'Viitnlnm pl*£*a* * fOUJTlnl.i Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — ___ > »>nt«Kwfi pwiinma uOtm t, «>.21 lwt««»«) 1 fix *n 3mU»»: »i«t«ljährtg 40 Di,. tzowsihri, 80 »t», gras Mtftta ta Ut ««nMUaat t» MIO»*« *M*fm «tMN|ni«M f I5*rig IM Wl gftt U» feulra» CrWu«. ttnjetaran«« Dia 1J0 Erscheint Wöchentlich zweimal: D»nner»tag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag j (Ulfe, Donnerstag, den 26. November 1931 J 56. Jahrgang Nllimna 95 Hauptversammlung des Kulturbundes Denkwürdig bleiben für alle Teilnehmer wird die siebente Hauptversammlung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, die am 21. und 22. November in Nooisad, der schönen Hauptstadt des Donaubanates, abgehalten wurde. War sie doch die erste Hauptversammlung dieser großen deutschen Kulturorganisation nach der von der Regierung ge-nehmigten Ausbreitung ihrer Tätigkeit im ganzen Staatsgebiet. Namentlich für die Vertreter deutscher Volksteile, die weitab von der Hauptmasse unserer deutschen Bevölkerung verstreut im Staate liegen, war es ein langentbehrtes Gefühl der Üvärme und heimatlicher Zusammengehörigkeit, hier inmitten von Hunderten deutscher Männer und Frauen den kraft-vollen Pulsschlag deutschen kulturellen Volkswillens zu erleben. Von Stürmen umbraust war der dornige Weg, den der Kulturbund seit seiner Gründung vor elf Jahren gegangen ist. Einigemale schien es, als türmten die Hindernisse zu hoch, als sei der Weg. kaum beschulten, schon wieder beim traurigen Ende. Indessen, diese Gründung war zu notwendig, aus ihr sprach die Seele unseres Volkes zu stark, als daß sie nicht siegreich hätte bleiben müssen. An diesen zwei Tagen in Nooisad sahen wir mit Genug-tuung und Freude, daß sie siegreich ist. Siegreich noch nicht in der Erfüllung, aber siegreich an einem Anfang, dem eine Erfüllung nun immer reicher folgen wird. Wer, wie wir in diesen zwei Tagen, die ent-sprechend der Lage ungleich mehr ernster Arbeit als froher Festlichkeit gewidmet waren, aus den einzelnen Beratungen und Berichten die Vielfältigkeit der Aufgaben ersah, die sich der Kulturbund gestellt hat, der ergriff es beglückt, daß wir im Kulturbund ein Heim besitzen, unter dessen Dach jeder unserer Volksgenossen, ganz gleich welchen Stande» er ist, wie immer er sich zu politischen Fragen einstellt, seinen Platz haben muh. Wenn heute erst gegen 10.000 Mitglieder da sind, welche Aussichten der Arbeit und Entwicklung liegen vor uns, wenn wir bedenken, daß unsere deutsche Minderheit über eine halbe Million Menschen zählt! Mit 10.000 Mi«, gliedern stehen wir erst an einem Anfang, stolze Höhe wird es sein, wenn Deutscher in unserem Staate sein gleichzeitig auch heißen wird Mitglied unseres Kulturbundes zu sein? Und das muh das Ziel sein! Dann wird es unser KuUurbund auch vermögen, in unserer besonderen Lage weit über dem gewöhnlichen Begriff eines Vereines stehend, jedem von uns jenen kulturellen Schutz zu gewähren, den wir brauchen, um als frohe Staatsbürger leben zu können. Dazu gehört aber die Zusammenarbeit aller, j Es genügt nicht, daß man abseits stehend in den ; Zeitungen wohlwollend die Berichte darüber liest, 1 wie eine Reihe von opferwilligen Männern arbeitet. Man muh sich selber erfassen lassen, muß sich be> ( wußt werden, von welch ungeheurer Bedeutung der ' Kulturbund für jeden Deutschen in unserem Staate ' ist, muß sich freuen können darüber, daß wir ihn haben, wie über eine Erlösung, muß zumindest selber Mitglied sein. Dann werden die Hauptverjammlun-gen der folgenden Jahre ein reiches Erntefeld zeigen. Bis vor kurzem war es für die Deutschen außerhalb des Donaubanats so, daß uns der Schwäbisch-Deutiche Kulturbund fast fremd erschien, > weil er zu weit von uns war. Jetzt ist er zu uns gekommen, ist unser geworden. Wir, die schwächeren Splitter unseres Volkstums, müssen dieses Zuuns-kommen mit feurigem Herzen erfassen, denn für uns bedeutet es den Zusammenschluß mit der Masse unseres Volkes, ist das Eintreten in ein neues, großes Heimatshaus. Zigeuner Bon Zozo 2cbaric „Zigeuner kommen! Der Alarnirus will ja. gen: Fenster und Türen schließen. Geflügel in die Ställe, Vorsicht selbst an den Taschen. Und dann sind sie da, dir ungebetenen, heimatlosen Gäste. Ein seltsame« «Geschlecht, dessen Blut so ganz ander» flieht, Menschen, denen Ruhelo sigkeit, Gejagtwertxn und selbst wieder nach Beute jagend wo und wie immer man auch was erreicht Lebensinhalt lxdeutet. Ein schönes, gesundes, zähes Voll, das überall und nirgends zu Hause ist. Manch einer kommt hoch, vielleicht mit dem Fiedeldogen. Aus Adenteuern im Schmutz der Landstraße werden galante Episoden in den Salons der großen Welt. Ein herrliches Leben, cm schrecklich«« Leben!" Dieser Artikel, den ich unlängst irgendwo gele-lesen habe, hat mich sehr traurig gestimmt. Zigeuner kommen! Alarmruf! Alarmruf! Gewiß! Das war es für mich schon als kleinen Buben, wenn es hieß, Zigeuner kommen! Aber ich dachte nicht daran, meine Taschen zu hü-ten, denn aus den Bubenhosen sacken war wohl keine Beute zu holen, außer einem alten Taschen-veitel, einem Stückchen Spagat, einer Gummischnur für die Schleuder oder einiger Hosenknöpfe für da» „Grüberspiel". Auch erzog man uns nicht in der Furcht vor den Zigeunern, man gab ihnen, wenn sie kamen, Platz für ihre Wagen, Futter für ihre Pferde, gab ihnen alte Kessel, Höfen und dergleichen zu flicken, um solcher Art einige Kreuzer an sie los zu werden. Daß nebenbei auch einmal da und dort ohne Wissen des Eigentümers ein Huhn oder ein Stück Speck mitjpazierte, das verdroß unsere lieben Dörfler wenig, rechnete man dock) damit, daß ein kleiner Anteil als stillschweigender Tribut gezahlt wurde, ohne hiefür einen Gegenwert einzutauschen. Für mich war es ein Alarmruf der Freude! Was gab es da alles zu schauen! Die bunten Wagen, die von mageren Pferden gezogen wurden, die fremdartige Erscheinung der Zigeuner selbst, ihr Kauderwelsch, welches mir immer eine Art Ehr-furcht einflößte, ihr Lagerfeuer am Abend, dem ich in respektvoller Entfernung zusah und zu dem ich erst über ihre Aufforderung hin näher kam; ich fühlte mich dann weiß Gott wie geehrt, wenn ich aus dem rußigen Topfe die nach allerlei schmeckende Suppe mit ihnen essen durfte. Ich habe sie liebge-habt, diese Leute, schon als Kind und ich liebe sie heute noch. Diese Liebe ist entsprungen aus dem unendlichen Mitleid, das ich mit diesem Volke fühle. Später, beim Militär, nahm ich mir einmal, als mein Bursche auf Urlaub war, trotz Abmah-nung der Kameraden, einen Zigeuner als Diener. Politische Rundschau Inland Die Gemeinden müssen sparen Der Finanzminister hat bezüglich der Zusam-menstellung der Gemeindebudgets eine Verordnung mit nachfolgenden Punkten erlassen: 1. Die Gemeindebudgets für das Jahr 1932 müssen gegenüber den früheren unbedingt beträchtlich gekürzt werden. Alles, was luxuriöser Natur ist und dem Bedürfnis nicht im richtigen Sinne dieses Wortes entspricht, ist zu streichen. Die Erträglichkeit und Gerechtigkeit der Lasten müssen gesichert sein, hiedei ist auch die Zahlungsfähigkeit der Bevölkerung in Betracht zu ziehen. Die Höhe der Umlagen darf in keinem Fall die für das laufende Jahr geneh-migte übersteigen. Neue Taren und Verzehrungs-steuern werden nicht bestätigt werden, im Gegenteil, es sollen auch die bestehenden Taren aufgehoben oder herabgesetzt werden, die häusig und großenteils nicht dem Wert der Produkte oder der Leistung, für die sie gezahlt werden, entsprechen. 2. Bei den Perionalau-gaben ist eine möglichst genaue Kürzung durchgeführen. Deshalb sollen alle unnötigen Be-amten aus dem Dienst entlassen werden; die Dienst-bezöge der verbleibenden dürfen in keinem Fall die Bezugs der Staatsangestellten übersteigen. Die Ge-meinden mit besonderen Dienstpragmatiken müssen diese dem obigen Grundsatz anpassen und sie mit dem Voranschlag zusammen zur Genehmigung vor» legen Aus dem Voranschlag sind alle Personal-und Funkiionszulogen zu beseitigen. Entlohnungen für Ueberjtundenardeit dürfen nicht erteilt werden, ebensowenig Honorare und besondere Belohnungen. Personen, welche eine Pension vom Staate erhalten, dürfen nicht im Gemeindedienst verbleiben, außer sie verzichten für diese Zeit auf die Staatspension. 3. Gemeinden mit eigenen Fuhrwerkparken und Verkehrsmitteln müssen eine Vorschrift über deren Verwendung vorlegen. 4. Mit neuen Investitionen ist aufzuhören und nur jene begonnenen Arbeiten sind fortzusetzen, deren Unterbrechung einen Schaden bedeuten würde. Die Aufnahme neuer Anleihen wird nicht bewilligt werden außer in dringenden Fällen. 5. Alle Ziffern im Voranschlag der Ein-nahmen müssen real sein. Dies gilt besonders für Rückstände, nichteingehobene Einkünfte und für die Wird man mir glauben, wenn ich sage, daß er mir in den vier Wochen, in denen er als „Putzfleck" fungierte, auch nicht eine Zigarette stahl? Man hat es mir schon damals nicht geglaubt und meine ge-genteiligen Behauptungen der „allzu großen Vor-liebe für Zigeuner" zugeschrieben! Wie das möglich war? Mein Gott! Ich glaube, der braune Mann Hot es gefühlt, daß ich ihm und seinem Volle gut bin, mußte es täglich erkennen, daß ich mit Liebe und Geduld so und so viele Fehler übersah und es geflissentlich vermied, ihn als „Zigeuner" im verächtlichen Sinne — zu behandeln. Er sah, daß ich ihn allen anderen gleichstellte und ihm nicht im-mer und überall mit Mißtrauen begegnete. Damals lernte ich auch wirkliche, tiefe Dankbarkeit und An-hänglichkeit kennen. Auch als ich ihm später einen dreiwöchentlichen Urlaub gewährte, rückte er einen Tag früher zur Kompagnie ein, aus Angst, er könnte eine Stunde zu spät kommen und dadurch die gute Meinung, die ich von ihm hatte, zu nichte machen. Und so ähnlich erging es mir noch einige Male in meinem späteren Leben. In Ungarn, in Siebenbürgen, im Burgenland und in meiner Hei-mat saß ich oft in den elenden Hütten, in den Wohnwagen, unter den geflickten Zellen der Zigeu-ner und überall fand ich Uneigennützigkett und Seite 2 Deutsche Zett»,g Stumm« 35 Umlagen aus früheren Jahren. Zu rechnen ist also nur mit den verläßlich eingeh oben cn Einnahmen. 6. Dem Boranschlag ist unbedingt beizulegen: eine Uebersicht der tatsächlichen Einnahmen für das lau sende Jahr 1931 nach Monaten; eine Ueberficht über die Schulden und Forderungen der Gemeiw den für das vorige und das folgende Jahr; die Budgets der Wirtschaftsunternehmungen: die bestätigten Schulvoranschläge; eine Uebersicht der Aus-gaben, die die allgemeinen Gemeindeumlagen nach besonderen Gesetzen belasten; Protokoll und Beschluß des Gemeindeausjchusfes, Bestätigungen, Beschlüsse und Borschriften über Taren, Gebühren und andere Gemeindesteuern, allsällige Beschwerden und Rekurse gegen den Budgeivon'chwg sowie ein Erposö über die Bemessungen der direkten Steuern. Die zustäw digen Organe, die bevollmächtigt sind, die Bud< getoorjchläge für das Jahr 1932 zu überprüfen, dürfen keine Uebertretung dieser Anleitungen er!au den und werden für jeden gegenteiligen Beschluß zur Verantwortung gezogen werden. Diese Verord-nung des Finanzministers wurde über die Banal-Verwaltungen allen Gemeinden zugestellt. Bestimmung der Brotpreise Der Handelsminister hat den Punkt 1 des Ar-tikels 2 der Verordnung über die Brotpreise vom 23. September 1931 folgendermaßen abgeändert: Die Bonusse werden bevollmächtigt, in den einzelnen Orten die Veränderung der Brotpreise zu genehmi-gen, wobei die Engrospreise des Mehls in den ein- Slnen Orten und die Regiekosten beim Backen des rotes zu berücksichtigen sind. Zollbevollmachtigung des Finanz-Ministeriums S. M. der König hat ein Gesetz unterschrie-den, mit dem der Artikel 13 des Gesetzes über den allgemeinen Zolltarif abgeändert wird. Im Sinne des neuen Gesetzes wird der Finanzminister beooll-mächtigt, Aus- und Einfuhrzölle auf einzelne Wa-ren herabzusetzen oder ganz aufzuheben, wenn dies die Staatsinteressen verlangen. Jeder solcher Be-schluß muh nachträglich der Volksvertretung zur Ge« nehmigung vorgelegt werden. Ausland Studium der deutschen Zahlungs-fähigteit Am 19. November wurden in Paris die di-plomatischen Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland über die neue Regelung der Repara-tionsfrage mit der Erzielung eines Uebereinkommens zwischen dem französischen Ministerpräsidenten Lava! und dem deutschen Botschafter v. Hoesch abgeschlossen. Deshalb machte die Reichsregierung den in Betracht kommenden Regierungen Mitteilung von ihrem Antrage, wonach der im Poungplan vorge-sehene Ausschuß der Bank für internationale Zah-lungen in Basel die Zahlungsfähigkeit Deutschlands feststellen solle. Die erste Sitzung dieses Ausschusses wird voraussichtlich am I.Dezember im Basel statt-finden. Liebe! Wie dankbar waren sie für die geringfügigste Gabe, die sie. ohne darum zu betteln, erhielten! „Faules Gesindel, das nicht arbeiten will!" heißt es nur zu oft. Man hat auch versucht, ihnen Arbeit zu geben, aber damit keine besonders befrie-digenden Erfolge erzielt. Man vergaß eben, das; dieses Balk eine ganz andere Mentalität besitzt und wollte bei ihm, kaum daß man es in da» Joch gespannt hatte, auch schon Vollresultate sehen! Solcher Optimismus mußte natürlich von vorne herein zu Mißerfolgen führen! Der Zigeuner, der von un-dändiger Wanderlust, von einem ewigen Wander-trieb beseelt ist, kann unter Umständen an die Scholle gefessÄt werden, aber dabei hat man zu bedenken, daß man diesen Menschen viel, viel Liebe und Ver-trauen schenken mun, man muß sie als vollwertige und gleichberechtigte Menschen behandeln, ihnen Schritt! für Schritt. Zug um Zug die Bedeutung der bürgert lichen Gesellschaftsordung und ihrer Gesetze beibrml gen, dann wird es möglich sein, sie bodenständiger Si machen. Doch dazu müssen wir wirkliches Ver-Dändnis für dieses Volk, viel Liebe und Geduld En und es würde wahrlich ein schöner Lohn diese von Natur aus prächtigen und im Grunde Seele gutmütigen Wesen der kulturellen Menschheit zuzuführen.--- Die mandschurische Frage auf dem toten Punkt Die Entscheidung des Völlerbundrates in Paris, wonach eine „Komisiion an Ort und Stelle" den chinesisch japanischen Konflikt in der Mandschurei untersuchen solle, scheint hinfällig geworden zu sein, weil China diese Komission nur dann anerkennen will, wenn Japan noch vor Beginn ihrer Tättgkeit das besetzte Gebiet räumen würde. Die Japaner wollen jedoch von dieser Räumung nichts wissen. Aus Stadt und Land Die Hauptversammlung des Schwäbisch- Deutschen Kulturbundes, die am vergangenen Samstag und Sonntag in Nooisad stattfand, ver-einigte einige hundert Vertreter aus dem ganzen Lande zu wichtigen Beratungen und Berichterstat-tungen. Wir werden in unserer nächsten Folge einem eingehenden Bericht Raum geben. Iubiläumshauptversammlung des ju-goslawischen Tierärzteverbandes. Am 21. November fand im Ossiziersheim in Beograd die Hauptversammlung des jugoslawischen Tierärztever-bandes statt, die zugleich eine Feier des zehnjährigen Bestandes des Vereines war. Gebührenzahlungen für Postscheckan-Weisungen. Unter den Veränderungen, die infolge der neuen Posttarife am I.Dezember l.I.eintreten, möchten wir besonders hervorheben, daß vom 1. Dezember an für olle Einzahlungen mit Posterlag-scheinen, die bisher portofrei waren, eine Gebühr in barem zu entrichten ist (also nicht mittels Post-marken), und zwar für jede Einzahlung bis 500 Din 50 Para, über 500 Din aber 1 Dinar. Schriftliche Mitteilungen auf der Rückseite der Posterlagscheine, die bisher frankiert werden mußten, sind jedoch ab 1. Dezember portofrei. Wer demnach vom 1. Dezember weiter Geld mit Posterlagschein abschickt, muß für jede Einzahlung die obgenannten Beträge (50 Para bzw. 1 Dinar) in barem hinzugeben. Woge«Blatt. Am 15. November erschien die 3. Folge des Mittellungsblattes der Zentral-Wohlfahrtsgenossenschaft in Nooisad mtt interessantem und lehrreichem Jnhatte. Im Leitaufsatz wird die Handwerkernot besprochen, die nicht so sehr in der jetzigen so außerordentlich schweren materiellen Lage des Handwerkerstandes besteht, als in der Klein-mütigleit, in dem Bangen, niit welchem die Hand-werker in die Zukunft blicken und bedauerlicher Weise den Nachwuchs einschränken und die gewerb-liche Fortbildung vernachlässigen. Der Aufsatz: „Machen unsere Frauen Fehler in ihrer Arbeit?" weist auf die nicht zeitgemäße und unrationelle Wirtschaftsführung unserer Frauen hin. Körper-, Kranken- und Säuglingspflege, Ernährung und Kleidung entsprechen nicht den hygienischen Bedürf-nissen und sind die vernachlässigtsten Arbeitsgebiete unserer Hausfrauen. Weiters finden wir sehr interessante Angaben über die Sterblichkeitsziffer unserer Deutschen in der Batschka. Der kurze Tätig keitsbericht über die Lehrlingsfürsorge bringt An gaben über den bisher erzielten Erfolg in der Lehrlingsvermittlung. Zum wiederholten Male wird auf die reichsdeutschen Fachzeitschriften hingewiesen, die gegen Einsendung der Portospesen jedem Hand-werker unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. In dem Beiblatt sind 30 Fachlehrgänge in Deutschland für Handwerker namentlich aufgezählt mtt der Bezeich-nung des Unterrichtsstoffes. Das Woge Blatt muß besonderes Interesse in den Kreisen der Handwerker erwecken. Anfragen sind direkt an die Zentralge-nossenschast der Ländlichen Wohlfahrtsgenossen-schasten, Novisad, Lara Lazara ul. 7, zu richten. Revolverschuh auf einen Fabriksdl-rettor. Am Abend des 19. November wurde auf den Direktor der Tertilfabrik „Jugoceska" in Kranj Herrn Mai Horovitz, als er sich auf dem Heimgang aus der FabrilslanAei seiner Villa näherte, ein Re-volverschuß abgegeben, der zum Glück nur eine un> gefährliche Verwundung unter dem Knie des linken Beines verursachte. Der unbekannte Täter verschwand in der Dunkelheit. Möglicherweise handelt es fich um einen Racheakt, weil die Tertilfabrik an diesem Tag eine größere Anzahl von Arbettern entlassen hatte. Die ersten Kroaten waren Germanen? Der slowenische Historiker Dr.Joze Rus hat eben ein wissenschaftliches Werk herausgegeben „Kralji dinastije Svevladikev" (Könige der Dynastie Sve-vladic), in welchem er zu beweisen versucht, daß die ursprünglichen Kroaten, d. i. der Stamm, der unter diesem Namen in die jugoslawische Geschichte eintrat, zotischer, nicht ober slawischer Abstammung gewesen eien und daß sie sich auf dem Boden des heutigen Sosnien mit den dortigen gotischen Ueberresten aus dem Reiche Theodorichs des Großen (Dietrichs von Bern) verschmolzen hätten. Diese interessante Theorie begründet Dr. Rus, wie wir dem Ljubljanaer „Jutro" entnehmen, ungefähr folgendermaßen: Die Goten lebten in den gebirgigen Teilen der römischen Provinz Dalmatien, d. i. auf dem Boden des päteren Bosnien, wenigstens einige Jahrhunderte und sie blieben auch noch da, nachdem sich dort Slowenen und Kroaten angesiedelt hatten. Richtig ei, daß der oströmische Kaiser Justinian nach 20-ährigem harten Kampf den gotischen Staat ver-lichtet habe, den Theodorich der Große an beiden lfern der Adria gegründet hatte, indessen damit, daß der Staat vernichtet war, sei noch nicht gesagt, daß auch das gotische Volk in diesen Gegenden ohne Spur verschwunden sei. Die Goten traten nach der Zerstörung ihres Reiches im byzantinischen Staat als Söldner auf und gewannen nach einiger Zeit eine Autonomie unter eigenen Königen. Zur Zeit, als fich am Balkan, getrieben von den Avaren, die Slawen ausbretteten, bestand auf dem BodeN des heutigen Bosnien ein vom byzantinischen Kaiserreich abhängiger gottscher Staat. Dr. Rus meint, daß die Zusiedelung der Slawen in der Zeit des Kaisers Heraklius (610—641) in der Hauptjache bereits beendet war. Als Basollen der nomadischen Avaren drangen die Slawen auch auf das Gebiet dieses gotischen Staates vor. Dieser blieb auch nach den Kriegszügen der Avaren be> stehen, und zwar unter der Regierung des gotischen Königs Vlaoin. Zwischen den flämischen Ankömm-lingen befand sich auch ein Stamm, der den Namen Kroaten trug. Die Kroaten waren ein gotischer Stamm, der bis zum Ansturm der Avaren um das Jahr 562 seinen eigenen mächtigen Staat in den Gegenden an der oberen Weichsel gehabt hatte. Es erreichte sie dasselbe Schicksal wie die Slawen hinter den Karpathen: sie mußten nach allen Seiten Mitteleuropas auseinanderflüchten. So kamen sie als Leidensgenojsen der Slawen und Untertanen der Avaren auch auf den Boden des heutigen Bosnien. Zwischen den Ankömmlingen und den atten Bewohnern gab es zuerst kleinere Reibereien, sie einigten sich aber bald, zumal Vladin bemerkte, daß sich vermischt unter der Slawen ein Stamm befand, der seine d. i. die gotische Sprache redete. Dies waren die ursprünglichen Kroaten. Mtt ihnen verständigte sich Vladin und schloß ein Bündnis. So kam es zur endlichen Friedensschließung zwischen den Ankömmlingen und den allen Bewohnern. Die letzteren blieben fest an der Herrschaft: dieser herrschenden Klasse aber schloß sich der Stamm der Weichselkroaten an. Der Hausen der Völker, die sich in der zwetten Hälfte des 6. Jahrhunderts auf dem Boden des gebirgigen Teiles des früheren römischen Dalmatien zusammen-fanden, vereinigte sich zu einem konstruktiven, höher organisierten Zusammenleben auf diese Weise, daß in ethnischer Beziehung die slawische Mehrheit siegte, während in staatspolitischer Hinsicht die alle gotische Dynastie noch wetter herrschte, nicht mehr unter dem Namen der Goten, sondern dem der Kroaten. Ein bulgarischer Attentäter zum Tode verurteilt. Der Staatsgerichtshof in Beograd hat am 20. November den anwesenden Angeklagten Konstantin Veljkovic zum Tod durch den Strang und seinen geflüchteten Mithelfer Asen Nitoloo in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Sie waren angeklagt, Attentate auf den Bahnhof von Nis und auf das dortige Banalpalais versucht zu haben, wobei es nur einem glücklichen Zufalle zuzuschreiben ge-wesen war, daß es nicht zur Erplosion und damit zu einer katastrophalen Wirkung gekommen war. Das dritte Mitglied der Attentätergruppe war fei-nerzeit auf der Flucht erschossen worden. Hohe Auszeichnung des Sachsen-bischofs in Rumänien. Der König von Rumänien hat dem Bischof der evang.-luth. Kirche Siebenbürgens D. Teutsch anläßlich seines 25-jäh» rigen Bischofsjubiläums das Großkreuz des Stern» von Rumänien verliehen. Die deutsche Bevölkerung betrachtet die Auszeichnung auch als Zeichen der Anerkennung für die deutsche Kulturarbeit. ©et Nrt«rie«vcrkallu»g d«s HchirnS und d«S KzenS läfct fich durch täglichen Gebrauch erner tlci«n nae natürlich«« ,.?ran; Iotef" BttterwafierS d»e Absetzung des Stuhle« ohne starkes Pressen erreichen, (««schätzte klinische Lehrer der inneren Medizin haben selbst bei halbseitig gelähmten Kranken mit dem ?ra»;-Zos«k Wasser noch die besten Erfolge siir die Darmreinigung erzielt. Da» Franz Hofes vittcrwafier ist in Apotheken. Drogerie» und lungen erhältlich. Nummer 95 Deutsche Zeitung Seite 3 Celje Nikolo «nd Krampusbesuch. Es «geht an die Bevölkerung die Mitteilung, daß Anmeldungen für Nikolo- und Krampusbesuch die Frw. Feuerwehr und Rettungsabteilung Celje entgegen-Nimmt. Für Kinder minderbemittelter Eltern wird um 7 Uhr abends im Saale des „Narodni dom" ein kurzer Nikoloabend stattfinden. Nähere Auskünfte werden täglich in der Vereinskanzlei (Magistrats-gebäude ebenerdig) zwischen 19 und 21 Uhr erteilt. Der traditionelle Andreasmarkt wird Heuer am Montag, dem 30, November, stattfinden. Zwei schwere Alltonnfälle. Am Montag abends gegen 8 Uhr überfuhr ein aus Telje gegen Vojnik fahrendes Personenauto beim Gasthaus Pnstovsek in Spodnja Hudinja den 29-jährigen Maurer Stanko Gorjanc aus Arclin bei Vojnik. Der Ueberfahrene erlitt einen Bruch des Schädel» und des rechten Beines und war auf der Stelle tot. Wieso es zu diesem Unglück kommen konnte und wer daran schuld ist, da doch gerade in der Finster« nis die Scheinwerfer eines Autos jeden Passanten auf sein Nahen aufmerksam machen müssen, wird die Untersuchung der Gendarmerie feststellen. Nach einer Version soll Gorjanc am Nachmittag in einem Gasthaus in Sp. Hudinja so stark getrunken haben, daß er vollkommen betrunken war und ihn seine Kollegen nachhause tragen wollten. Schließlich sei er doch so weit zu sich gekommen, daß er den Heim-weg allein antrat. Augenzeugen behaupten, daß der Autolenk« richtig auf der rechten Seite der Straße gefahren sei. Nach dem Unglück strieg er sofort aus und eilte zum Telephon in der Majdic-Mühle. um die Rettungsabteilung herbeizurufen, indessen war jede Hilfe leider schon vergebens. Der unglückliche Gorjanc war Vater von vier kleinen Kindern. Am gleichen Abend gegen halb 9 Uhr ereignete fich ein weiteres Autounglück auf der Banalstratze bei Polule. Der Fuhrmann Michael Trobis aus der Umgebung von Celje, der einen Kohlenwagen führte, wollte die Pferde, die auf die linke Straßenseite zogen, als er ein entgegenkommendes Auto be-merkte, nach rechts zurückkehren. Es war aber bereits zu spät, das Auto erfaßte den Fuhrmann und fchleu-derte ihn unter die Pferdehufe und die Wagenräder. Trobis blieb in der Mitte der Straße mit zweimal gebrochenem rechten und einmal gebrochenem linken Bein liegen. Er wurde vom Rettungsauto in das Allg. Krankenhaus überführt. Der Automobilist fuhr weiter, ohne sich um den Verunglückten zu kümmern, weshalb er nicht ausgeforscht werden konnte. Der Darstellung des Tagblattes „Zugoslo-wan" zufolge soll Trobis am Wagen eingeschlafen und heruntergefallen sein, als die Pferde vor dem herankommenden Auto scheuten. Motorradnnfall. Auf der Straße bei Visnja gora in Unterkrain, die gefährliche Kurven auf weist, rutschte am Freitag vormitags der Leutnant Branko Djukir in der schärfsten Kurve mit seiner schweren Beiwagenmaschine aus, die den Lenker und seinen Mitfahrer, einen Kaufmann aus Celje. unter sich begrub. Während der Mitfahrer ohne Verletzung davon kam. erhielt der Leutnant eine klaffende Wunde am linken Bein und leichtere Ver-letzungen am ganzen Körper. Der Unfall hätte noch schwerer enden können, weil dem Leutnant die ganze Maschine auf den Brustkorb fiel, aber er konnte sie «im Glück noch im letzten Moment von sich weg« stoßen. Die beiden Herren befanden sich auf einer Fahrt noch Zagreb. Selbstmord. Am Montag vormittags sän« den Leute in der Nähe der Arbeiterhäuser in ötore den 22-jährigen Metallarbeiter des dortigen Eisen-wertes Josip Otovnik an einem Baume erhängt auf. Der junge Mann, der an einem schweren Herzleiden litt, dürfte seine Verzweiflungstat in plötzlicher geistiger Verwirrung begangen haben. Vom Gericht. Am 23. November fand vor dem großen Senat des hiesigen Kreisgerichts die Verhandlung gegen den Elfjährigen Zimmermann Ivan Krusic, die 48-jährige Kleinbesitzern Jera Petrovic und deren unehliche Tochter, die 19-jährige Katharina, alle aus fetale im Bezirk Rogatec, statt. Die Anklageschrift enthüllte das höllische Bild einer dörflichen Ehetragödie. Der 55-jährige Kleinbesitzer Leopold Petrovic, ein körperlich schwächlicher und auch sonst etwas sonderbarer Mensch, hatte nach dem Tode seiner zwei früheren Ehefrauen vor anderthalb Jahren in dritter Ehe die Jera Potocnik geheiratet, die ihre unehliche Tochter in das Haus mitbrachte. Die beiden machten dem Allen das Leben bald zu einer Hölle, so daß er öfters vor ihnen flüchten mußte. Zu den zwei Frauen begann feit dem vorigen Winter der geschiedene Zimmermann Ivan geschonte Wäsche h(JS(/" »rt/ieh Krusic zu kommen, der gleichzeitig mit der Mutter und mit der Tochter ein Liebesverhältnis unterhielt. Mit der Mutter machte er nach einiger Zeit aus, den verhaßten Petrovic, der den Frauenzimmern angeblich zu viel aß, auf irgendeine Weise zu be-seitigen. 2n der Nacht vom 25. auf den 26. August, in welcher Mutter und Tochter, offenbar mit Absicht, dem Hause fernblieben, kam Krusic in das Haus und verprügelte den Alten in einer Weife, daß dieser halbbewußtlos liegen blieb. Nun machte der Angreifer aus einem Strick, der von einem Balken in der Vorratskammer herabhing, eine Schlinge und hängte Petrovic daran auf. Da dieser aber mit den Beinen noch immer den Boden berührte, zog er ihn solange herab, bis er tot war. Am anderen Morgen fand den Erhängten seine Stieftochter Katharina, die von dem scheinbaren Selbstmorde die Gendar-merie verständigte. Diese aber faßte nach dem Lokal-augenschein den Verdacht, daß Petrovic nicht Selbst-mord verübt habe, und verhaftete Mutter und Toch-ter. In der Untersuchung gestanden sie das Verbrechen ein, wobei die minderjährige Katharina allerdings behauptete, daß sie nichts Genaues gewußt habe. Es wurde ferner festgestellt, daß die Jera Petrovic schon einige Monate vorher einen Arbeiter um 59 Din aufgenommen hatte, damit dieser ihren Mann so zurichten möge, daß er siechen und dann sterben sollte. Auch erklärte der ermordete Petrovic einmal einem Nachbarn, daß, wenn man ihn tot finden sollte, ihn niemand anderer ums Eck gebracht habe als Krusic. Der Gerichtshof verurteilte den Mörder Ivan Krusic und die Mordanstifterin Jera Petro-vic zu je 29-jährigem Zuchthaus und zum lebens-länglichen Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte; die Stieftochter Katharina wurde hingegen freigesprochen. Polizeinachrichten. Die hiesige Polizei führte am Sonntag und Montag eine Razzia bei den Kapuzinern, am Josefiberg und in den verschiede« nen Schuppen und Harpfen der Umgebung durch. Der Erfolg war ziemlich ergiebig. Unter den Ver-hafteten befinden sich zum Großteil junge Leute zwischen 20 und 39 Jahren, die schon feit einem Jahre nicht Arbeit suchen, sondern sich mit Betteln und Diebstählen durchgingen. Unter anderen wurden der bekannte Gewalttäter Vinko Pratnemer aus Loie und der 2ü-jährige Arbeiter Franz Jug aus Dramlje festgenommen, der vor einer Woche einem Knecht in Ostrozno ein Gewand und ein Paar Schuhe gestohlen hatte. Alle Verhafteten, darunter auch zwei Frauenzimmer, wurden dem Gericht überliefert. — Die Gendarmerie in Store verfolgt den 39 jährigen Handelsreisenden Josef Podergajs, der in Bezigrad bei Teharje einer Bauerin 389 Din aus dem Kasten gestohlen hat, als sich diese für einen Augenbilck entfernt hatte, um ihm auf sein Ersuchen Trinkwasser zu bringen. — Aus der Wohnung des Herrn Franz Huza am Josefi-berg stahl ein Dieb aus dem Vorzimmer einen schwarzen Wintermantel im Wert von 799 Din. — Der Besitzer Franz Rozman aus Arja vas verlor am 18. L M. aus der Straße zwischen Celje und Petrovce sein Fahrrad, Marke „Ipag", Fabriks-nummer 199.928, Wert 1590 Din. Der Finder möge das Rad bei der Polizei in Celje abgeben. Stadtkino. Ab Donnerstag, dem 26., bis einschließlich Sonntag, dem 29. November, der große 100"/„ige deutsche Tonsilmschlager „Die lustigen Weiber von Wien". In der Haupttolle der be-liebte Willi Forst. Vorstellungen wochentags um '/,9 Uhr abends, am Sonntag um '/,3, '/,5, >/,7 und '/,9 Uhr. Da ein großer Andrang zu diesem hervorragenden Film zu erwarten ist, empfiehl es sich, die Karten telephonisch unter Nr. 279 voraus-zubestellen. Fern« machen wir auf die Vorstellung um '/,3 Uhr am Sonntag aufmerksam, die beson-ders für die auswärtigen Gäste und für Kinder günstig angesetzt ist. Maribor Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 29. November (1. Advent), findet um 19 Uhr vormittags der evangelische Gemeindegottesdienst im Gemeindesaale statt. Der vom evangelischen Frauen» verein gespendete Altar und die neu renovierte Kanzel werden dabei erstmalig in Gebrauch genommen werden. Anschließend daran um 11 Uhr Kind«-gottesdienst. Gemelnderatsitzung. Am vorigen Donnns-tag fand die V. ordentliche Gemeinderalsitzung des Stadtgemeinderates Maribor unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Juvan statt. — Der Antrag des Bürgermeisters, den nichtständigen städtischen Angestellten den 13. Monatsgehalt in d« Höhe ihres halben Monatsbezuges auszuzahlen, wurde genehmigt. — Weiters wurde ein Betrag von 20.909 Din für das Konzert der Preßburg« Philharmonie bewilligt. Obzwar wir an fich nicht gegen derartige Förderungen sind, meinen wir doch, daß dies« Beschluß gerade gegenwärtig nicht ge-radc mit den von d« Regierung «lassenen Weisungen über Ersparungsmaßnahmen der Gemeinden in Einklang gebracht werden kann. Mit diesem Gelde, wenn es nun schon überflüssig ist, könnte doch heimischen kulturellen Instituten unt« die Arme gegriffen werden oder man möge es kurzerhand für soziale Zwecke verwenden. Bei-spielsweise könnten um diesen Betrag viele Arme od« sonst Unterstützungsbedürftige in Form eines Weihnachtsgeschenkes mtt je einem Paar neu« Schuhe betellt werden. Wie «innerlich, konnten ein-mal große Schneemassen nicht zeitgerecht aus d« Stadt entfnnt werden, da das Geld, das zur Ein-stellung ein« genügend großen Anzahl von Schnee-schauflern notwendig gewesen wäre, angeblich nicht da war. In so einem Falle sollte man ein an-scheinend so leicht greifbares Geld also einem Fond üdnweisen, dann käme es gewiß unter die richttgen Leute und es wäre im Winter damit manchmal vielen geholfen. Stadtvät« sollten sehr lokal einge-stellt sein, dann würde manch« Kreuzer, d« für Dinge verausgabt wird, die vom Standpunkt d« Allgemeinheit aus als überflüssig «scheinen, den sich von Jahr zu Jahr mehrenden Unterstützung»-bedürftigen zu Gute kommen. Uns scheint, daß damtt die Zufriedenheit d« Bevölk«ung mit ihr« Stadtverwaltung in noch größerem Maße erreicht w«den könnte, als dies in unser« Stadt der Fall ist. — Es wurde beschlossen, daß von nun an d« Verkehr in d« Vetrinjska ulica nach beiden Seiten wieder gestattet wird. Durch diesen Beschluß wird es den Bauern möglich gemacht, diese Gasse vom Hauptplatz aus wied« zu befahren, wodurch die in dem Viertel etablierten Geschäftsleute nur Nutzen ziehen werden. In diesem Zusammenhange soll d« bisnun durch die Vetrinjska ulica geleitete Autobus-verkehr in die Kopaliska ulica v«legt werden, da die erstere sich als etwas zu schmal erwiesen hat. Darüb« soll jedoch noch beraten werden. — Die Frage des Baues der orthodoien Kirche am Trg Svobode bzw. am Jugoslooanski trg wurde zurückgestellt, da d« Stadttegulierungsplan nicht dabei berücksichtigt erscheint. — Für Pflasterungsarbeiten im kommenden Jahre ist aus dem Pflaster-fond, der aus ein« vom Zollamte automatisch ein-gehobenen Umlage gespeist wird, der Bettag von 5,174279 Din vorgesehen. Davon wird in erst« Linie die zum Hauptzollamte führende Einspielerjeva ulica, dann die von da Unterfahrt zum Frachten-magazin führende Straße mtt Granitwürfeln gepflastert werden. Weitns soll die Aleksandrova cesta bis zur Stadtgrenze, die Sodna ulica und d« Rest d« Vetrinjska Graniipflaster «hatten. Dem Vernehmen nach wird in den kommenden Jahren dann da» rechte Drauuf« an die Reihe kommen, 6cta 4 Deutsche Z-tt»«g Nummer SS wobei hoffentlich auch der Jugoslovansti trg nicht vergessen werden wird. Datz man in erster Linie an die Trzaika cesta denken muh. versteht sich ja von selbst, aber der erwähnte Platz wird bei weitem mehr in Anspruch genommen, als dies bei den anderen Strotzen der Fall ist. — Wie nicht anders zu erwarten war, wurde der Tausch des Bauplatzes für das neuzuerrichtende Schulgebüude bestätigt. Die Eisenbahnverwaltung erhält für die Baugründe am Ende der Frankopanova ulica solche im gleich großen Ausmotze hinter der Artillerie!«-ferne. — Das Ansuchen der Banalsparkasse um Bewilligung eines Automatenbüfetts in ihrem neuen Palais in der Gosposka ulica -Slovenska ulica wurde bewilligt; einige neue Hausiererbewilligungen und Autotaiikonzessionen wurden jedoch wegen mangelnden Ortsbedarfes abgelehnt. — Das städtische Autobusunternehmen wird eine neue Au tobuslinie nach Pekre eröffnen, wahrscheinlich wird diese dsnn später den Verkehr zur Bachernseilbahn vennllteln. — Weiter? wurde ilber die von der PanaKttwaltung geforderten Richtpreise für Fleisch und Fleischwaren beraten. Das Ergebnis der Der. Handlungen mit den Fleischhauern war, datz von nun am Houptplatze nur Fleisch erster und zweiter Kategorie, am Vojaöni5ki trg hingegen solches dritter Kategorie verkauft werden darf. Der Ver-kaufspreis darf in keinem Falle 110"/,, über dem Einkaufspreis betragen. Die Speckbauern haben folgende Verkaufszeiten vorgeschrieben erhalten: Im Sommer von 6 bis 11 Uhr für den Detailverkauf, für den Engrosverkauf von 11 bis 15 llhr; im Winter Detailverkaus von 7 bis 12 Uhr, engros von 12 bis 16 Uhr. Schwabisch-Deutscher Kulturbund G«schSst»fttll« Maridor, Sttotzmayerjcoa K. Tcitphon 2737 Arbeitsmarkt. Bauingenieur (Dipl. Zng.) ledig, militärfrei, 30 Jahre alt. 4 Jahre Praxis im Brücken- und Industriebau im Datschen Reich, jetzt dort wegen Betriebs« nstellung des Unterneh-mens abgebaut, sucht Stellung in einer Bauunternehmung oder in der Eisenindustrie. Anfragen an die Geschäftsstelle des Bundes in Maribor, Strotz» majerjeva 6, erbeten. Mitglieder des Bundes, benützet die Bücherei in der Geschäftsstelle Maribor, Strotzmajerjeoa K. Ptuj Infolge des Etaatsfeiertages am I. Dezember entfällt der sonst übliche Pferde- und Rindermarkt. Dieser findet am 2. Dezember und der Schweinemarkt am 3. Dezember statt. Geschäftsfperre an den Staatsfeier» tagen. Das Gremium der Kaufleute gibt bekannt, datz am 1. Dezember und am 17. Dezember die ganztägige Geschäftssperte angeordnet wurde. Am Sonntag, dem 20. Dezember, also vor Weihnachten, können die Geschäfte den ganzen Tag geöffnet bleiben. Totschlag. In der Nacht vom 21. auf den 22. November spielte fich in So. Trojica v Halozah im Hause des Besitzers Ianez Drevensek folgende traurige Mordtat ab. Der 18 jährige Scsitjmsohn Leopold (smigoc und der 22-jährige Mathias Drevensek hatten mit der 19.jährigen Tochter des Ianez Drevensek ein Liebesverhältnis. Am kriti-fchen Abend kamen beide beim Besitzer Drevensek Ssammen und unterhielten sich bei Genutz von lkohol, bis plötzlich unter ihnen ein Streit endstand. Bei diesem griff der Bursche Smigoc zum Messer und versetzte seinem Freunde Mathias Drevensek einen Stich in den Hals, welcher todbringend war. Wie man weiters erfährt, hatte dann Jancz Drevensek den Ermordeten in die Tenne geschafft, wogegen der Täter jährige Besitzerin Maria Bruncik gestorben. Das Begräbnis fand am Dienstag nachmittags statt. — Desgleichen ist Frau Johanna Kosir im Alter von 69 Jahren gestorben. 5o§tanj Ein Kind erschossen wurde am vorigen Donnnstag auf der vom hiesigen Holzhändler Herrn Anton Rozic anangierten Rehjagd im Reoi« Bele vode. Der zur Jagd eingeladene Landwirtschafts-oächter Franz Jerak stand gegen 3 Uhr nachmittags in einem dichten Gestrüpp, als er bemerkte, datz die Hunde, wie er glaubte, ein Reh gegen seinen Stand trieben. Auf Schutzweite sah «. wie sich etwas Graues im dichten Untnholz bewegte, er legte sofort an und schätz. Wer beschreibt sein Entsetzen, als « statt des erwarteten Rehbocks ein siebenjähriges Mädchen, durch den Kopf geschossen, an d« Stell« tot auffand. Er erkannte im Kind die kleine Micika ötiftar, einzige Tochter ihrer Elt«n vulgo Potocnik. Sirak ging zuerst zu den unglücklichen Eltern, um sie vom schrecklichen Unglücksfall zu onständigen, dann zur Gendarmerie nach öostanj, wo er den tragischen Fall ebenfalls meldete. Da das Unglück nur infolge eines Zufalls passiert war, unterblieb die gerichtliche Kommissionierung an Ort und Stelle. Marenberg Wilddiebe. Im Jagdreoi« der Gemeinde Gvrnja Vizinga, die seit dem heurigen Jahre der Bürgcrmeist«' Miha Palko von Hl. Dreikönig im Verein mit einigen anderen Partnern gepachtet hat, taten sich in letzter Zeit Wildschützen weidlich gütlich. Zu ihren nächtlichen Jagdgängen eiferte sie beson-d«s d« Umstand an, datz, da die früh«en Jagd-Pächter eine Anzahl von Jahren sorgfältig gejchont hatten, dieses Reoi« besonders wildreich geworden war. Dieser Tage gelang es den beiden Jägern Johann Vnuk und Mar Mos«, einen von den Wildschützen, die sich trotz des häufigcn Büchsen-knallens im finstern Wald geschickt allen Nach stellungen zu entziehen wutzten, nach langem Auf-passen endlich doch zu «wischen. Und zwar war es d« Arbeit« Josef Pecnik aus Hl. Dreilönig. Die hiesige Gendarmerie nahm sich d« Sache mit Eifer an und ihrem energischen Nachforschen ist bereits die Ausforschung noch weiter« Freunde d« wilden Jagd zu verdanken, denen die Flinten abgenommen wurden. Die Schuldigen werden sich vor Gericht zu verantworten haben. Sport S.K. Olimp Gaberje : Athletik S.K. 3:2 (3:1). Das am Sonntag durchgeführte Pokal-spiel konnte Olimp für sich entscheiden, da die Mannschaft mit viel Ambition spielte und in der ersten Halbzeit gut gefiel. Die Stürm« nützten die Schwächeperiode des Ersatztormannes der Athle-tiker aus und konnten in diesem Zeitabschnitt dreimal einsenden. In der zweiten Halbzeit fiel die Mann-schaft stark zurück und wurde fast ständig in die Verteidigung gedrängt. Die Athletik« waren durch Erkrankungen einiger Leute d« ersten Mann-schaft gezwungen, mit Ersatz anzutreten, es mutzten beide Verteidiger und auch der gewiegte Tormann ersetzt werden. Diese geschwächte Mannschaft konnte sich in der ersten Halbzeit in keiner Formation fin-den und erst in der zweiten Halbzeit nach Umstel-lungen, und als Janesic wieder sein Tor hütete, konnte sie besser gefallen, jedoch fiel sie weit von ihrer sonstigen Durchschlagskraft und Form ab. Schon die Aufstellung an und für sich war ein Fehlgriff der Settionsleitung, der viel bessere Ersatzleute zur Verfügung gestanden hätten als die Eingestellten. Schiedrichl« Janesic leitete das Spiel in der ersten Haldzeit zufriedenstellend, wogegen « sich in der zweiten Halbst zu vielen Fehlentscheidungen hin-reitzen lieg. Es ist diesmal wohl nur den diszipli nierten Mannschaften beider Vereine zu danken, datz es nicht zu Ausschreitungen gekommen ist. Sparherdz i mraer wird an Terlfcasliche Frau vermietet, allenfalls gegen häusliche Arbeit. Anzufrageil von 10—12 Uhr, llrib ay. Jozefa Nr. 22._ Zephirofeu mit 6 Zilinder, ganz nen, billig zu ▼erkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blatte«. 36551 tt/evtäMC, $nw**fc«» »-!> fefriftbittx: »chau» w