljährlich, hat der Ausfchuf« zur Er-richtung vvn Hamerling-Gtdenklaseln in Graz auch Heuer auf dem Grabe unseres unoerges«-lichen germanischen SängerS einen Kranz nieder-gelegt, dessen schwarzroih-goldene Schleife die Inschrift trägt: .Dem deutsch'« Dicht?? — der Hamerling-Gedenkiafel-AuSschus«. Ihm hat sich der deutfchheitliche (deutschnalionale) Schrift-stellerverband in Wien altgeschlossen, dessen gleich-fall« schwarz-roth-goldene Kranzschleife die Wid-mungSworte zieren: .Teni unsterblichen Deutschen Dichterund Denker — der Verband deutscher Schriftsteller »Hamerting" in Wien". Außer den An-gehörigen de« verehrten Toien, die das Grab sehr stimmungsvoll geschmückt hatten, hatte sich „in treuer Erinnerung" noch der Grazer aka-demische Filologenverein mit einem Kranze nt:t schwarz-roth-goldener Schleise eiugesnnden. Rckrutenbeeidigung Am SI.v.M. fand auch hier die feierliche Beeidigung der am l. Lctober l. I. eingerückten Rekruten statt; in der beil. Geistkirche wurde für die Truppen der zu haben. Er veröffentlichte da« Resultat seiner Erforschungen in den Zeitungen, und ist über-zeugt, den Mörder dadurch in Furcht verfetzt und vor weiteren Greueln abgefchreckl zu haben. Die Polizei ließ ibn auch jetzt nicht ohne Hilfe zu weiteren Nachforschungen. Der Mörder wurde nicht gesunden. Der Doctor kam allmählich zur Meinung, das« der Wahnsinnige das Land ver-lassen habe. Da wurde vor nicht langer Zeit ein junger Mann wegen Selbstmordversuches arretirt. Es zeigte sich, dass er hoffnungslos wahnsinnig sei. Er wurde in da« Staat«-Jrren-hau« gebrachl, wo er sich noch jetzt befindet. Sein Aussehen und die Art seines Wahnsinnes erinnerten völlig an die Publicaiionen de« Dr. WinSlow. E« wurden Nachsorschungen angestellt, die «s fast zur Gewissheit machen, das« er mit Jack dem Aufschlitze? ein und dieftlbe P«rson ist. Er ist auS sehr guter Familie und hat eine gute Erziehung genossen. Sein Specialfach auf dem College war Anaiomie. Es ist nichl im mindesten seinem übereifrigen Studium zuzuschreiben, dass er wahnsinnig wurde. Von jeher zur Religiosität geneigt, verfiel er dem religiösen Wahnsinn. Er wollte die Prostitution von der Erde vertilgen. Den Namen des Unglücklichen will Dr. WinSlow nicht n«nn«n. Wenn sich die Sach« so verhält, so ist die Entdeckung deS Mörders durch die Diagnose de« Psychologen in der That ein Triumph der modernen Wissenschaft. Garnison ein Gottesdienst abgehalten, worauf die- Infanterie in die Burgkaserne, die Landwehr in die Landwehrkaserne abmarschierte. wo in dm Kasernhöfen die Beeidigung der Rekruten in deutscher und slovenische? Sprache stattfand. Deutsche« Hau« und deutsches Studentenheim. Wie uns mitgetheilt wird, haben sich in den meisten Städten von Steie?-mark so auch in Graz Ausschüsse gebildet, welche sich zur Aufgabe qemacht haben, durch Veran-staliungen von Sammlungen. Concerten und anderen Unterhaltungen die in Cilli in'« Leben zu rufeirden nationalen Anstalten auf da« fräs» tigste zu unterstützen. Wir können in da« Gelingen diefer Unternehmungen keinen Zweifel fetzen und müssen unserer Freude Ausdruck geben, das« unsere nationale Bedrängnis« allerorts in Steiermark warme Herzen «nd werkthätige Abhilfe findet. Wo Andere wirken, dürfen wir nicht zurückstehen; es wurde bei un« bereits die Sammlung zur Bildung de« Grundstöcke« für die Erreichung deS uns vor Augen stehenden Ziele« eingeleitet und mit Befriedigung können wir feststellen, das« dieselbe einen namhasten Erfolg erzielt hat. Ein ragender Bau aber bedarf der Stein« gar viele, heißt eS in den, vom Ausschusse erlassenen Auf-rufe und in liebenswürdigster Weise haben sich demselben Herren aller Berufsstände zur Ver-sügung gestellt, um in unserer Stadt viele solcher Bausteine zu sammeln, dem inS Werk zu setzenden Baue die nöthige Grundfeste zu geben. Wir haben eS wohl nicht nöthig, die stetS bereite und allerorl« bekannte Opferwilligkeit der Cillier Deutschen anzu?ufen, handelt e« sich doch um die Schaffung von nalionalen Anstalten, die unsere Sladl deutsch erhallen sollen, wie sie es wa? Jahrhunderte lang. Unsere besten Wünsche be-gleilen den Weg ver Herren, welche die Durch-sührung der allgemeinen Sammlung in unserer Sladl übernommen haben und wir zweifeln nicht, das« dieser Weg vom besten Erfolge gekrönt fein wird. Der Cillier Aerzte Verein sprach in der am 4. November d. I. abgehaltenen Voll-Versammlung seine MisSbilligung über die Art und Weise, in welcher in mehrere» Zeitungen des UnlerlandtS sür einzelne College,« Reclame gemacht wird, auS und wie« die gegen die Mehr« zahl der Cillier Aerzte erhobenen Beschuldigungen auf da« entschiedenste zurück. Buckdruckerei Verein .Celeja". Die Buchdruckerei Rakusch wird demnächst in den Besitz deS obigen deutschen Vereine«, dessen Sta-luten bereits genehmigt sind, übergehen. Der Verein, welcher über ganz bedeutende Mitteln verfügt, wird binnen wenigen Wochen das Aller-beste und Neueste an Maschinen (Motorenbeuieb) und Schriften eingestellt haben. Mit dieser That ist ein nationaler Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. Abschiedsabend. Zu Ehren d nik und allen College» für ihr freundliche.:- Eiugeg«»-kommen und die ihm erwi«se»en Ehren und ver-sicherte, das« ihm die Zeit seines Wirkens am Cillier Gymnasium unvergeßlich sein werde. Für das deutsche Studentenheim in Cilli hat der „Südmark" der Postossizial Hofer al« Ergebnis« «in« Sammlung 5 Gulden überbracht. Eine Kegelgesellschast auf der Rosen- 6 bürg bei Horn in Ntederösterreich hat durch den Herrn Heinrich Eiuzinger 2 Gulden 8 Kr. ge- Cco ^luctuiKB. wie wir bereits in unserer letzten Nummer bemerkten, wird die „Deutsche Wacht" wieder in Cilli und zwar iu der Buchdruckern Johann Rakufch, RathhauSgaffe ^Nr. 5 gedruckt. Wir können nicht umhin, der Withalm schen Buchdruckern in Graz. welche in letzter Zeit den Druck unseres Blattes besorgte, das Zeugnis» zu geden, dass sie uns bei der technischen Herstellung des Blattes in coulantester Weise entgegengekommen ist, wofür ihr hiemil der Dank ausgedrückt sei. Von der Cillier Metallgewerbe Genossenschaft Zu unserer Notiz: ..Eine wichtige Entscheidung deS Verwaltungs-Gerichts hoses für die Schlosser", wird uns mitgetheilt, dass der fragliche Proceß, welcher de» Schlossern einen so wesentlichen Erfolg verschafft hat, nicht von den Wiener Schlossern, sondern von Herrn llnflft namens der CiUier Metallgewerbe-Genoffenschaft angestrengt wurde, wobei Herr Dr. von Derschatta al» Vertreter der Cillier MetaUgewerbe-Genossenfchaft fungierte. Aus dem Spielplay in Cilli wird vom >!. bis 10. November das erste Münchener Casperl-Theater seine Vorstellungen geben, die sicherlich für unsere Kinderwelt viel Anziehendes haben werden, Es sei erwähnt, dass ein derartig großes Theater dieser Gattung noch nicht hier war und die seltene Gelegenheit daher ausgenützt zu werde» verdient. Neben dem Casperl-Theater befindet sich der neurcnovirte S ch i e ß s a l o n. Die Einschreibungen an den neuen deutschen Volksschulen in .Hochenegg und Weitenstein haben alle Erwartungen übenroffen. In Hochenegg sind 7:i und in Weitenftein 53 Kinder eingeschrieben worden. Das sind sehr erfreuliche Nachrichten, umso er-freulicher, als gegen die neuen deutschen Unter-richtsanftalte» mit allen möglichen Mittteln ge-arbeitet worden war. Der ob seiner nationalen Verbohrtheit und Schroffheit bekannte Pfarrer von Wellenstein und der Caplan in Hochenegg haben sich als die übelwollendsten Feinde der Anstalten erwiesen: letzterer hat sich, beifpiels-weise erwähnt, in läppischer Weise sogar i» einer Art Bestechung mit „Sechserln" gefallen, um den Besuch der deutschen Schule zu beeinträchtigen. Ader weder daS, noch die Verbreitung von Gerüchten, nach welchen in den deutschen Schulen kein Religionsunterricht werde ertheilt werden, keine Crucifixe angebracht feien u. f. w. hat ge-schadet. Einige furchtsame oder thörichte Eltern-paare ausgenommen, hat alle« die Eröffnung als langersehntes freudigstes Ereigniss begrüßt Möge» die Werke von Hochenegg und Weiten-stein in den übrigen deutschen Orten deS Unter-landeS, wo die Deutschen in ihrer grenzenlosen Gutmütigkeit ihre Kinder in slavische Volks-schulen schicken, Nachahmung finde». Deutsche Volksschulen errichte», da« ist jetzt die Losung! Deutsche Schule in Weitenftein. (Eigenbericht der „Deutschen Wacht.") Die Ein» schreibung in die neueröffnete deutsche Schule »i Weitenftein hat am 4. d. Mt« stattgefunden und ergab ein überaus günstiges Resultat. Es wurden 53 Kinder angemeldet und mußle von weiteren Einschreibungen in Hinblick aus den be-schränkten provisorischen InierknnflSraum Umgang genommen werden. Die hämischen Glossen slovenischer Blätter, insbesondere deS „SlovenSki GoSpodar'über die Lebensfähigkeit einer deutschen Schule in unserem Orte, wurden gründlich zu Schanden gestellt und auch die kleinlichen Mittel der hiesigen Gegner, welche ausstreuten, daß an der deutschen Schule kein Religionsunterricht er-theilt und ein Schulgeld von 10 fl eingeholten werden wird, verfingen nicht. Die Bürgerichast Weitenftein« trat — wie nicht anders zu er-warten war — geschlossen für die Schule ein und ließ ausnahmslos ihre Kinder daselbst ein-schreiben. E« war ein wahres Vergnügen, zu beobachten, mit welcher Freude und welchem Stolze sich die Kleinen in die deutsche Schule einschreiben ließen. Im Frühjahre dürfte zu- ..Deutsche Zvacht" versichtlich um dem Schulbaue begonnen werden und derselbe im Herbste fertianeftpflt sein i?« laßt sich deute schon mit Sicherheit behaupten, uuß uir vruisqe «cyuie IN seltenstem blühen und gedeihen wird als bleibendes Wahrzeichen des deutschen Charakters unseres freundlichen Marktflecken«. ' -' Neue deutsche Schulen. Am d. M, fanden in Weitenftein und in Hochenegg die Eröffnungen der neue» deutschen Schuten statt. Zum Lehrer an der denifchen Schule in Weiten stein wurde Herr Ferdinand Hofdauer, bisher Lehrer an der bestehenden Volksschule in Weiten-stein, ein Weitensteiner und strammer Deutscher, sowie auch als gediegener Lehrer bekannt, und zum Lehrer in Hochenegg Herr Anton Lang, bisher Lehrer in Brunndorf bei Marburg, ernannt. Eröffnung der deutschen Schule in .Hochenegg Hochenegg. <1. November (Eigenbericht der »Deutschen Wacht.") Heute wurde hier die deutsche Schule eröffnet. Nach der um '/, 9 Vorm. vom Herrn Pfarrer Vodu sek celebrierten Schulmesse, an weichn außer den Schulkindern der gefammte Gemeindtaus-schoß, der Ortsschulrath und zahlreiche Eltern theilnahmen. begab man sich in das festlich ge-schmückte Schulhaus. wo der Obmann des Orts-schulrathes, Bürgermeister Stallner, in einer Ansprache an vie Versammelten die Bedeutung tus heutigen Tage» hervorhob uud den neuer nannten Schulleiter, Herrn Friedrich Lang vor-stellte. Nachdem derselbe in kerniger Rede die Schuljugend und deren Eltern begrüßte, wurde die erhebende Feier mit Absingung der VolkS-hiinlne beendet. — Bei einer zwanglosen Zu-jammenkunft im Gasthause des Herrn Wietscher, bei welcher außer den deutschen Bürgern des Markte« Hochenegg auch zahlreiche deutsch-freund» liche Bewohner der Umgebung anwesend waren, henjchle allgemeine Freude und Befriedigung über das Zustandekommen und die so zahlreiche Beschickung der deutschen Schule hier, deren Fort-bestand und Gedeihen trotz der in unwürdigster Weise betriebenen Gegenagitation, bei welcher sich der hiesige Caplan hervorragend betheiltgte, außer allem Zweifel steht. Ueber Weinpreise in Gonobiy ift noch zu melden: Man kaust weiße gute Ver« schnittweine -» 13—15 kr., Weißweine von besten Lagen ä 18—24 kr. per Liter ab Bahn Gono-bitz. Zu AuSkünsten ist Herr Adalbert Walland jederzeit bereit. Südmark Zündhölzchen. Die Fabrik von Fl. Pojatzi & Co. zu Teutfch-LandSberg in Steiermark hat dem Vereine Südmark schon gegen 400 Gulden aus dem Erlöse der Süd-mark-Zündhölzchen zugewandt. Die Ertragsähig-keit diefer Waare müßte aber noch merklich steigen, wenn die Ortsgruppen und die Mitglieder des Vereines ihrer Pflicht bewußt immer und über-all für den Vertrieb von Südmark-Zündhölzchen einträten. Darum, Cillier, kauft Südmark-Zündhöljchen! Im österreichischen Museum in Wien wird gegenwärtig das Andenken des deimiichen Bildhauers Kühne durch eine Aus-stellung gefeiert. Unter den zahlreichen exponier-ten Werken befinden sich auch ein Krug mit Tritonen und Untersag, ein großer und ein kleiner Deckelhumpen und ein Tintenfaß, die nach Mo-dellen des Meisters von den Gebrüdern Schütz in Liboje in Majolika ausgeführt wurden. Versteigerung von Abfallen. Die Handels' und Gewerbckammcr in Graz ersucht uns mitzutheilen, daß am 18. November l. I. bei der k. und k. Mariitf-BcNeidungs Werkstätten-Verwaltung in Poia Abfälle von Tuch» und Schlafwollstoffen, Tuchleisten, gebleichten und ungebleichten und gefärbten Baumwollstoffen und Leineu, von Leder, reinem und gemischten Schas-Wollgarn, weißem Banmwollgarn und von Wirk-stoffen zur Versteigerung gelungen. Die Offert-ausfchreibung liegt im Bureau der Handels« und Gewerbekammer in Graz (Neuthorgaffe Nr. 57) zur Einsichtnahme auf. 1395 Anscr Studtticater. Cilli. 5. November 1805 s' Nullerl, leite rührende Gestalt unseres gemüthvollen alpenländiichen Dichters erschien letzten Lountag wieder auf unserer Bühne und das iuiSgezeichnet besuchte HauS sparte aus diesem Anlasse mit seinen Beifallsfalven nicht. Tie guten Kräfte, über die unier Theater, ins-besondere für Volksstücke verfügt, kamen zur vollsten Gellung. Der Null Anerl bildet felbft-verstandlich den Mittelpunkt der abwechslungs-reichen, heitere und ernste Scenen bietende» Handlung und er fand >n Herrn Thal mann einen ausgezeichneten Darsteller. Mu teuern prächtigen Humvre, der mit der Thräne im Auge lach« und dann wieder mit rührender Bescheidenheit, so will der Nckll Anerl gegeben werden und Herr Thalmann kam geschickt dieser Aufgabe nach. Eine liebliche, thausrifche Er« scheinung war Frl. Helene H e l s o n (Gabi» und ihr Spiel verschaffte ihr ctnen Applaus „uf offener Scene. Der Sioffel des Herrn Rodel war vorzüglich in der MaSke und urvrollig im Spiel. Der talentierte junge Schauspieler hat mu demselben sicherlich einen weiteren Fortschritt in der Gunst der Cillier gemacht. Herr Saldern brachte den reichen Vaier Ouarzhirn recht gut und ebenso Herr B ö h m den Rupert. In Eot-sodenrollen machien sich die Herren Rainer (als Kronwild vonrefflich), A r l h u r «.Gemeinde-diener Schein), R a st o r (Kraller pias) und Schober (Iamerer Hans) und die Damen G ö r w i tz i Gretl), N a st o r (Ägerl) und schließ-lich Frl. Wagner als Angla, verdien«. Unsere deutschen Lustsoieldichler bringen eS manchmal über sich dem Pulsschlag ver Zett zu horchen, um das alle Einerlei des deutschen Lustspiels mit einer modernen Frage, deren „Lösung" sie sich freilich ganz nach Belieben etnrichten, auszuputzen. Das haben sich unter andere» auch die Herren Schönthan in dem Dienstag auf unserer Bühne erschienenen „ge-lobten Land" gestattet E« handelt sich um ein sociales Reformbuch des ein unberü^mtes Bu-reaudasein dahinlebenden Kauzleirathe« Schmale (Herr Saldern), das dieser als Product eitriger ZeitungSlectüre anonym in di» Welt hinauSfchickt. Dieses Buch, das mit freier Anlehnung an Bellamq's und insbesonderS Hertzka'S Ideen den Mühseligen und Beladenen ein „gelobtes Land" verheißt, erregt in den Amts-kreisen der kleinen norddeutschen Stadt gegen den unbekannten Verfasser die schlimmste Stim-mung und daS endliche Platzen der Entrüstung«-bombe bildet den Hauptmoment des Stücke«. Dass neben dieser übrigens nicht allzuviel von socialem Ernst angekränkelten Bureau- und Schreibtiichgeschichte noch ein Liebespaar dur» das Stück wandelt, ist selbstoerftändlich. Als Kanzleiraih Schmale bot Herr Saldern mit lebhaft auf die LachmuSkela wirkenden trockenen Ernst eine gelungene Verkörperung de« auf politische Abwege gerathenen Bureaukraten. Er fand in Frau Saldern eine, bis auf eine kleine Sprcchgewobnheit (nachklingendes E). vortreffliche Partnerin. Fräulein Helene H e l s o n (Hedwig) war von liebenswürdiger Anmulh im Spiel und der Dr. Zink des Herrn B o h m . ein flolter ungenierter, elegant gegebener Salonmensch. Cm humorvolle« Paar war der Colporteur Bucher (Herr N a st o r) und das Dienstmädchen Anna (Frl. Görwitz-Helson) und gleich wirk-sam die famose Zungenfertigkeit deS ersteren al« die Drolligkeit der letzteren. Herr R ö d l war als Robert Kleinberg gut wie immer. Der Donnerstag wird -eine mtereffante Premiere an unsere Bühne bringen, das i ängste Werk Suder m an n s. die Aufsehen erregende Schmetterlingsfchlacht* wird zur Auf fuhrung gelangen. Das große Interesse, das überall den Werken SudermannS. dessen „<5hre" unserem Publikum sicherlich noch in Erinnerung steht, entgegengebracht wird, dürfte sich auch bei der hiesigen Aufführunz der „Schmetterling«« schlacht" zeigen. Als erste Classiker-Vorstellung findet Sams« tag »zur Vorfeier von Schiller'S Geburtstag" „Kabale und Liebe' statt. .. . ...... 1895 „Deutsche AI acht" vermischtes. Aagerlattin Herr P. behauptete, im Be-tz« eme« Vorstehhunde« ausländischer Rasse intsen zu sein, welcher, sobald er Haarwild iiUerie. immer da« linke Hinterbein aushob. Kn«ö Tages,' so erzählte unser Jagdsreund, ,smg ich. begleitet von meinem treuen Luxl, «ch K. zum Advokaten. Während wir über »ni ProcesS sprachen, schnüffelte mein Hund >n einem Kasten herum, blieb plötzlich ruhig und hob das linke Hinterbein aus. Dem Tocior, auch einen Iagdlitbhaber, fiel sonderbare Benehme» des Hundes aus, »nd |« fragte mich nach der Ursache desselben. „Er »rt Haarwild, vielleicht ist eine Maus im iften," erwiderte ich. Dem Herrn Doctor war n Ausschluß natürlich nicht gleichgiltig. Dell öffnete er die Thür und zog ein Schrist-W heraus; es war eine Rechnung, in welcher ih iehr viele .Böcke" befanden, wie er sagte, ti eine Maus im Kasten »ich! zu entdecken ur, so witterte der Hund natürlich die .Böcke". !«ssen konnte ich gleich sicher sein, weil der Luxl mlerweile schon bei einem ander» Kasten spähte." — Herr L. mit seinem 30 Centi-Kft langen Schnurrbarte versicherte, in seinem " «ere zwei Füchse beobachtet zu haben, die Zander zuerst in einen Raufhandel geriethen sich dann gegenseitig auffraßen, so dass von n schließlich nicht« anderes übrig blieb als >» Schwänze. — „Bier ist aber herzlich schlecht, uthlich ließ der Brauer das Wasser an der e vorbeilausen und rührte darin mit einer lsenstange herum.' Mit diesen Worten leitete seine Erzählung von dem selbsterlebten Mbenteuer ein und fuhr dann so«: „Ich te knapp neben einem Zaune einen Hasen ließ ihn dort liegen. Nach d«n .Abhuppen" ich zuerst einem natürlichen Bedürfnisse ^Kerfitiuria m«h uonn.v«»»» mii*> ««»• eine comvlete Viertelstunde. Als ich nun daran ging, den Hasen aufzuheben, lagen deren zwei nebeneinander. Wenngleich ich mir dies nicht erklären konnte, so nahm ich docki beide und brachte sie an den sür die Zusammenkunst be-stimmten Ort, wo man mich zu meinem Jagd-glücke noch eigens beglückwünschte. Ich war mit meiner Erzählung, wie ich nämlich zu dem zweiten Hasen ka»i, der nota bono nicht die geringste Spur von einer Verwundung an sich trug, noch nicht ganz fertig, als sich das „Viech" von einem Hasen plötzlich auf und davon machte. Ich kann mir das Mirakel nicht «»der* erklären, als daß der dmchgebronnte Lampe nervöser Natur gewesen sein muß, und gerade damals, als ich mich ins Gebüsch zurückzog, zufällig an seinem arg zugerichteten Kameraden vorüberkam, beim Anblicke desselben heftig erschrak und einen Ohnmachtsanfall bekam, aus dem er sich erst später erholte. Zloßfc Allotria In Biarritz hatte die „hohe Aristokratie" unlängst ein ganz besonderes Vergnügen. Die Prinzessinnen ?)turba und Beistegni ließen nämlich — man denke nur die reizende Idee! — den im Badeorte an-wesende» Standesgenossen ein Mahl im Stalle servieren. Die Herrschaften sollen sich königlich amüsiert IZaben, und sie sühlten sich im Statte so wohl, wie wenn sie dort hingehörten. 5« 48 )abren Zuchthaus verurtlieitt Der Leiter einer gewerbsmäßige» amerikanischen Brandstistergesellschast, Morij Schönholz, ist vor ein paar Tagen in Rewyork zu achtundvierzig Jahren Zuchthaus verurtdeilt worden. Anfangs dieses Jahres kam das entsetzliche Treiben dieser Bande an das Tageslicht, welche auf Bestellung irgend welches Gedäude im ganzen Lande in Brand steckte. Die Bezahlung erfolgte entweder in Barem oder mit einem Antheil der Ver- W(0 CtXjÜlityufj still UlllJfU vernahm, stürzte er ohnmächtig zu Boden und mußte aus dem Gerichtssaalhiimusgetragen werden. 6i« gesäSrNcher Augenblick. Ein von Wien nach Antwerpen gehender Sondergüterzug mit Gewehrpatronen «Holland hat in Oesterreich mehrere Tausend Manlichergewehre mit Munition bestellt) stieß in der Station Ochenbruck auf eine» gewöhnlichen Güterzug. Ein Bremser wurde getödtet, aber die Patronen erwiesen sich als so verläßlich verpackt, daß keine Explosion erfolgte. Alonde und Araune. Aus Paris wird geschrieben: Schon während deS Feldjuges in Mexiko hatte man die Erfahrung gemacht, dass die Pariser, die Blonde», sich viel ausdauernder und muthiger zeigten, als die dunkelhaarigen Südsranzose» und auch in weit geringerem Maße starben. Die gleiche Erfahrung ist auch diesmal in Madagaskar gemacht worden und General Duchesne soll an der Spitze der fliegenden Eolonne, in der sich vornehmlich Blonde besanden, in Tananarivo eingezogen sein. JMfen Steuerung. Infolge des verflossenen schneereiche» Winters ist der Hasenstand ein sehr geringer, die Preise der Hasen haben deshalb in Wie» eine abnorme Höhe erreicht, so dass dort l fl. 8t) kr. bis 2 fl. pro Stück bezahlt werden. Kachtrag. Wien. lDrahtnachricht der ..Deutschen Wacht".) Es verlautet bestimmt, dass Lueger die kaiserliche Bestätigung nicht erhallen habe. Eingesendet. Wir machen unsere geehrten Leser auf die heutige Annonce der renommirten Firma S. L. Schwarz, Graz. Jakominiplah 16 höflichst wegen der Billigkeit ihrer Waren ausmerksam. Moderne Kunst. Illustrirte Zeitschrift mit Kunstbeilagen. JlbrMch erscheinen 24 Hefte a 00 Pf. nnd 2 Extrahefte (Welhnaehts- Nuaatr ued Frühllagsnummer) k 1 M. Ftti Nichtabonnenten beträgt der Preis der Extra Hefte t 3 I. bezw. k 2 M. Ber soeben beginnend«; neue Jahrgang der „MODERNEN KUNST" wird den Ruf unserer Zeitschrift, das glänzendst ausgestattete ylatt der Welt zu smb, \9n Neuem in hervorragender Weise rechtfertige*. Wir haben kein Opfer gescheut, u«s ias alleinige Reproductionsrecht der bedeutendstes MeisterWerRe der diesjährigen Kunstausstellungen in Berlia, Minchea, Wien, Paris und London zu sichern und werden unseren Lesern Nachbildungen derselben in Schwarz- und Farbendruck bieten, die von bleibendem Werthe sind. Das erste Heft des neuen Jahrgangs enthält als erste Kunstbcilage ein doppelseitiges Aquarell - Facsimile - Kunstblatt, das als Muster deutscher Reproductionstechmk gelten darf: Jouanno Romani: Theodora. Gleichzeitig beginnen wir mit einem grossen humoristischen Roman aas der Fed« eines der begabtesten jüngeren Schriftsteller. Das Hungenloos voll Heinrich Vollrat-Schumacher ist bestiaat, jeaen echten deutschen Humor zur Geltung zu bringen, der Über den Geschehnissen schwebt und eigenes und fremdes Leid mit lächelnder Wehrnnt wagt ,.H ODER NK KUNST" bringt in jedem Hefte 8 grosse Kunstbeilagen, ferner Novellen und Novclletten, Theater-, Musik-, Kunst- und Sportberichte etc. Die Abtheilung ..Zick-Zack' enthalt in Wort und Bild sensationelle AetuallUUea. Abonnements nehmen alle Buchhandlungen und Postanstaltcn entgegen. (Poetzeitungsliste No. 4077.) Eine Probenummer sendet jede Buchhandlung auf Wunsch zur Ansicht. Berlin W. 67, Potsdamer Strasse 88 Die Verlagshandlung Rieh. Bong. ..Fremdenblatt u„ DentscbeS Volksblatt zu vergeben. Illustrirte Gklao-Heste LAND UND MEER Piltseittgftr. billrrrridiRt deutsche illultrirtr Wonatslchrift ■il tmtkrili|ni in «irlf«rki|rai sit frifilatrdiiira il }(iitiUtU. Alc 4 W»uch Direetor Ilauer. Der Curat H2«J •tankt dstn Pfurrkiude für die sinnige Spende nnd ist hocherfreut über die Ver« H-tznng seines Wirkungskreise» vom Corner-See nun l.ag« Mifgiorc, «reich'' er nach feinen bisherigen Krfabnwgen, die lange zurückreichen, gar nicht erwartete «nd die ollenbar infolge der l'roteclion eine« zweiten Phrtkiido zufällig au> geographischer Unkenntnis Don Abondio redivivus. Ein gut erhaltene» llillard (Kegelbrett) ist ««fort billigst abzugeben. Anzofra/ei: im ><27. Cafe Central in Cilli. D>. .>-» i»hlte «,ich »»> ichwach d«> öftwm OMtncn »nd «owMim«». datt« »i,» st««« btUgt« LLlttJ timsirr cinrit jchlnhtrn * w -Jdttnii« im Mnnd«. 3« wandte -»ich an d'N komü>Ntblf«rn »r,t fettn It tut» p»»»e in »öln «ni Dtrin, -»»lrnrina 8. tun «tun nach jmei Hlwtatrtt t)niu ich fcint echturrtrn mtbr und ,ch »,-.i »«» nrintnt Magntlridi» »>edn t'iilliz T-d« »«« ich Herrn Tt. vOf »t tirpnn taeinra bnjllaftt* XonT dir dir tWrrmn,) tt mttim tridrn- M , . -__ igez., Hobrri *>ommrr, *>urrnu.l(t|ül(, OIOlMerfl I. «Eitil. 206. Mack'sSXe .V«ir erfcf mit r=__ AlleinitfOr Fabrikant n. Krflndn : Heinr. Mack, Uirn a. D. Pi«cirirai'li»t« ». »ehlmllnl« Art.Kr«-gen ManxlKtl««>»« mit«»utxMuh» so •chön wie neu UN stärken, i«t allal» die|»nlci> mit llnck »I>op|M'l-MeÄrkp. Jodet Verflach fuhrt zu dau&rnder Beuutcnnc- Obanll vovratlii* in Carton* zu s, I» nnd a» Kr. Generai-Depftt für »»«terr.-fngarr: 4,„ttlirh taith, H irn iill. 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