Laibchkr TaMII. ^ Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. Nr. 171. MUMLK Montag, 29. Juli 1878. — Morgen: Abdon u. S. 11. Jahrg. Mit der Lost: L--n„ahr!st.iL. Ol -- ^ ze.gm b.s s Anl-n ro kr. Äbomiements-Eiiiladuiig. Mit 1. August 1878 beginnt eiu neues Abonnement auf das „Laibacher Tagblatt." ^ Bis Ende August 1878: Für Laibach . fl 70 kr Mit der Post i fl. kr. Bis Ende Oktober 1878: Für Laibach 2 fl. 10 kr. Mit der Post . . . . . . . g fl. — kr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. Aus das „Laibacher Tagblatt" kann täglich abonniert werden, doch muß das Abonnement immer mit Schluß eines Monats ablanfen. Große und schwere Ereignisse haben es eurer Regierung unmöglich gemacht, die Ruhe und Eintracht, ans denen die Wohlfahrt des Volkes beruht, dauernd herzustellen. Der Kaiser und König konnte nicht länger anfehen, wie Gewaltthätigkeit und Unfriede in der Nähe Seiner Provinzen herrschten, wie Noth und Elend an die Grenzen Seiner Staaten pochten. Er hat das Auge der europäischen Staaten auf eure Lage gelenkt, und im Rathe der Völker wurde einstimmig beschlossen, daß Oesterreich-Un-garn euch die Ruhe und Wohlfahrt wiedergebe, die ihr so lange entbehrt. Se. Majestät der Sultan, von dem Wunsche für euer Wohl beseelt, hat sich bewogen gefunden, euch denl Schutze seines mächtigen Freundes, des Kaisers und Königs, anzuvertrauen. So werden denn die k. und k. Truppen in eurer Mitte erscheinen. Sie bringen euch nicht den Krieg, sondern bringen euch den Frieden. Unsere Waffen sollen jeden schützen und keinen unterdrücken. Der Kaiser und König befiehlt, daß alle Söhne dieses Landes gleiches Recht nach dem Gesetze genießen, daß sie alle geschützt werden in ihrem Leben, in ihrem Glauben, iu ihrem Hab und Gut. Eure Gesetze und Einrichtungen sollen nicht willkürlich umgestoßen, eure Sitten und Gebräuche sollen geschont werden. Nichts soll gewaltsam verändert werden ohne reifliche Erwägung dessen, was euch uoththut. Die alten Gesetze sollen gelten, bis neue erlassen werden. Von allen weltlichen und geistlichen Behörden wird erwartet, daß sie die Ordnung aufrecht erhalten und die Regierung unterstützen. Die Einkünfte dieses Landes sollen ausschließlich für die Bedürfnisse des Landes verwendet werden. Die rückständigen Steuern der letzten Jahre sollen nicht eingehoben werden. Die Truppen des Kaisers und Königs sollen das Land nicht drücken, noch belästigen. Sie werden mit Geld bezahlen, was sie von den Einwohnern bedürfen. Der Kaiser und König kennt eure Beschwerden und wünscht euer Wohlergehen. Unter Seinem mächtigen Szepter wohnen viele Völker beisammen, und jedes spricht seine Sprache. Er herrscht über die Anhänger vieler Religionen, und jeder bekennt frei seinen Glauben. Bewohner von Bosnien und der Herzegowina! Begebt euch mit Vertrauen unter den Schutz der glorreichen Fahnen von Oesterreich-Ungarn. Empfangt unsere Soldaten als Freunde — gehorchet der Obrigkeit, nehmt eure Beschäftigung wieder auf, und ihr sollt geschützt sein in den Früchten eurer Arbeit." Die Proklamation, welche bei dem Einmärsche der österreichisch-ungarischen Occupationsarmee in Bosnien und in der Herzegowina an die Bevölkerung dieser beiden Länder erlassen wird, lautet: „Bewohner von Bosnien und der Herzegowina ! Die Truppen des Kaisers von Oesterreich und Königs von Ungarn sind im Begriffe, die Grenzen eures Laudes zu überschreiten. Sie kommen nicht als Feinde, um sich dieses Landes gewaltsam zu bemächtigen. Sie kommen als Freunde, um den Uebeln ein Ende zu bereiten, welche seit einer Reihe von Jahren nicht nur Bosnien und die Herzegowina, sondern auch die angrenzenden Länder von Oesterreich-Ungarn beunruhigen. Der Kaiser und König hat mit Schmerz vernommen, daß der Bürgerkrieg dieses schöne Land verwüstet; daß die Bewohner desselben Landes einander bekriegen; daß Handel und Wandel unterbrochen, eure Herden dem Raube preisgegeben, euere Felder unbebaut sind und das Elend heimisch geworden ist in Stadt und Land. Zur Occupationsfrage. Die Pforte forderte gelegenheitlich der Verhandlungen mit Oesterreich, wie der offiziösen „Bohemia" aus Wien mitgetheilt wird, zuerst eine Vertagung der Transactionen bis nach der Ratification des Berliner Vertrages. Das hatte nun ganz und gar keinen Sinn, und die Psorte sah sich bald selbst genöthigt, diese Forderung fallen zu lassen. Sie sagte dann, sie könne es nicht zugeben, daß die regulären Soldaten Bosniens, welchen selbstverständlich der Eintritt in die österreichische Armee offen sein wird, dem Kaiser von Oesterreich den Eid der Treue werden zu leisten haben, indem darin eine Verkürzung der Hoheitsrechte des Sultans liegen würde. Nachdem den Herren in Konstantinopel auch diese Scrupel ausgeredet waren, fanden sie Anstoß daran, daß die österreichischen Garnisonen bis über Mitrowiza hinaus sollen ausgedehnt werden, und wünschten JeuiLeton. Ein Lorbeerkranz. Eine Skizze aus dem Leben, von Harri ct. (Fortsetzung.) Sofie ließ sich in der Nähe des Kamins auf einen niedlichen Schaukelstuhl nieder, jedoch schob l in dem gegenüberhängenden Spiegel Alfreds Zuge beobachten konnte, ihr Antlitz aber für die Anwesenden im Schatten war. Den Kops leicht zuruckgebogen, haftete ihr Blick unverwandt an dem Glase. Der Musiker ließ sich vor dem Piano Nieder; wie durch magnetische Ge-walten angezogen, sah auch er in den Spiegel — das Haupt mit dem dunklen Haargeflechte gewahrend. Es zuckte eigenthümlich durch das Männerantlitz; das dämonenhafte Leuchten unter den halbgeschlossenen Lidern des geistreichen, bleichen Frauengesichtes warf einen zündenden Funken herüber — in der nächsten Minute brauste es über die Tasten gewaltig, leidenschaftlich! Niemand beachtete das Eintreten des Pro- fefsors Markos, dessen Blick rasch über die Anwesenden hinstreifte und sich dann in das Nebengemach verirrte, wo er denn auch zu finden schien, was er so lange vergebens in der Gesellschaft der Familie Göldern erwartete und herbeigewüuscht: Judith saß in der Fensternische; den Kops leicht in die eine Hand gestützt, war ihr Antlitz durch eine kleine Palme, die ihre breiten Blätter über das blonde Mädchenhaupt breitete, völlig beschattet. „Fräulein sind auch Sie, ist Ihre Seele in Alfreds Zauberklänge gebannt?" flüsterte der junge Gelehrte, sich über die Palme zu Judith herabbeugend. Wie Heller Sonnenschein flog es über das liebliche Mädchenaesicht. ^ ... . „Endlich kommen Sie, Herr Professor. Man hat bereits an Ihrem heutigen Erscheinen ge-zweifelt!" Kaum waren die lebhaften Worte über Judiths Lippen gekommen, so st,eg eine Helle Röthe in ihr Antlitz; sie neigte das Köpfchen tief herab; es war sehr angenehm, daß sich die Palme zwischen ihr und Markos befand, weil er dadurch ihre Verlegenheit nicht gewahren konnte. „Fräulein Judith, Sie sollten mich vermißt haben? O, das freut mich wirklich sehr, ja sehr!" Der Professor schob die kleine Palme etwas beiseite; er faßte nach den Händen der jungen Dame, welche in tiefster Verwirrung den Blick zu Boden senkte. Als der Gelehrte ihre Verlegenheit gewahrte, wurde auch er schüchtern und zaghaft, ließ die so lebhaft erfaßten Hände rasch fallen: „Es war thöricht von mir, zu glauben, daß — nun daß Sie ein klein wenig an mich gedacht hätten, aber man glaubt so gern, was man wünscht! Ja, was man wünscht!" Der Gelehrte stieß einen halbunterdrückten Seufzer aus. „Wir werden uns künftiges Jahr wol nicht mehr in dem trauten Wäldchen begegnen, denn wenn der Frühling kommt, werde ich längst ferne von hier sein." „Sie werden die Stadt verlassen?" „Zu Beginn des neuen Jahres werde ich der Stadt für immer den Rücken wenden, weu ich so glücklich war, in meinem schönen Geburts-lande in dessen Hauptstadt an dem Gymnasium eine Art Separat-Abkommen inbetreff des Sand-schaks von Novi-Bazar, zu dem es aber, nach österreichischer Anschauung, noch Zeit genug ist, wenn nur erst einmal die Occupation Bosniens und der Herzegowina vollzogen sein wird. Die Türken sind bisher mit ihren Forderungen von Schritt zu Schritt zurückgewichen, und sie werden wol schließlich im eigenen Interesse die Convention annehmen, die ihnen österreichischerseits proponiert worden ist, wenn sie auch, wie gewöhnlich, damit bis zur letzten Stunde warten. Ueber die Zeitdauer der Occupation Bosniens und der Herzebowina äußert sich das ministerieller-seits mit offiziellen Communiques bedachte „Fremdenblatt" dahin: „daß aller menschlichen Voraussicht nach die Occupation von sehr langer Dauer sein wird. Unsere Truppeu werden Bosnien und die Herzegowina kaum viel früher räumen, als die Engländer Cypern. Es müßten gar sonderbare Dinge geschehen, wenn sich die Verhältnisse, welche die Besetzung Bosniens und der Herzegowina nothwendig gemacht, in solcher Weise änderten, daß wir uns daselbst wieder, ohne Furcht vor einer Compromittieruug unserer Interessen und unserer Ehre, von den Türken ablösen lassen könnten. In Konstantinopel müssen gar gewaltige Aenderungen vor sich gehen, das osmanische Reich muß eiue Radicalkur an Haupt und Gliedern vornehmen, bevor wir demselben in nnsern Hinterländern allem die Wacht gegeu die panslavistischen Wühlereien überlassen können. So lange sich die Türkei nicht in europäischem Geiste reorganisiert hat und ein neuer, achtunggebietender Machtfactor im europäischen Konzert geworden ist, wird Oester-reich-Ungarn den bosnischen Vorposten nicht wieder räumen dürfen. Wann diese Bedingungen erfüllt sein werden, uud ob überhaupt auf ihre Erfüllung zu rechnen ist, kann heute nicht Gegenstand der Untersuchung für praktische Politiker sein. Oesterreich-Ungarn hat jedenfalls das Recht und die Pflicht, feine Einrichtungen so zn treffen, als ob seiner eine Aufgabe warte, zu deren Lösung ein ganzes Menfchenalter nothwendig ist." Ans dem Vatican. Die römische Curie bleibt nicht zurück, wenn es hier und dort zu fischen und zu occupieren gibt. Rom hat den Entschluß gefaßt, Bosnien und die Herzegowina — katholisch zu machen. In Ausführung dieses Beschlusses wendete sich Papst Leo XIII. an den Kaiser Franz Jofef um Ausfertigung des erforderlichen Protectoratsconfenfes. Se. Majestät soll nach Mittheiluug der „Nazione" an Leo XIII. ein Schreiben gerichtet haben, in welchem der Kaiser sich bereit erklärt, den Vor- schlag Sr. Heiligkeit anzunehmen, die Bevölkerung Bosniens und der Herzegowina christlich machen (6i elu-isti-meMmi-tz) und zivilisieren zn helfen. Zugleich dankt der Kaiser Leo dem Dreizehnten für sein edles Anerbieten und hofft, daß die zwei vereinigten Kräfte, die moralische und materielle, schon binnen kurzem die genannten Länder der Civilisation würdig machen werden. Der heilige Stuhl beabsichtigt auch in Bosnien und der Herzegowina zwei oder drei neue Bisthümer zu errichten. Zollangelegenheiten. Das „Eastern Budget" vernimmt, daß die handelspolitischen Unterhandlungen zwischen Oester -reich-Uugaru und Serbien bezüglich der Eisenbahnfrage nahezu ihr Ende erreicht haben. Was den Eintritt Serbiens in den österreichischungarischen Zollverband betrifft, so würde ein solches Arrangement ersterem Staate große Vortheile sichern; die Initiative in dieser Angelegenheit dürfte wahrscheinlich von Belgrad und nicht von Wien ausgehen. Das Gleiche läßt sich von der Frage des Zollverbandes zwischen Oesterreich-Ungarn und Montenegro sagen. Zur Action des ersten Kulturreiches. Rußland steht in Asien gerüstet und marschbereit da. Es handelt sich, wie ein Korrespondent der „Allg. Ztg." des weiteren ausführt, nur um die Frage: Gegen wen wollen die Russen ziehen; geht es wirklich gegen Afghanistan oder durch Afghanistau gegen einen Zweiten, oder auch gegen einen Dritten, d. H. gegen die Chinesen in Ost-Turkestau, die bekanntermaßen Kaschgar erobert haben, dort nun schändlich und grausam wirtschaften und schon dieser Inhumanität halber das philanthropische Moskowiterthum, dem man sogar m Deutschland Oden singt, gegen sich aufgebracht haben. In den Zeitungen wird wol diese letztgenannte Eventualität besprochen, doch scheint dieselbe weder möglich noch wahrscheinlich, man glaubt vielmehr, daß man rufsischerseits vorderhand es weder auf Afghanistan noch auf Indien, sondern mittelbar auf das letztere, d. H. auf den Besitz von Merw abgesehen hat, um durch Erlangung dieser wichtigen Etappe den Briten das Prä-venire im Westen Afghanistans zu spielen. Die „Nat.'-Ztg." charakterisiert das „kultur-" verbreitungslustige Rußland in einem unter dem Stichworte „Rußland nach dem Frieden" veröffentlichten Artikel, wie folgt: „Ein despotisch regiertes Volk eignet sich nicht dazu, fremden Völkern Befreiung und höhere Gesittung zu bringen. Dieser Ueberzengnng können sich die leitenden Männer Rußlands nicht länger verschließen; das Vordringen dieser Meinung in weitere Kreise des Volkes ist der eigentliche Rückschlag des Krieges. Die blos räumliche Ausdehnung des Reiches ohne eine festere Organisation des Kerns bedroht das Ganze mit der Gefahr des Auseinanderfallens. Wir haben weder Beruf noch Neigung, den Russen Vorschläge über die beste Verfassung ihres ungeheuren Reiches zu machen, aber es leuchtet ein, daß der Gegensatz zwischen Moskau und Petersburg, die wachsende Zersetzung der eigentlich russischen Gesellschaft, der Fortschritt der nihilistischen Tendenzen gegenüber der Kirche und dem Zarenthum wichtigere Dinge für uns sind, als die Bildung eines Armeecorps in Samarkand oder die Bewegung der Vorposten auf der Grenze gegen Ka'chzar. An den Spaniern haben die Russen ein warnendes Beispiel, wie schnell auch die blühendste und reichste Weltmonarchie gestürzt und vernichtet wird, wenn ihrem Kern die feste Geschlossenheit und die freiheitliche Entwicklung fehlen." Tagesneuigkeiten. — Der Handelsminister Herr von CHlum ecky ist am 25. d. M. in St. Leonhard im Lavantthale angekommen und wurde von den Honoratioren des Städtchens auf das festlichste empfangen. Hier besuchte der Minister das Schloß Lichtengraben, die uralte Kirche von St. Leonhard und den Preblauer Brunnen. Um 2^ Uhr traf der Herr Minister in Wolfsberg ein, wo er an der ihm zu Ehren errichteten Triumphpforte festlich willkommen geheißen wurde. Das Diner wurde bei Herrn Baron Herbert in Kirchlicht eingenommen. Abends brachte der Wolfsberger Singverein dem Minister eine Serenade niit Fackelzug. Am 26. d. besichtigte der Minister das gräflich Henckel'sche Schloß Wolfsberg, das Mausoleum und den Gestütshof in Neudau. Abends fand ein großes Gartenfest beim Wirthe Schellander statt. Den 27. d. wurde der Kohlenbergbau in St. Stephan besucht, und dann erfolgte die Abfahrt vormittags um 10 Uhr über St. Paul, Unter-Drauburg längs der Bahntraee des Lavantthaler Schienenweges. Von dort fetzte der Herr Minister die Reise über Prävali nach Kla-gensurt fort. — Unglück auf der Adria. In der Bucht zu Mnggia bei Triest bildete sich eine Wasserhose, die ein mit 14 Personen besetztes Boot umschlug; 12 Personen fanden in des Meeres Wellen ihren Tod, nur 2 wurden gerettet. — Getreide-Export. Die Frage, ob wir für unfern diesjährigen Ernte-Ueberschnß ein entsprechendes Absatzgebiet finden werden, kann, wie daselbst eine Prosessorstelle zu erhalten. Ich freue mich unendlich auf meine Mutter, welche da lebt:" „O, Sie haben noch Ihre Mutter?" „Allerdings, Fräulein! Eine engelsaute alte Frau!" Der Gelehrte hielt einen Moment inne, dann fügte er hinzu: „Ich hoffe, einen Reisegefährten zu finden!" „So?" „Freilich ist es noch mein kleines, ausschließliches Geheimnis; aber so viel ist gewiß, daß ich alles ausbieten werde, jemanden aus einem Zauberbann, in den er unglücklicherweise gerathen ist, zu befreien! Gebe Gott, daß es nur nicht fchon zu spät ist!" Die braunen Mädchenaugen hefteten sich ernst, fragend auf den Professor; ein Gedanke schien Judith Plötzlich blitzartig zu durchzucken: „O, ich verstehe Sie!" flüsterte sie mit bewegter Stimme, „es ruht schon lange wie ein drückender Alp auf meiner Seele! Ich meine, es ist keinem in der Gesellschaft mehr ein Geheimnis, und frage mich nur immer, wie wird das enden?" In diesem Augenblicke trat Isidore zu den beiden, sie begrüßte Markof mit lebhafter Freude. Alfreds Spiel brach plötzlich in einigen schrillen Accorden, die einem Schmerzensschrei glichen, ab, er erhob sich von dem Flügel und, die stürmischen Beifallsbezeugungen der kleinen Gesellschaft kühl von sich ableukeud, schritt er auf Sofie zu, die regungslos in dem Schaukelstuhl saß. „Haben Sie einen Zusammenhang aus meinem Spiel entnommen?" Sie zuckte leicht zusammen. „Nur Leidenschaft, glühende Leidenschaft!" hauchten ihre Lippen. „Sagen Sie lieber, brennende Schmerzen eines unglücklich Liebenden!" flüsterte er. Wieder schoß ein zündender Funke herüber — ein dämonenhaftes Leuchten hinüber.----------- An diesem Abende löste sich die kleine Gesellschaft früher als gewöhnlich ans. Eine eigen-thümlich drückende Stimmung schien dieselbe zu beherrschen mit der Frage, die unausgesprochen sich in der Seele jedes Einzelnen regte: „Was soll aus der offen zur Schau getragenen Leidenschaft zwischen Sofie Brandof und dem jungen Musiker werden?"--------------- „Ein sträfliches Verhältnis, wie es in dieser Zeit eben nichts neues ist!" — Schweigend saßen Sofie und Judith in dem Wagen, den der Banqnier des heftig eingetretenen Schneegestöbers wegen seiner Gattin gesandt; schweigend legten sie die Fahrt nach dem Wohn-hanse zurück. Erst als Sofie sich an der hell erleuchtenden Treppe mit den lebhaften Worten zu ihrer juugeu Schwester wandte: „War das einherrlicher Abend!" heftete diese einen langen Blick auf die junge Frau: „Gute Nacht, Sofie!" klang es leise von ihren Lippen. Die Banquiersgattin schritt an diesem Abende noch lange in ihrem kleinen Salon auf und nieder. Sie fand keinen Schlaf, keine Ruhe; in ihrem Innern tobte und stürmte es: Pflicht und Vernunft rangen mit der Leidenschaft um die Oberhand — mit der Leidenschaft für den Mustker, die sie sich nicht mehr verhehlen konnte: „Frei zu sein und ihm anzugehören!" Er liebte sie — seine Freundin und Gefährtin in der Kunst! ., ^ (Fortsetzung folgt.) die „Presse" behauptet, heute bereits als gelöst, und zwar in einer recht befriedigenden Weise gelöst, betrachtet werden. Die Exportcampagne wurde heute unter ganz unerwartet günstigen Anspicien eröffnet. Bekanntlich waren im Vorjahre bei Beginn der Ernte die Vorräthe alter Ware gänzlich geräumt, und es wurde die neue Ware, die man zu Markte brachte, rasch ausgenommen. Am 19. Juli fanden sich im Vorjahre bereits zahlreiche auswärtige Käufer hier ein, und an der am 21. d. M. in Wien abgehaltenen Fruchtbörse wurden bereits 50,000 Zoll-zentuer Weizen für den Export geschlossen. Gegenwärtig finden sich noch ansehnliche Bestände alter Ware vor, aber — die infolge der schlechten Witterung eingetretene Verspätung der Ernte in Betracht gezogen — genau um dieselbe Zeit beginnt auch die diesjährige Exportcampagne mit einem Umsätze, Welcher dem vorjährigen nicht nachsteht, denn es wurden heute 50- bis 60,000 Zollzentner Weizen für den Export geschlossen. Der ungarische Rothweizen ist auf den süddeutschen und Schweizer Märkten ein beliebter Artikel, und wenn die angeknüpften Verbindungen nicht durch Ueberspeculation der Producenten oder Händler alteriert werden, dann wird auch der diesjährige Getreide-Export sich recht lebhaft gestalten. — Tod fall. In Bregenz ist der Landeshauptmann von Vorarlberg, Advokat Dr. Anton Jussel, am 23. d. M. verschieden. Das Ableben dieses von Freund und Gegner gleich geachteten Mannes bedeutet für die Verfassungspartei des Landes Vorarlberg einen harten, im Augenblicke unersetzlichen Verlust. Dr. Jussel wurde im Jahre 1873 zum Landeshauptmann ernannt. Cholerasälle sind in Genua und anderen Küstenstädten Italiens in jüngster Zeit häufig vorgekommen. Die Behörden suchen dies im Interesse des Fremdenznflnsses zu vertuschen, indem sie die vorgekommenen Fälle als Choleriue bezeichnen. Jndeß ist es ärztlich konstatiert, daß es die Cholera ist und daß dieselbe durch aus dem Orient kommende Schiffe eingefchleppt worden. — Von der Pariser Weltausstellung. Die oberste Ausstellungs-Kommission setzte die Anzahl der zuzuerkeunenden Ehrenpreise auf 150 und jene der goldenen Medaillen auf 2500 fest. Von 18 Steiermärkern, welche die Weltausstellung mit Weinen beschickt, haben siebzehn Auszeichnungen erhalten. — Nordpol-Expedition. Vom Professor Nordenskjöld ist die Nachricht eingelaufen, daß die beiden Expeditionsdanipfer „Vega" und „Lena" glücklich in Tromsö eingetroffen sind. Die Dampfer hatten auf der Reise schweren Sturm und haben sich als vollständig zweckmäßig für die gefahrvolle Reise erwiesen. Sie trafen allerdings mit ganz bedeutender Verspätung in genanntem Hafen ein, die Befehlshaber schildern jedoch die Fahrzeuge als vorzüglich ausgerüstet und in jeder Weise zweckentsprechend. Der Tag der Abreise ist noch nicht bestimmt. Walfischfänger berichten, daß die Eisverhältnisse im Karischeu Meere in diesem Jahre ausnahmsweise günstig wären. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. ^ Deputation), bestehend aus Gemeinderalhsmitgliedern und Bürgern Kraiuburgs, wird heute in Wien in kaiserlicher Audienz empfangen. Die Bürgerschaft bittet um weitere Be-lassuug der in Kraiuburg befindlichen Gymnasiallehranstalt. — (Spitalsherrichtung.) Unsere bürgerliche Bequartierungsanstalt wird soeben zur Aufnahme von kranken k. k. Truppen eingerichtet. Man erwartet hier am 31. d. einen Krankentransport von 200 Mann. — (Vom Tage.) Die todte Saison hat ^hren Culminationspunkt erreicht, in den Mauern Laibachs herrscht Heuer eine Ruhe, eine Leblosigkeit, .>/üher noch niemals. Ein nicht unbedeutender ^yeil der Gesellschaft bezog Sommerfrischen, der Mangel einer starken Garnison, einer tüchtigen, für Gartenkonzerte geeigneten Musikkapelle und andere Zustände treten Heuer recht sühlbar hervor. Die Monotonie des Tages wurde gestern einerseits durch die Sensationsnachricht, daß Laibach des unschätzbaren Glückes theilhastig werden soll, Lazzaristen zu beherbergen, andererseits durch das gestrige Casino-Feuilleton des „Slov. Narod" unterbrochen. — (Vergnügungszüge im August.) G. Schröckls erstes Wiener Reifeburcau veranstaltet anläßlich des Mariensesttages zwei Vergnügnngs-züge. Einer derselben geht am Mittwoch den 14. August l. I. früh in Triest ab, trifft um 1 Uhr 7 Minuten mittags in Laibach ein und kommt am Donnerstag den 15. August um 5 Uhr 36 Minuten früh in Wien an. Preise für die Fahrkarten von Laibach nach Wien und zurück nach Laibach (Fahrbillettgiltigkeit 14 Tage): II. Klasse 18 fl. und III. Klasse 12 fl. Der andere geht am 14. August l. I. in Wien über Graz, Laibach nach Triest und Venedig ab, trifft am Donnerstag den 15. Angnst um 2 Uhr 50 Minuten nachmittags in Laibach ein und verkehrt von Adelsberg, wo die Grottenbesich-tigung stattfindet, weiter nach Triest und Venedig. Preise für die Fahrten von Laibach nach Triest und zurück nach Laibach: II. Klasse 9 fl, III. Klasse 7 fl. und von Laibach nach Venedig und zurück nach Laibach: II. Klasse 21 fl. und III. Klasse 15 fl. 50 kr. — (Rauf Handel.) Am Freitag entstand zwischen mehreren Burschen in der Tirnauvorstadt ein Raufhandel, dessen Erledigung darin bestand, daß ein Bursche dem anderen mit dem Messer den Bauch aufschlitzte. Einer der schwer verletzten Burschen hatte die Hitze des Gefechtes bereits mit seinem Leben zu büßen. — (Der Morastkulturausschuß) hält in nächster Woche eine Sitzung ab. — (Der hiesige Militär-Vet er anen-verein) veranstaltet Sonntag den 4. k. im Kosler-schen Brauhausgarten zum Vortheile der hilfsbedürftigen Reservistenfamilien ein Volksfest. Auf der Tagesordnung stehe»: Mustkpiecen, Bestkegel-schieben, Kapselschießen, Glückshafen, Kinderlotterie; abends splendide Gartenbeleuchtung und Feuerwerk. Edle, patriotische Spenden für den Glückshafen werden in der Vereinskanzlei (Marienplatz, „zum weißen Wolf") in Empfang genommen. — (Postdienst inden zu occupieren-den Ländern.) Auch die Bevölkerung Krains wird mit lebhaftem Interesse Kenntnis nehmen von der Einrichtung des Feldpostdienstes bei der österreichischungarischen Occupationsarmee: Mit dem Zeitpunkte des Einmarsches der k. k Truppen nach Bosnien und in die Herzegowina beginnt der Feldpostdienst bei denselben. Die Feldpost besaßt sich nur mit der Aufnahme, Beförderung und Bestellung von Korrespondenzen, Zeitungen nnd Geldbriefen. Recom-mandierte Privatbriefe werden zur Beförderng mit der Feldpost nicht angenommen. Der Zeitpunkt, von welchem außer Geldbriefen auch andere Fahrpostsendungen (Frachten) zu und von den Feldpost-anstalten werden zugelassen werden, wird später bekanntgegeben werden. Die Beförderung der un° recommandierten Privatbriefe von den und an die Militärpersonen des 13. Armeecorps, der 18. Jn-fanterie-Truppendivision, dann der Besatzungen von Brod (an der Save), Alt-Gradiska, Cattaro und Castelnuovo sammt den dependierenden Forts geschieht von dem Tage der Verlautbarung dieser Kundmachung an portofrei. Das Einzelgewicht derselben darf jedoch 70 Gramm nicht übersteigen. Die Fahrpostsendungen werden nach den bestehenden inländischen Fahrposttarifen taxiert, und zwar wird für Sendungen an Angehörige des 13. Armeecorps die Gebür wie für Brod (an der Save) und für jene an Personen der 18. Jnfanterie-Truppendivision die Gebür nach der Entfernungsstufe von Jmdschi bemessen. Die Briefe an die Militärpersonen der k. k. Oecupationstruppen müssen mit einer ganz präcisen und deutlichen Adreßbezeichnung versehen sein, und muß diese Adresse insbesondere den Vor- und Zunamen sowie Charakter des Adressaten, nebst der Aufgabe bes Corps, respective der Division, des Regiments, respective der Truppenanstalt und der Kompagnie, wo sich der Adressat im Stande befindet, entnehmen lassen. Alle Briefe, Zeitungen und Sendungen, deren Adressen so unvollständig sind, daß man nicht ersehen kann, welcher Behörde, Truppe oder Anstalt der Adressat angehört, werden von den Postsammelstellen, beziehungs, weise von den Feldpostanstalten als unbestellbar behandelt, respective sogleich an den Aufgabsort retourniert. Für die im Bereiche der Feldpost, das ist bei einer Feldpostanstalt oder während der Beförderung mit der Feldpost sich ergebenden Verluste und Abgänge an Fahrpostsenduugen übernimmt die Feldpost nur in dem Falle eine Haftung, wenn der Verlust oder Abgang durch Verschulden eines Feld-postbediensteten herbeigeführt wird. Wenn jedoch eine bei der Feldpost ausgegebene oder an eine Feld-postanstalt gerichtete Fahrpostsendung während des Transports zwischen den Zivilpostämtern oder bet einem dieser letzteren in Verlust geräth, oder ein Theil ihres Inhalts abhanden kommt, kommen bezüglich der Haftung der Postanstalt die Bestimmungen der Fahrpostordnung und der betreffenden Postverträge unverändert in Anwendung. — (Eisenbahnverkehr im Juni.) Befördert wurden 1.) auf der Südbahn: 753,202 Personen und 348,411 Tonnen Frachten; die Einnahmen betrugen 2.863,042 Gulden, und waren bedeutend höher als im Juni 1877; 2.) auf der Rudolfsbahn: 115,719 Personen und 92,664 Tonnen Frachten; die Einnahmen betrugen 359,219 fl., und waren gleichfalls höher als im Juni des Vorjahres. — (Vom Büchertische.) Der Katalog des Kunstverlags der photographischen Gesellschaft. Depot in Wien, Kolowratring 6, 1878, Druck von Karl Koepfel, Berlin, Kommandantenstraße 82, liegt uns zur Einsichtnahme vor. Das Inhaltsverzeichnis signalisiert: Moderne Bilder (C. Becker), klassische Bilder nach Zeichnungen (Maillo), Pracht- und Sammelwerke (Schirmer), Galleriewerke in Photographien nach Originalgcmälden (Rubens) und Verschiedenes. Die photographische Gesellschaft betrachtet als ihre Hauptaufgabe: die bedeutenderen Kunstwerke der modernen deutschen und fremdländischen Maler dem Publikum zugänglich zu machen, photographische Bilder in vollkommen gelungener Ausführung zu bringen, Werke großer Meister durch Reproduktion zu feiern und die Kunsteleven mit Kunstmateriale zu versorgen. Indem wir Kunstfreunde auf diesen Verlagskatalag (Preis 25 kr.) aufmerksam machen, erwähnen wir noch, daß dieser Katalog auch durch die hiesige Buchhandlung v. Klcimayr L Bamberg zu beziehen ist. — (Gewerbliches Adreßbuch.) Herr Dr. Heinrich Vitterelli, Besitzer der Buch-druckerei „Gutenberg" in Graz, beabsichtigt ein gewerbliches Adreßbuch unter dem Titel „Gewerbliches Adreßbuch für die südlichen Provinzen Oesterreichs," namentlich für Steiermark, Krain, Kärnten. Tirol, Vorarlberg, Triest, Görz, Gradiska und Istrien, Dalmazien, Zivil- und Militärkrozien und Slavonien, herauszugeben. Dieses Adreßbuch wird in Groß-Octavsormat erscheinen und in erster Reihe sämmt-liche Gewerbetreibende, überdies Advokaten, Notare und Aerzte aufnehmen. Die Daten zur Verfassung dieses Adreßbuches werden aus amtlichen Quellen geschöpft, und wird der Preis desselben aus 6 fl. ö. W. festgesetzt. Das Adreßbuch wird Anfangs Dezember 1878 ausgegeben werden. Der Herausgeber rechnet auf ein freundliches Entgegenkommen Vonseite der gesammten Geschäftswelt und ladet dieselbe znr Abnahme dieses werthvollen und notwendigen Handbuches ein. In dieses Adreßbuch werden auch Annoncen der Geschäftstreibenden (Industrie-, Handels- und Gewerbskreise) ausgenommen; die ganze Seite wird mit 32 fl, die halbe mit 16 fl., die Viertelseite mit 8 fl. berechnet. Jeder Inserent erhält das Adreßbuch anstatt um 6 fl. um 5 fl. Für die Provinz Kram, beziehungsweise Laibach, ist F. Müllers Annoncen-Bureau in Laibach zur Aufnahme von Bestellungen dieses Adreßbuches und zur Entgegennahme von Annoncen ermächtigt. — (Aus den Nachbarprovi n z e n.) Das Realgymnasium in Villach zählte im vorigen Jahre 185 Schüler und 13 Lehrkräfte. — Schwere Gewitter richteten auch in der Gegend von Trei-bach in Kärnten und im Oetzthale in Tirol großen Schaden an. — Am 12. September l. I. werden in Cilli (für die Landbezirke Cilli, Franz, Oberburg, St. Marein, Tüffer und Gonobitz), in Win-dischgraz (für Schönstein, Mahrenberg und Win-dischgraz), in Marburg (für Marburg, Windisch-Feistritz und St. Leonhard), in Luttenberg (für Luttenberg, Friedau und Oberradkersburg), in Pettau (für Pettau und Rohitfch) und in Rann (für Rann, Drachenburg und Lichtenwald); am 14. September in Cilli (für die Stadt- und Märkte-Wahlbezirke Cilli, Rann, Tüffer. Lichtenwald, Obcrburg, Laufen, Preßburg, Sachsenfeld und Hohenegg), in Windifch-graz (für Windischgraz, Windisch-Fcistritz, Schönstem, Hohenmauthen, Mahrenberg und Saldenhofen) und in Pettau (für Pettau, Frieda», Polstrau, Luttenberg und Rohitsch) die Landtagswahlen vor-genommen werden. — I" Bad Neuhaus bei Cilli sind bis jetzt 630 Badegäste eingetroffen. — Die Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Graz zählte im ab-gelanfenen Schuljahre 165 weibliche Zöglinge. — Die Grazer „Tagespost" berichtet, daß anläßlich der aus dem Oriente drohenden Epidemie von der Grazer Statthaltcrei die Anordnung getroffen wurde, von nun an bis auf weiteres außer den bereits seit längerer Zeit zur Anzeige kommenden Jnfections-krankheiten: Blattern, Scharlach und Diphtheritis, auch die Erkrankungen an Typhus, Ruhr und Brechdurchfall im ganzen Kronlande zur regelmäßigen Anzeige zu bringen. Hienach sind auch die bezüglichen Monatsberichte der Aerzte ensprechend einzurichten — Welchen guten Erfolg das auf dem flachen Lande übliche „Wctterläuten" zu registrieren hat, documentiert nachstehender, vom „Innsbrucker Tgbl." gebrachter Bericht: „Während des Gewitters am Dienstag schlug der Blitz in Patsch in den Kirchthurm und betäubte den Meßner und einige Knaben, welche sich dem Vergnügen des Wetter-läutens Hingaben. Sonst ist weder der Kirche noch den Patschern etwas geschehen; genützt freilich hat die Läuterei eben auch nur wenig, sonst würde der Blitz nicht gerade dort eiugeschlagen haben, wo man läutete. — (Aus der Touristenwelt.) Nach Bericht der Grazer „Tagespost" hat für die Besucher des Rinkafalles im Logarthale, des schönsten in der Steiermark, der Cillier-Sannthaler Alpenklub (Vorstand Herr G. Stiger) einen Steig in die nächste Terrasse der schönen Alpe Okreschel bahnen lassen. Abgesehen davon, daß der neue Weg um fast eine Stunde kürzer ist als der alte, so genießt man überdies von zwei Stellen der neuen Anlage prächtige Ausblicke auf den Fall und seine gran-diöse Umgebung. — In der „Alpinen Chronik" lesen wir folgende Mittheilung: „Jnbetreff der unseren Lesern bereits bekannten Wanderversammlung des österreichischen Touristenklubs in Eisenkappel haben Wir noch mitzutheilen, daß nicht nur Klubmitglieder daran theilnehmen können, sondern daß auch eine recht lebhafte Betheiligung von Na-tur- und Alpenfreunden in Wien und den Provinzen sehr erwünscht ist ; nur wird ersucht, die Anmeldungen an die Klubkanzlei (Wieden, Gußhaus 7/9) möglichst bald gelangen zu lassen, damit die erforderlichen Vorbereitungen keine Störung erleiden." Verstorbene. Den 28 Juli. Anna Alik, Fabriksarbeiterstochter, 2 I., Petersstraße Nr. 70, Diphtheritis. Witterung. Laibach, 29. Juli. Morgens und vormittags trübe, gegen 11 Uhr schwacher Regen, nachmittags heiter, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Uhr -s- 15 2°, nachmittags 2 Uhr -t- 22 6° 0. (1877 ^ 22'5°: 1876 -j- 28 6« O.) Barometer im Fallen, 733 50 mm. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme 179°, das gestrige -j- 18 6°; beziehungsweise um 1'7° und 10° unter dem Normale; der vorgestrige Niederschlag 2'50 miri. Regen. Angekommene Fremde am 28. Juli. Hotel Stadt Wien. Celligoi, Privat, Fiume. — Fürst, Funcke, Kflte., und Hofstätter, Hofrath, Wien. — Braune, Gottschee. Hotel Elefant. Kiswarday, Zara. — Hrovatin, Domherr; Sipgy, Bes.; de Santi, Aichinspektor, und Pizzarello, Triest. — Baron Lazarini, Professor, Graz. — Cumar, k. k. Beamter, Görz. — Boulles, Privat, und Haller, Wien. — Riva, Mailand. Kaiser von Oesterreich. Villmann, Fiuine. — Zepiö, Ad-junet, Wippach. Baierischer Hof. Pillich Joses und Pillich Amalia, Littai. Golar, Etzenberg. Mohren. Lilleg, k. k. Beamter, Gurkseld. — Jäkel, Krain. — Hribar, Großgoriza. — Lacher, Marburg.__________________ Lebensmittel-Preise in Laibach am 27. Juli. Weizen 8 fl. 94 kr., Korn 5 fl. 20 kr., Gerste 4 fl. 23 kr., Hafer 3 fl. 41 kr., Buchweizen 5 fl. 46 kr., Hirse 6 fl. 18 kr., Knkurutz 6 fl. 20 kr. per Hektoliter; Erdäpfel — fl. — kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 9 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 93 kr., Schweinfett 82 kr., Speck, frischer 70 kr., geselchter 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 52 kr., Schweinfleisch 70 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. per 100 Liter._____________________________________ Gedenktafel über die am 1. August l 8 7 8 stattfindenden Li-citationen. 2. Fcitb., Sila'sche Real., Podbukuje, BG. Sittich. — 2. Feilb., Samotor^an'sche Real., Lauranz, BG Jdria. — 2. Feilb., Euk'sche Real., Jderskilog, BG. Jdria. — 2. Feilb., SupaiM'sche Real., Pusava, BG. Nassenfuß. — 1. Feilb., Hakelj'sche Real., GodoviS, BG. Jdria. — 1. Feilb, Tercek'sche Real., Rakova, BG. Jdria. Danksagung. Ich kann nicht umhin, dem Herrn Hi-. T in Laibach für die humanste, uneigennützige ärztliche Behandlung meiner Augenkrankheit, an welcher ich beinahe durch vier Jahre hoffnungslos litt, und jetzt ganz geheilt bin, meinen tief gefühlten Dank auszusprechen. Daher empfehle ich ihn jedermann, besonders, da er mich schon in fünf Monaten ordentlich hergestcllt hat. (344) Hochachtungsvollst bürgerl. Schuhmachcrmeisters-Gattin. Ein LkhrMgk, der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, wird für das Eisen-, Spezerei- und Landesproduktengeschäst des I'iun/. Omers» in Krainburg ausgenommen. Mündliche oder schriftliche Offerte wollen direkt an die genannte Firma gerichtet werden. :(342) 3—2 Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt k. ^1. HiUNtlNN, Hauptplatz Nr. 17. Au» wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an-gefertigt und nur destpassende Hemden verabfolgt. (23) 48 Telegramm. (Original-Telegramm des „Laib. Tagbl.") Brod, 29. Juli. Die Überschreitung der Reichsgrenze durch die kaiserlichen Truppen fand heute in bester Ordnung und ohne Störung statt. Erzherzog Johann Salvator ist an der Spitze einer Brigade in Berbir eingerückt. Wien, 28. Juli. Die „MontagS-Revue" veröffentlicht den Armeecorpskommando-Befehl des Feldzeugmeisters Philippovich, worin er sagt, der Kaiser habe im Einklänge mit sämmtlichen Großmächten Europa's und mit Zustimmung der Pforte beschlossen, dem unheilvollen Zustande der Nachbarländer durch Besetzung Bosniens und der Herzegowina in entschiedener Weise ein Ende zu machen. Nicht Eroberungslust, sondern unabweisliche Sorge für die eigene Wohlfahrt gebietet uns, die Reichsgrenzen zu überschreiten. Euer stets freudiger Gehorsam für die Befehle des Kaisers, euere musterhafte Discipliu bieten mir die sichere Gewähr für Einhaltung des in der Proklamation an die Bewohner Bosniens und der Herzegowina gegebenen Versprechens. Schließlich wiederholt Philippovich: Nicht zu einem Siegeszuge, sondern zu harter Arbeit führe ich euch, verrichtet diese lm Dienste der Humanität und der Civilisation. ____________ Buch' und Papierhandlung, L3.71 d. 1111, Unter der Trantfche 2. Reich sortiertes Lager aller Bureau- und Coniptoir-Requi-siten, Schreib-, Zeichnen- uud Maler-Utensilien, Copier-, Notiz- und Geschäftsbücher. Neuestes in Papiereonfeetion. i (334) 4 Die erste und älteste k. k. priv. Fabrik tmgl»uer Eiskeller des k. k. Hoflieferant (Gründer dieser bisher »och »»iibcrtrojscnen Fnbri-cnliou), Wien, Wieden, Hauptstraße Nr. 69, empfiehlt ihr großes Lager von fertigen Eiskästen zum Kühlen und Confervieren aller Speisen und Getränke zu den billigsten Preisen. Der große Absatz von über 18,000 Kühlern bürgt sür solide Ware und sichert die P. T. Abnehmer vor jeder Uebervortheilung und vor Schwindel. (322) 4—3 Preislisten und Zeichnungen gratis. Wiener Börse vom 27. Juli. Allgemeine 8taat»- l»»u. Papierrente........... Silberrente........... Goldrente.............. StaatSlose, 1839. . . „ 1854. . . „ 1860. . . „ 1860(5tel) 1864. . . Hrnnäentkastungr- Obligationen. Galizien............... Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn................. Aaäere öffentki